Glückauf - Windhoff Bahn
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glück auf Die<br />
3/2012<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Haben Sie auch die Olympischen Spiele verfolgt?<br />
Toll, wenn man Olympiasieger wird. Können<br />
wir Zuschauer je ähnlich Großes erleben? Können<br />
wir: Machen Sie sich einfach zum besten<br />
Papa, zum zuverlässigsten Kumpel, zur fürsorglichsten<br />
Mutter oder treuesten Freundin der<br />
Welt. Selbst am Arbeitsplatz liegen persönliche<br />
Rekorde oder auch Rekorde als Team in Reichweite.<br />
Und Sie werden sehen: Selbst errungene<br />
Siege sind immer noch die schönsten.<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
INHALT<br />
GMH GRUPPE _____________________<br />
Wechsel. Über 20 Jahre konnte er die Geschicke<br />
der GMHütte und der GMH Holding<br />
entscheidend mitprägen. Jetzt hat er den Vorsitz<br />
der Aufsichtsräte beider Unternehmen an<br />
andere übergeben: Dr. Walter Klosterfelde. Seine<br />
Nachfolger sind Siegfried Drueker und Peter<br />
van Hüllen. Näheres dazu erfahren Sie<br />
auf Seite 2<br />
STAHL _____________________________<br />
Profil. Viele große Projekte können nur dann<br />
gelingen, wenn es auch im Detail stimmt. Ein<br />
Beispiel dafür sind die Wulstflachprofile, die von<br />
Mannstaedt für Offshore-Anwendungen gefertigt<br />
werden. Was sie so wichtig macht, schildert<br />
Ulrich Klein<br />
auf Sei te 16<br />
SCHMIEDE ________________________<br />
Energie. Energieeffizienz ist das Gebot der<br />
Stunde. Doch welche Wege führen zu mehr<br />
Energieeffizienz? Ein Beispiel dafür geben zurzeit<br />
Schmiedag und Wildauer Schmiedewerke.<br />
Wie sie vorgegangen sind, schildert Detlef Beier<br />
im glückauf-Interview<br />
auf Sei te 22<br />
GUSS ______________________________<br />
Herzenssache. Es passiert meist, wenn<br />
man gar nicht damit rechnet. So wie bei dem<br />
HGZ-Mitarbeiter Andreas Glässer. Die Begegnung<br />
mit einem krebskranken Kind bringt ihn<br />
dazu, einen Teil seiner Altersversorgung zu<br />
spenden, wie Markus Hoffmann zu berichten<br />
weiß<br />
auf Sei te 33<br />
ENGINEERING ____________________<br />
Wasserkran. Krane strahlen eine magische<br />
Anziehungskraft aus. Dies gilt umso mehr,<br />
wenn einer dieser Giganten montiert und aufgebaut<br />
wird. Nicht zu toppen ist allerdings,<br />
wenn der Aufbau in einem Hafen über die Bühne<br />
geht. Details dazu erfahren Sie von Rainer<br />
Lorenz<br />
auf Sei te 38<br />
ROHSTOFF RECYCLING __________<br />
Ausbau. Ohne Infrastruktur läuft nichts. Das<br />
gilt auch für die Rohstoff Recycling Osnabrück,<br />
die auf gut funktionierende Wasserwege angewiesen<br />
ist. Deshalb tut das Unternehmen<br />
alles dafür, dass der Osnabrücker Hafen wettbewerbsfähig<br />
bleibt. Lesen Sie dazu Dr. Knut<br />
Schemme<br />
auf Sei te 39<br />
VERMISCHTES ____________________<br />
Sprung. Was tun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
wenn sie privat sind? Wo engagieren<br />
sie sich? Wie verbringen sie ihre Freizeit? Unsere<br />
Serie „Jenseits des Werkes“ gibt Einblicke, diesmal<br />
über Ulrike Libal von Pleissner Guss<br />
auf Sei te 41<br />
Neue technologische Dimensionen: der aufgerüstete und erweiterte RSB-Block.<br />
Zei tung für Mit ar bei ter,<br />
Kun den und Freun de der<br />
GMH Gruppe<br />
Immer besser bleiben<br />
Qualitätssicherung auf extrem hohem Niveau: GMHütte setzt<br />
mit Wärmebehandlungsofen und RSB-Block neue Maßstäbe.<br />
ie GMHütte zählt nicht nur<br />
Dzu den führenden europäischen<br />
Anbietern für Stabstahl,<br />
Halbzeug, Rohstahl und Blankstahl<br />
aus Qualitäts- und Edelbaustahl<br />
– sie ist auch eines der<br />
modernsten Stahlwerke Europas<br />
und gehört zu den Technologieführern<br />
der Branche.<br />
Damit dies auch weiterhin so<br />
bleibt, hat das Unternehmen<br />
nun zwei weitere Technikprojekte<br />
zum Abschluss gebracht:<br />
Mit einem neuen Wärmebehandlungsofen<br />
und einem erweiterten<br />
und ergänzten 3-Walzen<br />
Reduzier- und Maßwalzblock<br />
(RSB) spielt die GMHütte<br />
technisch weiterhin in der<br />
obersten Liga der Stahlerzeuger.<br />
Lange waren die Projekte vorbereitet<br />
worden, nun sind sie zum<br />
größten Teil umgesetzt.<br />
Mit modernster und derzeit<br />
weltweit einzigartiger Technik<br />
wird in Zukunft im Walzwerk<br />
InnoTrans 2012<br />
Globaler <strong>Bahn</strong>markt triff sich zur<br />
Leistungsschau am Berliner Funkturm.<br />
as Motto „The fu-<br />
Dture of mobility“<br />
führte ab 18. September<br />
auf dem Messegelände<br />
am Berliner<br />
Funkturm all diejenigen<br />
zusammen, die in<br />
der internationalen<br />
Schienenfahrzeugbranche<br />
Rang und Namen haben –<br />
mehr als 2.480 Aussteller aus 48<br />
Ländern. Auch acht Unternehmen<br />
der GMH Gruppe waren<br />
mit dabei.<br />
Die Erwartungen an diese<br />
Leistungsschau waren im Vorfeld<br />
groß. Erstmals waren alle<br />
Adjustage-Einrichtungen des Aufgabebereiches Ofen 25<br />
mit anschließendem Ofenraum<br />
Messeflächen in den<br />
Hallen und auf dem<br />
Gleis-Freigelände vollständig<br />
ausgebucht.<br />
Diese Entwicklung<br />
unterstreicht die Bedeutung<br />
des Messestandortes,<br />
neue Generationen<br />
von Produkten<br />
aus dem Schienenfahrzeugsektor<br />
zu demonstrieren.<br />
Für die GMH Gruppe ist die<br />
InnoTrans ebenfalls eine bedeutende<br />
Plattform, sich mit neuen<br />
Entwicklungen zu präsentieren<br />
(siehe dazu auch Seite 4).<br />
em<br />
der glühende Stahl weiterverarbeitet.<br />
In Zusammenarbeit<br />
mit der Firma KOCKS wurde der<br />
vorhandene RSB-Block innovativ<br />
aufgerüstet und erweitert.<br />
Erste Betriebsergebnisse zeigen<br />
jetzt schon eine Verbesserung<br />
im Produktionsprozess und verbesserte<br />
Toleranzen über den<br />
gesamten Abmessungsbereich.<br />
Ein neuer Wärmebehandlungsofen<br />
im Finalbetrieb soll<br />
durch seine hohe Energieeffizienz<br />
nicht nur die Umwelt<br />
schützen und Energie einsparen.<br />
Seine hohe Durchsatzleistung<br />
gibt der GMHütte zudem<br />
die Möglichkeit, mehr Mengen<br />
nach Kundenwunsch zu behandeln.<br />
mw<br />
Lesen Sie dazu auf Seite 7<br />
„Weltweit einzigartige Technologie<br />
sichert noch engere Walztoleranzen“<br />
und „Heißer Ofen“.<br />
Neu! AzubiPages<br />
Infos nicht nur für<br />
den Nachwuchs<br />
eine Zeit ist „azubi-<br />
Kintensiver“ als der<br />
August. Denn um diese<br />
Zeit beginnen viele Jugendliche<br />
ihre Ausbildung<br />
als Azubi oder machen<br />
ihren Abschluss.<br />
Grund genug, sie mehr<br />
ins GMH-öffentliche<br />
Bewusstsein zu rücken:<br />
mit einer Sonderausgabe.<br />
Lesen Sie selbst,<br />
wer angefangen, abgeschlossen<br />
oder andere<br />
spannende Momente<br />
erlebt hat.<br />
pkm<br />
Foto: vl<br />
Fotos: Michael Münch<br />
„Inneneinsichten“: ein Blick durch<br />
ein Drei-Scheiben-Walzgerüst.
GMH GRUPPE<br />
Alter und neuer Aufsichtsrat t –<br />
zwei Männer der ersten Stunde<br />
Verabschiedung Walter Klosterfelde / Vorstellung Siegfried Drueker<br />
ie Geschichte ist bekannt und<br />
Ddoch immer wieder bemerkenswert:<br />
Im Jahr 1993 übernahm<br />
Jürgen Großmann in einem Management-Buy-out<br />
ein insolventes<br />
Stahlwerk in Georgsmarienhütte<br />
im Süden von Osnabrück. Der<br />
Kaufpreis der damaligen Klöckner<br />
Edelstahl GmbH, einem Tochterunternehmen<br />
des Klöckner-Konzerns,<br />
betrug zwei D-Mark. Trotz<br />
der maroden Produktionsanlagen,<br />
des hoffnungslosen Industriestandorts<br />
und der generellen Krise<br />
in der Stahlbranche glaubte der<br />
bisherige Klöckner-Vorstand Jürgen<br />
Großmann an das Stahlwerk<br />
und die Menschen, die dort arbeiteten.<br />
Dabei war er nicht alleine. Zwei<br />
kluge Köpfe, die seit den Anfängen<br />
bis heute die spannende Entwicklung<br />
der GMH Gruppe auf ganz<br />
unterschiedliche Weise mitprägen,<br />
sollen an dieser Stelle besondere<br />
Erwähnung finden.<br />
Viele wissen, dass damals Wilhelm<br />
Robben, Fritz Höfer, Hermann<br />
Cordes und Nikolaus Schuck<br />
als Weggefährten Jürgen Großmanns<br />
die Übernahme begleiteten<br />
und an dem erfolgreichen Wiederaufstieg<br />
des insolventen Stahlwerks<br />
maßgeblich beteiligt waren.<br />
Heute geht es jedoch um zwei<br />
weitere Männer, die Jürgen Großmann<br />
all die Zeit über in ganz besonderer<br />
Weise zur Seite standen:<br />
Dr. Walter Klosterfelde und Siegfried<br />
Drueker. Sie glaubten wie er<br />
an die Zukunft des Stahlstandorts<br />
Georgsmarienhütte und wurden<br />
Teil der Erfolgsgeschichte.<br />
Walter Klosterfelde<br />
Der auf Unternehmenskäufe und<br />
-fusionen spezialisierte Wirtschaftsanwalt<br />
Walter Klosterfelde<br />
war zur Zeit der Übernahme der<br />
Georgsmarienhütte 55 Jahre alt<br />
und lebte ebenso wie Großmann<br />
in Hamburg. Durch zwei vorangegangene<br />
Mandate stand Walter<br />
Klosterfelde bereits mit der Familie<br />
Großmann in Kontakt und genoss<br />
deren Vertrauen. So war es nicht<br />
verwunderlich, dass Jürgen Großmann<br />
den ausgewiesenen Fachmann<br />
ohne Zögern in die gesamte<br />
Planung und Abwicklung der<br />
Stahlwerks-Übernahme mit einbezog.<br />
Dabei entwickelte sich zwischen<br />
den beiden Männern eine<br />
tiefe Freundschaft, die bis heute<br />
anhält.<br />
Nach der erfolgreichen Übernahme<br />
der Georgsmarienhütte trat<br />
Walter Klosterfelde den Aufsichtsratsvorsitz<br />
der Georgsmarienhütte<br />
GmbH an und mit der Gründung<br />
der GMH Holding GmbH im Jahr<br />
1997 auch die Leitung des Aufsichtsrates<br />
dieser Gesellschaft. Beide<br />
Positionen füllte Walter Klosterfelde<br />
fast 20 Jahre lang mit Leben<br />
und prägte so den Aufbau der<br />
GMH Gruppe mit ihren heute 48<br />
Unternehmen entscheidend mit.<br />
Walter Klosterfelde ist immer<br />
ein Querdenker gewesen. Mit seiner<br />
Gabe, Dinge sachlich und kritisch<br />
zu hinterfragen, hat er so<br />
manche kontroverse und teilweise<br />
auch „ungemütliche“, aber notwendige<br />
Diskussion entfacht. In<br />
dieser Rolle lieferte er Denkanstö-<br />
ße, führte Entscheidungen herbei<br />
und lenkte Entwicklungen in die<br />
richtige Richtung. Ohne ihn stünde<br />
die Unternehmensgruppe heute<br />
am Markt nicht so erfolgreich da<br />
und wäre nicht in dem Maße diversifiziert,<br />
dass sie die gesamte Wertschöpfungskette,<br />
von der Rohstoffbeschaffung<br />
bis zur einbaufertigen<br />
Komponente, abbilden könnte.<br />
Mit Ende der Aufsichtsratssitzungen<br />
der GMH Holding GmbH<br />
und der Georgsmarienhütte GmbH<br />
im Juni 2012 hat Walter Klosterfelde<br />
seine Tätigkeit als Vorsitzender<br />
beider Aufsichtsräte niedergelegt<br />
und ist gleichzeitig aus diesen Gremien<br />
ausgeschieden. Nachfolger<br />
als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
GMH Holding GmbH ist Siegfried<br />
Drueker und als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Georgsmarienhütte<br />
GmbH Peter van Hüllen.<br />
Geschäftsführer der Gruppe pe<br />
sind nicht allein für eigenes<br />
Unternehmen verantwortlich<br />
GMH Gruppe · Unternehmertagung der GMH Gruppe war bei WeserWind<br />
in Bremerhaven zu Gast: spannende Fakten, Einblicke und Diskussionen.<br />
inmal im Jahr kommen die Ge-<br />
Eschäftsführer aus den Unternehmen<br />
der GMH Gruppe und die<br />
leitenden Mitarbeiter der Georgsmarienhütte<br />
Holding zusammen,<br />
um unter Leitung des Vorsitzenden<br />
der Holding, Peter van Hüllen,<br />
und seinen vier Geschäftsführerkollegen<br />
über die aktuelle Lage der<br />
GMH Gruppe informiert zu werden.<br />
Traditionell findet die Unternehmertagung<br />
am Standort eines<br />
Gruppenunternehmens statt – dieses<br />
Mal in Bremerhaven, am Standort<br />
der WeserWind GmbH.<br />
Neben Siegfried Drueker, dem<br />
neuen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der Holding, war auch Gesellschafter<br />
Jürgen Großmann gekommen,<br />
um sich mit den Teilnehmern auszutauschen.<br />
Und so war neben<br />
der aktuellen Entwicklung der<br />
GMH Gruppe, den prognostizierten<br />
Ausblicken auf die internationale<br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
auch die Strategieentwicklung der<br />
Gruppe und ihrer Unternehmen<br />
auf dem Arbeitsprogramm zu finden.<br />
Die wirtschaftliche Situation,<br />
die sich in den Absatzmärkten der<br />
GMH Gruppe seit Mai deutlich<br />
verschlechtert hat, stand somit<br />
im Mittelpunkt des Gedankenaustausches<br />
und wurde ausgiebig und<br />
auch kontrovers erörtert.<br />
Es ist aber auch schon traditioneller<br />
Bestandteil der Tagesordnung<br />
der Tagung, dass ein einzelnes<br />
Unternehmen oder ein Geschäftsbereich<br />
der GMH Gruppe<br />
vorgestellt wird und seine Produkte,<br />
Leistungsfähigkeit und Marktstrategie<br />
präsentiert. So erläuterte<br />
dieses Mal Niels Vieweg, Geschäftsführer<br />
von MVO und Stahl Judenburg,<br />
den Teilnehmern die Entwicklung<br />
der Lenkungstechnologie<br />
im Fahrzeugbau.<br />
„Die Unternehmertagung dient<br />
dem vertrauensvollen Austausch<br />
untereinander. Nur wenn die Geschäftsführer<br />
der Unternehmens-<br />
Werksfoto<br />
Dr. Walter Klosterfelde Siegfried Drueker<br />
gruppe transparent darüber informiert<br />
sind, wie es um die GMH<br />
Gruppe steht, können wir gemeinsam<br />
die Gruppe erfolgreich weiterentwickeln.<br />
Unser Selbstverständnis<br />
ist nach wie vor, dass unsere<br />
Geschäftsführer als eigenständige<br />
Unternehmer für ihren Standort<br />
Verantwortung tragen. Dies<br />
schließt aber auch eine verantwortungsvolle<br />
Sicht auf die Gesamtinteressen<br />
der GMH Gruppe ausdrücklich<br />
mit ein“, resümiert Peter<br />
van Hüllen die zwei Tage an der<br />
Wesermündung.<br />
Geschäftsführer, wie auch die<br />
mit zur Unternehmertagung eingeladenen<br />
Partnerinnen und Partner,<br />
nahmen an einer Führung teil,<br />
die entlang der Produktionslinie<br />
der Tripodfertigung bei WeserWind<br />
führte. Dabei konnten sie sich<br />
einen eigenen Eindruck von der<br />
Leistungsfähigkeit und dem technischen<br />
Know-how des Offshore-<br />
Standortes verschaffen.<br />
glück auf · 3/2012 ............ 2<br />
Gesellschafter und Geschäftsführung<br />
der Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH sowie der Georgsmarienhütte<br />
GmbH danken Walter<br />
Klosterfelde für seinen langjährigen<br />
Einsatz als Freund, Berater und<br />
Aufsichtsratsvorsitzender und hoffen,<br />
dass er mit seiner Erfahrung,<br />
dem profunden Wissen, gewohnt<br />
kritischen Anmerkungen und innovativen<br />
Ideen auch weiterhin<br />
der Georgsmarienhütte und der<br />
gesamten Unternehmensgruppe<br />
als Ehrenvorsitzender beider Aufsichtsräte<br />
zur Seite stehen wird.<br />
Siegfried Drueker<br />
Foto: F1 online<br />
Siegfried Drueker, 1993 Gesellschafter<br />
der Drueker & Co. GmbH<br />
und wie Jürgen Großmann damals<br />
41 Jahre alt, beteiligte sich seinerzeit<br />
mit 50 Pfennig – einem Viertel<br />
des Kaufpreises – an dem Erwerb<br />
der Georgsmarienhütte GmbH. Der<br />
frühere Morgan-Stanley-Vizepräsident<br />
hatte sich einige Jahre zuvor<br />
mit einer eigenen Firma auf die Beratung<br />
beim Erwerb und Verkauf<br />
sowie bei Restrukturierungen von<br />
Zwei Gastreferenten waren<br />
ebenfalls zur Unternehmertagung<br />
eingeladen und bereicherten mit<br />
ihren Vorträgen den Gedankenaustausch<br />
der Teilnehmer. Unter<br />
dem Titel „Bremerhavens Wandel<br />
zum europäischen Offshorewind-<br />
Kompetenz-Zentrum“ berichtete<br />
Martin Günthner, Senator für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Häfen der<br />
Unternehmen spezialisiert. Einige<br />
Jahre bevor Siegfried Drueker seine<br />
Unternehmensberatung gründete,<br />
lernte er Jürgen Großmann kennen<br />
und schätzen, als beide in den<br />
Tönnissteiner Kreis aufgenommen<br />
wurden – ein Gesprächskreis von<br />
Führungskräften aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik mit Auslandserfahrung.<br />
Mit seinen umfangreichen Erfahrungen<br />
bei Unternehmensübernahmen<br />
gestaltete Siegfried<br />
Drueker die Vorbereitungen zum<br />
Management-Buy-out der Georgsmarienhütte<br />
entscheidend mit.<br />
Erstmals wurde eine langfristige,<br />
zwei Stahl-Konjunktur-Zyklen umfassende<br />
Unternehmensplanung<br />
eingeführt, die über ein Jahrzehnt<br />
die Grundlage unserer Entwicklung<br />
wurde.<br />
Aus dem operativen Geschäft<br />
der Georgsmarienhütte hielt sich<br />
Siegfried Drueker gänzlich heraus.<br />
Jedoch stand der Wirtschaftsexperte<br />
dem Unternehmen stets als<br />
Berater zur Seite und unterstützte<br />
den Aufbau der heutigen GMH<br />
Gruppe. So war Drueker & Co beispielsweise<br />
bei der Übernahme der<br />
Stahl Judenburg GmbH 1997 und<br />
der Mannstaedt-Werke 2006 beratend<br />
tätig.<br />
Im Jahr 1997 verkaufte Siegfried<br />
Drueker seine Anteile an<br />
der Georgsmarienhütte an Großmann,<br />
der so Alleingesellschafter<br />
der Georgsmarienhütte wurde und<br />
im gleichen Jahr die GMH Holding<br />
GmbH gründete.<br />
Mit der 46. Aufsichtsratssitzung<br />
der GMH Holding im Juni 2012 hat<br />
Siegfried Drueker nun die Nachfolge<br />
von Walter Klosterfelde als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der GMH<br />
Holding GmbH angetreten. Für die<br />
vor ihm liegenden Aufgaben wünschen<br />
ihm der Gesellschafter und<br />
die Geschäftsführung der GMH<br />
Holding eine glückliche Hand.<br />
Peter van Hüllen<br />
Foto:vl<br />
Plötzlich und unerwartet<br />
ist am 21. September 2012 Hartmut Riemann im Alter von fast 52 Jahren<br />
gestorben. Die Georgsmarienhütte GmbH trauert um ihren stellvertretenden<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden und den Ersten Bezirksbevollmächtigten<br />
der IG Metall Osnabrück. Er war dem Unternehmen und der GMH Gruppe<br />
seit seiner Ausbildung zum Stahlbauschlosser in Georgsmarienhütte<br />
über all die Jahre eng verbunden – als Weggefährte, Mitstreiter und vielen<br />
als Freund. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.<br />
Freien Hansestadt Bremen, über<br />
die positive Entwicklung der Stadt<br />
vom Werftenstandort hin zum Innovationszentrum.<br />
Über die „Zukunft<br />
der Arbeit – Wie man die Besten<br />
gewinnt, entwickelt und hält“<br />
trug Armin Trost, Professor an der<br />
Hochschule Furtwangen, vor.<br />
ikw
GMH GRUPPE<br />
LEITARTIKEL<br />
Besser geht immer<br />
Wir setzen auf unsere größte Stärke: unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter.<br />
Ein aufkommender konjunktureller Gegenwind, vorsichtige<br />
Kunden und eine schleppende Nachfrage prägen derzeit das<br />
Marktumfeld der meisten Geschäftsbereiche der GMH Gruppe.<br />
Die schwelende Finanzkrise im Euro-Raum belastet zunehmend<br />
auch die deutschen Unternehmen, die sich bislang<br />
erfolgreich von den Entwicklungen im europäischen Umfeld<br />
entkoppeln konnten.<br />
Bisher kamen die Impulse neben der florierenden Binnenkonjunktur<br />
in Deutschland aus den aufstrebenden Schwellenländern<br />
in Asien und Lateinamerika. Auch aus den USA gibt<br />
es trotz einer enttäuschenden Konjunkturentwicklung, insbesondere<br />
im Automotive-Bereich und im Öl- und Gasgeschäft,<br />
eine stabile Nachfrage nach deutschen Produkten. Die GMH<br />
Gruppe profitiert bis heute direkt oder indirekt über namhafte<br />
Kunden von dieser Entwicklung.<br />
Allerdings bringt nun ein gedämpftes Wachstum in China<br />
und die globale Angst vor einem Zerbrechen der Euro-Zone<br />
diese positiven Effekte in Gefahr. Da zudem eine Lösung der<br />
Schuldenkrise nicht in Sicht ist, könnte es auch die hiesige<br />
Wirtschaft härter als bislang treffen.<br />
Im letzten ifo-Geschäftsklima-Index waren nun zum ersten<br />
Mal auch die Erwartungen für das Exportgeschäft negativ. Von<br />
diesen Exporten ist die GMH Gruppe wie auch die gesamte<br />
deutsche Industrie stark abhängig.<br />
Wie sich die Auftragslage in den nächsten Monaten für<br />
die GMH Gruppe entwickeln wird, ist daher momentan sehr<br />
schwer voraussehbar und macht die Budgetplanung für das<br />
Geschäftsjahr 2013 weiterhin schwierig.<br />
Eine sich drastisch abschwächende Konjunktur wie im Krisenjahr<br />
2009 steht uns jedoch wohl nicht bevor. Vielmehr wird<br />
von einer sich ratierlich* weiter abschwächenden Wirtschaftsentwicklung<br />
auszugehen sein. Und wir werden uns auf härtere<br />
Zeiten einstellen müssen.<br />
Die Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009 haben wir<br />
besser als andere Unternehmen gemeistert und sind in einigen<br />
Bereichen gestärkt daraus hervorgegangen. Wir waren unaufgeregt<br />
und konsequent. Der unbedingte Wille, die Situation zu<br />
bewältigen, war entscheidend. Diese Tatsache macht mich so<br />
sicher, dass wir auch die nächsten Monate und das Jahr 2013<br />
gemeinsam erfolgreich bewältigen werden.<br />
Lassen Sie uns daher mit diesen Erfahrungen im Gepäck<br />
auch die Herausforderungen der aktuellen Situation gemeinsam<br />
und mit Zuversicht angehen.<br />
Die GMH Gruppe hat bereits in den vergangenen Wochen<br />
entsprechende Maßnahmen ergriffen, um sich auf eine kon-<br />
Service für Urlauber<br />
wird weiter ausgebaut<br />
Der wachsende Komfort sollte nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass auch bestimmte Formalitäten eingehalten werden müssen.<br />
Mehr Komfort auf Langstrecken von Air<br />
Berlin. Bereits seit Anfang des Jahres wird die<br />
Langstreckenflotte der Air Berlin aufgemöbelt.<br />
Das werden nun auch Reisende in der Economy<br />
Class zu spüren bekommen. Auch dort<br />
baut Air Berlin in ihren Langstreckenflugzeugen<br />
vom Typ Airbus A-330-200 neue Sitze ein.<br />
Sie haben Kopfstützen und sind individuell<br />
verstellbar. Passagiere der Business Class dürfen<br />
sich künftig über vollautomatische Sitze<br />
freuen, die sich per Knopfdruck in eine flache<br />
Liege verwandeln lassen. In beiden Sitzklassen<br />
wird ein neues Inflight-Entertainment-System<br />
installiert. Das heißt: Jeder Sitz hat einen eigenen<br />
Monitor, was dem Reisenden ermöglicht,<br />
ein individuelles Unterhaltungsprogramm<br />
auszuwählen. Weitere Neuerung: Die dazugehörigen<br />
Kopfhörer sind künftig kostenfrei<br />
– auch in der Economy Class. Die Fluggesell-<br />
junkturelle Durststrecke vorzubereiten. So werden sämtliche<br />
Investitionsmaßnahmen bis auf Weiteres ausgesetzt und der<br />
Fokus auf die Optimierung der Bestände und Kostenreduzierung<br />
gelegt. Gegebenenfalls sind auch entsprechende Maßnahmen<br />
zur Personalanpassung für die Zukunft nicht auszuschließen.<br />
Damit es uns gelingt, die GMH Gruppe auch diesmal<br />
erfolgreich durch das unruhige Marktumfeld zu manövrieren,<br />
glück auf · 3/2012 ............ 3<br />
ist es eine unabdingbare Voraussetzung, dass wir die Dinge mit<br />
dem gleichen Engagement und der üblichen Professionalität<br />
anpacken, entschlossen reagieren und uns nicht zu unüberlegtem<br />
Handeln verleiten lassen.<br />
Ein leistungsfähiger politischer und institutioneller Rahmen<br />
ist dabei ebenfalls unerlässlich: Die Maßnahmen zur Rettung<br />
des Euro als europäischer Gemeinschaftswährung und die daraus<br />
resultierenden Folgen für die europäische und deutsche<br />
Wirtschaft sind mittelfristig schwer einzuschätzen. Die Regierungen<br />
der Euro-Länder und die Gremien der Europäischen<br />
Union sollten nach den Entscheidungen der letzten Tage nun<br />
nicht die Hände in den Schoß legen und sich auf die Europäische<br />
Zentralbank verlassen. Die Politik muss nun durch<br />
eine Wiederbelebung ihres Reformeifers verhindern, dass sich<br />
Investoren weiterhin zugunsten anderer Regionen von Europa<br />
abwenden.<br />
Wir bekennen uns für die GMH Gruppe weiterhin zum<br />
Industriestandort Deutschland und setzen auf unsere größte<br />
Stärke: unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter, die sich mit<br />
leidenschaftlicher Zielstrebigkeit und Kreativität für das Unternehmen<br />
einsetzen mit dem Ziel, die hohen Ansprüche unserer<br />
Kunden und Partner zu erfüllen.<br />
Jede wirtschaftliche Schwächephase bietet auch die Chance,<br />
die eigenen Stärken hervorzuheben, neue Produkte und<br />
Märkte zu entwickeln und sich vom Wettbewerb abzuheben.<br />
Flexibilität, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Kundennähe sind<br />
dabei die entscheidenden Schlüssel zum Erfolg.<br />
Auf der Vertriebsseite verlangt die derzeitige Situation von<br />
uns, dass wir die Vertriebsaktivitäten erhöhen, noch mehr<br />
Präsenz auf den Märkten zeigen und für unsere Kunden im<br />
In- und Ausland jederzeit ansprechbar sind. Wir müssen immer<br />
neue Lösungen anbieten, neue Märkte betreuen und mit unseren<br />
Kunden neue Produkte entwickeln.<br />
Unser Motto muss lauten: BESSER GEHT IMMER!<br />
Glück auf!<br />
Ihr<br />
* in Raten<br />
REISETIPPS – VORGESTELLT VON BRIGITTE FREITAG<br />
schaft rechnet damit, dass ab Mitte August die<br />
gesamte Langstreckenflotte der Air Berlin mit<br />
dem neuen Produkt bestückt sein wird.<br />
Vom Flughafen Münster / Osnabrück direkt<br />
nach London-City. Die Fluggesellschaft City<br />
Jet, die im Auftrag der Air France fliegt, wird<br />
mit dem nächsten Winterflugplan die Strecke<br />
Münster / Osnabrück – London City Airport<br />
aufnehmen. Die Verantwortlichen des Flughafens<br />
Münster / Osnabrück (FMO) freuen sich<br />
über diese Nachricht, da nach der Streichung<br />
der City-Strecken der Air Berlin diese Verbindung<br />
nicht mehr angeboten worden war. Ab<br />
dem 29. Oktober wird es eine tägliche Verbindung<br />
geben. Der FMO ist damit nach München<br />
und Frankfurt der dritte deutsche Flughafen,<br />
der diese Anbindung anbietet. Dafür<br />
wird vermutlich eine Fokker 50 eingesetzt.<br />
Brigitte Freitag<br />
Werksfoto<br />
Foto: Senator Reisen<br />
China ändert Visabestimmungen. Die konsularischen<br />
Vertretungen der Volksrepublik<br />
China in Berlin, Hamburg, Frankfurt und München<br />
geben bekannt: Es gibt bei ihnen keine<br />
bevorzugte Expressbearbeitung mehr für den<br />
Erhalt eines Visums innerhalb von einem oder<br />
zwei Tagen. Die Antragsdauer beträgt zurzeit<br />
grundsätzlich vier bis fünf Botschaftsarbeitstage.<br />
Zudem sind Veränderungen zu erwarten,<br />
was die Bestimmungen zur Form der Einladung<br />
für Geschäftsreisende betrifft. Die konsularische<br />
Zuständigkeit – je nach Wohnsitz des<br />
Antragstellers (Bundesland) – wird weiterhin<br />
strikt angewendet. Es ist nicht auszuschließen,<br />
dass die chinesischen Behörden weitere Visabestimmungen<br />
kurzfristig ändern.<br />
Medikamente für Urlaub und Geschäftsreisen<br />
vom Arzt bescheinigen lassen.<br />
Flugreisende, die an chronischen Erkrankungen<br />
leiden beziehungsweise regelmäßig<br />
Medikamente einnehmen müssen, sollten vor<br />
Reiseantritt einige Punkte beachten, damit<br />
die Versorgung mit oft lebensnotwendigen<br />
Präparaten während der Flugreise nicht<br />
beeinträchtigt wird: Besorgen Sie sich bei<br />
Auslandsreisen, vor allem außerhalb der EU,<br />
dringend zuvor eine mehrsprachige ärztliche<br />
Bescheinigung (vorzugsweise auf Englisch und<br />
in der Landessprache des Reisezieles) für alle<br />
notwendigen Medikamente und Hilfsmittel<br />
(zum Beispiel Insulinpumpen und Spritzen).<br />
Achten Sie darauf, dass es sich dabei nur um<br />
Arznei handelt, die direkt während des Fluges<br />
oder ein bis zwei Tage danach benötigt wird.<br />
Die Bescheinigung sollte unbedingt auch die<br />
Unterschrift und einen Stempel mit Anschrift<br />
des behandelnden Arztes enthalten.
WeserWind-Tripods – die „stillen Begleiter“ der Windforce 2012.<br />
Die Energiewende<br />
zeigt ein Gesicht<br />
WW · Windforce 2012 thematisiert „Erneuerbare Energien“.<br />
ls führender Hersteller von Offshore-<br />
AGründungsstrukturen in Deutschland<br />
präsentierte sich die WeserWind auf der<br />
Windforce 2012 in Bremen. Zum ersten Mal<br />
wurde neben der jährlich stattfindenden<br />
Konferenz auch eine begleitende Messe veranstaltet.<br />
Zu ihrer Premiere konnte sie immerhin<br />
etwa 5.000 Besucher und mehr als<br />
250 namhafte Aussteller in die Bremer Messehallen<br />
locken.<br />
Neben dem Fachpublikum nutzten auch<br />
viele interessierte Bremer vor allem am ersten<br />
und letzten Messetag die Möglichkeit,<br />
sich über die Offshore-Windenergiebranche<br />
zu informieren. Aber auch viele Vertreter der<br />
Landes- und Bundespolitik waren auf der<br />
Messe unterwegs, um sich aus erster Hand<br />
über die neuesten Entwicklungen ein Bild zu<br />
verschaffen. So wurde immer wieder auch<br />
das Thema der Netzanbindung auf höchster<br />
Ebene diskutiert.<br />
Gebündelte Kompetenz<br />
GMH GRUPPE<br />
GMH Gruppe · Auf der Berliner InnoTrans 2012 erlebte das internationale<br />
Publikum eine beeindruckende Leistungsschau der GMH <strong>Bahn</strong>technik.<br />
it einem imposanten Messe-<br />
Mstand in der Halle 23 präsentierten<br />
sich die Unternehmen der<br />
GMH Gruppe dem Fachpublikum<br />
mit neuen Erzeugnissen und Weiterentwicklungen<br />
ihrer bewährten<br />
Produkte. Der Geschäftsbereich<br />
<strong>Bahn</strong>technik war auf dem Stand<br />
mit der Bochumer Verein Verkehrstechnik<br />
(BVV), MWL Brasil, der<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg (RAFIL)<br />
und der <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf<br />
(BTBED) vertreten.<br />
Erstmals auf diesem Forum<br />
wurde den Besuchern neben dem<br />
Treibradsatz des ICE 3 auch ein<br />
Rad mit Radschallkappen für Güterwagen<br />
gezeigt. Es kommt aus<br />
Ilsenburg und ist ein spezieller Beitrag<br />
zur Reduktion der Schallimmission<br />
an den Haupttrassen der<br />
Schienenwege, die Deutschland<br />
durchziehen und auf denen Tag<br />
und Nacht der Verkehr rollt.<br />
Der sinnvollen Bekämpfung des<br />
Schienenfahrzeuglärms kommt ja<br />
immer größere Bedeutung zu – gerade<br />
hinsichtlich der gesundheitli-<br />
Foto: Matthias Ibeler<br />
Die WeserWind-Standbesetzung musste<br />
aber nicht nur ausgewiesene Fachfragen<br />
beantworten: „Was verbirgt sich eigentlich<br />
hinter dem roten Würfel?“, wollten ebenfalls<br />
viele Besucher wissen, die sich nicht nur für<br />
WeserWind, sondern auch die GMH Gruppe<br />
interessierten. Des Öfteren hörten dann<br />
die Kollegen der Standbesetzung den überraschten<br />
Ausspruch „Ach, die gehören auch<br />
dazu?!“, nachdem sie die Besucher über die<br />
Aktivitäten der Gruppe informiert hatten.<br />
Insgesamt kann WeserWind ein sehr positives<br />
Fazit der Windforce ziehen. Es ist gelungen,<br />
sowohl dem zahlreich vertretenen<br />
Fachpublikum als auch den interessierten<br />
Laien ein genaueres Bild von der Branche<br />
zu vermitteln. Damit konnte diese Messe<br />
sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, das<br />
Thema „Erneuerbare Energien“ auf breiter<br />
Ebene weiter bekannt zu machen.<br />
Markus Herkenhoff<br />
Sandra Lopes (MWL) im Kundengespräch auf dem Messestand<br />
glück auf · 3/2012 ............ 4<br />
Auf der Suche<br />
nach dem Aufschwung<br />
GMH Gruppe · Ein Vierteljahrhundert Schiffbaumesse Hamburg<br />
ereits zum 25. Mal öffne-<br />
Bten sich vom 4.–7. September<br />
die Pforten der SMM<br />
– der weltgrößten Leitmesse<br />
für Schiffbau, Offshore, Motorenbau,<br />
Zuliefertechnik<br />
und Ausrüstungen des maritimen<br />
Weltmarktes. Alle zwei<br />
Jahre trifft sich in Hamburg<br />
alles, was in der Schifffahrtindustrie<br />
Rang und Namen<br />
hat. Das gilt sowohl für die<br />
Fachbesucher der Messe als<br />
auch für die Aussteller.<br />
Trotz der noch andauernden krisenhaften<br />
Marktlage im maritimen Bereich war die<br />
diesjährige Messe vom ersten Tag an sehr<br />
gut besucht. Die GMH-Unternehmen Gröditzer<br />
Kurbelwelle Wildau (GKW), Wildauer<br />
Schmiedewerke (WSW), Schmiedag und IAG<br />
Magnum (IAGM) waren mit einem Gemeinschaftsstand<br />
in Halle 3 vertreten. Dort präsentierten<br />
auf etwa 100 m² Standfläche dem<br />
interessierten Besucherstrom ihre Produkte.<br />
IAGM war erstmals auf dem Gemeinsschaftsstand<br />
vertreten und zeigte seine Bearbeitungskompetenz<br />
eindrucksvoll auf einem<br />
fast 2 Meter hohen Aluminiumblock. Die<br />
Schmiedag präsentierte als Exponate Gegengewichte<br />
und ein Pleuel, die WSW eine Kurbelwelle<br />
und ein Kolbenunterteil.<br />
Besonders vor dem Arrangement einer<br />
vertikal aufgestellten Großkurbelwelle zusammen<br />
mit einem Segment einer Kompressorwelle<br />
und einer fertig bearbeiteten,<br />
gesenkgeschmiedeten Kurbelwelle aus dem<br />
Produktionsprogramm der GKW bildeten<br />
sich immer wieder Besuchertrauben. Teils<br />
fachmännisch, teils nur neugierig wurden<br />
die technisch anspruchsvollen Fertigungsprozesse<br />
kommentiert und bewertet. Fast jeder<br />
Besucher musste Hand anlegen und die<br />
feinen, metallischen Oberflächen der Ausstellungsstücke<br />
berühren.<br />
Alle namhaften Motorenhersteller wie<br />
zum Beispiel Caterpillar, MAN, Wärtsilä,<br />
chen Belastungen für die Anwohner.<br />
Die praktizierten lärmabhängigen<br />
Trasse-Nutzungsgebühren<br />
mögen ja ihren Sinn haben. Wirkungsvoller<br />
wäre jedoch, den Lärm<br />
direkt an der Quelle zu reduzieren.<br />
Mit dem ausgestellten ICE-3-<br />
Radsatz erfolgte auch die Demons-<br />
Rolls Royce nutzten die Gelegenheit<br />
für zukunftsträchtige<br />
Gespräche und brachten zum<br />
Ausdruck, dass GKW auch in<br />
Zukunft als OEM-Supplier in<br />
diesen Sektoren eine wichtige<br />
Rolle spielen wird.<br />
Viele der Besucher nutzen<br />
diese Messe natürlich auch<br />
zum informativen Austausch<br />
über die aktuelle Marktsituation,<br />
und selbstverständlich<br />
wollten alle möglichst genau<br />
in Erfahrung bringen, wann<br />
der Marinemarkt im Großmotorensektor<br />
wieder zu einem zyklengemäßen Aufwärtsschwung<br />
durchstarten wird.<br />
Auch auf der diesjährigen SMM wurde<br />
wiederum ein starkes Interesse von zahlreichen<br />
Besuchern aus asiatischen Ländern<br />
sichtbar. Hier konzentrieren sich inzwischen<br />
mehr und mehr die weltgrößten Fertigungskapazitäten<br />
der Schiffbauindustrie. Alle Zulieferer<br />
- wie z.B. die führenden Motorenhersteller<br />
– werden sich in den nächsten Jahren<br />
verstärkt auf diesen kontinentalen Zielmarkt<br />
ausrichten. Sie folgen mit ihren Fertigungskapazitäten<br />
diesem Markt mit Werksgründungen<br />
und Joint-ventures vor Ort.<br />
Allein in den größten Motorendimensionen<br />
ist eine Verlagerung zumindest in den<br />
mittelfristigen Zeiträumen noch nicht so vakant,<br />
da neben erheblichen Investitionsvolumina<br />
das langjährige Know-how und die<br />
vielfältige Erfahrungsqualität der „Kurbelwellenmitarbeiter“<br />
nicht einfach exportiert<br />
werden können.<br />
Alles in allem war die diesjährige SMM in<br />
Hamburg für die ausstellenden GMH-Unternehmen<br />
ein voller Erfolg, was nicht zuletzt<br />
den aktiven Mitarbeitern als Standpersonal<br />
zu verdanken war. Die SMM 2014 findet<br />
vom 9. bis 12. September 2014 auf dem Gelände<br />
der Hamburg Messe statt. Die GMH<br />
Gruppe ist bestimmt wieder mit „an Bord“.<br />
Karl-Hermann Lau<br />
Foto: em<br />
tration von effizienten Schlagschutzsystemen<br />
auf Radsatzwellen,<br />
die durch diese Maßnahmen<br />
den Sicherheitsanforderungen bei<br />
gleichzeitiger Risikominimierung<br />
bestens entsprechen. Das Unternehmen<br />
BVV bietet derartige<br />
Schlagschutzsysteme verstärkt an.<br />
RAFIL zeigte als Neuentwicklung<br />
auf der Basis der Original Ilsenburger<br />
Leichtvollräder einen<br />
Laufradsatz mit Wellenbremsscheiben<br />
und 25 t Radsatzlast. Er kann<br />
in Geschwindigkeitsbereichen bis<br />
120 km/h gefahren werden. Einsetzbar<br />
ist er vor allem in den Drehgestellen<br />
Y 25 für Spezialfahrzeuge,<br />
beispielsweise in den Arbeitswagen<br />
der DB AG.<br />
Wichtig war, dass auf dem Messestand<br />
auch die Gruppenunternehmen<br />
Pleissner, <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>-<br />
und Anlagentechnik, Schmiedag<br />
und Wildauer Schmiedewerke vertreten<br />
waren. Denn der gemeinsame<br />
Auftritt ermöglichte ihnen,<br />
ihre produktbezogenen Leistungen<br />
und Kompetenzen auch im<br />
Bereich der Railway Technology<br />
zu demonstrieren – und den Besuchern<br />
den Verbund innerhalb der<br />
GMH Gruppe zu verdeutlichen.<br />
Ein Anziehungspunkt war das<br />
in der Halle ausgestellte <strong>Windhoff</strong>-<br />
Zwei-Wege-Fahrzeug, bot es doch<br />
„Technik zum Anfassen und Reinsetzen“<br />
für jedermann.<br />
em
GMH GRUPPE<br />
Neue Kontakte, Vorträge<br />
und angeregte Diskussionen<br />
GMH Gruppe · Controller- und Finanzleitertagung im Harz ermöglichte,<br />
neue Erkenntnise und Erfahrungen untereinander auszutauschen.<br />
uch in diesem Jahr fand in der<br />
AGMH Gruppe eine Controller-<br />
und Finanzleitertagung statt.<br />
Sie bot den Mitarbeitern aus den<br />
Finanzbereichen die Gelegenheit,<br />
neue Erkenntnisse und Erfahrungen<br />
untereinander auszutauschen.<br />
Hierbei ist es gute Tradition, diese<br />
Tagung jeweils bei einer Tochtergesellschaft<br />
abzuhalten. Das gibt<br />
den Mitarbeitern die Möglichkeit,<br />
einzelne Unternehmen der GMH<br />
Gruppe näher kennenzulernen.<br />
Diesjähriger Gastgeber war Harz<br />
Guss Zorge. Aus organisatorischen<br />
Gründen fand die eigentliche Tagung<br />
allerdings nicht in Zorge,<br />
sondern im 20 km entfernten Bad<br />
Lauterberg statt.<br />
Am Beginn der Tagung stand<br />
eine Betriebsbesichtigung der Fertigungsstätten<br />
von Harz Guss Zorge.<br />
Die Teilnehmer wurden hier durch<br />
die Geschäftsführer Norbert Klaas<br />
und Carsten Weißelberg begrüßt.<br />
Norbert Klaas stellte das Unternehmen<br />
und dessen Erfolgsfaktoren<br />
in einer kurzen Präsentation vor.<br />
Anschließend durften sich die Teilnehmer<br />
der Tagung in Gruppen zu<br />
je zehn Personen bei einer intensiven<br />
Betriebsbesichtigung selber<br />
ein Bild von der effizienten Produktion<br />
und Fertigungsweise bei<br />
Harz Guss Zorge machen. Im Anschluss<br />
an den Rundgang ging es<br />
HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER<br />
Von einem Elefanten<br />
und einem Heimkehrer,<br />
der nie weg war<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe,<br />
liebe Leserinnen und Leser der glückauf,<br />
wer von Ihnen entweder täglich oder hin und wieder in dem<br />
Stahlwerk Georgsmarienhütte zu tun hat, dem ist sicherlich<br />
auf dem Werksgelände der Zuwachs an Vierbeinern nicht entgangen.<br />
Gleich hinter dem Tor auf der linken Seite steht ein<br />
großes aus gebogenem Edelstahlrohr gefertigtes Rüsseltier, ein<br />
selbst designtes und gebautes Geschenk der Mitarbeiter der<br />
Mannstaedt GmbH zu meinem 60. Geburtstag. Ein Stück weiter<br />
auf der anderen Seite gleich ein ganz buntes Exemplar. Es<br />
steht – ganz passend – als festes Inventar auf dem Gelände des<br />
Umspannwerks der Hütte.<br />
Zur Erklärung: Es soll sowohl bei meinem ehemaligen<br />
Arbeitgeber, der RWE AG, wie auch anderswo Menschen<br />
geben, die mir – sowohl äußerlich wie auch mit Blick auf die<br />
implizierten Charaktereigenschaften – eine gewisse Ähnlichkeit<br />
zum dargestellten Dickhäuter nahelegen. Somit verstehe ich<br />
die Verlegung des Elefanten von Essen nach Georgsmarienhütte<br />
– zumindest ist es kein Dinosaurier – als wohlwollende Geste<br />
des Abschieds.<br />
Gleichzeitig ereilen mich in den letzten Wochen vermehrt<br />
Anfragen, was ich denn nun, nach meinem regulären Ausscheiden<br />
bei RWE, tun werde.<br />
Ruhestand? Was denken Sie! Haben Sie schon einmal von<br />
einem Elefanten gehört, der seine Herde im Stich lässt und<br />
auf Privatier macht? Natürlich nicht. Wenn man dem größten<br />
Landsäugetier auf Erden etwas nachsagt, dann ist es seine<br />
Treue und sein ewiges Gedächtnis. Er vergisst nie und auch ich<br />
werde nie vergessen, was wir in den letzten knapp 20 Jahren<br />
gemeinsam geschaffen haben: nämlich eine Gruppe, zurzeit<br />
bestehend aus 48 mittelständischen Unternehmen, die mehr<br />
als 11.000 Menschen ihr täglich Brot gibt. Einmal abgesehen<br />
von der ethisch-moralischen Frage, ob es vertretbar ist, solch<br />
ein Kapitel persönlich ad acta zu legen – ich wäre dazu ohnehin<br />
gar nicht in der Lage. Auch wenn ich keine operative Funktion<br />
in der GMH Gruppe innehabe und das für die Zukunft<br />
auch nicht plane, bin ich gedanklich fast immer bei der GMH<br />
Gruppe.<br />
Mit voller Überzeugung habe ich die Verantwortung über<br />
unsere Gruppe 2006 in die erfahrenen Hände von Peter van<br />
Hüllen und seinem Geschäftsführerteam abgeben. Heute ist<br />
für mich die Erkenntnis von großem Wert, dass ich damals die<br />
richtige Entscheidung getroffen habe. Ein Familienunternehmen<br />
muss nicht zwangsläufig vom Eigentümer selber geführt<br />
werden. Ich stehe den Kollegen im Umkehrschluss selbstverständlich<br />
immer zur Verfügung, wenn ich gebraucht werde.<br />
Daran wird sich nichts ändern.<br />
Sie sehen also, auch wenn es mir viele Menschen aus mehr<br />
oder weniger honorigen Gründen wünschen würden: Mit dem<br />
Ruhestand wird es vorerst nichts. Ich persönlich glaube ja, zu<br />
Lebzeiten wird es damit gar nichts mehr, aber meine Frau hat<br />
noch Hoffnungen. Wie ab jetzt die beiden Elefantenskulpturen<br />
auf dem Werksgelände gehöre wohl auch ich zum Inventar<br />
der Hütte. Fünf spannende Energiejahre mit Erfolgsmomenten<br />
und wertvollen Begegnungen, aber auch mit Herausforderungen,<br />
Unwägbarkeiten und Niederlagen liegen hinter mir. Am<br />
Ende bleibt vor allem eine Erkenntnis: Zu Hause ist es doch am<br />
schönsten.<br />
Glück auf!<br />
Entspannte Atmosphäre: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung.<br />
Foto: mh<br />
per Bus nach Bad Lauterberg, wo<br />
in den Räumlichkeiten des Revita-<br />
Tagungshotels die Veranstaltung<br />
stattfand.<br />
Die Eröffnung des ersten Veranstaltungstages<br />
übernahm Thomas<br />
glück auf · 3/2012 ............ 5<br />
Austausch.<br />
Pleissner Herzberg war in diesem Jahr Gastgeber<br />
des Stahlwerks-, Gießerei- und Einkaufsleitertreffens.<br />
Mit 25 Teilnehmern war die Zusammenkunft sehr gut<br />
besucht. Eine Werksbesichtigung stand bei diesem Treffen im Mittelpunkt,<br />
aber auch komplizierte Themen wie das „Lost foam“-Verfahren bei Harz<br />
Guss Zorge kamen auf den Tisch. Es wurde ebenso erörtert wie die aktuelle<br />
Preissituation in der Rohstoffbranche und der derzeitige Sachstand bei<br />
der Rohstoffallianz. Im Fokus standen wie immer Projekte, die Einkauf und<br />
Technik gleichermaßen initiiert und begleitet hatten.<br />
bmz<br />
Löhr, Mitglied der Geschäftsführung<br />
der GMH Holding, der einen<br />
Bericht zur aktuellen Lage der<br />
GMH Gruppe vorstellte. Das Jahr<br />
2011 hatte sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr 2010 noch einmal auf der<br />
Ergebnisseite verbessert dargestellt.<br />
Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen sind die<br />
Erwartungen für 2012 allerdings<br />
eher gedämpft. Thomas Löhr wies<br />
in diesem Zusammenhang darauf<br />
hin, dass gewissenhaftes Handeln<br />
in der gegenwärtigen Situation das<br />
oberste Gebot sei.<br />
Im Anschluss an seinen Vortrag<br />
übernahm der Bereich Controlling<br />
der GMH Holding das Wort. Hier<br />
präsentierten Thorsten Ehle und<br />
seine Mitarbeiter aktuelle Themen<br />
wie eine geplante Anpassung<br />
des zukünftigen Reportings sowie<br />
ein neues Tool zur Geschäftsplanung.<br />
Zum Ende des ersten Veranstaltungstages<br />
traf man sich zum<br />
Abendessen im hoteleigenen Restaurant,<br />
wo man in geselliger Runde<br />
auch die Gelegenheit zum Kennenlernen<br />
sowie zum Networking<br />
Werksfoto<br />
mit den neuen und alten Kollegen<br />
hatte.<br />
Am zweiten Tag wurde die Veranstaltung<br />
mit weiteren Vorträgen<br />
(unter anderem zu den Themen<br />
„Finanzierung“ und „Jahresabschlussarbeiten“)<br />
fortgesetzt. In<br />
diesem Zusammenhang sprach<br />
neben Stefan Brunn (Leiter Finanzen)<br />
und den Kollegen des Bereichs<br />
Rechnungswesen auch Thorsten<br />
Spree von PWC (Pricewaterhouse-<br />
Coopers). Dieser ging auf zukünftige<br />
Änderungen und Anpassungen<br />
bei der Begleitung des Jahresabschlusses<br />
ein.<br />
Am frühen Nachmittag nahte<br />
dann schon das Ende der zweitägigen<br />
Konferenz und die Teilnehmer<br />
konnten sich auf den Heimweg<br />
machen. Es wurden auch in diesem<br />
Jahr wieder viele neue persönliche<br />
Kontakte geknüpft und Fachthemen<br />
in großer Runde angeregt diskutiert.<br />
Somit freut man sich auf<br />
das Jahr 2013 und die dann wieder<br />
stattfindende Controller- und Finanzleitertagung.<br />
Jens Indrachowicz
GMH GRUPPE<br />
Künstler in zwei Welten<br />
Zu DDR-Zeiten war Detlef Moosdorf ein sehr bekannter und anerkannter<br />
Künstler – bis ihm Berufsverbot erteilt wurde. Wir trafen ihn zu einem<br />
Gespräch in seinem verwunschenen Garten in Haida.<br />
aida ist ein kleiner idyllischer<br />
HOrt mit 570 Einwohnern wenige<br />
Kilometer von Gröditz entfernt.<br />
Auf dem Weg zum Wohnhaus von<br />
Detlef Moosdorf passiert man eine<br />
Vielzahl von Einfamilienhäusern<br />
mit „normalen“ Gärten vor oder<br />
hinter den Häusern. Den Garten<br />
von Detlef Moosdorf kann man<br />
nicht als „normal“ bezeichnen. Es<br />
ist ein ganz besonderer Garten.<br />
Kaum betritt man ihn, befindet<br />
man sich in einer anderen Welt.<br />
Wie in einem verschlungenen Labyrinth<br />
irrt man förmlich durch<br />
dieses Idyll. Alle paar Meter, nein<br />
Zentimeter, taucht etwas vor einem<br />
auf: Skulpturen unterschiedlichster<br />
Art, Plastiken, Findlinge oder sogenannte<br />
Windsteine, die Detlef<br />
Moosdorf so nennt, weil sich an<br />
ihnen über die Jahrhunderte eine<br />
„Windkante“ gebildet hat. Wenn<br />
man nach oben schaut, sieht man<br />
immer wieder aus Stein gemeißelte<br />
Köpfe in Bäumen drapiert oder auf<br />
Baumstämmen abgestellt.<br />
Aber nicht nur Kunstgegenstände<br />
verbirgt der Garten. Detlef<br />
Moosdorf sammelte über Jahre<br />
Gegenstände, die nach der<br />
„Wende“ 1989 auf den Sperrmüll<br />
wanderten. Er trug ausgediente<br />
Schreibmaschinen, Fitnessgeräte,<br />
Fahrräder, Skier, Tennisschläger<br />
und vieles mehr nach Hause, damit<br />
diese Gegenstände aus DDR-Zeiten<br />
noch lange erhalten bleiben.<br />
Man mag sich als Besucher gar<br />
nicht verabschieden von diesem<br />
außergewöhnlichen Ort.<br />
In seinem Haus geht die Entdeckungsreise<br />
weiter. In allen Räumen<br />
hängen oder stehen seine Gemälde:<br />
Landschaften, Szenen aus<br />
Fabriken, Porträts, Akte und viele<br />
andere Motive. Und während des<br />
Gesprächs mit dem Künstler – bei<br />
einer Tasse Brennnesseltee – erfahren<br />
wir Dinge aus seinem Leben,<br />
die uns ein wenig erschüttern:<br />
Er studierte Ende der 1950er,<br />
Anfang der 1960er Jahre an der<br />
Hochschule für Bildende Künste<br />
Dresden. Von 1963 war er freischaffender<br />
Künstler in Dresden. In den<br />
Jahren 1969 bis 1977 beschäftigten<br />
ihn die Stahlwerke Gröditz im Rahmen<br />
eines Werkvertrages als Maler.<br />
I n der DDR war es üblich, Kunst<br />
und Kultur in die tägliche Arbeit<br />
zu integrieren – über Malzirkel,Fotozir-<br />
kel, Schreibzirkel in Werken und<br />
Fabriken. Dies fand – wie auch bei<br />
den Stahlwerken Gröditz – in sogenannten<br />
Kulturräumen statt.<br />
Detlef Moosdorf hatte so die<br />
Möglichkeit, fast zehn Jahre lang<br />
alle vier Wochen neue Bilder, Grafiken<br />
und Plastiken in Räumen des<br />
Stahlwerkes auszustellen. Er war in<br />
diesen Jahren in der DDR ein bekannter<br />
und anerkannter Künstler,<br />
ein „öffentlicher Mensch“.<br />
Im Jahr 1977 änderte sich diese<br />
Situation allerdings abrupt. Detlef<br />
Moosdorf wurde in diesem Jahr ein<br />
Malverbot erteilt, der Werkvertrag<br />
mit den Stahlwerken Gröditz von<br />
jetzt auf gleich aufgelöst. Zudem<br />
durften von ihm keine Bilder mehr<br />
ausgestellt werden. Was führte zu<br />
diesem herben Einschnitt in seinem<br />
Leben? Was war passiert?<br />
Wie viele sicherlich noch wissen,<br />
wurde der Liedermacher Wolf<br />
Biermann im November 1976 –<br />
wegen staatsfeindlicher Äußerungen<br />
– aus der DDR ausgewiesen.<br />
Gegen diese Ausbürgerung wurde<br />
ein offener Brief verfasst, in dem<br />
unter anderem stand, dass die<br />
Unterzeichner des Briefes<br />
die Texte von<br />
Oben: War bisher noch auf keiner Ausstellung<br />
zu sehen: Utopia aus den 70er Jahren ist<br />
imposante 1,25 x 2,50 m groß.<br />
Fotos: mk<br />
Der Maler Moosdorf<br />
Rudolf Scholz, der Vorsitzende des Schriftstellerverbandes<br />
Dresden, hatte anlässlich einer Vernissage<br />
von Detlef Moosdorf eine Eröffnungsrede<br />
gehalten. Darin bezeichnet er dessen Werk<br />
als „erregend wuchtig“. Die Landschaftsbilder<br />
und Porträts hätten zudem eine intensive<br />
Leuchtkraft, drückten immer wieder die Liebe<br />
zu den Menschen aus. Auch von „deftiger“<br />
Erotik war die Rede. Rudolf Scholz zitierte aus<br />
einem Gedicht, das er Detlef Moosdorf gewidmet<br />
hat. Diese Zeilen charakterisieren ihn auf<br />
lyrische Weise:<br />
Der Maler Moosdorf lebt mit wenig Geld<br />
da draußen irgendwo am Rand der Welt,<br />
in einem alten Haus, das eingeschmiegt<br />
in wuchernd weiter Kräuterwildnis liegt.<br />
Hier zieht er unermüdlich seine Kreise.<br />
Der Bärlauch grünt. Die Katzen schnurren leise.<br />
Hier schwärmt er aus, zu neuer Lust verführt.<br />
Und Ingrid wärmt ihn nachts, so oft der friert.<br />
Der Maler Moosdorf läßt im steten Mühn<br />
Die Farben lodern und vulkanisch glühn.<br />
Die brechen hitzig aus ihm aus spontan,<br />
ganz so, als sei er selber der Vulkan,<br />
der aus dem Chaos, welches ihn regiert,<br />
noch immer einen tanzenden Stern gebiert,<br />
ein Farbgewitter, welches gluterhitzt<br />
dort auf den breiten Leinwandwänden blitzt …<br />
(„Der Maler Moosdorf“, Auszug aus: „Gerichtstag“,<br />
Gedichte von Rudolf Scholz, Verlag OsirisDruck, Leipzig)<br />
Rechts: Ingrid und Detlef Moosdorf,<br />
Julia Pehla (SWG) und<br />
Autor Matthias Krych (RRO).<br />
glück auf · 3/2012 ............ 6<br />
kunstimwerk<br />
Wolf Biermann gerne weiter lesen,<br />
hören und in Zukunft auch weiter<br />
diskutieren möchten. Dieser<br />
Brief wurde von vielen Künstlern<br />
unterschrieben – auch von Detlef<br />
Moosdorf. Das war der<br />
Grund für das Berufsverbot.<br />
„Von diesem Zeitpunkt<br />
an galt ich offiziell<br />
als potenzieller<br />
Klassenfeind“, so Detlef<br />
Moosdorf. Noch<br />
1977 hatte er an der<br />
„VIII. Kunstaustellung<br />
der DDR“ teilgenommen<br />
– danach stellte<br />
er ganze 33 Jahre lang<br />
nicht mehr aus. Aber<br />
Wut auf das totalitäre<br />
DDR-Regime würde<br />
er nicht mehr empfinden.<br />
Für ihn sei die<br />
DDR ein schwacher<br />
Staat gewesen, der<br />
aus diesem Grund ein<br />
hohes Maß an Selbstschutzmaßnahmenergriffen<br />
hätte.<br />
Erst 2010 hatte er wieder eine<br />
Ausstellung: Vulkane, Asche, Liebe.<br />
„Die Eröffnung war für mich sehr<br />
emotional“, so Detlef Moosdorf.<br />
Weitere Ausstellungen folgten, wie<br />
auch die aktuelle in Zeithain bei<br />
Salzgitter, zu deren Vernissage er<br />
nach dem Gespräch fuhr.<br />
Auch bei den Schmiede- und<br />
Elektrostahlwerken in Gröditz<br />
ist er wieder präsent. Ein Gemälde<br />
von ihm ziert seit Jahren das<br />
Konferenzzimmer. Beim Tag der<br />
offenen Tür im September 2011<br />
präsentierte er auf Wunsch der Geschäftsführung<br />
weitere Arbeiten.<br />
Viele ältere Mitarbeiter hätten ihn<br />
wiedererkannt und gegrüßt.<br />
mk<br />
DER KÜNSTLER<br />
Detlef Moosdorf<br />
Detlef Moosdorf war 1969 bis<br />
1977 bei den Stahlwerken Gröditz<br />
im Rahmen eines Werkvertrages<br />
als Maler beschäftigt.<br />
1939 in Wurzen geboren<br />
1958–1963 Studium an der<br />
Hochschule für Bildende Künste,<br />
Dresden<br />
1967–1977 zahlreiche Ausstellungen<br />
in der DDR<br />
Seit 2010 Ausstellungen in Riesa,<br />
Auterwitz, Grundau und Berlin<br />
Kommende Ausstellungen<br />
• 3. Oktober 2012<br />
Galerie Moosdorf<br />
Seußlitz/Diesbar<br />
Brummochsenloch 17<br />
• ab 5. Oktober 2012<br />
Rathaus Staucha<br />
Thomas-Müntzer-Platz 2<br />
(Vernissage im Ratssaal)<br />
Foto: Claudia Thiele
STAHL<br />
Stahlerzeugung: Ge orgs ma ri en hüt te GmbH · Stahl werk Bous GmbH · ESB SPRL Engineering Steel Belgium · Mannstaedt GmbH · J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG ·<br />
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MVO GmbH Metallverarbeitung Ostalb · BISHOP Steering Technology Pty Ltd<br />
Weltweit einzigartige Technologie<br />
sichert noch engere Walztoleranzen<br />
GMHütte · Eine Technologie, von der Walzwerker bislang nur träumen konnten: engste Toleranzen über<br />
die gesamte Länge jedes einzelnen Stabes und über die gesamte Produktion hinweg.<br />
INTERVIEW<br />
2002 hatte die GMHütte ihren<br />
3-Walzen-Reduzier- und Maßwalzblock<br />
(RSB) in Betrieb genommen.<br />
Jetzt hat sie ihn zusammen<br />
mit der FRIEDRICH<br />
KOCKS GmbH & Co KG (Hilden)<br />
innovativ aufgerüstet und erweitert.<br />
Details dazu erläutert Karsten<br />
Golinske, Betriebsleiter des<br />
Walzwerkes, im glückauf-Interview.<br />
Der Fertigungsprozess der Georgsmarienhütte GmbH<br />
glückauf: Was hat sich an der Walzstraße<br />
verändert, Herr Golinske?<br />
Karsten Golinske: Zum einen haben<br />
wir ein Echtzeit-Regelungssystem<br />
installiert, das eigens für<br />
unseren Walzen-Reduzier- und<br />
Maßwalzblock entwickelt wurde:<br />
das sogenannte Size Control System,<br />
kurz SCS. Es sorgt dafür, dass<br />
der Block schnellstmöglich den<br />
optimalen Betriebszustand erreicht<br />
und dass die Fertigungsqualität des<br />
gewalzten Produktes auf einem<br />
konstant hohen, reproduzierbaren<br />
Niveau bleibt.<br />
Heißer Ofen<br />
GMHütte · Neue Marken in puncto Energieeffizienz und Durchsatzleistung<br />
m Finalbetrieb wird seit Anfang<br />
Ides Jahres ein neuer Rollenherd-<br />
Durchlaufofen aufgebaut: der sogenannte<br />
„Ofen 25“. Die zusätzliche<br />
Kapazität des Neuen eröffnet<br />
der GMHütte gleich mehrere<br />
Perspektiven. Zum einen kann<br />
das Unternehmen weitere Wärmebehandlungsmengen<br />
und damit<br />
Verarbeitungstiefe nach Georgsmarienhütte<br />
holen, zum anderen Umschichtungsmengen<br />
von älteren<br />
Öfen umsetzen.<br />
Ausgerüstet ist der Ofen mit modernster<br />
Brenner- und Regeltechnik<br />
– eine Technologie, die Bestmarken<br />
in puncto Energieeffizienz<br />
und Durchsatzleistung setzt. Eingebettet<br />
zwischen den bereits bestehenden<br />
Öfen 23 und 24 befindet<br />
sich der 70 m lange Ofenraum,<br />
Und zum anderen …<br />
Golinske: … haben wir den Walzblock<br />
von fünf auf sechs Gerüstpositionen<br />
erweitert. Sie wurden<br />
zudem so modifiziert, dass neben<br />
den alten auch die ebenfalls neu<br />
entwickelten, unter Last anstellbaren<br />
3-Walzen-Gerüste (AUL) verwendbar<br />
sind.<br />
Was genau ist die Aufgabe des Size<br />
Control System?<br />
Golinske: Das SCS regelt kontinuierlich<br />
und schnell den Walzspalt<br />
der Gerüste. In kürzester Zeit sind<br />
das eigentliche Herzstück der Anlage.<br />
Ihm vorgeschaltet sind die<br />
notwendigen Adjustage-Einrichtungen<br />
wie Aufgabe, Vereinzelung,<br />
Lagenbildung und entsprechende<br />
Transportrollgänge. Am Ofenausgang<br />
übernehmen Abkühlbereiche<br />
die Lagen und führen sie zur Bundsammelstation<br />
und Wiegeeinrichtung.<br />
Die Probennahme ist bei der<br />
Bundbildung platziert und – dank<br />
eines Andromaten – teilautomatisiert.<br />
Diese Konstellation sorgt für<br />
ein sicheres und schnelles Probenhandling<br />
und liefert erste Erkenntnisse<br />
über die gerade laufende/abgeschlossene<br />
Wärmebehandlung.<br />
Insgesamt nimmt die gesamte<br />
Technik von Halle 14 bis Halle 9<br />
des Finalbetriebes eine Strecke von<br />
Technik, die begeistert: der aufgerüstete und erweiterte RSB-Block.<br />
die Scheiben so eingestellt, dass<br />
ein optimal gewalztes Produkt entsteht.<br />
So konnten wir die bereits<br />
sehr engen Fertigmaßtoleranzen<br />
noch weiter minimieren.<br />
Bislang musste ja nach den ersten gewalzten<br />
Blöcken quasi „per Hand“<br />
nachjustiert werden, zumindest teilweise.<br />
Ist das immer noch so?<br />
Golinske: Nachjustiert werden<br />
muss immer noch. Aber das neue<br />
System kann diese Aufgabe jetzt<br />
automatisch während des Walzens<br />
übernehmen. Ziel ist es, durch SCS<br />
und AUL-Gerüste die Bedienung so<br />
zu vereinfachen, dass immer ein<br />
qualitativ optimales Walzgut erzeugt<br />
wird.<br />
Wie wurde diese Technick entwickelt?<br />
Golinske: Das Upgrade auf die<br />
neue Generation wurde von langer<br />
immerhin etwa 130 m ein. Mitte<br />
August waren die wichtigsten Anlagenteile<br />
montiert. Betriebsleiter<br />
Hans-Günter Randel und Produktionsleiter<br />
Volker Glane konnten<br />
bereits per Mausklick die Brenner<br />
zünden, um den Ofen zu Trocknungszwecken<br />
aufzuheizen – ein<br />
erhabenes Gefühl, die Brenner<br />
sowohl visualisiert auf dem Bildschirm<br />
als auch „in echt“ im Ofenraum<br />
in Aktion zu sehen.<br />
Mittlerweile hat der Ofen die<br />
erste Feuerprobe mit über 1.000 °C<br />
erfolgreich überstanden. Nach<br />
Inspektions- und Vermessungsphase<br />
arbeitet man nun an kleineren<br />
Nachbesserungen und Optimierungen.<br />
Danach stehen die ersten<br />
Ofenreisen mit ausgesuchten<br />
Werkstoffen an, um die einzelnen<br />
glück auf · 3/2012 ............ 7<br />
Karsten Golinske<br />
Foto: Michael Münch<br />
Hand vorbereitet. Es war Ergebnis<br />
vieler erfolgreicher Walzversuche<br />
unter realen Walzbedingungen, die<br />
KOCKS in enger Zusammenarbeit<br />
mit uns durchgeführt hat. Wir haben<br />
sie dabei intensiv unterstützt.<br />
Aber KOCKS hat schon lange umfangreiche<br />
Untersuchungen und<br />
Entwicklungen durchgeführt sowohl<br />
im mechanischen Bereich als<br />
auch im Automatisierungssektor.<br />
RSB = Reduzier- und Maßwalzblock<br />
SCS = Size Control System<br />
AUL = neuer Gerüsttyp<br />
SID = Walzgerüst-Identifizierung<br />
CAPAS = Optisches Walzen-Einstellsystem<br />
Wärmebehandlungsprofile abzustimmen.<br />
Aber schon jetzt erwarten<br />
alle Beteiligten gespannt den<br />
„Druck auf den roten Knopf“, den<br />
Ziehen wir ein Resümee: Wie sähe ein<br />
Kurzporträt der neuen Anlage aus?<br />
Golinske: Die neue RSB-Generation<br />
in Dreischeiben-Bauweise erfüllt<br />
weiterhin alle Anforderungen<br />
moderner Stabstahlstraßen: eine<br />
beständige, gleichmäßige Produktion<br />
mit guter Qualität, eingeengte<br />
Toleranzen, optimale Oberflächengüten,<br />
eine gezieltere Einstellung<br />
mechanischer Eigenschaften und<br />
eine große Flexibilität des Walzprogramms.<br />
Und dies alles bei höchster<br />
Produktivität.<br />
Kommt die Aufrüstung auch dem Produktionsprozess<br />
zugute?<br />
Golinske: Auf jeden Fall. Es wird<br />
die Anzahl der Vorquerschnitte in<br />
den RSB reduziert. Das erhöht die<br />
Verfügbarkeit der Anlage. Zudem<br />
fallen weniger Rüstzeiten in der<br />
Vor- und Zwischenstraße an. Und<br />
wir sind selbst bei einem Wechsel<br />
eines oder mehrerer Gerüste<br />
höchst flexibel: Mit dem bestehendem<br />
Wechselsystem ist es möglich,<br />
die Gerüste innerhalb kürzester<br />
Zeit zu wechseln. Wir können in<br />
dem Block mit drei bis sechs Walzgerüsten<br />
walzen und die Gerüste<br />
noch über einen relativ weiten Bereich<br />
anstellen.<br />
Was gibt es sonst noch zum Umbau<br />
der Walzstraße zu sagen?<br />
Golinske: Zur Lieferung gehörte<br />
auch ein System zur Walzgerüst-<br />
Identifizierung. Es ermöglicht uns,<br />
die Betriebssicherheit zu erhöhen<br />
und die wichtigsten Kenndaten der<br />
Gerüste mit den dazugehörigen<br />
Produktionsdaten automatisch zu<br />
speichern. Außerdem wurde auch<br />
unsere Werkstattausrüstung aufgerüstet.<br />
So haben wir das optische<br />
Walzen-Einstellsystem CAPAS erneuert<br />
und einen neuen hydraulischen<br />
Walzenwechselstand für die<br />
AUL-Gerüste gebaut.<br />
Zahlen sich diese Superlative aus?<br />
Was zeigen die Betriebsergebnisse?<br />
Golinske: Eine Verbesserung im<br />
Produktionsprozess und verbesserte<br />
Toleranzen über den gesamten<br />
Abmessungsbereich. Mit diesem<br />
innovativen Umbau des Walzwerkes<br />
gelingt uns eine weitere Steigerung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und eine qualitative Marktführerschaft<br />
in diesem Bereich.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: vl<br />
Sind jetzt schon mehr als zufrieden: Produktionsleiter Volker Glane (links) und Betriebsleiter<br />
Hans-Günter Randel haben bereits die Brenner per Mausklick gezündet – um den<br />
Ofen zu Trocknungszwecken aufzuheizen.<br />
Startschuss, mit dem die Produktion<br />
bei der Einweihung offiziell<br />
anlaufen soll.<br />
hgr
Waggonverladung rollt<br />
in Richtung Benchmark<br />
STAHL<br />
GMHütte · Nach dem Nordgleis wurde auch der Unterbau für das 250 m<br />
lange Südgleis erneuert. Jetzt fehlt im Finalbetrieb nur noch der krönende<br />
Abschluss, um neue Maßstäbe zu setzen: die neue Verziehanlage.<br />
uch am Südgleis des Finalbe-<br />
Atriebes hatte der Zahn der Zeit<br />
genagt. Von einem stabilen Unterbau<br />
konnte auf der 250 m langen<br />
Strecke an keiner Stelle mehr die<br />
Rede sein. Bereits im Sommer 2011<br />
hatte man das nördliche der beiden<br />
Waggonverladegleise des Finalbetriebes<br />
erneuert. Nun nahmen<br />
Bauarbeiter das südliche in<br />
Angriff.<br />
Doch bevor der erste Stemmbagger<br />
anrollen konnte, war erst einmal<br />
eine Menge abzuklären und<br />
zu regeln: Es musste sichergestellt<br />
sein, dass während der Bauphase<br />
die kontinuierliche Nachtverladung<br />
auf dem Nordgleis erfolgen<br />
konnte. Erst danach ging es los.<br />
Nachdem die Arbeiter Aushub<br />
und Schienenschrott zum Recyceln<br />
abtransportiert hatten, wurde<br />
der Gleisunterbau erneuert. Anschließend<br />
verlegten sie die neuen<br />
Schienen. Zur allgemeinen Freude<br />
konnten sie dabei schon erste<br />
glück auf · 3/2012 ............ 8<br />
Vorbereitungen für die kommende<br />
Waggonverzieh-Einrichtung abschließen.<br />
Die günstige Gelegenheit<br />
bot sich, weil die gesamte Strecke<br />
bis ans Nordgleis ausgekoffert<br />
wurde. So konnte man Führungsprofile<br />
für die Seile und Umlenkeinrichtungen<br />
der Verziehanlage<br />
aufbauen und zusammen mit den<br />
Gleisen mit Beton vergießen. Antriebe<br />
und Steuerung der Anlage<br />
sollen 2013 eingebaut werden.<br />
Kurz vor dem Betonieren: Markus Schulte to Bühne (links vorne) begutachtet mit Kollegen der beteiligten Baufirmen den Gleisabschnitt<br />
in Halle 9.<br />
Was letzten Endes<br />
zählt, ist der Mensch<br />
GMHütte · Was ein Unternehmen bewegt, sollte auch kommuniziert<br />
werden: Das Stahlwerk in Georgsmarienhütte präsentiert sich mit neuer<br />
Imagekampagne – und stellt dabei seine Mitarbeiter in den Vordergrund.<br />
as zeichnet die Georgsma-<br />
Wrienhütte gegenüber anderen<br />
Unternehmen aus? Warum entscheidet<br />
sich der Kunde letztlich<br />
für das Angebot der GMHütte, obwohl<br />
Qualität und Preis mit dem<br />
Wettbewerber vergleichbar sind?<br />
Was gibt den Ausschlag?<br />
Die GMHütte baut darauf, dass<br />
die über Jahre entwickelte Lieferperformance<br />
den Kunden überzeugt:<br />
Schnelligkeit, Flexibilität<br />
Foto: vl<br />
und Verlässlichkeit. Und dass der<br />
Kunde Vertrauen in die Menschen<br />
setzt, die hinter dieser Leistung stehen.<br />
Genau diese Menschen – verknüpft<br />
mit tatkräftigen Aussagen<br />
über das Know-how der GMHütte<br />
– möchte die neue Imagekampagne<br />
„The Power of People“ in den<br />
Vordergrund stellen.<br />
Mit der bildlichen Umsetzung<br />
wurde eine Kreativagentur beauftragt.<br />
Ihr Konzept thematisiert die<br />
Grundtugenden der Georgsmarienhütte,<br />
wobei Mitarbeiter vor einer<br />
roten Stahlplatte in Szene gesetzt<br />
werden, auf der diese Stärken in<br />
Worte gefasst werden. Die Stahlplatte<br />
repräsentiert eines der Elemente,<br />
aus denen sich das GMH-<br />
Auch bei diesen Maßnahmen<br />
mussten die Fachleute nicht nur<br />
fach- und termingerecht arbeiten,<br />
sondern auch viel Einfallsreichtum<br />
beweisen. Außerdem hatten sie zu<br />
berücksichtigen, dass in diesem<br />
Bereich die alten Spille (Seilverzieh-Einrichtungen<br />
auf Hüttenflur)<br />
stehen. Sie müssen noch bis zum<br />
nächsten Jahr ihren Dienst tun.<br />
Beteiligte Firmen, GSG-Mitarbeiter<br />
und Technologen des Finalbetriebes<br />
schafften es tatsächlich,<br />
bis Ende August den größten<br />
Teil der Bauarbeiten abzuschließen.<br />
Die komplette Fläche war<br />
wieder begehbar. Feinarbeiten wie<br />
das Glätten des Betons erledigten<br />
die Mitarbeiter während des normalen<br />
Betriebes. Dann war noch<br />
etwas Geduld gefragt, damit der<br />
Beton aushärten konnte. Nach vier<br />
Wochen wies er die erforderliche<br />
Tragfähigkeit auf. Am Ende konnten<br />
auch im Südgleis die Waggons<br />
wieder fahren.<br />
Der gesamte Waggonverladebereich<br />
ist nun in einem präsentablen<br />
Zustand. Die Markierungen<br />
für Holzlagerbereiche und Gitterboxen<br />
sowie die Kennzeichnung<br />
von Gehwegen und Sicherheitsbereichen<br />
tragen ebenfalls zu dem<br />
guten Gesamteindruck bei. Wenn<br />
im nächsten Jahr die neue Waggonverzieh-Anlage<br />
hinzukommt,<br />
darf man dem gesamten Waggonverladebereich<br />
sogar Benchmark-<br />
Charakter attestieren.<br />
hgr<br />
Logo zusammensetzt – ein Quadrat,<br />
ein Ausschnitt aus dem „großen<br />
Topf sprudelnder Ideen“.<br />
Das Fotoshooting fand im Finalbetrieb<br />
der Georgsmarienhütte<br />
statt. Modell standen dabei Mitarbeiter<br />
aus unterschiedlichen Betrieben<br />
des Unternehmens: Probenwerkstatt,<br />
Verfahrenstechnik,<br />
Entwicklung, technische Kundenbetreuung<br />
und Finalbetrieb. Betriebe,<br />
die bei ihrer täglichen Arbeit<br />
Hand in Hand an dem gleichen<br />
Ziel arbeiten: schnell, flexibel, produktiv<br />
und verlässlich zu sein.<br />
Die neuen Anzeigen sind seit<br />
Juli in Fachzeitschriften wie dem<br />
„Schmiedejournal“ und der „Antriebstechnik“<br />
zu sehen.<br />
Andrea Busch
Wer findet die Fehler?<br />
STAHL<br />
Neues Zentrum stillt<br />
Informationshunger<br />
GMHütte · Wie man seine Mitarbeiter auf dem Laufenden hält: Im Schulungsund<br />
Visualisierungs-Zentrum des Finalbetriebes ist Kommunikation Trumpf.<br />
intergrundwissen zur „Guten<br />
HTonne“, schnelle Auskünfte für<br />
offene Fragen, zunehmender Informationshunger<br />
oder auch Schulungen<br />
im Betrieb – diese Schlagworte<br />
beschreiben, welche KommunikationsbedürfnisseKolleginnen,<br />
Kollegen und Betriebsleitung<br />
des Finalbetriebes bewegen.<br />
Mit seinem neuen Schulungsund<br />
Visualisierungs-Zentrum hat<br />
GMHütte · Parcours macht Sicherheitsbeauftragte fit für den Alltag.<br />
uf eine besondere Fehlersuche<br />
Agingen die Sicherheitsbeauftragten<br />
der GMHütte: Um ihr wachsames<br />
Auge zu schulen, haben die<br />
Beauftragten einen vorbereiteten<br />
Parcours absolviert. Hier hatten Mitarbeiter<br />
der Abteilung Arbeitssicherheit<br />
in Absprache mit den Betrieben<br />
vor Ort Situationen und Arbeitsplätze<br />
mit kleinen und großen<br />
Fehlern versehen, die die Sicherheit<br />
gefährden. Mal ragte ein Metallteil<br />
in den Laufweg, mal waren Feuerlöscher<br />
durch davor abgestellte Werkzeugwagen<br />
blockiert, mal bildeten<br />
herumliegende Holzteile eine Stolperfalle,<br />
mal war eine vermeintlich<br />
feuergefährliche Flüssigkeit falsch<br />
gelagert.<br />
Die Sicherheitsbeauftragten<br />
machten sich nun auf den Weg. Sie<br />
sollten die versteckten Fehler finden,<br />
aufnehmen und anschließend mit<br />
den Kollegen besprechen und diskutieren.<br />
„Die Teilnehmer haben<br />
sich wirklich alle Mühe gegeben,<br />
die Fehler zu finden“, berichtet<br />
Carsten Große Börding, Mitinitiator<br />
der Aktion. Nicht jeder habe<br />
jeden Fehler gefunden, aber alle<br />
hätten dennoch bewiesen, dass sie<br />
mit wachsamen Augen durch den<br />
Betrieb gehen.<br />
„Höchst interessant für uns war<br />
allerdings zu beobachten, dass auch<br />
Fehler zutage traten, die wir für den<br />
der Finalbetrieb die Grundlage geschaffen,<br />
diese Bedürfnisse zu erfüllen.<br />
Es ist der ideale Ort, den allgemeinen<br />
Informationshunger zu<br />
stillen und den Prozess der „Guten<br />
Tonne“ zu beschreiben, zu kommunizieren<br />
und zu diskutieren. Ob<br />
Schaukästen mit Neuigkeiten über<br />
GMHütte-Kunden oder Infobildschirm<br />
mit aktuellen Betriebskennziffern:<br />
Im Zentrum kann sich jeder<br />
Mitten im Betrieb und trotzdem leise: Das neue Schulungszentrum des Finalbetriebes<br />
hat die gesteckten Erwartungen übertroffen. „Unter diesen Bedingungen zu dozieren<br />
macht Freude und die Kollegen sind mit Eifer dabei“, meinte Michael Reinecke, der an<br />
diesem Tage zur Spektrometer-Prüftechnik referierte.<br />
Foto: Norbert Kölker<br />
Auf Fehlersuche: Sicherheitsbeauftragter<br />
Wolfgang Schröder aus dem GSG<br />
Instandhaltungsteam Reserveteilwirtschaft<br />
hat während des Sicherheitsparcours<br />
einen Kanister mit einem Gefahrstoff<br />
gefunden, der nicht wieder – wie<br />
vorgeschrieben – im Gefahrstoffschrank<br />
abgestellt wurde. Da der Verschluss fehlt,<br />
wurde improvisiert und ein Putzlappen in<br />
den Ausguss des Kanisters gesteckt.<br />
informieren. Allein schon die optisch<br />
auffällige Anordnung ist ein<br />
echter Hingucker. Der Schulungsraum<br />
bietet etwa Platz für 30 Kollegen.<br />
Passende Tische und Stühle<br />
sorgen für optimale Kommunikationsbedingungen.<br />
Moderne Visualisierungs-<br />
und Medientechniken<br />
unterstützen die Moderatoren und<br />
Trainer und unterstreichen die Professionalität<br />
der Einrichtung.<br />
Auch die sozialen Einrichtungen<br />
sind stimmig. Im Aufenthaltsraum<br />
erwarten den Besucher Automaten<br />
für Kalt- und Warmgetränke sowie<br />
Süßes bis Deftiges für den kleinen<br />
Hunger. Sanitärräume für Damen<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
Die gute Tonne (t)<br />
Aktion mit dem Ziel, jede Tonne<br />
Stahl in vielerlei Hinsicht – zum<br />
Beispiel in puncto Arbeitssicherheit,<br />
Qualität, Energieverbrauch,<br />
Umweltfreundlichkeit, Effizienz,<br />
Anlagenverschleiß, Materialverbrauch<br />
– optimal zu produzieren<br />
und auszuliefern, indem man die<br />
Mitarbeiter noch enger einbezieht<br />
und in die Verantwortung nimmt.<br />
Parcours überhaupt nicht präpariert<br />
hatten“, ergänzt sein Kollege Markus<br />
Beckmann. Es zeigte sich: Man<br />
kann gar nicht oft genug hinschauen,<br />
wenn es um Arbeitssicherheit<br />
geht.<br />
„Mit dem Parcours wollten wir<br />
die Sicherheitsbeauftragten für ihre<br />
Arbeit sensibilisieren. Nichts ist<br />
schlimmer, als betriebsblind zu werden“,<br />
so Große Börding. Nun gehe<br />
es darum, die Beauftragten auch so<br />
weit zu unterstützen, dass sie Fehler<br />
mit den Kollegen und den Meistern<br />
offen besprechen und diskutieren<br />
können.<br />
Daher folge als Nächstes ein<br />
Gesprächsführungstraining. „Denn<br />
schließlich sollen mögliche Risiken<br />
behoben werden und nicht die<br />
Sicherheitsbeauftragten als Besserwisser<br />
und Petzen dastehen“, erklärt<br />
Beckmann.<br />
Den Sicherheitsbeauftragten hat<br />
der Parcours jedenfalls viel gebracht:<br />
„Ich fand es spannend, die Fehler zu<br />
finden, und habe selbst festgestellt,<br />
wie schnell man schon Kleinigkeiten<br />
übersieht“, berichtet Wolfgang<br />
Schröder aus dem GSG Instandhaltungsteam<br />
Reserveteilwirtschaft.<br />
Ihn habe aber gerade auch die<br />
anschließende Diskussion der Fehler<br />
mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
viel gebracht.<br />
mw<br />
glück auf · 3/2012 ............ 9<br />
Finden dort alle Infos, die sie benötigen (von links nach rechts): Markus Schulte to<br />
Bühne, Olaf Birkemeyer und Stephan Fellhölter im Info-Bereich des neuen Zentrums.<br />
und Herren runden das Ganze ab.<br />
Wie wichtig das Zentrum für die<br />
Kollegen ist und wie wertig es<br />
empfunden wird, demonstrieren<br />
zwei Tatsachen: ihr duchweg positives<br />
Feedback und wie intensiv<br />
sie es bereits nutzen. Zudem stößt<br />
es auch bei den vielen Besuchergruppen<br />
auf Interesse, die diesen<br />
Bereich passieren. In der 1. Etage<br />
Toter Winkel. l<br />
Fotos: vl<br />
des Zentrums ist übrigens das Büro<br />
der Konti-Schichtleiter eingezogen.<br />
Ausschlaggebend für den Umzug<br />
„vor Ort“ waren die kurzen Wege<br />
für Mitarbeiter und Schichtleiter,<br />
aber auch die Nähe zum Betrieb.<br />
Denn hier fühlt man den Puls der<br />
Maschinen und ist Teil des Betriebsgeschehens.<br />
hgr<br />
Das D FFoto t lä lässt erahnen, was im toten<br />
Winkel eines Lkw (rote Fläche) so alles<br />
verschwinden kann – also das, was ein Lkw-Fahrer von seinem Fahrersitz<br />
aus bzw. über die Außenspiegel nicht sieht. So betrachtet ist es nicht verwunderlich,<br />
dass es beim Rückwärtsrangieren zu Unfällen mit teils schweren<br />
oder gar tödlichen Verletzungen kommen kann. Um dieses Risiko zu minimieren,<br />
hat die GMHütte in 15 Lehrgängen 296 Mitarbeiter als Sicherungsposten<br />
für rückwärts fahrende Lkw geschult. Bei den jeweils eineinhalb<br />
Stunden dauernden Einweisungen stand dementsprechend der tote Winkel<br />
im Mittelpunkt. Angeregt hatte die Einweisungen das Gewerbeaufsichtsamt.<br />
Umgesetzt wurden sie von der Arbeitssicherheit der GMHütte und<br />
dem Referenten Hans-Werner Overmeyer. Zum Ende der Lehrgänge erhielt<br />
jeder Teilnehmer ein Teilnahmebestätigung (siehe Foto) und eine Unterweisungskarte,<br />
auf der die Lehrgangsinhalte stichpunktartig aufgelistet waren.<br />
Hans-Werner Overmeyer<br />
Foto: vl
Watt is’ datt denn?<br />
STAHL<br />
GMHütte · Von der Insel Neuwerk aufs Festland nach Cuxhaven: Besonders<br />
der abenteuerliche Lauf durch das Wattenmeer stärkte den Teamgeist.<br />
Das Glück(L)auf-Team im Wattenmeer (hinten von links nach rechts): Stefan Lührmann, Udo Börger, Burkhard Wittke, Stefan Bernhörster,<br />
Maik Vogel, Alfons Haunert, Silke Flaßpöhler, Karlfried Kleinschmidt, Siegfried Gervelmeyer und Marko Niemeyer. Vorne von links nach<br />
rechts: Herbert Maschkötter, Martin Westerkamp, Almir Redzic, Elisabeth Husemann und Cornelia Börger.<br />
Stippvisite kommt<br />
Auszeichnung gleich<br />
GMHütte · Europatour führte chinesische<br />
Delegation nach Georgsmarienhütte.<br />
Die vielköpfige chinesische Besuchergruppe kurz vor der Werksführung<br />
ine 26-köpfige Delegation des<br />
Echinesischen Pleuelschmiede-<br />
Verbandes war auf Europa-Tour<br />
– und machte nur bei einem einzigen<br />
europäischen Lieferanten<br />
Stopp: der GMHütte. Das Stahlwerk<br />
exportiert schon sehr lange<br />
Zeit Stahl für Pleuel nach China<br />
und gilt dort als sehr erfahrener<br />
Lieferant. Ein Teil seiner chinesischen<br />
Kunden bezieht sogar schon<br />
seit Jahrzenten Stahl aus Georgsmarienhütte.<br />
Bei der kurzen Werksbesichtigung<br />
stieß bei den Gästen vor allem<br />
das Fertigmateriallager auf<br />
großes Interesse. Sie waren vor<br />
allem von der Bündelung, Markierung<br />
und Ordnung beeindruckt.<br />
Bei einem Imbiss bot sich dann<br />
Gelegenheit, einzelne Themen zu<br />
vertiefen. Jetzt kamen auch die<br />
Fotoapparate zu ihrem Recht, die<br />
während der Führung hatten zurückbleiben<br />
müssen.<br />
Die GMHütte bearbeitet den<br />
chinesischen Markt gemeinsam<br />
mit zwei Geschäftspartnern, der<br />
Foto: vl<br />
BeTraCo Stahl Vertriebs GmbH und<br />
der GMH Asia Ltd. Der Besuch aus<br />
China eröffnete dem Stahlwerk die<br />
große Chance, seine Kundenstruktur<br />
in einem bedeutenden Marktsegment<br />
zu vergrößern. Denn es<br />
konnte seinen Stahl auch Vertretern<br />
von Schmieden bzw. Delegationsteilnehmern<br />
präsentieren, zu<br />
denen bislang nur wenig Kontakt<br />
bestand. Deshalb hat man den<br />
Gästen bei einer Präsentation eingehend<br />
das Stahlwerk und die gesamte<br />
GMH Gruppe vorgestellt.<br />
Die Chinesen absolvierten ein<br />
anstrengendes Reiseprogramm. Sie<br />
besuchten innerhalb von zehn Tagen<br />
sieben Länder, um Einblicke in<br />
unterschiedliche Kulturen in Europa<br />
zu bekommen. Ihr Tour-Stopp<br />
in Georgsmarienhütte stieß durchweg<br />
auf positive Resonanz. Deshalb<br />
wurde die GMHütte zu einem<br />
Gegenbesuch eingeladen – eine<br />
Einladung und Chance, die man<br />
sich nicht entgehen lassen will.<br />
Jörg Multhaupt<br />
Werksfoto<br />
glück auf · 3/2012 .......... 10<br />
nter dem Motto „Mach nicht<br />
Uhalt – lauf gegen Gewalt“ startete<br />
Anfang Juni 2012 der 11.<br />
EWE-Nordseelauf (EWE ist ein<br />
norddeutscher Energie-Anbieter).<br />
Absolviert werden konnten acht<br />
abwechslungsreiche Laufetappen:<br />
sieben Läufe mit Distanzen zwischen<br />
10 und 12 Kilometern auf<br />
ostfriesischen Nordsee-Inseln und<br />
ein achter Lauf von der Insel Neuwerk<br />
durch das Wattenmeer nach<br />
Cuxhaven. Er galt als krönender<br />
Abschluss der Laufserie.<br />
Einer der beteiligten Läufer<br />
war Martin Westerkamp von der<br />
GMHütte. Er war bereits auf Langeoog<br />
an den Start gegangen und<br />
hatte danach weitere Läufe auf<br />
Borkum, Spiekeroog, Wangerooge,<br />
Baltrum und Juist absolviert.<br />
Bei seiner siebten Etappe auf Norderney<br />
stieß er auf die inzwischen<br />
angereiste „Glück(L)auf“-Gruppe<br />
der GMHütte, die sich aus Läufern<br />
und Walkern zusammensetzt.<br />
Nach einem wunderschönen<br />
Lauf über Deiche und Promenaden<br />
wurden die Walker<br />
im Kurpark von den Läufern<br />
auf einer La-Ola-Welle ins<br />
Ziel getragen. Am Samstag<br />
ging es dann zur Königsetappe<br />
Neuwerk–Cuxhaven.<br />
Mit der Fähre ging es um<br />
7 Uhr auf die Insel. Der<br />
Startschuss fiel nach einigen<br />
Wetterkapriolen um 17 Uhr.<br />
Der 12 km lange Lauf durch das<br />
Watt nach Cuxhaven war einzigartig<br />
– aber auch ein sportliche Herausforderung.<br />
Dabei zeigte sich,<br />
dass Walken und Laufen keine Individualsportarten<br />
sein müssen.<br />
Denn es wurde in Gruppen gelaufen,<br />
um sich gegenseitig über die<br />
eine oder andere Schwächeperiode<br />
hinwegzuhelfen.<br />
Dann ging es zur „After Run and<br />
Walk Party“, um den Abschluss der<br />
Veranstaltung zu feiern. Die Heimreise<br />
trat man am Sonntag mit dem<br />
sicheren Gefühl an, dass die Walker<br />
und Läufer von „Glück(L)auf“<br />
mehr als nur die Arbeit verbindet.<br />
Marko Niemeyer<br />
Ostfriesische<br />
Inseln<br />
Gruppe deutscher Nordsee-Inseln<br />
vor der niedersächsischen Festlandsküste,<br />
die sich über rund<br />
90 Kilometer Länge erstrecken<br />
und zwischen 3,5 und 10 km dem<br />
Festland vorgelagert sind. Die<br />
sieben größten Inseln der Gruppe<br />
sind Borkum, Juist, Norderney,<br />
Baltrum, Langeoog, Spiekeroog<br />
und Wangerooge. Zwischen den<br />
Inseln und dem Festland liegen<br />
ausgedehnte Wattbereiche.<br />
Nützlicher Perspektivwechsel<br />
GMHütte · Walzwerker fuhren zu Mannstaedt nach Troisdorf. Sie wollten<br />
sehen und verstehen, wo ihr Material bleibt – und weshalb was gefordert wird.<br />
Die Kollegen der GMHütte mit den Kollegen von Mannstaedt auf der Treppe des Mannstaedt-Verwaltungsgebäudes<br />
uch in diesem Jahr gingen<br />
Adie GMHütte-Walzwerker der<br />
Schicht 2 mit ihrem Meister Martin<br />
Duram auf Freizeittour. Diesmal<br />
stand ein Besuch bei Mannstaedt<br />
in Troisdorf auf dem Programm.<br />
Denn immer mal wieder hatten die<br />
Walzwerker ihren Meister gefragt:<br />
„Was machen die eigentlich dort<br />
mit unserem Material? Und wieso<br />
sind ihre spezifischen Anforderungen<br />
so wichtig?“ Was lag näher, als<br />
diese Fragen direkt dem Kunden zu<br />
stellen?<br />
Die 35 Walzwerker wurden bei<br />
Mannstaedt sehr freundlich empfangen<br />
und von Geschäftsführer<br />
Dieter Wilden begrüßt. Er stellte<br />
ihnen zunächst kurz das Unternehmen<br />
vor. Danach erläuterte<br />
Walzwerkschef Andreas Falck aus-<br />
führlich den Produktionsprozess.<br />
Die Gäste waren vor allem von den<br />
vielfältigen Anwendungsgebieten<br />
der etwa 700 verschiedenen Profile<br />
überrascht, die bei Mannstaedt gefertigt<br />
werden können.<br />
Danach führten Andreas Falck,<br />
Haike Weis (Betriebsleiterin Feinstraße)<br />
und Gerhard Nellner (Betriebsleiter<br />
Kombinierte Grob- und<br />
Mittelstraße) die Besucher in Gruppen<br />
durch die Betriebsabteilungen.<br />
Dabei mussten sie jede Menge neugieriger<br />
Fragen beantworten.<br />
Nach dem zweistündigen Rundgang<br />
und einem Imbiss konnten<br />
die Kollegen aus der GMHütte mit<br />
Meistern der Walzstraßen diskutieren<br />
und detailliert Fragen stellen.<br />
Dabei erfuhren sie aus erster Hand<br />
und nachvollziehbar, weshalb die<br />
Foto: Martin Duram<br />
Mannstaedter welche Anforderungen<br />
an das Halbzeug aus Georgsmarienhütte<br />
stellen. Dabei zeigte<br />
sich wieder einmal: Ein Besuch ist<br />
sehr sinnvoll, um Mitarbeiter für<br />
die Ansprüche eines Kunden zu<br />
sensibilisieren.<br />
Auf dem Heimweg legten die<br />
GMHütter noch einen Stopp am<br />
imposanten Kölner Dom ein. In<br />
Georgsmarienhütte schließlich erwartete<br />
sie in der Gaststätte Tor 3<br />
ein Schnitzelbuffet. So konnte der<br />
Tag in gemütlicher Runde ausklingen.<br />
Am Ende waren sich alle „Ausflügler“<br />
darüber einig: Für den Besuch<br />
bei Mannstaedt in Troisdorf<br />
haben alle gerne einen Tag Freizeit<br />
geopfert.<br />
Martin Duram
STAHL<br />
Alles außer Langeweile<br />
GMHütte · Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dem Stahlwerk ein echtes Anliegen. Deshalb hat<br />
man auch in diesem Jahr die Ferienbetreuung der Stadt Georgsmarienhütte unterstützt.<br />
roßen Anklang fand in den<br />
GSommerferien der Aktionstag,<br />
den die GMHütte in Zusammenarbeit<br />
mit der Ferienbetreuung der<br />
Stadt Georgsmarienhütte angeboten<br />
hatte. Rund 60 Kinder nahmen<br />
die Einladung an und kamen in die<br />
Regenbogenschule, um den Tag<br />
mit Spielen und Klettern zu verbringen.<br />
Das Stahlwerk hatte das Mitarbeiter-Team<br />
von „Games and Ropes“<br />
engagiert, das einen Hochseilgarten<br />
in Bramsche betreibt. Die<br />
ließen sich einiges für die Kinder<br />
einfallen und sorgten damit sichtlich<br />
für Spaß. Dazu gehörten nicht<br />
nur Bewegungs- und Teamspiele.<br />
Im direkt an der Schule gelegenen<br />
Waldstück hatten sie neben einem<br />
Niedrigseilgarten sogar einen kleinen<br />
Hochseilgarten aufgebaut. Die<br />
Kinder bevölkerten sofort die beiden<br />
Gärten und quittierten den<br />
Abwechslungsreichtum mit ausgelassener<br />
Begeisterung. Sein Ziel<br />
hatte der Aktionstag damit auf<br />
jeden Fall erreicht: Erholung vom<br />
Auf Safari in Osnabrück<br />
GMHütte · Stahlwerk dankt Jubilaren für ihr langjähriges Engagement.<br />
uf eine kleine Afrikareise gin-<br />
Agen 56 langjährige Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der<br />
GMHütte. Bei sommerlichem Wetter<br />
hatte sie das Unternehmen zu<br />
einer Safari in den Osnabrücker<br />
Zoo eingeladen. Und so „bevölkerten“<br />
die Jubilare zusammen mit<br />
ihren Partnern die Samburu-Lodge,<br />
wo ihnen Arbeitsdirektor Felix<br />
Osterheider und der Betriebsratsvorsitzende<br />
Ludwig Sandkämper<br />
für ihren kontinuierlichen Einsatz<br />
dankten. 25 Mitarbeiter wurden für<br />
ihre 25-jährige, 19 für ihre 35-jährige<br />
und zwölf für ihre 45-jährige<br />
Betriebszugehörigkeit geehrt.<br />
„Sie als langjährige Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte<br />
GmbH leisten einen<br />
großen Beitrag dazu, dass die In-<br />
Waren ebenfalls vom Kletterangebot von „Games and Ropes“ begeistert: Petra Rahe (2. von links), Monika Schulte (6. von links),<br />
Martina Möllenkamp (7. von links) und Bürgermeister Ansgar Pohlmann (rechts).<br />
25, 35 oder gar 45 Jahre dem Stahlwerk treu geblieben: 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte GmbH feierten<br />
im Zoo Osnabrück ihre Betriebsjubiläen.<br />
dustrie auch in unserer Region die<br />
Grundlage für Wohlstand schafft“,<br />
betonte Osterheider. Nur mit qualifizierten<br />
und engagierten Kolleginnen<br />
und Kollegen sei gerade in<br />
diesen bewegten Zeiten die Grundstoffindustrie<br />
als wichtiges Standbein<br />
der deutschen Wirtschaft zu<br />
sichern. „Ihre Kontinuität, aber<br />
auch Ihr Engagement, sind wichtiger<br />
Grundstein für unsere Unternehmensentwicklung“,<br />
so der<br />
Arbeitsdirektor weiter.<br />
Und Ludwig Sandkämper ergänzte:<br />
„Beim Blick auf die Teilnehmerliste<br />
und in die Runde habe<br />
ich festgestellt, dass ich im Laufe<br />
meiner über 30-jährigen Tätigkeit<br />
bei der Georgsmarienhütte<br />
alle hier heute geehrten Jubilare<br />
persönlich kennengelernt habe.“<br />
Foto: vl<br />
Dies sei für ihn ebenso wie die traditionelle<br />
Jubilarfeier ein Beispiel<br />
für das gute Miteinander und die<br />
persönliche Unternehmenskultur<br />
der Georgsmarienhütte. „Eine 25-,<br />
35- oder gar 45-jährige Betriebszugehörigkeit<br />
ist heute keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr“, so der Betriebsratsvorsitzende.<br />
Aber gerade<br />
die gute Mischung aus alten und<br />
jungen Mitarbeitern mache die<br />
Hütte und ihren Erfolg aus.<br />
Die Jubilare konnten den weiteren<br />
Tag als Gäste im Zoo genießen.<br />
Nach einer Stärkung am Buffet<br />
machten sie sich auf den Weg,<br />
um in kleinen Gruppen mit Guides<br />
auf eine Samburu-Safari durch die<br />
afrikanische Steppenlandschaft zu<br />
gehen.<br />
mw<br />
glück auf · 3/2012 .......... 11<br />
Foto: mw<br />
König Georgs Floh<br />
GMHütte · Stahlwerk gibt Kinderbuch heraus.<br />
it Inge Becher als Autorin und<br />
MNina Lükenga als Illustratorin<br />
hat die GMHütte ein kleines Kinderbuch<br />
herausgegeben: In einer<br />
humorigen, illustrierten Geschichte<br />
erzählt es von König Georg dem<br />
Fünften und seinem Floh und der<br />
Entstehung des Werkes und der<br />
Stadt Georgsmarienhütte.<br />
„Alle Menschen haben irgendwann<br />
einen Floh im Ohr, der ihnen<br />
sagt, ‚Mach das!‘ – auch wenn andere<br />
sagen ‚Lass das!‘“, ist die Autorin<br />
und Historikerin Inge Becher<br />
überzeugt. „Immer, wenn Berater<br />
den König von seiner Idee abbringen<br />
wollen, ein Eisenhüttenwerk<br />
im Osnabrücker Land zu errichten,<br />
hört Georg auf seinen kleinen Floh<br />
im Ohr, der ihm zuflüstert: ‚Toll!‘“,<br />
erklärt Inge Becher die Geschichte<br />
des Mini-Buches.<br />
„Bei der Gestaltung habe ich bewusst<br />
mit unterschiedlichen Materialien<br />
gearbeitet“, erläutert die<br />
Illustratorin Nina Lükenga. Ihre<br />
Zeichnungen sind kombiniert mit<br />
Stempelabdrücken unterschiedlicher<br />
Gegenstände, sogar mit<br />
kleinen Ausrissen alter Zeitungen.<br />
Schulalltag und keine Langeweile<br />
in den Ferien.<br />
„Die Stadt Georgsmarienhütte<br />
bietet jedes Jahr für die Oster-,<br />
Sommer- und Herbstferien eine<br />
Betreuung der Grundschulkinder<br />
an“, berichteten die Gleichstellungsbeauftragte<br />
Monika Schulte<br />
und die Jugendpflegerin Martina<br />
Möllenkamp. Zusammen mit<br />
einem Team von pädagogischen<br />
Fachkräften organisieren sie die Ferienbetreuung<br />
– ein Angebot, das<br />
immer mehr genutzt wird. Deshalb<br />
wurde in den Sommerferien die<br />
zunächst für drei Wochen vorgesehene<br />
Betreuung auf die gesamte<br />
Ferienzeit ausgedehnt, nämlich auf<br />
sechs Wochen.<br />
„Die GMHütte engagiert sich<br />
hier bereits im dritten Jahr über<br />
das Bündnis Familie“, erläuterte<br />
Petra Rahe, Familienbeauftragte<br />
des Unternehmens. Die Ferienbetreuung<br />
sei ein wichtiger Baustein,<br />
um die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf zu ermöglichen.<br />
Die Familienbeauftragte weiter:<br />
„Viele Eltern wissen in den Schulferien<br />
nicht, wie sie die Ferienzeiten<br />
ihrer Kinder mit ihren eigenen<br />
Urlaubsmöglichkeiten vereinbaren<br />
sollen. Da die Eltern nicht in der<br />
ganzen Ferienzeit Urlaub nehmen<br />
können, bietet das Betreuungsangebot<br />
der Stadt Georgsmarienhütte<br />
eine gute und sinnvolle Hilfestellung.“<br />
mw<br />
Foto: vl<br />
Präsentierten „Georg der Fünfte und sein Floh“ unter den Augen des Königs (von links<br />
nach rechts): Marcus Wolf, Nina Lükenga, Inge Becher und Ansgar Pohlmann.<br />
„Dabei ging es mir darum, für die<br />
spannende und lustige Geschichte<br />
für die Kinder verständliche und<br />
ansprechende Bilder zu schaffen.“<br />
Dass dies Zusammenspiel gelungen<br />
ist, freut auch Bürgermeister<br />
Ansgar Pohlmann: „Ich bin mir<br />
sicher, dass das Buch auch dem<br />
einen oder anderen Erwachsenen<br />
einen lebhaften Eindruck über die<br />
Entstehung der Hütte vermittelt.“<br />
Für Marcus Wolf, Leiter der Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit des<br />
Stahlwerkes, war der geschichtliche<br />
Aspekt besonders wichtig: „Wir wissen:<br />
Zukunft braucht Herkunft. Deshalb<br />
leisten wir gerne einen Beitrag,<br />
um die Werks- und Stadtgeschichte<br />
für Kinder lebendig zu halten.“<br />
Das Kinderbuch werde nicht nur als<br />
Werbegeschenk eingesetzt, sondern<br />
auch an alle dritten Grundschulklassen<br />
in Georgsmarienhütte verteilt.<br />
Das Mini-Buch ist auch bei der<br />
Buchhandlung Sedlmair in Georgsmarienhütte<br />
für 2,50 Euro erhältlich.<br />
Der Erlös kommt der Stiftung<br />
Stahlwerk Georgsmarienhütte zugute.<br />
pkm
Zielführend: Arbeitsdirektor Felix Osterheider sticht das erste Fass an.<br />
STAHL<br />
O’zapft is<br />
GMHütte · Betriebsfest in Georgsmarienhütte dieses Jahr ganz bayerisch<br />
eorgsmarienhütte liegt be-<br />
Gkanntlich nördlich des Weißwurstäquators.<br />
Dass man hier aber<br />
genauso gut und ausgelassen feiern<br />
kann wie in Bayern, haben die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
am Standort<br />
Georgsmarienhütte<br />
beim diesjährigen<br />
Betriebsfest unter<br />
Beweis gestellt.<br />
Eingeladen hatten<br />
Betriebsrat und<br />
Geschäftsführung<br />
zu einem bayerischen<br />
Abend.<br />
Fesche Madeln:<br />
Azubi Alena Kröger<br />
(links) und Jana<br />
Sperlich (beide Jugendvertreterinnen).<br />
Fotos: Udo Börger<br />
Zusammen mit ihren Partnerinnen<br />
und Partnern waren rund 1.500<br />
dieser Einladung gefolgt und erlebten<br />
ein Oktoberfest im August<br />
– und das am heißesten Tag des<br />
Jahres.<br />
In perfekter „Wiesn-Dekoration“<br />
stand das Festzelt auf<br />
dem Gelände der BerufsbildungsgesellschaftGeorgsmarienhütte,<br />
vor dem und<br />
in dem sich<br />
die Gäste<br />
tummelten.<br />
Und<br />
die hatten einen besonders großen<br />
Anteil nteil daran, dass Wiesn-Stim-<br />
Wiesn Stim<br />
mung ung aufkam: Ein Großteil hattesich<br />
dem Thema entsprechend<br />
angezogen. gezogen. Dirndl und LederhoLederhose, Dekolleté und Karohemd<br />
waren aren genauso häufig in<br />
GMHütte MHütte anzutreffen wie<br />
in München. Und so konnteauch<br />
Arbeitsdirektor Felixx<br />
Osterheider nach ein<br />
paar ar kräftigen Schlägen auf<br />
den n Zapfhahn verkünden<br />
„O’zapft O’zapft is“. Passend<br />
zum m frisch gezapftenn<br />
bayerischen<br />
Bier er war auch<br />
die e deftige Essensauswahl:nsauswahl:<br />
Spanferkel, anferkel,<br />
Weißeißwurst,urst, Haxen axen und<br />
Sauerkraut. uerkraut.<br />
Für eine<br />
zünftige nftige Gaudi<br />
sorgten rgten schließlich<br />
die e „Original Steirer<br />
Buam“ uam“ mit Livemusik Liv Livemusik von<br />
der r traditione traditionellen ellen Volks-<br />
Fotos: Udo Börger<br />
Für Fü eine zünftige Gaudi sorgten die Steirer Buam.<br />
glück glü glück auf · 3/2012 3/ .......... 12<br />
Original aus Bayern: auch die Brezeln.<br />
musik bis hin hi hin n zum zzum<br />
z um Alpenrock, Al Alp Al Alp Al Alp lpenr enr e nr rock ock oc ock ock, , v vvom<br />
vvom<br />
om<br />
deutschen Schlager Sc S Schlager hl hla hl gger<br />
bis bi bis zum Oldie. Old Ol Oldie. ie.<br />
Und so lagen von Anfang bis<br />
zum Ende des Fes-<br />
Wilde Buam auf der Bank (von links nach rechts): Thorsten Biewald, Rainer Peistrup,<br />
Mike Witte und Peter Schäfer.<br />
tes es Tanzfläche, Ta nzf nzff läc lä läc lä läc äche he, he he, he Bänke Bä B nke nk nke nk nke k und un und d Tische<br />
he<br />
fest fes f fest ti in nder d der Han H Hand dd dder der bay b bayerischen<br />
yerischen<br />
Hütteraner.<br />
mw<br />
Die Tanzfläche ist eröffnet:<br />
Ralf Kübeck mit seiner<br />
Frau F Patricia.<br />
Oktoberfest bis ins Accessoire
Plötzlich waren’s zwei<br />
Mehr Bauchgefühl<br />
pronova BKK · Jeder fünfte Jugendliche is(s)t gestört.<br />
Eine breit angelegte Initiative soll das Problem angehen.<br />
STAHL<br />
GMHütte · Überraschung beim Hüttencup 2012: Nach hart umkämpften<br />
Spielen gab es am Ende zwei neue Pokale und einen Sonderpreis.<br />
Thorsten Pues-Dölling, Christel Brinkmann und Rita Struck freuen sich über ihre Pokale.<br />
ufschlag, Ass, Spiel, Satz und<br />
ASieg!“ So tönte es über die Tennisanlage<br />
des TuS Glane. Die Tennisfreaks<br />
der GMHütte waren mal<br />
wieder dabei, den Gewinner des<br />
Hüttencups zu ermitteln. Diesmal<br />
für 2012. Volker Glane hatte<br />
wie immer den Spielplan erstellt<br />
und ihn dabei mit einigen Überraschungen<br />
gespickt.<br />
Unter besten äußeren Bedingungen<br />
begann um 17 Uhr die<br />
erste Doppelrunde. Vor den Teilnehmern<br />
lagen drei Stunden Spielzeit.<br />
Sie verging bei insgesamt vier<br />
Durchgängen mit teilweise hart<br />
umkämpften Spielen wie im Flug.<br />
Während unter Leitung von<br />
Christel Brinkmann alles für das<br />
gemütliche „Nachspiel“ vorberei-<br />
tet wurde, ermittelte die Turnierleitung<br />
die Gewinner: Champion<br />
wurden in diesem Jahr Rita Struck<br />
bei den Damen und Thorsten Pues-<br />
Dölling bei den Herren.<br />
Nach der Stärkung mit Gegrilltem<br />
und Salaten ging es zur Siegerehrung.<br />
Udo Börger, der Gewinner<br />
von 2011, hatte versprochen, den<br />
in die Jahre gekommenen Pokal –<br />
blitzblank geputzt – wieder mitzubringen.<br />
Udo Börger hielt sein Versprechen<br />
– und eine Überraschung<br />
bereit: Er hatte Arbeitsdirektor<br />
Felix Osterheider dafür gewinnen<br />
können, einen neue Trophäe zu<br />
stiften. Und es kam noch besser:<br />
Für die Damen gibt es ab sofort<br />
ebenfalls einen eigenen Pokal.<br />
Das Erstaunen war groß, als Udo<br />
b zu dünn oder zu dick: Mit Schlankheitswahn oder ungezügelter Esslust fängt es<br />
Onoch vergleichsweise harmlos an. Am Ende steht dann bei über 20 Prozent aller<br />
Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren eine schwere, behandlungsbedürftige Essstörung.<br />
Mit ihrer Initiative „bauchgefühl“ will die pronova BKK die Bildung von Essstörungen<br />
frühzeitig bekämpfen. Denn falsches Essverhalten ist nicht nur weit verbreitet, sondern<br />
kann auch gefährlich enden – mit Magersucht (Anorexie), Ess-Brech-Sucht (Bulimie),<br />
Esssucht (Binge Eating) oder Adipositas (Fettsucht). Und nicht nur das: Wer zu wenig<br />
isst, riskiert beispielsweise Mangelerscheinungen bis hin zu Schädigungen von inneren<br />
Organen und Knochen. Wer zu viel isst und stark übergewichtig wird, riskiert bereits in<br />
jungen Jahren Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Fast immer liegen die Ursachen für Essstörungen im seelischen Bereich. Das bedeutet:<br />
Man kann, wenn man entsprechend sensibilisiert ist, einiges dafür tun, um die Gefahr zu<br />
umgehen. Mit ihrer Website www.pronovabkk-bauchgefuehl.de möchte die Krankenkasse<br />
zu Prävention und Aufklärung beitragen.<br />
Vorwiegend zielt die Initiative darauf ab, Essstörungen zu vermeiden. Jugendlichen,<br />
die bereits an einer Essstörung erkrankt sind, soll der Einstieg in eine Behandlung erleichtert<br />
werden. Zu diesem Zweck wird eine anonyme Beratung angeboten. Zudem können<br />
sich Jugendliche auf der Website über ihre Essprobleme untereinander austauschen.<br />
Britta Jansen<br />
Foto: Udo Börger<br />
Börger und Hans-Günter Randel<br />
die beiden Kelche präsentierten.<br />
Denn in Größe und Form stehen<br />
sie dem Champions-League-Pokal<br />
in nichts nach. Die Freude bei Rita<br />
Struck und Thorsten Pues-Dölling<br />
war dadurch natürlich besonders<br />
groß. Sie durften als Erste die neuen<br />
Wanderpokale mit nach Hause<br />
nehmen.<br />
Am Abend gab es noch eine weitere<br />
Ehrung. Für ihr langjähriges<br />
Engagement bei der Vorbereitung<br />
und der Durchführung des Hüttencups<br />
erhielt Christel Brinkmann<br />
den Sonderpreis des Arbeitsdirektors,<br />
der ihr stellvertretend durch<br />
Hans-Günter Randel überreicht<br />
wurde.<br />
hgr<br />
PRONOVA BKK<br />
glück auf · 3/2012 .......... 13<br />
Grundwissen.<br />
Für die Ausbildungsbeauftragten der<br />
GMHütte fanden zwei Crashkurse<br />
zum Thema „Grundwissen für Ausbildungsbeauftragte“ statt. Insgesamt<br />
nahmen 41 gewerbliche und kaufmännische Ausbildungsbeauftragte<br />
daran teil. Der Kurs bot Unterstützung und Werkzeuge für die tägliche<br />
Arbeit mit den Azubis. Hinzu kamen Tipps, wie man sein eigenes Ausbildungsverhalten<br />
optimieren und besser mit dem veränderten Verhalten<br />
der Azubis umgehen kann. Themen waren deshalb nicht nur methodische<br />
und didaktische Grundlagen der Ausbildung, Rechte und Pflichten im<br />
Ausbildungsverhältnis oder Ausbildungsmethoden am Arbeitsplatz. Man<br />
befasste sich auch damit, wie man Aufenthalte von Azubis in der eigenen<br />
Abteilung strukturiert und plant, Lernstoff aufbereitet, Lernkontrollen<br />
entwickelt und Auszubildende motiviert. In Rollenspielen wurden neue<br />
Ausbildungsmethoden vermittelt. So konnte man trainieren, wie man<br />
Ausbildungseinheiten vorbereitet, durchführt und visuell unterstützt. Interessant<br />
und anschaulich vermittelt wurde der Lehrstoff von Dozent Peter<br />
Jacobs vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige<br />
GmbH BNW.<br />
Elisabeth Husemann<br />
Gegenbesuch.<br />
Foto: vl<br />
Bereits seit einigen Jahren präsentiert<br />
das Deutsche Kuratorium für<br />
Therapeutisches Reiten (DKThR) seine Arbeit mit den Pferden beim Reiterfestival<br />
auf Hof Kasselmann – dank der Unterstützung der Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte und der GMHütte. Nun war es an der Zeit, dass<br />
die GMHütte den Organisatoren der Vorführung einmal zeigt, wie es im<br />
Stahlwerk aussieht. Und so kamen Ina El Kobbia (links) und Elke Lindner<br />
(Mitte) vom DKThR auf Einladung der Stiftung und der GMHütte gerne<br />
ins Werk. Fachmännisch begleitet wurden sie von Thomas Wurm (rechts),<br />
Leiter Produktion Stahlwerk. Er erläuterte ihnen, wie aus Schrott Stahl<br />
wird. Beeindruckt zeigten sich die beiden Gäste besonders vom E-Ofen.<br />
Ein Besuch, der sicherlich nicht der letzte gewesen sein wird.<br />
mw<br />
Die Initiative „bauchgefühl“ ist auch Thema einer Website, die von der pronova BKK ins Netz gestellt wurde.<br />
Zu finden ist sie unter: www.pronovabkk-bauchgefuehl.de.
STAHL<br />
Aufmerksamkeit stiften<br />
Erster Osnabrücker Stiftungstag ein voller Erfolg: Erstmals wurde die breite<br />
Öffentlichkeit mit Anliegen und Erfolgen regionaler Stiftungen konfrontiert.<br />
Präsentierten die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte auf dem Stiftungstag:<br />
Stiftungsvorstände Heinz-Eberhard Holl, Hermann Cordes und Hans-Jürgen Fip,<br />
Stiftungsgeschäftsführerin Beate-Maria Zimmermann und Heike Siebert (Stiftungsverwaltung)<br />
zusammen mit Schülern der Sophie-Scholl-Schule.<br />
24<br />
Stiftungen präsentierten<br />
sich Mitte Juni auf dem<br />
ersten Osnabrücker Stiftungstag<br />
– unter ihnen auch die Stiftung<br />
Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />
Unterstützt wurde sie hierbei von<br />
Schülern der Sophie-Scholl-Schule,<br />
die Arbeiten aus einem von der Stiftung<br />
geförderten Projekt vorstellten.<br />
„bunt stiften!“ – Wie es in dem<br />
Motto des Tages bereits anklang,<br />
gibt es in der Region Osnabrück<br />
eine bunte Vielfalt von Stiftungen<br />
und stiftungsbezogenen Projekten.<br />
Diese wurden durch den Osnabrücker<br />
Stiftungstag den Bürgerinnen<br />
Der Erde auf die Pelle gerückt<br />
GMHütte · 130 Kinder aus der Stadt und dem Landkreis nahmen am<br />
„Tag der kleinen Forscher“ in Osnabrück teil. Die Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte förderte das Projekt.<br />
as Thema „Nachhaltigkeit“<br />
Dist in aller Munde. Aber nicht<br />
nur bei den Erwachsenen. Schon<br />
die ganz Kleinen sollen sich mit<br />
dieser Materie auseinandersetzen.<br />
Eine ideale Gelegenheit dazu bot<br />
der „Tag der kleinen Forscher“.<br />
An dieser Veranstaltung nahmen<br />
bundesweit sage und schreibe<br />
1,3 Millionen Kinder aus 20.000<br />
Kitas und Kindergärten teil.<br />
Der „Tag der kleinen Forscher“<br />
ist eingebettet in die Initiative „Wissenschaftsjahr<br />
2012 – Zukunftsprojekt<br />
Erde“. Förderer des Projektes<br />
waren das Niedersächsische Institut<br />
für frühkindliche Bildung und Entwicklung<br />
(nifbe), die Deutsche<br />
Bundesstiftung Umwelt (DBU) , die<br />
Stiftung „Kleine Forscher“ und die<br />
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />
Sie hat das Projekt in diesem<br />
Jahr mit insgesamt 19.700 Euro<br />
gefördert.<br />
Teilgenommen am „Tag der kleinen<br />
Forscher“ haben auch Kinder<br />
aus Osnabrück. Die Jungen und<br />
Mädchen waren zur Auftaktveran-<br />
Fotos: vl<br />
und Bürgern der Region vorgestellt.<br />
Dabei hat man viele Möglichkeiten<br />
des Stiftens präsentiert: Ob Zeit,<br />
ob Geld oder auch Wissen, es gibt<br />
vieles, das gestiftet werden kann.<br />
Auf dem „Markt der Stiftungen“ auf<br />
dem Domvorplatz stellte daher eine<br />
bunte Palette regionaler Stiftungen<br />
sich und ihre Arbeit vor. An Infoständen<br />
erfuhren die Besucher alles<br />
rund um die Ziele und das Engagement<br />
einzelner Stiftungen.<br />
Hier präsentierte sich auch die<br />
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />
Unterstützt wurde sie hierbei<br />
von Schülern der Sophie-Scholl-<br />
Wie spielerisch Mathematik sein kann: Die Kleinsten präsentierten mithilfe eines Holzmodells<br />
bei „Mathe-Magie" eine Form der mathematischen Frühförderung.<br />
Schule, die Arbeiten aus einem von<br />
der Stiftung geförderten Projekt vorstellten.<br />
Diese Projekte sollen Schülerinnen<br />
und Schülern fachliche,<br />
glück auf · 3/2012 .......... 14<br />
soziale und persönliche Kompetenzen<br />
vermitteln und damit den Start<br />
ins Berufsleben erleichtern. Erste<br />
Erfolge stellen sich ein: So haben<br />
im letzten Jahr alle Schulabgänger<br />
die Schule mit einem Haupt- oder<br />
Realschulabschluss verlassen. Die<br />
Sophie-Scholl-Schule hat keinen<br />
Schulabbrecher mehr zu verzeichnen.<br />
Besonders erfreulich dabei ist,<br />
dass alle Schulabgänger eine weitere<br />
Perspektive haben – entweder<br />
durch einen Ausbildungsplatz oder<br />
durch den Besuch einer weiterführenden<br />
Schule.<br />
Auf einer Bühne stellten sich<br />
zudem die unterschiedlichen Partner<br />
der Stiftungen, einzelne Projekte<br />
und die verschiedenen Initiativen<br />
dar. Es gab Mitmach-Aktionen,<br />
Interviews und attraktive Darbietungen.<br />
Neben dem Markt der<br />
Stiftungen gab es eine „gewichtig“<br />
besetzte Podiumsdiskussion: Unter<br />
dem Motto „Alles wird gut? – Was<br />
Stiftungen und wir alle noch besser<br />
machen können!“ diskutierten unter<br />
der Moderation von Anja Reschke<br />
(NDR Aktuell, Panorama) Reiner<br />
Calmund (Fußballexperte, Manager,<br />
Kuratoriumsmitglied der UNESCO-<br />
Stiftung, Mit-Initiator vieler sozialer<br />
staltung des Projekts zum Terra-Park<br />
am Schölerberg gekommen. Dort<br />
sollten sie Feuer, Wasser, Erde und<br />
Luft näher kennenlernen – wobei<br />
das Ganze natürlich auf spielerische<br />
Art und Weise vermittelt wurde.<br />
Für 130 Jungen und Mädchen<br />
aus der Stadt Osnabrück und dem<br />
Landkreis stand die Erde im Mittelpunkt<br />
des Aktionstages. Im Boden-<br />
Foto: Uwe Lewandowski<br />
Die „Großen“ freuen sich für die „Kleinen“: Initiatoren, Organisatoren und Förderer des „Tages der kleinen Forscher“ zusammen mit<br />
einigen der Kinder, die sich bei dieser Veranstaltung mit dem Thema „Bodenerosion“ befassten.<br />
Projekte), Gerrit Schulte (Vorsitzender<br />
des Caritasverbandes für die<br />
Diözese Osnabrück e. V.), Michael<br />
Hull (ehemaliger Tanzweltmeister,<br />
Vorstandsvorsitzender der Patsy &<br />
Michael Hull Foundation e. V.) und<br />
Sabine Stöhr (Geschäftsführerin der<br />
VME-Stiftung Osnabrück-Emsland).<br />
Ein Rahmen- und Informationsprogramm<br />
und viele weitere<br />
Aktionen, die die unterschiedlichen<br />
Aspekte zum Thema Stiftungen,<br />
Ehrenamt und soziales Engagement<br />
darstellten, rundeten den vielfältigen<br />
Tag ab.<br />
Getragen wurde der Stiftungstag<br />
vom „Netzwerk Bildung – Stiftungen<br />
für die Region Osnabrück“. In<br />
diesem Netzwerk sind Stiftungen<br />
vereint, die sich zum Ziel gesetzt<br />
haben, durch ihre Arbeit und ihr<br />
Wirken auf dem Bildungssektor<br />
nachhaltig Impulse zu setzen –<br />
unter ihnen die Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte. Gleichzeitig<br />
setzt sich das Netzwerk Bildung für<br />
die Stärkung des zivilgesellschaftlichen<br />
Engagements in der Region<br />
Osnabrück ein.<br />
In mehreren überraschenden<br />
Aktionen wurde bereits im Vorfeld<br />
auf den Stiftungstag aufmerksam<br />
gemacht. So überraschte unter<br />
anderem der von der Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte unterstütze<br />
Osnabrücker Jugendchor die Kunden<br />
des Modehauses L+T mit einem<br />
Lied samt „Prozession“ über die Rolltreppen<br />
des Kaufhauses. Und Tanzweltmeister<br />
Michael Hull von der<br />
gemeinnützigen Patsy & Michael<br />
Hull Foundation forderte spontan<br />
Passanten in der Osnabrücker Kamp-<br />
Promenade zum Tanz auf.<br />
mw<br />
labor galt es, ihr „auf die Pelle zu<br />
rücken“. Eine der ersten Fragen<br />
lautete sofort: Was ist eigentlich Erosion?<br />
Erst einmal ratlose Gesichter.<br />
Die kleine Lara hatte das Wort noch<br />
nie gehört. Also hieß es: ausprobieren!<br />
Die Siebenjährige vom Hort der<br />
Overbergschule schüttete dazu Wasser<br />
in eine Obstkiste mit Erde und<br />
sah zu, was sich tat: „Die Erde wird<br />
lehmig und geht auf“, entdeckte<br />
sie. Und weiter war zu beobachten:<br />
„Dann fließt das Wasser unten aus<br />
der Kiste. Dabei wird auch etwas<br />
Erde ausgespült.“<br />
Das war also schon mal geklärt –<br />
und eine erste Erfahrung, wie sich<br />
Erosion auswirkt. Blieb nur noch zu<br />
untersuchen, was Erosion beschleunigt<br />
oder verzögert: In einer Kiste<br />
liegt trockene Erde, in einer anderen<br />
eine Grasnarbe: „Durch die trockene<br />
Erde fließt das Wasser schneller ab,<br />
dort wird auch mehr ausgespült als<br />
bei der KIste mit der Grasnarbe“, so<br />
Laras Erkenntnis.<br />
Das Experiment war erfolgreich<br />
und hat seinen Zweck erfüllt, fand<br />
Uwe Rotter von der Stiftung „Kleine<br />
Forscher“. „Wir wollten zeigen,<br />
dass Boden nicht gleich Boden ist.“<br />
Altersgerechte Annäherung und<br />
Sensibilisierung seien das Nahziel<br />
des Projekts gewesen – um das<br />
Bewusstsein dafür zu wecken, dass<br />
Boden ein wichtiger Faktor für das<br />
Leben ist.<br />
bmz
Mathe-Olympiade für<br />
kleine Denksportler<br />
STAHL<br />
Die Universität Osnabrück ehrte die Sieger der Zwergen-Mathe-Olympiade,<br />
deren Beliebtheitsgrad ständig steigt. Denn immer mehr Schulen nehmen am<br />
Wettbewerb teil. Hauptförderer ist die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />
athematik ist nicht jedermanns<br />
MSache. Dennoch: Im Frühjahr<br />
nahmen wieder zahlreiche Drittklässler<br />
aus der Stadt und dem Landkreis<br />
Osnabrück an der Zwergen-Mathe-<br />
Olympiade (ZMO) teil. Veranstaltet<br />
wurde sie von der Universität Osnabrück.<br />
Das Ziel der 225 kleinen<br />
Tüftler: kniffelige Aufgaben lösen.<br />
Hauptförderer der 12. Zwergen-<br />
Mathe-Olympiade war die Stiftung<br />
Stahlwerk Georgsmarienhütte. Seit<br />
2007 unterstützte sie das Projekt mit<br />
insgesamt 148.000 Euro.<br />
Unter der Leitung von Inge<br />
Schwank vom Institut für Kognitive<br />
Mathematik der Uni Osnabrück<br />
hatte sich ein Team von Studenten<br />
anspruchsvolle Rätsel für die<br />
Grundschüler ausgedacht. ZMO-<br />
Wettbewerbsleiterin Inge Schwank:<br />
„Nicht nur für die angehenden<br />
Mathe-Asse, sondern auch für die<br />
Studierenden war der Wettbewerb<br />
ein voller Erfolg. Denn die angehenden<br />
Akademiker haben wertvolle<br />
Erfahrungen im Umgang mit mathematisch<br />
begabten Kindern sammeln<br />
können.“<br />
Zur Siegerehrung in der ehemaligen<br />
Reithalle in Osnabrück waren<br />
90 Kinder eingeladen, die besonders<br />
gute Resultate erreicht hatten. „Mit<br />
großer Freude kann ich auf einen<br />
regen Zuwachs an teilnehmenden<br />
Schulen zurückblicken“, meinte die<br />
ZMO-Wettbewerbsleiterin. Nicht<br />
zu unterschätzen sei die Arbeit der<br />
Mathematiklehrer, die den Kleinen<br />
bei der Vorbereitung und Teilnahme<br />
an der Mathe-Hirnsportrunde<br />
mit Rat zur Seite gestanden hätten:<br />
„Nur durch dieses Engagement<br />
ist es möglich, dass so viele Schüler<br />
auf einem so hohen Niveau<br />
anspruchsvolle Mathematikaufgaben<br />
bearbeiten können.“ Nach<br />
Grußworten – unter anderem von<br />
Jürgen Rath-Groneick von der Niedersächsischen<br />
Landesschulbehörde<br />
– folgte die Übergabe der Urkunden<br />
an die Schüler. Höhepunkt der Veranstaltung<br />
war das Überreichen der<br />
beiden Wanderpokale an das erstplatzierte<br />
Mädchen und den erstplatzierten<br />
Jungen.<br />
bmz<br />
Rechts außen (dritte Reihe von unten) ist Jürgen Stapelfeld zu erkennen. Der ehemalige Leiter der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte<br />
hatte bei der Preisverleihung im Namen der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte eine Rede gehalten.<br />
Ausgezeichnete Arbeit<br />
Christa Pommerening wurde zur Erzieherin des Jahres gewählt.<br />
as „Netzwerk Bildung – Stiftun-<br />
Dgen für die Region Osnabrück“,<br />
dessen Gründungsmitglied die<br />
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />
ist, hat in Georgsmarienhütte<br />
drei Erzieherinnen ausgezeichnet.<br />
Die Auszeichnung, die bei einem<br />
Festakt überreicht wurde, gilt stellvertretend<br />
für die gesamte Berufsgruppe.<br />
Den ersten Preis als „ErzieherIn<br />
des Jahres 2012“ erhielt Christa<br />
Pommerening, seit 1982 Leiterin des<br />
Waldorf-Kindergartens in Bramsche-<br />
Evinghausen. Sie hatte vor 37 Jahren<br />
den Kindergarten mitbegründet.<br />
Christa Pommerening ist an diversen<br />
Volkshochschulen der Region<br />
Dozentin für Waldorfpädagogik und<br />
hat 2003 ein „Forum für Elternfragen“<br />
mit verschiedenen Bildungsangeboten<br />
gegründet. Das Preisgeld<br />
von 5.000 Euro kommt dem Waldorf-Kindergarten<br />
für eine Kletter-<br />
und Rutschkombination zugute.<br />
Den zweiten Preis bekam Anke<br />
Vogt, Erzieherin der Katholischen<br />
Kindertagesstätte St. Marien in<br />
Melle. Anke Vogt hat unter anderem<br />
einen Kindergartenchor aufgebaut,<br />
sich in der Kleinkindpädagogik<br />
weitergebildet und ein Zertifikat zu<br />
dem in Italien entwickelten Konzept<br />
der „Reggio-Pädagogik“ erworben.<br />
Das Preisgeld von 3.000 Euro will<br />
die Kindertagesstätte St. Marien in<br />
die Ausstattung der neuen Krippe<br />
investieren.<br />
Foto: vl<br />
Der dritte Preis wurde Marie<br />
Sieksmeyer überreicht, Erzieherin<br />
der Kindertagesstätte St. Barbara in<br />
Osnabrück. Marie Sieksmeyer hat<br />
die Zusatzqualifikation „Kleinkindpädagogik“<br />
erworben. Sie wird vor<br />
allem für ihre positive Ausstrahlung,<br />
Einsatzbereitschaft und ansteckende<br />
Fröhlichkeit gelobt. Der Kindergarten<br />
St. Barbara will die 2.000 Euro<br />
Preisgeld für neue Materialien im<br />
Bewegungsraum ausgeben.<br />
Michael Prior von der Bohnenkamp-Stiftung,<br />
Sprecher des Netzwerkes,<br />
richtete sich bei der Preisverleihung<br />
vor allem an alle ErzieherInnen<br />
unter den rund 100 Festgästen<br />
im Haus Ohrbeck: „Sie machen<br />
einen ausgezeichneten Job.“<br />
glück auf · 3/2012 .......... 15<br />
Schwarz auf weiß<br />
Experte bescheinigt „Stiftung Oase“ gute Arbeit.<br />
Eckhard Schiffer erläutert die schriftliche Stellungnahme einem Expertenkreis (von<br />
links nach rechts): Franz-Josef Hülsmann (Stiftung Oase), Beate-Maria Zimmermann<br />
(Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Bernward Teuwsen (Stiftung Oase), Eckhard<br />
Schiffer und Norbert Mesch (Stiftung Oase).<br />
ie Stiftung Oase will in der Be-<br />
Drufsausbildung aus Jugendlichen<br />
das Beste herausholen und fördern,<br />
was in ihnen steckt. Ziel ihrer Seminare<br />
ist es, die sozialen Kompetenzen<br />
der jungen Männer und Frauen<br />
zu kräftigen – und damit auch ihre<br />
Persönlichkeit. Gedacht sind sie für<br />
lebensgeschichtlich und sozial benachteiligte<br />
junge Menschen in der<br />
Berufsausbildung. Die Auszubildenden<br />
erhalten Hilfe, sich im Leben zu<br />
orientieren und ihr Leben zu planen.<br />
Aber werden diese Ziele auch<br />
erreicht? Ein Gutachten sagt „ja“.<br />
Es bestätigt, dass die Kurse der Stiftung,<br />
die seit 2007 mit 50.000 Euro<br />
von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />
unterstützt wird, diese<br />
Ziele erreichen.<br />
Bei den Seminaren geht es vor<br />
allem um das sogenannte Kohärenzgefühl<br />
– das vom Menschen erworbene<br />
Vertrauen in die eigene Person<br />
und die Fähigkeit, mit den Anforderungen<br />
des Lebens zurechtzukommen.<br />
Ist es stark ausgeprägt, sind<br />
die Voraussetzungen für körperliche<br />
und psychische Gesundheit gut.<br />
Eckhard Schiffer, Chefarzt i.R.<br />
und Facharzt für Nervenheilkunde,<br />
Der Wettbewerb „ErzieherIn des<br />
Jahres 2012“ war auf eine erfreulich<br />
hohe Resonanz gestoßen. Mehr<br />
als 60 Erzieherinnen und Erzieher<br />
aus Stadt und Landkreis Osnabrück<br />
Werksfoto<br />
Psychosomatische Medizin und<br />
Psychotherapie, hat die Oase-Kurse<br />
untersucht. Er hat festgestellt, dass<br />
sie tatsächlich das Kohärenzgefühl<br />
der Auszubildenden fördern. „Das<br />
bedeutet eine Stärkung der Gesamtpersönlichkeit<br />
mit besseren Chancen<br />
für ein Ankommen und Bestehen auf<br />
dem ersten Arbeitsmarkt.“ Voraussetzung<br />
sei, dass die Kurse in die<br />
gesamte berufliche Bildungsmaßnahme<br />
eingebunden sind.<br />
Franz-Josef Hülsmann, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Stiftung<br />
Oase: „Wir sind sicher, mit den<br />
Ausführungen von Dr. Schiffer die<br />
Akzeptanz der Oase-Kurse erhöhen<br />
zu können.“ Er hofft, dass dies auch<br />
mit Blick auf das angedachte Pilotprojekt<br />
für die Region Osnabrück<br />
hilfreich sein wird.<br />
Die Expertise bestätige, dass jeder<br />
Euro seinen Einsatz wert gewesen<br />
sei, meinte Stiftungs-Geschäftsführerin<br />
Beate-Maria Zimmermann. „Die<br />
jungen Menschen haben sich positiv<br />
entwickelt und nun eine Zukunftsperspektive.<br />
So profitieren zukünftige<br />
Arbeitgeber und letztendlich die<br />
gesamte Gesellschaft.“<br />
pkm<br />
Foto: Uwe Lewandowski/Bohnenkamp-Stiftung<br />
Nach der Preisverleihung (von links nach rechts): Prof. Renate Zimmer, Christa Pommerening<br />
(1. Preisträgerin), Stephan Kaltenstein (Jury-Mitglied), Marie Sieksmeyer (3.<br />
Preisträgerin), Monika Thünker (Jury-Mitglied), Anke Vogt (2. Preisträgerin), Marlies<br />
Brüggemann (Jury-Mitglied), Karin Präger (Jury-Mitglied) und Michael Prior.<br />
waren unter anderem von Kollegen,<br />
Eltern und Kita-Trägern für diese<br />
Auszeichnung nominiert worden.<br />
Netzwerk Bildung – Stiftungen<br />
für die Region Osnabrück
Noch mehr Profil(e)<br />
STAHL<br />
MA · Fertigung von Offshore-Wulstflachprofilen erfordert viel Know-how.<br />
annstaedt fertigt auch Wulst-<br />
Mflachprofile. Und wie bei anderen<br />
Produkten setzt das Unternehmen<br />
auf Qualität, Zuverlässigkeit<br />
und Preis. Abnehmer sind<br />
namhafte Werften in Deutschland.<br />
Jüngst konnte man sogar den ersten<br />
Auftrag aus der Offshore-Industrie<br />
akquirieren und ausführen.<br />
Kunde war das „Schwesterunternehmen“<br />
WeserWind aus Bremerhaven.<br />
Hintergrund: WeserWind hatte<br />
den Auftrag, eine Umspannstation<br />
für den kommerziellen<br />
Windenergiepark „Meerwind“ zu<br />
bauen. Die Station sitzt auf der<br />
Spitze einer 46,8 m hohen Gitterrohr-Trägerkonstruktion<br />
auf einer<br />
28,1 x 28,1 m großen Grundfläche<br />
41 m über Normalnull. Ihre Abmessungen:<br />
46 x 31 x 12 m plus<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
Wulstfl achprofi le<br />
Wulstflachprofile werden im Allgemeinen<br />
als HP-Profile oder Schiffbau-Profile<br />
bezeichnet. Benötigt<br />
werden sie für die Errichtung von<br />
Schiffskörpern, Decksaufbauten<br />
und sonstigen Konstruktionen.<br />
In der Offshore-Industrie ist die<br />
Hauptanwendung dieser Profile<br />
die Aussteifung von Decks- und<br />
Tragwerkskonstruktionen.<br />
einer Helikopter-Landefläche. In<br />
dem dreigeschossigen „Gebäude“<br />
mit einer Masse von etwa 2.800<br />
Tonnen sind neben den erforderlichen<br />
elektrischen Einrichtungen<br />
auch Räume für Personal und Monitoring<br />
der Windturbinen unter-<br />
Wind of Change<br />
gebracht. Die Wetterverhältnisse<br />
in der Nordsee sind extrem rau.<br />
Dementsprechend hoch sind auch<br />
die Anforderungen an Steifigkeit<br />
und Robustheit solcher Konstruktionen.<br />
Um auch bei Temperatu-<br />
MA · Mannstaedter feiern die Eröffnung ihres neuen Logistikzentrums.<br />
er Klassiker „Wind of Change“<br />
Dwar das passende Lied für diesen<br />
Tag, als das neue Logistikzentrum<br />
bei Mannstaedt eröffnet wurde.<br />
Das ehemalige Rohrwerk war<br />
kaum wiederzuerkennen. Festlich<br />
geschmückt bot die Halle den etwa<br />
500 Gästen viel Platz für ein<br />
buntes Programm. Und es begann<br />
mit dem bekannten Stück der Scorpions.<br />
„Wind of Change“ ist für Mannstaedt<br />
seit 2006 eine Art Hymne.<br />
Das Lied soll versinnbildlichen,<br />
dass sich – seit das Unternehmen<br />
zur GMH Gruppe gehört – der<br />
Wind gedreht hat und es einen<br />
beachtlichen Aufwärtstrend gibt.<br />
Nicht umsonst hat man in neue<br />
Anlagen und Konzepte investiert,<br />
die Mannstaedt weiter nach vorne<br />
bringen sollen.<br />
Aber noch einen anderen Aspekt<br />
symbolisiert das Lied: dass die Mitarbeiter<br />
und deren Einstellung zum<br />
Unternehmen einen hohen Anteil<br />
an der Weiterentwicklung haben<br />
– eine Tatsache, die auch die Geschäftsleitung<br />
sieht und würdigt.<br />
Dieter Wilden, Geschäftsführer bei<br />
Mannstaedt, und Peter van Hüllen,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
GMH Holding, versäumten es daher<br />
nicht, in ihren Reden den Beschäftigten<br />
für ihre Leistung zu<br />
danken.<br />
Die offizielle Eröffnung nahm<br />
Versandleiterin Ellen Klaus vor.<br />
Mit goldener Schere und untermalt<br />
Meerwind-Topside, in der auch die<br />
Wulstflachprofile (sogenannte HP-<br />
Profile) verbaut werden<br />
von einem dramatischen Tusch<br />
zerschnitt sie das rote Band zum<br />
Mittelgang der Halle, begleitet von<br />
Mannstaedt-Geschäftsführer Ulrich<br />
Hannemann. Er wies in seiner<br />
Werkszeichnung<br />
Sorgten mit ihrem Auftritt bei der Einweihung für eine „superjeile Zick“: die Kölsch-Rockband Brings.<br />
Ansprache darauf hin, dass Mannstaedt<br />
von hier aus Stahlprofile in<br />
die ganze Welt versendet. Die Gäste<br />
hatten anschließend die Gelegenheit,<br />
sich einen Eindruck von<br />
glück auf · 3/2012 .......... 16<br />
ren von bis zu -35 °C die Zähigkeit<br />
und Langlebigkeit der Stahlkonstruktion<br />
zu gewährleisten,<br />
mussten die Wulstflachprofile mit<br />
einer speziellen Stahlsorte nach<br />
DIN EN 10.025 gewalzt werden.<br />
Neben der geforderten Maßhaltigkeit<br />
musste beim Walzen der Profile<br />
auch die Temperaturführung<br />
genau eingehalten werden. Nur<br />
so ließen sich die gewünschten<br />
Festigkeiten erzielen. Hier konnte<br />
Mannstaedt seine Erfahrung und<br />
sein Wissen ausspielen. Neben den<br />
bestellten Profilen wurden auch<br />
weitere Proben gewalzt. Denn zukünftig<br />
will man noch anspruchsvollere<br />
Stahlgüten anbieten kön-<br />
Foto: © panthermedia.net /<br />
Michael Rosskothen<br />
der Weitläufigkeit der Logistikhalle<br />
zu verschaffen.<br />
Eine besondere Attraktion des<br />
Tages war der riesige Grill-Truck.<br />
Schon bei seiner Ankunft am frü-<br />
nen – Stahlgüten gemäß Offshore-<br />
Norm DIN EN 10.225.<br />
Hier wird sich Mannstaedt<br />
gegenüber anderen Anbietern weiter<br />
differenzieren. Diese Weiterentwicklung<br />
ist auch notwendig,<br />
da die Anzahl der Mitbewerber auf<br />
dem hart umkämpften Markt ebenso<br />
vielfältig wie der Anwendungsbereich<br />
für Wulstflachprofile ist.<br />
Die gelieferten Wulstflachprofile<br />
wurden vor der Übergabe übrigens<br />
durch den Germanischen Lloyd<br />
(GL) testiert und abgenommen –<br />
und trotz der extrem kurzen Vorlaufzeit<br />
rechtzeitig an WeserWind<br />
übergeben.<br />
Ulrich Klein<br />
Windenergiepark MEERWIND<br />
Lage des Windparks: etwa 24 km nordwestlich der Insel Helgoland. Größe<br />
des Windparks: 80 Windkraftanlagen und eine Umspannstation. Gesamtfläche<br />
des Windparks: 42 km². Höhe einer Windturbine: 149 m (Rotorblattspitze).<br />
Fotos: Arne-Falk Flander<br />
Das ist mal ein Grill! Der riesige Grill-<br />
Truck war ein echter Hingucker und fand<br />
bei den Anwesenden großen Anklang.<br />
hen Morgen hatte er für Aufsehen<br />
bei der Bevölkerung in Troisdorf<br />
gesorgt. Das reichhaltige Grill-Buffet<br />
fand bei den Mitarbeitern großen<br />
Anklang.<br />
Um 14 Uhr dann der absolute<br />
und bis dahin streng geheim gehaltene<br />
Höhepunkt: der Auftritt<br />
der Kölsch-Rockband Brings. Eine<br />
Stunde lang wurde gerockt und gesungen.<br />
Die Gruppe gab alles und heizte<br />
dem begeisterten Publikum tüchtig<br />
ein. Noch lange danach wurde<br />
von den sympathischen Kölnern<br />
und deren mitreißender Musik geschwärmt.<br />
An diesem Tag passte alles zusammen:<br />
das Wetter, die Stimmung,<br />
die Organisation. Eine<br />
rundum gelungene Veranstaltung,<br />
die den Gästen noch lange im<br />
Gedächtnis bleiben wird. Er war<br />
deutlich zu spüren, der „Wind of<br />
Change“ …<br />
Sandra Moers<br />
und Monika Hansen
Die Cap Anamur<br />
war ihre Rettung<br />
STAHL<br />
MA · Die Vietnamesen Huu-Hung Hoang, Trung-Thu Le und Huu-Tan Nguyen<br />
haben eine Odyssee erlebt, an die sie sich ihr Leben lang erinnern werden.<br />
iele Menschen müssen eine lan-<br />
Vge und schwierige Reise antreten,<br />
um ein sicheres Leben führen<br />
zu können. So erging es auch Tausenden<br />
Vietnamesen. Sie flohen<br />
Ende der 1970er Jahre aus ihrem<br />
Land vor dem kommunistischen<br />
Regime und Lebensbedingungen,<br />
die immer schlechter wurden.<br />
Auch Huu-Hung Hoang, Trung-<br />
Thu Le und Huu-Tan Nguyen ließen<br />
alles hinter sich und machten<br />
sich auf den Weg in eine ungewisse<br />
Zukunft. Heute wissen die langjährigen<br />
Mannstaedt-Mitarbeiter: Ihre<br />
Entscheidung damals war richtig.<br />
Die direkten Anrainer-Staaten<br />
Kambodscha, China und Laos kamen<br />
als Zufluchtsort für die Vietnamesen<br />
nicht in Frage. Auch hier<br />
hätten sie keine guten Lebensbedingungen<br />
vorgefunden. Es blieb<br />
ihnen nur der Weg über das südchinesische<br />
Meer nach Malaysia.<br />
Ungewisser hätte die Reise aber<br />
nicht sein können. Schließlich traten<br />
sie ihre Fahrt nicht in hochseetauglichen<br />
Schiffen, sondern kleinen<br />
Flussfischerbooten aus Holz<br />
an.<br />
Nahezu ihr komplettes Vermögen<br />
mussten die Flüchtenden damals<br />
für die Überfahrt opfern – für<br />
einen Platz auf einem Boot, das<br />
übervoll mit Menschen war. Die<br />
Bootsführer hatten keine Seekarten<br />
oder Navigationsgeräte an Bord.<br />
Nahrung oder Trinkwasser waren<br />
kaum vorhanden. Tagelang schipperten<br />
sie über das Meer, begleitet<br />
von Hunger, Durst und gnadenlosen<br />
Wetterbedingungen wie Sturm<br />
oder sengender Sonne. Wenn es<br />
ganz schlimm kam, wurden sie<br />
sogar von thailändischen Piraten<br />
überfallen. Sie nahmen ihnen ihr<br />
letztes Hab und Gut und vergewaltigten<br />
oft Frauen und Mädchen.<br />
In alten Zeitungsartikeln liest<br />
man, dass es hin und wieder vorkam,<br />
dass große Schiffe die Wege<br />
eines Bootes kreuzten – aber in<br />
den seltensten Fällen Hilfe boten.<br />
Kamen die Flüchtlinge endlich<br />
in Malaysia an, geschah es nicht<br />
selten, dass sie wieder auf das offene<br />
Meer zurückgeschickt schickt<br />
wurden. Tausende von<br />
Menschen verloren n<br />
dabei ihr Leben.<br />
Es war die be-<br />
Vietnam<br />
rühmte „Cap Anamur“,<br />
die für über<br />
10.000 Vietnamesen<br />
zur Rettung<br />
wurde. Der Journa-<br />
Malysia<br />
list Rupert Neudeck k<br />
aus Troisdorf hatte da- da-<br />
Im „Korb“ in die Unterwelt<br />
MA · Die Bochumer Eisenhütte verbaut TH-Profile im nachgiebigen<br />
Streckenausbau. Jetzt lud sie einige Kollegen zur Grubenfahrt.<br />
s war ein unbeschreibliches Er-<br />
Elebnis – darüber waren sich die<br />
Mannstaedt-Mitarbeiter einig. Auf<br />
Einladung der Bochumer Eisenhütte<br />
hatten sie an einer Grubenfahrt<br />
im nördlichsten Steinkohlebergwerk<br />
Deutschlands teilgenommen:<br />
bei der RAG Anthrazit Ibbenbüren<br />
GmbH. Dabei ging es abenteuerliche<br />
1.500 Meter unter die Erde.<br />
Doch vorab wurden den Mannstaedtern<br />
das Bergwerk und die Gegebenheiten<br />
unter Tage erläutert.<br />
Auch Ibbenbüren ist vom Auslaufen<br />
der staatlichen Subventionen<br />
im deutschen Steinkohlebergbau<br />
betroffen. Das heißt: Ab 2018 wird<br />
es in Deutschland wohl endgültig<br />
dunkel unter Tage. Das gesamte<br />
Bergwerk muss dann zurückgebaut<br />
und für die Zukunft sicher gemacht<br />
werden.<br />
Nach der Präsentation wurden<br />
alle Beteiligten in der „Kaue“ eingekleidet<br />
und über ihre Sicherheitsausrüstung<br />
informiert. Danach<br />
ging es zur „Strecke 6 Westen Flöz<br />
51“, dem mit 1.500 m tiefsten<br />
Schacht der Zeche und auch Europas.<br />
Der enge „Korb“ (Bergmann-<br />
Jargon für Fahrstuhl) machte sich<br />
in zwölf Metern pro Sekunde auf<br />
den Weg nach unten, auf etwa<br />
1.400 m. Hier erwartete die Besucher<br />
eine komplett andere Welt.<br />
Im vernetzten Tunnelsystem,<br />
von dem es in Ibbenbüren etwa<br />
Kaum wiederzuerkennen, aber bereit für unter Tage: die Teilnehmer von der RAG<br />
Ibbenbüren, der Bochumer Eisenhütte und Mannstaedt kurz vor der Grubenfahrt.<br />
95 km gibt, begab sich die Gruppe<br />
in Richtung Stollen. Es war zugig<br />
in den Gängen. Sogenannte Wetterschleusen<br />
sorgen dafür, dass der<br />
Luftaustausch aufrecht erhalten<br />
bleibt. Wackelige Stege überbrückten<br />
Wasserlachen und den schlammigen<br />
Boden, der alles andere als<br />
eben ist. Nach ein paar hundert<br />
Metern kamen die Männer am<br />
Stollen an – wo am Morgen noch<br />
gesprengt worden war.<br />
Ist das gesprengte Geröll abtransportiert,<br />
beginnt sofort der<br />
Stollen-Ausbau, das heißt: der Einbau<br />
der Mannstaedt-Profile. Das<br />
gesamte weitere Equipment wie<br />
Einschienen-Hängebahn (auch aus<br />
der Mannstaedt-Produktion) für<br />
die Versorgungsleitungen und Abraumförderband<br />
wird sukzessive<br />
verlängert. Es ist überwältigend zu<br />
sehen, wie und was alles unter Tage<br />
abläuft. Insgesamt werden pro Jahr<br />
9.000 m Stollen ausgebaut, wofür<br />
pro Kilometer 1.000 t TH-Profile<br />
benötigt werden.<br />
Schließlich ging es zurück zum<br />
„Korb“. Über Tage angekommen,<br />
verspürten die Männer doch eine<br />
gewisse Erleichterung, Tageslicht<br />
zu sehen und wieder frische Luft<br />
einatmen zu können.<br />
Dieter Tondar<br />
glück auf · 3/2012 .......... 17<br />
mals mit Freunden, darunter auch<br />
der Kölner Schriftsteller Heinrich<br />
Böll, ein privates Hilfskomitee gegründet.<br />
Es hatte sich zur Aufgabe<br />
gemacht, Menschen aus dem südchinesischen<br />
Meer zu retten.<br />
Finanziert durch Spendengelder,<br />
konnten sie ein Frachtschiff<br />
chartern und für diesen speziellen<br />
Einsatz umbauen. Immer wieder<br />
fischten sie Überlebende aus ihren<br />
kleinen Booten und konnten Pira-<br />
ten verjagen. Rupert Neudeck setzte<br />
sich zudem dafür ein, dass die<br />
Geretteten nach Deutschland kommen<br />
durften und hier eine neue<br />
Chance auf ein friedliches Leben<br />
erhielten.<br />
Der Mut, sich auf diese schwierige<br />
Reise zu begeben, hat sich für<br />
Huu-Hung Hoang, Trung-Thu Le<br />
und Huu-Tan Nguyen gelohnt.<br />
Monika Hansen<br />
Foto: Monika Hansen<br />
Josef Büttner, Meister in der Weiterverarbeitung, mit seinen vietnamesischen Kollegen (von links nach rechts)<br />
Tien-Doan Tien Nguyen, Huu-Hung Hoang, Trung-Thu Le und Huu-Tan Nguyen<br />
Werksfoto<br />
Zeitsprung.<br />
Foto: Monika Hansen<br />
Auf eine spannende Zeitreise begaben sich<br />
Schülerinnen und Schüler des Heinrich-<br />
Böll-Gymnasiums in Troisdorf, die bei Mannstaedt ihren Höhepunkt<br />
fand. Reisebeginn für die jungen Leute war der Geschichtsunterricht<br />
in der Schule. In diesem theoretischen Teil lernten sie die Industrie-<br />
Geschichte Troisdorfs kennen. Doch damit nicht genug. Im Anschluss<br />
sollten sie einen Vergleich zwischen der Arbeitswelt in der Vergangenheit<br />
und in der Gegenwart ziehen. Und das sehr praxisnah. Also machten<br />
sich die Gymnasiasten auf den Weg zu Mannstaedt, wo sie an einer<br />
Werksbesichtigung teilnahmen. Mit professioneller Begleitung<br />
erkundeten sie hier die Arbeitsbedingungen von heute. Die jungen Leute<br />
erfuhren, dass mittlerweile eine Vielzahl von Maschinen die schweren<br />
Tätigkeiten von anno dazumal übernommen haben bzw. bestimmte<br />
Arbeiten erleichtern. Produkte von Mannstaedt werden heute mit viel<br />
Know-how gewalzt, so die Information an die Gruppe. Als krönender<br />
Abschluss der Zeitreise gelang ein besonderes Foto. Es zeigt eine Art<br />
Zeitraffer-Aufnahme, auf der die Schülerinnen und Schüler symbolisch<br />
Arbeitshaltungen von gestern und heute darstellen. Und wer weiß:<br />
Vielleicht war der eine oder andere jugendliche Gast von der Arbeit<br />
bei Mannstaedt so beeindruckt, dass er schon bald als Auszubildender<br />
zurückkommen möchte.<br />
Ute Pellenz
Österreicherinnen<br />
punkten in Bayern<br />
STAHL<br />
STJ · Rennwagen sind normalerweise Männersache – allerdings nicht in<br />
Judenburg. Dort haben vier Mädchen ihr Herz für die Formel 1 entdeckt.<br />
emeinsam mit „Kraft. Das<br />
GMurtal“ führt Stahl Judenburg<br />
das Projekt „Attraktiver Arbeitgeber“<br />
durch. Dabei präsentiert sich<br />
das Unternehmen in allen Schulen<br />
der Region bei den Schülerinnen<br />
und Schülern, die knapp vor der<br />
Berufswahl stehen. Insofern kennt<br />
man sich.<br />
Dennoch staunte Stahl Judenburg<br />
gleich doppelt, als eine Schule<br />
anfragte, ob das Unternehmen<br />
bereit wäre, das Projekt „Formel 1<br />
in der Schule“ finanziell zu sponsern.<br />
Denn zum einen kam die Anfrage<br />
vom Gymnasium BG/BRG<br />
Judenburg, wo keinerlei umfassende<br />
technische Ausbildung im Stundenplan<br />
steht, und zum anderen<br />
von vier Schülerinnen, die sich für<br />
Rennwagen interessieren.<br />
Hintergrund der Sponsoring-<br />
Anfrage: „Formel 1 in der Schule“<br />
ist ein internationaler Wettbewerb,<br />
bei dem SchülerInnen im Alter von<br />
11 bis 19 Jahren teilnehmen können.<br />
Ziel ist es, mit der Software<br />
„Solid Edge“ einen Boliden am PC<br />
zu konstruieren, aus Balsaholz ausfräsen<br />
zu lassen und schließlich<br />
ins Rennen zu schicken.<br />
Als Antrieb für das etwa 20 cm<br />
große und 60 g schwere Auto dient<br />
eine Gaspatrone, die beim Start<br />
mit einer Nadel angestochen wird.<br />
Daraufhin legt es die Strecke von<br />
Lauffieber.<br />
20 m in rund 1,2 Sekunden zurück.<br />
Außerdem mussten die Teilnehmer<br />
ein 20-seitiges Portfolio mit<br />
genauem Businessplan und eine<br />
aufwendige Präsentation vorbereiten.<br />
Wichtige Kriterien bei der<br />
Beurteilung waren die Teamleistung<br />
in Bezug auf die Konstruktion<br />
Am 2. Sparkassen-Businesslauf am Red Bull Ring gingen rund 1.000 Teilnehmer aus<br />
der Region an den Start, unter anderem einige Kolleginnen und Kollegen der Stahl<br />
Judenburg. Beweisen konnten sie sich in folgenden Kategorien: Team (3er-Staffel zu je 4,3 km), Einzel (4,3 km<br />
oder 12,9 km), Nordic Walking, Handbiking, Inlineskating und Nordic Rolling. Wie schon im Vorjahr wurden wieder<br />
tolle Ergebnisse erzielt. Das Foto zeigt von links nach rechts: Sebastian Reiter, Birgit Götschl, Helmut Flekl,<br />
Marisa Schriefl und Katja Gruber (nicht auf dem Foto: Peter Kranz und Dietmar Schnalzer). Auch bei der 3. Charity<br />
Trophy in Pöls ließen es sich die sportbegeisterten Stahl Judenburger nicht nehmen, diese karitative Veranstaltung<br />
zu unterstützen. Mit dabei waren Christian Banovsek, Wolfgang Galler, Birgit Götschl, Katja Gruber, Heinz Kettner,<br />
Manuel Landschützer, Manfred Leitold, Marisa Schriefl, Reinhold Sprung und Wolfgang Schwarz. Die Herren gingen<br />
in zwei Staffeln und die Damen als Einzelläuferinnen an den Start. Trotz schlechter Wetterverhältnisse belegte<br />
Staffel 1 (Banovsek, Kettner, Leitold) einen hervorragenden 2. Platz. Dritter Lauf war der Businesslauf in Bruck an<br />
der Mur. Auch bei diesem Lauf-Event war die Stahl Judenburg stark vertreten. Die 4,5 Kilometer lange Strecke<br />
führte die etwa 2.600 Teilnehmer quer durch die Stadt. Dabei zeigt die 10er-Staffel der Stahl Judenburg eine gute<br />
Leistung. „Mitläufer“ waren Helmut Flekl, Birgit Götschl, Katja Gruber, Edwin Hatz, Heinz Kettner, Robert Knapp,<br />
Peter Reiter, Sebastian Reiter, Marisa Schriefl und Lisa Waldhuber.<br />
Marisa Schriefl<br />
glück auf · 3/2012 .......... 18<br />
und die Fertigung, die Startzeit des<br />
Rennwagens (Reaktionszeit nach<br />
Anstechen der Gaspatrone), die<br />
Fahrzeuggeschwindigkeit, der Businessplan,<br />
das Sponsoring und die<br />
Powerpoint-Präsentation.<br />
Das Team „The Red Cheetah“<br />
aus der Klasse 7b bestand aus vier<br />
Mädchen im Alter von 16 und 17<br />
Jahren. Unter dem Motto „Frauen<br />
in der Technik“ nahmen Evelyn-<br />
Therese Duspiva (Konstrukteurin,<br />
Hinter einem „echten” Boliden (von links): Ilona Berger, Stefanie Kothgasser, Monika Bischof und Evelyn-Therese Duspiva.<br />
Werksfoto<br />
Foto: Privatfoto „The Red Cheetah“<br />
Teammanagerin), Stefanie Kothgasser<br />
(Ressourcenmanagerin),<br />
Ilona Berger (Konstrukteurin, Produktionsingenieurin)<br />
und Monika<br />
Offene Tür.<br />
Bischof (Grafikdesignerin) an der<br />
Regionalmeisterschaft Süd-Ost im<br />
Frühling teil.<br />
Austragungsort war Fürstenfeldbruck<br />
im benachbarten Bayern.<br />
Denn den Wettbewerb „Formel 1<br />
in der Schule“ gibt es in Österreich<br />
noch nicht.<br />
Die vier Damen konnten sich<br />
sehr gut gegen die deutsche Konkurrenz<br />
behaupten: In der Gesamtwertung<br />
erreichten sie als beste<br />
Österreicher den 4. Platz von insgesamt<br />
16 teilnehmenden Teams.<br />
Evelyn-Therese Duspiva: „Darauf<br />
sind wir besonders stolz, da wir die<br />
besten Österreicher geworden sind.<br />
Wir dürfen uns also inoffiziell als<br />
‚österreichischer Staatsmeister‘ bezeichnen.“<br />
Außerdem hatten sie von der<br />
Jury den Preis für das „beste Portfolio“<br />
erhalten – was sie ebenfalls<br />
sehr glücklich macht. Sie waren<br />
damit auch das einzige österreichische<br />
Team, das einen der begehrten<br />
Sonderpreise erhalten hat.<br />
Ihr Auto konnte die Strecke von<br />
20 m in etwa 1,2 Sekunden zurücklegen.<br />
Somit hatten sie die drittschnellste<br />
Rennzeit von allen. Die<br />
Jury war auch vom Design und der<br />
Konstruktion des Boliden begeistert,<br />
was die vier Damen ebenfalls<br />
mit Stolz erfüllt. Schließlich konnten<br />
sie – wie oben erwähnt – auf<br />
keine umfassende technische Ausbildung<br />
zurückgreifen.<br />
Ein weiterer Erfolg ist: Ende Oktober<br />
sind sie als erstes österreichisches<br />
Team bei der Weltmeisterschaft<br />
in Abu Dhabi dabei. Stahl<br />
Judenburg gratulierte natürlich<br />
herzlichst zu diesem Erfolg – und<br />
war stolz, als ein Leitunternehmen<br />
der Region wieder zu einem Erfolg<br />
bei „Frauen in der Technik“ beigetragen<br />
zu haben.<br />
Hans Bernhard Zäuner<br />
Foto: Traugott Hofer<br />
Unter dem Motto „ Industrie und Wirtschaft<br />
erleben“ beteiligte sich die Stahl Judenburg<br />
bei strahlend blauem Himmel an einem „Tag der offenen Tür“. Im Zuge<br />
der Aktion „Kraft. Das Murtal“ gewährte sie mit zwölf weiteren Unternehmen<br />
der Region spannende Einblicke in ihre Tätigkeit: Was wird produziert?<br />
Wie wird produziert? Welche einzigartigen und patentierten Produkte<br />
gibt es in der Region? Ob groß oder klein, jung oder alt – die ganze<br />
Bevölkerung war herzlichst eingeladen. Und über 500 Interessenten<br />
nutzten die Gelegenheit, die Stahl Judenburg, die als einer der Leitbetriebe<br />
der Region gilt, zu besichtigen. Begonnen wurde um 9 Uhr, wobei die<br />
neugierigsten Besucher bereits um 8.15 Uhr vor dem Einlasstor standen:<br />
ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens. In Gruppen von 10–15 Personen<br />
wurden die Besucher durch den Betrieb geführt. In der Kantine gab<br />
es eine Beamer-Präsentation über das Unternehmen – inklusive Getränk<br />
und Stärkung. Erfreulich war auch das Interesse der Schulen, die mit<br />
120 Schülern vertreten waren. Viele der Jugendlichen, die Hannes Hörtner<br />
durch das Unternehmen führte, erkundigten sich danach, wie, wo und<br />
wann sie sich eventuell für eine Ausbildung im Hause anmelden können.<br />
Hans Bernhard Zäuner
STAHL<br />
Nerven aus Stahl verhalfen<br />
zur Speedmeisterschaft<br />
STJ · Spitzenresultate für Kollegen beim Sprintwettbewerb nach K.-o.-System<br />
Werksfotos<br />
Die Besten (von links): Alexander Leitner,<br />
Daniel Hohenbichler und Helmut Leitner.<br />
m Rahmen ihrer Betrieblichen<br />
IGesundheitsförderung nimmt<br />
Stahl Judenburg immer wieder an<br />
sportlichen Wettkämpfen in der<br />
Region teil. So meldeten sich drei<br />
Mitarbeiter des Unternehmens<br />
zum „Speedmeister 2012“ an,<br />
einem Sprintrennen mit Fahrrädern.<br />
Ort des Wettkampfes war der<br />
neu umgebaute Red Bull Ring, genauer<br />
gesagt: die ehemalige Westschleife<br />
des alten Österreich-Rings,<br />
eine 1,1 km lange Strecke mit 50 m<br />
Gefälle.<br />
Das Wetter war gut. Einzig und<br />
allein die Hitze machte den Sportlern<br />
zu schaffen. Gestartet wurde<br />
in den Klassen „Mountainbike“<br />
und „Rennrad“. Dementsprechend<br />
waren zur Weiterqualifikation zwei<br />
Vorläufe angesetzt. Die jeweils fünf<br />
schnellsten Fahrer kamen dann in<br />
die Finalläufe.<br />
Stammtisch.<br />
„Stahl Judenburg als attraktiver Arbeitgeber<br />
im demographischen Wandel.“<br />
So lautete der Titel des Vortrags, den Mitarbeiter des Unternehmens vor<br />
Mitgliedern des Vereins „Leobner Werkstoffwissenschafter“ hielten. Der<br />
war mit der Bitte an das Unternehmen herangetreten, sich bei deren<br />
Stammtisch in Leoben vorzustellen. Der Verein besteht seit mehr als<br />
20 Jahren und wurde nach einer Umfrage unter Absolventen und Studenten<br />
der Studienrichtung Werkstoffwissenschaften der Montanuniversität<br />
Leoben gegründet. Man versprach sich davon mehr gegenseitigen Kontakt.<br />
Zudem sollte die Industrie in den Kreis eingebunden werden, um<br />
angehenden Akademikern Einblicke in die zukünftige Berufswelt<br />
zu geben. Etwa 50 Besucher waren zu dem Vortrag<br />
gekommen. Hans Bernhard Zäuner (Marketing) präsentierte<br />
die Firma unter dem Motto „Wer sind wir,<br />
wo gehören wir hin?“. Und Klaus Seybold (Personal)<br />
stellte die Initiative „Kraft. Das Murtal“ mit dem<br />
Projekt „Attraktiver Arbeitgeber“ vor.<br />
Da die Mitarbeiter von Stahl Judenburg<br />
auch Exponate von Zahnstangen<br />
für den Lenkungsbau und<br />
Teile von Common-Rail-Injektoren<br />
mitgebracht hatten, waren Diskussionen<br />
rund um die Werkstofftechnik<br />
vorprogrammiert – zumal auch<br />
seitens der Technik Verstärkung<br />
vor Ort war: Qualitätsstellenleiter<br />
Ernst Schrotter und sein Stellvertreter<br />
Michael Zuber (hier im Bild zu sehen).<br />
Hans Bernhard Zäuner<br />
Die 1.100 m lange Strecke<br />
war schnell durchfahren. Doch<br />
die 70 Sekunden Fahrzeit für die<br />
Rennstrecke hatten es in sich:<br />
Die Mountainbiker erreichten dabei<br />
Geschwindigkeiten von rund<br />
65 Kilometer/Stunde, die Rennradfahrer<br />
schafften sogar rund 80 Kilometer/Stunde.<br />
Der Puls der Radrenner<br />
stieg dabei auf 180 Schläge<br />
in der Minute und mehr.<br />
Aber nicht nur hohe Geschwindigkeiten,<br />
sondern auch eine coole<br />
Tak tik und Nervenstärke waren<br />
gefragt: Ab wann startet man aus<br />
dem Windschatten heraus den Angriff?<br />
Wie hält man seine Verfolger<br />
bis ans Ziel auf Distanz? Reicht die<br />
eigene Puste für die gesamte Strecke?<br />
Denn 1,1 km bei vollem Tempo<br />
und maximalem Puls können<br />
sehr, sehr lang werden.<br />
Die Stahl Judenburger schlugen<br />
sich weit mehr als nur passabel:<br />
Helmut Leitner belegte in der<br />
Klasse „Mountainbike“ den ersten<br />
Platz – und ist somit Speedmeister<br />
2012. Alexander Leitner belegte<br />
Platz 2 und Daniel Hohenbichler<br />
erreichte noch einen sehr guten<br />
sechsten Platz.<br />
Alexander Leitner<br />
Gestaffelte Formation: Wer kann den Windschatten optimal für sich nutzen?<br />
Werksfoto<br />
Stimmung.<br />
glück auf · 3/2012 .......... 19<br />
Einmal ist noch<br />
lange nicht genug<br />
Bous · Impfschutz ist eine lebenslange Aufgabe:<br />
Dies zumindest gilt für alle Schutzimpfungen, die<br />
regelmäßig wiederholt werden müssen.<br />
mpfungen gehören in Deutsch-<br />
Iland zum Standardprogramm<br />
gegen Infektionserkrankungen.<br />
So werden Säuglinge bereits im 2.<br />
Monat gegen Tetanus, Diphterie,<br />
Keuchhusten und Kinderlähmung<br />
geimpft. Mit 14 Monaten sollte<br />
diese Grundimmunisierung abgeschlossen<br />
sein. Etwas später folgen<br />
Masern-, Mumps- und Rötelimpfungen.<br />
Es sind in aller Regel drei Impfungen<br />
erforderlich, um den vollen<br />
Impfschutz zu garantieren.<br />
Allerdings: Alle zehn Jahre ist für<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
• In gefährdeten Gebieten<br />
sind bereits bei Jugendlichen<br />
Impfungen gegen Zecken<br />
(sie verursachen Hirnhautentzündungen),<br />
Hepatitis und<br />
Influenza sehr zu empfehlen.<br />
• Jeder sollte neben seinen<br />
Ausweispapieren auch einen<br />
Impfpass mit sich führen.<br />
• Denken Sie bitte an eine<br />
Auffrischung Ihrer Impfungen (bei<br />
vielen Impfungen alle zehn Jahre).<br />
• Für Auslandsreisen gilt:<br />
Erkundigen Sie sich frühzeitig<br />
nach empfohlenen Impfungen.<br />
viele Infektionserkrankungen eine<br />
Auffrischung erforderlich. Bei den<br />
heutigen Kombinations-Impfstoffen<br />
werden dabei häufig mehrere<br />
Impfstoffe in einer Spritze verabreicht.<br />
Es ist noch gar nicht so lange<br />
her, dass Seuchen zu den Geiseln<br />
der Menschheit gehörten, darunter<br />
Pocken, Pest, Typhus, Tuberkulose,<br />
Milzbrand, Influenza und andere<br />
mehr. Noch bis zur Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts sah man in ihnen<br />
eine göttliche Strafe für menschliches<br />
Fehlverhalten.<br />
Erst 1865 stellte Louis Pasteur<br />
die Theorie auf, dass für jede<br />
Krankheit ein eigener Keim verantwortlich<br />
ist. Er entdeckte zudem<br />
die Erreger der Tollwut und des<br />
Wundstarrkrampfs. 1876 spürte<br />
Robert Koch mithilfe des Mikroskops<br />
die Erreger von Milzbrand,<br />
Tuberkulose, Schlafkrankheit und<br />
Cholera auf.<br />
Für das Stahlwerk Bous gehören<br />
Impfungen zum Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement. Deshalb<br />
fordert es seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in regelmäßigen<br />
Abständen dazu auf, ihren<br />
Standard-Impfschutz zu erneuern<br />
– und übernimmt dabei sogar die<br />
Kosten.<br />
Dr. med Ulrich Pätzold<br />
Foto: Tanja Hans<br />
Ende Juni gingen an einem Donnerstag über 15.000 Läuferinnen und Läufer in Dillingen<br />
beim diesjährigen Firmenlauf an den Start. Diesen Lauf gibt es schon seit 2005,<br />
und seit 2007 – und somit zum sechsten Mal – ist auch das Stahlwerk Bous bei dem Event vertreten. In diesem<br />
Jahr rekrutierten sich die vier Bous-Mannschaften aus einer Läuferin und elf Läufern (siehe Foto). Bei schwül-warmem<br />
Wetter machten sie sich auf die 5 km lange Strecke – und absolvierten sie mit Bravour. Zahlreiche Besucher<br />
feuerten die Läufer am Straßenrand an. Höhepunkt des Abends war das Public Viewing auf dem Hoyerswerda-<br />
Platz. Hunderte verfolgten auf einer Großleinwand das Fußball-Halbfinale Deutschland gegen Italien. Trotz der<br />
Niederlage der deutschen Mannschaft war auf der „Partymeile“ eine gute Stimmung bis spät am Abend. Mit<br />
dabei war natürlich auch das Team von Stahlwerk Bous.<br />
Armin Hans
STAHL<br />
Von Kopf bis Fuß auf<br />
Gesundheit eingestellt<br />
Bous · Angewandtes Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesundheitstag<br />
stellte die Themen „Gehörschutz“ und „Bewegungsapparat“ in den Mittelpunkt.<br />
An beidem waren die Beschäftigten sehr interessiert.<br />
Optimaler Gehörschutz: Dennis Gussen nimmt bei Joachim Krutisch einen Ohrabdruck.<br />
chwerpunkt des Gesundheits-<br />
Stages war der individuelle Biomechanik-Check,<br />
den die Zender<br />
Orthopädie GmbH anbot. Zudem<br />
stellte die Piel GmbH Gehörschutz-<br />
Otoplastiken vor – ein Thema, das<br />
vor allem die Mitarbeiter, die in<br />
lärmintensiven Bereichen beschäftigt<br />
sind, interessierte.<br />
Geplant wurde der Gesundheitstag<br />
gemeinsam mit der GMS<br />
Gesundheits-Marketing Schuh, offiziell<br />
eröffnet von Horst Tuillier<br />
(Leiter Personal). Danach referierte<br />
Kurt Diener (Berufsgenossenschaft<br />
Holz und Metall, Saarbrücken)<br />
zum Thema „Lärm und Gehörschutz“.<br />
Dabei erläuterte er auch<br />
entsprechende Gesetze und Verordnungen.<br />
Passend zum Thema präsentierten<br />
Dennis Gussen und Björn<br />
Riesiger Staubsauger<br />
Bräcker (Piel) diverse Otoplastiken<br />
(individuell angepasste Formpassstücke).<br />
Dabei wie-<br />
ESB · Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand: Die neue Entstaubungsanlage<br />
in Seraing wird wesentlich zur Schadstoffreduzierung beitragen.<br />
Das Aufsetzen des Daches<br />
ualitätsstähle von Engineering<br />
QSteel Belgium (ESB) spielen<br />
eine tragende Rolle, wenn Technologien<br />
entwickelt werden, die zum<br />
Umweltschutz beitragen. Ein gutes<br />
Beispiel sind die Komponenten für<br />
Windräder. Ohne sie wäre es nicht<br />
möglich, solche Anlagen zu bauen.<br />
Stahl trägt also zweifelsohne zum<br />
Umweltschutz bei – auch wenn bei<br />
Foto: Raymond Mountney<br />
der Stahlproduktion nach wie vor<br />
Schadstoffe emittiert werden.<br />
Um ihre Schadstoff-Emissionen<br />
zu reduzieren, investiert ESB<br />
in eine neue Anlage zur Sekundär-<br />
Entstaubung. Ziel der Anlage ist es,<br />
eine Staub-Emissionsrate von unter<br />
5 mg/m³ zu erzielen – ein Wert,<br />
der dem deutschen Standard entspricht<br />
(Bundes-Immissionsschutz-<br />
Gesetz bzw. Technische Anleitung<br />
zur Reinhaltung der Luft). Und bei<br />
Inbetriebnahme der Anlage Anfang<br />
2013 wird ESB die Emissionen<br />
des Werkes auf die in Belgien<br />
gültigen IPPC-Werte (entspricht<br />
der deutschen TA Luft) reduzieren.<br />
Ein wichtiges konstruktives<br />
Bauteil der Anlage ist eine aus 42 t<br />
Stahl hergestellte Absaughaube.<br />
Diese Haube (Abmessungen: 24 x<br />
24 x 8 m) wird auf das Hallendach<br />
des Werkes platziert. Da das Dach<br />
allein diese Last nicht tragen kann,<br />
übernehmen die Hauptstreben der<br />
Hätten Sie's gewusst?<br />
TA Luft<br />
TA Luft steht für Technische Anleitung<br />
zur Reinheit der Luft. In Kraft<br />
getreten ist sie im September 1964<br />
(Neufassung im Oktober 2002).<br />
Anhand ihrer Anforderungen<br />
erstellen Behörden Auflagen, die<br />
vom Anlagenbetreiber zu erfüllen<br />
sind. Auch alte Anlagen müssen<br />
innerhalb bestimmter Fristen den<br />
Stand der Technik erreichen und<br />
den Schadstoffausstoß reduzieren.<br />
glück auf · 3/2012 .......... 20<br />
sen sie auf Vorteile und Nachteile<br />
dieses Gehörschutzes hin. Zudem<br />
nahm Dennis Gussen von 25 Mitarbeitern<br />
einen Ohr-Innenab-<br />
Haube<br />
Werkshalle<br />
Entstaubung.<br />
Hallenwand die Hauptlast. Um<br />
die Haube auf das Dach zu hieven,<br />
wurde ein wahrer Kran-„Riese“ der<br />
Partner Kran-Technik GmbH ein-<br />
druck, nicht ohne ihnen erklärt zu<br />
haben, was dabei genau passiert.<br />
Diese Abdrücke waren Vorlage für<br />
die Erstellung eines individuellen<br />
Gehörschutzes, deren Produktion<br />
sechs Wochen dauert.<br />
Den ganzen Tag über konnten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an einem Biomechanik-Check<br />
teilnehmen. Dabei wurden bei<br />
30 Teilnehmern Bewegungsstörungen<br />
und Fehlbelastungen bei Beinen<br />
und Füßen festgestellt. Zudem<br />
informierte Fachpersonal über<br />
Fußeinlagen.<br />
Natürlich gehört zu so einem<br />
Tag auch eine gesunde Ernährung.<br />
Deshalb gab es frisches Obst und<br />
Tipps von Sascha Schäfer (Techniker<br />
Krankenkasse) zur gesunden<br />
Ernährung.<br />
Der Gesundheitstag war lang,<br />
sehr informativ und nach Meinung<br />
der Beteiligten mehr als<br />
gelungen. Deshalb wird es in<br />
diesem Jahr noch einen weiteren<br />
Gesundheitstag geben.<br />
Armin Hans<br />
Fotos: Armin Hans<br />
Die Haube ist nur ein Teil der Gesamtanlage<br />
zur Sekundär-Entstaubung. Hinzu<br />
kommen noch das Absaugrohr und ein Filterhaus. Die Absaugrohre haben<br />
einen Durchmesser von 4,5 m. Im Filterhaus werden rund 4.600 Filter verbaut<br />
sein, um die Prozessabgase zu reinigen. Die Saugleistung wird rund<br />
1,3 Mio. Nm³/h betragen. Viele Tonnen Stahl werden bei der Installation<br />
der neuen Anlage bei Engineering Steel Belgium verbaut, und es bestätigt<br />
sich auch hier der anfängliche Gedanke, dass Stahl einen wichtigen Beitrag<br />
zum Umweltschutz leistet – sogar bei seiner eigenen Produktion.<br />
IPPC-Werte<br />
IPPC steht für Integrated Pollution<br />
Prevention and Control, eingedeutscht<br />
in: Integrierte Vermeidung<br />
und Verminderung der Umweltverschmutzung<br />
(IVU). Dazu gibt<br />
es auch eine entsprechende IVU-<br />
Richtlinie. Sie sieht Maßnahmen<br />
zunächst zur Vermeidung, dann zur<br />
Verminderung von Emissionen in<br />
Luft, Wasser und Boden sowie auch<br />
von Abfall in der Industrie vor.<br />
Nur in Bewegung wird sichtbar, was<br />
in Ordnung ist und woran es hapert:<br />
Ralf Fäh beim Biomechanik-Check.<br />
Filterhaus<br />
gesetzt: ein Raupengittermastkran<br />
(Superlift, CC 2800-Kran) der Marke<br />
Demag. Er kann bei einer maximalen<br />
Kranlänge von 138 m bis zu<br />
680 t heben.<br />
Herzstück der Anlage ist das Filterhaus<br />
– ein großer Staubsauger,<br />
in dem 4.600 Filter verbaut werden.<br />
Die Saugleistung wird vorerst<br />
rund 1,3 Mio. Nm³/h betragen.<br />
ESB baut auch eine neue Energiezentrale,<br />
um von den Dampfzulieferungen<br />
von ArcelorMittal<br />
unabhängig zu werden. Zudem ist<br />
eine Notstromversorgung vorgesehen.<br />
Interessenten können übrigens<br />
den aktuellen Stand der Um- und<br />
Ausbaumaßnahmen im Internet<br />
verfolgen: www.esb.be.<br />
Michael Schmak
„Ich habe die Zeit bei<br />
Geissler nie bereut“<br />
STAHL<br />
PERSONALIA<br />
Geissler · Wilfried Brahm war bislang 40 Jahre lang dem Unternehmen treu.<br />
INTERVIEW<br />
Der 3. Juli 1972 ist für Wilfried<br />
Brahm ein ganz besonderes<br />
Datum. Es war sein erster Arbeitstag<br />
bei Heinrich Geissler in Witten.<br />
Bis heute blieb er dem Unternehmen<br />
treu – und feierte jetzt<br />
sein 40-jähriges Dienstjubiläum.<br />
Grund genug, ihn zu befragen:<br />
glückauf: Vier Jahrzehnte in dem<br />
gleichen Unternehmen, Herr Brahm,<br />
wie war das damals, als Sie bei Heinrich<br />
Geissler begannen?<br />
Wilfried Brahm: Ja, also ich war<br />
16 Jahre jung und suchte nach der<br />
Schule einen Arbeitsplatz. Heinrich<br />
Geissler hatte auf der Suche nach<br />
Mitarbeitern Anzeigen in Zeitungen<br />
geschaltet. Also bin ich da hin und<br />
habe mich persönlich bei Herrn Bewer<br />
vorgestellt.<br />
Wer hat Sie denn eingestellt und wie<br />
verlief Ihr erster Arbeitstag?<br />
Brahm: Ich wurde dann auch von<br />
Herrn Bewer, dem Geschäftsführer,<br />
und Herrn Seufert, dem Betriebsleiter,<br />
eingestellt. Angefangen habe<br />
ich damals in der Schlosserei. Es<br />
fing an wie bei vielen von uns mit<br />
Drehen, Bohren und Feilen – was<br />
man eben so in der ersten Zeit als<br />
16-jähriger Frischling macht.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Brahm: Im Anschluss an meine<br />
Zeit in der Schlosserei kam ich ins<br />
Rohlager. Dort ging es um den Wareneingang<br />
mit all seinen Details<br />
wie Güten, Farbkennzeichnungen,<br />
Längen und so weiter, was eben<br />
so im Blankstahl als Rohmaterial<br />
gebraucht wird. Dort war ich auch<br />
unter anderem für den Krantransport<br />
zuständig. Aber auch im Bereich<br />
Beize habe ich eine gewisse<br />
Zeitlang gearbeitet.<br />
Und wo haben Sie die meiste Zeit im<br />
Unternehmen verbracht?<br />
Brahm: Letztendlich war ich die<br />
meisten meiner Jahre bei Heinrich<br />
Geissler im Versand und Rohlager.<br />
Was hat sich denn alles geändert seit<br />
diesen ersten Tagen?<br />
Brahm: Also, die Transportmöglichkeiten<br />
haben sich massiv verändert.<br />
Früher haben wir die Transportwagen<br />
mit Hand auf Schienen geschoben.<br />
Heute gibt es Stapler und<br />
Ameisen, die uns diese schwere<br />
Arbeit abnehmen. Auch die Hallen-<br />
Ein Urgestein geht in Pension<br />
STJ · Hans Bernhard Zäuner engagierte sich weit über das übliche Maß<br />
hinaus für sein Unternehmen – nicht zuletzt auch als Autor der glückauf.<br />
Am 1. September geht Hans<br />
Bernhard Zäuner von der Stahl<br />
Judenburg in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Eine Laudatio von<br />
Geschäftsführer Ewald Thaller:<br />
Am 1. Oktober 1967 hatte Hans<br />
Bernhard Zäuner bei den „Steirischen<br />
Gussstahlwerken“ die Lehre<br />
als Werkstoffprüfer Physik begonnen.<br />
Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss<br />
war er in der Versuchsanstalt,<br />
in der Metallografie<br />
und in der Abnahmestelle tätig, seit<br />
Oktober 1997 im Verkauf und seit<br />
einigen Jahren auch im Marketing.<br />
Bereits von 1984 an engagierte<br />
er sich im Betriebsrat, von 2004 an<br />
als Vorsitzender des Angestellten-<br />
Betriebsrates. In dieser Funktion ist<br />
er auch Mitglied des Aufsichtsrates<br />
der Stahl Judenburg.<br />
Die sehr schwierige Aufgabe, als<br />
Betriebsrat für seine Kollegen da<br />
zu sein, aber gleichzeitig auch die<br />
Interessen der Firma zu wahren, hat<br />
er bestens gelöst.<br />
Während der 45 Jahre Betriebszugehörigkeit<br />
erlebte er hautnah<br />
die wechselvolle Geschichte dieses<br />
Unternehmens mit ihren vielen<br />
Höhen und Tiefen. Dabei hat er<br />
sich immer zu 100 Prozent mit der<br />
Firma identifiziert und der Öffentlichkeit<br />
ein sehr positives Bild von<br />
„seinem Unternehmen“ vermittelt.<br />
Und durch seinen Einsatz für die<br />
Kollegen – auch im privaten Bereich<br />
– hat er zum guten Betriebsklima<br />
beigetragen.<br />
Nun endlich wird er mehr Zeit<br />
für seine Familie haben. Seine Frau,<br />
seine zwei Töchter und sein erstes<br />
Enkelkind freuen sich schon sehr<br />
darauf. Neben seiner Vorliebe für<br />
Familie, Haus und Garten gilt seine<br />
Leidenschaft auch dem Motorradfahren.<br />
In den letzten Jahren hat er<br />
immer wieder Motorradausflüge<br />
Der Jubilar Wilfried Brahm im Jahre 2012<br />
Hans Bernhard Zäuner bei der Motorradtour 2011 mit seiner Frau Lisbeth<br />
Werksfoto<br />
organisiert. Wir würden uns sehr<br />
freuen, wenn er uns nicht ganz<br />
vergisst und auch als Rentner weiterhin<br />
tolle Motorrad-Routen ausarbeitet.<br />
Die Geschäftsführung bedankt<br />
sich bei Hans Bernhard Zäuner für<br />
seine ausgezeichnete Arbeit, für sein<br />
außergewöhnliches Engagement<br />
und wünscht ihm für die Zukunft<br />
alles Gute.<br />
glück auf · 3/2012 .......... 21<br />
krane haben sich grundlegend verändert.<br />
Heute können wir alles von<br />
unten steuern, und die Krane sind<br />
wesentlich flexibler in ihrer Handha-<br />
Oben: Wilfried<br />
Brahm Mitte der<br />
1970er Jahre.<br />
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />
Georgsmarienhütte GmbH<br />
25 Jahre: Guido Bick (Walzwerk), Silke Bolte (Walzwerk), Martin Dreier<br />
(Walzwerk), Dirk Gülker (Walzwerk), Silke Herkenhoff (Aus- und Weiterbildung),<br />
Norbert Olbrich (Verkauf Nord/West), Mark Ortmeyer (Stahlwerk),<br />
Andreas Rahe (Finalbetrieb), Rainer Rosenbusch (Stahlwerk), Heiko<br />
Schaffasch (Stahlwerk), Susanne Schwarte (Verkauf Süd/Südwest), Guido<br />
Schwarzbich (Walzwerk), Frank Seifert (Finalbetrieb), Swen Titze (Finalbetrieb)<br />
und Klaus Wächter (Walzenwerkstatt)<br />
35 Jahre: Karl-Heinz Brinkschröder (Finalbetrieb), Martin Eversmeyer<br />
(Walzwerk), Wolfgang Gervelmeyer (Finanzen), Peter Hahn (Walzwerk),<br />
Eva Heuer (Verfahrenstechnik), Klaus Hülsmann (Logistik), Uwe Hülsmann<br />
(Stahlwerk), Jürgen Hune (Logistik), Norbert Plassmeyer (Walzenwerkstatt),<br />
Ulrich Rassfeld (Stahlwerk), Jörg Rothermund (Walzwerk), Ursula Sandkämper<br />
(Verfahrenstechnik) und Peter Tautz (Stahlwerk)<br />
45 Jahre: Ulrich Bergstermann (Verkauf Süd/Südwest) und Günter Breiwe<br />
(Verfahrenstechnik)<br />
Stahlwerk Bous GmbH<br />
25 Jahre: Andreas Wolf (Erhaltung)<br />
35 Jahre: Irma Kalfous (Sekretariat GF/Personalabteilung) und Horst Speicher<br />
(Erhaltung)<br />
Mannstaedt GmbH<br />
25 Jahre: Michael Baumann (Walzendreherei) und Klaus Weber (Instandhaltung)<br />
35 Jahre: Artur Arndt (Walzwerk), Heinz-Willi Auf der Mauer (Zieherei),<br />
Reinhard Dahm (Instandhaltung), Sigrid-Elisabeth Hörsch (Finanzen und<br />
Controlling), Harald Müßeler (Walzwerk) und Hans-Jürgen Nitsche (Einkauf)<br />
Heinrich Geissler GmbH<br />
Werksfotos<br />
40 Jahre: Wilfried Brahm (Logistik)<br />
bung. Die Späne wurden noch mit<br />
Hand geschaufelt, Spänebandförderer<br />
gab es nicht. Und die Hallen<br />
sind mittlerweile weit besser isoliert<br />
als damals.<br />
Andererseits:<br />
Die Arbeit muss<br />
heute schneller<br />
erledigt werden<br />
als damals, und<br />
die Anforderungen<br />
an das<br />
Fertigmaterial<br />
sind ebenfalls<br />
ganz erheblich<br />
gestiegen.<br />
Und was hat<br />
sich seitdem<br />
nicht verändert?<br />
Was ist gleich<br />
geblieben?<br />
Brahm: Das<br />
Einzige, was<br />
sich wirklich<br />
nicht wesentlich verändert hat in<br />
den Jahren, ist die Verpackung des<br />
Fertigmateriales. Es wird immer<br />
noch in Ölpapier und Kisten verpackt.<br />
Haben Sie den Schritt je bereut, so<br />
lange bei Heinrich Geissler geblieben<br />
zu sein?<br />
Brahm: Es ging immer rauf und<br />
runter mit Heinrich Geissler. Aber<br />
ich habe es niemals bereut, dort<br />
angefangen zu haben. Ich erinnere<br />
mich mit Freude an die vergangenen<br />
Jahre und hoffe, dass das auch so<br />
bleibt in den zehn Jahren, die ich<br />
noch bis zur Rente habe.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.
SCHMIEDE<br />
Auf der Suche nach<br />
mehr Energieeffizienz<br />
WSW/Schmiedag · Die Erfahrung zeigt: Wer seine Energiekosten senken<br />
will, darf sich nicht allein auf seine Experten verlassen.<br />
INTERVIEW<br />
Schmiedag und Wildauer<br />
Schmiedewerke haben erfolgreich<br />
ihr Energiemanagement-<br />
System nach ISO 50001 zertifiziert.<br />
Doch Energieeffizienz war<br />
für beide Unternehmen schon<br />
lange Thema. Weshalb, erläutert<br />
Energiemanager Detlef Beier im<br />
glückauf-Interview.<br />
glückauf: Weshalb ist Energieeffizienz<br />
so ein großes Thema?<br />
Detlef Beier: Weil Schmiedag und<br />
Wildauer Schmiedewerke stromintensive<br />
Unternehmen sind und<br />
zurzeit vor großen Herausforderungen<br />
stehen. Da sind zum einen die<br />
steigenden Energiekosten und zum<br />
anderen die Klimaschutzziele der<br />
Bundesregierung, die ja eine umweltschonende<br />
und zuverlässige<br />
Energieversorgung anstrebt.<br />
Und wie können Sie darauf reagieren?<br />
Beier: Vor allem, indem wir Ressourcen<br />
effizient und nachhaltig<br />
nutzen und so Energiekosten reduzieren.<br />
Diese Kosten fallen – neben<br />
den Kosten für Vormaterial und<br />
Personal – immer mehr ins Gewicht<br />
und sind preislich kaum zu<br />
beeinflussen. Dazu kommt ja noch<br />
die EEG-Umlage, die der Gesetzge-<br />
Verwertbare Informationen<br />
fürs politische Tagesgeschäft<br />
ESG/SWG · „CDU-Sommertour“ gastierte auch am Standort Gröditz.<br />
er Arbeitskreis „Wirtschaft,<br />
DArbeit und Verkehr“ der CDU-<br />
Landtagsfraktion Sachsen ging<br />
auch 2012 auf Sommertour. Insgesamt<br />
besuchten die Wirtschaftsexperten<br />
13 Unternehmen in ganz<br />
Sachsen. Dabei wollten sie sich vor<br />
Ort ein Bild über die aktuelle Situation<br />
der Wirtschaft machen und<br />
die Wirkung sächsischer Landespolitik<br />
mit Betroffenen und Akteuren<br />
diskutieren.<br />
Ihr besonderes Interesse galt in<br />
diesem Sommer Energie-, Transport-<br />
und Rohstoffthemen. Deshalb<br />
hatte Sebastian Fischer, Wahlkreisabgeordneter<br />
von Großenhain,<br />
vorgeschlagen, die Schmiedewerke<br />
und Elektrostahlwerke<br />
Gröditz aufzusuchen. Denn dort<br />
könne man sich ausgiebig über die<br />
aktuellen Probleme energie- und<br />
rohstoffintensiver Unternehmen<br />
austauschen.<br />
Schmiedetechnik: Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH ·<br />
Energietechnik Essen GmbH · Schmiedag GmbH · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG <strong>Bahn</strong>technik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH ·<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf GmbH · MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.<br />
Stefan Krings (DQS) und Detlef Beier (EnM) während des Audits<br />
ber von uns erhebt, um regenerative<br />
Energien zu finanzieren.<br />
Haben sich Schmiedag und Wildauer<br />
Schmiedewerke nur zertifizieren lassen,<br />
um diese Umlage zu sparen? Der<br />
Gesetzgeber bietet ja die Möglichkeit,<br />
die EEG-Umlage durch ein zertifiziertes<br />
Energiemanagement zu erstatten.<br />
Beier: Nein. Schließlich haben<br />
wir uns bereits weit vorher mit<br />
dem Thema befasst. Unsere Energieteams<br />
haben sich intensiv mit<br />
energetischer Effizienz und mit<br />
Einsparpotenzialen von Anlagen<br />
und Maschinen befasst.<br />
Besichtigten das Gröditzer Elektrostahlwerk (von links nach rechts): Uwe Reinecke,<br />
Jochen Reinicke, Robert Kühn, Frank Heidan und Heinz Lehmann.<br />
Foto: jp<br />
Foto: Dirk Opfer<br />
Wie sind solche Potenziale zu heben?<br />
Beier: Ein wichtiger Schritt ist, alle<br />
Mitarbeiter mit einzubeziehen. Sie<br />
müssen über Themen wie Energieverbräuche,<br />
Energieziele und Einsparungen<br />
durch Aushänge und<br />
andere Medien informiert werden.<br />
Zudem gibt es Schulungen, um die<br />
Belegschaft dazu zu bringen, über<br />
Verbesserungen nachzudenken.<br />
Und hat sie darüber nachgedacht?<br />
Beier: Im Rahmen des KVP-Vorschlagswesens<br />
wurden immer<br />
wieder Ideen eingereicht. So zum<br />
Beispiel, in Sanitär- und Dusch-<br />
Und so konnten Mitte August<br />
die SWG/ESG-Geschäftsführer<br />
Uwe Reinecke und Robert Kühn<br />
drei Politiker begrüßen: Frank Heidan<br />
(Abgeordneter und Vorsitzender<br />
des Arbeitskreises), Heinz Lehmann<br />
(Abgeordneter, im Ausschuss<br />
der Regionen der Europäischen<br />
Union) und Thomas Arlt (Parlamentarischer<br />
Berater der Fraktion).<br />
Zudem nahmen der Gröditzer Bürgermeister<br />
Jochen Reinicke und<br />
SGG-Geschäftsführer Frank Göttert<br />
an der Veranstaltung teil.<br />
Bei der Präsentation ihres Unternehmens<br />
gingen die Geschäftsführer<br />
vor allem auf die Preisentwicklung<br />
von Rohstoffen und<br />
Medien ein. Energieeffizienz und<br />
nachhaltige Ressourcennutzung<br />
sind schon lange ein Schwerpunktthema<br />
für die Schmiedewerke und<br />
Elektrostahlwerke Gröditz. Denn<br />
ein wichtiges Ziel beider Unternehmen<br />
ist es, Energiekosten zu<br />
sparen. Beim anschließenden Betriebsrundgang<br />
setzten sich die interessanten<br />
Gespräche fort.<br />
Fazit: Die Politiker bekamen<br />
einen guten Einblick, vor welchen<br />
Herausforderungen die sächsische<br />
Stahlindustrie steht – Informationen,<br />
die sie zukünftig für ihren<br />
Arbeitskreis nutzen können.<br />
jp<br />
glück auf · 3/2012 ......... 22<br />
bereichen Dämmerungsschalter<br />
und Zeitschaltuhren einzubauen.<br />
Nachhaltige Einsparungen haben<br />
auch die Energieteams erzielt. Ein<br />
Beispiel ist die Investition in eine<br />
neue Heizungsanlage in Halle 5 in<br />
Wildau. Die hat die Fernwärmekosten<br />
erheblich reduziert. Ein weiteres<br />
Beispiel ist in Hagen die Umstellung<br />
vom gasbetriebenen Drehherdofen<br />
auf einen Induktionsofen<br />
für die Erwärmung der Vormaterialien.<br />
Dabei werden pro geschmiedete<br />
Tonne 3.000 kWh eingespart.<br />
Hilfreich bei der Ermittlung von<br />
Einsparpotenzialen war übrigens<br />
auch die Checkliste, die die Gruppe<br />
3 aus dem GMH-Nachwuchskräfteprogramm<br />
erarbeitet hatte.<br />
Nach all den Verbesserungen war es<br />
wohl nur noch ein kleiner Schritt zur<br />
Auditierung des Energiemanagementsystems<br />
ISO 50001.<br />
Beier: Genau. Auditiert wurden wir<br />
übrigens von der DQS, der Deutschen<br />
Gesellschaft zur Zertifizierung<br />
von Managementsystemen.<br />
Das Audit fand bei der Schmiedag<br />
und den Wildauer Schmiedewerken<br />
statt. In Wildau wurde bei<br />
einem Kombiaudit auch die 14001<br />
Umwelt und 9001 Qualität erfolgreich<br />
überprüft.<br />
Was war dabei besonders wichtig?<br />
Beier: Unterstützt von ENO-PLAN<br />
hatten wir im Vorfeld ein umfangreiches<br />
internes Audit in den<br />
Werken durchgeführt. Das half bei<br />
der Vorbereitung auf das Zertifizierungsaudit.<br />
Sehr wichtig war auch<br />
die Aufnahme der Anlagen mit allen<br />
Energiearten wie Strom, Gas,<br />
Wasser und Druckluft und die damit<br />
verbundene Effizienz. Bei diesem<br />
systematischen Ansatz werden<br />
alle wichtigen Energieverbraucher<br />
bewertet. So kam Transparenz in<br />
die Energieverbräuche.<br />
Sponsoring.<br />
Was ist die Grundlage dafür?<br />
Beier: Die tatsächlichen Energieverbräuche,<br />
die mit etwa 90 Zählern<br />
regelmäßig erfasst und analysiert<br />
werden. Durch diesen Abgleich<br />
können wir Verbesserungs-<br />
und Einsparmöglichkeiten noch<br />
intensiver identifizieren – in den<br />
Betriebs- und Arbeitsabläufen oder<br />
an den Maschinen und Anlagen.<br />
Was ist jetzt geplant?<br />
Beier: Wir wollen diese Zählerstruktur<br />
optimieren – das heißt, die<br />
Energieleistungskennzahlen erweitern,<br />
Dokumentationen verfeinern<br />
und die energetische Bewertung<br />
der Anlagen und Maschinen in Bezug<br />
auf die verschiedenen Energiearten<br />
vervollständigen.<br />
Und bei den Audits?<br />
Beier: Bei der Schmiedag gibt es in<br />
Zukunft ein Kombiaudit zur Begutachtung<br />
des Umwelt- und Energiemanagements.<br />
In Wildau werden<br />
alle drei Regelwerke – also Qualität,<br />
Umwelt und Energie – ebenfalls bei<br />
einem Kombiaudit zertifiziert, wobei<br />
aus den vorhandenen Managementsystemen<br />
eines geschaffen<br />
wird. Es berücksichtigt alle Anforderungen<br />
und Prozesse der Regelwerke<br />
sowie deren Spezifikationen.<br />
Lohnt dieser Aufwand?<br />
Beier: Ja, denn wir erhalten gemeinsame<br />
integrierte Prozesse,<br />
einen Zieltermin für die Durchführung<br />
sowie übersichtliche und<br />
komprimierte Dokumentationen<br />
– zum Beispiel in Form eines Handbuches.<br />
Das verbessert die Wettbewerbsfähigkeit<br />
beider Unternehmen.<br />
Zudem leisten sie mit<br />
der Reduzierung der Treibhausgas-<br />
Emissionen einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: jp<br />
Anfang Juli gab es für die Gröditzer gleich<br />
zwei Gründe zu feiern. Der Platz vor<br />
ihrem Rathaus erhielt seinen offiziellen Namen „Rathausplatz“ und war zu<br />
diesem Anlass neu gestaltet worden. Schmiedewerke (SWG) und Elektrostahlwerke<br />
Gröditz (ESG) hatten den Cortenstahl für die Umrandung der<br />
vier Hochbeete gestiftet und von Mitarbeitern vor Ort zusammenschweißen<br />
lassen. Der Cortenstahl soll dauerhaft die Verbindung zwischen dem<br />
Werk und der „Stahlstadt“ Gröditz symbolisieren. Zudem harmoniert<br />
er ausgezeichnet mit der Farbe der Rathausfassade. Bis in den Nachmittag<br />
feierten die Gröditzer mit Gästen aus ihren Partnerstädten. Auch<br />
die SWG/ESG-Geschäftsführer Robert Kühn und Uwe Reinecke waren<br />
gekommen, wobei Robert Kühn in seiner kurzen Rede noch einmal zur<br />
gelungenen Neugestaltung gratulierte. Der Rathausplatz war an diesem<br />
Tag übrigens Kulisse für ein weiteres Ereignis: die Ankunft der siebentägigen<br />
„Tour der Partnerstädte“. Die Radtour startete im französischen<br />
Jarny und endete in Gröditz. Auch der Gröditzer Bürgermeister Jochen<br />
Reinicke war mitgeradelt. Im Anschluss an die Platzeinweihung lud er alle<br />
Bürger zum „Tag der Offenen Tür“ ins Rathaus ein. Auf dem Foto sind die<br />
SWG-Mitarbeiter Jan Ostrzechowski (links) und Christian Bormann bei der<br />
Arbeit an den Hochbeeten zu sehen.<br />
jp
Plötzlich war<br />
Kreativität gefragt<br />
SCHMIEDE<br />
SWG · Instandhaltung im Ringwalzwerk. Als der Starttermin für die Arbeiten<br />
verschoben werden muss, ist die Planung kurz außer Kraft gesetzt – und die<br />
Beteiligten müssen Flexibilität und Improvisationsvermögen zeigen.<br />
Vier Mann, vier Ecken: Montage des Drehherdofen-Entnahmetors durch Mitarbeiter der Werkserhaltung und Fremdfirmen.<br />
ach der Generalreparatur ist<br />
Nvor der Generalreparatur. Dies<br />
gilt auch für die Schmiedewerke<br />
Gröditz. Dort standen im Ringwalzwerk<br />
wie jedes Jahr Reparatur-<br />
und Wartungsarbeiten an. Die<br />
Planungen dafür beginnen meist<br />
mit einem Jahr Vorlauf – und somit<br />
im Anschluss an die vorherigen<br />
Instandhaltungsarbeiten.<br />
Das Entscheidende war wieder<br />
einmal die Planungsphase. Zunächst<br />
wurden die Maßnahmen<br />
zusammengetragen, die aus Sicht<br />
der Produktion und der Instandhaltung<br />
anstanden. Um Dringlichkeit<br />
und Umfang der Arbeiten zu<br />
bewerten, griff man auf Zustandsanalysen<br />
auf Basis von SAP/PM-<br />
Auswertungen und Erkenntnisse<br />
aus der wöchentlichen Anlagenwartung<br />
zurück. Da bereits in dieser<br />
Phase der Einkauf mit am Tisch<br />
saß, war man in der Lage, von Anfang<br />
an auch Kostenaspekte mit zu<br />
berücksichtigen.<br />
Auf dieser Grundlage konnte die<br />
heiße Phase beginnen. Dafür wurde<br />
das Kernprojektteam festgelegt.<br />
Weitere Maßnahmen<br />
im Ringwalzwerk<br />
Es bestand aus Remo Winter (Projektleiter),<br />
Ronny Wolsky (Elektrische<br />
Instandhaltung), Joachim<br />
Schönitz (Mechanische Instandhaltung),<br />
Hans-Jürgen Benisch<br />
(Meister Ringwalzwerk) und Jürgen<br />
Schmidt (Fachverantwortlicher<br />
Ringwalzwerk).<br />
Die vier Schwerpunkte der<br />
Arbeiten waren der Drehherdofen,<br />
die 30-MN-Stauch- und Lochpresse,<br />
das Radial-Axial-Walzwerk<br />
(RAW) und der Hubbalkennachwärmofen<br />
(HBN). Darüber hinaus<br />
standen jede Menge „kleinere<br />
Arbeiten“ auf dem Programm.<br />
Drehherdofen<br />
Am Drehherdofen musste nach<br />
mehr als fünf Jahren die Feuerfest-Zustellung<br />
des Herdes erneuert<br />
werden. Der Grund: Der Herd hatte<br />
sich im Umfang zu stark geweitet.<br />
Dadurch bestand die Gefahr einer<br />
Verklemmung.<br />
Ein anderer Grund war die Abnutzung<br />
der Verschleißschicht.<br />
Im Ringwalzwerk gab es nicht nur Großprojekte, die abzuarbeiten waren.<br />
Hinzu kamen zum Beispiel:<br />
• Durchsicht der beiden Kaltkreissägen und Bandsägen inklusive Absaugungen<br />
• TÜV-Prüfungen an allen Hydraulikspeichern<br />
• Überholung des Herdes an einer Glühhaube<br />
• Wartung aller Hoch- und Niedertemperatur-Vergüteöfen<br />
• Austausch von Verschleißteilen an der Aufweitpresse<br />
• Revision des Ölabscheiders<br />
• Wartung der Schaltstationen inkl. Transformatoren<br />
• Wartung der produktionswichtigen Krane<br />
Fotos: Remo Winter<br />
Hubbalkennachwärmofen<br />
(HBN)<br />
Siehe Artikel „Mehr Energie<br />
gespart als kalkuliert“<br />
. . . . . . . . . . . . . . . auf Seite 24<br />
Unebenheiten führten bei der<br />
automatischen Beschickung und<br />
Entnahme zu Problemen.<br />
Auch der Stahlbau des Ofens<br />
wurde überprüft und repariert –<br />
was nur bei abgebrochener Feuerfest-Zustellung<br />
umfassend möglich<br />
ist. Bei tragenden und zentrierenden<br />
Elementen sowie den Antrieben<br />
und Wassertassen waren Teilarbeiten<br />
erforderlich. Und an Stelle<br />
der radioaktiven Strahlenschranke<br />
wurde eine Mikrowellenstrahlenschranke<br />
montiert.<br />
Hintergrund: Die Strahlenschranke<br />
hat die gleiche Funktion<br />
wie eine Lichtschranke. Im Drehherdofen<br />
schützt sie das Trennwehr<br />
vor Beschädigung durch<br />
nicht entnommene Blöcke auf dem<br />
Herd. Das Trennwehr sitzt zwischen<br />
heißer und kalter Zone. Eine<br />
rein optische Objekterkennung ist<br />
bei Temperaturen von fast 1.300 °C<br />
oft sehr fehlerhaft.<br />
Überdies erneuerten die Fachleute<br />
die Steuerungshardware am<br />
Beschick- und Entnahmemanipulator<br />
und tauschten die Schienen<br />
des Beschickmanipulators aus.<br />
30-MN-Stauch- und Lochpresse<br />
Die Hauptarbeiten konzentrierten<br />
sich auf den Multiplikator. Dessen<br />
Plunger wurde ausgetauscht. Die<br />
Schwierigkeiten lagen bei der De-<br />
glück auf · 3/2012 ......... 23<br />
montage der einzelnen Baugruppen.<br />
Durch Korrosion und der damit<br />
verbundenen Aufweitung des<br />
Druckzylinders verkomplizierte<br />
sich die Demontage. Der Zylinder<br />
als Hauptersatzteil wurde fast komplett<br />
in Gröditz gefertigt. Auch die<br />
Verschleißteile an der Presse wurden<br />
gewechselt, u. a. die Gleitschienen<br />
am Ober- und Unterholm. Zudem<br />
mussten die Säulenmuttern<br />
nachgestellt werden.<br />
Radial-Axial-Walzwerk<br />
Weitere Großbaustelle: das Radial-Axial-Walzwerk.Turnusgemäß<br />
wurden die Kegelsitze für die<br />
Aufnahme der Axialwalzen ausgeschliffen<br />
und die drei großen<br />
Antriebsmotoren gewechselt. Die<br />
Fachleute überholten zudem die<br />
Elektrik am Radialgerüst. Dabei<br />
hat man sämtliche Daten-, Steuerungs-<br />
und Hauptstromkabel ausgetauscht.<br />
Auch die Schaltkästen<br />
zum Schutz vor Feuchtigkeit und<br />
Hitzeentwicklung sowie zur Erleichterung<br />
der Instandhaltung<br />
wurden neu positioniert. Und es<br />
wurden Verschleißplatten, Führungsleisten<br />
und Laufrollen gewechselt.<br />
Planung und Organisation<br />
Einer der ersten Schritte der Planungsphase<br />
war, die zeitintensivste<br />
Reparatur zu ermitteln und<br />
alle übrigen Maßnahmen darauf<br />
abzustimmen. So konnte ein Zeitplan<br />
für alle Arbeiten – auch die<br />
der Fremdfirmen – erstellt werden.<br />
Für den Hubbalken-Nachwärmofen<br />
wurde, absolut betrachtet, die<br />
längste Stillstandzeit benötigt, um<br />
dessen Brennertechnik zu wechseln.<br />
Allerdings konnte man hier<br />
aufgrund einer entsprechenden<br />
Produktionsplanung Zeitreserven<br />
schaffen.<br />
So orientierten sich alle Reparaturmaßnahmen<br />
am Drehofen, für<br />
den am wenigsten Zeit war. Dabei<br />
galt es, alle Einzelmaßnahmen so<br />
abzustimmen, dass sie in das Zeitfenster<br />
passten und ein reibungsloser<br />
Ablauf möglich war. Durchgeführt<br />
wurden sie vom eigenen<br />
Instandhaltungspersonal, vom Personal<br />
des Ringwalzwerkes und von<br />
nahezu 20 Fremdfirmen.<br />
Wo ein guter Plan nicht ausreicht,<br />
helfen Flexibilität und Improvisationsvermögen.<br />
Wie wichtig<br />
die letzten beiden Punkte sind,<br />
zeigte sich unmittelbar vor dem<br />
geplanten Beginn der Generalreparatur.<br />
Der Start sollte wegen eines<br />
dringenden Walzauftrages um<br />
mindestens sieben Schichten verschoben<br />
werden. In der Planungsabteilung<br />
kam spürbar Hektik auf.<br />
Jetzt galt es zu prüfen, ob für alle<br />
beteiligen 20 Firmen eine Verschiebung<br />
möglich war.<br />
Vieles konnte in kürzester Zeit<br />
abgestimmt werden – dank guter<br />
Zusammenarbeit zwischen Ringwalzwerk,<br />
Instandhaltung und<br />
Einkauf. Dazu gehörten die Einteilung<br />
der Fremdfirmen und die Anpassung<br />
des Ablaufplanes für das<br />
Personal des Ringwalzwerks und<br />
Der schwierigste Teil: Demontage des Multiplikators durch Mitarbeiter der Werkserhaltung<br />
und Fremdfirmen.<br />
der Instandhaltung. Als der neue<br />
Starttermin feststand, stellten sich<br />
jedoch alle Beteiligten die gleichen<br />
Fragen: Passt die neue Terminkette?<br />
Oder gibt es doch noch böse<br />
Überraschungen?<br />
Doch alles ging gut. Der Terminablauf<br />
funktionierte außergewöhnlich<br />
gut. Denn die meisten<br />
aufgetretenen Probleme und Überraschungen<br />
ließen sich in den täglichen<br />
Projektbesprechungen rasch<br />
klären. Und die gute Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten ermöglichte<br />
es, alle Arbeiten sehr gut abzuschließen.<br />
Remo Winter
SCHMIEDE<br />
Mehr Energie gespart als kalkuliert<br />
SWG · Hubbalken-Nachwärmofen wurde im Rahmen der Generalreparatur reibungslos saniert.<br />
er Hubbalken-Nachwärmofen<br />
Dder Schmiedewerke Gröditz<br />
(SWG) ist ein Zweizonenofen mit<br />
je zwölf Deckenbrennern. Chargiermaschinen<br />
übernehmen die<br />
automatische Bestückung und Entladung.<br />
Transportiert werden die<br />
Rohlinge im Ofen von einem Hubbalkensystem.<br />
Die Beheizungsanlage des Ofens<br />
stammte aus dem Jahre 1974, zeigte<br />
Schwächen und war einfach<br />
nicht mehr zeitgemäß: Die Brenner<br />
wurden manuell gezündet<br />
und überwacht. Die störanfälligen<br />
Stellorgane in den analogen Temperatur-<br />
und Verhältnisregelungen<br />
führten häufig zu Ausfällen<br />
und zu einer unstöchiometrischen<br />
Verbrennung des Gas-/Luft-Gemisches.<br />
Aufgrund dieser Probleme<br />
war die Erneuerung der kompletten<br />
Beheizung inklusive Rohrleitungssystem<br />
unausweichlich.<br />
Aber wie die Kosten des Vorhabens<br />
im Budget der Generalreparatur<br />
unterbringen? Also befassten<br />
sich die SWG-Experten im Vorfeld<br />
mit folgenden Aspekten:<br />
• Was kann weiterverwendet werden?<br />
• Was machen wir selbst?<br />
• Wie ist der Leistungsumfang des<br />
potenziellen Auftragnehmers?<br />
• Wie lässt sich das Projekt in das<br />
Generalreparatur-Geschehen integrieren?<br />
Die Antworten fanden sich in<br />
einem detaillierten Lastenheft wieder.<br />
Hier waren die Teilaufgaben<br />
exakt formuliert und die Schnittstellen<br />
klar abgegrenzt. Den Auf-<br />
Kurzporträt<br />
Der Hubbalken-Nachwärmofen<br />
(HBN) im Ringwalzwerk dient<br />
zum Nachwärmen geschmiedeter<br />
Rohlinge auf Umformtemperatur.<br />
Bei Bedarf (falls die Rohlinge zu<br />
kalt sind) wird er in die technologische<br />
Kette zwischen Aufweitpresse<br />
und Radial-Axial-Walzwerk<br />
geschaltet. Seine Betriebstemperatur<br />
liegt bei 1.250 °C. Der HBN<br />
ist ein Zweizonenofen mit je zwölf<br />
Deckenbrennern. Er wird durch<br />
Chargiermaschinen automatisch<br />
bestückt und entladen. Der Transport<br />
der Rohlinge im Ofen erfolgt<br />
durch ein Hubbalkensystem.<br />
Goldene Zeiten für<br />
Jung-Akademiker<br />
SWG · Gröditz empfängt Absolventen aus Freiberg<br />
mit offenen Armen – und bietet diverse Chancen,<br />
das Unternehmen noch besser kennenzulernen.<br />
m die Erst- und Zweitsemes-<br />
Uter eines Studienganges beziehungsweise<br />
einer Fakultät in die<br />
Fachschaft aufzunehmen, finden<br />
an der Technischen Universität<br />
Bergakademie Freiberg seit vielen<br />
Jahren Fachschaftsabende nde<br />
statt. Auch die Fakultät ät<br />
für Werkstoffwissenschaft<br />
und Werkstofftechnologie<br />
hieß ihre<br />
Neuankömmlinge im<br />
Sommersemester 2012<br />
wieder mit einer Feier<br />
willkommen. Da die e<br />
Schmiedewerke Gröditz ditz<br />
traditionell viele Absolventen der<br />
Werkstoffwissenschaften aus Freiberg<br />
beschäftigen, unterstützten<br />
sie die Veranstaltung auch in diesem<br />
Jahr.<br />
Der Einladung waren zahlreiche<br />
neue und „ältere“ Studenten sowie<br />
Professoren und Mitarbeiter der Fakultät<br />
gefolgt. Ein Organisationsteam<br />
aus dem fünften Semester<br />
hatte sich dafür einen besonderen<br />
Abend im Freiberger Ballhaus Tivoli<br />
einfallen lassen. Die Gäste erwarteten<br />
nicht nur viele Programm-<br />
punkte, sondern auch kleine Überraschungen.<br />
SWG/ESG-Geschäftsführer Robert<br />
Kühn gab in seinem Vortrag<br />
„Zukunft braucht Stahl – und dafür<br />
brauchen wir Sie!“ einen Ausblick,<br />
wie<br />
es für die Jung-Akade-<br />
mmiker<br />
nach dem Studium<br />
wweitergehen<br />
könnte.<br />
Er informierte dabei<br />
über die beruflichen<br />
Chancen am Standort<br />
Gröditz. So bietet<br />
ddas<br />
Unternehmen nicht<br />
nu nur Praktika sowie The-<br />
men<br />
für Studien-, Bachelor-,<br />
Master- und Diplomarbeiten. Es ermöglicht<br />
Absolventen und Promovenden<br />
auch einen Direkteinstieg<br />
als Ingenieur der Fachrichtungen<br />
Umformtechnik, Werkstofftechnik<br />
und Metallurgie.<br />
Im Anschluss an seinen Vortrag<br />
beantwortete Robert Kühn<br />
die Fragen der Studierenden zum<br />
Unternehmen. Für die 90 Erst- und<br />
Zweitsemester hatte er zudem die<br />
gesponserten Willkommens-T-<br />
Shirts mit SWG-Logo im Gepäck.<br />
jp<br />
Inbetriebnahme durch die SWG-Mitarbeiter<br />
Michael Kühnert und Ronny Wolsky<br />
trag erhielt die MIOBA Mitteldeutsche<br />
Industrie-Ofenbau GmbH &<br />
Co. KG.<br />
Weiterverwendet werden konnten<br />
die Anlagenteile „Verbrennungsluft-<br />
und Kühlluftventilator“,<br />
„Gassicherheitsstrecke“ und<br />
„Rekuperator“. Sie waren teilweise<br />
schon zu einem früheren Zeitpunkt<br />
erneuert worden. Zudem<br />
wollte man die Ofendecke erhalten,<br />
indem die Brennersteine an<br />
Die Zukunft erschmelzen<br />
glück auf · 3/2012 ......... 24<br />
die örtlichen Gegebenheiten angepasst<br />
wurden.<br />
Um die Programmierung der<br />
speicherprogrammierbaren Steuerung<br />
S7-300 und die Visualisierung<br />
hat sich SWG selbst gekümmert.<br />
Um den Umbau in der<br />
vorgegebenen Kürze zu schaffen,<br />
mussten die Rohrleitungen bereits<br />
in der Woche vor Reparaturbeginn<br />
demontiert werden – bei laufender<br />
Produktion.<br />
Der Neuaufbau verlief ohne<br />
nennenswerte Probleme, obwohl<br />
die Rohrleitungsbauer, Elektriker<br />
und Isolierer zeitweise gleichzeitig<br />
beschäftigt waren. Dies ist auch der<br />
guten Baubegleitung der MIOBA-<br />
Verantwortlichen zu verdanken.<br />
Im Vergleich zu einer Komplettvergabe<br />
konnte SWG mit ihrer<br />
Vorgehensweise Kosten in Höhe<br />
von 30 Prozent einsparen. Auch<br />
die ersten Zahlen zum Energieverbrauch<br />
der neuen Anlage gaben<br />
Grund zur Freude: Sie übertrafen<br />
die erwartete Erdgaseinsparung in<br />
Höhe von 10 Prozent um mehr als<br />
das Doppelte.<br />
Michael Kühnert<br />
und Remo Winter<br />
ETE · Neuer Druckinduktions-Ofen macht auch US-Navy neugierig.<br />
eit diesem Jahr ist die Energie-<br />
Stechnik Essen (ETE) im Besitz<br />
einer besonderen Anlage: einem<br />
neuen Druckinduktions-Ofen zur<br />
Werkstoffentwicklung. Der Ofen<br />
ist in seiner Anwendung so interes-<br />
Sicherheitsventil<br />
Ofen<br />
Fotos: Remo Winter<br />
Drucküberwachung Wasserwächter<br />
Kaum zu erkennen: zwei Mitarbeiter der Fa. Achtert (Subunternehmen von MIOBA) bei<br />
der Demontage<br />
sant, dass es sogar schon Anfragen<br />
seitens der US-Navy gab.<br />
Er dient vor allem zur Entwicklung<br />
von neuen HNS-Legierungen,<br />
einem Spezialgebiet der ETE. HNS<br />
steht für High Nitrogen Steels.<br />
Temperaturmessung<br />
Werksfoto<br />
Druckregeleinheit<br />
MF-Stromversorgung<br />
Kühlwassersystem<br />
Dabei geht es um stickstoffhaltige<br />
Spezialstähle, die besondere Eigenschaften<br />
aufweisen – beispielsweise<br />
eine gute Korrosionsbeständigkeit<br />
bei gleichzeitig hoher Härte. Mit<br />
dem kleinen Induktionsofen, der<br />
in einen Druckbehälter eingebaut<br />
ist, können mit einem Druck von<br />
maximal 60 bar bis zu 2 kg eingeschmolzen<br />
werden.<br />
In Betrieb genommen wurde er<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
TÜV und der Berufsgenossenschaft<br />
in einem dreimonatigen Prozess.<br />
Gleich von Beginn an stieß er auf<br />
reges Interesse bei der Kundschaft.<br />
So sind inzwischen diverse Entwicklungsprojekte<br />
angelaufen und<br />
weitere in Planung.<br />
Auch innerhalb der GMH Gruppe<br />
sorgt der Neuling für Synergieeffekte.<br />
So nutzt ETE für ihren Ofen<br />
die Simulationsmöglichkeiten der<br />
GMHütte. Und mit den Schmiedewerken<br />
Gröditz arbeitet ETE an<br />
einem gemeinschaftlichen Projekt.<br />
Der erste Ofen dieser Art stand<br />
übrigens bereits 1975 in Essen (vor<br />
der DESU-Anlage, die erstmalig<br />
1983 in Betrieb ging). Und dennoch<br />
ist er eine Rarität. Nach ETE-<br />
Wissen gibt es noch ein Exemplar<br />
in Japan.<br />
Die ersten Versuche haben den<br />
Ofen bereits verlassen und befinden<br />
sich in der Testphase.<br />
Dr.-Ing. Roman Ritzenhoff
SCHMIEDE<br />
Kooperation mit der „Schwester“<br />
BTBED · Wie erfüllt man die steigenden Qualitätsansprüche der Kundschaft? Indem man zum Beispiel<br />
seine zerstörungsfreie Werkstoffprüfung verbessert – mit einer Volumenprüfanlage für Radsatzwellen.<br />
ie <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf<br />
Dhat bei der GMH Prüftechnik<br />
in Nürnberg eine vollautomatische<br />
Ultraschallprüfanlage für die<br />
zerstörungsfreie Prüfung von Vollwellen<br />
bestellt. Die Auftragsvergabe<br />
an ein Unternehmen der GMH<br />
Gruppe hat einen guten Grund: Sie<br />
garantiert eine unkomplizierte Kooperation<br />
zwischen beiden Unternehmen.<br />
Zudem hat die GMH<br />
Prüftechnik bereits umfangreiche<br />
Erfahrungen im Bau von automatischen<br />
Ultraschallprüfanlagen. So<br />
betreibt zum Beispiel der Bochumer<br />
Verein Verkehrstechnik eine<br />
Anlage zur Prüfung von Hohlwellen,<br />
die ebenfalls in Nürnberg konzipiert<br />
und gebaut wurde.<br />
Das Prüfportal besteht aus sechs<br />
Lanzen, die sich mit je vier Prüfköpfen<br />
bestücken lassen. Dank einer<br />
ausgeklügelten Mechanik an<br />
der Lanze können sich die Prüfköpfe<br />
an beliebige Wellendurchmesser<br />
anschmiegen. Die Ankoppelung<br />
wird durch eine blasenfreie Umspülung<br />
der Prüfkopfsohle realisiert,<br />
wobei der Prüfspalt mindestens<br />
0,1 mm groß ist. Die Nachteile<br />
der Tauchtechnik kommen<br />
dadurch nicht zum Tragen.<br />
Geprüft wird momentan mit<br />
zwei Prüfköpfen unterschiedlicher<br />
Frequenz. Sie gestatten die Messungen<br />
sowohl im oberflächennahen<br />
als auch im oberflächenfernen<br />
Bereich der Radsatzwelle.<br />
Jede Radsatzwelle wird über ihre<br />
Zentrierungen gespannt und mittels<br />
Reibschluss rotiert. Dadurch<br />
beschreiben die Prüfköpfe auf der<br />
Welle eine helikale (schraubenförmige)<br />
Prüfbahn mit einstellbarem<br />
Wird von sechs Lanzen, die sich jeweils mit vier Prüfköpfen bestücken lassen, abgetastet: die Radsatzwelle im Prüfvorgang.<br />
Überlappungsgrad. Es ist eine Gesamtprüfzeit<br />
von acht Minuten<br />
vorgesehen: fünf Minuten für die<br />
Messung und drei Minuten für das<br />
Handling des Prüflings.<br />
Mit der raschen Inbetriebnahme<br />
der neuen Anlage erfüllt BTBED<br />
die grundsätzliche Forderung der<br />
Deutschen <strong>Bahn</strong> AG, eine vollautomatische<br />
Wellenprüfung entsprechend<br />
BN 918275 durchzuführen.<br />
Die Anlage wird jedoch nicht nur<br />
derzeitigen Anforderungen gerecht.<br />
Ihr modularer Aufbau von<br />
Soft- und Hardware ermöglicht es,<br />
auch kommenden Ansprüchen ge-<br />
20 – 25 % Energie-Ersparnis<br />
BVV · Neue Regenerativbrenner des Drehherdofens nützen auch Umwelt.<br />
ährend des diesjährigen<br />
WBlockstillstandes der Räderlinie<br />
des Bochumer Vereins wurden<br />
Ausmauerung und Brennertechnik<br />
modernisiert. Dazu mussten alle<br />
alten Brenner, das komplette Abgassystem<br />
und die Feuerfestausmauerung<br />
der Seitenwände gänzlich<br />
entfernt werden. Nach Neuzustellung<br />
der Ausmauerung und der<br />
Isolierung der Ofendecke wurden<br />
die neuen Regenerativ-Brenner<br />
und das komplette Abgassystem<br />
montiert. Vorteil einer Bestückung<br />
mit Regenerativbrennern: Sie reduzieren<br />
Energieverbrauch und CO2- Emissionen gegenüber dem aktuellen<br />
Zustand um 20–25 Prozent (bei<br />
gleichen Produktprogrammen).<br />
Regenerativbrenner werden als<br />
Brennerpärchen oder als Brennertripel<br />
eingesetzt. Im Regenerativkörper<br />
befinden sich keramische<br />
Kugeln, die von dem Abgas des<br />
sich im Betrieb befindlichen Brenners<br />
A auf etwa 1.100–1.200 °C aufgeheizt<br />
werden.<br />
Sobald diese Temperatur erreicht<br />
ist, schaltet die Steuerung<br />
den Brenner A ab und den Brenner<br />
B zu. Das bedeutet: Die Heißlufttemperatur<br />
beträgt an jedem Brenner<br />
etwa 1.100–1.200 °C. Bei Errei-<br />
Der Umbau der Rekuperatoren sorgt für mehr Energieeffizienz und Umweltschutz.<br />
chen der Temperatur im Regenerativsystem<br />
von Brenner A beginnt<br />
der Vorgang von Neuem.<br />
Die bisherige Heißlufttemperatur<br />
betrug etwa 300 °C. Der Rest<br />
der Abwärme ging über den Kamin<br />
in die Umwelt. Bei dem neuen System<br />
werden nur noch 10 Prozent<br />
Foto: em<br />
der Abgase über den Kamin abgeführt.<br />
Bleibt also festzuhalten: Die<br />
BVV erwartet nicht nur eine erhebliche<br />
Einsparung an Energiekosten,<br />
sondern leistet auch seinen Beitrag<br />
für die Umwelt.<br />
Lothar Goertzen<br />
glück auf · 3/2012 ......... 25<br />
recht zu werden. Dazu wurden bereits<br />
in der Projektphase Slots für<br />
zusätzliche Prüfköpfe eingeplant.<br />
Und noch ein weiteres Feature ist<br />
außergewöhnlich: Die Möglichkeiten,<br />
Prüfergebnisse darzustellen<br />
und zu dokumentieren, sind ebenfalls<br />
eine völlig neue Dimension.<br />
Alles im Lot.<br />
NNach<br />
erfolgreichem Probebetrieb<br />
wird BTBED zukünftig<br />
alle Vollwellen auf der neuen Anlage<br />
prüfen, selbst wenn der dem<br />
Auftrag zugrunde liegende Standard<br />
keine automatische Ultraschallprüfung<br />
bedarf. So kann man<br />
allen Kunden eine gleichbleibende<br />
Foto: Rietkötter GMH PT<br />
und dem neuesten Stand der Technik<br />
entsprechende Qualitätsprüfung<br />
garantieren. Alles in allem ist<br />
die neue Prüfanlage ein Paradebeispiel<br />
deutscher Ingenieurskunst –<br />
und die Bekräftigung des Qualitätssiegels<br />
„Made in Germany“.<br />
Robert Böge<br />
Foto: Björn Könes<br />
Die Alte war so alt, dass immer mehr<br />
Probleme bei der Reparatur und Ersatzteil-Beschaffung<br />
auftraten. Also wurde es Zeit für den Bochumer Verein,<br />
eine neue Auswuchtwaage anzuschaffen. Nach dem Auswerten verschiedener<br />
Angebote entschied man sich für ein Produkt der Firma Schenck.<br />
Sie hat gegenüber dem Konkurrenzprodukt den Vorteil, dass nach dem<br />
Umrüsten auf einen anderen Radtyp keine Kalibrierung anfällt. Bei der<br />
alten Waage musste nach zwei Messungen neu kalibriert werden – was<br />
jeweils fünf Minuten dauerte. Das ist sehr viel Zeit im Prüfprozess. Anders<br />
bei der Neuen: Sie basiert auf einem System, bei dem mehrere Messzellen<br />
verbaut sind. Dadurch justiert sich die Anlage permanent neu, ohne dass<br />
ein besonderes Messrad aufgelegt werden muss. Ein weiterer Vorteil ist<br />
das Messsystem mit Bediengerät, mit dessen Hilfe gespeicherte Voreinstellungen<br />
wieder geladen werden können. Die Messwerte lassen sich<br />
zudem leichter ablesen. Und die neue Auswuchtwaage ermöglicht deutlich<br />
schnellere Taktzeiten, da die neue Messtechnik schneller vernünftige<br />
Werte ausgibt. Die BVV hat die Anlage mit Bedacht aufgestellt – an einem<br />
Standort, der dem Produktfluss folgt. Das Foto zeigt die Kipptischkonstruktion,<br />
mit deren Hilfe die Räder für den Messvorgang aufgelegt werden<br />
können.<br />
Björn Könes
Sprechstunde.<br />
BKK<br />
BVV-Beschäftigte, die BKK-Mitglied<br />
sind, können von einem<br />
neuen Beratungsservice profitieren: Die Krankenkasse lädt sie jeden ersten<br />
Mittwoch im Monat von 13.30 bis 14.30 Uhr zu einer persönlichen<br />
Sprechstunde in die betriebsärztliche Abteilung. Ulrich Leurs von der BKK<br />
nimmt sich Zeit für Fragen und hilft durch den Paragraphendschungel<br />
im Gesundheitswesen. Unbürokratisch kümmert er sich um Anträge zu<br />
einer Reha, zur Rente oder zur Pflege oder beantwortet Fragen zu den<br />
Beiträgen. Das BKK-Mitglied muss nicht mehr verschiedene Abteilungen<br />
der Kasse anrufen oder in die Geschäftsstelle fahren. Alles bleibt bei<br />
Ulrich Leurs. Auch Informationen über neue Leistungen der Kasse wie<br />
das Babygeld sind in der Sprechstunde zu bekommen. Kontakte: Telefon<br />
0234.479-1070. E-Mail: ulrich.leurs@bkkvorort.de<br />
Sebastian Arend<br />
SCHMIEDE<br />
Die ganze Linie im Blick<br />
BVV · Insgesamt fünf Jahre wird es dauern, bis die gesamte Räderlinie modernisiert ist. Stück für<br />
Stück wird die Anlage erneuert. Bis dahin bewegt das Großprojekt nicht nur die Gemüter der Mitarbeiter,<br />
sondern verändert auch die Bochumer Räderfertigung Zug um Zug.<br />
er sich im internationalen<br />
WWettbewerb behaupten will,<br />
muss seine Prozesse auf allen Stufen<br />
der Wertschöpfungskette fortlaufend<br />
optimieren. Das bedeutet<br />
für anlagenintensive Prozesse: Die<br />
Anlagen müssen dem Stand der<br />
Technik entsprechen und sich in<br />
einem optimalen Instandhaltungszustand<br />
befinden.<br />
Dies gilt auch für das Kernaggregat,<br />
mit dem die Bochumer Verein<br />
Verkehrstechnik (BVV) walzrohe<br />
Räder produziert: die sogenannte<br />
Räderlinie. Sie besteht aus Drehherdofen,<br />
Vorformpresse, Räderwalzwerk<br />
und Kümpelpresse.<br />
Da aber diese Aggregate zum<br />
Teil schon in die Jahre gekommen<br />
waren, erfüllten sie die oben genannten<br />
Anforderungen, was Zuverlässigkeit<br />
und den Stand der<br />
Technik betrifft, nur noch zum<br />
Teil. Deshalb begann die Bochumer<br />
Verein Verkehrstechnik bereits<br />
vor einigen Jahren damit, die<br />
Anlagen schrittweise zu modernisieren.<br />
Der Startschuss für die Erneuerung<br />
der Räderlinie fiel bereits<br />
2008. Damals wurde die Vorformpresse<br />
umfassend modernisiert. In<br />
diesem Jahr nun ist der Drehherdofen<br />
erneuert worden: mit einer<br />
energiesparenden Regenerativbrennertechnik<br />
und einer neuen<br />
Ofensteuerung.<br />
Und für nächstes Jahr ist der<br />
nächste große Schritt geplant:<br />
die Anschaffung einer neuen Räderwalzanlage<br />
und einer neuen<br />
Kümpelpresse – trotz der derzeit<br />
unsicheren gesamtwirtschaftlichen<br />
Aussichten. Die neue Räderwalzanlage<br />
wird in der Lage<br />
Roboter 02<br />
Steuerstand<br />
sein, Eisenbahnräder bis zu einem<br />
Außendurchmesser von 1.450 mm<br />
und einem Gewicht bis maximal<br />
1.500 kg zu walzen. Sie arbeitet mit<br />
dem dornlosen Walzverfahren, das<br />
heißt: Das Rad wird nicht wie bisher<br />
über einen Dorn geführt, sondern<br />
durch vertikal und seitlich<br />
angeordnete Zentrierrollen. Die<br />
Kümpelpresse hat eine integrierte<br />
Lochvorrichtung zum Auslochen<br />
der Radnabe. Sie kann eine maximale<br />
Presskraft von 50.000 kN entwickeln<br />
– was eine endkonturnahe<br />
Herstellung aller Radtypen ermöglicht,<br />
die die BVV herstellt.<br />
Werksfoto<br />
Räder<br />
Walzwerk<br />
(neu)<br />
Roboter 03 neu<br />
Kümpelpresse<br />
50 MN<br />
Roboter 04<br />
Darstellung des neuen Prozessablaufes innerhalb der Pressenlinie bei der BVV<br />
Lasermeßmaschine<br />
Die Vorbereitungen für dieses<br />
abschließende Projekt begannen<br />
bereits vor etwa zwei Jahren. Die<br />
Flexibel bis zum Anschlag<br />
RAFIL · Radsatzwellenfertigung: CNC-gesteuerte Außenrund-Schleifmaschine<br />
steigert die Produktivität der Anlage punktuell um rund 25 Prozent.<br />
AFIL setzt bei ihrer techni-<br />
Rschen Ausstattung auch in<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
auf Innovation. Ein Beispiel dafür<br />
ist der langfristig vorbereitete<br />
Einsatz einer neuen Außenrund-<br />
Schleifmaschine.<br />
Hintergrund: Entscheidend für<br />
die Sicherheit von Radsatzwellen<br />
ist, dass alle Anforderungen an die<br />
Ausführung der Oberfläche erfüllt<br />
werden, und zwar bei allen kritischen<br />
Sitzen und Bereichen. Dabei<br />
kommt es nicht nur auf die exakte<br />
Bearbeitung an – und dies bei einer<br />
Oberflächenrauigkeit von 0,4 bis<br />
1,6 μ. Unverzichtbar ist auch, diese<br />
Leistungen möglichst schnell und<br />
mit hoher Wiederholgenauigkeit<br />
abrufen zu können. Zudem ist es<br />
in einer weitgehend verketteten<br />
Fertigung von Serien wichtig, den<br />
Zeittakt so abzustimmen, dass keine<br />
„Nadelöhre“ entstehen – egal, wie<br />
der Kapazitätsengpass entstanden ist.<br />
Die alte Schleifmaschine konnte<br />
nach immerhin 23 Jahren „Dienstzeit“<br />
diesen Ansprüchen nicht mehr<br />
genügen. Ihr Potenzial war ausgereizt,<br />
ihr Handling kompliziert.<br />
Beispielsweise mussten alle Operationen<br />
an der jeweiligen Seite der<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
1 μ<br />
1 μ (sprich: mü) ist 0,001 mm.<br />
glück auf · 3/2012 ......... 26<br />
Stempelmaschine<br />
Neue Anlagen<br />
Bestehende Anlagen<br />
Optionen<br />
Roboter Arbeitsbereich<br />
Roboter 05<br />
Übergabepunkt<br />
Magazin 2<br />
(verschoben)<br />
Quelle: TO DO SOLUTIONS GmbH & Co. KG<br />
Montage der neuen Anlagen bringt<br />
auch umfangreiche bauliche Veränderungen<br />
an der „Peripherie“<br />
Die neue CNC-Schleifmaschine in der Abnahmevorbereitung<br />
Radsatzwelle stets mit einem Umspannprozess<br />
begonnen werden,<br />
der wertvolle Zeit kostete.<br />
Die neue Außenrund-Schleifmaschine<br />
von Göbel ist weitaus flexibler.<br />
Die Maschine verfügt über<br />
zwei frei programmierbare Spindelstöcke<br />
mit Schleifscheiben, die<br />
einen Durchmesser von 750 mm<br />
und eine Breite von 200 mm haben.<br />
Hier lassen sich in einer Aufspannung<br />
der Radsatzwelle Presssitze<br />
für die Vollräder, Lagersitze<br />
und Notlager sowie Kegelsitze bearbeiten.<br />
Möglich sind Bearbeitungsdurchmesser<br />
von bis zu 520 mm<br />
der Räderlinie mit sich. Dazu zählen<br />
unter anderem die Anpassung<br />
der Medienversorgung, die Integration<br />
neuer Förderanlagen und<br />
umfassende Eingriffe in die Automatisierungstechnik<br />
der gesamten<br />
Linie.<br />
Insgesamt bringt das Projekt<br />
eine ganze Reihe von Rationalisierungseffekten<br />
mit sich. Dazu gehören<br />
zum Beispiel auch weniger<br />
Materialeinsatz, weniger Personalaufwand,<br />
weniger Ausschuss beim<br />
Einrichten, kürzere Taktzeiten, kürzere<br />
Rüstzeiten und eine Optimierung<br />
der Werkzeugkosten.<br />
Wenn alles nach Plan läuft,<br />
sollen Räderwalzanlage und Kümpelpresse<br />
im Juli 2013 angeliefert<br />
und aufgebaut, im Oktober und<br />
November in Betrieb genommen<br />
und im Dezember 2013 an die Bochumer<br />
Verein Verkehrstechnik<br />
übergeben werden.<br />
Dabei will das Unternehmen die<br />
Produktionsausfallzeiten natürlich<br />
möglichst kurz halten. Deshalb<br />
will man „zweigleisig“ fahren. Es<br />
ist nämlich vorgesehen, die neuen<br />
Anlagen neben dem laufenden<br />
Betrieb der Altanlagen aufzubauen<br />
und in Betrieb zu nehmen.<br />
Für eine Übergangszeit will man<br />
die alten Aggregate darüber hinaus<br />
noch betriebsfähig halten. Denn<br />
falls bei der neuen Anlage Anlaufprobleme<br />
auftreten sollten (was<br />
bei Projekten dieser Größenordnung<br />
nie ganz auszuschließen ist),<br />
könnte man Ausfälle mit der alten<br />
Anlage „auffangen“ – und dadurch<br />
negative Auswirkungen auf die<br />
Kundschaft so gering wie möglich<br />
halten.<br />
Jörg Villmann<br />
Werksfoto<br />
und Längen von bis zu 3.000 mm.<br />
Und da in die Maschine Messköpfe<br />
mit Messbereichen im Durchmesser<br />
zwischen 70 mm und 470 mm<br />
integriert sind, ist eine permanente<br />
Prüfung der Bearbeitung möglich.<br />
Wenn nach der Übernahme alles<br />
optimal läuft, kann an dieser Anlage<br />
die Produktivität für die Radsatzwellen-Fertigung<br />
um bis zu 25<br />
Prozent steigen (Boden-zu-Boden-<br />
Zeit). Und fällt eine Antriebseinheit<br />
aus, kann die zweite genutzt<br />
werden – aber so etwas kommt bei<br />
neuen Anlagen ja sowieso nie vor.<br />
Tino Schulz
IT ist jetzt up to date<br />
SCHMIEDE<br />
MWL · Wie man mit den Anforderungen der Zeit Schritt hält: Hard- und<br />
Software-Entwicklung nahm in den letzten beiden Jahren rasanten Verlauf.<br />
och vor zwei Jahren arbeite-<br />
Nte MWL Brasil mit veralteter<br />
Hard- und Software – was die Kontrolle<br />
über die Produktion erschwerte<br />
und das operative Wachstum<br />
einschränkte. Nachdem die GMH<br />
Gruppe das Unternehmen erworben<br />
hatte, wurde eine Strategie erarbeitet,<br />
was sinnvollerweise investiert<br />
werden sollte. Seitdem steckt<br />
die IT des Unternehmens in einem<br />
technischen Entwicklungs- und<br />
Modernisierungsprozess. Um negative<br />
Auswirkungen auf das Tagesgeschäft<br />
zu minimieren, hat man<br />
die Projekte in mehreren Phasen<br />
realisiert.<br />
Den Anfang machte der Austausch<br />
der gesamten Netzwerk-Infrastruktur.<br />
In dieser Phase wurden<br />
Fiberglaskabel verlegt, alle Netzwerk-Elektronikgeräte<br />
(Switches)<br />
ausgetauscht und in verschiedenen<br />
Abteilungen die Netzpunkte umstrukturiert.<br />
Resultat war eine bessere<br />
Zugänglichkeit und Stabilität<br />
des Datennetzwerks.<br />
Danach wurde ein neues klimatisiertes<br />
Serverzentrum mit Sicherheitsstufen<br />
gemäß Norm eingerichtet.<br />
Hinzu kam ein neuer<br />
Hochleistungsserver, um eine Server-Virtualisierung<br />
mit der Hyper-<br />
V-Technologie von Microsoft zu<br />
ermöglichen. Diese Technik garantiert<br />
eine hohe Verfügbarkeit und<br />
Sicherheit der Informationen des<br />
Unternehmens.<br />
Auch ein korporativer E-Mail-<br />
Service wurde implementiert. Nun<br />
sind die Benutzer von MWL Brasil<br />
direkt mit dem E-Mail-System der<br />
GMH Gruppe verbunden. Dies sichert<br />
eine große Flexibilität beim<br />
Austausch von Informationen.<br />
Parallel zu all diesen Arbeiten<br />
wurde ein weiteres großes Projekt<br />
verwirklicht: der Austausch des<br />
lokalen ERP Microsiga gegen das<br />
SAP-ERP – eine Softwarelösung,<br />
die in allen Unternehmen der<br />
GMH Gruppe im Einsatz ist. Ergebnis<br />
war eine vereinheitlichte Kont-<br />
Mehr Effizienz per Kontrolle<br />
MWL ∙ Das neue PC-Factory-System sollte in der Produktion mehr Kontrolle<br />
ermöglichen und dadurch Kosten sparen. Doch damit die positiven Effekte<br />
zum Tragen kamen, mussten dort die Arbeitsprozesse angepasst werden.<br />
ür jeden ihrer Produktions-<br />
Fschritte hat MWL Brasil ein Zwischenlager<br />
eingerichtet. Jetzt kann<br />
man die Produkte in der jeweiligen<br />
Produktionsstufe genauer kontrollieren.<br />
Die Produktion wurde dazu<br />
in vier Bereiche aufgeteilt: Stahlwerk<br />
(Blockguss), Schmiedewerk<br />
(Fabrikation von Rohprodukten),<br />
Mechanische Bearbeitung (Endbearbeitung)<br />
und Qualität (Produktprüfung).<br />
Um der neuen Arbeitsphilosophie<br />
gerecht zu werden, war es<br />
notwendig, das Konzept des Fertigungsauftrags<br />
in die Produktion<br />
einzuführen. Voraussetzung waren<br />
neue integrierte SAP-Managementund<br />
PC-Factory-Systeme. Ihre Einführung<br />
kam einer kompletten<br />
rolle und gesteigerte Informationszuverlässigkeit.<br />
Dies hat Prozesse<br />
optimiert und die Zeit für Analysen<br />
und Entscheidungsfindungen verkürzt.<br />
Über zwölf Monate dauerten<br />
Ausarbeitung, Planung und Implementierung<br />
des SAP. Zahlreiche<br />
Etappen waren nötig, um das erforderliche<br />
Niveau zu erreichen, auf<br />
dem das System jetzt arbeitet. Das<br />
Projektteam, zusammengestellt<br />
aus Mitarbeitern von MWL, Consultants<br />
der GMH Systems / IDAP<br />
und Consultants der Voith, musste<br />
hart daran arbeiten.<br />
Neben dem SAP-System wurden<br />
vier weitere Systeme implementiert:<br />
Mastersaf, eine Software für<br />
die Steuer und elektronische Rechnungen<br />
(implementiert zusammen<br />
mit der Consulting Agency GSW);<br />
PC-Factory, eine MES-Software für<br />
den Betrieb (implementiert zusammen<br />
mit der Consulting Agency<br />
PPI multitask); Global Antares,<br />
Systemveränderung gleich – und<br />
forderte allen Beteiligten große<br />
Energie und Ausdauer ab.<br />
Um von der Software alle erforderlichen<br />
Informationen zu<br />
erhalten, mit denen die Wirklichkeit<br />
und die Notwendigkeiten der<br />
Fabrik abgebildet werden, ist von<br />
Anfang an eine Überwachung erforderlich.<br />
Dabei werden unter anderem<br />
alle nötigen Anpassungen<br />
durchgeführt, unvorhergesehene<br />
Fehler korrigiert, Verbesserungen<br />
vorgeschlagen und Berichterstattungen<br />
geführt.<br />
Einer der vielen Vorteile, die das<br />
System mit sich bringt, sind die<br />
OEE-Berichte (Overall Equipment<br />
Effectiveness). Sie ermöglichen,<br />
Soll- und Ist-Werte zu vergleichen<br />
Werksfoto<br />
Optimale Verständlichkeit: Wie man sieht, trägt eine farbliche Gestaltung der Bedieneroberfläche<br />
zur Übersichtlichkeit der präsentierten Daten bei.<br />
eine Software für Humanressourcen<br />
(implementiert zusammen<br />
mit der Consulting Agency Apdata<br />
und dem HR-Team der MWL); und<br />
Vault, eine Software für Dokumentenverwaltung<br />
des Ingenieurwesens<br />
(implementiert zusammen mit<br />
der Consulting Agency Mapdata).<br />
Antonio Carlos Soldi Junior,<br />
Leiter der IT-Abteilung von MWL,<br />
weiß, welche Faktoren zur erfolgreichen<br />
Implementierung aller<br />
Systeme führten: „Teamarbeit, Einsatzbereitschaft<br />
und Engagement<br />
aller Beteiligten. Denn ein Projekt<br />
dieser Größenordnung verlangt<br />
Einheit unter allen Beteiligten.“<br />
Jetzt ist MWL für die Gegenwart<br />
und die Zukunft bestens gerüstet.<br />
Denn die neuen Systeme erlauben<br />
es, Kundenwünsche problemlos erfüllen<br />
zu können und das operative<br />
Wachstum in nachhaltiger Weise<br />
zu fördern.<br />
Antonio Carlos Soldi Junior<br />
– also beispielsweise<br />
Vergleiche<br />
zwischen geplanterProduktionszeit<br />
und tatsächlicherProduktionszeit.<br />
Zwei weiterewichtige<br />
Werte<br />
können online<br />
verfolgt werden:<br />
der Auslastungsindex<br />
(Vergleich der geleisteten<br />
Arbeitsstunden und der<br />
zur Verfügung stehenden<br />
Stunden) und der Qualitätsindex<br />
(Vergleich zwischen pro-<br />
glück auf · 3/2012 ......... 27<br />
Zufriedenheit bei<br />
allen Beteiligten<br />
MWL · Neue Personalmanagement-Software<br />
eit Juli arbeitet MWL Brasil mit<br />
Seiner neuen Personalmanagement-Software.<br />
Sie ermöglicht,<br />
schnell und zuverlässig Informationen<br />
zu verarbeiten. Eine Umfrage<br />
im IT-Bereich hatte vorab die<br />
Schwachstellen des alten HR-Systems<br />
offengelegt, erklärte HR-Manager<br />
Ailton Cesar Diniz.<br />
So gab es beispielsweise Einschränkungen<br />
im System, eine<br />
mangelnde Zuverlässigkeit von<br />
Informationen und manuell eingegebenen<br />
Daten oder auch fehlende<br />
zusätzliche Module. Zahlreiche Anpassungen,<br />
die man im Laufe der<br />
Jahre vornehmen musste, hätten<br />
im Falle eines Versions-Upgrades<br />
zudem zu Informationsverlusten<br />
führen können.<br />
Ailton Cesar Diniz: „Früher wurden<br />
beispielsweise drei verschiedene<br />
Datenbanken verwendet, um<br />
mit den Informationen der elektronischen<br />
Stechuhr zu arbeiten. Dies<br />
erhöhte das Fehlerrisiko. Zudem<br />
mussten viele Arbeiten noch manuell<br />
durchgeführt werden.“<br />
Auf Grundlage der Schwachstellen-Analyse<br />
entschied man sich<br />
für eine Lösung der Firma Apdata:<br />
Global Antares. Das Programm<br />
konnte bereits in der ersten Phase<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
HR-System<br />
HR steht für Human Resources<br />
(Humankapital) und kommt aus<br />
dem Bereich Personalwesen. HR-<br />
System steht für eine Software,<br />
die es ermöglicht, alle Fragen und<br />
Aufgaben zu lösen, die im Personalwesen<br />
zu managen sind.<br />
Grundlage dafür ist, dass vorab<br />
entsprechende Informationen<br />
exakt und systematisch erfasst<br />
werden, um Personalfragen auf<br />
der Basis verlässlicher Informationen<br />
managen zu können.<br />
duzierten Teilen und produzierten<br />
Teilen mit Fehlern).<br />
Mit am schwierigsten ist die<br />
Datenmigration vom Erfassungssystem<br />
ins SAP-System, das Online-Informationen<br />
für die ganze<br />
Organisation bereitstellt.<br />
Letzten Endes will man vor<br />
allem folgende Ziele erreichen:<br />
handschriftliche Aufzeichnungen<br />
des Projektes seine großen Stärken<br />
beweisen. Dazu IT-Analyst Manoel<br />
Pacheco Junior: „Wir konnten die<br />
Prozesse der Gehaltsabrechnung<br />
und der elektronischen Stechuhr<br />
in Übereinstimmung mit den brasilianischen<br />
Arbeitsnormen automatisieren.<br />
Jetzt verwenden wir<br />
nur noch eine einzige Datenbank,<br />
was den ganzen Prozess verbessert<br />
und mögliche Fehler während<br />
der Datenübertragung zwischen<br />
Datenbanken verringert. Anpassungen<br />
an das neue System waren<br />
nicht notwendig, nur eine Parametrisierung<br />
– was keine direkten<br />
Auswirkungen auf Versions-Updates<br />
haben wird.“<br />
Das neue System bietet noch andere<br />
Vorteile. Dazu gehören zum<br />
Beispiel Module für Arbeitssicherheit,<br />
Arbeitsmedizin, Ausbildung,<br />
Stellenvermittlung und Bewerber-Auswahl.<br />
Außerdem benötigt<br />
MWL Brasil weniger Ausdrucke<br />
und Behelfs-Systeme.<br />
Auch der Zugang zum HR-Portal<br />
für die Überprüfung von Personaldaten,<br />
Abweichungen bezüglich<br />
der Stechuhr, Registrierung von Lebensläufen<br />
und andere Funktionen<br />
wurden erleichtert.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die bessere<br />
Zutrittskontrolle von Mitarbeitern<br />
und Dritten. Dazu gehört<br />
auch die Besucherregistrierung mit<br />
Foto – wobei der Zugang freigegeben<br />
und gesperrt werden kann.<br />
„Die zweite Phase des Projektes“,<br />
so Ailton Cesar Diniz, „wird<br />
voraussichtlich im September dieses<br />
Jahres beginnen. Sie wird den<br />
Mitarbeitern, Managern und der<br />
HR-Abteilung weitere erhebliche<br />
Verbesserungen bringen: konstante<br />
Updates wichtiger Informationen<br />
in der Personalführung,<br />
einfach zu bedienende Prozesse<br />
und eine freundliche und leicht<br />
zugängliche Umgebung. Das wird<br />
Zufriedenheit für alle geben.“<br />
Ailton Cesar Diniz<br />
reduzieren, elektronische Datenblätter<br />
prüfen, den tatsächlichen<br />
Materialverbrauch kontrollieren,<br />
die Prozesse vollständig elektronisch<br />
zurückverfolgen, das Übergewicht<br />
am fertigen Produkt mindern<br />
sowie OEE-Kontrolle und<br />
ERP-Bericht automatisieren.<br />
Um einen reibungslosen Umgang<br />
mit dem System zu ermöglichen,<br />
wurden alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter damit<br />
vertraut gemacht und geschult.<br />
Vermittelt wurden umfangreiche<br />
Systemkenntnisse und eine korrekte<br />
Datenpflege.<br />
Wie bei jeder Systemeinführung<br />
– so zeigt die Erfahrung<br />
– wird man anfangs<br />
manche Arbeitsschritte<br />
korrigieren oder an die Fertigungsprozesse<br />
anpassen<br />
müssen. Doch die Mühe zahlt<br />
sich aus. Denn letzten Endes<br />
winken eine Reihe strategischer<br />
Vorteile. Dazu gehören<br />
beispielsweise eine erhöhte Produktivität,<br />
erhöhte Materialeffizienz<br />
und eine Kontrolle der tatsächlichen<br />
Kosten.<br />
Antonio Porto
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren<br />
und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf<br />
wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel<br />
Erfolg.<br />
Schmiedewerke Gröditz GmbH<br />
10 Jahre: Nico Knorr (Werkserhaltung), Jonas Meyer (Schmiede),<br />
Jan Ostrzechowski (Werkserhaltung), Sven Schumann<br />
(Mechanische Bearbeitung), Gordian Stahn (Mechanische<br />
Bearbeitung) und Maik Wobbermin (Schmiede)<br />
30 Jahre: Dietmar Gerth (Schmiede), Torsten Gork (Mechanische<br />
Bearbeitung), Maik Greese (Schmiede), Ulrike Helbig<br />
(Vertrieb), Heiko Kartes (Schmiede), Bernd Kresinsky (Kompetenzzentrum),<br />
Andreas Ring (Mechanische Bearbeitung), Karin<br />
Rink (Qualitätswesen), Detlef Thiele (Ringwalzwerk), Lutz Thiele<br />
(Transport), Torsten Ulbricht (Schmiede) und Tomas Weddin<br />
(Schmiede)<br />
40 Jahre: Siegmund Dießner (Ringwalzwerk), Siegfried Grafe<br />
(Werkserhaltung), Mathias Hoppe (Ringwalzwerk), Christel<br />
Horn (Personal- und Sozialwirtschaft), Frank Nicklisch (Ringwalzwerk),<br />
Klaus-Dieter Radtke (Ringwalzwerk), Joachim Ritter<br />
(Qualitätswesen), Hans-Jürgen Weber (Ringwalzwerk) und<br />
Klaus Zanetti (Ringwalzwerk)<br />
Elektrostahlwerke Gröditz GmbH<br />
10 Jahre: Mirko Bierbaum, Kai Kretschmer, Helfried<br />
Schirrmeister und Tino Tietschert (alle Stahlwerk)<br />
30 Jahre: Jörg Kaufmann und Falk Windemuth (beide<br />
Stahlwerk)<br />
40 Jahre: Günter Frauenheim (Stahlwerk)<br />
50 Jahre: Stephan Radolla (Stahlwerk)<br />
Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH<br />
10 Jahre: Kay Brandt (Fertigung)<br />
30 Jahre: Ulf Götze (Arbeitssicherheit), Jens Möhrke<br />
(Fertigung) und Karsten Nerrlich (Fertigung)<br />
35 Jahre: Jörg Berner (Fertigung), Detlef Feuerherm<br />
(Fertigung), Dietmar Moritz (Werkzeugwirtschaft) und<br />
Christian Sonnenberg (Fertigung)<br />
40 Jahre: Gerhard Hoffmann (Fertigung) und Edwin Rudat<br />
(Instandhaltung)<br />
45 Jahre: Dietrich Haule (Kompetenzcenter) und Klaus-Dieter<br />
Steffens (Fertigung)<br />
Energietechnik Essen GmbH<br />
25 Jahre: Holger Buchecker (Wärmebehandlung) und<br />
Carsten Kratz (Mechanische Bearbeitung)<br />
35 Jahre: Frank Lamm und Karl Mierzwiak (beide<br />
Mechanische Bearbeitung)<br />
Schmiedag GmbH, Homburg<br />
35 Jahre: Klaus Bach (Mechanische Fertigung)<br />
Schmiedag GmbH, Hagen<br />
25 Jahre: Jörg Bittner (Instandhaltung), Rüdiger Schulte<br />
(Labor) und Murat Yildiz (Gesenkschmiede)<br />
SCHMIEDE<br />
Bereit für den nationalen und<br />
internationalen Wettbewerb<br />
MWL · Investitionen der vergangenen Jahre haben das Unternehmen<br />
grundlegend verändert. Auch die Arbeitssicherheit kam nicht zu kurz.<br />
eit die GMH Gruppe im Jahr<br />
S2010 MWL Brasil erworben<br />
hat, wurde viel Geld in den Produktionsprozess<br />
investiert. Dessen<br />
technologische Modernisierung<br />
hatte für die GMH Gruppe oberste<br />
Priorität. Ziel war, MWL Brasil dadurch<br />
wettbewerbsfähiger zu machen<br />
und für die neuen Anforderungen<br />
des Schienenverkehrsmarktes<br />
in Brasilien und im Ausland zu<br />
wappnen.<br />
Zu den Investitionen der letzten<br />
zwei Jahre zählen zum Beispiel<br />
der Kauf einer horizontalen CNC-<br />
Drehmaschine (Hersteller: Yamazaki<br />
Mazak Corporation Japan). Sie<br />
soll die maschinelle Fertigbearbeitung<br />
von Achsen für den Personen-<br />
verkehr und den Lokomotivenmarkt<br />
verbessern.<br />
Für den Gussblockschnitt<br />
wurde eine neue Kreissäge angeschafft<br />
(Hersteller: LINSIN-<br />
GER Austria Maschinenbau Gesellschaft<br />
m. b. H.). Sie ersetzt das<br />
alte Schneidbrennsystem, bei dem<br />
das Schneiden des Vormaterials<br />
mit großen Gewichtsabweichungen<br />
und Materialverlusten einherging<br />
– ganz zu schweigen von den<br />
Umweltproblemen. Mit der neuen<br />
Säge hat sich auch die Form der<br />
Rohblöcke für die Radproduktion<br />
verändert. Sie sind nicht mehr quadratisch,<br />
sondern rund.<br />
Mit dem Kauf von drei neuen<br />
Brückenkranen mit je 6 t Tragkraft<br />
hat MWL auch in das Transportsystem<br />
der Rohblöcke und des<br />
Vormaterials im Sägebereich investiert.<br />
Für die Schmiedelinie wurde<br />
eine neue Richtpresse angeschafft.<br />
Hersteller ist die Prensas Schuler<br />
S.A., Brasilien. Die Presse hat eine<br />
Kapazität von 3.000 t und ersetzte<br />
die veraltete Presse, die lediglich<br />
eine Kapazität von 1.500 t vorzuweisen<br />
hatte. Die neue Presse<br />
funktioniert im Übrigen vollständig<br />
automatisch – was sowohl<br />
die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöht<br />
als auch eine fortlaufende<br />
Prozessgenauigkeit gewährleistet.<br />
Im Stahlwerk wurde ein neuer<br />
Brückenkran für den Kokillen-<br />
PERSONALIA<br />
35 Jahre: Matthias Bock (Werkzeugbau), Günter Hedtfeld<br />
(Werkzeugbau), Karin Kriebel (Sekretariat Technische Leitung)<br />
und Klaus Thiel (Werkzeugbau)<br />
45 Jahre: Ingrid Hager (Personalabteilung)<br />
Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG<br />
30 Jahre: Karsten Lebe (Wärmebehandlung) und Frank<br />
Ledderbohm (Betriebsleitung)<br />
35 Jahre: Benny Bauer (Instandhaltung), Rainer Klauke<br />
(Instandhaltung) und Uwe Wojtkowiak (Werkzeugbau)<br />
40 Jahre: Henry Boettcher (Schmiede), Jürgen Kernbaum<br />
(Werkzeugbau), Bernd Neumann (Instandhaltung), Klaus<br />
Schardin (Schmiede) und Andreas Wittig (Schmiede)<br />
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH<br />
25 Jahre: Christian Brennhardt (Mechanische Bearbeitung),<br />
Frank Brimberg (Auftragsmanagement), Wolfgang Falkenhagen<br />
(Auftragsmanagement), Apostolos Gikas (Auftragsmanagement),<br />
Erol Kaplan (Warmformgebung), Markus Ringens<br />
(Mechanische Bearbeitung) und Kai Wedeward (Mechanische<br />
Bearbeitung)<br />
35 Jahre: Thomas Bergolte (Mechanische Bearbeitung),<br />
Jochen Böhmer (Mechanische Bearbeitung), Hans-Joachim<br />
Claus (Mechanische Bearbeitung), Holger Fleer (Reparaturfertigung),<br />
Martin Genat (Personal und Soziales), Ralf Hauck<br />
(Warmformgebung), Matthias Jacobi (Mechanische Bearbeitung),<br />
Bernd Kreutzberger (Mechanische Bearbeitung), Detlef<br />
Lorenz (Mechanische Bearbeitung), Jürgen Markus (Mechanische<br />
Bearbeitung), Frank Michalczik (Mechanische Bearbeitung),<br />
Peter Pachur (Mechanische Bearbeitung), Dieter Seifried<br />
(Mechanische Bearbeitung) und Volker Steuernagel (Mechanische<br />
Bearbeitung)<br />
45 Jahre: Wilhelm Bickel (Mechanische Bearbeitung), Horst<br />
Dziallas (Mechanische Bearbeitung), Peter Finke (Reparaturfertigung),<br />
Alfred Hellmich (Warmformgebung), Wolfgang Hemforth<br />
(Mechanische Bearbeitung), Heinz Jeschio (Mechanische<br />
Bearbeitung) und Udo Riebe (Qualitätssicherung)<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH<br />
10 Jahre: Sascha Helmstedt (Fertigung), Steffen Just<br />
(Fertigung) und Stefan Keye (Fertigung)<br />
15 Jahre: Jan Memmener (Fertigung), Michael Schmidt<br />
(Fertigung) und Michael Schulze (Fertigung)<br />
20 Jahre: Silvano Opitz (Fertigung)<br />
25 Jahre: Jörg Hildebrandt (Fertigung)<br />
30 Jahre: Holger Jendricke (Vertrieb)<br />
35 Jahre: Dieter Hebner (Qualitätswesen) und Rainer Hildebrandt<br />
(Werkerhaltung)<br />
40 Jahre: Dagmar Bledau (Fertigung), Bernd Kurkowitz<br />
(Fertigung) und Harald Wehrmann (Werkerhaltung)<br />
45 Jahre: Willi Ahrend (Fertigung) und Gudrun Kiehne<br />
(Vertrieb)<br />
<strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf GmbH<br />
15 Jahre: Livia Härtig (Qualitätswesen)<br />
30 Jahre: Simone Thiele (Einkauf)<br />
35 Jahre: Klaus Garbatz (Fertigung)<br />
40 Jahre: Dieter Buchwald (Fertigung) und Ilona Hasek<br />
(Finanzbuchhaltung)<br />
glück auf · 3/2012 ......... 28<br />
gussbereich in Betrieb genommen.<br />
Seine Kapazität: 15/30 t. Das war<br />
deshalb nötig, weil die jetzt runden<br />
Rohblöcke und Kokillen, die<br />
bewegt werden müssen, schwerer<br />
sind als ihre quadratischen Vorgänger.<br />
Für die Endqualitätsprüfung der<br />
Räder musste das Ultraschallprüfgerät<br />
modernisiert werden (Partner:<br />
General Electric Company,<br />
USA). Dadurch ist MWL in der<br />
Lage, weiterhin die hohen Qualitätsansprüche<br />
ihrer Kunden und<br />
alle Produktionsnormen einzuhalten.<br />
In der Kranradproduktion wird<br />
optional für einige Kunden ein<br />
neuer Wärmebehandlungsprozess<br />
durchgeführt: Flammenhärten. Dadurch<br />
erhalten die Radoberflächen<br />
einen höheren Härtegrad. Das<br />
Wärmebehandlungsaggregat wurde<br />
von MWL selbst entwickelt und<br />
konstruiert.<br />
Im Rahmen ihrer Instandhaltungsarbeiten<br />
hat MWL diverse<br />
Produktionsanlagen grundüberholt.<br />
Dazu gehören der Schmiedehammer<br />
für die Achsenfertigung,<br />
die vertikale CNC-Dorries VCE I<br />
und die bislang konventionelle<br />
vertikale Drehmaschine Snyder 5,<br />
die zu einer CNC-Maschine umgerüstet<br />
wurde.<br />
Die GMH Gruppe legt großen<br />
Wert auf Arbeitssicherheit. Also<br />
hat man in der mechanischen Bearbeitung<br />
bei allen Maschinen<br />
Schutzeinrichtungen installiert, um<br />
Unfälle durch Metallspanflug zu<br />
verhindern. Zudem werden die Metallspäne<br />
jetzt nicht mehr manuell,<br />
sondern mit Förderbändern abtransportiert<br />
– was das Gesundheitsrisiko<br />
für die Arbeiter verringert.<br />
Das Betriebsmanagement wurde<br />
durch die Implementierung neuer<br />
Unternehmenssoftware aufgerüstet<br />
(zum Beispiel SAP, PC-Factory und<br />
AP data). Die Investitionen in diesem<br />
Bereich umfassen die gesamte<br />
Infrastruktur wie Fiberglasverkabelung,<br />
neue Server und softwarekompatible<br />
PCs.<br />
Heute ist MWL vollständig in<br />
das Datensystem der GMH Gruppe<br />
integriert. Es ermöglicht dem<br />
Unternehmen, rasche Entscheidungen<br />
auf der Grundlage von<br />
verlässlichen und konsolidierten<br />
Daten zu treffen.<br />
Eng. MSc. Domingos Minicucci<br />
Unruhestand.<br />
Helga Werner arbeitete bei der<br />
Gröditzer Vertriebsgesellschaft<br />
(GVG) in der Division Trading/<br />
Stabstahl Asien. Dort war sie<br />
hauptverantwortlich für die<br />
Koordinierung des Versandes,<br />
die Akkreditivabwicklung und die<br />
Fakturierung – mit allem Drum<br />
und Dran. Ihre Leistung für die<br />
GVG ist unbestritten. Dies ist<br />
nicht nur ein freundliches Kompliment,<br />
die nüchternen Fakten<br />
Foto: privat<br />
sprechen für sich. Aber „Ruhestand“<br />
wird bei Helga Werner<br />
ganz sicher nicht heißen: Leben auf Sparflamme. Denn wenn<br />
ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegen an sie denken, ist<br />
das Bild vom Älterwerden und Rentendasein total unpassend.<br />
Sie strotzt vor Energie und Tatkraft. Deshalb sind ihre Kollegen<br />
auch ganz sicher, dass sie schon konkrete Pläne für diesen<br />
neuen Lebensabschnitt hat. Schließlich hat sie etwas, was<br />
heutzutage sehr wertvoll ist: Zeit – Zeit für Freunde, Gespräche,<br />
Radfahren, Sport, andere Hobbys, Reisen …<br />
Ina Klix<br />
Fünfzig.<br />
Der 1. September<br />
2012 war ein ganz<br />
besonderer Tag für<br />
Stephan Radolla. An<br />
diesem Tag konnte<br />
er sein 50-jähriges<br />
Betriebsjubiläum bei<br />
den Elektrostahlwerken<br />
Gröditz feiern. Stephan<br />
Radolla kann auf viele<br />
Stationen in seinem<br />
Berufsleben zurückblicken,<br />
das er als<br />
14-Jähriger mit einer<br />
Ausbildung zum Stahlwerksfacharbeiter<br />
im<br />
VEB Stahl- und Walz-<br />
Werksfoto<br />
werk Gröditz begann.<br />
Nach der Ausbildung<br />
fing er als 2. Kokillenmann im Elektrostahlwerk an und arbeitete<br />
sich dort bis zum Gießmeister hoch. 1996 wechselte er<br />
in die Sachbearbeitung Technische Entwicklung, wo er noch<br />
heute tätig ist. Bevor er im März 2013 in den Ruhestand geht,<br />
kann er dort hoffentlich noch viele wertvolle Erfahrungen aus<br />
seinem langjährigen Berufsleben einbringen und weitergeben.<br />
Das Foto zeigt Stephan Radolla an seinem Arbeitsplatz.<br />
jp
GUSS<br />
Guss Au to mo ti ve: Wal ter Hund hau sen GmbH · Die cker hoff Guss GmbH · Harz Guss Zor ge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH<br />
Guss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Eisenguss GmbH · Pleiss ner GmbH · Fried rich Wil helms-Hüt te Stahlguss GmbH ·<br />
Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH<br />
Das Beste aus zwei Welten<br />
FWHE · Garrelt Duin, neuer Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen, war Anfang August zu Besuch auf der Hütte in Mülheim an der Ruhr.<br />
Besonders beeindruckte ihn das Miteinander von Tradition und Moderne.<br />
oah, war der langweilig!“ Wenn<br />
Bman so in fünf Jahren über seine<br />
Arbeit sprechen sollte, würde<br />
ihn das ärgern. Die Rede ist von<br />
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt<br />
Duin. Geäußert hat er sich zu diesem<br />
Thema anlässlich eines Interviews<br />
mit dem Westdeutschen<br />
Rundfunk.<br />
Doch seine Bedenken sind für<br />
neutrale Beobachter nicht nachvollziehbar.<br />
Denn sein Besuch<br />
bei der Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
Eisenguss in Mülheim an der Ruhr<br />
war zumindest alles andere als<br />
langweilig. Der Minister zeigte sich<br />
danach nämlich stark beeindruckt.<br />
Es gab einen guten Grund, dass<br />
es den gebürtigen Ostfriesen und<br />
studierten Rechtsanwalt in den ersten<br />
Wochen seiner Amtszeit gleich<br />
nach Mülheim an der Ruhr zog.<br />
Denn im Vorfeld hatte er gesagt:<br />
„Ich bin dabei, mir ein repräsentatives<br />
Bild von Wirtschaft und<br />
Industrie in NRW zu machen. Die<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte“, so der<br />
Minister weiter, „ist hierfür mit<br />
ihrem zukunftsgewandten Konzept<br />
ein gutes Beispiel.“<br />
Produktivität wächst,<br />
CO 2-Ausstoß sinkt<br />
FWHE · Nachdem das neue Fertigungsleitsystem installiert ist, heißt es<br />
abwarten, Daten sammeln und auswerten. Auch wenn das letzte Wort noch<br />
nicht gesprochen ist: Die ersten Ergebnisse stimmen optimistisch.<br />
eit dem 9. Juli werden alle Neu-<br />
Saufträge bei der FWH Eisenguss<br />
(FWHE) im Fertigungsleitstand<br />
mithilfe des neuen Fertigungsleitsystems<br />
„Best for Production“ geplant<br />
und in die Produktion eingesteuert.<br />
Zuständig dafür sind die<br />
Mitarbeiter Wolfgang Tobias und<br />
Jürgen Senf. Der 9. Juli war Endpunkt<br />
einer langen und aufwendi-<br />
gen Vorbereitungs- und Testphase –<br />
und zugleich Startpunkt für einen<br />
zentral gesteuerten Fertigungsablauf<br />
aller Produkte. Insgesamt<br />
13 Monate hat das Unternehmen<br />
daran gearbeitet. Konkret sieht es<br />
jetzt so aus, dass der Dreh- und Angelpunkt<br />
der Terminfeinplanung<br />
von nun an die Gießplanung ist.<br />
Sie wird für 14 Tage im Voraus fest-<br />
gelegt. In der Planungsbesprechung<br />
am Freitag früh wird diese Planung<br />
am Großbildschirm vorgestellt und<br />
gemeinsam – falls erforderlich mit<br />
Änderungen – verabschiedet. Um<br />
dieses Stadium zu erreichen, waren<br />
aufwendige Vorarbeiten erforderlich.<br />
In Stichpunkten:<br />
• Erarbeitung eines Konzepts,<br />
das die Energieeffizienz (vor al-<br />
Eine effiziente Kommunikation ist bei dem neuen System unerlässlich: Freitags-Besprechung zwischen Werkleitung, Arbeitsvorbereitung,<br />
Fertigungssteuerung, Abteilungsleitern und Meistern Produktion zur Gießplanung für die zwei Folgewochen – geplant mit dem<br />
Fertigungsleitsystem „Best for Production“.<br />
glück auf · 3/2012 ......... 29<br />
Und so zählt Garrelt Duin zu<br />
den zentralen Zielen seiner Amtszeit,<br />
den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen<br />
zu stärken, die<br />
Energiewende zu bewältigen und<br />
mit Unternehmen einen intensiven<br />
Dialog zu führen – vom Handwerker<br />
bis zum Dax-Vorstand.<br />
Für ihn ist die energieintensive<br />
Industrie eine Schlüsselindustrie<br />
Auch beim Ministerbesuch war die „Energiewende“ das zentrale Gesprächsthema (von links nach rechts): Reiner Eschen<br />
(Geschäftsführung), Georg Stierle (Geschäftsführung), Garrelt Duin (NRW-Wirtschaftsminister), Stefan Mettler (Geschäftsführung),<br />
Wolfgang Janjevic (BR-Vorsitzender) und Arno der Buhr (Werksleiter Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss).<br />
Werksfotos<br />
Werksfoto<br />
Überblicken alle Neuaufträge und steuern sie in die Produktion ein: der elektronische<br />
Fertigungsleitstand bei der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss mit den „Steuermännern“<br />
Wolfgang Tobias (links) und Jürgen Senf (Fertigungssteuerung).<br />
lem für den Schmelzbetrieb) als<br />
Steuerungselement im Fokus hat<br />
• Erweiterung der Standard-Software-Module<br />
beim Projektpartner,<br />
der Firma PSI<br />
• Konfiguration eines Mess-Systems<br />
für den Energieverbrauch<br />
an allen wichtigen Anlagen des<br />
Schmelzbetriebs<br />
• Neuorganisation der Arbeitsvorbereitung<br />
mit der Neuschaffung<br />
eines Teilbereichs „Fertigungsfeinplanung<br />
und -steuerung“<br />
• Überarbeitung und Detaillierung<br />
aller Arbeitspläne für alle Produkte<br />
(so wurden zum Beispiel aus<br />
bisher fünf Arbeitsgängen „Putzen“<br />
inklusive aller Transporte<br />
30 Arbeitsschritte)<br />
• Räumliche Neuplanung aller Arbeitsplätze<br />
in der Putzerei, um<br />
deren plangemäße Belegung sicherzustellen<br />
• Installation und Verkabelung aller<br />
Hardware-Elemente für die<br />
Betriebsdaten-Erfassung und die<br />
Messtechnik im Schmelzbetrieb<br />
• Test und stufenweise Einführung<br />
des neuen Systems beginnend<br />
der Energiewende. Für sie will er<br />
die Rahmenbedingungen schaffen,<br />
dass sie weiterhin in Nordrhein-<br />
Westfalen und Deutschland arbeiten<br />
kann. So das Versprechen des<br />
Ministers bei seinem Besuch.<br />
Als eines dieser energieintensiven<br />
Unternehmen der Schwerindustrie<br />
ist die Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
Eisenguss zu einem<br />
Spagat gezwungen. Auf der einen<br />
Seite stellt sie unter anderem<br />
Gusskomponenten für Gas- und<br />
Dampfkraftwerke sowie Windkraftanlagen<br />
her – und gehört somit<br />
zur Zulieferindustrie für die<br />
Energiewende.<br />
Auf der anderen Seite hat das<br />
Unternehmen einen hohen Strombedarf<br />
– und leidet unter den<br />
Kosten des Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetzes (EEG), das den Ausbau<br />
von regenerativen Energiequellen<br />
durch eine Umlage aller Verbraucher<br />
fördert.<br />
Um hier bereits nachhaltig entgegenzuwirken,<br />
arbeitet die Friedrich<br />
Wilhelms-Hütte Eisenguss<br />
mit einem Programm zur Prozessablaufoptimierung.<br />
Es wird vom<br />
Bundesumweltministerium gefördert<br />
und soll zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz beitragen.<br />
Am Ende versprach der Wirtschaftsminister<br />
sogar wiederzukommen.<br />
Denn so Garrelt Duin<br />
weiter: „Wie hier Tradition und<br />
Moderne, Neu und Alt aufeinandertreffen,<br />
das hat mich sehr stark<br />
beeindruckt.“<br />
Manuel Keune<br />
mit der Putzerei (danach kamen<br />
Formerei, Kernmacherei und<br />
Schmelzbetrieb)<br />
• Gründliche Schulung aller Abteilungsleiter,<br />
Meister, Vorarbeiter<br />
und Mitarbeiter Produktion in<br />
der neuen Systematik und der<br />
konkreten Handhabung des Systems<br />
(besonderen Stellenwert<br />
hatte die An- und Rückmeldung<br />
für Arbeitsgänge mittels Chip-<br />
Karte an den BDE-Terminals).<br />
Parallel zu all diesen Maßnahmen<br />
mussten die Mitarbeiter die<br />
laufende Produktion sicherstellen.<br />
Als Nächstes werden die Erfahrungen<br />
mit dem neuen System<br />
ausgewertet. Die ehrgeizigen Ziele<br />
sind, 1,5 Mio. kw/h Energie pro<br />
Jahr einzusparen. Dies entspräche<br />
immerhin etwa 850 t weniger CO 2 -<br />
Emissionen und einer Produktivitätssteigerung<br />
von 10 Prozent gegenüber<br />
den Jahren 2008/2009.<br />
Die ersten Werte sehen Erfolg<br />
versprechend aus. Über<br />
Details wird in einer der nächsten<br />
glückauf-Ausgaben berichtet.<br />
Georg Stierle
Berechtigter Stolz<br />
trifft auf neue Einsichten<br />
FWHS · Gießerei geht neue Wege bei der Mitarbeiterschulung.<br />
Hören ist gut, Sehen und Fühlen aber ist besser, wenn man etwas begreifen will.<br />
ass man neue Inhalte am bes-<br />
Dten verinnerlicht, wenn der<br />
Lernprozess mit praktischen und<br />
emotionalen Erfahrungen einhergeht,<br />
ist längst kein Geheimnis<br />
mehr.<br />
Trotz dieser Erkenntnis steht<br />
auch bei Mitarbeiterschulungen<br />
in Unternehmen meist trockene<br />
Theorie im Mittelpunkt. Die<br />
Unternehmen der GMH Gruppe<br />
setzen bei internen Qualifizierungsmaßnahmen<br />
hingegen vermehrt<br />
auf praktische Bezüge. Wie<br />
das funktioniert, zeigt eine jüngst<br />
durchgeführte Schulung der FWH<br />
Stahlguss.<br />
Anlass dafür gab die Zusammenarbeit<br />
mit National Oilwell Varco,<br />
einem wichtigen Kunden und anspruchsvollen<br />
Partner der Gießerei.<br />
Das Unternehmen mit weltweit<br />
25.000 Mitarbeitern ist führend bei<br />
der Herstellung von Komponenten<br />
im Bereich Erdölexploration und<br />
Ölfeldservice. Die dabei verwendeten<br />
Bauteile, welche aus den Werkhallen<br />
der FWH Stahlguss stammen,<br />
müssen mit Blick auf Festigkeiten,<br />
Duktilität sowie innere und<br />
äußere Güte höchsten Ansprüchen<br />
genügen.<br />
Jeder bei der Fertigung der Gussteile<br />
mitwirkende Mitarbeiter<br />
ist letztlich für die einwandfreie<br />
Qualität des Endprodukts mitverantwortlich<br />
– das gilt besonders<br />
für die optischen, Ultraschall- und<br />
Oberflächenriss-Prüfungen.<br />
Mark Vierbaum, technischer<br />
Geschäftsführer der Stahlgießerei,<br />
wollte den Mitarbeitern neben<br />
der Vermittlung obligatorischer<br />
Theorie-Grundlagen auch einen<br />
GUSS<br />
praktischen Einblick in die Anwendung<br />
der gelieferten Bauteile<br />
ermöglichen. Deshalb hatte er eine<br />
Exkursion zum niederländischen<br />
Produktionsstandort von National<br />
Oilwell Varco initiiert.<br />
So brach am 10. Juli in Mülheim<br />
ein Bus mit 30 Teilnehmern<br />
zu einem spannenden Ausflug<br />
auf. Im holländischen Etten-Leur<br />
angekommen, nahmen sich die<br />
Geschäftsführung und viele Mitarbeiter<br />
von National Oilwell Varco<br />
Zeit, um ihr Unternehmen vorzustellen.<br />
Sie präsentierten dabei<br />
auch einige fertig verarbeitete Bauteile<br />
und führten schließlich eine<br />
fachkundige Diskussion mit den<br />
deutschen Partnern.<br />
Am Ende waren beide Seiten<br />
von der Veranstaltung begeistert.<br />
Bei den FWHS-Mitarbeitern zeigte<br />
sich außerdem berechtigter Stolz,<br />
dass ihre Bauteile zum Einsatz<br />
kommen, um beispielsweise einen<br />
bis zu 6 km langen und 1.250 t<br />
schweren Bohrstrang zu heben.<br />
Den Teilnehmern wurde hautnah<br />
demonstriert, dass die Gießerei<br />
eine verlängerte Werkbank des<br />
Kunden darstellt.<br />
Das Ziel der Exkursion bestand<br />
darin, den Teilnehmern einen Perspektivwechsel<br />
zu ermöglichen,<br />
sodass sie die Kundeninteressen<br />
besser nachvollziehen und die Auswirkungen<br />
ihrer Tätigkeit auf das<br />
Endprodukt genauer einordnen<br />
können. Dieses Modell macht hoffentlich<br />
noch vielerorts Schule.<br />
ul<br />
Clevere Kunden nutzen<br />
Lieferanten-Know-how<br />
PG · Die Erfahrungen in Herzberg beweisen: Die besten Ergebnisse kommen<br />
zustande, wenn Kunden auf die Kompetenz der Gießereiexperten bauen.<br />
ie Entwicklung eines Gussstü-<br />
Dckes ist häufig anspruchsvoll<br />
und aufwendig. Dabei stehen zunächst<br />
einmal die Anforderungen<br />
im Vordergrund, die der Kunde an<br />
das Endprodukt stellt. In seinem<br />
Hause beginnt auch die Konstruktion.<br />
Dort werden die einzelnen<br />
Teilstücke beschrieben, was Größe,<br />
Machart und Werkstoff angeht.<br />
Ist diese Phase abgeschlossen,<br />
macht sich der Kunde auf die Suche<br />
nach einem Lieferanten – und<br />
hier kommt Pleissner Guss ins<br />
Spiel.<br />
Die Experten des Bereichs „Technologie/Arbeitsvorbereitung“bewerten<br />
aus Sicht der Gießerei zunächst<br />
die Zeichnungen, die der<br />
Kunde bereitstellt. Sie beurteilen,<br />
ob diese Vorgaben beziehungsweise<br />
unter welchen Bedingungen<br />
sie letzten Endes als Gussprodukt<br />
umgesetzt werden können. Dabei<br />
müssen sie ihr gesamtes Knowhow<br />
abrufen.<br />
Was versteht man darunter?<br />
Pleissner Guss bietet seinen<br />
Kunden durch Fachwissen und<br />
Computer unterstützte Hilfe bei<br />
Werksfoto<br />
der Produktentwicklung und -optimierung<br />
an. Ihre Fachleute schlagen<br />
im Verlauf dieses Prozesses<br />
zum Beispiel vor, das Bauteil punktuell<br />
zu verändern, um geringere<br />
Produktionskosten zu erzeugen,<br />
glück auf · 3/2012 ......... 30<br />
Bestzeiten.<br />
Neu eingekleidet wurden die Läuferinnen<br />
und Läufer der Friedrich Wilhelms-Hütte für<br />
den 10. Tengelmann-Firmenlauf. Das Besondere des neuen Outfits: Hosen<br />
(Leggins) und Trikots sind in den Farben der GMH Gruppe gehalten. Die<br />
20 aktiven Läuferinnen und Läufer nahmen in fünf jeweils 4-köpfigen<br />
Teams an der diesjährigen Laufveranstaltung teil. Zu absolvieren waren<br />
Strecken von fünf beziehungsweise zehn Kilometern. Bei sonnigem und<br />
perfektem Laufwetter war dies das reine Vergnügen. So war auch nicht<br />
verwunderlich, dass einige ihre persönliche Leistung deutlich verbessern<br />
konnten – übrigens auch dank der Trainingsgemeinschaft. Denn<br />
die Sportler treffen sich zwei- bis dreimal wöchentlich nach Feierabend<br />
zum Lauftraining. Die Trainingsrunde besteht aus einem Rundkurs. Die<br />
Strecke beginnt direkt auf dem Werksgelände, führt die Läufer schließlich<br />
durch die wunderschönen Ruhr-Auen der Stadt Mülheim an der Ruhr und<br />
endet nach einigen Kilometern wieder am Ausgangspunkt. Nach dem<br />
Tengelmann-Lauf wurde natürlich weiter trainiert, denn nach dem Lauf ist<br />
bekanntlich vor dem Lauf. Die Läuferinnen und Läufer der FWH-Laufgruppe<br />
sind schließlich noch lange nicht bei ihren Bestzeiten angelangt (von<br />
links nach rechts): Tayfur Sak, Tomasz Stasica, Andreas Stralek, Dirk Vogel,<br />
Rassif Ali, Shaaban Ali, Daniel Jaskolka, Bernd Lauenroth, Marco Otterburg,<br />
Katja Neuhaus, Saban Yigit und Ute Hanhardt. Nicht mit auf dem<br />
Foto: Bernd Möller, Jens Klaas, Jörg und Chantal Peiffert.<br />
Andreas Stralek<br />
dden<br />
Umfang der Nacharbeiten<br />
zu verringern und/oder kürzere<br />
Durchlaufzeiten in der Fertigung<br />
zu erzielen. Ein weiteres Ziel einer<br />
Veränderung kann darin bestehen,<br />
den Produktionsprozess zu verstetigen<br />
– wovon beide Seiten profitieren.<br />
Denn dadurch lassen sich<br />
vereinbarte Termine besser einhalten.<br />
Dazu ein Beispiel:<br />
An den Innengehäusen einer<br />
Foto: Siemens Görlitz<br />
Optimales Produkt dank Kooperation: Siemens- und PG-Mitarbeiter auf der Suche nach Lösungsstrategien (von links): Klaus Lochner,<br />
Andreas Mucha, Volker Haase, Torsten Pudla und Andreas Kreisch (alle Siemens), Reimund Eckermann und Thorsten John (beide<br />
PG), Daniel Kalley und Dina Shakirova (beide Siemens), Thorsten Henkel (PG) und Thomas Knobloch (Siemens).<br />
Dampfturbine, die Ingenieure der<br />
Siemens AG (Standort Görlitz) entwickelt<br />
hatten, wurden zusätzliche<br />
Foto: Wolfgang Janjevic<br />
Putzöffnungen angebracht. Jetzt<br />
kann der Formsand leichter aus<br />
dem Inneren entfernt werden. Ein<br />
zusätzlicher Vorteil dieser Maßnahme<br />
ist die leichtere Zugänglichkeit<br />
mit Blick auf eine problemlose<br />
Prüfung des Objektes.<br />
Natürlich können solche Veränderungen<br />
nur gemeinsam von<br />
Pleissner Guss und dem Kunden<br />
erarbeitet werden. Der Gedankenaustausch<br />
findet in Workshops<br />
statt.<br />
Alle Beteiligten sitzen hier an<br />
einem Tisch: Vertreter aus der<br />
Konstruktion, dem Qualitätsmanagement<br />
und dem Einkauf – sowohl<br />
von Kundenseite als auch<br />
von Lieferantenseite.<br />
Dieser frühzeitige Informations-<br />
und Gedankenaustausch ermöglicht,<br />
die Anmerkungen und Ideen<br />
von Pleissner Guss mit den Wünschen<br />
des Kunden in Einklang zu<br />
bringen. Im nächsten Schritt sollte<br />
der Gießer bereits vom Kunden im<br />
Stadium der Teileentwicklung einbezogen<br />
werden.<br />
Gemeinsame Lösungen wirken<br />
sich für beide Partner positiv aus<br />
– als Ergebnis gebündelter Kompetenz<br />
eben. Je früher die Zusammenarbeit<br />
geschieht, desto nutzbringender<br />
sind die Ergebnisse für<br />
beide Seiten.<br />
Apropos „Innengehäuse Dampfturbine“<br />
(siehe das oben genannte<br />
Beispiel): Der Kunde weiß diese<br />
fruchtbare Zusammenarbeit mit<br />
Pleissner Guss durchaus zu schätzen.<br />
Denn in dem „Siemens Turbinenkurier“<br />
wurde sie entsprechend<br />
gewürdigt.<br />
Eckhard Neumann
GUSS<br />
Kicken für den guten Zweck<br />
PG/SGG · Fußballturniere machen Spaß. Und noch mehr Spaß machen sie,<br />
wenn nebenbei etwas für hilfsbedürftige Menschen getan wird.<br />
eit Langem besteht eine enge<br />
SGeschäftsverbindung zwischen<br />
Pleissner Guss, Stahlguss Gröditz<br />
und der Mokveld Valves BV aus<br />
den Niederlanden – einem Hersteller<br />
von Ventilsystemen für die<br />
Gas- und Ölindustrie. Gemeinsam<br />
machten sie sich erneut für einen<br />
guten Zweck stark.<br />
Hintergrund: Wie schon in den<br />
Vorjahren traten ihre Firmenmannschaften<br />
zu einem Fußballturnier<br />
an. Der Austragungsort<br />
lag auf dem Werksgelände von<br />
Pleissner Guss. Dort war es nach<br />
anfänglicher Skepsis gelungen,<br />
die Rasenfläche vor dem Verwaltungsgebäude<br />
entsprechend herzurichten<br />
– mit Helfern aus dem<br />
BesserEsser.<br />
Unternehmen, die Betriebsrat und<br />
Geschäftsführung bei der Organisation<br />
und Durchführung des Turniers<br />
unterstützten.<br />
Vor dem Anpfiff – genauer gesagt<br />
einen Tag zuvor – nahmen die<br />
Fußballer erst einmal an einem Betriebsrundgang<br />
teil. Anschließend<br />
besuchten sie das Welfenschloss<br />
oberhalb des Ortskerns von Herzberg.<br />
Dort tauschten sie sich im<br />
historischen Rittersaal bei gutem<br />
Essen nicht nur dienstlich aus,<br />
sondern erörterten auch die Aussichten<br />
der Nationalmannschaften<br />
bei der EURO 2012.<br />
Am nächsten Tag mussten sie<br />
selbst Farbe bekennen. Nach intensiven<br />
Spielen – zum Teil auf recht<br />
Foto: privat<br />
Bei der Übergabe der Spende in Höhe von 2.000 Euro auf der Krebsstation in Göttingen (von links nach rechts): Gunda Wiedenbruch<br />
(Erzieherin Kinderklinik), Prof. Jutta Gärtner (Geschäftsführende Leiterin des Zentrums Kinderheilkunde und Jugendmedizin), Marlon<br />
(4 Jahre), Anja Weidemann (Kinderkrankenschwester), Eckhard Neumann (Geschäftsführer Pleissner Guss), Harald Lenski (Betriebsratsvorsitzender<br />
Pleissner Guss), Ulla Schmidt (Stationsärztin Station 4031), Fabian (12 Jahre) und Mika (5 Jahre).<br />
hohem Niveau – stand der Sieger<br />
fest: Das „Oldie-Team“ von Pleissner<br />
Guss konnte den Pokal in Empfang<br />
nehmen.<br />
Klassiker wie Würstchen und<br />
Steaks sorgten danach für das leibliche<br />
Wohl – ergänzt durch holländische<br />
Spezialitäten wie frischen<br />
Matjes und Satéspieße, die Mokveld-Mitarbeiter<br />
mitgebracht hatten.<br />
Den Erlös der Veranstaltung<br />
(Einnahmen aus dem Verkauf von<br />
Speisen und Getränken, einer Tombola,<br />
einer Spende der PG-Vertrauensleute<br />
und des Unternehmens)<br />
spendeten die Kicker der Kinderkrebsstation<br />
der Universitätsklinik<br />
Göttingen: insgesamt 2.000 Euro.<br />
Eckhard Neumann<br />
Foto: Rainer Hammelsbrock<br />
Die Novitas BKK hat eine neue Art der Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
kreiert: den BesserEsser FC – einen Gemüse-Fanclub. Er will stärker ins Bewusstsein<br />
rücken, wie wichtig Gemüse für eine gesunde Ernährung ist. Seine Mitglieder profitieren von vielen Vorteilen<br />
– aktuellen Infos, praktischen Tipps, vielen Rezepten rund ums Gemüse, Newsletter mit Veranstaltungshinweisen<br />
und Terminen für Ernährungskurse (drei Monate lang) sowie einem Fan-Paket mit Brotdose, Fan-Magazin, Trillerpfeife,<br />
Clubkarte u. a. m. Um den Beschäftigten Gemüse schmackhaft zu machen, veranstaltete der BesserEsser FC<br />
bei der Friedrich Wilhelms-Hütte einen Aktionstag, an dem sich etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten.<br />
Es gab „Bütterchen-Boxen“ und – in Verbindung mit der „Hütten-Küche“ – ein gesundes und preisgünstiges<br />
Mittagessen. Dass die Aktion so gut ankam, war auch dem Team der Novitas BKK zu verdanken (von links):<br />
Birgit Packmor (Novitas BKK), Horst Rüsing (Personalleiter FWH), Ute Schneider (Novitas BKK), Sandra (Promo-<br />
Kraft), Ute Hanhardt (SB FWH), Nadine (Promo-Kraft) und Marcel Baeker (Novitas BKK BesserEsser).<br />
Horst Rüsing<br />
glück auf · 3/2012 ......... 31<br />
Mehr „Zahlenkenne“ “<br />
PG · Wie soll man sich mit seinem Unternehmen<br />
identifizieren, wenn man dessen Ziele nicht kennt?<br />
Dies ist der dritte Artikel der<br />
Serie „Schlank in Herzberg“.<br />
ühren mit Kennzahlen“ war<br />
FThema eines Workshops, bei<br />
dem sich Mitarbeiter mit dem sogenannten<br />
PGPS beschäftigten: dem<br />
Pleissner Guss Produktionssystem.<br />
Ein Ergebnis des Workshops war,<br />
in der Putzerei wöchentlich die aktuellen<br />
Kennzahlen auf einer Prozesstafel<br />
zu präsentieren.<br />
Dabei wollte man deren Entwicklung<br />
über einen größeren<br />
Zeitraum hinweg verdeutlichen.<br />
Deshalb werden nicht nur die Wochendaten<br />
des aktuellen Monats<br />
gezeigt, sondern auch eine Rückschau<br />
auf die letzten drei Monate.<br />
Doch welche Informationen<br />
können die Mitarbeiter der Tafel<br />
entnehmen?<br />
Punkt : Wer sind die Vorgesetzten?<br />
Streng nach dem Motto „Ein<br />
Bild sagt mehr als 1.000 Worte“<br />
sind die Porträts der Verantwortlichen<br />
der Bereiche abgebildet.<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
Kennzahlen<br />
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen<br />
dienen zur Beurteilung von<br />
Unternehmen, der Festlegung<br />
von Unternehmenszielen und<br />
der Kontrolle, ob diese Ziele<br />
erreicht wurden. Mit Kennzahlen<br />
können Geschäftsprozesse<br />
messbar gemacht werden – was<br />
dazu geführt hat, dass bestimmte<br />
Kennzahlen im Zuge von Zertifizierungen<br />
(zum Beispiel ISO/TS<br />
16949) explizit gefordert und vorgeschrieben<br />
werden.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Punkt : Den aktuellen Krankenstand<br />
und den Umsatz des Unternehmens.<br />
Punkt : Zwei wichtige Kennzahlen<br />
auf die Putzerei bezogen: zum<br />
einen das Verhältnis zwischen Vorgabe<br />
und Anwesenheitszeit, zum<br />
anderen den Anteil der nicht ausreichend<br />
geputzten Teile (nach der<br />
Kontrolle). Hier steht die Qualität<br />
im Mittelpunkt.<br />
Punkt : Aktuelle Verbesserungsmaßnahmen,<br />
die für die Umsetzung<br />
Verantwortlichen und den<br />
Umsetzungstermin. Eine Ampel<br />
zeigt die verbleibende Zeit bis zur<br />
Umsetzung an.<br />
Punkt : Liefertreue, Umsatz<br />
und Rückstand. Deren Entwicklung<br />
wird in einem rollierenden<br />
Monatssystem vorgestellt. Daraus<br />
kann jeder die Tendenzen ablesen.<br />
„Tue Gutes, und sprich darüber<br />
…“, heißt es. Mit anderen Worten:<br />
Die Prozesstafel im Lean-Prozess ist<br />
nur so gut wie die Kommunikation<br />
zwischen Meistern und Mitarbeitern.<br />
Die Tafel muss also regelmäßig<br />
gelesen und von Mitarbeitern<br />
und Meistern gemeinsam besprochen<br />
werden.<br />
Jeder Mitarbeiter sollte den aktuellen<br />
Stand der Produktion kennen.<br />
So kann er sich stärker mit<br />
den Unternehmenszielen identifizieren.<br />
Zudem sorgen die Daten<br />
für zusätzliche Transparenz bei<br />
Entscheidungen – was zu einem offenen,<br />
konsequenten und kundenorientierten<br />
Führungsverhalten bei<br />
Pleissner Guss beiträgt.<br />
Kurz und gut: Für jeden Bereich<br />
kann man objektiv und fair Daten<br />
erheben und auf der Prozesstafel<br />
für jeden kommunizieren. Denn<br />
was man nicht misst, kann man<br />
auch nicht verbessern.<br />
Felix Weber
Q1-Lieferant für B<strong>Bahn</strong> h<br />
Pleissner · Seit 1898 Fortschritt im Eisenguss<br />
m Handformguss gilt die Fer-<br />
Itigung von Komponenten aus<br />
Gusseisen mit Lamellengrafit oder<br />
Kugelgrafit als Spezialität von<br />
Pleissner (bis 10.000 kg im Einzelguss<br />
und ab 75 kg im Kleinserienguss).<br />
Zudem ist das Unternehmen<br />
auf Erzeugnisse für den allgemeinen<br />
Maschinen- und Anlagenbau,<br />
die Elektroenergie-Erzeugung aus<br />
Windkraftanlagen und den Schienenfahrzeugbau<br />
mit speziellen Anforderungen<br />
spezialisiert.<br />
Sein Produktportfolio: <strong>Bahn</strong>getriebe,<br />
Motorengehäuse, Ständergehäuse,<br />
Getriebegehäuse, Drehmomentstützen<br />
und Lagerschilde.<br />
Für das Drehgestell fertigt man<br />
Federzentrierungen, Torsionsstabaufnahmen,<br />
Pendelstücke und<br />
Dreh zapfen.<br />
Auf der InnoTrans präsentiert<br />
Pleissner die Drehmomentstütze<br />
2165255-0009 aus GJS-400-18LT<br />
Kugelgrafit. Dieses 80 kg leichte<br />
Gussstück wurde für die Alstom<br />
Transport Deutschland GmbH mit<br />
und ohne DB-Abnahme gefertigt.<br />
Quelle: Siemens<br />
Motorengehäuse Siemens<br />
Drehmomentstütze<br />
Einsatzgebiet: Bei den ein- und<br />
mehrteiligen Dieseltriebwagen<br />
CORADIA LINT 27/41/54/81 des<br />
Kunden wird das Antriebsmoment<br />
über achsreitende Getriebe auf die<br />
Antriebswellen übertragen. Abgestützt<br />
werden die Getriebe über<br />
eine Pendelstütze und eine Drehmomentstütze.<br />
Sie übertragen die<br />
aus dem auftretenden Motormoment<br />
resultierenden Kräfte zwischen<br />
Getriebegehäuse und Drehgestellrahmen<br />
und ermöglichen,<br />
Relativbewegungen auszugleichen.<br />
Pleissner produziert bereits die<br />
dritte Stützen-Generation. Für Weiterentwicklung<br />
und Umsetzung<br />
stehen für Alstom bei Pleissner ein<br />
erfahrenes Team und modernste<br />
computergestützte Anlagen bereit.<br />
Die Gießereiprodukte werden<br />
als Rohguss oder vorbearbeitet geliefert.<br />
Gussstücke sind nach den<br />
Gütevorschriften der Deutschen<br />
<strong>Bahn</strong> AG und für sämtliche Klassi-<br />
fikationsgesellschaften zugelassen.<br />
zu<br />
Pleissner ist Q1-Lieferant<br />
und lebt<br />
ein zertifiziertes Qualität Qualitätsmanage-<br />
ment.<br />
Ulrich Gohl<br />
Foto: Ulrich Gohl<br />
GUSS<br />
Überraschung.<br />
Die 8. und 9. Klasse der KGS Bad Lauterberg waren bei Pleissner Guss zu<br />
Besuch. 16 Schüler – betreut von den Lehrerinnen Marlies Heinekamp<br />
und Bärbel Philipps – tauchten ein in die ihnen bislang unbekannte Welt der Gießerei. Nach einer kurzen Unternehmenspräsentation<br />
wurden die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen durch das Werk geführt. Die erste<br />
übernahm Magnus Duda, die zweite Detlef Wüstefeld. Nach zwei Stunden im Betrieb wunderten sich die Jugendlichen,<br />
wie schnell die Zeit vergangen war. In einer Abschlussrunde war der Tenor eindeutig: „Das ist ja viel interessanter,<br />
als wir gedacht haben.“ Das Foto zeigt die Schulklasse mit Ulrike Libal und Magnus Duda (rechts).<br />
ul<br />
KURZ NOTIERT …<br />
Drehmaschine. In den<br />
nächsten Tagen wird bei Pleissner<br />
Guss in Herzberg eine neue CNCgesteuerte<br />
Maschine aufgebaut:<br />
die Zyklen-Drehmaschine Kern<br />
CD 282 mit dem Schnellwechsel-<br />
Werkzeugträger „Multifix“. Sie hat<br />
eine Spannweite beziehungsweise<br />
Drehlänge von 500 mm. Die<br />
Maschine wird zukünftig auch für<br />
die Azubi-Ausbildung eingesetzt<br />
werden und deshalb auch die<br />
Ausbildungsmöglichkeiten im<br />
Unternehmen verbessern helfen.<br />
Ersatzversorgung. Vor<br />
einigen Wochen wurde auf dem<br />
Gelände der Friedrich Wilhelms-<br />
Hütte in Mülheim an der Ruhr<br />
eine dezentrale Sauerstoffversorgung<br />
mit Tank und Verdampfern<br />
neu aufgestellt. Hintergrund der<br />
Maßnahme: Die Standleitung des<br />
bisherigen ortsansässigen Sauerstoff-Anbieters<br />
stand dem Unternehmen<br />
leider nicht mehr zur<br />
Verfügung.<br />
Foto: mh<br />
glück auf · 3/2012 ......... 32<br />
Gesundheitsschutz.<br />
„Compliance im<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz“<br />
war der Titel der Fortbildungsveranstaltung der Berufsgenossenschaft<br />
Holz und Metall, die Mitte August in Magdeburg stattfand.<br />
Themen waren der Arbeitsschutz als Instrument der Personalentwicklung,<br />
Verantwortung und Haftung im Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie<br />
Rechtsgrundlagen im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die GMH Gruppe<br />
vertraten (von links nach rechts): Martin Hartung (Personalleiter Harz<br />
Guss Zorge), Ulrike Libal (Personalleiterin Pleissner Guss) und Referent<br />
Ferenc Albrecht (Personalentwicklung Schmiedewerke Gröditz).<br />
ul<br />
Kranballett.<br />
Foto: Gerhard Dallmann<br />
Foto: privat<br />
Harz Guss Zorge (HGZ) hat ihre Energieversorgung<br />
optimiert. Zu diesem Zweck<br />
musste auch ein riesiger Autokran eingesetzt – und die Ortsdurchfahrt von<br />
Zorge einen Tag lang komplett gesperrt werden. Hintergrund der Aktion:<br />
Die Gießerei stellte ihre Stromversorgung während des Sommerstillstands<br />
auf neue, größere Füße – unterstützt von der GMH Engineering. In einem<br />
ersten Schritt mussten die Trafo-Anlagen und die Niederspannungs-Unterverteilungen<br />
in der Produktion und die Mittelspannungs-Verteilung erneuert<br />
werden. Am Anfang nahmen sich die Mitarbeiter die Kernmacherei und<br />
die Putzerei vor, um hier die neuen Trafo-Anlagen und Unterverteilungen<br />
einzusetzen. Dabei wurden der GMH Engineering, den ausführenden<br />
Firmen Cedelec und Isoblock, dem HGZ-Werkdienst und der Kranfirma<br />
Fricke-Schmidbauer große Konzentration und ebenso großes Geschick<br />
abverlangt. Denn bei der Ausführung war Millimeterarbeit angesagt – und<br />
dies bei Lasten von mehr als 42 t, die über 45 m bewegt werden mussten.<br />
Um sie über Hallen und Dächer zu hieven, setzte man einen Autokran ein.<br />
Er hatte eine Hubkraft von 500 t und einen Gittermastaufbau, den man bis<br />
auf 92 m ausfahren konnte. Flankiert wurde er von einem 100-t-Hilfskran.<br />
Hinzu kam ein weiterer 200-t-Autokran. Auf dem Foto ist die 42-t-Station<br />
zu sehen, die von einem der Krane gerade auf die andere Seite der Putzerei<br />
gehoben wird. Die Arbeiten werden nicht die letzten ihrer Art gewesen<br />
sein. Denn langfristig gesehen möchte das Unternehmen bis zum Jahr<br />
2015 auch seine Anschlusskapazität erhöhen – und zwar von 6,8 MW auf<br />
10 MW.<br />
Andreas Glaßmeyer
GUSS<br />
Eisengießer zeigt Herz<br />
für krebskranke Kinder<br />
HGZ · Mit einem Teddybären fing alles an: Andreas Glässer hat sein<br />
Arbeitszeitkonto „geleert“, um die Betreuung krebskranker Kinder zu fördern.<br />
ndreas Glässer gilt bei Harz<br />
AGuss Zorge als Urgestein. Seit<br />
fast 40 Jahren ist er im Schmelzbetrieb<br />
und dort seit geraumer Zeit<br />
als Vorarbeiter der E-Ofenmannschaft<br />
tätig. Ein gestandener Eisengießer<br />
also, der schon viel in seinem<br />
Leben gesehen und erlebt hat.<br />
Einer, den so schnell nichts aus der<br />
Fassung bringt.<br />
Erzählt Andreas Glässer allerdings<br />
von einem speziellen Erlebnis,<br />
wird er sehr nachdenklich.<br />
Eine Begegnung hat ihn nämlich<br />
nachhaltig beeindruckt. „Es war<br />
Mitte letzten Jahres. Ich befand<br />
mich wegen einer Untersuchung<br />
in der Uniklinik Göttingen, als<br />
mir, während ich auf den Behandlungstermin<br />
wartete, ein kleines<br />
Mädchen mit seiner Mutter auffiel“,<br />
schildert Glässer. „Die beiden<br />
Jede Menge Kraft im Arm<br />
HGZ · Weck den Drachen in dir: Drachenboot-Mannschaft aus Zorge konnte<br />
sich bei einem internationalen Rennen überraschend gut platzieren.<br />
laf Ostwald, Mitarbeiter der<br />
OKernmacherei bei Harz Guss<br />
Zorge (HGZ), ist ein begeisterter<br />
und in der Amateurklasse sehr erfolgreicher<br />
Kanusportler. Anfang<br />
letzten Jahres kam ihm die Idee,<br />
mit Harz Guss im Rahmen des Gesundheitsmanagements<br />
an einer<br />
der größten europäischen Breitensportveranstaltungen<br />
im Kanusport<br />
teilzunehmen: den „Internationalen<br />
Dragonboat Races“ in<br />
Hannover. „Ich wollte damit auch<br />
zum Ausdruck bringen, dass wir<br />
bei HGZ alle partnerschaftlich in<br />
einem Boot sitzen“, so Ostwald.<br />
Carsten Weißelberg (HGZ-Geschäftsführer<br />
Technik) war begeistert<br />
– und signalisierte sofort<br />
Unterstützung. Und so dauerte<br />
es nicht lange, und ein Team aus<br />
Die Dragons vor dem Start<br />
standen vor einem kleinen Patientenkiosk.<br />
Ich saß in ihrer unmittelbaren<br />
Nähe und konnte mitverfolgen,<br />
worum sich ihre Unterhaltung<br />
drehte. Das Mädchen wollte einen<br />
Teddybären aus der Auslage haben.<br />
Die Mutter musste ihrem Kind<br />
den Wunsch ausschlagen – wegen<br />
Geldknappheit. Ich kam mit der<br />
Frau ins Gespräch. Wie sich herausstellte,<br />
hatte das Kind Krebs im<br />
Endstadium.“ Bestürzt und traurig<br />
kaufte Andreas Glässer dem kleinen<br />
Mädchen den Teddy.<br />
Dieses Erlebnis in der Uniklinik<br />
war für den langjährigen HGZ-<br />
Mitarbeiter sehr einschneidend.<br />
Er wollte etwas für Menschen –<br />
speziell für Kinder – in ihrer wohl<br />
schwersten Lebensphase tun. Nach<br />
einiger Zeit fand Andreas Glässer<br />
die geeignete Möglichkeit zu<br />
20 interessierten Mitarbeitern und<br />
Freunden von Harz Guss Zorge<br />
war zusammengestellt. Dabei bemühte<br />
man sich besonders darum,<br />
mindestens sechs weibliche Teilnehmer<br />
zu akquirieren. Schließlich<br />
werden für jede fehlende Frau<br />
Strafsekunden verrechnet.<br />
Ein griffiger Name für die<br />
neu gegründete Mannschaft war<br />
schnell gefunden: HGZ-Dragons.<br />
Teilnahmegebühr, Bustransfer und<br />
eine entsprechende Sportbekleidung<br />
sponserte Harz Guss.<br />
Im Vorfeld standen zwei Trainings<br />
an. Absolviert wurden sie<br />
dort, wo auch das Rennen stattfinden<br />
sollte: auf dem Maschsee<br />
in Hannover. Die meisten hatten<br />
noch nie in einem Drachenboot<br />
gesessen. Bei den einstündigen<br />
helfen. Und dann stand sein Entschluss<br />
fest: Er spendete 200 Stunden<br />
seines Arbeitszeitkontos an die<br />
„Elternhilfe für das krebskranke<br />
Kind Göttingen e. V.“ Ihr Gegenwert<br />
konnte sich sehen lassen:<br />
2.600 Euro.<br />
Die Elternhilfe wurde 1985 gegründet.<br />
Der Verein hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, die Betreuung<br />
krebskranker Kinder zu verbessern.<br />
So ist er zum Beispiel Träger<br />
eines „Elternhauses“ in unmittelbarer<br />
Nähe der Uniklinik Göttingen.<br />
Hier werden Väter und Mütter<br />
untergebracht, deren schwer<br />
erkrankte minderjährige Kinder in<br />
dem Krankenhaus stationär behandelt<br />
werden. Die Einrichtung steht<br />
allen Eltern und weiteren Verwandten<br />
offen, unabhängig von<br />
der Art der Erkrankung.<br />
Trainingseinheiten konnten sie<br />
dann Boot und sich untereinander<br />
kennenlernen.<br />
Das Drachenbootfestival fand<br />
bei schönem Sommerwetter statt.<br />
Gut gelaunt waren die HGZ-Dragons<br />
bereits einen Tag zuvor angereist.<br />
Nachdem man die Zelte für<br />
das Nachtquartier aufgebaut hatte,<br />
endete der Tag mit einem gemütlichen<br />
Beisammensein am Grill und<br />
der Besprechung letzter Einzelheiten<br />
für das Rennen.<br />
Am nächsten Tag war es so weit.<br />
Es galt, sich in einem Teilnehmerfeld<br />
aus 3.500 Sportlern bzw. 147<br />
Boot-Teams in den Klassen „Breitensport“,<br />
„Fun/Fun“, „Fun/Sport“<br />
und „Leistungsklasse“ als Newcomer<br />
zu beweisen – was bravourös<br />
gelang.<br />
Werksfoto<br />
glück auf · 3/2012 ......... 33<br />
Die Krankenkassen übernehmen<br />
nur die Kosten für die Übernachtung<br />
eines Elternteils. Durch diesen<br />
Beitrag sind nur etwa 30 Prozent<br />
der allgemeinen Betriebskosten<br />
des Elternhauses gedeckt. Der<br />
Verein ist deshalb auf Spenden<br />
angewiesen. Wie die von Andreas<br />
Glässer. „Ganz besonders bedanken<br />
möchte ich mich bei Frau Ittner<br />
aus dem Chefsekretariat, die<br />
sich um die Organisation der Angelegenheit<br />
gekümmert hat, sowie<br />
bei Herrn Weißelberg, der einer<br />
Umwandlung meiner Arbeitskon-<br />
Die Drachenreiter aus dem Harz: das Team der HGZ-Dragons.<br />
Üblicherweise steigt ein neues<br />
Team in der Fun/Fun-Klasse ein.<br />
Die ersten drei platzierten Teams<br />
dieser Klasse steigen dann in die<br />
Fun/Sport-Klasse auf und dürfen<br />
im Folgejahr in dieser höheren<br />
Klasse starten. Die letzten drei aus<br />
der Fun/Sport-Klasse wiederum<br />
steigen ab. Für die HGZ-Dragons<br />
sollte diese Regelung noch wichtig<br />
werden:<br />
Die Fun/Fun- sowie die Fun/<br />
Sport-Klasse bestanden am Veranstaltungswochenende<br />
jeweils aus<br />
49 Teams. Sie mussten sich etwa<br />
zehn Veranstaltungsboote teilen,<br />
die vom Veranstalter gestellt wurden<br />
– inklusive Steuermann.<br />
Vom Reglement her hätten die<br />
HGZ-Dragons in der Einsteiger-<br />
Klasse Fun/Fun starten müssen.<br />
Bedingt durch besondere Umstände<br />
mussten sie sofort in der Fun/<br />
Sport-Klasse antreten. Dort pad-<br />
Ohne Kopf und Schwanz<br />
Foto: mh<br />
Andreas Glässer zeigte Herz und spendete 2.600 Euro. Das Geld ging an die „Elternhilfe<br />
für das krebskranke Kind“ in Göttingen.<br />
tostunden in eine Geldspende zugestimmt<br />
hat“, sagt der HGZ-Mitarbeiter.<br />
Das Geld wird unter anderem<br />
dazu beitragen, Eltern weiterhin<br />
die räumliche Nähe zu ihren kranken<br />
Kindern zu ermöglichen. Dabei<br />
ist die Höhe ihres Einkommens<br />
übrigens nicht relevant. Für die<br />
großzügige Spende bedankte sich<br />
die „Elternhilfe für das krebskranke<br />
Kind Göttingen“ in einem Schreiben<br />
bei Andreas Glässer.<br />
deln überwiegend Amateurteams,<br />
die bis zu zweimal wöchentlich<br />
trainieren.<br />
In den ersten Vorläufen hatte<br />
das Zorger Team noch Anlaufschwierigkeiten.<br />
Aber schon in den<br />
Zwischenläufen steigerte es sich.<br />
Im Kampf um Platz 43–49 setzten<br />
sich die Dragons schließlich gegen<br />
sechs Gegner durch – und gewannen<br />
souverän das Schlussrennen in<br />
der Finalrunde.<br />
Laut Stadionsprecherin waren<br />
die HGZ-Dragons die erste Mannschaft,<br />
die als Newcomer in der<br />
Fun/Sport-Klasse gestartet ist und<br />
sich aus dem Stand heraus dort behaupten<br />
konnte.<br />
Abends klang die Veranstaltung<br />
mit einer Party für alle Teilnehmer<br />
aus. Die „Drachen“ von Harz Guss<br />
Zorge wollen auch im nächsten<br />
Jahr wieder an den Start gehen.<br />
mh<br />
Ein Drachenboot ist ein besonders langes Paddelboot, das seinen<br />
Ursprung als stilisierte Darstellung eines Drachen im Altertum Asiens hat.<br />
Bei den „International Dragonboat Races“ in Hannover wurden Standard-<br />
Sportboote nach der EDBF-Europanorm gefahren. Sie sind ohne Kopf und<br />
Schwanz 12,49 m lang, 1,16 m breit und etwa 250 kg schwer. Der Rumpf<br />
ist aus Glasfaser. Die Besatzung besteht aus maximal 20 Paddlern, einem<br />
Steuermann und einem Trommler. Die Paddler auf der ersten Bank geben<br />
die Schlagfrequenz vor und bestimmen so wesentlich die Renntaktik. Der<br />
Trommler nimmt diese Frequenz auf und schlägt entsprechend die Trommel.<br />
mh<br />
Werksfoto
Werksfoto<br />
Werksfoto<br />
Respekt.<br />
GUSS<br />
Lauffest. Am<br />
8. AOK-<br />
Firmenlauf in Unna nahmen rund<br />
3.700 Läufer (und Walker) aus<br />
250 Firmen teil, unter ihnen auch<br />
ein Team von Walter Hundhausen.<br />
Die Teilnehmer ließen es sich auch<br />
in diesem Jahr nicht nehmen, ihr<br />
Gesundheitsbewusstsein aktiv unter<br />
Beweis zu stellen. Der Lauf ging<br />
über 5,5 km, gestartet wurde in<br />
den frühen Abendstunden. Dank<br />
gutem Wetter erlebten Veranstalter,<br />
Publikum und natürlich auch<br />
Läufer und Walker ein gelungenes<br />
Fest. Das WH-Team von links nach<br />
rechts: Leon Hill, Martin Heistermann,<br />
Ulrich Hill, Michael Tunkel,<br />
Jo Walas, Hans-Günter Geck, Peter<br />
Gähl, Turgay Aykac, Reyhan Karatas,<br />
Murat Gür, Wolfgang Blatt<br />
und Bert Mädefessel. Vorne: Katrin<br />
Hamann und Janine Alexius.<br />
nh<br />
Easy Work. Dieses<br />
Wort-<br />
Etikett tragen bei Walter Hundhausen<br />
ab sofort Arbeitsplätze,<br />
die verletzten bzw. leistungsbeeinträchtigten<br />
Mitarbeitern zeitweilig<br />
ermöglichen, trotzdem ihrer Arbeit<br />
nachzukommen und sich wieder in<br />
den Arbeitsprozess zu integrieren.<br />
Der Betriebsrat hatte einen Wettbewerb<br />
mit Gutscheinen über 120,<br />
110 und 100 Euro ausgelobt, um<br />
diesen griffigen Namen zu finden.<br />
Der Vorschlag von Katrin Hamann<br />
(Personalabteilung) machte das<br />
Rennen. Die Gutscheine wurden<br />
bei der Belegschaftsversammlung<br />
verlost. Hier gratulieren Andrea Redmann<br />
(Personalabteilung, Bildmitte)<br />
und Betriebsrat Hans-Günter Geck<br />
der Namensgeberin Katrin Hamann.<br />
nh<br />
Fotos: respekt.tv<br />
Diese Aktion zieht sich wie ein<br />
roter Faden durch die gesamte<br />
GMH Gruppe. Auch im Ruhrgebiet bei der Gießerei<br />
Walter Hundhausen (WH) zeigte man Flagge – diesmal im Rahmen einer Fußballaktion mit Beteiligung der ehemaligen<br />
Fußball-Weltmeisterin und Schirmfrau der Respekt-Aktion: Sandra Minnert. Sie spielte 18 Jahre in der<br />
Frauenfußball-Bundesliga, 15 Jahre in der Frauen-Nationalmannschaft, war sechsmal DFB-Pokalsiegerin, fünfmal<br />
Deutsche Meisterin, viermal Europa- und zweimal Weltmeisterin und gewann zweimal Olympia-Bronze. 2011<br />
zählte sie zu den Botschafterinnen der FIFA-Frauen-WM. Wie positiv sich ein respektvolles Miteinander auch im<br />
Sport auswirkt, hat Sandra Minnert in ihrer langjährigen Karriere hautnah miterlebt. Sie war als „Promotorin“<br />
angereist, um das Torwandschießen im Vorfeld der Belegschaftsversammlung noch interessanter zu machen. Mit<br />
seiner Unterschrift bekannte sich jeder Torwandschütze zur Respekt-Aktion gegen Fremdenhass und Rassismus.<br />
Weitere Infos: http://www.respekt.tv/events/unternehmen. Das Foto zeigt Schirmfrau Sandra Minnert zusammen<br />
mit dem WH-Betriebsratsvorsitzenden Reinhard Pilk (links) und seinem Stellvertreter Joachim Walas.<br />
nh<br />
glück auf · 3/2012 ......... 34<br />
Eigeninitiative.<br />
Ende Juni besuchte die Klasse 10<br />
IM (= Industriemechaniker) des<br />
Berufskollegs für Technik („Cuno 2“) die Gießerei Hundhausen (WH) in<br />
Schwerte. Begleitet wurde die Gruppe von Dieter Grefe. Nach einem<br />
interessanten Vortrag von Sebastian Voss (Gießerei-Nachwuchs-Ingenieur)<br />
ging es durch Betrieb und Werkstätten. Begleitet wurden die Gäste von<br />
Hans-Peter Limberg (Fachkraft für Arbeitssicherheit) und Dirk Henneboele<br />
(Meister Mechanische Werkstatt). Die Azubis waren allesamt im zweiten<br />
Ausbildungsjahr und zeigten sich ausgesprochen interessiert an den<br />
Abläufen einer Gießerei. Angeregt hatte den Besuch der WH-Auszubildende<br />
Nic Fietkau (Industriemechaniker), der seinen Klassenkameraden zum<br />
einen seinen Arbeitsplatz und zum anderen die Produktion von Gussteilen<br />
vorstellen wollte.<br />
Sebastian Voss<br />
PERSONALIA<br />
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />
Walter Hundhausen GmbH<br />
25 Jahre: Christoph Fuderholz (Modellbau), Marcus Goebel (Kernmacherei),<br />
Iris Kurzbuch (Controlling/EDV), Stephan Schiefer (Schmelzbetrieb),<br />
Andreas Schmieding (Arbeitsvorbereitung), Joerg Schneider<br />
(Personal- und Arbeitswirtschaft) und Hasan Soenmez (Service)<br />
35 Jahre: Ric Fernandez-Fern (Endfertigung), Peter Goral (Modellbau/<br />
Produktionstechnik), Fritz Hasse (Endfertigung), Frank Limberg (Technische<br />
Planung), Bernd Linder (Glüherei), Edmund Lingnau (Instandhaltung)<br />
und Artur Reysz (Modellbau)<br />
Harz Guss Zorge GmbH<br />
25 Jahre: Inge Altekruse-Wedler (KVP- und SBV-Beauftragte), Dirk Holland<br />
(Qualitätskontrolle), Jörg Kohlmeyer (Formanlage) und Andreas Liebing<br />
(Werkdienst)<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH<br />
25 Jahre: Mevlüt Bildik (Formvorbereitung), Axel Gröger (Modellschreinerei),<br />
Jens Klaas (Arbeitsvorbereitung) und Martin Plettau (Modellschreinerei)<br />
35 Jahre: Manfred Born (Controlling), Jürgen Baszok (Arbeitsvorbereitung),<br />
Klaus-Peter Meik (Poststelle), Frank Six (Formerei Maschinenguss),<br />
Ralf Szymanski (Formerei Maschinenguss) und Dirk Vogel (Arbeitsvorbereitung)<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH<br />
25 Jahre: Ekrem Boylu, Michael Jäger und Dinko Radja<br />
(alle Instandhaltung)<br />
Pleissner Guss GmbH<br />
25 Jahre: Jens Thiemert (Formanlage III)<br />
Stahlguss Gröditz GmbH<br />
10 Jahre: Markus Raethel (Formerei) und Stefan Schröter (Putzerei)<br />
30 Jahre: Rene Nagel (Putzerei) und Jens Schindler<br />
(Formerei/Kernmacherei)<br />
MWK Renningen GmbH<br />
10 Jahre: Rogerio Evaristo Graca (Putzerei) und Andreas Grüninger<br />
(Betriebsratsvorsitzender)<br />
15 Jahre: Nikolaos Kotsailidis (Putzerei)<br />
MWK Schwäbisch Gmünd GmbH<br />
10 Jahre: Sven Englbrecht (Gießerei)<br />
25 Jahre: Gerold Wahl (Schmelzerei)<br />
Foto: Sebastian Voss
ENGINEERING<br />
Krantechnik: Kranbau Köthen GmbH · Alpha-Elektronik GmbH · Saalfelder Hebezeugbau GmbH<br />
Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte ·<br />
<strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik GmbH<br />
Sechs neue Rangierloks für<br />
den Berliner <strong>Bahn</strong>verkehr<br />
WBA · Unternehmen setzt mehr als 100-jährige Tradition im Bau von Schienenfahrzeugen fort.<br />
echs Rangierlokomotiven des<br />
STyps RL65T hat die <strong>Windhoff</strong><br />
<strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik im Juli<br />
an die Berliner Verkehrsbetriebe<br />
(BVG) ausgeliefert. Die Berliner Verkehrsbetriebe<br />
betreiben das größte<br />
Straßenbahn-Netz Deutschlands<br />
und die Berliner U-<strong>Bahn</strong>. Sie ist eine<br />
der modernsten Untergrundbahnen<br />
in Europa und hat das größte<br />
zusammenhängende Nahverkehrsnetz<br />
dieser Art Deutschlands. Die<br />
Loks sind für den Einsatz im <strong>Bahn</strong>betrieb<br />
gedacht.<br />
Die kompakten Rangierlokomotiven<br />
zeichnen sich durch die<br />
leistungsstarke Kombination eines<br />
Deutz-Dieselmotors (330 kW) mit<br />
einem hydraulischen Turbogetriebe<br />
aus. So sind im Rangierbetrieb<br />
Spitzengeschwindigkeiten von<br />
bis zu 50 km/h möglich. Die verbrauchsgünstigeEinspritztechnologie<br />
und das zeitgemäße automatische<br />
Abgas-Regenerationssystem<br />
gewährleisten einen zeitgemäßen<br />
Betrieb: wirtschaftlich, schadstoffarm<br />
und damit umweltschonend.<br />
Die 20 t schwere Rangierlokomotive<br />
ist serienmäßig mit einem<br />
Gleit- und Schleuderschutz ausgerüstet.<br />
Dadurch werden beim<br />
Anfahren die Zugkraft und beim<br />
Bremsen die Bremskraft optimal an<br />
Die neue Rangierlok RL65T der Firma <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik, von der nun sechs Exemplare an die Berliner<br />
Verkehrsbetriebe ausgeliefert wurden.<br />
Völlig neue Dimensionen<br />
IAGM · Mehr Wärmebehandlungsoptionen, mehr Arbeits- und Umweltschutz<br />
Ein beeindruckendes Bild: eine Generatorwelle über einem der Abkühlbecken der IAG MAGNUM.<br />
it dem Neu- und Umbau<br />
Mzweier Abkühlbecken hat IAG<br />
MAGNUM ihr Leistungsspektrum<br />
in der Wärmebehandlung erweitert.<br />
Zu diesem Zweck wurde ein<br />
ehemaliges Öl-Abkühlbecken nach<br />
einer umfangreichen Sanierung auf<br />
Polymer umgestellt. Außerdem hat<br />
man ein zweites Wasser-Abkühlbecken<br />
auf 13 m verlängert.<br />
Beide Becken sind mit einer neuen<br />
Rührwerkstechnik bestückt. Sie<br />
ermöglicht, während des gesamten<br />
Abschreckvorganges die vorgeschriebenenWärmebehandlungs-<br />
parameter und eine gleichmäßige<br />
Temperaturführung einzuhalten.<br />
In den neuen Becken lassen sich<br />
Bauteile bis zu 10 m Länge und<br />
Stückgewichten bis zu 60 t härten<br />
oder vergüten. Bei diesem Fertigungsschritt<br />
werden rot glühende<br />
Bauteile – je nach Werkstoff – bei<br />
Temperaturen von circa 1.000 °C in<br />
den Abkühlbecken abgeschreckt.<br />
Je nach Werkstoff kann man<br />
durch Härtung oder Vergütung<br />
die Verschleißfestigkeit verbessern<br />
oder das Verhältnis von Zähigkeit<br />
zu Festigkeit einstellen. Dabei kön-<br />
Foto: Marcus Klimek<br />
nen nahezu alle technisch interessanten<br />
Stahllegierungen optimal<br />
für ihren Einsatz wärmebehandelt<br />
werden, beispielsweise Werkzeugstahl<br />
für den Formenbau.<br />
Erfreulicher Zusatzeffekt der<br />
Investition: Das Verfahren ist<br />
modern und umweltfreundlich.<br />
Da man jetzt mit wasserlöslichen<br />
Polymerlösungen arbeitet, bietet<br />
IAG MAGNUM nicht nur mehr<br />
Qualität in der Wärmebehandlung,<br />
sondern auch mehr Arbeits- und<br />
Umweltschutz.<br />
Marcus Klimek<br />
glück auf · 3/2012 ......... 35<br />
Werksfoto<br />
Feuer und Flamme.<br />
<strong>Windhoff</strong>, der<br />
Systemlieferant<br />
Seit 1889 ist die <strong>Windhoff</strong><br />
<strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik im<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
ein fester Begriff. Dies gilt auch<br />
seit 1910 für den Lokomotivbau.<br />
Heute ist das Unternehmen einer<br />
der wichtigsten Systemlieferanten<br />
für die <strong>Bahn</strong>- und die allgemeine<br />
Industrie. Die neue Rangierlok<br />
RL65T gliedert sich harmonisch in<br />
die Produktpalette der <strong>Windhoff</strong>-<br />
Rangiertechnik ein, die Anlagen<br />
und Fahrzeuge von 20 bis 240 kN<br />
umfasst.<br />
die vor Ort herrschenden Reibverhältnisse<br />
angepasst.<br />
Die RL65T ist flexibel einsetzbar<br />
und ermöglicht nicht nur den<br />
Betrieb als Solo-, sondern auch<br />
als Doppellok in der sogenannten<br />
Doppeltraktion. Bei zwei gekoppelten<br />
Zweiachsern (quasi als<br />
Vierachser) können Zugmassen bis<br />
300 t in Gefällen bis 40 Prozent bewegt<br />
werden. Die Bedienung ist auf<br />
den Einsatz im täglichen Rangierbetrieb<br />
abgestimmt und ergonomisch<br />
an die zwei Lokführerstände<br />
angeglichen. Eine Ausstattung mit<br />
Funkfernsteuerung ist ebenfalls<br />
möglich.<br />
Die RL65T und weitere Produkte<br />
der <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik<br />
sind übrigens auch auf<br />
der diesjährigen „InnoTrans“ zu<br />
sehen, der weltweit größten <strong>Bahn</strong>messe.<br />
Frank Smolny<br />
Foto: Heiko Koop<br />
Es ist nicht immer<br />
möglich, spannungsund<br />
verzugsfreie Schweißkonstruktionen herzustellen. Das gilt auch für<br />
die Herstellung von Tripods bei WeserWind. Denn die beim Schweißen<br />
eingebrachte Wärme verursacht bei der Schweißkonstruktion Schrumpfungen<br />
– und damit auch Spannungen. Auch andere Fertigungsverfahren<br />
wie Stanzen, Walzen und Ziehen können Spannungen im Material verursachen<br />
und weiter erhöhen. Anstatt die verzogenen Bauteile oder Anbauteile<br />
zu erneuern, bietet sich eine preiswertere Lösung an: das Flammrichten.<br />
Es beruht auf der Grundlage, dass sich Werkstoffe beim Erwärmen<br />
ausdehnen und beim Abkühlen zusammenziehen. Es hat sich über Jahre<br />
als ein sehr nützliches und effektives Verfahren erwiesen – am häufigsten<br />
zum Beseitigen von Beulen oder bei Plattenfeldern. Abhängig vom betroffenen<br />
Bauteil kann die Wärme in unterschiedlichen Varianten einwirken:<br />
punkt-, strich-, oval- oder keilförmig. Je nach Form und Bauteil kann auch<br />
eine Kombination der Erwärmungsarten sinnvoll sein. Bei WeserWind<br />
arbeiten zwei erfahrene Flammrichter: Matthias Renken und Arno Kerbstat,<br />
der hier eine Naht am Zentralrohr richtet.<br />
Heiko Koop
ENGINEERING<br />
In vollen Zügen genießen<br />
WW · Familientage werden in den Unternehmen der GMH Gruppe unterschiedlich gefeiert. In Bremerhaven<br />
hatte man sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen – indem man die Stadt mit einbezog.<br />
m 7. Juli, morgens um 10 Uhr,<br />
Abetrat WeserWind-Geschäftsführer<br />
Dirk Kassen das eigens für<br />
den Familientag errichtete Podium<br />
am Produktionsstandort Lunedeich.<br />
Dicht hinter ihm folgten<br />
der Bremerhavener Oberbürgermeister<br />
Melf Grantz und BIS-Geschäftsführer<br />
Nils Schnorrenberger<br />
(Bremerhavener Gesellschaft für<br />
Investitionsförderung und Stadtentwicklung<br />
mbH). Vom Podium<br />
aus begrüßte Dirk Kassen herzlich<br />
Einfach tierisch: Ausflug zum Zoo am Meer.<br />
die über 250 Mitarbeiter und deren<br />
Familien, die am Nord-Tor auf Einlass<br />
warteten. Melf Grantz und Nils<br />
Schnorrenberger zogen ihm gleich<br />
und machten Appetit auf das Tagesprogramm,<br />
das die Besucher<br />
auch nach Bremerhaven führen<br />
sollte.<br />
Nach einer guten halben Stunde<br />
öffnete sich das Nord-Tor und<br />
Dirk Kassen bat seine Besucher herein.<br />
Die Familien strömten in die<br />
12.500 m 2 große Produktionshalle<br />
Die Gäste strömten in die Fertigungshalle am<br />
Lunedeich – und waren augenblicklich fasziniert<br />
von den Ausmaßen der Tripod-Riesen.<br />
– und kamen aus dem Staunen<br />
kaum heraus. Nahezu alle Köpfe<br />
blickten an den Tripod-Riesen empor.<br />
Nicht nur die bei WeserWind<br />
arbeitenden Familienmitglieder,<br />
sondern auch Geschäftsführer Dirk<br />
Kassen mussten den Gästen genau<br />
erklären, was es zu sehen gab.<br />
Die BIS hatte einen Informationsbus<br />
auf dem WeserWind-Platz<br />
aufgefahren. Dort durchstöberten<br />
die Familien zwischendurch Wohnungsangebote<br />
und deckten sich<br />
glück auf · 3/2012 ......... 36<br />
Fotos: Jan Reiners<br />
reichlich mit Infoblättern ein. Die<br />
gute Zusammenarbeit mit der BIS<br />
zeigt übrigens, dass WeserWind<br />
nicht nur an der Arbeitskraft, sondern<br />
auch sehr an dem Wohl seiner<br />
Mitarbeiter interessiert ist.<br />
Etwa zwei Stunden hielten sich<br />
die Besucher bei entspannter At-<br />
Stürmisch.<br />
mosphäre in und außerhalb der<br />
Halle auf. Dann rollten bei bestem<br />
Wetter die Busse an, die für den<br />
weiteren Tagesablauf benötigt wurden.<br />
Und nachdem die prall gefüllten<br />
Lunch-Pakete verteilt waren,<br />
hieß es wenig später: „Bitte einsteigen<br />
und Türen schließen.“<br />
Der erste Stopp war das Auswandererhaus<br />
in den Bremerhavener<br />
Havenwelten. Um die Tourist<br />
Guides bildeten sich kleine Gruppen,<br />
die bei einem Spaziergang<br />
rund ums Hafenbecken wissbegierig<br />
der Entstehungsgeschichte Bremerhavens<br />
lauschten. Danach ging<br />
es aufwärts: Oben auf dem Sail-City-<br />
Hochhaus konnte Bremerhaven<br />
aus der Vogelperspektive erneut<br />
punkten und ließ sich bereitwillig<br />
fotografieren.<br />
Nachdem alle Fragen beantwortet<br />
waren und alle ausreichend<br />
Sonne getankt hatten, gingen<br />
Groß und Klein getrennte Wege:<br />
Die Kinder konnten entweder im<br />
Zoo den Eisbären beim Baden zuschauen<br />
oder im Klimahaus auf<br />
dem 8. Längengrad rund um die<br />
Erdkugel wandern. Den Erwachsenen<br />
machte man die kleine, aber<br />
feine Seestadt Bremerhaven mit<br />
ihren vielen Vorzügen schmackhaft:<br />
Angefangen am längsten<br />
Container-Terminal der Welt ging<br />
es durch Lehe mit seinen schönen<br />
Gebäuden vorbei an einer Vielzahl<br />
von Krippen, Kindergärten und<br />
Schulen.<br />
Der Familientag endete – nachdem<br />
sich Kinder und Eltern wiedergefunden<br />
hatten – auf dem<br />
WeserWind-Werksgelände mit einem<br />
Grillfest. Trotz eines kurzen<br />
Schauers klang der Tag schön aus.<br />
Nachdem die Kinder vom Spielen<br />
auf der Hüpfburg erschöpft und die<br />
Eltern gesättigt vom Grillgut das<br />
Gelände verließen, verrieten zufriedene<br />
Gesichter: Die Mitarbeiter<br />
und deren Familien hatten den Tag<br />
in vollen Zügen genossen. Den Organisatoren<br />
war es gelungen, das<br />
familienfreundliche Bremerhaven<br />
und WeserWind von ihrer besten<br />
Seite zu zeigen.<br />
Jan Reiners<br />
Wer malt den stärksten Sturm? Auf dem<br />
Familientag konnten die Kinder der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Ihre „Sturmund-Drang-Zeit“<br />
haben die jungen Künstler sicher noch vor sich. Aber<br />
war das Ganze nur ein Sturm im Wasserglas? Oder wollten die Michelangelos<br />
von morgen einfach nur Sturm läuten für eine Energiewende? Es<br />
lag was in der Luft beim Familientag, etwas, wogegen man Sturm laufen<br />
muss, ehe es sich in Luft auflöst. Sicher haben sie unsere Herzen schon<br />
längst im Sturm erobert und lassen uns nicht in der Luft hängen. Und<br />
anstatt Löcher in Luft zu starren, haben sie lieber die Ruhe vor dem Sturm<br />
genutzt und uns gezeigt: Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen<br />
die einen Mauern, die anderen Windmühlen! Dabei wollten sie weder<br />
Wind säen, noch Sturm ernten und schon gar keine heiße Luft produzieren,<br />
sondern die stürmischen Zeiten einfach nur zu Papier bringen. Fazit:<br />
Es gibt überhaupt keinen Grund, die Ergebnisse in der Luft zu zerreißen<br />
– auch wenn die Luft an der Spitze sicherlich dünn wird. Erstaunlich allerdings<br />
sind die vielen Blitzeinschläge.<br />
rs
Gegenseitiges<br />
Beschnuppern<br />
KBK · Studenten kamen bestens vorbereitet auf<br />
die Messe – und stellten ganz gezielt ihre Fragen.<br />
Wollten gegenseitig mehr voneinander erfahren: Kranbau-Köthen-Mitarbeiter Ingo<br />
Brötzmann und Hendrik Siemionek im Gespräch mit Absolventen.<br />
irmenkontaktmessen ermög-<br />
Flichen Studenten, potenzielle<br />
Arbeitgeber in persönlichen Gesprächen<br />
kennenzulernen und<br />
frühzeitig Kontakte zu knüpfen.<br />
Zudem können sie sich darüber<br />
informieren, was der Arbeitsmarkt<br />
von ihnen erwartet.<br />
Kranbau Köthen nutzte im Mai<br />
die Kontaktmesse der Hochschule<br />
Magdeburg-Stendal, um sich mit<br />
50 weiteren Betrieben als attraktives<br />
Unternehmen zu präsentieren,<br />
das Praktikumsplätze, Abschlussthemen<br />
und Arbeitsplätze für<br />
Einsteiger bereithält. Schließlich<br />
ist der Ingenieur-Nachwuchs aufgrund<br />
des demografischen Wandels<br />
auch im Kranbau gefragt.<br />
Die Messe bot den Kranbauern<br />
die Chance, potenzielle Bewerber<br />
ENGINEERING<br />
Werksfoto<br />
schon im Vorfeld kennenzulernen.<br />
Ihnen konnten sie erläutern, welche<br />
Berufseinstiege Kranbau Köthen<br />
jungen Ingenieuren zu bieten<br />
hat. Die angehenden Akademiker<br />
wiederum hatten auf dem gut besuchten<br />
Stand die Chance, sich<br />
umfassend über das Unternehmen<br />
zu informieren.<br />
Auch mit Ingo Brötzmann (Leiter<br />
Konstruktion) und Hendrik<br />
Siemionek (Personalwesen) kamen<br />
viele ins Gespräch. Es zeigte sich,<br />
dass die jungen Leute durchaus<br />
vorbereitet auf die Messe kamen<br />
und gezielt Fragen stellten. Hoch<br />
im Kurs standen dabei Themen wie<br />
flexible Arbeitszeiten, Vergütung<br />
oder auch Spielräume für die Familienzeit.<br />
Hendrik Siemionek<br />
„Völkerfreundschaft“ hilft<br />
Schülern bei der Berufswahl<br />
KBK · Die Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ ist Kooperationspartner der<br />
Kranbauer. Jetzt erhielt sie erneut das „Berufswahl-Siegel“ von Sachsen-Anhalt.<br />
Offizielle Übergabe der Zertifikate des Berufswahl-Siegels bei der IHK in Magdeburg: Schulleiter Armin Freyer (rechts), Lehrerin<br />
Cornelia Stork mit zwei Schülern der Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ (Mitte), Hendrik Siemionek (KBK, 5. von links) mit<br />
Vertretern des Kultusministeriums, der IHK und des Qualifizierungsförderwerkes Chemie.<br />
ie Sekundarschule „Völker-<br />
Dfreundschaft“ wurde bereits<br />
zum zweiten Mal mit dem „Zertifikat<br />
des Berufswahl-Siegels Sachsen-<br />
Anhalt“ ausgezeichnet. Ermittelt<br />
wird das Siegel in einem standardisierten<br />
Zertifizierungsverfahren.<br />
Gewürdigt werden soll mit der Auszeichnung<br />
die vorbildliche Arbeit<br />
in der Berufswahlorientierung, die<br />
den Schülerinnen und Schülern geboten<br />
wird.<br />
Mit zur Auszeichnung beigetragen<br />
hat sicherlich auch Kranbau<br />
Köthen. Denn die Kranbauer<br />
unterstützen die Schule im Rahmen<br />
einer Kooperationsvereinbarung,<br />
die seit März 2011 besteht.<br />
Das Unternehmen lud zum Beispiel<br />
Schüler, die sich für die Metallbe-<br />
glück auf · 3/2012 ......... 37<br />
arbeitung interessierten, zu Betriebsbesichtigungen<br />
ein. Bei den<br />
„Tagen der Berufsorientierung“<br />
für die Klassenstufe 9 bekamen die<br />
Jugendlichen von der Personalabteilung<br />
Tipps, wie sie ihre Bewerbungsunterlagen<br />
optimal gestalten<br />
und Vorstellungsgespräche führen.<br />
Die Tagungsräume des Unternehmens<br />
stehen der Schule ebenfalls<br />
offen – sei es für die Weiterbildung<br />
von Fachlehrern, sei es für die Treffen<br />
des Arbeitskreises „SchuleWirtschaft“.<br />
Und im nächsten Jahr will<br />
man die Schule im Unterrichtsfach<br />
„Wirtschaft“ unterstützen.<br />
Neben der Sekundarschule „Völkerfreundschaft“<br />
wurden noch elf<br />
weitere Schulen ausgezeichnet. An<br />
der feierlichen Ehrung bei der IHK<br />
Foto: Hendrik Siemionek<br />
Werksfoto<br />
Magdeburg nahmen etwa 200 Gäste<br />
nicht nur aus den Lehreinrichtungen,<br />
sondern auch aus Wirtschaft<br />
und Politik teil.<br />
Zu den ersten Gratulanten gehörte<br />
Kultusminister Stefan Dorgerloh,<br />
der auch die Festansprache<br />
hielt. An die Schüler gewandt<br />
betonte der Minister: „Die richtige<br />
Berufswahl zu treffen ist einer<br />
der wichtigsten Schritte im Leben<br />
eines jungen Menschen.“<br />
Praxisnähe und regionale Vernetzung<br />
sind den Verantwortlichen<br />
besonders wichtig. Deshalb<br />
will sich Kranbau Köthen auch in<br />
Zukunft als Kooperationspartner<br />
engagieren.<br />
Hendrik Siemionek<br />
Wer bietet was?<br />
Welche Anforderungen stellen Unternehmen<br />
an ihre zukünftigen Auszubildenden?<br />
Was haben im Gegenzug die Unternehmen<br />
ihren Auszubildenden zu bieten?<br />
Diesen Fragen ging der Arbeitskreis<br />
SchuleWirtschaft während einer Weiterbildungs-<br />
und Informationsveranstaltung<br />
nach, die bei Kranbau Köthen stattfand.<br />
Eingeladen waren Lehrerinnen, Lehrer und<br />
Multiplikatoren, die im Landkreis Anhalt-<br />
Bitterfeld sich mit der Berufsorientierung<br />
beschäftigen. Zu Wort kamen sowohl Vertreter<br />
der Schulen als auch der Wirtschaft.<br />
Außerdem gab es Wissenswertes aus dem<br />
Bereich der Agentur für Arbeit. Zu Beginn<br />
der Veranstaltung hatte Kranbau Köthen<br />
thematisiert, welche aktuellen Anforderungen<br />
Unternehmen an Azubis stellen.<br />
An den Erfahrungsaustausch schloss sich<br />
ein Gang durch den Fertigungsbereich an.<br />
Dabei hatten die Gäste die Gelegenheit,<br />
den kompletten Entstehungsprozess einer<br />
Krananlage kennenzulernen – angefangen<br />
beim Zuschnitt der Einzelteile über die<br />
Werksmontage bis hin zur Verbindung des<br />
Krans mit der elektrischen Steuerungsanlage.<br />
Die Gäste zeigten sich sehr interessiert.<br />
Auf dem Bild erläutert Montageleiter Maik<br />
Stern den Besucherinnen und Besuchern,<br />
wie in Köthen eine Krananlage gefertigt<br />
wird.<br />
Hendrik Siemionek
ENGINEERING<br />
Koblenzer Rheinhafen erhält<br />
Containerkran aus Köthen<br />
KBK · Ein Kran mit 71 m Spannweite und 37 m nutzbarem wasserseitigen Ausleger<br />
wird nicht alle Tage montiert. Entsprechend viele Passanten beobachten fasziniert das<br />
Schauspiel vom Ufer aus. Auch das schlechte Wetter konnte sie nicht davon abhalten.<br />
Bei der Montage der Anbauteile an den Kranträgern war bis auf etwas Nieselregen die Welt noch in Ordnung.<br />
unkle Regenwolken ziehen<br />
Düber Koblenz hinweg. Ausgerechnet<br />
jetzt, als das Team von<br />
Kranbau Köthen im Koblenzer<br />
Rheinhafen mit den Vorbereitungen<br />
für die Zugmontage des Containerportalkrans<br />
beginnen will.<br />
Bei dem Riesenkran mit 54 (2 x 27)<br />
t x 71 + 37 m kein leichtes Unterfangen.<br />
Einen Tag zuvor hatte das<br />
Wetter noch mitgespielt. Da konnte<br />
man problemlos den Kranträger<br />
in die Montageposition drehen<br />
und die Stützen und Fahrwerke<br />
montieren.<br />
Diese Vormontage des Kranträgers<br />
– seine Gesamtlänge beträgt<br />
fast 122 m – musste parallel zur<br />
Wasserkante erfolgen. Dieses Verfahren<br />
hatten die Kranbauer mit<br />
dem Kunden, den Stadtwerken Koblenz,<br />
zuvor abgesprochen. Denn<br />
während der Vormontagezeit von<br />
mehreren Wochen durfte man<br />
Kurz vor dem Start herrschte alles andere als ideales<br />
Montagewetter im Koblenzer Rheinhafen.<br />
nicht die Zufahrt zum Hafengelände<br />
blockieren und den Hafenbetrieb<br />
über Gebühr beeinträchtigen.<br />
Jetzt ist Mittwoch, der Tag für<br />
die Aufrichtung des Krans. In der<br />
Nacht sind Hilfskrane auf der Baustelle<br />
eingetroffen, darunter vier<br />
Schwerlastkrane. Sie werden jetzt<br />
aufgerüstet und sollen die 350 t,<br />
die der Kranträger mit dem Elektrocontainer,<br />
dem Transformator,<br />
den Stützen und weiteren Anbauteilen<br />
wiegt, anheben.<br />
Einige Koblenzer sind zum Hafen<br />
gekommen, um sich das Schauspiel<br />
anzusehen. In gebührendem<br />
Abstand beobachten sie die Arbeiten.<br />
Jetzt geht nichts mehr, die Zufahrt<br />
zum Hafen ist gesperrt. Containerfahrzeuge<br />
müssen eine Zufahrt<br />
am anderen Ende des Hafens<br />
nutzen.<br />
Eine kurze Baubesprechung,<br />
dann ist es endlich so weit. Mit<br />
Mit zwei SPMT-Modultransportern wird der Kranträger<br />
zunächst um 90 Grad gedreht.<br />
zwei riesigen Traversen wird der<br />
Containerkran mithilfe der vier<br />
Autokrane langsam angehoben.<br />
Die wichtigste Rolle spielt dabei<br />
ein Beobachter, der in einem Personenkorb<br />
postiert ist und alles koordiniert.<br />
Von da aus, in 30 m Höhe, kann<br />
er die Situation überblicken und<br />
passende Anweisungen geben.<br />
Wichtig ist, dass alle vier Montagekrane<br />
gleichmäßig ziehen und der<br />
Kranträger des Containerkrans immer<br />
in der Waage bleibt.<br />
Vier Monteure beobachten dabei<br />
die Fahrwerke. Langsam richtet<br />
sich der Kran auf, die Fahrwerke<br />
laufen ordnungsgemäß auf den<br />
Schienen. Ohne Probleme reckt<br />
sich der Kran in die Luft. Nach<br />
einer Stunde hat er die erforderliche<br />
Höhe erreicht. Jetzt können<br />
die Querverbinder zwischen den<br />
Fahrwerken eingebaut und ver-<br />
glück auf · 3/2012 ......... 38<br />
Anschließend wird die vormontierte Stütze mithilfe<br />
der vier Autokrane eingehoben.<br />
Fotos: Rainer Lorenz<br />
Die Zugbänder werden montiert.<br />
Der Koblenzer Rheinhafen<br />
bolzt werden. In luftiger Höhe werden<br />
die Zugbänder verschweißt.<br />
Jetzt steht der Kran allein da, die<br />
Autokrane haben ihre Arbeit verrichtet.<br />
Was nicht mehr gebraucht<br />
wird, wird abgerüstet und verlässt<br />
die Baustelle. Die Monteure sind<br />
bereits mit den Vorbereitungsarbeiten<br />
für den nächsten Tag beschäftigt.<br />
Jetzt muss nur noch die Laufkatze<br />
montiert werden.<br />
Am nächsten Tag zufriedene Gesichter:<br />
Zur Montage der Laufkatze<br />
herrschen beste Wetterbedingungen.<br />
Viel Platz steht dafür nicht zur<br />
Verfügung, es ist eng, denn die Arbeiten<br />
können nur von der Landseite<br />
durchgeführt werden. Doch<br />
es klappt bestens.<br />
In den kommenden drei<br />
Wochen wurden alle restlichen<br />
Arbeiten erledigt und die<br />
Inbetriebnahme vorbereitet. Nach<br />
erfolgreichem Abschluss konnte<br />
der Kran dem Kunden übergeben<br />
werden und in Betrieb gehen.<br />
Rainer Lorenz<br />
Koblenz und Industrie – das war über Jahrzehnte ein Widerspruch. Lange<br />
glaubten die Stadtväter, allein von Militär und Verwaltung leben zu können.<br />
Bis sie von den wirtschaftlichen Realitäten eines Besseren belehrt<br />
wurden. Daher kommt es, dass der Koblenzer Rheinhafen eine „späte<br />
Geburt“ ist. Denn das Industriegebiet Rheinhafen wurde erst nach dem<br />
2. Weltkrieg entwickelt. Erst am 2. August 1957 erhielt ein Ingenieurbüro<br />
den Auftrag, die Vorplanungen für den Hafen in Wallersheim in Angriff<br />
zu nehmen. Dieser späte Start ins „Industriezeitalter“ hatte für den Hafen<br />
aber auch seine guten Seiten. Denn es entstanden dort moderne und vor<br />
allem auch umweltschonende Produktionsstätten. Zudem verstand man<br />
es, die Entstehung von Monostrukturen zu verhindern. Der Rheinhafen<br />
ist das ganze Jahr über hochwasserfrei und verfügt über ein trimodales<br />
Container-Terminal – das heißt, dass Container über drei verschiedene Verkehrsswege<br />
an- und abtransportiert werden können: über Wasser (Schiff),<br />
Schiene (Zug) und Straße (Lkw). Die Container-Umschlagsanlage wird von<br />
sieben Containerlinien zehnmal pro Woche fahrplanmäßig bedient. Der<br />
Gesamtumschlag beträgt über 1 Million Tonnen pro Jahr. Eigentümer sind<br />
die Stadtwerke Koblenz. Sie verfügen zudem über ein eigenes Schienennetz<br />
im Rheinhafen und über eigene Lokomotiven. Quelle: www.koblenz.<br />
de/wirtschaft_verkehr/wirtschaftsfoerderung_rheinhafen_rueckblick.html<br />
Die entscheidende Phase beginnt, als der Kran Zentimeter<br />
um Zentimeter in die Höhe gehoben wird.
RECYCLING<br />
Roh stoff Re cy cling: Roh stoff Re cy cling Os na brück GmbH · Adolf El ler mann GmbH ·<br />
Roh stoff Re cy cling Dort mund GmbH<br />
Autobahn ohne eigene<br />
Ausfahrt macht keinen Sinn<br />
RRO · Landtagsabgeordnete besuchten den Osnabrücker Hafen.<br />
rneut fanden Abgeordnete des<br />
ELandtagsausschusses „Häfen<br />
und Schifffahrt“ ihren Weg in den<br />
Osnabrücker Stadthafen, wo sie das<br />
Betriebsgelände der Rohstoff Recycling<br />
Osnabrück (RRO) aufsuchten.<br />
Eingeladen hatten die Landtagsabgeordneten<br />
Clemens Lammerskitten<br />
und Anette Meyer zu<br />
Strohen sowie Osnabrücks Bürgermeister<br />
Burkhard Jasper und RRO-<br />
Geschäftsführer Knut Schemme.<br />
Hintergrund ihres Besuches: die<br />
aktuelle Diskussion über die Auf-<br />
stellung einer Prioritätenliste für<br />
den weiteren Ausbau von Wasserstraßen.<br />
Dementsprechend stand der<br />
Osnabrücker Stichkanal im Mittelpunkt<br />
der Gespräche. Denn dessen<br />
Ausbau wurde in den letzten Jahren<br />
zwar umgesetzt, aber ohne die<br />
Schleusen an die neuen Größenverhältnisse<br />
anzupassen.<br />
Nach Meinung von Bernd-Carsten<br />
Hiebing, Schifffahrtsexperte<br />
der CDU-Landtagsfraktion, sind<br />
sowohl Stichkanal als auch Hafen<br />
Osnabrück ein „integraler Bestand-<br />
teil des Mittellandkanals“. Vor<br />
diesem Hintergrund hielt es der<br />
Landtagsabgeordnete Jan Ahlers<br />
für nicht nachvollziehbar, erst die<br />
Brücken zu bauen und den Stichkanal<br />
zu verbreitern, aber beim Bau<br />
der Schleusen ins Stocken zu geraten:<br />
„Ohne neue Schleusen für den<br />
Hafen wird der Mittellandkanal zu<br />
einer Autobahn ohne geeignete<br />
Abfahrt.“<br />
Am Ende des Besuches waren<br />
sich deshalb alle einig: Dem Stichkanal<br />
gebührt die gleiche Bewertung<br />
wie dem Mittellandkanal.<br />
Sorgen sich um die Zukunft des Osnabrücker Hafens (von links nach rechts): die Mitglieder des Land tages Clemens Lammerskitten,<br />
Reinhard Hegewald, Jan Ahlers und Anette Meyer zu Strohen, RRO-Geschäftsführer Knut Schemme, Bernd-Carsten Hiebing (Mitglied<br />
des Landtages), Stefan Rolfes (Vorstand Stadtwerke Osnabrück), Burkhard Jasper (Bürgermeister Osnabrück) und Matthias Krych<br />
(RRO).<br />
Hightech an der Waage<br />
fällt positiv ins Gewicht<br />
RRD · Neues Waagekonzept optimiert Erfassung der Stoffströme.<br />
islang setzte die Rohstoff Re-<br />
Bcycling Dortmund (RRD) beim<br />
Stahlwerk Bous für die Schlackenaufbereitung<br />
eine eigene Waage<br />
ein. Und ESB (Engineering Steel<br />
Belgium) versorgte sie mit Schrotten,<br />
die zuvor über die ESB-Waage<br />
verwogen worden waren.<br />
Beide Waagen hatten allerdings<br />
einen gravierenden Nachteil: Sie<br />
druckten Wiegekarten aus, auf<br />
denen für RRD wenig verwertbare<br />
Angaben standen – Grund genug,<br />
sich über die Optimierung des<br />
Waageprozesses Gedanken zu machen.<br />
An seinen eigenen Standorten<br />
verwendet der Geschäftsbereich<br />
Rohstoff Recycling ein Waageprogramm,<br />
das es ermöglicht, direkt<br />
ins SAP-System zu buchen. Darüber<br />
hinaus werden Schrottsorten,<br />
Lieferanten, Radioaktivitätsmessungen,<br />
IP-Kamerabilder und weitere<br />
konfigurierbare Schnittstellen<br />
abgefragt. Schnell war klar: Dieses<br />
Waageprogramm könnte RRD<br />
auch an den Standorten Bous und<br />
Seraing die Abrechnung und Stoffstromkontrolle<br />
erleichtern. Von<br />
dieser Idee konnten auch die Ent-<br />
scheider von ESB überzeugt werden.<br />
Dabei kam der Idee die Tatsache<br />
entgegen, dass für deren Waage<br />
eh Reparaturarbeiten anstanden.<br />
Gemeinsam überlegte man sich ein<br />
Konzept für ein werkslogistisches<br />
Foto: Stefan Hegner<br />
Die Leichtigkeit der Bedienung demonstriert Alexander Schroers<br />
(Kupfer Recycling Rheydt GmbH) der RRD-Mitarbeiterin Ute<br />
Immich bei ESB in Seraing.<br />
Wägesystem.<br />
Dabei wurden<br />
der Ablaufprozess,<br />
die Art<br />
der Dokumentation<br />
und die<br />
Foto: Ingo Dauer<br />
Die Erfassungsmaske der Waage<br />
glück auf · 3/2012 ......... 39<br />
Eine Schlechterstellung gegenüber<br />
anderen Stichkanälen, wie die<br />
nach Salzgitter und Hildesheim,<br />
dürfe es deswegen nicht geben.<br />
Und Clemens Lammerskitten<br />
formulierte unmissverständlich:<br />
„Bei der Einstufung in eine Prioritätenliste<br />
darf es nicht nur nach<br />
der umgeschlagenen Tonnage<br />
gehen, sondern auch nach Wertschöpfung<br />
und Arbeitsplätzen.“ Er<br />
fordert deshalb, den Osnabrücker<br />
Hafen in das Transeuropäische Verkehrsnetz<br />
(TEN-V) aufzunehmen.<br />
Dr. Knut Schemme<br />
H wie Hohlkörper<br />
Schrott-<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
TEN-V<br />
TEN-V steht für Transeuropäische<br />
Verkehrsnetze. Dazu zählen<br />
Straßen, Eisenbahnstrecken,<br />
Flughäfen, Seehäfen und Binnenwasserstraßen.<br />
Die EU will sie<br />
schrittweise bis 2050 ausbauen<br />
und vereinheitlichen, um die<br />
europäischen Regionen miteinander<br />
besser zu vernetzen und<br />
damit den Waren- und Personenverkehr<br />
zu erleichtern.<br />
Dass Schrott keine brennbaren Materialien und keine Munition enthalten<br />
darf, leuchtet jedem sofort ein. Aber weshalb müssen Schrottlieferungen<br />
an Stahlwerke und Gießereien auch frei von geschlossenen Hohlkörpern<br />
sein, wie in allen Stahlschrott-Sortenlisten und Lieferbedingungen im<br />
gleichen Atemzug erwähnt wird? Es gibt sogar eigens berufsgenossenschaftliche<br />
Vorschriften zu Spreng- und Hohlkörpern im Schrott. Und<br />
Lieferanten müssen jährlich schriftlich bestätigen, dass „der gelieferte<br />
Schrott auf Grund einer Prüfung frei von Sprengkörpern, explosionsverdächtigen<br />
Gegenständen und geschlossenen Hohlkörpern ist“.<br />
Warum solch ein Aufwand bezüglich geschlossener Hohlkörper? Und<br />
worum handelt es sich dabei eigentlich?<br />
Zu geschlossenen Hohlkörpern zählen zum Beispiel geschlossene Getriebe,<br />
leere Gasflaschen, Feuerlöscher, geschlossene Fässer, Kanister und<br />
sonstige Behälter. Was passiert, wenn ein solcher Hohlkörper mit dem<br />
Schrottmix in die etwa 1.640 °C heiße Restschmelze eines E-Ofens wie<br />
dem der GMHütte fällt?<br />
Die Ausdehnung der darin eingeschlossenen Luft durch die Erwärmung<br />
führt zu solch einem Druckanstieg, dass es beim Aufschmelzen des Behälters<br />
zu einer explosionsartigen Druckentladung kommt. Noch gefährlicher<br />
ist es, wenn die Hohlkörper mit Flüssigkeiten gefüllt sind. So werden<br />
zum Beispiel aus einem Liter Wasser bei einer Erhitzung auf 100 °C etwa<br />
1,7 m³ Dampf – also eine Volumenvergrößerung um das 1.700-fache mit<br />
einem entsprechenden Druckanstieg. Und dies kommt einer Explosion<br />
mit möglicherweise verheerenden Auswirkungen gleich.<br />
Hohlkörper können übrigens leicht „entschärft“ werden: durch ein im<br />
Durchmesser mindestens 10 cm großes Loch.<br />
Armin Schröder<br />
Datenströme gemeinsam neu definiert<br />
und optimiert.<br />
Am Ende entschied man sich für<br />
ein SB-Terminal, mit dessen Hilfe<br />
die Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge<br />
selbst verwiegen können. Bedient<br />
wird es intuitiv-einfach über einen<br />
Touchscreen. Um auch internationalen<br />
Anforderungen gerecht<br />
zu werden, wurde das bestehende<br />
Waageprogramm um eine multilinguale<br />
Terminalversion erweitert.<br />
Zurzeit „spricht“ es Deutsch,<br />
Englisch, Französisch und künftig<br />
auch Niederländisch.<br />
Schließlich wurde das Programm<br />
um eine neue Druckersteuerung ergänzt<br />
und in das Domänen-Netzwerk<br />
integriert. Jetzt kann man<br />
jede Wiegekarte – sie wird im DIN-<br />
A4-Format ausgegeben – als Kopie<br />
in Echtzeit ausdrucken, und zwar<br />
an jedem beliebigen Drucker des<br />
Geschäftsbereiches Rohstoff Recycling,<br />
des Stahlwerkes Bous oder der<br />
ESB.<br />
Das Backend für das Programm<br />
liefert eine Microsoft-SQL-Server-<br />
Datenbank. Sie gleicht die Stammdaten<br />
automatisch mit dem in<br />
der GMH Gruppe eingesetzten<br />
SAP-System ab. Auf Werksebene<br />
werden die Wiegedatensätze dann<br />
getrennt. Deshalb können sie in<br />
unterschiedlichen SAP-Systemen<br />
verbucht werden.<br />
Aber wie kann man sicher sein,<br />
dass das verwogene Material dem<br />
Material entspricht, das der Lkw-<br />
Fahrer an der Waage erfasst hat?<br />
Von jeder Verwiegung werden<br />
vier Fotos aufgenommen, die auf<br />
der Wiegekarte abgedruckt werden.<br />
Zwei Fotos dokumentieren<br />
die Ware, und die anderen beiden<br />
Fotos zeigen die Kennzeichen des<br />
Lkw vorne und hinten. Bilder und<br />
Wiegekarten können jederzeit separat<br />
aufgerufen, nachgedruckt<br />
und exportiert werden. Über ein<br />
Customizing-Modul ist die Art der<br />
Kameraanbindung (Videokarte,<br />
Dateisystem oder IP-Kamera) konfigurierbar.<br />
Weitere Highlights runden das<br />
Programm ab. Dazu gehören zum<br />
Beispiel eine Active-Directory-Integration,<br />
ein detailliertes Customizing<br />
sowie die Ansteuerung<br />
verschiedener Waagesysteme und<br />
Schnittstellen (zum Beispiel Barcodescanner,Radioaktivitäts-Messanlage,<br />
Lichtschranken, Schlagbaum).<br />
ds
SERVICE<br />
Weiterbildungsangebote<br />
im 4. Quartal 2012<br />
Dienstleistung: Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH · GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH ·<br />
GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · Edelstahl Service Center Burg GmbH · GMH Prüftechnik GmbH<br />
BGG: AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Tief in der Praxis verankert<br />
BGG · Office-Anwendungen: Arbeitsinstrumente, die Probleme lösen helfen.<br />
ie optimale Nutzung des Computers ist ein „Dauer-<br />
Dbrenner“ der Weiterbildung. In den EDV-Seminaren<br />
der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte<br />
lernen die Teilnehmer den Computer als Hilfsmittel bei<br />
der Problemlösung am Arbeitsplatz kennen. Nach einer<br />
Einführungsphase, die als Einstieg in den jeweiligen<br />
Lernabschnitt dient, werden immer wieder vertiefende<br />
praxisnahe Übungen bearbeitet. Die Teilnehmer lernen<br />
auf diese Weise, problemorientiert am PC zu arbeiten.<br />
Angebote<br />
Basiswissen<br />
Dauer Termine<br />
Grundhandhabung des PC – Die ersten Schritte am Computer 1 Tag 1.10.2012<br />
Basiswissen in Office – Die ersten Schritte mit Word und Excel<br />
Fortgeschrittenes Wissen – Office Anwendungen<br />
2 Tage 9. – 10.10.2012<br />
Word 2010 – Fortgeschrittene Textverarbeitung 2 Tage 22. – 23.10.2012<br />
Excel 2010 – Grundlagen Diagrammerstellung 1 Tag 5.11.2012<br />
Excel 2010 – Fortgeschrittenes Listenmanagement 1 Tag 4.10.2012<br />
Excel 2010 – Pivot-Tabellenauswertung 1 Tag 8.11.2012<br />
PowerPoint 2010 – Fortgeschrittene Techniken<br />
Fortgeschrittenes Wissen – Spezialanwendungen<br />
2 Tage 30. – 31.10.2012<br />
Access 2010 – Grundlagen Datenbankerstellung 3 Tage 15. – 17.10.2012<br />
Access 2010 – Fortgeschrittene Datenbankerstellung 3 Tage 12. – 14.11.2012<br />
Project 2010 – Grundlagen Projektplanerstellung 2 Tage – auf Anfrage –<br />
Unser Angebot zum Thema SAP<br />
SAP-Grundlagen 0,5 Tage 16.11.2012<br />
Seminar-Angebote der BGG<br />
Persönliche Entwicklung<br />
Termine Anmeldeschluss<br />
Effektive Kommunikation mit Mitarbeitern 15.11.2012 15.10.2012<br />
Erfolgreiche Moderation von Meetings und Besprechungen 12. – 13.11.2012 12.10.2012<br />
Kommunikation und Konfliktmanagement<br />
Workshops<br />
26. – 27.11.2012 24.10.2012<br />
Alter Fuchs oder Altes Eisen<br />
Gesundheit<br />
21. – 24.11.2012 28.9.2012<br />
Gesund mit Wechselschicht 15. – 16.11.2012 15.10.2012<br />
Gesunder Rücken<br />
Führungskompetenzen für erfahrene Führungskräfte<br />
18. – 19.10.2012 18.9.2012<br />
Leadership Reflection<br />
Führungskompetenzen für neue Führungskräfte<br />
21. – 22.11.2012 22.10.2012<br />
Der Weg zur professionellen Führungskraft 8. – 9.11.2012 8.10.2012<br />
Führungskompetenzen für Meister, Vorarbeiter und Teamleiter<br />
Führung Meister, Vorarbeiter, Teamleiter<br />
Betriebswirtschaft<br />
29. – 30.10.2012 28.9.2012<br />
Betriebswirtschaft für Techniker, Meister und Ingenieure Teil 1 19. – 20.11.2012 19.10.2012<br />
Foto: Maren Netkowski<br />
Studio.<br />
Ein Schulhalbjahr<br />
lang befassten<br />
sich Schülerinnen und Schüler<br />
der Carl-Stahmer-Hauptschule<br />
Georgsmarienhütte mit Metallverarbeitung,<br />
und zwar im Lernstudio<br />
der BGG. Beim Fertigen eines Grills<br />
oder einer Designeruhr konnten<br />
sie einen Vorgeschmack auf eine<br />
gewerblich-technische Ausbildung<br />
bekommen – unterstützt von dem<br />
Dozenten Peter Hoffmann (rechts)<br />
und dem Schulmitarbeiter Harald<br />
Krone. Das Lernstudio wird von<br />
der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />
gefördert und von<br />
der Servicestelle Schule-Wirtschaft<br />
koordiniert. Gut gelaunt nahmen<br />
die Jugendlichen am Ende ihre Auszeichnungen<br />
entgegen.<br />
Susanne Schubert<br />
glück auf · 3/2012 ......... 40<br />
Praxisnah.<br />
Bei der Ausbildungsmesse „Azubis werben<br />
Azubis“ stellten 31 regionale Betriebe mit<br />
ihren Azubis mehr als 20 gewerblich-technische Berufe und verschiedene<br />
duale Studiengänge vor. Veranstalter waren die BGG Berufsbildungsgesellschaft<br />
Georgsmarienhütte, die MaßArbeit des Landkreises Osnabrück<br />
und die Servicestelle Schule-Wirtschaft. Rund 350 Besucher konnten sich<br />
in der Werkstatt der GMHütte praxisnah über die verschiedenen Ausbildungsberufe<br />
informieren. Zudem hatten die Schüler Gelegenheit,<br />
einen Einstellungstest zu absolvieren, professionelle Bewerbungsfotos<br />
zu machen und ihre Bewerbungsmappen von Fachleuten checken zu<br />
lassen. Eltern und Schüler konnten sich auch über ein „Duales Studium“<br />
informieren. Diese Studiengänge werden vor allem in den Bereichen<br />
Betriebswirtschaft und Technik in Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />
Osnabrück angeboten. Das Foto zeigt eine Mitmachaktion der Obermeyer<br />
Maschinenbau GmbH: Beim Herstellen eines Flaschenöffners wurde<br />
gesägt und gefeilt.<br />
Susanne Schubert<br />
Abschied.<br />
PERSONALIA<br />
Nach 47 Arbeitsjahren ging Hans Grimm vom<br />
Edelstahl Service Center Burg in den Ruhestand.<br />
Das Schlosserhandwerk hatte er als Geselle bei einem Schlosserhandwerksmeister<br />
erlernt. Ab 1966 arbeitete er im damaligen Walzwerk Burg<br />
als Schichthandwerker im Vier-Schicht-System. Sein Interesse für Metall<br />
und Schrauben war unübersehbar. Hans Grimm nutzte die Chance, sich<br />
beruflich weiterzubilden – u. a. als Hydraulikmonteur. Sein Wissen gab er<br />
gerne an Lehrlinge und Kollegen weiter. Seine Auszeichnungen sprechen<br />
für seine Kompetenz (von links): Geschäftsführer Jürgen Böttrich, Hans<br />
Grimm, Betriebsrat Thomas Wittwer, Sylvia Folkmer und Jürgen Börner.<br />
Jürgen Börner<br />
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2012<br />
Foto: vl<br />
Werksfoto<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />
Edelstahl Service Center Burg GmbH<br />
10 Jahre: Dirk Komorowski (Fertigung) und Marco Pranke (Fertigung)<br />
30 Jahre: Sylvia Folkmer (Anlagentechnik)<br />
35 Jahre: Michael Eichwein (Fertigung), Detlef Hantke (Anlagentechnik)<br />
und Lutz Siemke (Fertigung)<br />
40 Jahre: Hans Ehricht (Fertigung)<br />
GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH<br />
25 Jahre: Stephan Bauschulte (IH-Team Kran), Ralf Bensmann (Anlagenteam<br />
Stahlwerk Automation), Frank Börger (Anlagenteam Stahlwerk),<br />
Guido Börger (Anlagenteam Stahlwerk), Jörn Brandhorst (IH-Team Reserveteilwirtschaft),<br />
Michael Frommeyer (Anlagenteam Walzwerk/Finalbetrieb<br />
Automation), Dirk Heuer (Anlagenteam Stahlwerk) und Burkhard Schmidt<br />
(Steuerungsteam Walzwerk/Finalbetrieb – Blankstahl)<br />
35 Jahre: Thomas Fischer (Steuerungsteam Walzwerk/Finalbetrieb – Blankstahl),<br />
Bernd Garus (Anlagenteam Walzwerk/Finalbetrieb), Thomas Krick<br />
(Anlagenteam Finalbetrieb), Andreas Kröger (IH-Team Stahlbau), Hans-Jürgen<br />
Krösche (IH-Team Stahlbau) und Heinz-Georg Schomaker (Anlagenteam<br />
Stahlwerk)
VERMISCHTES<br />
Nicht nur Ross<br />
und Reiter im Blick<br />
PG · Sprünge dokumentieren, Verweigerungen notieren, Zuschauer schauer im Zaum<br />
halten oder Pferde einfangen – eine Hindernis-Richterin ist vielfach elfach gefordert.<br />
Ulrike Libal arbeitet bei Pleissner<br />
Guss als Personalleiterin. In ihrer<br />
Freizeit engagiert sie sich für den<br />
Pferdesport – als Hindernis-Richterin.<br />
Hier berichtet sie von ihrer<br />
Tätigkeit beim Vielseitigkeits-<br />
Reitturnier in Holzerode:<br />
olzerode ist ein kleines Dorf im<br />
HLandkreis Göttingen. Es ist bekannt<br />
als das „Pferdedorf“, in dem<br />
vor allem im Sommer Vielseitigkeits-Reitern<br />
eine Menge geboten<br />
wird. Seit zwei Jahren verwirklichen<br />
wir uns hier nämlich einen<br />
Traum. Wir – das ist der Reit- und<br />
Fahrverein Holzerode – organisieren<br />
vor Ort ein internationales<br />
Zwei-Sterne-Vielseitigkeits-Reitturnier<br />
(CIC**).<br />
Herbert Klengel, Vereinsvorsitzender<br />
und Besitzer des Struthkrughofes,<br />
berichtete diesmal von 270<br />
gemeldeten Pferden. Zwei Stallzelte<br />
mit jeweils 120 Boxen nahmen<br />
die angereisten Vierbeiner auf.<br />
Natürlich ist Selberreiten in<br />
diesem Fall nicht das Richtige für<br />
eine Freizeitreiterin. Aber es werden<br />
immer viele helfende Hände<br />
gebraucht, damit das mehrtägige<br />
Turnier reibungslos über die Bühne<br />
gehen kann. Besonders wichtig ist<br />
dafür die Besetzung aller Hinder-<br />
nisse mit einem oder besser sogar<br />
mit zwei Hindernis-Richtern.<br />
In Holzerode sind bei der Zwei-<br />
Sterne-Prüfung mehr als 30 Hindernisse<br />
zu besetzen. Der Richter<br />
hat eine Reihe wichtiger Aufgaben:<br />
Er sichert die Geländestrecke,<br />
die im Vielseitigkeitssport für Besucher<br />
immer zugänglich ist. Die<br />
Sicherungspflicht ist sehr wichtig,<br />
da nicht jedem Gast immer<br />
klar ist, aus welcher Richtung das<br />
nächste Pferd d aanga<br />
anga- nga g -<br />
loppiert kommt. kom kommt. mt.<br />
Dafür hat<br />
at der de d r<br />
Richter eine ine ne Tr Tril<br />
illlerpfeife. Dann dokuokumentiertder<br />
er Hi Hindernis-Richterchter<br />
er das daas<br />
fehlerfreie ie Überwin- Übe Überwi rwinn-den<br />
des Hinderniss<br />
Hindernisses isses es und<br />
trägt dies in eine Liste ein. Nat NNatür ürlich<br />
kommt es vor, dass ein Pferd<br />
Offshore Dragon paddelt auf<br />
hervorragenden vierten Platz<br />
WW · Beim diesjährigen „swb-Drachenboot-Cup“ konnte sich das WeserWind-<br />
Team für die B-Läufe qualifizieren. Nach der guten Platzierung hat<br />
die Crew der Ehrgeiz gepackt: Jetzt will man in die A-Läufe.<br />
iele Legenden ranken sich um<br />
Vden Ursprung des Drachenbootfestes,<br />
das in China jedes Jahr<br />
zu Ehren des Staatsmannes und<br />
Poeten Qu Yuan stattfindet. Auf<br />
ihn bezieht sich auch der „swb-<br />
Drachenboot-Cup Bremerhaven“<br />
des Kanu-Vereins Unterweser e. V.,<br />
der zum zwölften Mal ausgetragen<br />
wurde. An den Rennen nahm auch<br />
das Team WeserWind mit seinem<br />
Offshore Dragon teil – und das<br />
sehr erfolgreich.<br />
Perfekt: Pferd und Reiter unterwegs auf dem Gelände.<br />
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den FBG-Hafendrachen (Fischereihafen-Betriebe) und den Offshore Dragons<br />
An den Rennen im „Schaufenster<br />
Fischereihafen“ waren 37 Fun-<br />
Mannschaften beteiligt. Sie rekrutierten<br />
sich aus Unternehmen,<br />
Vereinen und anderen Organisationen,<br />
zwei Schülermannschaften<br />
und zwei Bremerhavener Stadtteilmannschaften.<br />
Die Fun-Teams<br />
kämpften um die beste Platzierung<br />
auf der Distanz von 250 m, und das<br />
in zwei Gruppen.<br />
Den ersten Platz in der Gruppe<br />
A verteidigte mit der Bestzeit von<br />
Foto F Foto Fot Foto FFo Foto F FFotos: oto o t<br />
t o oos:<br />
s: : p ppriva<br />
p<br />
p pprivat<br />
riva riv riva riv riva r riva rivat iva i iva ivv<br />
va vaa<br />
Fotos: Wilfried Hörhold<br />
64,71 Sekunden die Feuerwehr<br />
Bremerhaven. Statt einer Champagner-Dusche<br />
gönnte sich das<br />
Sieger-Team ein Hafen-Bad im Anschluss<br />
an das Finale.<br />
In der Gruppe B errang die Kriminalpolizei<br />
Bremerhaven mit<br />
einer Zeit von 67,34 Sekunden den<br />
ersten Platz. Der Offshore Dragon<br />
von WeserWind hatte sich in dieser<br />
Gruppe in den Vorläufen mit<br />
der zwölftbesten Zeit für die B-Läufe<br />
platziert. Motiviert durch diesen<br />
glück auf · 3/2012 ......... 41<br />
jenseitsvomwerk<br />
nicht springen möchte und stehen<br />
bleibt, es also verweigert. Gerade<br />
das Verweigern muss gewissen<br />
haft haft registriert und dokumentiert<br />
werden. Insgesamt darf ein Team<br />
aus Pferd und Reiter im gesamten<br />
Parcours nur zweimal verweigern.<br />
Sonst droht das Ausscheiden.<br />
Im schlimmsten Fall<br />
– bei einem Sturz von<br />
Pferd und Reiter –<br />
muss der Hindernis-<br />
Richter Hilfe herbei-<br />
Hindernis-Richterin<br />
Ulrike Libal in Aktion.<br />
Ihre Arbeit ist verantwortungsvoll.<br />
Erfolg, kämpfte sich die Mannschaft<br />
auf einen hervorragenden<br />
vierten Platz mit einer Zeit von<br />
71,34 Sekunden vor.<br />
Erstmals gab es auch eine Stadtteilmeisterschaft.<br />
Den Geldpreis<br />
von 250 Euro und den Titel des ersten<br />
Bremerhavener Drachenboot-<br />
Stadtteilmeisters erpaddelte sich<br />
das „Team Mitte“. Das Geld wird<br />
die Truppe an eine gemeinnützige<br />
Organisation in<br />
ihrem Stadtteil spenden.<br />
Sicher ist schon jetzt:<br />
Das hoch motivierte<br />
WeserWind-Team hat<br />
viel Potenzial. Auch<br />
im kommenden Jahr<br />
will man am Cup teilnehmen<br />
– mit der Hoffnung<br />
auf eine Platzierung<br />
in der A-Gruppe.<br />
Wilfried Hörhold<br />
Zur Geschichte<br />
holen. Dafür hat er ein Funkgerät.<br />
Und manchmal muss er dem Reiter<br />
soga sogar dabei helfen, das Pferd<br />
wieder eeinzufangen.<br />
Der SSpaß<br />
kommt bei dieser Tä-<br />
tigkeit auch a nicht zu kurz. Denn<br />
wie bei<br />
einem englischen Picknick<br />
sitzt ma man den ganzen Tag im Freien<br />
– gemei gemeinsam mit einer Freundin –<br />
und hat<br />
endlich mal Gelegenheit,<br />
sich aus ausführlich auszutauschen.<br />
Und<br />
nicht nur das: Dabei hat<br />
man no noch das Vergnügen, einen<br />
wirklich wirklichen Olympiasieger wie An-<br />
dreas DDibowski<br />
(Mannschaft 2008)<br />
und and andere internationale Sportler<br />
live und<br />
aus der Nähe in Aktion<br />
beobach beobachten zu können.<br />
Das TTurnier<br />
sowie die Tage davor<br />
und dan danach sind hektisch. Aber sie<br />
machen<br />
Freude und vermitteln<br />
einem eein<br />
Zusammengehörigkeits-<br />
gefühl –<br />
im guten Sinn von Horse-<br />
manship manship. Bis zum nächsten Mal in<br />
Holzero Holzerode …<br />
IMPRESSUM<br />
Den ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe,<br />
Ar ti kel, An re gun gen und Kri tik für die<br />
nächs te Aus ga be müs sen recht zei tig<br />
bei Ih ren An sprech part nern vor lie gen.<br />
Letz ter mög li cher Ter min ist der:<br />
19.10.2012<br />
He raus ge ber:<br />
Ge orgs ma ri en hüt te Hol ding GmbH<br />
Neue Hüt ten stra ße 1<br />
49124 Ge orgs ma ri en hüt te<br />
www.gmh-hol ding.de<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Iris-Kath rin Wil ckens<br />
Re dak ti ons team:<br />
Norbert Hemsing (nh), Markus<br />
Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk),<br />
Dr. Ulrike Libal (ul), Ve ra Loo se (vl),<br />
Eberhard Mehle (em), Julia Pehla (jp),<br />
Sarah-Fee Pietrowsky (sp), Hans-Günter<br />
Ran del (hgr), Oliver Santelli (os),<br />
René Surma (rs), Dirk Strothmann<br />
(ds), Iris-Kath rin Wil ckens (ikw),<br />
Marcus Wolf (mw), Dr. Be a te-Ma ria<br />
Zim mer mann (bmz)<br />
Pro duk ti on und Gra fik:<br />
elemente designagentur,<br />
www.elemente-designagentur.ms<br />
Text be ar bei tung:<br />
Pe ter Karl Mül ler (pkm)<br />
Lektorat:<br />
Dorothea Raspe, Münster<br />
Her stel lung:<br />
STEIN BA CHER DRUCK GmbH,<br />
Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pier<br />
Die glückauf erscheint viermal im Jahr<br />
Ein Drachenbootrennen: Was ist das? Wieso fahren 20 Erwachsene plus<br />
Steuermann und Trommler in einem Boot? Zur Geschichte: Qu Yuan<br />
lebte im dritten Jahrhundert vor Christus während der Chu-Dynastie und<br />
schrieb eines der einflussreichsten Werke der chinesischen Dichtkunst: das<br />
Li Sao. Am Hofe des Königs Huai soll er einen höheren Posten bekleidet<br />
haben, dann jedoch aufgrund seiner politischen Meinung des Amtes<br />
enthoben und ins Exil verbannt worden sein. Aus Verzweiflung über die<br />
Missstände im Land stürzte er sich am fünften Tag des fünften Monats<br />
in die Fluten des Flusses Mi Luo. Hunderte von Fischern versuchten,<br />
ihn zu retten. Dabei lieferten sie sich in ihren Booten ein Wettrennen.<br />
Zudem versuchten sie mit lautem Trommeln und wilden Paddelschlägen,<br />
die gefährlichen Fische zu vertreiben. Vergeblich … Seitdem wird die<br />
symbolische Suche nach dem Geist des Poeten in Form von Drachenboot-<br />
Festivals fortgesetzt. Unklar ist bis heute, warum den ursprünglichen<br />
Fischerbooten Drachenköpfe hinzugefügt wurden. Vielleicht sollten sie<br />
dazu dienen, die bösen Wassergeister fernzuhalten.
DIE LETZTE SEITE<br />
Veggie-Food für „Schichtarbeiter“<br />
Hoch lebe der Gemüse-Aufl auf: Er ist schnell gemacht und hilft auf schmackhafte Weise Reste vertilgen.<br />
Sie sehen immer so toll aus, pupurglänzend<br />
gesund und prall in der<br />
Form – einfach appetitlich. Aber viele<br />
wissen nicht so recht, was sie damit<br />
anstellen sollen: Auberginen. Bei einigen<br />
Rezepten soll man sie in Scheiben<br />
schneiden, salzen, damit sie Wasser<br />
ziehen, und dann mit der Hand ausdrücken<br />
– aber wer möchte ihnen das<br />
schon antun? Da kommt ein Rezept<br />
gerade recht, bei dem sie so verwendet<br />
werden, wie sie sind. Es ist ein<br />
„schnelles Rezept“, das Beilage oder<br />
Hauptgericht sein kann und das Sie<br />
variieren können. Dabei soll man die<br />
Auberginen kräftig salzen und pfeffern<br />
(sie können das vertragen). Benutzen<br />
Sie am besten Meersalz<br />
aus der Mühle. Das lohnt: Es<br />
schmeckt einfach besser.<br />
Grundrezept:<br />
• Backofen auf 160 Grad<br />
vorheizen (Ober- und<br />
Unterhitze).<br />
• Auberginen und Zucchini<br />
längs in etwa 0,5 cm dicke<br />
Scheiben/Streifen schneiden.<br />
glück auf unterwegs<br />
• Tomaten klein würfeln.<br />
• Knoblauchzehe in dünne Scheibchen<br />
schneiden.<br />
• Auflaufform mit etwas Olivenöl<br />
ausstreichen.<br />
• Boden mit einer Schicht Auberginen<br />
belegen. Salzen, pfeffern und<br />
mit Kräutern bestreuen.<br />
• Auberginen-Schicht mit Tomatenwürfeln<br />
bedecken. Salzen, pfeffern,<br />
mit Kräutern bestreuen und Hälfte<br />
der Knoblauchscheibchen darauf<br />
verteilen.<br />
• Tomaten-Schicht mit Zucchini-<br />
Streifen belegen. Salzen,<br />
pfeffern, mit Kräutern<br />
bestreuen und<br />
Rest der<br />
Knoblauch-<br />
Foto: Jörg Kampmann<br />
Schauen Sie mal!<br />
Wo hat Katharina Kampmann von der Rohstoff Recycling Osnabrück dem<br />
Astronauten die glückauf 2/2012 in die „Hände“ gedrückt? Dazu ein<br />
kleiner Tipp aus der Klatschpresse: Der Ort ist nach einem Präsidenten<br />
benannt, dessen Frau in zweiter Ehe mit einem griechischen Großreeder<br />
verheiratet war, der nach der Scheidung von ihr eine Operndiva ehelichte.<br />
Senden Sie Ihre Antwort an m.krych@ rro-gmbh.de oder (mit einer<br />
Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück.<br />
Einsendeschluss ist der 10. November 2012. Gehen mehrere richtige<br />
Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner erhält ein Polo-Shirt<br />
aus dem GMH-Fan-Shop. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)<br />
Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen?<br />
Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund<br />
müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um<br />
herausfinden zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen<br />
wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an m.krych@rro-gmbh.de.<br />
Haben Sie’s gewusst?<br />
In unserem letzten Bilderrätsel las Vera Loose (GMHütte) ihre glückauf<br />
vor dem Rathaus in Oslo (Norwegen).<br />
Unter den richtigen<br />
Einsendungen (vielen Dank<br />
für Ihre Teilnahme!) wurde als<br />
Gewinner Klaus-Dieter Schaar<br />
(ein ehemaliger Mitarbeiter der<br />
GMHütte) ausgelost.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Der Gewinner wird von der<br />
Redaktion der glückauf benachrichtigt.<br />
Foto: Klaus Minneker<br />
scheibchen darauf verteilen.<br />
• Zucchini-Schicht mit<br />
Auberginen-Streifen<br />
belegen. Auberginen<br />
mit einem Pinsel etwas<br />
mit Öl bestreichen.<br />
Salzen, pfeffern und mit t<br />
Kräutern bestreuen.<br />
• Mit restlichen Auberginen die<br />
letzte Schicht bilden. Danach<br />
Auberginen etwas kräftiger mit<br />
Olivenöl bestreichen<br />
(letzte<br />
Schicht ist der<br />
Ofenhitze direkt<br />
ausgesetzt).<br />
Nochmals<br />
salzen,<br />
pfeffern<br />
glückauf f · Rät sel<br />
japanischesNationalgetränk<br />
kaufmännischer<br />
Beruf<br />
Variante<br />
Absicht ,<br />
Anliegen,<br />
Bestreben<br />
menschenleer,verlassen<br />
Ausruf<br />
des<br />
Staunens<br />
sensibel<br />
Laubbaum,<br />
Eller<br />
flüssiger<br />
Stalldünger<br />
Einzeldarbietung<br />
sehr<br />
schnell, Speise-<br />
rasend, fisch<br />
stürmisch<br />
Abschnitt<br />
eines<br />
Buches<br />
röm.<br />
Fremd-<br />
Feldherr<br />
u. Staatswortteil:mann<br />
alt<br />
griech.<br />
Lauteninstrument<br />
deutsche<br />
Künstlerin<br />
und<br />
Autorin †<br />
chinesischerPolitiker<br />
†<br />
berühmte<br />
Person<br />
(Kw.)<br />
Baustoff<br />
Palästinenserorganisation<br />
glück auf · 3/2012 ......... 42<br />
und mit<br />
Kräutern<br />
bestreuen.<br />
• Sahne bzw. Crème<br />
fraîche auf der Oberfläche<br />
verteilen.<br />
• Mit einer Handvoll Käse bestreuen.<br />
• Für etwa 90 Minuten in den Backofen.<br />
Wenn’s zu dunkel werden<br />
droht, mit Alufolie abdecken.<br />
nachtaktiver<br />
Vogel<br />
Seemannsgruß<br />
ugs.:<br />
Gewehr<br />
Luftreifen<br />
Varianten<br />
• Sie haben eine Tomate<br />
zu wenig und eine Zucchini<br />
zu viel? Kein Problem: Finden<br />
Sie Ihre ideale Mischung.<br />
westl.<br />
Weltmacht<br />
(Abk.)<br />
asiatischeKampfsportart<br />
feierliches<br />
Gedicht<br />
englisch:<br />
Ende<br />
Angst<br />
Kfz.-Z.:<br />
Limburg<br />
Vorzeichen<br />
Fischkonserve<br />
Schaumwein<br />
Fotozubehör<br />
Vorname<br />
der<br />
West †<br />
vertraute<br />
Anrede<br />
Der glück auf-Meisterkoch empfiehlt:<br />
Zutaten:<br />
• 2 mittelgroße Auberginen<br />
• 3 mittelgroße Tomaten<br />
• 1 mittelgroße m Zucchini<br />
• 1 Knoblauchzehe<br />
Kno<br />
• Herbes Herb de Provence oder Oregano oder<br />
Thymian Thy (jeweils als Trockenkräuter)<br />
• Parmesan Pa oder Schmelzkäse<br />
• 150 1 g Sahne oder Crème fraîche<br />
• Olivenöl, Pfeffer, Salz<br />
Aubergine, Zucchini, Tomate und Knoblauch<br />
sind typische Vertreter der mediterranen<br />
Küche. Sie gelten nicht nur als<br />
lecker, sondern auch als gesund.<br />
• Ihnen fehlen die Sattmacher?<br />
Dann geben Sie klein geschnittene<br />
Kartoffeln hinzu.<br />
• Noch mehr Geschmack<br />
erwünscht? Nehmen Sie mehr<br />
Käse. Oder mengen Sie Pilze oder<br />
halbierte schwarze Oliven unter.<br />
Übrigens: Am allerbesten schmeckt<br />
das Ganze am nächsten Tag – aufgewärmt.<br />
glückauf wünscht Ihnen<br />
guten Appetit.<br />
Vorschau<br />
In der nächsten glückauf<br />
erwarten Sie folgende Themen:<br />
SCHMIEDE / SWG / Feuerwehr<br />
Die Betriebsfeuerwehr des<br />
Standortes Gröditz feiert ihr<br />
130-jähriges Jubiläum. Nach<br />
einem Wettkampf zwischen<br />
befreundeten Feuerwehren<br />
steht jetzt noch ein feierlicher<br />
Empfang für die Feuerwehr am<br />
Jubiläumstag an.<br />
RECYCLING / RRO / Hafen<br />
Osnabrücks Oberbürgermeister<br />
war im Osnabrücker Hafen<br />
zu Gast, um ein für das<br />
Unternehmen existenzielles<br />
Thema zu erörtern: Wie geht es<br />
weiter mit dem Hafenausbau?<br />
GMH GRUPPE / Nachwuchs<br />
Es ist wieder so weit: Wie schon<br />
in den vergangenen Jahren<br />
wird glückauf auf Sonderseiten<br />
den Nachwuchs seiner<br />
MitarbeiterInnnen abdrucken.<br />
GUSS / WH / Instandhaltung<br />
Im Zuge der Instandhaltung der<br />
Gießerei wurden u. a. ein neuer<br />
Manipulator in Betrieb genommen<br />
und die Sandaufbereitung<br />
mit einem neuen Polygonsieb<br />
optimiert. Es reduziert nicht<br />
nur die Staubbelastung der<br />
Luft, sondern erhöht auch die<br />
Sandqualität.