Im Bilde 03/2013 - BBK-Bayern
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<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />
Trauer um Jan Prein<br />
16.01.1940 – 02.07.<strong>2013</strong><br />
Am 2. Juli ist der weithin bekannte Grafiker<br />
und Maler Jan Prein im Alter von 73 Jahren in<br />
Augsburg gestorben. Er wurde 1940 in Kamenna<br />
bei Krumau (Südböhmen) geboren und<br />
studierte an den Universitäten Würzburg und<br />
München. Seit 1966 war er freischaffend als<br />
Maler, Grafiker und Drucker tätig und machte<br />
sich vor allem als Grafiker über die Region<br />
hinaus einen Namen. <strong>Im</strong>mer wieder hatte er<br />
auch Lehraufträge, z.B. am damaligen Polytechnikum<br />
Würzburg und am Lehrstuhl<br />
Kunstpädagogik der Universität Augsburg.<br />
1975 – 1981 arbeitete er als Kunsterzieher am<br />
Gymnasium, 1985 – 87 als Referent beim Modellversuch<br />
„Graphik“ des Bayerischen Kultusministeriums<br />
an der Akademie für Lehrerfortbildung<br />
in Dillingen. Als langjähriger<br />
(1986 – 1997) zweiter Vorsitzender der Künstlervereinigung<br />
'Die Ecke' war Prein maßgeblich<br />
als Initiator daran beteiligt, die Druckwerkstatt<br />
im <strong>BBK</strong> zu etablieren. Prein wurde<br />
mehrfach ausgezeichnet, u.a. 1997 mit den<br />
wichtigsten Preisen, die Schwaben zu vergeben<br />
hat: dem Schwäbischen Kunstpreis der<br />
Kreissparkasse und dem Kunstpreis des Bezirks<br />
Schwaben. Anfang der 80er Jahre war<br />
Jan Prein Mitglied der Künstlergruppe PAK<br />
(Problemkreis Augsburger Künstler) und seither<br />
Mitglied im <strong>BBK</strong> Schwaben Nord und<br />
Augsburg e.V. Von 1982 bis 1986 war er zunächst<br />
im Vorstand und dann im Präsidium<br />
des <strong>BBK</strong>. 1993 hatte er die Ecke-Sonderpräsentation<br />
„Kunst nach 1945“ in der Toskanischen<br />
Säulenhalle mit kuratiert. Zahlreiche<br />
Einzel- und Gruppenausstellungen führten<br />
Prein unter anderem nach Köln, München,<br />
Düsseldorf, Paris und Tokio. 2004 zeigte er in<br />
der Schwäbischen Galerie Oberschönenfeld<br />
im Rahmen der Schau „So nah und doch so<br />
fern“ seine Kunst im Dialog mit seiner Frau,<br />
der Keramikkünstlerin Ingeborg Prein.<br />
Jan Prein<br />
„Dekonstruktion selbdritt“<br />
„Jan Prein, ein lieber<br />
Freund und Kollege<br />
hat uns für immer<br />
verlassen.<br />
Was bleibt sind unsere<br />
Gedanken an<br />
ihn, seine Werke und<br />
die Verantwortung<br />
die er für Kolleginnen und Kollegen und die<br />
Kunst übernommen hatte. Was bleibt ist ein<br />
Lächeln in unserer Seele.<br />
Jan war ein Künstler, der mit seiner Kunst -<br />
so glaube ich jedenfalls – auch das Abenteuer<br />
und die Herausforderung gesucht – und letztendlich<br />
gefunden hat. Er hat sich in seiner<br />
Kunst auf die Lithografie konzentriert und er<br />
wurde der Beste – und das nicht nur in Augsburg.<br />
Er hat seine Erfahrung an jüngere Kolleginnen<br />
und Kollegen weiter gegeben, wozu<br />
nicht jeder Künstler bereit ist.<br />
Als Präsidiums-Mitglied beim <strong>BBK</strong> und<br />
als 2. Vorsitzender in der Künstlervereinigung<br />
‚Die Ecke‘ hat er sich viele Jahre und<br />
mit Erfolg für die Künstlerinnen und Künstler<br />
in unserer Region eingesetzt. So hat er zum<br />
Beispiel mit <strong>BBK</strong> und Ecke die gemeinsame<br />
Druck-Werkstatt initiiert und war immer mit<br />
Rat und Tat dabei. Sein Engagement galt auch<br />
der <strong>BBK</strong>-Zeitschrift ‚im <strong>Bilde</strong>ʻ und natürlich<br />
hat er in Juries sein Wissen und seine Kompetenz<br />
eingebracht.<br />
Jan Prein war und ist noch immer ein bekannter<br />
und geachteter Augsburger Künstler.<br />
Die Qualität seiner Werke ist unbestritten,<br />
seine Persönlichkeit hoch geschätzt.<br />
<strong>Im</strong> Namen aller Kolleginnen und Kollegen<br />
verabschiede ich mich in Freundschaft und<br />
Hochachtung von ihm.<br />
Wo immer sein Weg jetzt hinführen mag,<br />
unsere guten Gedanken begleiten ihn.“<br />
A. Helmer-Heichele<br />
Künstler<br />
unter Druck<br />
Eine arbeitsintensive Woche mit grafischen<br />
Techniken ging in der Werkstatt der <strong>BBK</strong>-<br />
Galerie zu Ende. Ihre Ergebnisse jetzt in<br />
einer abwechslungsreichen Schau<br />
Druckgrafische Kunst fällt leichter als die<br />
Malerei, weil ja mehrere Abzüge von einem<br />
Druckstock möglich sind? Von wegen! „Beim<br />
Schneiden der Vorlage muss man ständig entscheiden:<br />
Farbe oder nicht Farbe? Und es ist<br />
unwiderruflich“, erklärt Norbert Kiening die<br />
Herausforderungen des Metiers. Gerade hat<br />
der Vorsitzende des Berufsverbands <strong>Bilde</strong>nder<br />
Künstler Schwaben-Nord und Augsburg<br />
das siebte Drucksymposion abgeschlossen.<br />
„Wir haben eine knisternde, spannungsreiche<br />
und arbeitsintensive Woche hinter uns“, bilanzierte<br />
Kiening am Samstagabend bei der<br />
Vernissage in der <strong>BBK</strong>-Galerie im Abraxas.<br />
Innerhalb weniger Tage zu guten Ergebnissen<br />
zu kommen, sei gar nicht leicht, „denn die<br />
druckgrafischen Techniken erfordern Knowhow,<br />
Umsicht und Übersicht“. Ein Kalkstein<br />
will vier Tage vorbereitet sein, ehe er eine Lithografie<br />
abgibt. Stefan Juttner konnte gerade<br />
zwei Abzüge seines pflügenden Ochsengespanns<br />
machen, das im nostalgischen Motiv<br />
Kraft und Anstrengung vermittelt. Bei Anda<br />
Manea fehlen noch die Gesichter in den Konturen<br />
der Holzschnitte, gewidmet dem Lebensgefühl<br />
in der New Yorker U-Bahn, wo<br />
bei aller Masse doch jeder sein eigenes Universum<br />
ist. Es wäre ein weiterer Druckgang<br />
gewesen, den sie bei allem Fleiß nicht mehr<br />
geschafft hat. Nach Kienings Worten wurde<br />
eh schon bis tief in die Nacht hinein geschliffen,<br />
geätzt, geschnitten, gehämmert, weggerakelt,<br />
vorgeheizt, eingewalzt, ausgewaschen,<br />
abgedruckt, ausgewischt.<br />
Alle möglichen Materialien wurden für die<br />
Arbeit eingesetzt. Johanna Schreiner hat ihre<br />
Augsburger Stadtsilhouette aus Papier ausgeschnitten<br />
und kann die Elemente auf der Platte<br />
verschieden platzieren. Nina Zeilhofer<br />
legte auch Gazegewebe und Sandpapier auf;<br />
mitunter belässt sie es bei der farblosen Prägung<br />
im Papier für ihre kleinformatigen 48<br />
„mixed pieces“. Anneliese Hirschvogl setzte<br />
einen gelochten Blechstreifen als Bordüre ein<br />
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