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Neues Plattformkonzept für Wartungsfahrzeuge - Windhoff Bahn

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Technikforum<br />

Industrieforum<br />

beide Achsen eines Drehgestells<br />

antreibt.<br />

Lösch und<br />

Rettungszüge<br />

Die Schweizer Bundesbahnen setzt<br />

Lösch und Rettungszüge als dreiteilige<br />

Züge mit einer Gesamtleistung<br />

von 1560 kW ein (Bild 5). Hierbei<br />

handelt es sich um eine Weiterentwicklung<br />

von bereits 2004 für den<br />

Lötschbergtunnel gelieferten Fahrzeugen.<br />

Ein Konsortium unter der<br />

Führung der <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und<br />

Anlagentechnik GmbH liefert mit<br />

den Schweizer Partnern Josef Meyer<br />

Waggon AG (Löschwagen), der Vogt<br />

AG (Löscheinheiten mit Pumpen und<br />

Wasserkanonen) sowie der Dräger<br />

Safety Schweiz AG (Rettungstechnik<br />

zur Evakuierung gefährdeter<br />

Fahrgäste) derzeit acht Einheiten<br />

an die Betriebswehr der Schweizer<br />

Bundesbahn. Herzstück der Züge<br />

ist ein vierachsig angetriebenes<br />

Fahrzeug mit je zwei 390 kW starken<br />

Powerpacks an beiden Enden. Die<br />

Funktionsaufbauten sind mittels<br />

Twistloks auf dem Fahrzeug aufgesetzt.<br />

Die hier realisierte Version<br />

kann dank hydrodynamischer Kraftübertragung<br />

sogar dazu benutzt<br />

werden, einen Reisezug mit 730 t<br />

bei 27°% aus dem Gefahrenbereich<br />

zu ziehen. Das entspricht bei vollem<br />

Löschwagen einem Gesamtgewicht<br />

von 1000 t.<br />

Die Züge sollen jedoch nicht nur bei<br />

Störfällen auf der Schiene, sondern<br />

auch im unmittelbaren Umfeld<br />

eingesetzt werden, was deren Rentabilität<br />

erheblich steigert. Auch aus<br />

diesem Grund werden zwei dieser<br />

Fahrzeuge mit dem Zugsicherungssystem<br />

ETCS 2 auch für die Hochgeschwindigkeitsstrecken<br />

der Schweiz<br />

einsatztauglich gemacht.<br />

<strong>Wartungsfahrzeuge</strong><br />

für Hochgeschwindigkeitsstrecken<br />

Für alle anfallenden Wartungsarbeiten<br />

der 140 km langen Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

HSL Zuid in<br />

den Niederlanden hat die Wartungsgesellschaft<br />

Infraspeed Maintenance<br />

B.V. zwei Fahrzeuge erhalten, die mit<br />

Bild 4: <strong>Wartungsfahrzeuge</strong> für die Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

von Taipei nach Khaoshung mit Kranaufbau und<br />

Hubarbeitsbühne<br />

Bild 5: Die Schweizer Bundesbahnen setzt Lösch- und<br />

Rettungszüge als dreiteilige Züge ein<br />

Bild 6: Die <strong>Wartungsfahrzeuge</strong> für die Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

HSL Zuid werden mit zwei 315 kW starken<br />

Powerpacks auf die jeweils inneren Achsen der Drehgestelle<br />

angetrieben<br />

zwei 315 kW starken Powerpacks<br />

auf die jeweils inneren Achsen der<br />

Drehgestelle angetrieben werden<br />

(Bild 6). Die Kraftübertragung erfolgt<br />

wie bei den Taiwan-Fahrzeugen<br />

über Lastschaltgetriebe. Zusätzlich<br />

ist auch hier ein hydrostatischer Antrieb<br />

für eine feinfühlige konstante<br />

Arbeitsfahrt bis 10 km/h vorgesehen<br />

worden, so dass die Fahrzeuge zentimetergenau<br />

positioniert werden<br />

können.<br />

In der Hauptfahrkabine ist auch die<br />

für die Strecke erforderliche ETCS 2<br />

untergebracht. Die auf der gegenüberliegenden<br />

Seite angebrachte<br />

Krankabine ist ebenfalls mit einem<br />

vollwertigen Fahrstand sowie einem<br />

Lotsenplatz versehen, wodurch das<br />

Fahrzeug in beiden Fahrrichtungen<br />

mit 120 km/h verfahren werden<br />

kann. Der Kran erreicht sein volles<br />

Arbeitsdiagramm ohne zusätzliche<br />

Abstützungen. Die universelle Einsetzbarkeit<br />

dieser Fahrzeuge wird<br />

durch den 40“ langen Aufbauraum<br />

zwischen den Kabinen definiert.<br />

Mittels Twistloks aufgesetzt und<br />

an Hydraulik und Elektroversorgung<br />

angeschlossen, erkennt die<br />

Fahrzeugsteuerung selbstständig<br />

welches Modul verwendet wird,<br />

steuert die notwendigen Sicherheitseinrichtungen<br />

und sorgt für<br />

die notwendige Energieversorgung<br />

des Aufbaus. Dieses „Plug and Play“-<br />

Prinzip sorgt mit den unterschiedlichsten<br />

modularen Aufbauten von<br />

Bühnen, Jet-Fan-Handling-Systemen,<br />

Kabeltrommeleinheiten, etc. für eine<br />

hohe Auslastung der Trägerfahrzeuge<br />

und damit für Rentabilität.<br />

Der lange Aufbauraum ermöglicht<br />

es, anstelle zweier zweiachsiger<br />

Fahrzeuge einen MPV einzusetzen,<br />

was besonders durch den verringerten<br />

Bedarf an ausgebildeten<br />

Lokführern interessant ist. Weiterhin<br />

ist die erhöhte Effizienz durch den<br />

gleichzeitigen Aufbau von mehreren<br />

Modulen mit unterschiedlichen<br />

Funktionen gegeben. Hierbei ist<br />

es der Kreativität des Anwenders<br />

überlassen, alle Möglichkeiten auszuloten.<br />

Die Basis dazu ist durch<br />

das modulare Baukastensystem der<br />

Trägerfahrzeuge gelegt.<br />

Autor: Detlef Müller, <strong>Windhoff</strong><br />

<strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik GmbH,<br />

Rheine, Tel. 05971/58 – 233, Dmu@<br />

windhoff.de<br />

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