Mitteilungsblatt 02/2013 - in der Gemeinde Horn

Intro
Regelmässig erscheint in unserem Mitteilungsblatt, beinahe am
Schluss, eine Liste mit den Präsidentinnen und Präsidenten unserer
Dorfvereine und Organisationen. Auf der einen Seite wird damit ein
Informationsbedürfnis gestillt. Sollten Sie nämlich den Wunsch haben,
einem dieser Vereine oder Organisationen beitreten zu wollen, finden
Sie problemlos eine Adresse. Andererseits zeigt es aber auch, dass viel
gemeinnützige Arbeit im Dorf erledigt wird.
Foto Th. Fehr
Wenn Sie alle diese Personen nehmen, dies mit einer fiktiven Anzahl
Stunden für Auftritte, Proben, Sitzungen, Vorbereitungen und
Diskussionen multiplizieren, kann einem deutlich werden, wie viele Stunden für die
Allgemeinheit oder das Allgemeinwohl eingesetzt werden. Dabei geht es um klar sichtbare
Arbeiten wie Feuerwehr, Schule, Turnvereine und Jugendtreff. Es geht aber auch um
weniger offensichtliches im Bereich Altenbetreuung zu Hause, Tauchen und Tierschutz. Alle
Vereine haben ihre Daseinsberechtigung und tragen zum Bild eines Dorfes bei.
Wenn man, wie ich in meiner Funktion, mit Vereinen in der eigenen wie auch in anderen
Gemeinden zu tun hat, merkt man aber auch, dass es in vielen Organisationen an
Nachwuchs fehlt. Der Vorstand ergraut in Würde und Nachfolgerinnen und Nachfolger sind
rar bis gar nicht auszumachen. Die Chargen in den Vereinen werden bereits früheren
Vorstandsmitgliedern zugeschoben. Viele andere erfreuen sich ihrer allabendlichen
Unabhängigkeit und geniessen das gesellige Alleinsein im Fitnessstudio oder dem
behaglichen Fernsehsessel. Die Vereine können sich an den wiederkehrenden
Neuzuzügeranlässen noch so interessant und offen präsentieren, der Zuwachs ist, wenn
überhaupt, sehr bescheiden. Und genau dagegen müssen wir alle uns wehren.
Ein Dorf ohne Vereine verkommt zur Schlafgemeinde. Über kurz oder lang wird bei uns im
Westen gebaut, daran ändern auch kurzsichtige Einsprachen nichts. Damit erschliesst sich
dann wiederum für alle unsere Organisationen ein neues Potenzial an möglichen Mitgliedern.
Selbstverständlich ist mir klar, dass niemand in Vereine gezwungen werden kann. Wer
jedoch schon einmal in einem solchen war oder sonst in einer Funktion Freiwilligenarbeit
geleistet hat weiss, wie bereichernd diese sein kann. Ein gelungener Auftritt, der Applaus der
Gäste, ein dankbarer Händedruck einer besuchten Person, das gute Gefühl nach einer tollen
Probe oder das strahlende Lachen eines Kindes nach dem Treffen mit Gleichaltrigen sollte
uns Ansporn sein, unsere herrliche Bequemlichkeit zu überdenken. Die Vereine stehen mit
qualifizierten Helferinnen und Helfern gerne zur Verfügung und sind bereit. Zudem wäre es
eine gute Möglichkeit, neue Räumlichkeiten in der Turnhalle nicht nur zu fordern, sondern
diese dann auch wirklich zu nutzen.
Das neue Jahr ist noch nicht zu alt, um nicht den Hörer in die Hand zu nehmen. Die
Präsidentinnen und Präsidenten auf einer der letzten Seiten im Mitteilungsblatt sind Ihnen für
einen Anruf dankbar und freuen sich auf Mitglieder.
Thomas Fehr
Gemeindeammann
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