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Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater

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40<br />

Jahre<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

Theatertexte <strong>für</strong> junges Publikum<br />

2013 // 2014<br />

„Das andere auch.“


„Das andere auch.“ (Krabat, S. 38)<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

als der Meister Krabat fragt, ob er ihn nur das Müllern oder auch alles<br />

andere lehren solle, hört sich Krabat selbst antworten: „Das andere auch.“<br />

Schon steht er dabei unter dem magischen Bann des Meisters, doch<br />

ebenso sehr ist Krabat fasziniert und neugierig: Was kann dieses<br />

Andere wohl sein, wohin wird es ihn bringen, was ihm eröffnen?<br />

Wie fühlt es sich an, ins Leben der Anderen einzutauchen, fragen sich<br />

auch Mortel und Fiete („Stadt - Land - Baum“ S. 9) oder Klaus und Kläre<br />

(„Klaus im Schrank“ S. 7)? Was aber, wenn sich dabei ‚das Andere’ gar zu<br />

einem Ogill oder gar einem Feggel auswüchse („Zarah“ S. 7)?!<br />

Es jagt uns nicht selten eine Heidenangst ein - und dies ganz zurecht,<br />

denn es stiehlt unsere Gewissheiten und stellt das ‚Eine’, das wir so sicher<br />

annehmen, gehörig auf die Probe. Es kann uns sogar einsam machen,<br />

wenn wir uns anders als alle anderen fühlen und die Welt uns unversehens<br />

ganz fremd wird („Pepe will’s wissen“ S. 11).<br />

Leichter wäre es <strong>für</strong> Krabat gewesen, er hätte die Mühle im Koselbruch<br />

gemieden, wie ihm geraten worden war. Doch er hat sich alles andere<br />

genau angeschaut, hat es ausgekostet. Am Ende entscheidet sich Krabat<br />

aus freien Stücken dagegen, weil er selbst darüber ein Anderer geworden<br />

ist. Kunst – und Theaterkunst besonders – kann „das andere auch“ vor<br />

unseren Augen erstehen lassen, kann uns damit in Versuchung führen.<br />

In der Kunst kann immer wieder alles anders sein, ohne dass daraus<br />

gleich neue und lebenstaugliche Gewissheiten entstehen müssten. „Dies<br />

ist die Kunst“: Uns das eine und das andere auch zu lehren.<br />

Wir wünschen Ihnen eine aufregende Spielzeit!<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Juliane Lachenmayer<br />

und der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

In diesem Katalog stellen wir Ihnen unsere Neuerscheinungen vor<br />

und bieten Ihnen eine umfangreiche Auswahl aus unserer Backlist.<br />

Ein Verzeichnis aller lieferbaren Stücke finden Sie auf<br />

www.kindertheater.de<br />

Titelbild: „Krabat“ - Ballett <strong>von</strong> Demis Volpi nach Otfried Preußler, Stuttgarter Ballett;<br />

auf dem Bild, David Moore (Krabat), Marijn Rademaker (Meister), Foto: Stuttgarter Ballett,<br />

www.stuttgarter-ballett.de (Aufführungen Januar-März 2014)<br />

2


<strong>von</strong> oben nach unten:<br />

Paul Maar<br />

Cornelia Funke<br />

Erich Kästner<br />

Michael Ende<br />

Kirsten Boie<br />

Otfried Preußler<br />

Sven Nordquist<br />

Christine Nöstlinger<br />

Astrid Lindgren<br />

Editorial<br />

„Das ist eine Kiste, was?“ –<br />

40 Jahre VfK mit Preisrätsel<br />

Uraufführungen 2013/14<br />

Neue Stücke<br />

Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

Klassiker – neu erzählt<br />

junges theater<br />

Märchen<br />

Aufführungsrechte & Impressum<br />

Register<br />

2<br />

4<br />

6<br />

7<br />

16<br />

21<br />

42<br />

45<br />

52<br />

53<br />

54<br />

Besondere Ereignisse 2013/14:<br />

01.01.2013: Der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

wird 40! Dazu gibt es auf<br />

S. 5 ein rätselhaftes Vergnügen.<br />

200 Jahre „Kinder- und Hausmärchen“:<br />

Passend zum „Grimm-Jahr“<br />

möchten wir Ihnen neue Märchen<br />

vorstellen – ab S. 12<br />

23.05.2013: Michel aus Lönneberga<br />

wird 50 – das sieht man ihm gar nicht<br />

an und auch seine Streiche sind so<br />

jung wie eh und je auf S. 31<br />

02.07.2013: 50. Todestag <strong>von</strong> Lisa<br />

Tetzner – ihr bedeutendes Werk „Die<br />

schwarzen Brüder“ finden Sie auf S. 40<br />

Im Herbst haben gleich zwei<br />

berühmte Figuren einen runden<br />

Geburtstag:<br />

Michael Endes Welterfolg „Momo“<br />

erschien erstmals vor 40 Jahren – der<br />

Thienemann <strong>Verlag</strong> ehrt das Buch mit<br />

einer graphisch herausragenden Neuauflage<br />

– bei uns finden Sie die beliebte<br />

Bühnenadaption <strong>von</strong> Vita Huber auf<br />

S. 22<br />

10 Jahre „Tintenherz“: Im September<br />

2003 wurde der erste Band <strong>von</strong> Cornelia<br />

Funkes Bestseller-Trilogie veröffentlicht<br />

– Meggies Bühnenabenteuer stehen<br />

auf S. 26<br />

20. Oktober 2013: Heute wäre<br />

Otfried Preußler 90 Jahre alt geworden.<br />

Er verstarb am 18. Februar diesen<br />

Jahres. Ab S. 36 finden Sie all seine<br />

Werke sowie einen Bericht zum Festival<br />

„Spielw(ie)eise“, das ihm zu Ehren<br />

vom 12.-16. Juni in Stuttgart stattfand .<br />

Am 03.11.2013 wird fast 100 Jahre<br />

nach seinem Entstehen Erich Kästners<br />

Stück „Klaus im Schrank oder Das<br />

verkehrte Weihnachtsfest“ am Staatsschauspiel<br />

Dresden uraufgeführt! S. 7<br />

Am 08.11.2014 jährt sich Johann<br />

Georg Elsers mutiges Attentat auf die<br />

nationalsozialistische Führungsclique<br />

zum 75. Mal – Ulrich Penquitts bewegendes<br />

Stück „13 Minuten. Hitlerattentäter<br />

Johann Georg Elser“ finden Sie auf<br />

S. 35<br />

In diesem Jahr verstarb am 9. Juli<br />

leider auch unsere Autorin Barbara<br />

Robinson, deren „Orgelpfeifen des<br />

Schreckens“ (DIE WELT), die Herdmann-Kinder,<br />

seit vielen Jahren ebenso<br />

zu Weihnachten gehören wie Plätzchen<br />

und Kerzenschein. David Gieselmann<br />

hat den Klassiker treffsicher<br />

modernisiert – auf S. 39<br />

3


40 Jahre <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

1<br />

Wie in jedem Jahr wollen wir Ihnen in dieser<br />

Vorschau die Gegenwart und Zukunft des <strong>Verlag</strong>s in<br />

der bestmöglichen Form vorstellen: durch unsere<br />

Stücke und Autoren. All das wäre uns jedoch nicht<br />

möglich gewesen, hätte nicht im Jahr 1973 ein leidenschaftlicher<br />

Mann eine „aufmüpfige“ Idee gehabt...<br />

2<br />

3<br />

„Der „<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong>“ wird dieses<br />

Jahr 40 Jahre alt. Er wurde <strong>von</strong> meinem Vater<br />

Uwe Weitendorf (Foto 1, rechts) 1973 gegründet<br />

– in einer Zeit, in der man sich etwas traute,<br />

bunt gegen Altes rebellierte, Blumenprints,<br />

lange Haare und Schlaghosen trug, demonstrierte<br />

und die Musik <strong>von</strong> Simon and Garfunkel,<br />

Bob Marley und John Lennon hörte. Ein<br />

Kultjahrzehnt! Das Wort des Jahres 1972 war<br />

„aufmüpfig“ und beschreibt ganz gut die<br />

Stimmung der Zeit. Mein Vater ließ sich <strong>von</strong><br />

dieser Aufbruchsstimmung anstecken, er war<br />

begeistert vom Theater und gründete mit dem<br />

„<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> Uwe Weitendorf“<br />

seinen einzigen eigenen <strong>Verlag</strong>, nachdem er<br />

Ende der 60er Jahre den Oetinger <strong>Verlag</strong> aus<br />

einer finanziellen Schieflage manövriert hatte.<br />

Der <strong>Verlag</strong> sollte ein Theaterverlag <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendstücke sein. Die Erwachsenenstücke<br />

blieben weiterhin im „Chronos <strong>Verlag</strong><br />

Martin Mörike“, der bereits 1928 gegründet<br />

wurde und der seit 1970 <strong>von</strong> meinem Vater<br />

geleitet wurde.<br />

Der „<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong>“ lag meinem<br />

Vater besonders am Herzen. Der Kontakt zu<br />

allen Beteiligten, die Lebendigkeit des Metiers,<br />

das Durchleben <strong>von</strong> Uraufführungsängsten:<br />

All das fasziniert ihn Zeit seines Lebens.“<br />

(Julia Bielenberg anlässlich der <strong>Verlag</strong>sfeier<br />

zum 40. Jubiläum)<br />

Ein Autor trug und trägt ganz besonders<br />

zum Erfolg dieser Unternehmung mit bei:<br />

Paul Maar (Foto 1; links). Mit „Kikerikiste“<br />

(Foto 2) ging der <strong>Verlag</strong> 1973 an den Start –<br />

zeitgleich in drei Städten: Wien, Bonn und Hamburg.<br />

So konnten alle Theater das Stück als Uraufführung<br />

ankündigen. In Hamburg wurde das<br />

Stück, das schnell zum Hit avancierte, <strong>von</strong> Eberhard<br />

Möbius am „Theater <strong>für</strong> Kinder“ inszeniert<br />

und als Gastspiel im Malersaal des Deutschen<br />

Schauspielhauses aufgeführt. Die „Welt“ lobte<br />

euphorisch: „,Kikerikiste‘ ist ein Stück Brecht <strong>für</strong><br />

Kinder. Man sollte die Inszenierung im Abendprogramm<br />

des Malersaals zeigen.“<br />

Das „Theater <strong>für</strong> Kinder“ in Hamburg war<br />

und blieb einer der wichtigsten Partner des<br />

<strong>Verlag</strong>s. Die Idee, ein solches Unternehmen<br />

zu gründen, war 1968 ganz neu. Dahinter steckte<br />

ein sehr temperamentvoller, entschlussfreudiger<br />

Mann namens Uwe Deeken (Foto 3). Von Anfang<br />

an machte sich das Haus als Uraufführungs-<br />

Theater einen Namen durch die kontinuierliche<br />

Zusammenarbeit mit bedeutenden Autoren wie<br />

Paul Maar, Otfried Preußler, James Krüss, Christine<br />

Nöstlinger und natürlich Astrid Lindgren. Ein<br />

Meilenstein in der Geschichte des Hauses war<br />

die Uraufführung der Oper „Eine kleine Zauberflöte“<br />

nach Wolfgang Amadeus Mozart am<br />

4. September 1979, die nicht nur <strong>für</strong> das „Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder“, sondern auch <strong>für</strong> unseren <strong>Verlag</strong> zu<br />

einem sensationellen Erfolgsstück wurde. (zitiert<br />

nach www.theater-fuer-kinder.de)<br />

„Das ist eine Kiste, was? Das gibt’s nicht noch einmal.“<br />

4


10 Rätselfragen<br />

rund um Kisten, Koffer, Schachteln und Dosen –<br />

aus 40 Jahren <strong>Verlag</strong>sgeschichte(n)<br />

Schicken Sie uns <strong>bis</strong> zum 30.11.2013 das Lösungswort und<br />

gewinnen Sie eines <strong>von</strong> 10 Bücherpaketen der <strong>Verlag</strong>sgruppe Oetinger.<br />

Hinweise finden Sie (manchmal) bei den jeweiligen Stückeinträgen.<br />

Kleiner Tipp noch: Das Lösungswort steht zufällig auch auf S. 36<br />

1 6<br />

7<br />

2<br />

3 8<br />

9<br />

4<br />

10<br />

5<br />

So berühmt wie die „Kikerikiste“ ist wohl nur noch jene<br />

Preußler’sche Kiste, auf der „Vorsicht Gold“ steht. Kasperl und<br />

Seppel verstecken sie ihm Wald, nicht ohne sie zuvor mit<br />

etwas gefüllt zu haben. Womit? Der 1. Buchstabe da<strong>von</strong> bringt<br />

Sie auf die Spur des Lösungsworts.<br />

Welches Gemüse lernt Christine Nöstlingers Konrad, das brave<br />

Kind aus der Konservenbüchse, im Rahmen seiner Umerziehung<br />

ganz meisterlich zu werfen? Der 2. Buchstabe reiht sich ein.<br />

„Verflixte Kiste!“, das muss die gesuchte Figur ziemlich häufig<br />

sagen, denn erst steht plötzlich unangemeldete Verwandtschaft<br />

vor der Tür und dann wird sie auch noch in ein seltsames Abenteuer<br />

um das geheimnisvolle Buch „Tintenherz“ verwickelt. Welche<br />

resolute weibliche Verwandte <strong>von</strong> Meggie suchen wir? Den<br />

3. Buchstaben des Vornamens notieren, bitte.<br />

Wo<strong>von</strong> packt Phileas Fogg zwei Stück in seinen (sehr kleinen)<br />

Reisekoffer, ehe er mit Passpartout aufbricht, in 80 Tagen um die<br />

Welt zu reisen? Sie brauchen nur den 2. Buchstabe des gesuchten<br />

Gegenstandes.<br />

Ein Mister aus Amerika sucht den Werbekönig, um seine neue<br />

Schokolade zu verkaufen. Kai aus der Kiste bewirbt sich. Mit viel<br />

Geschick und mit Hilfe seiner Bande „Die schwarze Hand“ kann er<br />

das Rennen tatsächlich <strong>für</strong> sich entscheiden. Wie heißt der Schokoladenfabrikant<br />

aus Amerika, den Wolf Durian schon 1924 erfunden<br />

hat? Der 2. Buchstabe des Nachnamens passt ins Lösungswort.<br />

Zuhause klaut Pünktchen Pogge Streichhölzer aus Bertas Schachtel,<br />

um sie nachts auf dieser Brücke in Berlin zu verkaufen: Der 1. Buchstabe<br />

ist gesucht.<br />

Ein alter Mann bekommt einen Karton mit der Aufschrift „Grüne<br />

Erbsen“. Darin ist etwas ganz anderes, nämlich der liebenswerte<br />

sprechende Kater mit Namen... Der 2. Buchstabe ergänzt das Wort.<br />

Blut-Svente und Messer-Jocke sind hinter der Langstrumpf’schen<br />

Schatzkiste her. Dabei schrecken sie auch nicht davor zurück, Pippis<br />

Papa zu entführen! Natürlich gelingt es Pippi, ihren Herrn Vater<br />

rechtzeitig zu befreien, <strong>von</strong> dessen Vornamen wir hier übrigens<br />

den 1. Buchstaben suchen.<br />

Die Zeit in einer Zigarrenkiste: Die grauen Männer stehlen den<br />

Menschen die Zeit und rauchen sie als Zigarren. Wie heißt die Schildkröte,<br />

die Momo zu Meister Hora führt, um die Zeit der Menschen<br />

zu retten? Der 3. Buchstabe ihres Namens wird gebraucht.<br />

Mr. Moose ist bei Bertil und seiner Familie durchs Dach gekracht<br />

und bedient sich nun an den steinharten Keksen aus Omas Dose.<br />

Welches weihnachtliche Tier hat Andreas Steinhöfel da entspringen<br />

lassen? Der 1. Buchstabe macht das Lösungswort komplett.<br />

Lösungswort: – – – – – – – – – –<br />

(Schicken Sie das Lösungswort <strong>bis</strong> zum 30.11.2013 an<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> Weitendorf GmbH, Max-Brauer-Allee 34, 22765 Hamburg<br />

oder per E-Mail an kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />

und gewinnen Sie mit ein <strong>bis</strong>schen Glück eines <strong>von</strong> 10 Bücherpaketen)<br />

40<br />

Jahre


Ur- und Erstaufführungen 2013/14<br />

20.08.2013, UA<br />

Finn-Ole Heinrich:<br />

Räuberhände<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller, Thalia Theater<br />

Hamburg, Regie: Anne Lenk (chronos theatertexte)<br />

14.09.2013, UA<br />

Karen Köhler:<br />

Ramayana. Ein Heldenversuch<br />

Badische Landesbühne Bruchsal,<br />

Regie: Joerg Bitterich<br />

04.10.2013, UA<br />

Agnès de Lestrade/Martin Zels:<br />

Die große Wörterfabrik<br />

Musiktheater <strong>von</strong> Martin Zels nach dem Bilderbuch <strong>von</strong><br />

Agnès de Lestrade und Valeria Docampo, Junge MET (Theater<br />

Pfütze und Stadttheater Fürth), Regie: Marcelo Díaz<br />

26.10.2013, UA<br />

Sven Nordqvist:<br />

Findus zieht um<br />

TheaterDeck Hamburg, Textfassung und Regie: Niklas Heinecke<br />

03.11.2013, UA<br />

Erich Kästner:<br />

Klaus im Schrank oder<br />

Das verkehrte Weihnachtsfest<br />

Staatsschauspiel Dresden, Regie und Bearbeitung:<br />

Susanne Lietzow<br />

08.11.2013, UA<br />

Reihaneh Youzbashi Dizaji:<br />

SalzHerz<br />

Junges Ensemble Stuttgart/Spielclub,<br />

Regie: Tobias Metz/Reihaneh Youzbashi Dizaji<br />

Schreib- und Theaterprojekt mit jugendlichen Flüchtlingen<br />

und Jugendlichen aus Stuttgart<br />

16.11.2013, UA<br />

James Krüss:<br />

Timm Thaler – Musical<br />

Musik <strong>von</strong> Xavier Naidoo und Michael Herberger, Libretto:<br />

Markus Heitz, Staatstheater Darmstadt, Regie: Stanislav Mosa<br />

(Aufführungsrechte: Gallissas Theaterverlag und<br />

Mediaagentur GmbH)<br />

19.11.2013, UA<br />

Martin Baltscheit:<br />

Wachmann, pass auf!<br />

Ensemble Imp:Art, Wien (im Theater Akzent Wien),<br />

Regie: Michaela Obertscheider<br />

23.11.2013, UA<br />

Christine Nöstlinger/Gisbert Näther:<br />

Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse.<br />

Kinderoper <strong>von</strong> Gisberth Näther, Libretto: Ulla Theißen,<br />

Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, Regie: Ulla Theißen<br />

23.11.2013, UA<br />

Thomas Klischke und Sophie Linnenbaum:<br />

Zu Hause Mokupoku oder<br />

Die wahrste Lügengeschichte der Welt<br />

Koproduktion vom Stadttheater Fürth und dem Fränkischen<br />

Theater Schloss Maßbach, Regie: Thomas Klischke<br />

27.11.2013, UA<br />

Susanne Lütje und Corinna Schildt:<br />

Rettet Rumpelstilzchen!<br />

Nach den Brüdern Grimm, Meininger Theater,<br />

Regie: Ansgar Haag<br />

04.12.2013, UA<br />

Erich Kästner/Carl Miller:<br />

Emil and the Detectives<br />

National Theatre London (Olivier Theatre),<br />

Regie: Bijan Sheibani<br />

05.12.2013, UA<br />

Karen Köhler:<br />

Deine Helden – Meine Träume<br />

Deutsches Nationaltheater Weimar,<br />

Regie: Sebastian Martin<br />

25.01.2014 UA<br />

Guus Kuijer:<br />

Es gefällt mir auf der Welt<br />

Württembergische Landesbühne Esslingen,<br />

Regie: Samia Muriel Chancrin<br />

15.02.2013 UA<br />

Pija Lindenbaum:<br />

Mia schläft woanders<br />

Junges Staatstheater Karlsruhe, Regie: Annette Büschelberger<br />

07.03.2014 UA<br />

Martin Baltscheit:<br />

Die Geschichte vom Fuchs,<br />

der den Verstand verlor<br />

Kinderoper <strong>von</strong> Sandra Weckert (Musik) und Martin Baltscheit<br />

(Libretto), Stadttheater Ingolstadt, Regie: Knut Weber<br />

04.04.2014, UA<br />

Finn-Ole Heinrich:<br />

Frerk, du Zwerg!<br />

Next Liberty Graz, Regie: Michael Schilhan<br />

April/Mai, UA<br />

Martin Baltscheit:<br />

Das Gold des Hasen<br />

Fata Morgana Productions<br />

01.06.2014, UA<br />

Martin Baltscheit:<br />

Tote Pinguine schmecken nicht<br />

Theater Hagen<br />

05.06. 2014, UA<br />

Michael Ende/ Elisabeth Naske:<br />

Der satanarchäolügenialkohöllische<br />

Wunschpunsch.<br />

Kinderoper <strong>von</strong> Elisabeth Naske, Libretto: Theresita Colloredo,<br />

Koproduktion Theater Luzern und Oper Graz,<br />

Regie: Dominique Mentha<br />

04.06.2014, ÖEA<br />

Susann Opel-Götz/Jakob Vinje:<br />

Prinzessin Anna oder Wie man einen Helden findet<br />

Libretto: Wolfgang Adenberg; Tiroler Landestheater Innsbruck,<br />

Regie: Mareike Zimmermann<br />

6


Neue Stücke<br />

„Ein neuer Löwe wird addiert,<br />

ein alter Löwe subtrahiert.“<br />

MARTIN BALTSCHEIT<br />

Die Geschichte vom Löwen,<br />

der nicht <strong>bis</strong> 3 zählen konnte<br />

1 D - 2 H; ab 6 Jahren; Deutsches Nationaltheater Weimar,<br />

04.11.2012 (Regie: Stefan Behrendt)<br />

Unser Löwe hat alles, was er braucht. Die schöne Löwin liegt neben ihm<br />

- und liest mal wieder - es ist sonnig und warm und er selbst fühlt sich,<br />

mit einem Wort, herrschaftlich! Doch dann taucht plötzlich ein Konkurrent<br />

auf und scharwenzelt um die schöne Löwin herum, mit Blumen<br />

und Gedichten und alles auch noch auf Französisch, oh là là. Einfach<br />

lächerlich!, findet der Löwe, muss allerdings zu seinem Leidwesen feststellen,<br />

dass die schöne Löwin nicht ganz unbeeindruckt bleibt. Da unser<br />

Löwe aber leider nicht eins und eins zusammenzählen kann, da er<br />

einfach nicht weiß, dass drei einer zu viel sind, muss er wohl oder übel<br />

Nachhilfe nehmen. Irgendwer wird in seinem Reich doch aufzutreiben<br />

sein, der <strong>bis</strong> drei zählen kann und der ihm die Sache mit dem überzähligen<br />

Charmeur erklärt!<br />

Der Löwe lernt mal wieder was <strong>für</strong>s Leben: Nicht nur das ABC, sondern<br />

auch das Einmaleins können sogar in der Liebe manchmal sehr hilfreich<br />

sein! „Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ finden Sie aus diesem<br />

Grunde übrigens auf S. 16<br />

Martin Baltscheit wurde 1965 in Düsseldorf geboren. er studierte Kommunikationsdesign<br />

in essen. Von 1986-1992 war er Mitglied des theaters „Junges<br />

ensemble Düsseldorf“. er zeichnete zunächst comics, danach widmete er sich<br />

vor allem dem schreiben und illustrieren <strong>von</strong> Bilderbüchern. außerdem entstanden<br />

zahlreiche hörspiele und trickfilme. 2010 erhielt er den Deutschen<br />

Jugendtheaterpreis <strong>für</strong> sein stück „Die besseren Wälder“ und 2012 wurde<br />

er mit „nur ein tag“/„Only a Day“ (Übersetzung: David henry Wilson) zum<br />

Festival „new Visions/new Voices“ nach Washington eingeladen. sein<br />

Bilderbuch „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ erhielt 2011<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Martin Baltscheit auf S. 16, 21, 45f.<br />

„Der Wald ist gruselig,<br />

aber wir sind gruseliger.“<br />

ZORAN DRVENKAR<br />

Zarah. Du hast doch keine angst, oder?<br />

5 Darsteller/innen; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />

„Es waren einmal vier Freundinnen. Und eine Freundin dazu. Die Freundinnen<br />

hießen Anke, Berit, Cordula und Dorothea. Die eine Freundin<br />

dazu hieß Zarah.“ Die vier Freundinnen suchen das Abenteuer und<br />

Zarah darf mitkommen. Sie beschließen, in den Wald zu gehen und<br />

machen sich einen Spaß daraus, Zarah mit den Geschichten über die<br />

Unwesen des Waldes Angst zu machen. Sie erzählen vom gefährlichen<br />

Räuberhauptmann Raddek, der im Wald aufgeknüpft wurde, vom ge<strong>für</strong>chteten<br />

Baumtroll Ogill, vom Schlammfresser Feggel, der kleine Mädchen<br />

frisst. Zarah lauscht interessiert, denn mit jeder Geschichte nehmen<br />

die Schatten und Geräusche im Wald zu. Am Anfang amüsieren<br />

sich die vier Freundinnen prächtig, <strong>bis</strong> sie tiefer und tiefer in den Wald<br />

gelangen und allmählich Angst vor ihren eigenen Geschichten bekommen.<br />

Es knackt, es rauscht, es fiept: Die Freundinnen brechen in Panik<br />

aus und laufen und laufen und wenn sie nicht angehalten haben, dann<br />

rennen sie wahrscheinlich noch immer. Zarah aber wandert langsam<br />

durch den nächtlichen Wald nach Hause – das Haus ist hell und gemütlich<br />

und Zarah begrüßt ihre Mitbewohner und erzählt ihnen, was ihr<br />

im Wald widerfahren ist. Wer die Mitbewohner sind, kann nur ein sehr<br />

mutiges Herz erraten!<br />

Das gleichnamige Bilderbuch wurde 2008 <strong>für</strong> den<br />

Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert<br />

ZOran DrVenKar wurde 1967 in Kroatien geboren und zog als Dreijähriger<br />

mit seinen eltern nach Berlin. seit 1989 arbeitet er als freier schriftsteller. Unter<br />

dem Pseudonym Victor caspak & Yves lanois veröffentlichte er 2004 das<br />

Kinderbuch „Die Kurzhosengang“, <strong>für</strong> das er 2005 den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

erhielt. Zoran Drvenkar lebt heute in der nähe <strong>von</strong> Berlin in einer<br />

ehemaligen Kornmühle. Über Feuilletonkommentare wie „Drvenkar weiß, was<br />

die Jugendlichen denken“ sagt er selbst: „ich finde es recht anbiedernd, sich<br />

hinzusetzen und mit Jugendlichen zu reden und ihr leben, ihre sprache, ihre<br />

Gedanken dann im schreiben zu kopieren. Man (…) muss sich <strong>für</strong> die jungen<br />

charaktere in seinem Kopf interessieren. Wenn sie etwas zu sagen haben,<br />

sollte man darüber schreiben, wenn nicht, sollte man lieber den Mund halten.“<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Zoran Drvenkar auf S. 16, 22, 47<br />

„Und wenn heute alles<br />

wieder wie früher würde –<br />

es würde anders werden…“<br />

ERICH KäSTNER<br />

Klaus im Schrank oder Das verkehrte Weihnachtsfest<br />

Überarbeitet <strong>von</strong> Susanne Lietzow; UA: Staatsschauspiel Dresden,<br />

03.11.2013, Regie: Susanne Lietzow (Stücktext erhältlich ab Jan. 2014)<br />

Klaus und seine Schwester Kläre werden <strong>von</strong> ihren Eltern vernachlässigt,<br />

denn die sind hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt, oder damit,<br />

sich zu streiten. Spiel und Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und Dialog<br />

kommen zwischen diesen Eltern und ihren Kindern nicht mehr<br />

zustande. Doch dann tut sich im Inneren des Familienschranks plötzlich<br />

eine andere Welt auf, in der ein Komiker die Regie führt und die Rollen<br />

vertauscht: Fortan müssen die Erwachsenen wieder zur Schule gehen<br />

und die Kinder das Geld verdienen oder die Zigarren rauchen. Das führt<br />

zu diversen grotesken Verdrehungen und einer allgemeinen Überforderung,<br />

denn die Kindheit ist nicht nur „aus prima Kuchenteig gebacken“<br />

(Erich Kästner), aber auch das Leben der Erwachsenen kann sehr kompliziert<br />

sein. Wenn man zum Ende des Stücks wieder aus dem Schrank<br />

geholt wird, hat man etwas dazugelernt – auch wenn vielleicht alles nur<br />

ein Traum war…<br />

Das Stück markiert den Beginn der literarischen Karriere Erich Kästners<br />

und kann nun endlich – fast 100 Jahre nach seiner Entstehung – seine<br />

Uraufführung erleben.<br />

erich Kästner, geboren 1899 in Dresden, war satirischer schriftsteller,<br />

Dramatiker, Kabarettist, Feuilletonist und bedeutender Kinderbuchautor. 1928<br />

erschien das erste der beiden Bücher, die ihn auf einen schlag weltberühmt<br />

gemacht haben: der Gedichtband „herz auf taille“. ein Jahr später folgte das<br />

Kinderbuch „emil und die Detektive“. Bis 1933 erschienen zahlreiche Bücher,<br />

die seinen erfolg festigten. im nationalsozialismus wurden seine Bücher<br />

7


Neue Stücke<br />

neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />

verbrannt und erich Kästner erhielt Publikationsverbot. nach dem ende des<br />

Krieges leitete Kästner das Feuilleton der „neuen Zeitung“ und gründete das<br />

Kabarett „Die schaubude“. allmählich begann er wieder Bücher zu schreiben,<br />

und zwar zunehmend <strong>für</strong> Kinder. Mehrere literarische auszeichnungen (u. a.<br />

Georg-Büchner-Preis, 1957; hans-christian-andersen-Medaille, 1960) unterstreichen<br />

seine literarische Bedeutung. am 29. Juli 1974 starb erich Kästner in<br />

München.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Erich Kästner auf S. 27f.<br />

„Die schönste Aussicht ist<br />

die Aussicht aufs Essen.“<br />

THOMAS KLISCHKE UND SOPHIE LINNENBAUM<br />

Die Reise zu Kata Teochi<br />

Ein Mitreisestück <strong>für</strong> Kinder; 2 Darsteller;<br />

ab 7 Jahren; UA: Papilio Theater, 18.6.2012<br />

Niemand ist <strong>bis</strong>lang lebend zurückkehrt vom Kampf gegen den gefährlichen<br />

Drachen Kata Teochi! Deshalb sucht König Heinrich der Neugierige<br />

nun neue mutige und schlaue Matrosen, die bereit sind, sich dieser<br />

Herausforderung zu stellen! Das Publikum heuert also auf der „Wilden<br />

Sieglinde“ an, die unter dem Kommando der Steuermänner Frieder<br />

und Hermann steht. Während sich Hermann verspätet, lässt Frieder<br />

versehentlich schon mal Anker lichten. Hermann muss deshalb dem<br />

Schiff nachschwimmen und macht dabei keine sehr rühmliche Figur.<br />

Diese Schmach wird er Frieder vielfach heimzahlen! Hermann triezt<br />

Nicht Chicago. Nicht hier: Theater an der Parkaue © Christian Brachwitz (Seite 5 )<br />

Frieder wo er nur kann, er blamiert ihn, missachtet ihn und versucht,<br />

die Mannschaft gegen ihn aufzuwiegeln. Doch je gehässiger Hermann<br />

wird, desto mehr verdunkelt sich der Himmel, desto lauter wird das drohende<br />

Brüllen des gefährlichen Kata Teochi. Als Hermanns Angriffe <strong>für</strong><br />

Frieder schließlich sogar lebensgefährlich werden, bittet der die übrigen<br />

‚Matrosen’ um Hilfe. Sobald sie ihm helfen, strandet die „Wilde Sieglinde“<br />

auf einer Insel, wo sie zur allgemeinen Überraschung ein nur mehr<br />

daumengroßer Kata Teochi erwartet, der äußerst empört ist über seine<br />

neuerliche Köpergröße. Hermann hat eine Vermutung, wie es dazu kommen<br />

konnte...<br />

Kata Teochi ist Japanisch und heißt: Ungerechtigkeit, Unfairness, Herzlosigkeit.<br />

Klischke Kinderbücher und Märchen. sophie linnenbaum schreibt daneben<br />

auch Drehbücher. ihre selbst produzierten Kurzfilme wurden bereits mehrfach<br />

ausgezeichnet. außerdem arbeitet sie als theater-Fotografin und Dokumentar-Filmerin.<br />

Weitere Stücke der Autoren finden Sie auf S. 19, 34<br />

„Wisst ihr, was ich seit<br />

all den Jahren jede Nacht<br />

träume?“<br />

KAREN KÖHLER<br />

Deine Helden – meine Träume<br />

Klassenzimmerstück <strong>für</strong> 1 H; ab 11 Jahren; Uraufführung<br />

am Nationaltheater Weimar, 5.12.2013, Regie: Sebastian Martin<br />

(Stücktext lieferbar ab Dez. 2013)<br />

In seinem ehemaligen Klassenzimmer erinnert sich Jonas daran, wie<br />

sein großer Traum zum Albtraum wurde. Von Zuhause kennt er nur<br />

Gewalt und Stumpfsinn. Erst im Box-Club bekommt der Junge Aufmerksamkeit<br />

und Hilfe, erfährt, dass er mit Geduld und Eifer etwas erreichen<br />

kann. Im Club findet er auch einen echten Freund: Mo, dessen Familie<br />

das genaue Gegenteil seiner eigenen ist. Jonas fühlt sich wohl und er<br />

fühlt sich stark, so stark, dass er sogar die schöne Jessica in der Schule<br />

vor einem zudringlichen Kerl in Schutz nehmen kann! Das bringt ihm<br />

ein Lob <strong>von</strong> Jessicas älterem Bruder Heiko ein und Jonas ist sehr stolz.<br />

Überhaupt ist Heiko ein toller Kerl, er nimmt Jonas mit auf heimliche<br />

Konzerte und zu bierseligen Nächten am Lagerfeuer. Heiko behandelt<br />

ihn wie seinesgleichen. Was kümmert es Jonas da schon, dass Heiko und<br />

seine Kameraden den ,Ausländer‘ Mo nicht mögen und dass ihm bei<br />

ihren Sprüchen schon manchmal etwas unwohl wird. Hauptsache, er<br />

gehört dazu und kann in Jessicas Nähe sein. Als Jessica sich jedoch auffällig<br />

oft mit Mo trifft, kennt Jonas’ Eifersucht keine Grenzen mehr. Er<br />

begeht einen folgenschweren Fehler.<br />

„Deine Helden – meine Träume“ ist ein Monolog über die Vorbilder,<br />

die wir uns wählen, über die Kreise, in die wir uns begeben und über<br />

die Konsequenzen, die unsere Wahl haben kann. Karen Köhler hat <strong>für</strong><br />

Weitere informationen sowie pädagogisches Begleitmaterial<br />

finden sie auf www.diereisezukatateochi.com<br />

thOMas KlischKe wurde 1975 in Frankfurt/Oder geboren, studierte schauspiel<br />

an der hochschule <strong>für</strong> Musik und theater in leipzig und arbeitete danach<br />

an zahlreichen Bühnen als schauspieler. seit 2004 führt er zunehmend auch<br />

regie und schreibt vor allem stücke und Kinderbücher. 2011 gründete er<br />

die freie Gruppe „Möööp - ensemble“. Zusammen mit sophie linnenbaum<br />

unterrichtet thomas Klischke literatur und sprache in einem Kulturprojekt<br />

an der Bettinaschule Frankfurt, zusammen haben sie auch den Mobbing-<br />

Präventions-Workshop „What would superman do?“ entwickelt. auf den<br />

30. Bayerischen theatertagen 2012 in augsburg hat thomas Klischkes inszenierung<br />

„Wir alle <strong>für</strong> immer zusammen“ den Preis <strong>für</strong> eine herausragende<br />

inszenierung erhalten.<br />

sOPhie linnenBaUM wurde 1986 in nürnberg geboren. sie studierte<br />

Psychologie an der Friedrich-alexander-Universität erlangen-nürnberg und<br />

schloss diese ausbildung 2012 ab. sie war mehrere Male als regieassistentin<br />

im theater Pfütze tätig. seit 2006 dramatisiert sie zusammen mit thomas<br />

Kata Teochi: Dehnheider Hoftheater © Sophie Linnenbaum<br />

8


+++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ Neue Stücke<br />

dieses Stück Jugendliche aus Weimar zu ihren Träumen und ihren Helden<br />

befragt (auf www.deine-helden-meine-traeume.de sind die interessanten<br />

Antworten zu lesen). Sie ging in einen Boxclub und ist mit der<br />

Organisation „Exit Deutschland“ in Kontakt getreten. Entstanden ist so<br />

ein kluges, realitätsnahes Stück, das eine Geschichte erzählt, die genau so<br />

hätte stattfinden können - wenn ein Traum zum Albtraum wird.<br />

Kunstgeschichte. 1998 folgte ein Drehbuchstudium an der Filmakademie<br />

Baden-Württemberg in ludwigsburg, das sie 2004 erfolgreich abschloss.<br />

anschließend arbeitete sie als regieassistentin an der Württembergischen<br />

landesbühne esslingen. hier entstanden erste eigene texte, stücke, inszenierungen<br />

sowie adaptionen <strong>für</strong> die Bühne. seit 2008 arbeitet nadine Klante als<br />

freie theaterregisseurin und autorin <strong>für</strong> Bühne und Film.<br />

Karen Köhler, geb. 1974, studierte schauspiel an der hochschule <strong>für</strong> Musik<br />

und theater Bern; es folgten Festengagements an verschiedenen theatern<br />

im deutschsprachigen raum. seit 2008 ist sie wieder in ihrer heimatstadt<br />

hamburg und arbeitet freiberuflich als autorin (und manchmal als schauspielerin).<br />

Karen Köhler schreibt Dramen und Prosa und ist seit Juli 2010 Mitglied<br />

im Forum hamburger autoren. Für ihr stück „ramayana. ein heldenversuch“<br />

erhielt sie den Otfried-Preußler-<strong>Kinderstücke</strong>preis 2013; das stück wird im<br />

september 2013 an der Badischen landesbühne Bruchsal uraufgeführt. „Deine<br />

helden – Meine träume“ ist der auftakt einer trilogie, die Karen Köhler <strong>für</strong><br />

das Dnt Weimar schreiben wird.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Karen Köhler auf S. 28<br />

„Ohne deine Hilfe hätte<br />

ich das nie geschafft.“<br />

PAUL MAAR<br />

Jakob und der große Junge<br />

Klassenzimmerstück; <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nadine Klante;<br />

2 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne Esslingen<br />

(Regie: Nadine Klante)<br />

Jedes Mal, wenn Jakob auf dem Nachhauseweg am Stefansberg vorbeikommt,<br />

wartet dort schon der „große Junge“ auf ihn, bereit, ihm<br />

die Mütze vom Kopf zu schlagen, ihm Angst einzujagen oder Jakobs<br />

Taschengeld abzuziehen. Jakob möchte überhaupt nicht mehr zur Schule<br />

gehen, so schlimm ist es inzwischen. Sein bester Freund Mehmet versucht,<br />

ihm nach Kräften zu helfen. Doch der große Junge ist viel stärker<br />

und schreckt nicht davor zurück, Mehmet zu verprügeln. Jakob versucht<br />

schließlich sogar, seinen Gegner durch Verkleidung irrezuführen. Aber<br />

auch das klappt natürlich nicht. Erst als Jakob am Stefansberg ein Mädchen<br />

kennenlernt, wendet sich das Blatt.<br />

Jakob ist ein verständiger Junge, der den Mut hat, sich anderen anzuvertrauen.<br />

Mit Hilfe seiner Freunde gelingt es ihm schließlich, sich gegen<br />

den Widersache zu behaupten - ein <strong>bis</strong>schen Muskelkraft schadet dabei<br />

zwar nichts, aber am Ende ist es vor allem Jakobs Einfallsreichtum, der<br />

den „großen Jungen“ endgültig in die Flucht schlägt.<br />

Paul Maar erzählt behutsam eine ermutigende Geschichte über ein<br />

Thema, das leider an vielen Schulen zum Alltag gehört.<br />

PaUl Maar ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinderund<br />

Jugendbuchautoren. er wurde am 13. Dezember 1937 in schweinfurt geboren,<br />

studierte Malerei und Kunstgeschichte und war einige Jahre als lehrer<br />

und Kunsterzieher an einem Gymnasium tätig, bevor er den sprung wagte,<br />

sich als freier autor und illustrator ganz auf seine künstlerische arbeit zu konzentrieren.<br />

sein Werk wurde mit zahlreichen bedeutenden auszeichnungen<br />

gewürdigt, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem assitej-Preis.<br />

Für seine Verdienste um Kunst und Bildung wurde er vom Bayerischen staatsministerium<br />

geehrt.<br />

naDine Klante wuchs im ruhrgebiet auf. sie studierte zunächst an der<br />

ruhr-Universität Bochum theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und<br />

„Der Hund hat zu dir<br />

gesagt, du hättest eine<br />

Tomatennase?“<br />

PAUL MAAR<br />

Neues <strong>von</strong> Herrn Bello<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Heidrun Warmuth; 2 D - 3 H;<br />

ab 5 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne Esslingen, 17.11.2012,<br />

Regie: Tilo Esche<br />

Eigentlich könnte alles so schön sein im Hause Sternheim-Lichtblau!<br />

Herr Bello ist ein Mensch und der beste Freund <strong>von</strong> Max. Papa Sternheim<br />

liebt Frau Lichtblau und beide lieben Max - und Herrn Bello natürlich.<br />

Doch Herr Bello liebt leider Adrienne, eine recht anstrengende<br />

und kapriziöse Collie-Dame. Damit Herr Bello mit ihr zusammenleben<br />

kann, hat er ihr vom blauen Saft zu trinken gegeben. Doch ein Mensch<br />

zu sein, behagt Adrienne gar nicht. Sie möchte endlich wieder Hund<br />

sein und schüttet deshalb den restlichen Wundertrank in den Ausguss.<br />

Nun aber ist auch Herr Bello in Gefahr, sich zurückverwandeln zu müssen<br />

und Max setzt alle Hebel in Bewegung, hinter das Geheimnis des<br />

blauen Saftes zu kommen. Dazu fährt er mit Bello sogar heimlich nach<br />

Marburg, wo er Melchior Lichtblau vermutet, der seinerzeit mit der Herstellung<br />

des geheimen Trankes zu tun gehabt hat. Melchior erinnert sich<br />

zwar leider nicht mehr an die genaue Rezeptur, kommt dem gewünschten<br />

Ergebnis aber nach einigen – scheußlich schmeckenden – Versuchen<br />

verblüffend nahe. Am Ende sind sogar alle glücklicher als zuvor!<br />

Eine zauberhafte Geschichte über die Freundschaft, <strong>für</strong> die man manchmal<br />

etwas riskieren muss.<br />

heiDrUn WarMUth wurde 1968 in Wilhelmshaven geboren. nach einem lehramtsstudium<br />

studierte sie an der hochschule <strong>für</strong> schauspielkunst ernst Busch<br />

Puppenspiel. sie spielte an verschiedenen kleinen und großen Bühnen, unter<br />

anderem am theater Junge Generation in Dresden und am tat in Frankfurt<br />

am Main. seit 2003 inszeniert sie an der Jungen WlB esslingen, schreibt Bühnenfassungen<br />

und baut Puppen. außerdem arbeitete sie <strong>für</strong> den sWr und liest<br />

hörbücher..<br />

Alle Werke <strong>von</strong> Paul Maar finden Sie auf S. 18, 32f., 52<br />

„Ich hol dich am Bahnhof ab.<br />

Was hältst du da<strong>von</strong>?“<br />

ALICE QUADFLIEG<br />

Stadt – Land – Baum<br />

2 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />

Mortel und Fiete haben sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Seit<br />

Mortel eines Tages einfach kommentarlos verschwunden ist. Dabei hatte<br />

Fiete ihm extra einen tollen Jazz-Gig beim Scheunenfest organisiert.<br />

Das Publikum hat gewartet, die Band war bereit - nur Mortel war und<br />

9


Neue Stücke<br />

neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />

blieb verschwunden... Doch heute bekommt Fiete einen Brief <strong>von</strong> Mortel,<br />

nach so langer Zeit! Mortel lädt ihn zu sich in die große Stadt ein.<br />

Und das „Landei“ Fiete macht sich tatsächlich auf die Reise. Aufregend<br />

ist es und ganz schön umtriebig in der Stadt, Fiete ist schier überwältigt.<br />

Schnell erkennen die alten Freunde, wie gern sie einander noch haben<br />

und so braucht Fiete nicht viele Überredungskünste, um Mortel auch<br />

umgekehrt zu sich aufs Land einzuladen. Nun reist Mortel in die entgegengesetzte<br />

Richtung – und auch <strong>für</strong> ihn ist die Fahrt schwieriger als er<br />

gedacht hätte. An ihrem Ziel warten nämlich nicht nur Fiete, sondern<br />

auch die größte Herausforderung seines Lebens auf ihn.<br />

Ein wunderbar anrührender Text über die unterschiedlichen Weisen,<br />

ein Leben zu führen. Das Unbekannte erscheint Mortel und Fiete sehr<br />

riskant, doch als sie sich darauf einlassen, wachsen beide über sich selbst<br />

hinaus – nur dieses Mal tun sie das gemeinsam.<br />

alice QUaDFlieG absolvierte 2004 das studium der schauspiel-Dramaturgie<br />

an der ludwigs-Maximilian-Universität München / Bayerischen theaterakademie<br />

august everding. Während des studiums arbeitete sie im prot,<br />

dem theater des freien Künstlers alexeij sagerer. nach ihrem abschluss folgten<br />

engagements an der landesbühne niedersachsen nord in Wilhelmshaven<br />

und später am nationaltheater Mannheim. seit 2009 ist alice Quadflieg<br />

freiberuflich tätig und lebt in Berlin.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Alice Quadflieg finden Sie auf S. 20, 35, 47<br />

„Selbständige Teigauslegungen<br />

sind hier<br />

streng verboten.“<br />

FLO STAFFELMAyR<br />

Pietro Pizzi<br />

Ein Stück Jugendtheater über Pietro, eine Pizza, einen Guru<br />

mit seiner Tiefkühltruhen-Gemeinschaft und eine unerlaubte Liebe<br />

3 Darsteller/innen; ab 14 Jahren; UA: Theater Ansicht bei Szene<br />

Bunte Wähne in Horn, 28. 09.2012 (Regie: Svetlana Schwin)<br />

„Pietro ist eine Pizza und Pietro hat Sehnsucht nach einer besseren Welt. Einer<br />

Welt, in der alle pro Sciutto sind und nicht nur ein paar Aktivisten. Einer Welt,<br />

in der nicht alle Muscheln mies sind. Einer Welt, in der Oliven nicht gekapert<br />

werden. Einer Welt in der Claudia Cardinale auch Päpstin werden kann. Doch<br />

mit diesen Anschauungen hat Pietro Pizzi in der Pizzeria seiner Eltern nicht<br />

sehr viele Freunde. Und deshalb. Ja deshalb verlässt Pietro eines Tages die<br />

Speisekarte, in der er gewohnt hat. Er verlässt die vielleicht beste Pizza der<br />

Stadt, seine Mama. Alles ist so neu <strong>für</strong> Pietro. Alles ist so aufregend. Schnell<br />

macht er eine neue Pikantschaft nach der anderen. Pietro ist auf der Suche.<br />

Und so kommt es. Pietro trifft Guguruzzo. Guguruzzo, der sich selbst als charismatische<br />

Führungspersönlichkeit bezeichnet, verspricht Pietro das ewige Leben<br />

und lädt ihn in seine Tiefkühltruhe ein. Dort hat Guguruzzo bereits einige<br />

Anhänger um sich sammeln können.<br />

Schon bald fühlt sich Pietro als vollkorniges Mitglied der Gruppe. Gemeinsam<br />

reiben sie Käse, zupfen sie Spinat, rupfen sie Pollo, schnitzen sie Zucchini, mit<br />

dem Ziel die perfekte Pizza zu schaffen. Es entstehen frostige Freundschaften<br />

und eine entflammte Liebe zu Margarita. Nur Tomaten und Käse. Womit die<br />

Probleme auch schon beginnen. Pietro und Margarita versuchen die Tiefkühltruhe<br />

zu verlassen, doch Guguruzzos Trattoristen stürzen sich auf sie. Es beginnt<br />

ein erbitterter Kampf. Eine abenteuerliche Flucht.“ (FLO STAFFELMAYR)<br />

Durch den skurrilen Transfer in eine „Pizzeria“ gelingt Flo Staffelmayr<br />

die nötige Abstraktion: “Guguruzzo“ steht <strong>für</strong> alle modernen Führer und<br />

ihre ideologischen Vereinigungen. Wenn am Ende des Stückes die große<br />

Liebe über die soziale Kälte einer Tiefkühltruhe triumphiert, so ist das<br />

weit mehr als ein ‚happy end’. Es ist ein Plädoyer <strong>für</strong> das Individuum<br />

und gegen das (sektiererische) Kollektiv. Ein Plädoyer, das Flo Staffelmayr<br />

mit schneidender Präzision und gewaltigem Wortwitz führt – das<br />

Lachen darf uns dabei – um im Bilde zu bleiben – auch im Halse stecken<br />

bleiben.<br />

Jungwild-Förderpreis <strong>für</strong> junges theater 2012<br />

FlO staFFelMaYr wurde in strasbourg (Frankreich) geboren und ist in<br />

Frankreich, Marokko und österreich aufgewachsen. er studierte zunächst<br />

Wirtschaftswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre in der Wirtschaft.<br />

2006 legte er die Bühnenreifeprüfung ab, es folgten zahlreiche auftritte,<br />

u.a. am schauspielhaus Wien und am nationaltheater lissabon. 2009<br />

gründete er „theater ansicht“, um eigene Projekte zu realisieren, seit dieser<br />

Zeit ist er als Dramatiker tätig und erhielt bereits einige stipendien und<br />

auszeichnungen. Für „Pietro Pizzi“ gewann Flo staffelmayr 2012 den Jungwild-<br />

Förderpreis <strong>für</strong> junges theater. seit 2012 leitet er auch schreibwerkstätten<br />

(Macht/schule/theater, Dschungel Wien, Buchpiloten) und im Jahr 2013<br />

nahm er am „next Generation“- Projekt der assiteJ international teil.<br />

„Wir haben ihm<br />

immer gesagt, er wird<br />

nie einer <strong>von</strong> uns.“<br />

STEFAN SCHROEDER<br />

Einer <strong>von</strong> uns<br />

2 H; ab 13 Jahren; frei zur UA<br />

Ben steht unter dem Verdacht, <strong>für</strong> das Verschwinden des Schülers Daniel<br />

verantwortlich zu sein. Denn Ben hat keine Gelegenheit ausgelassen,<br />

Daniel zu hänseln und zu attackieren. Alle Beweise sprechen da<strong>für</strong>, dass<br />

er jetzt sogar noch weiter gegangen sein könnte. Der ermittelnde Kommissar<br />

versucht mit allen Mitteln, ihn zum Reden zu bringen. Doch auch<br />

Ben spielt gekonnt auf der psychischen Klaviatur und so durchleben beide<br />

in zähem Ringen die verschiedenen Aspekte der Täterschaft und des<br />

Opferseins, setzen beide gekonnt Ängste in Gang und Phantasien. Und<br />

beide legen dabei noch immer nicht alle Karten auf den Tisch.<br />

Auf der Folie einer herkömmlichen Krimi-Erzählweise und -Motivstruktur<br />

treibt das Stück ein kluges Spiel mit Wahrheit und Lüge, mit fehlenden<br />

Informationen und falschen Schlussfolgerungen – und endet<br />

überraschend.<br />

steFan schrOeDer, 1977 in hagen geboren, studierte theaterwissenschaft,<br />

anglistik und Germanistik in Bochum. Während des studiums war er an<br />

verschiedenen theatern der freien szene als autor, regisseur und Darsteller<br />

aktiv. er führte regie am Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater und war<br />

<strong>von</strong> 2001 <strong>bis</strong> 2010 chefdramaturg am schauspiel Dortmund. seit 2006 lehrt<br />

er zudem an der Fakultät <strong>für</strong> Kulturwissenschaften der Universität Dortmund<br />

und widmet sich daneben nun ganz dem schreiben.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Stefan Schroeder auf S. 20, 23, 31, 33, 44f., 50, 52<br />

und auf www.chronostheatertexte.de<br />

10


Pietro Pizzi: Theater Ansicht © Markus Mue<br />

„Spinnen können<br />

nicht schwimmen.“<br />

REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI<br />

Spinne<br />

1 D - 2 H; ab 7 Jahren; frei zur UA<br />

„Spinne“ nennt er sich selbst, der Junge, der sich nur auf einem Klettergerüst<br />

zu Hause fühlt. Denn ein richtiges Zuhause hat er nicht mehr, seit<br />

seine Mutter wegen Ladendiebstahls „eine Maßnahme machen muss“<br />

und seine Oma immer vergesslicher wird. Doch klettern, das kann er,<br />

das beherrscht er! Schnell und wendig wie Spider-Man klettert er auf<br />

und ab und vertreibt sich so die Zeit, <strong>bis</strong> Mina und Paul nach der Schule<br />

am Spielplatz vorbeikommen. Mit ihnen will Spinne sich unbedingt anfreunden.<br />

Der ungeschickliche Außenseiter Paul bewundert den flinken<br />

Kletterer und Mina, die <strong>von</strong> ihrer Mutter ständig zum Ballett gezwungen<br />

wird, beneidet ihn um seine Freiheit. Für eine Weile scheint es so, als<br />

könnten die drei einander Freunde in der Not sein. Doch der Junge, der<br />

sich Spinne nennt, hat so viel Wut und Verzweiflung in sich, dass die<br />

Kletterspiele schließlich eskalieren.<br />

„Dizaji schreibt authentische, schnelle, schlackenlose, konzentrierte Dialoge,<br />

in denen theatralische Situationen und Geschichten entstehen, die berühren.<br />

Mit ihrem Text SPINNE ist die Autorin nah dran an der Sprache (und Sprachentwicklung)<br />

ihres Publikums. Die Sprache wächst mit den Kindern, steht<br />

nicht einfach zur Verfügung, vom Sport bekommt man „Muskelkrater“, mit<br />

meinem Freund verbindet mich echte „Kumpelschaft“ und natürlich muss es<br />

ein Wort geben, <strong>für</strong> alles, was noch besser als „super“ ist: „superer“. Das sind bei<br />

Dizaji keine Pointen, sondern genaue Beobachtungen. Genauso (...) fordert (die<br />

Dramaturgie ihres Stückes) einen differenzierten Blick <strong>für</strong> die Veränderungen<br />

in den Beziehungen der drei Figuren. Tektonische Verschiebungen, an der Oberfläche<br />

nicht immer spektakulär, aber in der Tiefe umso bedeutsamer. Weil es ja<br />

auch um etwas Wichtiges geht: Freundschaft.“<br />

(WORKSHOP-KOMMENTAR ZUM BERLINER KINDERTHEATERPREIS)<br />

nominiert <strong>für</strong> den Berliner <strong>Kindertheater</strong>preis 2013 (GriPs theater)<br />

„Ich hab gedacht, dass wenn<br />

ich anders bin als sie, dann<br />

sind sie auch anders als ich.“<br />

REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI Pepe will’s wissen<br />

1 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Theater Baden-Baden,<br />

12.04.2013 (Regie: Lily Sykes)<br />

Pepe ist sich ganz sicher, es kann gar nicht anders sein, er muss einfach<br />

als Baby adoptiert worden sein. Denn er sieht seinen Eltern überhaupt<br />

nicht ähnlich. Und außerdem würden ihn seine wahren Eltern nur mit<br />

Liebe überhäufen, ihm jeden Wunsch <strong>von</strong> den Augen ablesen, sich aber<br />

ganz sicher nie, niemals scheiden lassen! Pepe beginnt deshalb nach<br />

11


Pepe will’s wissen: Theater Baden-Baden<br />

Hinweisen auf seine echten Eltern zu suchen, um sobald wie möglich<br />

zu ihnen ziehen zu können. Seine Freunde Theo und Lolli helfen ihm<br />

dabei. Während sie in ordentlicher Detektivarbeit Schreibtische und<br />

Schränke durchwühlen und dabei leider <strong>von</strong> einer peinlichen Situation<br />

in die nächste geraten, machen sich die drei Kinder Gedanken über Eltern,<br />

über die Wut und die Liebe, über Unterschiede, Gemeinsamkeiten<br />

und darüber, wie kompliziert das Leben doch manchmal werden kann,<br />

wenn man sich alleine fühlt und wenn geliebte Menschen einem plötzlich<br />

fremd werden. Theo, Lolli und Pepe aber verlieren ihren Mut nicht,<br />

sie suchen selbst in solcher Fremde weiter nach dem richigen Zuhause.<br />

reihaneh YOUZBashi DiZaJi wurde 1983 in täbriz im iran geboren. Mit acht<br />

Jahren floh sie mit ihrer Familie nach Deutschland. nach ihrem schauspielstudium<br />

lebt und arbeitet sie nun in Berlin. Durch die idee zum Dokumentarfilm<br />

„Mein Paradies“ angeregt, reiste die autorin nach langer abwesenheit<br />

in den iran zurück. Die reise wurde auch zum auslöser ihres ersten theaterstückes<br />

„stuttgart.teheran“ (chronos theatertexte), mit dem sie zum heidelberger<br />

stückemarkt 2012 eingeladen war. ihr stück <strong>für</strong> Kinder „hasenland“<br />

wurde in der spielzeit 2012/13 an der comedia Köln uraufgeführt, <strong>für</strong> das theater<br />

Baden-Baden schrieb sie das auftragswerk „Pepe will’s wissen“. 2013 war<br />

sie eingeladen zum „next Generation“-Projekt der assitej international. am<br />

Jungen ensemble stuttgart arbeitet sie derzeit mit stuttgarter Jugendlichen<br />

und jugendlichen Flüchtlingen aus dem irak und aus syrien an der Produktion<br />

„salzherz“, die im november uraufgeführt werden wird.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Reihaneh Youzbashi Dizaji auf<br />

S. 40 und auf www.chronostheatertexte.de<br />

Märchen <strong>von</strong> damals und heute...<br />

MIRIAM ANTRETTER<br />

Das UN<br />

2 D - 5 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />

Dine und ihr Freund Fritz leiden im Kinderheim schon lange unter<br />

den Launen der bösartigen Heimleiterin. Heute aber ist es besonders<br />

schlimm, denn sie verdächtigt Dine ihr etwas besonders Wertvolles<br />

gestohlen zu haben: Wenn Dine das nicht sofort zurückbringe, dann<br />

müsse Fritz da<strong>für</strong> büßen! Dine ist verzweifelt, denn sie weiß nicht mal,<br />

wonach diese gemeine Person so gierig sucht. Etwas Geheimnisvolles,<br />

sei es, das ungeheure Macht verleihe. Doch wie es genau aussieht, das<br />

weiß seltsamerweise auch die Heimleiterin nicht. Dine beschließt, das<br />

als Vorteil zu nutzen und zieht aus, um irgendetwas zu suchen, das wichtig<br />

genug erscheint. Auf ihrer Suche trifft sie den Vogel Vurz (der sich<br />

Witze über seinen Namen verbietet!), den seltsamen Fa und den Chronisten,<br />

der schlechte Neuigkeiten aus dem Tausendaugenwald bringt.<br />

Das Ungeheuer sei dort gesichtet worden und nun drohe ihnen allen<br />

große Gefahr. Dine wagt sich in den Kampf und findet nicht nur das<br />

wichtige Ding – sondern etwas noch viel wichtigeres.<br />

Ein phantasievolles Märchen über die Suche nach dem, was uns wichtig<br />

erscheint. Ob uns das aber auch tatsächlich immer ausmacht?<br />

im sommer 2004 schloss MiriaM antretter ihr studium der theaterwissenschaft<br />

an der ludwig-Maximilian-Universität in München mit auszeichnung<br />

ab. im Zuge eines ausgedehnten, postuniversitären asienaufenthaltes unterrichtete<br />

sie an einer internationalen schule in sri lanka das Fach Drama und<br />

durfte zusammen mit 40 kleinen Mimen eine schultheatergruppe aufbauen.<br />

Zurück in Bayern fing sie bei einer Münchner Pr-agentur an, reiste <strong>von</strong> nun an<br />

im Business-anzug durch asien, schrieb Pressetexte, freundliche Briefe und ein<br />

sachbuch. so verlief ihr Berufsleben über Jahre undramatisch, <strong>bis</strong> eines nachts<br />

das Un <strong>von</strong> ihrem schreibtisch hüpfte…<br />

12


+++ Märchen +++ Märchen +++ Märchen +++ Märchen +++ Märchen +++<br />

Neue Stücke<br />

FRANCES HODGSON BURNETT<br />

Der geheime Garten<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Barbara Hass; 4 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg (Regie: Claus Gutbier)<br />

Die verwaiste Mary Lennox aus Indien wird nach England auf das Landgut<br />

ihres Onkels Mr. Craven geschickt. Mr. Craven selbst ist nach dem<br />

frühen Tod seiner Frau schwermütig und so ist Mary meist sich selbst<br />

überlassen. Da sie <strong>bis</strong>lang nicht viel Liebe kennengelernt hat, wurde<br />

Mary hochmütig und selbstsüchtig. Sie möchte mit niemandem zu tun<br />

haben und erkundet deshalb Tag <strong>für</strong> Tag alleine den großen Garten, der<br />

das Landgut umgibt. Dabei entdeckt sie auch den „geheimen Garten“, den<br />

Rosengarten, den Mrs Craven angelegt hat. Seit ihrem Tod darf ihn niemand<br />

mehr betreten. Doch Mary findet den Schlüssel und beginnt, den<br />

Garten wieder zu bestellen. Sie bekommt Hilfe vom Gärtner Ben und<br />

dem Naturfreund Dickon, mit denen sie langsam Freundschaft schließt.<br />

Mary verändert sich zusehends und kann schließlich sogar ihrem kränklichen,<br />

traurigen Cousin Colin neuen Lebensmut geben.<br />

SUSANNE LüTJE UND CORINNA SCHILDT<br />

Rettet Rumpelstilzchen!<br />

3 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Meininger Theater, 27.11.2013,<br />

Regie: Ansgar Haag<br />

Durch eine Unachtsamkeit der Pech-Marie ist das große Märchenbuch<br />

<strong>von</strong> Frau Holle ins Kopfkissen geraten und schneit nun auf die Märchenwelt<br />

herab. Dabei geraten natürlich alle Seiten durcheinander und<br />

in der Märchenwelt herrscht sofort das größte Chaos! Im Bett der Großmutter<br />

liegt der Frosch und will Rotkäppchen küssen. Im Turm <strong>von</strong> Rapunzel<br />

tobt Rumpelstilzchen und will seinen Bart nicht herunterlassen.<br />

Das Buch muss schleunigst wieder in die richtige Reihenfolge gebracht<br />

werden. Da jedoch leider, leider im Märchenreich niemand lesen kann,<br />

könnten nur Jakob und Wilhelm Grimm die Sache in Ordnung bringen.<br />

Frau Holle schickt ihre Katze los, um die beiden zu holen. In der Menschenwelt<br />

sind allerdings inzwischen 200 Jahre vergangen und so hat<br />

die Katze ihre liebe Not, einen heldenhaften Retter zu finden. Immerhin<br />

trifft sie auf Jakob Grimme, der zwar Märchen langweilig findet, aber<br />

sich in phantastischen Welten gut auszukennen scheint. Das muss reichen,<br />

denkt sich die Katze und entführt Jakob kurzerhand ins Märchenreich.<br />

Dort hat Jakob einiges zu tun, um die renitenten Märchenfiguren<br />

wieder auf ihre richtigen Seiten zu schicken.<br />

(Biographie der Autorinnen auf www.kindertheater.de)<br />

GERT RICHTER<br />

Aschenputtel<br />

5 D - 2 H (+ Tänzer/Statisten, erweiterbar <strong>für</strong> große Spielgruppen);<br />

ab 5 Jahren; frei zur UA<br />

Als Prinz Hans-Heinrich zur Brautschau auszieht, trifft er auf den Vogel<br />

Güldenklang, der ihm vom Aschenputtel erzählt, das seit langem unverdient<br />

im Unglück leben muss. Wenn der Prinz es retten wolle, zwitschert<br />

der Vogel, so müsse er nur auf sein Herz hören! Nichts leichter<br />

als das, denkt sich Prinz Hans-Heinrich und eilt, zusammen mit seinem<br />

Hofmarschall, dem traurigen Mädchen sogleich zur Hilfe. Abgelenkt<br />

wird er dabei leider <strong>von</strong> der strahlenden Schönheit der Schwestern Gertrude<br />

und Kunigunde. Der Hofmarschall rät ihm dringend zu, eine der<br />

beiden zur Frau zu erwählen und so lädt Hans-Heinrich die Damen auf<br />

sein Schloss zum Tanze. Während sich Gertrude und Kunigunde dort<br />

recht ungeschickt anstellen, tritt unerwartet eine schöne Tänzerin auf,<br />

die den Prinzen sofort bezaubert. Wird er aber auf sein Herz hören können,<br />

auch wenn er das Mädchen in Sack und Asche wiedersieht?<br />

Gert Richter hat das wohl beliebteste Märchen der Brüder Grimm in eine<br />

klingende Bühnensprache gebracht, sein Text bietet großen und kleinen<br />

Ensembles opulente, lebendige Szenen und gefühlvolle Dialoge. Gert<br />

Richters Märchenbearbeitungen werden seit vielen Jahren kontinuierlich<br />

aufgeführt - Sie finden die Texte auf S. 52<br />

Gert richter wurde 1929 in leipzig geboren. nach dem abitur studierte er in<br />

leipzig schauspiel, später auch Germanistik, theaterwissenschaft und Kunstgeschichte;<br />

er promovierte 1958 mit einer arbeit über den Dramatiker herbert<br />

eulenberg. 1953 erhielt er sein erstes engagement als Dramaturg, <strong>von</strong> 1954 <strong>bis</strong><br />

1958 war er als chefdramaturg am Mecklenburgischen staatstheater schwerin<br />

tätig, <strong>von</strong> 1958 <strong>bis</strong> 1962 als chefdramaturg am stadttheater hildesheim. hier<br />

wurde auch die Mehrzahl seiner Bühnenmärchen uraufgeführt. 1962 wechselte<br />

er den Beruf und arbeitete dreißig Jahre als chefredakteur beim Bertelsmann<br />

lexikon <strong>Verlag</strong> in Gütersloh. Von 1989 <strong>bis</strong> 2009 gab er als chefredakteur<br />

die Fachzeitschrift „film & video“ heraus. seitdem ist er Pensionär.<br />

„ Prüfe nur recht gut,<br />

ob ihr die Schuhe wirklich<br />

passen!“(Aschenputtel)<br />

Weihnachtliche Empfehlung <strong>für</strong> große<br />

Spielgruppen und Musikschulen<br />

OTFRIED PREUSSLER UND CHRISTOPH WELL<br />

Der Engel mit der Pudelmütze<br />

Die Geschichte <strong>von</strong> der Pomeranze und ihrem Duft, <strong>von</strong><br />

mancherlei armen und reichen Leuten und vom wahren,<br />

vom wirklichen Bethlehem. In Noten gesetzt <strong>von</strong> Christoph<br />

„Stofferl“ Well; <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />

viele Rollen; ab 5 Jahren/<strong>für</strong> junge Akteure ab 8 Jahren<br />

(erhältlich ab Jan. 2014)<br />

Weihnachten steht vor der Tür, die Kinder holen sich kalte<br />

Ohren beim Schlittenfahren, die Bäckergesellen müssen<br />

Überstunden machen und der Rastelbinder zieht <strong>von</strong> Haus<br />

zu Haus in der Hoffnung auf milde Gaben. Am Heiligen<br />

Abend aber ruft der Engel sie alle nach Bethlehem. Da geht<br />

es geschwind hinaus nach Ruppersdorf und dann weiter über<br />

die Felder, ein wenig nach links hinüber, dann ist es gar nicht<br />

mehr weit.<br />

Ein musikalischer Bilderbogen mit vielen Rollen und kurzen,<br />

kunstvoll verflochtenen Einzelszenen - das ideale Weihnachtsstück<br />

<strong>für</strong> Musikschulen, Kinderchöre und Schulaufführungen!<br />

13


Neue Stücke<br />

+++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffr<br />

Stoffrechte zur individuellen<br />

Dramatisierung<br />

MARTIN BALTSCHEIT<br />

Das Gold des Hasen<br />

Ab 6 Jahren; UA: Theater Fata Morgana, Hamburg/Hildesheim, Frühjahr<br />

2014 (ein Stücktext des Autors wird ab Frühjahr 2014 erhältlich sein)<br />

Der Hase hatte sein ganzes Leben lang davor Angst, dass ihm sein großer<br />

Goldschatz gestohlen würde. Als er nach vielen einsamen Jahren als<br />

Schatzhüter stirbt, vermacht er das ganze Gold dem größten Angsthasen<br />

im Wald. Sofort entbrennt ein eifriger Wettkampf um die größte Angst,<br />

den überraschenderweise der Wolf gewinnt mit einem wirklich herzerweichenden<br />

Bekenntnis! Während er sich im Haus des Hasen gerade<br />

noch die<strong>bis</strong>ch über den gelungenen Trick freut, beschleicht ihn langsam<br />

die Angst, jemand könne ihm...<br />

HANS DE BEER UND SERENA ROMANELLI<br />

Dodo-Geschichten<br />

Alle Bilderbücher sind frei zur Dramatisierung: „Kleiner Dodo,<br />

was spielst du?“, „Kleiner Dodo, lass den Drachen fliegen“,<br />

„Dodos Zirkus-Abenteuer“, „Kleiner Dodo, bester Freund“<br />

Der kleine Orang-Utan Dodo findet mitten im Urwald eine Geige<br />

und lernt ganz meisterhaft darauf zu spielen. Die Tiere im Urwald<br />

sind begeistert!<br />

„Dodo“ ist bereits mit seinen jungen Jahren ein Klassiker. Erdacht wurde<br />

er 1995 vom Erfolgsautor Hans de Beer („Der kleine Eisbär“) und seitdem<br />

spielt sich Dodo durch viele spannende Urwaldabenteuer.<br />

Die Bilderbücher eignen sich hervorragend <strong>für</strong> Umsetzungen im Figurentheater<br />

und <strong>für</strong> Aufführungen mit Live-Musik.<br />

hans De Beer wurde 1957 in Muiden in der nähe <strong>von</strong> amsterdam geboren.<br />

nach einem kurzen Geschichtsstudium ließ sich hans de Beer an der Kunstschule<br />

rietveld art academy in amsterdam ausbilden. seine examensarbeit<br />

über den kleinen eisbären lars bescherte de Beer 1987 weltweiten erfolg. seit<br />

seinem abschluss arbeitet hans de Beer als freier illustrator. er lebt mit seiner<br />

lebenspartnerin serena romanelli, mit der er den Orang-Utan Dodo entwickelt<br />

hat, in amsterdam und in der nähe <strong>von</strong> Florenz.<br />

KIRSTEN BOIE<br />

Ich kenne einen Jungen in Afrika<br />

Empfohlen <strong>für</strong> Kinder ab 8 Jahren; UA: Theater Patati Patata,<br />

Reutlingen, 2014/15 (Regie: Rüdiger Pape)<br />

Thulani könnte als Waise eigentlich unentgeltlich zur Schule<br />

gehen. Aber da<strong>für</strong> bräuchte er einen Totenschein seiner Eltern,<br />

den ihm im Bürokratiedschungel niemand besorgen kann. Also verbringt<br />

Thulani die Tage im Dorf, sorgt <strong>für</strong> seine kleine Schwester und<br />

träumt da<strong>von</strong>, <strong>von</strong> den Weißen als Fußballstar entdeckt zu werden.<br />

Geschichten<br />

aus Afrika<br />

Manchmal, wenn am Sommerabend die Blitze über den Himmel ziehen,<br />

dann sitzt Thulani hinter der Hütte am Grab seiner Mutter und spricht<br />

mit ihr. Und wartet darauf, dass etwas passiert und weiß doch nicht, was.<br />

In ihrem neuen Buch „Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“<br />

(<strong>Verlag</strong> Friedrich Oetinger, Herbst 2013), erzählt Kirsten Boie die Geschichten<br />

<strong>von</strong> vier Kindern aus Afrika, darunter die <strong>von</strong> Thulani – Geschichten,<br />

die so hätten geschehen können oder leider geschehen sind.<br />

Die Autorin engagiert sich seit vielen Jahren in Swasiland, dem Land mit<br />

der höchsten Aids-Rate der Erde. Hier leben rund 900.000 Menschen,<br />

darunter alleine 120.000 Kinder, die mindestens ein Elternteil verloren<br />

haben. Die Geschichten in ihrem Erzählband, beruhen auf den Erfahrungen<br />

der Autorin in diesem Land.<br />

Dank einer weit verbreiteten Selbsthilfeorganisation werden afrikanische<br />

Eltern, die an Aids erkrankt sind, darin unterstützt, <strong>für</strong> ihre<br />

Kinder „memory books“ zu schreiben – Bücher zur Erinnerung, gegen<br />

die Angst und das Vergessen. Kirsten Boie hat in gewisser Weise vier<br />

Geschichten in einem poetischen und sehr berührenden „memory<br />

book“ <strong>für</strong> uns aufgeschrieben. „Wenn diese Geschichten traurig sind“,<br />

so schreibt sie im Nachwort, „kann ich es nicht ändern. Trauriger als die<br />

Wirklichkeit sind sie nicht.“<br />

Alle Geschichten des Erzählbandes stehen zur Dramatisierung zur<br />

Verfügung. Die Erzählung „Ich kenne einen Jungen in Afrika“ liegt der<br />

UA des Theaters Patati-Patata zugrunde.<br />

Kirsten BOie, Jahrgang 1950, ist promovierte literaturwissenschaftlerin und<br />

arbeitete <strong>von</strong> 1978 – 1983 als lehrerin, bevor sie zu schreiben begann. 2007<br />

wurde sie <strong>für</strong> ihr Gesamtwerk mit dem sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises,<br />

2008 mit dem Großen Preis der Deutschen akademie <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendliteratur ausgezeichnet. ihre wunderbare Mittelalter-erzählung<br />

vom kleinen „ritter trenk“ (Bühnenbearbeitung: rainer hertwig) wurde<br />

unlängst als tV-serie umgesetzt, ein Kinofilm wird folgen.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Kirsten Boie auf S. 21f, 46<br />

JAMES KRüSS<br />

Die Seefahrt nach Rio<br />

Ab 4 Jahren/<strong>für</strong> junge Akteure ab 6 Jahren<br />

Nach Rio soll es gehen! Schnell wird aus dem Kanapee und den Sesseln<br />

ein hochseetaugliches Schiff gebaut, der Besen wird als Fahnenmast aufgerichtet,<br />

ein altes Handtuch als Flagge gehisst. Die tatendurstigen Matrosen<br />

wollen mit der frisch getauften „Tollen Lotte“ in See stechen. Wohlan,<br />

Maschinen an, Leinen los und mitten hinein ins Hochseeabenteuer!<br />

Eine Seefahrt in Reimen, wie nur James Krüss sie erdichten konnte!<br />

Hervorragend geeignet als Vorlage <strong>für</strong> ein Klassenspiel mit vielen<br />

Matrosen, die Liedtexte dürfen jeweils individuell vertont werden.<br />

JaMes KrÜss, 1926 auf der nordseeinsel helgoland geboren und aufgewachsen,<br />

absolvierte zunächst eine lehrerausbildung, bevor er ab 1949 als<br />

freier autor <strong>für</strong> rundfunk und Zeitschriften schrieb und ab 1953 Kinderbücher<br />

veröffentlichte. Für „Mein Urgroßvater und ich“ erhielt er 1960 den Deutschen<br />

Jugendliteraturpreis. Zu seinen bekanntesten Bilderbüchern gehört vielleicht<br />

You will find a list of available international rights on www.kindertheater.de/foreign-rights.html<br />

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echte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Neue Stücke<br />

die Geschichte über „henriette Bimmelbahn“. Der Kinderroman „timm thaler<br />

oder Das verkaufte lachen“ feierte 2012 sein fünfzigjähriges erscheinen und<br />

wird im herbst 2013 erstmals als Musical auf die Bühne kommen. James Krüss<br />

starb 1997 auf Gran canaria. er war ein sensibler Poet, phantasievoller erzähler<br />

und vor allem ein virtuoser reimkünstler.<br />

Weitere Werke <strong>von</strong> James Krüss auf S. 29 und unter „junge töne“.<br />

PAUL MAAR<br />

Drei miese, fiese Kerle<br />

Ab 5 Jahren<br />

Konrad hat die Nase voll! Er wohnt mit seinen Eltern in einer ganz üblen<br />

Gespenstergegend, wo die wirklich miesen, fiesen Gespenster Mann<br />

und Maus erschrecken. „Schluss mit der Herumgespensterei“, sagt Konrad.<br />

„Jetzt mach ich die drei Fiesen fertig.“ Mit Anti-Gespensterkugeln<br />

bewaffnet, geht er los zum rußigen Schloss, durch den dunklen Wald<br />

und über die einsamen Felsen. Aber so leicht lassen sich die miesen,<br />

fiesen Kerle nicht fertigmachen! Gut, dass Konrad im rußigen Schloss<br />

eine merkwürdige karierte Katze findet...<br />

Dumpty, den scheuen Engländer in Eierform. Klappaufundzu schnippelt<br />

prahlerisch ein Haus aus Papier, in dem sie ein Fest feiern wollen.<br />

Als aber ein Sturm aufkommt und sie alle in Gefahr bringt, ist es der<br />

scheue Mister Humpty Dumpty, der ihr Retter in der Not wird.<br />

„Lupinchen“ gibt es auch als Musical <strong>von</strong> Barbara Henneberg <strong>für</strong> Kinder<br />

ab 3 Jahren (s. „junge töne“)<br />

Binette schrOeDer wurde 1939 in hamburg geboren. nach einem Grafikstudium<br />

in München ging sie in die schweiz und studierte in Basel an der<br />

heutigen „hochschule <strong>für</strong> Design“ Gebrauchsgrafik, typografie, Fotografie und<br />

lithografie. Die schule, die damals noch streng auf das Bauhaus ausgerichtet<br />

war und so lernte Binette schroeder das fundierte handwerk des Grafikers mit<br />

allen technischen ausdrucksmöglichkeiten. Bereits mit „lupinchen“, ihrem<br />

erstling, gelang ihr 1969 der künstlerische Durchbruch. Das Buch wurde mit<br />

zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und gilt heute als Klassiker<br />

der Kinderliteratur. Für ihr künstlerisches Gesamtwerk erhielt Binette<br />

schroeder 1997 den sonderpreis des Deutschen Jugendliteratur-Preises und<br />

2004 den Großen Preis der akademie <strong>für</strong> Kinder- und Jugendliteratur, Volkach.<br />

SVEN NORDQVIST<br />

Findus zieht um<br />

Ab 5 Jahren; UA: Theaterdeck Hamburg, 26.10.2013, Regie: Niklas Heinecke<br />

Findus hüpft <strong>für</strong> sein Leben gerne – besonders schön ist es, kurz nach<br />

dem Aufwachen auf dem Bett zu hüpfen. Da Findus aber nicht selten<br />

schon um vier Uhr morgens hellwach ist, führt das Betthüpfen zu gewissen<br />

Spannungen zwischen Pettersson und ihm. Eines Morgens reicht es<br />

dem alten Mann und aus dem schönsten Streit heraus beschließt Findus<br />

auszuziehen! Er kann sehr gut im alten Plumpsklo hinterm Haus<br />

wohnen, jawohl! Mit Petterssons Hilfe richtet er sich dort gemütlich ein<br />

und ist äußerst zufrieden. Dann aber wird es Abend, es wird Nacht und<br />

plötzlich wird Findus recht mulmig zumute. Ob er – nur mal ganz kurz<br />

vielleicht – doch wieder zu Pettersson ins helle, gemütliche Haus geht?<br />

sVen nOrDQVist wurde 1946 im südschwedischen helsingborg geboren. als<br />

Kind wollte er Bauer werden, aber schon als teenager träumte er nur noch<br />

vom Zeichnen, wurde aber auf der Kunstschule nicht angenommen. aber er<br />

hielt an seinem ursprünglichen traum fest, zeichnete weiter und verkaufte erste<br />

Bilder an schulbuchverlage. 1983 gewann er den ersten Preis in einem Kinderbuch-Wettbewerb.<br />

1984 erschien sein Bilderbuch »eine Geburtstagstorte<br />

<strong>für</strong> die Katze« und machte ihn sehr schnell bekannt. sven nordqvist hat viele<br />

renommierte Preise <strong>für</strong> seine arbeit erhalten, u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

und den schwedischen astrid lindgren-Preis <strong>für</strong> sein Gesamtwerk.<br />

Weitere Stücke <strong>von</strong> Sven Nordqvist auf S. 19f. und unter „junge töne“.<br />

BINETTE SCHROEDER<br />

Lupinchen<br />

Ab 4 Jahren<br />

Lupinchen ist einsam und traurig. Das sieht ihr Freund Vogel Robert<br />

sofort, denn Lupinchen hat mal wieder die Bäumchen verkehrt herum<br />

eingepflanzt – so müssen alle zu Trauerweiden werden! Um sie aufzuheitern,<br />

lädt Robert zwei seiner besten Freunde ein, den ‚ominöspompösen’<br />

Schachtelmann Herrn Klappaufundzu und Mister Humpty<br />

„ Den schönsten Namen jedenfalls<br />

wohl in der ganzen Flotte<br />

hat unser Schiff, hat unser Schiff:<br />

Es nennt sich Tolle Lotte!“<br />

(Das Gold des Hasen)<br />

Für Jugendclubs und Schul-AGs:<br />

BEATE DÖLLING<br />

Du <strong>bis</strong>t sowas <strong>von</strong> raus!<br />

Echte Geschichten aus der ARCHE;<br />

zur individuellen Dramatisierung<br />

Beate Dölling erzählt wahre Geschichten über die Nöte und<br />

Träume <strong>von</strong> jungen Menschen am Rand unserer Gesellschaft:<br />

In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhilfswerk<br />

„DIE ARCHE“ entstand dieser besondere Sammelband, der<br />

sich hervorragend als Grundlage <strong>für</strong> die theaterpädagogische<br />

Arbeit in Jugendclubs und Schulen eignet.<br />

Das gleichnamige Buch erscheint im Gabriel <strong>Verlag</strong>.<br />

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Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

MARLIESE AROLD<br />

Hexe Winnie zaubert Weihnachten<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2006<br />

Es ist Weihnachtszeit! Alle Kinder freuen sich<br />

natürlich sehr. Nur Hexe Winnie freut sich nicht,<br />

denn Hexen feiern nur Halloween und Walpurgisnacht,<br />

aber doch nicht Weihnachten! Aber<br />

Winnie möchte auch Plätzchen, Kerzenlicht und<br />

Weihnachtsbaum. Sie ergreift die Initiative!<br />

LIEVE BAETEN<br />

Die neugierige kleine Hexe<br />

Zur individ. Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />

UA: WODO Puppenspiel, Mülheim a. d. Ruhr, 2002<br />

Die liebenswürdige kleine Hexe hat immer eine<br />

Menge zu tun, doch mit Geschick und Witz meistert<br />

sie ihr Hexenleben ganz famos.<br />

Ebenfalls erhältlich: Die kleine Hexe hat Geburtstag,<br />

Die kleine Hexe geht auf Reisen; Die kleine<br />

Hexe feiert Weihnachten<br />

MARTIN BALTSCHEIT<br />

Der Löwe, der nicht schreiben konnte<br />

2 - 3 Darsteller (erweiterbar); ab 4 Jahren<br />

Da liegt sie – und liest! Die liebreizende, bezaubernd<br />

schöne Löwin, eine Augenweide, eine<br />

Zierde. Der König des Dschungels ist hingerissen,<br />

doch sieht er seine Liebeschancen sogleich<br />

schwinden. Denn eine Löwin, die liest, ist eine<br />

Dame und erwartet sicherlich einen Mann <strong>von</strong><br />

Welt, mit Niveau, der wortgewandte Liebesbriefe<br />

schickt. Er aber, das gibt er ungern zu, kann leider<br />

gar nicht schreiben. Daher sucht er sich dringend<br />

Hilfe bei seinen Untertanen: Der Affe, der Geier,<br />

ja sogar ein Mistkäfer sollen <strong>für</strong> ihn – gezwungenermaßen<br />

– heiße Liebesschwüre notieren. Aber<br />

sie schreiben alle nicht das Richtige, nicht da<strong>von</strong>,<br />

was des Löwen Herz erfüllt! Was <strong>für</strong> ein Glück,<br />

dass die Löwendame nicht nur klug, sondern<br />

auch sehr verständnisvoll ist.<br />

Es waren einmal zwei wirklich dumme<br />

Gänse in einem brennenden Haus<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Theater zwischen den Dörfern,<br />

12.05.2012 (Regie: Suse Wessel)<br />

Anna und Emma sind zwei besonders dumme<br />

Gänse: Erst setzen sie beim Spielgeleierbraten<br />

ihre eigene Hütte in Brand und dann ist keiner<br />

gut genug, um sie zu retten. Der Elefant sei zu<br />

tollpatschig, die Kuh zu langsam, der Fuchs zu<br />

gefräßig, die Schlange zu hinterhältig – und so<br />

weiter. In der Zwischenzeit breitet sich das Feuer<br />

in aller Ruhe aus, den Gänsen wird schon recht<br />

heiß, aber noch immer haben sie keine Hilfe<br />

gerufen. Schließlich fackelt die ganze Bude ab,<br />

gerade als alle Tiere gekommen sind, um beim<br />

Löschen zu helfen – wirklich alle! Aber das bekommen<br />

die dummen Gänse natürlich schon<br />

nicht mehr mit. Eine zündende Fabel über<br />

Dummheit und Vorurteile.<br />

HANS DE BEER<br />

Der kleine Eisbär<br />

Alle Geschichten zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren<br />

Lars und seine Freunde erleben viele Abenteuer<br />

in der weiten Welt. Aber am Nordpol gefällt es<br />

Lars doch immer noch am besten.<br />

ZORAN DRVENKAR<br />

Der einzige Vogel, der die Kälte<br />

nicht <strong>für</strong>chtet<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Zoran Drvenkar<br />

und Birte Werner; 3 H; ab 4 Jahren; UA: Junges<br />

Theater am Theater Konstanz, 2008<br />

Ricki hat es gründlich satt, einen Schneemann<br />

nach dem anderen bauen zu müssen. Schon ein<br />

ganzes Jahr lang herrscht eisiger Winter und Ricki<br />

sehnt sich nach Wärme und Sonne. So macht<br />

er sich auf den Weg zum kältesten Ort der Welt,<br />

denn dort wohnt bekanntlich der Winter höchstpersönlich<br />

und mit dem muss er ein ernstes Wort<br />

reden. Im „Hotel Vier Jahreszeiten“ trifft er jedoch<br />

nur auf einen sehr seltsamen Kauz, der sich als<br />

„der einzige Vogel, der die Kälte nicht <strong>für</strong>chtet“<br />

vorstellt und der alles daransetzt, um Ricki vom<br />

Herrn Winter fernzuhalten. Am Ende lernt der<br />

Kauz jedoch, dass es nicht so schlimm ist, ein Pinguin<br />

zu sein – und dass man auch im Frühling<br />

noch der einzige Vogel sein kann, der die Kälte<br />

nicht <strong>für</strong>chtet.<br />

MICHAEL ENDE<br />

Der Lindwurm und der Schmetterling<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren<br />

Der gefährliche Drache soll ein LINDwurm sein?<br />

Auf keinen Fall! Aber was hilft es, selbst, wenn er<br />

vor lauter Wut den Professor frisst, der das behauptet?!<br />

Der sanft-stille Kohlweißling hingegen<br />

leidet aus einem ganz anderen Grund: Er soll doch<br />

tatsächlich ein SCHMETTERling sein! Schon liegt<br />

der Drache krank vor Grimm im Bett, und der<br />

Kohlweißling will sich als Eremit in die Wüste zurückziehen.<br />

Doch zum Glück gibt es eine einfache<br />

Lösung, die beide glücklich macht!<br />

Der Teddy und die Tiere<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des<br />

Brandenburger Theaters, 1997<br />

Ein alter Teddybär sitzt <strong>von</strong> morgens <strong>bis</strong> abends<br />

auf dem Sofa und starrt Löcher in die Luft. Das<br />

Kind, dem er gehört, ist schon viel zu groß, um<br />

noch mit ihm zu spielen. Als ihn eine Fliege eines<br />

Tages fragt, wozu er denn da sei, weiß er keine<br />

Antwort. Um es herauszufinden, macht er sich<br />

schließlich auf die Reise.<br />

Das kleine Lumpenkasperle<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des<br />

Brandenburger Theaters, 1997<br />

Das alte und zerrissene Lumpenkasperle wird<br />

vom Büblein gegen eine neue, strahlende Puppe<br />

eingetauscht. Doch das Büblein merkt schon bald,<br />

dass es kein guter Tausch war.<br />

Norbert Nackendick<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Rheinisches Marionettentheater,<br />

Düsseldorf, 1982<br />

Eine Geschichte über Eitelkeit und Mut: Das<br />

tyrannische Nashorn Norbert Nackendick hat alle<br />

Tiere aus der Steppe vertrieben – und muss nun<br />

feststellen, wie einsam es plötzlich ist.<br />

Das Traumfresserchen<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Theater Bremen, 1991<br />

Im Schlummerland wird die Königstochter<br />

Schlafittchen <strong>von</strong> bösen Träumen geplagt. Die<br />

besten Ärzte und Professoren wissen keinen Rat,<br />

und so macht sich der König schließlich selbst<br />

auf, um ein Mittel gegen die bösen Träume seiner<br />

Tochter zu finden. Als er schon fast aufgeben<br />

will, trifft er das Traumfresserchen, das liebend<br />

gerne alle bösen Träume auffrisst und nur die<br />

guten übrig lässt.<br />

Tranquilla Trampeltreu<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 3 Jahren; UA: Stadtmuseum München, 1981<br />

Eine sehr langsame Schildkröte auf einer sehr<br />

langen Reise.<br />

CORNELIA FUNKE<br />

Das Piratenschwein<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater Matz <strong>für</strong> Kinder, 2005<br />

„Buntbarsch und Buckellachs!“ Der Dicke Sven<br />

und sein Schiffsjunge Pit trauen ihren Augen<br />

nicht, als ihnen eines Abends am Strand ein Fass<br />

vor die Füße gespült wird und ihnen daraus das<br />

kleine Schwein Jule freundlich entgegengrunzt.<br />

Kein gewöhnliches Schwein allerdings, denn Jule<br />

ist ein Piratenschwein und kann riesige Goldschätze<br />

erschnüffeln! Das bleibt natürlich nicht<br />

lange geheim. Und als Jule deshalb entführt wird,<br />

müssen Pit und Sven sich mit einer Bande wilder<br />

Piraten anlegen, um ihr Schwein zu befreien.<br />

Prinzessin Isabella<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: WoDo Puppenspiel,<br />

Mülheim a.d. Ruhr, 2003<br />

Isabella findet nichts langweiliger als eine Krone<br />

zu tragen und Prinzessin zu sein. Lieber füttert sie<br />

Schweine und schält Zwiebeln. Darüber gerät ihr<br />

Vater, der König, natürlich in Wut. Aber am Ende<br />

finden beide einen guten Kompromiss.<br />

Die Glücksfee<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />

Lukas Besenbein hat ständig schlechte Laune.<br />

Er schimpft und mäkelt und versteht überhaupt<br />

16


Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

nichts vom Glücklichsein. Da muss Glücksfee Pistazia<br />

alle Register ziehen. Heimlich bestreut sie<br />

den Miesepeter mit etwas Feenstaub und schon<br />

beginnt <strong>für</strong> Lukas eine harte, aber sehr lehrreiche<br />

Zeit. Das Glück ist nämlich manchmal näher als<br />

man glaubt. Und außerdem ist es „dick und frech<br />

und warm und weich und rot und blau und federleicht“.<br />

Ganz bestimmt!<br />

Käpten Knitterbart und seine Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan Dehler;<br />

2 H; ab 5 Jahren; UA: stille hunde theaterproduktionen,<br />

2009<br />

Ein Piratenkapitän braucht ein langes Messer,<br />

eine Pistole und eine sehr laute Stimme. Das sind<br />

drei Dinge, mit denen man Leuten nämlich eine<br />

Heidenangst einjagen kann. Und wenn Leute eine<br />

Heidenangst haben, dann machen sie alles, was<br />

ein Piratenkapitän will. Ach, ja, wenn er so richtig<br />

furchterregend wirken will, sollte sich ein Piratenkapitän<br />

einen Bart zulegen. Wenn der Bart nicht<br />

schaurig schwarz ist, sollte er zumindest schaurig<br />

rot sein. Am besten auch ekelhaft knitterig. So<br />

wie beim Käpten Knitterbart. Der ist der ge<strong>für</strong>chtetste<br />

Pirat der Weltmeere. Genauer gesagt: Das<br />

war er mal. Jetzt ist er nicht mehr so ge<strong>für</strong>chtet.<br />

Wie es dazu kam? Das ist eine lange Geschichte<br />

– in der ausgerechnet ein kleines Mädchen da<strong>für</strong><br />

sorgt, dass dem bösen Piraten der Bart vor Angst<br />

mal so richtig schlottert.<br />

OLE KÖNNECKE<br />

Anton und die Mädchen<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />

UA: Kirschkern & Compes, 2007<br />

„Anton ist toll.“ Anton hat einen Eimer, eine<br />

Schaufel und ein riesengroßes Auto. Und er kann<br />

eine Menge beeindruckender Kunststücke. „Aber<br />

die Mädchen gucken nicht.“ Anton macht, was<br />

Jungen eben machen, wenn ihr Selbstbewusstsein<br />

erschüttert ist: Er baut etwas – und zwar das<br />

Käpten Knitterbart: Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel © Volker Beushausen<br />

größte Haus der Welt! Geht kaputt. Anton weint.<br />

„Jetzt gucken die Mädchen.“<br />

Antons ganzes Bemühen als Sportass und Draufgänger<br />

endet auf der kleinen Sandkasteninsel der<br />

Ruhe. Dort gibt es Kekse und niemand verlangt<br />

<strong>von</strong> ihm, hoch zu springen und stark zu sein.<br />

Doch gerade als es Anton richtig gut geht, bekommt<br />

er ein unerwartetes und riesiges Problem.<br />

DANIELA KULOT<br />

Ein kleines Krokodil<br />

mit ziemlich viel Gefühl<br />

Das kleine Krokodil und die große Liebe<br />

Krokodil und Giraffe –<br />

eine ganz normale Familie<br />

Krokodil und Giraffe –<br />

ein richtig echtes Liebespaar<br />

Alle Bilderbücher zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 4 Jahren; UA: Junges Theater Augsburg,<br />

12.02.2012 (Regie: Christina Bründler)<br />

Das Krokodil ist <strong>bis</strong> über beide Ohren verliebt -<br />

das ist ja auch keine große Kunst, denn die sitzen<br />

bei ihm ganz knapp hinter seinem sehr kurzen<br />

Hals. Etwas anders sieht das aus bei Giraffe, der<br />

Dame seines Herzens, die ihn - aufgrund der ganz<br />

anderen Perspektive - leider ständig übersieht.<br />

Doch Krokodil gibt nicht auf und mit erfinderischer<br />

Beharrlichkeit kommt er zum Ziel: Die<br />

unterschiedlichen Partner werden ein echtes Liebespaar.<br />

Und daran ist überhaupt nichts seltsam,<br />

finden...<br />

ASTRID LINDGREN<br />

Die Puppe Mirabell<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />

DEA: Klexs Theater Augsburg<br />

Britta-Kajsas Eltern habe kein Geld, um ihr eine<br />

Puppe zu kaufen. Da bekommt sie eines Tages ein<br />

geheimnisvolles Samenkorn geschenkt, aus dem<br />

die ungewöhnliche und wunderbar eigensinnige<br />

Puppe Mirabell erwächst.<br />

Tomte Tummetott und<br />

Tomte und der Fuchs<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

In den kalten Wintermonaten wacht der Wichtel<br />

Tomte über die Tiere und Menschen auf seinem<br />

Hof. Er erzählt ihnen leise vom Frühling, der bald<br />

kommen wird.<br />

Nils Karlsson Däumling<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

Bertil langweilt sich schrecklich. Er muss alleine<br />

zu Hause bleiben, während seine Eltern arbeiten<br />

gehen. Da steht plötzlich ein daumengroßer Kerl<br />

und stellt sich vor: Nils Karlsson Däumling heiße<br />

er, genannt Nisse, und er sei gerade im Kellergeschoss<br />

in eine leerstehende Rattenwohnung eingezogen.<br />

Bertil staunt nicht schlecht. Und noch<br />

mehr muss er sich er wundern, als er „Killewips!“,<br />

plötzlich ebenso klein ist wie Nisse. Für die beiden<br />

neuen Freunde beginnt eine famose Zeit!<br />

17


Dr. Brumm: Theater Mundwerk/follow the rabbit © Bernhard Bauer<br />

18<br />

Pelle zieht aus<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

Pelle hat ein <strong>für</strong> alle Mal genug: So ungerechte<br />

Eltern gibt es bestimmt kein zweites Mal mehr.<br />

Da zieht er lieber aus. Dann werden Mama und<br />

Papa weinen und ihn schrecklich vermissen! Ob<br />

er gleich nach Afrika gehen soll? Aber dann kann<br />

er nicht gut sehen, wie sehr er vermisst wird…<br />

Aber nach Herzhausen im Garten zieht er auf jeden<br />

Fall, das steht fest!<br />

BARBRO LINDGREN-ENSKOG:<br />

Die Geschichte vom kleinen Onkel<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren<br />

Es war einmal ein kleiner Onkel. Der war sehr einsam,<br />

weil er kleiner und langsamer als die anderen<br />

war. Die anderen Onkel liefen an ihm vorbei<br />

und die kläffenden Hunde <strong>bis</strong>sen ihm in die Hacken.<br />

Doch eines Tages beschloss der kleine Onkel,<br />

einen Freund zu suchen, und hängte Suchanzeigen<br />

an alle Bäume: „Kleiner Onkel sucht einen<br />

Freund“. Und wartete. Und das Warten lohnte<br />

sich, denn eines Tages wurde der kleine Onkel<br />

<strong>von</strong> einer feuchten Hundeschnauze geweckt.<br />

PAUL MAAR<br />

Von Maus und Mond oder<br />

Wer ist der Größte?<br />

Ein Erzähltheaterstück <strong>für</strong> eine Schauspielerin;<br />

ab 3 Jahren; UA: Schnawwl, Mannheim, 2005<br />

Jonah und Enuki, zwei Inuit-Jungen, streiten sich,<br />

wer der Größere sei. Großmutter Leah schlichtet<br />

ihren Streit, indem sie den beiden die uralte<br />

Geschichte vom eingebildeten Mond erzählt, der<br />

auch behauptet hat, dass er der Größte sein könnte.<br />

Danach finden es Jonah und Enuki zwar gar nicht<br />

mehr so wichtig, wer der Größere sei – wer aber<br />

ist denn wohl der Stärkere? Da muss Großmutter<br />

Leah wohl noch eine zweite Geschichte erzählen:<br />

Die vom König der Mäuse, der seine Tochter nur<br />

dem Allerstärksten zur Frau geben will. Diese weise,<br />

poetische Geschichte, <strong>von</strong> Paul Maar wunderbar<br />

erzählt, lässt sich mit einfachsten Mitteln <strong>für</strong> die<br />

kleinsten Zuschauer in Szene setzen.<br />

Das kleine Känguru und der Angsthase<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Wally Schmidt;<br />

2 D oder 2 H; ab 3 Jahren; UA: Theater Salz<br />

und Pfeffer, Nürnberg, 2002<br />

Das kleine Känguru auf einer großen Suche.<br />

TILDE MICHELS<br />

Es klopft bei Wanja in der Nacht<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

In einer kalten Winternacht bittet ein frierender<br />

Hase um Zuflucht. Wenig später folgen ihm ein<br />

Fuchs und dann noch ein Bär. Die Tiere versprechen<br />

Wanja, untereinander Frieden zu halten.<br />

Wanja denkt nach dem Aufwachen zuerst, er<br />

habe das alles nur geträumt. Bis er die Spuren im<br />

Schnee vor seiner Hütte sieht...<br />

HEDWIG MUNCK<br />

Der kleine König<br />

Alle Geschichten zur individuellen<br />

Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />

Das „Sandmännchen“ hat den liebenswürdigen<br />

kleinen König bekannt gemacht. In vielen kleinen,<br />

humorvollen und behutsam anarchischen<br />

Geschichten erleben wir den kleinen König und<br />

seine Freunde in allen Situationen des Lebens.<br />

„ Es ist nicht zu glauben,<br />

aber ich, der Hase, bin<br />

der Größte.“(Von Maus und Mond)


Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

Der kleine König und das<br />

Weihnachtsdrachenei<br />

3 Rollen (auch mit 1-2 Puppenspieler/innen<br />

möglich); ab 3 Jahren, frei zur UA<br />

Der Adventskranz der kleinen Prinzessin brennt.<br />

Das ist zur Weihnachtszeit eigentlich auch ganz<br />

gut so. Doch der kleine König ist etwas übereifrig<br />

und vermutet, dass ein feuerspeiender Drache seine<br />

Pfoten mit im Spiel habe. Schon zieht er mit<br />

seinen Freunden los, um das Königreich zu retten.<br />

Diese gute Tat wird nebenbei übrigens da<strong>für</strong><br />

sorgen, dass unter dem königlichen Weihnachtsbaum<br />

jede Menge Geschenke liegen. Denn: Der<br />

Weihnachtsmann sieht alles!<br />

auf Dr. Brumms Kopf fallen lassen. Es ist die Geburtstagseinladung<br />

des Bibers, mit Schönschrift<br />

in einen Stock genagt. Dr. Brumm ist beigeistert,<br />

denn der Biber ist ein famoser Kerl. Mit seiner<br />

gewohnt zuversichtlichen Tatkraft schnappt Dr.<br />

Brumm Pottwal und läuft sofort los. Doch Pottwal<br />

gibt zu bedenken, dass sie den Weg zum Biber gar<br />

nicht genau kennen würden. Also basteln sie einen<br />

Wegeplan. Außerdem bräuchten sie noch Proviant.<br />

Also schmieren sie Brote. Und wer weiß, wie das<br />

Wetter würde. Also packt Dr. Brumm Regenjacken<br />

in seinen Rucksack und Gummistiefel, Schwimmwesten,<br />

ein Moskitonetz, einen Sonnenschirm und<br />

Schneeketten. Und ohne ein Geschenk könnten sie<br />

unmöglich zum Bibergeburtstag gehen! Doch als<br />

es – endlich! – losgehen soll, stellen sie fest, dass<br />

Pottwal nicht eingeladen ist …<br />

CHRISTINE NÖSTLINGER<br />

Leon Pirat<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Gimbel;<br />

6 D oder H; ab 3 Jahren; besonders geeignet<br />

<strong>für</strong> Elterngruppen<br />

Leons Papa ist Piratenkapitän. Zusammen mit<br />

dem Langen, dem Kurzen und dem Dicken besegelt<br />

er die Weltmeere auf der Suche nach einem<br />

versunkenen Schatz. Seit Leon einen Meter misst,<br />

darf er mit in See stechen, das ist mit seiner Mama<br />

so ausgemacht. Schließlich soll er auch mal Kapitän<br />

werden, der Tradition wegen. Aber eigentlich<br />

verbringt er seine Zeit am liebsten beim Dicken<br />

in der Kombüse und hilft ihm beim Gemüse<br />

schnippeln, denn sein heimlicher Traum ist es,<br />

selbst einmal Koch zu werden. Aber weil das seinem<br />

Papa das Herz brechen würde, trainiert Leon<br />

fortan auf Kapitän. Er lernt, das Piratentuch zu<br />

binden, mit dem Dolch zwischen den Zähnen auf<br />

den Mast zu klettern und kräftig mit dem Säbel<br />

zu fuchteln. Doch als der Dicke bei einem Sturm<br />

über Bord geht, schnappt sich Leon kurzerhand<br />

Pettersson und Findus: Deutsches Theater Göttingen © Isabel Winarsch<br />

den Kochlöffel – und kann seinem Vater endlich<br />

beweisen, was wirklich in ihm steckt!<br />

Diese witz- und temporeiche Bühnenfassung<br />

nach dem charmanten Bilderbuch <strong>von</strong> Christine<br />

Nöstlinger kommt mit kleiner Requisite aus und<br />

eignet sich besonders <strong>für</strong> (Eltern-) Gruppen, die<br />

<strong>für</strong> Kindergarten- und Grundschulkinder spielen.<br />

SVEN NORDQVIST<br />

Alle Geschichten um Pettersson und Findus:<br />

Eine Geburtstagstorte <strong>für</strong> die Katze<br />

Ein Feuerwerk <strong>für</strong> den Fuchs<br />

Pettersson zeltet<br />

Findus und der Hahn im Korb<br />

Aufruhr im Gemüsebeet<br />

Armer Pettersson<br />

Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch<br />

Wie Findus zu Pettersson kam<br />

Zur individuellen Dramatisierung, ab 4 Jahren<br />

Die Abenteuer <strong>von</strong> Pettersson und Findus<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger<br />

und Jürgen Flügge; 1 D - 3 H; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2007<br />

Erstmals sind in dieser Bühnenfassung fast alle<br />

Geschichten um den aufgeweckten Kater und den<br />

liebevollen Alten zusammengefasst: Der singende<br />

Caruso beeindruckt Prillan und nervt Findus; Pettersson<br />

hat auch mal schlechte Laune und mag<br />

nicht angeln; alle gemeinsam verjagen sie schließlich<br />

Mathilda, das Schwein, aus dem Fleischbällchenbeet<br />

und bereiten dem Fuchsjäger Gustavsson<br />

am Ende ein großes Feuerwerk! Findus ist<br />

ebenso ein mutiger Tiger wie ein eigensinniges<br />

Katzenkind. Er ist witzig und unglücklich, erfinderisch,<br />

ein Draufgänger, manchmal ganz schön<br />

gemein und im Grunde doch der liebste Kater der<br />

Welt. Am Ende gilt auf Petterssons Hof ganz sicher:<br />

„Alle <strong>für</strong> einen und niemals allein“!<br />

DANIEL NAPP<br />

Dr. Brumm kommt in Fahrt<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Klischke<br />

und Sophie Linnenbaum; 2 H; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater Mundwerk, Graz, 06.12.2012<br />

Gerade als Dr.Brumm und sein Freund Pottwal an<br />

einem schönen Frühlingsabend beim Anblick des<br />

runden Mondes sanft eingeschlummert sind, trifft<br />

Brumm der Schlag. Eine Amsel hat einen Stock<br />

19


Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />

20<br />

Pettersson, Findus und der Hahn<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Regine Oßwald;<br />

3 D oder 3 H oder 1 D - 2 H; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater Pfütze, Nürnberg, 1999<br />

Seit Caruso auf dem Hof Einzug gehalten hat, ist<br />

bei Pettersson und Findus nichts mehr so wie früher:<br />

Die Hühner haben nur noch Augen <strong>für</strong> den<br />

Hahn. Findus versteht die Welt nicht mehr. Hat<br />

er ihnen nicht immer so schön die Zeit vertrieben?<br />

Wozu brauchen die dummen Hühner auf<br />

einmal einen Hahn? Und dann erst die Kräherei.<br />

Das geht den ganzen Tag so. Findus schreitet zur<br />

Gegenwehr.<br />

Morgen, Findus, wird’s was geben<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Dagmar<br />

Leding; 2 D - 3 H; ab 4 Jahren; DEA:<br />

Mobiles Theater Frachtraum, Ochsenfurt, 1999<br />

Pettersson versucht verzweifelt, seinem Kater Findus<br />

eine Weihnachtsmannerscheinung zu bauen.<br />

Doch am Ende kommt alles ganz anders als geplant<br />

– und selbst Pettersson kann es sich nicht<br />

erklären.<br />

Die Hutjagd<br />

Zur individuellen Dramatisierung<br />

Eines Morgens erwacht Großvater und stellt fest,<br />

dass sein Hut, den er <strong>bis</strong>her nur zum Schlafen abgelegt<br />

hat, verschwunden ist. Verärgert beginnt er<br />

nach dem Hut zu suchen und trifft dabei merkwürdige<br />

Leute, die ihm den Weg weisen. Den<br />

Hut findet er dabei zwar nicht, da<strong>für</strong> aber kleine,<br />

sonderbare Gegenstände, die ihn an einen Tag in<br />

seiner Kindheit erinnern. Und diese Erinnerung<br />

ist ihm schließlich wichtiger als alle alten Hüte<br />

zusammen.<br />

ALICE QUADFLIEG<br />

Aus der Reihe<br />

3 Darsteller; ab 4 Jahren; frei zur UA<br />

A, B und C sind sich einig: Zuerst wird gearbeitet,<br />

dann gegessen und anschließend ein Mittagsschlaf<br />

gehalten. Das machen sie alle zusammen,<br />

immer schon und daran soll sich auch nichts ändern.<br />

Denn solange sich jeder an die Regeln hält,<br />

ist die Welt in Ordnung. Doch dann findet C eine<br />

Mütze und will sie behalten. Das missfällt A und<br />

B sagt, wenn C die Mütze bekommt, dann wolle<br />

er keinen Mittagsschlaf mehr halten müssen und<br />

schon ist die schöne Eintracht dahin.<br />

Dass man auch mal eigene Wünsche und Ansichten<br />

haben darf, das lernen A, B und C in diesem<br />

Stück auf spielerische Weise. Sie erkennen,<br />

dass man dadurch zu einem einzigartigen Individuum<br />

wird – und dass man dann erst glücklich<br />

miteinander leben kann.<br />

Guten Tag, liebe Nacht<br />

1 D - 1 H; ab 3 Jahren; UA: Kresch Theater,<br />

Krefeld, 07.11.2011 (Regie: Anna Brass)<br />

Herr Tag mag es gerne hell und licht, er mag den<br />

blauen Himmel und die bunten Blumen. Er erkennt<br />

alle Vögel an ihrem Gesang und er denkt<br />

sich gerne abenteuerliche Geschichten aus, in<br />

denen er ein Held wäre. Nur vor einem <strong>für</strong>chtet<br />

sich Herr Tag sehr: vor der Dunkelheit. Wenn die<br />

Sonne versinkt, dann sind plötzlich so viele seltsame<br />

Schatten um ihn herum, er stolpert über seine<br />

eigenen Füße und ihm ist ganz und gar nicht<br />

mehr heldenhaft zumute. Doch heute hört er<br />

im Dunkeln plötzlich eine freundliche Stimme –<br />

Frau Nacht singt ein Maienlied! Und sie zeigt ihm,<br />

dass auch im Mondlicht die Welt schön aussehen<br />

kann, dass selbst die dunkle Nacht glänzen kann<br />

und viele Geräusche kennt, vor denen man sich<br />

nicht <strong>für</strong>chten muss. Und dann hören Herr Tag<br />

und Frau Nacht sogar die Nachtigall singen.<br />

Eine phantasievolle und lautmalerische Reise<br />

durch Licht und Dunkelheit.<br />

JENS RASSMUS<br />

Bauer Enno und seine Kuh Afrika<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />

UA: Tandera Theater, Hamburg, 2005<br />

Bauer Enno hat einen kleinen Hof auf einem grünen<br />

Hügel, ein paar Felder und eine Kuh mit Namen<br />

Afrika. Er ist gar nicht unglücklich, und Afrika<br />

ist wirklich eine famose Kuh. Aber plötzlich<br />

fängt Bauer Enno an, nachts <strong>von</strong> Schiffen zu träumen.<br />

Erst <strong>von</strong> kleinen Spielzeugschiffen, dann<br />

<strong>von</strong> Ausflugsbooten und schließlich <strong>von</strong> richtigen<br />

Dampfern und großen Kähnen. Und jeden Morgen<br />

stehen die Schiffe wirklich in seinem Schlafzimmer<br />

und bald sogar schon auf Afrikas Weide.<br />

Das beunruhigt den Bauern Enno und so sucht<br />

er Hilfe in der Stadt. Aber als er im Krankenhaus<br />

<strong>von</strong> einem riesigen Passagierschiff träumt, das<br />

tatsächlich die Krankenhauswand durchbricht, da<br />

ist es gut, dass Afrika mitgekommen ist und mit<br />

ihm schnell in Sicherheit galoppiert. Ob der Bauer<br />

Enno endlich herausfinden kann, was es mit den<br />

Schiffsträumen auf sich hat? Und ob er mit Afrika<br />

aufbricht in ein neues Leben? Und wohin wohl?<br />

STEFAN SCHROEDER:<br />

Vom König, der auszog<br />

1 Schauspieler(in); ab 4 Jahren; frei zur UA<br />

Der König lebt in einem großen, formidablen<br />

Königsschloss mit vielen Zimmern, vielen Türmen,<br />

großen Fenstern, goldenen Türklinken. Er<br />

bekommt jeden Tag sein Lieblingsessen und wird<br />

überhaupt <strong>von</strong> vorne <strong>bis</strong> hinten verwöhnt. Es fehlt<br />

ihm an nichts. Doch eines Tages entdeckt er, dass<br />

ein goldenes Schloss auch ein goldener Käfig sein<br />

kann und es drängt ihn hinaus in die Welt. Schon<br />

bald stellt er allerdings fest, dass seine wichtige<br />

Krone jenseits des goldenen Tors nichts mehr<br />

wert ist, dass er sich plötzlich überhaupt nicht<br />

mehr auskennt und sich recht alleine fühlt. Auf<br />

seinem langen und abenteuerlichen Weg trifft er<br />

Verführer und Blender, aber auch Helfer. Er muss<br />

lernen selbst zu entscheiden, welcher Stimme<br />

und welchem Weg er folgen will. Er macht Fehler<br />

und muss Rückschläge in Kauf nehmen, aber<br />

manchmal ist auch ganz einfach das Glück auf<br />

seiner Seite. Und der König findet einen Freund<br />

<strong>für</strong>s Leben - oder <strong>für</strong> einen Augenblick, der wie<br />

ein ganzes Leben scheinen kann. Als er schließlich<br />

in sein Schloss zurückkehrt, ist er nicht nur<br />

älter und klüger, sondern er ist bereit, die Krone<br />

an den nächsten jungen König weiterzureichen.<br />

Als Stellvertreter <strong>für</strong> das aufwachsende Kind, das<br />

es drängt, die Welt jenseits seines Spielzimmers<br />

kennen zu lernen, durchlebt der König das Abenteuer<br />

eines ganzen Lebens. Stefan Schroeder erzählt<br />

<strong>von</strong> dieser Reise in wunderbar poetischen<br />

Worten, er findet starke assoziative Bilder <strong>für</strong> die<br />

Unwägbarkeiten und Überraschungen des Lebens.<br />

Nichts ist auf diesem Weg vorgezeichnet,<br />

das Königskind und der Zuschauer stehen vor der<br />

gleichen Aufgabe.<br />

JUJJA UND TOMAS WIESLANDER<br />

Mama Muh<br />

Alle Geschichten <strong>von</strong> Mama Muh<br />

sind zur individuellen Dramatisierung<br />

verfügbar; ab 3 Jahren<br />

Es ist gar nicht so einfach, eine Kuh zu sein. Immer<br />

nur Gras kauen und auf der Weide stehen.<br />

Und niemand traut einem zu, dass man auch als<br />

Kuh Höheres im Sinn haben kann… Mama Muh<br />

aber hat die Nase voll vom Kauen. Sie will: schaukeln!<br />

Schaukeln, dass ihr der Wind um die Ohren<br />

pfeift. Und überhaupt: Wenn da nicht die blöden<br />

Slalomstöcke im Weg gestanden hätten, dann<br />

wäre auch das Schlittenfahren gut gegangen.<br />

Selbst ein Baumhaus zu bauen, ist nur eine Sache<br />

der Übung. Obwohl es nicht gerade leicht ist, den<br />

Nagel immer auf den Kopf zu treffen, wenn man<br />

den Hammer mit dem Schwanz halten muss.<br />

Dass die Krähe aus dem Krähenwald dabei mal<br />

wieder fast der Flügelschlag trifft, was macht das<br />

schon!<br />

JÖRG WOLFRADT<br />

Sei ein Frosch!<br />

1 D - 1 H; ab 3 Jahren; frei zur UA<br />

Frido Maus wäre so gerne ein Frosch, schließlich<br />

springen Frösche nicht nur über Pfützen, sondern<br />

sogar übers Meer - glaubt er. Mona Frosch hingegen<br />

wäre nur allzu gern eine Maus, schließlich kuscheln<br />

Mäuse den ganzen Tag mit Katzen - glaubt<br />

sie. Also versuchen die beiden nach Kräften, in<br />

die Haut des jeweils anderen zu schlüpfen. Doch<br />

als Mona ihren falschen Mäuseschwanz verliert,<br />

fliegt der ganze Schwindel auf – ausgerechnet, als<br />

der gefräßige Storch im Anflug ist. Wie gut, dass<br />

Frido eine prima Mäuseidee hat, bei der Mona<br />

plötzlich ungeahnte Kräfte entdecken kann. „Sei<br />

ein Frosch!“ stellt die Frage, wer man ist und wie<br />

man gerne wäre und vermittelt den kleinen Zuschauenden,<br />

dass es schön sein kann, auch mal<br />

über den eigenen Tellerrand hinauszuhüpfen.<br />

„ Hier werden<br />

meine Träume wahr.“<br />

(Aus der Reihe)


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

MARLIESE AROLD<br />

Gespensterpark<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Anne Nowak<br />

und Marion Hohenfeld; 2 D - 7 H (Doppelbesetzungen<br />

und Puppenspiel); ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2007<br />

Sophie und Max müssen ihr Taschengeld aufbessern<br />

und bewerben sich <strong>für</strong> einen Job als Hilfsgärtner<br />

in einem Schlosspark. Doch wie hätten sie<br />

ahnen sollen, dass sie mitten in einem Gespensterpark<br />

landen? In dem überdies der fiese Jonathan<br />

<strong>von</strong> Fleuch ein Komplott gegen die Gespenster<br />

plant. Gut, dass die beiden Kinder Hilfe vom Flaschengeist<br />

Salabim und dem Huhu bekommen.<br />

Doch eigentlich ist auf Salabim keinen Verlass.<br />

Er hat in der Zauberschule nicht aufgepasst und<br />

kann nicht mal einen Teppich fliegen lassen. Und<br />

Huhu weint unablässig. Sophie und Max müssen<br />

all ihren Mut und ihre Klugheit zusammennehmen,<br />

um Jonathan das böse Handwerk zu legen.<br />

MARTIN BALTSCHEIT<br />

Die Geschichte vom Fuchs,<br />

der den Verstand verlor<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Mundwerk/Follow the Rabbit,<br />

Graz/Frankfurt, 15.04.2012<br />

Der Fuchs ist – sozusagen – ein toller Hecht! Er<br />

weiß viel, zum Beispiel wie man zarten Hasen<br />

eine Grube gräbt, Hühnerbraten macht und vor<br />

allem, wie man den Hunden des Jägers entkommt.<br />

Zu Recht sonnt er sich in seinem Wissen, seiner<br />

Weltgewandtheit und gern erzählt er den jungen<br />

Füchsen <strong>von</strong> seinen ruhmreichen Taten. Einem<br />

Fuchs, der so viel weiß, kann nie etwas passieren.<br />

Doch dann vergisst er das eine oder andere. Und<br />

bald noch ein <strong>bis</strong>schen mehr. Eines Tages weiß<br />

er plötzlich nicht mehr so genau, wer er ist und<br />

noch weniger, was das <strong>für</strong> bellende ‚Dinger’ sind,<br />

die da auf ihn zugerast kommen! Natürlich erntet<br />

er da<strong>für</strong> Hohn und Spott <strong>von</strong> den Hühnern. Aber<br />

das macht nichts. Denn sein Leben ist eigentlich<br />

ganz angenehm geworden, so ruhig und beschaulich.<br />

Am liebsten unterhält er sich mit dem alten<br />

Herrn, den er unten am Fluss im Wasser sieht.<br />

Und nachts kümmern sich die jungen Füchse um<br />

ihn, die wissen übrigens eine ganze Menge und<br />

können ziemlich viel!<br />

Deutscher Jugendliteraturpreis 2011<br />

Wahrheit? Wildschwein und Fuchs stammeln<br />

sich mühsam aus der Affäre, lügen zur Not: Der<br />

Fuchs, – wie bedauernswert – würde den heutigen<br />

Tag nicht überleben, deshalb sei man so traurig.<br />

Die junge, hübsche Fliege ist ehrlich gerührt und<br />

zögert nicht lange: Dann muss eben das ganze Leben<br />

in diesen einen Tag hinein: ein ganzes langes<br />

Leben inklusive dem großen Glück!<br />

Nur ein Ei<br />

1 D (auch Puppenspiel möglich) - 2 H;<br />

ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater Kassel,<br />

17.03.2013 (Regie: Dieter Klinge)<br />

Wildschwein und Fuchs sitzen am Fluss. Sie<br />

langweilen sich, sie warten. Das Wildschwein<br />

wartet vermutlich aufs Essen. Doch der Fuchs,<br />

der wartet auf die ganz große Liebe! Er wünscht<br />

sich eine Fuchsfrau, eine Familie, ja!, er wünscht<br />

sich einen Sohn. Der wäre sein Ein und Alles, sein<br />

Augapfel! Sein eigen Fleisch und Blut - müsste<br />

er nicht unbedingt sein, denn just in diesem<br />

Augenblick finden Wildschwein und Fuchs ein<br />

Körbchen, das auf dem Wasser treibt und darin<br />

ein wunderschönes, perfektes, weißglänzendes<br />

Ei. Das ist ein Zeichen: ein kleiner Moses <strong>für</strong> den<br />

Fuchs! Und schon betreibt der Fuchs ganz eifrig<br />

Brutpflege, er hält das Ei warm und sicher und<br />

stellt sich vor, wie schön das Leben sein wird,<br />

wenn nur endlich sein Sohn geschlüpft ist. Das<br />

Wildschwein sieht die Sache etwas realistischer<br />

und malt dem Fuchs in immer neuen skurrilen<br />

Szenen aus, was die Vaterschaft so alles mit sich<br />

bringen kann. Die imaginierten Söhne entsprechen<br />

nun gar nicht der romantischen Vorstellung<br />

des Fuchs, der schon drauf und dran ist,<br />

die Lust an der Familiengründung zu verlieren.<br />

Dann aber geschieht das Schreckliche: ein Eichelhäher<br />

zerstört das Ei, das schöne, das runde,<br />

das verheißungsvolle Ei aus ... Schokolade. Ein<br />

Bluff! Der Fuchs wurde auf hinterhältigste Weise<br />

getäuscht, die schöne Illusion zerbricht in lauter<br />

süße Stücke – er ist am Boden zerstört. Das Wildschwein<br />

aber hat sich schon aufgemacht, den<br />

Urheber des Betrugs zu suchen und am Ende<br />

erleben die beiden Freunde gewiss die schönste<br />

Überraschung ihres Lebens.<br />

„Was bedeutet es, ein Kind zu erwarten; was<br />

geschieht, wenn ein Kind nicht die väterlichen<br />

Erwartungen erfüllt – und was dürfen und können<br />

Kinder <strong>von</strong> ihren Eltern erwarten? Fragen, die<br />

sich nicht nur Füchse und Wildschweine stellen.“<br />

(JUNGES STAATSTHEATER KASSEL)<br />

KIRSTEN BOIE<br />

Der kleine Ritter Trenk<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />

1 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2008<br />

„Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen<br />

ein Leben lang“ – ja, so hieß es damals als<br />

es noch Ritter gab, die ihre eigenen Bauern besaßen.<br />

Schrecklich ungerecht findet das Bauernjunge<br />

Trenk, der mit seiner Familie unter dem<br />

grausamen Wertolt dem Wüterich zu leiden hat.<br />

Deshalb nimmt er eines Tages das Ferkelchen<br />

an den Strick und beschließt, sein Glück in der<br />

Stadt zu suchen. „Stadtluft macht frei“, hieß es<br />

damals nämlich auch. Für den kleinen Trenk<br />

und das kleine Schwein beginnt eine lange und<br />

gefährliche Reise! Doch mit Mut, guten Freunden<br />

und ein paar Tricks wird Trenk schließlich<br />

sogar selbst zum Ritter und zieht gegen einen<br />

echten Drachen ins Feld. Am Ende der Geschichte<br />

stehen die weisen Worte des Fürsten: „Leibeigen<br />

geboren, als Ritter gestorben, tapfer ein<br />

Leben lang!“<br />

Nur ein Tag<br />

2 H - 1 D - 1 Puppenspieler/in; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Marabu, Bonn, 2007<br />

Was, wenn man nur einen einzigen Tag hätte ...<br />

Als Wildschwein und Fuchs der Eintagsfliege<br />

beim Schlüpfen zusehen, wissen sie schon, dass<br />

es besser wäre, gleich abzuhauen. Was nämlich,<br />

wenn die Fliege bezaubernd sein wird? Dann<br />

wird man sich anfreunden und sich vielleicht sogar<br />

verlieben und es bleibt doch nur ein einziger<br />

Tag Zeit. Und wer sagt überhaupt der gerade Geschlüpften,<br />

die sich <strong>für</strong> eine Maifliege hält, die<br />

Nur ein Ei: Junges Staatstheater Kassel © N. Klinger<br />

21


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

„Ehrlich gesagt, wär ich viel lieber<br />

Kerle mieten<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan<br />

Schroeder; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 12 Jahren; besonders geeignet <strong>für</strong> Jugendclubs<br />

Anne-Marie „mit dem vornehm verschluckten e<br />

irgendwo“ ist in einer misslichen Lage. Zum jährlichen<br />

Tennisclubfest hat sie zwar schon ein neues<br />

Kleid, aber noch keinen Tanzpartner, der sie begleitet.<br />

Das bringt Lulu und Lissa auf eine geniale<br />

Idee. Sie gründen eine Kerle-Vermietungs-Agentur!<br />

Leider verfügt die Agentur nur über einen<br />

Kandidaten, Lissas angehimmelten Cousin Eckbert.<br />

Der Idiot verliebt sich allerdings schon beim<br />

ersten Auftrag ausgerechnet in seine Klientin!<br />

Prinzessin Rosenblüte oder<br />

Die Prinzessin auf dem Fahrradständer<br />

4 D - 2 H; ab 5 Jahren<br />

Emma trifft vor dem Supermarkt eine echte Prinzessin.<br />

Prinzessin Rosenblüte aus dem Reich der<br />

Schwäne soll sich in der Welt ein <strong>bis</strong>schen umsehen.<br />

Bevor sie wieder nach Hause zurück darf,<br />

muss sie jedoch eine Prüfung bestehen. Aber<br />

welche? Flachs zu Gold spinnen? Einen Frosch<br />

küssen? Was <strong>für</strong> ein Glück, dass Emma sich mit<br />

Märchen so gut auskennt!<br />

ZORAN DRVENKAR<br />

Paula und die Leichtigkeit des Seins<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Junge Generation Dresden, 2010<br />

Als Paula sieben wurde, begann es. Sie wurde dick<br />

und schwer und immer schwerer. Sogar im Wasser<br />

geht Paula jetzt unter, trotz Schwimmring. Onkel<br />

Hiram aus Australien nimmt sie trotzdem wie<br />

immer auf den Arm und wirft sie in die Luft. Ist<br />

doch ganz leicht, denkt Paula und: kommt nicht<br />

mehr herunter. Sie fliegt und fliegt und ihr wird<br />

endlich wieder freier ums Herz. Sie muss nicht<br />

aufs Klo und nicht in die Schule. Tag <strong>für</strong> Tag lebt<br />

sie mit den Wolken, liest Bücher und schläft in<br />

den Baumkronen. Paula ist glücklich. Nur manchmal<br />

fühlt sie sich ein wenig einsam. Aber dann<br />

wird der Himmel über Paulas Zuhause plötzlich<br />

ein „gesprenkeltes Sternendach voller Lärm“.<br />

In federleichten Sätzen lässt Zoran Drvenkar<br />

einen Traum Wirklichkeit werden. Ein Stück <strong>für</strong><br />

all jene, die physikalischen Gesetzen schon immer<br />

gerne den Rücken zeigen wollten.<br />

WOLF DURIAN<br />

Kai aus der Kiste<br />

<strong>für</strong> große Gruppen bearbeitet <strong>von</strong><br />

Hildegard Plattner; zur individ. Dramatisierung;<br />

ab 8 Jahren<br />

Mr. Allan, ein reicher Schokoladenfabrikant aus<br />

Amerika, sucht einen Reklamekönig, der seine<br />

neue Schokoladensorte bekannt machen soll. Kai,<br />

Anführer einer Berliner Straßenbande, ist zur<br />

Stelle und startet eine beispiellose Werbekampagne,<br />

<strong>von</strong> der bald die ganze Stadt spricht.<br />

MICHAEL ENDE<br />

Die Geschichte <strong>von</strong> der Schüssel<br />

und vom Löffel<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 6 Jahren; UA: KLEXS Theater, 1999<br />

Die böse Fee Serpentine Irrwisch ist darüber erbost,<br />

dass sie weder zur Taufe <strong>von</strong> Prinzessin Praline<br />

noch zu der <strong>von</strong> Prinz Saffian geladen wurde.<br />

Mit ihren Taufgeschenken will sie sich rächen.<br />

Lenchens Geheimnis<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 5 Jahren; UA: Landestheater Würtemberg-<br />

Hohenzollern, 1998<br />

Lenchen ist eigentlich ein ungemein liebenswürdiges<br />

Kind – solange ihre Eltern das tun, was sie<br />

<strong>von</strong> ihnen verlangt, aber das tun sie leider fast nie.<br />

Deshalb soll die Fee Franziska Fragezeichen ihre<br />

Eltern verzaubern. Dann kommt aber alles anders<br />

als Lenchen es sich vorgestellt hat.<br />

Momo<br />

Für die Bühne bearbeitet<br />

<strong>von</strong> Vita Huber; 4 D - 11 H - Kinder;<br />

ab 8 Jahren; UA: Städtische<br />

Bühnen Münster, 1981<br />

Momo taucht eines Tages in den Ruinen<br />

eines Amphitheaters auf. Sie besitzt nichts und<br />

hat doch eine außergewöhnliche Gabe: Sie hat immer<br />

Zeit und ist ihren Freunden eine wunderbare<br />

Zuhörerin. Doch dann tauchen plötzlich die grauen<br />

Herren auf und stehlen allen Menschen ihre<br />

Lebenszeit. Zusammen mit Meister Hora und der<br />

Schildkröte Kassiopeia versucht Momo, die Stundenblumen<br />

der Menschen zu befreien.<br />

Michael Endes<br />

zeitloses<br />

Zaubermärchen<br />

wird 40!<br />

Ophelias Schattentheater<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 8 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr, 1997<br />

Ophelia hat ihr ganzes Leben als Souffleuse in<br />

Momo: Badisches Staatstheater – Ballett, Karlsruhe © Jochen Klenk


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

wieder im McGrün.“ (Törtel aus dem McGrün)<br />

einem kleinen Stadttheater gearbeitet. Sie kann<br />

alle großen Theaterstücke auswendig. Als das<br />

Theater geschlossen wird, bleibt sie einsam zurück.<br />

In den verlassenen Räumen begegnet sie<br />

dem ersten Schatten, der niemandem mehr gehört.<br />

Auch er ist traurig und einsam. Und Ophelia<br />

beginnt, die überzähligen Schatten bei sich aufzunehmen.<br />

Sie lehrt sie alle großen Theaterstücke.<br />

Und schließlich gründen sie zusammen „Ophelias<br />

Schattentheater“.<br />

Der satanarchäolügenialkohöllische<br />

Wunschpunsch<br />

Eine Zauberposse; 1 D - 5 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, 1990<br />

Der böse Zauberer Beelzebub Irrwitzer und die<br />

hinterhältige Hexe Tyrannia Vamperl haben ein<br />

großes Problem: Das Jahresende naht und sie haben<br />

ihr Soll an bösen Taten noch nicht vollbracht.<br />

Das wird seiner Höllischen Exzellenz sicherlich<br />

nicht gefallen! Ihre letzte Chance ist der satanarchäolügenialkohöllische<br />

Wunschpunsch. Doch<br />

Kater Maurizio und der Rabe Jakob Krakel verhindern<br />

in letzter Minute, dass der Punsch aller<br />

Pünsche die gewollte Wirkung erzielt.<br />

Die unendliche Geschichte<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren;<br />

UA: Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld, 1998<br />

Bastian Balthasar Bux flieht vor seinen Klassenkameraden,<br />

die ihn hänseln, in das Antiquariat des<br />

Herrn Karl Konrad Koreander. Der seltsame Herr<br />

Koreander liest ein noch seltsameres Buch: DIE<br />

UNENDLICHE GESCHICHTE. Bastian ist magisch<br />

angezogen – er kann nicht anders, er muss<br />

das Buch stehlen. Atemlos verkriecht er sich damit<br />

auf dem Dachboden der Schule und beginnt zu lesen:<br />

<strong>von</strong> dem grenzenlosen Reich Phantásien, das<br />

vom Nichts bedroht wird, <strong>von</strong> der Kindlichen Kaiserin,<br />

die todkrank ist, vom heldenhaften Atréju<br />

und <strong>von</strong> Auryn, dem Symbol der Macht und der<br />

Weisheit. „TU, WAS DU WILLST“ ist darauf geschrieben.<br />

Und Bastian erzittert: Ist er etwa damit<br />

gemeint? Ist er das Menschenkind, nach dem<br />

Atréju sucht? Kann er Phantásien retten, indem<br />

er der Kindlichen Kaiserin einen neuen Namen<br />

gibt? Er, der ängstliche und blasse Bastian, soll ein<br />

Held sein müssen?<br />

KAREN-SUSAN FESSEL<br />

Ein Stern namens Mama<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Antje Siebers;<br />

1 D; ab 10 Jahren; UA: Theater Dortmund, 2005<br />

„Was macht Mama denn mit dem Krebs? Schläft<br />

der mit ihr in einem Bett?“ fragt Luises kleiner<br />

Bruder Ruben. Und die ältere Schwester versucht<br />

zu erklären und zu beruhigen – versucht es <strong>für</strong><br />

sich selbst, <strong>für</strong> Ruben, <strong>für</strong> Mama. Luise versteht<br />

vieles nicht, und manches versteht sie besser als<br />

die Erwachsenen. Sie muss lernen, mit Wut und<br />

Angst umzugehen, denn man kann traurig und<br />

zornig zugleich sein. Und trotzdem kann sie mit<br />

Mama am letzten Weihnachtsfest lachen und<br />

feiern. Nach Mamas Tod nimmt Luise Ruben in<br />

den Arm und flüstert in sein Ohr „Mama ist jetzt<br />

ein Stern. Ein Stern namens Mama, kann doch<br />

sein, oder?“<br />

WIELAND FREUND<br />

Törtel aus dem McGrün<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Gerd Ritter;<br />

1 D - 2 H; ab 9 Jahren; UA: Junges Ensemble<br />

Stuttgart, 2011<br />

Törtel ist in der ruhigen Haustierabteilung des<br />

McGrün aufgewachsen. Und so fühlt er sich gar<br />

nicht wohl, als er plötzlich buchstäblich in die<br />

freie Wildbahn <strong>von</strong> Müggeldorf geworfen wird.<br />

Zumal dort, am Rande der Großstadt, gerade der<br />

schönste Kleinkrieg zwischen den Vorgartenbesitzern<br />

und den Wildtieren ausbricht. Schuld daran<br />

ist nicht zuletzt Grrmpf, der Wildschweineber,<br />

der einfach zu gerne in den Mülltonnen und der<br />

Blumenbeeterde wühlt. Als dann auch noch eine<br />

Diebesbande ihr Unwesen in der Siedlung treibt,<br />

wird die Lage brenzlig, denn die Wildtiere werden<br />

<strong>von</strong> den Menschen zu Unrecht verdächtigt. Hermann<br />

Lüttkewitz will sogleich eine Bürgerinitiative<br />

gründen und rüstet in seinem Garten schon<br />

mal mächtig auf. Natürlich hält Grrmpf spielend<br />

dagegen: Ein gewaltiger Stellungskrieg beginnt.<br />

Da hilft nur noch eine konzertierte Aktion, beschließt<br />

die kluge Füchsin Wendy: Die Wildtiere<br />

müssen sich mit den Haustieren verbünden und<br />

die Diebe selbst stellen! Der langsame, kleine Törtel<br />

weiß noch gar nicht recht, wie ihm geschieht,<br />

da ist er schon mittendrin im Geschehen. In seinen<br />

kleinen, bedächtigen Schritten kommt Törtel<br />

dann aber nicht nur den Langfingern auf die<br />

Spur, sondern kommt schließlich auch ganz in seinem<br />

neuen Leben und seinem neuen Zuhause an.<br />

„Der Autor, Kritiker und Journalist Wieland Freund<br />

hat mit seinem Kinderbuch »Törtel, die Schildkröte<br />

aus dem McGrün« eine unterhaltsame Tiergeschichte<br />

geschrieben, die sich bei genauerem Hinschauen<br />

als ausgesprochen vielschichtig erweist:<br />

Sie schärft den Blick auf das Leben <strong>von</strong> Wildtieren<br />

in unserer Zivilisation, ist zugleich aber auch eine<br />

Parabel auf eine bunte vielschichtige Stadtgesellschaft<br />

zwischen Reichtum und Armut, erzählt <strong>von</strong><br />

lebendigen Subkulturen und wirft Fragen nach Heimat,<br />

Fremde und der Suche nach dem geeigneten<br />

Lebensraum auf.“ (JUNGES ENSEMBLE STUTTGART)<br />

JOACHIM FRIEDRICH<br />

4 1/2 Freunde<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />

Marion Hohenfeld und Anne Nowak<br />

Kalle, Radieschen, Friedhelm und Steffi sind<br />

gute Freunde und die optimistischen Gründer<br />

des Detektivbüros „Kalle & Co.“. Mit dem „halben“<br />

Freund ist übrigens Friedhelms Hund Tausendschön<br />

gemeint, ein ausnehmend hässlicher<br />

aber liebenswerter Kerl, der die Kinder mitunter<br />

jedoch in Schwierigkeiten bringt. Zum Beispiel,<br />

wenn sie gerade eine Diebesserie im Kaufhaus<br />

Hurtig aufklären müssen. Verkleidet als Tombolaengelchen<br />

ermitteln die 4 Kinder mit allen kriminalistischen<br />

Tricks, während Tausendschön leider<br />

die Porzellanabteilung heimsucht.<br />

Auch einen Diebstahl im Lehrerzimmer können<br />

die Freunde souverän aufklären. Dabei lernen<br />

sie eine Menge über Goldfische und finden sogar<br />

einen neuen Hausmeister. Nur Friedhelm ist am<br />

Ende gar nicht glücklich.<br />

Erhältlich sind die Stücke:<br />

4 1 /2 Freunde und die<br />

Weihnachtsmann-Connection<br />

1 D - 5 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2009<br />

4 1 /2 Freunde und die Fahndung<br />

nach dem Schuldirektor<br />

2 D - 6 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2009<br />

CORNELIA FUNKE<br />

Geisterritter<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Beate Heine<br />

und Christina Rast; 3 D - 4 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Thalia Theater Hamburg, 02.11.2012,<br />

Regie: Christina Rast; (erhältlich Der kleine ab Dez. Ritter 2012) Trenk:<br />

Jon Whitcroft hat Theater es schwer. Heidleberg, Seine Schlossfestspiele<br />

Mutter und ihr<br />

neuer Freund („der Vollbart“) schicken ihn (Seite aufs 21)<br />

Internat nach Salisbury. Dort erwarten ihn natürlich<br />

strömender Regen, dunkle Gemäuer, enge<br />

Flure, fremde Gesichter und ein Zimmer, das er<br />

sich mit zwei Mitschülern teilen muss. Jon ahnt<br />

nicht, dass dies bald seine geringsten Sorgen sein<br />

werden. Denn nachts erscheinen plötzlich drei<br />

ausgesprochen unfreundliche Geister unter dem<br />

Fenster seines Zimmers und starren zu ihm herauf.<br />

Sie lassen keinen Zweifel daran, dass sie Jon<br />

nach dem Leben trachten und sie machen Jagd auf<br />

ihn. Nur Jons Mitschülerin Ella erkennt den Ernst<br />

der Lage und mit ihrer Hilfe beschwört Jon den<br />

alten Ritter Longspee herauf, der ihm im Kampf<br />

gegen die blutrünstigen Verfolger beistehen soll.<br />

Im Verlauf seines größten Abenteuers lernt Jon,<br />

dass böse Geister auch in uns selbst lauern können<br />

und dass wir sie nur im Vertrauen auf die<br />

Hilfe unserer Freunde überwinden können - und<br />

manchmal findet man dabei einen Freund, wo<br />

man ihn gar nicht erwartet hätte.<br />

Reckless. Steinernes Fleisch<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall; 5 D<br />

- 6H (und Statisten); ab 10 Jahren (und <strong>für</strong> Jugendliche);<br />

UA: Staatsschauspiel Dresden, 2010<br />

Jacob Reckless liebt die Welt hinter dem Spiegel,<br />

in der die alten Märchen wild und unberechenbar<br />

geworden sind. Doch als sein jüngerer<br />

Bruder Will ihm eines Tages durch den Spiegel<br />

folgt, wird die Geschichte plötzlich todernst: Will<br />

wird im Kampf mit den steinernen Goyl verletzt<br />

und nun wächst ihm eine Haut aus Stein,<br />

aus Jadestein. Will wird zum sagenumwobenen<br />

Jadegoyl, der jeden König, dem er dient, unbesieg-<br />

23


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

bar macht! Kami’en, der mächtige König der Goyl,<br />

lässt im ganzen Land Jagd auf seinen kostbaren<br />

Schatz machen. Jacob, Wills Freundin Clara und<br />

ein Fuchsmädchen kämpfen verzweifelt um Wills<br />

Leben. Doch ohne die Mächte der Feen wären sie<br />

verloren. Wer sich aber mit einer Fee verbündet,<br />

verspielt nicht selten das eigene Leben.<br />

Reckless. Lebendige Schatten<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall;<br />

1 D - 6 H; ab 12 Jahren; UA: Staatsschauspiel<br />

Dresden, 31.10.2012, Regie: Sandra Strunz<br />

Die Rote Fee rächt sich grausam <strong>für</strong> die Hilfe, die<br />

sie Jacob Reckless gewährt hat: Jacob konnte seinen<br />

Bruder retten, doch nun muss er da<strong>für</strong> mit<br />

dem eigenen Leben bezahlen. Und nicht einmal<br />

ein Hexenkraut scheint gegen den Fluch der Fee<br />

gewachsen zu sein. Jacobs letzte Chance ist jene<br />

sagenumwobene Armbrust, die Guismund, dem<br />

Hexenschlächter, gehört hat und mit der er ganze<br />

Armeen durch einen einzigen Pfeil niederstrecken<br />

konnte. Sie soll, so geht das Märchen, auch<br />

das Leben schenken können, wenn der Pfeil aus<br />

Liebe abgeschossen würde. Aber auch Nerron,<br />

der undurchsichtige Goyl, und der König <strong>von</strong> Lothringen<br />

machen Jagd auf diese Wunderwaffe. Es<br />

beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit,<br />

gegen die Lebenszeit.<br />

24<br />

Tintenherz<br />

Für die Bühne bearbeitet<br />

<strong>von</strong> Robert Koall; 3 D - 7 H;<br />

ab 10 Jahren; UA: Schauspiel<br />

Hannover, 2004<br />

In einer stürmischen Nacht taucht ein<br />

unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem<br />

Vater Mo auf: Staubfinger. Er warnt Mo vor einem<br />

Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen<br />

bricht Mo mit Meggie überstürzt auf. Sie reisen<br />

zu ihrer Tante Elinor. In ihrer kostbaren Bibliothek<br />

versteckt Mo ein Buch, dem Capricorn nachjagt.<br />

Ein Buch, aus dem er vor vielen Jahren zum<br />

letzten Mal vorgelesen hat. Damals begann jenes<br />

unheimliche und magische Abenteuer, in das<br />

Meggie nun immer tiefer hineingezogen wird, als<br />

Capricorns Männer nicht nur das Buch finden,<br />

sondern auch Mo in ihre Gewalt bringen.<br />

10 Jahre<br />

„Tintenherz“<br />

Wie es in der Tintenwelt weitergeht:<br />

Tintenblut<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall;<br />

3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover, 2006<br />

Tintentod<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall;<br />

5 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />

UA: Schauspiel Hannover 2008<br />

Tintenblut: Schauspielhaus Salzburg © Marco Dott<br />

Die Wilden Hühner geben Fuchsalarm<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />

9 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />

EA: Theater auf Tour, 2006<br />

Sprotte und ihre Wilden Hühner retten Oma<br />

Slättbergs Hühner vor dem sicheren Tod und<br />

müssen dazu sogar gemeinsame Sache mit den<br />

Jungs machen.<br />

Die Wilden Hühner und die Liebe<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />

7 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2007<br />

Die Wilden Hühner sind verliebt – glücklich und<br />

unglücklich. Melanie trauert Willi nach und ist<br />

unerträglich. Sprotte und Fred passen wirklich<br />

gut zusammen. Trude schreibt Liebesbriefe auf<br />

Englisch und Frieda wartet mal wieder auf Maik.<br />

Niemand hat Zeit, auf Wilma zu achten. Und so<br />

sind die Hühner ziemlich sprachlos, als sie <strong>von</strong><br />

Wilmas neuer Liebe erfahren: Leonie.<br />

Als der Weihnachtsmann<br />

vom Himmel fiel<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Marion<br />

Hohenfeld und Anne Nowak; 2 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 6 Jahren; UA: Kammerspiele<br />

Hamburg, 2009<br />

Niklas Julebukk ist der letzte echte Weihnachtsmann.<br />

Der fiese Wichteltod, Vorreiter eines Weihnachten<br />

aus Plastikspielzeug und Verkaufszahlen,<br />

hat all seine Kollegen bereits in Schokoladenmänner<br />

verwandelt. Verzweifelt kämpft Julebukk gegen<br />

Wichteltods gefährliche Nussknackerarmee.<br />

Als er bei einem Gewitter mit seinem Wagen vom<br />

Himmel fällt und zufällig im Nebelweg landet, bekommt<br />

er dabei unverhofft die mutige Hilfe <strong>von</strong><br />

Ben und Charlotte.<br />

Zottelkralle<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Gero Vierhuff;<br />

2 D - 1 H; ab 5 Jahren; UA: junges schauspiel<br />

am DT Göttingen, 2008<br />

Kalli wünscht sich sehnlich ein Monster. Einen<br />

Hamster oder einen Hund, das hat ja jedes Kind.<br />

Aber ein schneckenscharfes Monster, das wäre<br />

was! Glücklicherweise beschließt zur gleichen Zeit<br />

das Erdmonster Zottelkralle bei Kalli einzuziehen.<br />

Die nacktschneckigen Menschen sind zwar etwas<br />

seltsam, findet Zottelkralle – aber Kallis Mutter<br />

spielt so wunderbar Klavier, da kann er einfach<br />

nicht widerstehen… Kallis Mutter ist natürlich weniger<br />

begeistert <strong>von</strong> haarigen Monster. Doch als<br />

der sich ans Klavier setzt, schmilzt auch sie dahin.<br />

„Wir könnten nach Süden gehen,


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

Drachenreiter<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Moritz Seibert<br />

und Marco Dott; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen)<br />

und 5 Puppen; ab 8 Jahren; UA: Junges Theater<br />

Bonn, 2005<br />

Ben, das Koboldmädchen Schwefelfell und der<br />

Drache Lung müssen einen sicheren Platz <strong>für</strong> die<br />

letzten Drachen der Welt finden. Eine lange Reise<br />

führt sie zum „Saum des Himmels“.<br />

Kleiner Werwolf<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Erik Schäffler<br />

und Uwe Schade; 1 D - 2 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Kammerspiele Hamburg/Theater<br />

Triebwerk, 2005<br />

Motte ist ein ängstlicher, etwas kleiner Junge.<br />

Er mag keine Horrorfilme, keine Hunde und er<br />

ist auch überhaupt nicht cool. Bis ausgerechnet<br />

er <strong>von</strong> einem Werwolf ge<strong>bis</strong>sen wird. Ehe er<br />

beim nächsten Vollmond endgültig selbst zum<br />

Werwolf würde, greift seine Freundin Lina energisch<br />

ein.<br />

Emma und der Blaue Dschinn<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Markus Hörner;<br />

2 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Theater zwischen<br />

den Welten, Backnang, 2005<br />

Eines Nachts finden Emma und ihr Hund Tristan<br />

eine geheimnisvolle Flasche. Als Emma den<br />

Korken zieht, erscheint der Blaue Dschinn! Doch<br />

der Flaschengeist ist traurig, denn er kann keine<br />

Wünsche mehr erfüllen: Seit der böse Gelbe<br />

Dschinn ihm den Nasenring geklaut hätte. Emma<br />

und Tristan zögern nicht lange. Sie reisen ins<br />

Morgenland, um den Frevler zu finden!<br />

Herr der Diebe<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Wolfgang<br />

Adenberg; 3 D - 6 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Junges Theater, Bonn, 2004<br />

Scipio, der Herr der Diebe, ist der geheimnisvolle<br />

Anführer einer Kinderbande in Venedig, die er<br />

mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen<br />

über Wasser hält. Niemand kennt seinen richtigen<br />

Namen. Doch jeder ahnt, dass etwas nicht<br />

stimmt an Scipios Geschichten. Als die Kinder<br />

auf ein magisches Karussell stoßen, glaubt Scipio<br />

dem Ziel seiner Träume nahe zu sein.<br />

Igraine Ohnefurcht<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Anne Klinge<br />

und Markus Hörner; 2 D - 4 H - 3 Kleindarsteller;<br />

ab 7 Jahren; UA: Chapeau Claque,<br />

Bamberg, 2000<br />

Igraine lebt auf Burg Bibernell, zusammen mit<br />

ihren Eltern, Sir Larmorak, der schönen Melisande<br />

und ihrem Bruder Albert – allesamt Zauberer.<br />

Nur Igraine träumt <strong>von</strong> etwas ganz anderem: Sie<br />

will Ritterin werden! Natürlich nimmt keiner sie<br />

ernst. Doch als sich Igraines Eltern beim Zaubern<br />

versehentlich in Schweine verwandeln, liegt alle<br />

Hoffnung auf der Ritterin Igraine Ohnefurcht!<br />

Denn die Zeit drängt: Gilgalad der Gierige will<br />

Bibernell und die Zauberbücher in seine Gewalt<br />

bekommen!<br />

Potilla und der Mützendieb<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Claudia<br />

Engemann; 2 D - 5 H; ab 7 Jahren;<br />

UA: Theater Oberhausen, 2004<br />

Arthur und die kleine Feenkönigin Potilla müssen<br />

einen gemeinen Mützendieb fangen. Denn ohne<br />

ihre Feenmützen sind alle Feen verloren.<br />

MAURO GUINDANI<br />

Ab in die Wüste<br />

Ein Clownsstück; 2 D oder 2 H; ab 8 Jahren<br />

Zwei Figuren, ein Alter und ein Junger, sind mit<br />

den Vorbereitungen einer Wüstenreise nach Afrika<br />

beschäftigt. Dabei sind sowohl ihre Planungen<br />

als auch ihre Vorstellungen derart absurd, dass<br />

die Zuschauenden sofort ahnen, dass diese Reise<br />

niemals angetreten wird. Der Alte ist völlig<br />

in Anspruch genommen, sich „geistig“ auf die<br />

Reise vorzubereiten, während er den Jungen herumscheucht,<br />

der die praktischen Arbeiten, das<br />

Packen erledigen soll. Bei aller Dominanz des Älteren<br />

wird doch das labile Gleichgewicht des Verhältnisses<br />

der beiden zueinander deutlich. Jeder<br />

braucht die Gesellschaft des anderen.<br />

Efeu und die Dicke<br />

Ein Clownsstück; 2 D oder 2 H;<br />

ab 8 Jahren; UA: Schauspielhaus Bochum;<br />

Junges Theater Casa Nova, 1992<br />

Die Clowns Edu und Habbe sind grundverschieden.<br />

Edu ist temperamentvoll und draufgängerisch,<br />

Habbe dagegen eher ängstlich und nachdenklich.<br />

Vergeblich versuchen die Freunde, sich<br />

gegenseitig ihre geheimen Wünsche und Gefühle<br />

verständlich zu machen. Erst mithilfe des alten<br />

Mythos Orpheus und Eurydike, den sie sich als<br />

„Efeu und die Dicke“ zueigen machen, kommen<br />

sie einander näher. Da ist <strong>von</strong> Liebe und Sehnsucht<br />

die Rede, aber auch <strong>von</strong> Trauer, Angst und<br />

Tod. Manchmal lachen sie einfach nur zusammen.<br />

LENA HACH<br />

Nora Drachenbezwingerin<br />

3 D - 6 H (erweiterbar durch kleine Rollen);<br />

ab 6 Jahren; UA: Freilichtbühne Korbach, 2012<br />

Eigentlich ist es ein ganz normales Dorf: Der<br />

Bürgermeister hält leidenschaftlich gerne Konferenzen<br />

ab und spielt außerdem gerne Memory,<br />

die Bäckerin macht die besten Zimthörnchen<br />

und Nussecken, der Schmied liebt die Metzgerin<br />

und sie ihn. Eigentlich hätten alle froh sein müssen,<br />

hier wohnen zu dürfen. Wenn da nicht der<br />

Drache wäre: schreckliches Gebrüll, Krallen aus<br />

purem Silber, Augen, die jeden sofort erblinden<br />

lassen; kurz ein ungeheuer gefährliches Scheusal.<br />

Alle leben in ständiger Angst – nur die kleine<br />

Nora nicht. Die wittert vielmehr ein Abenteuer!<br />

Mit Geschick, Mut und der Fähigkeit genau hinzuschauen,<br />

lässt sie drei kampferprobte Drachentöter<br />

hinter sich und repariert am Ende sogar die<br />

kaputte Feuerwehrsirene des Dorfes, in gewisser<br />

Weise jedenfalls. Auf sehr spielerische Weise und<br />

mit charmanter Situationskomik führt Nora die<br />

Zuschauer und Zuschauerinnen durch dieses fast<br />

alltägliche Märchen.<br />

Ausgezeichnet mit dem 2. Platz des<br />

Autorenwettbewerbs des Verbands<br />

Deutscher Freilichtbühnen<br />

HORST HAWEMANN<br />

UND THEATER PFüTZE<br />

Parzival – Ritter, Ritter, Ritter!<br />

2-3 D und 3-4 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Theater Pfütze, 2004<br />

Parzival möchte Ritter werden – Ritter, Ritter,<br />

Ritter! Er kann an nichts anderes mehr denken.<br />

Seine Mutter muss ihn schweren Herzens ziehen<br />

lassen. Denn Parzival will kämpfen – und wie er<br />

kämpft! Endlich ist er ein wirklicher Ritter – hart<br />

und siegreich, selbstgewiss und ohne Zögern.<br />

Leichter Hand verspricht er König Artus, <strong>für</strong> ihn<br />

auch noch den Heiligen Gral zu erobern. Doch diese<br />

Suche dauert länger als es Parzival erwartet hat.<br />

Sie führt ihn weit weg <strong>von</strong> sich selbst. Der Gral, so<br />

muss Parzival lernen, ist ein großer Gegner <strong>für</strong> einen<br />

Ritter. Man kann ihn nicht besiegen. Er lässt<br />

sich nur finden.<br />

nach Grenada.“ (Reckless)<br />

25


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

FINN-OLE HEINRICH<br />

Frerk, du Zwerg!<br />

ab 6 Jahren; UA: Next Liberty Graz,<br />

04.04.2014 (Regie: Michael Schilhan)<br />

Obwohl Frerk tatsächlich nur der zweitkleinste<br />

in der Klasse ist, wird er ausschließlich „Frerk, du<br />

Zwerg“ genannt. Kompliziertere Reime würden<br />

dem fiesen Andi Kolumpek eh nicht einfallen.<br />

Andi ist genau genommen sogar zu dumm, um<br />

sich darüber zu freuen, wenn ihm eine besondere<br />

Gemeinheit gelungen ist, zum Beispiel Frerks Gesicht<br />

in den Sand zu drücken. Gut war diese Idee<br />

allerdings ohnehin nicht, denn bei dieser Gelegenheit<br />

findet Frerk ein geheimnisvolles Ei im Sand.<br />

Zwar wünscht er sich viel lieber einen riesigen,<br />

gefährlichen Wolfshund, aber ein Ei ist schon mal<br />

ein Anfang, zumal eines, dem Fell wächst (vielleicht<br />

doch ein Hund?) und aus dem seltsam verheißungsvolles<br />

Geklingel und Geflüster kommt.<br />

Zu Frerks großer Überraschung schlüpfen aus<br />

diesem Ei jedoch echte Zwerge, die sofort beginnen,<br />

Frerks Leben in größtmögliche Unordnung<br />

zu bringen. Dabei haben sie eine Menge zu tun,<br />

denn Frerk lebt mit einer sauberkeitsfanatischen<br />

Mutter und einem sehr braven Vater zusammen.<br />

Die Zwerge nehmen ihre Aufgabe so unernst,<br />

wie Zwerge es nur können: Sie zerstören Frerks<br />

ordentlichen Haarschnitt, legen sein Zimmer<br />

in Schutt, lachen und tanzen unmotiviert und<br />

wecken so in Frerk langsam die Lust, auch mal<br />

anders zu sein, kein schüchterner Zwerg, sondern<br />

ein Junge mit eigenen Ideen und dem Mut,<br />

den fiesen Andi Kolumpek einfach wegzubellen,<br />

ganz wie ein echter, großer und sehr gefährlicher<br />

Wolfshund.<br />

Das gleichnamige Kinderbuch erhielt 2012<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

KATJA HENSEL<br />

[önf] – Womit keine Zahl rechnet<br />

3 D - 3 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />

Wenn die Zahlen sich morgens auf den Weg zur<br />

Arbeit in unsere Köpfe machen, dann bringen<br />

sie Ordnung in unser Leben. Wir setzen uns<br />

zum Frühstück an einen Tisch mit vier Beinen,<br />

um acht beginnt die Schule, nachmittags wählen<br />

wir die Telefonnummern der Freunde, im Supermarkt<br />

vergleichen wir die Preise und die freundliche<br />

Stimme am Bahnhof sagt uns, wann und wo<br />

der Zug in die Ferien abfährt. Ohne Zahlen wäre<br />

unsere Welt ein Chaos. Aber wie wäre es, wenn<br />

plötzlich eine Unbekannte in unser Leben träte?<br />

Die Zahlen 0 <strong>bis</strong> 9 wohnen in schöner Eintracht in<br />

ihrer Haus-WG. Sie haben ihre Eigenheiten, aber<br />

sie ergänzen einander gut. Zusammen schaffen<br />

sie alles, wo<strong>für</strong> die Menschen sie brauchen. Sogar<br />

riesige Millionenzahlen können sie spielend auf<br />

die Reihe bringen. Aber eines Tages taucht önf<br />

auf und behauptet, auch eine Zahl zu sein. Damit<br />

hatten sie nicht gerechnet! Damit kann man<br />

überhaupt nicht rechnen. Aber was, wenn doch?<br />

Was, wenn sich auch önf plötzlich morgens in die<br />

Köpfe der Menschen schleicht? Vielleicht ist sie<br />

dort genau die richtige Zahl <strong>für</strong> all das, was eine<br />

gefühlte Anzahl hat, eben irgendwie önfig ist?<br />

Die Zahlen geraten ganz aus dem Häuschen und<br />

bekommen den schönsten Streit. Aber allmählich<br />

beginnen sie, sich der Unbekannten zu öffnen, sie<br />

sogar ins Herz zu schließen.<br />

Katja Hensel portraitiert in ihrem Stück nicht<br />

nur auf humorvolle Weise die Bedeutung, die den<br />

Zahlen und Berechnungen in unserem modernen<br />

Leben zukommt, sondern sie stellt ihren Figuren<br />

die einfache Frage, womit sie im Leben zu rechnen<br />

bereit wären. Gehen nicht vielleicht die Variationsmöglichkeiten,<br />

die ein gemeinsames Leben<br />

bietet, schlicht und ergreifend gegen unendlich?<br />

[önf] – Womit keine Zahl rechnet ist im Rahmen<br />

<strong>von</strong> „Nah dran! Neue Stücke <strong>für</strong> das <strong>Kindertheater</strong>“,<br />

einem Kooperationsprojekt des Kinder- und<br />

Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik<br />

Deutschland und des Deutschen Literaturfonds<br />

e.V., mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes<br />

gefördert worden.<br />

Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis<br />

des Heidelberger Stückemarktes 2012<br />

KURT HELD<br />

Die rote Zora und ihre Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Henning Bock<br />

und Jürgen Popig; 3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 8 Jahren; UA: Staatstheater<br />

Stuttgart, 1997<br />

Die rote Zora und ihre Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Birkmeir;<br />

5 D - 19 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />

EA: Theater der Jugend, 2003<br />

Hoch über der kroatischen Küste in einer alten<br />

Burg haust die rothaarige Zora mit ihren wilden<br />

Jungs. Vergessen oder verlassen <strong>von</strong> ihren Eltern<br />

haben die Kinder ihr Schicksal selbst in die Hand<br />

genommen und sich zusammengeschlossen, um<br />

stark zu sein. Sie ärgern die hochnäsigen Gymnasiasten<br />

und spielen den gar nicht so anständigen<br />

Bürgern <strong>von</strong> Senj so manchen Streich. Denn weil<br />

die Gesellschaft keinen Platz <strong>für</strong> die rote Zora und<br />

ihre Bande hat, beginnen sie die Gesetze eben dieser<br />

Gesellschaft zu hinterfragen.<br />

RAINER HERTWIG<br />

Der alte Prinz<br />

1 H; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

„Prinz ohne Ross, Prinz ohne Schloss – <strong>bis</strong>t ohne<br />

Knappe, dann halt die Klappe!“<br />

Aber der, der auf den Namen Paul Prinz hört,<br />

akzeptiert das nicht. Wenn seine Mutter in ihm<br />

doch nur eines sieht: ihren Prinzen, dann muss<br />

er es auch sein. Wer weiß schließlich, ob ein Wort<br />

nicht doch die Sache selbst ins Leben rufen kann?<br />

Und wer sagt, dass als Schloss nicht schon ein<br />

Zirkuszelt genügen könnte, ein Friedhofsreich –<br />

oder schließlich ein ganzer Theaterpalast? Als ein<br />

Prinz-Dem-Namen-Nach sucht Paul sich sein eigenes<br />

Prinzenreich. Er beginnt eine Wanderung <strong>von</strong><br />

„Bist du noch nicht fort,<br />

Ort zu Ort und <strong>von</strong> Text zu Text. Und wer hätte<br />

ahnen können, dass ausgerechnet die Rolle seines<br />

Lebens am Ende höchst unbefriedigend ist?<br />

Ein Paradesolo <strong>für</strong> einen älteren Schauspieler,<br />

einen Poeten und Selbstdarsteller, eben einen<br />

Prinzen des Theaters.<br />

JULIUS JENSEN<br />

Edels Garten<br />

2 D - 1 H (1 Musiker); ab 6 Jahren;<br />

UA: THEATERBOX/Wilhelmsburger Wintermärchen,<br />

17.12.2011 (Regie: Julius Jensen)<br />

Hund Polly und der Findling Grummel bewachen<br />

Herrn Edels Garten. Das tun sie jeden Tag, schon<br />

sehr lange und sie nehmen ihre Aufgabe ausgesprochen<br />

ernst. Sie halten die Beete sauber, den<br />

Weg frei und achten darauf, dass weder Krabbelkäfer<br />

noch Wildwuchs den Garten überrollen. Alles<br />

hat seine Ordnung, Grummel sagt an und Polly<br />

schaut nach! Eventuell ist dieses Leben auf Dauer<br />

ein klein wenig langweilig – wo doch die Wildnis<br />

lockt, so knapp hinterm Zaun... Als die Wanderblume<br />

Maja sich im Garten niederlässt, gerät alles<br />

aus den Fugen. Ihre unkonventionellen Ansichten<br />

über das wilde Leben machen Polly neugierig und<br />

Grummel verliert zunehmend an Stand.<br />

Am Ende herrscht dennoch Wohlgefallen in<br />

Herrn Edels Garten, denn jeder darf stehen und<br />

wachsen wo er mag – <strong>für</strong> heute. Und morgen<br />

könnte alles schon wieder ganz anders sein, aber<br />

daran findet selbst Grummel langsam Gefallen,<br />

solange er in der Sonne bleiben darf.<br />

„Die Geschichte <strong>von</strong> Polly, Grummel und der<br />

Wanderblume“ ist eine poetische Geschichte über<br />

Freundschaft und die Welt, die sich dauernd wandelt.“<br />

(ANGELA DIETZ, THEATERMAGAZIN GODOT)<br />

3. Platz des Hamburger<br />

<strong>Kindertheater</strong>preises 2013<br />

CAROLIN JELDEN<br />

Taubenpost und Silberschuh<br />

Frei nach den Brüdern Grimm; 3 D - 2 H;<br />

ab 5 Jahren, frei zur UA<br />

Polly Puttelpuck ist das ‚Mädchen <strong>für</strong> alles’ bei<br />

den zwei grässlich eingebildeten Gräfinnen Mirabell<br />

und Gieselinde. Doch Polly erträgt deren<br />

Launen sehr souverän, denn sie hat ihre eigenen<br />

Pläne: Sie züchtet heimlich Brieftauben, das liegt<br />

bei den Puttelpucks seit Generationen in der Familie.<br />

Polly hat vor, ihre Tauben schon bald in den<br />

Dienst des königlichen Hofpostamtes zu stellen.<br />

Doch leider muss man auf eine Audienz beim König<br />

ein ganzes Jahr lang warten. Da nutzt Polly<br />

kurzerhand die Gelegenheit, sich beim großen<br />

Ball als Drachentänzerin zu verdingen. Natürlich<br />

trifft sie dort auch den Prinzen und verliert auf<br />

der Flucht ihren Schuh. Obwohl Mirabell und<br />

Gieselinde nichts unversucht lassen, um Polly aus<br />

dem Rennen um den Prinzen zu werfen, endet<br />

das Märchen selbstverständlich glücklich. Aber<br />

eine hauptberufliche Prinzessin wird Polly Puttelpuck<br />

trotzdem niemals sein!<br />

26


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

du Teufelsbraten?“ (Die rote Zora)<br />

Carolin Jelden hat dem berühmten Stoff ein<br />

neues, federleichtes und farbenfrohes Kleid geschneidert.<br />

Polly ist einfallsreich, tatkräftig und<br />

spontan. Und selbst der Prinz kann noch eine<br />

Menge <strong>von</strong> ihr lernen!<br />

Florino oder Das Schneeglöckchen,<br />

das nicht blühen wollte<br />

3 D - 2 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater Baden-Baden, 2009<br />

Florino Klinge-Ling ist ein Schneeglöckchen und<br />

deshalb wird er <strong>von</strong> Mutter Erde auch jedes Jahr<br />

als erster geweckt. Dabei würde er so gerne länger<br />

schlafen! Dieses Jahr ist er so ärgerlich, dass sein<br />

Lärm versehentlich Rosalie <strong>von</strong> Grazia-Duftonia<br />

weckt, die schöne aber etwas eingebildete Rose.<br />

Für sie klingt das geradezu paradiesisch: Ganz<br />

alleine und als erste blühen zu dürfen, ohne alle<br />

Konkurrenz! Sie tauscht mit Florino schnell den<br />

Platz und: erfriert fast ganz im Schnee. Florino<br />

versucht eilig, alles wieder in Ordnung zu bringen<br />

– und macht natürlich alles immer schlimmer.<br />

Schließlich verliert er auch noch seinen Blütenhut!<br />

Gerade als er entdeckt, dass es möglicherweise<br />

ganz nett wäre, ein Schneeglöckchen zu sein<br />

– solange Karla Krokus neben ihm blühen dürfte.<br />

Lilly und die Erbse<br />

2 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: Staatstheater<br />

Meinigen, 2004<br />

Die Königstochter Lilly hat ein Faible <strong>für</strong> das<br />

Fechten. Trotz des Verbotes ihres Vaters macht<br />

sie sich mit ihrem Kindermädchen Albertine auf<br />

den Weg, um an Schwertkampf-Meisterschaften<br />

teilzunehmen. Unterwegs werden die beiden im<br />

Wald <strong>von</strong> Räubern überfallen und flüchten in<br />

ein nahe gelegenes Schloss. Dort ist Prinz Lucas<br />

gerade auf Prinzessinnen-Schau. Allerdings gefällt<br />

ihm keine der Bewerberinnen. Dornröschen<br />

gähnt ihm zu viel, und Aschenputtel verliert ständig<br />

ihren Schuh. Eigentlich wünscht er sich eine<br />

Prinzessin, mit der er auch mal über das Schwertkämpfen<br />

reden kann. So eine wie Lilly …<br />

Emil und die Detektive<br />

Für die Bühne neu bearbeitet <strong>von</strong> Kirstin Hess<br />

und Frank Panhans; mit Liedtexten <strong>von</strong><br />

Franziska Steiof; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen);<br />

ohne Pause spielbar, ca. 75 Minuten<br />

Kirstin Hess und Frank Panhans haben eine Textfassung<br />

erarbeitet, die ohne Pause gespielt werden<br />

kann und die doch dem originalen Buchtext<br />

voll und ganz gerecht wird. Sie bleiben Kästners<br />

Stil dabei treu, fügen keine Modernisierungen<br />

ein und geben den Figuren trotz der Kürze des<br />

Textes viel individuellen Raum. Franziska Steiofs<br />

originelle Liedtexte fügen sich in die rhythmische<br />

Spielfassung glänzend ein und charakterisieren<br />

die Figuren zusätzlich aufs Schönste.<br />

Emil und die drei Zwillinge<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> James Krüss; 3 D -<br />

10 H (Doppelbesetzung möglich); ab 6 Jahren<br />

Dies ist die zweite Geschichte <strong>von</strong> Emil und<br />

den Detektiven. Emil und die Detektive sind begeistert:<br />

Ihr erster „Fall“ wird verfilmt! Und dann<br />

hat auch noch Emils Freund, der „Professor“, ein<br />

Haus an der Ostsee geerbt und lädt Emil und die<br />

Detektive, samt Emils Großmutter und Pony Hütchen<br />

<strong>für</strong> die Sommerferien ein. Natürlich lassen<br />

dort die Abenteuer nicht lange auf sich warten.<br />

Das doppelte Lottchen<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Henning Bock<br />

und Jürgen Popig; 8 D - 5H (Doppelbesetzung<br />

möglich); ab 6 Jahren; UA: Staatstheater Stuttgart,<br />

2002<br />

Im Ferienlager am Bühlsee stehen sich Luise<br />

Palfy aus Wien und Lotte Körner aus München<br />

fassungslos gegenüber: Sie gleichen sich wie ein<br />

Ei dem anderen. Als Lotte und Luise hinter das<br />

Geheimnis ihrer Ähnlichkeit kommen, fassen sie<br />

einen Plan. Luise fährt als Lotte nach München<br />

und Lotte als Luise nach Wien.<br />

Das fliegende Klassenzimmer<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Franziska Steiof,<br />

1 D - 8 H (oder 2 D - 7 H), ab 7 Jahren, frei zur<br />

UA; auch <strong>für</strong> große Spielgruppen geeignet<br />

Während im Internat die Proben <strong>für</strong> die weihnachtliche<br />

Theateraufführung auf Hochtouren<br />

laufen – man spielt „Das fliegende Klassenzimmer“,<br />

verfasst <strong>von</strong> Johnny Trotz – haben die<br />

Stadtschüler den Rudi Kreuzkamm mitsamt der<br />

Diktathefte entführt. Das können Martin, Matze,<br />

Sebastian, Uli und Johnny natürlich nicht kampflos<br />

hinnehmen. Außerdem führt ein gefährliches<br />

Experiment zu einem gebrochenen Bein und ein<br />

Brief – vielleicht noch schlimmer – zu einem gebrochenen<br />

Herzen.<br />

In dieser klassischen Internatsgeschichte, die<br />

Erich Kästner selbst <strong>für</strong> sein bestes Kinderbuch<br />

hielt, wird deutlich, dass die Kindheit nicht nur<br />

„aus prima Kuchenteig gebacken“ ist, sondern<br />

dass auch Kinder schon sehr einsam sein können<br />

und unsicher. Doch alles wird leichter, wenn man<br />

gute Freunde hat.<br />

Mit leiser Melancholie und warmem Humor erzählt<br />

Kästner <strong>von</strong> den Abenteuern der Internatsjungen<br />

und lässt uns ihre kleinen und großen<br />

Sorgen verstehen.<br />

Der 35. Mai oder Konrad<br />

reitet in die Südsee<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Götz Loepelmann<br />

und Dagmar Leding; Notenmaterial erhältlich<br />

(GEMA-pflichtig); 3 D - 8 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 1988<br />

Der 35. Mai ist ein Stück über die Kraft der Phantasie:<br />

Alles ist möglich, wenn man sich die Freiheit<br />

nimmt, daran zu glauben. Konrad, sein Onkel<br />

Ringelhut und das Pferd Negro Kaballo nehmen<br />

sich diese Freiheit und erleben in kürzester Zeit<br />

ganz erstaunliche Dinge auf ihrem Weg in die<br />

Südsee. Das Schlaraffenland, die Burg der Vergan-<br />

ERICH KäSTNER<br />

Emil und die Detektive<br />

Originaltheaterfassung; 4 D - 12 H - Kinder;<br />

ab 6 Jahren; UA: Theater am Schiffbauerdamm,<br />

Berlin, 1930<br />

Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin<br />

fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony<br />

Hütchen erwarten ihn am Bahnhof Friedrichstraße.<br />

Doch Emil jagt bereits den Dieb, der ihm im<br />

Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück<br />

bekommt Emil dabei bald Unterstützung <strong>von</strong><br />

Gustav mit der Hupe und seinen Jungs.<br />

Emil und die Detektive<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Götz Loepelmann<br />

und Robert Koall; 4 D - 6 H - Kinder; ab 6 Jahren;<br />

UA: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, 1998<br />

Pünktchen und Anton: Schauspielhaus Zürich © Toni Suter/ T+T Fotografie<br />

27


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

genheit, die verkehrte Welt und Elektropolis sind<br />

Stationen ihrer abenteuerlichen Reise.<br />

Die Konferenz der Tiere<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />

Eines Abends beim Abendessen am Tschadsee<br />

wird es den Tieren zu dumm. Alois, der Löwe,<br />

Oskar, der Elefant und die Giraffe Leopold ärgern<br />

sich über die Menschen! Konferenzen und<br />

Kriege am laufenden Band. Und dabei denken<br />

diese unbelehrbaren Kerle überhaupt nicht an<br />

ihre Kinder! Die Tiere rufen ihre erste und letzte<br />

Konferenz aus, auf der endlich der Frieden<br />

beschlossen werden soll. Doch die Menschen können<br />

sehr hartnäckig sein, müssen sie feststellen.<br />

Auch als Musical <strong>für</strong> Schulen und Jugendorchester<br />

erhältlich (s. Programmteil „junge töne“)<br />

Pünktchen und Anton<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Franziska Steiof;<br />

5 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Düsseldorfer<br />

Schauspielhaus 2010<br />

Auf der Weidendammer Brücke steht eines<br />

Nachts eine arme blinde Frau mit einem kleinen<br />

Mädchen, um Streichhölzer zu verkaufen. Ein<br />

tapferer Junge ist schneller als alle Erwachsenen<br />

und bringt einen Verbrecher zu Fall. Das Fräulein<br />

Andacht und Robert der Teufel schmieden dunkle<br />

Pläne. Die dicke Berta tanzt Tango und schwingt<br />

Keulen. Herr und Frau Pogge sind Eltern, jedoch<br />

leider nur im Nebenberuf.<br />

Diese Fassung beinhaltet zahlreiche Songtexte, die<br />

individuell vertont werden können. Die Originalmusik<br />

<strong>von</strong> Thomas Zaufke kann jedoch auf Wunsch<br />

ebenfalls angeboten werden.<br />

Pünktchen und Anton<br />

Originaltheaterfassung; 5 D - 7 H; ab 6 Jahren<br />

und <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Inken<br />

Böhack, Dagmar Leding und Götz Loepelmann;<br />

5 D - 6 H; ab 6 Jahren; UA: Schauspielhaus,<br />

Hamburg, 1989<br />

ERICH KäSTNER<br />

VOLKER LUDWIG<br />

Pünktchen trifft Anton<br />

5 D - 6 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren;<br />

mit Musik <strong>von</strong> Wolfgang Böhmer; UA: GRIPS<br />

Theater Berlin, 26.11.2011 (Regie: Frank Panhans)<br />

In Berlin geschehen erstaunliche Dinge: Ein<br />

reiches Mädchen bettelt am Bahnhof Friedrichstraße<br />

– und ein armer Junge bringt einen Verbrecher<br />

zu Fall. Volker Ludwigs Neufassung <strong>von</strong><br />

Kästners Klassiker über eine wunderbare Kinderfreundschaft<br />

spielt hier und heute, zwischen<br />

Wohlstandsverwahrlosung und Armut, mitten<br />

unter uns...<br />

1931 schrieb Erich Kästner mit »Pünktchen und<br />

Anton« während der Weltwirtschaftskrise einen<br />

der ersten realistischen Großstadt-Romane <strong>für</strong><br />

Kinder. Zwei seelisch unbehauste Kinder stürzen<br />

sich – unbemerkt <strong>von</strong> ihren ahnungslosen<br />

Eltern – kopfüber in die Abenteuer der großen<br />

Stadt Berlin. In der Version <strong>von</strong> Volker Ludwig<br />

erscheint diese Geschichte aktueller denn je. Es<br />

geht um die Frage der Gerechtigkeit aus der Sicht<br />

<strong>von</strong> Kindern, in einer Welt, in der die Schere zwischen<br />

Arm und Reich immer eklatanter auseinandergeht.<br />

„’Pünktchen trifft Anton’ hat [Volker Ludwig] seine<br />

Fassung genannt. Die geht schön eigenwillig mit<br />

dem Original um, lässt aber zu jeder Sekunde das<br />

Kästnersche Herz schlagen...“ (DER TAGESSPIEGEL,<br />

PATRICK WILDERMANN, 27.11.2011)<br />

RUDyARD KIPLING<br />

Das Dschungelbuch<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Utz Thorweihe;<br />

2 D - 8 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Die Kugel,<br />

Köln, 1988<br />

Der Menschenjunge Mogli wird <strong>von</strong> Wölfen großgezogen.<br />

Er gewinnt Freunde unter den Tieren<br />

des Dschungels. Nur der Tiger Shir-Khan kämpft<br />

und intrigiert weiter gegen ihn, doch mit Hilfe<br />

seiner Freunde bleibt Mogli am Ende der Sieger.<br />

OLE LUND KIRKEGAARD<br />

Gummi-T.<br />

Für die Bühne bearbeitet nach dem Kinderbuch<br />

„Gummi-Tarzan“ <strong>von</strong> Gero Vierhuff; 4 H;<br />

ab 6 Jahren; UA: vierhuff produktionen,<br />

Hamburg, 20.04.2012 (Regie: Gero Vierhuff)<br />

Wie sollte ein richtiger Junge sein? Groß und<br />

stark, mit vielen Muskeln, großer Klappe und<br />

ohne Furcht? Ein richtiger Tarzan eben, der sich<br />

locker <strong>von</strong> Ast zu Ast schwingen kann?<br />

Doch so ist Ivan Olsen ganz und gar nicht. Ivan<br />

ist schmächtig und schüchtern. Er will auch nicht<br />

auf Bäume klettern, wie sein Vater es <strong>von</strong> einem<br />

‚richtigen Sohn‘ erwarten würde. Er kann nicht<br />

gut lesen und schon gar nicht weitspucken. Und<br />

so beginnt sein Tag meistens mit einer peinlichen<br />

Portion Hosenwasser, das ihm die großen Jungs<br />

im Schulklo verpassen. Doch eines Tages trifft<br />

Ivan eine richtige Hexe, die ihm einen Wunsch<br />

erfüllt: Einen Tag lang soll Ivan alles können, was<br />

ihm sonst nicht gelingt. Und diesen Tag genießt<br />

Ivan in vollen Zügen - er liest vor der Klasse aus<br />

dem größten Buch der Welt, spuckt weiter als<br />

alle anderen, gewinnt ein Fahrradrennen und<br />

schießt sogar das entscheidende Tor bei einem<br />

wichtigen Fußballmatch. Vor allem kann er seinem<br />

Vater mal so richtig zeigen, wie es ist, wenn<br />

man ständig zu etwas gezwungen wird, vor dem<br />

man Angst hat. Doch als Ivan am nächsten Tag<br />

aufwacht, ist leider alles wieder ganz genau wie<br />

vorher - und natürlich warten am Schultor schon<br />

die großen Jungs auf ihn.<br />

„Gummi-T.“ ist ein Stück über Rollenbilder, vor<br />

allem über ein Männlicheitsideal, das <strong>für</strong> Jungs<br />

wie Ivan keinen Raum lässt. Es gibt kein ungeschmälertes<br />

Happy-End <strong>für</strong> Ivan - weder haben<br />

die großen Jungs etwas dazugelernt noch Ivans<br />

Vater, der ihm gleich ein neues Buch - „Die Rückkehr<br />

<strong>von</strong> Tarzan“ - aufdrängt. Ivan selbst aber hat<br />

einen Tag lang erlebt, wie es ist, alles zu können.<br />

Das wird er ebensowenig vergessen wie das Hosenwasser<br />

– und so bleibt zu hoffen, dass Ivan<br />

seinen ganz eigenen Weg finden kann, auch ohne<br />

Ideale und Idole. Denn keiner ist doch wie der<br />

andere.<br />

In Dänemark gilt das Kinderbuch „Gummi-Tarzan“<br />

als moderner Klassiker und wurde 1981 verfilmt.<br />

2. Platz des Hamburger<br />

<strong>Kindertheater</strong>preises 2013<br />

KAREN KÖHLER<br />

Betonherz<br />

1 D - 3 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />

Marthe, Zange und Bo wohnen auf dem ‚Affenfelsen‘,<br />

so nennen sie abschätzig ihre Plattenbausiedlung<br />

aus grauem Beton. Nichts los hier – und<br />

daran sei auch nichts zu ändern, sagen sie. Denn<br />

alle Versuche, das Gelände wohnlicher zu gestalten,<br />

endeten <strong>bis</strong>lang doch nur in nächtlichem Vandalismus.<br />

Also schlagen sie die Zeit tot, so gut es<br />

eben geht. Doch dann kommt eines Tages Nikolai,<br />

der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante<br />

auf dem ‚Affenfelsen‘ leben muss. Nikolai ist anders,<br />

in einem fast blinden und unbeirrbaren Optimismus<br />

will er aus jeder Situation etwas Gutes<br />

entstehen lassen. Nikolai sieht unter dem Grau<br />

schon das Grün. Hartnäckig und begeisterungsfähig<br />

überredet er die drei dazu, ein Sommerfest zu<br />

veranstalten, mit Musik und Live-Darbietungen,<br />

mit Döner, Lampions und allen Nachbarn. Während<br />

die Kinder eine Bühne zusammenschrauben,<br />

Herzen in den Maschendrahtzaun schneiden und<br />

ihre Songs einüben, scheint es <strong>für</strong> einen Moment,<br />

als könnten sie gemeinsam tatsächlich über die<br />

Schwere und Enge der Siedlung hinauswachsen.<br />

Doch ein Fausthieb beendet das Fest, noch ehe es<br />

richtig beginnen kann.<br />

In klaren und behutsamen Dialogen erschafft Karen<br />

Köhler vielschichtige Charaktere. Nicht nur<br />

die Vergangenheit und Gegenwart der Kinder<br />

stellt sich auf der Bühne ein, sondern wir können<br />

uns auch ihre Zukunft vorstellen. Wir erleben<br />

in diesem Stück, was aus ihnen werden würde,<br />

wenn auf dem ‚Affenfelsen‘ auch weiterhin alles<br />

‚beim Alten‘ bliebe. Spürbar wird aber auch, welche<br />

Möglichkeiten ihnen Nikolai - der Andere, der<br />

Nicht-Identische - eröffnet: Wenn sie am Ende zu<br />

einer Versöhnung fänden, dann könnten sie einander<br />

in diesem schwierigen Leben Hilfe sein.<br />

Ramayana. Ein Heldenversuch<br />

5 Darsteller (nach Möglichkeit 1 D);<br />

ab 10 Jahren; Badische Landesbühne,<br />

14.09.2012 (Regie: Joerg Bitterich)<br />

Der Chor langweilt sich, er lungert herum, ziellos,<br />

planlos. Es fehlt etwas im Leben - etwas Aufregendes!<br />

Etwas... HELDENHAFTES! Wo aber soll<br />

man noch einen Helden finden in einer Zeit, in<br />

der scheinbar alle schon da waren? Der Chor<br />

ist sich uneins - <strong>bis</strong> einer auf die rettende Idee<br />

kommt: Einen Helden aus dem alten Indien, das<br />

hatten sie schon lange nicht mehr. Von Rama,<br />

dem Göttlichen, dem Mann <strong>von</strong> Sita, dem Sieger<br />

28


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

über Ravana soll erzählt werden. Denn diese Geschichte<br />

hat Kraft, birgt Sensationen! Also schlüpfen<br />

sie in ihre Rollen, erzählen vom Wettkampf<br />

um die Hand der schönen Sita, <strong>von</strong> Ravanas Niederlage,<br />

seinem Zorn – und seiner Rache, dem<br />

Raub der schönen Braut. Es sieht eine Weile gut<br />

aus <strong>für</strong> Ravana. Bis Rama, der Unermüdliche, auf<br />

seiner Suche nach Sita die Hilfe <strong>von</strong> Hanumans<br />

Affenarmee bekommt. Die letzte Schlacht der<br />

beiden Rivalen ist groß, lang, blutig; und mehr<br />

und mehr verschwimmen dabei die Grenzen zwischen<br />

Rolle und Darsteller. Denn das eben fordert<br />

jeder echte Held <strong>von</strong> sich und den Getreuen: die<br />

bedingungs- und rückhaltlose Hingabe an die Sache.<br />

Alles <strong>für</strong> die Sache, die Ehre, das Ziel - das ist<br />

ein Held! Da<strong>für</strong> ist Rama bereit, seine Freunde zu<br />

opfern und seine große Liebe zu verstoßen - ist<br />

das noch ein Held? Der Antiheld hingegen denkt<br />

nur an sich und nimmt sich, lustvoll, gierig, was<br />

immer ihm gefällt, ohne jede Rücksicht auf andere,<br />

ein echter Bösewicht! Sind aber nicht doch vielleicht<br />

seine weichen Federbetten der Pritsche des<br />

Kriegsherrn vorzuziehen? Am Ende des Spiels beschleicht<br />

den Chor ein mulmiges Gefühl. Man hat<br />

Mut und Risiko genossen und in großen Gefühlen<br />

geschwelgt. Doch irgendwie war diese Heldensaga<br />

nicht ganz einwandfrei. Ein Held soll strahlend<br />

sein und gut, sein Gegner böse und eindimensional.<br />

Doch Rama und Ravana lassen beide ebenso<br />

zu wünschen übrig, wie sie unsere Wünsche erfüllen.<br />

So gibt der Chor am Ende gerne zu, dass<br />

Heldenmut zwar manchmal Not tut, dass aber in<br />

der Zwischenzeit ein zivilisiertes Picknick in gemütlicher<br />

Runde ganz angenehm sein kann.<br />

„Das Theaterstück erregt, bringt uns zum Lachen,<br />

zieht in den Bann und verunsichert. Entziehen<br />

kann man sich diesem wunderbar gestalteten<br />

Text kaum. (...) Der Stoff, aus dem sich „Ramayana.<br />

Ein Heldenversuch“ speist ist uralt und einer der<br />

größten Mythen der Menschheitsgeschichte. Karen<br />

Köhler hat daraus eine eigenständige Geschichte<br />

entwickelt, die zentrale Fragen, nicht nur <strong>für</strong><br />

Kinder aufwirft.“ (JURYBEGRÜNDUNG OTFRIED-<br />

PREUSSLER-KINDERSTÜCKEPREIS)<br />

Ausgezeichnet mit dem Otfried-Preußler-<br />

<strong>Kinderstücke</strong>preis 2013<br />

GUUS KUIJER<br />

Wir alle <strong>für</strong> immer zusammen<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Philippe Besson<br />

und Andreas Steudtner; nach der Übersetzung<br />

<strong>von</strong> Sylke Hachmeister; 2 D - 1 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Hans Otto Theater Potsdam, 2006<br />

Polleke erlebt eine Kindheit in der Gegenwart: Die<br />

Erwachsenen suchen nach dem privaten Glück<br />

und scheitern manchmal, die Kinder sind konfrontiert<br />

mit ebenso vielen individuellen Möglichkeiten<br />

wie Einschränkungen. Polleke sucht<br />

ihren ganz eigenen Weg. Sie bleibt dabei immer<br />

spontan und offenherzig.<br />

Nominiert <strong>für</strong> den Deutschen<br />

<strong>Kindertheater</strong>preis 2008<br />

Das Glück kommt wie ein Donnerschlag<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian<br />

Schönfelder und Christian Müller, 2 D - 1 H; ab<br />

10 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2010<br />

„Die Bearbeitung <strong>von</strong> Christian Schönfelder und<br />

Christian Müller lässt bei aller Komik auch den<br />

Raum <strong>für</strong> Probleme eines heranwachsenden Mädchens.<br />

Es wechseln sich komische und ernsthafte<br />

Momente wie im Leben. Ein wichtiges Stück über<br />

ein selbstbewusstes Mädchen, das die erwachende<br />

Sexualität schon spürt, aber sie noch nicht ganz<br />

wahrnehmen will.“ (MANFRED JAHNKE)<br />

Ich bin Polleke!<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Sabine Wöllgens<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong><br />

Sylke Hachmeister; 2 D - 1 H; ab 10 Jahren;<br />

UA: Theater der Figur Nenzing, 2009<br />

Es scheint ein trauriger Sommer zu werden. Pollekes<br />

Freund Mimun verbringt die ganzen Ferien<br />

in Marokko. Ihre Mutter streitet mal wieder<br />

lautstark mit Walter, Pollekes neuem Stiefvater<br />

und gleichzeitigem Klassenlehrer. Vor allem aber<br />

vermisst Polleke ihren Großvater sehr. Opa ist vor<br />

Das Buch <strong>von</strong> allen Dingen: Theater überzwerg<br />

kurzem gestorben. Und weil Polleke keinen Glauben<br />

hat, glaubt sie auch nicht an Wunder: dass<br />

ihr Opa im Himmel wohnt zum Beispiel oder als<br />

Kalb wiedergeboren wird. Aber wie soll sie dann<br />

richtig trauern? Nur an die Liebe glaubt Polleke.<br />

Und deshalb weiß sie plötzlich ganz genau, woraus<br />

Wunder gemacht sind.<br />

Morgens ist die Welt am schönsten<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Carolina<br />

Gleichauf, 2 D - 1 H (auch 3 D - 2 H möglich);<br />

ab 8 Jahren, frei zur UA<br />

Pollekes Vater Spiek klaut Geld aus der Kaffeedose<br />

und muss erst nach Nepal reisen, um sein<br />

eigenes Leben zu verstehen. Ihre Freundin Caro<br />

flirtet mit Mimun und ihre Mutter weiß immer<br />

noch nicht, ob sie Lehrer Walter heiraten soll.<br />

Doch am schlimmsten ist es, dass Pollekes Opa<br />

nicht mehr gesund wird. Pollekes Welt ist also<br />

überhaupt nicht immer schön. Doch sie lässt sich<br />

da<strong>von</strong> nicht beirren. Sie nimmt Anteil am Leben<br />

ihrer Familie und ihrer Freunde, ohne sich dabei<br />

selbst zu verlieren. Sie geht schöpferisch mit ihren<br />

Sorgen und Wünschen um, sie lernt, zu unterscheiden,<br />

was ihr wichtig ist. In phantasievollen<br />

Bildern und Gedichten erzählt sie uns ohne verklärenden<br />

Kitsch <strong>von</strong> einer Kindheit in der modernen<br />

Welt.<br />

Carolina Gleichauf montiert Szenen aus den<br />

Bänden „Es gefällt mir auf der Welt“, „Das Glück<br />

kommt wie ein Donnerschlag“ und „Wunder kann<br />

man nicht bestellen“ zu einem rhythmischen und<br />

schnellen Stücktext.<br />

Ein himmlischer Platz<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller;<br />

nach der Übersetzung <strong>von</strong> Sylke Hachmeister;<br />

4 D - 4 H (Doppelbesetz. möglich); ab 8 Jahren;<br />

UA: Landesbühne Niedersachsen Nord, 2010<br />

Florian ist zehn Jahre alt. Und er versteht sehr<br />

JAMES KRüSS<br />

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen<br />

Für die Bühnen bearbeitet <strong>von</strong> Dirk Fröse;<br />

1 D - 6 H; ab 8 Jahren; Hessisches Staatstheater<br />

Wiesbaden, 2003<br />

Mit dem Lachen verkauft man die innere Freiheit.<br />

Das lernt Timm schnell, der leichtfertig mit dem Baron<br />

Lefuet einen Vertrag geschlossen hat: im Tausch<br />

gegen sein Lachen lässt ihn der teuflische Baron<br />

jede Wette gewinnen. Bald schon erkennt Timm,<br />

wie schlecht seine Wahl war. Nach einem langen<br />

Weg helfen ihm endlich neu gewonnene Freunde,<br />

zum letzten Mal um das Richtige zu wetten.<br />

29


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

30<br />

viel. Zum Beispiel, dass man miteinander sprechen<br />

kann, aber einander trotzdem nicht versteht.<br />

Und dass es zu viel sein kann <strong>für</strong> einen zehnjährigen<br />

Jungen, einen riesigen rosa Elefanten im<br />

Bauch haben zu müssen, weil Katja gesagt hat,<br />

dass sie ihn liebt. Und Florian versteht auch,<br />

warum der Spatz Nico so gerne in seinen roten<br />

Haaren sitzt. Aber eigentlich gehört Nico zu Frau<br />

Raaphorst. Frau Raaphorst sagt zum Schlüssel<br />

„Gabel“ und vergisst auch sonst Einiges. Zusammen<br />

mit Katja beginnt Florian, sich um die alte<br />

Oma zu kümmern. Er versucht, das Vergessen zu<br />

verstehen. Und die Liebe. Das ist so viel <strong>für</strong> einen<br />

kleinen Jungen, dass er sich fast in seinem eigenen<br />

Leben verirrt.<br />

Das Buch <strong>von</strong> allen Dingen<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thorsten Wilrodt;<br />

nach der Übersetzung <strong>von</strong> Sylke Hachmeister;<br />

5 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Schauspielhaus<br />

Hamburg, 2009<br />

Thomas erkennt Dinge, die andere nicht sehen.<br />

Er sieht tropische Fische in den Grachten und wie<br />

schön Elisa mit dem Bein aus Leder ist. Er kann<br />

zu der Musik <strong>von</strong> Beethoven schweben, und er<br />

fühlt die Magie <strong>von</strong> Frau Van Amersfoort, die ihren<br />

Mann im Widerstand verloren hat. Thomas<br />

sieht sogar den Herrn Jesus, der ihm anbietet,<br />

ihn einfach nur Jesus zu nennen. Aber helfen<br />

kann ihm Jesus anscheinend trotzdem nicht.<br />

Wenn Thomas’ bigotter Vater zuschlägt, dann<br />

schluchzen die Engel im Himmel und die ganze<br />

Welt steht still vor Entsetzen. Doch Thomas hat<br />

ein Ziel: Er will glücklich werden. Und deshalb<br />

muss er sehr mutig sein. Er beginnt, dem Vater<br />

alle Plagen Ägyptens zu bereiten – und plötzlich<br />

bekommt er dabei Hilfe.<br />

AGNèS DE LESTRADE<br />

VALERIA DOCAMPO<br />

Die große Wörterfabrik<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Fayoum in Kooperation mit<br />

dem FFT Düsseldorf und dem FITZ Stuttgart,<br />

21.04.2012 (Regie: Oliver S. El-Fayoumy)<br />

Im Land der großen Wörterfabrik werden die<br />

Wörter industriell gefertigt und verlassen als<br />

teure Waren die Fabrikhallen. Und weil leider<br />

nicht alle Menschen das nötige Geld haben, um<br />

sich wortreiche Sätze oder gar Geschichten zu<br />

kaufen, wird in diesem Land überhaupt sehr<br />

wenig gesprochen. Wer gar kein Geld hat, der<br />

durchsucht die Abfalleimer nach weggeworfenen<br />

Wörtern. Aber natürlich findet sich dort nur<br />

Wertloses wie „Hundekacka“ oder „Hasenpipi“.<br />

Auch im Schlussverkauf sieht es nicht viel besser<br />

aus: Denn wann kann man schon „Bauchredner“<br />

oder „Zierhasel“ gebrauchen? Manchmal fliegen<br />

ein paar Wörter durch die Luft und die Kinder<br />

fangen sie mit Schmetterlingsnetzen. Auf diese<br />

Weise hat Paul „Kirsche“, „Staub“ und „Stuhl“ gefangen.<br />

Drei Wörter, die er Marie zum Geburtstag<br />

schenken will. Eigentlich würde er ihr gerne<br />

sagen, dass er sie sehr lieb hat. Aber da<strong>für</strong> hat er<br />

leider nicht genug im Sparschwein. Dumm nur,<br />

dass auch Oskar in Marie verliebt ist! Oskars Papa<br />

hat nämlich schrecklich viel Geld und daher kann<br />

Oskar Marie auch eine famose Liebeserklärung<br />

mit mehreren ganzen Sätzen machen – die kostet<br />

ein Vermögen! Das ist niederschmetternd. Doch<br />

Paul nimmt seinen ganzen Mut zusammen und<br />

flüstert Marie seine drei kleinen Wörter zu. Marie<br />

hat gar keine Wörter, aber sie gibt Paul einen<br />

sanften Kuss auf die Wange.<br />

NEU! Als Musiktheater - Uraufführung am Theater<br />

Pfütze in Nürnberg, Oktober 2013<br />

KATHRIN LEUENBERGER<br />

SIByLLE HEINIGER<br />

Kleiner Riese Stanislas<br />

1 D (andere Besetzungen möglich);<br />

ab 6 Jahren, UA: Figurentheater Lupine, 2009<br />

Als Stanislas auf die Welt kommt, ist er winzig<br />

klein. So klein wie ein kleiner Finger. Doch Stanislas<br />

isst und isst und deshalb wächst er ungeheuer<br />

schnell. Bald überragt er seine Freunde, bald ist er<br />

schon so groß wie ein Baum. Den anderen Kindern<br />

ist er peinlich, sie wollen nicht mehr mit ihm<br />

spielen. Stanislas wird einsam und sehr schüchtern.<br />

Er geht gar nicht mehr aus dem Haus, sondern<br />

pflegt lieber seinen Dachgarten. Dort trifft<br />

er eines Tages auf Arthur, die Ameise, die nicht<br />

mehr mit ihren Kollegen in der Kolonne gehen<br />

will. Arthur geht lieber immer geradeaus, er will<br />

nämlich einen Fluss <strong>für</strong> sein Papierschiff finden.<br />

Arthur weiß, dass es <strong>für</strong> jeden auf der Welt einen<br />

Platz geben kann. Und Stanislas ist <strong>von</strong> so<br />

viel Wagemut sehr beeindruckt. Doch erst als die<br />

singende Giraffe Agathe ihn überredet, mit ihr in<br />

den Zirkus zu gehen, beginnt <strong>für</strong> Stanislas seine<br />

eigene Reise. Er wird mutig genug, sich <strong>von</strong><br />

Umwegen nicht mehr beirren zu lassen, er überwindet<br />

Höhen und Tiefen. Und schließlich findet<br />

Stanislas den Ort, an dem er glücklich wird.<br />

„Kleiner Riese Stanislas“ wurde zu den Mülheimer<br />

<strong>Kinderstücke</strong>n 2010 eingeladen: „Leuenbergers<br />

dramatische Erzählung ist berührend einfach<br />

und liefert vielleicht nicht nur <strong>für</strong> Figurentheater<br />

großartige Bilder. Auch Stanislas findet am Ende<br />

seinen Platz. Und seine Größe spielt dann keine<br />

Rolle mehr.“ (NINA PETERS)<br />

Nominiert <strong>für</strong> den Mülheimer<br />

<strong>Kinderstücke</strong>-Preis 2010<br />

ASTRID LINDGREN<br />

Die Brüder Löwenherz<br />

Für die (große) Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian<br />

Schönfelder; 1 D - 6 H (Doppelbesetzungen); ab<br />

8 Jahren; UA: Theater der jungen Welt Leipzig<br />

Um den todkranken Krümel zu trösten und ihm<br />

„ Er, den du so lange gesucht hast,<br />

ist auf dem Weg.“ (Mio, mein Mio)<br />

die Angst zu nehmen, erzählt ihm sein Bruder<br />

Jonathan Löwe <strong>von</strong> Nangijala, dem schönen<br />

Kirschtal, in dem sie sich einst wieder sehen werden.<br />

Doch dann geschieht das Schreckliche: Jonathan<br />

kommt bei einem Unfall ums Leben, und<br />

Krümel hat fortan keinen sehnlicheren Wunsch<br />

mehr, als ihm nach Nagijala zu folgen. Dort ist<br />

Krümel zum ersten Mal wirklich glücklich und<br />

ausgelassen. Bis Jonathan ihm <strong>von</strong> der großen Gefahr<br />

erzählt, die dem friedlichen Tal droht: Tengil<br />

und sein Ungeheuer Katla wollen die Menschen<br />

des Kirschtals zu Sklaven machen. Die Brüder<br />

schließen sich dem Widerstand an. Und Löwenherzen<br />

schlagen nun in ihrer Brust. Sogar der<br />

kleine Karl überwindet am Ende seine Angst und<br />

steht dem geliebten Bruder bei.<br />

Erzähltheaterfassung:<br />

Die Brüder Löwenherz<br />

<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian Schönfelder<br />

und Klaus Hemmerle; 2 D - 3 H; ab 10<br />

Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2007<br />

Die Schauspieler erzählen gemeinsam aus der<br />

Ich-Perspektive. Das Zusammenspiel verdoppelt<br />

die spielerische Ebene bei Astrid Lindgren, ermöglicht<br />

schnelle Rollen- und Szenenwechsel<br />

und rasche Ein- und Ausstiege zwischen den<br />

dialogischen und erzählten Passagen. Die ausgewählten<br />

epischen Beschreibungen definieren<br />

neue Handlungsorte und schaffen Raum <strong>für</strong> die<br />

Phantasie der Zuschauenden.<br />

Ronja Räubertochter<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Barbara Hass;<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong> Anna-<br />

Liese Kornitzky; 3 D - 6 H; ab 7 Jahren; UA:<br />

Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1987<br />

„In der Konfrontation mit der Außenwelt erfahren<br />

Ronja und Birk, dass sie aufeinander angewiesen<br />

sind; sie erleben Abenteuer und bestehen Gefahren,<br />

die sie trotz manchen Streits immer weiter<br />

zueinander führen. So verbindet sich in dieser Geschichte<br />

der Glaube an die Weisheit und Allmacht<br />

der Natur mit dem Vertrauen in die Fähigkeit des<br />

Menschen, Konflikte friedvoll lösen zu können.“<br />

(KINDLERS LITERATURLEXIKON)<br />

Im Land der Dämmerung<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren;<br />

DEA: Staatstheater; Braunschweig, 2000<br />

Der kleine Göran ist schon seit langem krank<br />

und muss im Bett liegen. Doch nachts kommt<br />

Herr Lilienstengel und nimmt ihn mit ins Land<br />

der Dämmerung, wo er lauter wunderbare Dinge<br />

erlebt: Er isst leckere Bonbons <strong>von</strong> Bäumen, steuert<br />

eine Straßenbahn, feiert Feste und angelt vor<br />

Herrn Lilienstengels Häuschen vom Bootssteg<br />

aus Barsche. Im Land der Dämmerung spielt es<br />

keine Rolle, dass Göran ein krankes Bein hat.


Winter in Lönneberga oder<br />

Wie Michel eine Heldentat vollbrachte<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />

4 D - 3 H (auch mit 6 Darstellern spielbar);<br />

ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2011<br />

Am Sonntag, den 18. Dezember vollbrachte Michel<br />

eine „Heldentat, dass ganz Lönneberga jubelte<br />

und alle seine Streiche vergeben und vergessen<br />

wurden“. Denn Michel hatte Alfred das Leben<br />

gerettet! Ganz allein hat er mitten in der Nacht<br />

sein Pferd Lukas angespannt und den kranken<br />

Knecht durch einen eisigen Schneesturm nach<br />

Mariannelund zum Doktor gebracht. Dagegen ist<br />

es doch wirklich nur eine Kleinigkeit, dass er zuvor<br />

seinen Vater mit einem Schneeball mundtot<br />

gemacht und die alte Maduskan in einer Wolfsgrube<br />

gefangen hatte. Denn eigentlich wollte Michel<br />

sowieso immer nur das Richtige tun. Und<br />

dabei darf man, bekanntlich, nicht „knausern“.<br />

Deshalb küsst Michel die Pastorsfrau auch gleich<br />

mehrfach und da<strong>von</strong> ist selbst sein Vater Anton<br />

ausnahmsweise gerührt.<br />

Pippi Langstrumpf<br />

Deutsch <strong>von</strong> Silke <strong>von</strong> Hacht;<br />

4 D - 6 H - Kinder; ab 5 Jahren;<br />

DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1968<br />

Pippi Langstrumpf wohnt mit ihrem Pferd und<br />

dem kleinen Affen Herrn Nilsson in der Villa<br />

Kunterbunt und macht, was sie will. Sie ist das<br />

stärkste Mädchen der Welt, wunderbar unerzogen<br />

und lügt ganz außergewöhnlich gut. Pippi<br />

triumphiert über Einbrecher, Lehrerinnen und<br />

Polizisten und ist <strong>für</strong> Tommy und Annika eine<br />

großartige Freundin.<br />

Mio, mein Mio<br />

Deutsch <strong>von</strong> Anna-Liese Kornitzky;<br />

2 D - 4 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />

Lange schon wird Prinz Mio im Land der Ferne erwartet.<br />

Denn er ist der Einzige, der den schrecklichen<br />

Ritter Kato besiegen kann. Aber er findet dort auch<br />

endlich seinen Vater und einen wahren Freund.<br />

junge töne: „Mio, mein Mio“ – Kinderoper<br />

<strong>von</strong> Constantin Régamey nach Astrid Lindgren,<br />

mit einem Libretto <strong>von</strong> Gerda Bächli. Nähere<br />

Informationen finden Sie im Programmteil<br />

„junge töne“ (und auf www.kindertheater.de).<br />

Karlsson vom Dach<br />

Stück in zwei Akten; Deutsch <strong>von</strong> Senta<br />

Kapoun und Dagobert Nerding; 5 D - 7 H;<br />

ab 5 Jahren; DEA: Nationaltheater,<br />

Mannheim, 1971<br />

Auf dem Dach eines ganz gewöhnlichen Hauses,<br />

Pippi auf den sieben Meeren: Junges Theater Bonn © Jennifer Zumbusch<br />

direkt neben dem Schornstein wohnt ein kleiner<br />

selbstbewusster Herr in seinen besten Jahren:<br />

Karlsson vom Dach. Das weiß nur keiner, außer<br />

Lillebror natürlich, denn Karlsson kommt immer<br />

zu ihm durch das offene Fenster geflogen.<br />

Leider hat Karlsson ganz andere Ansichten <strong>von</strong><br />

Dampfmaschinen, Bonbons und Sauberkeit als<br />

Lillebrors Eltern …<br />

Michel in der Suppenschüssel<br />

Deutsch <strong>von</strong> Anna-Liese Kornitzky;<br />

4 D - 5 H; ab 5 Jahren; DEA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1985<br />

Selbst wenn Michel nur sparsam<br />

sein möchte und den letzten<br />

Rest Suppe aus der Terrine schleckt,<br />

werden seine guten Absichten völlig verkannt.<br />

Und auch die Magd Lina weiß seine Hilfe<br />

beim Zähneziehen überhaupt nicht angemessen<br />

zu schätzen!<br />

Ein Lausbub<br />

feiert 50.<br />

Geburtstag<br />

Pippi auf den sieben Meeren<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan Schroeder;<br />

2 D - 4 H; ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour 2011<br />

Etwas Fürchterliches ist passiert: Heimtückische<br />

Piraten haben Pippis Vater, den berühmten Kapitän<br />

Langstrumpf, entführt! Zum Glück findet<br />

Pippi seine Flaschenpost und sofort bricht sie<br />

zusammen mit Tommy und Annika zu einer<br />

Rettungsaktion auf. Mit Hilfe einer alten Wahrsagekugel,<br />

eines abenteuerlichen Fluggeräts und<br />

einer großen Menge Dynamits gelingt es den<br />

drei Kindern tatsächlich, den Kapitän vor dem<br />

sicheren Hungertod zu bewahren. Sogar den<br />

Langstrumpf‘schen Schatz hätten sie fast noch<br />

in Sicherheit bringen können, hätten nicht Blut-<br />

Svente und Messer-Jocke zu einem besonders<br />

fiesen Trick gegriffen. Weil die beiden aber weit<br />

weniger helle als fies sind, hat Pippilotta Langstrumpf<br />

wenig Mühe, sie zu einem recht unvorteilhaften<br />

Tausch zu ‚überreden‘. Am Ende stechen<br />

unsere Helden mit zwei schönen Schiffen<br />

und dem Schatz in See, während Blut-Svente und<br />

Messer-Jocke immerhin noch eine Axt und ein<br />

Buch über den Floßbau in Händen halten.<br />

31


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

Südsee-Abenteuer mit Pippi:<br />

Pippi in Taka-Tuka-Land<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Heidi Ernsti und<br />

Ralph Reiniger; 5 D - 4 H - Stat.; ab 5 Jahren<br />

Pippi plündert den Weihnachtsbaum<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />

Tristan Berger; 3 D - 4 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2006<br />

Mittanzen sollen bei Pippis Weihnachtsfest nicht<br />

nur die Weihnachtsbäume, sondern auch alle Kinder<br />

der Stadt, sogar der einsame kleine Elof. Nur<br />

Frau Finkvist bekommt nichts <strong>von</strong> der Torte, weil<br />

sie eine gar zu dumme Person ist. Und dem sehr<br />

feinen Herrn, der ganz unverschämt die Villa Kunterbunt<br />

kaufen will, wird eine ordentliche Lektion<br />

erteilt. An Weihnachten kann Pippi neben ihrem<br />

anarchischen Witz auch ihre gefühlvolle Sorge<br />

um die Freundinnen und Freunde zeigen. Aber<br />

auch auf gute alte Bekannte wie Donner-Karlsson<br />

und Blom muss das Publikum in Tristan Bergers<br />

Bühnenbearbeitung nicht verzichten – es muss<br />

nur ein <strong>bis</strong>schen Phantasie mitbringen!<br />

Meisterdetektiv Kalle Blomquist<br />

Die spannende Kriminalgeschichte; <strong>für</strong><br />

die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Eberhard Möbius;<br />

2 D - 6 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />

Hamburg, 1974<br />

Kalle Blomquist überführt mit gewohnt kriminalistischem<br />

Gespür einen gesuchten Juwelendieb!<br />

Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker<br />

Deutsch <strong>von</strong> Senta Kapoun; 3 D - 7 H;<br />

ab 6 Jahren; DEA: Theater der Jugend, Bonn, 1972<br />

Weil seine Schwester Liebeskummer hat, beschließt<br />

Rasmus, zusammen mit seinem Freund<br />

Pontus nachts in die Villa des treulosen Liebhabers<br />

einzusteigen und die Schwester zu rächen.<br />

Alfredo, der tagsüber auf dem Jahrmarkt<br />

Schwerter schluckt und des Nachts Tafelsilber<br />

klaut, befindet sich in dieser Nacht mit seinem<br />

Komplizen auf einem „Streifzug“ und steigt in<br />

dieselbe Villa ein …<br />

Rasmus und der Landstreicher<br />

Deutsch <strong>von</strong> Senta Kapoun und Dagobert<br />

Nerding; 6 D - 6 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder Hamburg, 1972<br />

Eigene Eltern zu haben, das ist der größte Wunsch<br />

der Kinder aus dem Waisenhaus. Weil die Leute<br />

immer nur Mädchen mit Locken wollen, macht<br />

sich Rasmus selber auf die Suche nach Eltern.<br />

Schon bald begegnet ihm Oskar, der Landstreicher.<br />

Mit ihm geht er auf die Reise und findet das<br />

Landstreicherleben herrlich, <strong>bis</strong> sie plötzlich in<br />

eine schlimme Sache verwickelt werden!<br />

BOy LORNSEN<br />

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Eberhard Möbius;<br />

2 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />

Hamburg<br />

Wenn ein fähiger Roboter wie Robbi und ein<br />

talentierter Erfinder wie Tobbi gemeinsam eine<br />

Reise machen, um eine vertrackte Rätselaufgabe<br />

zu lösen, wenn diese Reise auch noch in einem<br />

selbstkonstruierten Fliewatüüt vor sich geht,<br />

einem Allzweck-Hubschrauber, der auch zu Lande<br />

und zu Wasser einsetzbar ist, dann passiert viel<br />

Aufregendes.<br />

Peer & Gynt: Stadttheater Gießen © Rolf K. Wegst<br />

PAUL MAAR<br />

Was gackert denn da?<br />

Gedichte, Reime und Rätsel <strong>von</strong> Paul Maar<br />

<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Manfred Jahnke;<br />

5 D (auch als gemischtes Ensemble möglich);<br />

ab 4 Jahren, UA: akademietheater Ulm, 2008<br />

Fünf Spielerinnen zeigen einen Kindertag in Reimen.<br />

Sie werden mit lustigen Gedichten geweckt<br />

und schlafen mit einem Abendlied ein. Fast das ganze<br />

Leben ist <strong>für</strong> Kinder noch ein Rätsel, doch wenn<br />

es sich reimt, dann macht das Raten großen Spaß.<br />

„Gewohntes erscheint ungewohnt und neu,<br />

das Zauberhafte ganz normal, Worte vermählen<br />

sich und gehen mitunter seltsame Verbindungen<br />

ein …“ (BN – ÖSTERR. BIBLIOTHEKSWERK)<br />

In einem tiefen, dunklen Wald<br />

Ein Märchen in der Bearbeitung <strong>von</strong> Paul Maar<br />

und Rainer Lewandowski; 3 D - 4 H; ab 7 Jahren;<br />

UA: E.T.A. Hoffmann Theater, Bamberg, 2000<br />

In einem tiefen, dunklen Wald<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christopher Gottwald<br />

und Rainer Hertwig; 2 D - 2 H; ab 7 Jahren;<br />

EA: Theater Pfütze, Nürnberg 2001<br />

Weil ihr keiner der Bewerber, die um ihre Hand<br />

anhielten, gefiel – sie war nämlich nicht nur ziemlich<br />

schön, sondern auch ziemlich hochmütig –<br />

kam Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora auf<br />

die ungewöhnliche Idee, sich <strong>von</strong> einem Untier<br />

entführen zu lassen. Dann würden wohl die mutigsten<br />

Prinzen <strong>von</strong> weit her kommen, um sie zu<br />

befreien, hofft sie. Doch das Untier – vermutlich<br />

ein Vegetarier – ist nicht im Geringsten an der<br />

Prinzessin interessiert, sondern nur an den Pralinen,<br />

die sie bei sich hat. Und auch sonst läuft<br />

nicht alles nach Plan …<br />

Kikerikiste<br />

3 H; ab 4 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />

Die Clowns Kümmel und Bartholomäus betrachten<br />

die Welt voller Staunen. Während die beiden<br />

spielen und streiten, tritt der Musikmarschierer<br />

auf. Er kommandiert sie herum und nutzt sie aus<br />

– so lange, <strong>bis</strong> Kümmel und Bartholomäus erkennen:<br />

Wenn sie zusammenhalten, kann der Musikmarschierer<br />

ihnen nichts anhaben.<br />

Lippels Traum<br />

4 D - 5 H; ab 7 Jahren; UA: Theater Pfütze in<br />

Koproduktion mit dem Stadttheater Fürth, 1995<br />

Ist Lippels Traum aus dem Orient gar kein<br />

Traum? Sind Asslam und Hamide aus der Wüste<br />

nicht in Wirklichkeit die beiden neuen türkischen<br />

Mitschüler? Aber bevor Lippel das herausfinden<br />

kann, muss er noch eine sehr böse Tante überlisten,<br />

damit Asslam und Hamide endlich zu ihrem<br />

Vater, dem Sultan, zurückkehren können.<br />

Eine Woche voller Samstage<br />

3 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches<br />

Theater Schloss Maßbach, Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />

Hamburg, 1986


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

Eines Tages sucht sich das Sams den ängstlichen<br />

und biederen Herrn Taschenbier als neuen Papa<br />

aus. Und damit bleibt nichts mehr, wie es einmal<br />

war. Dahin ist die Ruhe und Beschaulichkeit. Aber<br />

ganz langsam wird Herr Taschenbier immer fröhlicher,<br />

immer unangepasster, ja ganz einfach immer<br />

„samsiger“!<br />

Wie es mit dem Sams weitergeht:<br />

Am Samstag kam das Sams zurück<br />

3 D - 5 H; ab 6 Jahren, UA: E.T.A. Hoffmann-<br />

Theater Bamberg, 1992<br />

Neue Punkte <strong>für</strong> das Sams<br />

5 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: E.T.A.<br />

Hoffmann-Theater, Bamberg, 1993<br />

Ein Sams <strong>für</strong> Martin Taschenbier<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan Schroeder;<br />

4 D - 5 H, Statisten; ab 6 Jahren; UA: frei<br />

Sams in Gefahr<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian<br />

Schidlowsky und Paul Maar; 3 D - 4 H;<br />

ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />

Schloss Maßbach, 2004<br />

Sams in Gefahr<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />

Paul Maar und Markus Hörner;<br />

3 D - 5 H; ab 6 Jahren<br />

Neues<br />

vom<br />

Sams!<br />

PAUL MAAR<br />

ULRICH LIMMER<br />

Sams im Glück<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />

Rainer Bielfeldt (mit Songtexten),<br />

nach dem Drehbuch <strong>von</strong> Paul Maar<br />

und Ulrich Limmer; 2 D - 4 H;<br />

ab 5 Jahren; UA: Junges Theater Bonn,<br />

27.10.2012 (Regie: Lajos Wenzel)<br />

Seit 10 Jahren lebt das Sams nun schon in der<br />

Familie Taschenbier, das muss gefeiert werden!<br />

Und das Glück scheint perfekt, als Herr Taschenbier<br />

auch noch verkünden kann, dass seine<br />

Regenschirm-Fabrikationsmaschine endlich einwandfrei<br />

funktioniert und er seine Stelle in der<br />

Firma Oberstein sofort kündigen wird. Doch das<br />

Kündigungsgespräch läuft ein <strong>bis</strong>schen anders<br />

als geplant, Herr Taschenbier ist ganz gegen seine<br />

sonstige Gewohnheit irgendwie aufsässig und<br />

geradezu renitent. Nachts bekommt er immer<br />

häufiger einen Heißhunger auf Knackwürstchen<br />

und als er auch noch einen Bus kapert und mit<br />

80 Sachen durch die Stadt rast, da kann das Sams<br />

es nicht mehr länger leugnen: Herr Taschenbier<br />

wird zum Sams! Das passiert leider immer, wenn<br />

ein Sams länger als 10 Jahre bei einem Menschen<br />

lebt. Nur wenn das Sams ins Samsland zurückkehren<br />

würde, dann könnte Herr Taschenbier<br />

wieder er selbst werden. Als schließlich auch noch<br />

Frau Taschenbier <strong>von</strong> der unheilvollen Verwandlung<br />

ergriffen wird, trifft das Sams eine schwere<br />

Entscheidung.<br />

PAUL MAAR<br />

CHRISTIAN SCHIDLOWSKy<br />

Ein Sams zuviel<br />

2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />

Schloss Maßbach in Kooperation mit dem<br />

Stadttheater Fürth, 19.11.2011 (Regie: Christian<br />

Schidlowsky)<br />

Durch einen ungenauen Wunsch <strong>von</strong> Herrn Taschenbier<br />

taucht auf einmal ein zweites Sams auf!<br />

Es ist ganz anders als das <strong>von</strong> Herrn Taschenbier<br />

– kein Wunder, denn es ist das Sams <strong>von</strong> Frau<br />

Rotkohl und damit ihr genaues Gegenteil: Es ist<br />

überaus liebenswürdig, kuschelt gerne und lispelt<br />

ein wenig. Und überdies ist es auch noch Vegetarier<br />

und mag keine Würstchen! Alle finden es<br />

unglaublich süß und niedlich und keiner interessiert<br />

sich mehr <strong>für</strong> das „erstgeborene“ Sams. Also<br />

beschließt Taschenbiers Sams, den Konkurrenten<br />

mit allen Mitteln auszuschalten, denn hier ist eindeutig<br />

„ein Sams zuviel“!<br />

Die Maschimaschine<br />

2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Badische Landesbühne<br />

Bruchsal, 1978<br />

Vier Akteure wissen nicht recht, wie es losgehen<br />

soll, das Stück. Sie versuchen zu improvisieren.<br />

Doch ihr Requisit, die Maschimaschine, ist leider<br />

eine sehr echte und nicht ungefährliche Maschine.<br />

Freunderfinder<br />

Unter Mitarbeit <strong>von</strong> René Geiger; 3 D - 2 H;<br />

ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne,<br />

Esslingen, 1982<br />

Manchmal, wenn man keine Freunde findet,<br />

muss man sie eben erfinden. Eine behutsame Geschichte<br />

über Einsamkeit und Freundschaft.<br />

Mützenwexel<br />

4 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />

Landesbühne, Esslingen, 1981<br />

„Meine Grundidee war es, eine ganz normale Familie<br />

darzustellen, Vater, Mutter und einige Kinder,<br />

vielleicht noch eine Tante oder eine Großmutter.<br />

Dann kommt ein phantastisches Element hinzu: Jemand<br />

klingelt und gibt eine Mütze ab. Die Familie<br />

sagt: „Was sollen wir denn mit der Mütze?“ Einer<br />

setzt sie zufällig auf, und in dem Moment, wo er die<br />

Mütze aufhat, hat er die absolute Macht über die<br />

Familie, und das Familienleben muss so laufen, wie<br />

er das möchte.“ (PAUL MAAR)<br />

Der Aufzug<br />

3 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: LTT, Tübingen, 1999<br />

Ein sonderbarer Aufzug bringt Rosa auf eine<br />

verrückte Reise durch die Stockwerke.<br />

PAUL MAAR<br />

KNISTER<br />

Das Spielhaus<br />

Theaterstück <strong>für</strong> geistig behinderte Kinder;<br />

2 D oder 2 H; UA: Theater Oberhausen, 1981<br />

Paul und Knister finden ein Bilderbuch mit der<br />

Bauanleitung <strong>für</strong> ein Haus. Sie beginnen zu bauen<br />

und verwechseln dabei lange und kurze Bretter,<br />

dicke und dünne Bauteile, runde und eckige,<br />

usw. Darüber streiten sie sich, geraten in Wut oder<br />

freuen sich und lernen, dass am besten vorwärts<br />

geht, wenn man sich kooperativ verhält.<br />

NELE UND PAUL MAAR<br />

Papa wohnt jetzt in der Heinrichstrasse<br />

2 D - 1 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Pfütze,<br />

Nürnberg, 1992<br />

„Am Anfang sitzt eine junge Frau auf der offenen<br />

Bühne in einem Sofa und blättert in ihrem Familienalbum.<br />

Sie zeigt den anderen die Bilder und<br />

fängt an, aus ihrer Kindheit zu erzählen, als sich<br />

ihre Eltern gestritten haben und sich scheiden ließen.<br />

Während sie das erzählt, treten die Eltern auf,<br />

erst schattenhaft, stumm links und rechts, dann<br />

immer lebendiger.“ (PAUL MAAR)<br />

PAUL MAAR<br />

ULRICH LIMMER<br />

Herr Bello und das blaue Wunder<br />

2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />

Schloss Maßbach und Stadttheater Fürth, 2007<br />

Eine knurrige alte Frau bringt eines Tages einen<br />

geheimnisvollen blauen Saft in die Apotheke<br />

<strong>von</strong> Max Sternheim und seinem Papa. Der Hund<br />

Bello ist unvorsichtig genug, die ganze Flasche<br />

auszuschlabbern – und verwandelt sich dadurch<br />

blitzschnell in einen Menschen, genauer in den<br />

etwas wunderlichen „Herrn Bello“. Dummerweise<br />

ist Hund (und Herr) Bello in Frau Lichtblau<br />

verliebt, die auch Maxens Papa sehr mag. Max<br />

mag sie nicht, denn er will überhaupt keine neue<br />

Mama. Und Frau Lichtblau schließlich mag vor<br />

allem Ehrlichkeit. Aber wie soll man denn ehrlich<br />

erklären, dass man einen Hundeherrn in der<br />

Familie hat?<br />

PAUL MAAR<br />

CHRISTIAN SCHIDLOWSKy<br />

Peer & Gynt<br />

2 D - 3 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss<br />

Maßbach und Stadttheater Fürth 2009<br />

Peer glaubt ganz fest daran, dass es Trolle gibt.<br />

Seine Mutter Aase und Lehrer Grieg halten ihn<br />

deshalb <strong>für</strong> einen unverbesserlichen Lügner.<br />

Doch als Peer tatsächlich die Trollprinzessin Gynt<br />

trifft, beginnt <strong>für</strong> ihn ein großes Abenteuer unter<br />

der Erde, im Trollreich. Dass es bei den Trollen als<br />

Frechheit gilt, sich zu bedanken und eine Ohrfeige<br />

etwas sehr Gutes ist, sorgt zunächst <strong>für</strong> einige<br />

Missverständnisse. Aber Peer und Gynt beweisen,<br />

dass Liebe viel stärker ist als die vermeintlich unüberwindlichen<br />

kulturellen Unterschiede. Sie zeigen<br />

uns, dass wir das Fremde in uns und der Welt<br />

nicht <strong>für</strong>chten müssen, sondern dass es unser<br />

Leben kreativ verändern kann. Wir müssen nur<br />

beginnen, uns zu unterhalten – notfalls auch mit<br />

Händen und Füßen.<br />

33


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

„(…) Maar und Schidlowsky sprechen ein Thema an,<br />

das in multikulturellen Klassen zum ganz normalen<br />

Schulalltag gehört. Spielerisch (…) inszeniert, geht<br />

es hier schnörkellos und temporeich um Grenzen<br />

und ihre Überwindung durch Toleranz und Neugier.<br />

Und es geht auch ein <strong>bis</strong>schen darum, sich <strong>von</strong> den<br />

Eltern und ihren Konventionen und Vorstellungen<br />

abzunabeln, um einen eigenen Weg zu suchen.“<br />

(NÜRNBERGER NACHRICHTEN)<br />

F.A.u.s.T. – Furiose Abenteuer<br />

und sonderbare Träume<br />

2 D - 3 H ab 8 Jahren; UA: Theater Pfütze<br />

im Stadttheater Fürth, 1999<br />

Faust kommt vom lateinischen Wort ‚faustus‘ und<br />

bedeutet ‚der Glückliche’. So erklärt es dem Bettelknaben<br />

Johann Faust seine Großmutter, eine<br />

weise Kräuterfrau. Aber Faust ist alles andere als<br />

glücklich. Denn die Dorfkinder verspotten und<br />

quälen ihn, und am Schlimmsten treibt es Rufus,<br />

der arrogante Sohn des Stadtvogts. Er sorgt sogar<br />

da<strong>für</strong>, dass Fausts Großmutter als Hexe verbrannt<br />

wird. Faust, der es auf seiner Suche nach dem<br />

Glück mittlerweile zum Wunderdoktor gebracht<br />

hat, sinnt auf Rache – und schließt einen gefährlichen<br />

Pakt mit dem Teufel!<br />

Rasantes mittelalterliches Spektakel mit Bänkelsang,<br />

bei dem sich historische Fakten mit den<br />

Legenden um den sagenumwobenen Dr. Faust zu<br />

einem „furiosen Abenteuer“ vereinigen.<br />

Klaras Engel<br />

2 D - 4 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren;<br />

UA: Koproduktion; Fränkisches Theater Schloss<br />

Maßbach und Stadttheater Fürth, 2005<br />

Ausgerechnet in Klaras Familie soll der Erzengelanwärter<br />

Athanasius <strong>für</strong> ein glückliches Weihnachtsfest<br />

sorgen! Eine fast unlösbare Aufgabe,<br />

denkt man da an die Katastrophen der letzten<br />

Jahre …Ein modernes Weihnachtsmärchen!<br />

PAUL MAAR<br />

SEPP STRUBEL<br />

Die Opodeldoks<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Klischke<br />

und Sophie Linnenbaum; 2 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach,<br />

2008; Auch in einer großen Fassung <strong>für</strong><br />

Freilicht- und Amateuraufführungen erhältlich<br />

(19 D - 11 H - 7 stumme Nebenrollen)<br />

Der kleine Deldok wohnt mit seiner Deldokfamilie<br />

und einigen Hennen im Tal des Graslandes. Die<br />

Deldoks haben es eigentlich recht gemütlich. Aber<br />

es ist doch etwas eng, findet Deldok, und langweilig.<br />

Er würde so wahnsinnig gerne herausfinden,<br />

was sich hinter den Bergen befindet. „Gar nichts“,<br />

lautet die dogmatische Antwort der ganzen Familie.<br />

Aber das überzeugt den Jungen nicht lange.<br />

Und so plant er heimlich eine trickreiche Flucht,<br />

begleitet nur <strong>von</strong> der heldenhaften Henne Helene.<br />

Hinter den Bergen findet Deldok lauter komische<br />

Dinger mit rundem Gras dran. Und außerdem<br />

trifft er auch auf Mogla und ihre Familie. Doch<br />

die sind gar nicht erfreut, ihn zu sehen. Ob wohl<br />

die gefährlichen Hüpfkisten der Grund <strong>für</strong> ihre<br />

Feindseligkeit sind? Und was hat überhaupt ein<br />

silbernes Ei mit alledem zu tun? Deldok muss eine<br />

ganze Menge Rätsel und Probleme lösen – doch<br />

findet er dabei nicht nur einen Hahn <strong>für</strong> Helene,<br />

sondern sogar einen verlorenen Onkel.<br />

Auf heitere Weise wird in diesem Stück Engstirnigkeit<br />

durch Abenteuermut und eine große Lust<br />

auf das ‚Andere’ überwunden. Am Ende sind<br />

alle über die trennenden Berge und sogar ihren<br />

eigenen Schatten gesprungen – und hatten eine<br />

Menge Spaß dabei.<br />

MARITGEN MATTER<br />

Ein Schaf <strong>für</strong>s Leben<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

Deutsch <strong>von</strong> Sylke Hachmeister; ab 6 Jahren;<br />

UA: Faro Theater, Bad Waldsee, 2004<br />

In einer kalten Winternacht stapft Wolf durch<br />

den Schnee – er ist sehr, sehr hungrig. Da sieht er<br />

einen Stall und darin: Schaf. Das schaut ihm doch<br />

nach einem netten Restaurant aus! Doch Hund<br />

und Esel könnten das Nachtmahl stören. Deshalb<br />

lockt er Schaf weg vom Hof und überredet es zu<br />

einer Schlittenfahrt nach „Erfahrungen“. Schaf ist<br />

begeistert und sehr beeindruckt <strong>von</strong> Wolfs Weltgewandtheit<br />

– und, zugegeben, auch <strong>von</strong> seinem<br />

tollen Schlitten. Nach und nach kommt Wolf jedoch<br />

der eigene Menü-Plan durcheinander. Es ist<br />

ein ganz „famoses“ Schaf, das da mit ihm den Abhang<br />

hinuntersaust, das muss er schon zugeben.<br />

Schließlich geht er sogar auf Schafs Vorschlag ein,<br />

sich im kalten See einen Fisch zu angeln –<br />

gegen den Wolfshunger!<br />

Ob Schaf in dieser Geschichte wirklich naiv ist?<br />

Oder weiß es, dass Erfahrungen eben nur machen<br />

kann, wer da<strong>für</strong> auf eine große Fahrt geht? Und<br />

wer bereit ist, auch ein Risiko einzugehen? Mit<br />

der unerschütterlichen Freundlichkeit und einer<br />

cleveren Erfindungsgabe nimmt es Wolf seine<br />

scheußliche Macht. Dennoch endet die Geschichte<br />

nicht in einer rührseligen Freundschaft <strong>von</strong> Feinden,<br />

sondern – noch viel mehr als das: in gegenseitigem<br />

Erkennen.<br />

Das gleichnamige Buch erhielt 2004<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

SALAH NAOURA<br />

Matti und Sami und die drei<br />

größten Fehler des Universums<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater<br />

Karlsruhe 22.09.2012 (Regie: Ulrike Stöck)<br />

Als die Zeitung am 1. April auf der ersten Seite<br />

groß ankündigt, dass der Delphin ‚Swisher‘ in den<br />

hiesigen Ententeich verbracht werden soll, beginnt<br />

<strong>für</strong> Matti eine Kette <strong>von</strong> Ereignissen, derer<br />

er, obgleich er sie durchaus mit zu verantworten<br />

hat, kaum noch Herr werden kann. Dass nämlich<br />

die Zeitung so schamlos lügen darf, dass mithin<br />

auch seine Eltern beileibe nicht immer die Wahrheit<br />

sagen, das verwirrt den Jungen so sehr, dass<br />

Matti und Sami: Badisches Staatstheater, Karlsruhe<br />

© Jochen Klenk<br />

er sich gezwungen sieht, diese großen Fehler des<br />

Universums selbst zu beheben. Während die kleinen<br />

Lügen durch verhältnismäßig klein angelegte<br />

Gegenmaßnahmen korrigiert werden können,<br />

wird es komplizierter, als sein Vater behauptet,<br />

er hätte einen guten neuen Job bekommen und<br />

dazu noch ein großes Haus am See. Und das nur,<br />

um vor Onkel Jussi anzugeben! Aber Matti erzählt<br />

es gleich am nächsten Tag stolz in seiner ganzen<br />

Klasse herum. Dass er dann nicht mehr genau<br />

weiß, wie er aus dieser Geschichte unbeschadet<br />

wieder herauskommen kann, ist sehr gut nachvollziehbar.<br />

Es ist also überhaupt nicht nur seine<br />

Schuld, dass er das Glücksspiellos seiner Mutter<br />

fälschen muss um behaupten zu können, sie hätten<br />

ein Traumhaus in Finnland – an einem See!<br />

– gewonnen. Er kann ja nicht ahnen, dass seine<br />

Eltern sofort alle Zelte abbrechen, Job und Wohnung<br />

kündigen und in den Flieger nach Finnland<br />

steigen. Irgendwann und irgendwie hat er einfach<br />

den Zeitpunkt verpasst, die Wahrheit zu sagen.<br />

Am Ende jedoch geschieht ein Wunder nach dem<br />

anderen und das Universum ist mit einem Mal<br />

einfach vollkommen perfekt.<br />

Aus der Jurybegründung <strong>für</strong> den LUCHS: „Das<br />

macht gute Komödienschreiber aus: Sie erzählen<br />

eine ernste und manchmal traurige Geschichte so,<br />

dass man trotzdem lachen muss. (...) Dabei denkt<br />

sich (Salah Naoura) nicht nur überraschende,<br />

komische Situationen aus und schreibt witzige,<br />

pointierte Dialoge; genauso wichtig ist, dass er<br />

wunderbar schrullige Figuren schafft.“<br />

Ausgezeichnet mit dem Peter Härtling Preis<br />

der Stadt Weinheim 2011 und dem LUCHS<br />

Kinder- und Jugendbuchpreis 2011 und nominiert<br />

<strong>für</strong> den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012<br />

CHRISTINE NÖSTLINGER<br />

Geschichten vom Franz oder<br />

Wie der Franz die Gabi liebt<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />

4 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater auf Tour, 2006<br />

Vom Franz kann man sehr viele kluge Dinge lernen.<br />

Nicht nur wie man am besten ‚nicht-streitet‘,<br />

sondern auch, wie man mutig sein kann, wie man<br />

jemanden wirklich lieb haben kann oder wie man<br />

das Piepsen besiegt. Am Ende weiß man ganz<br />

sicher, dass es keinen Grund braucht, um eine<br />

Freundin lieb zu haben – auch wenn der eigene<br />

Papa das natürlich nicht versteht, weil die Freun-<br />

34


„Also lebt wohl. Mir reicht’s.“ (Die wundersame Reise der kleinen Sofie)<br />

<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

din Gabi dem Franz nämlich dreimal die Woche<br />

Kummer macht.<br />

Auch an Weihnachten hat<br />

es der Franz nicht leicht:<br />

Weihnachtsgeschichten vom Franz<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />

3 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Dschungel Wien, 2010<br />

Konrad oder Das Kind aus<br />

der Konservenbüchse<br />

2 D - 6 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />

Die eigenwillige Berti Bartolotti bekommt irrtümlich<br />

ein Paket zugestellt. In der Konservenbüchse<br />

ist nicht Corned Beef, sondern: Konrad, das<br />

Musterkind! Frau Bartolotti ist jedoch immer auf<br />

alles gefasst und schließt den Jungen sofort ins<br />

Herz. Damit Konrad nicht doch noch den rechtmäßigen<br />

Bestellern übergeben wird, entwickelt<br />

sie einen ausgeklügelten Plan, in dessen Verlauf<br />

Konrad „spinatwerfen“ und fluchen lernt!<br />

NEU! Als Musiktheater – Uraufführung am Musiktheater<br />

im Revier, Gelsenkirchen, November 2013<br />

SUSANN OPEL-GÖTZ<br />

Ab heute sind wir cool<br />

Zur individuellen Dramatisierung;<br />

ab 5 Jahren; frei zur UA<br />

Leo und Mug beschließen, ab heute cool zu sein.<br />

Nichts leichter als das: Sonnenbrille auf die Nase,<br />

laute Musik, dass die Wände wackeln, Gruselfilme<br />

anschauen (damit die Haare schön cool zu Berge<br />

stehen) und auf jeden Fall sehr lange aufbleiben.<br />

Coole Jungs halten sich außerdem Würgespinnen<br />

oder Giftratten und dürfen sich auf gar keinen<br />

Fall und niemals gut benehmen. Leo und Mug<br />

sind im Handumdrehen wirklich irrsinnig cool<br />

– aber so richtig glücklich sind sie dabei leider<br />

nicht. Denn dummerweise mögen sie überhaupt<br />

keine Spinnen und, ehrlich gesagt, würden sie lieber<br />

Kinderfilme als Gruselschocker sehen. Das ist<br />

doch total uncool, oder nicht?<br />

Prinzessin Anna oder<br />

Wie man einen Helden findet<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />

Als der alte König in Rente geht, bekommt Prinzessin<br />

Annabel <strong>von</strong> ihm das halbe Königreich.<br />

Wieso nur das halbe?, fragt Annabel empört,<br />

denn sie ist es gewöhnt, stets das Ganze vom<br />

Besten, Größten und Schönsten zu bekommen!<br />

Doch so und nicht anders wird es bestimmt: die<br />

zweite Hälfte ist nämlich <strong>für</strong> den Helden gedacht,<br />

der sie retten und heiraten wird. Doch Annabel<br />

will keinen Helden! Nie und nimmer. Eventuell<br />

ein ganz klein wenig … Aber es kommt überhaupt<br />

keiner, nicht der kleinste Held. Weder Erbsenbrei<br />

noch Zwerge oder Froschküsse zaubern ihn herbei.<br />

Annabel fühlt sich selbst plötzlich ganz halbiert.<br />

Da entdeckt sie den Puppenspieler Jakob<br />

auf der Schlosswiese. Ob er vielleicht das Zeug zu<br />

einem echten Helden hat?<br />

junge töne: „Prinzessin Anna oder Wie man<br />

einen Helden findet“ – Singspiel <strong>von</strong> Jakob Vinje<br />

nach Susann Opel-Götz, mit einem Libretto<br />

<strong>von</strong> Wolfgang Adenberg. Nähere Informationen<br />

finden Sie im Programmteil „junge töne“<br />

(und auf www.kindertheater.de).<br />

ELS PELGROM<br />

Die wundersame Reise der kleinen Sofie<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Alice Quadflieg;<br />

2 D - 5 H (Doppelbes.); ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

Sofie stellt viele ungewöhnliche Fragen, denn sie<br />

möchte noch so viel vom Leben kennenlernen.<br />

Stattdessen muss sie den ganzen Tag krank im<br />

Bett liegen. Bis eines Nachts ihr Kater Terror in<br />

Sofies Kinderzimmer ein Theaterstück aufführt;<br />

es soll ein sehr langes Stück sein und es hat keinen<br />

Titel. Aber Terror verspricht, dass alles darin vorkomme,<br />

was das Leben zu bieten hat! Die Puppen<br />

und Stofftiere im Publikum bekommen mächtig<br />

Angst vor diesem Stück und keiner möchte mitspielen.<br />

Bis auf Langer Lappen, Bär und – das<br />

Mädchen Sofie! Und dann beginnt sich Terrors<br />

Theater-Prospekt plötzlich zu drehen, schneller<br />

und immer schneller, so schnell, dass Sofie den<br />

Sturm auf der Haut spürt und den peitschenden<br />

Regen. Ihr Kinderzimmer ist mit einem Mal fern<br />

und vergessen. Das Leben, lernt Sofie, hat wirklich<br />

eine Menge zu bieten. Sie lernt den Hunger<br />

kennen und den Überfluss, Recht und Unrecht,<br />

die Selbstsucht und die Loyalität, das Schöne, das<br />

Hässliche. Sofie rettet Bär vor dem Untergang<br />

und Bär rettet Langer Lappen vor dem Galgen.<br />

Aus der Waagschale des Lebens wünscht Sofie<br />

sich <strong>für</strong> Langer Lappen eine warme Jacke und verliert<br />

da<strong>für</strong> ihre langen, schönen Haare. Eine Weile<br />

lebt sie deshalb im Heim <strong>für</strong> misslungene Kinder,<br />

wo es schön und heiter ist. Doch auch das endet.<br />

Schließlich springt sie sogar aus einer Torte <strong>für</strong><br />

den König, der darüber leider fuchsteufelswild<br />

wird. So flieht sie mit ihren Freunden auf ein<br />

Schiff, das in einem großen, mächtigen Strudel<br />

untergehen wird. Das Stück und das Leben, die<br />

so viel zu bieten hatten, sind zu Ende. Und alle<br />

trauern um Sofie. Doch zum Glück warten Terror,<br />

Langer Lappen, Bär und die schöne Annabella am<br />

nächsten Tag schon in einem flotten Auto – und<br />

zusammen mit Sofie brausen sie da<strong>von</strong>.<br />

75.<br />

ULRICH PENQUITT<br />

13 Minuten. Hitlerattentäter<br />

Johann Georg Elser<br />

1 D - 2 H (auch 2 H möglich);<br />

ab 10 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr<br />

„Bereits im Herbst 1938 entschließt sich der<br />

Jahrestag<br />

des<br />

Attentats<br />

Schreiner Johann Georg Elser, die nationalsozialistische<br />

Führung – Hitler, Göring und Goebbels –<br />

zu töten. Er will so den drohenden Krieg verhindern.<br />

Elser weiß, dass Hitler regelmäßig am<br />

8. November zum Jahrestag seines Putschversuches<br />

<strong>von</strong> 1923 im Münchener Bürgerbräukeller<br />

spricht. Elser verschafft sich Zugang zum Veranstaltungsort<br />

und stellt fest, dass der Saal nicht<br />

bewacht ist. In wochenlanger Arbeit präpariert<br />

er dort ein Jahr später eine tragende Säule des<br />

Veranstaltungssaales <strong>für</strong> die Aufnahme eines<br />

Sprengkörpers. Hitler verlässt am 8. November<br />

1939 unerwartet nur wenige Minuten vor der<br />

Explosion den Versammlungssaal und entkommt<br />

so dem Anschlag.“ (www.georg-elser.de)<br />

Johann Georg Elser ist heute weit weniger bekannt<br />

als die Attentäter des 20. Juli. Denn Elser<br />

ist ein unbequemer Attentäter. Er war der<br />

‚einfache Mann‘ aus dem Volk, ohne große Bildung,<br />

ohne tiefe Einblicke in die Pläne der nationalsozialistischen<br />

Führung. Doch er war sich<br />

bewusst, dass diese Pläne unweigerlich zum<br />

Krieg führen werden. Seine Tat widerlegt damit<br />

das gerne bemühte ‚Man habe doch <strong>von</strong> nichts<br />

wissen können‘. Ein einfacher Kunstschreiner<br />

wusste genug, um mit dem ganzen Mut eines<br />

zum besseren Leben entschlossenen Individuums<br />

die logische und naheliegende Konsequenz<br />

aus diesem Wissen zu ziehen: dass er Hitler und<br />

seine Gewährsmänner töten muss. Wäre das<br />

Attentat gelungen, hätte es die Welt verändert.<br />

Johann Georg Elser wurde am 9. April 1945,<br />

wenige Wochen vor Kriegsende, im Konzentrationslager<br />

Dachau ermordet.<br />

Am 8. November 2014 wird sich Elsers mutige<br />

Tat zum 75. Mal jähren.<br />

junge töne: Zu diesem Stück wird ab Sommer<br />

2014 eine Komposition <strong>für</strong> Zither und Zuspielung<br />

<strong>von</strong> Clemens Nachtmann erhältlich sein.<br />

MIRJAM PRESSLER<br />

Malka Mai<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Ulrike Hatzer<br />

und Andreas Steudtner; 3 D in wechselnden<br />

Rollen; ab 10 Jahren; UA: Junges Theater des<br />

Hans Otto Theater Potsdam, 2008<br />

In ihrer Bearbeitung des Romans <strong>für</strong> die Bühne<br />

folgen Ulrike Hatzer und Andreas Steudtner der<br />

eindeutigen Parteinahme Mirjam Presslers <strong>für</strong> die<br />

Opfer der Shoah. Sie machen den Schock fühlbar,<br />

den ein Kind durch den Zusammenbruch<br />

der bekannten Welt und die unverständliche und<br />

unvorstellbare Grausamkeit, die darauf folgte, erleiden<br />

musste. Malka wird, weil sie ‚Jüdin’ ist, <strong>von</strong><br />

einem Menschen zu einem bloßen Ding degradiert<br />

und als solches der Vernichtung preisgegeben.<br />

Der unsentimentale, fast spröde Bühnentext<br />

gibt keine Anweisungen zum richtigen Verstehen,<br />

sondern ermöglicht es dem jungen Publikum<br />

nachzuvollziehen, welche Bedeutung und Folge<br />

die Aufkündigung des zivilisatorischen Grundsatzes<br />

hat, dass wir alle gleiche Menschen sind.<br />

Das individuelle Schicksal wird durch die präzise<br />

und knappe Darstellung zum überindividuellen.<br />

Im Sinne Claude Lanzmanns soll das Publikum<br />

„nicht weinen“, auch nicht um das eine Kind, das<br />

doch hätte verschont bleiben sollen, sondern es<br />

soll zur Auseinandersetzung angeregt werden.<br />

35


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

„ Hab Dank <strong>für</strong> das Lied!“<br />

OTFRIED PREUSSLER wurde am 20. Oktober<br />

1923 im nordböhmischen Reichenberg geboren.<br />

Er zählt zu den namhaftesten und erfolgreichsten<br />

Kinderbuch- und <strong>Kindertheater</strong>autoren in deutscher<br />

Sprache. Mittlerweile verzeichnen seine Werke eine<br />

weltweite Gesamtauflage <strong>von</strong> 45 Millionen Exemplaren<br />

und seine Bücher liegen in 55 Sprachen und<br />

über 340 fremdsprachigen Ausgaben vor.<br />

Prägend <strong>für</strong> sein literarischen Schaffen waren<br />

stets die volkstümlichen Geschichtenerzähler, allen<br />

voran seine Großmutter Dora, die über einen<br />

unerschöpflichen Fundus verfügte. Als kleiner<br />

Junge ist er oft auch mit seinem Vater unterwegs,<br />

der die Sagen des böhmischen Isergebirges zusammenträgt.<br />

Mit ihm saß er abends beim Schein<br />

der Petroleumlampe in den Stuben der Leute,<br />

lauschte ihren Geschichten <strong>von</strong> Zauberern, Raubschützen,<br />

Hexen, Wassermännern und Gespenstern.<br />

Otfried Preußler, der <strong>für</strong> sein literarisches Werk<br />

mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden<br />

ist, sagt <strong>von</strong> sich selbst: „Ich bin ein vergleichsweise<br />

simpler Geschichtenerzähler, der seine<br />

Geschichten aus guten Gründen mit besonderer<br />

Vorliebe Kindern erzählt. Auch erwachsenen Kindern<br />

übrigens. Und weshalb erzähle ich ihnen<br />

meine Geschichten so, wie ich es ihnen erzähle?<br />

Weil es mir Freude macht, nicht nur meine eigene<br />

Phantasie dabei mit ins Spiel zu bringen; sondern<br />

weil es mir darauf ankommt, mit Hilfe solcher<br />

Geschichten auch die Phantasie meiner Leser und<br />

Zuhörer zu aktivieren, sie zum Gebrauch ihrer<br />

Phantasie zu ermuntern, sie darin einzuüben.“<br />

Seine Liebe zu Kindern begründete auch sein<br />

soziales Engagement: Viele Jahre unterstützte er<br />

die Orthopädische Kinderklinik Aschau. Wenige<br />

Monate vor seinem 90. Geburtstag verstarb<br />

Otfried Preußler am 18. Februar 2013 in Prien am<br />

Chiemsee.<br />

Spielw(ie)eisen <strong>für</strong> die Phantasie – ein Kinder-Künste-Festival<br />

Alles fing mit der Frage an, wie man dem großen<br />

Kinderbuchautoren Otfried Preußler am besten<br />

zu seinem 90. Geburtstag am 20. Oktober 2013<br />

gratulieren könnte. Die Lösung bot Preußlers<br />

Bekenntnis: „Mein Angebot als Geschichtenerzähler<br />

sind Spielwiesen <strong>für</strong> die Phantasie. Es gibt hinreichend<br />

Schulen in Deutschland, an Spielwiesen <strong>für</strong><br />

Kinder kann es nie genug geben. Erst recht nicht<br />

an Spielwiesen <strong>für</strong> die Phantasie“.<br />

Man spiele mit dem I und dem E, und aus den<br />

Spielwiesen werden Spielweisen, die es immer<br />

wieder neu zu finden, zu überprüfen, zu erforschen<br />

gilt - „spielw(ie)eise“ nannte sich folgerichtig das<br />

Kinder-Künste-Festival, mit dem Kunstschaffende<br />

aus Literatur, Theater, Film und Bildender Kunst<br />

vom 12.– 16. Juni 2013 einen der erfolgreichsten<br />

deutschsprachigen Autoren ehrten. Zusammen<br />

mit dem <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> hatte das in<br />

Stuttgart beheimatete Junge Ensemble (JES) dazu<br />

nach Stuttgart eingeladen und knapp ein Dutzend<br />

Kooperationspartner zu einem interdisziplinären<br />

Netzwerk zusammenschließen können. Beinahe<br />

2000 kleine und große Besucher konnten an fünf<br />

Tagen und in über 40 Veranstaltungen (Theaterund<br />

Filmaufführungen, Workshops und Lesungen)<br />

das Werk Otfried Preußlers neu, anders oder überhaupt<br />

kennenlernen. Verschiedene theater- bzw.<br />

kunstpädagogische Projekte ermunterten Kinder<br />

und Jugendliche, sich aktiv und im künstlerischen<br />

Prozess mit den Sujets <strong>von</strong> Otfried Preußler auseinanderzusetzen,<br />

so zum Beispiel im Spielclub des<br />

JES („Krabat“) oder im „Kunst-Buch-Projekt“ am<br />

Kunstmuseum Stuttgart, wo unter der Anleitung<br />

<strong>von</strong> Nicole Deisenberger verblüffend variationsreiche<br />

Bildassoziationen zu Preußlers Meisterwerk<br />

„Krabat“ geschaffen.<br />

Die Familie Preußler und der ebenfalls in Stuttgart<br />

ansässige Thienemann <strong>Verlag</strong> nahmen das Festival<br />

zum Anlass und stifteten einen mit 10.000 Euro<br />

dotierten Otfried-Preußler-<strong>Kinderstücke</strong>preis, um<br />

die zeitgenössische Bühnen-Erzählkunst zu fördern.<br />

Unter den 141 Einsendungen prämierten die sieben<br />

Juroren das Werk mit dem Titel „Ramayana. Ein<br />

Heldenversuch“ der 39jährigen Hamburgerin Karen<br />

Köhler.<br />

Den Abschluss der fünftägigen spielw(ie)eise<br />

bildete ein interdisziplinäres Symposium: Künstler,<br />

Pädagogen, Wissenschaftler und Publikum waren<br />

eingeladen, einen genreübergreifenden Dialog<br />

über die „Kunst des Erzählens <strong>für</strong> Kinder“ zu führen<br />

– ganz im Sinne der drei Voraussetzungen, die<br />

schon Otfried Preußler benannt hat: Man muss<br />

etwas zu erzählen haben, man muss sein Handwerk<br />

beherrschen und man muss sein Publikum<br />

vor allem lieb haben. (Text: Tristan Berger)<br />

Kunstmuseum Stuttgart und Klasse 6c der Robert-Koch-Realschule Vaihingen. Gefördert vom Förderverein Kinderfreundliches Stuttgart e.V.<br />

36


Das kleine Gespenst: Oper Graz © Karim Zataar<br />

OTFRIED PREUSSLER<br />

Die Abenteuer des starken Wanja<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />

6 Darsteller/innen (Mehrfachbesetzungen);<br />

ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

Wanja ist ein leidenschaftlicher Tagträumer und<br />

Faulpelz - sehr zum Leidwesen seiner Brüder<br />

Sascha und Grischa. Als er eines Tages im Wald<br />

liegt und müßig in den Himmel schaut, kommt<br />

ein blinder Alter des Wegs und prophezeit ihm,<br />

dass er einst Zar werden würde. Doch da<strong>für</strong> müsse<br />

er zuerst stark werden: sieben Jahre dürfe er<br />

nichts anderes essen als sieben Säcke Sonnenblumenkerne<br />

und dabei müsse er schweigend auf<br />

dem Ofen liegen. Wanja staunt nicht schlecht,<br />

doch er tut, wie ihm geheißen - faulenzen kann<br />

er schließlich hervorragend. Er schweigt als seine<br />

Tante Akulina sich Sorgen macht, er schweigt<br />

auch über die vielen Pöbeleien seiner Brüder, doch<br />

als sie ihn schließlich mit Gewalt vom Ofen holen<br />

wollen, da hebt Wanja das Dach der Hütte hoch:<br />

Er ist nicht mehr länger der faule Wanja, jetzt ist<br />

er der starke Wanja! So bricht er auf, um den Zarenthron<br />

zu besteigen. Auf seinem Weg muss er<br />

gegen den Och, die Baba Jaga und schließlich gegen<br />

Foma Drachensohn kämpfen. Er bezwingt sie<br />

nicht nur durch seine schiere Körperstärke, sondern<br />

auch weil Wanja im Herzen stark geworden<br />

ist. Er ist ein Zar wie er im Buch steht: klug und<br />

mitfühlend, mit einem starken, großen Herzen.<br />

Der Räuber Hotzenplotz<br />

Eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1969<br />

Der Räuber Hotzenplotz hat Großmutters Kaffeemühle<br />

geraubt. Grund genug <strong>für</strong> Kasperl und<br />

Seppel, dem Mann mit den sieben Messern das<br />

Handwerk zu legen. Das ist jedoch gar nicht so<br />

einfach: Denn sie laufen direkt in die Falle des<br />

fiesen Räubers. Während Seppel beim Hotzenplotz<br />

zur Strafe schuften muss, wird Kasperl gegen<br />

einen Sack Schnupftabak an den Zauberer<br />

Petrosilius Zwackelmann verkauft. Die Zukunft<br />

der beiden sähe finster aus, wäre da nicht noch<br />

eine geheimnisvolle Fee …<br />

Wie es mit dem Hotzenplotz weitergeht:<br />

Neues vom Räuber Hotzenplotz<br />

Noch eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H;<br />

ab 5 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />

Hamburg, 1970<br />

Neuer Titel!<br />

Keine Angst vor Hotzenplotz<br />

(Früherer Titel „Hotzenplotz 3“)<br />

2 D - 5 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />

Als musikalische Gaunerjagd:<br />

Der Räuber Hotzenplotz<br />

Eine musikalische Ganuerjagd mit Musik <strong>von</strong><br />

Martin Lingnau; Libretto: Heiko Wolgemuth,<br />

empfohlen ab 5 Jahren, UA: Schmidts Tivoli,<br />

Hamburg, 2011; Besetzung: 3 D - 4 H; Fee /<br />

Großmutter / Unke : Sopran; Hotzenplotz :<br />

tiefer Bariton; Kasper : Tenor; Seppl : Tenor;<br />

Zwackelmann : Baritenor; Orchester: Perc., Git./<br />

Mand., Klav./Keyb., Kb.; Demo-CD erhältlich<br />

Die Musik <strong>von</strong> Martin Lingnau ist ungemein eingängig,<br />

denn der Komponist macht zahlreiche<br />

Anleihen bei der Jahrmarktsmusik und erreicht<br />

so eine organische, vielfältige und äußerst charmante<br />

Verbindung zum klassischen Kasperle-<br />

Theater eines „Räuber Hotzenplotz“. Die Lieder<br />

sind <strong>für</strong> singende Schauspieler komponiert.<br />

Die kleine Hexe<br />

3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />

Städtetheater, Landshut, 1973<br />

Die kleine Hexe hat es gründlich satt, dass die<br />

großen Hexen sie nicht ernst nehmen. Wenn sie<br />

beweisen kann, dass sie trotz ihrer Jugend – sie<br />

erst 127 Jahre alt – eine gute Hexe ist, darf sie in<br />

Zukunft am großen Hexentanz auf dem Blocksberg<br />

teilnehmen. Aber was ist schon eine „gute<br />

Hexe“? Die kleine Hexe und ihr Rabe Abraxas<br />

haben da etwas ganz gründlich falsch verstanden,<br />

finden die Oberhexen.<br />

junge töne: „Die kleine Hexe“ – Kinderoper <strong>von</strong><br />

Veit Erdmann-Abele mit einem Libretto <strong>von</strong> Winni<br />

Victor; Kammermusikfassung und Orchesterfassung<br />

erhältlich (in der Orchesterfassung vor allem<br />

geeignet <strong>für</strong> Musikschulen und Musikgymnasien)<br />

Nähere Informationen finden Sie im Programmteil<br />

„junge töne“ (und auf www.kindertheater.de).<br />

Das kleine Gespenst<br />

3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Theater Rosenheim,<br />

1989<br />

Das kleine Nachtgespenst auf Burg Eulenstein<br />

möchte die Welt bei Tag erleben. Aber so ein Gespenst,<br />

das plötzlich sichtbar wird, kann das Leben<br />

einer Kleinstadt ganz schön durcheinander<br />

bringen!<br />

37


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

„Kann sein, dass ich anderswo noch<br />

Der kleine Wassermann<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Wolfgang<br />

Adenberg; 3 D - 8 H - 3 Kinder, (Doppelbesetzungen);<br />

ab 4 Jahren; UA: E.T.A. Hoffmann<br />

Theater, Bamberg, 2003<br />

Im Mühlenweiher wurde ein kleiner Wassermann<br />

geboren! Schnell lernt der kleine ‚Nassforsch’,<br />

dass im Weiher viele Abenteuer und manche<br />

Gefahren auf ihn warten.<br />

Die dumme Augustine<br />

3 D - 3 H; ab 4 Jahren; UA: Theater Rosenheim, 1984<br />

Die dumme Augustine<br />

Neu bearbeitet als Theater mit Musik <strong>von</strong> Stefan<br />

Schroeder (Text) und Christoph Iacono (Musik);<br />

2 D - 3 H - 1 - 2 beliebig, (Zirkus-)Trp., Perc., Klav./<br />

Akk./Harmonium; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />

Der dumme August ist ein Star in der Manege,<br />

das Publikum liebt seine akrobatischen Späße.<br />

Und auch zuhause ist sein Leben eine wahre Freude:<br />

Die dumme Augustine hält den Zirkuswagen<br />

schön sauber und die drei Kinder gedeihen prächtig.<br />

Der dumme August könnte sich kein besseres<br />

Leben vorstellen! Die dumme Augustine kann<br />

das hingegen sehr wohl: Während August allabendlich<br />

zur Arbeit geht, träumt sie da<strong>von</strong>, endlich<br />

auch mal im Licht der Scheinwerfer stehen<br />

zu dürfen. Als der dumme August schreckliche<br />

Zahnschmerzen bekommt und seinen Auftritt<br />

deshalb verpasst, springt die dumme Augustine<br />

kurzentschlossen <strong>für</strong> ihn ein. Die Kinder drücken<br />

fest die Daumen, der Direktor wird gar nicht erst<br />

gefragt, schon dreht Augustine eine Runde nach<br />

der anderen, zaubert, scherzt und bekommt tosenden<br />

Applaus da<strong>für</strong>.<br />

Ein Stück über das, was wir aus unserem Leben<br />

gerne machen würden - und darüber, wie wir<br />

unsere Träume Wirklichkeit werden lassen können.<br />

In kleinen Solopartien und Ensemblestücke<br />

erzählen die Figuren <strong>von</strong> ihren Plänen, ihren Talenten.<br />

Sie singen auch da<strong>von</strong>, dass es manchmal<br />

schwer sein kann, im täglichen Leben das eigene<br />

Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die dumme<br />

Augustine macht uns vor, wie es gelingen kann.<br />

„Eine Zirkusmusik, die mit kleinen Motiven und<br />

Phrasen jongliert und daraus einen tänzerischen<br />

Spaß macht. Nicht, um atemberaubende Akrobatik<br />

vorzuführen, sondern um lustig-elegant und mit<br />

Leichtigkeit in einer kleinen Ton-Manege herumzuwirbeln.<br />

Dahinter steckt meist ein verschmitztes,<br />

lachendes, manchmal aber auch ein trauriges, weinendes<br />

Auge. Und natürlich ist alles hin und wieder<br />

auch ein wenig tollpatschig oder schräg, eben ganz<br />

so wie ein richtiger Clown... (CHRISTOPH IACONO)<br />

Ich bin Pumphutt<br />

7 D - 11 H - 3 Stat.; ab 8 Jahren;<br />

UA: Theater Rosenheim, 1996<br />

Der geheimnisvolle Pumphutt zaubert <strong>für</strong> Gerechtigkeit<br />

und so manch einer bekommt einen Denkzettel,<br />

zum Beispiel die prahlerischen Offiziere<br />

der kur<strong>für</strong>stlichen Armee oder der sture Mauermüller<br />

vom Kittlitzer.<br />

Hörbe mit dem großen Hut<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />

14 Rollen (<strong>für</strong> Freilichtaufführungen);<br />

ab 5 Jahren; frei zur UA<br />

Hörbe ist ein Hutzelmann. Und die Hutzelmänner<br />

aus dem Siebengiebelwald haben ganz<br />

besondere Hüte. Die bestehen aus neunundneunzig<br />

seltsamen Zutaten, neun Mal muss die<br />

Sonne auf sie scheinen und neun Mal der Mond,<br />

neun Mal Regen und neun Mal Schnee auf sie<br />

fallen. Einen solchen Hut kann Hörbe im Notfall<br />

sogar als Boot benutzen, weil er zum Beispiel<br />

gerade auf der Flucht vor einer Schar Ameisen<br />

ist. Aber da erfasst plötzlich die Flusströmung<br />

sein Hutboot und treibt ihn geradewegs mitten<br />

hinein in die Worlitzer Wälder! Ganz schrecklich,<br />

denn dort haust bekanntlich der Plampatsch, der<br />

besonders gerne Hutzelmänner frisst! Wer aber<br />

ist das seltsame zottelige Wesen, das ihn ganz<br />

knapp vor dem sicheren Ertrinken rettet? Ein<br />

Zwottel, ein Zottelschratz, mit Zottelpelz und<br />

Zi-Za-Zottelschwanz? Oder doch vielleicht der<br />

leibhaftige Plampatsch?<br />

Der goldene Brunnen<br />

4 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />

Städtetheater, Landshut, 1975<br />

Der Brunnen des kleinen russischen Dorfes ist<br />

versiegt. Um ihn zu heilen, muss jemand ausziehen<br />

und Wasser vom Goldenen Brunnen<br />

holen. Nur das Mädchen Maschenka ist beherzt<br />

genug, um den Weg voller Gefahren auf sich zu<br />

nehmen.<br />

Krabat<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />

Nina Achminow; 3 D - 9 H; ab 10 Jahren;<br />

UA: Prinzregententheater München, 1994<br />

Am Dreikönigstag folgt Krabat einem unheimlichen<br />

Ruf: Er wird zur Mühle im Koselbruch<br />

bestellt. Dort wird nicht nur Korn gemahlen,<br />

sondern die schwarze Magie gelehrt. Krabat lernt<br />

schnell die Faszination der Zauberkunst kennen.<br />

Aber auch ihren Preis: In jeder Silvesternacht<br />

fordert der Gevatter vom Mühlenmeister einen<br />

Gesellen als Opfer. Als Krabat so seinen Freund<br />

Tonda verliert, beschließt er, gegen den Meister<br />

zu kämpfen. Mit der Hilfe der Kantorka, die ihn<br />

liebt, kann er dessen Macht schließlich brechen<br />

und sich selbst befreien.<br />

Rübezahl und der Doctor Pampulus<br />

oder Die Wunderbarliche Weiswurzel<br />

Ein RiesenGebirgsSpektakel; 2 D - 4 H; ab 8<br />

Jahren; UA: Neue Werkbühne München, 2000<br />

Der habgierige Doctor Pampulus verkauft den<br />

Leuten auf dem Marktplatz falsche Wundermittel.<br />

Als er mit seinem Gehilfen ins Gebirge zieht,<br />

um die wunderbarliche Weiswurzel zu suchen,<br />

erscheint ihm Rübezahl in der Gestalt eines Wurzelmannes<br />

und warnt: Eine <strong>für</strong> jeden – und keine<br />

drüber. Natürlich kümmert dies den Doctor wenig,<br />

er packt sich den ganzen Rucksack voll, doch<br />

das lässt Rübezahl nicht ungestraft zu.<br />

ALICE QUADFLIEG<br />

KENNETH GRAHAME<br />

Kröterich hält die Welt in Atem<br />

Nach Kenneth Grahames‘ „Der Wind in<br />

den Weiden“ in der Übersetzung ins Deutsche<br />

<strong>von</strong> Harry Rowohlt; 4 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Nationaltheater Weimar, 2011<br />

Der Kröterich <strong>von</strong> Krötinhall ist ein großsprecherischer<br />

Kerl, eitel, eingebildet und chaotisch,<br />

waghalsig und unbeirrbar. Kurz, er ist alles, was<br />

wir uns, dank guter Erziehung und zivilisierter<br />

Sitten, selbst verbieten müssen. Ratte, Maulwurf<br />

und Dachs sind ihm trotzdem in aufrichtiger<br />

Freundschaft verbunden, obwohl sie sich meistens<br />

über ihr schweres Los beklagen. Doch ein<br />

solcher Kröterich im Freundeskreis vertreibt eben<br />

auch die eigene wohlanständige Langeweile und<br />

wirft ein <strong>bis</strong>schen bunten Glanz auf die freundliche<br />

Mittelmäßigkeit. So stehen ihm die Freunde<br />

geduldig bei all seinen verrückten Abenteuern zur<br />

Seite, retten ihn aus der Kerkerhaft und erobern<br />

schließlich sogar Krötinhall <strong>für</strong> ihn zurück. Natürlich<br />

versuchen sie bei alledem, den Kröterich <strong>von</strong><br />

seiner Geltungssucht zu kurieren und ihn – eben<br />

doch – zu zivilisieren. Der Kröterich aber macht<br />

beharrlich seinem Ruf alle Ehre und so endet das<br />

Stück notwendig im schönsten Tumult.<br />

BJARNE REUTER<br />

Hodder, der Nachtschwärmer<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong> Peter<br />

Urban-Halle; 3 D - 2 H (alternative Aufteilung<br />

möglich); ab 7 Jahren; frei zur UA<br />

„Du <strong>bis</strong>t der Auserwählte. Du wirst die Welt erretten!“,<br />

sagt die Fee, bevor sie mit einem leisen<br />

„plopp“ verschwindet. Hodder ist sicher, dass sie<br />

ihn verwechselt hat. Wie soll ausgerechnet er die<br />

Welt erretten? Er, der allenfalls abgewählt wird,<br />

wenn im Sportunterricht die Mannschaften zusammengestellt<br />

werden! Ja, wenn vielleicht Asta<br />

K. Andersen, die rote Lola und der Boxer Big Mac<br />

Johnson mit auf die Expedition zur Rettung der<br />

Welt kommen würden, dann könnte es klappen...<br />

Und außerdem ist Hodder klug genug, bei der<br />

winzigen Insel Guambilua anzufangen.<br />

CHRISTIANE RICHERS<br />

Für immer das Meer<br />

Mit Musik <strong>von</strong> Axel Pätz; 1 D - 1 H;<br />

ab 8 Jahren; UA: Theater am Strom,<br />

Februar 2011 (Regie: Marcel Weinand)<br />

Heinrich Boysen ist leidenschaftlich gerne zur<br />

See gefahren! Und nun, da er alt und gebrechlich<br />

geworden ist, lebt er nur noch in seinen Erinnerungen<br />

an die Schiffe, auf denen er fuhr, an die<br />

tosende See, an die Segel im Wind und vor allem<br />

an seine Piratin, die er über Wogen und Wellen<br />

hinweg geliebt hat. Mit ihr hat er sagenhafte<br />

Abenteuer bestanden, hat er ein wildes, unstetes<br />

Leben geführt – so erzählt er. Und nur noch einmal<br />

möchte er auf große Fahrt gehen, möchte sie<br />

38


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

gebraucht werde. “ (Ich bin Pumphutt)<br />

suchen und wiederfinden, seine Piratenbraut,<br />

die besser, schöner und gefährlicher war als alle!<br />

Da<strong>für</strong> soll ihm seine Pflegerin Margarethe den<br />

nötigen Proviant besorgen, gleich säckeweise<br />

Rosinen und Mehl. Die abgeklärte Margarethe<br />

weiß zunächst gar nicht wie ihr geschieht, als sie<br />

immer tiefer in Heinrichs wildes Seemannsgarn<br />

eingesponnen wird. Doch langsam entdeckt sie<br />

ganz neue Seiten an sich. Je länger sie Heinrich<br />

zuhört, umso mehr findet sie plötzlich wieder<br />

Gefallen am Abenteuer des Lebens und so setzt<br />

auch sie am Ende noch einmal die Segel.<br />

Christiane Richers zeigt, dass junge und alte<br />

Menschen die gleichen Träume haben und einander<br />

darin verstehen können. Egal wie alt wir<br />

auch sind, wir können immer neu mit Zuversicht<br />

und Phantasie aufbrechen, auch wenn wir<br />

nicht wissen, wohin der Wind uns treiben wird.<br />

BARBARA<br />

ROBINSON,<br />

geboren am 24. Oktober 1927<br />

in Portsmouth (Ohio), war<br />

schon als Kind eine Leseratte,<br />

später studierte sie Literatur<br />

und Theaterwissenschaft und wurde freie Autorin.<br />

Sie schrieb Kurzgeschichten, Bühnenstücke<br />

und Kinderbücher, <strong>für</strong> die sie vielfach ausgezeichnet<br />

wurde. Die Harvard University verlieh ihr einen<br />

Ehrendoktor <strong>für</strong> Literatur. 1972 erschien in<br />

den USA ihr erfolgreichstes Kinderbuch „Hilfe,<br />

die Herdmanns kommen“. Das Buch erhielt zahlreiche<br />

Literaturpreise, stand mehrere Jahre auf<br />

der Liste der „bemerkenswerten Kinderbücher“<br />

(ALA Notable Children’s Books) und wurde 1983<br />

<strong>für</strong> das Fernsehen verfilmt. 1974 erschien „Hilfe,<br />

die Herdmanns kommen“ in Deutschland in der<br />

Übersetzung des renommierten Kinderbuchautors<br />

Paul Maar und seiner Frau Nele, zu Zeiten,<br />

als Franz Josef Degenhardts Lied „Spiel nicht mit<br />

den Schmuddelkindern“ im Radio lief. Längst<br />

sind Buch und Bühnenfassung internationale<br />

Klassiker und mancherorts fester Bestandteil<br />

der Weihnachtstradition als Weihnachtsmärchen<br />

der besonderen Art. Legendär ist auch<br />

die Lesung <strong>von</strong> Henning Venske, die seit vielen<br />

Jahren Heiligabend um die Mittagszeit im Norddeutschen<br />

Rundfunk übertragen wird. Es folgten<br />

zwei weitere Bücher über die Herdmanns, „The<br />

Best School Year Ever“, USA 1994 („Vorsicht,<br />

die Herdmanns schon wieder“, <strong>Verlag</strong> Friedrich<br />

Oetinger) und „The Best Halloween Ever“, USA<br />

2004 („Achtung, die Herdmanns sind zurück“,<br />

<strong>Verlag</strong> Friedrich Oetinger). In den USA gehören<br />

die Bücher über die Geschwister Herdmann zur<br />

beliebtesten Lektüre bei Schulkindern im ganzen<br />

Land. Barbara Robinson engagierte sich <strong>bis</strong> ins<br />

hohe Alter <strong>für</strong> Projekte der Leseförderung und<br />

war ein stets gern gesehener Gast in Schulen<br />

und Bibliotheken. Sie verstarb am 9. Juli 2013 in<br />

Berwyn (Pennsylvania).<br />

BARBARA ROBINSON<br />

Hilfe, die Herdmanns kommen<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> David Gieselmann;<br />

4 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Schauspiel<br />

Hannover, 01.12.2012 (Regie: Hanna Müller)<br />

Die Herdmann-Kinder gelten als die schlimmsten<br />

Kinder aller Zeiten. Jeder erwartet eine Katastrophe<br />

als es ihnen gelingt, sämtliche Hauptrollen<br />

des weihnachtlichen Krippenspiels zu besetzen.<br />

Es kommt aber ganz anders: Die Kinder übertragen<br />

die Geschichte in ihre eigene Realität – und<br />

eröffnen damit ein ganz neues Verständnis der<br />

Weihnachtsbotschaft.<br />

Hilfe, die Herdmanns kommen<br />

In der originalen Theaterfassung <strong>von</strong> Barbara<br />

Robinson; Deutsch <strong>von</strong> Nele und Paul Maar;<br />

15 D - 12 H (kl. Besetz. mögl./<strong>für</strong> Amateure und<br />

Schulen geeignet); ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1989<br />

SIMON UND DESI RUGE<br />

Katze mit Hut<br />

3 D - 6 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1990<br />

Eine Katze mit Hut landet durch Zufall in Stackeln<br />

an der Kruke. Sie findet ein schönes leer<br />

stehendes Haus in der Backpflaumenallee, in der<br />

der Brauereidirektor Maulwisch eine unglückliche<br />

Kindheit verbracht hat. Die Katze verspricht<br />

ihm, es <strong>von</strong> nun an glücklich zu wohnen – und<br />

so nimmt sie nach und nach lauter heimatlose<br />

Pensionsgäste bei sich auf: Marianne Dudel, das<br />

Dudelhuhn, den bellenden Kapitän Knaak, ein<br />

Musikschwein namens Baby Hübner, den seltenen<br />

Zappergeck, ein sehr schwieriges Kind und<br />

Hilfe, die Herdmanns kommen: Schauspiel Hannover © Katrin Ribbe<br />

schließlich auch noch den Stolpervogel, die Gebrüder<br />

Erbsenstein und ein schlafendes Lama. Bei<br />

so vielen Schützlingen bleibt natürlich kein Geld<br />

<strong>für</strong> die Miete. Doch selbst der Maulwisch lernt<br />

schließlich, dass es Wichtigeres gibt im Leben.<br />

ANDREAS STEINHÖFEL<br />

Der mechanische Prinz<br />

Als Spiel <strong>für</strong> Menschen und Puppen <strong>für</strong><br />

die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Sascha Löschner;<br />

3 D - 2 H und Puppenspiel; ab 10 Jahren;<br />

UA: Sommertheater Detmold<br />

Ein geheimnisvolles goldenes Ticket ermöglicht<br />

es Max an magischen U-Bahn-Stationen auszusteigen,<br />

die ihn nach Nimmerland bringen. Für<br />

Max beginnt eine Reise in sein eigenes Ich. Und<br />

diese Reise ist lebensgefährlich, denn hier erwartet<br />

ihn der mechanische Prinz, der sein Herz als<br />

Pfand verlangt. Zum Glück ist Jan an seiner Seite.<br />

Aber da täuscht sich Max: Denn erst als er die<br />

Wahrheit über seinen Freund herausfindet, kann<br />

er sein Herz befreien.<br />

Als reine Schauspielfassung:<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Henning Bock<br />

und Jürgen Popig; 2 D - 4 H; ab 10 Jahren,<br />

frei zur UA<br />

Es ist ein Elch entsprungen<br />

Für die Bühne bearb. <strong>von</strong> Felicitas Loewe;<br />

4 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Junge<br />

Generation Dresden, 2012 (Regie: Philippe Besson)<br />

Wer glaubt schon an den Weihnachtsmann? Der<br />

kleine Bertil jedenfalls nicht mehr. Leider!, denn<br />

sonst könnte er sich <strong>von</strong> ihm wünschen, dass seine<br />

Eltern nämlich nicht geschieden wären und<br />

39


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

sein Papa an Weihnachten bei ihnen sein könnte.<br />

Als mitten in die Weihnachtsvorbereitungen aber<br />

ein Elch durchs Dach kracht und berichtet, dass<br />

er <strong>für</strong> den „Chef“ auf Probefahrt ist, schöpft Bertil<br />

neue Hoffnung! Bis auf seine durchaus verbesserungswürdigen<br />

Tischmanieren ist Mr. Moose ein<br />

so charmanter und liebenswürdiger Gast, dass ihn<br />

die Familie am liebsten behalten möchte. Doch<br />

eines Abends steht ein ärgerlicher älterer Herr vor<br />

der Tür und sucht seinen Angestellten. Fürs Erste<br />

lässt er sich noch <strong>von</strong> Omas Kirschlikör ablenken,<br />

aber dann muss Bertil schnell handeln!<br />

Eine turbulent-komische Weihnachtsgeschichte<br />

mit klingenden Glöckchen, Lametta und steinharten<br />

Keksen.<br />

Auch in der Schauspielfassung<br />

<strong>von</strong> Andreas Stinhöfel erhältlich:<br />

3 D - 3 H - 3 Kinder; ab 6 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Würzburg, 1999<br />

EVA MARIA STüTING<br />

Astronaut und grünes Männchen.<br />

Ein All-Märchen; 1 D - 4 H sowie 2 D oder H;<br />

ab 5 Jahren; frei zur UA<br />

Der Sternenflottenkadett Kosmo würde gerne die<br />

unendlichen Weiten des Alls erforschen – denn<br />

er hofft so sehr, irgendwo auf das außerirdische<br />

Wesen zu treffen, das ihn nachts immer im Schlaf<br />

besucht. Sehr zum Spott seiner Mitkadetten übrigens.<br />

Stattdessen aber soll er mal wieder mit der<br />

betagten und langsamen Sternhüpfe Amalia die<br />

Krater auf dem Mond einzäunen. Doch plötzlich<br />

spielen alle Instrumente verrückt, Kosmo ist <strong>von</strong><br />

der Route abgekommen: ein Sterntor, ein Parallel-<br />

Universium! Sein Endmodul verhakt sich an einer<br />

unbekannten Materie. Aber er hat nicht viel<br />

Zeit, zu staunen. Denn da steht vor ihm schon ein<br />

sehr wütender und wehrhafter Biep, ein echter<br />

Außerirdischer!<br />

Cowboys und Pferde<br />

Eine Mild-West Geschichte; 1 D - 2 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, 2002<br />

Cowboys und Pferde: Landesbühne Niedersachsen Nord<br />

Das Pferd des Weißen Cowboys hat allerhand zu<br />

tun, um den Schwarzen Cowboy da<strong>von</strong> abzuhalten,<br />

sich mit seinem Weißen zu duellieren. Denn<br />

der hat überhaupt kein Interesse an Duellen. Er<br />

malt viel lieber Sonnenuntergänge! Und nimmt<br />

überhaupt nicht wahr, was sein treues Pferd alles<br />

<strong>für</strong> ihn tut. Was zuviel ist, ist zuviel! Das Pferd<br />

macht sich aus dem Staub und der Schwarze Cowboy<br />

will die Gunst der Stunde nutzen. Nur leider<br />

ist er das Bösesein selbst schon ziemlich leid.<br />

Drachen und Ritter<br />

1 D - 2 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Staatstheater Mainz, 2004<br />

Der edle Ritter Kunibert ist ziemlich unedel hässlich.<br />

Das wäre nicht so schlimm, doch hat er leider<br />

auch noch nie einen Drachen getötet oder ein<br />

Burgfräulein gerettet. Die Geduld des obersten<br />

Ritter<strong>für</strong>st ist nun zu Ende: Innerhalb <strong>von</strong> drei Tagen<br />

muss der arme Kunibert einen Drachenkopf<br />

und ein Burgfräulein liefern, sonst wird er zum<br />

Tellerwäscher degradiert! Kunibert macht sich auf<br />

zu seiner Mission und findet heraus, dass man<br />

auch ohne Heldentaten ein echter Held sein kann.<br />

Piratenmolly Ahoi!<br />

Vom Mädchen, das auszog,<br />

Seemann zu werden; 1 D; ab 6 Jahren;<br />

UA: Volkstheater Rostock, 2002<br />

„Träume sind dazu da, in Erfüllung zu gehen“,<br />

meint Molly Kelly und beschließt, ihren Traum<br />

wahr zu machen. Sie möchte Seemann werden.<br />

Aber die Seefahrt ist ein hartes Geschäft – und harte<br />

Geschäfte werden meist <strong>von</strong> harten Männern erledigt.<br />

Doch Molly gelingt es als Schiffsjunge Olly anzuheuern.<br />

Und mit List und Mut wird sie schließlich<br />

sogar zur ge<strong>für</strong>chteten Piratenkapitänin!<br />

LISA TETZNER<br />

(10.11.1894 - 02.07.1963):<br />

50 Todestag<br />

Lisa Tetzner wurde 1894 in<br />

Zittau geboren. Gegen den<br />

Willen ihres Vaters belegte<br />

sie an der Schauspielschule<br />

Max Reinhardt Kurse in Sprecherziehung und<br />

Stimmbildung und inskribierte an der Berliner<br />

Universität bei Emil Milan, der dort Lektor <strong>für</strong><br />

Vortragskunst war. Emil Milan wurde zu ihrem<br />

Mentor und unterstützte auch ihre Neigung zum<br />

Volksmärchen. Den entscheidenden Anstoß <strong>für</strong><br />

ihren weiteren Lebensweg gab 1917/18 die Begegnung<br />

mit dem Verleger Eugen Diederichs.<br />

Lisa Tetzner begann, als Märchenerzählerin<br />

durch die Dörfer Mittel- und Süddeutschlands<br />

(Thüringen, Schwaben und das Rheinland) zu<br />

ziehen. Eugen Diederichs brachte auch ihr erstes<br />

Buch „Vom Märchenerzählen im Volk“ heraus.<br />

1919 lernte Lisa Tetzner auf einer ihrer Wanderungen<br />

in Thüringen den KPD-Politiker und Arbeiterschriftsteller<br />

Kurt Kläber kennen. und heiratete<br />

ihn 1924. Kurt Kläber schrieb später unter<br />

40


<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

„Darf ich mit zu dir?“ (Hasenland)<br />

dem Pseudonym Kurt Held unter anderem das<br />

Kinderbuch „Die rote Zora und ihre Bande“<br />

(s. S. 26). 1927 wurde Lisa Tetzner als Leiterin<br />

der Kinderstunde an den Berliner Rundfunk berufen<br />

und war ab 1932 auch <strong>für</strong> die Kinderprogramme<br />

anderer Rundfunkstationen zuständig.<br />

Daneben gab sie umfangreiche Märchensammlungen<br />

heraus. Ab 1928 begann sie, eigene Kinderbücher<br />

zu schreiben. 1933 emigrierte sie mit<br />

ihrem Mann in die Schweiz. Tetzners Bücher<br />

wurden in der Folge in Deutschland verboten.<br />

Ab 1937 arbeitete sie als Dozentin <strong>für</strong> Sprecherziehung<br />

am Kantonalen Lehrerseminar in Basel,<br />

wo sie <strong>bis</strong> 1955 tätig war. In den 1950er Jahren<br />

war Lisa Tetzner eine Förderin der phantastischen<br />

Kinderliteratur (vor allem Astrid Lindgrens<br />

„Pippi Langstrumpf“), die in Deutschland<br />

eher zögernd angenommen wurde. 1957 übersetzte<br />

sie C. S. Lewis’ erstes Narnia-Buch.<br />

LISA TETZNER<br />

Die Schwarzen Brüder<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren<br />

Giorgios Familie will zunächst nichts wissen<br />

vom Angebot des Menschenhändlers. Doch dann<br />

kommt ein harter Tessiner Winter und Giorgios<br />

Mutter wird schwer krank. Die Familie hungert.<br />

Und so wird Giorgio <strong>für</strong> nur zwanzig Franken an<br />

einen Kaminfeger nach Mailand verkauft. Für<br />

den Jungen beginnt eine elende Zeit. Die Hausherrin<br />

duldet ihn kaum, prügelt viel und spart noch<br />

mehr am Essen und tagsüber muss er die heißen,<br />

engen Schlote der Mailänder Bürger fegen.<br />

Schwarz wird er bald, wie die anderen Kaminfegerjungen<br />

– und wie sie wird Giorgio ein Mitglied<br />

des Bundes der Schwarzen Brüder. Durch die Hilfe<br />

seiner Bundesbrüder gelingt Giorgio die Flucht<br />

und er kann ein neues Leben beginnen.<br />

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts werden Tessiner<br />

Jungen als Kaminfeger nach Mailand verkauft.<br />

Nur wenige <strong>von</strong> ihnen überleben die harte, gefährliche<br />

Arbeit und die brutale Behandlung<br />

durch ihre Dienstherren.<br />

Dass Giorgios Geschichte weit mehr ist als ein<br />

historischer Skandal, belegen die offiziellen Angaben<br />

der Kinderhilfsorganisationen: Über 150<br />

Millionen Kinder arbeiten heute – viele <strong>von</strong> ihnen<br />

unter ausbeuterischen Bedingungen in Minen, Fabriken,<br />

auf Plantagen oder als Dienstmädchen.<br />

MARIT TÖRNQVIST<br />

Eine kleine Liebesgeschichte<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />

UA: Melika Ramic 2010<br />

Ein Mädchen, eine junge Frau sitzt auf einem<br />

Pfahl am Meer. Sie sieht die Schiffe vorbeiziehen,<br />

große und kleine, bunte und traurige. Sie lässt<br />

Wind und Regen über sich hinwegziehen. Sie<br />

träumt und hält Ausschau nach ihrem eigenen<br />

Leben. Aber das Leben wird nicht angespült wie<br />

Treibholz. Als all ihre Gedankengebäude einstürzen,<br />

fasst sie endlich den Mut, aufzubrechen. Eine<br />

poetische Geschichte, deren Bilder <strong>von</strong> großer<br />

Theatralität sind.<br />

EDWARD VAN DE VENDEL<br />

Twice oder Cooler als Eis<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Carolina<br />

Gleichauf; 3 D - 2 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />

Gus und Cal sind Zwillinge, Twins, sie sind<br />

„Twice“ – und „cooler als Eis“. Genau wie ihre<br />

Musik. Außer Musik machen die beiden auch<br />

noch Frau Breedwisch das Leben schwer. Stimmt<br />

schon, die Breedwisch ist wirklich ‚uncool‘. Und<br />

ausgerechnet sie musste die Vertretung <strong>für</strong> ihren<br />

wahnsinnig tollen Lehrer Monty übernehmen.<br />

Aber Gus und Cal gehen in ihrem Protest gegen<br />

sie trotzdem zu weit, weil sie gar nicht bemerkt<br />

haben, wie groß ihr Einfluss in der Klasse ist und<br />

welche Gruppendynamik sie auslösen können.<br />

Als sie beginnen, den angerichteten Schaden wieder<br />

gutzumachen, müssen sie sich deshalb zuerst<br />

selbst in Frage stellen. Ehrlich gesagt spielt dabei<br />

auch Levineke, die sehr interessante Tochter vom<br />

Nachbarn Kars, eine gewisse Rolle. Schließlich<br />

wachsen Gus und Cal über sich selbst hinaus. Dabei<br />

kommt ihnen übrigens die Hydraulik zu Hilfe:<br />

Etwas Kleines kann etwas sehr Großes hochheben!<br />

Sogar die Breedwisch geht am Ende in die<br />

Luft, dieses Mal aber ganz anders.<br />

Was ich vergessen habe<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Andreas<br />

Steudtner nach der Übersetzung ins Deutsche<br />

<strong>von</strong> Rolf Erdorf; 2 D - 2 H; ab 10 Jahren;<br />

UA: Staatstheater Braunschweig 2010<br />

Elmer Jonas de Jong ist elf Jahre alt und er wird oft<br />

rot. Eigentlich fast immer. Es scheint in den Füßen<br />

zu beginnen und dann läuft er langsam heiß<br />

und strahlt in Stereo nach links und rechts. Soscha<br />

sagt, das sei toll, weil er so ihre „rote Ampel“<br />

sein könne. Soscha, die Neue, hat sich einfach so<br />

neben Elmer gesetzt, weil er nett ist. Küssen wird<br />

sie ihn erst, wenn er es will, sagt Soscha. Und Elmer<br />

wird schon wieder rot. Soscha will eine Menge<br />

wissen. Zum Beispiel, warum Elmer nicht <strong>von</strong><br />

seinem Opa Remmelt erzählen mag. Sein Opa,<br />

der Zigarren rauchte und Seemanslieder sang<br />

und Elmer auf den Knien reiten ließ! Wie kann es<br />

denn sein, dass dieser Opa einfach alles vergessen<br />

hat und niemanden mehr erkennt? Elmer ist hilflos<br />

und traurig. Doch als er und Soscha auf Opas<br />

alten Tonbändern eine Frauenstimme hören, die<br />

„<strong>für</strong> Remmelt“ ein französisches Gedicht spricht,<br />

beginnen sie eine Suche nach verlorenen Erinnerungen.<br />

Und Elmer findet einen Weg, die Vergangenheit<br />

wieder lebendig werden zu lassen – so<br />

lebendig wie seine eigene Gegenwart plötzlich ist.<br />

Das gleichnamige Buch erhielt 2004<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI<br />

Hasenland<br />

1 D - 1 H (Doppelbesetzung), Klassenzimmerstück<br />

ab 7 Jahren, UA: Comedia Köln, 16.02.2013<br />

Sara trödelt nach der Schule. Sie hat keine Lust,<br />

nach Hause zu gehen. Denn ihre Eltern sind entweder<br />

weg, streiten sich oder essen scheußlich gesunde<br />

Sachen aus dem Bioladen. Sara hasst die braunen<br />

Bioladentüten und sie liebt Chips! Auch Ayhan<br />

hat es nicht eilig, denn zuhause muss er auf seine<br />

Geschwister aufpassen. Überhaupt ist ihm seine<br />

Familie hauptsächlich peinlich, denn die Frauen<br />

tragen ständig Kopftücher und sein Vater kann<br />

kein Deutsch. Ayhan hasst es, deswegen ständig<br />

aufzufallen. So nähern sich Sara und Ayhan einander<br />

vorsichtig an, machen sich ein Spiel aus dem,<br />

was sie lieben und was sie hassen. In der kurzen<br />

Zeit zwischen Schulschluss und Heimweg entdecken<br />

sie Ähnlichkeiten und Unterschiede. Sie erfinden<br />

eine eigene Welt, in der sie nicht mehr Junge<br />

und Mädchen, Deutsche und Türke sind, sondern<br />

Hasenfreunde im Hasenland. Doch dann ziehen<br />

Saras Eltern mal wieder um, wie immer, wenn sie<br />

gerade Freunde gefunden hat. Und Ayhan ist allein<br />

in Hasenland – <strong>bis</strong> Hamid kommt.<br />

Während die knappen, schnellen Dialoge spontan<br />

und kindlich wirken, sind sie äußerst kunstvoll<br />

geformt und geführt. Sie sind prägnant und<br />

lassen doch genügend Raum <strong>für</strong> Phantasie und<br />

Spiel. Gerade dadurch eröffnet das Stück die<br />

Möglichkeit, über ‚Integration’ und ‚Kultur’ jenseits<br />

<strong>von</strong> deterministischen Bildern und Zuschreibungen<br />

nachzudenken. Vor allem anderen sind<br />

Sara, Hamid und Ayhan drei Kinder, die einander<br />

wahrnehmen wollen, die im anderen nicht per se<br />

nur das Eigene (oder dessen Negation) suchen,<br />

sondern einfach einen Freund, mit dem sie in die<br />

Zukunft schauen wollen.<br />

Hasenland: Comedia Köln © MEyER ORIGINALS<br />

You will find a list of available international rights on<br />

www.kindertheater.de/foreign-rights.html


Nennt mich Pip: Stadttheater Bremerhaven © Heiko Sandelmann


Klassiker – neu erzählt<br />

„Eure Abenteuer, gehen mich nichts an!“ (Kinder des Odysseus)<br />

LEE BEAGLEy<br />

ANNA SIEGROT<br />

Nennt mich Pip<br />

Inspiriert durch den Roman „Moby Dick“<br />

<strong>von</strong> Herman Melville; 1 D - 2 H (Doppelbesetz.;<br />

ab 8 Jahren; UA: JUP – Junges Theater im<br />

Pferdestall, Stadttheater Bremerhaven,<br />

14.06.2012 (Regie: Lee Beagley)<br />

Kapitän Ahab jagte Moby Dick, den weißen<br />

Wal, mit solch inbrünstiger Besessenheit, dass er<br />

längst nicht mehr wahrnahm, wer schließlich der<br />

Gejagte geworden war. Alles opferte er seinem<br />

Ziel: sein Schiff, seine Mannschaft, sich selbst. Er<br />

verlor jedes Maß, jedes Mitgefühl und er kannte<br />

keine Gnade mehr. Seinen Schiffsjungen Pip, ein<br />

Kind, trieb er in den Wahnsinn, ehe er schließlich<br />

im letzten großen Kampf sein ganzes Schiff, die<br />

Pequod, mit in den Abgrund riss.<br />

150 Jahre später trifft ein Geschäftsmann am<br />

Strand auf zwei unwirkliche Gestalten: auf Min<br />

Jong und Crazy Jane, den Koch der Pequod und<br />

seine Geliebte, die am Strand auf ihn gewartet<br />

hatte, Jahr um Jahr. Sie erzählen ihm eine Geschichte<br />

über die Lust am Abenteuer, über Mut,<br />

Leidenschaft und harte Männer. Der Geschäftsmann<br />

ist fasziniert, er willigt ein, er heuert an:<br />

endlich, aufs Meer hinaus, den Wal jagen, das<br />

Glück jagen! Doch schnell wird die Jagd zur Gier<br />

– nach Reichtum und Erfolg. Und das Wasser ist<br />

rot vom Blut der Wale, vom Blut der Männer, die<br />

ihr Leben gelassen haben, denn schmutzig ist das<br />

Geschäft der Ausbeutung <strong>von</strong> Mensch und Natur.<br />

Crazy Jane und Min Jong spinnen den Mann <strong>von</strong><br />

heute ein in eine alte, gewaltige Geschichte, die<br />

heutiger nicht sein könnte. Unter einem toll gewordenen<br />

Kapitän, in einer toll gewordenen Welt<br />

scheint es beinahe, als wäre der kleine irre Pip der<br />

Einzige, der verstanden hätte.<br />

Robin Hood – Die wahre Geschichte.<br />

Gesponsert <strong>von</strong> dem Sheriff<br />

<strong>von</strong> Nottingham; 3 D - 6 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Theater Dortmund 2009<br />

Lange schon kämpft Robin Hood auf den Kreuzzügen<br />

im Morgenland und der Sheriff herrscht inzwischen<br />

unangefochten über Sherwood Forest.<br />

Den Wald hat er abholzen lassen – zur besseren<br />

Übersicht – und Robins Männer in seinen Dienst<br />

genommen. Will Scarlet ist seines Zeichens opportunistischer<br />

Hofschreiber und bereitet gerade<br />

eine große Muscial-Show vor: „Robin Hood – Die<br />

wahre Geschichte. Gesponsert <strong>von</strong> dem Sheriff<br />

<strong>von</strong> Nottingham“. Da der Hauptsponsor verständlicherweise<br />

in sehr günstigem Licht erscheinen<br />

will, erfordert die Besetzung der Rollen viel Fingerspitzengefühl<br />

– und mitunter ist Little Johns<br />

Hilfe <strong>von</strong> Nöten, der zum Leiter des Sicherheitsdienstes<br />

aufgestiegen ist. Little John allerdings<br />

leidet sehr unter seiner neuen Tätigkeit, zu der<br />

in der Hauptsache das Abschneiden <strong>von</strong> Ohren<br />

gehört. Und während Bruder Tuck nur noch in einer<br />

Weinkiste zuhause ist, verkommen die ruhmreichen<br />

Taten der Merry Men mehr und mehr zu<br />

blassen Legenden. Höchste Zeit also, dass Robin<br />

endlich nach England zurückkehrt, begleitet <strong>von</strong><br />

seinem treuen Freund Ishmael! Doch Robin ist<br />

mittlerweile nicht mehr der Jüngste und die alten<br />

Kriegsverletzungen setzen ihm ordentlich zu.<br />

Als Held taugt er einfach nicht mehr. Ein letztes<br />

Gefecht noch führt er mit seinem Erzfeind und<br />

dann könnte es am Ende heißen: „Der Held ist tot,<br />

es lebe der Held!“. Denn Robins Bogen wird weitergetragen,<br />

<strong>von</strong> der nächsten Generation. Und<br />

die, so bleibt zu hoffen, wird ihren eigenen Weg<br />

finden, das Leben glücklicher und besser werden<br />

zu lassen.<br />

Kinder des Odysseus<br />

Nach Homer; 4 D - 4 H; ab 9 Jahren;<br />

UA: zwinger 3 Heidelberg, 2009<br />

Wenn Homers Heldensaga heute erzählt werden<br />

soll, dann muss der Text <strong>von</strong> der Moderne ausgehen,<br />

um <strong>von</strong> der Gegenwart aus „Licht aufs Vergangene“<br />

werfen zu können: „Ist Valérys These<br />

wahr, das Beste im Neuen entspräche einem alten<br />

Bedürfnis, so sind die authentischen Werke<br />

Kritiken der vergangenen“ (Theodor W. Adorno).<br />

Die Abenteuergeschichte <strong>von</strong> Odysseus erfüllt<br />

viele der ,alten Bedürfnisse‘: Sie bietet eine große<br />

Suche, eine Fahrt ins Ungewisse, Prüfungen,<br />

Kämpfe, Verluste, Gräueltaten und die wahre<br />

Liebe. Wenn diese Geschichte also heute aufgeführt<br />

werden soll – und dazu vor einem jungen<br />

Publikum –, dann muss es gelingen, den vorzivilisatorischen<br />

Mythos ernst zu nehmen und ihn zugleich<br />

aufzuklären. Indem Lee Beagley und Anna<br />

Siegrot den Heldenvater aus der Sicht seines Kindes<br />

– und aller Nachgeborenen – zeichnen, gelingt<br />

dies exemplarisch:<br />

„Kinder werden seit jeher mit den gleichen<br />

Fragen konfrontiert, in deren Mittelpunkt das<br />

Nachdenken über Familie, Vorbilder, die eigene<br />

Identität steht. Durch die Parallelhandlung mit<br />

Protagonisten unserer Zeit, die in den alten Mythos<br />

hinein wirken, werden diese Fragen <strong>für</strong> das<br />

junge Publikum neu aufgeworfen. Und nicht zuletzt<br />

geht es um das große Thema <strong>von</strong> Vergeltung<br />

und Rache. Was oder wen braucht man, um den<br />

Kreislauf <strong>von</strong> „wie du mir, so ich dir“ zu unterbrechen?“<br />

(Alexandra Luise Gesch, Dramaturgin)<br />

MAx EIPP<br />

MARK TWAIN<br />

Huck Finn<br />

Nach Mark Twain; Monolog; ab 10 Jahren;<br />

UA: Max Eipp 2007<br />

Huck Finn lebt seit einiger Zeit bei der Witwe<br />

Douglas, die versucht den Jungen zu ‚zivilisieren‘.<br />

Aber leider stöbert sein Pap ihn dort auf und ist<br />

mächtig scharf auf Finns Belohnung, weil der<br />

doch mit Tom zusammen eine ganze Räuberbande<br />

aufs Kreuz gelegt hatte. Bei Pap hat Huck<br />

nichts mehr zu lachen. Der Alte ist ständig besoffen<br />

und prügelt den Jungen grün und blau.<br />

Als Huck es nicht mehr aushält, inszeniert er geschickt<br />

seine eigene Ermordung und türmt. Auf<br />

der Flucht trifft er Jim, den Sklaven der Witwe,<br />

der vor einem Sklavenhändler da<strong>von</strong>gelaufen<br />

ist. Hucks Südstaatenbewusstsein gerät schwer<br />

durcheinander, weil Jim eigentlich ein prima Kerl<br />

ist. Auf dem Weg in die Freiheit, wächst zwischen<br />

den beiden eine aufrichtige Freundschaft.<br />

Ausgezeichnet mit dem 1. Platz des<br />

Hamburger <strong>Kindertheater</strong>preises 2009<br />

KATJA HENSEL<br />

LEWIS CARROLL<br />

Alice<br />

Nach Lewis Carroll; 4 D; ab 8 Jahren;<br />

UA: Kresch Theater, Krefeld, 2008<br />

Alice folgt dem Pfotenbanduhr tragenden Kaninchen<br />

in jenes seltsame und verkehrte Wunderland.<br />

Dabei begegnet sie einer sprechenden<br />

Wimper, einem verschrobenen Hutmacher, dem<br />

Lächeln einer Katze. Sie alle leben in eigenartigen<br />

und unvereinbaren Welten. Was Alice je über die<br />

Welt gelernt hat, worauf sie sich <strong>bis</strong>her verlassen<br />

konnte, zerfließt auf dieser Reise: Sprache wird<br />

umgedeutet, Regeln gebrochen, Verhältnisse auf<br />

den Kopf gestellt – Logik, Ordnung und Identität<br />

lösen sich auf.<br />

Die komische und widersinnige Fassung <strong>von</strong> Katja<br />

Hensel richtet sich nicht nur an Kinder, sondern<br />

lädt auch Erwachsene dazu ein, ihre allzu bekannte<br />

Welt ins Wanken zu bringen.<br />

So schrieb Lewis Carroll selbst: „Ich habe Grund<br />

zu der Annahme, dass „Alice Abenteuer im Wunderland“<br />

<strong>von</strong> einigen Hundert englischen Kindern<br />

im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren<br />

gelesen worden ist; aber auch <strong>von</strong> Kindern<br />

zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig; auch<br />

noch <strong>von</strong> Kindern zwischen fünfundzwanzig und<br />

fünfunddreißig; und sogar <strong>von</strong> Kindern – und solche<br />

gibt´s! – bei denen weder schwindende Kraft<br />

und Gesundheit, noch das Müde-Werden am<br />

ernsthaften Unernst, am allzu prächtigen Glanz<br />

und am hoffnungslosen Elend des Lebens die reine<br />

Quelle der Freude austrocknen konnten, die in<br />

allen kindlichen Herzen sprudelt.“<br />

„Zu empfehlen <strong>für</strong> Theaterfreunde jeden Alters,<br />

die garantiert keinen pädagogisch gereckten<br />

Zeigefinger entdecken, die sich da<strong>für</strong> aber köstlich<br />

auf hohem Niveau unterhalten lassen können.“<br />

(HANS DIETER PESCHKEN FÜR<br />

DIE RHEINISCHE POST)<br />

HANNES HIRTH<br />

MARK TWAIN<br />

Tom Sawyer und Huckleberry Finn<br />

Nach Mark Twain <strong>für</strong> die Bühne<br />

bearbeitet <strong>von</strong> Hannes Hirth; 4 D - 6 H<br />

(Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />

UA: Kinderfestspiele Giebelstadt, 2002<br />

Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind wahrlich<br />

keine Musterknaben. Doch als sie ein schauerliches<br />

Verbrechen beobachten, kämpfen sie mutig<br />

<strong>für</strong> die Gerechtigkeit!<br />

43


Klassiker <strong>für</strong> Kinder<br />

SELMA LAGERLÖF<br />

Nils Holgersson<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Jana Lissovskaia<br />

und Carmen Walter; 4 D - 5 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Breisacher Festspiele, 1998<br />

Nils Holgersson ärgert gerne die Tiere auf dem<br />

Hof seiner Eltern. Zur Strafe wird er <strong>von</strong> einem<br />

Wichtel in einen Däumling verwandelt. Verzweifelt<br />

reist der winzige Nils reist mit den Graugänsen<br />

nach Lappland und lernt viel über Freundschaft<br />

und Liebe.<br />

JüRGEN NEFF<br />

MIGUEL DE CERVANTES<br />

Don Quijote aus der Mancha<br />

Nach Motiven <strong>von</strong> Miguel de Cervantes;<br />

1 D - 6 H; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

Mit der Naivität seiner Phantasie verteidigt Don<br />

Quijote das Recht, das Leben nicht nur nach den<br />

Maximen der Logik, der Nützlichkeit und der<br />

Tüchtigkeit führen zu müssen. Heute würde man<br />

Don Quijote auffordern, doch endlich „realistisch<br />

zu sein“ – und damit nichts anderes meinen, als<br />

dass die Welt wie sie nun eben sei, akzeptiert werden<br />

müsse.<br />

In dieser originellen Bearbeitung des berühmten<br />

Stoffes vermischt Jürgen Neff nicht nur die Wirklichkeit<br />

mit der Fiktion, sondern es dürfen – wie<br />

im Kinderspiel – beide Prinzipien als legitimer<br />

Zugang zur Welt nebeneinander bestehen bleiben.<br />

Die Kraft eines subjektiven Traumes vom<br />

richtigen Leben können die Gegner, Zauberer und<br />

Nachbarn weder dem Ritter noch dem Hirten<br />

Quijote nehmen.<br />

JüRGEN NOLA<br />

WILLIAM SHAKESPEARE<br />

Hamlets Rache<br />

Ein Krimi <strong>für</strong> Kinder nach William<br />

Shakespeare; 2 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />

Ein Mord, ein Mörder und ein junger Held, der<br />

den Mord rächen soll und der plötzlich vor einer<br />

Welt voller Korruption, Machtbesessenheit und<br />

Intrigen steht – einer Welt, die aus den Fugen ist.<br />

Mit jedem Schritt verstrickt auch Hamlet sich in<br />

neue Untaten. Das Gefüge der Gesellschaft zerbricht<br />

und der faule Staat stirbt mit seinem letzten<br />

Helden.<br />

JüRGEN NOLA<br />

FRIEDRICH SCHILLER<br />

Rodrigos Tod<br />

Ein Politkrimi nach Friedrich Schillers<br />

Don Carlos; 3 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />

Zynische Intrigen, heimliche Verschwörungen,<br />

grausame Machtspiele, verbotene Liebe – in diesem<br />

Umfeld steht die Freundschaft <strong>von</strong> zwei jungen<br />

Männern, dem Thronfolger Don Karlos und<br />

dem Marquis Rodrigo <strong>von</strong> Posa, die in einer fast<br />

aussichtslosen Situation <strong>für</strong> eine bessere Welt<br />

kämpfen wollen.<br />

„Zwei Hemden und<br />

drei Paar Strümpfe.<br />

Den Rest kaufen wir<br />

unterwegs.“<br />

JüRGEN POPIG<br />

JULES VERNE<br />

In 80 Tagen um die Welt<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Jürgen Popig;<br />

1 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Theater Osnabrück,<br />

20.11.2009 (Regie: Henrike Vahrmeyer)<br />

Wir schreiben das Jahr 1873: Durch die letzte<br />

Schienenverlegung zwischen Bombay und Kalkutta<br />

soll es der ,Times‘ zufolge nun theoretisch<br />

möglich sein, in 80 Tagen um die Welt zu reisen.<br />

Der Pünktlichkeitsfanatiker Phileas Fogg macht<br />

die Probe aufs Exempel und wettet mit seinen<br />

Freunden im Club, dass er in der Lage sei, diesen<br />

Zeitplan auf die Minute genau einzuhalten. Ohne<br />

weitere Umstände bricht er zusammen mit seinem<br />

Diener Passpartout in Richtung Dover auf.<br />

Von dort aus reisen sie zu Lande, zu Wasser und<br />

sogar auf einem Elefanten um die Welt. Fogg setzt<br />

sein ganzes Vermögen ein und unter Aufbietung<br />

letzter Kräfte gewinnt er am Ende den Wettlauf<br />

gegen die Zeit - tatsächlich in letzter Minute.<br />

Doch selbst der spröde Phileas Fogg hat noch<br />

viel mehr gewonnen auf dieser Reise als Ruhm,<br />

Ehre und den Wetteinsatz <strong>von</strong> 20.000 Pfund. Er<br />

hat in Passpartout einen aufrichtigen Freund und<br />

in der schönen Inderin Aouda eine große Liebe<br />

gefunden. Den Beweis, wie klein die Welt schon<br />

Ende des 19. Jahrhunderts geworden war, den hat<br />

er angetreten. Doch seine Reise um die Welt zeigt<br />

uns auch, dass sie im Herzen und in der Phantasie<br />

unendlich viel größer ist.<br />

Eine temporeiche Bühnenfassung <strong>für</strong> ein kleines<br />

Ensemble!<br />

JüRGEN POPIG<br />

LEWIS CARROLL<br />

Alice im Wunderland<br />

Nach Lewis Carroll <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />

<strong>von</strong> Jürgen Popig; 4 D - 8 H (Doppelbesetzungen<br />

möglich); ab 10 Jahren;<br />

UA: Schauspiel Stuttgart, 2004<br />

„Jürgen Popig hat aus der Erzählung <strong>von</strong> Lewis<br />

Carroll eine Spielvorlage geschaffen, die sich nicht<br />

damit begnügt, möglichst rasch jene tolldrastische<br />

Gesellschaft aus dem Inneren der Erde abzurufen, wo<br />

das Unbewusste einmal seinen Sitz hatte. Er hat sich<br />

vielmehr darum bemüht, soviel wie möglich <strong>von</strong> den<br />

anarchischen Wort-Verbiegungen und der Unsinnslust<br />

des Originals zu erhalten.“ (ESSLINGER ZEITUNG)<br />

JüRGEN POPIG<br />

CARLO COLLODI<br />

Pinocchio. Ein Stück Holz<br />

Nach Carlo Collodi; 2 D - 4 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Theater Osnabrück, 2008<br />

Jürgen Popig hat die klassische Geschichte bilderreich<br />

und mit viel herzlichem Verständnis <strong>für</strong> die<br />

kindliche Holzpuppe in Szene gesetzt.<br />

„Einmal mehr kommt zum Ausdruck, was dieses<br />

Stück auszeichnet: Nämlich die Balance zu halten<br />

zwischen Einfallsreichtum und Poesie – und<br />

die Freude <strong>für</strong>s Theaterspiel zu entfachen.“<br />

(SYKER ZEITUNG)<br />

CHRISTIAN SCHIDLOWSKy<br />

CARLO COLLODI<br />

Pinocchio<br />

Ein poetisches Spektakel nach Carlo Collodi;<br />

2 D - 3 H - Puppenspiel möglich; ab 8 Jahren;<br />

frei zur UA<br />

Kaum auf der Welt, ruft Pinocchio dem alten<br />

Geppetto schon ein schnelles „Ciao“ zu: „Ich<br />

muss doch spüren, was das Leben ist - / Und was<br />

es heißt, lebendig jetzt zu sein.“ Auf seiner Reise<br />

wird er natürlich <strong>von</strong> Katze Kala und Fritz dem<br />

Fuchs hereingelegt. Seine Nase wächst bei jeder<br />

neuen Lüge – und er lügt viel. Doch langsam,<br />

durch alle vergeblichen Versuche und wilden<br />

Abenteuer hindurch, findet Pinocchio heraus, was<br />

die Liebe und das Leben bedeuten könnten – und<br />

vor allem wer ihn liebt und wen er lieben will.<br />

STEFAN SCHROEDER<br />

Raue See und Roter Teufel<br />

Die Geschichte des Klaus Störtebeker;<br />

1 D - 8 H; ab 12 Jahren<br />

Bei einem Handgemenge unter betrunkenen<br />

Seeleuten gelingt es dem 16-jährigen Jan zufällig,<br />

dem damals noch ehrbaren Seemann Klaus<br />

Störtebeker das Leben zu retten. Dieser gewährt<br />

ihm daraufhin seinen sehnlichsten Wunsch: zur<br />

See zu fahren. Jan heuert auf Störtebekers Schiff<br />

an, nicht ahnend, dass in kurzer Zeit aus dem<br />

ehrbaren Maat der berüchtigtste Seeräuber aller<br />

Zeiten werden wird. Jan vollzieht diesen Wandel<br />

mit, allerdings gerät er immer mehr in Gewissenskonflikte<br />

und zusehends in gefährliche Auseinandersetzungen<br />

mit Störtebeker.<br />

STEFAN SCHROEDER<br />

THEODOR FONTANE<br />

Effi Briest<br />

2 D - 4 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Effi Briest ist 17, als die Heirat mit dem viel älteren<br />

Baron <strong>von</strong> Instetten arrangiert wird. Sie fühlt sich<br />

in ihrem neuen Zuhause und in ihrer neuen Rolle<br />

nicht wohl, bräuchte Aufmerksamkeit und Liebe.<br />

Doch Instetten behandelt sie mehr wie ein Kind<br />

denn als seine gleichberechtigte Frau, er will sie<br />

erkennbar ‚erziehen‘. Und so stürzt sich Effi in<br />

die Arme des Majors und Lebemannes Crampas.<br />

Als diese Affaire Jahre später bekannt wird, tötet<br />

44


Instetten den Major im Duell und verstößt seine<br />

Frau, weil es das „Gesellschafts-Etwas“ so fordere.<br />

Auch ihre Eltern brechen aus Sorge um gesellschaftliche<br />

Nachteile den Kontakt zu ihr ab. Als<br />

sie Effi drei Jahre später doch noch nach Hause<br />

holen, ist es bereits zu spät.<br />

Theodor Fontane zeigt schonungslos, wohin<br />

das Ausagieren gesellschaftlicher Normen und<br />

Zwänge führen kann. Ohne ausreichende Reflektion<br />

und Rücksicht auf individuelle Beziehungen,<br />

das Streben nach Glück und schließlich auf die eigenen<br />

Bedürfnisse, fallen die Eltern Briest und Instetten<br />

niemals aus ihren normierten (und damit<br />

auch normativen) Rollen. Dass sie im Grunde immer<br />

wissen, was sie tun, macht sie höchstens noch<br />

zu tragischen Figuren, deren Bedauern am Ende<br />

zwar aufrichtig, aber nichtssagend ist. Auf der<br />

Folie des ausgehenden 19. Jahrhunderts entwickelt<br />

sich eine zeitlose Geschichte um den Widerstreit<br />

zwischen Gefühl und gesellschaftlichem<br />

Zwang, an dem ein junger Mensch zugrunde geht.<br />

STEFAN SCHROEDER<br />

E.T.A. HOFFMANN<br />

Nussknacker und Mäusekönig<br />

Nach E.T.A. Hoffmann; 2 D - 3 H;<br />

ab 6 Jahren; UA: Naturbühne Hohensyburg<br />

Marie muss an Weihnachten krank das Bett hüten.<br />

Sie kann ihren Eltern einfach nicht begreiflich<br />

machen, dass wirklich eine böse Mäusearmee<br />

nachts das Kinderzimmer in ein Schlachtfeld verwandelt<br />

hat. Das war doch beileibe kein Fiebertraum!<br />

Sondern der fiese Mäusekönig, der auf Maries<br />

Nussknacker Theodor Jagd gemacht hat. Nur<br />

der seltsame Herr Droßelmeier glaubt Marie und<br />

erzählt ihr die Geschichte <strong>von</strong> der jungen Prinzessin<br />

Pirlipat, die einst vom wütenden Mäusekönig<br />

selbst in einen Nussknacker verwandelt worden<br />

war. Nur wenn sie am Tag vor Weihnachten genau<br />

um Mitternacht die geheimnisvolle Nuss Krakatuk<br />

essen würde, wäre sie geheilt. Ein junger,<br />

ehrbarer Mann müsse sie <strong>für</strong> sie knacken.<br />

Der junge Mann, dem dies gelang, hieß … Theodor.<br />

In der Bühnenbearbeitung <strong>von</strong> E.T.A. Hoffmanns<br />

Märchenklassiker hält die Fantasie Einzug in Maries<br />

Alltagswelt und verwebt zwei Geschichten zu<br />

einem Abenteuer mit weihnachtlichem Ausgang.<br />

STEFAN SCHROEDER<br />

WILLIAM SHAKESPEARE<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Ein Märchenspiel nach William Shakespeare;<br />

6 D - 6 H; ab 10 Jahren; UA: Theater<br />

Vogelweide, Wels, 2001<br />

Mit viel Esprit und Situationskomik erzählt<br />

Stefan Schroeder das berühmte Stück <strong>für</strong> Kinder<br />

und Jugendliche neu.<br />

STEFAN SCHROEDER<br />

VICTOR HUGO<br />

Quasimodo<br />

Frei nach Victor Hugos<br />

„Der Glöckner <strong>von</strong> Notre-Dame“;<br />

3 D - 7 H; ab 12 Jahren, frei zur UA<br />

„So einer kann doch kein Mensch sein!“: Quasimodo,<br />

der Hässliche, das Monster, der Bucklige,<br />

Ausgeburt der Hölle, ein Freak. Seit 16 Jahren lebt<br />

der so Genannte schon bei Frollo, dem Priester<br />

<strong>von</strong> Notre-Dame. Stündlich läutet er dort die Glocken,<br />

halb taub geworden <strong>von</strong> ihrem Dröhnen. Er<br />

ist längst kein Kind mehr, und er vertraut Frollo<br />

nicht mehr blind. Doch Quasimodo kennt nur<br />

ihn, niemand sonst hat je mit ihm gesprochen,<br />

niemand außer Frollo sah ihn je ohne Entsetzen<br />

an. Bis er Esmeralda trifft, die schöne, tanzende<br />

Esmeralda. Zum ersten Mal in seinem Leben versucht<br />

Quasimodo einen Dialog, lernt er Gefühle<br />

kennen und das Vertrauen in einen anderen Menschen.<br />

Doch man schreibt das Jahr 1482 und <strong>für</strong><br />

eine Hexe und einen Hässlichen kann es in dieser<br />

Zeit kein glückliches Ende geben. Denn beide<br />

entsprechen nicht dem, was die Gesellschaft als<br />

„Mensch“ definiert hat.<br />

Der messende Blick <strong>von</strong> heute sieht gemeinhin<br />

keine Hexen und Monster mehr. Doch ist damit<br />

die Geschichte des unglücklichen Glöckners <strong>von</strong><br />

Notre-Dame längst nicht aus der ‚Mode’ gekommen.<br />

An ihrem Beispiel kann die Selbstverständlichkeit<br />

thematisiert werden, mit der wir Urteile<br />

über Körper und Seelen fällen; nach Kriterien, die<br />

uns ganz ‚natürlich’ erscheinen. Doch steckt in<br />

jedem Bemessen und Beurteilen eines Menschen<br />

bereits die Anmaßung, ihn beherrschen zu können:<br />

„Die jüdische Tradition vermittelt die Scheu, einen<br />

Menschen mit dem Meterstab zu messen, weil man<br />

die Toten messe – <strong>für</strong> den Sarg. Das ist es, woran die<br />

Manipulatoren des Körpers ihre Freude haben. Sie<br />

messen den anderen, ohne es zu wissen, mit dem<br />

Blick des Sargmachers. Sie verraten sich, wenn sie<br />

das Resultat aussprechen: sie nennen den Menschen<br />

lang, kurz, fett und schwer.“ (T. W. ADORNO)<br />

„ Flieg mit in die Freiheit.“<br />

(Nils Holgersson)<br />

junges<br />

theater<br />

im verlag <strong>für</strong> kindertheater<br />

TAMARA BACH<br />

Marsmädchen<br />

Zur individuellen Dramatisierung und in einer<br />

Bearbeitung <strong>für</strong> Jugendclub <strong>von</strong> Isabel Dorn;<br />

5 D - 2 H; ab 12 Jahren; UA: junges schauspiel<br />

am Deutschen Theater Göttingen, 2009<br />

Miriam ist einfach immer „mittendrin“. Sie ist<br />

nicht sensationell schön und auch nicht hässlich,<br />

in manchen Fächern gut, in anderen nicht, ein<br />

<strong>bis</strong>schen beliebt, ein <strong>bis</strong>schen unbeliebt. Und sie<br />

war immer schon da, in der Kleinstadt geboren<br />

und aufgewachsen. Sie kennt das alles und langweilt<br />

sich entsetzlich. Manchmal wäre sie gerne<br />

vom Mars, manchmal fühlt sie sich als käme sie<br />

vom Mars. Doch dann kommt Laura aus Köln an<br />

die Schule, die lässige und selbstbewusste Laura.<br />

Und Miriam kann es kaum glauben, dass Laura<br />

sie mag: Laura und Miriam, Freundinnen! Die<br />

Mädchen gehen tanzen, trinken zu viel Kaffee,<br />

lachen und reden. Miriams Leben wird plötzlich<br />

schön. So schön wie Laura. Ein Bauchgefühl, ein<br />

Marsgefühl.<br />

Das gleichnamige Buch wurde 2004<br />

mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

MARTIN BALTSCHEIT<br />

Wachmann, pass auf!<br />

1 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Ensemble Imp:Art,<br />

Wien (im Theater Akzent Wien), 19.11.2013,<br />

Regie: Michaela Obertscheider<br />

Ein junger Mann baut gerne Sandschlösser am<br />

Strand, nicht irgendwelche unbedeutenden Sandburgen,<br />

sondern echte Architektur, Kunst! Und<br />

er beobachtet dabei die Mädchen, die elegant auf<br />

ihren Brettern über die Wellen reiten. Eine <strong>von</strong><br />

ihnen bittet ihn, kurz mal auf ihr Brett aufzupassen<br />

– ein schönes Brett, teuer, retro, lackiert. Und<br />

der junge Mann wacht, stundenlang, tagelang.<br />

Diese Geschichte beginnt, sich zu verselbständigen.<br />

Der junge Mann kommt so richtig in Fahrt,<br />

er nimmt seine Aufgabe ernst, sehr ernst – er würde<br />

das Brett sogar mit seinem Leben verteidigen.<br />

Er zieht eine Grenze, baut eine Mauer und steht<br />

stramm vor seinem Wachhaus, ein durch und<br />

durch vorbildlicher Wachmann. Niemand darf<br />

45


junges theater<br />

rein, niemand raus, so einfach ist das. Auch als<br />

der Wachmann Besuch bekommt <strong>von</strong> einem alten<br />

Mann, der ihn in immer neuen Rollenspielen<br />

zu überreden versucht, das Tor zu öffnen, bleibt<br />

er standhaft. Doch das allerletzte Spiel funktioniert,<br />

der Wachmann lässt sich verführen und<br />

schon überrollt die feindliche Armee das Land.<br />

Danach ist eigentlich alles wie zuvor und beinahe<br />

würde der treue Wachmann seinen Posten wieder<br />

aufnehmen, denn wie schön ist es, wenn jemand<br />

Wache hält, wie sicher und geborgen fühlen wir<br />

uns dann.<br />

Martin Baltscheit hat ein Stück über die inneren<br />

und äußeren Grenzen geschrieben. Darüber, wie<br />

schwer es sein kann, als junger Mensch aus dem<br />

meist sicheren Gefüge der Kindheit herauszutreten.<br />

Viel einfacher erscheint es uns manchmal,<br />

einfach im Altbekannten zu verweilen und nie<br />

über die Mauern zu klettern, die uns schützend<br />

und eng umgeben – my home is my castle. In<br />

assoziativen Spielen lässt der Autor seine Figur<br />

wachsen. Der junge Mann darf sich ausprobieren,<br />

aber er muss auch die Risiken durchleben, die wir<br />

‚im Freien‘ manchmal eingehen. Am Ende wartet<br />

ein sonniger Strand und das sanft rauschende<br />

Meer auf den jungen Mann – was immer er damit<br />

anfangen mag.<br />

Neue Heimat<br />

1 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Das Mädchen Jasmin, ihr Ex-Freund Bono, der<br />

Türke Frank (amerikanisch ausgesprochen) und<br />

ein alter Mann finden sich plötzlich in einer ungewöhnlichen<br />

und recht unangenehmen Situation<br />

wieder: Nach einem Diskobesuch fährt Frank<br />

sie leider alle gegen den einzigen Baum zwischen<br />

Bergheim und Dierdorf. In einem kargen Jenseits<br />

warten sie nun auf das Jüngste Gericht, jeder auf<br />

seine Weise. Sie versuchen einander in schnellen<br />

und durchaus respektlosen Dialogen vom richtigen<br />

Glauben zu überzeugen oder da<strong>von</strong> abzubringen.<br />

Und sie sind zugleich noch ganz mit dem<br />

vergangenen Leben beschäftigt, mit dem was sie<br />

taten und gern getan hätten. Das große Strafgericht<br />

entpuppt sich schließlich eher als Komödie,<br />

doch Bestand hat hingegen der Glaube an die<br />

Freundschaft. So gibt es <strong>für</strong> alle ein unerwartetes<br />

Happy End.<br />

Die besseren Wälder<br />

2 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater 2012<br />

Ferdinand ist ein Wolf, der bei den Schafen aufwächst.<br />

Was ist er also? Ein Wolf im Schafspelz,<br />

ein Schaf mit Wolfsfell? Er springt über Zäune,<br />

das tun Schafe nicht. Es ist nicht richtig. Und das<br />

war schon immer so. Er singt schöner als alle anderen<br />

das „Schafe Maria“. So ist es richtig, das hat<br />

Tradition! Wer also ist Ferdinand?<br />

Als seine Freundin tot aufgefunden wird, gerät<br />

er unter Verdacht. Ein Wolf ist und bleibt ein<br />

Wolf. Das Töten liegt ihm im Blut, das weiß man<br />

doch. Das war schon immer so. Ferdinand flieht.<br />

Er flieht zu den Wölfen. Er will einer <strong>von</strong> ihnen<br />

werden. Aber die klugen Wölfe wollen verdammt<br />

gerne ‚Schafe‘ sein: warme Heizdecken, schicke<br />

Kleider, Krankenversicherung … Dass ihr Leben<br />

hart ist, machen sie zur Tugend, zur Tradition. So<br />

ist es halt.<br />

Eine Gans, die behauptet, ein Fuchs zu sein; und<br />

ein Bär, der eine Biene ist: In der Selbstverständlichkeit,<br />

mit der sie sind, wer sie sein wollen, bleiben<br />

sie die wahrhaft Vernunftbegabten in Martin<br />

Baltscheits Stück. Denn Vieles wird heute gerne<br />

über die sogenannte „Natur“ gesagt, über das „So<br />

bin ich halt“. Und zu selten wird gefragt: Warum<br />

soll ich so sein? Und warum denn kann es keine<br />

Welt ohne Zäune geben mit Heizdecken <strong>für</strong> alle:<br />

‚Allen nach ihren Bedürfnissen, alle nach ihren<br />

Fähigkeiten.‘<br />

Deutscher Jugendtheaterpreis 2010<br />

KIRSTEN BOIE<br />

Nicht Chicago. Nicht hier<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller;<br />

2 D - 3 H; ab 11 Jahren; UA: Theater an der<br />

Parkaue, Berlin, 12.06.2012 (Regie: Kay Wuschek)<br />

Als Karl neu in die Klasse kommt, ist Niklas zunächst<br />

fasziniert <strong>von</strong> ihm. Denn Karl ist cool und<br />

lässig, er raucht schon und lässt die Klassenlehrerin<br />

gekonnt auflaufen. Doch als Niklas dann<br />

gemeinsam mit Karl an einem Unterrichtsprojekt<br />

arbeiten soll, ändert sich die Stimmung schlagartig.<br />

Karl nimmt sich, was ihm nicht gehört, er lügt,<br />

betrügt und bedroht Niklas immer offensiver.<br />

Karl schreckt weder vor psychischem Terror noch<br />

vor körperlicher Gewalt zurück, seine Ausbrüche<br />

sind unvorhersehbar und unmotiviert. Karl ist<br />

böse und zwar ohne jeden ersichtlichen Grund.<br />

Niklas versucht, sich seinen Eltern und seiner Lehrerin<br />

anzuvertrauen. Doch die glauben ihm nicht:<br />

Die Geschichten vom ‚bösen‘ Karl klingen zu unglaubwürdig<br />

<strong>für</strong> die Erwachsenen, die gewohnt<br />

sind, an Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion<br />

zu glauben. Das Irrationale passt nicht in<br />

ihren vermeintlich so rationalen Umgang mit der<br />

Welt. Man sei doch hier nicht „in Chicago“, wo es<br />

die sprichwörtlichen bösen Buben gäbe. Als die<br />

Eltern ihrem Sohn endlich glauben müssen, weil<br />

sie mit eigenen Augen sehen, wozu Karl fähig ist,<br />

da hat Niklas schon den sicheren Boden unter den<br />

Füßen verloren. Nein, er ist nicht in Chicago, aber<br />

hier, in seiner bekannten und vertrauten Welt, ist<br />

er auch längst nicht mehr.<br />

Michael Müller hat dieses bekannte und viel gelesene<br />

Buch, das bereits 1999 veröffentlicht wurde,<br />

erstmals <strong>für</strong> die Bühne dramatisiert. Die Geschichte<br />

hat seit ihrem Erscheinen nichts an Aktualität<br />

verloren, im Gegenteil: Schikanen, Hänseleien<br />

und ‚Mobbing‘ an Schulen sind in den letzten Jahren<br />

immer stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit<br />

gerückt worden.<br />

„Ist es Schwarz-Weiß-Malerei, einen Jungen zu zeigen,<br />

der nichts als grausame Absichten hat? Mag<br />

sein, aber die Wirklichkeit spart <strong>bis</strong>weilen auch an<br />

Farbe. Und genau darum geht es Boie: das Fatale<br />

des Appeasements zu zeigen, das die Eltern und<br />

auch die Lehrerin in totaler Verkennung der Verhältnisse<br />

betreiben. (...) Manchmal aber gibt es Gut<br />

und Böse, Opfer und Täter, und nichts dazwischen.“<br />

(PATRICK WILDERMANN, DER TAGESSPIEGEL)<br />

MELVIN BURGESS<br />

Doing it<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nicola Bongard<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong><br />

Andreas Steinhöfel; 3 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: junges schauspiel am Deutschen Theater<br />

Göttingen, 2008<br />

Ben und die Miss tun es heimlich (weil sie seine<br />

Lehrerin ist). Jon findet Deborah eigentlich ganz<br />

nett und auf jeden Fall wahnsinnig anziehend.<br />

Aber: sie ist fett! (Ok, mindestens mollig.) Dino’s<br />

got the look – er „ist es einfach“. Keiner ist so lässig<br />

und sexy wie er. Doch Dino hat nur Augen <strong>für</strong><br />

Jackie. Jackie ist schön und klug – und lässt sich<br />

zwar mit ihm ein, ihn aber nicht ran (weshalb<br />

Dino es mit Zoe/Siobhan treibt).<br />

Melvin Burgess erzählt <strong>von</strong> den sexuellen Fantasien<br />

und Praktiken der Teenager in vollkommen<br />

überdeterminierter Redseligkeit. Nicola Bongard<br />

hat daraus einen schnellen Bühnentext entwickelt,<br />

der dem obsessiven Treiben der Hauptfiguren<br />

freien Lauf lässt: Sie sind ungestüm, (über)ängstlich<br />

und auftrumpfend, schüchtern und albern<br />

und meistens ganz schön ‚frauenverachtend’. Und<br />

sie wirken dabei oft freiwillig und unfreiwillig<br />

ausgesprochen komisch. Sympathie ist, schreibt<br />

Ivan Nagel, „Liebe Gottes zu den Leidenden und<br />

Liebe des Komikers zu seiner Bühnenfigur“. Und<br />

Burgess liebt seine Figuren wahrhaftig. So sehr,<br />

dass auch die Zuschauenden im Lauf des Stückes<br />

immer mehr sehen, hören und spüren, dass Ben,<br />

Jon, Dino, Jackie und Deb auf einer großen und<br />

schönen Suche sind: nach ihrer Form <strong>von</strong> Liebe<br />

und Körperlichkeit, Selbstachtung und Respekt.<br />

VALéRIE DAyRE<br />

C’est la vie, Lili<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nicola Bongard<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong><br />

Maja <strong>von</strong> Vogel ; 1 D - 2 H; ab 12 Jahren;<br />

UA: junges schauspiel am Deutschen Theater<br />

Göttingen, 2010<br />

Lili sagt, sie habe gleich gemerkt, dass etwas nicht<br />

stimmte. Ihre Eltern schauten sich auf dem Autobahnrastplatz<br />

die ganze Zeit so komisch an. Und<br />

dann haben sie Lili dort einfach ausgesetzt – wie<br />

einen Hund. Sind alleine weitergefahren, den drei<br />

Wochen Urlaub im Süden entgegen.<br />

Lili beginnt den Tagebuchbericht dieser Havarie<br />

am Dienstag, den 31. Juli. Sie beschreibt, wie sie<br />

sich auf dem Rastplatz einzurichten beginnt und<br />

welche Geschichten sie erfindet, um unentdeckt<br />

zu bleiben. Bis ihre Eltern am 24. August wiederkommen.<br />

Doch hier endet die Geschichte nicht.<br />

Denn im nächsten Moment liegt Lili am Strand,<br />

im Urlaub mit ihren Eltern und schreibt Tagebuch.<br />

Vermutlich.<br />

Die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte<br />

ist ein bekanntes Stilmittel. Doch Valérie Dayre<br />

46


„Was Schlimmeres als alt gibt’s doch gar nicht.“ (Doing it)<br />

junges theater<br />

wählt es mit gutem Grund: Denn durch das Spiel<br />

mit den Erzählebenen und -perspektiven gelingt<br />

ihr eine schmerzlich genaue Vollzugsgeschichte<br />

der Pubertät. Die 12-jährige Lili lebt in einem<br />

<strong>für</strong> sie präzedenzlosen Ausnahmezustand. Was<br />

früher als gegeben gelten konnte, ist heute plötzlich<br />

nicht mehr verlässlich, jede Aussage könnte<br />

zugleich auch eine Lüge sein. Wer ist denn Lili<br />

und wer sind die Menschen um sie herum, die,<br />

eben noch vertraut, plötzlich fremd geworden<br />

sind? Könnten sie im nächsten Moment einfach<br />

verschwinden?<br />

„Was, zu guter Letzt, ist eigentlich das Leben?<br />

Die Autorin hat klug die klare Antwort darauf<br />

verweigert und dem Nachdenken darüber viel<br />

Raum gelassen.“ (DEUTSCHLANDFUNK)<br />

Das Buch erscheint unter dem Titel „Lilis<br />

Leben eben“ im Carlsen <strong>Verlag</strong> und erhielt<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis 2006<br />

ZORAN DRVENKAR<br />

Die zweite Chance<br />

2 D - 2 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: Hans Otto Theater Potsdam, 2000<br />

Tess und Martin wurden als Teenager <strong>von</strong> ihrem<br />

Vater aus dem Haus geworfen. Tess, weil sie<br />

Frauen liebt und Martin, weil er, der „Schwächling“,<br />

den Ernst des Lebens kennen lernen solle.<br />

Nach dem plötzlichen Tod des Vaters treffen beide<br />

zum ersten Mal wieder im Elternhaus zusammen.<br />

Tess, voller ungelöster Wut auf den Alten<br />

– und reichlich betrunken – klaut nachts seine<br />

Leiche aus dem Bestattungsinstitut. Sie „setzt“ ihn<br />

sich gegenüber an den Tisch und beginnt ein Gespräch<br />

über die Vergangenheit. Eine alberne Kindergeschichte<br />

fällt ihr ein, die der Vater oft erzählt<br />

hat: Über einen Zauberer, der seinen toten Freund<br />

mit Hilfe einer Zauberlinse wieder ins Leben holt.<br />

Tess probiert es. Es funktioniert. Leider – denn<br />

der Alte ist wieder ganz er selbst. Mit Tricks und<br />

Manipulationen versucht er, seiner Familie eine<br />

zweite Chance abzuluchsen. Wenn nur einer ihm<br />

die Stimme gäbe, dann dürfte er ins Leben zurück.<br />

Im Verlauf der makabren und sarkastischen<br />

Auseinandersetzung über die Familiengeschichte,<br />

emanzipieren sich Tess und Martin ein zweites<br />

Mal – das ist ihre Chance.<br />

Traumpaar<br />

Theaterstück in 8 Szenen; 4 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: Theater an der Parkaue, Berlin, 2006<br />

Der 15-jährige Ricki wohnt mit der attraktiven<br />

Cindy auf dem elterlichen Dachboden. Nur bei<br />

ihr fühlt er sich geborgen. Sie wird ihn auch<br />

nicht verlassen, wie seine Mutter, die die Familie<br />

mit einem Scheidungskrieg überzogen hat, denn<br />

seine „große Liebe“ ist eine Schaufensterpuppe.<br />

Und obwohl Cindy die einzige zu sein scheint,<br />

die weiß, was Liebe bedeutet, wird sich Ricki am<br />

Schluss des Stückes der Realität stellen und Cindy<br />

allein zurücklassen.<br />

„Der Autor schafft hier absurde und zugleich<br />

alltägliche Figuren, überraschend verstrickt in ein<br />

komplexes Gebilde <strong>von</strong> Verbindungen, Beziehungen<br />

und Freundschaften. Die Themen der<br />

Partnerwahl, der Bewältigung <strong>von</strong> gescheiterten<br />

Liebesbeziehungen und der Neuorientierung<br />

werden humorvoll und leicht erzählt, ohne dabei<br />

bagatellisiert zu werden.“ (Aus der BEGRÜNDUNG<br />

DER JURY des Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreises<br />

2004)<br />

Gewinner des Münchner<br />

Jugend-Dramatikerpreises 2000<br />

2. Platz des Baden Württembergischen<br />

Jugendtheaterpreises 2004<br />

Cengiz & Locke<br />

6 D - 12 H; ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater,<br />

Berlin, 2006; geeigneet <strong>für</strong> Jugendclub<br />

Cengiz schießt aus dem Auto heraus. Wegen der<br />

Yugos. Auf die Yugos. Mit denen seine Clique im<br />

Bandenkrieg ist – das ist schon immer so gewesen.<br />

Locke ist im Auto mit dabei, wie immer. Die<br />

beiden sind unzertrennlich, auf ihre Weise jedenfalls.<br />

Beide wollen auf dem Kiez ihr beschissenes<br />

Zuhause vergessen. Und sie wollen cool sein, auf<br />

jeden Fall und um jeden Preis. Aber die Schüsse<br />

gingen zu weit. Die feindlichen Linien werden<br />

unscharf. Wer hat schließlich Jasmin getötet, die<br />

einzige Zeugin? Alle jagen Cengiz. Und Locke beweist<br />

seine Freundschaft. Am Ende werden sich<br />

die beiden entscheiden müssen, auf welcher Seite<br />

sie stehen. Seite an Seite.<br />

Die Inszenierung des Stücks <strong>von</strong> Frank<br />

Panhans <strong>für</strong> das GRIPS Theater erhielt den<br />

FAUST 2007 <strong>für</strong> die beste Regie im Kinder- und<br />

Jugendtheater<br />

MAx EIPP<br />

MARK MONHEIM<br />

Alles Isy<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Alice Quadflieg;<br />

2 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Es könnte ein perfekter Sommer sein <strong>für</strong> Jonas,<br />

Isy, Martin, Lenny und Nora. Die Sonne scheint,<br />

die Stimmung ist gut. Lenny ist vielleicht etwas<br />

schräg drauf, aber er bringt Stimmung in die<br />

Clique. Nora besorgt den Stoff aus der Apotheke<br />

ihrer Eltern. Jonas flirtet mit Isy - und Isy ist einfach<br />

sexy. Es könnte auch die perfekte Party sein<br />

in jenem Sommer: gute Musik, enge Tänze. Doch<br />

dann nimmt Isy ein paar Pillen zu viel und die<br />

Situation gerät völlig außer Kontrolle... Das ist das<br />

Ende des perfekten Sommers. Nach dieser Nacht<br />

werden die Jungs einander zu misstrauischen<br />

Feinden, wird Nora zur Erpresserin und Isy zieht<br />

sich völlig zurück. Jonas aber muss damit leben,<br />

dass ein einziger Augenblick alles zerstören kann<br />

und er hat Schuld daran.<br />

KATJA HENSEL<br />

vampiru<br />

2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: Kresch Theater; Krefeld, 2008<br />

Mit leerem Tank stranden Fischkopf, Lope, Kiki<br />

und Wolfram an einer verlassenen Grenzstation<br />

am Rande Rumäniens. Mitten in der Nacht waren<br />

sie aufgebrochen, um einen sagenhaften Onkel zu<br />

suchen, der angeblich Koch im Schloss des Grafen<br />

Dracula sei. Nun hängen sie in diesem Niemandsland<br />

fest, keine Tankstelle weit und breit, nur ein<br />

breiter Fluss, eine gottverlassene Landschaft und<br />

einige seltsame Gestalten. In diesem Zwischenreich<br />

kommt vieles zu Tage, Gefühle brechen auf<br />

oder versiegen, nie Gesagtes wird ausgesprochen.<br />

Die vier lieben einander und beleidigen sich,<br />

spielen ihre Rollen und reizen sie aus, sie bewegen<br />

sich zwischen Vergangenheit und Zukunft,<br />

versuchen Wege zu beschreiten zwischen ihren<br />

Wunschträumen und der Realität ihres Lebens.<br />

An der Grenze zum Erwachsenwerden wird ihnen<br />

diese fremde Grenze zu einem sonderbaren<br />

Zuhause.<br />

Kopf oder Zahl<br />

2 H; ab 14 Jahren; UA: Nationaltheater<br />

Nikosia, Zypern und Theater an der Parkaue,<br />

Berlin, 2009; Auftragswerk des Theater an<br />

der Parkaue in Kooperation mit THOC/Staatstheater<br />

Zypern<br />

Christopher war einige Wochen im Jugendarrest<br />

– nicht an der Nordsee, wie er seiner neuen Klasse<br />

weismachen will. Er hat einen Jungen brutal<br />

zusammengeschlagen. Doch nun will er es besser<br />

machen, besser werden. Er strengt sich an und<br />

sagt sich <strong>von</strong> seinen ehemaligen Freunden los.<br />

Das friedliche, vorurteils- und gewaltfreie Miteinander<br />

der Kulturen wird sein neues Ideal. Doch<br />

seine Vergangenheit bestimmt mehr und mehr<br />

die Gegenwart. Die Angriffe seiner alten Freunde<br />

und neuen Klassenkameraden versucht Christopher<br />

zunächst zu ignorieren, er will stark bleiben.<br />

Nicht so jedoch sein Alter Ego, der Andere. Er provoziert,<br />

kommentiert, sabotiert – und so liefern<br />

sich die beiden Teile einer Person einen zähen, anstrengenden<br />

Kampf: Kopf oder Zahl, die Zukunft<br />

steht in jedem Moment auf der Kippe.<br />

Katja Hensel untersuchte in der Vorbereitung<br />

ihres Stückes mit Schülern aus 7. <strong>bis</strong> 9. Klassen in<br />

Berlin und in Nikosia auf Zypern die Perspektiven<br />

<strong>von</strong> Jugendlichen auf Gewalt: Wie wird aus einer<br />

abfälligen Bemerkung ein Schlag ins Gesicht und<br />

aus diesem Schlag eine Prügelorgie? Wie sieht Gewalt<br />

aus, wenn sie eskaliert? Wie wird sie eingeübt,<br />

praktiziert, weitergegeben?<br />

„Von Vorurteilen und dem inneren wie äußeren<br />

Kampf, der durch Vorurteile entsteht – handelt also<br />

dieses ebenso gut durchdachte wie anspruchsvolle<br />

Stück. Und Autorin Katja Hensel ist nicht zimperlich.<br />

Sie legt ihrem Protagonisten so einige Sprüche<br />

in den Mund, die auf der Straße provozieren<br />

können – und es im Theater auch tun. Da kriegt<br />

jede Bevölkerungsgruppe ihr Fett weg – und an<br />

solchen Stellen wird das Stück interaktiv, das junge<br />

Publikum reagiert empört (…) Das Theater an der<br />

Parkaue (…) will im positiven Sinne „aufregen“ und<br />

ein Stück Lebensrealität der Jugendlichen direkt auf<br />

die Bühne holen, kein einfaches Unterfangen, aber<br />

mit „Kopf oder Zahl“ gelingt das.“ (RBB INFO)<br />

47


junges theater<br />

WALTER KOHL<br />

Talfahrt<br />

2 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Theater<br />

der Figur, Nenzing, 2007<br />

Ein Berghotel im Winter: Skiurlaubsparadies <strong>für</strong><br />

die einen, monotone Maloche <strong>für</strong> die anderen.<br />

Im Aufenthaltsraum des Personals schlagen drei<br />

Menschen die Zeit tot: Waltraud alias „Dubby<br />

Dot“, Serviererin aus dem ehemaligen deutschen<br />

Osten, die <strong>von</strong> einer eigenen Bar träumt; Klara, genannt<br />

„Claire“, die Tochter aus reichem Haus, die<br />

nur ein Praktikum machen will; und der schwarze<br />

Tellerwäscher David, der aus Afrika geflohen ist.<br />

Dubby liebt David. Die beiden haben sich <strong>für</strong> alle<br />

Fälle den Schlüssel zur Seilbahn besorgt, sollten<br />

sie es irgendwann nicht mehr aushalten auf dem<br />

Berg. Die sorglose Claire weiß nichts <strong>von</strong> gescheiterten<br />

Lebensplänen, sie will nur raus aus ihrem<br />

Dorf. Sie trinkt und flirtet und verführt David, der<br />

so gerne noch einmal an etwas glauben möchte,<br />

und sei es nur daran, dass sie es ernst mit ihm<br />

meint. Als Dubby Dot die beiden aus Eifersucht<br />

provoziert, setzt sie eine Katastrophe in Gang.<br />

Mit seiner charakteristischen kargen Präzision<br />

portraitiert Walter Kohl eine Generation, der<br />

scheinbar alle Möglichkeiten offen stehen. Wer<br />

nur mobil und flexibel genug ist, der kann es<br />

schaffen, das ist öffentlicher Konsens. Doch der<br />

Tellerwäscher bleibt in diesem Stück nur Tellerwäscher.<br />

Und allein.<br />

ritzen<br />

1 D; ab 14 Jahren; UA: Theater Greifswald, 2002<br />

„Fritzi, 14 Jahre, sitzt vor einem Computer und<br />

tauscht mit einem Chat-Partner pornographische<br />

E-Mails aus. Wenn sie auf dessen Antwort wartet,<br />

geht sie ein paar Schritte hinüber zu einer Web-<br />

Kamera. Ganz nah tritt sie an das Objektiv heran,<br />

setzt ein Messer an den Unterarm und – ritsch –<br />

schneidet sich mit einem schnellen Schnitt die Haut<br />

auf; die Kamera überträgt die Szene ins Internet.<br />

Die Zuschauer halten den Atem an, sie verfolgen<br />

die Szene live auf einer großen Bühnenleinwand.<br />

„Noch nie jemand ritzen gesehen?“, fragt Fritzi<br />

cool.“ (DIE ZEIT)<br />

„Geht am besten mit dem Stanley-Messer... Bic-Rasierer<br />

ist das zweitbeste... Es tut nicht weh. Spürst<br />

du nichts. Ein kleiner Ritsch, und rot <strong>bis</strong>t du.<br />

Nein, stimmt nicht. Tut schon weh. Soll ja wehtun.<br />

Weißt erst, dass es dich gibt, wenn du spürst.<br />

Tut gut, wenn es wehtut…“.<br />

Wanted: Lili<br />

2 H; ab 10 Jahren, frei zur UA<br />

„Wanted: Lili“ steht auf den Zetteln, die der Sohn<br />

im ganzen Ort an die Bäume pinnt. Und mit Lili<br />

sucht er seine Erinnerung an die Zeit, in der die<br />

Familie noch zusammen war. Er will wissen, warum<br />

er verlassen worden ist, weshalb seine Eltern<br />

über ihn entscheiden konnten. Mit verzweifelten<br />

Provokationen versucht der Sohn, den Vater zum<br />

Sprechen zu zwingen. Zu einem Eingeständnis,<br />

mit dem das weitere Zusammenleben vielleicht<br />

möglich sein würde. Der Junge ist traurig, desorientiert<br />

und voller Aggression gegen sich und den<br />

Vater. Aber er will seine Suche nicht aufgeben.<br />

Wer Lili ist? Auf jeden Fall ist sie ein Teil <strong>von</strong> ihm.<br />

JONA MANOW<br />

Irgendein Spiel<br />

3 D - 2 H; ab 14 Jahren; auch <strong>für</strong><br />

Jugendclub geeignet; frei zur UA<br />

Klassenfahrt: ‚kein‘ Alkohol, da<strong>für</strong> Gemeinschaftsspiele<br />

… Franz, Ludwig, Antonia, Johanna<br />

und Amadea sind irgendwie in eine Gruppe eingeteilt<br />

worden, sind irgendwie auch befreundet.<br />

Aber weder wissen sie genau, worin das Spiel<br />

eigentlich besteht, noch – so zeigt es sich – kennen<br />

sie einander gut genug. Auf dem imaginären<br />

Spielbrett kommen sie einander näher, entfernen<br />

sich, kreuzen, küssen und überwerfen sie sich. Sie<br />

spielen ihre Rollen und mit ihren Motiven – der<br />

Abgeklärte, der Einsame, die Hingebungsvolle,<br />

die Nüchterne, die Unnahbare. Nach und nach<br />

wird deutlich, dass man in der Liebe alles zugleich<br />

sein darf, vielleicht sein muss.<br />

Jona Manow lässt seine jugendlichen Figuren<br />

offen und manchmal fast ungeschützt miteinander<br />

sprechen. Es sind liebenswürdige junge Menschen,<br />

die im Großen und Ganzen darauf achten,<br />

freundlich miteinander umzugehen. Keine<br />

‚Typen‘ also, sondern junge Menschen, die aufwachsen<br />

in einer Welt, in der scheinbar alles möglich<br />

ist und jede Identität gewählt und verhandelt<br />

werden kann. Damit aber ist das Spiel noch lange<br />

nicht gewonnen, denn Selbstzweifel und Maskerade<br />

sind die Kehrseiten dieses Gewinns. Und die<br />

Liebe ist noch immer das Spiel, in dem es nicht<br />

darum vampiru: geht, Kresch die Theater, meisten Krefeld Trümpfe © Eike auf Rolle der Hand<br />

zu haben, sondern darum, wie wir einander die<br />

Hand reichen können: „Hold my hand, Chuck“,<br />

sagte Lucy einst zu Charlie Brown.<br />

PER NILSSON<br />

So lonely<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller<br />

nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong> Birgitta<br />

Kicherer; 1 D - 1 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater, Berlin, 2011<br />

Die erste Einstellung: Es ist Samstagabend; ein<br />

Junge sitzt allein in einer Wohnung vor einer<br />

Reihe <strong>von</strong> Gegenständen, neben ihm steht ein<br />

schweigendes Telefon. So beginnt die Erzählung<br />

einer Liebe, einer unglücklichen Liebe. Station <strong>für</strong><br />

Station lässt der Junge sie Revue passieren – als<br />

drehe er tatsächlich einen Film. Jedes Ereignis<br />

wird in der Kameraeinstellung schmerzhaft deutlich<br />

– all die Andeutungen des Mädchens Ann-<br />

Katrin zum Beispiel, die er so gerne überhören<br />

wollte. Ann-Katrin, die er Herztrost nennt, seine<br />

erste Liebe! Mit der er seine erste Nacht erlebt hat,<br />

der keine weiteren folgen sollten, weil Ann-Katrin<br />

es eigentlich schon <strong>von</strong> Anfang an gesagt hat. Der<br />

Junge zerstört nacheinander alles, was ihn mit<br />

dem Mädchen verbindet, alle. Am Ende der Reihe<br />

stehen die blauen Tabletten, die er schlucken<br />

wird, damit sie sehen soll, wie sehr er sie geliebt<br />

hat. Zoom: das Telefon schweigt noch immer.<br />

„So lonely“ ist das Drehbuch einer ersten großen<br />

und jungen Liebe. Die beiden Hauptfiguren sind<br />

überhaupt nicht cool oder abgeklärt, ebenso wenig<br />

ist es ihre Sprache. Der Junge trägt sein Herz<br />

auf der Zunge und in der offenen Hand zugleich.<br />

Er zitiert nicht nur ohne Scheu seine eigenen<br />

Gedichte, sondern verschweigt überhaupt keine<br />

einzige der scheinbaren Peinlichkeiten, die uns<br />

plötzlich unterlaufen, wenn wir ganz unerfahren<br />

mitten in die großen Gefühle geraten. „So lonely“<br />

ist also im besten Sinne ein ‚untypisches‘ Jugendstück;<br />

es handelt nicht <strong>von</strong> Gewalt oder misslingender<br />

Ichwerdung. Es handelt <strong>von</strong> der Liebe<br />

und der Suche nach des Herzens Trost.<br />

„Mit großem Verständnis <strong>für</strong> die Ängste und Sehnsüchte<br />

Jugendlicher wird hier Theater betrieben,<br />

das zu jeder Zeit seine Figuren ernst und in Schutz<br />

nimmt und doch die nötige Leichtigkeit im Spiel nie<br />

vermissen lässt.“ (JURYBEGRÜNDUNG DES IKARUS)<br />

Deutscher Jugendliteraturpreis 1997<br />

IKARUS 2011 <strong>für</strong> die beste Jugendtheaterproduktion<br />

in Berlin<br />

MEG ROSOFF<br />

Just in Case<br />

Aus dem Englischen <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />

<strong>von</strong> Stefan Schroeder; 2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: Junges Schauspiel am Deutschen Theater<br />

Göttingen, 2009<br />

Was wäre, wenn wir nur einen Wimpernschlag<br />

<strong>von</strong> der Katastrophe entfernt wären? Als David<br />

Case seinen kleinen Bruder im letzten Augenblick<br />

vor dem Sturz aus dem Fenster retten kann, gerät<br />

sein Leben aus den Fugen. Das Schicksal hat ein<br />

Auge auf ihn geworfen, das spürt er genau. Wie<br />

aber kann man dem eigenen Schicksal entkommen?<br />

David geht in Deckung: er ändert seinen<br />

Namen in Justin - Justin Case. Er trägt <strong>von</strong> nun<br />

an seltsame Klamotten, die das noch seltsamere<br />

Mädchen Agnes <strong>für</strong> ihn aussucht. Er erfindet sich<br />

einen Windhund, zur Sicherheit. Und dann beginnt<br />

Justin zu laufen, in der Hoffnung, schneller<br />

sein zu können als all die tödlichen Gefahren, die<br />

auf ihn lauern. Wenn aber, wie sein Freund Peter<br />

sagt, Wissenschaft oft schon <strong>von</strong> einer falschen<br />

Grundannahme ausgeht, dann könnte es gut sein,<br />

dass er dabei dem Schicksal geradewegs in die<br />

Arme läuft. Und das erwartet ihn ganz ruhig mit<br />

der größtmöglichen Explosion.<br />

„Mit schwarzem Humor, aber voller Wohlwollen<br />

ihren Figuren gegenüber, erzählt Meg Rosoff<br />

vom Drama des Erwachsenwerdens und der Suche<br />

nach Identität. (...) Die Autorin verhält sich<br />

wie das Schicksal: Sie ist unberechenbar, ruppig,<br />

manchmal zynisch und manchmal zärtlich, sie<br />

opfert schon mal einen Radfahrer oder lässt einen<br />

Modedesigner über die Klinge springen. Und sie<br />

beherrscht das Timing. Wenn sie das Schicksal<br />

sagen lässt:<br />

„Jeder Komiker, Tennisspieler oder Koch kann es<br />

bestätigen: Entscheidend ist immer der richtige<br />

48


junges theater<br />

Just in Case: Landestheater Coburg © Henning Rosenbusch<br />

49


junges theater<br />

Zeitpunkt“, darf man ergänzen: Meg Rosoff weiß<br />

das ebenso.“ (DIE ZEIT)<br />

Das Buch erscheint im Carlsen <strong>Verlag</strong> unter<br />

dem Titel „Was wäre wenn“ und hat 2008<br />

Deutschen Jugendliteraturpreis 2008 gewonnen.<br />

JANA SCHEERER<br />

Mein innerer Elvis<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nicola Bongard;<br />

3 D - 3 H; ab 13 Jahren; UA: Junges Theater<br />

am Deutschen Theater Göttingen, 08.10.2011<br />

(Regie: Joachim <strong>von</strong> Burchardt)<br />

Antje Schröder ist 15 und hört am liebsten Elvis.<br />

Sie ist außerdem überzeugt da<strong>von</strong>, dass Elvis<br />

noch lebt und ihr größter Wunsch wäre es, im Urlaub<br />

nach Memphis zu fahren. Doch ihre Familie<br />

möchte lieber nach Pittsburg, um dort Nelly abzuholen,<br />

die ehemalige Austauschschülerin, mit der<br />

Antje in tiefer, gegenseitiger Abneigung verbunden<br />

ist. Nelly nutzt die erstbeste Gelegenheit, um<br />

sich aus dem Staub zu machen und während Familie<br />

Schröder sie noch hektisch sucht, fasst auch<br />

Antje einen Entschluss: Sie wird beim Elvis-Contest<br />

am 16. August antreten! Sie holt Nelly ein und<br />

gemeinsam schnorren sie sich tatsächlich durch<br />

<strong>bis</strong> Graceland.<br />

Bis hierhin wäre „Mein innerer Elvis“ ein humorvolles<br />

Roadmovie <strong>für</strong> die Bühne mit skurrilen Figuren,<br />

einem imaginären Elvis und der Gelegenheit,<br />

mal wieder die Hits des King zu hören. Doch<br />

die Reise der beiden Mädchen ist auch ein Weg<br />

zur Selbstaufklärung. Antje sieht sich plötzlich<br />

im Spiegel der Anderen und sieht ihrerseits mit<br />

neuem Blick auf ihre Mitmenschen. Sie beginnt,<br />

sich mit Nelly zu vergleichen und der Vergleich<br />

scheint nicht günstig auszufallen: sie findet sich<br />

zu dick, zu unansehnlich, sie hat eigentlich keine<br />

Freunde und ihre Eltern streiten sich ein <strong>bis</strong>schen<br />

zu häufig. Mit jeder Erkenntnis aber, mit jeder<br />

Aufgabe, die sich den Mädchen auf ihrer Reise<br />

stellt und jeder neuen Begegnung, lernt Antje zu<br />

unterscheiden, was ihr wichtig ist im Leben, wie<br />

sie sein möchte und worauf sie gerne verzichten<br />

kann. Am Ende, in Graceland, ist Antje auch bei<br />

sich angekommen: Elvis lebt! Antje auch!<br />

„Und das alles mit einem so präzisen Maß<br />

aus Witz und Ernsthaftigkeit, dass es nie zur einen<br />

oder anderen Seite kippt. Ein grandioses Stück!“<br />

(GÖTTINGER TAGBLATT)<br />

REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI<br />

Sex vor allem<br />

2 D - 1 H; ab 13 Jahren; frei zur UA<br />

Sana hat sturmfreie Bude und lädt Micha zu sich<br />

ein. Doch die beiden fühlen sich nicht ganz behaglich<br />

in dieser Situation: Sie sind zu alt, um<br />

nicht zu wissen, was ein Junge und ein Mädchen<br />

allein zu Hause tun könnten (oder gar sollten?)<br />

und zu jung, um es wirklich tun zu können und<br />

zu wollen. So albern sie herum, halb ernst, halb<br />

im Spaß, sie reizen einander, sind verschämt und<br />

zu offensiv zugleich. Was sie beide aus ihren Elternhäusern<br />

kennen, lässt sie nicht gerade große<br />

Hoffnungen in das Gelingen wahrer Liebe setzen.<br />

Darin verstehen sie einander, genau darin gründet<br />

sich aber auch ihre Unfähigkeit, dem anderen<br />

unbelastet sagen zu können, was sie empfinden.<br />

Als ihr das Spiel schließlich zu nahe geht, weiß<br />

Sana sich nicht mehr anders zu helfen, als sich<br />

in einer Übersprungsreaktion einfach totzustellen.<br />

Micha hat einen Moment lang wirklich Angst<br />

um sie und es ist das erste Mal, dass er ein Gefühl<br />

nicht mehr in jugendlich abgeklärter Manier beherrschen<br />

kann. Das stürzt ihn in eine Krise.<br />

Aufklärung steht in diesem Stück also nicht <strong>für</strong><br />

die mehr oder weniger hilflosen Versuche der<br />

Eltern, ihren Kindern den Umgang mit Sex zu<br />

erklären. Sondern <strong>für</strong> die Selbstaufklärung dieser<br />

beiden jungen Menschen, die lernen, ihren Gefühlen<br />

zu trauen, sie auszusprechen, zu reflektieren<br />

und sich selbst in Beziehung zu ihrem Gegenüber<br />

setzen zu können. Sana und Micha gelingt es,<br />

am Ende aus dem Spiel Ernst werden zu lassen,<br />

ohne das Spielerische darüber zu verlieren - „das<br />

könnte Liebe sein“.<br />

Vier<br />

3 D - 2 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 14 Jahren; frei zur UA<br />

Der Postmoderne zufolge sollen wir unsere<br />

Identität(en) selbstbestimmt bilden und behaupten<br />

können; natürlich nur, solange wir uns dabei<br />

nicht zu weit vom gesellschaftlichen und medial<br />

vielfach vermittelten Imperativ entfernen: Sei erfolgreich<br />

und beliebt und sei dabei einfach ‚ganz<br />

du selbst‘. Was aber, wenn man keine Freunde<br />

hat, man nicht ‚geliked’ ist? Was, wenn man nicht<br />

um jeden Preis schön und cool sein will (oder<br />

kann)? Und wie weit würden wir gehen, um zum<br />

gewünschten Ziel zu kommen?<br />

Die vier Miniaturen – „Dschungelbus“, „Die Coolen“,<br />

„La-Bell-o“ und „Enemybook“ – werfen kurze<br />

Schlaglichter auf die Frage, wie junge Menschen<br />

den Spagat zwischen Realität und medialen Vorbildern<br />

zu meistern versuchen. Die Autorin zeigt, wie<br />

Vermittlung und Verortung gelingen können, aber<br />

auch, wie sie daran scheitern (müssen). Die einzelnen<br />

Teile können <strong>für</strong> sich bestehen oder in Reihung<br />

miteinander verbunden werden. Es ergeben<br />

sich zwar Verweise und Figurenkonstellationen,<br />

aber bewusst keine fixen Identitäten der Figuren.<br />

Das Stück ist auch geeignet <strong>für</strong> Aufführungen im<br />

Jungendclub und in Theaterkursen.<br />

ELISABETH ZÖLLER<br />

BRIGITTE KOLLOCH<br />

Bis ans Limit<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />

Rainer Hertwig; 1 H; ab 14 Jahren;<br />

UA: Neue Bühne Senftenberg, 2011<br />

Es fing an mit ein paar langweiligen Abenden:<br />

Florian, allein zu Haus… Also erst mal ein, zwei<br />

Biere oder Wodka mit Brause und rumhängen<br />

mit den coolen Typen, die er neulich in der Bar<br />

getroffen hat. Die Schule wird immer ätzender,<br />

die Eltern werden immer fremder. Und Florian<br />

ist immer noch alleine. Er kann sich nicht mehr<br />

verständigen und wird folgerichtig auch nicht<br />

mehr verstanden. Aber im Wein liegt Wahrheit,<br />

sagt man ja. Also trinken. Und trinken, um das<br />

Trinken zu vergessen, zu ertragen. Florian trinkt<br />

<strong>bis</strong> ans Limit und darüber hinaus. Als er nicht nur<br />

sein eigenes, sondern das Leben seiner großen<br />

Liebe Hanna riskiert hat, zieht er die Konsequenz.<br />

Die sorgfältig recherchierte, glaubwürdige Geschichte<br />

eines ganz einfachen Abstiegs in die<br />

Sucht wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Florian<br />

springt in der Erzählung zwischen den vergangenen<br />

Ereignissen und dem Alltag in der<br />

Entzugsklinik. Es ist hart, anstrengend und im<br />

wahrsten Sinne ernüchternd, nicht mehr zur Flasche,<br />

sondern wieder zu Worten zu greifen. Die<br />

Sprache wirkt fragil und brüchig, so wie Florians<br />

neue Identität. Die Rückfallquote bei Drogenabhängigkeit<br />

beträgt 50%, sagt der Arzt. 50%ige<br />

Chance, sagt Florian – gar nicht so schlecht.<br />

„ Ich schrieb zwölf Briefe<br />

an Herztrost. Zwölf<br />

lange Briefe schrieb ich.<br />

Als Antwort bekam<br />

ich eine einzige<br />

Ansichtskarte.“<br />

(So lonely)<br />

50


Mein innerer Elvis: Deutsches Theater in Göttingen © Isabel Winarsch


Märchen<br />

KATJA KANDEL<br />

Das kalte Herz<br />

Nach dem Märchen <strong>von</strong> Wilhelm Hauff<br />

1 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Theater im Zentrum,<br />

Stuttgart, 1999<br />

INGE LEUDESDORFF<br />

König Drosselbart<br />

Märchen nach den Brüdern Grimm<br />

4 D - 10 H; ab 4 Jahren; UA: Thalia-Theater,<br />

Hamburg<br />

Rumpelstilzchen<br />

Märchen nach den Brüdern Grimm<br />

3 D - 5 H; ab 4 Jahren; UA: Thalia-Theater,<br />

Hamburg<br />

JAMES KRüSS<br />

Das Hemd des Glücklichen<br />

1 D - 3 H; ab 6 Jahren<br />

Der fette, faule König eines Märchenlandes ist<br />

seit langem krank. Ein Wunderdoktor verrät ihm,<br />

wie er gesund werden kann: Nur das Hemd eines<br />

Glücklichen kann ihn heilen. Der König schickt<br />

seine Diener aus, muss aber erfahren, dass es in<br />

seinem Lande keine wirklich glücklichen Menschen<br />

gibt. Also macht er sich selbst auf die Suche<br />

PAUL MAAR<br />

Der König in der Kiste<br />

3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />

<strong>für</strong> Kinder, Hamburg<br />

In einem Königreich, irgendwo zwischen hohen<br />

Bergen, leben die Königsbrüder Hyazinth und<br />

Alabaster. Sie regieren ihr Land auf wunderbare<br />

Weise: Die Steuern werden abgeschafft, die Soldaten<br />

nachhause geschickt, die Freizeit wird genauso<br />

ernst genommen wie die Arbeit und den<br />

ganzen Tag wird gelacht und Musik gemacht.<br />

Eigentlich müsste dieses Leben doch jedem gefallen!<br />

Dennoch versucht der phantasie- und humorlose<br />

Oberhofmeister den glücklichen Zuständen<br />

ein Ende zu setzen.<br />

Das Wasser des Lebens oder<br />

Die Geschichte <strong>von</strong> Nanna und Elisabeth<br />

2 D - 1 H; ab 8 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Würzburg, 1986<br />

Nanna und Elisabeth sind zwei Mädchen mit<br />

unterschiedlichen Temperamenten. Die eine ist<br />

behutsam und bedächtig, die andere heftig und<br />

ungestüm. Auf diese beiden trifft nun ein Junge,<br />

der beide Wesenszüge in sich trägt. Die drei ziehen<br />

zusammen los, um das Wasser des Lebens zu<br />

finden. Denn wer dieses Wasser trinkt, der wird<br />

nicht älter.<br />

Ein Stück über die Möglichkeiten, das Leben auf<br />

viele verschiedene Weisen zu gestalten.<br />

Der verborgene Schatz<br />

Ein Märchen <strong>für</strong> 1 D - 2 H; ab 6 Jahren,<br />

frei zur UA; auch in einer Fassung <strong>für</strong> Amatuere<br />

erhältlich<br />

Der kleine Muhar hat einen sehnlichen Wunsch:<br />

Er möchte Jasmina heiraten, die schöne und stolze<br />

Tochter des reichsten Kaufmanns. Doch Muhar<br />

heißt nicht ohne Grund „der kleine Muhar“, er<br />

ist nur ein kleiner Händler mit einem kleinen<br />

Geschäft. Das einzige, was er Jasmina schenken<br />

kann, ist sein schönes Flötenspiel. Doch Jasmina<br />

lacht ihn nur aus. Verzweifelt macht sich der kleine<br />

Muhar am nächsten Tag auf, um einen Schatz<br />

zu suchen, der ihn endlich reich genug <strong>für</strong> die<br />

Hochzeit machen soll.<br />

Ein Märchen über die Suche nach dem Glück, das<br />

nicht mit Gold und Silber aufzuwiegen ist.<br />

PAUL MAAR<br />

MAURO GUINDANI<br />

Die Reise durch das Schweigen<br />

3 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />

Landesbühne, Esslingen, 1983<br />

Die weiße Königin wird vor den Augen ihres<br />

kleinen Sohnes <strong>von</strong> der bösen Fee in einen tiefen<br />

Brunnen gezogen. Die Fee nimmt als Schwarze<br />

Königin den Platz neben dem König ein und<br />

raubt dem Prinzen die Sprache, damit er sie nicht<br />

verrät: Er soll nie sprechen und keinen Namen<br />

haben. An seinem vierzehnten Geburtstag macht<br />

sich der Prinz auf die Suche nach seiner Stimme.<br />

Es wird eine lange Reise voller Abenteuer.<br />

GERT RICHTER<br />

Dornröschen<br />

Märchen in 7 Bildern nach den Brüdern Grimm;<br />

4 D - 7 H; ab 4 Jahren; UA: Schleswig Holsteinisches<br />

Landestheater, Rendsburg, 1981<br />

Der fliegende Teppich<br />

Märchen in 6 Bildern nach den Geschichten<br />

aus 1001 Nacht; 2 D - 5 H; ab 6 Jahren<br />

Der gestiefelte Kater<br />

Märchen in 4 Bildern nach den<br />

Brüdern Grimm; 3 D - 6 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Bühnen der Landeshauptstadt Kiel<br />

Das Märchen vom Kalif Storch<br />

Märchen in 4 Bildern nach Wilhelm Hauff;<br />

2 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Hildesheim<br />

Der kleine Muck<br />

Märchen in 5 Bildern nach<br />

Wilhelm Hauff; 2 D - 7 H; ab 5 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Hildesheim<br />

Schneeweißchen und Rosenrot<br />

Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern Grimm;<br />

Neufassung: 1981; 4 D - 5 H; ab 5 Jahren<br />

Das tapfere Schneiderlein<br />

Märchen in 4 Bildern nach den<br />

sBrüdern Grimm; 2 D - 7 H; ab 4 Jahren;<br />

UA: Stadttheater Hildesheim<br />

Tischlein deck dich<br />

Märchen in 3 Bildern nach den<br />

Brüdern Grimm; 3 D - 4 H; ab 6 Jahren<br />

STEFAN SCHROEDER<br />

Aladin und die Wunderlampe<br />

Nach den Geschichten aus 1001 Nacht;<br />

2 D - 6 H; ab 7 Jahren; UA: Wuppertaler<br />

Kinder- und Jugendtheater, 1999<br />

„Theaterzauber im besten Sinne.“<br />

(WESTDEUTSCHE ZEITUNG)<br />

Die Schöne und das Tier<br />

frei nach Jeanne-Marie Leprince de Beaumont;<br />

Märchen; 4 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Wuppertaler<br />

Kinder- und Jugendtheater, 1998<br />

Diese neue Bearbeitung besticht besonders durch<br />

ihre witzige, an die Commedia dell’ Arte angelehnte<br />

temporeiche Rahmenhandlung.<br />

THEATER PFüTZE<br />

Bremer Stadtmusik – live!<br />

Valerie Laubenheimer, Christoph Gottwald<br />

und Ensemble Theater Pfütze nach den<br />

Brüdern Grimm; 2 D - 2 H; 4 Instrumente;<br />

ab 6 Jahren; UA: Theater Pfütze 2007<br />

Der Esel stinkt ein wenig. Der Hund hat eine Tasche<br />

voller Mokkabomboms – oder etwa nicht?!<br />

Die Katze spricht ein wenig holprig und sehr<br />

laaa-angsam. Und Frau Hahn ist <strong>von</strong> Kopf <strong>bis</strong><br />

Fuß ganz Diva. Alle sind ihren Bauern und dem<br />

sicheren Tod nur knapp entronnen und tun sich<br />

nun zusammen. Zu einer wilden Combo mit<br />

rhythmischer Begleitung (Hund), harmonischer<br />

Begleitung (Katze), melodischer Begleitung (Frau<br />

Hahn) und mit einem Instrument, das tropft<br />

(Esel). Wenn nur der Hunger nicht so groß wäre!<br />

So groß, dass sie sogar eine Räuberbande vom<br />

gedeckten Tisch verjagen. Und sich wegen der<br />

vermeintlichen Leckerei in Hunds Tasche ganz<br />

ordentlich streiten. Am Ende aber gibt es endlich<br />

„Tango, zwoa, drei!“.<br />

„ Niemand wird die<br />

Blumen sehen, die nur<br />

nachts gewachsen<br />

sind“ (Die Reise durch das Schweigen)<br />

52


Aufführungsrechte und Impressum<br />

Aufführungsrechte und Impressum<br />

Paul Maar/Der König in der Kiste: Fränkisches Theater Schloss Maßbach<br />

Aufführungsrechte<br />

Die Aufführungsrechte der in diesem<br />

Katalog angezeigten Werke liegen beim<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

Weitendorf GmbH<br />

Max-Brauer-Allee 34<br />

D - 22765 Hamburg<br />

Tel.: 0049 (0)40/607 909-916<br />

Fax: 0049 (0)40/607 909-616<br />

e-Mail: kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />

www.kindertheater.de<br />

www.schultheaterverlag.de<br />

International Rights:<br />

www.kindertheater.de/foreign-rights.html<br />

Bitte schicken Sie uns Ihre Textbuchbestellungen<br />

per E-Mail oder per Fax.<br />

Vielen Dank!<br />

Im internen Bereich unserer Homepage<br />

stehen die Texte zur Ansicht und zum<br />

Ausdruck zur Verfügung.<br />

Aufführungen eines Werkes sind nur nach<br />

vorheriger Genehmigung gestattet.<br />

Abbildungen<br />

Die Rechte an den Fotos liegen bei den<br />

Theatern, den Fotografinnen und Fotografen,<br />

den <strong>Verlag</strong>en und den Autorinnen und Autoren.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen,<br />

die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben!<br />

Titelbild: „Krabat“; Ballett <strong>von</strong> Demis Volpi<br />

nach Otfried Preußler, Stuttgarter Ballett,<br />

Auf dem Bild, David Moore (Krabat),<br />

Marijn Rademaker (Meister),<br />

Foto: Stuttgarter Ballett,<br />

www.stuttgarter-ballett.de<br />

(Aufführungen Januar-März 2014)<br />

Vertretung <strong>für</strong> die Schweiz<br />

Theaterverlag Marabu<br />

Sempacherstrasse 12<br />

CH - 8032 Zürich<br />

Tel.: 00 41/44/382 24 27<br />

Fax: 00 41/44/382 06 96<br />

e-Mail: marabu-verlag@bluewin.ch<br />

Weitere Vertretungen im Ausland finden<br />

Sie auf www.kindertheater.de<br />

Impressum<br />

Geschäftsführung:<br />

Juliane Lachenmayer (-914), Julia Bielenberg,<br />

j.lachenmayer@vgo-kindertheater.de<br />

Lektorat und Schultheater:<br />

Nina Grunwald (-944)<br />

n.grunwald@vgo-kindertheater.de<br />

Sekretariat:<br />

Verena Dosch (-916)<br />

v.dosch@vgo-kindertheater.de<br />

Tantiemenabrechnungen:<br />

Elke Michalke (-932)<br />

e.michalke@vgo-kindertheater.de<br />

Redaktion<br />

Juliane Lachenmayer<br />

Grafisches Konzept & Gestaltung<br />

Ursula Peters, Hamburg<br />

uschi.peters@upgraphics.de<br />

You will find a list of available international rights on<br />

www.kindertheater.de/foreign-rights.html


Autorenregister<br />

Antretter, Miriam ................................................................... 12<br />

Arold, Marliese ...................................................................16, 21<br />

Bach, Tamara ............................................................................ 45<br />

Baeten, Lieve ............................................................................ 16<br />

Baltscheit, Martin ....................................7, 14, 16, 21, 45, 46<br />

Beagley, Lee .............................................................................. 43<br />

Beer, Hans de ......................................................................14, 16<br />

Boie, Kirsten ................................................................14, 21, 22<br />

Burgess, Melvin ....................................................................... 46<br />

Carroll, Lewis ......................................................................43, 44<br />

Cervantes de, Miguel ............................................................ 44<br />

Collodi, Carlo ............................................................................ 44<br />

Dayre, Valérie............................................................................ 46<br />

Drvenkar, Zoran .................................................... 7, 16, 22, 47<br />

Docampo, Valeria .................................................................... 30<br />

Dölling, Beate ........................................................................... 15<br />

Durian, Wolf ............................................................................. 22<br />

Eipp, Max ..............................................................................43, 47<br />

Ende, Michael .....................................................................16, 22<br />

Fessel, Karen-Susan ................................................................ 23<br />

Freund, Wieland ...................................................................... 23<br />

Friedrich, Joachim ................................................................... 23<br />

Fontane, Theodor ................................................................... 44<br />

Funke, Cornelia ....................................................16, 23, 24, 25<br />

Grahame, Kenneth ................................................................. 38<br />

Guindani, Mauro...............................................................25, 52<br />

Hach, Lena ................................................................................. 25<br />

Hawemann, Horst ................................................................. 25<br />

Held, Kurt ................................................................................... 26<br />

Hensel, Katja ...............................................................26, 43, 47<br />

Heiniger, Sibylle ...................................................................... 30<br />

Heinrich, Finn-Ole .................................................................. 26<br />

Hertwig, Rainer....................................................................... 26<br />

Hirth, Hannes ........................................................................... 43<br />

Hodgson Burnett, Frances .................................................. 13<br />

Hoffmann, E.T.A. .................................................................... 45<br />

Hugo, Victor .............................................................................. 45<br />

Jelden, Carolin .......................................................................... 26<br />

Jensen, Julius ............................................................................ 26<br />

Kandel, Katja ............................................................................ 52<br />

Kästner, Erich ................................................................7, 27, 28<br />

Kipling, Rudyard ..................................................................... 28<br />

Kirkegaard, Ole Lund ............................................................ 28<br />

Klischke, Thomas .......................................................................8<br />

Knister ........................................................................................ 33<br />

Könnecke, Ole .......................................................................... 17<br />

Köhler, Karen ........................................................................8, 28<br />

Kohl, Walter............................................................................... 48<br />

Kolloch, Brigitte ....................................................................... 50<br />

Krüss, James .................................................................14, 29, 52<br />

Kuijer, Guus ............................................................................... 29<br />

Kulot, Daniela ........................................................................... 17<br />

Lagerlöf, Selma ........................................................................ 44<br />

Lestrade, Agnès de.................................................................. 30<br />

Leudesdorff, Inge ................................................................... 52<br />

Leuenberger, Kathrin ............................................................ 30<br />

Limmer, Ulrich ......................................................................... 33<br />

Lindgren, Astrid ............................................17, 18, 30, 31, 32<br />

Lindgren-Enskog, Barbro .................................................... 18<br />

Linnenbaum, Sophie ................................................................8<br />

Lornsen, Boy ............................................................................. 32<br />

Ludwig, Volker ......................................................................... 28<br />

Lütje, Susanne .......................................................................... 13<br />

Maar, Paul ......................................................... 9, 15, 18, 32, 52<br />

Maar, Nele ................................................................................. 33<br />

Manow, Jona ............................................................................. 48<br />

Matter, Maritgen ..................................................................... 34<br />

Michels, Tilde ........................................................................... 18<br />

Monheim, Mark ...................................................................... 47<br />

Munck, Hedwig .................................................................18, 19<br />

Napp, Daniel ............................................................................. 19<br />

Naoura, Salah ........................................................................... 34<br />

Neff, Jürgen ............................................................................... 44<br />

Nilsson, Per ............................................................................... 48<br />

Nöstlinger, Christine ................................................19, 34, 35<br />

Nola, Jürgen .............................................................................. 44<br />

Nordqvist, Sven..........................................................15, 19, 20<br />

Opel-Götz, Susann ................................................................. 35<br />

Pelgrom, Els .............................................................................. 35<br />

Penquitt, Ulrich....................................................................... 35<br />

Popig, Jürgen ............................................................................ 44<br />

Pressler, Miriam ...................................................................... 35<br />

Preußler, Otfried .................................................13, 36, 37, 38<br />

Quadflieg, Alice ...........................................................9, 20, 38<br />

Rassmus, Jens ........................................................................... 20<br />

Reuter, Bjarne ........................................................................... 38<br />

Richers, Christiane .................................................................. 38<br />

Richter, Gert .............................................................................. 52<br />

Robinson, Barbara .................................................................. 39<br />

Romanelli, Serena .................................................................. 14<br />

Rosoff, Meg ................................................................................ 50<br />

Ruge, Simon und Desi ........................................................... 39<br />

Scheerer, Jana ........................................................................... 50<br />

Schidlowsky, Christian ...................................................33, 44<br />

Schildt, Corinna ....................................................................... 13<br />

Schiller, Friedrick .................................................................... 44<br />

Schroeder, Binette .................................................................. 15<br />

Schroeder, Stefan .........................................10, 20, 44, 45, 52<br />

Shakespeare, William ....................................................44, 45<br />

Siegrot, Anna ........................................................................... 43<br />

Staffelmayr, Flo ...................................................................... 10<br />

Steinhöfel, Andreas ............................................................... 39<br />

Strubel, Sepp ............................................................................ 34<br />

Stüting, Eva Maria ................................................................. 40<br />

Tetzner, Lisa ........................................................................40, 41<br />

Theater Pfütze ..................................................................25, 52<br />

Tornquist, Marit ...................................................................... 41<br />

Twain, Mark .............................................................................. 43<br />

Vendel, Edward van de ......................................................... 41<br />

Verne, Jules ............................................................................... 44<br />

Well, Christoph ........................................................................ 13<br />

Wieslander, Jujja und Tomas .............................................. 20<br />

Wolfradt, Jörg .......................................................................... 20<br />

youzbashi Dizaji, Reihaneh ...................................11, 41, 50<br />

Zöller, Elisabeth ....................................................................... 50<br />

54


Autorinnen und Autoren der Neuerscheinungen:<br />

Fotos: F. Staffelmayr: Christina Scherrer; S. Schroeder: Bettina Stoess; Z. Drvenkar: Corinna Bernburg; K. Boie: Uwe Toelle; M. Baltscheit: Sebastian Hoppe; O. Preußler: Francis Koenig;<br />

S. Nordqvist: Stephan Tell; A. Quadflieg: Andrej Sallwitz; P. Maar: Martin Timphus; Erich Kästner: Kaspar Plass; J. Krüss: Andreas Laible<br />

Flo Staffelmayr<br />

Stefan Schroeder<br />

Zoran Drvenkar<br />

Gert Richter<br />

Kirsten Boie<br />

Martin Baltscheit<br />

Otfried Preußler<br />

Sven Nordqvist<br />

Alice Quadflieg<br />

Miriam Antretter<br />

Thomas Klischke<br />

Sophie Linnenbaum<br />

Binette Schroeder<br />

Reihaneh youzbashi Dizaji<br />

Barbara Dölling<br />

Paul Maar<br />

Hans de Beer<br />

Karen Köhler<br />

Erich Kästner<br />

James Krüss<br />

55


„Kein anderer deutscher<br />

Kinderbuchverleger<br />

hat sich so um das <strong>Kindertheater</strong><br />

verdient gemacht<br />

wie Uwe Weitendorf.“<br />

Wolfgang Schneider, Nachruf auf Uwe Weitendorf,<br />

Fundevogel Dezember 1996<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />

Weitendorf GmbH<br />

Max-Brauer-Allee 34<br />

D-22765 Hamburg<br />

Telefon: 0049 (0)40/607 909-916<br />

Telefax: 0049 (0)40/607 909-616<br />

E-Mail<br />

kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />

Website<br />

www.kindertheater.de<br />

www.schultheaterverlag.de

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