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Wir amüsieren uns zu Tode… Die Anzahl der jährlichen Aids

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<strong>Die</strong> Schläfer<br />

unter <strong>uns</strong><br />

„Terrorgefahr in Deutschland“ titeln in regelmäßigen Abständen<br />

die Medien. Warnungen vom Innenministerium werden hinterher<br />

geschoben. Kofferbomber in Köln, Attentate in England, <strong>uns</strong>er<br />

Sicherheitsgefühl wird durch solche Nachrichten nicht gestärkt.<br />

<strong>Wir</strong> werden alle sensibler, schauen zwei Mal hin, was sicherlich<br />

nicht schlecht ist. Wo<strong>zu</strong> es mittlerweile jedoch kommen<br />

kann, zeigt dieses Interview mit einer Kölner Journalistin.<br />

(Name <strong>der</strong> Redaktion bekannt)<br />

Was für Erfahrungen hast du mit Terroranschlagssensibilität<br />

gemacht?<br />

Es war ungefähr ein Jahr nach 9/11. Ich habe damals bei RTL<br />

gearbeitet und gerade mit einem an<strong>der</strong>en Kollegen <strong>zu</strong>sammen<br />

gekündigt. Das wollten wir in <strong>der</strong> Mittagspause mit einem weiteren<br />

Kollegen feiern: wir sind Kartfahren gegangen. Unter<br />

dem Helm muss man ja so eine Sturmhaube tragen, die haben<br />

auch nur einen Euro gekostet, also haben wir sie mitgenommen.<br />

Was ist dann passiert?<br />

Auf dem Rückweg in dem Uralt-Lada meines Kollegen hatten<br />

wir noch viel Zeit und haben noch Bierchen gekauft. An einer<br />

Straße im Ossendorfer Medienzentrum haben wir am Rand angehalten,<br />

laut Musik gehört und Bier getrunken. Einer von <strong>uns</strong><br />

– wer ist unklar – hat die Sturmhaube angezogen und die an<strong>der</strong>en<br />

dann auch. Lei<strong>der</strong> kamen an <strong>der</strong> Straße immer Linienbusse<br />

und UPS-Fahrzeuge vorbei, aber die waren <strong>uns</strong> egal.<br />

Hat euch jemand angehalten?<br />

Nein, wir sind dann ganz <strong>uns</strong>chuldig wie<strong>der</strong> an die Arbeit gegangen.<br />

Im Coloneum. Das ist so über L gebaut und in <strong>der</strong> Mitte<br />

ist <strong>der</strong> Parkplatz. Auf den konnten wir aus dem Büro, und auch<br />

aus allen an<strong>der</strong>en Büros, gucken. So haben alle mitbekommen,<br />

als zwei Streifenwagen die Zufahrt sicherten, ein Mannschaftswagen<br />

vor die Tür fuhr und zwei weitere Streifenwagen an dem<br />

Lada hielten. <strong>Wir</strong> sind dann runter und die haben den Lada untersucht<br />

– und die eingeleitete Rasterfahndung im Bereich Köln<br />

abgebrochen. Alles unter den Augen <strong>der</strong> gesamten RTL-Kollegen<br />

an den Bürofenstern.<br />

Wie ist es dann ausgegangen?<br />

<strong>Wir</strong> wurden angezeigt. Man hat <strong>uns</strong> für Terroristen gehalten<br />

und wir mussten letztlich einen feinen Geldbetrag überweisen,<br />

weil wir gegen das Vermummungsgesetz verstoßen haben.<br />

Ein teurer Spaß…<br />

Katrin Schmidt<br />

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JULI MAGAZIN

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