Glückauf - Windhoff Bahn
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STAHL<br />
Von Kopf bis Fuß auf<br />
Gesundheit eingestellt<br />
Bous · Angewandtes Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesundheitstag<br />
stellte die Themen „Gehörschutz“ und „Bewegungsapparat“ in den Mittelpunkt.<br />
An beidem waren die Beschäftigten sehr interessiert.<br />
Optimaler Gehörschutz: Dennis Gussen nimmt bei Joachim Krutisch einen Ohrabdruck.<br />
chwerpunkt des Gesundheits-<br />
Stages war der individuelle Biomechanik-Check,<br />
den die Zender<br />
Orthopädie GmbH anbot. Zudem<br />
stellte die Piel GmbH Gehörschutz-<br />
Otoplastiken vor – ein Thema, das<br />
vor allem die Mitarbeiter, die in<br />
lärmintensiven Bereichen beschäftigt<br />
sind, interessierte.<br />
Geplant wurde der Gesundheitstag<br />
gemeinsam mit der GMS<br />
Gesundheits-Marketing Schuh, offiziell<br />
eröffnet von Horst Tuillier<br />
(Leiter Personal). Danach referierte<br />
Kurt Diener (Berufsgenossenschaft<br />
Holz und Metall, Saarbrücken)<br />
zum Thema „Lärm und Gehörschutz“.<br />
Dabei erläuterte er auch<br />
entsprechende Gesetze und Verordnungen.<br />
Passend zum Thema präsentierten<br />
Dennis Gussen und Björn<br />
Riesiger Staubsauger<br />
Bräcker (Piel) diverse Otoplastiken<br />
(individuell angepasste Formpassstücke).<br />
Dabei wie-<br />
ESB · Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand: Die neue Entstaubungsanlage<br />
in Seraing wird wesentlich zur Schadstoffreduzierung beitragen.<br />
Das Aufsetzen des Daches<br />
ualitätsstähle von Engineering<br />
QSteel Belgium (ESB) spielen<br />
eine tragende Rolle, wenn Technologien<br />
entwickelt werden, die zum<br />
Umweltschutz beitragen. Ein gutes<br />
Beispiel sind die Komponenten für<br />
Windräder. Ohne sie wäre es nicht<br />
möglich, solche Anlagen zu bauen.<br />
Stahl trägt also zweifelsohne zum<br />
Umweltschutz bei – auch wenn bei<br />
Foto: Raymond Mountney<br />
der Stahlproduktion nach wie vor<br />
Schadstoffe emittiert werden.<br />
Um ihre Schadstoff-Emissionen<br />
zu reduzieren, investiert ESB<br />
in eine neue Anlage zur Sekundär-<br />
Entstaubung. Ziel der Anlage ist es,<br />
eine Staub-Emissionsrate von unter<br />
5 mg/m³ zu erzielen – ein Wert,<br />
der dem deutschen Standard entspricht<br />
(Bundes-Immissionsschutz-<br />
Gesetz bzw. Technische Anleitung<br />
zur Reinhaltung der Luft). Und bei<br />
Inbetriebnahme der Anlage Anfang<br />
2013 wird ESB die Emissionen<br />
des Werkes auf die in Belgien<br />
gültigen IPPC-Werte (entspricht<br />
der deutschen TA Luft) reduzieren.<br />
Ein wichtiges konstruktives<br />
Bauteil der Anlage ist eine aus 42 t<br />
Stahl hergestellte Absaughaube.<br />
Diese Haube (Abmessungen: 24 x<br />
24 x 8 m) wird auf das Hallendach<br />
des Werkes platziert. Da das Dach<br />
allein diese Last nicht tragen kann,<br />
übernehmen die Hauptstreben der<br />
Hätten Sie's gewusst?<br />
TA Luft<br />
TA Luft steht für Technische Anleitung<br />
zur Reinheit der Luft. In Kraft<br />
getreten ist sie im September 1964<br />
(Neufassung im Oktober 2002).<br />
Anhand ihrer Anforderungen<br />
erstellen Behörden Auflagen, die<br />
vom Anlagenbetreiber zu erfüllen<br />
sind. Auch alte Anlagen müssen<br />
innerhalb bestimmter Fristen den<br />
Stand der Technik erreichen und<br />
den Schadstoffausstoß reduzieren.<br />
glück auf · 3/2012 .......... 20<br />
sen sie auf Vorteile und Nachteile<br />
dieses Gehörschutzes hin. Zudem<br />
nahm Dennis Gussen von 25 Mitarbeitern<br />
einen Ohr-Innenab-<br />
Haube<br />
Werkshalle<br />
Entstaubung.<br />
Hallenwand die Hauptlast. Um<br />
die Haube auf das Dach zu hieven,<br />
wurde ein wahrer Kran-„Riese“ der<br />
Partner Kran-Technik GmbH ein-<br />
druck, nicht ohne ihnen erklärt zu<br />
haben, was dabei genau passiert.<br />
Diese Abdrücke waren Vorlage für<br />
die Erstellung eines individuellen<br />
Gehörschutzes, deren Produktion<br />
sechs Wochen dauert.<br />
Den ganzen Tag über konnten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an einem Biomechanik-Check<br />
teilnehmen. Dabei wurden bei<br />
30 Teilnehmern Bewegungsstörungen<br />
und Fehlbelastungen bei Beinen<br />
und Füßen festgestellt. Zudem<br />
informierte Fachpersonal über<br />
Fußeinlagen.<br />
Natürlich gehört zu so einem<br />
Tag auch eine gesunde Ernährung.<br />
Deshalb gab es frisches Obst und<br />
Tipps von Sascha Schäfer (Techniker<br />
Krankenkasse) zur gesunden<br />
Ernährung.<br />
Der Gesundheitstag war lang,<br />
sehr informativ und nach Meinung<br />
der Beteiligten mehr als<br />
gelungen. Deshalb wird es in<br />
diesem Jahr noch einen weiteren<br />
Gesundheitstag geben.<br />
Armin Hans<br />
Fotos: Armin Hans<br />
Die Haube ist nur ein Teil der Gesamtanlage<br />
zur Sekundär-Entstaubung. Hinzu<br />
kommen noch das Absaugrohr und ein Filterhaus. Die Absaugrohre haben<br />
einen Durchmesser von 4,5 m. Im Filterhaus werden rund 4.600 Filter verbaut<br />
sein, um die Prozessabgase zu reinigen. Die Saugleistung wird rund<br />
1,3 Mio. Nm³/h betragen. Viele Tonnen Stahl werden bei der Installation<br />
der neuen Anlage bei Engineering Steel Belgium verbaut, und es bestätigt<br />
sich auch hier der anfängliche Gedanke, dass Stahl einen wichtigen Beitrag<br />
zum Umweltschutz leistet – sogar bei seiner eigenen Produktion.<br />
IPPC-Werte<br />
IPPC steht für Integrated Pollution<br />
Prevention and Control, eingedeutscht<br />
in: Integrierte Vermeidung<br />
und Verminderung der Umweltverschmutzung<br />
(IVU). Dazu gibt<br />
es auch eine entsprechende IVU-<br />
Richtlinie. Sie sieht Maßnahmen<br />
zunächst zur Vermeidung, dann zur<br />
Verminderung von Emissionen in<br />
Luft, Wasser und Boden sowie auch<br />
von Abfall in der Industrie vor.<br />
Nur in Bewegung wird sichtbar, was<br />
in Ordnung ist und woran es hapert:<br />
Ralf Fäh beim Biomechanik-Check.<br />
Filterhaus<br />
gesetzt: ein Raupengittermastkran<br />
(Superlift, CC 2800-Kran) der Marke<br />
Demag. Er kann bei einer maximalen<br />
Kranlänge von 138 m bis zu<br />
680 t heben.<br />
Herzstück der Anlage ist das Filterhaus<br />
– ein großer Staubsauger,<br />
in dem 4.600 Filter verbaut werden.<br />
Die Saugleistung wird vorerst<br />
rund 1,3 Mio. Nm³/h betragen.<br />
ESB baut auch eine neue Energiezentrale,<br />
um von den Dampfzulieferungen<br />
von ArcelorMittal<br />
unabhängig zu werden. Zudem ist<br />
eine Notstromversorgung vorgesehen.<br />
Interessenten können übrigens<br />
den aktuellen Stand der Um- und<br />
Ausbaumaßnahmen im Internet<br />
verfolgen: www.esb.be.<br />
Michael Schmak