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Glückauf - Windhoff Bahn

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glück auf Die<br />

3/2012<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />

Haben Sie auch die Olympischen Spiele verfolgt?<br />

Toll, wenn man Olympiasieger wird. Können<br />

wir Zuschauer je ähnlich Großes erleben? Können<br />

wir: Machen Sie sich einfach zum besten<br />

Papa, zum zuverlässigsten Kumpel, zur fürsorglichsten<br />

Mutter oder treuesten Freundin der<br />

Welt. Selbst am Arbeitsplatz liegen persönliche<br />

Rekorde oder auch Rekorde als Team in Reichweite.<br />

Und Sie werden sehen: Selbst errungene<br />

Siege sind immer noch die schönsten.<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

INHALT<br />

GMH GRUPPE _____________________<br />

Wechsel. Über 20 Jahre konnte er die Geschicke<br />

der GMHütte und der GMH Holding<br />

entscheidend mitprägen. Jetzt hat er den Vorsitz<br />

der Aufsichtsräte beider Unternehmen an<br />

andere übergeben: Dr. Walter Klosterfelde. Seine<br />

Nachfolger sind Siegfried Drueker und Peter<br />

van Hüllen. Näheres dazu erfahren Sie<br />

auf Seite 2<br />

STAHL _____________________________<br />

Profil. Viele große Projekte können nur dann<br />

gelingen, wenn es auch im Detail stimmt. Ein<br />

Beispiel dafür sind die Wulstflachprofile, die von<br />

Mannstaedt für Offshore-Anwendungen gefertigt<br />

werden. Was sie so wichtig macht, schildert<br />

Ulrich Klein<br />

auf Sei te 16<br />

SCHMIEDE ________________________<br />

Energie. Energieeffizienz ist das Gebot der<br />

Stunde. Doch welche Wege führen zu mehr<br />

Energieeffizienz? Ein Beispiel dafür geben zurzeit<br />

Schmiedag und Wildauer Schmiedewerke.<br />

Wie sie vorgegangen sind, schildert Detlef Beier<br />

im glückauf-Interview<br />

auf Sei te 22<br />

GUSS ______________________________<br />

Herzenssache. Es passiert meist, wenn<br />

man gar nicht damit rechnet. So wie bei dem<br />

HGZ-Mitarbeiter Andreas Glässer. Die Begegnung<br />

mit einem krebskranken Kind bringt ihn<br />

dazu, einen Teil seiner Altersversorgung zu<br />

spenden, wie Markus Hoffmann zu berichten<br />

weiß<br />

auf Sei te 33<br />

ENGINEERING ____________________<br />

Wasserkran. Krane strahlen eine magische<br />

Anziehungskraft aus. Dies gilt umso mehr,<br />

wenn einer dieser Giganten montiert und aufgebaut<br />

wird. Nicht zu toppen ist allerdings,<br />

wenn der Aufbau in einem Hafen über die Bühne<br />

geht. Details dazu erfahren Sie von Rainer<br />

Lorenz<br />

auf Sei te 38<br />

ROHSTOFF RECYCLING __________<br />

Ausbau. Ohne Infrastruktur läuft nichts. Das<br />

gilt auch für die Rohstoff Recycling Osnabrück,<br />

die auf gut funktionierende Wasserwege angewiesen<br />

ist. Deshalb tut das Unternehmen<br />

alles dafür, dass der Osnabrücker Hafen wettbewerbsfähig<br />

bleibt. Lesen Sie dazu Dr. Knut<br />

Schemme<br />

auf Sei te 39<br />

VERMISCHTES ____________________<br />

Sprung. Was tun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

wenn sie privat sind? Wo engagieren<br />

sie sich? Wie verbringen sie ihre Freizeit? Unsere<br />

Serie „Jenseits des Werkes“ gibt Einblicke, diesmal<br />

über Ulrike Libal von Pleissner Guss<br />

auf Sei te 41<br />

Neue technologische Dimensionen: der aufgerüstete und erweiterte RSB-Block.<br />

Zei tung für Mit ar bei ter,<br />

Kun den und Freun de der<br />

GMH Gruppe<br />

Immer besser bleiben<br />

Qualitätssicherung auf extrem hohem Niveau: GMHütte setzt<br />

mit Wärmebehandlungsofen und RSB-Block neue Maßstäbe.<br />

ie GMHütte zählt nicht nur<br />

Dzu den führenden europäischen<br />

Anbietern für Stabstahl,<br />

Halbzeug, Rohstahl und Blankstahl<br />

aus Qualitäts- und Edelbaustahl<br />

– sie ist auch eines der<br />

modernsten Stahlwerke Europas<br />

und gehört zu den Technologieführern<br />

der Branche.<br />

Damit dies auch weiterhin so<br />

bleibt, hat das Unternehmen<br />

nun zwei weitere Technikprojekte<br />

zum Abschluss gebracht:<br />

Mit einem neuen Wärmebehandlungsofen<br />

und einem erweiterten<br />

und ergänzten 3-Walzen<br />

Reduzier- und Maßwalzblock<br />

(RSB) spielt die GMHütte<br />

technisch weiterhin in der<br />

obersten Liga der Stahlerzeuger.<br />

Lange waren die Projekte vorbereitet<br />

worden, nun sind sie zum<br />

größten Teil umgesetzt.<br />

Mit modernster und derzeit<br />

weltweit einzigartiger Technik<br />

wird in Zukunft im Walzwerk<br />

InnoTrans 2012<br />

Globaler <strong>Bahn</strong>markt triff sich zur<br />

Leistungsschau am Berliner Funkturm.<br />

as Motto „The fu-<br />

Dture of mobility“<br />

führte ab 18. September<br />

auf dem Messegelände<br />

am Berliner<br />

Funkturm all diejenigen<br />

zusammen, die in<br />

der internationalen<br />

Schienenfahrzeugbranche<br />

Rang und Namen haben –<br />

mehr als 2.480 Aussteller aus 48<br />

Ländern. Auch acht Unternehmen<br />

der GMH Gruppe waren<br />

mit dabei.<br />

Die Erwartungen an diese<br />

Leistungsschau waren im Vorfeld<br />

groß. Erstmals waren alle<br />

Adjustage-Einrichtungen des Aufgabebereiches Ofen 25<br />

mit anschließendem Ofenraum<br />

Messeflächen in den<br />

Hallen und auf dem<br />

Gleis-Freigelände vollständig<br />

ausgebucht.<br />

Diese Entwicklung<br />

unterstreicht die Bedeutung<br />

des Messestandortes,<br />

neue Generationen<br />

von Produkten<br />

aus dem Schienenfahrzeugsektor<br />

zu demonstrieren.<br />

Für die GMH Gruppe ist die<br />

InnoTrans ebenfalls eine bedeutende<br />

Plattform, sich mit neuen<br />

Entwicklungen zu präsentieren<br />

(siehe dazu auch Seite 4).<br />

em<br />

der glühende Stahl weiterverarbeitet.<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit der Firma KOCKS wurde der<br />

vorhandene RSB-Block innovativ<br />

aufgerüstet und erweitert.<br />

Erste Betriebsergebnisse zeigen<br />

jetzt schon eine Verbesserung<br />

im Produktionsprozess und verbesserte<br />

Toleranzen über den<br />

gesamten Abmessungsbereich.<br />

Ein neuer Wärmebehandlungsofen<br />

im Finalbetrieb soll<br />

durch seine hohe Energieeffizienz<br />

nicht nur die Umwelt<br />

schützen und Energie einsparen.<br />

Seine hohe Durchsatzleistung<br />

gibt der GMHütte zudem<br />

die Möglichkeit, mehr Mengen<br />

nach Kundenwunsch zu behandeln.<br />

mw<br />

Lesen Sie dazu auf Seite 7<br />

„Weltweit einzigartige Technologie<br />

sichert noch engere Walztoleranzen“<br />

und „Heißer Ofen“.<br />

Neu! AzubiPages<br />

Infos nicht nur für<br />

den Nachwuchs<br />

eine Zeit ist „azubi-<br />

Kintensiver“ als der<br />

August. Denn um diese<br />

Zeit beginnen viele Jugendliche<br />

ihre Ausbildung<br />

als Azubi oder machen<br />

ihren Abschluss.<br />

Grund genug, sie mehr<br />

ins GMH-öffentliche<br />

Bewusstsein zu rücken:<br />

mit einer Sonderausgabe.<br />

Lesen Sie selbst,<br />

wer angefangen, abgeschlossen<br />

oder andere<br />

spannende Momente<br />

erlebt hat.<br />

pkm<br />

Foto: vl<br />

Fotos: Michael Münch<br />

„Inneneinsichten“: ein Blick durch<br />

ein Drei-Scheiben-Walzgerüst.


GMH GRUPPE<br />

Alter und neuer Aufsichtsrat t –<br />

zwei Männer der ersten Stunde<br />

Verabschiedung Walter Klosterfelde / Vorstellung Siegfried Drueker<br />

ie Geschichte ist bekannt und<br />

Ddoch immer wieder bemerkenswert:<br />

Im Jahr 1993 übernahm<br />

Jürgen Großmann in einem Management-Buy-out<br />

ein insolventes<br />

Stahlwerk in Georgsmarienhütte<br />

im Süden von Osnabrück. Der<br />

Kaufpreis der damaligen Klöckner<br />

Edelstahl GmbH, einem Tochterunternehmen<br />

des Klöckner-Konzerns,<br />

betrug zwei D-Mark. Trotz<br />

der maroden Produktionsanlagen,<br />

des hoffnungslosen Industriestandorts<br />

und der generellen Krise<br />

in der Stahlbranche glaubte der<br />

bisherige Klöckner-Vorstand Jürgen<br />

Großmann an das Stahlwerk<br />

und die Menschen, die dort arbeiteten.<br />

Dabei war er nicht alleine. Zwei<br />

kluge Köpfe, die seit den Anfängen<br />

bis heute die spannende Entwicklung<br />

der GMH Gruppe auf ganz<br />

unterschiedliche Weise mitprägen,<br />

sollen an dieser Stelle besondere<br />

Erwähnung finden.<br />

Viele wissen, dass damals Wilhelm<br />

Robben, Fritz Höfer, Hermann<br />

Cordes und Nikolaus Schuck<br />

als Weggefährten Jürgen Großmanns<br />

die Übernahme begleiteten<br />

und an dem erfolgreichen Wiederaufstieg<br />

des insolventen Stahlwerks<br />

maßgeblich beteiligt waren.<br />

Heute geht es jedoch um zwei<br />

weitere Männer, die Jürgen Großmann<br />

all die Zeit über in ganz besonderer<br />

Weise zur Seite standen:<br />

Dr. Walter Klosterfelde und Siegfried<br />

Drueker. Sie glaubten wie er<br />

an die Zukunft des Stahlstandorts<br />

Georgsmarienhütte und wurden<br />

Teil der Erfolgsgeschichte.<br />

Walter Klosterfelde<br />

Der auf Unternehmenskäufe und<br />

-fusionen spezialisierte Wirtschaftsanwalt<br />

Walter Klosterfelde<br />

war zur Zeit der Übernahme der<br />

Georgsmarienhütte 55 Jahre alt<br />

und lebte ebenso wie Großmann<br />

in Hamburg. Durch zwei vorangegangene<br />

Mandate stand Walter<br />

Klosterfelde bereits mit der Familie<br />

Großmann in Kontakt und genoss<br />

deren Vertrauen. So war es nicht<br />

verwunderlich, dass Jürgen Großmann<br />

den ausgewiesenen Fachmann<br />

ohne Zögern in die gesamte<br />

Planung und Abwicklung der<br />

Stahlwerks-Übernahme mit einbezog.<br />

Dabei entwickelte sich zwischen<br />

den beiden Männern eine<br />

tiefe Freundschaft, die bis heute<br />

anhält.<br />

Nach der erfolgreichen Übernahme<br />

der Georgsmarienhütte trat<br />

Walter Klosterfelde den Aufsichtsratsvorsitz<br />

der Georgsmarienhütte<br />

GmbH an und mit der Gründung<br />

der GMH Holding GmbH im Jahr<br />

1997 auch die Leitung des Aufsichtsrates<br />

dieser Gesellschaft. Beide<br />

Positionen füllte Walter Klosterfelde<br />

fast 20 Jahre lang mit Leben<br />

und prägte so den Aufbau der<br />

GMH Gruppe mit ihren heute 48<br />

Unternehmen entscheidend mit.<br />

Walter Klosterfelde ist immer<br />

ein Querdenker gewesen. Mit seiner<br />

Gabe, Dinge sachlich und kritisch<br />

zu hinterfragen, hat er so<br />

manche kontroverse und teilweise<br />

auch „ungemütliche“, aber notwendige<br />

Diskussion entfacht. In<br />

dieser Rolle lieferte er Denkanstö-<br />

ße, führte Entscheidungen herbei<br />

und lenkte Entwicklungen in die<br />

richtige Richtung. Ohne ihn stünde<br />

die Unternehmensgruppe heute<br />

am Markt nicht so erfolgreich da<br />

und wäre nicht in dem Maße diversifiziert,<br />

dass sie die gesamte Wertschöpfungskette,<br />

von der Rohstoffbeschaffung<br />

bis zur einbaufertigen<br />

Komponente, abbilden könnte.<br />

Mit Ende der Aufsichtsratssitzungen<br />

der GMH Holding GmbH<br />

und der Georgsmarienhütte GmbH<br />

im Juni 2012 hat Walter Klosterfelde<br />

seine Tätigkeit als Vorsitzender<br />

beider Aufsichtsräte niedergelegt<br />

und ist gleichzeitig aus diesen Gremien<br />

ausgeschieden. Nachfolger<br />

als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

GMH Holding GmbH ist Siegfried<br />

Drueker und als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Georgsmarienhütte<br />

GmbH Peter van Hüllen.<br />

Geschäftsführer der Gruppe pe<br />

sind nicht allein für eigenes<br />

Unternehmen verantwortlich<br />

GMH Gruppe · Unternehmertagung der GMH Gruppe war bei WeserWind<br />

in Bremerhaven zu Gast: spannende Fakten, Einblicke und Diskussionen.<br />

inmal im Jahr kommen die Ge-<br />

Eschäftsführer aus den Unternehmen<br />

der GMH Gruppe und die<br />

leitenden Mitarbeiter der Georgsmarienhütte<br />

Holding zusammen,<br />

um unter Leitung des Vorsitzenden<br />

der Holding, Peter van Hüllen,<br />

und seinen vier Geschäftsführerkollegen<br />

über die aktuelle Lage der<br />

GMH Gruppe informiert zu werden.<br />

Traditionell findet die Unternehmertagung<br />

am Standort eines<br />

Gruppenunternehmens statt – dieses<br />

Mal in Bremerhaven, am Standort<br />

der WeserWind GmbH.<br />

Neben Siegfried Drueker, dem<br />

neuen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der Holding, war auch Gesellschafter<br />

Jürgen Großmann gekommen,<br />

um sich mit den Teilnehmern auszutauschen.<br />

Und so war neben<br />

der aktuellen Entwicklung der<br />

GMH Gruppe, den prognostizierten<br />

Ausblicken auf die internationale<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

auch die Strategieentwicklung der<br />

Gruppe und ihrer Unternehmen<br />

auf dem Arbeitsprogramm zu finden.<br />

Die wirtschaftliche Situation,<br />

die sich in den Absatzmärkten der<br />

GMH Gruppe seit Mai deutlich<br />

verschlechtert hat, stand somit<br />

im Mittelpunkt des Gedankenaustausches<br />

und wurde ausgiebig und<br />

auch kontrovers erörtert.<br />

Es ist aber auch schon traditioneller<br />

Bestandteil der Tagesordnung<br />

der Tagung, dass ein einzelnes<br />

Unternehmen oder ein Geschäftsbereich<br />

der GMH Gruppe<br />

vorgestellt wird und seine Produkte,<br />

Leistungsfähigkeit und Marktstrategie<br />

präsentiert. So erläuterte<br />

dieses Mal Niels Vieweg, Geschäftsführer<br />

von MVO und Stahl Judenburg,<br />

den Teilnehmern die Entwicklung<br />

der Lenkungstechnologie<br />

im Fahrzeugbau.<br />

„Die Unternehmertagung dient<br />

dem vertrauensvollen Austausch<br />

untereinander. Nur wenn die Geschäftsführer<br />

der Unternehmens-<br />

Werksfoto<br />

Dr. Walter Klosterfelde Siegfried Drueker<br />

gruppe transparent darüber informiert<br />

sind, wie es um die GMH<br />

Gruppe steht, können wir gemeinsam<br />

die Gruppe erfolgreich weiterentwickeln.<br />

Unser Selbstverständnis<br />

ist nach wie vor, dass unsere<br />

Geschäftsführer als eigenständige<br />

Unternehmer für ihren Standort<br />

Verantwortung tragen. Dies<br />

schließt aber auch eine verantwortungsvolle<br />

Sicht auf die Gesamtinteressen<br />

der GMH Gruppe ausdrücklich<br />

mit ein“, resümiert Peter<br />

van Hüllen die zwei Tage an der<br />

Wesermündung.<br />

Geschäftsführer, wie auch die<br />

mit zur Unternehmertagung eingeladenen<br />

Partnerinnen und Partner,<br />

nahmen an einer Führung teil,<br />

die entlang der Produktionslinie<br />

der Tripodfertigung bei WeserWind<br />

führte. Dabei konnten sie sich<br />

einen eigenen Eindruck von der<br />

Leistungsfähigkeit und dem technischen<br />

Know-how des Offshore-<br />

Standortes verschaffen.<br />

glück auf · 3/2012 ............ 2<br />

Gesellschafter und Geschäftsführung<br />

der Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH sowie der Georgsmarienhütte<br />

GmbH danken Walter<br />

Klosterfelde für seinen langjährigen<br />

Einsatz als Freund, Berater und<br />

Aufsichtsratsvorsitzender und hoffen,<br />

dass er mit seiner Erfahrung,<br />

dem profunden Wissen, gewohnt<br />

kritischen Anmerkungen und innovativen<br />

Ideen auch weiterhin<br />

der Georgsmarienhütte und der<br />

gesamten Unternehmensgruppe<br />

als Ehrenvorsitzender beider Aufsichtsräte<br />

zur Seite stehen wird.<br />

Siegfried Drueker<br />

Foto: F1 online<br />

Siegfried Drueker, 1993 Gesellschafter<br />

der Drueker & Co. GmbH<br />

und wie Jürgen Großmann damals<br />

41 Jahre alt, beteiligte sich seinerzeit<br />

mit 50 Pfennig – einem Viertel<br />

des Kaufpreises – an dem Erwerb<br />

der Georgsmarienhütte GmbH. Der<br />

frühere Morgan-Stanley-Vizepräsident<br />

hatte sich einige Jahre zuvor<br />

mit einer eigenen Firma auf die Beratung<br />

beim Erwerb und Verkauf<br />

sowie bei Restrukturierungen von<br />

Zwei Gastreferenten waren<br />

ebenfalls zur Unternehmertagung<br />

eingeladen und bereicherten mit<br />

ihren Vorträgen den Gedankenaustausch<br />

der Teilnehmer. Unter<br />

dem Titel „Bremerhavens Wandel<br />

zum europäischen Offshorewind-<br />

Kompetenz-Zentrum“ berichtete<br />

Martin Günthner, Senator für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Häfen der<br />

Unternehmen spezialisiert. Einige<br />

Jahre bevor Siegfried Drueker seine<br />

Unternehmensberatung gründete,<br />

lernte er Jürgen Großmann kennen<br />

und schätzen, als beide in den<br />

Tönnissteiner Kreis aufgenommen<br />

wurden – ein Gesprächskreis von<br />

Führungskräften aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Politik mit Auslandserfahrung.<br />

Mit seinen umfangreichen Erfahrungen<br />

bei Unternehmensübernahmen<br />

gestaltete Siegfried<br />

Drueker die Vorbereitungen zum<br />

Management-Buy-out der Georgsmarienhütte<br />

entscheidend mit.<br />

Erstmals wurde eine langfristige,<br />

zwei Stahl-Konjunktur-Zyklen umfassende<br />

Unternehmensplanung<br />

eingeführt, die über ein Jahrzehnt<br />

die Grundlage unserer Entwicklung<br />

wurde.<br />

Aus dem operativen Geschäft<br />

der Georgsmarienhütte hielt sich<br />

Siegfried Drueker gänzlich heraus.<br />

Jedoch stand der Wirtschaftsexperte<br />

dem Unternehmen stets als<br />

Berater zur Seite und unterstützte<br />

den Aufbau der heutigen GMH<br />

Gruppe. So war Drueker & Co beispielsweise<br />

bei der Übernahme der<br />

Stahl Judenburg GmbH 1997 und<br />

der Mannstaedt-Werke 2006 beratend<br />

tätig.<br />

Im Jahr 1997 verkaufte Siegfried<br />

Drueker seine Anteile an<br />

der Georgsmarienhütte an Großmann,<br />

der so Alleingesellschafter<br />

der Georgsmarienhütte wurde und<br />

im gleichen Jahr die GMH Holding<br />

GmbH gründete.<br />

Mit der 46. Aufsichtsratssitzung<br />

der GMH Holding im Juni 2012 hat<br />

Siegfried Drueker nun die Nachfolge<br />

von Walter Klosterfelde als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der GMH<br />

Holding GmbH angetreten. Für die<br />

vor ihm liegenden Aufgaben wünschen<br />

ihm der Gesellschafter und<br />

die Geschäftsführung der GMH<br />

Holding eine glückliche Hand.<br />

Peter van Hüllen<br />

Foto:vl<br />

Plötzlich und unerwartet<br />

ist am 21. September 2012 Hartmut Riemann im Alter von fast 52 Jahren<br />

gestorben. Die Georgsmarienhütte GmbH trauert um ihren stellvertretenden<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden und den Ersten Bezirksbevollmächtigten<br />

der IG Metall Osnabrück. Er war dem Unternehmen und der GMH Gruppe<br />

seit seiner Ausbildung zum Stahlbauschlosser in Georgsmarienhütte<br />

über all die Jahre eng verbunden – als Weggefährte, Mitstreiter und vielen<br />

als Freund. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.<br />

Freien Hansestadt Bremen, über<br />

die positive Entwicklung der Stadt<br />

vom Werftenstandort hin zum Innovationszentrum.<br />

Über die „Zukunft<br />

der Arbeit – Wie man die Besten<br />

gewinnt, entwickelt und hält“<br />

trug Armin Trost, Professor an der<br />

Hochschule Furtwangen, vor.<br />

ikw


GMH GRUPPE<br />

LEITARTIKEL<br />

Besser geht immer<br />

Wir setzen auf unsere größte Stärke: unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter.<br />

Ein aufkommender konjunktureller Gegenwind, vorsichtige<br />

Kunden und eine schleppende Nachfrage prägen derzeit das<br />

Marktumfeld der meisten Geschäftsbereiche der GMH Gruppe.<br />

Die schwelende Finanzkrise im Euro-Raum belastet zunehmend<br />

auch die deutschen Unternehmen, die sich bislang<br />

erfolgreich von den Entwicklungen im europäischen Umfeld<br />

entkoppeln konnten.<br />

Bisher kamen die Impulse neben der florierenden Binnenkonjunktur<br />

in Deutschland aus den aufstrebenden Schwellenländern<br />

in Asien und Lateinamerika. Auch aus den USA gibt<br />

es trotz einer enttäuschenden Konjunkturentwicklung, insbesondere<br />

im Automotive-Bereich und im Öl- und Gasgeschäft,<br />

eine stabile Nachfrage nach deutschen Produkten. Die GMH<br />

Gruppe profitiert bis heute direkt oder indirekt über namhafte<br />

Kunden von dieser Entwicklung.<br />

Allerdings bringt nun ein gedämpftes Wachstum in China<br />

und die globale Angst vor einem Zerbrechen der Euro-Zone<br />

diese positiven Effekte in Gefahr. Da zudem eine Lösung der<br />

Schuldenkrise nicht in Sicht ist, könnte es auch die hiesige<br />

Wirtschaft härter als bislang treffen.<br />

Im letzten ifo-Geschäftsklima-Index waren nun zum ersten<br />

Mal auch die Erwartungen für das Exportgeschäft negativ. Von<br />

diesen Exporten ist die GMH Gruppe wie auch die gesamte<br />

deutsche Industrie stark abhängig.<br />

Wie sich die Auftragslage in den nächsten Monaten für<br />

die GMH Gruppe entwickeln wird, ist daher momentan sehr<br />

schwer voraussehbar und macht die Budgetplanung für das<br />

Geschäftsjahr 2013 weiterhin schwierig.<br />

Eine sich drastisch abschwächende Konjunktur wie im Krisenjahr<br />

2009 steht uns jedoch wohl nicht bevor. Vielmehr wird<br />

von einer sich ratierlich* weiter abschwächenden Wirtschaftsentwicklung<br />

auszugehen sein. Und wir werden uns auf härtere<br />

Zeiten einstellen müssen.<br />

Die Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009 haben wir<br />

besser als andere Unternehmen gemeistert und sind in einigen<br />

Bereichen gestärkt daraus hervorgegangen. Wir waren unaufgeregt<br />

und konsequent. Der unbedingte Wille, die Situation zu<br />

bewältigen, war entscheidend. Diese Tatsache macht mich so<br />

sicher, dass wir auch die nächsten Monate und das Jahr 2013<br />

gemeinsam erfolgreich bewältigen werden.<br />

Lassen Sie uns daher mit diesen Erfahrungen im Gepäck<br />

auch die Herausforderungen der aktuellen Situation gemeinsam<br />

und mit Zuversicht angehen.<br />

Die GMH Gruppe hat bereits in den vergangenen Wochen<br />

entsprechende Maßnahmen ergriffen, um sich auf eine kon-<br />

Service für Urlauber<br />

wird weiter ausgebaut<br />

Der wachsende Komfort sollte nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass auch bestimmte Formalitäten eingehalten werden müssen.<br />

Mehr Komfort auf Langstrecken von Air<br />

Berlin. Bereits seit Anfang des Jahres wird die<br />

Langstreckenflotte der Air Berlin aufgemöbelt.<br />

Das werden nun auch Reisende in der Economy<br />

Class zu spüren bekommen. Auch dort<br />

baut Air Berlin in ihren Langstreckenflugzeugen<br />

vom Typ Airbus A-330-200 neue Sitze ein.<br />

Sie haben Kopfstützen und sind individuell<br />

verstellbar. Passagiere der Business Class dürfen<br />

sich künftig über vollautomatische Sitze<br />

freuen, die sich per Knopfdruck in eine flache<br />

Liege verwandeln lassen. In beiden Sitzklassen<br />

wird ein neues Inflight-Entertainment-System<br />

installiert. Das heißt: Jeder Sitz hat einen eigenen<br />

Monitor, was dem Reisenden ermöglicht,<br />

ein individuelles Unterhaltungsprogramm<br />

auszuwählen. Weitere Neuerung: Die dazugehörigen<br />

Kopfhörer sind künftig kostenfrei<br />

– auch in der Economy Class. Die Fluggesell-<br />

junkturelle Durststrecke vorzubereiten. So werden sämtliche<br />

Investitionsmaßnahmen bis auf Weiteres ausgesetzt und der<br />

Fokus auf die Optimierung der Bestände und Kostenreduzierung<br />

gelegt. Gegebenenfalls sind auch entsprechende Maßnahmen<br />

zur Personalanpassung für die Zukunft nicht auszuschließen.<br />

Damit es uns gelingt, die GMH Gruppe auch diesmal<br />

erfolgreich durch das unruhige Marktumfeld zu manövrieren,<br />

glück auf · 3/2012 ............ 3<br />

ist es eine unabdingbare Voraussetzung, dass wir die Dinge mit<br />

dem gleichen Engagement und der üblichen Professionalität<br />

anpacken, entschlossen reagieren und uns nicht zu unüberlegtem<br />

Handeln verleiten lassen.<br />

Ein leistungsfähiger politischer und institutioneller Rahmen<br />

ist dabei ebenfalls unerlässlich: Die Maßnahmen zur Rettung<br />

des Euro als europäischer Gemeinschaftswährung und die daraus<br />

resultierenden Folgen für die europäische und deutsche<br />

Wirtschaft sind mittelfristig schwer einzuschätzen. Die Regierungen<br />

der Euro-Länder und die Gremien der Europäischen<br />

Union sollten nach den Entscheidungen der letzten Tage nun<br />

nicht die Hände in den Schoß legen und sich auf die Europäische<br />

Zentralbank verlassen. Die Politik muss nun durch<br />

eine Wiederbelebung ihres Reformeifers verhindern, dass sich<br />

Investoren weiterhin zugunsten anderer Regionen von Europa<br />

abwenden.<br />

Wir bekennen uns für die GMH Gruppe weiterhin zum<br />

Industriestandort Deutschland und setzen auf unsere größte<br />

Stärke: unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter, die sich mit<br />

leidenschaftlicher Zielstrebigkeit und Kreativität für das Unternehmen<br />

einsetzen mit dem Ziel, die hohen Ansprüche unserer<br />

Kunden und Partner zu erfüllen.<br />

Jede wirtschaftliche Schwächephase bietet auch die Chance,<br />

die eigenen Stärken hervorzuheben, neue Produkte und<br />

Märkte zu entwickeln und sich vom Wettbewerb abzuheben.<br />

Flexibilität, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Kundennähe sind<br />

dabei die entscheidenden Schlüssel zum Erfolg.<br />

Auf der Vertriebsseite verlangt die derzeitige Situation von<br />

uns, dass wir die Vertriebsaktivitäten erhöhen, noch mehr<br />

Präsenz auf den Märkten zeigen und für unsere Kunden im<br />

In- und Ausland jederzeit ansprechbar sind. Wir müssen immer<br />

neue Lösungen anbieten, neue Märkte betreuen und mit unseren<br />

Kunden neue Produkte entwickeln.<br />

Unser Motto muss lauten: BESSER GEHT IMMER!<br />

Glück auf!<br />

Ihr<br />

* in Raten<br />

REISETIPPS – VORGESTELLT VON BRIGITTE FREITAG<br />

schaft rechnet damit, dass ab Mitte August die<br />

gesamte Langstreckenflotte der Air Berlin mit<br />

dem neuen Produkt bestückt sein wird.<br />

Vom Flughafen Münster / Osnabrück direkt<br />

nach London-City. Die Fluggesellschaft City<br />

Jet, die im Auftrag der Air France fliegt, wird<br />

mit dem nächsten Winterflugplan die Strecke<br />

Münster / Osnabrück – London City Airport<br />

aufnehmen. Die Verantwortlichen des Flughafens<br />

Münster / Osnabrück (FMO) freuen sich<br />

über diese Nachricht, da nach der Streichung<br />

der City-Strecken der Air Berlin diese Verbindung<br />

nicht mehr angeboten worden war. Ab<br />

dem 29. Oktober wird es eine tägliche Verbindung<br />

geben. Der FMO ist damit nach München<br />

und Frankfurt der dritte deutsche Flughafen,<br />

der diese Anbindung anbietet. Dafür<br />

wird vermutlich eine Fokker 50 eingesetzt.<br />

Brigitte Freitag<br />

Werksfoto<br />

Foto: Senator Reisen<br />

China ändert Visabestimmungen. Die konsularischen<br />

Vertretungen der Volksrepublik<br />

China in Berlin, Hamburg, Frankfurt und München<br />

geben bekannt: Es gibt bei ihnen keine<br />

bevorzugte Expressbearbeitung mehr für den<br />

Erhalt eines Visums innerhalb von einem oder<br />

zwei Tagen. Die Antragsdauer beträgt zurzeit<br />

grundsätzlich vier bis fünf Botschaftsarbeitstage.<br />

Zudem sind Veränderungen zu erwarten,<br />

was die Bestimmungen zur Form der Einladung<br />

für Geschäftsreisende betrifft. Die konsularische<br />

Zuständigkeit – je nach Wohnsitz des<br />

Antragstellers (Bundesland) – wird weiterhin<br />

strikt angewendet. Es ist nicht auszuschließen,<br />

dass die chinesischen Behörden weitere Visabestimmungen<br />

kurzfristig ändern.<br />

Medikamente für Urlaub und Geschäftsreisen<br />

vom Arzt bescheinigen lassen.<br />

Flugreisende, die an chronischen Erkrankungen<br />

leiden beziehungsweise regelmäßig<br />

Medikamente einnehmen müssen, sollten vor<br />

Reiseantritt einige Punkte beachten, damit<br />

die Versorgung mit oft lebensnotwendigen<br />

Präparaten während der Flugreise nicht<br />

beeinträchtigt wird: Besorgen Sie sich bei<br />

Auslandsreisen, vor allem außerhalb der EU,<br />

dringend zuvor eine mehrsprachige ärztliche<br />

Bescheinigung (vorzugsweise auf Englisch und<br />

in der Landessprache des Reisezieles) für alle<br />

notwendigen Medikamente und Hilfsmittel<br />

(zum Beispiel Insulinpumpen und Spritzen).<br />

Achten Sie darauf, dass es sich dabei nur um<br />

Arznei handelt, die direkt während des Fluges<br />

oder ein bis zwei Tage danach benötigt wird.<br />

Die Bescheinigung sollte unbedingt auch die<br />

Unterschrift und einen Stempel mit Anschrift<br />

des behandelnden Arztes enthalten.


WeserWind-Tripods – die „stillen Begleiter“ der Windforce 2012.<br />

Die Energiewende<br />

zeigt ein Gesicht<br />

WW · Windforce 2012 thematisiert „Erneuerbare Energien“.<br />

ls führender Hersteller von Offshore-<br />

AGründungsstrukturen in Deutschland<br />

präsentierte sich die WeserWind auf der<br />

Windforce 2012 in Bremen. Zum ersten Mal<br />

wurde neben der jährlich stattfindenden<br />

Konferenz auch eine begleitende Messe veranstaltet.<br />

Zu ihrer Premiere konnte sie immerhin<br />

etwa 5.000 Besucher und mehr als<br />

250 namhafte Aussteller in die Bremer Messehallen<br />

locken.<br />

Neben dem Fachpublikum nutzten auch<br />

viele interessierte Bremer vor allem am ersten<br />

und letzten Messetag die Möglichkeit,<br />

sich über die Offshore-Windenergiebranche<br />

zu informieren. Aber auch viele Vertreter der<br />

Landes- und Bundespolitik waren auf der<br />

Messe unterwegs, um sich aus erster Hand<br />

über die neuesten Entwicklungen ein Bild zu<br />

verschaffen. So wurde immer wieder auch<br />

das Thema der Netzanbindung auf höchster<br />

Ebene diskutiert.<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

GMH GRUPPE<br />

GMH Gruppe · Auf der Berliner InnoTrans 2012 erlebte das internationale<br />

Publikum eine beeindruckende Leistungsschau der GMH <strong>Bahn</strong>technik.<br />

it einem imposanten Messe-<br />

Mstand in der Halle 23 präsentierten<br />

sich die Unternehmen der<br />

GMH Gruppe dem Fachpublikum<br />

mit neuen Erzeugnissen und Weiterentwicklungen<br />

ihrer bewährten<br />

Produkte. Der Geschäftsbereich<br />

<strong>Bahn</strong>technik war auf dem Stand<br />

mit der Bochumer Verein Verkehrstechnik<br />

(BVV), MWL Brasil, der<br />

Radsatzfabrik Ilsenburg (RAFIL)<br />

und der <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf<br />

(BTBED) vertreten.<br />

Erstmals auf diesem Forum<br />

wurde den Besuchern neben dem<br />

Treibradsatz des ICE 3 auch ein<br />

Rad mit Radschallkappen für Güterwagen<br />

gezeigt. Es kommt aus<br />

Ilsenburg und ist ein spezieller Beitrag<br />

zur Reduktion der Schallimmission<br />

an den Haupttrassen der<br />

Schienenwege, die Deutschland<br />

durchziehen und auf denen Tag<br />

und Nacht der Verkehr rollt.<br />

Der sinnvollen Bekämpfung des<br />

Schienenfahrzeuglärms kommt ja<br />

immer größere Bedeutung zu – gerade<br />

hinsichtlich der gesundheitli-<br />

Foto: Matthias Ibeler<br />

Die WeserWind-Standbesetzung musste<br />

aber nicht nur ausgewiesene Fachfragen<br />

beantworten: „Was verbirgt sich eigentlich<br />

hinter dem roten Würfel?“, wollten ebenfalls<br />

viele Besucher wissen, die sich nicht nur für<br />

WeserWind, sondern auch die GMH Gruppe<br />

interessierten. Des Öfteren hörten dann<br />

die Kollegen der Standbesetzung den überraschten<br />

Ausspruch „Ach, die gehören auch<br />

dazu?!“, nachdem sie die Besucher über die<br />

Aktivitäten der Gruppe informiert hatten.<br />

Insgesamt kann WeserWind ein sehr positives<br />

Fazit der Windforce ziehen. Es ist gelungen,<br />

sowohl dem zahlreich vertretenen<br />

Fachpublikum als auch den interessierten<br />

Laien ein genaueres Bild von der Branche<br />

zu vermitteln. Damit konnte diese Messe<br />

sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, das<br />

Thema „Erneuerbare Energien“ auf breiter<br />

Ebene weiter bekannt zu machen.<br />

Markus Herkenhoff<br />

Sandra Lopes (MWL) im Kundengespräch auf dem Messestand<br />

glück auf · 3/2012 ............ 4<br />

Auf der Suche<br />

nach dem Aufschwung<br />

GMH Gruppe · Ein Vierteljahrhundert Schiffbaumesse Hamburg<br />

ereits zum 25. Mal öffne-<br />

Bten sich vom 4.–7. September<br />

die Pforten der SMM<br />

– der weltgrößten Leitmesse<br />

für Schiffbau, Offshore, Motorenbau,<br />

Zuliefertechnik<br />

und Ausrüstungen des maritimen<br />

Weltmarktes. Alle zwei<br />

Jahre trifft sich in Hamburg<br />

alles, was in der Schifffahrtindustrie<br />

Rang und Namen<br />

hat. Das gilt sowohl für die<br />

Fachbesucher der Messe als<br />

auch für die Aussteller.<br />

Trotz der noch andauernden krisenhaften<br />

Marktlage im maritimen Bereich war die<br />

diesjährige Messe vom ersten Tag an sehr<br />

gut besucht. Die GMH-Unternehmen Gröditzer<br />

Kurbelwelle Wildau (GKW), Wildauer<br />

Schmiedewerke (WSW), Schmiedag und IAG<br />

Magnum (IAGM) waren mit einem Gemeinschaftsstand<br />

in Halle 3 vertreten. Dort präsentierten<br />

auf etwa 100 m² Standfläche dem<br />

interessierten Besucherstrom ihre Produkte.<br />

IAGM war erstmals auf dem Gemeinsschaftsstand<br />

vertreten und zeigte seine Bearbeitungskompetenz<br />

eindrucksvoll auf einem<br />

fast 2 Meter hohen Aluminiumblock. Die<br />

Schmiedag präsentierte als Exponate Gegengewichte<br />

und ein Pleuel, die WSW eine Kurbelwelle<br />

und ein Kolbenunterteil.<br />

Besonders vor dem Arrangement einer<br />

vertikal aufgestellten Großkurbelwelle zusammen<br />

mit einem Segment einer Kompressorwelle<br />

und einer fertig bearbeiteten,<br />

gesenkgeschmiedeten Kurbelwelle aus dem<br />

Produktionsprogramm der GKW bildeten<br />

sich immer wieder Besuchertrauben. Teils<br />

fachmännisch, teils nur neugierig wurden<br />

die technisch anspruchsvollen Fertigungsprozesse<br />

kommentiert und bewertet. Fast jeder<br />

Besucher musste Hand anlegen und die<br />

feinen, metallischen Oberflächen der Ausstellungsstücke<br />

berühren.<br />

Alle namhaften Motorenhersteller wie<br />

zum Beispiel Caterpillar, MAN, Wärtsilä,<br />

chen Belastungen für die Anwohner.<br />

Die praktizierten lärmabhängigen<br />

Trasse-Nutzungsgebühren<br />

mögen ja ihren Sinn haben. Wirkungsvoller<br />

wäre jedoch, den Lärm<br />

direkt an der Quelle zu reduzieren.<br />

Mit dem ausgestellten ICE-3-<br />

Radsatz erfolgte auch die Demons-<br />

Rolls Royce nutzten die Gelegenheit<br />

für zukunftsträchtige<br />

Gespräche und brachten zum<br />

Ausdruck, dass GKW auch in<br />

Zukunft als OEM-Supplier in<br />

diesen Sektoren eine wichtige<br />

Rolle spielen wird.<br />

Viele der Besucher nutzen<br />

diese Messe natürlich auch<br />

zum informativen Austausch<br />

über die aktuelle Marktsituation,<br />

und selbstverständlich<br />

wollten alle möglichst genau<br />

in Erfahrung bringen, wann<br />

der Marinemarkt im Großmotorensektor<br />

wieder zu einem zyklengemäßen Aufwärtsschwung<br />

durchstarten wird.<br />

Auch auf der diesjährigen SMM wurde<br />

wiederum ein starkes Interesse von zahlreichen<br />

Besuchern aus asiatischen Ländern<br />

sichtbar. Hier konzentrieren sich inzwischen<br />

mehr und mehr die weltgrößten Fertigungskapazitäten<br />

der Schiffbauindustrie. Alle Zulieferer<br />

- wie z.B. die führenden Motorenhersteller<br />

– werden sich in den nächsten Jahren<br />

verstärkt auf diesen kontinentalen Zielmarkt<br />

ausrichten. Sie folgen mit ihren Fertigungskapazitäten<br />

diesem Markt mit Werksgründungen<br />

und Joint-ventures vor Ort.<br />

Allein in den größten Motorendimensionen<br />

ist eine Verlagerung zumindest in den<br />

mittelfristigen Zeiträumen noch nicht so vakant,<br />

da neben erheblichen Investitionsvolumina<br />

das langjährige Know-how und die<br />

vielfältige Erfahrungsqualität der „Kurbelwellenmitarbeiter“<br />

nicht einfach exportiert<br />

werden können.<br />

Alles in allem war die diesjährige SMM in<br />

Hamburg für die ausstellenden GMH-Unternehmen<br />

ein voller Erfolg, was nicht zuletzt<br />

den aktiven Mitarbeitern als Standpersonal<br />

zu verdanken war. Die SMM 2014 findet<br />

vom 9. bis 12. September 2014 auf dem Gelände<br />

der Hamburg Messe statt. Die GMH<br />

Gruppe ist bestimmt wieder mit „an Bord“.<br />

Karl-Hermann Lau<br />

Foto: em<br />

tration von effizienten Schlagschutzsystemen<br />

auf Radsatzwellen,<br />

die durch diese Maßnahmen<br />

den Sicherheitsanforderungen bei<br />

gleichzeitiger Risikominimierung<br />

bestens entsprechen. Das Unternehmen<br />

BVV bietet derartige<br />

Schlagschutzsysteme verstärkt an.<br />

RAFIL zeigte als Neuentwicklung<br />

auf der Basis der Original Ilsenburger<br />

Leichtvollräder einen<br />

Laufradsatz mit Wellenbremsscheiben<br />

und 25 t Radsatzlast. Er kann<br />

in Geschwindigkeitsbereichen bis<br />

120 km/h gefahren werden. Einsetzbar<br />

ist er vor allem in den Drehgestellen<br />

Y 25 für Spezialfahrzeuge,<br />

beispielsweise in den Arbeitswagen<br />

der DB AG.<br />

Wichtig war, dass auf dem Messestand<br />

auch die Gruppenunternehmen<br />

Pleissner, <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>-<br />

und Anlagentechnik, Schmiedag<br />

und Wildauer Schmiedewerke vertreten<br />

waren. Denn der gemeinsame<br />

Auftritt ermöglichte ihnen,<br />

ihre produktbezogenen Leistungen<br />

und Kompetenzen auch im<br />

Bereich der Railway Technology<br />

zu demonstrieren – und den Besuchern<br />

den Verbund innerhalb der<br />

GMH Gruppe zu verdeutlichen.<br />

Ein Anziehungspunkt war das<br />

in der Halle ausgestellte <strong>Windhoff</strong>-<br />

Zwei-Wege-Fahrzeug, bot es doch<br />

„Technik zum Anfassen und Reinsetzen“<br />

für jedermann.<br />

em


GMH GRUPPE<br />

Neue Kontakte, Vorträge<br />

und angeregte Diskussionen<br />

GMH Gruppe · Controller- und Finanzleitertagung im Harz ermöglichte,<br />

neue Erkenntnise und Erfahrungen untereinander auszutauschen.<br />

uch in diesem Jahr fand in der<br />

AGMH Gruppe eine Controller-<br />

und Finanzleitertagung statt.<br />

Sie bot den Mitarbeitern aus den<br />

Finanzbereichen die Gelegenheit,<br />

neue Erkenntnisse und Erfahrungen<br />

untereinander auszutauschen.<br />

Hierbei ist es gute Tradition, diese<br />

Tagung jeweils bei einer Tochtergesellschaft<br />

abzuhalten. Das gibt<br />

den Mitarbeitern die Möglichkeit,<br />

einzelne Unternehmen der GMH<br />

Gruppe näher kennenzulernen.<br />

Diesjähriger Gastgeber war Harz<br />

Guss Zorge. Aus organisatorischen<br />

Gründen fand die eigentliche Tagung<br />

allerdings nicht in Zorge,<br />

sondern im 20 km entfernten Bad<br />

Lauterberg statt.<br />

Am Beginn der Tagung stand<br />

eine Betriebsbesichtigung der Fertigungsstätten<br />

von Harz Guss Zorge.<br />

Die Teilnehmer wurden hier durch<br />

die Geschäftsführer Norbert Klaas<br />

und Carsten Weißelberg begrüßt.<br />

Norbert Klaas stellte das Unternehmen<br />

und dessen Erfolgsfaktoren<br />

in einer kurzen Präsentation vor.<br />

Anschließend durften sich die Teilnehmer<br />

der Tagung in Gruppen zu<br />

je zehn Personen bei einer intensiven<br />

Betriebsbesichtigung selber<br />

ein Bild von der effizienten Produktion<br />

und Fertigungsweise bei<br />

Harz Guss Zorge machen. Im Anschluss<br />

an den Rundgang ging es<br />

HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER<br />

Von einem Elefanten<br />

und einem Heimkehrer,<br />

der nie weg war<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe,<br />

liebe Leserinnen und Leser der glückauf,<br />

wer von Ihnen entweder täglich oder hin und wieder in dem<br />

Stahlwerk Georgsmarienhütte zu tun hat, dem ist sicherlich<br />

auf dem Werksgelände der Zuwachs an Vierbeinern nicht entgangen.<br />

Gleich hinter dem Tor auf der linken Seite steht ein<br />

großes aus gebogenem Edelstahlrohr gefertigtes Rüsseltier, ein<br />

selbst designtes und gebautes Geschenk der Mitarbeiter der<br />

Mannstaedt GmbH zu meinem 60. Geburtstag. Ein Stück weiter<br />

auf der anderen Seite gleich ein ganz buntes Exemplar. Es<br />

steht – ganz passend – als festes Inventar auf dem Gelände des<br />

Umspannwerks der Hütte.<br />

Zur Erklärung: Es soll sowohl bei meinem ehemaligen<br />

Arbeitgeber, der RWE AG, wie auch anderswo Menschen<br />

geben, die mir – sowohl äußerlich wie auch mit Blick auf die<br />

implizierten Charaktereigenschaften – eine gewisse Ähnlichkeit<br />

zum dargestellten Dickhäuter nahelegen. Somit verstehe ich<br />

die Verlegung des Elefanten von Essen nach Georgsmarienhütte<br />

– zumindest ist es kein Dinosaurier – als wohlwollende Geste<br />

des Abschieds.<br />

Gleichzeitig ereilen mich in den letzten Wochen vermehrt<br />

Anfragen, was ich denn nun, nach meinem regulären Ausscheiden<br />

bei RWE, tun werde.<br />

Ruhestand? Was denken Sie! Haben Sie schon einmal von<br />

einem Elefanten gehört, der seine Herde im Stich lässt und<br />

auf Privatier macht? Natürlich nicht. Wenn man dem größten<br />

Landsäugetier auf Erden etwas nachsagt, dann ist es seine<br />

Treue und sein ewiges Gedächtnis. Er vergisst nie und auch ich<br />

werde nie vergessen, was wir in den letzten knapp 20 Jahren<br />

gemeinsam geschaffen haben: nämlich eine Gruppe, zurzeit<br />

bestehend aus 48 mittelständischen Unternehmen, die mehr<br />

als 11.000 Menschen ihr täglich Brot gibt. Einmal abgesehen<br />

von der ethisch-moralischen Frage, ob es vertretbar ist, solch<br />

ein Kapitel persönlich ad acta zu legen – ich wäre dazu ohnehin<br />

gar nicht in der Lage. Auch wenn ich keine operative Funktion<br />

in der GMH Gruppe innehabe und das für die Zukunft<br />

auch nicht plane, bin ich gedanklich fast immer bei der GMH<br />

Gruppe.<br />

Mit voller Überzeugung habe ich die Verantwortung über<br />

unsere Gruppe 2006 in die erfahrenen Hände von Peter van<br />

Hüllen und seinem Geschäftsführerteam abgeben. Heute ist<br />

für mich die Erkenntnis von großem Wert, dass ich damals die<br />

richtige Entscheidung getroffen habe. Ein Familienunternehmen<br />

muss nicht zwangsläufig vom Eigentümer selber geführt<br />

werden. Ich stehe den Kollegen im Umkehrschluss selbstverständlich<br />

immer zur Verfügung, wenn ich gebraucht werde.<br />

Daran wird sich nichts ändern.<br />

Sie sehen also, auch wenn es mir viele Menschen aus mehr<br />

oder weniger honorigen Gründen wünschen würden: Mit dem<br />

Ruhestand wird es vorerst nichts. Ich persönlich glaube ja, zu<br />

Lebzeiten wird es damit gar nichts mehr, aber meine Frau hat<br />

noch Hoffnungen. Wie ab jetzt die beiden Elefantenskulpturen<br />

auf dem Werksgelände gehöre wohl auch ich zum Inventar<br />

der Hütte. Fünf spannende Energiejahre mit Erfolgsmomenten<br />

und wertvollen Begegnungen, aber auch mit Herausforderungen,<br />

Unwägbarkeiten und Niederlagen liegen hinter mir. Am<br />

Ende bleibt vor allem eine Erkenntnis: Zu Hause ist es doch am<br />

schönsten.<br />

Glück auf!<br />

Entspannte Atmosphäre: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung.<br />

Foto: mh<br />

per Bus nach Bad Lauterberg, wo<br />

in den Räumlichkeiten des Revita-<br />

Tagungshotels die Veranstaltung<br />

stattfand.<br />

Die Eröffnung des ersten Veranstaltungstages<br />

übernahm Thomas<br />

glück auf · 3/2012 ............ 5<br />

Austausch.<br />

Pleissner Herzberg war in diesem Jahr Gastgeber<br />

des Stahlwerks-, Gießerei- und Einkaufsleitertreffens.<br />

Mit 25 Teilnehmern war die Zusammenkunft sehr gut<br />

besucht. Eine Werksbesichtigung stand bei diesem Treffen im Mittelpunkt,<br />

aber auch komplizierte Themen wie das „Lost foam“-Verfahren bei Harz<br />

Guss Zorge kamen auf den Tisch. Es wurde ebenso erörtert wie die aktuelle<br />

Preissituation in der Rohstoffbranche und der derzeitige Sachstand bei<br />

der Rohstoffallianz. Im Fokus standen wie immer Projekte, die Einkauf und<br />

Technik gleichermaßen initiiert und begleitet hatten.<br />

bmz<br />

Löhr, Mitglied der Geschäftsführung<br />

der GMH Holding, der einen<br />

Bericht zur aktuellen Lage der<br />

GMH Gruppe vorstellte. Das Jahr<br />

2011 hatte sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr 2010 noch einmal auf der<br />

Ergebnisseite verbessert dargestellt.<br />

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen<br />

Entwicklungen sind die<br />

Erwartungen für 2012 allerdings<br />

eher gedämpft. Thomas Löhr wies<br />

in diesem Zusammenhang darauf<br />

hin, dass gewissenhaftes Handeln<br />

in der gegenwärtigen Situation das<br />

oberste Gebot sei.<br />

Im Anschluss an seinen Vortrag<br />

übernahm der Bereich Controlling<br />

der GMH Holding das Wort. Hier<br />

präsentierten Thorsten Ehle und<br />

seine Mitarbeiter aktuelle Themen<br />

wie eine geplante Anpassung<br />

des zukünftigen Reportings sowie<br />

ein neues Tool zur Geschäftsplanung.<br />

Zum Ende des ersten Veranstaltungstages<br />

traf man sich zum<br />

Abendessen im hoteleigenen Restaurant,<br />

wo man in geselliger Runde<br />

auch die Gelegenheit zum Kennenlernen<br />

sowie zum Networking<br />

Werksfoto<br />

mit den neuen und alten Kollegen<br />

hatte.<br />

Am zweiten Tag wurde die Veranstaltung<br />

mit weiteren Vorträgen<br />

(unter anderem zu den Themen<br />

„Finanzierung“ und „Jahresabschlussarbeiten“)<br />

fortgesetzt. In<br />

diesem Zusammenhang sprach<br />

neben Stefan Brunn (Leiter Finanzen)<br />

und den Kollegen des Bereichs<br />

Rechnungswesen auch Thorsten<br />

Spree von PWC (Pricewaterhouse-<br />

Coopers). Dieser ging auf zukünftige<br />

Änderungen und Anpassungen<br />

bei der Begleitung des Jahresabschlusses<br />

ein.<br />

Am frühen Nachmittag nahte<br />

dann schon das Ende der zweitägigen<br />

Konferenz und die Teilnehmer<br />

konnten sich auf den Heimweg<br />

machen. Es wurden auch in diesem<br />

Jahr wieder viele neue persönliche<br />

Kontakte geknüpft und Fachthemen<br />

in großer Runde angeregt diskutiert.<br />

Somit freut man sich auf<br />

das Jahr 2013 und die dann wieder<br />

stattfindende Controller- und Finanzleitertagung.<br />

Jens Indrachowicz


GMH GRUPPE<br />

Künstler in zwei Welten<br />

Zu DDR-Zeiten war Detlef Moosdorf ein sehr bekannter und anerkannter<br />

Künstler – bis ihm Berufsverbot erteilt wurde. Wir trafen ihn zu einem<br />

Gespräch in seinem verwunschenen Garten in Haida.<br />

aida ist ein kleiner idyllischer<br />

HOrt mit 570 Einwohnern wenige<br />

Kilometer von Gröditz entfernt.<br />

Auf dem Weg zum Wohnhaus von<br />

Detlef Moosdorf passiert man eine<br />

Vielzahl von Einfamilienhäusern<br />

mit „normalen“ Gärten vor oder<br />

hinter den Häusern. Den Garten<br />

von Detlef Moosdorf kann man<br />

nicht als „normal“ bezeichnen. Es<br />

ist ein ganz besonderer Garten.<br />

Kaum betritt man ihn, befindet<br />

man sich in einer anderen Welt.<br />

Wie in einem verschlungenen Labyrinth<br />

irrt man förmlich durch<br />

dieses Idyll. Alle paar Meter, nein<br />

Zentimeter, taucht etwas vor einem<br />

auf: Skulpturen unterschiedlichster<br />

Art, Plastiken, Findlinge oder sogenannte<br />

Windsteine, die Detlef<br />

Moosdorf so nennt, weil sich an<br />

ihnen über die Jahrhunderte eine<br />

„Windkante“ gebildet hat. Wenn<br />

man nach oben schaut, sieht man<br />

immer wieder aus Stein gemeißelte<br />

Köpfe in Bäumen drapiert oder auf<br />

Baumstämmen abgestellt.<br />

Aber nicht nur Kunstgegenstände<br />

verbirgt der Garten. Detlef<br />

Moosdorf sammelte über Jahre<br />

Gegenstände, die nach der<br />

„Wende“ 1989 auf den Sperrmüll<br />

wanderten. Er trug ausgediente<br />

Schreibmaschinen, Fitnessgeräte,<br />

Fahrräder, Skier, Tennisschläger<br />

und vieles mehr nach Hause, damit<br />

diese Gegenstände aus DDR-Zeiten<br />

noch lange erhalten bleiben.<br />

Man mag sich als Besucher gar<br />

nicht verabschieden von diesem<br />

außergewöhnlichen Ort.<br />

In seinem Haus geht die Entdeckungsreise<br />

weiter. In allen Räumen<br />

hängen oder stehen seine Gemälde:<br />

Landschaften, Szenen aus<br />

Fabriken, Porträts, Akte und viele<br />

andere Motive. Und während des<br />

Gesprächs mit dem Künstler – bei<br />

einer Tasse Brennnesseltee – erfahren<br />

wir Dinge aus seinem Leben,<br />

die uns ein wenig erschüttern:<br />

Er studierte Ende der 1950er,<br />

Anfang der 1960er Jahre an der<br />

Hochschule für Bildende Künste<br />

Dresden. Von 1963 war er freischaffender<br />

Künstler in Dresden. In den<br />

Jahren 1969 bis 1977 beschäftigten<br />

ihn die Stahlwerke Gröditz im Rahmen<br />

eines Werkvertrages als Maler.<br />

I n der DDR war es üblich, Kunst<br />

und Kultur in die tägliche Arbeit<br />

zu integrieren – über Malzirkel,Fotozir-<br />

kel, Schreibzirkel in Werken und<br />

Fabriken. Dies fand – wie auch bei<br />

den Stahlwerken Gröditz – in sogenannten<br />

Kulturräumen statt.<br />

Detlef Moosdorf hatte so die<br />

Möglichkeit, fast zehn Jahre lang<br />

alle vier Wochen neue Bilder, Grafiken<br />

und Plastiken in Räumen des<br />

Stahlwerkes auszustellen. Er war in<br />

diesen Jahren in der DDR ein bekannter<br />

und anerkannter Künstler,<br />

ein „öffentlicher Mensch“.<br />

Im Jahr 1977 änderte sich diese<br />

Situation allerdings abrupt. Detlef<br />

Moosdorf wurde in diesem Jahr ein<br />

Malverbot erteilt, der Werkvertrag<br />

mit den Stahlwerken Gröditz von<br />

jetzt auf gleich aufgelöst. Zudem<br />

durften von ihm keine Bilder mehr<br />

ausgestellt werden. Was führte zu<br />

diesem herben Einschnitt in seinem<br />

Leben? Was war passiert?<br />

Wie viele sicherlich noch wissen,<br />

wurde der Liedermacher Wolf<br />

Biermann im November 1976 –<br />

wegen staatsfeindlicher Äußerungen<br />

– aus der DDR ausgewiesen.<br />

Gegen diese Ausbürgerung wurde<br />

ein offener Brief verfasst, in dem<br />

unter anderem stand, dass die<br />

Unterzeichner des Briefes<br />

die Texte von<br />

Oben: War bisher noch auf keiner Ausstellung<br />

zu sehen: Utopia aus den 70er Jahren ist<br />

imposante 1,25 x 2,50 m groß.<br />

Fotos: mk<br />

Der Maler Moosdorf<br />

Rudolf Scholz, der Vorsitzende des Schriftstellerverbandes<br />

Dresden, hatte anlässlich einer Vernissage<br />

von Detlef Moosdorf eine Eröffnungsrede<br />

gehalten. Darin bezeichnet er dessen Werk<br />

als „erregend wuchtig“. Die Landschaftsbilder<br />

und Porträts hätten zudem eine intensive<br />

Leuchtkraft, drückten immer wieder die Liebe<br />

zu den Menschen aus. Auch von „deftiger“<br />

Erotik war die Rede. Rudolf Scholz zitierte aus<br />

einem Gedicht, das er Detlef Moosdorf gewidmet<br />

hat. Diese Zeilen charakterisieren ihn auf<br />

lyrische Weise:<br />

Der Maler Moosdorf lebt mit wenig Geld<br />

da draußen irgendwo am Rand der Welt,<br />

in einem alten Haus, das eingeschmiegt<br />

in wuchernd weiter Kräuterwildnis liegt.<br />

Hier zieht er unermüdlich seine Kreise.<br />

Der Bärlauch grünt. Die Katzen schnurren leise.<br />

Hier schwärmt er aus, zu neuer Lust verführt.<br />

Und Ingrid wärmt ihn nachts, so oft der friert.<br />

Der Maler Moosdorf läßt im steten Mühn<br />

Die Farben lodern und vulkanisch glühn.<br />

Die brechen hitzig aus ihm aus spontan,<br />

ganz so, als sei er selber der Vulkan,<br />

der aus dem Chaos, welches ihn regiert,<br />

noch immer einen tanzenden Stern gebiert,<br />

ein Farbgewitter, welches gluterhitzt<br />

dort auf den breiten Leinwandwänden blitzt …<br />

(„Der Maler Moosdorf“, Auszug aus: „Gerichtstag“,<br />

Gedichte von Rudolf Scholz, Verlag OsirisDruck, Leipzig)<br />

Rechts: Ingrid und Detlef Moosdorf,<br />

Julia Pehla (SWG) und<br />

Autor Matthias Krych (RRO).<br />

glück auf · 3/2012 ............ 6<br />

kunstimwerk<br />

Wolf Biermann gerne weiter lesen,<br />

hören und in Zukunft auch weiter<br />

diskutieren möchten. Dieser<br />

Brief wurde von vielen Künstlern<br />

unterschrieben – auch von Detlef<br />

Moosdorf. Das war der<br />

Grund für das Berufsverbot.<br />

„Von diesem Zeitpunkt<br />

an galt ich offiziell<br />

als potenzieller<br />

Klassenfeind“, so Detlef<br />

Moosdorf. Noch<br />

1977 hatte er an der<br />

„VIII. Kunstaustellung<br />

der DDR“ teilgenommen<br />

– danach stellte<br />

er ganze 33 Jahre lang<br />

nicht mehr aus. Aber<br />

Wut auf das totalitäre<br />

DDR-Regime würde<br />

er nicht mehr empfinden.<br />

Für ihn sei die<br />

DDR ein schwacher<br />

Staat gewesen, der<br />

aus diesem Grund ein<br />

hohes Maß an Selbstschutzmaßnahmenergriffen<br />

hätte.<br />

Erst 2010 hatte er wieder eine<br />

Ausstellung: Vulkane, Asche, Liebe.<br />

„Die Eröffnung war für mich sehr<br />

emotional“, so Detlef Moosdorf.<br />

Weitere Ausstellungen folgten, wie<br />

auch die aktuelle in Zeithain bei<br />

Salzgitter, zu deren Vernissage er<br />

nach dem Gespräch fuhr.<br />

Auch bei den Schmiede- und<br />

Elektrostahlwerken in Gröditz<br />

ist er wieder präsent. Ein Gemälde<br />

von ihm ziert seit Jahren das<br />

Konferenzzimmer. Beim Tag der<br />

offenen Tür im September 2011<br />

präsentierte er auf Wunsch der Geschäftsführung<br />

weitere Arbeiten.<br />

Viele ältere Mitarbeiter hätten ihn<br />

wiedererkannt und gegrüßt.<br />

mk<br />

DER KÜNSTLER<br />

Detlef Moosdorf<br />

Detlef Moosdorf war 1969 bis<br />

1977 bei den Stahlwerken Gröditz<br />

im Rahmen eines Werkvertrages<br />

als Maler beschäftigt.<br />

1939 in Wurzen geboren<br />

1958–1963 Studium an der<br />

Hochschule für Bildende Künste,<br />

Dresden<br />

1967–1977 zahlreiche Ausstellungen<br />

in der DDR<br />

Seit 2010 Ausstellungen in Riesa,<br />

Auterwitz, Grundau und Berlin<br />

Kommende Ausstellungen<br />

• 3. Oktober 2012<br />

Galerie Moosdorf<br />

Seußlitz/Diesbar<br />

Brummochsenloch 17<br />

• ab 5. Oktober 2012<br />

Rathaus Staucha<br />

Thomas-Müntzer-Platz 2<br />

(Vernissage im Ratssaal)<br />

Foto: Claudia Thiele


STAHL<br />

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MVO GmbH Metallverarbeitung Ostalb · BISHOP Steering Technology Pty Ltd<br />

Weltweit einzigartige Technologie<br />

sichert noch engere Walztoleranzen<br />

GMHütte · Eine Technologie, von der Walzwerker bislang nur träumen konnten: engste Toleranzen über<br />

die gesamte Länge jedes einzelnen Stabes und über die gesamte Produktion hinweg.<br />

INTERVIEW<br />

2002 hatte die GMHütte ihren<br />

3-Walzen-Reduzier- und Maßwalzblock<br />

(RSB) in Betrieb genommen.<br />

Jetzt hat sie ihn zusammen<br />

mit der FRIEDRICH<br />

KOCKS GmbH & Co KG (Hilden)<br />

innovativ aufgerüstet und erweitert.<br />

Details dazu erläutert Karsten<br />

Golinske, Betriebsleiter des<br />

Walzwerkes, im glückauf-Interview.<br />

Der Fertigungsprozess der Georgsmarienhütte GmbH<br />

glückauf: Was hat sich an der Walzstraße<br />

verändert, Herr Golinske?<br />

Karsten Golinske: Zum einen haben<br />

wir ein Echtzeit-Regelungssystem<br />

installiert, das eigens für<br />

unseren Walzen-Reduzier- und<br />

Maßwalzblock entwickelt wurde:<br />

das sogenannte Size Control System,<br />

kurz SCS. Es sorgt dafür, dass<br />

der Block schnellstmöglich den<br />

optimalen Betriebszustand erreicht<br />

und dass die Fertigungsqualität des<br />

gewalzten Produktes auf einem<br />

konstant hohen, reproduzierbaren<br />

Niveau bleibt.<br />

Heißer Ofen<br />

GMHütte · Neue Marken in puncto Energieeffizienz und Durchsatzleistung<br />

m Finalbetrieb wird seit Anfang<br />

Ides Jahres ein neuer Rollenherd-<br />

Durchlaufofen aufgebaut: der sogenannte<br />

„Ofen 25“. Die zusätzliche<br />

Kapazität des Neuen eröffnet<br />

der GMHütte gleich mehrere<br />

Perspektiven. Zum einen kann<br />

das Unternehmen weitere Wärmebehandlungsmengen<br />

und damit<br />

Verarbeitungstiefe nach Georgsmarienhütte<br />

holen, zum anderen Umschichtungsmengen<br />

von älteren<br />

Öfen umsetzen.<br />

Ausgerüstet ist der Ofen mit modernster<br />

Brenner- und Regeltechnik<br />

– eine Technologie, die Bestmarken<br />

in puncto Energieeffizienz<br />

und Durchsatzleistung setzt. Eingebettet<br />

zwischen den bereits bestehenden<br />

Öfen 23 und 24 befindet<br />

sich der 70 m lange Ofenraum,<br />

Und zum anderen …<br />

Golinske: … haben wir den Walzblock<br />

von fünf auf sechs Gerüstpositionen<br />

erweitert. Sie wurden<br />

zudem so modifiziert, dass neben<br />

den alten auch die ebenfalls neu<br />

entwickelten, unter Last anstellbaren<br />

3-Walzen-Gerüste (AUL) verwendbar<br />

sind.<br />

Was genau ist die Aufgabe des Size<br />

Control System?<br />

Golinske: Das SCS regelt kontinuierlich<br />

und schnell den Walzspalt<br />

der Gerüste. In kürzester Zeit sind<br />

das eigentliche Herzstück der Anlage.<br />

Ihm vorgeschaltet sind die<br />

notwendigen Adjustage-Einrichtungen<br />

wie Aufgabe, Vereinzelung,<br />

Lagenbildung und entsprechende<br />

Transportrollgänge. Am Ofenausgang<br />

übernehmen Abkühlbereiche<br />

die Lagen und führen sie zur Bundsammelstation<br />

und Wiegeeinrichtung.<br />

Die Probennahme ist bei der<br />

Bundbildung platziert und – dank<br />

eines Andromaten – teilautomatisiert.<br />

Diese Konstellation sorgt für<br />

ein sicheres und schnelles Probenhandling<br />

und liefert erste Erkenntnisse<br />

über die gerade laufende/abgeschlossene<br />

Wärmebehandlung.<br />

Insgesamt nimmt die gesamte<br />

Technik von Halle 14 bis Halle 9<br />

des Finalbetriebes eine Strecke von<br />

Technik, die begeistert: der aufgerüstete und erweiterte RSB-Block.<br />

die Scheiben so eingestellt, dass<br />

ein optimal gewalztes Produkt entsteht.<br />

So konnten wir die bereits<br />

sehr engen Fertigmaßtoleranzen<br />

noch weiter minimieren.<br />

Bislang musste ja nach den ersten gewalzten<br />

Blöcken quasi „per Hand“<br />

nachjustiert werden, zumindest teilweise.<br />

Ist das immer noch so?<br />

Golinske: Nachjustiert werden<br />

muss immer noch. Aber das neue<br />

System kann diese Aufgabe jetzt<br />

automatisch während des Walzens<br />

übernehmen. Ziel ist es, durch SCS<br />

und AUL-Gerüste die Bedienung so<br />

zu vereinfachen, dass immer ein<br />

qualitativ optimales Walzgut erzeugt<br />

wird.<br />

Wie wurde diese Technick entwickelt?<br />

Golinske: Das Upgrade auf die<br />

neue Generation wurde von langer<br />

immerhin etwa 130 m ein. Mitte<br />

August waren die wichtigsten Anlagenteile<br />

montiert. Betriebsleiter<br />

Hans-Günter Randel und Produktionsleiter<br />

Volker Glane konnten<br />

bereits per Mausklick die Brenner<br />

zünden, um den Ofen zu Trocknungszwecken<br />

aufzuheizen – ein<br />

erhabenes Gefühl, die Brenner<br />

sowohl visualisiert auf dem Bildschirm<br />

als auch „in echt“ im Ofenraum<br />

in Aktion zu sehen.<br />

Mittlerweile hat der Ofen die<br />

erste Feuerprobe mit über 1.000 °C<br />

erfolgreich überstanden. Nach<br />

Inspektions- und Vermessungsphase<br />

arbeitet man nun an kleineren<br />

Nachbesserungen und Optimierungen.<br />

Danach stehen die ersten<br />

Ofenreisen mit ausgesuchten<br />

Werkstoffen an, um die einzelnen<br />

glück auf · 3/2012 ............ 7<br />

Karsten Golinske<br />

Foto: Michael Münch<br />

Hand vorbereitet. Es war Ergebnis<br />

vieler erfolgreicher Walzversuche<br />

unter realen Walzbedingungen, die<br />

KOCKS in enger Zusammenarbeit<br />

mit uns durchgeführt hat. Wir haben<br />

sie dabei intensiv unterstützt.<br />

Aber KOCKS hat schon lange umfangreiche<br />

Untersuchungen und<br />

Entwicklungen durchgeführt sowohl<br />

im mechanischen Bereich als<br />

auch im Automatisierungssektor.<br />

RSB = Reduzier- und Maßwalzblock<br />

SCS = Size Control System<br />

AUL = neuer Gerüsttyp<br />

SID = Walzgerüst-Identifizierung<br />

CAPAS = Optisches Walzen-Einstellsystem<br />

Wärmebehandlungsprofile abzustimmen.<br />

Aber schon jetzt erwarten<br />

alle Beteiligten gespannt den<br />

„Druck auf den roten Knopf“, den<br />

Ziehen wir ein Resümee: Wie sähe ein<br />

Kurzporträt der neuen Anlage aus?<br />

Golinske: Die neue RSB-Generation<br />

in Dreischeiben-Bauweise erfüllt<br />

weiterhin alle Anforderungen<br />

moderner Stabstahlstraßen: eine<br />

beständige, gleichmäßige Produktion<br />

mit guter Qualität, eingeengte<br />

Toleranzen, optimale Oberflächengüten,<br />

eine gezieltere Einstellung<br />

mechanischer Eigenschaften und<br />

eine große Flexibilität des Walzprogramms.<br />

Und dies alles bei höchster<br />

Produktivität.<br />

Kommt die Aufrüstung auch dem Produktionsprozess<br />

zugute?<br />

Golinske: Auf jeden Fall. Es wird<br />

die Anzahl der Vorquerschnitte in<br />

den RSB reduziert. Das erhöht die<br />

Verfügbarkeit der Anlage. Zudem<br />

fallen weniger Rüstzeiten in der<br />

Vor- und Zwischenstraße an. Und<br />

wir sind selbst bei einem Wechsel<br />

eines oder mehrerer Gerüste<br />

höchst flexibel: Mit dem bestehendem<br />

Wechselsystem ist es möglich,<br />

die Gerüste innerhalb kürzester<br />

Zeit zu wechseln. Wir können in<br />

dem Block mit drei bis sechs Walzgerüsten<br />

walzen und die Gerüste<br />

noch über einen relativ weiten Bereich<br />

anstellen.<br />

Was gibt es sonst noch zum Umbau<br />

der Walzstraße zu sagen?<br />

Golinske: Zur Lieferung gehörte<br />

auch ein System zur Walzgerüst-<br />

Identifizierung. Es ermöglicht uns,<br />

die Betriebssicherheit zu erhöhen<br />

und die wichtigsten Kenndaten der<br />

Gerüste mit den dazugehörigen<br />

Produktionsdaten automatisch zu<br />

speichern. Außerdem wurde auch<br />

unsere Werkstattausrüstung aufgerüstet.<br />

So haben wir das optische<br />

Walzen-Einstellsystem CAPAS erneuert<br />

und einen neuen hydraulischen<br />

Walzenwechselstand für die<br />

AUL-Gerüste gebaut.<br />

Zahlen sich diese Superlative aus?<br />

Was zeigen die Betriebsergebnisse?<br />

Golinske: Eine Verbesserung im<br />

Produktionsprozess und verbesserte<br />

Toleranzen über den gesamten<br />

Abmessungsbereich. Mit diesem<br />

innovativen Umbau des Walzwerkes<br />

gelingt uns eine weitere Steigerung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und eine qualitative Marktführerschaft<br />

in diesem Bereich.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Foto: vl<br />

Sind jetzt schon mehr als zufrieden: Produktionsleiter Volker Glane (links) und Betriebsleiter<br />

Hans-Günter Randel haben bereits die Brenner per Mausklick gezündet – um den<br />

Ofen zu Trocknungszwecken aufzuheizen.<br />

Startschuss, mit dem die Produktion<br />

bei der Einweihung offiziell<br />

anlaufen soll.<br />

hgr


Waggonverladung rollt<br />

in Richtung Benchmark<br />

STAHL<br />

GMHütte · Nach dem Nordgleis wurde auch der Unterbau für das 250 m<br />

lange Südgleis erneuert. Jetzt fehlt im Finalbetrieb nur noch der krönende<br />

Abschluss, um neue Maßstäbe zu setzen: die neue Verziehanlage.<br />

uch am Südgleis des Finalbe-<br />

Atriebes hatte der Zahn der Zeit<br />

genagt. Von einem stabilen Unterbau<br />

konnte auf der 250 m langen<br />

Strecke an keiner Stelle mehr die<br />

Rede sein. Bereits im Sommer 2011<br />

hatte man das nördliche der beiden<br />

Waggonverladegleise des Finalbetriebes<br />

erneuert. Nun nahmen<br />

Bauarbeiter das südliche in<br />

Angriff.<br />

Doch bevor der erste Stemmbagger<br />

anrollen konnte, war erst einmal<br />

eine Menge abzuklären und<br />

zu regeln: Es musste sichergestellt<br />

sein, dass während der Bauphase<br />

die kontinuierliche Nachtverladung<br />

auf dem Nordgleis erfolgen<br />

konnte. Erst danach ging es los.<br />

Nachdem die Arbeiter Aushub<br />

und Schienenschrott zum Recyceln<br />

abtransportiert hatten, wurde<br />

der Gleisunterbau erneuert. Anschließend<br />

verlegten sie die neuen<br />

Schienen. Zur allgemeinen Freude<br />

konnten sie dabei schon erste<br />

glück auf · 3/2012 ............ 8<br />

Vorbereitungen für die kommende<br />

Waggonverzieh-Einrichtung abschließen.<br />

Die günstige Gelegenheit<br />

bot sich, weil die gesamte Strecke<br />

bis ans Nordgleis ausgekoffert<br />

wurde. So konnte man Führungsprofile<br />

für die Seile und Umlenkeinrichtungen<br />

der Verziehanlage<br />

aufbauen und zusammen mit den<br />

Gleisen mit Beton vergießen. Antriebe<br />

und Steuerung der Anlage<br />

sollen 2013 eingebaut werden.<br />

Kurz vor dem Betonieren: Markus Schulte to Bühne (links vorne) begutachtet mit Kollegen der beteiligten Baufirmen den Gleisabschnitt<br />

in Halle 9.<br />

Was letzten Endes<br />

zählt, ist der Mensch<br />

GMHütte · Was ein Unternehmen bewegt, sollte auch kommuniziert<br />

werden: Das Stahlwerk in Georgsmarienhütte präsentiert sich mit neuer<br />

Imagekampagne – und stellt dabei seine Mitarbeiter in den Vordergrund.<br />

as zeichnet die Georgsma-<br />

Wrienhütte gegenüber anderen<br />

Unternehmen aus? Warum entscheidet<br />

sich der Kunde letztlich<br />

für das Angebot der GMHütte, obwohl<br />

Qualität und Preis mit dem<br />

Wettbewerber vergleichbar sind?<br />

Was gibt den Ausschlag?<br />

Die GMHütte baut darauf, dass<br />

die über Jahre entwickelte Lieferperformance<br />

den Kunden überzeugt:<br />

Schnelligkeit, Flexibilität<br />

Foto: vl<br />

und Verlässlichkeit. Und dass der<br />

Kunde Vertrauen in die Menschen<br />

setzt, die hinter dieser Leistung stehen.<br />

Genau diese Menschen – verknüpft<br />

mit tatkräftigen Aussagen<br />

über das Know-how der GMHütte<br />

– möchte die neue Imagekampagne<br />

„The Power of People“ in den<br />

Vordergrund stellen.<br />

Mit der bildlichen Umsetzung<br />

wurde eine Kreativagentur beauftragt.<br />

Ihr Konzept thematisiert die<br />

Grundtugenden der Georgsmarienhütte,<br />

wobei Mitarbeiter vor einer<br />

roten Stahlplatte in Szene gesetzt<br />

werden, auf der diese Stärken in<br />

Worte gefasst werden. Die Stahlplatte<br />

repräsentiert eines der Elemente,<br />

aus denen sich das GMH-<br />

Auch bei diesen Maßnahmen<br />

mussten die Fachleute nicht nur<br />

fach- und termingerecht arbeiten,<br />

sondern auch viel Einfallsreichtum<br />

beweisen. Außerdem hatten sie zu<br />

berücksichtigen, dass in diesem<br />

Bereich die alten Spille (Seilverzieh-Einrichtungen<br />

auf Hüttenflur)<br />

stehen. Sie müssen noch bis zum<br />

nächsten Jahr ihren Dienst tun.<br />

Beteiligte Firmen, GSG-Mitarbeiter<br />

und Technologen des Finalbetriebes<br />

schafften es tatsächlich,<br />

bis Ende August den größten<br />

Teil der Bauarbeiten abzuschließen.<br />

Die komplette Fläche war<br />

wieder begehbar. Feinarbeiten wie<br />

das Glätten des Betons erledigten<br />

die Mitarbeiter während des normalen<br />

Betriebes. Dann war noch<br />

etwas Geduld gefragt, damit der<br />

Beton aushärten konnte. Nach vier<br />

Wochen wies er die erforderliche<br />

Tragfähigkeit auf. Am Ende konnten<br />

auch im Südgleis die Waggons<br />

wieder fahren.<br />

Der gesamte Waggonverladebereich<br />

ist nun in einem präsentablen<br />

Zustand. Die Markierungen<br />

für Holzlagerbereiche und Gitterboxen<br />

sowie die Kennzeichnung<br />

von Gehwegen und Sicherheitsbereichen<br />

tragen ebenfalls zu dem<br />

guten Gesamteindruck bei. Wenn<br />

im nächsten Jahr die neue Waggonverzieh-Anlage<br />

hinzukommt,<br />

darf man dem gesamten Waggonverladebereich<br />

sogar Benchmark-<br />

Charakter attestieren.<br />

hgr<br />

Logo zusammensetzt – ein Quadrat,<br />

ein Ausschnitt aus dem „großen<br />

Topf sprudelnder Ideen“.<br />

Das Fotoshooting fand im Finalbetrieb<br />

der Georgsmarienhütte<br />

statt. Modell standen dabei Mitarbeiter<br />

aus unterschiedlichen Betrieben<br />

des Unternehmens: Probenwerkstatt,<br />

Verfahrenstechnik,<br />

Entwicklung, technische Kundenbetreuung<br />

und Finalbetrieb. Betriebe,<br />

die bei ihrer täglichen Arbeit<br />

Hand in Hand an dem gleichen<br />

Ziel arbeiten: schnell, flexibel, produktiv<br />

und verlässlich zu sein.<br />

Die neuen Anzeigen sind seit<br />

Juli in Fachzeitschriften wie dem<br />

„Schmiedejournal“ und der „Antriebstechnik“<br />

zu sehen.<br />

Andrea Busch


Wer findet die Fehler?<br />

STAHL<br />

Neues Zentrum stillt<br />

Informationshunger<br />

GMHütte · Wie man seine Mitarbeiter auf dem Laufenden hält: Im Schulungsund<br />

Visualisierungs-Zentrum des Finalbetriebes ist Kommunikation Trumpf.<br />

intergrundwissen zur „Guten<br />

HTonne“, schnelle Auskünfte für<br />

offene Fragen, zunehmender Informationshunger<br />

oder auch Schulungen<br />

im Betrieb – diese Schlagworte<br />

beschreiben, welche KommunikationsbedürfnisseKolleginnen,<br />

Kollegen und Betriebsleitung<br />

des Finalbetriebes bewegen.<br />

Mit seinem neuen Schulungsund<br />

Visualisierungs-Zentrum hat<br />

GMHütte · Parcours macht Sicherheitsbeauftragte fit für den Alltag.<br />

uf eine besondere Fehlersuche<br />

Agingen die Sicherheitsbeauftragten<br />

der GMHütte: Um ihr wachsames<br />

Auge zu schulen, haben die<br />

Beauftragten einen vorbereiteten<br />

Parcours absolviert. Hier hatten Mitarbeiter<br />

der Abteilung Arbeitssicherheit<br />

in Absprache mit den Betrieben<br />

vor Ort Situationen und Arbeitsplätze<br />

mit kleinen und großen<br />

Fehlern versehen, die die Sicherheit<br />

gefährden. Mal ragte ein Metallteil<br />

in den Laufweg, mal waren Feuerlöscher<br />

durch davor abgestellte Werkzeugwagen<br />

blockiert, mal bildeten<br />

herumliegende Holzteile eine Stolperfalle,<br />

mal war eine vermeintlich<br />

feuergefährliche Flüssigkeit falsch<br />

gelagert.<br />

Die Sicherheitsbeauftragten<br />

machten sich nun auf den Weg. Sie<br />

sollten die versteckten Fehler finden,<br />

aufnehmen und anschließend mit<br />

den Kollegen besprechen und diskutieren.<br />

„Die Teilnehmer haben<br />

sich wirklich alle Mühe gegeben,<br />

die Fehler zu finden“, berichtet<br />

Carsten Große Börding, Mitinitiator<br />

der Aktion. Nicht jeder habe<br />

jeden Fehler gefunden, aber alle<br />

hätten dennoch bewiesen, dass sie<br />

mit wachsamen Augen durch den<br />

Betrieb gehen.<br />

„Höchst interessant für uns war<br />

allerdings zu beobachten, dass auch<br />

Fehler zutage traten, die wir für den<br />

der Finalbetrieb die Grundlage geschaffen,<br />

diese Bedürfnisse zu erfüllen.<br />

Es ist der ideale Ort, den allgemeinen<br />

Informationshunger zu<br />

stillen und den Prozess der „Guten<br />

Tonne“ zu beschreiben, zu kommunizieren<br />

und zu diskutieren. Ob<br />

Schaukästen mit Neuigkeiten über<br />

GMHütte-Kunden oder Infobildschirm<br />

mit aktuellen Betriebskennziffern:<br />

Im Zentrum kann sich jeder<br />

Mitten im Betrieb und trotzdem leise: Das neue Schulungszentrum des Finalbetriebes<br />

hat die gesteckten Erwartungen übertroffen. „Unter diesen Bedingungen zu dozieren<br />

macht Freude und die Kollegen sind mit Eifer dabei“, meinte Michael Reinecke, der an<br />

diesem Tage zur Spektrometer-Prüftechnik referierte.<br />

Foto: Norbert Kölker<br />

Auf Fehlersuche: Sicherheitsbeauftragter<br />

Wolfgang Schröder aus dem GSG<br />

Instandhaltungsteam Reserveteilwirtschaft<br />

hat während des Sicherheitsparcours<br />

einen Kanister mit einem Gefahrstoff<br />

gefunden, der nicht wieder – wie<br />

vorgeschrieben – im Gefahrstoffschrank<br />

abgestellt wurde. Da der Verschluss fehlt,<br />

wurde improvisiert und ein Putzlappen in<br />

den Ausguss des Kanisters gesteckt.<br />

informieren. Allein schon die optisch<br />

auffällige Anordnung ist ein<br />

echter Hingucker. Der Schulungsraum<br />

bietet etwa Platz für 30 Kollegen.<br />

Passende Tische und Stühle<br />

sorgen für optimale Kommunikationsbedingungen.<br />

Moderne Visualisierungs-<br />

und Medientechniken<br />

unterstützen die Moderatoren und<br />

Trainer und unterstreichen die Professionalität<br />

der Einrichtung.<br />

Auch die sozialen Einrichtungen<br />

sind stimmig. Im Aufenthaltsraum<br />

erwarten den Besucher Automaten<br />

für Kalt- und Warmgetränke sowie<br />

Süßes bis Deftiges für den kleinen<br />

Hunger. Sanitärräume für Damen<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

Die gute Tonne (t)<br />

Aktion mit dem Ziel, jede Tonne<br />

Stahl in vielerlei Hinsicht – zum<br />

Beispiel in puncto Arbeitssicherheit,<br />

Qualität, Energieverbrauch,<br />

Umweltfreundlichkeit, Effizienz,<br />

Anlagenverschleiß, Materialverbrauch<br />

– optimal zu produzieren<br />

und auszuliefern, indem man die<br />

Mitarbeiter noch enger einbezieht<br />

und in die Verantwortung nimmt.<br />

Parcours überhaupt nicht präpariert<br />

hatten“, ergänzt sein Kollege Markus<br />

Beckmann. Es zeigte sich: Man<br />

kann gar nicht oft genug hinschauen,<br />

wenn es um Arbeitssicherheit<br />

geht.<br />

„Mit dem Parcours wollten wir<br />

die Sicherheitsbeauftragten für ihre<br />

Arbeit sensibilisieren. Nichts ist<br />

schlimmer, als betriebsblind zu werden“,<br />

so Große Börding. Nun gehe<br />

es darum, die Beauftragten auch so<br />

weit zu unterstützen, dass sie Fehler<br />

mit den Kollegen und den Meistern<br />

offen besprechen und diskutieren<br />

können.<br />

Daher folge als Nächstes ein<br />

Gesprächsführungstraining. „Denn<br />

schließlich sollen mögliche Risiken<br />

behoben werden und nicht die<br />

Sicherheitsbeauftragten als Besserwisser<br />

und Petzen dastehen“, erklärt<br />

Beckmann.<br />

Den Sicherheitsbeauftragten hat<br />

der Parcours jedenfalls viel gebracht:<br />

„Ich fand es spannend, die Fehler zu<br />

finden, und habe selbst festgestellt,<br />

wie schnell man schon Kleinigkeiten<br />

übersieht“, berichtet Wolfgang<br />

Schröder aus dem GSG Instandhaltungsteam<br />

Reserveteilwirtschaft.<br />

Ihn habe aber gerade auch die<br />

anschließende Diskussion der Fehler<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

viel gebracht.<br />

mw<br />

glück auf · 3/2012 ............ 9<br />

Finden dort alle Infos, die sie benötigen (von links nach rechts): Markus Schulte to<br />

Bühne, Olaf Birkemeyer und Stephan Fellhölter im Info-Bereich des neuen Zentrums.<br />

und Herren runden das Ganze ab.<br />

Wie wichtig das Zentrum für die<br />

Kollegen ist und wie wertig es<br />

empfunden wird, demonstrieren<br />

zwei Tatsachen: ihr duchweg positives<br />

Feedback und wie intensiv<br />

sie es bereits nutzen. Zudem stößt<br />

es auch bei den vielen Besuchergruppen<br />

auf Interesse, die diesen<br />

Bereich passieren. In der 1. Etage<br />

Toter Winkel. l<br />

Fotos: vl<br />

des Zentrums ist übrigens das Büro<br />

der Konti-Schichtleiter eingezogen.<br />

Ausschlaggebend für den Umzug<br />

„vor Ort“ waren die kurzen Wege<br />

für Mitarbeiter und Schichtleiter,<br />

aber auch die Nähe zum Betrieb.<br />

Denn hier fühlt man den Puls der<br />

Maschinen und ist Teil des Betriebsgeschehens.<br />

hgr<br />

Das D FFoto t lä lässt erahnen, was im toten<br />

Winkel eines Lkw (rote Fläche) so alles<br />

verschwinden kann – also das, was ein Lkw-Fahrer von seinem Fahrersitz<br />

aus bzw. über die Außenspiegel nicht sieht. So betrachtet ist es nicht verwunderlich,<br />

dass es beim Rückwärtsrangieren zu Unfällen mit teils schweren<br />

oder gar tödlichen Verletzungen kommen kann. Um dieses Risiko zu minimieren,<br />

hat die GMHütte in 15 Lehrgängen 296 Mitarbeiter als Sicherungsposten<br />

für rückwärts fahrende Lkw geschult. Bei den jeweils eineinhalb<br />

Stunden dauernden Einweisungen stand dementsprechend der tote Winkel<br />

im Mittelpunkt. Angeregt hatte die Einweisungen das Gewerbeaufsichtsamt.<br />

Umgesetzt wurden sie von der Arbeitssicherheit der GMHütte und<br />

dem Referenten Hans-Werner Overmeyer. Zum Ende der Lehrgänge erhielt<br />

jeder Teilnehmer ein Teilnahmebestätigung (siehe Foto) und eine Unterweisungskarte,<br />

auf der die Lehrgangsinhalte stichpunktartig aufgelistet waren.<br />

Hans-Werner Overmeyer<br />

Foto: vl


Watt is’ datt denn?<br />

STAHL<br />

GMHütte · Von der Insel Neuwerk aufs Festland nach Cuxhaven: Besonders<br />

der abenteuerliche Lauf durch das Wattenmeer stärkte den Teamgeist.<br />

Das Glück(L)auf-Team im Wattenmeer (hinten von links nach rechts): Stefan Lührmann, Udo Börger, Burkhard Wittke, Stefan Bernhörster,<br />

Maik Vogel, Alfons Haunert, Silke Flaßpöhler, Karlfried Kleinschmidt, Siegfried Gervelmeyer und Marko Niemeyer. Vorne von links nach<br />

rechts: Herbert Maschkötter, Martin Westerkamp, Almir Redzic, Elisabeth Husemann und Cornelia Börger.<br />

Stippvisite kommt<br />

Auszeichnung gleich<br />

GMHütte · Europatour führte chinesische<br />

Delegation nach Georgsmarienhütte.<br />

Die vielköpfige chinesische Besuchergruppe kurz vor der Werksführung<br />

ine 26-köpfige Delegation des<br />

Echinesischen Pleuelschmiede-<br />

Verbandes war auf Europa-Tour<br />

– und machte nur bei einem einzigen<br />

europäischen Lieferanten<br />

Stopp: der GMHütte. Das Stahlwerk<br />

exportiert schon sehr lange<br />

Zeit Stahl für Pleuel nach China<br />

und gilt dort als sehr erfahrener<br />

Lieferant. Ein Teil seiner chinesischen<br />

Kunden bezieht sogar schon<br />

seit Jahrzenten Stahl aus Georgsmarienhütte.<br />

Bei der kurzen Werksbesichtigung<br />

stieß bei den Gästen vor allem<br />

das Fertigmateriallager auf<br />

großes Interesse. Sie waren vor<br />

allem von der Bündelung, Markierung<br />

und Ordnung beeindruckt.<br />

Bei einem Imbiss bot sich dann<br />

Gelegenheit, einzelne Themen zu<br />

vertiefen. Jetzt kamen auch die<br />

Fotoapparate zu ihrem Recht, die<br />

während der Führung hatten zurückbleiben<br />

müssen.<br />

Die GMHütte bearbeitet den<br />

chinesischen Markt gemeinsam<br />

mit zwei Geschäftspartnern, der<br />

Foto: vl<br />

BeTraCo Stahl Vertriebs GmbH und<br />

der GMH Asia Ltd. Der Besuch aus<br />

China eröffnete dem Stahlwerk die<br />

große Chance, seine Kundenstruktur<br />

in einem bedeutenden Marktsegment<br />

zu vergrößern. Denn es<br />

konnte seinen Stahl auch Vertretern<br />

von Schmieden bzw. Delegationsteilnehmern<br />

präsentieren, zu<br />

denen bislang nur wenig Kontakt<br />

bestand. Deshalb hat man den<br />

Gästen bei einer Präsentation eingehend<br />

das Stahlwerk und die gesamte<br />

GMH Gruppe vorgestellt.<br />

Die Chinesen absolvierten ein<br />

anstrengendes Reiseprogramm. Sie<br />

besuchten innerhalb von zehn Tagen<br />

sieben Länder, um Einblicke in<br />

unterschiedliche Kulturen in Europa<br />

zu bekommen. Ihr Tour-Stopp<br />

in Georgsmarienhütte stieß durchweg<br />

auf positive Resonanz. Deshalb<br />

wurde die GMHütte zu einem<br />

Gegenbesuch eingeladen – eine<br />

Einladung und Chance, die man<br />

sich nicht entgehen lassen will.<br />

Jörg Multhaupt<br />

Werksfoto<br />

glück auf · 3/2012 .......... 10<br />

nter dem Motto „Mach nicht<br />

Uhalt – lauf gegen Gewalt“ startete<br />

Anfang Juni 2012 der 11.<br />

EWE-Nordseelauf (EWE ist ein<br />

norddeutscher Energie-Anbieter).<br />

Absolviert werden konnten acht<br />

abwechslungsreiche Laufetappen:<br />

sieben Läufe mit Distanzen zwischen<br />

10 und 12 Kilometern auf<br />

ostfriesischen Nordsee-Inseln und<br />

ein achter Lauf von der Insel Neuwerk<br />

durch das Wattenmeer nach<br />

Cuxhaven. Er galt als krönender<br />

Abschluss der Laufserie.<br />

Einer der beteiligten Läufer<br />

war Martin Westerkamp von der<br />

GMHütte. Er war bereits auf Langeoog<br />

an den Start gegangen und<br />

hatte danach weitere Läufe auf<br />

Borkum, Spiekeroog, Wangerooge,<br />

Baltrum und Juist absolviert.<br />

Bei seiner siebten Etappe auf Norderney<br />

stieß er auf die inzwischen<br />

angereiste „Glück(L)auf“-Gruppe<br />

der GMHütte, die sich aus Läufern<br />

und Walkern zusammensetzt.<br />

Nach einem wunderschönen<br />

Lauf über Deiche und Promenaden<br />

wurden die Walker<br />

im Kurpark von den Läufern<br />

auf einer La-Ola-Welle ins<br />

Ziel getragen. Am Samstag<br />

ging es dann zur Königsetappe<br />

Neuwerk–Cuxhaven.<br />

Mit der Fähre ging es um<br />

7 Uhr auf die Insel. Der<br />

Startschuss fiel nach einigen<br />

Wetterkapriolen um 17 Uhr.<br />

Der 12 km lange Lauf durch das<br />

Watt nach Cuxhaven war einzigartig<br />

– aber auch ein sportliche Herausforderung.<br />

Dabei zeigte sich,<br />

dass Walken und Laufen keine Individualsportarten<br />

sein müssen.<br />

Denn es wurde in Gruppen gelaufen,<br />

um sich gegenseitig über die<br />

eine oder andere Schwächeperiode<br />

hinwegzuhelfen.<br />

Dann ging es zur „After Run and<br />

Walk Party“, um den Abschluss der<br />

Veranstaltung zu feiern. Die Heimreise<br />

trat man am Sonntag mit dem<br />

sicheren Gefühl an, dass die Walker<br />

und Läufer von „Glück(L)auf“<br />

mehr als nur die Arbeit verbindet.<br />

Marko Niemeyer<br />

Ostfriesische<br />

Inseln<br />

Gruppe deutscher Nordsee-Inseln<br />

vor der niedersächsischen Festlandsküste,<br />

die sich über rund<br />

90 Kilometer Länge erstrecken<br />

und zwischen 3,5 und 10 km dem<br />

Festland vorgelagert sind. Die<br />

sieben größten Inseln der Gruppe<br />

sind Borkum, Juist, Norderney,<br />

Baltrum, Langeoog, Spiekeroog<br />

und Wangerooge. Zwischen den<br />

Inseln und dem Festland liegen<br />

ausgedehnte Wattbereiche.<br />

Nützlicher Perspektivwechsel<br />

GMHütte · Walzwerker fuhren zu Mannstaedt nach Troisdorf. Sie wollten<br />

sehen und verstehen, wo ihr Material bleibt – und weshalb was gefordert wird.<br />

Die Kollegen der GMHütte mit den Kollegen von Mannstaedt auf der Treppe des Mannstaedt-Verwaltungsgebäudes<br />

uch in diesem Jahr gingen<br />

Adie GMHütte-Walzwerker der<br />

Schicht 2 mit ihrem Meister Martin<br />

Duram auf Freizeittour. Diesmal<br />

stand ein Besuch bei Mannstaedt<br />

in Troisdorf auf dem Programm.<br />

Denn immer mal wieder hatten die<br />

Walzwerker ihren Meister gefragt:<br />

„Was machen die eigentlich dort<br />

mit unserem Material? Und wieso<br />

sind ihre spezifischen Anforderungen<br />

so wichtig?“ Was lag näher, als<br />

diese Fragen direkt dem Kunden zu<br />

stellen?<br />

Die 35 Walzwerker wurden bei<br />

Mannstaedt sehr freundlich empfangen<br />

und von Geschäftsführer<br />

Dieter Wilden begrüßt. Er stellte<br />

ihnen zunächst kurz das Unternehmen<br />

vor. Danach erläuterte<br />

Walzwerkschef Andreas Falck aus-<br />

führlich den Produktionsprozess.<br />

Die Gäste waren vor allem von den<br />

vielfältigen Anwendungsgebieten<br />

der etwa 700 verschiedenen Profile<br />

überrascht, die bei Mannstaedt gefertigt<br />

werden können.<br />

Danach führten Andreas Falck,<br />

Haike Weis (Betriebsleiterin Feinstraße)<br />

und Gerhard Nellner (Betriebsleiter<br />

Kombinierte Grob- und<br />

Mittelstraße) die Besucher in Gruppen<br />

durch die Betriebsabteilungen.<br />

Dabei mussten sie jede Menge neugieriger<br />

Fragen beantworten.<br />

Nach dem zweistündigen Rundgang<br />

und einem Imbiss konnten<br />

die Kollegen aus der GMHütte mit<br />

Meistern der Walzstraßen diskutieren<br />

und detailliert Fragen stellen.<br />

Dabei erfuhren sie aus erster Hand<br />

und nachvollziehbar, weshalb die<br />

Foto: Martin Duram<br />

Mannstaedter welche Anforderungen<br />

an das Halbzeug aus Georgsmarienhütte<br />

stellen. Dabei zeigte<br />

sich wieder einmal: Ein Besuch ist<br />

sehr sinnvoll, um Mitarbeiter für<br />

die Ansprüche eines Kunden zu<br />

sensibilisieren.<br />

Auf dem Heimweg legten die<br />

GMHütter noch einen Stopp am<br />

imposanten Kölner Dom ein. In<br />

Georgsmarienhütte schließlich erwartete<br />

sie in der Gaststätte Tor 3<br />

ein Schnitzelbuffet. So konnte der<br />

Tag in gemütlicher Runde ausklingen.<br />

Am Ende waren sich alle „Ausflügler“<br />

darüber einig: Für den Besuch<br />

bei Mannstaedt in Troisdorf<br />

haben alle gerne einen Tag Freizeit<br />

geopfert.<br />

Martin Duram


STAHL<br />

Alles außer Langeweile<br />

GMHütte · Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dem Stahlwerk ein echtes Anliegen. Deshalb hat<br />

man auch in diesem Jahr die Ferienbetreuung der Stadt Georgsmarienhütte unterstützt.<br />

roßen Anklang fand in den<br />

GSommerferien der Aktionstag,<br />

den die GMHütte in Zusammenarbeit<br />

mit der Ferienbetreuung der<br />

Stadt Georgsmarienhütte angeboten<br />

hatte. Rund 60 Kinder nahmen<br />

die Einladung an und kamen in die<br />

Regenbogenschule, um den Tag<br />

mit Spielen und Klettern zu verbringen.<br />

Das Stahlwerk hatte das Mitarbeiter-Team<br />

von „Games and Ropes“<br />

engagiert, das einen Hochseilgarten<br />

in Bramsche betreibt. Die<br />

ließen sich einiges für die Kinder<br />

einfallen und sorgten damit sichtlich<br />

für Spaß. Dazu gehörten nicht<br />

nur Bewegungs- und Teamspiele.<br />

Im direkt an der Schule gelegenen<br />

Waldstück hatten sie neben einem<br />

Niedrigseilgarten sogar einen kleinen<br />

Hochseilgarten aufgebaut. Die<br />

Kinder bevölkerten sofort die beiden<br />

Gärten und quittierten den<br />

Abwechslungsreichtum mit ausgelassener<br />

Begeisterung. Sein Ziel<br />

hatte der Aktionstag damit auf<br />

jeden Fall erreicht: Erholung vom<br />

Auf Safari in Osnabrück<br />

GMHütte · Stahlwerk dankt Jubilaren für ihr langjähriges Engagement.<br />

uf eine kleine Afrikareise gin-<br />

Agen 56 langjährige Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der<br />

GMHütte. Bei sommerlichem Wetter<br />

hatte sie das Unternehmen zu<br />

einer Safari in den Osnabrücker<br />

Zoo eingeladen. Und so „bevölkerten“<br />

die Jubilare zusammen mit<br />

ihren Partnern die Samburu-Lodge,<br />

wo ihnen Arbeitsdirektor Felix<br />

Osterheider und der Betriebsratsvorsitzende<br />

Ludwig Sandkämper<br />

für ihren kontinuierlichen Einsatz<br />

dankten. 25 Mitarbeiter wurden für<br />

ihre 25-jährige, 19 für ihre 35-jährige<br />

und zwölf für ihre 45-jährige<br />

Betriebszugehörigkeit geehrt.<br />

„Sie als langjährige Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte<br />

GmbH leisten einen<br />

großen Beitrag dazu, dass die In-<br />

Waren ebenfalls vom Kletterangebot von „Games and Ropes“ begeistert: Petra Rahe (2. von links), Monika Schulte (6. von links),<br />

Martina Möllenkamp (7. von links) und Bürgermeister Ansgar Pohlmann (rechts).<br />

25, 35 oder gar 45 Jahre dem Stahlwerk treu geblieben: 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte GmbH feierten<br />

im Zoo Osnabrück ihre Betriebsjubiläen.<br />

dustrie auch in unserer Region die<br />

Grundlage für Wohlstand schafft“,<br />

betonte Osterheider. Nur mit qualifizierten<br />

und engagierten Kolleginnen<br />

und Kollegen sei gerade in<br />

diesen bewegten Zeiten die Grundstoffindustrie<br />

als wichtiges Standbein<br />

der deutschen Wirtschaft zu<br />

sichern. „Ihre Kontinuität, aber<br />

auch Ihr Engagement, sind wichtiger<br />

Grundstein für unsere Unternehmensentwicklung“,<br />

so der<br />

Arbeitsdirektor weiter.<br />

Und Ludwig Sandkämper ergänzte:<br />

„Beim Blick auf die Teilnehmerliste<br />

und in die Runde habe<br />

ich festgestellt, dass ich im Laufe<br />

meiner über 30-jährigen Tätigkeit<br />

bei der Georgsmarienhütte<br />

alle hier heute geehrten Jubilare<br />

persönlich kennengelernt habe.“<br />

Foto: vl<br />

Dies sei für ihn ebenso wie die traditionelle<br />

Jubilarfeier ein Beispiel<br />

für das gute Miteinander und die<br />

persönliche Unternehmenskultur<br />

der Georgsmarienhütte. „Eine 25-,<br />

35- oder gar 45-jährige Betriebszugehörigkeit<br />

ist heute keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr“, so der Betriebsratsvorsitzende.<br />

Aber gerade<br />

die gute Mischung aus alten und<br />

jungen Mitarbeitern mache die<br />

Hütte und ihren Erfolg aus.<br />

Die Jubilare konnten den weiteren<br />

Tag als Gäste im Zoo genießen.<br />

Nach einer Stärkung am Buffet<br />

machten sie sich auf den Weg,<br />

um in kleinen Gruppen mit Guides<br />

auf eine Samburu-Safari durch die<br />

afrikanische Steppenlandschaft zu<br />

gehen.<br />

mw<br />

glück auf · 3/2012 .......... 11<br />

Foto: mw<br />

König Georgs Floh<br />

GMHütte · Stahlwerk gibt Kinderbuch heraus.<br />

it Inge Becher als Autorin und<br />

MNina Lükenga als Illustratorin<br />

hat die GMHütte ein kleines Kinderbuch<br />

herausgegeben: In einer<br />

humorigen, illustrierten Geschichte<br />

erzählt es von König Georg dem<br />

Fünften und seinem Floh und der<br />

Entstehung des Werkes und der<br />

Stadt Georgsmarienhütte.<br />

„Alle Menschen haben irgendwann<br />

einen Floh im Ohr, der ihnen<br />

sagt, ‚Mach das!‘ – auch wenn andere<br />

sagen ‚Lass das!‘“, ist die Autorin<br />

und Historikerin Inge Becher<br />

überzeugt. „Immer, wenn Berater<br />

den König von seiner Idee abbringen<br />

wollen, ein Eisenhüttenwerk<br />

im Osnabrücker Land zu errichten,<br />

hört Georg auf seinen kleinen Floh<br />

im Ohr, der ihm zuflüstert: ‚Toll!‘“,<br />

erklärt Inge Becher die Geschichte<br />

des Mini-Buches.<br />

„Bei der Gestaltung habe ich bewusst<br />

mit unterschiedlichen Materialien<br />

gearbeitet“, erläutert die<br />

Illustratorin Nina Lükenga. Ihre<br />

Zeichnungen sind kombiniert mit<br />

Stempelabdrücken unterschiedlicher<br />

Gegenstände, sogar mit<br />

kleinen Ausrissen alter Zeitungen.<br />

Schulalltag und keine Langeweile<br />

in den Ferien.<br />

„Die Stadt Georgsmarienhütte<br />

bietet jedes Jahr für die Oster-,<br />

Sommer- und Herbstferien eine<br />

Betreuung der Grundschulkinder<br />

an“, berichteten die Gleichstellungsbeauftragte<br />

Monika Schulte<br />

und die Jugendpflegerin Martina<br />

Möllenkamp. Zusammen mit<br />

einem Team von pädagogischen<br />

Fachkräften organisieren sie die Ferienbetreuung<br />

– ein Angebot, das<br />

immer mehr genutzt wird. Deshalb<br />

wurde in den Sommerferien die<br />

zunächst für drei Wochen vorgesehene<br />

Betreuung auf die gesamte<br />

Ferienzeit ausgedehnt, nämlich auf<br />

sechs Wochen.<br />

„Die GMHütte engagiert sich<br />

hier bereits im dritten Jahr über<br />

das Bündnis Familie“, erläuterte<br />

Petra Rahe, Familienbeauftragte<br />

des Unternehmens. Die Ferienbetreuung<br />

sei ein wichtiger Baustein,<br />

um die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf zu ermöglichen.<br />

Die Familienbeauftragte weiter:<br />

„Viele Eltern wissen in den Schulferien<br />

nicht, wie sie die Ferienzeiten<br />

ihrer Kinder mit ihren eigenen<br />

Urlaubsmöglichkeiten vereinbaren<br />

sollen. Da die Eltern nicht in der<br />

ganzen Ferienzeit Urlaub nehmen<br />

können, bietet das Betreuungsangebot<br />

der Stadt Georgsmarienhütte<br />

eine gute und sinnvolle Hilfestellung.“<br />

mw<br />

Foto: vl<br />

Präsentierten „Georg der Fünfte und sein Floh“ unter den Augen des Königs (von links<br />

nach rechts): Marcus Wolf, Nina Lükenga, Inge Becher und Ansgar Pohlmann.<br />

„Dabei ging es mir darum, für die<br />

spannende und lustige Geschichte<br />

für die Kinder verständliche und<br />

ansprechende Bilder zu schaffen.“<br />

Dass dies Zusammenspiel gelungen<br />

ist, freut auch Bürgermeister<br />

Ansgar Pohlmann: „Ich bin mir<br />

sicher, dass das Buch auch dem<br />

einen oder anderen Erwachsenen<br />

einen lebhaften Eindruck über die<br />

Entstehung der Hütte vermittelt.“<br />

Für Marcus Wolf, Leiter der Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit des<br />

Stahlwerkes, war der geschichtliche<br />

Aspekt besonders wichtig: „Wir wissen:<br />

Zukunft braucht Herkunft. Deshalb<br />

leisten wir gerne einen Beitrag,<br />

um die Werks- und Stadtgeschichte<br />

für Kinder lebendig zu halten.“<br />

Das Kinderbuch werde nicht nur als<br />

Werbegeschenk eingesetzt, sondern<br />

auch an alle dritten Grundschulklassen<br />

in Georgsmarienhütte verteilt.<br />

Das Mini-Buch ist auch bei der<br />

Buchhandlung Sedlmair in Georgsmarienhütte<br />

für 2,50 Euro erhältlich.<br />

Der Erlös kommt der Stiftung<br />

Stahlwerk Georgsmarienhütte zugute.<br />

pkm


Zielführend: Arbeitsdirektor Felix Osterheider sticht das erste Fass an.<br />

STAHL<br />

O’zapft is<br />

GMHütte · Betriebsfest in Georgsmarienhütte dieses Jahr ganz bayerisch<br />

eorgsmarienhütte liegt be-<br />

Gkanntlich nördlich des Weißwurstäquators.<br />

Dass man hier aber<br />

genauso gut und ausgelassen feiern<br />

kann wie in Bayern, haben die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

am Standort<br />

Georgsmarienhütte<br />

beim diesjährigen<br />

Betriebsfest unter<br />

Beweis gestellt.<br />

Eingeladen hatten<br />

Betriebsrat und<br />

Geschäftsführung<br />

zu einem bayerischen<br />

Abend.<br />

Fesche Madeln:<br />

Azubi Alena Kröger<br />

(links) und Jana<br />

Sperlich (beide Jugendvertreterinnen).<br />

Fotos: Udo Börger<br />

Zusammen mit ihren Partnerinnen<br />

und Partnern waren rund 1.500<br />

dieser Einladung gefolgt und erlebten<br />

ein Oktoberfest im August<br />

– und das am heißesten Tag des<br />

Jahres.<br />

In perfekter „Wiesn-Dekoration“<br />

stand das Festzelt auf<br />

dem Gelände der BerufsbildungsgesellschaftGeorgsmarienhütte,<br />

vor dem und<br />

in dem sich<br />

die Gäste<br />

tummelten.<br />

Und<br />

die hatten einen besonders großen<br />

Anteil nteil daran, dass Wiesn-Stim-<br />

Wiesn Stim<br />

mung ung aufkam: Ein Großteil hattesich<br />

dem Thema entsprechend<br />

angezogen. gezogen. Dirndl und LederhoLederhose, Dekolleté und Karohemd<br />

waren aren genauso häufig in<br />

GMHütte MHütte anzutreffen wie<br />

in München. Und so konnteauch<br />

Arbeitsdirektor Felixx<br />

Osterheider nach ein<br />

paar ar kräftigen Schlägen auf<br />

den n Zapfhahn verkünden<br />

„O’zapft O’zapft is“. Passend<br />

zum m frisch gezapftenn<br />

bayerischen<br />

Bier er war auch<br />

die e deftige Essensauswahl:nsauswahl:<br />

Spanferkel, anferkel,<br />

Weißeißwurst,urst, Haxen axen und<br />

Sauerkraut. uerkraut.<br />

Für eine<br />

zünftige nftige Gaudi<br />

sorgten rgten schließlich<br />

die e „Original Steirer<br />

Buam“ uam“ mit Livemusik Liv Livemusik von<br />

der r traditione traditionellen ellen Volks-<br />

Fotos: Udo Börger<br />

Für Fü eine zünftige Gaudi sorgten die Steirer Buam.<br />

glück glü glück auf · 3/2012 3/ .......... 12<br />

Original aus Bayern: auch die Brezeln.<br />

musik bis hin hi hin n zum zzum<br />

z um Alpenrock, Al Alp Al Alp Al Alp lpenr enr e nr rock ock oc ock ock, , v vvom<br />

vvom<br />

om<br />

deutschen Schlager Sc S Schlager hl hla hl gger<br />

bis bi bis zum Oldie. Old Ol Oldie. ie.<br />

Und so lagen von Anfang bis<br />

zum Ende des Fes-<br />

Wilde Buam auf der Bank (von links nach rechts): Thorsten Biewald, Rainer Peistrup,<br />

Mike Witte und Peter Schäfer.<br />

tes es Tanzfläche, Ta nzf nzff läc lä läc lä läc äche he, he he, he Bänke Bä B nke nk nke nk nke k und un und d Tische<br />

he<br />

fest fes f fest ti in nder d der Han H Hand dd dder der bay b bayerischen<br />

yerischen<br />

Hütteraner.<br />

mw<br />

Die Tanzfläche ist eröffnet:<br />

Ralf Kübeck mit seiner<br />

Frau F Patricia.<br />

Oktoberfest bis ins Accessoire


Plötzlich waren’s zwei<br />

Mehr Bauchgefühl<br />

pronova BKK · Jeder fünfte Jugendliche is(s)t gestört.<br />

Eine breit angelegte Initiative soll das Problem angehen.<br />

STAHL<br />

GMHütte · Überraschung beim Hüttencup 2012: Nach hart umkämpften<br />

Spielen gab es am Ende zwei neue Pokale und einen Sonderpreis.<br />

Thorsten Pues-Dölling, Christel Brinkmann und Rita Struck freuen sich über ihre Pokale.<br />

ufschlag, Ass, Spiel, Satz und<br />

ASieg!“ So tönte es über die Tennisanlage<br />

des TuS Glane. Die Tennisfreaks<br />

der GMHütte waren mal<br />

wieder dabei, den Gewinner des<br />

Hüttencups zu ermitteln. Diesmal<br />

für 2012. Volker Glane hatte<br />

wie immer den Spielplan erstellt<br />

und ihn dabei mit einigen Überraschungen<br />

gespickt.<br />

Unter besten äußeren Bedingungen<br />

begann um 17 Uhr die<br />

erste Doppelrunde. Vor den Teilnehmern<br />

lagen drei Stunden Spielzeit.<br />

Sie verging bei insgesamt vier<br />

Durchgängen mit teilweise hart<br />

umkämpften Spielen wie im Flug.<br />

Während unter Leitung von<br />

Christel Brinkmann alles für das<br />

gemütliche „Nachspiel“ vorberei-<br />

tet wurde, ermittelte die Turnierleitung<br />

die Gewinner: Champion<br />

wurden in diesem Jahr Rita Struck<br />

bei den Damen und Thorsten Pues-<br />

Dölling bei den Herren.<br />

Nach der Stärkung mit Gegrilltem<br />

und Salaten ging es zur Siegerehrung.<br />

Udo Börger, der Gewinner<br />

von 2011, hatte versprochen, den<br />

in die Jahre gekommenen Pokal –<br />

blitzblank geputzt – wieder mitzubringen.<br />

Udo Börger hielt sein Versprechen<br />

– und eine Überraschung<br />

bereit: Er hatte Arbeitsdirektor<br />

Felix Osterheider dafür gewinnen<br />

können, einen neue Trophäe zu<br />

stiften. Und es kam noch besser:<br />

Für die Damen gibt es ab sofort<br />

ebenfalls einen eigenen Pokal.<br />

Das Erstaunen war groß, als Udo<br />

b zu dünn oder zu dick: Mit Schlankheitswahn oder ungezügelter Esslust fängt es<br />

Onoch vergleichsweise harmlos an. Am Ende steht dann bei über 20 Prozent aller<br />

Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren eine schwere, behandlungsbedürftige Essstörung.<br />

Mit ihrer Initiative „bauchgefühl“ will die pronova BKK die Bildung von Essstörungen<br />

frühzeitig bekämpfen. Denn falsches Essverhalten ist nicht nur weit verbreitet, sondern<br />

kann auch gefährlich enden – mit Magersucht (Anorexie), Ess-Brech-Sucht (Bulimie),<br />

Esssucht (Binge Eating) oder Adipositas (Fettsucht). Und nicht nur das: Wer zu wenig<br />

isst, riskiert beispielsweise Mangelerscheinungen bis hin zu Schädigungen von inneren<br />

Organen und Knochen. Wer zu viel isst und stark übergewichtig wird, riskiert bereits in<br />

jungen Jahren Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Fast immer liegen die Ursachen für Essstörungen im seelischen Bereich. Das bedeutet:<br />

Man kann, wenn man entsprechend sensibilisiert ist, einiges dafür tun, um die Gefahr zu<br />

umgehen. Mit ihrer Website www.pronovabkk-bauchgefuehl.de möchte die Krankenkasse<br />

zu Prävention und Aufklärung beitragen.<br />

Vorwiegend zielt die Initiative darauf ab, Essstörungen zu vermeiden. Jugendlichen,<br />

die bereits an einer Essstörung erkrankt sind, soll der Einstieg in eine Behandlung erleichtert<br />

werden. Zu diesem Zweck wird eine anonyme Beratung angeboten. Zudem können<br />

sich Jugendliche auf der Website über ihre Essprobleme untereinander austauschen.<br />

Britta Jansen<br />

Foto: Udo Börger<br />

Börger und Hans-Günter Randel<br />

die beiden Kelche präsentierten.<br />

Denn in Größe und Form stehen<br />

sie dem Champions-League-Pokal<br />

in nichts nach. Die Freude bei Rita<br />

Struck und Thorsten Pues-Dölling<br />

war dadurch natürlich besonders<br />

groß. Sie durften als Erste die neuen<br />

Wanderpokale mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Am Abend gab es noch eine weitere<br />

Ehrung. Für ihr langjähriges<br />

Engagement bei der Vorbereitung<br />

und der Durchführung des Hüttencups<br />

erhielt Christel Brinkmann<br />

den Sonderpreis des Arbeitsdirektors,<br />

der ihr stellvertretend durch<br />

Hans-Günter Randel überreicht<br />

wurde.<br />

hgr<br />

PRONOVA BKK<br />

glück auf · 3/2012 .......... 13<br />

Grundwissen.<br />

Für die Ausbildungsbeauftragten der<br />

GMHütte fanden zwei Crashkurse<br />

zum Thema „Grundwissen für Ausbildungsbeauftragte“ statt. Insgesamt<br />

nahmen 41 gewerbliche und kaufmännische Ausbildungsbeauftragte<br />

daran teil. Der Kurs bot Unterstützung und Werkzeuge für die tägliche<br />

Arbeit mit den Azubis. Hinzu kamen Tipps, wie man sein eigenes Ausbildungsverhalten<br />

optimieren und besser mit dem veränderten Verhalten<br />

der Azubis umgehen kann. Themen waren deshalb nicht nur methodische<br />

und didaktische Grundlagen der Ausbildung, Rechte und Pflichten im<br />

Ausbildungsverhältnis oder Ausbildungsmethoden am Arbeitsplatz. Man<br />

befasste sich auch damit, wie man Aufenthalte von Azubis in der eigenen<br />

Abteilung strukturiert und plant, Lernstoff aufbereitet, Lernkontrollen<br />

entwickelt und Auszubildende motiviert. In Rollenspielen wurden neue<br />

Ausbildungsmethoden vermittelt. So konnte man trainieren, wie man<br />

Ausbildungseinheiten vorbereitet, durchführt und visuell unterstützt. Interessant<br />

und anschaulich vermittelt wurde der Lehrstoff von Dozent Peter<br />

Jacobs vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige<br />

GmbH BNW.<br />

Elisabeth Husemann<br />

Gegenbesuch.<br />

Foto: vl<br />

Bereits seit einigen Jahren präsentiert<br />

das Deutsche Kuratorium für<br />

Therapeutisches Reiten (DKThR) seine Arbeit mit den Pferden beim Reiterfestival<br />

auf Hof Kasselmann – dank der Unterstützung der Stiftung Stahlwerk<br />

Georgsmarienhütte und der GMHütte. Nun war es an der Zeit, dass<br />

die GMHütte den Organisatoren der Vorführung einmal zeigt, wie es im<br />

Stahlwerk aussieht. Und so kamen Ina El Kobbia (links) und Elke Lindner<br />

(Mitte) vom DKThR auf Einladung der Stiftung und der GMHütte gerne<br />

ins Werk. Fachmännisch begleitet wurden sie von Thomas Wurm (rechts),<br />

Leiter Produktion Stahlwerk. Er erläuterte ihnen, wie aus Schrott Stahl<br />

wird. Beeindruckt zeigten sich die beiden Gäste besonders vom E-Ofen.<br />

Ein Besuch, der sicherlich nicht der letzte gewesen sein wird.<br />

mw<br />

Die Initiative „bauchgefühl“ ist auch Thema einer Website, die von der pronova BKK ins Netz gestellt wurde.<br />

Zu finden ist sie unter: www.pronovabkk-bauchgefuehl.de.


STAHL<br />

Aufmerksamkeit stiften<br />

Erster Osnabrücker Stiftungstag ein voller Erfolg: Erstmals wurde die breite<br />

Öffentlichkeit mit Anliegen und Erfolgen regionaler Stiftungen konfrontiert.<br />

Präsentierten die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte auf dem Stiftungstag:<br />

Stiftungsvorstände Heinz-Eberhard Holl, Hermann Cordes und Hans-Jürgen Fip,<br />

Stiftungsgeschäftsführerin Beate-Maria Zimmermann und Heike Siebert (Stiftungsverwaltung)<br />

zusammen mit Schülern der Sophie-Scholl-Schule.<br />

24<br />

Stiftungen präsentierten<br />

sich Mitte Juni auf dem<br />

ersten Osnabrücker Stiftungstag<br />

– unter ihnen auch die Stiftung<br />

Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />

Unterstützt wurde sie hierbei von<br />

Schülern der Sophie-Scholl-Schule,<br />

die Arbeiten aus einem von der Stiftung<br />

geförderten Projekt vorstellten.<br />

„bunt stiften!“ – Wie es in dem<br />

Motto des Tages bereits anklang,<br />

gibt es in der Region Osnabrück<br />

eine bunte Vielfalt von Stiftungen<br />

und stiftungsbezogenen Projekten.<br />

Diese wurden durch den Osnabrücker<br />

Stiftungstag den Bürgerinnen<br />

Der Erde auf die Pelle gerückt<br />

GMHütte · 130 Kinder aus der Stadt und dem Landkreis nahmen am<br />

„Tag der kleinen Forscher“ in Osnabrück teil. Die Stiftung Stahlwerk<br />

Georgsmarienhütte förderte das Projekt.<br />

as Thema „Nachhaltigkeit“<br />

Dist in aller Munde. Aber nicht<br />

nur bei den Erwachsenen. Schon<br />

die ganz Kleinen sollen sich mit<br />

dieser Materie auseinandersetzen.<br />

Eine ideale Gelegenheit dazu bot<br />

der „Tag der kleinen Forscher“.<br />

An dieser Veranstaltung nahmen<br />

bundesweit sage und schreibe<br />

1,3 Millionen Kinder aus 20.000<br />

Kitas und Kindergärten teil.<br />

Der „Tag der kleinen Forscher“<br />

ist eingebettet in die Initiative „Wissenschaftsjahr<br />

2012 – Zukunftsprojekt<br />

Erde“. Förderer des Projektes<br />

waren das Niedersächsische Institut<br />

für frühkindliche Bildung und Entwicklung<br />

(nifbe), die Deutsche<br />

Bundesstiftung Umwelt (DBU) , die<br />

Stiftung „Kleine Forscher“ und die<br />

Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />

Sie hat das Projekt in diesem<br />

Jahr mit insgesamt 19.700 Euro<br />

gefördert.<br />

Teilgenommen am „Tag der kleinen<br />

Forscher“ haben auch Kinder<br />

aus Osnabrück. Die Jungen und<br />

Mädchen waren zur Auftaktveran-<br />

Fotos: vl<br />

und Bürgern der Region vorgestellt.<br />

Dabei hat man viele Möglichkeiten<br />

des Stiftens präsentiert: Ob Zeit,<br />

ob Geld oder auch Wissen, es gibt<br />

vieles, das gestiftet werden kann.<br />

Auf dem „Markt der Stiftungen“ auf<br />

dem Domvorplatz stellte daher eine<br />

bunte Palette regionaler Stiftungen<br />

sich und ihre Arbeit vor. An Infoständen<br />

erfuhren die Besucher alles<br />

rund um die Ziele und das Engagement<br />

einzelner Stiftungen.<br />

Hier präsentierte sich auch die<br />

Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />

Unterstützt wurde sie hierbei<br />

von Schülern der Sophie-Scholl-<br />

Wie spielerisch Mathematik sein kann: Die Kleinsten präsentierten mithilfe eines Holzmodells<br />

bei „Mathe-Magie" eine Form der mathematischen Frühförderung.<br />

Schule, die Arbeiten aus einem von<br />

der Stiftung geförderten Projekt vorstellten.<br />

Diese Projekte sollen Schülerinnen<br />

und Schülern fachliche,<br />

glück auf · 3/2012 .......... 14<br />

soziale und persönliche Kompetenzen<br />

vermitteln und damit den Start<br />

ins Berufsleben erleichtern. Erste<br />

Erfolge stellen sich ein: So haben<br />

im letzten Jahr alle Schulabgänger<br />

die Schule mit einem Haupt- oder<br />

Realschulabschluss verlassen. Die<br />

Sophie-Scholl-Schule hat keinen<br />

Schulabbrecher mehr zu verzeichnen.<br />

Besonders erfreulich dabei ist,<br />

dass alle Schulabgänger eine weitere<br />

Perspektive haben – entweder<br />

durch einen Ausbildungsplatz oder<br />

durch den Besuch einer weiterführenden<br />

Schule.<br />

Auf einer Bühne stellten sich<br />

zudem die unterschiedlichen Partner<br />

der Stiftungen, einzelne Projekte<br />

und die verschiedenen Initiativen<br />

dar. Es gab Mitmach-Aktionen,<br />

Interviews und attraktive Darbietungen.<br />

Neben dem Markt der<br />

Stiftungen gab es eine „gewichtig“<br />

besetzte Podiumsdiskussion: Unter<br />

dem Motto „Alles wird gut? – Was<br />

Stiftungen und wir alle noch besser<br />

machen können!“ diskutierten unter<br />

der Moderation von Anja Reschke<br />

(NDR Aktuell, Panorama) Reiner<br />

Calmund (Fußballexperte, Manager,<br />

Kuratoriumsmitglied der UNESCO-<br />

Stiftung, Mit-Initiator vieler sozialer<br />

staltung des Projekts zum Terra-Park<br />

am Schölerberg gekommen. Dort<br />

sollten sie Feuer, Wasser, Erde und<br />

Luft näher kennenlernen – wobei<br />

das Ganze natürlich auf spielerische<br />

Art und Weise vermittelt wurde.<br />

Für 130 Jungen und Mädchen<br />

aus der Stadt Osnabrück und dem<br />

Landkreis stand die Erde im Mittelpunkt<br />

des Aktionstages. Im Boden-<br />

Foto: Uwe Lewandowski<br />

Die „Großen“ freuen sich für die „Kleinen“: Initiatoren, Organisatoren und Förderer des „Tages der kleinen Forscher“ zusammen mit<br />

einigen der Kinder, die sich bei dieser Veranstaltung mit dem Thema „Bodenerosion“ befassten.<br />

Projekte), Gerrit Schulte (Vorsitzender<br />

des Caritasverbandes für die<br />

Diözese Osnabrück e. V.), Michael<br />

Hull (ehemaliger Tanzweltmeister,<br />

Vorstandsvorsitzender der Patsy &<br />

Michael Hull Foundation e. V.) und<br />

Sabine Stöhr (Geschäftsführerin der<br />

VME-Stiftung Osnabrück-Emsland).<br />

Ein Rahmen- und Informationsprogramm<br />

und viele weitere<br />

Aktionen, die die unterschiedlichen<br />

Aspekte zum Thema Stiftungen,<br />

Ehrenamt und soziales Engagement<br />

darstellten, rundeten den vielfältigen<br />

Tag ab.<br />

Getragen wurde der Stiftungstag<br />

vom „Netzwerk Bildung – Stiftungen<br />

für die Region Osnabrück“. In<br />

diesem Netzwerk sind Stiftungen<br />

vereint, die sich zum Ziel gesetzt<br />

haben, durch ihre Arbeit und ihr<br />

Wirken auf dem Bildungssektor<br />

nachhaltig Impulse zu setzen –<br />

unter ihnen die Stiftung Stahlwerk<br />

Georgsmarienhütte. Gleichzeitig<br />

setzt sich das Netzwerk Bildung für<br />

die Stärkung des zivilgesellschaftlichen<br />

Engagements in der Region<br />

Osnabrück ein.<br />

In mehreren überraschenden<br />

Aktionen wurde bereits im Vorfeld<br />

auf den Stiftungstag aufmerksam<br />

gemacht. So überraschte unter<br />

anderem der von der Stiftung Stahlwerk<br />

Georgsmarienhütte unterstütze<br />

Osnabrücker Jugendchor die Kunden<br />

des Modehauses L+T mit einem<br />

Lied samt „Prozession“ über die Rolltreppen<br />

des Kaufhauses. Und Tanzweltmeister<br />

Michael Hull von der<br />

gemeinnützigen Patsy & Michael<br />

Hull Foundation forderte spontan<br />

Passanten in der Osnabrücker Kamp-<br />

Promenade zum Tanz auf.<br />

mw<br />

labor galt es, ihr „auf die Pelle zu<br />

rücken“. Eine der ersten Fragen<br />

lautete sofort: Was ist eigentlich Erosion?<br />

Erst einmal ratlose Gesichter.<br />

Die kleine Lara hatte das Wort noch<br />

nie gehört. Also hieß es: ausprobieren!<br />

Die Siebenjährige vom Hort der<br />

Overbergschule schüttete dazu Wasser<br />

in eine Obstkiste mit Erde und<br />

sah zu, was sich tat: „Die Erde wird<br />

lehmig und geht auf“, entdeckte<br />

sie. Und weiter war zu beobachten:<br />

„Dann fließt das Wasser unten aus<br />

der Kiste. Dabei wird auch etwas<br />

Erde ausgespült.“<br />

Das war also schon mal geklärt –<br />

und eine erste Erfahrung, wie sich<br />

Erosion auswirkt. Blieb nur noch zu<br />

untersuchen, was Erosion beschleunigt<br />

oder verzögert: In einer Kiste<br />

liegt trockene Erde, in einer anderen<br />

eine Grasnarbe: „Durch die trockene<br />

Erde fließt das Wasser schneller ab,<br />

dort wird auch mehr ausgespült als<br />

bei der KIste mit der Grasnarbe“, so<br />

Laras Erkenntnis.<br />

Das Experiment war erfolgreich<br />

und hat seinen Zweck erfüllt, fand<br />

Uwe Rotter von der Stiftung „Kleine<br />

Forscher“. „Wir wollten zeigen,<br />

dass Boden nicht gleich Boden ist.“<br />

Altersgerechte Annäherung und<br />

Sensibilisierung seien das Nahziel<br />

des Projekts gewesen – um das<br />

Bewusstsein dafür zu wecken, dass<br />

Boden ein wichtiger Faktor für das<br />

Leben ist.<br />

bmz


Mathe-Olympiade für<br />

kleine Denksportler<br />

STAHL<br />

Die Universität Osnabrück ehrte die Sieger der Zwergen-Mathe-Olympiade,<br />

deren Beliebtheitsgrad ständig steigt. Denn immer mehr Schulen nehmen am<br />

Wettbewerb teil. Hauptförderer ist die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />

athematik ist nicht jedermanns<br />

MSache. Dennoch: Im Frühjahr<br />

nahmen wieder zahlreiche Drittklässler<br />

aus der Stadt und dem Landkreis<br />

Osnabrück an der Zwergen-Mathe-<br />

Olympiade (ZMO) teil. Veranstaltet<br />

wurde sie von der Universität Osnabrück.<br />

Das Ziel der 225 kleinen<br />

Tüftler: kniffelige Aufgaben lösen.<br />

Hauptförderer der 12. Zwergen-<br />

Mathe-Olympiade war die Stiftung<br />

Stahlwerk Georgsmarienhütte. Seit<br />

2007 unterstützte sie das Projekt mit<br />

insgesamt 148.000 Euro.<br />

Unter der Leitung von Inge<br />

Schwank vom Institut für Kognitive<br />

Mathematik der Uni Osnabrück<br />

hatte sich ein Team von Studenten<br />

anspruchsvolle Rätsel für die<br />

Grundschüler ausgedacht. ZMO-<br />

Wettbewerbsleiterin Inge Schwank:<br />

„Nicht nur für die angehenden<br />

Mathe-Asse, sondern auch für die<br />

Studierenden war der Wettbewerb<br />

ein voller Erfolg. Denn die angehenden<br />

Akademiker haben wertvolle<br />

Erfahrungen im Umgang mit mathematisch<br />

begabten Kindern sammeln<br />

können.“<br />

Zur Siegerehrung in der ehemaligen<br />

Reithalle in Osnabrück waren<br />

90 Kinder eingeladen, die besonders<br />

gute Resultate erreicht hatten. „Mit<br />

großer Freude kann ich auf einen<br />

regen Zuwachs an teilnehmenden<br />

Schulen zurückblicken“, meinte die<br />

ZMO-Wettbewerbsleiterin. Nicht<br />

zu unterschätzen sei die Arbeit der<br />

Mathematiklehrer, die den Kleinen<br />

bei der Vorbereitung und Teilnahme<br />

an der Mathe-Hirnsportrunde<br />

mit Rat zur Seite gestanden hätten:<br />

„Nur durch dieses Engagement<br />

ist es möglich, dass so viele Schüler<br />

auf einem so hohen Niveau<br />

anspruchsvolle Mathematikaufgaben<br />

bearbeiten können.“ Nach<br />

Grußworten – unter anderem von<br />

Jürgen Rath-Groneick von der Niedersächsischen<br />

Landesschulbehörde<br />

– folgte die Übergabe der Urkunden<br />

an die Schüler. Höhepunkt der Veranstaltung<br />

war das Überreichen der<br />

beiden Wanderpokale an das erstplatzierte<br />

Mädchen und den erstplatzierten<br />

Jungen.<br />

bmz<br />

Rechts außen (dritte Reihe von unten) ist Jürgen Stapelfeld zu erkennen. Der ehemalige Leiter der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte<br />

hatte bei der Preisverleihung im Namen der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte eine Rede gehalten.<br />

Ausgezeichnete Arbeit<br />

Christa Pommerening wurde zur Erzieherin des Jahres gewählt.<br />

as „Netzwerk Bildung – Stiftun-<br />

Dgen für die Region Osnabrück“,<br />

dessen Gründungsmitglied die<br />

Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

ist, hat in Georgsmarienhütte<br />

drei Erzieherinnen ausgezeichnet.<br />

Die Auszeichnung, die bei einem<br />

Festakt überreicht wurde, gilt stellvertretend<br />

für die gesamte Berufsgruppe.<br />

Den ersten Preis als „ErzieherIn<br />

des Jahres 2012“ erhielt Christa<br />

Pommerening, seit 1982 Leiterin des<br />

Waldorf-Kindergartens in Bramsche-<br />

Evinghausen. Sie hatte vor 37 Jahren<br />

den Kindergarten mitbegründet.<br />

Christa Pommerening ist an diversen<br />

Volkshochschulen der Region<br />

Dozentin für Waldorfpädagogik und<br />

hat 2003 ein „Forum für Elternfragen“<br />

mit verschiedenen Bildungsangeboten<br />

gegründet. Das Preisgeld<br />

von 5.000 Euro kommt dem Waldorf-Kindergarten<br />

für eine Kletter-<br />

und Rutschkombination zugute.<br />

Den zweiten Preis bekam Anke<br />

Vogt, Erzieherin der Katholischen<br />

Kindertagesstätte St. Marien in<br />

Melle. Anke Vogt hat unter anderem<br />

einen Kindergartenchor aufgebaut,<br />

sich in der Kleinkindpädagogik<br />

weitergebildet und ein Zertifikat zu<br />

dem in Italien entwickelten Konzept<br />

der „Reggio-Pädagogik“ erworben.<br />

Das Preisgeld von 3.000 Euro will<br />

die Kindertagesstätte St. Marien in<br />

die Ausstattung der neuen Krippe<br />

investieren.<br />

Foto: vl<br />

Der dritte Preis wurde Marie<br />

Sieksmeyer überreicht, Erzieherin<br />

der Kindertagesstätte St. Barbara in<br />

Osnabrück. Marie Sieksmeyer hat<br />

die Zusatzqualifikation „Kleinkindpädagogik“<br />

erworben. Sie wird vor<br />

allem für ihre positive Ausstrahlung,<br />

Einsatzbereitschaft und ansteckende<br />

Fröhlichkeit gelobt. Der Kindergarten<br />

St. Barbara will die 2.000 Euro<br />

Preisgeld für neue Materialien im<br />

Bewegungsraum ausgeben.<br />

Michael Prior von der Bohnenkamp-Stiftung,<br />

Sprecher des Netzwerkes,<br />

richtete sich bei der Preisverleihung<br />

vor allem an alle ErzieherInnen<br />

unter den rund 100 Festgästen<br />

im Haus Ohrbeck: „Sie machen<br />

einen ausgezeichneten Job.“<br />

glück auf · 3/2012 .......... 15<br />

Schwarz auf weiß<br />

Experte bescheinigt „Stiftung Oase“ gute Arbeit.<br />

Eckhard Schiffer erläutert die schriftliche Stellungnahme einem Expertenkreis (von<br />

links nach rechts): Franz-Josef Hülsmann (Stiftung Oase), Beate-Maria Zimmermann<br />

(Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Bernward Teuwsen (Stiftung Oase), Eckhard<br />

Schiffer und Norbert Mesch (Stiftung Oase).<br />

ie Stiftung Oase will in der Be-<br />

Drufsausbildung aus Jugendlichen<br />

das Beste herausholen und fördern,<br />

was in ihnen steckt. Ziel ihrer Seminare<br />

ist es, die sozialen Kompetenzen<br />

der jungen Männer und Frauen<br />

zu kräftigen – und damit auch ihre<br />

Persönlichkeit. Gedacht sind sie für<br />

lebensgeschichtlich und sozial benachteiligte<br />

junge Menschen in der<br />

Berufsausbildung. Die Auszubildenden<br />

erhalten Hilfe, sich im Leben zu<br />

orientieren und ihr Leben zu planen.<br />

Aber werden diese Ziele auch<br />

erreicht? Ein Gutachten sagt „ja“.<br />

Es bestätigt, dass die Kurse der Stiftung,<br />

die seit 2007 mit 50.000 Euro<br />

von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

unterstützt wird, diese<br />

Ziele erreichen.<br />

Bei den Seminaren geht es vor<br />

allem um das sogenannte Kohärenzgefühl<br />

– das vom Menschen erworbene<br />

Vertrauen in die eigene Person<br />

und die Fähigkeit, mit den Anforderungen<br />

des Lebens zurechtzukommen.<br />

Ist es stark ausgeprägt, sind<br />

die Voraussetzungen für körperliche<br />

und psychische Gesundheit gut.<br />

Eckhard Schiffer, Chefarzt i.R.<br />

und Facharzt für Nervenheilkunde,<br />

Der Wettbewerb „ErzieherIn des<br />

Jahres 2012“ war auf eine erfreulich<br />

hohe Resonanz gestoßen. Mehr<br />

als 60 Erzieherinnen und Erzieher<br />

aus Stadt und Landkreis Osnabrück<br />

Werksfoto<br />

Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie, hat die Oase-Kurse<br />

untersucht. Er hat festgestellt, dass<br />

sie tatsächlich das Kohärenzgefühl<br />

der Auszubildenden fördern. „Das<br />

bedeutet eine Stärkung der Gesamtpersönlichkeit<br />

mit besseren Chancen<br />

für ein Ankommen und Bestehen auf<br />

dem ersten Arbeitsmarkt.“ Voraussetzung<br />

sei, dass die Kurse in die<br />

gesamte berufliche Bildungsmaßnahme<br />

eingebunden sind.<br />

Franz-Josef Hülsmann, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der Stiftung<br />

Oase: „Wir sind sicher, mit den<br />

Ausführungen von Dr. Schiffer die<br />

Akzeptanz der Oase-Kurse erhöhen<br />

zu können.“ Er hofft, dass dies auch<br />

mit Blick auf das angedachte Pilotprojekt<br />

für die Region Osnabrück<br />

hilfreich sein wird.<br />

Die Expertise bestätige, dass jeder<br />

Euro seinen Einsatz wert gewesen<br />

sei, meinte Stiftungs-Geschäftsführerin<br />

Beate-Maria Zimmermann. „Die<br />

jungen Menschen haben sich positiv<br />

entwickelt und nun eine Zukunftsperspektive.<br />

So profitieren zukünftige<br />

Arbeitgeber und letztendlich die<br />

gesamte Gesellschaft.“<br />

pkm<br />

Foto: Uwe Lewandowski/Bohnenkamp-Stiftung<br />

Nach der Preisverleihung (von links nach rechts): Prof. Renate Zimmer, Christa Pommerening<br />

(1. Preisträgerin), Stephan Kaltenstein (Jury-Mitglied), Marie Sieksmeyer (3.<br />

Preisträgerin), Monika Thünker (Jury-Mitglied), Anke Vogt (2. Preisträgerin), Marlies<br />

Brüggemann (Jury-Mitglied), Karin Präger (Jury-Mitglied) und Michael Prior.<br />

waren unter anderem von Kollegen,<br />

Eltern und Kita-Trägern für diese<br />

Auszeichnung nominiert worden.<br />

Netzwerk Bildung – Stiftungen<br />

für die Region Osnabrück


Noch mehr Profil(e)<br />

STAHL<br />

MA · Fertigung von Offshore-Wulstflachprofilen erfordert viel Know-how.<br />

annstaedt fertigt auch Wulst-<br />

Mflachprofile. Und wie bei anderen<br />

Produkten setzt das Unternehmen<br />

auf Qualität, Zuverlässigkeit<br />

und Preis. Abnehmer sind<br />

namhafte Werften in Deutschland.<br />

Jüngst konnte man sogar den ersten<br />

Auftrag aus der Offshore-Industrie<br />

akquirieren und ausführen.<br />

Kunde war das „Schwesterunternehmen“<br />

WeserWind aus Bremerhaven.<br />

Hintergrund: WeserWind hatte<br />

den Auftrag, eine Umspannstation<br />

für den kommerziellen<br />

Windenergiepark „Meerwind“ zu<br />

bauen. Die Station sitzt auf der<br />

Spitze einer 46,8 m hohen Gitterrohr-Trägerkonstruktion<br />

auf einer<br />

28,1 x 28,1 m großen Grundfläche<br />

41 m über Normalnull. Ihre Abmessungen:<br />

46 x 31 x 12 m plus<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

Wulstfl achprofi le<br />

Wulstflachprofile werden im Allgemeinen<br />

als HP-Profile oder Schiffbau-Profile<br />

bezeichnet. Benötigt<br />

werden sie für die Errichtung von<br />

Schiffskörpern, Decksaufbauten<br />

und sonstigen Konstruktionen.<br />

In der Offshore-Industrie ist die<br />

Hauptanwendung dieser Profile<br />

die Aussteifung von Decks- und<br />

Tragwerkskonstruktionen.<br />

einer Helikopter-Landefläche. In<br />

dem dreigeschossigen „Gebäude“<br />

mit einer Masse von etwa 2.800<br />

Tonnen sind neben den erforderlichen<br />

elektrischen Einrichtungen<br />

auch Räume für Personal und Monitoring<br />

der Windturbinen unter-<br />

Wind of Change<br />

gebracht. Die Wetterverhältnisse<br />

in der Nordsee sind extrem rau.<br />

Dementsprechend hoch sind auch<br />

die Anforderungen an Steifigkeit<br />

und Robustheit solcher Konstruktionen.<br />

Um auch bei Temperatu-<br />

MA · Mannstaedter feiern die Eröffnung ihres neuen Logistikzentrums.<br />

er Klassiker „Wind of Change“<br />

Dwar das passende Lied für diesen<br />

Tag, als das neue Logistikzentrum<br />

bei Mannstaedt eröffnet wurde.<br />

Das ehemalige Rohrwerk war<br />

kaum wiederzuerkennen. Festlich<br />

geschmückt bot die Halle den etwa<br />

500 Gästen viel Platz für ein<br />

buntes Programm. Und es begann<br />

mit dem bekannten Stück der Scorpions.<br />

„Wind of Change“ ist für Mannstaedt<br />

seit 2006 eine Art Hymne.<br />

Das Lied soll versinnbildlichen,<br />

dass sich – seit das Unternehmen<br />

zur GMH Gruppe gehört – der<br />

Wind gedreht hat und es einen<br />

beachtlichen Aufwärtstrend gibt.<br />

Nicht umsonst hat man in neue<br />

Anlagen und Konzepte investiert,<br />

die Mannstaedt weiter nach vorne<br />

bringen sollen.<br />

Aber noch einen anderen Aspekt<br />

symbolisiert das Lied: dass die Mitarbeiter<br />

und deren Einstellung zum<br />

Unternehmen einen hohen Anteil<br />

an der Weiterentwicklung haben<br />

– eine Tatsache, die auch die Geschäftsleitung<br />

sieht und würdigt.<br />

Dieter Wilden, Geschäftsführer bei<br />

Mannstaedt, und Peter van Hüllen,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

GMH Holding, versäumten es daher<br />

nicht, in ihren Reden den Beschäftigten<br />

für ihre Leistung zu<br />

danken.<br />

Die offizielle Eröffnung nahm<br />

Versandleiterin Ellen Klaus vor.<br />

Mit goldener Schere und untermalt<br />

Meerwind-Topside, in der auch die<br />

Wulstflachprofile (sogenannte HP-<br />

Profile) verbaut werden<br />

von einem dramatischen Tusch<br />

zerschnitt sie das rote Band zum<br />

Mittelgang der Halle, begleitet von<br />

Mannstaedt-Geschäftsführer Ulrich<br />

Hannemann. Er wies in seiner<br />

Werkszeichnung<br />

Sorgten mit ihrem Auftritt bei der Einweihung für eine „superjeile Zick“: die Kölsch-Rockband Brings.<br />

Ansprache darauf hin, dass Mannstaedt<br />

von hier aus Stahlprofile in<br />

die ganze Welt versendet. Die Gäste<br />

hatten anschließend die Gelegenheit,<br />

sich einen Eindruck von<br />

glück auf · 3/2012 .......... 16<br />

ren von bis zu -35 °C die Zähigkeit<br />

und Langlebigkeit der Stahlkonstruktion<br />

zu gewährleisten,<br />

mussten die Wulstflachprofile mit<br />

einer speziellen Stahlsorte nach<br />

DIN EN 10.025 gewalzt werden.<br />

Neben der geforderten Maßhaltigkeit<br />

musste beim Walzen der Profile<br />

auch die Temperaturführung<br />

genau eingehalten werden. Nur<br />

so ließen sich die gewünschten<br />

Festigkeiten erzielen. Hier konnte<br />

Mannstaedt seine Erfahrung und<br />

sein Wissen ausspielen. Neben den<br />

bestellten Profilen wurden auch<br />

weitere Proben gewalzt. Denn zukünftig<br />

will man noch anspruchsvollere<br />

Stahlgüten anbieten kön-<br />

Foto: © panthermedia.net /<br />

Michael Rosskothen<br />

der Weitläufigkeit der Logistikhalle<br />

zu verschaffen.<br />

Eine besondere Attraktion des<br />

Tages war der riesige Grill-Truck.<br />

Schon bei seiner Ankunft am frü-<br />

nen – Stahlgüten gemäß Offshore-<br />

Norm DIN EN 10.225.<br />

Hier wird sich Mannstaedt<br />

gegenüber anderen Anbietern weiter<br />

differenzieren. Diese Weiterentwicklung<br />

ist auch notwendig,<br />

da die Anzahl der Mitbewerber auf<br />

dem hart umkämpften Markt ebenso<br />

vielfältig wie der Anwendungsbereich<br />

für Wulstflachprofile ist.<br />

Die gelieferten Wulstflachprofile<br />

wurden vor der Übergabe übrigens<br />

durch den Germanischen Lloyd<br />

(GL) testiert und abgenommen –<br />

und trotz der extrem kurzen Vorlaufzeit<br />

rechtzeitig an WeserWind<br />

übergeben.<br />

Ulrich Klein<br />

Windenergiepark MEERWIND<br />

Lage des Windparks: etwa 24 km nordwestlich der Insel Helgoland. Größe<br />

des Windparks: 80 Windkraftanlagen und eine Umspannstation. Gesamtfläche<br />

des Windparks: 42 km². Höhe einer Windturbine: 149 m (Rotorblattspitze).<br />

Fotos: Arne-Falk Flander<br />

Das ist mal ein Grill! Der riesige Grill-<br />

Truck war ein echter Hingucker und fand<br />

bei den Anwesenden großen Anklang.<br />

hen Morgen hatte er für Aufsehen<br />

bei der Bevölkerung in Troisdorf<br />

gesorgt. Das reichhaltige Grill-Buffet<br />

fand bei den Mitarbeitern großen<br />

Anklang.<br />

Um 14 Uhr dann der absolute<br />

und bis dahin streng geheim gehaltene<br />

Höhepunkt: der Auftritt<br />

der Kölsch-Rockband Brings. Eine<br />

Stunde lang wurde gerockt und gesungen.<br />

Die Gruppe gab alles und heizte<br />

dem begeisterten Publikum tüchtig<br />

ein. Noch lange danach wurde<br />

von den sympathischen Kölnern<br />

und deren mitreißender Musik geschwärmt.<br />

An diesem Tag passte alles zusammen:<br />

das Wetter, die Stimmung,<br />

die Organisation. Eine<br />

rundum gelungene Veranstaltung,<br />

die den Gästen noch lange im<br />

Gedächtnis bleiben wird. Er war<br />

deutlich zu spüren, der „Wind of<br />

Change“ …<br />

Sandra Moers<br />

und Monika Hansen


Die Cap Anamur<br />

war ihre Rettung<br />

STAHL<br />

MA · Die Vietnamesen Huu-Hung Hoang, Trung-Thu Le und Huu-Tan Nguyen<br />

haben eine Odyssee erlebt, an die sie sich ihr Leben lang erinnern werden.<br />

iele Menschen müssen eine lan-<br />

Vge und schwierige Reise antreten,<br />

um ein sicheres Leben führen<br />

zu können. So erging es auch Tausenden<br />

Vietnamesen. Sie flohen<br />

Ende der 1970er Jahre aus ihrem<br />

Land vor dem kommunistischen<br />

Regime und Lebensbedingungen,<br />

die immer schlechter wurden.<br />

Auch Huu-Hung Hoang, Trung-<br />

Thu Le und Huu-Tan Nguyen ließen<br />

alles hinter sich und machten<br />

sich auf den Weg in eine ungewisse<br />

Zukunft. Heute wissen die langjährigen<br />

Mannstaedt-Mitarbeiter: Ihre<br />

Entscheidung damals war richtig.<br />

Die direkten Anrainer-Staaten<br />

Kambodscha, China und Laos kamen<br />

als Zufluchtsort für die Vietnamesen<br />

nicht in Frage. Auch hier<br />

hätten sie keine guten Lebensbedingungen<br />

vorgefunden. Es blieb<br />

ihnen nur der Weg über das südchinesische<br />

Meer nach Malaysia.<br />

Ungewisser hätte die Reise aber<br />

nicht sein können. Schließlich traten<br />

sie ihre Fahrt nicht in hochseetauglichen<br />

Schiffen, sondern kleinen<br />

Flussfischerbooten aus Holz<br />

an.<br />

Nahezu ihr komplettes Vermögen<br />

mussten die Flüchtenden damals<br />

für die Überfahrt opfern – für<br />

einen Platz auf einem Boot, das<br />

übervoll mit Menschen war. Die<br />

Bootsführer hatten keine Seekarten<br />

oder Navigationsgeräte an Bord.<br />

Nahrung oder Trinkwasser waren<br />

kaum vorhanden. Tagelang schipperten<br />

sie über das Meer, begleitet<br />

von Hunger, Durst und gnadenlosen<br />

Wetterbedingungen wie Sturm<br />

oder sengender Sonne. Wenn es<br />

ganz schlimm kam, wurden sie<br />

sogar von thailändischen Piraten<br />

überfallen. Sie nahmen ihnen ihr<br />

letztes Hab und Gut und vergewaltigten<br />

oft Frauen und Mädchen.<br />

In alten Zeitungsartikeln liest<br />

man, dass es hin und wieder vorkam,<br />

dass große Schiffe die Wege<br />

eines Bootes kreuzten – aber in<br />

den seltensten Fällen Hilfe boten.<br />

Kamen die Flüchtlinge endlich<br />

in Malaysia an, geschah es nicht<br />

selten, dass sie wieder auf das offene<br />

Meer zurückgeschickt schickt<br />

wurden. Tausende von<br />

Menschen verloren n<br />

dabei ihr Leben.<br />

Es war die be-<br />

Vietnam<br />

rühmte „Cap Anamur“,<br />

die für über<br />

10.000 Vietnamesen<br />

zur Rettung<br />

wurde. Der Journa-<br />

Malysia<br />

list Rupert Neudeck k<br />

aus Troisdorf hatte da- da-<br />

Im „Korb“ in die Unterwelt<br />

MA · Die Bochumer Eisenhütte verbaut TH-Profile im nachgiebigen<br />

Streckenausbau. Jetzt lud sie einige Kollegen zur Grubenfahrt.<br />

s war ein unbeschreibliches Er-<br />

Elebnis – darüber waren sich die<br />

Mannstaedt-Mitarbeiter einig. Auf<br />

Einladung der Bochumer Eisenhütte<br />

hatten sie an einer Grubenfahrt<br />

im nördlichsten Steinkohlebergwerk<br />

Deutschlands teilgenommen:<br />

bei der RAG Anthrazit Ibbenbüren<br />

GmbH. Dabei ging es abenteuerliche<br />

1.500 Meter unter die Erde.<br />

Doch vorab wurden den Mannstaedtern<br />

das Bergwerk und die Gegebenheiten<br />

unter Tage erläutert.<br />

Auch Ibbenbüren ist vom Auslaufen<br />

der staatlichen Subventionen<br />

im deutschen Steinkohlebergbau<br />

betroffen. Das heißt: Ab 2018 wird<br />

es in Deutschland wohl endgültig<br />

dunkel unter Tage. Das gesamte<br />

Bergwerk muss dann zurückgebaut<br />

und für die Zukunft sicher gemacht<br />

werden.<br />

Nach der Präsentation wurden<br />

alle Beteiligten in der „Kaue“ eingekleidet<br />

und über ihre Sicherheitsausrüstung<br />

informiert. Danach<br />

ging es zur „Strecke 6 Westen Flöz<br />

51“, dem mit 1.500 m tiefsten<br />

Schacht der Zeche und auch Europas.<br />

Der enge „Korb“ (Bergmann-<br />

Jargon für Fahrstuhl) machte sich<br />

in zwölf Metern pro Sekunde auf<br />

den Weg nach unten, auf etwa<br />

1.400 m. Hier erwartete die Besucher<br />

eine komplett andere Welt.<br />

Im vernetzten Tunnelsystem,<br />

von dem es in Ibbenbüren etwa<br />

Kaum wiederzuerkennen, aber bereit für unter Tage: die Teilnehmer von der RAG<br />

Ibbenbüren, der Bochumer Eisenhütte und Mannstaedt kurz vor der Grubenfahrt.<br />

95 km gibt, begab sich die Gruppe<br />

in Richtung Stollen. Es war zugig<br />

in den Gängen. Sogenannte Wetterschleusen<br />

sorgen dafür, dass der<br />

Luftaustausch aufrecht erhalten<br />

bleibt. Wackelige Stege überbrückten<br />

Wasserlachen und den schlammigen<br />

Boden, der alles andere als<br />

eben ist. Nach ein paar hundert<br />

Metern kamen die Männer am<br />

Stollen an – wo am Morgen noch<br />

gesprengt worden war.<br />

Ist das gesprengte Geröll abtransportiert,<br />

beginnt sofort der<br />

Stollen-Ausbau, das heißt: der Einbau<br />

der Mannstaedt-Profile. Das<br />

gesamte weitere Equipment wie<br />

Einschienen-Hängebahn (auch aus<br />

der Mannstaedt-Produktion) für<br />

die Versorgungsleitungen und Abraumförderband<br />

wird sukzessive<br />

verlängert. Es ist überwältigend zu<br />

sehen, wie und was alles unter Tage<br />

abläuft. Insgesamt werden pro Jahr<br />

9.000 m Stollen ausgebaut, wofür<br />

pro Kilometer 1.000 t TH-Profile<br />

benötigt werden.<br />

Schließlich ging es zurück zum<br />

„Korb“. Über Tage angekommen,<br />

verspürten die Männer doch eine<br />

gewisse Erleichterung, Tageslicht<br />

zu sehen und wieder frische Luft<br />

einatmen zu können.<br />

Dieter Tondar<br />

glück auf · 3/2012 .......... 17<br />

mals mit Freunden, darunter auch<br />

der Kölner Schriftsteller Heinrich<br />

Böll, ein privates Hilfskomitee gegründet.<br />

Es hatte sich zur Aufgabe<br />

gemacht, Menschen aus dem südchinesischen<br />

Meer zu retten.<br />

Finanziert durch Spendengelder,<br />

konnten sie ein Frachtschiff<br />

chartern und für diesen speziellen<br />

Einsatz umbauen. Immer wieder<br />

fischten sie Überlebende aus ihren<br />

kleinen Booten und konnten Pira-<br />

ten verjagen. Rupert Neudeck setzte<br />

sich zudem dafür ein, dass die<br />

Geretteten nach Deutschland kommen<br />

durften und hier eine neue<br />

Chance auf ein friedliches Leben<br />

erhielten.<br />

Der Mut, sich auf diese schwierige<br />

Reise zu begeben, hat sich für<br />

Huu-Hung Hoang, Trung-Thu Le<br />

und Huu-Tan Nguyen gelohnt.<br />

Monika Hansen<br />

Foto: Monika Hansen<br />

Josef Büttner, Meister in der Weiterverarbeitung, mit seinen vietnamesischen Kollegen (von links nach rechts)<br />

Tien-Doan Tien Nguyen, Huu-Hung Hoang, Trung-Thu Le und Huu-Tan Nguyen<br />

Werksfoto<br />

Zeitsprung.<br />

Foto: Monika Hansen<br />

Auf eine spannende Zeitreise begaben sich<br />

Schülerinnen und Schüler des Heinrich-<br />

Böll-Gymnasiums in Troisdorf, die bei Mannstaedt ihren Höhepunkt<br />

fand. Reisebeginn für die jungen Leute war der Geschichtsunterricht<br />

in der Schule. In diesem theoretischen Teil lernten sie die Industrie-<br />

Geschichte Troisdorfs kennen. Doch damit nicht genug. Im Anschluss<br />

sollten sie einen Vergleich zwischen der Arbeitswelt in der Vergangenheit<br />

und in der Gegenwart ziehen. Und das sehr praxisnah. Also machten<br />

sich die Gymnasiasten auf den Weg zu Mannstaedt, wo sie an einer<br />

Werksbesichtigung teilnahmen. Mit professioneller Begleitung<br />

erkundeten sie hier die Arbeitsbedingungen von heute. Die jungen Leute<br />

erfuhren, dass mittlerweile eine Vielzahl von Maschinen die schweren<br />

Tätigkeiten von anno dazumal übernommen haben bzw. bestimmte<br />

Arbeiten erleichtern. Produkte von Mannstaedt werden heute mit viel<br />

Know-how gewalzt, so die Information an die Gruppe. Als krönender<br />

Abschluss der Zeitreise gelang ein besonderes Foto. Es zeigt eine Art<br />

Zeitraffer-Aufnahme, auf der die Schülerinnen und Schüler symbolisch<br />

Arbeitshaltungen von gestern und heute darstellen. Und wer weiß:<br />

Vielleicht war der eine oder andere jugendliche Gast von der Arbeit<br />

bei Mannstaedt so beeindruckt, dass er schon bald als Auszubildender<br />

zurückkommen möchte.<br />

Ute Pellenz


Österreicherinnen<br />

punkten in Bayern<br />

STAHL<br />

STJ · Rennwagen sind normalerweise Männersache – allerdings nicht in<br />

Judenburg. Dort haben vier Mädchen ihr Herz für die Formel 1 entdeckt.<br />

emeinsam mit „Kraft. Das<br />

GMurtal“ führt Stahl Judenburg<br />

das Projekt „Attraktiver Arbeitgeber“<br />

durch. Dabei präsentiert sich<br />

das Unternehmen in allen Schulen<br />

der Region bei den Schülerinnen<br />

und Schülern, die knapp vor der<br />

Berufswahl stehen. Insofern kennt<br />

man sich.<br />

Dennoch staunte Stahl Judenburg<br />

gleich doppelt, als eine Schule<br />

anfragte, ob das Unternehmen<br />

bereit wäre, das Projekt „Formel 1<br />

in der Schule“ finanziell zu sponsern.<br />

Denn zum einen kam die Anfrage<br />

vom Gymnasium BG/BRG<br />

Judenburg, wo keinerlei umfassende<br />

technische Ausbildung im Stundenplan<br />

steht, und zum anderen<br />

von vier Schülerinnen, die sich für<br />

Rennwagen interessieren.<br />

Hintergrund der Sponsoring-<br />

Anfrage: „Formel 1 in der Schule“<br />

ist ein internationaler Wettbewerb,<br />

bei dem SchülerInnen im Alter von<br />

11 bis 19 Jahren teilnehmen können.<br />

Ziel ist es, mit der Software<br />

„Solid Edge“ einen Boliden am PC<br />

zu konstruieren, aus Balsaholz ausfräsen<br />

zu lassen und schließlich<br />

ins Rennen zu schicken.<br />

Als Antrieb für das etwa 20 cm<br />

große und 60 g schwere Auto dient<br />

eine Gaspatrone, die beim Start<br />

mit einer Nadel angestochen wird.<br />

Daraufhin legt es die Strecke von<br />

Lauffieber.<br />

20 m in rund 1,2 Sekunden zurück.<br />

Außerdem mussten die Teilnehmer<br />

ein 20-seitiges Portfolio mit<br />

genauem Businessplan und eine<br />

aufwendige Präsentation vorbereiten.<br />

Wichtige Kriterien bei der<br />

Beurteilung waren die Teamleistung<br />

in Bezug auf die Konstruktion<br />

Am 2. Sparkassen-Businesslauf am Red Bull Ring gingen rund 1.000 Teilnehmer aus<br />

der Region an den Start, unter anderem einige Kolleginnen und Kollegen der Stahl<br />

Judenburg. Beweisen konnten sie sich in folgenden Kategorien: Team (3er-Staffel zu je 4,3 km), Einzel (4,3 km<br />

oder 12,9 km), Nordic Walking, Handbiking, Inlineskating und Nordic Rolling. Wie schon im Vorjahr wurden wieder<br />

tolle Ergebnisse erzielt. Das Foto zeigt von links nach rechts: Sebastian Reiter, Birgit Götschl, Helmut Flekl,<br />

Marisa Schriefl und Katja Gruber (nicht auf dem Foto: Peter Kranz und Dietmar Schnalzer). Auch bei der 3. Charity<br />

Trophy in Pöls ließen es sich die sportbegeisterten Stahl Judenburger nicht nehmen, diese karitative Veranstaltung<br />

zu unterstützen. Mit dabei waren Christian Banovsek, Wolfgang Galler, Birgit Götschl, Katja Gruber, Heinz Kettner,<br />

Manuel Landschützer, Manfred Leitold, Marisa Schriefl, Reinhold Sprung und Wolfgang Schwarz. Die Herren gingen<br />

in zwei Staffeln und die Damen als Einzelläuferinnen an den Start. Trotz schlechter Wetterverhältnisse belegte<br />

Staffel 1 (Banovsek, Kettner, Leitold) einen hervorragenden 2. Platz. Dritter Lauf war der Businesslauf in Bruck an<br />

der Mur. Auch bei diesem Lauf-Event war die Stahl Judenburg stark vertreten. Die 4,5 Kilometer lange Strecke<br />

führte die etwa 2.600 Teilnehmer quer durch die Stadt. Dabei zeigt die 10er-Staffel der Stahl Judenburg eine gute<br />

Leistung. „Mitläufer“ waren Helmut Flekl, Birgit Götschl, Katja Gruber, Edwin Hatz, Heinz Kettner, Robert Knapp,<br />

Peter Reiter, Sebastian Reiter, Marisa Schriefl und Lisa Waldhuber.<br />

Marisa Schriefl<br />

glück auf · 3/2012 .......... 18<br />

und die Fertigung, die Startzeit des<br />

Rennwagens (Reaktionszeit nach<br />

Anstechen der Gaspatrone), die<br />

Fahrzeuggeschwindigkeit, der Businessplan,<br />

das Sponsoring und die<br />

Powerpoint-Präsentation.<br />

Das Team „The Red Cheetah“<br />

aus der Klasse 7b bestand aus vier<br />

Mädchen im Alter von 16 und 17<br />

Jahren. Unter dem Motto „Frauen<br />

in der Technik“ nahmen Evelyn-<br />

Therese Duspiva (Konstrukteurin,<br />

Hinter einem „echten” Boliden (von links): Ilona Berger, Stefanie Kothgasser, Monika Bischof und Evelyn-Therese Duspiva.<br />

Werksfoto<br />

Foto: Privatfoto „The Red Cheetah“<br />

Teammanagerin), Stefanie Kothgasser<br />

(Ressourcenmanagerin),<br />

Ilona Berger (Konstrukteurin, Produktionsingenieurin)<br />

und Monika<br />

Offene Tür.<br />

Bischof (Grafikdesignerin) an der<br />

Regionalmeisterschaft Süd-Ost im<br />

Frühling teil.<br />

Austragungsort war Fürstenfeldbruck<br />

im benachbarten Bayern.<br />

Denn den Wettbewerb „Formel 1<br />

in der Schule“ gibt es in Österreich<br />

noch nicht.<br />

Die vier Damen konnten sich<br />

sehr gut gegen die deutsche Konkurrenz<br />

behaupten: In der Gesamtwertung<br />

erreichten sie als beste<br />

Österreicher den 4. Platz von insgesamt<br />

16 teilnehmenden Teams.<br />

Evelyn-Therese Duspiva: „Darauf<br />

sind wir besonders stolz, da wir die<br />

besten Österreicher geworden sind.<br />

Wir dürfen uns also inoffiziell als<br />

‚österreichischer Staatsmeister‘ bezeichnen.“<br />

Außerdem hatten sie von der<br />

Jury den Preis für das „beste Portfolio“<br />

erhalten – was sie ebenfalls<br />

sehr glücklich macht. Sie waren<br />

damit auch das einzige österreichische<br />

Team, das einen der begehrten<br />

Sonderpreise erhalten hat.<br />

Ihr Auto konnte die Strecke von<br />

20 m in etwa 1,2 Sekunden zurücklegen.<br />

Somit hatten sie die drittschnellste<br />

Rennzeit von allen. Die<br />

Jury war auch vom Design und der<br />

Konstruktion des Boliden begeistert,<br />

was die vier Damen ebenfalls<br />

mit Stolz erfüllt. Schließlich konnten<br />

sie – wie oben erwähnt – auf<br />

keine umfassende technische Ausbildung<br />

zurückgreifen.<br />

Ein weiterer Erfolg ist: Ende Oktober<br />

sind sie als erstes österreichisches<br />

Team bei der Weltmeisterschaft<br />

in Abu Dhabi dabei. Stahl<br />

Judenburg gratulierte natürlich<br />

herzlichst zu diesem Erfolg – und<br />

war stolz, als ein Leitunternehmen<br />

der Region wieder zu einem Erfolg<br />

bei „Frauen in der Technik“ beigetragen<br />

zu haben.<br />

Hans Bernhard Zäuner<br />

Foto: Traugott Hofer<br />

Unter dem Motto „ Industrie und Wirtschaft<br />

erleben“ beteiligte sich die Stahl Judenburg<br />

bei strahlend blauem Himmel an einem „Tag der offenen Tür“. Im Zuge<br />

der Aktion „Kraft. Das Murtal“ gewährte sie mit zwölf weiteren Unternehmen<br />

der Region spannende Einblicke in ihre Tätigkeit: Was wird produziert?<br />

Wie wird produziert? Welche einzigartigen und patentierten Produkte<br />

gibt es in der Region? Ob groß oder klein, jung oder alt – die ganze<br />

Bevölkerung war herzlichst eingeladen. Und über 500 Interessenten<br />

nutzten die Gelegenheit, die Stahl Judenburg, die als einer der Leitbetriebe<br />

der Region gilt, zu besichtigen. Begonnen wurde um 9 Uhr, wobei die<br />

neugierigsten Besucher bereits um 8.15 Uhr vor dem Einlasstor standen:<br />

ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens. In Gruppen von 10–15 Personen<br />

wurden die Besucher durch den Betrieb geführt. In der Kantine gab<br />

es eine Beamer-Präsentation über das Unternehmen – inklusive Getränk<br />

und Stärkung. Erfreulich war auch das Interesse der Schulen, die mit<br />

120 Schülern vertreten waren. Viele der Jugendlichen, die Hannes Hörtner<br />

durch das Unternehmen führte, erkundigten sich danach, wie, wo und<br />

wann sie sich eventuell für eine Ausbildung im Hause anmelden können.<br />

Hans Bernhard Zäuner


STAHL<br />

Nerven aus Stahl verhalfen<br />

zur Speedmeisterschaft<br />

STJ · Spitzenresultate für Kollegen beim Sprintwettbewerb nach K.-o.-System<br />

Werksfotos<br />

Die Besten (von links): Alexander Leitner,<br />

Daniel Hohenbichler und Helmut Leitner.<br />

m Rahmen ihrer Betrieblichen<br />

IGesundheitsförderung nimmt<br />

Stahl Judenburg immer wieder an<br />

sportlichen Wettkämpfen in der<br />

Region teil. So meldeten sich drei<br />

Mitarbeiter des Unternehmens<br />

zum „Speedmeister 2012“ an,<br />

einem Sprintrennen mit Fahrrädern.<br />

Ort des Wettkampfes war der<br />

neu umgebaute Red Bull Ring, genauer<br />

gesagt: die ehemalige Westschleife<br />

des alten Österreich-Rings,<br />

eine 1,1 km lange Strecke mit 50 m<br />

Gefälle.<br />

Das Wetter war gut. Einzig und<br />

allein die Hitze machte den Sportlern<br />

zu schaffen. Gestartet wurde<br />

in den Klassen „Mountainbike“<br />

und „Rennrad“. Dementsprechend<br />

waren zur Weiterqualifikation zwei<br />

Vorläufe angesetzt. Die jeweils fünf<br />

schnellsten Fahrer kamen dann in<br />

die Finalläufe.<br />

Stammtisch.<br />

„Stahl Judenburg als attraktiver Arbeitgeber<br />

im demographischen Wandel.“<br />

So lautete der Titel des Vortrags, den Mitarbeiter des Unternehmens vor<br />

Mitgliedern des Vereins „Leobner Werkstoffwissenschafter“ hielten. Der<br />

war mit der Bitte an das Unternehmen herangetreten, sich bei deren<br />

Stammtisch in Leoben vorzustellen. Der Verein besteht seit mehr als<br />

20 Jahren und wurde nach einer Umfrage unter Absolventen und Studenten<br />

der Studienrichtung Werkstoffwissenschaften der Montanuniversität<br />

Leoben gegründet. Man versprach sich davon mehr gegenseitigen Kontakt.<br />

Zudem sollte die Industrie in den Kreis eingebunden werden, um<br />

angehenden Akademikern Einblicke in die zukünftige Berufswelt<br />

zu geben. Etwa 50 Besucher waren zu dem Vortrag<br />

gekommen. Hans Bernhard Zäuner (Marketing) präsentierte<br />

die Firma unter dem Motto „Wer sind wir,<br />

wo gehören wir hin?“. Und Klaus Seybold (Personal)<br />

stellte die Initiative „Kraft. Das Murtal“ mit dem<br />

Projekt „Attraktiver Arbeitgeber“ vor.<br />

Da die Mitarbeiter von Stahl Judenburg<br />

auch Exponate von Zahnstangen<br />

für den Lenkungsbau und<br />

Teile von Common-Rail-Injektoren<br />

mitgebracht hatten, waren Diskussionen<br />

rund um die Werkstofftechnik<br />

vorprogrammiert – zumal auch<br />

seitens der Technik Verstärkung<br />

vor Ort war: Qualitätsstellenleiter<br />

Ernst Schrotter und sein Stellvertreter<br />

Michael Zuber (hier im Bild zu sehen).<br />

Hans Bernhard Zäuner<br />

Die 1.100 m lange Strecke<br />

war schnell durchfahren. Doch<br />

die 70 Sekunden Fahrzeit für die<br />

Rennstrecke hatten es in sich:<br />

Die Mountainbiker erreichten dabei<br />

Geschwindigkeiten von rund<br />

65 Kilometer/Stunde, die Rennradfahrer<br />

schafften sogar rund 80 Kilometer/Stunde.<br />

Der Puls der Radrenner<br />

stieg dabei auf 180 Schläge<br />

in der Minute und mehr.<br />

Aber nicht nur hohe Geschwindigkeiten,<br />

sondern auch eine coole<br />

Tak tik und Nervenstärke waren<br />

gefragt: Ab wann startet man aus<br />

dem Windschatten heraus den Angriff?<br />

Wie hält man seine Verfolger<br />

bis ans Ziel auf Distanz? Reicht die<br />

eigene Puste für die gesamte Strecke?<br />

Denn 1,1 km bei vollem Tempo<br />

und maximalem Puls können<br />

sehr, sehr lang werden.<br />

Die Stahl Judenburger schlugen<br />

sich weit mehr als nur passabel:<br />

Helmut Leitner belegte in der<br />

Klasse „Mountainbike“ den ersten<br />

Platz – und ist somit Speedmeister<br />

2012. Alexander Leitner belegte<br />

Platz 2 und Daniel Hohenbichler<br />

erreichte noch einen sehr guten<br />

sechsten Platz.<br />

Alexander Leitner<br />

Gestaffelte Formation: Wer kann den Windschatten optimal für sich nutzen?<br />

Werksfoto<br />

Stimmung.<br />

glück auf · 3/2012 .......... 19<br />

Einmal ist noch<br />

lange nicht genug<br />

Bous · Impfschutz ist eine lebenslange Aufgabe:<br />

Dies zumindest gilt für alle Schutzimpfungen, die<br />

regelmäßig wiederholt werden müssen.<br />

mpfungen gehören in Deutsch-<br />

Iland zum Standardprogramm<br />

gegen Infektionserkrankungen.<br />

So werden Säuglinge bereits im 2.<br />

Monat gegen Tetanus, Diphterie,<br />

Keuchhusten und Kinderlähmung<br />

geimpft. Mit 14 Monaten sollte<br />

diese Grundimmunisierung abgeschlossen<br />

sein. Etwas später folgen<br />

Masern-, Mumps- und Rötelimpfungen.<br />

Es sind in aller Regel drei Impfungen<br />

erforderlich, um den vollen<br />

Impfschutz zu garantieren.<br />

Allerdings: Alle zehn Jahre ist für<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

• In gefährdeten Gebieten<br />

sind bereits bei Jugendlichen<br />

Impfungen gegen Zecken<br />

(sie verursachen Hirnhautentzündungen),<br />

Hepatitis und<br />

Influenza sehr zu empfehlen.<br />

• Jeder sollte neben seinen<br />

Ausweispapieren auch einen<br />

Impfpass mit sich führen.<br />

• Denken Sie bitte an eine<br />

Auffrischung Ihrer Impfungen (bei<br />

vielen Impfungen alle zehn Jahre).<br />

• Für Auslandsreisen gilt:<br />

Erkundigen Sie sich frühzeitig<br />

nach empfohlenen Impfungen.<br />

viele Infektionserkrankungen eine<br />

Auffrischung erforderlich. Bei den<br />

heutigen Kombinations-Impfstoffen<br />

werden dabei häufig mehrere<br />

Impfstoffe in einer Spritze verabreicht.<br />

Es ist noch gar nicht so lange<br />

her, dass Seuchen zu den Geiseln<br />

der Menschheit gehörten, darunter<br />

Pocken, Pest, Typhus, Tuberkulose,<br />

Milzbrand, Influenza und andere<br />

mehr. Noch bis zur Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts sah man in ihnen<br />

eine göttliche Strafe für menschliches<br />

Fehlverhalten.<br />

Erst 1865 stellte Louis Pasteur<br />

die Theorie auf, dass für jede<br />

Krankheit ein eigener Keim verantwortlich<br />

ist. Er entdeckte zudem<br />

die Erreger der Tollwut und des<br />

Wundstarrkrampfs. 1876 spürte<br />

Robert Koch mithilfe des Mikroskops<br />

die Erreger von Milzbrand,<br />

Tuberkulose, Schlafkrankheit und<br />

Cholera auf.<br />

Für das Stahlwerk Bous gehören<br />

Impfungen zum Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement. Deshalb<br />

fordert es seine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in regelmäßigen<br />

Abständen dazu auf, ihren<br />

Standard-Impfschutz zu erneuern<br />

– und übernimmt dabei sogar die<br />

Kosten.<br />

Dr. med Ulrich Pätzold<br />

Foto: Tanja Hans<br />

Ende Juni gingen an einem Donnerstag über 15.000 Läuferinnen und Läufer in Dillingen<br />

beim diesjährigen Firmenlauf an den Start. Diesen Lauf gibt es schon seit 2005,<br />

und seit 2007 – und somit zum sechsten Mal – ist auch das Stahlwerk Bous bei dem Event vertreten. In diesem<br />

Jahr rekrutierten sich die vier Bous-Mannschaften aus einer Läuferin und elf Läufern (siehe Foto). Bei schwül-warmem<br />

Wetter machten sie sich auf die 5 km lange Strecke – und absolvierten sie mit Bravour. Zahlreiche Besucher<br />

feuerten die Läufer am Straßenrand an. Höhepunkt des Abends war das Public Viewing auf dem Hoyerswerda-<br />

Platz. Hunderte verfolgten auf einer Großleinwand das Fußball-Halbfinale Deutschland gegen Italien. Trotz der<br />

Niederlage der deutschen Mannschaft war auf der „Partymeile“ eine gute Stimmung bis spät am Abend. Mit<br />

dabei war natürlich auch das Team von Stahlwerk Bous.<br />

Armin Hans


STAHL<br />

Von Kopf bis Fuß auf<br />

Gesundheit eingestellt<br />

Bous · Angewandtes Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesundheitstag<br />

stellte die Themen „Gehörschutz“ und „Bewegungsapparat“ in den Mittelpunkt.<br />

An beidem waren die Beschäftigten sehr interessiert.<br />

Optimaler Gehörschutz: Dennis Gussen nimmt bei Joachim Krutisch einen Ohrabdruck.<br />

chwerpunkt des Gesundheits-<br />

Stages war der individuelle Biomechanik-Check,<br />

den die Zender<br />

Orthopädie GmbH anbot. Zudem<br />

stellte die Piel GmbH Gehörschutz-<br />

Otoplastiken vor – ein Thema, das<br />

vor allem die Mitarbeiter, die in<br />

lärmintensiven Bereichen beschäftigt<br />

sind, interessierte.<br />

Geplant wurde der Gesundheitstag<br />

gemeinsam mit der GMS<br />

Gesundheits-Marketing Schuh, offiziell<br />

eröffnet von Horst Tuillier<br />

(Leiter Personal). Danach referierte<br />

Kurt Diener (Berufsgenossenschaft<br />

Holz und Metall, Saarbrücken)<br />

zum Thema „Lärm und Gehörschutz“.<br />

Dabei erläuterte er auch<br />

entsprechende Gesetze und Verordnungen.<br />

Passend zum Thema präsentierten<br />

Dennis Gussen und Björn<br />

Riesiger Staubsauger<br />

Bräcker (Piel) diverse Otoplastiken<br />

(individuell angepasste Formpassstücke).<br />

Dabei wie-<br />

ESB · Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand: Die neue Entstaubungsanlage<br />

in Seraing wird wesentlich zur Schadstoffreduzierung beitragen.<br />

Das Aufsetzen des Daches<br />

ualitätsstähle von Engineering<br />

QSteel Belgium (ESB) spielen<br />

eine tragende Rolle, wenn Technologien<br />

entwickelt werden, die zum<br />

Umweltschutz beitragen. Ein gutes<br />

Beispiel sind die Komponenten für<br />

Windräder. Ohne sie wäre es nicht<br />

möglich, solche Anlagen zu bauen.<br />

Stahl trägt also zweifelsohne zum<br />

Umweltschutz bei – auch wenn bei<br />

Foto: Raymond Mountney<br />

der Stahlproduktion nach wie vor<br />

Schadstoffe emittiert werden.<br />

Um ihre Schadstoff-Emissionen<br />

zu reduzieren, investiert ESB<br />

in eine neue Anlage zur Sekundär-<br />

Entstaubung. Ziel der Anlage ist es,<br />

eine Staub-Emissionsrate von unter<br />

5 mg/m³ zu erzielen – ein Wert,<br />

der dem deutschen Standard entspricht<br />

(Bundes-Immissionsschutz-<br />

Gesetz bzw. Technische Anleitung<br />

zur Reinhaltung der Luft). Und bei<br />

Inbetriebnahme der Anlage Anfang<br />

2013 wird ESB die Emissionen<br />

des Werkes auf die in Belgien<br />

gültigen IPPC-Werte (entspricht<br />

der deutschen TA Luft) reduzieren.<br />

Ein wichtiges konstruktives<br />

Bauteil der Anlage ist eine aus 42 t<br />

Stahl hergestellte Absaughaube.<br />

Diese Haube (Abmessungen: 24 x<br />

24 x 8 m) wird auf das Hallendach<br />

des Werkes platziert. Da das Dach<br />

allein diese Last nicht tragen kann,<br />

übernehmen die Hauptstreben der<br />

Hätten Sie's gewusst?<br />

TA Luft<br />

TA Luft steht für Technische Anleitung<br />

zur Reinheit der Luft. In Kraft<br />

getreten ist sie im September 1964<br />

(Neufassung im Oktober 2002).<br />

Anhand ihrer Anforderungen<br />

erstellen Behörden Auflagen, die<br />

vom Anlagenbetreiber zu erfüllen<br />

sind. Auch alte Anlagen müssen<br />

innerhalb bestimmter Fristen den<br />

Stand der Technik erreichen und<br />

den Schadstoffausstoß reduzieren.<br />

glück auf · 3/2012 .......... 20<br />

sen sie auf Vorteile und Nachteile<br />

dieses Gehörschutzes hin. Zudem<br />

nahm Dennis Gussen von 25 Mitarbeitern<br />

einen Ohr-Innenab-<br />

Haube<br />

Werkshalle<br />

Entstaubung.<br />

Hallenwand die Hauptlast. Um<br />

die Haube auf das Dach zu hieven,<br />

wurde ein wahrer Kran-„Riese“ der<br />

Partner Kran-Technik GmbH ein-<br />

druck, nicht ohne ihnen erklärt zu<br />

haben, was dabei genau passiert.<br />

Diese Abdrücke waren Vorlage für<br />

die Erstellung eines individuellen<br />

Gehörschutzes, deren Produktion<br />

sechs Wochen dauert.<br />

Den ganzen Tag über konnten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an einem Biomechanik-Check<br />

teilnehmen. Dabei wurden bei<br />

30 Teilnehmern Bewegungsstörungen<br />

und Fehlbelastungen bei Beinen<br />

und Füßen festgestellt. Zudem<br />

informierte Fachpersonal über<br />

Fußeinlagen.<br />

Natürlich gehört zu so einem<br />

Tag auch eine gesunde Ernährung.<br />

Deshalb gab es frisches Obst und<br />

Tipps von Sascha Schäfer (Techniker<br />

Krankenkasse) zur gesunden<br />

Ernährung.<br />

Der Gesundheitstag war lang,<br />

sehr informativ und nach Meinung<br />

der Beteiligten mehr als<br />

gelungen. Deshalb wird es in<br />

diesem Jahr noch einen weiteren<br />

Gesundheitstag geben.<br />

Armin Hans<br />

Fotos: Armin Hans<br />

Die Haube ist nur ein Teil der Gesamtanlage<br />

zur Sekundär-Entstaubung. Hinzu<br />

kommen noch das Absaugrohr und ein Filterhaus. Die Absaugrohre haben<br />

einen Durchmesser von 4,5 m. Im Filterhaus werden rund 4.600 Filter verbaut<br />

sein, um die Prozessabgase zu reinigen. Die Saugleistung wird rund<br />

1,3 Mio. Nm³/h betragen. Viele Tonnen Stahl werden bei der Installation<br />

der neuen Anlage bei Engineering Steel Belgium verbaut, und es bestätigt<br />

sich auch hier der anfängliche Gedanke, dass Stahl einen wichtigen Beitrag<br />

zum Umweltschutz leistet – sogar bei seiner eigenen Produktion.<br />

IPPC-Werte<br />

IPPC steht für Integrated Pollution<br />

Prevention and Control, eingedeutscht<br />

in: Integrierte Vermeidung<br />

und Verminderung der Umweltverschmutzung<br />

(IVU). Dazu gibt<br />

es auch eine entsprechende IVU-<br />

Richtlinie. Sie sieht Maßnahmen<br />

zunächst zur Vermeidung, dann zur<br />

Verminderung von Emissionen in<br />

Luft, Wasser und Boden sowie auch<br />

von Abfall in der Industrie vor.<br />

Nur in Bewegung wird sichtbar, was<br />

in Ordnung ist und woran es hapert:<br />

Ralf Fäh beim Biomechanik-Check.<br />

Filterhaus<br />

gesetzt: ein Raupengittermastkran<br />

(Superlift, CC 2800-Kran) der Marke<br />

Demag. Er kann bei einer maximalen<br />

Kranlänge von 138 m bis zu<br />

680 t heben.<br />

Herzstück der Anlage ist das Filterhaus<br />

– ein großer Staubsauger,<br />

in dem 4.600 Filter verbaut werden.<br />

Die Saugleistung wird vorerst<br />

rund 1,3 Mio. Nm³/h betragen.<br />

ESB baut auch eine neue Energiezentrale,<br />

um von den Dampfzulieferungen<br />

von ArcelorMittal<br />

unabhängig zu werden. Zudem ist<br />

eine Notstromversorgung vorgesehen.<br />

Interessenten können übrigens<br />

den aktuellen Stand der Um- und<br />

Ausbaumaßnahmen im Internet<br />

verfolgen: www.esb.be.<br />

Michael Schmak


„Ich habe die Zeit bei<br />

Geissler nie bereut“<br />

STAHL<br />

PERSONALIA<br />

Geissler · Wilfried Brahm war bislang 40 Jahre lang dem Unternehmen treu.<br />

INTERVIEW<br />

Der 3. Juli 1972 ist für Wilfried<br />

Brahm ein ganz besonderes<br />

Datum. Es war sein erster Arbeitstag<br />

bei Heinrich Geissler in Witten.<br />

Bis heute blieb er dem Unternehmen<br />

treu – und feierte jetzt<br />

sein 40-jähriges Dienstjubiläum.<br />

Grund genug, ihn zu befragen:<br />

glückauf: Vier Jahrzehnte in dem<br />

gleichen Unternehmen, Herr Brahm,<br />

wie war das damals, als Sie bei Heinrich<br />

Geissler begannen?<br />

Wilfried Brahm: Ja, also ich war<br />

16 Jahre jung und suchte nach der<br />

Schule einen Arbeitsplatz. Heinrich<br />

Geissler hatte auf der Suche nach<br />

Mitarbeitern Anzeigen in Zeitungen<br />

geschaltet. Also bin ich da hin und<br />

habe mich persönlich bei Herrn Bewer<br />

vorgestellt.<br />

Wer hat Sie denn eingestellt und wie<br />

verlief Ihr erster Arbeitstag?<br />

Brahm: Ich wurde dann auch von<br />

Herrn Bewer, dem Geschäftsführer,<br />

und Herrn Seufert, dem Betriebsleiter,<br />

eingestellt. Angefangen habe<br />

ich damals in der Schlosserei. Es<br />

fing an wie bei vielen von uns mit<br />

Drehen, Bohren und Feilen – was<br />

man eben so in der ersten Zeit als<br />

16-jähriger Frischling macht.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

Brahm: Im Anschluss an meine<br />

Zeit in der Schlosserei kam ich ins<br />

Rohlager. Dort ging es um den Wareneingang<br />

mit all seinen Details<br />

wie Güten, Farbkennzeichnungen,<br />

Längen und so weiter, was eben<br />

so im Blankstahl als Rohmaterial<br />

gebraucht wird. Dort war ich auch<br />

unter anderem für den Krantransport<br />

zuständig. Aber auch im Bereich<br />

Beize habe ich eine gewisse<br />

Zeitlang gearbeitet.<br />

Und wo haben Sie die meiste Zeit im<br />

Unternehmen verbracht?<br />

Brahm: Letztendlich war ich die<br />

meisten meiner Jahre bei Heinrich<br />

Geissler im Versand und Rohlager.<br />

Was hat sich denn alles geändert seit<br />

diesen ersten Tagen?<br />

Brahm: Also, die Transportmöglichkeiten<br />

haben sich massiv verändert.<br />

Früher haben wir die Transportwagen<br />

mit Hand auf Schienen geschoben.<br />

Heute gibt es Stapler und<br />

Ameisen, die uns diese schwere<br />

Arbeit abnehmen. Auch die Hallen-<br />

Ein Urgestein geht in Pension<br />

STJ · Hans Bernhard Zäuner engagierte sich weit über das übliche Maß<br />

hinaus für sein Unternehmen – nicht zuletzt auch als Autor der glückauf.<br />

Am 1. September geht Hans<br />

Bernhard Zäuner von der Stahl<br />

Judenburg in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Eine Laudatio von<br />

Geschäftsführer Ewald Thaller:<br />

Am 1. Oktober 1967 hatte Hans<br />

Bernhard Zäuner bei den „Steirischen<br />

Gussstahlwerken“ die Lehre<br />

als Werkstoffprüfer Physik begonnen.<br />

Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss<br />

war er in der Versuchsanstalt,<br />

in der Metallografie<br />

und in der Abnahmestelle tätig, seit<br />

Oktober 1997 im Verkauf und seit<br />

einigen Jahren auch im Marketing.<br />

Bereits von 1984 an engagierte<br />

er sich im Betriebsrat, von 2004 an<br />

als Vorsitzender des Angestellten-<br />

Betriebsrates. In dieser Funktion ist<br />

er auch Mitglied des Aufsichtsrates<br />

der Stahl Judenburg.<br />

Die sehr schwierige Aufgabe, als<br />

Betriebsrat für seine Kollegen da<br />

zu sein, aber gleichzeitig auch die<br />

Interessen der Firma zu wahren, hat<br />

er bestens gelöst.<br />

Während der 45 Jahre Betriebszugehörigkeit<br />

erlebte er hautnah<br />

die wechselvolle Geschichte dieses<br />

Unternehmens mit ihren vielen<br />

Höhen und Tiefen. Dabei hat er<br />

sich immer zu 100 Prozent mit der<br />

Firma identifiziert und der Öffentlichkeit<br />

ein sehr positives Bild von<br />

„seinem Unternehmen“ vermittelt.<br />

Und durch seinen Einsatz für die<br />

Kollegen – auch im privaten Bereich<br />

– hat er zum guten Betriebsklima<br />

beigetragen.<br />

Nun endlich wird er mehr Zeit<br />

für seine Familie haben. Seine Frau,<br />

seine zwei Töchter und sein erstes<br />

Enkelkind freuen sich schon sehr<br />

darauf. Neben seiner Vorliebe für<br />

Familie, Haus und Garten gilt seine<br />

Leidenschaft auch dem Motorradfahren.<br />

In den letzten Jahren hat er<br />

immer wieder Motorradausflüge<br />

Der Jubilar Wilfried Brahm im Jahre 2012<br />

Hans Bernhard Zäuner bei der Motorradtour 2011 mit seiner Frau Lisbeth<br />

Werksfoto<br />

organisiert. Wir würden uns sehr<br />

freuen, wenn er uns nicht ganz<br />

vergisst und auch als Rentner weiterhin<br />

tolle Motorrad-Routen ausarbeitet.<br />

Die Geschäftsführung bedankt<br />

sich bei Hans Bernhard Zäuner für<br />

seine ausgezeichnete Arbeit, für sein<br />

außergewöhnliches Engagement<br />

und wünscht ihm für die Zukunft<br />

alles Gute.<br />

glück auf · 3/2012 .......... 21<br />

krane haben sich grundlegend verändert.<br />

Heute können wir alles von<br />

unten steuern, und die Krane sind<br />

wesentlich flexibler in ihrer Handha-<br />

Oben: Wilfried<br />

Brahm Mitte der<br />

1970er Jahre.<br />

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />

Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />

Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />

die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />

Georgsmarienhütte GmbH<br />

25 Jahre: Guido Bick (Walzwerk), Silke Bolte (Walzwerk), Martin Dreier<br />

(Walzwerk), Dirk Gülker (Walzwerk), Silke Herkenhoff (Aus- und Weiterbildung),<br />

Norbert Olbrich (Verkauf Nord/West), Mark Ortmeyer (Stahlwerk),<br />

Andreas Rahe (Finalbetrieb), Rainer Rosenbusch (Stahlwerk), Heiko<br />

Schaffasch (Stahlwerk), Susanne Schwarte (Verkauf Süd/Südwest), Guido<br />

Schwarzbich (Walzwerk), Frank Seifert (Finalbetrieb), Swen Titze (Finalbetrieb)<br />

und Klaus Wächter (Walzenwerkstatt)<br />

35 Jahre: Karl-Heinz Brinkschröder (Finalbetrieb), Martin Eversmeyer<br />

(Walzwerk), Wolfgang Gervelmeyer (Finanzen), Peter Hahn (Walzwerk),<br />

Eva Heuer (Verfahrenstechnik), Klaus Hülsmann (Logistik), Uwe Hülsmann<br />

(Stahlwerk), Jürgen Hune (Logistik), Norbert Plassmeyer (Walzenwerkstatt),<br />

Ulrich Rassfeld (Stahlwerk), Jörg Rothermund (Walzwerk), Ursula Sandkämper<br />

(Verfahrenstechnik) und Peter Tautz (Stahlwerk)<br />

45 Jahre: Ulrich Bergstermann (Verkauf Süd/Südwest) und Günter Breiwe<br />

(Verfahrenstechnik)<br />

Stahlwerk Bous GmbH<br />

25 Jahre: Andreas Wolf (Erhaltung)<br />

35 Jahre: Irma Kalfous (Sekretariat GF/Personalabteilung) und Horst Speicher<br />

(Erhaltung)<br />

Mannstaedt GmbH<br />

25 Jahre: Michael Baumann (Walzendreherei) und Klaus Weber (Instandhaltung)<br />

35 Jahre: Artur Arndt (Walzwerk), Heinz-Willi Auf der Mauer (Zieherei),<br />

Reinhard Dahm (Instandhaltung), Sigrid-Elisabeth Hörsch (Finanzen und<br />

Controlling), Harald Müßeler (Walzwerk) und Hans-Jürgen Nitsche (Einkauf)<br />

Heinrich Geissler GmbH<br />

Werksfotos<br />

40 Jahre: Wilfried Brahm (Logistik)<br />

bung. Die Späne wurden noch mit<br />

Hand geschaufelt, Spänebandförderer<br />

gab es nicht. Und die Hallen<br />

sind mittlerweile weit besser isoliert<br />

als damals.<br />

Andererseits:<br />

Die Arbeit muss<br />

heute schneller<br />

erledigt werden<br />

als damals, und<br />

die Anforderungen<br />

an das<br />

Fertigmaterial<br />

sind ebenfalls<br />

ganz erheblich<br />

gestiegen.<br />

Und was hat<br />

sich seitdem<br />

nicht verändert?<br />

Was ist gleich<br />

geblieben?<br />

Brahm: Das<br />

Einzige, was<br />

sich wirklich<br />

nicht wesentlich verändert hat in<br />

den Jahren, ist die Verpackung des<br />

Fertigmateriales. Es wird immer<br />

noch in Ölpapier und Kisten verpackt.<br />

Haben Sie den Schritt je bereut, so<br />

lange bei Heinrich Geissler geblieben<br />

zu sein?<br />

Brahm: Es ging immer rauf und<br />

runter mit Heinrich Geissler. Aber<br />

ich habe es niemals bereut, dort<br />

angefangen zu haben. Ich erinnere<br />

mich mit Freude an die vergangenen<br />

Jahre und hoffe, dass das auch so<br />

bleibt in den zehn Jahren, die ich<br />

noch bis zur Rente habe.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.


SCHMIEDE<br />

Auf der Suche nach<br />

mehr Energieeffizienz<br />

WSW/Schmiedag · Die Erfahrung zeigt: Wer seine Energiekosten senken<br />

will, darf sich nicht allein auf seine Experten verlassen.<br />

INTERVIEW<br />

Schmiedag und Wildauer<br />

Schmiedewerke haben erfolgreich<br />

ihr Energiemanagement-<br />

System nach ISO 50001 zertifiziert.<br />

Doch Energieeffizienz war<br />

für beide Unternehmen schon<br />

lange Thema. Weshalb, erläutert<br />

Energiemanager Detlef Beier im<br />

glückauf-Interview.<br />

glückauf: Weshalb ist Energieeffizienz<br />

so ein großes Thema?<br />

Detlef Beier: Weil Schmiedag und<br />

Wildauer Schmiedewerke stromintensive<br />

Unternehmen sind und<br />

zurzeit vor großen Herausforderungen<br />

stehen. Da sind zum einen die<br />

steigenden Energiekosten und zum<br />

anderen die Klimaschutzziele der<br />

Bundesregierung, die ja eine umweltschonende<br />

und zuverlässige<br />

Energieversorgung anstrebt.<br />

Und wie können Sie darauf reagieren?<br />

Beier: Vor allem, indem wir Ressourcen<br />

effizient und nachhaltig<br />

nutzen und so Energiekosten reduzieren.<br />

Diese Kosten fallen – neben<br />

den Kosten für Vormaterial und<br />

Personal – immer mehr ins Gewicht<br />

und sind preislich kaum zu<br />

beeinflussen. Dazu kommt ja noch<br />

die EEG-Umlage, die der Gesetzge-<br />

Verwertbare Informationen<br />

fürs politische Tagesgeschäft<br />

ESG/SWG · „CDU-Sommertour“ gastierte auch am Standort Gröditz.<br />

er Arbeitskreis „Wirtschaft,<br />

DArbeit und Verkehr“ der CDU-<br />

Landtagsfraktion Sachsen ging<br />

auch 2012 auf Sommertour. Insgesamt<br />

besuchten die Wirtschaftsexperten<br />

13 Unternehmen in ganz<br />

Sachsen. Dabei wollten sie sich vor<br />

Ort ein Bild über die aktuelle Situation<br />

der Wirtschaft machen und<br />

die Wirkung sächsischer Landespolitik<br />

mit Betroffenen und Akteuren<br />

diskutieren.<br />

Ihr besonderes Interesse galt in<br />

diesem Sommer Energie-, Transport-<br />

und Rohstoffthemen. Deshalb<br />

hatte Sebastian Fischer, Wahlkreisabgeordneter<br />

von Großenhain,<br />

vorgeschlagen, die Schmiedewerke<br />

und Elektrostahlwerke<br />

Gröditz aufzusuchen. Denn dort<br />

könne man sich ausgiebig über die<br />

aktuellen Probleme energie- und<br />

rohstoffintensiver Unternehmen<br />

austauschen.<br />

Schmiedetechnik: Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH ·<br />

Energietechnik Essen GmbH · Schmiedag GmbH · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG <strong>Bahn</strong>technik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH ·<br />

Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf GmbH · MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.<br />

Stefan Krings (DQS) und Detlef Beier (EnM) während des Audits<br />

ber von uns erhebt, um regenerative<br />

Energien zu finanzieren.<br />

Haben sich Schmiedag und Wildauer<br />

Schmiedewerke nur zertifizieren lassen,<br />

um diese Umlage zu sparen? Der<br />

Gesetzgeber bietet ja die Möglichkeit,<br />

die EEG-Umlage durch ein zertifiziertes<br />

Energiemanagement zu erstatten.<br />

Beier: Nein. Schließlich haben<br />

wir uns bereits weit vorher mit<br />

dem Thema befasst. Unsere Energieteams<br />

haben sich intensiv mit<br />

energetischer Effizienz und mit<br />

Einsparpotenzialen von Anlagen<br />

und Maschinen befasst.<br />

Besichtigten das Gröditzer Elektrostahlwerk (von links nach rechts): Uwe Reinecke,<br />

Jochen Reinicke, Robert Kühn, Frank Heidan und Heinz Lehmann.<br />

Foto: jp<br />

Foto: Dirk Opfer<br />

Wie sind solche Potenziale zu heben?<br />

Beier: Ein wichtiger Schritt ist, alle<br />

Mitarbeiter mit einzubeziehen. Sie<br />

müssen über Themen wie Energieverbräuche,<br />

Energieziele und Einsparungen<br />

durch Aushänge und<br />

andere Medien informiert werden.<br />

Zudem gibt es Schulungen, um die<br />

Belegschaft dazu zu bringen, über<br />

Verbesserungen nachzudenken.<br />

Und hat sie darüber nachgedacht?<br />

Beier: Im Rahmen des KVP-Vorschlagswesens<br />

wurden immer<br />

wieder Ideen eingereicht. So zum<br />

Beispiel, in Sanitär- und Dusch-<br />

Und so konnten Mitte August<br />

die SWG/ESG-Geschäftsführer<br />

Uwe Reinecke und Robert Kühn<br />

drei Politiker begrüßen: Frank Heidan<br />

(Abgeordneter und Vorsitzender<br />

des Arbeitskreises), Heinz Lehmann<br />

(Abgeordneter, im Ausschuss<br />

der Regionen der Europäischen<br />

Union) und Thomas Arlt (Parlamentarischer<br />

Berater der Fraktion).<br />

Zudem nahmen der Gröditzer Bürgermeister<br />

Jochen Reinicke und<br />

SGG-Geschäftsführer Frank Göttert<br />

an der Veranstaltung teil.<br />

Bei der Präsentation ihres Unternehmens<br />

gingen die Geschäftsführer<br />

vor allem auf die Preisentwicklung<br />

von Rohstoffen und<br />

Medien ein. Energieeffizienz und<br />

nachhaltige Ressourcennutzung<br />

sind schon lange ein Schwerpunktthema<br />

für die Schmiedewerke und<br />

Elektrostahlwerke Gröditz. Denn<br />

ein wichtiges Ziel beider Unternehmen<br />

ist es, Energiekosten zu<br />

sparen. Beim anschließenden Betriebsrundgang<br />

setzten sich die interessanten<br />

Gespräche fort.<br />

Fazit: Die Politiker bekamen<br />

einen guten Einblick, vor welchen<br />

Herausforderungen die sächsische<br />

Stahlindustrie steht – Informationen,<br />

die sie zukünftig für ihren<br />

Arbeitskreis nutzen können.<br />

jp<br />

glück auf · 3/2012 ......... 22<br />

bereichen Dämmerungsschalter<br />

und Zeitschaltuhren einzubauen.<br />

Nachhaltige Einsparungen haben<br />

auch die Energieteams erzielt. Ein<br />

Beispiel ist die Investition in eine<br />

neue Heizungsanlage in Halle 5 in<br />

Wildau. Die hat die Fernwärmekosten<br />

erheblich reduziert. Ein weiteres<br />

Beispiel ist in Hagen die Umstellung<br />

vom gasbetriebenen Drehherdofen<br />

auf einen Induktionsofen<br />

für die Erwärmung der Vormaterialien.<br />

Dabei werden pro geschmiedete<br />

Tonne 3.000 kWh eingespart.<br />

Hilfreich bei der Ermittlung von<br />

Einsparpotenzialen war übrigens<br />

auch die Checkliste, die die Gruppe<br />

3 aus dem GMH-Nachwuchskräfteprogramm<br />

erarbeitet hatte.<br />

Nach all den Verbesserungen war es<br />

wohl nur noch ein kleiner Schritt zur<br />

Auditierung des Energiemanagementsystems<br />

ISO 50001.<br />

Beier: Genau. Auditiert wurden wir<br />

übrigens von der DQS, der Deutschen<br />

Gesellschaft zur Zertifizierung<br />

von Managementsystemen.<br />

Das Audit fand bei der Schmiedag<br />

und den Wildauer Schmiedewerken<br />

statt. In Wildau wurde bei<br />

einem Kombiaudit auch die 14001<br />

Umwelt und 9001 Qualität erfolgreich<br />

überprüft.<br />

Was war dabei besonders wichtig?<br />

Beier: Unterstützt von ENO-PLAN<br />

hatten wir im Vorfeld ein umfangreiches<br />

internes Audit in den<br />

Werken durchgeführt. Das half bei<br />

der Vorbereitung auf das Zertifizierungsaudit.<br />

Sehr wichtig war auch<br />

die Aufnahme der Anlagen mit allen<br />

Energiearten wie Strom, Gas,<br />

Wasser und Druckluft und die damit<br />

verbundene Effizienz. Bei diesem<br />

systematischen Ansatz werden<br />

alle wichtigen Energieverbraucher<br />

bewertet. So kam Transparenz in<br />

die Energieverbräuche.<br />

Sponsoring.<br />

Was ist die Grundlage dafür?<br />

Beier: Die tatsächlichen Energieverbräuche,<br />

die mit etwa 90 Zählern<br />

regelmäßig erfasst und analysiert<br />

werden. Durch diesen Abgleich<br />

können wir Verbesserungs-<br />

und Einsparmöglichkeiten noch<br />

intensiver identifizieren – in den<br />

Betriebs- und Arbeitsabläufen oder<br />

an den Maschinen und Anlagen.<br />

Was ist jetzt geplant?<br />

Beier: Wir wollen diese Zählerstruktur<br />

optimieren – das heißt, die<br />

Energieleistungskennzahlen erweitern,<br />

Dokumentationen verfeinern<br />

und die energetische Bewertung<br />

der Anlagen und Maschinen in Bezug<br />

auf die verschiedenen Energiearten<br />

vervollständigen.<br />

Und bei den Audits?<br />

Beier: Bei der Schmiedag gibt es in<br />

Zukunft ein Kombiaudit zur Begutachtung<br />

des Umwelt- und Energiemanagements.<br />

In Wildau werden<br />

alle drei Regelwerke – also Qualität,<br />

Umwelt und Energie – ebenfalls bei<br />

einem Kombiaudit zertifiziert, wobei<br />

aus den vorhandenen Managementsystemen<br />

eines geschaffen<br />

wird. Es berücksichtigt alle Anforderungen<br />

und Prozesse der Regelwerke<br />

sowie deren Spezifikationen.<br />

Lohnt dieser Aufwand?<br />

Beier: Ja, denn wir erhalten gemeinsame<br />

integrierte Prozesse,<br />

einen Zieltermin für die Durchführung<br />

sowie übersichtliche und<br />

komprimierte Dokumentationen<br />

– zum Beispiel in Form eines Handbuches.<br />

Das verbessert die Wettbewerbsfähigkeit<br />

beider Unternehmen.<br />

Zudem leisten sie mit<br />

der Reduzierung der Treibhausgas-<br />

Emissionen einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Foto: jp<br />

Anfang Juli gab es für die Gröditzer gleich<br />

zwei Gründe zu feiern. Der Platz vor<br />

ihrem Rathaus erhielt seinen offiziellen Namen „Rathausplatz“ und war zu<br />

diesem Anlass neu gestaltet worden. Schmiedewerke (SWG) und Elektrostahlwerke<br />

Gröditz (ESG) hatten den Cortenstahl für die Umrandung der<br />

vier Hochbeete gestiftet und von Mitarbeitern vor Ort zusammenschweißen<br />

lassen. Der Cortenstahl soll dauerhaft die Verbindung zwischen dem<br />

Werk und der „Stahlstadt“ Gröditz symbolisieren. Zudem harmoniert<br />

er ausgezeichnet mit der Farbe der Rathausfassade. Bis in den Nachmittag<br />

feierten die Gröditzer mit Gästen aus ihren Partnerstädten. Auch<br />

die SWG/ESG-Geschäftsführer Robert Kühn und Uwe Reinecke waren<br />

gekommen, wobei Robert Kühn in seiner kurzen Rede noch einmal zur<br />

gelungenen Neugestaltung gratulierte. Der Rathausplatz war an diesem<br />

Tag übrigens Kulisse für ein weiteres Ereignis: die Ankunft der siebentägigen<br />

„Tour der Partnerstädte“. Die Radtour startete im französischen<br />

Jarny und endete in Gröditz. Auch der Gröditzer Bürgermeister Jochen<br />

Reinicke war mitgeradelt. Im Anschluss an die Platzeinweihung lud er alle<br />

Bürger zum „Tag der Offenen Tür“ ins Rathaus ein. Auf dem Foto sind die<br />

SWG-Mitarbeiter Jan Ostrzechowski (links) und Christian Bormann bei der<br />

Arbeit an den Hochbeeten zu sehen.<br />

jp


Plötzlich war<br />

Kreativität gefragt<br />

SCHMIEDE<br />

SWG · Instandhaltung im Ringwalzwerk. Als der Starttermin für die Arbeiten<br />

verschoben werden muss, ist die Planung kurz außer Kraft gesetzt – und die<br />

Beteiligten müssen Flexibilität und Improvisationsvermögen zeigen.<br />

Vier Mann, vier Ecken: Montage des Drehherdofen-Entnahmetors durch Mitarbeiter der Werkserhaltung und Fremdfirmen.<br />

ach der Generalreparatur ist<br />

Nvor der Generalreparatur. Dies<br />

gilt auch für die Schmiedewerke<br />

Gröditz. Dort standen im Ringwalzwerk<br />

wie jedes Jahr Reparatur-<br />

und Wartungsarbeiten an. Die<br />

Planungen dafür beginnen meist<br />

mit einem Jahr Vorlauf – und somit<br />

im Anschluss an die vorherigen<br />

Instandhaltungsarbeiten.<br />

Das Entscheidende war wieder<br />

einmal die Planungsphase. Zunächst<br />

wurden die Maßnahmen<br />

zusammengetragen, die aus Sicht<br />

der Produktion und der Instandhaltung<br />

anstanden. Um Dringlichkeit<br />

und Umfang der Arbeiten zu<br />

bewerten, griff man auf Zustandsanalysen<br />

auf Basis von SAP/PM-<br />

Auswertungen und Erkenntnisse<br />

aus der wöchentlichen Anlagenwartung<br />

zurück. Da bereits in dieser<br />

Phase der Einkauf mit am Tisch<br />

saß, war man in der Lage, von Anfang<br />

an auch Kostenaspekte mit zu<br />

berücksichtigen.<br />

Auf dieser Grundlage konnte die<br />

heiße Phase beginnen. Dafür wurde<br />

das Kernprojektteam festgelegt.<br />

Weitere Maßnahmen<br />

im Ringwalzwerk<br />

Es bestand aus Remo Winter (Projektleiter),<br />

Ronny Wolsky (Elektrische<br />

Instandhaltung), Joachim<br />

Schönitz (Mechanische Instandhaltung),<br />

Hans-Jürgen Benisch<br />

(Meister Ringwalzwerk) und Jürgen<br />

Schmidt (Fachverantwortlicher<br />

Ringwalzwerk).<br />

Die vier Schwerpunkte der<br />

Arbeiten waren der Drehherdofen,<br />

die 30-MN-Stauch- und Lochpresse,<br />

das Radial-Axial-Walzwerk<br />

(RAW) und der Hubbalkennachwärmofen<br />

(HBN). Darüber hinaus<br />

standen jede Menge „kleinere<br />

Arbeiten“ auf dem Programm.<br />

Drehherdofen<br />

Am Drehherdofen musste nach<br />

mehr als fünf Jahren die Feuerfest-Zustellung<br />

des Herdes erneuert<br />

werden. Der Grund: Der Herd hatte<br />

sich im Umfang zu stark geweitet.<br />

Dadurch bestand die Gefahr einer<br />

Verklemmung.<br />

Ein anderer Grund war die Abnutzung<br />

der Verschleißschicht.<br />

Im Ringwalzwerk gab es nicht nur Großprojekte, die abzuarbeiten waren.<br />

Hinzu kamen zum Beispiel:<br />

• Durchsicht der beiden Kaltkreissägen und Bandsägen inklusive Absaugungen<br />

• TÜV-Prüfungen an allen Hydraulikspeichern<br />

• Überholung des Herdes an einer Glühhaube<br />

• Wartung aller Hoch- und Niedertemperatur-Vergüteöfen<br />

• Austausch von Verschleißteilen an der Aufweitpresse<br />

• Revision des Ölabscheiders<br />

• Wartung der Schaltstationen inkl. Transformatoren<br />

• Wartung der produktionswichtigen Krane<br />

Fotos: Remo Winter<br />

Hubbalkennachwärmofen<br />

(HBN)<br />

Siehe Artikel „Mehr Energie<br />

gespart als kalkuliert“<br />

. . . . . . . . . . . . . . . auf Seite 24<br />

Unebenheiten führten bei der<br />

automatischen Beschickung und<br />

Entnahme zu Problemen.<br />

Auch der Stahlbau des Ofens<br />

wurde überprüft und repariert –<br />

was nur bei abgebrochener Feuerfest-Zustellung<br />

umfassend möglich<br />

ist. Bei tragenden und zentrierenden<br />

Elementen sowie den Antrieben<br />

und Wassertassen waren Teilarbeiten<br />

erforderlich. Und an Stelle<br />

der radioaktiven Strahlenschranke<br />

wurde eine Mikrowellenstrahlenschranke<br />

montiert.<br />

Hintergrund: Die Strahlenschranke<br />

hat die gleiche Funktion<br />

wie eine Lichtschranke. Im Drehherdofen<br />

schützt sie das Trennwehr<br />

vor Beschädigung durch<br />

nicht entnommene Blöcke auf dem<br />

Herd. Das Trennwehr sitzt zwischen<br />

heißer und kalter Zone. Eine<br />

rein optische Objekterkennung ist<br />

bei Temperaturen von fast 1.300 °C<br />

oft sehr fehlerhaft.<br />

Überdies erneuerten die Fachleute<br />

die Steuerungshardware am<br />

Beschick- und Entnahmemanipulator<br />

und tauschten die Schienen<br />

des Beschickmanipulators aus.<br />

30-MN-Stauch- und Lochpresse<br />

Die Hauptarbeiten konzentrierten<br />

sich auf den Multiplikator. Dessen<br />

Plunger wurde ausgetauscht. Die<br />

Schwierigkeiten lagen bei der De-<br />

glück auf · 3/2012 ......... 23<br />

montage der einzelnen Baugruppen.<br />

Durch Korrosion und der damit<br />

verbundenen Aufweitung des<br />

Druckzylinders verkomplizierte<br />

sich die Demontage. Der Zylinder<br />

als Hauptersatzteil wurde fast komplett<br />

in Gröditz gefertigt. Auch die<br />

Verschleißteile an der Presse wurden<br />

gewechselt, u. a. die Gleitschienen<br />

am Ober- und Unterholm. Zudem<br />

mussten die Säulenmuttern<br />

nachgestellt werden.<br />

Radial-Axial-Walzwerk<br />

Weitere Großbaustelle: das Radial-Axial-Walzwerk.Turnusgemäß<br />

wurden die Kegelsitze für die<br />

Aufnahme der Axialwalzen ausgeschliffen<br />

und die drei großen<br />

Antriebsmotoren gewechselt. Die<br />

Fachleute überholten zudem die<br />

Elektrik am Radialgerüst. Dabei<br />

hat man sämtliche Daten-, Steuerungs-<br />

und Hauptstromkabel ausgetauscht.<br />

Auch die Schaltkästen<br />

zum Schutz vor Feuchtigkeit und<br />

Hitzeentwicklung sowie zur Erleichterung<br />

der Instandhaltung<br />

wurden neu positioniert. Und es<br />

wurden Verschleißplatten, Führungsleisten<br />

und Laufrollen gewechselt.<br />

Planung und Organisation<br />

Einer der ersten Schritte der Planungsphase<br />

war, die zeitintensivste<br />

Reparatur zu ermitteln und<br />

alle übrigen Maßnahmen darauf<br />

abzustimmen. So konnte ein Zeitplan<br />

für alle Arbeiten – auch die<br />

der Fremdfirmen – erstellt werden.<br />

Für den Hubbalken-Nachwärmofen<br />

wurde, absolut betrachtet, die<br />

längste Stillstandzeit benötigt, um<br />

dessen Brennertechnik zu wechseln.<br />

Allerdings konnte man hier<br />

aufgrund einer entsprechenden<br />

Produktionsplanung Zeitreserven<br />

schaffen.<br />

So orientierten sich alle Reparaturmaßnahmen<br />

am Drehofen, für<br />

den am wenigsten Zeit war. Dabei<br />

galt es, alle Einzelmaßnahmen so<br />

abzustimmen, dass sie in das Zeitfenster<br />

passten und ein reibungsloser<br />

Ablauf möglich war. Durchgeführt<br />

wurden sie vom eigenen<br />

Instandhaltungspersonal, vom Personal<br />

des Ringwalzwerkes und von<br />

nahezu 20 Fremdfirmen.<br />

Wo ein guter Plan nicht ausreicht,<br />

helfen Flexibilität und Improvisationsvermögen.<br />

Wie wichtig<br />

die letzten beiden Punkte sind,<br />

zeigte sich unmittelbar vor dem<br />

geplanten Beginn der Generalreparatur.<br />

Der Start sollte wegen eines<br />

dringenden Walzauftrages um<br />

mindestens sieben Schichten verschoben<br />

werden. In der Planungsabteilung<br />

kam spürbar Hektik auf.<br />

Jetzt galt es zu prüfen, ob für alle<br />

beteiligen 20 Firmen eine Verschiebung<br />

möglich war.<br />

Vieles konnte in kürzester Zeit<br />

abgestimmt werden – dank guter<br />

Zusammenarbeit zwischen Ringwalzwerk,<br />

Instandhaltung und<br />

Einkauf. Dazu gehörten die Einteilung<br />

der Fremdfirmen und die Anpassung<br />

des Ablaufplanes für das<br />

Personal des Ringwalzwerks und<br />

Der schwierigste Teil: Demontage des Multiplikators durch Mitarbeiter der Werkserhaltung<br />

und Fremdfirmen.<br />

der Instandhaltung. Als der neue<br />

Starttermin feststand, stellten sich<br />

jedoch alle Beteiligten die gleichen<br />

Fragen: Passt die neue Terminkette?<br />

Oder gibt es doch noch böse<br />

Überraschungen?<br />

Doch alles ging gut. Der Terminablauf<br />

funktionierte außergewöhnlich<br />

gut. Denn die meisten<br />

aufgetretenen Probleme und Überraschungen<br />

ließen sich in den täglichen<br />

Projektbesprechungen rasch<br />

klären. Und die gute Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten ermöglichte<br />

es, alle Arbeiten sehr gut abzuschließen.<br />

Remo Winter


SCHMIEDE<br />

Mehr Energie gespart als kalkuliert<br />

SWG · Hubbalken-Nachwärmofen wurde im Rahmen der Generalreparatur reibungslos saniert.<br />

er Hubbalken-Nachwärmofen<br />

Dder Schmiedewerke Gröditz<br />

(SWG) ist ein Zweizonenofen mit<br />

je zwölf Deckenbrennern. Chargiermaschinen<br />

übernehmen die<br />

automatische Bestückung und Entladung.<br />

Transportiert werden die<br />

Rohlinge im Ofen von einem Hubbalkensystem.<br />

Die Beheizungsanlage des Ofens<br />

stammte aus dem Jahre 1974, zeigte<br />

Schwächen und war einfach<br />

nicht mehr zeitgemäß: Die Brenner<br />

wurden manuell gezündet<br />

und überwacht. Die störanfälligen<br />

Stellorgane in den analogen Temperatur-<br />

und Verhältnisregelungen<br />

führten häufig zu Ausfällen<br />

und zu einer unstöchiometrischen<br />

Verbrennung des Gas-/Luft-Gemisches.<br />

Aufgrund dieser Probleme<br />

war die Erneuerung der kompletten<br />

Beheizung inklusive Rohrleitungssystem<br />

unausweichlich.<br />

Aber wie die Kosten des Vorhabens<br />

im Budget der Generalreparatur<br />

unterbringen? Also befassten<br />

sich die SWG-Experten im Vorfeld<br />

mit folgenden Aspekten:<br />

• Was kann weiterverwendet werden?<br />

• Was machen wir selbst?<br />

• Wie ist der Leistungsumfang des<br />

potenziellen Auftragnehmers?<br />

• Wie lässt sich das Projekt in das<br />

Generalreparatur-Geschehen integrieren?<br />

Die Antworten fanden sich in<br />

einem detaillierten Lastenheft wieder.<br />

Hier waren die Teilaufgaben<br />

exakt formuliert und die Schnittstellen<br />

klar abgegrenzt. Den Auf-<br />

Kurzporträt<br />

Der Hubbalken-Nachwärmofen<br />

(HBN) im Ringwalzwerk dient<br />

zum Nachwärmen geschmiedeter<br />

Rohlinge auf Umformtemperatur.<br />

Bei Bedarf (falls die Rohlinge zu<br />

kalt sind) wird er in die technologische<br />

Kette zwischen Aufweitpresse<br />

und Radial-Axial-Walzwerk<br />

geschaltet. Seine Betriebstemperatur<br />

liegt bei 1.250 °C. Der HBN<br />

ist ein Zweizonenofen mit je zwölf<br />

Deckenbrennern. Er wird durch<br />

Chargiermaschinen automatisch<br />

bestückt und entladen. Der Transport<br />

der Rohlinge im Ofen erfolgt<br />

durch ein Hubbalkensystem.<br />

Goldene Zeiten für<br />

Jung-Akademiker<br />

SWG · Gröditz empfängt Absolventen aus Freiberg<br />

mit offenen Armen – und bietet diverse Chancen,<br />

das Unternehmen noch besser kennenzulernen.<br />

m die Erst- und Zweitsemes-<br />

Uter eines Studienganges beziehungsweise<br />

einer Fakultät in die<br />

Fachschaft aufzunehmen, finden<br />

an der Technischen Universität<br />

Bergakademie Freiberg seit vielen<br />

Jahren Fachschaftsabende nde<br />

statt. Auch die Fakultät ät<br />

für Werkstoffwissenschaft<br />

und Werkstofftechnologie<br />

hieß ihre<br />

Neuankömmlinge im<br />

Sommersemester 2012<br />

wieder mit einer Feier<br />

willkommen. Da die e<br />

Schmiedewerke Gröditz ditz<br />

traditionell viele Absolventen der<br />

Werkstoffwissenschaften aus Freiberg<br />

beschäftigen, unterstützten<br />

sie die Veranstaltung auch in diesem<br />

Jahr.<br />

Der Einladung waren zahlreiche<br />

neue und „ältere“ Studenten sowie<br />

Professoren und Mitarbeiter der Fakultät<br />

gefolgt. Ein Organisationsteam<br />

aus dem fünften Semester<br />

hatte sich dafür einen besonderen<br />

Abend im Freiberger Ballhaus Tivoli<br />

einfallen lassen. Die Gäste erwarteten<br />

nicht nur viele Programm-<br />

punkte, sondern auch kleine Überraschungen.<br />

SWG/ESG-Geschäftsführer Robert<br />

Kühn gab in seinem Vortrag<br />

„Zukunft braucht Stahl – und dafür<br />

brauchen wir Sie!“ einen Ausblick,<br />

wie<br />

es für die Jung-Akade-<br />

mmiker<br />

nach dem Studium<br />

wweitergehen<br />

könnte.<br />

Er informierte dabei<br />

über die beruflichen<br />

Chancen am Standort<br />

Gröditz. So bietet<br />

ddas<br />

Unternehmen nicht<br />

nu nur Praktika sowie The-<br />

men<br />

für Studien-, Bachelor-,<br />

Master- und Diplomarbeiten. Es ermöglicht<br />

Absolventen und Promovenden<br />

auch einen Direkteinstieg<br />

als Ingenieur der Fachrichtungen<br />

Umformtechnik, Werkstofftechnik<br />

und Metallurgie.<br />

Im Anschluss an seinen Vortrag<br />

beantwortete Robert Kühn<br />

die Fragen der Studierenden zum<br />

Unternehmen. Für die 90 Erst- und<br />

Zweitsemester hatte er zudem die<br />

gesponserten Willkommens-T-<br />

Shirts mit SWG-Logo im Gepäck.<br />

jp<br />

Inbetriebnahme durch die SWG-Mitarbeiter<br />

Michael Kühnert und Ronny Wolsky<br />

trag erhielt die MIOBA Mitteldeutsche<br />

Industrie-Ofenbau GmbH &<br />

Co. KG.<br />

Weiterverwendet werden konnten<br />

die Anlagenteile „Verbrennungsluft-<br />

und Kühlluftventilator“,<br />

„Gassicherheitsstrecke“ und<br />

„Rekuperator“. Sie waren teilweise<br />

schon zu einem früheren Zeitpunkt<br />

erneuert worden. Zudem<br />

wollte man die Ofendecke erhalten,<br />

indem die Brennersteine an<br />

Die Zukunft erschmelzen<br />

glück auf · 3/2012 ......... 24<br />

die örtlichen Gegebenheiten angepasst<br />

wurden.<br />

Um die Programmierung der<br />

speicherprogrammierbaren Steuerung<br />

S7-300 und die Visualisierung<br />

hat sich SWG selbst gekümmert.<br />

Um den Umbau in der<br />

vorgegebenen Kürze zu schaffen,<br />

mussten die Rohrleitungen bereits<br />

in der Woche vor Reparaturbeginn<br />

demontiert werden – bei laufender<br />

Produktion.<br />

Der Neuaufbau verlief ohne<br />

nennenswerte Probleme, obwohl<br />

die Rohrleitungsbauer, Elektriker<br />

und Isolierer zeitweise gleichzeitig<br />

beschäftigt waren. Dies ist auch der<br />

guten Baubegleitung der MIOBA-<br />

Verantwortlichen zu verdanken.<br />

Im Vergleich zu einer Komplettvergabe<br />

konnte SWG mit ihrer<br />

Vorgehensweise Kosten in Höhe<br />

von 30 Prozent einsparen. Auch<br />

die ersten Zahlen zum Energieverbrauch<br />

der neuen Anlage gaben<br />

Grund zur Freude: Sie übertrafen<br />

die erwartete Erdgaseinsparung in<br />

Höhe von 10 Prozent um mehr als<br />

das Doppelte.<br />

Michael Kühnert<br />

und Remo Winter<br />

ETE · Neuer Druckinduktions-Ofen macht auch US-Navy neugierig.<br />

eit diesem Jahr ist die Energie-<br />

Stechnik Essen (ETE) im Besitz<br />

einer besonderen Anlage: einem<br />

neuen Druckinduktions-Ofen zur<br />

Werkstoffentwicklung. Der Ofen<br />

ist in seiner Anwendung so interes-<br />

Sicherheitsventil<br />

Ofen<br />

Fotos: Remo Winter<br />

Drucküberwachung Wasserwächter<br />

Kaum zu erkennen: zwei Mitarbeiter der Fa. Achtert (Subunternehmen von MIOBA) bei<br />

der Demontage<br />

sant, dass es sogar schon Anfragen<br />

seitens der US-Navy gab.<br />

Er dient vor allem zur Entwicklung<br />

von neuen HNS-Legierungen,<br />

einem Spezialgebiet der ETE. HNS<br />

steht für High Nitrogen Steels.<br />

Temperaturmessung<br />

Werksfoto<br />

Druckregeleinheit<br />

MF-Stromversorgung<br />

Kühlwassersystem<br />

Dabei geht es um stickstoffhaltige<br />

Spezialstähle, die besondere Eigenschaften<br />

aufweisen – beispielsweise<br />

eine gute Korrosionsbeständigkeit<br />

bei gleichzeitig hoher Härte. Mit<br />

dem kleinen Induktionsofen, der<br />

in einen Druckbehälter eingebaut<br />

ist, können mit einem Druck von<br />

maximal 60 bar bis zu 2 kg eingeschmolzen<br />

werden.<br />

In Betrieb genommen wurde er<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

TÜV und der Berufsgenossenschaft<br />

in einem dreimonatigen Prozess.<br />

Gleich von Beginn an stieß er auf<br />

reges Interesse bei der Kundschaft.<br />

So sind inzwischen diverse Entwicklungsprojekte<br />

angelaufen und<br />

weitere in Planung.<br />

Auch innerhalb der GMH Gruppe<br />

sorgt der Neuling für Synergieeffekte.<br />

So nutzt ETE für ihren Ofen<br />

die Simulationsmöglichkeiten der<br />

GMHütte. Und mit den Schmiedewerken<br />

Gröditz arbeitet ETE an<br />

einem gemeinschaftlichen Projekt.<br />

Der erste Ofen dieser Art stand<br />

übrigens bereits 1975 in Essen (vor<br />

der DESU-Anlage, die erstmalig<br />

1983 in Betrieb ging). Und dennoch<br />

ist er eine Rarität. Nach ETE-<br />

Wissen gibt es noch ein Exemplar<br />

in Japan.<br />

Die ersten Versuche haben den<br />

Ofen bereits verlassen und befinden<br />

sich in der Testphase.<br />

Dr.-Ing. Roman Ritzenhoff


SCHMIEDE<br />

Kooperation mit der „Schwester“<br />

BTBED · Wie erfüllt man die steigenden Qualitätsansprüche der Kundschaft? Indem man zum Beispiel<br />

seine zerstörungsfreie Werkstoffprüfung verbessert – mit einer Volumenprüfanlage für Radsatzwellen.<br />

ie <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf<br />

Dhat bei der GMH Prüftechnik<br />

in Nürnberg eine vollautomatische<br />

Ultraschallprüfanlage für die<br />

zerstörungsfreie Prüfung von Vollwellen<br />

bestellt. Die Auftragsvergabe<br />

an ein Unternehmen der GMH<br />

Gruppe hat einen guten Grund: Sie<br />

garantiert eine unkomplizierte Kooperation<br />

zwischen beiden Unternehmen.<br />

Zudem hat die GMH<br />

Prüftechnik bereits umfangreiche<br />

Erfahrungen im Bau von automatischen<br />

Ultraschallprüfanlagen. So<br />

betreibt zum Beispiel der Bochumer<br />

Verein Verkehrstechnik eine<br />

Anlage zur Prüfung von Hohlwellen,<br />

die ebenfalls in Nürnberg konzipiert<br />

und gebaut wurde.<br />

Das Prüfportal besteht aus sechs<br />

Lanzen, die sich mit je vier Prüfköpfen<br />

bestücken lassen. Dank einer<br />

ausgeklügelten Mechanik an<br />

der Lanze können sich die Prüfköpfe<br />

an beliebige Wellendurchmesser<br />

anschmiegen. Die Ankoppelung<br />

wird durch eine blasenfreie Umspülung<br />

der Prüfkopfsohle realisiert,<br />

wobei der Prüfspalt mindestens<br />

0,1 mm groß ist. Die Nachteile<br />

der Tauchtechnik kommen<br />

dadurch nicht zum Tragen.<br />

Geprüft wird momentan mit<br />

zwei Prüfköpfen unterschiedlicher<br />

Frequenz. Sie gestatten die Messungen<br />

sowohl im oberflächennahen<br />

als auch im oberflächenfernen<br />

Bereich der Radsatzwelle.<br />

Jede Radsatzwelle wird über ihre<br />

Zentrierungen gespannt und mittels<br />

Reibschluss rotiert. Dadurch<br />

beschreiben die Prüfköpfe auf der<br />

Welle eine helikale (schraubenförmige)<br />

Prüfbahn mit einstellbarem<br />

Wird von sechs Lanzen, die sich jeweils mit vier Prüfköpfen bestücken lassen, abgetastet: die Radsatzwelle im Prüfvorgang.<br />

Überlappungsgrad. Es ist eine Gesamtprüfzeit<br />

von acht Minuten<br />

vorgesehen: fünf Minuten für die<br />

Messung und drei Minuten für das<br />

Handling des Prüflings.<br />

Mit der raschen Inbetriebnahme<br />

der neuen Anlage erfüllt BTBED<br />

die grundsätzliche Forderung der<br />

Deutschen <strong>Bahn</strong> AG, eine vollautomatische<br />

Wellenprüfung entsprechend<br />

BN 918275 durchzuführen.<br />

Die Anlage wird jedoch nicht nur<br />

derzeitigen Anforderungen gerecht.<br />

Ihr modularer Aufbau von<br />

Soft- und Hardware ermöglicht es,<br />

auch kommenden Ansprüchen ge-<br />

20 – 25 % Energie-Ersparnis<br />

BVV · Neue Regenerativbrenner des Drehherdofens nützen auch Umwelt.<br />

ährend des diesjährigen<br />

WBlockstillstandes der Räderlinie<br />

des Bochumer Vereins wurden<br />

Ausmauerung und Brennertechnik<br />

modernisiert. Dazu mussten alle<br />

alten Brenner, das komplette Abgassystem<br />

und die Feuerfestausmauerung<br />

der Seitenwände gänzlich<br />

entfernt werden. Nach Neuzustellung<br />

der Ausmauerung und der<br />

Isolierung der Ofendecke wurden<br />

die neuen Regenerativ-Brenner<br />

und das komplette Abgassystem<br />

montiert. Vorteil einer Bestückung<br />

mit Regenerativbrennern: Sie reduzieren<br />

Energieverbrauch und CO2- Emissionen gegenüber dem aktuellen<br />

Zustand um 20–25 Prozent (bei<br />

gleichen Produktprogrammen).<br />

Regenerativbrenner werden als<br />

Brennerpärchen oder als Brennertripel<br />

eingesetzt. Im Regenerativkörper<br />

befinden sich keramische<br />

Kugeln, die von dem Abgas des<br />

sich im Betrieb befindlichen Brenners<br />

A auf etwa 1.100–1.200 °C aufgeheizt<br />

werden.<br />

Sobald diese Temperatur erreicht<br />

ist, schaltet die Steuerung<br />

den Brenner A ab und den Brenner<br />

B zu. Das bedeutet: Die Heißlufttemperatur<br />

beträgt an jedem Brenner<br />

etwa 1.100–1.200 °C. Bei Errei-<br />

Der Umbau der Rekuperatoren sorgt für mehr Energieeffizienz und Umweltschutz.<br />

chen der Temperatur im Regenerativsystem<br />

von Brenner A beginnt<br />

der Vorgang von Neuem.<br />

Die bisherige Heißlufttemperatur<br />

betrug etwa 300 °C. Der Rest<br />

der Abwärme ging über den Kamin<br />

in die Umwelt. Bei dem neuen System<br />

werden nur noch 10 Prozent<br />

Foto: em<br />

der Abgase über den Kamin abgeführt.<br />

Bleibt also festzuhalten: Die<br />

BVV erwartet nicht nur eine erhebliche<br />

Einsparung an Energiekosten,<br />

sondern leistet auch seinen Beitrag<br />

für die Umwelt.<br />

Lothar Goertzen<br />

glück auf · 3/2012 ......... 25<br />

recht zu werden. Dazu wurden bereits<br />

in der Projektphase Slots für<br />

zusätzliche Prüfköpfe eingeplant.<br />

Und noch ein weiteres Feature ist<br />

außergewöhnlich: Die Möglichkeiten,<br />

Prüfergebnisse darzustellen<br />

und zu dokumentieren, sind ebenfalls<br />

eine völlig neue Dimension.<br />

Alles im Lot.<br />

NNach<br />

erfolgreichem Probebetrieb<br />

wird BTBED zukünftig<br />

alle Vollwellen auf der neuen Anlage<br />

prüfen, selbst wenn der dem<br />

Auftrag zugrunde liegende Standard<br />

keine automatische Ultraschallprüfung<br />

bedarf. So kann man<br />

allen Kunden eine gleichbleibende<br />

Foto: Rietkötter GMH PT<br />

und dem neuesten Stand der Technik<br />

entsprechende Qualitätsprüfung<br />

garantieren. Alles in allem ist<br />

die neue Prüfanlage ein Paradebeispiel<br />

deutscher Ingenieurskunst –<br />

und die Bekräftigung des Qualitätssiegels<br />

„Made in Germany“.<br />

Robert Böge<br />

Foto: Björn Könes<br />

Die Alte war so alt, dass immer mehr<br />

Probleme bei der Reparatur und Ersatzteil-Beschaffung<br />

auftraten. Also wurde es Zeit für den Bochumer Verein,<br />

eine neue Auswuchtwaage anzuschaffen. Nach dem Auswerten verschiedener<br />

Angebote entschied man sich für ein Produkt der Firma Schenck.<br />

Sie hat gegenüber dem Konkurrenzprodukt den Vorteil, dass nach dem<br />

Umrüsten auf einen anderen Radtyp keine Kalibrierung anfällt. Bei der<br />

alten Waage musste nach zwei Messungen neu kalibriert werden – was<br />

jeweils fünf Minuten dauerte. Das ist sehr viel Zeit im Prüfprozess. Anders<br />

bei der Neuen: Sie basiert auf einem System, bei dem mehrere Messzellen<br />

verbaut sind. Dadurch justiert sich die Anlage permanent neu, ohne dass<br />

ein besonderes Messrad aufgelegt werden muss. Ein weiterer Vorteil ist<br />

das Messsystem mit Bediengerät, mit dessen Hilfe gespeicherte Voreinstellungen<br />

wieder geladen werden können. Die Messwerte lassen sich<br />

zudem leichter ablesen. Und die neue Auswuchtwaage ermöglicht deutlich<br />

schnellere Taktzeiten, da die neue Messtechnik schneller vernünftige<br />

Werte ausgibt. Die BVV hat die Anlage mit Bedacht aufgestellt – an einem<br />

Standort, der dem Produktfluss folgt. Das Foto zeigt die Kipptischkonstruktion,<br />

mit deren Hilfe die Räder für den Messvorgang aufgelegt werden<br />

können.<br />

Björn Könes


Sprechstunde.<br />

BKK<br />

BVV-Beschäftigte, die BKK-Mitglied<br />

sind, können von einem<br />

neuen Beratungsservice profitieren: Die Krankenkasse lädt sie jeden ersten<br />

Mittwoch im Monat von 13.30 bis 14.30 Uhr zu einer persönlichen<br />

Sprechstunde in die betriebsärztliche Abteilung. Ulrich Leurs von der BKK<br />

nimmt sich Zeit für Fragen und hilft durch den Paragraphendschungel<br />

im Gesundheitswesen. Unbürokratisch kümmert er sich um Anträge zu<br />

einer Reha, zur Rente oder zur Pflege oder beantwortet Fragen zu den<br />

Beiträgen. Das BKK-Mitglied muss nicht mehr verschiedene Abteilungen<br />

der Kasse anrufen oder in die Geschäftsstelle fahren. Alles bleibt bei<br />

Ulrich Leurs. Auch Informationen über neue Leistungen der Kasse wie<br />

das Babygeld sind in der Sprechstunde zu bekommen. Kontakte: Telefon<br />

0234.479-1070. E-Mail: ulrich.leurs@bkkvorort.de<br />

Sebastian Arend<br />

SCHMIEDE<br />

Die ganze Linie im Blick<br />

BVV · Insgesamt fünf Jahre wird es dauern, bis die gesamte Räderlinie modernisiert ist. Stück für<br />

Stück wird die Anlage erneuert. Bis dahin bewegt das Großprojekt nicht nur die Gemüter der Mitarbeiter,<br />

sondern verändert auch die Bochumer Räderfertigung Zug um Zug.<br />

er sich im internationalen<br />

WWettbewerb behaupten will,<br />

muss seine Prozesse auf allen Stufen<br />

der Wertschöpfungskette fortlaufend<br />

optimieren. Das bedeutet<br />

für anlagenintensive Prozesse: Die<br />

Anlagen müssen dem Stand der<br />

Technik entsprechen und sich in<br />

einem optimalen Instandhaltungszustand<br />

befinden.<br />

Dies gilt auch für das Kernaggregat,<br />

mit dem die Bochumer Verein<br />

Verkehrstechnik (BVV) walzrohe<br />

Räder produziert: die sogenannte<br />

Räderlinie. Sie besteht aus Drehherdofen,<br />

Vorformpresse, Räderwalzwerk<br />

und Kümpelpresse.<br />

Da aber diese Aggregate zum<br />

Teil schon in die Jahre gekommen<br />

waren, erfüllten sie die oben genannten<br />

Anforderungen, was Zuverlässigkeit<br />

und den Stand der<br />

Technik betrifft, nur noch zum<br />

Teil. Deshalb begann die Bochumer<br />

Verein Verkehrstechnik bereits<br />

vor einigen Jahren damit, die<br />

Anlagen schrittweise zu modernisieren.<br />

Der Startschuss für die Erneuerung<br />

der Räderlinie fiel bereits<br />

2008. Damals wurde die Vorformpresse<br />

umfassend modernisiert. In<br />

diesem Jahr nun ist der Drehherdofen<br />

erneuert worden: mit einer<br />

energiesparenden Regenerativbrennertechnik<br />

und einer neuen<br />

Ofensteuerung.<br />

Und für nächstes Jahr ist der<br />

nächste große Schritt geplant:<br />

die Anschaffung einer neuen Räderwalzanlage<br />

und einer neuen<br />

Kümpelpresse – trotz der derzeit<br />

unsicheren gesamtwirtschaftlichen<br />

Aussichten. Die neue Räderwalzanlage<br />

wird in der Lage<br />

Roboter 02<br />

Steuerstand<br />

sein, Eisenbahnräder bis zu einem<br />

Außendurchmesser von 1.450 mm<br />

und einem Gewicht bis maximal<br />

1.500 kg zu walzen. Sie arbeitet mit<br />

dem dornlosen Walzverfahren, das<br />

heißt: Das Rad wird nicht wie bisher<br />

über einen Dorn geführt, sondern<br />

durch vertikal und seitlich<br />

angeordnete Zentrierrollen. Die<br />

Kümpelpresse hat eine integrierte<br />

Lochvorrichtung zum Auslochen<br />

der Radnabe. Sie kann eine maximale<br />

Presskraft von 50.000 kN entwickeln<br />

– was eine endkonturnahe<br />

Herstellung aller Radtypen ermöglicht,<br />

die die BVV herstellt.<br />

Werksfoto<br />

Räder<br />

Walzwerk<br />

(neu)<br />

Roboter 03 neu<br />

Kümpelpresse<br />

50 MN<br />

Roboter 04<br />

Darstellung des neuen Prozessablaufes innerhalb der Pressenlinie bei der BVV<br />

Lasermeßmaschine<br />

Die Vorbereitungen für dieses<br />

abschließende Projekt begannen<br />

bereits vor etwa zwei Jahren. Die<br />

Flexibel bis zum Anschlag<br />

RAFIL · Radsatzwellenfertigung: CNC-gesteuerte Außenrund-Schleifmaschine<br />

steigert die Produktivität der Anlage punktuell um rund 25 Prozent.<br />

AFIL setzt bei ihrer techni-<br />

Rschen Ausstattung auch in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

auf Innovation. Ein Beispiel dafür<br />

ist der langfristig vorbereitete<br />

Einsatz einer neuen Außenrund-<br />

Schleifmaschine.<br />

Hintergrund: Entscheidend für<br />

die Sicherheit von Radsatzwellen<br />

ist, dass alle Anforderungen an die<br />

Ausführung der Oberfläche erfüllt<br />

werden, und zwar bei allen kritischen<br />

Sitzen und Bereichen. Dabei<br />

kommt es nicht nur auf die exakte<br />

Bearbeitung an – und dies bei einer<br />

Oberflächenrauigkeit von 0,4 bis<br />

1,6 μ. Unverzichtbar ist auch, diese<br />

Leistungen möglichst schnell und<br />

mit hoher Wiederholgenauigkeit<br />

abrufen zu können. Zudem ist es<br />

in einer weitgehend verketteten<br />

Fertigung von Serien wichtig, den<br />

Zeittakt so abzustimmen, dass keine<br />

„Nadelöhre“ entstehen – egal, wie<br />

der Kapazitätsengpass entstanden ist.<br />

Die alte Schleifmaschine konnte<br />

nach immerhin 23 Jahren „Dienstzeit“<br />

diesen Ansprüchen nicht mehr<br />

genügen. Ihr Potenzial war ausgereizt,<br />

ihr Handling kompliziert.<br />

Beispielsweise mussten alle Operationen<br />

an der jeweiligen Seite der<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

1 μ<br />

1 μ (sprich: mü) ist 0,001 mm.<br />

glück auf · 3/2012 ......... 26<br />

Stempelmaschine<br />

Neue Anlagen<br />

Bestehende Anlagen<br />

Optionen<br />

Roboter Arbeitsbereich<br />

Roboter 05<br />

Übergabepunkt<br />

Magazin 2<br />

(verschoben)<br />

Quelle: TO DO SOLUTIONS GmbH & Co. KG<br />

Montage der neuen Anlagen bringt<br />

auch umfangreiche bauliche Veränderungen<br />

an der „Peripherie“<br />

Die neue CNC-Schleifmaschine in der Abnahmevorbereitung<br />

Radsatzwelle stets mit einem Umspannprozess<br />

begonnen werden,<br />

der wertvolle Zeit kostete.<br />

Die neue Außenrund-Schleifmaschine<br />

von Göbel ist weitaus flexibler.<br />

Die Maschine verfügt über<br />

zwei frei programmierbare Spindelstöcke<br />

mit Schleifscheiben, die<br />

einen Durchmesser von 750 mm<br />

und eine Breite von 200 mm haben.<br />

Hier lassen sich in einer Aufspannung<br />

der Radsatzwelle Presssitze<br />

für die Vollräder, Lagersitze<br />

und Notlager sowie Kegelsitze bearbeiten.<br />

Möglich sind Bearbeitungsdurchmesser<br />

von bis zu 520 mm<br />

der Räderlinie mit sich. Dazu zählen<br />

unter anderem die Anpassung<br />

der Medienversorgung, die Integration<br />

neuer Förderanlagen und<br />

umfassende Eingriffe in die Automatisierungstechnik<br />

der gesamten<br />

Linie.<br />

Insgesamt bringt das Projekt<br />

eine ganze Reihe von Rationalisierungseffekten<br />

mit sich. Dazu gehören<br />

zum Beispiel auch weniger<br />

Materialeinsatz, weniger Personalaufwand,<br />

weniger Ausschuss beim<br />

Einrichten, kürzere Taktzeiten, kürzere<br />

Rüstzeiten und eine Optimierung<br />

der Werkzeugkosten.<br />

Wenn alles nach Plan läuft,<br />

sollen Räderwalzanlage und Kümpelpresse<br />

im Juli 2013 angeliefert<br />

und aufgebaut, im Oktober und<br />

November in Betrieb genommen<br />

und im Dezember 2013 an die Bochumer<br />

Verein Verkehrstechnik<br />

übergeben werden.<br />

Dabei will das Unternehmen die<br />

Produktionsausfallzeiten natürlich<br />

möglichst kurz halten. Deshalb<br />

will man „zweigleisig“ fahren. Es<br />

ist nämlich vorgesehen, die neuen<br />

Anlagen neben dem laufenden<br />

Betrieb der Altanlagen aufzubauen<br />

und in Betrieb zu nehmen.<br />

Für eine Übergangszeit will man<br />

die alten Aggregate darüber hinaus<br />

noch betriebsfähig halten. Denn<br />

falls bei der neuen Anlage Anlaufprobleme<br />

auftreten sollten (was<br />

bei Projekten dieser Größenordnung<br />

nie ganz auszuschließen ist),<br />

könnte man Ausfälle mit der alten<br />

Anlage „auffangen“ – und dadurch<br />

negative Auswirkungen auf die<br />

Kundschaft so gering wie möglich<br />

halten.<br />

Jörg Villmann<br />

Werksfoto<br />

und Längen von bis zu 3.000 mm.<br />

Und da in die Maschine Messköpfe<br />

mit Messbereichen im Durchmesser<br />

zwischen 70 mm und 470 mm<br />

integriert sind, ist eine permanente<br />

Prüfung der Bearbeitung möglich.<br />

Wenn nach der Übernahme alles<br />

optimal läuft, kann an dieser Anlage<br />

die Produktivität für die Radsatzwellen-Fertigung<br />

um bis zu 25<br />

Prozent steigen (Boden-zu-Boden-<br />

Zeit). Und fällt eine Antriebseinheit<br />

aus, kann die zweite genutzt<br />

werden – aber so etwas kommt bei<br />

neuen Anlagen ja sowieso nie vor.<br />

Tino Schulz


IT ist jetzt up to date<br />

SCHMIEDE<br />

MWL · Wie man mit den Anforderungen der Zeit Schritt hält: Hard- und<br />

Software-Entwicklung nahm in den letzten beiden Jahren rasanten Verlauf.<br />

och vor zwei Jahren arbeite-<br />

Nte MWL Brasil mit veralteter<br />

Hard- und Software – was die Kontrolle<br />

über die Produktion erschwerte<br />

und das operative Wachstum<br />

einschränkte. Nachdem die GMH<br />

Gruppe das Unternehmen erworben<br />

hatte, wurde eine Strategie erarbeitet,<br />

was sinnvollerweise investiert<br />

werden sollte. Seitdem steckt<br />

die IT des Unternehmens in einem<br />

technischen Entwicklungs- und<br />

Modernisierungsprozess. Um negative<br />

Auswirkungen auf das Tagesgeschäft<br />

zu minimieren, hat man<br />

die Projekte in mehreren Phasen<br />

realisiert.<br />

Den Anfang machte der Austausch<br />

der gesamten Netzwerk-Infrastruktur.<br />

In dieser Phase wurden<br />

Fiberglaskabel verlegt, alle Netzwerk-Elektronikgeräte<br />

(Switches)<br />

ausgetauscht und in verschiedenen<br />

Abteilungen die Netzpunkte umstrukturiert.<br />

Resultat war eine bessere<br />

Zugänglichkeit und Stabilität<br />

des Datennetzwerks.<br />

Danach wurde ein neues klimatisiertes<br />

Serverzentrum mit Sicherheitsstufen<br />

gemäß Norm eingerichtet.<br />

Hinzu kam ein neuer<br />

Hochleistungsserver, um eine Server-Virtualisierung<br />

mit der Hyper-<br />

V-Technologie von Microsoft zu<br />

ermöglichen. Diese Technik garantiert<br />

eine hohe Verfügbarkeit und<br />

Sicherheit der Informationen des<br />

Unternehmens.<br />

Auch ein korporativer E-Mail-<br />

Service wurde implementiert. Nun<br />

sind die Benutzer von MWL Brasil<br />

direkt mit dem E-Mail-System der<br />

GMH Gruppe verbunden. Dies sichert<br />

eine große Flexibilität beim<br />

Austausch von Informationen.<br />

Parallel zu all diesen Arbeiten<br />

wurde ein weiteres großes Projekt<br />

verwirklicht: der Austausch des<br />

lokalen ERP Microsiga gegen das<br />

SAP-ERP – eine Softwarelösung,<br />

die in allen Unternehmen der<br />

GMH Gruppe im Einsatz ist. Ergebnis<br />

war eine vereinheitlichte Kont-<br />

Mehr Effizienz per Kontrolle<br />

MWL ∙ Das neue PC-Factory-System sollte in der Produktion mehr Kontrolle<br />

ermöglichen und dadurch Kosten sparen. Doch damit die positiven Effekte<br />

zum Tragen kamen, mussten dort die Arbeitsprozesse angepasst werden.<br />

ür jeden ihrer Produktions-<br />

Fschritte hat MWL Brasil ein Zwischenlager<br />

eingerichtet. Jetzt kann<br />

man die Produkte in der jeweiligen<br />

Produktionsstufe genauer kontrollieren.<br />

Die Produktion wurde dazu<br />

in vier Bereiche aufgeteilt: Stahlwerk<br />

(Blockguss), Schmiedewerk<br />

(Fabrikation von Rohprodukten),<br />

Mechanische Bearbeitung (Endbearbeitung)<br />

und Qualität (Produktprüfung).<br />

Um der neuen Arbeitsphilosophie<br />

gerecht zu werden, war es<br />

notwendig, das Konzept des Fertigungsauftrags<br />

in die Produktion<br />

einzuführen. Voraussetzung waren<br />

neue integrierte SAP-Managementund<br />

PC-Factory-Systeme. Ihre Einführung<br />

kam einer kompletten<br />

rolle und gesteigerte Informationszuverlässigkeit.<br />

Dies hat Prozesse<br />

optimiert und die Zeit für Analysen<br />

und Entscheidungsfindungen verkürzt.<br />

Über zwölf Monate dauerten<br />

Ausarbeitung, Planung und Implementierung<br />

des SAP. Zahlreiche<br />

Etappen waren nötig, um das erforderliche<br />

Niveau zu erreichen, auf<br />

dem das System jetzt arbeitet. Das<br />

Projektteam, zusammengestellt<br />

aus Mitarbeitern von MWL, Consultants<br />

der GMH Systems / IDAP<br />

und Consultants der Voith, musste<br />

hart daran arbeiten.<br />

Neben dem SAP-System wurden<br />

vier weitere Systeme implementiert:<br />

Mastersaf, eine Software für<br />

die Steuer und elektronische Rechnungen<br />

(implementiert zusammen<br />

mit der Consulting Agency GSW);<br />

PC-Factory, eine MES-Software für<br />

den Betrieb (implementiert zusammen<br />

mit der Consulting Agency<br />

PPI multitask); Global Antares,<br />

Systemveränderung gleich – und<br />

forderte allen Beteiligten große<br />

Energie und Ausdauer ab.<br />

Um von der Software alle erforderlichen<br />

Informationen zu<br />

erhalten, mit denen die Wirklichkeit<br />

und die Notwendigkeiten der<br />

Fabrik abgebildet werden, ist von<br />

Anfang an eine Überwachung erforderlich.<br />

Dabei werden unter anderem<br />

alle nötigen Anpassungen<br />

durchgeführt, unvorhergesehene<br />

Fehler korrigiert, Verbesserungen<br />

vorgeschlagen und Berichterstattungen<br />

geführt.<br />

Einer der vielen Vorteile, die das<br />

System mit sich bringt, sind die<br />

OEE-Berichte (Overall Equipment<br />

Effectiveness). Sie ermöglichen,<br />

Soll- und Ist-Werte zu vergleichen<br />

Werksfoto<br />

Optimale Verständlichkeit: Wie man sieht, trägt eine farbliche Gestaltung der Bedieneroberfläche<br />

zur Übersichtlichkeit der präsentierten Daten bei.<br />

eine Software für Humanressourcen<br />

(implementiert zusammen<br />

mit der Consulting Agency Apdata<br />

und dem HR-Team der MWL); und<br />

Vault, eine Software für Dokumentenverwaltung<br />

des Ingenieurwesens<br />

(implementiert zusammen mit<br />

der Consulting Agency Mapdata).<br />

Antonio Carlos Soldi Junior,<br />

Leiter der IT-Abteilung von MWL,<br />

weiß, welche Faktoren zur erfolgreichen<br />

Implementierung aller<br />

Systeme führten: „Teamarbeit, Einsatzbereitschaft<br />

und Engagement<br />

aller Beteiligten. Denn ein Projekt<br />

dieser Größenordnung verlangt<br />

Einheit unter allen Beteiligten.“<br />

Jetzt ist MWL für die Gegenwart<br />

und die Zukunft bestens gerüstet.<br />

Denn die neuen Systeme erlauben<br />

es, Kundenwünsche problemlos erfüllen<br />

zu können und das operative<br />

Wachstum in nachhaltiger Weise<br />

zu fördern.<br />

Antonio Carlos Soldi Junior<br />

– also beispielsweise<br />

Vergleiche<br />

zwischen geplanterProduktionszeit<br />

und tatsächlicherProduktionszeit.<br />

Zwei weiterewichtige<br />

Werte<br />

können online<br />

verfolgt werden:<br />

der Auslastungsindex<br />

(Vergleich der geleisteten<br />

Arbeitsstunden und der<br />

zur Verfügung stehenden<br />

Stunden) und der Qualitätsindex<br />

(Vergleich zwischen pro-<br />

glück auf · 3/2012 ......... 27<br />

Zufriedenheit bei<br />

allen Beteiligten<br />

MWL · Neue Personalmanagement-Software<br />

eit Juli arbeitet MWL Brasil mit<br />

Seiner neuen Personalmanagement-Software.<br />

Sie ermöglicht,<br />

schnell und zuverlässig Informationen<br />

zu verarbeiten. Eine Umfrage<br />

im IT-Bereich hatte vorab die<br />

Schwachstellen des alten HR-Systems<br />

offengelegt, erklärte HR-Manager<br />

Ailton Cesar Diniz.<br />

So gab es beispielsweise Einschränkungen<br />

im System, eine<br />

mangelnde Zuverlässigkeit von<br />

Informationen und manuell eingegebenen<br />

Daten oder auch fehlende<br />

zusätzliche Module. Zahlreiche Anpassungen,<br />

die man im Laufe der<br />

Jahre vornehmen musste, hätten<br />

im Falle eines Versions-Upgrades<br />

zudem zu Informationsverlusten<br />

führen können.<br />

Ailton Cesar Diniz: „Früher wurden<br />

beispielsweise drei verschiedene<br />

Datenbanken verwendet, um<br />

mit den Informationen der elektronischen<br />

Stechuhr zu arbeiten. Dies<br />

erhöhte das Fehlerrisiko. Zudem<br />

mussten viele Arbeiten noch manuell<br />

durchgeführt werden.“<br />

Auf Grundlage der Schwachstellen-Analyse<br />

entschied man sich<br />

für eine Lösung der Firma Apdata:<br />

Global Antares. Das Programm<br />

konnte bereits in der ersten Phase<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

HR-System<br />

HR steht für Human Resources<br />

(Humankapital) und kommt aus<br />

dem Bereich Personalwesen. HR-<br />

System steht für eine Software,<br />

die es ermöglicht, alle Fragen und<br />

Aufgaben zu lösen, die im Personalwesen<br />

zu managen sind.<br />

Grundlage dafür ist, dass vorab<br />

entsprechende Informationen<br />

exakt und systematisch erfasst<br />

werden, um Personalfragen auf<br />

der Basis verlässlicher Informationen<br />

managen zu können.<br />

duzierten Teilen und produzierten<br />

Teilen mit Fehlern).<br />

Mit am schwierigsten ist die<br />

Datenmigration vom Erfassungssystem<br />

ins SAP-System, das Online-Informationen<br />

für die ganze<br />

Organisation bereitstellt.<br />

Letzten Endes will man vor<br />

allem folgende Ziele erreichen:<br />

handschriftliche Aufzeichnungen<br />

des Projektes seine großen Stärken<br />

beweisen. Dazu IT-Analyst Manoel<br />

Pacheco Junior: „Wir konnten die<br />

Prozesse der Gehaltsabrechnung<br />

und der elektronischen Stechuhr<br />

in Übereinstimmung mit den brasilianischen<br />

Arbeitsnormen automatisieren.<br />

Jetzt verwenden wir<br />

nur noch eine einzige Datenbank,<br />

was den ganzen Prozess verbessert<br />

und mögliche Fehler während<br />

der Datenübertragung zwischen<br />

Datenbanken verringert. Anpassungen<br />

an das neue System waren<br />

nicht notwendig, nur eine Parametrisierung<br />

– was keine direkten<br />

Auswirkungen auf Versions-Updates<br />

haben wird.“<br />

Das neue System bietet noch andere<br />

Vorteile. Dazu gehören zum<br />

Beispiel Module für Arbeitssicherheit,<br />

Arbeitsmedizin, Ausbildung,<br />

Stellenvermittlung und Bewerber-Auswahl.<br />

Außerdem benötigt<br />

MWL Brasil weniger Ausdrucke<br />

und Behelfs-Systeme.<br />

Auch der Zugang zum HR-Portal<br />

für die Überprüfung von Personaldaten,<br />

Abweichungen bezüglich<br />

der Stechuhr, Registrierung von Lebensläufen<br />

und andere Funktionen<br />

wurden erleichtert.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die bessere<br />

Zutrittskontrolle von Mitarbeitern<br />

und Dritten. Dazu gehört<br />

auch die Besucherregistrierung mit<br />

Foto – wobei der Zugang freigegeben<br />

und gesperrt werden kann.<br />

„Die zweite Phase des Projektes“,<br />

so Ailton Cesar Diniz, „wird<br />

voraussichtlich im September dieses<br />

Jahres beginnen. Sie wird den<br />

Mitarbeitern, Managern und der<br />

HR-Abteilung weitere erhebliche<br />

Verbesserungen bringen: konstante<br />

Updates wichtiger Informationen<br />

in der Personalführung,<br />

einfach zu bedienende Prozesse<br />

und eine freundliche und leicht<br />

zugängliche Umgebung. Das wird<br />

Zufriedenheit für alle geben.“<br />

Ailton Cesar Diniz<br />

reduzieren, elektronische Datenblätter<br />

prüfen, den tatsächlichen<br />

Materialverbrauch kontrollieren,<br />

die Prozesse vollständig elektronisch<br />

zurückverfolgen, das Übergewicht<br />

am fertigen Produkt mindern<br />

sowie OEE-Kontrolle und<br />

ERP-Bericht automatisieren.<br />

Um einen reibungslosen Umgang<br />

mit dem System zu ermöglichen,<br />

wurden alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter damit<br />

vertraut gemacht und geschult.<br />

Vermittelt wurden umfangreiche<br />

Systemkenntnisse und eine korrekte<br />

Datenpflege.<br />

Wie bei jeder Systemeinführung<br />

– so zeigt die Erfahrung<br />

– wird man anfangs<br />

manche Arbeitsschritte<br />

korrigieren oder an die Fertigungsprozesse<br />

anpassen<br />

müssen. Doch die Mühe zahlt<br />

sich aus. Denn letzten Endes<br />

winken eine Reihe strategischer<br />

Vorteile. Dazu gehören<br />

beispielsweise eine erhöhte Produktivität,<br />

erhöhte Materialeffizienz<br />

und eine Kontrolle der tatsächlichen<br />

Kosten.<br />

Antonio Porto


Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />

Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren<br />

und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf<br />

wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel<br />

Erfolg.<br />

Schmiedewerke Gröditz GmbH<br />

10 Jahre: Nico Knorr (Werkserhaltung), Jonas Meyer (Schmiede),<br />

Jan Ostrzechowski (Werkserhaltung), Sven Schumann<br />

(Mechanische Bearbeitung), Gordian Stahn (Mechanische<br />

Bearbeitung) und Maik Wobbermin (Schmiede)<br />

30 Jahre: Dietmar Gerth (Schmiede), Torsten Gork (Mechanische<br />

Bearbeitung), Maik Greese (Schmiede), Ulrike Helbig<br />

(Vertrieb), Heiko Kartes (Schmiede), Bernd Kresinsky (Kompetenzzentrum),<br />

Andreas Ring (Mechanische Bearbeitung), Karin<br />

Rink (Qualitätswesen), Detlef Thiele (Ringwalzwerk), Lutz Thiele<br />

(Transport), Torsten Ulbricht (Schmiede) und Tomas Weddin<br />

(Schmiede)<br />

40 Jahre: Siegmund Dießner (Ringwalzwerk), Siegfried Grafe<br />

(Werkserhaltung), Mathias Hoppe (Ringwalzwerk), Christel<br />

Horn (Personal- und Sozialwirtschaft), Frank Nicklisch (Ringwalzwerk),<br />

Klaus-Dieter Radtke (Ringwalzwerk), Joachim Ritter<br />

(Qualitätswesen), Hans-Jürgen Weber (Ringwalzwerk) und<br />

Klaus Zanetti (Ringwalzwerk)<br />

Elektrostahlwerke Gröditz GmbH<br />

10 Jahre: Mirko Bierbaum, Kai Kretschmer, Helfried<br />

Schirrmeister und Tino Tietschert (alle Stahlwerk)<br />

30 Jahre: Jörg Kaufmann und Falk Windemuth (beide<br />

Stahlwerk)<br />

40 Jahre: Günter Frauenheim (Stahlwerk)<br />

50 Jahre: Stephan Radolla (Stahlwerk)<br />

Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH<br />

10 Jahre: Kay Brandt (Fertigung)<br />

30 Jahre: Ulf Götze (Arbeitssicherheit), Jens Möhrke<br />

(Fertigung) und Karsten Nerrlich (Fertigung)<br />

35 Jahre: Jörg Berner (Fertigung), Detlef Feuerherm<br />

(Fertigung), Dietmar Moritz (Werkzeugwirtschaft) und<br />

Christian Sonnenberg (Fertigung)<br />

40 Jahre: Gerhard Hoffmann (Fertigung) und Edwin Rudat<br />

(Instandhaltung)<br />

45 Jahre: Dietrich Haule (Kompetenzcenter) und Klaus-Dieter<br />

Steffens (Fertigung)<br />

Energietechnik Essen GmbH<br />

25 Jahre: Holger Buchecker (Wärmebehandlung) und<br />

Carsten Kratz (Mechanische Bearbeitung)<br />

35 Jahre: Frank Lamm und Karl Mierzwiak (beide<br />

Mechanische Bearbeitung)<br />

Schmiedag GmbH, Homburg<br />

35 Jahre: Klaus Bach (Mechanische Fertigung)<br />

Schmiedag GmbH, Hagen<br />

25 Jahre: Jörg Bittner (Instandhaltung), Rüdiger Schulte<br />

(Labor) und Murat Yildiz (Gesenkschmiede)<br />

SCHMIEDE<br />

Bereit für den nationalen und<br />

internationalen Wettbewerb<br />

MWL · Investitionen der vergangenen Jahre haben das Unternehmen<br />

grundlegend verändert. Auch die Arbeitssicherheit kam nicht zu kurz.<br />

eit die GMH Gruppe im Jahr<br />

S2010 MWL Brasil erworben<br />

hat, wurde viel Geld in den Produktionsprozess<br />

investiert. Dessen<br />

technologische Modernisierung<br />

hatte für die GMH Gruppe oberste<br />

Priorität. Ziel war, MWL Brasil dadurch<br />

wettbewerbsfähiger zu machen<br />

und für die neuen Anforderungen<br />

des Schienenverkehrsmarktes<br />

in Brasilien und im Ausland zu<br />

wappnen.<br />

Zu den Investitionen der letzten<br />

zwei Jahre zählen zum Beispiel<br />

der Kauf einer horizontalen CNC-<br />

Drehmaschine (Hersteller: Yamazaki<br />

Mazak Corporation Japan). Sie<br />

soll die maschinelle Fertigbearbeitung<br />

von Achsen für den Personen-<br />

verkehr und den Lokomotivenmarkt<br />

verbessern.<br />

Für den Gussblockschnitt<br />

wurde eine neue Kreissäge angeschafft<br />

(Hersteller: LINSIN-<br />

GER Austria Maschinenbau Gesellschaft<br />

m. b. H.). Sie ersetzt das<br />

alte Schneidbrennsystem, bei dem<br />

das Schneiden des Vormaterials<br />

mit großen Gewichtsabweichungen<br />

und Materialverlusten einherging<br />

– ganz zu schweigen von den<br />

Umweltproblemen. Mit der neuen<br />

Säge hat sich auch die Form der<br />

Rohblöcke für die Radproduktion<br />

verändert. Sie sind nicht mehr quadratisch,<br />

sondern rund.<br />

Mit dem Kauf von drei neuen<br />

Brückenkranen mit je 6 t Tragkraft<br />

hat MWL auch in das Transportsystem<br />

der Rohblöcke und des<br />

Vormaterials im Sägebereich investiert.<br />

Für die Schmiedelinie wurde<br />

eine neue Richtpresse angeschafft.<br />

Hersteller ist die Prensas Schuler<br />

S.A., Brasilien. Die Presse hat eine<br />

Kapazität von 3.000 t und ersetzte<br />

die veraltete Presse, die lediglich<br />

eine Kapazität von 1.500 t vorzuweisen<br />

hatte. Die neue Presse<br />

funktioniert im Übrigen vollständig<br />

automatisch – was sowohl<br />

die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöht<br />

als auch eine fortlaufende<br />

Prozessgenauigkeit gewährleistet.<br />

Im Stahlwerk wurde ein neuer<br />

Brückenkran für den Kokillen-<br />

PERSONALIA<br />

35 Jahre: Matthias Bock (Werkzeugbau), Günter Hedtfeld<br />

(Werkzeugbau), Karin Kriebel (Sekretariat Technische Leitung)<br />

und Klaus Thiel (Werkzeugbau)<br />

45 Jahre: Ingrid Hager (Personalabteilung)<br />

Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG<br />

30 Jahre: Karsten Lebe (Wärmebehandlung) und Frank<br />

Ledderbohm (Betriebsleitung)<br />

35 Jahre: Benny Bauer (Instandhaltung), Rainer Klauke<br />

(Instandhaltung) und Uwe Wojtkowiak (Werkzeugbau)<br />

40 Jahre: Henry Boettcher (Schmiede), Jürgen Kernbaum<br />

(Werkzeugbau), Bernd Neumann (Instandhaltung), Klaus<br />

Schardin (Schmiede) und Andreas Wittig (Schmiede)<br />

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH<br />

25 Jahre: Christian Brennhardt (Mechanische Bearbeitung),<br />

Frank Brimberg (Auftragsmanagement), Wolfgang Falkenhagen<br />

(Auftragsmanagement), Apostolos Gikas (Auftragsmanagement),<br />

Erol Kaplan (Warmformgebung), Markus Ringens<br />

(Mechanische Bearbeitung) und Kai Wedeward (Mechanische<br />

Bearbeitung)<br />

35 Jahre: Thomas Bergolte (Mechanische Bearbeitung),<br />

Jochen Böhmer (Mechanische Bearbeitung), Hans-Joachim<br />

Claus (Mechanische Bearbeitung), Holger Fleer (Reparaturfertigung),<br />

Martin Genat (Personal und Soziales), Ralf Hauck<br />

(Warmformgebung), Matthias Jacobi (Mechanische Bearbeitung),<br />

Bernd Kreutzberger (Mechanische Bearbeitung), Detlef<br />

Lorenz (Mechanische Bearbeitung), Jürgen Markus (Mechanische<br />

Bearbeitung), Frank Michalczik (Mechanische Bearbeitung),<br />

Peter Pachur (Mechanische Bearbeitung), Dieter Seifried<br />

(Mechanische Bearbeitung) und Volker Steuernagel (Mechanische<br />

Bearbeitung)<br />

45 Jahre: Wilhelm Bickel (Mechanische Bearbeitung), Horst<br />

Dziallas (Mechanische Bearbeitung), Peter Finke (Reparaturfertigung),<br />

Alfred Hellmich (Warmformgebung), Wolfgang Hemforth<br />

(Mechanische Bearbeitung), Heinz Jeschio (Mechanische<br />

Bearbeitung) und Udo Riebe (Qualitätssicherung)<br />

Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH<br />

10 Jahre: Sascha Helmstedt (Fertigung), Steffen Just<br />

(Fertigung) und Stefan Keye (Fertigung)<br />

15 Jahre: Jan Memmener (Fertigung), Michael Schmidt<br />

(Fertigung) und Michael Schulze (Fertigung)<br />

20 Jahre: Silvano Opitz (Fertigung)<br />

25 Jahre: Jörg Hildebrandt (Fertigung)<br />

30 Jahre: Holger Jendricke (Vertrieb)<br />

35 Jahre: Dieter Hebner (Qualitätswesen) und Rainer Hildebrandt<br />

(Werkerhaltung)<br />

40 Jahre: Dagmar Bledau (Fertigung), Bernd Kurkowitz<br />

(Fertigung) und Harald Wehrmann (Werkerhaltung)<br />

45 Jahre: Willi Ahrend (Fertigung) und Gudrun Kiehne<br />

(Vertrieb)<br />

<strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf GmbH<br />

15 Jahre: Livia Härtig (Qualitätswesen)<br />

30 Jahre: Simone Thiele (Einkauf)<br />

35 Jahre: Klaus Garbatz (Fertigung)<br />

40 Jahre: Dieter Buchwald (Fertigung) und Ilona Hasek<br />

(Finanzbuchhaltung)<br />

glück auf · 3/2012 ......... 28<br />

gussbereich in Betrieb genommen.<br />

Seine Kapazität: 15/30 t. Das war<br />

deshalb nötig, weil die jetzt runden<br />

Rohblöcke und Kokillen, die<br />

bewegt werden müssen, schwerer<br />

sind als ihre quadratischen Vorgänger.<br />

Für die Endqualitätsprüfung der<br />

Räder musste das Ultraschallprüfgerät<br />

modernisiert werden (Partner:<br />

General Electric Company,<br />

USA). Dadurch ist MWL in der<br />

Lage, weiterhin die hohen Qualitätsansprüche<br />

ihrer Kunden und<br />

alle Produktionsnormen einzuhalten.<br />

In der Kranradproduktion wird<br />

optional für einige Kunden ein<br />

neuer Wärmebehandlungsprozess<br />

durchgeführt: Flammenhärten. Dadurch<br />

erhalten die Radoberflächen<br />

einen höheren Härtegrad. Das<br />

Wärmebehandlungsaggregat wurde<br />

von MWL selbst entwickelt und<br />

konstruiert.<br />

Im Rahmen ihrer Instandhaltungsarbeiten<br />

hat MWL diverse<br />

Produktionsanlagen grundüberholt.<br />

Dazu gehören der Schmiedehammer<br />

für die Achsenfertigung,<br />

die vertikale CNC-Dorries VCE I<br />

und die bislang konventionelle<br />

vertikale Drehmaschine Snyder 5,<br />

die zu einer CNC-Maschine umgerüstet<br />

wurde.<br />

Die GMH Gruppe legt großen<br />

Wert auf Arbeitssicherheit. Also<br />

hat man in der mechanischen Bearbeitung<br />

bei allen Maschinen<br />

Schutzeinrichtungen installiert, um<br />

Unfälle durch Metallspanflug zu<br />

verhindern. Zudem werden die Metallspäne<br />

jetzt nicht mehr manuell,<br />

sondern mit Förderbändern abtransportiert<br />

– was das Gesundheitsrisiko<br />

für die Arbeiter verringert.<br />

Das Betriebsmanagement wurde<br />

durch die Implementierung neuer<br />

Unternehmenssoftware aufgerüstet<br />

(zum Beispiel SAP, PC-Factory und<br />

AP data). Die Investitionen in diesem<br />

Bereich umfassen die gesamte<br />

Infrastruktur wie Fiberglasverkabelung,<br />

neue Server und softwarekompatible<br />

PCs.<br />

Heute ist MWL vollständig in<br />

das Datensystem der GMH Gruppe<br />

integriert. Es ermöglicht dem<br />

Unternehmen, rasche Entscheidungen<br />

auf der Grundlage von<br />

verlässlichen und konsolidierten<br />

Daten zu treffen.<br />

Eng. MSc. Domingos Minicucci<br />

Unruhestand.<br />

Helga Werner arbeitete bei der<br />

Gröditzer Vertriebsgesellschaft<br />

(GVG) in der Division Trading/<br />

Stabstahl Asien. Dort war sie<br />

hauptverantwortlich für die<br />

Koordinierung des Versandes,<br />

die Akkreditivabwicklung und die<br />

Fakturierung – mit allem Drum<br />

und Dran. Ihre Leistung für die<br />

GVG ist unbestritten. Dies ist<br />

nicht nur ein freundliches Kompliment,<br />

die nüchternen Fakten<br />

Foto: privat<br />

sprechen für sich. Aber „Ruhestand“<br />

wird bei Helga Werner<br />

ganz sicher nicht heißen: Leben auf Sparflamme. Denn wenn<br />

ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegen an sie denken, ist<br />

das Bild vom Älterwerden und Rentendasein total unpassend.<br />

Sie strotzt vor Energie und Tatkraft. Deshalb sind ihre Kollegen<br />

auch ganz sicher, dass sie schon konkrete Pläne für diesen<br />

neuen Lebensabschnitt hat. Schließlich hat sie etwas, was<br />

heutzutage sehr wertvoll ist: Zeit – Zeit für Freunde, Gespräche,<br />

Radfahren, Sport, andere Hobbys, Reisen …<br />

Ina Klix<br />

Fünfzig.<br />

Der 1. September<br />

2012 war ein ganz<br />

besonderer Tag für<br />

Stephan Radolla. An<br />

diesem Tag konnte<br />

er sein 50-jähriges<br />

Betriebsjubiläum bei<br />

den Elektrostahlwerken<br />

Gröditz feiern. Stephan<br />

Radolla kann auf viele<br />

Stationen in seinem<br />

Berufsleben zurückblicken,<br />

das er als<br />

14-Jähriger mit einer<br />

Ausbildung zum Stahlwerksfacharbeiter<br />

im<br />

VEB Stahl- und Walz-<br />

Werksfoto<br />

werk Gröditz begann.<br />

Nach der Ausbildung<br />

fing er als 2. Kokillenmann im Elektrostahlwerk an und arbeitete<br />

sich dort bis zum Gießmeister hoch. 1996 wechselte er<br />

in die Sachbearbeitung Technische Entwicklung, wo er noch<br />

heute tätig ist. Bevor er im März 2013 in den Ruhestand geht,<br />

kann er dort hoffentlich noch viele wertvolle Erfahrungen aus<br />

seinem langjährigen Berufsleben einbringen und weitergeben.<br />

Das Foto zeigt Stephan Radolla an seinem Arbeitsplatz.<br />

jp


GUSS<br />

Guss Au to mo ti ve: Wal ter Hund hau sen GmbH · Die cker hoff Guss GmbH · Harz Guss Zor ge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH<br />

Guss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Eisenguss GmbH · Pleiss ner GmbH · Fried rich Wil helms-Hüt te Stahlguss GmbH ·<br />

Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH<br />

Das Beste aus zwei Welten<br />

FWHE · Garrelt Duin, neuer Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen, war Anfang August zu Besuch auf der Hütte in Mülheim an der Ruhr.<br />

Besonders beeindruckte ihn das Miteinander von Tradition und Moderne.<br />

oah, war der langweilig!“ Wenn<br />

Bman so in fünf Jahren über seine<br />

Arbeit sprechen sollte, würde<br />

ihn das ärgern. Die Rede ist von<br />

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt<br />

Duin. Geäußert hat er sich zu diesem<br />

Thema anlässlich eines Interviews<br />

mit dem Westdeutschen<br />

Rundfunk.<br />

Doch seine Bedenken sind für<br />

neutrale Beobachter nicht nachvollziehbar.<br />

Denn sein Besuch<br />

bei der Friedrich Wilhelms-Hütte<br />

Eisenguss in Mülheim an der Ruhr<br />

war zumindest alles andere als<br />

langweilig. Der Minister zeigte sich<br />

danach nämlich stark beeindruckt.<br />

Es gab einen guten Grund, dass<br />

es den gebürtigen Ostfriesen und<br />

studierten Rechtsanwalt in den ersten<br />

Wochen seiner Amtszeit gleich<br />

nach Mülheim an der Ruhr zog.<br />

Denn im Vorfeld hatte er gesagt:<br />

„Ich bin dabei, mir ein repräsentatives<br />

Bild von Wirtschaft und<br />

Industrie in NRW zu machen. Die<br />

Friedrich Wilhelms-Hütte“, so der<br />

Minister weiter, „ist hierfür mit<br />

ihrem zukunftsgewandten Konzept<br />

ein gutes Beispiel.“<br />

Produktivität wächst,<br />

CO 2-Ausstoß sinkt<br />

FWHE · Nachdem das neue Fertigungsleitsystem installiert ist, heißt es<br />

abwarten, Daten sammeln und auswerten. Auch wenn das letzte Wort noch<br />

nicht gesprochen ist: Die ersten Ergebnisse stimmen optimistisch.<br />

eit dem 9. Juli werden alle Neu-<br />

Saufträge bei der FWH Eisenguss<br />

(FWHE) im Fertigungsleitstand<br />

mithilfe des neuen Fertigungsleitsystems<br />

„Best for Production“ geplant<br />

und in die Produktion eingesteuert.<br />

Zuständig dafür sind die<br />

Mitarbeiter Wolfgang Tobias und<br />

Jürgen Senf. Der 9. Juli war Endpunkt<br />

einer langen und aufwendi-<br />

gen Vorbereitungs- und Testphase –<br />

und zugleich Startpunkt für einen<br />

zentral gesteuerten Fertigungsablauf<br />

aller Produkte. Insgesamt<br />

13 Monate hat das Unternehmen<br />

daran gearbeitet. Konkret sieht es<br />

jetzt so aus, dass der Dreh- und Angelpunkt<br />

der Terminfeinplanung<br />

von nun an die Gießplanung ist.<br />

Sie wird für 14 Tage im Voraus fest-<br />

gelegt. In der Planungsbesprechung<br />

am Freitag früh wird diese Planung<br />

am Großbildschirm vorgestellt und<br />

gemeinsam – falls erforderlich mit<br />

Änderungen – verabschiedet. Um<br />

dieses Stadium zu erreichen, waren<br />

aufwendige Vorarbeiten erforderlich.<br />

In Stichpunkten:<br />

• Erarbeitung eines Konzepts,<br />

das die Energieeffizienz (vor al-<br />

Eine effiziente Kommunikation ist bei dem neuen System unerlässlich: Freitags-Besprechung zwischen Werkleitung, Arbeitsvorbereitung,<br />

Fertigungssteuerung, Abteilungsleitern und Meistern Produktion zur Gießplanung für die zwei Folgewochen – geplant mit dem<br />

Fertigungsleitsystem „Best for Production“.<br />

glück auf · 3/2012 ......... 29<br />

Und so zählt Garrelt Duin zu<br />

den zentralen Zielen seiner Amtszeit,<br />

den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen<br />

zu stärken, die<br />

Energiewende zu bewältigen und<br />

mit Unternehmen einen intensiven<br />

Dialog zu führen – vom Handwerker<br />

bis zum Dax-Vorstand.<br />

Für ihn ist die energieintensive<br />

Industrie eine Schlüsselindustrie<br />

Auch beim Ministerbesuch war die „Energiewende“ das zentrale Gesprächsthema (von links nach rechts): Reiner Eschen<br />

(Geschäftsführung), Georg Stierle (Geschäftsführung), Garrelt Duin (NRW-Wirtschaftsminister), Stefan Mettler (Geschäftsführung),<br />

Wolfgang Janjevic (BR-Vorsitzender) und Arno der Buhr (Werksleiter Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss).<br />

Werksfotos<br />

Werksfoto<br />

Überblicken alle Neuaufträge und steuern sie in die Produktion ein: der elektronische<br />

Fertigungsleitstand bei der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss mit den „Steuermännern“<br />

Wolfgang Tobias (links) und Jürgen Senf (Fertigungssteuerung).<br />

lem für den Schmelzbetrieb) als<br />

Steuerungselement im Fokus hat<br />

• Erweiterung der Standard-Software-Module<br />

beim Projektpartner,<br />

der Firma PSI<br />

• Konfiguration eines Mess-Systems<br />

für den Energieverbrauch<br />

an allen wichtigen Anlagen des<br />

Schmelzbetriebs<br />

• Neuorganisation der Arbeitsvorbereitung<br />

mit der Neuschaffung<br />

eines Teilbereichs „Fertigungsfeinplanung<br />

und -steuerung“<br />

• Überarbeitung und Detaillierung<br />

aller Arbeitspläne für alle Produkte<br />

(so wurden zum Beispiel aus<br />

bisher fünf Arbeitsgängen „Putzen“<br />

inklusive aller Transporte<br />

30 Arbeitsschritte)<br />

• Räumliche Neuplanung aller Arbeitsplätze<br />

in der Putzerei, um<br />

deren plangemäße Belegung sicherzustellen<br />

• Installation und Verkabelung aller<br />

Hardware-Elemente für die<br />

Betriebsdaten-Erfassung und die<br />

Messtechnik im Schmelzbetrieb<br />

• Test und stufenweise Einführung<br />

des neuen Systems beginnend<br />

der Energiewende. Für sie will er<br />

die Rahmenbedingungen schaffen,<br />

dass sie weiterhin in Nordrhein-<br />

Westfalen und Deutschland arbeiten<br />

kann. So das Versprechen des<br />

Ministers bei seinem Besuch.<br />

Als eines dieser energieintensiven<br />

Unternehmen der Schwerindustrie<br />

ist die Friedrich Wilhelms-Hütte<br />

Eisenguss zu einem<br />

Spagat gezwungen. Auf der einen<br />

Seite stellt sie unter anderem<br />

Gusskomponenten für Gas- und<br />

Dampfkraftwerke sowie Windkraftanlagen<br />

her – und gehört somit<br />

zur Zulieferindustrie für die<br />

Energiewende.<br />

Auf der anderen Seite hat das<br />

Unternehmen einen hohen Strombedarf<br />

– und leidet unter den<br />

Kosten des Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetzes (EEG), das den Ausbau<br />

von regenerativen Energiequellen<br />

durch eine Umlage aller Verbraucher<br />

fördert.<br />

Um hier bereits nachhaltig entgegenzuwirken,<br />

arbeitet die Friedrich<br />

Wilhelms-Hütte Eisenguss<br />

mit einem Programm zur Prozessablaufoptimierung.<br />

Es wird vom<br />

Bundesumweltministerium gefördert<br />

und soll zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz beitragen.<br />

Am Ende versprach der Wirtschaftsminister<br />

sogar wiederzukommen.<br />

Denn so Garrelt Duin<br />

weiter: „Wie hier Tradition und<br />

Moderne, Neu und Alt aufeinandertreffen,<br />

das hat mich sehr stark<br />

beeindruckt.“<br />

Manuel Keune<br />

mit der Putzerei (danach kamen<br />

Formerei, Kernmacherei und<br />

Schmelzbetrieb)<br />

• Gründliche Schulung aller Abteilungsleiter,<br />

Meister, Vorarbeiter<br />

und Mitarbeiter Produktion in<br />

der neuen Systematik und der<br />

konkreten Handhabung des Systems<br />

(besonderen Stellenwert<br />

hatte die An- und Rückmeldung<br />

für Arbeitsgänge mittels Chip-<br />

Karte an den BDE-Terminals).<br />

Parallel zu all diesen Maßnahmen<br />

mussten die Mitarbeiter die<br />

laufende Produktion sicherstellen.<br />

Als Nächstes werden die Erfahrungen<br />

mit dem neuen System<br />

ausgewertet. Die ehrgeizigen Ziele<br />

sind, 1,5 Mio. kw/h Energie pro<br />

Jahr einzusparen. Dies entspräche<br />

immerhin etwa 850 t weniger CO 2 -<br />

Emissionen und einer Produktivitätssteigerung<br />

von 10 Prozent gegenüber<br />

den Jahren 2008/2009.<br />

Die ersten Werte sehen Erfolg<br />

versprechend aus. Über<br />

Details wird in einer der nächsten<br />

glückauf-Ausgaben berichtet.<br />

Georg Stierle


Berechtigter Stolz<br />

trifft auf neue Einsichten<br />

FWHS · Gießerei geht neue Wege bei der Mitarbeiterschulung.<br />

Hören ist gut, Sehen und Fühlen aber ist besser, wenn man etwas begreifen will.<br />

ass man neue Inhalte am bes-<br />

Dten verinnerlicht, wenn der<br />

Lernprozess mit praktischen und<br />

emotionalen Erfahrungen einhergeht,<br />

ist längst kein Geheimnis<br />

mehr.<br />

Trotz dieser Erkenntnis steht<br />

auch bei Mitarbeiterschulungen<br />

in Unternehmen meist trockene<br />

Theorie im Mittelpunkt. Die<br />

Unternehmen der GMH Gruppe<br />

setzen bei internen Qualifizierungsmaßnahmen<br />

hingegen vermehrt<br />

auf praktische Bezüge. Wie<br />

das funktioniert, zeigt eine jüngst<br />

durchgeführte Schulung der FWH<br />

Stahlguss.<br />

Anlass dafür gab die Zusammenarbeit<br />

mit National Oilwell Varco,<br />

einem wichtigen Kunden und anspruchsvollen<br />

Partner der Gießerei.<br />

Das Unternehmen mit weltweit<br />

25.000 Mitarbeitern ist führend bei<br />

der Herstellung von Komponenten<br />

im Bereich Erdölexploration und<br />

Ölfeldservice. Die dabei verwendeten<br />

Bauteile, welche aus den Werkhallen<br />

der FWH Stahlguss stammen,<br />

müssen mit Blick auf Festigkeiten,<br />

Duktilität sowie innere und<br />

äußere Güte höchsten Ansprüchen<br />

genügen.<br />

Jeder bei der Fertigung der Gussteile<br />

mitwirkende Mitarbeiter<br />

ist letztlich für die einwandfreie<br />

Qualität des Endprodukts mitverantwortlich<br />

– das gilt besonders<br />

für die optischen, Ultraschall- und<br />

Oberflächenriss-Prüfungen.<br />

Mark Vierbaum, technischer<br />

Geschäftsführer der Stahlgießerei,<br />

wollte den Mitarbeitern neben<br />

der Vermittlung obligatorischer<br />

Theorie-Grundlagen auch einen<br />

GUSS<br />

praktischen Einblick in die Anwendung<br />

der gelieferten Bauteile<br />

ermöglichen. Deshalb hatte er eine<br />

Exkursion zum niederländischen<br />

Produktionsstandort von National<br />

Oilwell Varco initiiert.<br />

So brach am 10. Juli in Mülheim<br />

ein Bus mit 30 Teilnehmern<br />

zu einem spannenden Ausflug<br />

auf. Im holländischen Etten-Leur<br />

angekommen, nahmen sich die<br />

Geschäftsführung und viele Mitarbeiter<br />

von National Oilwell Varco<br />

Zeit, um ihr Unternehmen vorzustellen.<br />

Sie präsentierten dabei<br />

auch einige fertig verarbeitete Bauteile<br />

und führten schließlich eine<br />

fachkundige Diskussion mit den<br />

deutschen Partnern.<br />

Am Ende waren beide Seiten<br />

von der Veranstaltung begeistert.<br />

Bei den FWHS-Mitarbeitern zeigte<br />

sich außerdem berechtigter Stolz,<br />

dass ihre Bauteile zum Einsatz<br />

kommen, um beispielsweise einen<br />

bis zu 6 km langen und 1.250 t<br />

schweren Bohrstrang zu heben.<br />

Den Teilnehmern wurde hautnah<br />

demonstriert, dass die Gießerei<br />

eine verlängerte Werkbank des<br />

Kunden darstellt.<br />

Das Ziel der Exkursion bestand<br />

darin, den Teilnehmern einen Perspektivwechsel<br />

zu ermöglichen,<br />

sodass sie die Kundeninteressen<br />

besser nachvollziehen und die Auswirkungen<br />

ihrer Tätigkeit auf das<br />

Endprodukt genauer einordnen<br />

können. Dieses Modell macht hoffentlich<br />

noch vielerorts Schule.<br />

ul<br />

Clevere Kunden nutzen<br />

Lieferanten-Know-how<br />

PG · Die Erfahrungen in Herzberg beweisen: Die besten Ergebnisse kommen<br />

zustande, wenn Kunden auf die Kompetenz der Gießereiexperten bauen.<br />

ie Entwicklung eines Gussstü-<br />

Dckes ist häufig anspruchsvoll<br />

und aufwendig. Dabei stehen zunächst<br />

einmal die Anforderungen<br />

im Vordergrund, die der Kunde an<br />

das Endprodukt stellt. In seinem<br />

Hause beginnt auch die Konstruktion.<br />

Dort werden die einzelnen<br />

Teilstücke beschrieben, was Größe,<br />

Machart und Werkstoff angeht.<br />

Ist diese Phase abgeschlossen,<br />

macht sich der Kunde auf die Suche<br />

nach einem Lieferanten – und<br />

hier kommt Pleissner Guss ins<br />

Spiel.<br />

Die Experten des Bereichs „Technologie/Arbeitsvorbereitung“bewerten<br />

aus Sicht der Gießerei zunächst<br />

die Zeichnungen, die der<br />

Kunde bereitstellt. Sie beurteilen,<br />

ob diese Vorgaben beziehungsweise<br />

unter welchen Bedingungen<br />

sie letzten Endes als Gussprodukt<br />

umgesetzt werden können. Dabei<br />

müssen sie ihr gesamtes Knowhow<br />

abrufen.<br />

Was versteht man darunter?<br />

Pleissner Guss bietet seinen<br />

Kunden durch Fachwissen und<br />

Computer unterstützte Hilfe bei<br />

Werksfoto<br />

der Produktentwicklung und -optimierung<br />

an. Ihre Fachleute schlagen<br />

im Verlauf dieses Prozesses<br />

zum Beispiel vor, das Bauteil punktuell<br />

zu verändern, um geringere<br />

Produktionskosten zu erzeugen,<br />

glück auf · 3/2012 ......... 30<br />

Bestzeiten.<br />

Neu eingekleidet wurden die Läuferinnen<br />

und Läufer der Friedrich Wilhelms-Hütte für<br />

den 10. Tengelmann-Firmenlauf. Das Besondere des neuen Outfits: Hosen<br />

(Leggins) und Trikots sind in den Farben der GMH Gruppe gehalten. Die<br />

20 aktiven Läuferinnen und Läufer nahmen in fünf jeweils 4-köpfigen<br />

Teams an der diesjährigen Laufveranstaltung teil. Zu absolvieren waren<br />

Strecken von fünf beziehungsweise zehn Kilometern. Bei sonnigem und<br />

perfektem Laufwetter war dies das reine Vergnügen. So war auch nicht<br />

verwunderlich, dass einige ihre persönliche Leistung deutlich verbessern<br />

konnten – übrigens auch dank der Trainingsgemeinschaft. Denn<br />

die Sportler treffen sich zwei- bis dreimal wöchentlich nach Feierabend<br />

zum Lauftraining. Die Trainingsrunde besteht aus einem Rundkurs. Die<br />

Strecke beginnt direkt auf dem Werksgelände, führt die Läufer schließlich<br />

durch die wunderschönen Ruhr-Auen der Stadt Mülheim an der Ruhr und<br />

endet nach einigen Kilometern wieder am Ausgangspunkt. Nach dem<br />

Tengelmann-Lauf wurde natürlich weiter trainiert, denn nach dem Lauf ist<br />

bekanntlich vor dem Lauf. Die Läuferinnen und Läufer der FWH-Laufgruppe<br />

sind schließlich noch lange nicht bei ihren Bestzeiten angelangt (von<br />

links nach rechts): Tayfur Sak, Tomasz Stasica, Andreas Stralek, Dirk Vogel,<br />

Rassif Ali, Shaaban Ali, Daniel Jaskolka, Bernd Lauenroth, Marco Otterburg,<br />

Katja Neuhaus, Saban Yigit und Ute Hanhardt. Nicht mit auf dem<br />

Foto: Bernd Möller, Jens Klaas, Jörg und Chantal Peiffert.<br />

Andreas Stralek<br />

dden<br />

Umfang der Nacharbeiten<br />

zu verringern und/oder kürzere<br />

Durchlaufzeiten in der Fertigung<br />

zu erzielen. Ein weiteres Ziel einer<br />

Veränderung kann darin bestehen,<br />

den Produktionsprozess zu verstetigen<br />

– wovon beide Seiten profitieren.<br />

Denn dadurch lassen sich<br />

vereinbarte Termine besser einhalten.<br />

Dazu ein Beispiel:<br />

An den Innengehäusen einer<br />

Foto: Siemens Görlitz<br />

Optimales Produkt dank Kooperation: Siemens- und PG-Mitarbeiter auf der Suche nach Lösungsstrategien (von links): Klaus Lochner,<br />

Andreas Mucha, Volker Haase, Torsten Pudla und Andreas Kreisch (alle Siemens), Reimund Eckermann und Thorsten John (beide<br />

PG), Daniel Kalley und Dina Shakirova (beide Siemens), Thorsten Henkel (PG) und Thomas Knobloch (Siemens).<br />

Dampfturbine, die Ingenieure der<br />

Siemens AG (Standort Görlitz) entwickelt<br />

hatten, wurden zusätzliche<br />

Foto: Wolfgang Janjevic<br />

Putzöffnungen angebracht. Jetzt<br />

kann der Formsand leichter aus<br />

dem Inneren entfernt werden. Ein<br />

zusätzlicher Vorteil dieser Maßnahme<br />

ist die leichtere Zugänglichkeit<br />

mit Blick auf eine problemlose<br />

Prüfung des Objektes.<br />

Natürlich können solche Veränderungen<br />

nur gemeinsam von<br />

Pleissner Guss und dem Kunden<br />

erarbeitet werden. Der Gedankenaustausch<br />

findet in Workshops<br />

statt.<br />

Alle Beteiligten sitzen hier an<br />

einem Tisch: Vertreter aus der<br />

Konstruktion, dem Qualitätsmanagement<br />

und dem Einkauf – sowohl<br />

von Kundenseite als auch<br />

von Lieferantenseite.<br />

Dieser frühzeitige Informations-<br />

und Gedankenaustausch ermöglicht,<br />

die Anmerkungen und Ideen<br />

von Pleissner Guss mit den Wünschen<br />

des Kunden in Einklang zu<br />

bringen. Im nächsten Schritt sollte<br />

der Gießer bereits vom Kunden im<br />

Stadium der Teileentwicklung einbezogen<br />

werden.<br />

Gemeinsame Lösungen wirken<br />

sich für beide Partner positiv aus<br />

– als Ergebnis gebündelter Kompetenz<br />

eben. Je früher die Zusammenarbeit<br />

geschieht, desto nutzbringender<br />

sind die Ergebnisse für<br />

beide Seiten.<br />

Apropos „Innengehäuse Dampfturbine“<br />

(siehe das oben genannte<br />

Beispiel): Der Kunde weiß diese<br />

fruchtbare Zusammenarbeit mit<br />

Pleissner Guss durchaus zu schätzen.<br />

Denn in dem „Siemens Turbinenkurier“<br />

wurde sie entsprechend<br />

gewürdigt.<br />

Eckhard Neumann


GUSS<br />

Kicken für den guten Zweck<br />

PG/SGG · Fußballturniere machen Spaß. Und noch mehr Spaß machen sie,<br />

wenn nebenbei etwas für hilfsbedürftige Menschen getan wird.<br />

eit Langem besteht eine enge<br />

SGeschäftsverbindung zwischen<br />

Pleissner Guss, Stahlguss Gröditz<br />

und der Mokveld Valves BV aus<br />

den Niederlanden – einem Hersteller<br />

von Ventilsystemen für die<br />

Gas- und Ölindustrie. Gemeinsam<br />

machten sie sich erneut für einen<br />

guten Zweck stark.<br />

Hintergrund: Wie schon in den<br />

Vorjahren traten ihre Firmenmannschaften<br />

zu einem Fußballturnier<br />

an. Der Austragungsort<br />

lag auf dem Werksgelände von<br />

Pleissner Guss. Dort war es nach<br />

anfänglicher Skepsis gelungen,<br />

die Rasenfläche vor dem Verwaltungsgebäude<br />

entsprechend herzurichten<br />

– mit Helfern aus dem<br />

BesserEsser.<br />

Unternehmen, die Betriebsrat und<br />

Geschäftsführung bei der Organisation<br />

und Durchführung des Turniers<br />

unterstützten.<br />

Vor dem Anpfiff – genauer gesagt<br />

einen Tag zuvor – nahmen die<br />

Fußballer erst einmal an einem Betriebsrundgang<br />

teil. Anschließend<br />

besuchten sie das Welfenschloss<br />

oberhalb des Ortskerns von Herzberg.<br />

Dort tauschten sie sich im<br />

historischen Rittersaal bei gutem<br />

Essen nicht nur dienstlich aus,<br />

sondern erörterten auch die Aussichten<br />

der Nationalmannschaften<br />

bei der EURO 2012.<br />

Am nächsten Tag mussten sie<br />

selbst Farbe bekennen. Nach intensiven<br />

Spielen – zum Teil auf recht<br />

Foto: privat<br />

Bei der Übergabe der Spende in Höhe von 2.000 Euro auf der Krebsstation in Göttingen (von links nach rechts): Gunda Wiedenbruch<br />

(Erzieherin Kinderklinik), Prof. Jutta Gärtner (Geschäftsführende Leiterin des Zentrums Kinderheilkunde und Jugendmedizin), Marlon<br />

(4 Jahre), Anja Weidemann (Kinderkrankenschwester), Eckhard Neumann (Geschäftsführer Pleissner Guss), Harald Lenski (Betriebsratsvorsitzender<br />

Pleissner Guss), Ulla Schmidt (Stationsärztin Station 4031), Fabian (12 Jahre) und Mika (5 Jahre).<br />

hohem Niveau – stand der Sieger<br />

fest: Das „Oldie-Team“ von Pleissner<br />

Guss konnte den Pokal in Empfang<br />

nehmen.<br />

Klassiker wie Würstchen und<br />

Steaks sorgten danach für das leibliche<br />

Wohl – ergänzt durch holländische<br />

Spezialitäten wie frischen<br />

Matjes und Satéspieße, die Mokveld-Mitarbeiter<br />

mitgebracht hatten.<br />

Den Erlös der Veranstaltung<br />

(Einnahmen aus dem Verkauf von<br />

Speisen und Getränken, einer Tombola,<br />

einer Spende der PG-Vertrauensleute<br />

und des Unternehmens)<br />

spendeten die Kicker der Kinderkrebsstation<br />

der Universitätsklinik<br />

Göttingen: insgesamt 2.000 Euro.<br />

Eckhard Neumann<br />

Foto: Rainer Hammelsbrock<br />

Die Novitas BKK hat eine neue Art der Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

kreiert: den BesserEsser FC – einen Gemüse-Fanclub. Er will stärker ins Bewusstsein<br />

rücken, wie wichtig Gemüse für eine gesunde Ernährung ist. Seine Mitglieder profitieren von vielen Vorteilen<br />

– aktuellen Infos, praktischen Tipps, vielen Rezepten rund ums Gemüse, Newsletter mit Veranstaltungshinweisen<br />

und Terminen für Ernährungskurse (drei Monate lang) sowie einem Fan-Paket mit Brotdose, Fan-Magazin, Trillerpfeife,<br />

Clubkarte u. a. m. Um den Beschäftigten Gemüse schmackhaft zu machen, veranstaltete der BesserEsser FC<br />

bei der Friedrich Wilhelms-Hütte einen Aktionstag, an dem sich etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten.<br />

Es gab „Bütterchen-Boxen“ und – in Verbindung mit der „Hütten-Küche“ – ein gesundes und preisgünstiges<br />

Mittagessen. Dass die Aktion so gut ankam, war auch dem Team der Novitas BKK zu verdanken (von links):<br />

Birgit Packmor (Novitas BKK), Horst Rüsing (Personalleiter FWH), Ute Schneider (Novitas BKK), Sandra (Promo-<br />

Kraft), Ute Hanhardt (SB FWH), Nadine (Promo-Kraft) und Marcel Baeker (Novitas BKK BesserEsser).<br />

Horst Rüsing<br />

glück auf · 3/2012 ......... 31<br />

Mehr „Zahlenkenne“ “<br />

PG · Wie soll man sich mit seinem Unternehmen<br />

identifizieren, wenn man dessen Ziele nicht kennt?<br />

Dies ist der dritte Artikel der<br />

Serie „Schlank in Herzberg“.<br />

ühren mit Kennzahlen“ war<br />

FThema eines Workshops, bei<br />

dem sich Mitarbeiter mit dem sogenannten<br />

PGPS beschäftigten: dem<br />

Pleissner Guss Produktionssystem.<br />

Ein Ergebnis des Workshops war,<br />

in der Putzerei wöchentlich die aktuellen<br />

Kennzahlen auf einer Prozesstafel<br />

zu präsentieren.<br />

Dabei wollte man deren Entwicklung<br />

über einen größeren<br />

Zeitraum hinweg verdeutlichen.<br />

Deshalb werden nicht nur die Wochendaten<br />

des aktuellen Monats<br />

gezeigt, sondern auch eine Rückschau<br />

auf die letzten drei Monate.<br />

Doch welche Informationen<br />

können die Mitarbeiter der Tafel<br />

entnehmen?<br />

Punkt : Wer sind die Vorgesetzten?<br />

Streng nach dem Motto „Ein<br />

Bild sagt mehr als 1.000 Worte“<br />

sind die Porträts der Verantwortlichen<br />

der Bereiche abgebildet.<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

Kennzahlen<br />

Betriebswirtschaftliche Kennzahlen<br />

dienen zur Beurteilung von<br />

Unternehmen, der Festlegung<br />

von Unternehmenszielen und<br />

der Kontrolle, ob diese Ziele<br />

erreicht wurden. Mit Kennzahlen<br />

können Geschäftsprozesse<br />

messbar gemacht werden – was<br />

dazu geführt hat, dass bestimmte<br />

Kennzahlen im Zuge von Zertifizierungen<br />

(zum Beispiel ISO/TS<br />

16949) explizit gefordert und vorgeschrieben<br />

werden.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Punkt : Den aktuellen Krankenstand<br />

und den Umsatz des Unternehmens.<br />

Punkt : Zwei wichtige Kennzahlen<br />

auf die Putzerei bezogen: zum<br />

einen das Verhältnis zwischen Vorgabe<br />

und Anwesenheitszeit, zum<br />

anderen den Anteil der nicht ausreichend<br />

geputzten Teile (nach der<br />

Kontrolle). Hier steht die Qualität<br />

im Mittelpunkt.<br />

Punkt : Aktuelle Verbesserungsmaßnahmen,<br />

die für die Umsetzung<br />

Verantwortlichen und den<br />

Umsetzungstermin. Eine Ampel<br />

zeigt die verbleibende Zeit bis zur<br />

Umsetzung an.<br />

Punkt : Liefertreue, Umsatz<br />

und Rückstand. Deren Entwicklung<br />

wird in einem rollierenden<br />

Monatssystem vorgestellt. Daraus<br />

kann jeder die Tendenzen ablesen.<br />

„Tue Gutes, und sprich darüber<br />

…“, heißt es. Mit anderen Worten:<br />

Die Prozesstafel im Lean-Prozess ist<br />

nur so gut wie die Kommunikation<br />

zwischen Meistern und Mitarbeitern.<br />

Die Tafel muss also regelmäßig<br />

gelesen und von Mitarbeitern<br />

und Meistern gemeinsam besprochen<br />

werden.<br />

Jeder Mitarbeiter sollte den aktuellen<br />

Stand der Produktion kennen.<br />

So kann er sich stärker mit<br />

den Unternehmenszielen identifizieren.<br />

Zudem sorgen die Daten<br />

für zusätzliche Transparenz bei<br />

Entscheidungen – was zu einem offenen,<br />

konsequenten und kundenorientierten<br />

Führungsverhalten bei<br />

Pleissner Guss beiträgt.<br />

Kurz und gut: Für jeden Bereich<br />

kann man objektiv und fair Daten<br />

erheben und auf der Prozesstafel<br />

für jeden kommunizieren. Denn<br />

was man nicht misst, kann man<br />

auch nicht verbessern.<br />

Felix Weber


Q1-Lieferant für B<strong>Bahn</strong> h<br />

Pleissner · Seit 1898 Fortschritt im Eisenguss<br />

m Handformguss gilt die Fer-<br />

Itigung von Komponenten aus<br />

Gusseisen mit Lamellengrafit oder<br />

Kugelgrafit als Spezialität von<br />

Pleissner (bis 10.000 kg im Einzelguss<br />

und ab 75 kg im Kleinserienguss).<br />

Zudem ist das Unternehmen<br />

auf Erzeugnisse für den allgemeinen<br />

Maschinen- und Anlagenbau,<br />

die Elektroenergie-Erzeugung aus<br />

Windkraftanlagen und den Schienenfahrzeugbau<br />

mit speziellen Anforderungen<br />

spezialisiert.<br />

Sein Produktportfolio: <strong>Bahn</strong>getriebe,<br />

Motorengehäuse, Ständergehäuse,<br />

Getriebegehäuse, Drehmomentstützen<br />

und Lagerschilde.<br />

Für das Drehgestell fertigt man<br />

Federzentrierungen, Torsionsstabaufnahmen,<br />

Pendelstücke und<br />

Dreh zapfen.<br />

Auf der InnoTrans präsentiert<br />

Pleissner die Drehmomentstütze<br />

2165255-0009 aus GJS-400-18LT<br />

Kugelgrafit. Dieses 80 kg leichte<br />

Gussstück wurde für die Alstom<br />

Transport Deutschland GmbH mit<br />

und ohne DB-Abnahme gefertigt.<br />

Quelle: Siemens<br />

Motorengehäuse Siemens<br />

Drehmomentstütze<br />

Einsatzgebiet: Bei den ein- und<br />

mehrteiligen Dieseltriebwagen<br />

CORADIA LINT 27/41/54/81 des<br />

Kunden wird das Antriebsmoment<br />

über achsreitende Getriebe auf die<br />

Antriebswellen übertragen. Abgestützt<br />

werden die Getriebe über<br />

eine Pendelstütze und eine Drehmomentstütze.<br />

Sie übertragen die<br />

aus dem auftretenden Motormoment<br />

resultierenden Kräfte zwischen<br />

Getriebegehäuse und Drehgestellrahmen<br />

und ermöglichen,<br />

Relativbewegungen auszugleichen.<br />

Pleissner produziert bereits die<br />

dritte Stützen-Generation. Für Weiterentwicklung<br />

und Umsetzung<br />

stehen für Alstom bei Pleissner ein<br />

erfahrenes Team und modernste<br />

computergestützte Anlagen bereit.<br />

Die Gießereiprodukte werden<br />

als Rohguss oder vorbearbeitet geliefert.<br />

Gussstücke sind nach den<br />

Gütevorschriften der Deutschen<br />

<strong>Bahn</strong> AG und für sämtliche Klassi-<br />

fikationsgesellschaften zugelassen.<br />

zu<br />

Pleissner ist Q1-Lieferant<br />

und lebt<br />

ein zertifiziertes Qualität Qualitätsmanage-<br />

ment.<br />

Ulrich Gohl<br />

Foto: Ulrich Gohl<br />

GUSS<br />

Überraschung.<br />

Die 8. und 9. Klasse der KGS Bad Lauterberg waren bei Pleissner Guss zu<br />

Besuch. 16 Schüler – betreut von den Lehrerinnen Marlies Heinekamp<br />

und Bärbel Philipps – tauchten ein in die ihnen bislang unbekannte Welt der Gießerei. Nach einer kurzen Unternehmenspräsentation<br />

wurden die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen durch das Werk geführt. Die erste<br />

übernahm Magnus Duda, die zweite Detlef Wüstefeld. Nach zwei Stunden im Betrieb wunderten sich die Jugendlichen,<br />

wie schnell die Zeit vergangen war. In einer Abschlussrunde war der Tenor eindeutig: „Das ist ja viel interessanter,<br />

als wir gedacht haben.“ Das Foto zeigt die Schulklasse mit Ulrike Libal und Magnus Duda (rechts).<br />

ul<br />

KURZ NOTIERT …<br />

Drehmaschine. In den<br />

nächsten Tagen wird bei Pleissner<br />

Guss in Herzberg eine neue CNCgesteuerte<br />

Maschine aufgebaut:<br />

die Zyklen-Drehmaschine Kern<br />

CD 282 mit dem Schnellwechsel-<br />

Werkzeugträger „Multifix“. Sie hat<br />

eine Spannweite beziehungsweise<br />

Drehlänge von 500 mm. Die<br />

Maschine wird zukünftig auch für<br />

die Azubi-Ausbildung eingesetzt<br />

werden und deshalb auch die<br />

Ausbildungsmöglichkeiten im<br />

Unternehmen verbessern helfen.<br />

Ersatzversorgung. Vor<br />

einigen Wochen wurde auf dem<br />

Gelände der Friedrich Wilhelms-<br />

Hütte in Mülheim an der Ruhr<br />

eine dezentrale Sauerstoffversorgung<br />

mit Tank und Verdampfern<br />

neu aufgestellt. Hintergrund der<br />

Maßnahme: Die Standleitung des<br />

bisherigen ortsansässigen Sauerstoff-Anbieters<br />

stand dem Unternehmen<br />

leider nicht mehr zur<br />

Verfügung.<br />

Foto: mh<br />

glück auf · 3/2012 ......... 32<br />

Gesundheitsschutz.<br />

„Compliance im<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz“<br />

war der Titel der Fortbildungsveranstaltung der Berufsgenossenschaft<br />

Holz und Metall, die Mitte August in Magdeburg stattfand.<br />

Themen waren der Arbeitsschutz als Instrument der Personalentwicklung,<br />

Verantwortung und Haftung im Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie<br />

Rechtsgrundlagen im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die GMH Gruppe<br />

vertraten (von links nach rechts): Martin Hartung (Personalleiter Harz<br />

Guss Zorge), Ulrike Libal (Personalleiterin Pleissner Guss) und Referent<br />

Ferenc Albrecht (Personalentwicklung Schmiedewerke Gröditz).<br />

ul<br />

Kranballett.<br />

Foto: Gerhard Dallmann<br />

Foto: privat<br />

Harz Guss Zorge (HGZ) hat ihre Energieversorgung<br />

optimiert. Zu diesem Zweck<br />

musste auch ein riesiger Autokran eingesetzt – und die Ortsdurchfahrt von<br />

Zorge einen Tag lang komplett gesperrt werden. Hintergrund der Aktion:<br />

Die Gießerei stellte ihre Stromversorgung während des Sommerstillstands<br />

auf neue, größere Füße – unterstützt von der GMH Engineering. In einem<br />

ersten Schritt mussten die Trafo-Anlagen und die Niederspannungs-Unterverteilungen<br />

in der Produktion und die Mittelspannungs-Verteilung erneuert<br />

werden. Am Anfang nahmen sich die Mitarbeiter die Kernmacherei und<br />

die Putzerei vor, um hier die neuen Trafo-Anlagen und Unterverteilungen<br />

einzusetzen. Dabei wurden der GMH Engineering, den ausführenden<br />

Firmen Cedelec und Isoblock, dem HGZ-Werkdienst und der Kranfirma<br />

Fricke-Schmidbauer große Konzentration und ebenso großes Geschick<br />

abverlangt. Denn bei der Ausführung war Millimeterarbeit angesagt – und<br />

dies bei Lasten von mehr als 42 t, die über 45 m bewegt werden mussten.<br />

Um sie über Hallen und Dächer zu hieven, setzte man einen Autokran ein.<br />

Er hatte eine Hubkraft von 500 t und einen Gittermastaufbau, den man bis<br />

auf 92 m ausfahren konnte. Flankiert wurde er von einem 100-t-Hilfskran.<br />

Hinzu kam ein weiterer 200-t-Autokran. Auf dem Foto ist die 42-t-Station<br />

zu sehen, die von einem der Krane gerade auf die andere Seite der Putzerei<br />

gehoben wird. Die Arbeiten werden nicht die letzten ihrer Art gewesen<br />

sein. Denn langfristig gesehen möchte das Unternehmen bis zum Jahr<br />

2015 auch seine Anschlusskapazität erhöhen – und zwar von 6,8 MW auf<br />

10 MW.<br />

Andreas Glaßmeyer


GUSS<br />

Eisengießer zeigt Herz<br />

für krebskranke Kinder<br />

HGZ · Mit einem Teddybären fing alles an: Andreas Glässer hat sein<br />

Arbeitszeitkonto „geleert“, um die Betreuung krebskranker Kinder zu fördern.<br />

ndreas Glässer gilt bei Harz<br />

AGuss Zorge als Urgestein. Seit<br />

fast 40 Jahren ist er im Schmelzbetrieb<br />

und dort seit geraumer Zeit<br />

als Vorarbeiter der E-Ofenmannschaft<br />

tätig. Ein gestandener Eisengießer<br />

also, der schon viel in seinem<br />

Leben gesehen und erlebt hat.<br />

Einer, den so schnell nichts aus der<br />

Fassung bringt.<br />

Erzählt Andreas Glässer allerdings<br />

von einem speziellen Erlebnis,<br />

wird er sehr nachdenklich.<br />

Eine Begegnung hat ihn nämlich<br />

nachhaltig beeindruckt. „Es war<br />

Mitte letzten Jahres. Ich befand<br />

mich wegen einer Untersuchung<br />

in der Uniklinik Göttingen, als<br />

mir, während ich auf den Behandlungstermin<br />

wartete, ein kleines<br />

Mädchen mit seiner Mutter auffiel“,<br />

schildert Glässer. „Die beiden<br />

Jede Menge Kraft im Arm<br />

HGZ · Weck den Drachen in dir: Drachenboot-Mannschaft aus Zorge konnte<br />

sich bei einem internationalen Rennen überraschend gut platzieren.<br />

laf Ostwald, Mitarbeiter der<br />

OKernmacherei bei Harz Guss<br />

Zorge (HGZ), ist ein begeisterter<br />

und in der Amateurklasse sehr erfolgreicher<br />

Kanusportler. Anfang<br />

letzten Jahres kam ihm die Idee,<br />

mit Harz Guss im Rahmen des Gesundheitsmanagements<br />

an einer<br />

der größten europäischen Breitensportveranstaltungen<br />

im Kanusport<br />

teilzunehmen: den „Internationalen<br />

Dragonboat Races“ in<br />

Hannover. „Ich wollte damit auch<br />

zum Ausdruck bringen, dass wir<br />

bei HGZ alle partnerschaftlich in<br />

einem Boot sitzen“, so Ostwald.<br />

Carsten Weißelberg (HGZ-Geschäftsführer<br />

Technik) war begeistert<br />

– und signalisierte sofort<br />

Unterstützung. Und so dauerte<br />

es nicht lange, und ein Team aus<br />

Die Dragons vor dem Start<br />

standen vor einem kleinen Patientenkiosk.<br />

Ich saß in ihrer unmittelbaren<br />

Nähe und konnte mitverfolgen,<br />

worum sich ihre Unterhaltung<br />

drehte. Das Mädchen wollte einen<br />

Teddybären aus der Auslage haben.<br />

Die Mutter musste ihrem Kind<br />

den Wunsch ausschlagen – wegen<br />

Geldknappheit. Ich kam mit der<br />

Frau ins Gespräch. Wie sich herausstellte,<br />

hatte das Kind Krebs im<br />

Endstadium.“ Bestürzt und traurig<br />

kaufte Andreas Glässer dem kleinen<br />

Mädchen den Teddy.<br />

Dieses Erlebnis in der Uniklinik<br />

war für den langjährigen HGZ-<br />

Mitarbeiter sehr einschneidend.<br />

Er wollte etwas für Menschen –<br />

speziell für Kinder – in ihrer wohl<br />

schwersten Lebensphase tun. Nach<br />

einiger Zeit fand Andreas Glässer<br />

die geeignete Möglichkeit zu<br />

20 interessierten Mitarbeitern und<br />

Freunden von Harz Guss Zorge<br />

war zusammengestellt. Dabei bemühte<br />

man sich besonders darum,<br />

mindestens sechs weibliche Teilnehmer<br />

zu akquirieren. Schließlich<br />

werden für jede fehlende Frau<br />

Strafsekunden verrechnet.<br />

Ein griffiger Name für die<br />

neu gegründete Mannschaft war<br />

schnell gefunden: HGZ-Dragons.<br />

Teilnahmegebühr, Bustransfer und<br />

eine entsprechende Sportbekleidung<br />

sponserte Harz Guss.<br />

Im Vorfeld standen zwei Trainings<br />

an. Absolviert wurden sie<br />

dort, wo auch das Rennen stattfinden<br />

sollte: auf dem Maschsee<br />

in Hannover. Die meisten hatten<br />

noch nie in einem Drachenboot<br />

gesessen. Bei den einstündigen<br />

helfen. Und dann stand sein Entschluss<br />

fest: Er spendete 200 Stunden<br />

seines Arbeitszeitkontos an die<br />

„Elternhilfe für das krebskranke<br />

Kind Göttingen e. V.“ Ihr Gegenwert<br />

konnte sich sehen lassen:<br />

2.600 Euro.<br />

Die Elternhilfe wurde 1985 gegründet.<br />

Der Verein hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, die Betreuung<br />

krebskranker Kinder zu verbessern.<br />

So ist er zum Beispiel Träger<br />

eines „Elternhauses“ in unmittelbarer<br />

Nähe der Uniklinik Göttingen.<br />

Hier werden Väter und Mütter<br />

untergebracht, deren schwer<br />

erkrankte minderjährige Kinder in<br />

dem Krankenhaus stationär behandelt<br />

werden. Die Einrichtung steht<br />

allen Eltern und weiteren Verwandten<br />

offen, unabhängig von<br />

der Art der Erkrankung.<br />

Trainingseinheiten konnten sie<br />

dann Boot und sich untereinander<br />

kennenlernen.<br />

Das Drachenbootfestival fand<br />

bei schönem Sommerwetter statt.<br />

Gut gelaunt waren die HGZ-Dragons<br />

bereits einen Tag zuvor angereist.<br />

Nachdem man die Zelte für<br />

das Nachtquartier aufgebaut hatte,<br />

endete der Tag mit einem gemütlichen<br />

Beisammensein am Grill und<br />

der Besprechung letzter Einzelheiten<br />

für das Rennen.<br />

Am nächsten Tag war es so weit.<br />

Es galt, sich in einem Teilnehmerfeld<br />

aus 3.500 Sportlern bzw. 147<br />

Boot-Teams in den Klassen „Breitensport“,<br />

„Fun/Fun“, „Fun/Sport“<br />

und „Leistungsklasse“ als Newcomer<br />

zu beweisen – was bravourös<br />

gelang.<br />

Werksfoto<br />

glück auf · 3/2012 ......... 33<br />

Die Krankenkassen übernehmen<br />

nur die Kosten für die Übernachtung<br />

eines Elternteils. Durch diesen<br />

Beitrag sind nur etwa 30 Prozent<br />

der allgemeinen Betriebskosten<br />

des Elternhauses gedeckt. Der<br />

Verein ist deshalb auf Spenden<br />

angewiesen. Wie die von Andreas<br />

Glässer. „Ganz besonders bedanken<br />

möchte ich mich bei Frau Ittner<br />

aus dem Chefsekretariat, die<br />

sich um die Organisation der Angelegenheit<br />

gekümmert hat, sowie<br />

bei Herrn Weißelberg, der einer<br />

Umwandlung meiner Arbeitskon-<br />

Die Drachenreiter aus dem Harz: das Team der HGZ-Dragons.<br />

Üblicherweise steigt ein neues<br />

Team in der Fun/Fun-Klasse ein.<br />

Die ersten drei platzierten Teams<br />

dieser Klasse steigen dann in die<br />

Fun/Sport-Klasse auf und dürfen<br />

im Folgejahr in dieser höheren<br />

Klasse starten. Die letzten drei aus<br />

der Fun/Sport-Klasse wiederum<br />

steigen ab. Für die HGZ-Dragons<br />

sollte diese Regelung noch wichtig<br />

werden:<br />

Die Fun/Fun- sowie die Fun/<br />

Sport-Klasse bestanden am Veranstaltungswochenende<br />

jeweils aus<br />

49 Teams. Sie mussten sich etwa<br />

zehn Veranstaltungsboote teilen,<br />

die vom Veranstalter gestellt wurden<br />

– inklusive Steuermann.<br />

Vom Reglement her hätten die<br />

HGZ-Dragons in der Einsteiger-<br />

Klasse Fun/Fun starten müssen.<br />

Bedingt durch besondere Umstände<br />

mussten sie sofort in der Fun/<br />

Sport-Klasse antreten. Dort pad-<br />

Ohne Kopf und Schwanz<br />

Foto: mh<br />

Andreas Glässer zeigte Herz und spendete 2.600 Euro. Das Geld ging an die „Elternhilfe<br />

für das krebskranke Kind“ in Göttingen.<br />

tostunden in eine Geldspende zugestimmt<br />

hat“, sagt der HGZ-Mitarbeiter.<br />

Das Geld wird unter anderem<br />

dazu beitragen, Eltern weiterhin<br />

die räumliche Nähe zu ihren kranken<br />

Kindern zu ermöglichen. Dabei<br />

ist die Höhe ihres Einkommens<br />

übrigens nicht relevant. Für die<br />

großzügige Spende bedankte sich<br />

die „Elternhilfe für das krebskranke<br />

Kind Göttingen“ in einem Schreiben<br />

bei Andreas Glässer.<br />

deln überwiegend Amateurteams,<br />

die bis zu zweimal wöchentlich<br />

trainieren.<br />

In den ersten Vorläufen hatte<br />

das Zorger Team noch Anlaufschwierigkeiten.<br />

Aber schon in den<br />

Zwischenläufen steigerte es sich.<br />

Im Kampf um Platz 43–49 setzten<br />

sich die Dragons schließlich gegen<br />

sechs Gegner durch – und gewannen<br />

souverän das Schlussrennen in<br />

der Finalrunde.<br />

Laut Stadionsprecherin waren<br />

die HGZ-Dragons die erste Mannschaft,<br />

die als Newcomer in der<br />

Fun/Sport-Klasse gestartet ist und<br />

sich aus dem Stand heraus dort behaupten<br />

konnte.<br />

Abends klang die Veranstaltung<br />

mit einer Party für alle Teilnehmer<br />

aus. Die „Drachen“ von Harz Guss<br />

Zorge wollen auch im nächsten<br />

Jahr wieder an den Start gehen.<br />

mh<br />

Ein Drachenboot ist ein besonders langes Paddelboot, das seinen<br />

Ursprung als stilisierte Darstellung eines Drachen im Altertum Asiens hat.<br />

Bei den „International Dragonboat Races“ in Hannover wurden Standard-<br />

Sportboote nach der EDBF-Europanorm gefahren. Sie sind ohne Kopf und<br />

Schwanz 12,49 m lang, 1,16 m breit und etwa 250 kg schwer. Der Rumpf<br />

ist aus Glasfaser. Die Besatzung besteht aus maximal 20 Paddlern, einem<br />

Steuermann und einem Trommler. Die Paddler auf der ersten Bank geben<br />

die Schlagfrequenz vor und bestimmen so wesentlich die Renntaktik. Der<br />

Trommler nimmt diese Frequenz auf und schlägt entsprechend die Trommel.<br />

mh<br />

Werksfoto


Werksfoto<br />

Werksfoto<br />

Respekt.<br />

GUSS<br />

Lauffest. Am<br />

8. AOK-<br />

Firmenlauf in Unna nahmen rund<br />

3.700 Läufer (und Walker) aus<br />

250 Firmen teil, unter ihnen auch<br />

ein Team von Walter Hundhausen.<br />

Die Teilnehmer ließen es sich auch<br />

in diesem Jahr nicht nehmen, ihr<br />

Gesundheitsbewusstsein aktiv unter<br />

Beweis zu stellen. Der Lauf ging<br />

über 5,5 km, gestartet wurde in<br />

den frühen Abendstunden. Dank<br />

gutem Wetter erlebten Veranstalter,<br />

Publikum und natürlich auch<br />

Läufer und Walker ein gelungenes<br />

Fest. Das WH-Team von links nach<br />

rechts: Leon Hill, Martin Heistermann,<br />

Ulrich Hill, Michael Tunkel,<br />

Jo Walas, Hans-Günter Geck, Peter<br />

Gähl, Turgay Aykac, Reyhan Karatas,<br />

Murat Gür, Wolfgang Blatt<br />

und Bert Mädefessel. Vorne: Katrin<br />

Hamann und Janine Alexius.<br />

nh<br />

Easy Work. Dieses<br />

Wort-<br />

Etikett tragen bei Walter Hundhausen<br />

ab sofort Arbeitsplätze,<br />

die verletzten bzw. leistungsbeeinträchtigten<br />

Mitarbeitern zeitweilig<br />

ermöglichen, trotzdem ihrer Arbeit<br />

nachzukommen und sich wieder in<br />

den Arbeitsprozess zu integrieren.<br />

Der Betriebsrat hatte einen Wettbewerb<br />

mit Gutscheinen über 120,<br />

110 und 100 Euro ausgelobt, um<br />

diesen griffigen Namen zu finden.<br />

Der Vorschlag von Katrin Hamann<br />

(Personalabteilung) machte das<br />

Rennen. Die Gutscheine wurden<br />

bei der Belegschaftsversammlung<br />

verlost. Hier gratulieren Andrea Redmann<br />

(Personalabteilung, Bildmitte)<br />

und Betriebsrat Hans-Günter Geck<br />

der Namensgeberin Katrin Hamann.<br />

nh<br />

Fotos: respekt.tv<br />

Diese Aktion zieht sich wie ein<br />

roter Faden durch die gesamte<br />

GMH Gruppe. Auch im Ruhrgebiet bei der Gießerei<br />

Walter Hundhausen (WH) zeigte man Flagge – diesmal im Rahmen einer Fußballaktion mit Beteiligung der ehemaligen<br />

Fußball-Weltmeisterin und Schirmfrau der Respekt-Aktion: Sandra Minnert. Sie spielte 18 Jahre in der<br />

Frauenfußball-Bundesliga, 15 Jahre in der Frauen-Nationalmannschaft, war sechsmal DFB-Pokalsiegerin, fünfmal<br />

Deutsche Meisterin, viermal Europa- und zweimal Weltmeisterin und gewann zweimal Olympia-Bronze. 2011<br />

zählte sie zu den Botschafterinnen der FIFA-Frauen-WM. Wie positiv sich ein respektvolles Miteinander auch im<br />

Sport auswirkt, hat Sandra Minnert in ihrer langjährigen Karriere hautnah miterlebt. Sie war als „Promotorin“<br />

angereist, um das Torwandschießen im Vorfeld der Belegschaftsversammlung noch interessanter zu machen. Mit<br />

seiner Unterschrift bekannte sich jeder Torwandschütze zur Respekt-Aktion gegen Fremdenhass und Rassismus.<br />

Weitere Infos: http://www.respekt.tv/events/unternehmen. Das Foto zeigt Schirmfrau Sandra Minnert zusammen<br />

mit dem WH-Betriebsratsvorsitzenden Reinhard Pilk (links) und seinem Stellvertreter Joachim Walas.<br />

nh<br />

glück auf · 3/2012 ......... 34<br />

Eigeninitiative.<br />

Ende Juni besuchte die Klasse 10<br />

IM (= Industriemechaniker) des<br />

Berufskollegs für Technik („Cuno 2“) die Gießerei Hundhausen (WH) in<br />

Schwerte. Begleitet wurde die Gruppe von Dieter Grefe. Nach einem<br />

interessanten Vortrag von Sebastian Voss (Gießerei-Nachwuchs-Ingenieur)<br />

ging es durch Betrieb und Werkstätten. Begleitet wurden die Gäste von<br />

Hans-Peter Limberg (Fachkraft für Arbeitssicherheit) und Dirk Henneboele<br />

(Meister Mechanische Werkstatt). Die Azubis waren allesamt im zweiten<br />

Ausbildungsjahr und zeigten sich ausgesprochen interessiert an den<br />

Abläufen einer Gießerei. Angeregt hatte den Besuch der WH-Auszubildende<br />

Nic Fietkau (Industriemechaniker), der seinen Klassenkameraden zum<br />

einen seinen Arbeitsplatz und zum anderen die Produktion von Gussteilen<br />

vorstellen wollte.<br />

Sebastian Voss<br />

PERSONALIA<br />

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />

Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />

Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />

die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />

Walter Hundhausen GmbH<br />

25 Jahre: Christoph Fuderholz (Modellbau), Marcus Goebel (Kernmacherei),<br />

Iris Kurzbuch (Controlling/EDV), Stephan Schiefer (Schmelzbetrieb),<br />

Andreas Schmieding (Arbeitsvorbereitung), Joerg Schneider<br />

(Personal- und Arbeitswirtschaft) und Hasan Soenmez (Service)<br />

35 Jahre: Ric Fernandez-Fern (Endfertigung), Peter Goral (Modellbau/<br />

Produktionstechnik), Fritz Hasse (Endfertigung), Frank Limberg (Technische<br />

Planung), Bernd Linder (Glüherei), Edmund Lingnau (Instandhaltung)<br />

und Artur Reysz (Modellbau)<br />

Harz Guss Zorge GmbH<br />

25 Jahre: Inge Altekruse-Wedler (KVP- und SBV-Beauftragte), Dirk Holland<br />

(Qualitätskontrolle), Jörg Kohlmeyer (Formanlage) und Andreas Liebing<br />

(Werkdienst)<br />

Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH<br />

25 Jahre: Mevlüt Bildik (Formvorbereitung), Axel Gröger (Modellschreinerei),<br />

Jens Klaas (Arbeitsvorbereitung) und Martin Plettau (Modellschreinerei)<br />

35 Jahre: Manfred Born (Controlling), Jürgen Baszok (Arbeitsvorbereitung),<br />

Klaus-Peter Meik (Poststelle), Frank Six (Formerei Maschinenguss),<br />

Ralf Szymanski (Formerei Maschinenguss) und Dirk Vogel (Arbeitsvorbereitung)<br />

Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH<br />

25 Jahre: Ekrem Boylu, Michael Jäger und Dinko Radja<br />

(alle Instandhaltung)<br />

Pleissner Guss GmbH<br />

25 Jahre: Jens Thiemert (Formanlage III)<br />

Stahlguss Gröditz GmbH<br />

10 Jahre: Markus Raethel (Formerei) und Stefan Schröter (Putzerei)<br />

30 Jahre: Rene Nagel (Putzerei) und Jens Schindler<br />

(Formerei/Kernmacherei)<br />

MWK Renningen GmbH<br />

10 Jahre: Rogerio Evaristo Graca (Putzerei) und Andreas Grüninger<br />

(Betriebsratsvorsitzender)<br />

15 Jahre: Nikolaos Kotsailidis (Putzerei)<br />

MWK Schwäbisch Gmünd GmbH<br />

10 Jahre: Sven Englbrecht (Gießerei)<br />

25 Jahre: Gerold Wahl (Schmelzerei)<br />

Foto: Sebastian Voss


ENGINEERING<br />

Krantechnik: Kranbau Köthen GmbH · Alpha-Elektronik GmbH · Saalfelder Hebezeugbau GmbH<br />

Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte ·<br />

<strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik GmbH<br />

Sechs neue Rangierloks für<br />

den Berliner <strong>Bahn</strong>verkehr<br />

WBA · Unternehmen setzt mehr als 100-jährige Tradition im Bau von Schienenfahrzeugen fort.<br />

echs Rangierlokomotiven des<br />

STyps RL65T hat die <strong>Windhoff</strong><br />

<strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik im Juli<br />

an die Berliner Verkehrsbetriebe<br />

(BVG) ausgeliefert. Die Berliner Verkehrsbetriebe<br />

betreiben das größte<br />

Straßenbahn-Netz Deutschlands<br />

und die Berliner U-<strong>Bahn</strong>. Sie ist eine<br />

der modernsten Untergrundbahnen<br />

in Europa und hat das größte<br />

zusammenhängende Nahverkehrsnetz<br />

dieser Art Deutschlands. Die<br />

Loks sind für den Einsatz im <strong>Bahn</strong>betrieb<br />

gedacht.<br />

Die kompakten Rangierlokomotiven<br />

zeichnen sich durch die<br />

leistungsstarke Kombination eines<br />

Deutz-Dieselmotors (330 kW) mit<br />

einem hydraulischen Turbogetriebe<br />

aus. So sind im Rangierbetrieb<br />

Spitzengeschwindigkeiten von<br />

bis zu 50 km/h möglich. Die verbrauchsgünstigeEinspritztechnologie<br />

und das zeitgemäße automatische<br />

Abgas-Regenerationssystem<br />

gewährleisten einen zeitgemäßen<br />

Betrieb: wirtschaftlich, schadstoffarm<br />

und damit umweltschonend.<br />

Die 20 t schwere Rangierlokomotive<br />

ist serienmäßig mit einem<br />

Gleit- und Schleuderschutz ausgerüstet.<br />

Dadurch werden beim<br />

Anfahren die Zugkraft und beim<br />

Bremsen die Bremskraft optimal an<br />

Die neue Rangierlok RL65T der Firma <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik, von der nun sechs Exemplare an die Berliner<br />

Verkehrsbetriebe ausgeliefert wurden.<br />

Völlig neue Dimensionen<br />

IAGM · Mehr Wärmebehandlungsoptionen, mehr Arbeits- und Umweltschutz<br />

Ein beeindruckendes Bild: eine Generatorwelle über einem der Abkühlbecken der IAG MAGNUM.<br />

it dem Neu- und Umbau<br />

Mzweier Abkühlbecken hat IAG<br />

MAGNUM ihr Leistungsspektrum<br />

in der Wärmebehandlung erweitert.<br />

Zu diesem Zweck wurde ein<br />

ehemaliges Öl-Abkühlbecken nach<br />

einer umfangreichen Sanierung auf<br />

Polymer umgestellt. Außerdem hat<br />

man ein zweites Wasser-Abkühlbecken<br />

auf 13 m verlängert.<br />

Beide Becken sind mit einer neuen<br />

Rührwerkstechnik bestückt. Sie<br />

ermöglicht, während des gesamten<br />

Abschreckvorganges die vorgeschriebenenWärmebehandlungs-<br />

parameter und eine gleichmäßige<br />

Temperaturführung einzuhalten.<br />

In den neuen Becken lassen sich<br />

Bauteile bis zu 10 m Länge und<br />

Stückgewichten bis zu 60 t härten<br />

oder vergüten. Bei diesem Fertigungsschritt<br />

werden rot glühende<br />

Bauteile – je nach Werkstoff – bei<br />

Temperaturen von circa 1.000 °C in<br />

den Abkühlbecken abgeschreckt.<br />

Je nach Werkstoff kann man<br />

durch Härtung oder Vergütung<br />

die Verschleißfestigkeit verbessern<br />

oder das Verhältnis von Zähigkeit<br />

zu Festigkeit einstellen. Dabei kön-<br />

Foto: Marcus Klimek<br />

nen nahezu alle technisch interessanten<br />

Stahllegierungen optimal<br />

für ihren Einsatz wärmebehandelt<br />

werden, beispielsweise Werkzeugstahl<br />

für den Formenbau.<br />

Erfreulicher Zusatzeffekt der<br />

Investition: Das Verfahren ist<br />

modern und umweltfreundlich.<br />

Da man jetzt mit wasserlöslichen<br />

Polymerlösungen arbeitet, bietet<br />

IAG MAGNUM nicht nur mehr<br />

Qualität in der Wärmebehandlung,<br />

sondern auch mehr Arbeits- und<br />

Umweltschutz.<br />

Marcus Klimek<br />

glück auf · 3/2012 ......... 35<br />

Werksfoto<br />

Feuer und Flamme.<br />

<strong>Windhoff</strong>, der<br />

Systemlieferant<br />

Seit 1889 ist die <strong>Windhoff</strong><br />

<strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik im<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

ein fester Begriff. Dies gilt auch<br />

seit 1910 für den Lokomotivbau.<br />

Heute ist das Unternehmen einer<br />

der wichtigsten Systemlieferanten<br />

für die <strong>Bahn</strong>- und die allgemeine<br />

Industrie. Die neue Rangierlok<br />

RL65T gliedert sich harmonisch in<br />

die Produktpalette der <strong>Windhoff</strong>-<br />

Rangiertechnik ein, die Anlagen<br />

und Fahrzeuge von 20 bis 240 kN<br />

umfasst.<br />

die vor Ort herrschenden Reibverhältnisse<br />

angepasst.<br />

Die RL65T ist flexibel einsetzbar<br />

und ermöglicht nicht nur den<br />

Betrieb als Solo-, sondern auch<br />

als Doppellok in der sogenannten<br />

Doppeltraktion. Bei zwei gekoppelten<br />

Zweiachsern (quasi als<br />

Vierachser) können Zugmassen bis<br />

300 t in Gefällen bis 40 Prozent bewegt<br />

werden. Die Bedienung ist auf<br />

den Einsatz im täglichen Rangierbetrieb<br />

abgestimmt und ergonomisch<br />

an die zwei Lokführerstände<br />

angeglichen. Eine Ausstattung mit<br />

Funkfernsteuerung ist ebenfalls<br />

möglich.<br />

Die RL65T und weitere Produkte<br />

der <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik<br />

sind übrigens auch auf<br />

der diesjährigen „InnoTrans“ zu<br />

sehen, der weltweit größten <strong>Bahn</strong>messe.<br />

Frank Smolny<br />

Foto: Heiko Koop<br />

Es ist nicht immer<br />

möglich, spannungsund<br />

verzugsfreie Schweißkonstruktionen herzustellen. Das gilt auch für<br />

die Herstellung von Tripods bei WeserWind. Denn die beim Schweißen<br />

eingebrachte Wärme verursacht bei der Schweißkonstruktion Schrumpfungen<br />

– und damit auch Spannungen. Auch andere Fertigungsverfahren<br />

wie Stanzen, Walzen und Ziehen können Spannungen im Material verursachen<br />

und weiter erhöhen. Anstatt die verzogenen Bauteile oder Anbauteile<br />

zu erneuern, bietet sich eine preiswertere Lösung an: das Flammrichten.<br />

Es beruht auf der Grundlage, dass sich Werkstoffe beim Erwärmen<br />

ausdehnen und beim Abkühlen zusammenziehen. Es hat sich über Jahre<br />

als ein sehr nützliches und effektives Verfahren erwiesen – am häufigsten<br />

zum Beseitigen von Beulen oder bei Plattenfeldern. Abhängig vom betroffenen<br />

Bauteil kann die Wärme in unterschiedlichen Varianten einwirken:<br />

punkt-, strich-, oval- oder keilförmig. Je nach Form und Bauteil kann auch<br />

eine Kombination der Erwärmungsarten sinnvoll sein. Bei WeserWind<br />

arbeiten zwei erfahrene Flammrichter: Matthias Renken und Arno Kerbstat,<br />

der hier eine Naht am Zentralrohr richtet.<br />

Heiko Koop


ENGINEERING<br />

In vollen Zügen genießen<br />

WW · Familientage werden in den Unternehmen der GMH Gruppe unterschiedlich gefeiert. In Bremerhaven<br />

hatte man sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen – indem man die Stadt mit einbezog.<br />

m 7. Juli, morgens um 10 Uhr,<br />

Abetrat WeserWind-Geschäftsführer<br />

Dirk Kassen das eigens für<br />

den Familientag errichtete Podium<br />

am Produktionsstandort Lunedeich.<br />

Dicht hinter ihm folgten<br />

der Bremerhavener Oberbürgermeister<br />

Melf Grantz und BIS-Geschäftsführer<br />

Nils Schnorrenberger<br />

(Bremerhavener Gesellschaft für<br />

Investitionsförderung und Stadtentwicklung<br />

mbH). Vom Podium<br />

aus begrüßte Dirk Kassen herzlich<br />

Einfach tierisch: Ausflug zum Zoo am Meer.<br />

die über 250 Mitarbeiter und deren<br />

Familien, die am Nord-Tor auf Einlass<br />

warteten. Melf Grantz und Nils<br />

Schnorrenberger zogen ihm gleich<br />

und machten Appetit auf das Tagesprogramm,<br />

das die Besucher<br />

auch nach Bremerhaven führen<br />

sollte.<br />

Nach einer guten halben Stunde<br />

öffnete sich das Nord-Tor und<br />

Dirk Kassen bat seine Besucher herein.<br />

Die Familien strömten in die<br />

12.500 m 2 große Produktionshalle<br />

Die Gäste strömten in die Fertigungshalle am<br />

Lunedeich – und waren augenblicklich fasziniert<br />

von den Ausmaßen der Tripod-Riesen.<br />

– und kamen aus dem Staunen<br />

kaum heraus. Nahezu alle Köpfe<br />

blickten an den Tripod-Riesen empor.<br />

Nicht nur die bei WeserWind<br />

arbeitenden Familienmitglieder,<br />

sondern auch Geschäftsführer Dirk<br />

Kassen mussten den Gästen genau<br />

erklären, was es zu sehen gab.<br />

Die BIS hatte einen Informationsbus<br />

auf dem WeserWind-Platz<br />

aufgefahren. Dort durchstöberten<br />

die Familien zwischendurch Wohnungsangebote<br />

und deckten sich<br />

glück auf · 3/2012 ......... 36<br />

Fotos: Jan Reiners<br />

reichlich mit Infoblättern ein. Die<br />

gute Zusammenarbeit mit der BIS<br />

zeigt übrigens, dass WeserWind<br />

nicht nur an der Arbeitskraft, sondern<br />

auch sehr an dem Wohl seiner<br />

Mitarbeiter interessiert ist.<br />

Etwa zwei Stunden hielten sich<br />

die Besucher bei entspannter At-<br />

Stürmisch.<br />

mosphäre in und außerhalb der<br />

Halle auf. Dann rollten bei bestem<br />

Wetter die Busse an, die für den<br />

weiteren Tagesablauf benötigt wurden.<br />

Und nachdem die prall gefüllten<br />

Lunch-Pakete verteilt waren,<br />

hieß es wenig später: „Bitte einsteigen<br />

und Türen schließen.“<br />

Der erste Stopp war das Auswandererhaus<br />

in den Bremerhavener<br />

Havenwelten. Um die Tourist<br />

Guides bildeten sich kleine Gruppen,<br />

die bei einem Spaziergang<br />

rund ums Hafenbecken wissbegierig<br />

der Entstehungsgeschichte Bremerhavens<br />

lauschten. Danach ging<br />

es aufwärts: Oben auf dem Sail-City-<br />

Hochhaus konnte Bremerhaven<br />

aus der Vogelperspektive erneut<br />

punkten und ließ sich bereitwillig<br />

fotografieren.<br />

Nachdem alle Fragen beantwortet<br />

waren und alle ausreichend<br />

Sonne getankt hatten, gingen<br />

Groß und Klein getrennte Wege:<br />

Die Kinder konnten entweder im<br />

Zoo den Eisbären beim Baden zuschauen<br />

oder im Klimahaus auf<br />

dem 8. Längengrad rund um die<br />

Erdkugel wandern. Den Erwachsenen<br />

machte man die kleine, aber<br />

feine Seestadt Bremerhaven mit<br />

ihren vielen Vorzügen schmackhaft:<br />

Angefangen am längsten<br />

Container-Terminal der Welt ging<br />

es durch Lehe mit seinen schönen<br />

Gebäuden vorbei an einer Vielzahl<br />

von Krippen, Kindergärten und<br />

Schulen.<br />

Der Familientag endete – nachdem<br />

sich Kinder und Eltern wiedergefunden<br />

hatten – auf dem<br />

WeserWind-Werksgelände mit einem<br />

Grillfest. Trotz eines kurzen<br />

Schauers klang der Tag schön aus.<br />

Nachdem die Kinder vom Spielen<br />

auf der Hüpfburg erschöpft und die<br />

Eltern gesättigt vom Grillgut das<br />

Gelände verließen, verrieten zufriedene<br />

Gesichter: Die Mitarbeiter<br />

und deren Familien hatten den Tag<br />

in vollen Zügen genossen. Den Organisatoren<br />

war es gelungen, das<br />

familienfreundliche Bremerhaven<br />

und WeserWind von ihrer besten<br />

Seite zu zeigen.<br />

Jan Reiners<br />

Wer malt den stärksten Sturm? Auf dem<br />

Familientag konnten die Kinder der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Ihre „Sturmund-Drang-Zeit“<br />

haben die jungen Künstler sicher noch vor sich. Aber<br />

war das Ganze nur ein Sturm im Wasserglas? Oder wollten die Michelangelos<br />

von morgen einfach nur Sturm läuten für eine Energiewende? Es<br />

lag was in der Luft beim Familientag, etwas, wogegen man Sturm laufen<br />

muss, ehe es sich in Luft auflöst. Sicher haben sie unsere Herzen schon<br />

längst im Sturm erobert und lassen uns nicht in der Luft hängen. Und<br />

anstatt Löcher in Luft zu starren, haben sie lieber die Ruhe vor dem Sturm<br />

genutzt und uns gezeigt: Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen<br />

die einen Mauern, die anderen Windmühlen! Dabei wollten sie weder<br />

Wind säen, noch Sturm ernten und schon gar keine heiße Luft produzieren,<br />

sondern die stürmischen Zeiten einfach nur zu Papier bringen. Fazit:<br />

Es gibt überhaupt keinen Grund, die Ergebnisse in der Luft zu zerreißen<br />

– auch wenn die Luft an der Spitze sicherlich dünn wird. Erstaunlich allerdings<br />

sind die vielen Blitzeinschläge.<br />

rs


Gegenseitiges<br />

Beschnuppern<br />

KBK · Studenten kamen bestens vorbereitet auf<br />

die Messe – und stellten ganz gezielt ihre Fragen.<br />

Wollten gegenseitig mehr voneinander erfahren: Kranbau-Köthen-Mitarbeiter Ingo<br />

Brötzmann und Hendrik Siemionek im Gespräch mit Absolventen.<br />

irmenkontaktmessen ermög-<br />

Flichen Studenten, potenzielle<br />

Arbeitgeber in persönlichen Gesprächen<br />

kennenzulernen und<br />

frühzeitig Kontakte zu knüpfen.<br />

Zudem können sie sich darüber<br />

informieren, was der Arbeitsmarkt<br />

von ihnen erwartet.<br />

Kranbau Köthen nutzte im Mai<br />

die Kontaktmesse der Hochschule<br />

Magdeburg-Stendal, um sich mit<br />

50 weiteren Betrieben als attraktives<br />

Unternehmen zu präsentieren,<br />

das Praktikumsplätze, Abschlussthemen<br />

und Arbeitsplätze für<br />

Einsteiger bereithält. Schließlich<br />

ist der Ingenieur-Nachwuchs aufgrund<br />

des demografischen Wandels<br />

auch im Kranbau gefragt.<br />

Die Messe bot den Kranbauern<br />

die Chance, potenzielle Bewerber<br />

ENGINEERING<br />

Werksfoto<br />

schon im Vorfeld kennenzulernen.<br />

Ihnen konnten sie erläutern, welche<br />

Berufseinstiege Kranbau Köthen<br />

jungen Ingenieuren zu bieten<br />

hat. Die angehenden Akademiker<br />

wiederum hatten auf dem gut besuchten<br />

Stand die Chance, sich<br />

umfassend über das Unternehmen<br />

zu informieren.<br />

Auch mit Ingo Brötzmann (Leiter<br />

Konstruktion) und Hendrik<br />

Siemionek (Personalwesen) kamen<br />

viele ins Gespräch. Es zeigte sich,<br />

dass die jungen Leute durchaus<br />

vorbereitet auf die Messe kamen<br />

und gezielt Fragen stellten. Hoch<br />

im Kurs standen dabei Themen wie<br />

flexible Arbeitszeiten, Vergütung<br />

oder auch Spielräume für die Familienzeit.<br />

Hendrik Siemionek<br />

„Völkerfreundschaft“ hilft<br />

Schülern bei der Berufswahl<br />

KBK · Die Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ ist Kooperationspartner der<br />

Kranbauer. Jetzt erhielt sie erneut das „Berufswahl-Siegel“ von Sachsen-Anhalt.<br />

Offizielle Übergabe der Zertifikate des Berufswahl-Siegels bei der IHK in Magdeburg: Schulleiter Armin Freyer (rechts), Lehrerin<br />

Cornelia Stork mit zwei Schülern der Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ (Mitte), Hendrik Siemionek (KBK, 5. von links) mit<br />

Vertretern des Kultusministeriums, der IHK und des Qualifizierungsförderwerkes Chemie.<br />

ie Sekundarschule „Völker-<br />

Dfreundschaft“ wurde bereits<br />

zum zweiten Mal mit dem „Zertifikat<br />

des Berufswahl-Siegels Sachsen-<br />

Anhalt“ ausgezeichnet. Ermittelt<br />

wird das Siegel in einem standardisierten<br />

Zertifizierungsverfahren.<br />

Gewürdigt werden soll mit der Auszeichnung<br />

die vorbildliche Arbeit<br />

in der Berufswahlorientierung, die<br />

den Schülerinnen und Schülern geboten<br />

wird.<br />

Mit zur Auszeichnung beigetragen<br />

hat sicherlich auch Kranbau<br />

Köthen. Denn die Kranbauer<br />

unterstützen die Schule im Rahmen<br />

einer Kooperationsvereinbarung,<br />

die seit März 2011 besteht.<br />

Das Unternehmen lud zum Beispiel<br />

Schüler, die sich für die Metallbe-<br />

glück auf · 3/2012 ......... 37<br />

arbeitung interessierten, zu Betriebsbesichtigungen<br />

ein. Bei den<br />

„Tagen der Berufsorientierung“<br />

für die Klassenstufe 9 bekamen die<br />

Jugendlichen von der Personalabteilung<br />

Tipps, wie sie ihre Bewerbungsunterlagen<br />

optimal gestalten<br />

und Vorstellungsgespräche führen.<br />

Die Tagungsräume des Unternehmens<br />

stehen der Schule ebenfalls<br />

offen – sei es für die Weiterbildung<br />

von Fachlehrern, sei es für die Treffen<br />

des Arbeitskreises „SchuleWirtschaft“.<br />

Und im nächsten Jahr will<br />

man die Schule im Unterrichtsfach<br />

„Wirtschaft“ unterstützen.<br />

Neben der Sekundarschule „Völkerfreundschaft“<br />

wurden noch elf<br />

weitere Schulen ausgezeichnet. An<br />

der feierlichen Ehrung bei der IHK<br />

Foto: Hendrik Siemionek<br />

Werksfoto<br />

Magdeburg nahmen etwa 200 Gäste<br />

nicht nur aus den Lehreinrichtungen,<br />

sondern auch aus Wirtschaft<br />

und Politik teil.<br />

Zu den ersten Gratulanten gehörte<br />

Kultusminister Stefan Dorgerloh,<br />

der auch die Festansprache<br />

hielt. An die Schüler gewandt<br />

betonte der Minister: „Die richtige<br />

Berufswahl zu treffen ist einer<br />

der wichtigsten Schritte im Leben<br />

eines jungen Menschen.“<br />

Praxisnähe und regionale Vernetzung<br />

sind den Verantwortlichen<br />

besonders wichtig. Deshalb<br />

will sich Kranbau Köthen auch in<br />

Zukunft als Kooperationspartner<br />

engagieren.<br />

Hendrik Siemionek<br />

Wer bietet was?<br />

Welche Anforderungen stellen Unternehmen<br />

an ihre zukünftigen Auszubildenden?<br />

Was haben im Gegenzug die Unternehmen<br />

ihren Auszubildenden zu bieten?<br />

Diesen Fragen ging der Arbeitskreis<br />

SchuleWirtschaft während einer Weiterbildungs-<br />

und Informationsveranstaltung<br />

nach, die bei Kranbau Köthen stattfand.<br />

Eingeladen waren Lehrerinnen, Lehrer und<br />

Multiplikatoren, die im Landkreis Anhalt-<br />

Bitterfeld sich mit der Berufsorientierung<br />

beschäftigen. Zu Wort kamen sowohl Vertreter<br />

der Schulen als auch der Wirtschaft.<br />

Außerdem gab es Wissenswertes aus dem<br />

Bereich der Agentur für Arbeit. Zu Beginn<br />

der Veranstaltung hatte Kranbau Köthen<br />

thematisiert, welche aktuellen Anforderungen<br />

Unternehmen an Azubis stellen.<br />

An den Erfahrungsaustausch schloss sich<br />

ein Gang durch den Fertigungsbereich an.<br />

Dabei hatten die Gäste die Gelegenheit,<br />

den kompletten Entstehungsprozess einer<br />

Krananlage kennenzulernen – angefangen<br />

beim Zuschnitt der Einzelteile über die<br />

Werksmontage bis hin zur Verbindung des<br />

Krans mit der elektrischen Steuerungsanlage.<br />

Die Gäste zeigten sich sehr interessiert.<br />

Auf dem Bild erläutert Montageleiter Maik<br />

Stern den Besucherinnen und Besuchern,<br />

wie in Köthen eine Krananlage gefertigt<br />

wird.<br />

Hendrik Siemionek


ENGINEERING<br />

Koblenzer Rheinhafen erhält<br />

Containerkran aus Köthen<br />

KBK · Ein Kran mit 71 m Spannweite und 37 m nutzbarem wasserseitigen Ausleger<br />

wird nicht alle Tage montiert. Entsprechend viele Passanten beobachten fasziniert das<br />

Schauspiel vom Ufer aus. Auch das schlechte Wetter konnte sie nicht davon abhalten.<br />

Bei der Montage der Anbauteile an den Kranträgern war bis auf etwas Nieselregen die Welt noch in Ordnung.<br />

unkle Regenwolken ziehen<br />

Düber Koblenz hinweg. Ausgerechnet<br />

jetzt, als das Team von<br />

Kranbau Köthen im Koblenzer<br />

Rheinhafen mit den Vorbereitungen<br />

für die Zugmontage des Containerportalkrans<br />

beginnen will.<br />

Bei dem Riesenkran mit 54 (2 x 27)<br />

t x 71 + 37 m kein leichtes Unterfangen.<br />

Einen Tag zuvor hatte das<br />

Wetter noch mitgespielt. Da konnte<br />

man problemlos den Kranträger<br />

in die Montageposition drehen<br />

und die Stützen und Fahrwerke<br />

montieren.<br />

Diese Vormontage des Kranträgers<br />

– seine Gesamtlänge beträgt<br />

fast 122 m – musste parallel zur<br />

Wasserkante erfolgen. Dieses Verfahren<br />

hatten die Kranbauer mit<br />

dem Kunden, den Stadtwerken Koblenz,<br />

zuvor abgesprochen. Denn<br />

während der Vormontagezeit von<br />

mehreren Wochen durfte man<br />

Kurz vor dem Start herrschte alles andere als ideales<br />

Montagewetter im Koblenzer Rheinhafen.<br />

nicht die Zufahrt zum Hafengelände<br />

blockieren und den Hafenbetrieb<br />

über Gebühr beeinträchtigen.<br />

Jetzt ist Mittwoch, der Tag für<br />

die Aufrichtung des Krans. In der<br />

Nacht sind Hilfskrane auf der Baustelle<br />

eingetroffen, darunter vier<br />

Schwerlastkrane. Sie werden jetzt<br />

aufgerüstet und sollen die 350 t,<br />

die der Kranträger mit dem Elektrocontainer,<br />

dem Transformator,<br />

den Stützen und weiteren Anbauteilen<br />

wiegt, anheben.<br />

Einige Koblenzer sind zum Hafen<br />

gekommen, um sich das Schauspiel<br />

anzusehen. In gebührendem<br />

Abstand beobachten sie die Arbeiten.<br />

Jetzt geht nichts mehr, die Zufahrt<br />

zum Hafen ist gesperrt. Containerfahrzeuge<br />

müssen eine Zufahrt<br />

am anderen Ende des Hafens<br />

nutzen.<br />

Eine kurze Baubesprechung,<br />

dann ist es endlich so weit. Mit<br />

Mit zwei SPMT-Modultransportern wird der Kranträger<br />

zunächst um 90 Grad gedreht.<br />

zwei riesigen Traversen wird der<br />

Containerkran mithilfe der vier<br />

Autokrane langsam angehoben.<br />

Die wichtigste Rolle spielt dabei<br />

ein Beobachter, der in einem Personenkorb<br />

postiert ist und alles koordiniert.<br />

Von da aus, in 30 m Höhe, kann<br />

er die Situation überblicken und<br />

passende Anweisungen geben.<br />

Wichtig ist, dass alle vier Montagekrane<br />

gleichmäßig ziehen und der<br />

Kranträger des Containerkrans immer<br />

in der Waage bleibt.<br />

Vier Monteure beobachten dabei<br />

die Fahrwerke. Langsam richtet<br />

sich der Kran auf, die Fahrwerke<br />

laufen ordnungsgemäß auf den<br />

Schienen. Ohne Probleme reckt<br />

sich der Kran in die Luft. Nach<br />

einer Stunde hat er die erforderliche<br />

Höhe erreicht. Jetzt können<br />

die Querverbinder zwischen den<br />

Fahrwerken eingebaut und ver-<br />

glück auf · 3/2012 ......... 38<br />

Anschließend wird die vormontierte Stütze mithilfe<br />

der vier Autokrane eingehoben.<br />

Fotos: Rainer Lorenz<br />

Die Zugbänder werden montiert.<br />

Der Koblenzer Rheinhafen<br />

bolzt werden. In luftiger Höhe werden<br />

die Zugbänder verschweißt.<br />

Jetzt steht der Kran allein da, die<br />

Autokrane haben ihre Arbeit verrichtet.<br />

Was nicht mehr gebraucht<br />

wird, wird abgerüstet und verlässt<br />

die Baustelle. Die Monteure sind<br />

bereits mit den Vorbereitungsarbeiten<br />

für den nächsten Tag beschäftigt.<br />

Jetzt muss nur noch die Laufkatze<br />

montiert werden.<br />

Am nächsten Tag zufriedene Gesichter:<br />

Zur Montage der Laufkatze<br />

herrschen beste Wetterbedingungen.<br />

Viel Platz steht dafür nicht zur<br />

Verfügung, es ist eng, denn die Arbeiten<br />

können nur von der Landseite<br />

durchgeführt werden. Doch<br />

es klappt bestens.<br />

In den kommenden drei<br />

Wochen wurden alle restlichen<br />

Arbeiten erledigt und die<br />

Inbetriebnahme vorbereitet. Nach<br />

erfolgreichem Abschluss konnte<br />

der Kran dem Kunden übergeben<br />

werden und in Betrieb gehen.<br />

Rainer Lorenz<br />

Koblenz und Industrie – das war über Jahrzehnte ein Widerspruch. Lange<br />

glaubten die Stadtväter, allein von Militär und Verwaltung leben zu können.<br />

Bis sie von den wirtschaftlichen Realitäten eines Besseren belehrt<br />

wurden. Daher kommt es, dass der Koblenzer Rheinhafen eine „späte<br />

Geburt“ ist. Denn das Industriegebiet Rheinhafen wurde erst nach dem<br />

2. Weltkrieg entwickelt. Erst am 2. August 1957 erhielt ein Ingenieurbüro<br />

den Auftrag, die Vorplanungen für den Hafen in Wallersheim in Angriff<br />

zu nehmen. Dieser späte Start ins „Industriezeitalter“ hatte für den Hafen<br />

aber auch seine guten Seiten. Denn es entstanden dort moderne und vor<br />

allem auch umweltschonende Produktionsstätten. Zudem verstand man<br />

es, die Entstehung von Monostrukturen zu verhindern. Der Rheinhafen<br />

ist das ganze Jahr über hochwasserfrei und verfügt über ein trimodales<br />

Container-Terminal – das heißt, dass Container über drei verschiedene Verkehrsswege<br />

an- und abtransportiert werden können: über Wasser (Schiff),<br />

Schiene (Zug) und Straße (Lkw). Die Container-Umschlagsanlage wird von<br />

sieben Containerlinien zehnmal pro Woche fahrplanmäßig bedient. Der<br />

Gesamtumschlag beträgt über 1 Million Tonnen pro Jahr. Eigentümer sind<br />

die Stadtwerke Koblenz. Sie verfügen zudem über ein eigenes Schienennetz<br />

im Rheinhafen und über eigene Lokomotiven. Quelle: www.koblenz.<br />

de/wirtschaft_verkehr/wirtschaftsfoerderung_rheinhafen_rueckblick.html<br />

Die entscheidende Phase beginnt, als der Kran Zentimeter<br />

um Zentimeter in die Höhe gehoben wird.


RECYCLING<br />

Roh stoff Re cy cling: Roh stoff Re cy cling Os na brück GmbH · Adolf El ler mann GmbH ·<br />

Roh stoff Re cy cling Dort mund GmbH<br />

Autobahn ohne eigene<br />

Ausfahrt macht keinen Sinn<br />

RRO · Landtagsabgeordnete besuchten den Osnabrücker Hafen.<br />

rneut fanden Abgeordnete des<br />

ELandtagsausschusses „Häfen<br />

und Schifffahrt“ ihren Weg in den<br />

Osnabrücker Stadthafen, wo sie das<br />

Betriebsgelände der Rohstoff Recycling<br />

Osnabrück (RRO) aufsuchten.<br />

Eingeladen hatten die Landtagsabgeordneten<br />

Clemens Lammerskitten<br />

und Anette Meyer zu<br />

Strohen sowie Osnabrücks Bürgermeister<br />

Burkhard Jasper und RRO-<br />

Geschäftsführer Knut Schemme.<br />

Hintergrund ihres Besuches: die<br />

aktuelle Diskussion über die Auf-<br />

stellung einer Prioritätenliste für<br />

den weiteren Ausbau von Wasserstraßen.<br />

Dementsprechend stand der<br />

Osnabrücker Stichkanal im Mittelpunkt<br />

der Gespräche. Denn dessen<br />

Ausbau wurde in den letzten Jahren<br />

zwar umgesetzt, aber ohne die<br />

Schleusen an die neuen Größenverhältnisse<br />

anzupassen.<br />

Nach Meinung von Bernd-Carsten<br />

Hiebing, Schifffahrtsexperte<br />

der CDU-Landtagsfraktion, sind<br />

sowohl Stichkanal als auch Hafen<br />

Osnabrück ein „integraler Bestand-<br />

teil des Mittellandkanals“. Vor<br />

diesem Hintergrund hielt es der<br />

Landtagsabgeordnete Jan Ahlers<br />

für nicht nachvollziehbar, erst die<br />

Brücken zu bauen und den Stichkanal<br />

zu verbreitern, aber beim Bau<br />

der Schleusen ins Stocken zu geraten:<br />

„Ohne neue Schleusen für den<br />

Hafen wird der Mittellandkanal zu<br />

einer Autobahn ohne geeignete<br />

Abfahrt.“<br />

Am Ende des Besuches waren<br />

sich deshalb alle einig: Dem Stichkanal<br />

gebührt die gleiche Bewertung<br />

wie dem Mittellandkanal.<br />

Sorgen sich um die Zukunft des Osnabrücker Hafens (von links nach rechts): die Mitglieder des Land tages Clemens Lammerskitten,<br />

Reinhard Hegewald, Jan Ahlers und Anette Meyer zu Strohen, RRO-Geschäftsführer Knut Schemme, Bernd-Carsten Hiebing (Mitglied<br />

des Landtages), Stefan Rolfes (Vorstand Stadtwerke Osnabrück), Burkhard Jasper (Bürgermeister Osnabrück) und Matthias Krych<br />

(RRO).<br />

Hightech an der Waage<br />

fällt positiv ins Gewicht<br />

RRD · Neues Waagekonzept optimiert Erfassung der Stoffströme.<br />

islang setzte die Rohstoff Re-<br />

Bcycling Dortmund (RRD) beim<br />

Stahlwerk Bous für die Schlackenaufbereitung<br />

eine eigene Waage<br />

ein. Und ESB (Engineering Steel<br />

Belgium) versorgte sie mit Schrotten,<br />

die zuvor über die ESB-Waage<br />

verwogen worden waren.<br />

Beide Waagen hatten allerdings<br />

einen gravierenden Nachteil: Sie<br />

druckten Wiegekarten aus, auf<br />

denen für RRD wenig verwertbare<br />

Angaben standen – Grund genug,<br />

sich über die Optimierung des<br />

Waageprozesses Gedanken zu machen.<br />

An seinen eigenen Standorten<br />

verwendet der Geschäftsbereich<br />

Rohstoff Recycling ein Waageprogramm,<br />

das es ermöglicht, direkt<br />

ins SAP-System zu buchen. Darüber<br />

hinaus werden Schrottsorten,<br />

Lieferanten, Radioaktivitätsmessungen,<br />

IP-Kamerabilder und weitere<br />

konfigurierbare Schnittstellen<br />

abgefragt. Schnell war klar: Dieses<br />

Waageprogramm könnte RRD<br />

auch an den Standorten Bous und<br />

Seraing die Abrechnung und Stoffstromkontrolle<br />

erleichtern. Von<br />

dieser Idee konnten auch die Ent-<br />

scheider von ESB überzeugt werden.<br />

Dabei kam der Idee die Tatsache<br />

entgegen, dass für deren Waage<br />

eh Reparaturarbeiten anstanden.<br />

Gemeinsam überlegte man sich ein<br />

Konzept für ein werkslogistisches<br />

Foto: Stefan Hegner<br />

Die Leichtigkeit der Bedienung demonstriert Alexander Schroers<br />

(Kupfer Recycling Rheydt GmbH) der RRD-Mitarbeiterin Ute<br />

Immich bei ESB in Seraing.<br />

Wägesystem.<br />

Dabei wurden<br />

der Ablaufprozess,<br />

die Art<br />

der Dokumentation<br />

und die<br />

Foto: Ingo Dauer<br />

Die Erfassungsmaske der Waage<br />

glück auf · 3/2012 ......... 39<br />

Eine Schlechterstellung gegenüber<br />

anderen Stichkanälen, wie die<br />

nach Salzgitter und Hildesheim,<br />

dürfe es deswegen nicht geben.<br />

Und Clemens Lammerskitten<br />

formulierte unmissverständlich:<br />

„Bei der Einstufung in eine Prioritätenliste<br />

darf es nicht nur nach<br />

der umgeschlagenen Tonnage<br />

gehen, sondern auch nach Wertschöpfung<br />

und Arbeitsplätzen.“ Er<br />

fordert deshalb, den Osnabrücker<br />

Hafen in das Transeuropäische Verkehrsnetz<br />

(TEN-V) aufzunehmen.<br />

Dr. Knut Schemme<br />

H wie Hohlkörper<br />

Schrott-<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

TEN-V<br />

TEN-V steht für Transeuropäische<br />

Verkehrsnetze. Dazu zählen<br />

Straßen, Eisenbahnstrecken,<br />

Flughäfen, Seehäfen und Binnenwasserstraßen.<br />

Die EU will sie<br />

schrittweise bis 2050 ausbauen<br />

und vereinheitlichen, um die<br />

europäischen Regionen miteinander<br />

besser zu vernetzen und<br />

damit den Waren- und Personenverkehr<br />

zu erleichtern.<br />

Dass Schrott keine brennbaren Materialien und keine Munition enthalten<br />

darf, leuchtet jedem sofort ein. Aber weshalb müssen Schrottlieferungen<br />

an Stahlwerke und Gießereien auch frei von geschlossenen Hohlkörpern<br />

sein, wie in allen Stahlschrott-Sortenlisten und Lieferbedingungen im<br />

gleichen Atemzug erwähnt wird? Es gibt sogar eigens berufsgenossenschaftliche<br />

Vorschriften zu Spreng- und Hohlkörpern im Schrott. Und<br />

Lieferanten müssen jährlich schriftlich bestätigen, dass „der gelieferte<br />

Schrott auf Grund einer Prüfung frei von Sprengkörpern, explosionsverdächtigen<br />

Gegenständen und geschlossenen Hohlkörpern ist“.<br />

Warum solch ein Aufwand bezüglich geschlossener Hohlkörper? Und<br />

worum handelt es sich dabei eigentlich?<br />

Zu geschlossenen Hohlkörpern zählen zum Beispiel geschlossene Getriebe,<br />

leere Gasflaschen, Feuerlöscher, geschlossene Fässer, Kanister und<br />

sonstige Behälter. Was passiert, wenn ein solcher Hohlkörper mit dem<br />

Schrottmix in die etwa 1.640 °C heiße Restschmelze eines E-Ofens wie<br />

dem der GMHütte fällt?<br />

Die Ausdehnung der darin eingeschlossenen Luft durch die Erwärmung<br />

führt zu solch einem Druckanstieg, dass es beim Aufschmelzen des Behälters<br />

zu einer explosionsartigen Druckentladung kommt. Noch gefährlicher<br />

ist es, wenn die Hohlkörper mit Flüssigkeiten gefüllt sind. So werden<br />

zum Beispiel aus einem Liter Wasser bei einer Erhitzung auf 100 °C etwa<br />

1,7 m³ Dampf – also eine Volumenvergrößerung um das 1.700-fache mit<br />

einem entsprechenden Druckanstieg. Und dies kommt einer Explosion<br />

mit möglicherweise verheerenden Auswirkungen gleich.<br />

Hohlkörper können übrigens leicht „entschärft“ werden: durch ein im<br />

Durchmesser mindestens 10 cm großes Loch.<br />

Armin Schröder<br />

Datenströme gemeinsam neu definiert<br />

und optimiert.<br />

Am Ende entschied man sich für<br />

ein SB-Terminal, mit dessen Hilfe<br />

die Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge<br />

selbst verwiegen können. Bedient<br />

wird es intuitiv-einfach über einen<br />

Touchscreen. Um auch internationalen<br />

Anforderungen gerecht<br />

zu werden, wurde das bestehende<br />

Waageprogramm um eine multilinguale<br />

Terminalversion erweitert.<br />

Zurzeit „spricht“ es Deutsch,<br />

Englisch, Französisch und künftig<br />

auch Niederländisch.<br />

Schließlich wurde das Programm<br />

um eine neue Druckersteuerung ergänzt<br />

und in das Domänen-Netzwerk<br />

integriert. Jetzt kann man<br />

jede Wiegekarte – sie wird im DIN-<br />

A4-Format ausgegeben – als Kopie<br />

in Echtzeit ausdrucken, und zwar<br />

an jedem beliebigen Drucker des<br />

Geschäftsbereiches Rohstoff Recycling,<br />

des Stahlwerkes Bous oder der<br />

ESB.<br />

Das Backend für das Programm<br />

liefert eine Microsoft-SQL-Server-<br />

Datenbank. Sie gleicht die Stammdaten<br />

automatisch mit dem in<br />

der GMH Gruppe eingesetzten<br />

SAP-System ab. Auf Werksebene<br />

werden die Wiegedatensätze dann<br />

getrennt. Deshalb können sie in<br />

unterschiedlichen SAP-Systemen<br />

verbucht werden.<br />

Aber wie kann man sicher sein,<br />

dass das verwogene Material dem<br />

Material entspricht, das der Lkw-<br />

Fahrer an der Waage erfasst hat?<br />

Von jeder Verwiegung werden<br />

vier Fotos aufgenommen, die auf<br />

der Wiegekarte abgedruckt werden.<br />

Zwei Fotos dokumentieren<br />

die Ware, und die anderen beiden<br />

Fotos zeigen die Kennzeichen des<br />

Lkw vorne und hinten. Bilder und<br />

Wiegekarten können jederzeit separat<br />

aufgerufen, nachgedruckt<br />

und exportiert werden. Über ein<br />

Customizing-Modul ist die Art der<br />

Kameraanbindung (Videokarte,<br />

Dateisystem oder IP-Kamera) konfigurierbar.<br />

Weitere Highlights runden das<br />

Programm ab. Dazu gehören zum<br />

Beispiel eine Active-Directory-Integration,<br />

ein detailliertes Customizing<br />

sowie die Ansteuerung<br />

verschiedener Waagesysteme und<br />

Schnittstellen (zum Beispiel Barcodescanner,Radioaktivitäts-Messanlage,<br />

Lichtschranken, Schlagbaum).<br />

ds


SERVICE<br />

Weiterbildungsangebote<br />

im 4. Quartal 2012<br />

Dienstleistung: Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH · GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH ·<br />

GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · Edelstahl Service Center Burg GmbH · GMH Prüftechnik GmbH<br />

BGG: AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Tief in der Praxis verankert<br />

BGG · Office-Anwendungen: Arbeitsinstrumente, die Probleme lösen helfen.<br />

ie optimale Nutzung des Computers ist ein „Dauer-<br />

Dbrenner“ der Weiterbildung. In den EDV-Seminaren<br />

der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte<br />

lernen die Teilnehmer den Computer als Hilfsmittel bei<br />

der Problemlösung am Arbeitsplatz kennen. Nach einer<br />

Einführungsphase, die als Einstieg in den jeweiligen<br />

Lernabschnitt dient, werden immer wieder vertiefende<br />

praxisnahe Übungen bearbeitet. Die Teilnehmer lernen<br />

auf diese Weise, problemorientiert am PC zu arbeiten.<br />

Angebote<br />

Basiswissen<br />

Dauer Termine<br />

Grundhandhabung des PC – Die ersten Schritte am Computer 1 Tag 1.10.2012<br />

Basiswissen in Office – Die ersten Schritte mit Word und Excel<br />

Fortgeschrittenes Wissen – Office Anwendungen<br />

2 Tage 9. – 10.10.2012<br />

Word 2010 – Fortgeschrittene Textverarbeitung 2 Tage 22. – 23.10.2012<br />

Excel 2010 – Grundlagen Diagrammerstellung 1 Tag 5.11.2012<br />

Excel 2010 – Fortgeschrittenes Listenmanagement 1 Tag 4.10.2012<br />

Excel 2010 – Pivot-Tabellenauswertung 1 Tag 8.11.2012<br />

PowerPoint 2010 – Fortgeschrittene Techniken<br />

Fortgeschrittenes Wissen – Spezialanwendungen<br />

2 Tage 30. – 31.10.2012<br />

Access 2010 – Grundlagen Datenbankerstellung 3 Tage 15. – 17.10.2012<br />

Access 2010 – Fortgeschrittene Datenbankerstellung 3 Tage 12. – 14.11.2012<br />

Project 2010 – Grundlagen Projektplanerstellung 2 Tage – auf Anfrage –<br />

Unser Angebot zum Thema SAP<br />

SAP-Grundlagen 0,5 Tage 16.11.2012<br />

Seminar-Angebote der BGG<br />

Persönliche Entwicklung<br />

Termine Anmeldeschluss<br />

Effektive Kommunikation mit Mitarbeitern 15.11.2012 15.10.2012<br />

Erfolgreiche Moderation von Meetings und Besprechungen 12. – 13.11.2012 12.10.2012<br />

Kommunikation und Konfliktmanagement<br />

Workshops<br />

26. – 27.11.2012 24.10.2012<br />

Alter Fuchs oder Altes Eisen<br />

Gesundheit<br />

21. – 24.11.2012 28.9.2012<br />

Gesund mit Wechselschicht 15. – 16.11.2012 15.10.2012<br />

Gesunder Rücken<br />

Führungskompetenzen für erfahrene Führungskräfte<br />

18. – 19.10.2012 18.9.2012<br />

Leadership Reflection<br />

Führungskompetenzen für neue Führungskräfte<br />

21. – 22.11.2012 22.10.2012<br />

Der Weg zur professionellen Führungskraft 8. – 9.11.2012 8.10.2012<br />

Führungskompetenzen für Meister, Vorarbeiter und Teamleiter<br />

Führung Meister, Vorarbeiter, Teamleiter<br />

Betriebswirtschaft<br />

29. – 30.10.2012 28.9.2012<br />

Betriebswirtschaft für Techniker, Meister und Ingenieure Teil 1 19. – 20.11.2012 19.10.2012<br />

Foto: Maren Netkowski<br />

Studio.<br />

Ein Schulhalbjahr<br />

lang befassten<br />

sich Schülerinnen und Schüler<br />

der Carl-Stahmer-Hauptschule<br />

Georgsmarienhütte mit Metallverarbeitung,<br />

und zwar im Lernstudio<br />

der BGG. Beim Fertigen eines Grills<br />

oder einer Designeruhr konnten<br />

sie einen Vorgeschmack auf eine<br />

gewerblich-technische Ausbildung<br />

bekommen – unterstützt von dem<br />

Dozenten Peter Hoffmann (rechts)<br />

und dem Schulmitarbeiter Harald<br />

Krone. Das Lernstudio wird von<br />

der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

gefördert und von<br />

der Servicestelle Schule-Wirtschaft<br />

koordiniert. Gut gelaunt nahmen<br />

die Jugendlichen am Ende ihre Auszeichnungen<br />

entgegen.<br />

Susanne Schubert<br />

glück auf · 3/2012 ......... 40<br />

Praxisnah.<br />

Bei der Ausbildungsmesse „Azubis werben<br />

Azubis“ stellten 31 regionale Betriebe mit<br />

ihren Azubis mehr als 20 gewerblich-technische Berufe und verschiedene<br />

duale Studiengänge vor. Veranstalter waren die BGG Berufsbildungsgesellschaft<br />

Georgsmarienhütte, die MaßArbeit des Landkreises Osnabrück<br />

und die Servicestelle Schule-Wirtschaft. Rund 350 Besucher konnten sich<br />

in der Werkstatt der GMHütte praxisnah über die verschiedenen Ausbildungsberufe<br />

informieren. Zudem hatten die Schüler Gelegenheit,<br />

einen Einstellungstest zu absolvieren, professionelle Bewerbungsfotos<br />

zu machen und ihre Bewerbungsmappen von Fachleuten checken zu<br />

lassen. Eltern und Schüler konnten sich auch über ein „Duales Studium“<br />

informieren. Diese Studiengänge werden vor allem in den Bereichen<br />

Betriebswirtschaft und Technik in Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />

Osnabrück angeboten. Das Foto zeigt eine Mitmachaktion der Obermeyer<br />

Maschinenbau GmbH: Beim Herstellen eines Flaschenöffners wurde<br />

gesägt und gefeilt.<br />

Susanne Schubert<br />

Abschied.<br />

PERSONALIA<br />

Nach 47 Arbeitsjahren ging Hans Grimm vom<br />

Edelstahl Service Center Burg in den Ruhestand.<br />

Das Schlosserhandwerk hatte er als Geselle bei einem Schlosserhandwerksmeister<br />

erlernt. Ab 1966 arbeitete er im damaligen Walzwerk Burg<br />

als Schichthandwerker im Vier-Schicht-System. Sein Interesse für Metall<br />

und Schrauben war unübersehbar. Hans Grimm nutzte die Chance, sich<br />

beruflich weiterzubilden – u. a. als Hydraulikmonteur. Sein Wissen gab er<br />

gerne an Lehrlinge und Kollegen weiter. Seine Auszeichnungen sprechen<br />

für seine Kompetenz (von links): Geschäftsführer Jürgen Böttrich, Hans<br />

Grimm, Betriebsrat Thomas Wittwer, Sylvia Folkmer und Jürgen Börner.<br />

Jürgen Börner<br />

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />

Foto: vl<br />

Werksfoto<br />

Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />

Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />

die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />

Edelstahl Service Center Burg GmbH<br />

10 Jahre: Dirk Komorowski (Fertigung) und Marco Pranke (Fertigung)<br />

30 Jahre: Sylvia Folkmer (Anlagentechnik)<br />

35 Jahre: Michael Eichwein (Fertigung), Detlef Hantke (Anlagentechnik)<br />

und Lutz Siemke (Fertigung)<br />

40 Jahre: Hans Ehricht (Fertigung)<br />

GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH<br />

25 Jahre: Stephan Bauschulte (IH-Team Kran), Ralf Bensmann (Anlagenteam<br />

Stahlwerk Automation), Frank Börger (Anlagenteam Stahlwerk),<br />

Guido Börger (Anlagenteam Stahlwerk), Jörn Brandhorst (IH-Team Reserveteilwirtschaft),<br />

Michael Frommeyer (Anlagenteam Walzwerk/Finalbetrieb<br />

Automation), Dirk Heuer (Anlagenteam Stahlwerk) und Burkhard Schmidt<br />

(Steuerungsteam Walzwerk/Finalbetrieb – Blankstahl)<br />

35 Jahre: Thomas Fischer (Steuerungsteam Walzwerk/Finalbetrieb – Blankstahl),<br />

Bernd Garus (Anlagenteam Walzwerk/Finalbetrieb), Thomas Krick<br />

(Anlagenteam Finalbetrieb), Andreas Kröger (IH-Team Stahlbau), Hans-Jürgen<br />

Krösche (IH-Team Stahlbau) und Heinz-Georg Schomaker (Anlagenteam<br />

Stahlwerk)


VERMISCHTES<br />

Nicht nur Ross<br />

und Reiter im Blick<br />

PG · Sprünge dokumentieren, Verweigerungen notieren, Zuschauer schauer im Zaum<br />

halten oder Pferde einfangen – eine Hindernis-Richterin ist vielfach elfach gefordert.<br />

Ulrike Libal arbeitet bei Pleissner<br />

Guss als Personalleiterin. In ihrer<br />

Freizeit engagiert sie sich für den<br />

Pferdesport – als Hindernis-Richterin.<br />

Hier berichtet sie von ihrer<br />

Tätigkeit beim Vielseitigkeits-<br />

Reitturnier in Holzerode:<br />

olzerode ist ein kleines Dorf im<br />

HLandkreis Göttingen. Es ist bekannt<br />

als das „Pferdedorf“, in dem<br />

vor allem im Sommer Vielseitigkeits-Reitern<br />

eine Menge geboten<br />

wird. Seit zwei Jahren verwirklichen<br />

wir uns hier nämlich einen<br />

Traum. Wir – das ist der Reit- und<br />

Fahrverein Holzerode – organisieren<br />

vor Ort ein internationales<br />

Zwei-Sterne-Vielseitigkeits-Reitturnier<br />

(CIC**).<br />

Herbert Klengel, Vereinsvorsitzender<br />

und Besitzer des Struthkrughofes,<br />

berichtete diesmal von 270<br />

gemeldeten Pferden. Zwei Stallzelte<br />

mit jeweils 120 Boxen nahmen<br />

die angereisten Vierbeiner auf.<br />

Natürlich ist Selberreiten in<br />

diesem Fall nicht das Richtige für<br />

eine Freizeitreiterin. Aber es werden<br />

immer viele helfende Hände<br />

gebraucht, damit das mehrtägige<br />

Turnier reibungslos über die Bühne<br />

gehen kann. Besonders wichtig ist<br />

dafür die Besetzung aller Hinder-<br />

nisse mit einem oder besser sogar<br />

mit zwei Hindernis-Richtern.<br />

In Holzerode sind bei der Zwei-<br />

Sterne-Prüfung mehr als 30 Hindernisse<br />

zu besetzen. Der Richter<br />

hat eine Reihe wichtiger Aufgaben:<br />

Er sichert die Geländestrecke,<br />

die im Vielseitigkeitssport für Besucher<br />

immer zugänglich ist. Die<br />

Sicherungspflicht ist sehr wichtig,<br />

da nicht jedem Gast immer<br />

klar ist, aus welcher Richtung das<br />

nächste Pferd d aanga<br />

anga- nga g -<br />

loppiert kommt. kom kommt. mt.<br />

Dafür hat<br />

at der de d r<br />

Richter eine ine ne Tr Tril<br />

illlerpfeife. Dann dokuokumentiertder<br />

er Hi Hindernis-Richterchter<br />

er das daas<br />

fehlerfreie ie Überwin- Übe Überwi rwinn-den<br />

des Hinderniss<br />

Hindernisses isses es und<br />

trägt dies in eine Liste ein. Nat NNatür ürlich<br />

kommt es vor, dass ein Pferd<br />

Offshore Dragon paddelt auf<br />

hervorragenden vierten Platz<br />

WW · Beim diesjährigen „swb-Drachenboot-Cup“ konnte sich das WeserWind-<br />

Team für die B-Läufe qualifizieren. Nach der guten Platzierung hat<br />

die Crew der Ehrgeiz gepackt: Jetzt will man in die A-Läufe.<br />

iele Legenden ranken sich um<br />

Vden Ursprung des Drachenbootfestes,<br />

das in China jedes Jahr<br />

zu Ehren des Staatsmannes und<br />

Poeten Qu Yuan stattfindet. Auf<br />

ihn bezieht sich auch der „swb-<br />

Drachenboot-Cup Bremerhaven“<br />

des Kanu-Vereins Unterweser e. V.,<br />

der zum zwölften Mal ausgetragen<br />

wurde. An den Rennen nahm auch<br />

das Team WeserWind mit seinem<br />

Offshore Dragon teil – und das<br />

sehr erfolgreich.<br />

Perfekt: Pferd und Reiter unterwegs auf dem Gelände.<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den FBG-Hafendrachen (Fischereihafen-Betriebe) und den Offshore Dragons<br />

An den Rennen im „Schaufenster<br />

Fischereihafen“ waren 37 Fun-<br />

Mannschaften beteiligt. Sie rekrutierten<br />

sich aus Unternehmen,<br />

Vereinen und anderen Organisationen,<br />

zwei Schülermannschaften<br />

und zwei Bremerhavener Stadtteilmannschaften.<br />

Die Fun-Teams<br />

kämpften um die beste Platzierung<br />

auf der Distanz von 250 m, und das<br />

in zwei Gruppen.<br />

Den ersten Platz in der Gruppe<br />

A verteidigte mit der Bestzeit von<br />

Foto F Foto Fot Foto FFo Foto F FFotos: oto o t<br />

t o oos:<br />

s: : p ppriva<br />

p<br />

p pprivat<br />

riva riv riva riv riva r riva rivat iva i iva ivv<br />

va vaa<br />

Fotos: Wilfried Hörhold<br />

64,71 Sekunden die Feuerwehr<br />

Bremerhaven. Statt einer Champagner-Dusche<br />

gönnte sich das<br />

Sieger-Team ein Hafen-Bad im Anschluss<br />

an das Finale.<br />

In der Gruppe B errang die Kriminalpolizei<br />

Bremerhaven mit<br />

einer Zeit von 67,34 Sekunden den<br />

ersten Platz. Der Offshore Dragon<br />

von WeserWind hatte sich in dieser<br />

Gruppe in den Vorläufen mit<br />

der zwölftbesten Zeit für die B-Läufe<br />

platziert. Motiviert durch diesen<br />

glück auf · 3/2012 ......... 41<br />

jenseitsvomwerk<br />

nicht springen möchte und stehen<br />

bleibt, es also verweigert. Gerade<br />

das Verweigern muss gewissen<br />

haft haft registriert und dokumentiert<br />

werden. Insgesamt darf ein Team<br />

aus Pferd und Reiter im gesamten<br />

Parcours nur zweimal verweigern.<br />

Sonst droht das Ausscheiden.<br />

Im schlimmsten Fall<br />

– bei einem Sturz von<br />

Pferd und Reiter –<br />

muss der Hindernis-<br />

Richter Hilfe herbei-<br />

Hindernis-Richterin<br />

Ulrike Libal in Aktion.<br />

Ihre Arbeit ist verantwortungsvoll.<br />

Erfolg, kämpfte sich die Mannschaft<br />

auf einen hervorragenden<br />

vierten Platz mit einer Zeit von<br />

71,34 Sekunden vor.<br />

Erstmals gab es auch eine Stadtteilmeisterschaft.<br />

Den Geldpreis<br />

von 250 Euro und den Titel des ersten<br />

Bremerhavener Drachenboot-<br />

Stadtteilmeisters erpaddelte sich<br />

das „Team Mitte“. Das Geld wird<br />

die Truppe an eine gemeinnützige<br />

Organisation in<br />

ihrem Stadtteil spenden.<br />

Sicher ist schon jetzt:<br />

Das hoch motivierte<br />

WeserWind-Team hat<br />

viel Potenzial. Auch<br />

im kommenden Jahr<br />

will man am Cup teilnehmen<br />

– mit der Hoffnung<br />

auf eine Platzierung<br />

in der A-Gruppe.<br />

Wilfried Hörhold<br />

Zur Geschichte<br />

holen. Dafür hat er ein Funkgerät.<br />

Und manchmal muss er dem Reiter<br />

soga sogar dabei helfen, das Pferd<br />

wieder eeinzufangen.<br />

Der SSpaß<br />

kommt bei dieser Tä-<br />

tigkeit auch a nicht zu kurz. Denn<br />

wie bei<br />

einem englischen Picknick<br />

sitzt ma man den ganzen Tag im Freien<br />

– gemei gemeinsam mit einer Freundin –<br />

und hat<br />

endlich mal Gelegenheit,<br />

sich aus ausführlich auszutauschen.<br />

Und<br />

nicht nur das: Dabei hat<br />

man no noch das Vergnügen, einen<br />

wirklich wirklichen Olympiasieger wie An-<br />

dreas DDibowski<br />

(Mannschaft 2008)<br />

und and andere internationale Sportler<br />

live und<br />

aus der Nähe in Aktion<br />

beobach beobachten zu können.<br />

Das TTurnier<br />

sowie die Tage davor<br />

und dan danach sind hektisch. Aber sie<br />

machen<br />

Freude und vermitteln<br />

einem eein<br />

Zusammengehörigkeits-<br />

gefühl –<br />

im guten Sinn von Horse-<br />

manship manship. Bis zum nächsten Mal in<br />

Holzero Holzerode …<br />

IMPRESSUM<br />

Den ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe,<br />

Ar ti kel, An re gun gen und Kri tik für die<br />

nächs te Aus ga be müs sen recht zei tig<br />

bei Ih ren An sprech part nern vor lie gen.<br />

Letz ter mög li cher Ter min ist der:<br />

19.10.2012<br />

He raus ge ber:<br />

Ge orgs ma ri en hüt te Hol ding GmbH<br />

Neue Hüt ten stra ße 1<br />

49124 Ge orgs ma ri en hüt te<br />

www.gmh-hol ding.de<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Iris-Kath rin Wil ckens<br />

Re dak ti ons team:<br />

Norbert Hemsing (nh), Markus<br />

Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk),<br />

Dr. Ulrike Libal (ul), Ve ra Loo se (vl),<br />

Eberhard Mehle (em), Julia Pehla (jp),<br />

Sarah-Fee Pietrowsky (sp), Hans-Günter<br />

Ran del (hgr), Oliver Santelli (os),<br />

René Surma (rs), Dirk Strothmann<br />

(ds), Iris-Kath rin Wil ckens (ikw),<br />

Marcus Wolf (mw), Dr. Be a te-Ma ria<br />

Zim mer mann (bmz)<br />

Pro duk ti on und Gra fik:<br />

elemente designagentur,<br />

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Text be ar bei tung:<br />

Pe ter Karl Mül ler (pkm)<br />

Lektorat:<br />

Dorothea Raspe, Münster<br />

Her stel lung:<br />

STEIN BA CHER DRUCK GmbH,<br />

Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pier<br />

Die glückauf erscheint viermal im Jahr<br />

Ein Drachenbootrennen: Was ist das? Wieso fahren 20 Erwachsene plus<br />

Steuermann und Trommler in einem Boot? Zur Geschichte: Qu Yuan<br />

lebte im dritten Jahrhundert vor Christus während der Chu-Dynastie und<br />

schrieb eines der einflussreichsten Werke der chinesischen Dichtkunst: das<br />

Li Sao. Am Hofe des Königs Huai soll er einen höheren Posten bekleidet<br />

haben, dann jedoch aufgrund seiner politischen Meinung des Amtes<br />

enthoben und ins Exil verbannt worden sein. Aus Verzweiflung über die<br />

Missstände im Land stürzte er sich am fünften Tag des fünften Monats<br />

in die Fluten des Flusses Mi Luo. Hunderte von Fischern versuchten,<br />

ihn zu retten. Dabei lieferten sie sich in ihren Booten ein Wettrennen.<br />

Zudem versuchten sie mit lautem Trommeln und wilden Paddelschlägen,<br />

die gefährlichen Fische zu vertreiben. Vergeblich … Seitdem wird die<br />

symbolische Suche nach dem Geist des Poeten in Form von Drachenboot-<br />

Festivals fortgesetzt. Unklar ist bis heute, warum den ursprünglichen<br />

Fischerbooten Drachenköpfe hinzugefügt wurden. Vielleicht sollten sie<br />

dazu dienen, die bösen Wassergeister fernzuhalten.


DIE LETZTE SEITE<br />

Veggie-Food für „Schichtarbeiter“<br />

Hoch lebe der Gemüse-Aufl auf: Er ist schnell gemacht und hilft auf schmackhafte Weise Reste vertilgen.<br />

Sie sehen immer so toll aus, pupurglänzend<br />

gesund und prall in der<br />

Form – einfach appetitlich. Aber viele<br />

wissen nicht so recht, was sie damit<br />

anstellen sollen: Auberginen. Bei einigen<br />

Rezepten soll man sie in Scheiben<br />

schneiden, salzen, damit sie Wasser<br />

ziehen, und dann mit der Hand ausdrücken<br />

– aber wer möchte ihnen das<br />

schon antun? Da kommt ein Rezept<br />

gerade recht, bei dem sie so verwendet<br />

werden, wie sie sind. Es ist ein<br />

„schnelles Rezept“, das Beilage oder<br />

Hauptgericht sein kann und das Sie<br />

variieren können. Dabei soll man die<br />

Auberginen kräftig salzen und pfeffern<br />

(sie können das vertragen). Benutzen<br />

Sie am besten Meersalz<br />

aus der Mühle. Das lohnt: Es<br />

schmeckt einfach besser.<br />

Grundrezept:<br />

• Backofen auf 160 Grad<br />

vorheizen (Ober- und<br />

Unterhitze).<br />

• Auberginen und Zucchini<br />

längs in etwa 0,5 cm dicke<br />

Scheiben/Streifen schneiden.<br />

glück auf unterwegs<br />

• Tomaten klein würfeln.<br />

• Knoblauchzehe in dünne Scheibchen<br />

schneiden.<br />

• Auflaufform mit etwas Olivenöl<br />

ausstreichen.<br />

• Boden mit einer Schicht Auberginen<br />

belegen. Salzen, pfeffern und<br />

mit Kräutern bestreuen.<br />

• Auberginen-Schicht mit Tomatenwürfeln<br />

bedecken. Salzen, pfeffern,<br />

mit Kräutern bestreuen und Hälfte<br />

der Knoblauchscheibchen darauf<br />

verteilen.<br />

• Tomaten-Schicht mit Zucchini-<br />

Streifen belegen. Salzen,<br />

pfeffern, mit Kräutern<br />

bestreuen und<br />

Rest der<br />

Knoblauch-<br />

Foto: Jörg Kampmann<br />

Schauen Sie mal!<br />

Wo hat Katharina Kampmann von der Rohstoff Recycling Osnabrück dem<br />

Astronauten die glückauf 2/2012 in die „Hände“ gedrückt? Dazu ein<br />

kleiner Tipp aus der Klatschpresse: Der Ort ist nach einem Präsidenten<br />

benannt, dessen Frau in zweiter Ehe mit einem griechischen Großreeder<br />

verheiratet war, der nach der Scheidung von ihr eine Operndiva ehelichte.<br />

Senden Sie Ihre Antwort an m.krych@ rro-gmbh.de oder (mit einer<br />

Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück.<br />

Einsendeschluss ist der 10. November 2012. Gehen mehrere richtige<br />

Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner erhält ein Polo-Shirt<br />

aus dem GMH-Fan-Shop. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)<br />

Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen?<br />

Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund<br />

müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um<br />

herausfinden zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen<br />

wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an m.krych@rro-gmbh.de.<br />

Haben Sie’s gewusst?<br />

In unserem letzten Bilderrätsel las Vera Loose (GMHütte) ihre glückauf<br />

vor dem Rathaus in Oslo (Norwegen).<br />

Unter den richtigen<br />

Einsendungen (vielen Dank<br />

für Ihre Teilnahme!) wurde als<br />

Gewinner Klaus-Dieter Schaar<br />

(ein ehemaliger Mitarbeiter der<br />

GMHütte) ausgelost.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Der Gewinner wird von der<br />

Redaktion der glückauf benachrichtigt.<br />

Foto: Klaus Minneker<br />

scheibchen darauf verteilen.<br />

• Zucchini-Schicht mit<br />

Auberginen-Streifen<br />

belegen. Auberginen<br />

mit einem Pinsel etwas<br />

mit Öl bestreichen.<br />

Salzen, pfeffern und mit t<br />

Kräutern bestreuen.<br />

• Mit restlichen Auberginen die<br />

letzte Schicht bilden. Danach<br />

Auberginen etwas kräftiger mit<br />

Olivenöl bestreichen<br />

(letzte<br />

Schicht ist der<br />

Ofenhitze direkt<br />

ausgesetzt).<br />

Nochmals<br />

salzen,<br />

pfeffern<br />

glückauf f · Rät sel<br />

japanischesNationalgetränk<br />

kaufmännischer<br />

Beruf<br />

Variante<br />

Absicht ,<br />

Anliegen,<br />

Bestreben<br />

menschenleer,verlassen<br />

Ausruf<br />

des<br />

Staunens<br />

sensibel<br />

Laubbaum,<br />

Eller<br />

flüssiger<br />

Stalldünger<br />

Einzeldarbietung<br />

sehr<br />

schnell, Speise-<br />

rasend, fisch<br />

stürmisch<br />

Abschnitt<br />

eines<br />

Buches<br />

röm.<br />

Fremd-<br />

Feldherr<br />

u. Staatswortteil:mann<br />

alt<br />

griech.<br />

Lauteninstrument<br />

deutsche<br />

Künstlerin<br />

und<br />

Autorin †<br />

chinesischerPolitiker<br />

†<br />

berühmte<br />

Person<br />

(Kw.)<br />

Baustoff<br />

Palästinenserorganisation<br />

glück auf · 3/2012 ......... 42<br />

und mit<br />

Kräutern<br />

bestreuen.<br />

• Sahne bzw. Crème<br />

fraîche auf der Oberfläche<br />

verteilen.<br />

• Mit einer Handvoll Käse bestreuen.<br />

• Für etwa 90 Minuten in den Backofen.<br />

Wenn’s zu dunkel werden<br />

droht, mit Alufolie abdecken.<br />

nachtaktiver<br />

Vogel<br />

Seemannsgruß<br />

ugs.:<br />

Gewehr<br />

Luftreifen<br />

Varianten<br />

• Sie haben eine Tomate<br />

zu wenig und eine Zucchini<br />

zu viel? Kein Problem: Finden<br />

Sie Ihre ideale Mischung.<br />

westl.<br />

Weltmacht<br />

(Abk.)<br />

asiatischeKampfsportart<br />

feierliches<br />

Gedicht<br />

englisch:<br />

Ende<br />

Angst<br />

Kfz.-Z.:<br />

Limburg<br />

Vorzeichen<br />

Fischkonserve<br />

Schaumwein<br />

Fotozubehör<br />

Vorname<br />

der<br />

West †<br />

vertraute<br />

Anrede<br />

Der glück auf-Meisterkoch empfiehlt:<br />

Zutaten:<br />

• 2 mittelgroße Auberginen<br />

• 3 mittelgroße Tomaten<br />

• 1 mittelgroße m Zucchini<br />

• 1 Knoblauchzehe<br />

Kno<br />

• Herbes Herb de Provence oder Oregano oder<br />

Thymian Thy (jeweils als Trockenkräuter)<br />

• Parmesan Pa oder Schmelzkäse<br />

• 150 1 g Sahne oder Crème fraîche<br />

• Olivenöl, Pfeffer, Salz<br />

Aubergine, Zucchini, Tomate und Knoblauch<br />

sind typische Vertreter der mediterranen<br />

Küche. Sie gelten nicht nur als<br />

lecker, sondern auch als gesund.<br />

• Ihnen fehlen die Sattmacher?<br />

Dann geben Sie klein geschnittene<br />

Kartoffeln hinzu.<br />

• Noch mehr Geschmack<br />

erwünscht? Nehmen Sie mehr<br />

Käse. Oder mengen Sie Pilze oder<br />

halbierte schwarze Oliven unter.<br />

Übrigens: Am allerbesten schmeckt<br />

das Ganze am nächsten Tag – aufgewärmt.<br />

glückauf wünscht Ihnen<br />

guten Appetit.<br />

Vorschau<br />

In der nächsten glückauf<br />

erwarten Sie folgende Themen:<br />

SCHMIEDE / SWG / Feuerwehr<br />

Die Betriebsfeuerwehr des<br />

Standortes Gröditz feiert ihr<br />

130-jähriges Jubiläum. Nach<br />

einem Wettkampf zwischen<br />

befreundeten Feuerwehren<br />

steht jetzt noch ein feierlicher<br />

Empfang für die Feuerwehr am<br />

Jubiläumstag an.<br />

RECYCLING / RRO / Hafen<br />

Osnabrücks Oberbürgermeister<br />

war im Osnabrücker Hafen<br />

zu Gast, um ein für das<br />

Unternehmen existenzielles<br />

Thema zu erörtern: Wie geht es<br />

weiter mit dem Hafenausbau?<br />

GMH GRUPPE / Nachwuchs<br />

Es ist wieder so weit: Wie schon<br />

in den vergangenen Jahren<br />

wird glückauf auf Sonderseiten<br />

den Nachwuchs seiner<br />

MitarbeiterInnnen abdrucken.<br />

GUSS / WH / Instandhaltung<br />

Im Zuge der Instandhaltung der<br />

Gießerei wurden u. a. ein neuer<br />

Manipulator in Betrieb genommen<br />

und die Sandaufbereitung<br />

mit einem neuen Polygonsieb<br />

optimiert. Es reduziert nicht<br />

nur die Staubbelastung der<br />

Luft, sondern erhöht auch die<br />

Sandqualität.

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