Leseprobe - Verlag für Kindertheater

7 herein, küsst und begrüßt alles, die Wände, die Stühle, das Fenster, wünscht dem Raum eine gute
Nacht. 8 nimmt sich ein letztes Betthupferl und geht auch.
Nacht.
Die Zahlen schlafen. Auf dem Dach sitzt die Null und spielt auf einem Musikinstrument.
1 wälzt sich in ihrem Schlafsack. 5 schläft in der Hängematte. 1 robbt sich zur 5.
1 Fünf?
Sie piekst die 5 in die Seite.
5 Ha! Hilfe! Lasst mich am Leben!
1 Ich bin’s, nur, Fünf …
5 (noch halb im Schlaf) Nicht zerschneiden!
1 Fünf …!
5 Radiert mich nicht weg!
1 Ich bin es, die Eins.
5 Eins! Heilige Schnittmenge, was ist passiert! Wer ist hinter dir her?
1 Nichts. Niemand. Die Null –
5 Die Null ist hinter dir her?!
1 Nein! Die Null, warum schläft sie nicht?
5 Wer?
1 Die Null.
5 Die Null? Sie schläft doch.
1 Nein. Nie. Sie hat ja nicht einmal ein Zimmer. Nicht einmal ein Bett.
5 Kein Bett? Warum hat sie kein Bett?
1 Weil sie sowieso nicht schläft. Wusstest du das nicht?
5 Wie sollte ich das wissen, ich schlafe nachts. Die Null schläft nie?
1 Nein.
5 Das ist nicht gut. Darüber muss ich mit ihr reden.
1 Wie willst du mit ihr darüber reden? Sie spricht doch gar nicht.
5 Ach ja. Sie spricht nicht. Warum eigentlich nicht?
1 Ich weiß es nicht. Sie schläft nicht. Sie spricht nicht. Sie isst nicht –
5 Sie isst auch nichts?
1 Nein. Nichts. Gar nichts. Null.
5 Noch nie?
1 Ich weiß nicht. Sie ist ja erst später zu uns ins Haus gekommen.
5 Stimmt. Vor wie viel hundert Jahren noch mal?
1 Vor vielen hundert Jahren. Vielleicht hat sie davor etwas gegessen.
5 Das wird es sein. Sie muss sich erst einmal bei uns einleben. Gute Nacht.
1 Du meinst, das ist der Grund, dass sie nicht schläft? Sie muss sich einleben?
5