Kein Folientitel
Kein Folientitel
Kein Folientitel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 1<br />
5. Speicher<br />
Funktion: Programme und Daten des Prozessors speichern<br />
Speichertechnologien:<br />
1) Halbleiterspeicher - teuer<br />
2) Magnetspeicher - preiswert<br />
3) Optische Speicher - preiswert<br />
- sehr schnell (1-100 ns Zugriffszeit)<br />
- Kapazität: einige KByte - einige 100 MByte<br />
- langsam (0,1ms - 1 s Zugriffszeit)<br />
- Kapazität sehr hoch (Magnetband)<br />
- langsam (10-100ms Zugriffszeit)<br />
- Kapazität: einige 100 Mbyte<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 2<br />
5.1.Speicherhierarchie im Computer<br />
Ziel: Optimierung von Zugriffszeit und Kosten<br />
Prinzip: Kombination unterschiedlicher Speichertechnologien<br />
Beispiel: 4-stufige Speicherhierarchie im PC<br />
Stufe 1: z.B.: 32 KByte Speicher auf dem Prozessorchip<br />
(L 1-Cache, First Level Cache)<br />
Stufe 2: Optionale Cache-Erweiterung außerhalb des Prozessorchips<br />
(L 2-Cache, Second Level Cache, z.B.: 256 KByte)<br />
Stufe 3: Hauptspeicher des Prozessors in Halbleitertechnologie<br />
z.B. 128 MByte RAM (Arbeitsspeicher)<br />
Stufe 4: Massenspeicher als Magnetspeicher oder optischer Speicher<br />
fest eingebaut (Festplatte) oder als Wechselmedium (einige GByte)<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Übersicht:<br />
Vorlesung 5 - Folie 3<br />
5.2. Halbleiterspeicher<br />
serieller wahlfreier inhaltsbezogener<br />
Zugriff Zugriff Zugriff<br />
z.B.: FIFO nicht CAM<br />
First-In-First-Out flüchtig flüchtig Content Adressable<br />
M = memory<br />
ROM =<br />
read only M<br />
P = programmable<br />
E = erasable<br />
EE = electrically E<br />
RAM =<br />
random access M<br />
S = static<br />
D = dynamic<br />
Memory Memory<br />
löschbar nicht RAM<br />
löschbar<br />
EPROM ROM<br />
statisch dynamisch<br />
EEPROM PROM SRAM DRAM<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 4<br />
5.3. FIFO-Speicher (first-in-first-out, serieller Zugriff)<br />
Aufgabe: Realisierung von Warteschlangen und Pufferspeichern<br />
voll<br />
halb<br />
leer<br />
Speicherung von Daten in zeitlicher Reihenfolge<br />
FIFO mit 5 Speicherplätzen<br />
Speichern Auslesen<br />
D 3 D 2 D 1<br />
- mit „Füllstand“-Anzeige (Steuerleitungen)<br />
-„Dual Port“ FIFO: getrennter Datenbus für Schreiben und Lesen<br />
- typische Anwendungen: asynchrone Kommunikation<br />
- Speicherkapazität: einige Byte bis einige KByte<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 5<br />
5.4. Speicher mit wahlfreiem Zugriff<br />
Prinzip: Speicherzelle wird über Adresse ausgewählt<br />
Typisch: Matrixstruktur→ Zeilen- und Spaltenauswahl-Leitungen<br />
A 1<br />
A 0<br />
Read/Write<br />
Chip-Select<br />
Zeilen-Decoder<br />
11<br />
10<br />
01<br />
00<br />
Spalten-Decoder<br />
00<br />
A 2<br />
01<br />
A 3<br />
10<br />
11<br />
Schreib/Lesesteuerung<br />
Datenbus<br />
Beispiel:<br />
- Speicher mit 16 Zellen<br />
- Adresse = 1110<br />
- Zelle im Kreuzungspunkt<br />
wird aktiviert<br />
- Schreiben oder Lesen<br />
über den Datenbus<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 6<br />
5.5. Anzahl der Daten- und Adressleitungen<br />
Bauformen: Bit-, byte-, oder wortorganisierte Speicherbausteine<br />
Adressleitungen<br />
Speicher-Chip<br />
.<br />
. .<br />
Datenleitungen<br />
Anzahl n der Adreßleitungen: Speichergröße = 2 n<br />
bitorganisiert = 1 Datenleitung<br />
byteorganisiert = 8 Datenleitungen<br />
wortorganisiert = 4, 16, 32, ...<br />
Beispiele: n = 16 → 2 16 ≈ 64.000 z.B.: 64 KByte EPROM (byteorganisiert)<br />
n = 20 → 2 20 ≈ 1.000.000 z.B. 1 MBit RAM (bitorganisiert)<br />
n = 28 → 2 28 ≈ 268.000.000 z.B. 256 MBit RAM (bitorganisiert)<br />
beachten: 1 KBit = 1024 Bit, 1 MBit = 1024 × 1024 Bit,<br />
1 GBit = 1024 × 1 Mbit<br />
aber: 1 km = 1000 m (Groß/Kleinschreibung der Dimensionsangabe !)<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 7<br />
5.6. Nicht flüchtige Speicher (Festwertspeicher)<br />
Besonderheit: Speicherinhalt bleibt ohne Versorgungsspannung erhalten<br />
Varianten:<br />
ROM = Read Only Memory (Nur Lese Speicher)<br />
wird „maskenprogrammiert“, d.h. bei der Chipherstellung<br />
nur für sehr große Stückzahlen sinnvoll<br />
PROM = Programmable ROM (programmierbares ROM)<br />
kann vom Benutzer einmal programmiert werden<br />
EPROM = Erasable PROM (löschbares PROM)<br />
kann auch wieder gelöscht werden, durch ultraviolettes Licht (UV)<br />
veraltete Technologie<br />
EEPROM = Electrically Erasable PROM (elektrisch löschbares PROM)<br />
durch elektrische Spannung löschbar<br />
Spezialtyp: „Flash“-Speicher (von: „blitzartig“ löschbar)<br />
Einsatz: Flash-Card für Labtops, „Siliziumfestplatten“<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
a) Speicherung von Programmen<br />
Vorlesung 5 - Folie 8<br />
5.7. Einsatzgebiete für Festwertspeicher<br />
z.B.: BIOS-(E)EPROM = Basic Input Output System - (E)EPROM<br />
enthält die ersten Befehle für den Prozessor<br />
Aufgabe des BIOS: das Betriebssystem vom Massen- in Arbeitsspeicher laden<br />
= Rechner „booten“<br />
b) Speicherung Konfigurationsdaten für das BIOS-Programm<br />
z.B.: BIOS-Setup-EEPROM (oder: Setup-RAM mit Batterie)<br />
BIOS-Setup-Programm = Teil des BIOS<br />
erlaubt Veränderung von Systemparametern<br />
z.B.: von welchem Laufwerk „booten“, Hardware Parameter, etc.<br />
c) Mikroprogramm des Prozessors (siehe später: Rechnerarchitekturen)<br />
als PROM auf dem Prozessorchip realisiert<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 9<br />
5.8. Flüchtige Speicher (RAM)<br />
RAM = Random Access Memory (Speicher mit wahlfreiem Zugriff)<br />
Bezeichnung ist irreführend !<br />
Besonderheit: Daten werden gelöscht, wenn Versorgungsspannung ausfällt<br />
Prinzipielle Unterscheidung:<br />
SRAM = Static RAM (statisches RAM)<br />
wie Flipflop: bistabile Kippstufen, dauerhafte Speicherung<br />
Nachteil: viele Transistoren nötig<br />
Vorteil: schnell, Einsatzgebiet: z.B.: Cache-Speicher<br />
DRAM = Dynamic RAM (dynamisches RAM)<br />
wie „Eimer mit Loch“: Inhalt geht nach einigen ms verloren<br />
Vorteil: nur 1 Transistor pro Bit (spart Platz und Leistung)<br />
Nachteil: „Refresh“ nötig, d.h. Nachladen der Speicherzellen<br />
Einsatzgebiet: Arbeitsspeicher des PC<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 10<br />
5.9. Speicherzelle des statischen RAM<br />
Beispiel: Bipolares RAM aus Multi-Emitter-Transistoren<br />
Datenleitung<br />
Multi-Emitter: Strom kann durch mehrere Emitter abfließen<br />
Versorgungsspannung<br />
Spaltenauswahl<br />
Zeilenauswahl<br />
Datenleitung<br />
Beispiel:<br />
Lesen der Speicherzelle<br />
Zustand: ein Transistor leitet<br />
Falls beide Auswahlleitungen = 1<br />
→ Strom fließt in Datenleitung<br />
sonst: Strom fließt in Auswahlleitung<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 11<br />
5.10. Speicherzelle des dynamischen RAM<br />
Prinzipieller Refresh-Zyklus: Prinzipielle Schaltung:<br />
1.) Speichern<br />
2.) Auslesen<br />
3.) Verstärken<br />
„Refresh“<br />
1 Bit<br />
1<br />
1 Bit<br />
0<br />
Inhalt<br />
1-16 ms<br />
Gate<br />
(Auslesen,<br />
Speichern)<br />
Externes Refresh: externe Schaltung oder Prozessor startet Refresh-Zyklus<br />
Internes Refresh: Refresh-Steuerung auf Speicherchip integriert<br />
Feldeffekt<br />
Transistor<br />
(Schalter)<br />
Kondensator<br />
= Ladungsspeicher<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 12<br />
5.11. Betriebsarten für DRAM<br />
Problem: - zeitliche Organisation von Refresh und Schreib/Lese-Zugriff<br />
Varianten:<br />
- Zeitmultiplex von Spalten- und Zeilenadresse<br />
Asynchrone DRAM („veraltet“)<br />
Prinzip: Prozessor und Speicher arbeiten unabhängig<br />
z.B.: Fast-Page-Mode (FPM-DRAM)<br />
Extended Data Out (EDO-DRAM)<br />
Synchrone DRAM (SDRAM)<br />
Prinzip: Prozessor gibt den Speichertakt vor<br />
z.B.: Direct Rambus (DRDRAM)<br />
Double Data Rate (DDR-SDRAM)<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 13<br />
5.12. Geschwindigkeiten von RAM-Bausteinen<br />
Statische RAM: Zugriffszeiten: 1 - 20 ns (1 ns = 10 -9 s)<br />
Asynchrone DRAM: Zugriffszeiten: 50 - 100 ns<br />
Synchrone DRAM: nach Bustakt oder Übertragungsrate spezifiziert<br />
z.B.: PC100 für 100 MHz, d.h. Zugriffszeit 1/100MHz = 10 ns<br />
PC2100 für 2100MByte/s Übertragungsrate (2,1 GByte/s)<br />
Geschwindigkeitsklasse Beispiel<br />
PC200, PC266, DDR-SDRAM<br />
PC600, PC700, PC800 Rambus DRDRAM<br />
PC1600, PC2100 DDR-SDRAM<br />
Trends: - Trennung von Adress, Daten- und Steuerbus aufheben (Bus-Protokol)<br />
- Mischung von SRAM und DRAM (SRAM-Cache auf dem DRAM)<br />
Literatur hierzu: www.ct-online.de, www.tomshardware.de<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 14<br />
5.13. Speicher-Module<br />
Prinzip: Arbeitsspeicher des PC auf Einsteck-Modulen<br />
kleine Platine mit DRAM-Chips<br />
Vorteil: konfigurierbar, erweiterbar<br />
Bauformen:<br />
SIMM = Single Inline Memory Module<br />
veraltet, auch: PS/2 Module<br />
30 oder 72 Anschlüsse<br />
DIMM = Dual Inline Memory Module<br />
168 Anschlüsse<br />
64 MB DDR-DRAM DIMM<br />
Motherboard<br />
Platine<br />
Kontakte<br />
Steckplatz<br />
RAM-Chip<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
RAM<br />
ROM<br />
4G<br />
16M<br />
1M<br />
869K<br />
786K<br />
640K<br />
0<br />
Vorlesung 5 - Folie 15<br />
Extended<br />
Memory<br />
(4 GByte)<br />
Extended<br />
Memory<br />
(16 MByte)<br />
System-BIOS<br />
Zusatz-BIOS<br />
Video-RAM<br />
Betriebssystem<br />
und<br />
Anwendungsprogramme<br />
5.14. Speicheraufteilung des PC<br />
Aufteilung historisch bedingt:<br />
Erste Prozessoren hatten nur 20 Bit für Adressen<br />
unterhalb von 1 MB: Mischung aus RAM u. ROM<br />
Kennzeichen: 640 KByte Grenze für Programme<br />
Video-RAM = Speicher für Bildschirmdarstellung<br />
max: 128 Kbyte<br />
Zwischen 640K und 1 MB:<br />
„Upper Memory Blocks“= teilweise RAM<br />
Zusatz-BIOS: z.B.: Video-BIOS = Programme zur<br />
Steuerung der Bildschirmausgabe<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 16<br />
5.15. Video-RAM<br />
Ursprünglich: Bildschirmdarstellung im Text-Modus<br />
= 256 mögliche Zeichen, 2 Byte Speicherbedarf pro Zeichen<br />
Byte 1 = ASCII-Code, Byte 2 = Farbe, Helligkeit etc.<br />
Speicherbedarf: bei 25 × 80 Zeichen: 4000 Byte<br />
Heute: Grafikmodus = Speicherung von Bildpunkten (Pixeln)<br />
pro Pixel: 1 Bit = Schwarz / Weiß<br />
8 Bit = 256 Farben<br />
16 Bit = ca. 65.000 Farben<br />
Auflösung: 1024 × 768 Pixel<br />
24 Bit = ca. 16.000.000 Farben<br />
Speicherbedarf (256 Farben): 1024 × 768 × 8 / 8 = 768 KByte<br />
Problem: paßt nicht in den reservierten Speicherbereich des Video-RAM<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
Vorlesung 5 - Folie 17<br />
5.16. Speichererweiterung des Video-Speichers<br />
Moderne Grafikkarten: einige MByte Grafik-Speicher (z.B.: 32 MByte)<br />
Speicher-Chips sind auf der Grafik-Karte<br />
Adressierung: Segmentierung des Grafik-Speichers („Paging“)<br />
Video-RAM<br />
nur ein 64 KByte-Segment wird in Adressraum eingeblendet<br />
Hauptspeicher<br />
des Prozessors<br />
Grafikspeicher<br />
auf Grafikkarte<br />
64 KByte<br />
Segment<br />
Adressierung<br />
über spezielle<br />
Register<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski
TEI - Technische Grundlagen der Informatik 16.06.2003<br />
CAM = Content Adressable Memory<br />
Vorlesung 5 - Folie 18<br />
5.17. Assoziativspeicher (CAM)<br />
Prinzip: Adressierung des Inhalts über einen Vergleich<br />
Anwendung: Speicherung von Zuordnungstabellen, Cache-Verwaltung etc.<br />
Beispiel: 2-Bit Adressdecoder mit CAM realisiert<br />
Suchwort<br />
Ergebnis<br />
0 1<br />
0 0 0 0 0 1<br />
0 1 0 0 1 0<br />
1 0 0 1 0 0<br />
1 1 1 0 0 0<br />
0 0 1 0<br />
Speicherinhalt<br />
des CAM-Speichers<br />
© Prof. Dr.-Ing. M.Pollakowski