Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater
Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater
Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater
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40<br />
Jahre<br />
<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
Theatertexte <strong>für</strong> junges Publikum<br />
2013 // 2014<br />
„Das andere auch.“
„Das andere auch.“ (Krabat, S. 38)<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
als der Meister Krabat fragt, ob er ihn nur das Müllern oder auch alles<br />
andere lehren solle, hört sich Krabat selbst antworten: „Das andere auch.“<br />
Schon steht er dabei unter dem magischen Bann des Meisters, doch<br />
ebenso sehr ist Krabat fasziniert und neugierig: Was kann dieses<br />
Andere wohl sein, wohin wird es ihn bringen, was ihm eröffnen?<br />
Wie fühlt es sich an, ins Leben der Anderen einzutauchen, fragen sich<br />
auch Mortel und Fiete („Stadt - Land - Baum“ S. 9) oder Klaus und Kläre<br />
(„Klaus im Schrank“ S. 7)? Was aber, wenn sich dabei ‚das Andere’ gar zu<br />
einem Ogill oder gar einem Feggel auswüchse („Zarah“ S. 7)?!<br />
Es jagt uns nicht selten eine Heidenangst ein - und dies ganz zurecht,<br />
denn es stiehlt unsere Gewissheiten und stellt das ‚Eine’, das wir so sicher<br />
annehmen, gehörig auf die Probe. Es kann uns sogar einsam machen,<br />
wenn wir uns anders als alle anderen fühlen und die Welt uns unversehens<br />
ganz fremd wird („Pepe will’s wissen“ S. 11).<br />
Leichter wäre es <strong>für</strong> Krabat gewesen, er hätte die Mühle im Koselbruch<br />
gemieden, wie ihm geraten worden war. Doch er hat sich alles andere<br />
genau angeschaut, hat es ausgekostet. Am Ende entscheidet sich Krabat<br />
aus freien Stücken dagegen, weil er selbst darüber ein Anderer geworden<br />
ist. Kunst – und Theaterkunst besonders – kann „das andere auch“ vor<br />
unseren Augen erstehen lassen, kann uns damit in Versuchung führen.<br />
In der Kunst kann immer wieder alles anders sein, ohne dass daraus<br />
gleich neue und lebenstaugliche Gewissheiten entstehen müssten. „Dies<br />
ist die Kunst“: Uns das eine und das andere auch zu lehren.<br />
Wir wünschen Ihnen eine aufregende Spielzeit!<br />
Mit herzlichen Grüßen,<br />
Juliane Lachenmayer<br />
und der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
In diesem Katalog stellen wir Ihnen unsere Neuerscheinungen vor<br />
und bieten Ihnen eine umfangreiche Auswahl aus unserer Backlist.<br />
Ein Verzeichnis aller lieferbaren Stücke finden Sie auf<br />
www.kindertheater.de<br />
Titelbild: „Krabat“ - Ballett <strong>von</strong> Demis Volpi nach Otfried Preußler, Stuttgarter Ballett;<br />
auf dem Bild, David Moore (Krabat), Marijn Rademaker (Meister), Foto: Stuttgarter Ballett,<br />
www.stuttgarter-ballett.de (Aufführungen Januar-März 2014)<br />
2
<strong>von</strong> oben nach unten:<br />
Paul Maar<br />
Cornelia Funke<br />
Erich Kästner<br />
Michael Ende<br />
Kirsten Boie<br />
Otfried Preußler<br />
Sven Nordquist<br />
Christine Nöstlinger<br />
Astrid Lindgren<br />
Editorial<br />
„Das ist eine Kiste, was?“ –<br />
40 Jahre VfK mit Preisrätsel<br />
Uraufführungen 2013/14<br />
Neue Stücke<br />
Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
Klassiker – neu erzählt<br />
junges theater<br />
Märchen<br />
Aufführungsrechte & Impressum<br />
Register<br />
2<br />
4<br />
6<br />
7<br />
16<br />
21<br />
42<br />
45<br />
52<br />
53<br />
54<br />
Besondere Ereignisse 2013/14:<br />
01.01.2013: Der <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
wird 40! Dazu gibt es auf<br />
S. 5 ein rätselhaftes Vergnügen.<br />
200 Jahre „Kinder- und Hausmärchen“:<br />
Passend zum „Grimm-Jahr“<br />
möchten wir Ihnen neue Märchen<br />
vorstellen – ab S. 12<br />
23.05.2013: Michel aus Lönneberga<br />
wird 50 – das sieht man ihm gar nicht<br />
an und auch seine Streiche sind so<br />
jung wie eh und je auf S. 31<br />
02.07.2013: 50. Todestag <strong>von</strong> Lisa<br />
Tetzner – ihr bedeutendes Werk „Die<br />
schwarzen Brüder“ finden Sie auf S. 40<br />
Im Herbst haben gleich zwei<br />
berühmte Figuren einen runden<br />
Geburtstag:<br />
Michael Endes Welterfolg „Momo“<br />
erschien erstmals vor 40 Jahren – der<br />
Thienemann <strong>Verlag</strong> ehrt das Buch mit<br />
einer graphisch herausragenden Neuauflage<br />
– bei uns finden Sie die beliebte<br />
Bühnenadaption <strong>von</strong> Vita Huber auf<br />
S. 22<br />
10 Jahre „Tintenherz“: Im September<br />
2003 wurde der erste Band <strong>von</strong> Cornelia<br />
Funkes Bestseller-Trilogie veröffentlicht<br />
– Meggies Bühnenabenteuer stehen<br />
auf S. 26<br />
20. Oktober 2013: Heute wäre<br />
Otfried Preußler 90 Jahre alt geworden.<br />
Er verstarb am 18. Februar diesen<br />
Jahres. Ab S. 36 finden Sie all seine<br />
Werke sowie einen Bericht zum Festival<br />
„Spielw(ie)eise“, das ihm zu Ehren<br />
vom 12.-16. Juni in Stuttgart stattfand .<br />
Am 03.11.2013 wird fast 100 Jahre<br />
nach seinem Entstehen Erich Kästners<br />
Stück „Klaus im Schrank oder Das<br />
verkehrte Weihnachtsfest“ am Staatsschauspiel<br />
Dresden uraufgeführt! S. 7<br />
Am 08.11.2014 jährt sich Johann<br />
Georg Elsers mutiges Attentat auf die<br />
nationalsozialistische Führungsclique<br />
zum 75. Mal – Ulrich Penquitts bewegendes<br />
Stück „13 Minuten. Hitlerattentäter<br />
Johann Georg Elser“ finden Sie auf<br />
S. 35<br />
In diesem Jahr verstarb am 9. Juli<br />
leider auch unsere Autorin Barbara<br />
Robinson, deren „Orgelpfeifen des<br />
Schreckens“ (DIE WELT), die Herdmann-Kinder,<br />
seit vielen Jahren ebenso<br />
zu Weihnachten gehören wie Plätzchen<br />
und Kerzenschein. David Gieselmann<br />
hat den Klassiker treffsicher<br />
modernisiert – auf S. 39<br />
3
40 Jahre <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
1<br />
Wie in jedem Jahr wollen wir Ihnen in dieser<br />
Vorschau die Gegenwart und Zukunft des <strong>Verlag</strong>s in<br />
der bestmöglichen Form vorstellen: durch unsere<br />
Stücke und Autoren. All das wäre uns jedoch nicht<br />
möglich gewesen, hätte nicht im Jahr 1973 ein leidenschaftlicher<br />
Mann eine „aufmüpfige“ Idee gehabt...<br />
2<br />
3<br />
„Der „<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong>“ wird dieses<br />
Jahr 40 Jahre alt. Er wurde <strong>von</strong> meinem Vater<br />
Uwe Weitendorf (Foto 1, rechts) 1973 gegründet<br />
– in einer Zeit, in der man sich etwas traute,<br />
bunt gegen Altes rebellierte, Blumenprints,<br />
lange Haare und Schlaghosen trug, demonstrierte<br />
und die Musik <strong>von</strong> Simon and Garfunkel,<br />
Bob Marley und John Lennon hörte. Ein<br />
Kultjahrzehnt! Das Wort des Jahres 1972 war<br />
„aufmüpfig“ und beschreibt ganz gut die<br />
Stimmung der Zeit. Mein Vater ließ sich <strong>von</strong><br />
dieser Aufbruchsstimmung anstecken, er war<br />
begeistert vom Theater und gründete mit dem<br />
„<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> Uwe Weitendorf“<br />
seinen einzigen eigenen <strong>Verlag</strong>, nachdem er<br />
Ende der 60er Jahre den Oetinger <strong>Verlag</strong> aus<br />
einer finanziellen Schieflage manövriert hatte.<br />
Der <strong>Verlag</strong> sollte ein Theaterverlag <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendstücke sein. Die Erwachsenenstücke<br />
blieben weiterhin im „Chronos <strong>Verlag</strong><br />
Martin Mörike“, der bereits 1928 gegründet<br />
wurde und der seit 1970 <strong>von</strong> meinem Vater<br />
geleitet wurde.<br />
Der „<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong>“ lag meinem<br />
Vater besonders am Herzen. Der Kontakt zu<br />
allen Beteiligten, die Lebendigkeit des Metiers,<br />
das Durchleben <strong>von</strong> Uraufführungsängsten:<br />
All das fasziniert ihn Zeit seines Lebens.“<br />
(Julia Bielenberg anlässlich der <strong>Verlag</strong>sfeier<br />
zum 40. Jubiläum)<br />
Ein Autor trug und trägt ganz besonders<br />
zum Erfolg dieser Unternehmung mit bei:<br />
Paul Maar (Foto 1; links). Mit „Kikerikiste“<br />
(Foto 2) ging der <strong>Verlag</strong> 1973 an den Start –<br />
zeitgleich in drei Städten: Wien, Bonn und Hamburg.<br />
So konnten alle Theater das Stück als Uraufführung<br />
ankündigen. In Hamburg wurde das<br />
Stück, das schnell zum Hit avancierte, <strong>von</strong> Eberhard<br />
Möbius am „Theater <strong>für</strong> Kinder“ inszeniert<br />
und als Gastspiel im Malersaal des Deutschen<br />
Schauspielhauses aufgeführt. Die „Welt“ lobte<br />
euphorisch: „,Kikerikiste‘ ist ein Stück Brecht <strong>für</strong><br />
Kinder. Man sollte die Inszenierung im Abendprogramm<br />
des Malersaals zeigen.“<br />
Das „Theater <strong>für</strong> Kinder“ in Hamburg war<br />
und blieb einer der wichtigsten Partner des<br />
<strong>Verlag</strong>s. Die Idee, ein solches Unternehmen<br />
zu gründen, war 1968 ganz neu. Dahinter steckte<br />
ein sehr temperamentvoller, entschlussfreudiger<br />
Mann namens Uwe Deeken (Foto 3). Von Anfang<br />
an machte sich das Haus als Uraufführungs-<br />
Theater einen Namen durch die kontinuierliche<br />
Zusammenarbeit mit bedeutenden Autoren wie<br />
Paul Maar, Otfried Preußler, James Krüss, Christine<br />
Nöstlinger und natürlich Astrid Lindgren. Ein<br />
Meilenstein in der Geschichte des Hauses war<br />
die Uraufführung der Oper „Eine kleine Zauberflöte“<br />
nach Wolfgang Amadeus Mozart am<br />
4. September 1979, die nicht nur <strong>für</strong> das „Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder“, sondern auch <strong>für</strong> unseren <strong>Verlag</strong> zu<br />
einem sensationellen Erfolgsstück wurde. (zitiert<br />
nach www.theater-fuer-kinder.de)<br />
„Das ist eine Kiste, was? Das gibt’s nicht noch einmal.“<br />
4
10 Rätselfragen<br />
rund um Kisten, Koffer, Schachteln und Dosen –<br />
aus 40 Jahren <strong>Verlag</strong>sgeschichte(n)<br />
Schicken Sie uns <strong>bis</strong> zum 30.11.2013 das Lösungswort und<br />
gewinnen Sie eines <strong>von</strong> 10 Bücherpaketen der <strong>Verlag</strong>sgruppe Oetinger.<br />
Hinweise finden Sie (manchmal) bei den jeweiligen Stückeinträgen.<br />
Kleiner Tipp noch: Das Lösungswort steht zufällig auch auf S. 36<br />
1 6<br />
7<br />
2<br />
3 8<br />
9<br />
4<br />
10<br />
5<br />
So berühmt wie die „Kikerikiste“ ist wohl nur noch jene<br />
Preußler’sche Kiste, auf der „Vorsicht Gold“ steht. Kasperl und<br />
Seppel verstecken sie ihm Wald, nicht ohne sie zuvor mit<br />
etwas gefüllt zu haben. Womit? Der 1. Buchstabe da<strong>von</strong> bringt<br />
Sie auf die Spur des Lösungsworts.<br />
Welches Gemüse lernt Christine Nöstlingers Konrad, das brave<br />
Kind aus der Konservenbüchse, im Rahmen seiner Umerziehung<br />
ganz meisterlich zu werfen? Der 2. Buchstabe reiht sich ein.<br />
„Verflixte Kiste!“, das muss die gesuchte Figur ziemlich häufig<br />
sagen, denn erst steht plötzlich unangemeldete Verwandtschaft<br />
vor der Tür und dann wird sie auch noch in ein seltsames Abenteuer<br />
um das geheimnisvolle Buch „Tintenherz“ verwickelt. Welche<br />
resolute weibliche Verwandte <strong>von</strong> Meggie suchen wir? Den<br />
3. Buchstaben des Vornamens notieren, bitte.<br />
Wo<strong>von</strong> packt Phileas Fogg zwei Stück in seinen (sehr kleinen)<br />
Reisekoffer, ehe er mit Passpartout aufbricht, in 80 Tagen um die<br />
Welt zu reisen? Sie brauchen nur den 2. Buchstabe des gesuchten<br />
Gegenstandes.<br />
Ein Mister aus Amerika sucht den Werbekönig, um seine neue<br />
Schokolade zu verkaufen. Kai aus der Kiste bewirbt sich. Mit viel<br />
Geschick und mit Hilfe seiner Bande „Die schwarze Hand“ kann er<br />
das Rennen tatsächlich <strong>für</strong> sich entscheiden. Wie heißt der Schokoladenfabrikant<br />
aus Amerika, den Wolf Durian schon 1924 erfunden<br />
hat? Der 2. Buchstabe des Nachnamens passt ins Lösungswort.<br />
Zuhause klaut Pünktchen Pogge Streichhölzer aus Bertas Schachtel,<br />
um sie nachts auf dieser Brücke in Berlin zu verkaufen: Der 1. Buchstabe<br />
ist gesucht.<br />
Ein alter Mann bekommt einen Karton mit der Aufschrift „Grüne<br />
Erbsen“. Darin ist etwas ganz anderes, nämlich der liebenswerte<br />
sprechende Kater mit Namen... Der 2. Buchstabe ergänzt das Wort.<br />
Blut-Svente und Messer-Jocke sind hinter der Langstrumpf’schen<br />
Schatzkiste her. Dabei schrecken sie auch nicht davor zurück, Pippis<br />
Papa zu entführen! Natürlich gelingt es Pippi, ihren Herrn Vater<br />
rechtzeitig zu befreien, <strong>von</strong> dessen Vornamen wir hier übrigens<br />
den 1. Buchstaben suchen.<br />
Die Zeit in einer Zigarrenkiste: Die grauen Männer stehlen den<br />
Menschen die Zeit und rauchen sie als Zigarren. Wie heißt die Schildkröte,<br />
die Momo zu Meister Hora führt, um die Zeit der Menschen<br />
zu retten? Der 3. Buchstabe ihres Namens wird gebraucht.<br />
Mr. Moose ist bei Bertil und seiner Familie durchs Dach gekracht<br />
und bedient sich nun an den steinharten Keksen aus Omas Dose.<br />
Welches weihnachtliche Tier hat Andreas Steinhöfel da entspringen<br />
lassen? Der 1. Buchstabe macht das Lösungswort komplett.<br />
Lösungswort: – – – – – – – – – –<br />
(Schicken Sie das Lösungswort <strong>bis</strong> zum 30.11.2013 an<br />
<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> Weitendorf GmbH, Max-Brauer-Allee 34, 22765 Hamburg<br />
oder per E-Mail an kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />
und gewinnen Sie mit ein <strong>bis</strong>schen Glück eines <strong>von</strong> 10 Bücherpaketen)<br />
40<br />
Jahre
Ur- und Erstaufführungen 2013/14<br />
20.08.2013, UA<br />
Finn-Ole Heinrich:<br />
Räuberhände<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller, Thalia Theater<br />
Hamburg, Regie: Anne Lenk (chronos theatertexte)<br />
14.09.2013, UA<br />
Karen Köhler:<br />
Ramayana. Ein Heldenversuch<br />
Badische Landesbühne Bruchsal,<br />
Regie: Joerg Bitterich<br />
04.10.2013, UA<br />
Agnès de Lestrade/Martin Zels:<br />
Die große Wörterfabrik<br />
Musiktheater <strong>von</strong> Martin Zels nach dem Bilderbuch <strong>von</strong><br />
Agnès de Lestrade und Valeria Docampo, Junge MET (Theater<br />
Pfütze und Stadttheater Fürth), Regie: Marcelo Díaz<br />
26.10.2013, UA<br />
Sven Nordqvist:<br />
Findus zieht um<br />
TheaterDeck Hamburg, Textfassung und Regie: Niklas Heinecke<br />
03.11.2013, UA<br />
Erich Kästner:<br />
Klaus im Schrank oder<br />
Das verkehrte Weihnachtsfest<br />
Staatsschauspiel Dresden, Regie und Bearbeitung:<br />
Susanne Lietzow<br />
08.11.2013, UA<br />
Reihaneh Youzbashi Dizaji:<br />
SalzHerz<br />
Junges Ensemble Stuttgart/Spielclub,<br />
Regie: Tobias Metz/Reihaneh Youzbashi Dizaji<br />
Schreib- und Theaterprojekt mit jugendlichen Flüchtlingen<br />
und Jugendlichen aus Stuttgart<br />
16.11.2013, UA<br />
James Krüss:<br />
Timm Thaler – Musical<br />
Musik <strong>von</strong> Xavier Naidoo und Michael Herberger, Libretto:<br />
Markus Heitz, Staatstheater Darmstadt, Regie: Stanislav Mosa<br />
(Aufführungsrechte: Gallissas Theaterverlag und<br />
Mediaagentur GmbH)<br />
19.11.2013, UA<br />
Martin Baltscheit:<br />
Wachmann, pass auf!<br />
Ensemble Imp:Art, Wien (im Theater Akzent Wien),<br />
Regie: Michaela Obertscheider<br />
23.11.2013, UA<br />
Christine Nöstlinger/Gisbert Näther:<br />
Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse.<br />
Kinderoper <strong>von</strong> Gisberth Näther, Libretto: Ulla Theißen,<br />
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, Regie: Ulla Theißen<br />
23.11.2013, UA<br />
Thomas Klischke und Sophie Linnenbaum:<br />
Zu Hause Mokupoku oder<br />
Die wahrste Lügengeschichte der Welt<br />
Koproduktion vom Stadttheater Fürth und dem Fränkischen<br />
Theater Schloss Maßbach, Regie: Thomas Klischke<br />
27.11.2013, UA<br />
Susanne Lütje und Corinna Schildt:<br />
Rettet Rumpelstilzchen!<br />
Nach den Brüdern Grimm, Meininger Theater,<br />
Regie: Ansgar Haag<br />
04.12.2013, UA<br />
Erich Kästner/Carl Miller:<br />
Emil and the Detectives<br />
National Theatre London (Olivier Theatre),<br />
Regie: Bijan Sheibani<br />
05.12.2013, UA<br />
Karen Köhler:<br />
Deine Helden – Meine Träume<br />
Deutsches Nationaltheater Weimar,<br />
Regie: Sebastian Martin<br />
25.01.2014 UA<br />
Guus Kuijer:<br />
Es gefällt mir auf der Welt<br />
Württembergische Landesbühne Esslingen,<br />
Regie: Samia Muriel Chancrin<br />
15.02.2013 UA<br />
Pija Lindenbaum:<br />
Mia schläft woanders<br />
Junges Staatstheater Karlsruhe, Regie: Annette Büschelberger<br />
07.03.2014 UA<br />
Martin Baltscheit:<br />
Die Geschichte vom Fuchs,<br />
der den Verstand verlor<br />
Kinderoper <strong>von</strong> Sandra Weckert (Musik) und Martin Baltscheit<br />
(Libretto), Stadttheater Ingolstadt, Regie: Knut Weber<br />
04.04.2014, UA<br />
Finn-Ole Heinrich:<br />
Frerk, du Zwerg!<br />
Next Liberty Graz, Regie: Michael Schilhan<br />
April/Mai, UA<br />
Martin Baltscheit:<br />
Das Gold des Hasen<br />
Fata Morgana Productions<br />
01.06.2014, UA<br />
Martin Baltscheit:<br />
Tote Pinguine schmecken nicht<br />
Theater Hagen<br />
05.06. 2014, UA<br />
Michael Ende/ Elisabeth Naske:<br />
Der satanarchäolügenialkohöllische<br />
Wunschpunsch.<br />
Kinderoper <strong>von</strong> Elisabeth Naske, Libretto: Theresita Colloredo,<br />
Koproduktion Theater Luzern und Oper Graz,<br />
Regie: Dominique Mentha<br />
04.06.2014, ÖEA<br />
Susann Opel-Götz/Jakob Vinje:<br />
Prinzessin Anna oder Wie man einen Helden findet<br />
Libretto: Wolfgang Adenberg; Tiroler Landestheater Innsbruck,<br />
Regie: Mareike Zimmermann<br />
6
Neue Stücke<br />
„Ein neuer Löwe wird addiert,<br />
ein alter Löwe subtrahiert.“<br />
MARTIN BALTSCHEIT<br />
Die Geschichte vom Löwen,<br />
der nicht <strong>bis</strong> 3 zählen konnte<br />
1 D - 2 H; ab 6 Jahren; Deutsches Nationaltheater Weimar,<br />
04.11.2012 (Regie: Stefan Behrendt)<br />
Unser Löwe hat alles, was er braucht. Die schöne Löwin liegt neben ihm<br />
- und liest mal wieder - es ist sonnig und warm und er selbst fühlt sich,<br />
mit einem Wort, herrschaftlich! Doch dann taucht plötzlich ein Konkurrent<br />
auf und scharwenzelt um die schöne Löwin herum, mit Blumen<br />
und Gedichten und alles auch noch auf Französisch, oh là là. Einfach<br />
lächerlich!, findet der Löwe, muss allerdings zu seinem Leidwesen feststellen,<br />
dass die schöne Löwin nicht ganz unbeeindruckt bleibt. Da unser<br />
Löwe aber leider nicht eins und eins zusammenzählen kann, da er<br />
einfach nicht weiß, dass drei einer zu viel sind, muss er wohl oder übel<br />
Nachhilfe nehmen. Irgendwer wird in seinem Reich doch aufzutreiben<br />
sein, der <strong>bis</strong> drei zählen kann und der ihm die Sache mit dem überzähligen<br />
Charmeur erklärt!<br />
Der Löwe lernt mal wieder was <strong>für</strong>s Leben: Nicht nur das ABC, sondern<br />
auch das Einmaleins können sogar in der Liebe manchmal sehr hilfreich<br />
sein! „Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ finden Sie aus diesem<br />
Grunde übrigens auf S. 16<br />
Martin Baltscheit wurde 1965 in Düsseldorf geboren. er studierte Kommunikationsdesign<br />
in essen. Von 1986-1992 war er Mitglied des theaters „Junges<br />
ensemble Düsseldorf“. er zeichnete zunächst comics, danach widmete er sich<br />
vor allem dem schreiben und illustrieren <strong>von</strong> Bilderbüchern. außerdem entstanden<br />
zahlreiche hörspiele und trickfilme. 2010 erhielt er den Deutschen<br />
Jugendtheaterpreis <strong>für</strong> sein stück „Die besseren Wälder“ und 2012 wurde<br />
er mit „nur ein tag“/„Only a Day“ (Übersetzung: David henry Wilson) zum<br />
Festival „new Visions/new Voices“ nach Washington eingeladen. sein<br />
Bilderbuch „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ erhielt 2011<br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Martin Baltscheit auf S. 16, 21, 45f.<br />
„Der Wald ist gruselig,<br />
aber wir sind gruseliger.“<br />
ZORAN DRVENKAR<br />
Zarah. Du hast doch keine angst, oder?<br />
5 Darsteller/innen; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />
„Es waren einmal vier Freundinnen. Und eine Freundin dazu. Die Freundinnen<br />
hießen Anke, Berit, Cordula und Dorothea. Die eine Freundin<br />
dazu hieß Zarah.“ Die vier Freundinnen suchen das Abenteuer und<br />
Zarah darf mitkommen. Sie beschließen, in den Wald zu gehen und<br />
machen sich einen Spaß daraus, Zarah mit den Geschichten über die<br />
Unwesen des Waldes Angst zu machen. Sie erzählen vom gefährlichen<br />
Räuberhauptmann Raddek, der im Wald aufgeknüpft wurde, vom ge<strong>für</strong>chteten<br />
Baumtroll Ogill, vom Schlammfresser Feggel, der kleine Mädchen<br />
frisst. Zarah lauscht interessiert, denn mit jeder Geschichte nehmen<br />
die Schatten und Geräusche im Wald zu. Am Anfang amüsieren<br />
sich die vier Freundinnen prächtig, <strong>bis</strong> sie tiefer und tiefer in den Wald<br />
gelangen und allmählich Angst vor ihren eigenen Geschichten bekommen.<br />
Es knackt, es rauscht, es fiept: Die Freundinnen brechen in Panik<br />
aus und laufen und laufen und wenn sie nicht angehalten haben, dann<br />
rennen sie wahrscheinlich noch immer. Zarah aber wandert langsam<br />
durch den nächtlichen Wald nach Hause – das Haus ist hell und gemütlich<br />
und Zarah begrüßt ihre Mitbewohner und erzählt ihnen, was ihr<br />
im Wald widerfahren ist. Wer die Mitbewohner sind, kann nur ein sehr<br />
mutiges Herz erraten!<br />
Das gleichnamige Bilderbuch wurde 2008 <strong>für</strong> den<br />
Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert<br />
ZOran DrVenKar wurde 1967 in Kroatien geboren und zog als Dreijähriger<br />
mit seinen eltern nach Berlin. seit 1989 arbeitet er als freier schriftsteller. Unter<br />
dem Pseudonym Victor caspak & Yves lanois veröffentlichte er 2004 das<br />
Kinderbuch „Die Kurzhosengang“, <strong>für</strong> das er 2005 den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
erhielt. Zoran Drvenkar lebt heute in der nähe <strong>von</strong> Berlin in einer<br />
ehemaligen Kornmühle. Über Feuilletonkommentare wie „Drvenkar weiß, was<br />
die Jugendlichen denken“ sagt er selbst: „ich finde es recht anbiedernd, sich<br />
hinzusetzen und mit Jugendlichen zu reden und ihr leben, ihre sprache, ihre<br />
Gedanken dann im schreiben zu kopieren. Man (…) muss sich <strong>für</strong> die jungen<br />
charaktere in seinem Kopf interessieren. Wenn sie etwas zu sagen haben,<br />
sollte man darüber schreiben, wenn nicht, sollte man lieber den Mund halten.“<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Zoran Drvenkar auf S. 16, 22, 47<br />
„Und wenn heute alles<br />
wieder wie früher würde –<br />
es würde anders werden…“<br />
ERICH KäSTNER<br />
Klaus im Schrank oder Das verkehrte Weihnachtsfest<br />
Überarbeitet <strong>von</strong> Susanne Lietzow; UA: Staatsschauspiel Dresden,<br />
03.11.2013, Regie: Susanne Lietzow (Stücktext erhältlich ab Jan. 2014)<br />
Klaus und seine Schwester Kläre werden <strong>von</strong> ihren Eltern vernachlässigt,<br />
denn die sind hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt, oder damit,<br />
sich zu streiten. Spiel und Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und Dialog<br />
kommen zwischen diesen Eltern und ihren Kindern nicht mehr<br />
zustande. Doch dann tut sich im Inneren des Familienschranks plötzlich<br />
eine andere Welt auf, in der ein Komiker die Regie führt und die Rollen<br />
vertauscht: Fortan müssen die Erwachsenen wieder zur Schule gehen<br />
und die Kinder das Geld verdienen oder die Zigarren rauchen. Das führt<br />
zu diversen grotesken Verdrehungen und einer allgemeinen Überforderung,<br />
denn die Kindheit ist nicht nur „aus prima Kuchenteig gebacken“<br />
(Erich Kästner), aber auch das Leben der Erwachsenen kann sehr kompliziert<br />
sein. Wenn man zum Ende des Stücks wieder aus dem Schrank<br />
geholt wird, hat man etwas dazugelernt – auch wenn vielleicht alles nur<br />
ein Traum war…<br />
Das Stück markiert den Beginn der literarischen Karriere Erich Kästners<br />
und kann nun endlich – fast 100 Jahre nach seiner Entstehung – seine<br />
Uraufführung erleben.<br />
erich Kästner, geboren 1899 in Dresden, war satirischer schriftsteller,<br />
Dramatiker, Kabarettist, Feuilletonist und bedeutender Kinderbuchautor. 1928<br />
erschien das erste der beiden Bücher, die ihn auf einen schlag weltberühmt<br />
gemacht haben: der Gedichtband „herz auf taille“. ein Jahr später folgte das<br />
Kinderbuch „emil und die Detektive“. Bis 1933 erschienen zahlreiche Bücher,<br />
die seinen erfolg festigten. im nationalsozialismus wurden seine Bücher<br />
7
Neue Stücke<br />
neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />
verbrannt und erich Kästner erhielt Publikationsverbot. nach dem ende des<br />
Krieges leitete Kästner das Feuilleton der „neuen Zeitung“ und gründete das<br />
Kabarett „Die schaubude“. allmählich begann er wieder Bücher zu schreiben,<br />
und zwar zunehmend <strong>für</strong> Kinder. Mehrere literarische auszeichnungen (u. a.<br />
Georg-Büchner-Preis, 1957; hans-christian-andersen-Medaille, 1960) unterstreichen<br />
seine literarische Bedeutung. am 29. Juli 1974 starb erich Kästner in<br />
München.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Erich Kästner auf S. 27f.<br />
„Die schönste Aussicht ist<br />
die Aussicht aufs Essen.“<br />
THOMAS KLISCHKE UND SOPHIE LINNENBAUM<br />
Die Reise zu Kata Teochi<br />
Ein Mitreisestück <strong>für</strong> Kinder; 2 Darsteller;<br />
ab 7 Jahren; UA: Papilio Theater, 18.6.2012<br />
Niemand ist <strong>bis</strong>lang lebend zurückkehrt vom Kampf gegen den gefährlichen<br />
Drachen Kata Teochi! Deshalb sucht König Heinrich der Neugierige<br />
nun neue mutige und schlaue Matrosen, die bereit sind, sich dieser<br />
Herausforderung zu stellen! Das Publikum heuert also auf der „Wilden<br />
Sieglinde“ an, die unter dem Kommando der Steuermänner Frieder<br />
und Hermann steht. Während sich Hermann verspätet, lässt Frieder<br />
versehentlich schon mal Anker lichten. Hermann muss deshalb dem<br />
Schiff nachschwimmen und macht dabei keine sehr rühmliche Figur.<br />
Diese Schmach wird er Frieder vielfach heimzahlen! Hermann triezt<br />
Nicht Chicago. Nicht hier: Theater an der Parkaue © Christian Brachwitz (Seite 5 )<br />
Frieder wo er nur kann, er blamiert ihn, missachtet ihn und versucht,<br />
die Mannschaft gegen ihn aufzuwiegeln. Doch je gehässiger Hermann<br />
wird, desto mehr verdunkelt sich der Himmel, desto lauter wird das drohende<br />
Brüllen des gefährlichen Kata Teochi. Als Hermanns Angriffe <strong>für</strong><br />
Frieder schließlich sogar lebensgefährlich werden, bittet der die übrigen<br />
‚Matrosen’ um Hilfe. Sobald sie ihm helfen, strandet die „Wilde Sieglinde“<br />
auf einer Insel, wo sie zur allgemeinen Überraschung ein nur mehr<br />
daumengroßer Kata Teochi erwartet, der äußerst empört ist über seine<br />
neuerliche Köpergröße. Hermann hat eine Vermutung, wie es dazu kommen<br />
konnte...<br />
Kata Teochi ist Japanisch und heißt: Ungerechtigkeit, Unfairness, Herzlosigkeit.<br />
Klischke Kinderbücher und Märchen. sophie linnenbaum schreibt daneben<br />
auch Drehbücher. ihre selbst produzierten Kurzfilme wurden bereits mehrfach<br />
ausgezeichnet. außerdem arbeitet sie als theater-Fotografin und Dokumentar-Filmerin.<br />
Weitere Stücke der Autoren finden Sie auf S. 19, 34<br />
„Wisst ihr, was ich seit<br />
all den Jahren jede Nacht<br />
träume?“<br />
KAREN KÖHLER<br />
Deine Helden – meine Träume<br />
Klassenzimmerstück <strong>für</strong> 1 H; ab 11 Jahren; Uraufführung<br />
am Nationaltheater Weimar, 5.12.2013, Regie: Sebastian Martin<br />
(Stücktext lieferbar ab Dez. 2013)<br />
In seinem ehemaligen Klassenzimmer erinnert sich Jonas daran, wie<br />
sein großer Traum zum Albtraum wurde. Von Zuhause kennt er nur<br />
Gewalt und Stumpfsinn. Erst im Box-Club bekommt der Junge Aufmerksamkeit<br />
und Hilfe, erfährt, dass er mit Geduld und Eifer etwas erreichen<br />
kann. Im Club findet er auch einen echten Freund: Mo, dessen Familie<br />
das genaue Gegenteil seiner eigenen ist. Jonas fühlt sich wohl und er<br />
fühlt sich stark, so stark, dass er sogar die schöne Jessica in der Schule<br />
vor einem zudringlichen Kerl in Schutz nehmen kann! Das bringt ihm<br />
ein Lob <strong>von</strong> Jessicas älterem Bruder Heiko ein und Jonas ist sehr stolz.<br />
Überhaupt ist Heiko ein toller Kerl, er nimmt Jonas mit auf heimliche<br />
Konzerte und zu bierseligen Nächten am Lagerfeuer. Heiko behandelt<br />
ihn wie seinesgleichen. Was kümmert es Jonas da schon, dass Heiko und<br />
seine Kameraden den ,Ausländer‘ Mo nicht mögen und dass ihm bei<br />
ihren Sprüchen schon manchmal etwas unwohl wird. Hauptsache, er<br />
gehört dazu und kann in Jessicas Nähe sein. Als Jessica sich jedoch auffällig<br />
oft mit Mo trifft, kennt Jonas’ Eifersucht keine Grenzen mehr. Er<br />
begeht einen folgenschweren Fehler.<br />
„Deine Helden – meine Träume“ ist ein Monolog über die Vorbilder,<br />
die wir uns wählen, über die Kreise, in die wir uns begeben und über<br />
die Konsequenzen, die unsere Wahl haben kann. Karen Köhler hat <strong>für</strong><br />
Weitere informationen sowie pädagogisches Begleitmaterial<br />
finden sie auf www.diereisezukatateochi.com<br />
thOMas KlischKe wurde 1975 in Frankfurt/Oder geboren, studierte schauspiel<br />
an der hochschule <strong>für</strong> Musik und theater in leipzig und arbeitete danach<br />
an zahlreichen Bühnen als schauspieler. seit 2004 führt er zunehmend auch<br />
regie und schreibt vor allem stücke und Kinderbücher. 2011 gründete er<br />
die freie Gruppe „Möööp - ensemble“. Zusammen mit sophie linnenbaum<br />
unterrichtet thomas Klischke literatur und sprache in einem Kulturprojekt<br />
an der Bettinaschule Frankfurt, zusammen haben sie auch den Mobbing-<br />
Präventions-Workshop „What would superman do?“ entwickelt. auf den<br />
30. Bayerischen theatertagen 2012 in augsburg hat thomas Klischkes inszenierung<br />
„Wir alle <strong>für</strong> immer zusammen“ den Preis <strong>für</strong> eine herausragende<br />
inszenierung erhalten.<br />
sOPhie linnenBaUM wurde 1986 in nürnberg geboren. sie studierte<br />
Psychologie an der Friedrich-alexander-Universität erlangen-nürnberg und<br />
schloss diese ausbildung 2012 ab. sie war mehrere Male als regieassistentin<br />
im theater Pfütze tätig. seit 2006 dramatisiert sie zusammen mit thomas<br />
Kata Teochi: Dehnheider Hoftheater © Sophie Linnenbaum<br />
8
+++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ Neue Stücke<br />
dieses Stück Jugendliche aus Weimar zu ihren Träumen und ihren Helden<br />
befragt (auf www.deine-helden-meine-traeume.de sind die interessanten<br />
Antworten zu lesen). Sie ging in einen Boxclub und ist mit der<br />
Organisation „Exit Deutschland“ in Kontakt getreten. Entstanden ist so<br />
ein kluges, realitätsnahes Stück, das eine Geschichte erzählt, die genau so<br />
hätte stattfinden können - wenn ein Traum zum Albtraum wird.<br />
Kunstgeschichte. 1998 folgte ein Drehbuchstudium an der Filmakademie<br />
Baden-Württemberg in ludwigsburg, das sie 2004 erfolgreich abschloss.<br />
anschließend arbeitete sie als regieassistentin an der Württembergischen<br />
landesbühne esslingen. hier entstanden erste eigene texte, stücke, inszenierungen<br />
sowie adaptionen <strong>für</strong> die Bühne. seit 2008 arbeitet nadine Klante als<br />
freie theaterregisseurin und autorin <strong>für</strong> Bühne und Film.<br />
Karen Köhler, geb. 1974, studierte schauspiel an der hochschule <strong>für</strong> Musik<br />
und theater Bern; es folgten Festengagements an verschiedenen theatern<br />
im deutschsprachigen raum. seit 2008 ist sie wieder in ihrer heimatstadt<br />
hamburg und arbeitet freiberuflich als autorin (und manchmal als schauspielerin).<br />
Karen Köhler schreibt Dramen und Prosa und ist seit Juli 2010 Mitglied<br />
im Forum hamburger autoren. Für ihr stück „ramayana. ein heldenversuch“<br />
erhielt sie den Otfried-Preußler-<strong>Kinderstücke</strong>preis 2013; das stück wird im<br />
september 2013 an der Badischen landesbühne Bruchsal uraufgeführt. „Deine<br />
helden – Meine träume“ ist der auftakt einer trilogie, die Karen Köhler <strong>für</strong><br />
das Dnt Weimar schreiben wird.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Karen Köhler auf S. 28<br />
„Ohne deine Hilfe hätte<br />
ich das nie geschafft.“<br />
PAUL MAAR<br />
Jakob und der große Junge<br />
Klassenzimmerstück; <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nadine Klante;<br />
2 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne Esslingen<br />
(Regie: Nadine Klante)<br />
Jedes Mal, wenn Jakob auf dem Nachhauseweg am Stefansberg vorbeikommt,<br />
wartet dort schon der „große Junge“ auf ihn, bereit, ihm<br />
die Mütze vom Kopf zu schlagen, ihm Angst einzujagen oder Jakobs<br />
Taschengeld abzuziehen. Jakob möchte überhaupt nicht mehr zur Schule<br />
gehen, so schlimm ist es inzwischen. Sein bester Freund Mehmet versucht,<br />
ihm nach Kräften zu helfen. Doch der große Junge ist viel stärker<br />
und schreckt nicht davor zurück, Mehmet zu verprügeln. Jakob versucht<br />
schließlich sogar, seinen Gegner durch Verkleidung irrezuführen. Aber<br />
auch das klappt natürlich nicht. Erst als Jakob am Stefansberg ein Mädchen<br />
kennenlernt, wendet sich das Blatt.<br />
Jakob ist ein verständiger Junge, der den Mut hat, sich anderen anzuvertrauen.<br />
Mit Hilfe seiner Freunde gelingt es ihm schließlich, sich gegen<br />
den Widersache zu behaupten - ein <strong>bis</strong>schen Muskelkraft schadet dabei<br />
zwar nichts, aber am Ende ist es vor allem Jakobs Einfallsreichtum, der<br />
den „großen Jungen“ endgültig in die Flucht schlägt.<br />
Paul Maar erzählt behutsam eine ermutigende Geschichte über ein<br />
Thema, das leider an vielen Schulen zum Alltag gehört.<br />
PaUl Maar ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinderund<br />
Jugendbuchautoren. er wurde am 13. Dezember 1937 in schweinfurt geboren,<br />
studierte Malerei und Kunstgeschichte und war einige Jahre als lehrer<br />
und Kunsterzieher an einem Gymnasium tätig, bevor er den sprung wagte,<br />
sich als freier autor und illustrator ganz auf seine künstlerische arbeit zu konzentrieren.<br />
sein Werk wurde mit zahlreichen bedeutenden auszeichnungen<br />
gewürdigt, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem assitej-Preis.<br />
Für seine Verdienste um Kunst und Bildung wurde er vom Bayerischen staatsministerium<br />
geehrt.<br />
naDine Klante wuchs im ruhrgebiet auf. sie studierte zunächst an der<br />
ruhr-Universität Bochum theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und<br />
„Der Hund hat zu dir<br />
gesagt, du hättest eine<br />
Tomatennase?“<br />
PAUL MAAR<br />
Neues <strong>von</strong> Herrn Bello<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Heidrun Warmuth; 2 D - 3 H;<br />
ab 5 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne Esslingen, 17.11.2012,<br />
Regie: Tilo Esche<br />
Eigentlich könnte alles so schön sein im Hause Sternheim-Lichtblau!<br />
Herr Bello ist ein Mensch und der beste Freund <strong>von</strong> Max. Papa Sternheim<br />
liebt Frau Lichtblau und beide lieben Max - und Herrn Bello natürlich.<br />
Doch Herr Bello liebt leider Adrienne, eine recht anstrengende<br />
und kapriziöse Collie-Dame. Damit Herr Bello mit ihr zusammenleben<br />
kann, hat er ihr vom blauen Saft zu trinken gegeben. Doch ein Mensch<br />
zu sein, behagt Adrienne gar nicht. Sie möchte endlich wieder Hund<br />
sein und schüttet deshalb den restlichen Wundertrank in den Ausguss.<br />
Nun aber ist auch Herr Bello in Gefahr, sich zurückverwandeln zu müssen<br />
und Max setzt alle Hebel in Bewegung, hinter das Geheimnis des<br />
blauen Saftes zu kommen. Dazu fährt er mit Bello sogar heimlich nach<br />
Marburg, wo er Melchior Lichtblau vermutet, der seinerzeit mit der Herstellung<br />
des geheimen Trankes zu tun gehabt hat. Melchior erinnert sich<br />
zwar leider nicht mehr an die genaue Rezeptur, kommt dem gewünschten<br />
Ergebnis aber nach einigen – scheußlich schmeckenden – Versuchen<br />
verblüffend nahe. Am Ende sind sogar alle glücklicher als zuvor!<br />
Eine zauberhafte Geschichte über die Freundschaft, <strong>für</strong> die man manchmal<br />
etwas riskieren muss.<br />
heiDrUn WarMUth wurde 1968 in Wilhelmshaven geboren. nach einem lehramtsstudium<br />
studierte sie an der hochschule <strong>für</strong> schauspielkunst ernst Busch<br />
Puppenspiel. sie spielte an verschiedenen kleinen und großen Bühnen, unter<br />
anderem am theater Junge Generation in Dresden und am tat in Frankfurt<br />
am Main. seit 2003 inszeniert sie an der Jungen WlB esslingen, schreibt Bühnenfassungen<br />
und baut Puppen. außerdem arbeitete sie <strong>für</strong> den sWr und liest<br />
hörbücher..<br />
Alle Werke <strong>von</strong> Paul Maar finden Sie auf S. 18, 32f., 52<br />
„Ich hol dich am Bahnhof ab.<br />
Was hältst du da<strong>von</strong>?“<br />
ALICE QUADFLIEG<br />
Stadt – Land – Baum<br />
2 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />
Mortel und Fiete haben sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Seit<br />
Mortel eines Tages einfach kommentarlos verschwunden ist. Dabei hatte<br />
Fiete ihm extra einen tollen Jazz-Gig beim Scheunenfest organisiert.<br />
Das Publikum hat gewartet, die Band war bereit - nur Mortel war und<br />
9
Neue Stücke<br />
neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu<br />
blieb verschwunden... Doch heute bekommt Fiete einen Brief <strong>von</strong> Mortel,<br />
nach so langer Zeit! Mortel lädt ihn zu sich in die große Stadt ein.<br />
Und das „Landei“ Fiete macht sich tatsächlich auf die Reise. Aufregend<br />
ist es und ganz schön umtriebig in der Stadt, Fiete ist schier überwältigt.<br />
Schnell erkennen die alten Freunde, wie gern sie einander noch haben<br />
und so braucht Fiete nicht viele Überredungskünste, um Mortel auch<br />
umgekehrt zu sich aufs Land einzuladen. Nun reist Mortel in die entgegengesetzte<br />
Richtung – und auch <strong>für</strong> ihn ist die Fahrt schwieriger als er<br />
gedacht hätte. An ihrem Ziel warten nämlich nicht nur Fiete, sondern<br />
auch die größte Herausforderung seines Lebens auf ihn.<br />
Ein wunderbar anrührender Text über die unterschiedlichen Weisen,<br />
ein Leben zu führen. Das Unbekannte erscheint Mortel und Fiete sehr<br />
riskant, doch als sie sich darauf einlassen, wachsen beide über sich selbst<br />
hinaus – nur dieses Mal tun sie das gemeinsam.<br />
alice QUaDFlieG absolvierte 2004 das studium der schauspiel-Dramaturgie<br />
an der ludwigs-Maximilian-Universität München / Bayerischen theaterakademie<br />
august everding. Während des studiums arbeitete sie im prot,<br />
dem theater des freien Künstlers alexeij sagerer. nach ihrem abschluss folgten<br />
engagements an der landesbühne niedersachsen nord in Wilhelmshaven<br />
und später am nationaltheater Mannheim. seit 2009 ist alice Quadflieg<br />
freiberuflich tätig und lebt in Berlin.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Alice Quadflieg finden Sie auf S. 20, 35, 47<br />
„Selbständige Teigauslegungen<br />
sind hier<br />
streng verboten.“<br />
FLO STAFFELMAyR<br />
Pietro Pizzi<br />
Ein Stück Jugendtheater über Pietro, eine Pizza, einen Guru<br />
mit seiner Tiefkühltruhen-Gemeinschaft und eine unerlaubte Liebe<br />
3 Darsteller/innen; ab 14 Jahren; UA: Theater Ansicht bei Szene<br />
Bunte Wähne in Horn, 28. 09.2012 (Regie: Svetlana Schwin)<br />
„Pietro ist eine Pizza und Pietro hat Sehnsucht nach einer besseren Welt. Einer<br />
Welt, in der alle pro Sciutto sind und nicht nur ein paar Aktivisten. Einer Welt,<br />
in der nicht alle Muscheln mies sind. Einer Welt, in der Oliven nicht gekapert<br />
werden. Einer Welt in der Claudia Cardinale auch Päpstin werden kann. Doch<br />
mit diesen Anschauungen hat Pietro Pizzi in der Pizzeria seiner Eltern nicht<br />
sehr viele Freunde. Und deshalb. Ja deshalb verlässt Pietro eines Tages die<br />
Speisekarte, in der er gewohnt hat. Er verlässt die vielleicht beste Pizza der<br />
Stadt, seine Mama. Alles ist so neu <strong>für</strong> Pietro. Alles ist so aufregend. Schnell<br />
macht er eine neue Pikantschaft nach der anderen. Pietro ist auf der Suche.<br />
Und so kommt es. Pietro trifft Guguruzzo. Guguruzzo, der sich selbst als charismatische<br />
Führungspersönlichkeit bezeichnet, verspricht Pietro das ewige Leben<br />
und lädt ihn in seine Tiefkühltruhe ein. Dort hat Guguruzzo bereits einige<br />
Anhänger um sich sammeln können.<br />
Schon bald fühlt sich Pietro als vollkorniges Mitglied der Gruppe. Gemeinsam<br />
reiben sie Käse, zupfen sie Spinat, rupfen sie Pollo, schnitzen sie Zucchini, mit<br />
dem Ziel die perfekte Pizza zu schaffen. Es entstehen frostige Freundschaften<br />
und eine entflammte Liebe zu Margarita. Nur Tomaten und Käse. Womit die<br />
Probleme auch schon beginnen. Pietro und Margarita versuchen die Tiefkühltruhe<br />
zu verlassen, doch Guguruzzos Trattoristen stürzen sich auf sie. Es beginnt<br />
ein erbitterter Kampf. Eine abenteuerliche Flucht.“ (FLO STAFFELMAYR)<br />
Durch den skurrilen Transfer in eine „Pizzeria“ gelingt Flo Staffelmayr<br />
die nötige Abstraktion: “Guguruzzo“ steht <strong>für</strong> alle modernen Führer und<br />
ihre ideologischen Vereinigungen. Wenn am Ende des Stückes die große<br />
Liebe über die soziale Kälte einer Tiefkühltruhe triumphiert, so ist das<br />
weit mehr als ein ‚happy end’. Es ist ein Plädoyer <strong>für</strong> das Individuum<br />
und gegen das (sektiererische) Kollektiv. Ein Plädoyer, das Flo Staffelmayr<br />
mit schneidender Präzision und gewaltigem Wortwitz führt – das<br />
Lachen darf uns dabei – um im Bilde zu bleiben – auch im Halse stecken<br />
bleiben.<br />
Jungwild-Förderpreis <strong>für</strong> junges theater 2012<br />
FlO staFFelMaYr wurde in strasbourg (Frankreich) geboren und ist in<br />
Frankreich, Marokko und österreich aufgewachsen. er studierte zunächst<br />
Wirtschaftswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre in der Wirtschaft.<br />
2006 legte er die Bühnenreifeprüfung ab, es folgten zahlreiche auftritte,<br />
u.a. am schauspielhaus Wien und am nationaltheater lissabon. 2009<br />
gründete er „theater ansicht“, um eigene Projekte zu realisieren, seit dieser<br />
Zeit ist er als Dramatiker tätig und erhielt bereits einige stipendien und<br />
auszeichnungen. Für „Pietro Pizzi“ gewann Flo staffelmayr 2012 den Jungwild-<br />
Förderpreis <strong>für</strong> junges theater. seit 2012 leitet er auch schreibwerkstätten<br />
(Macht/schule/theater, Dschungel Wien, Buchpiloten) und im Jahr 2013<br />
nahm er am „next Generation“- Projekt der assiteJ international teil.<br />
„Wir haben ihm<br />
immer gesagt, er wird<br />
nie einer <strong>von</strong> uns.“<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
Einer <strong>von</strong> uns<br />
2 H; ab 13 Jahren; frei zur UA<br />
Ben steht unter dem Verdacht, <strong>für</strong> das Verschwinden des Schülers Daniel<br />
verantwortlich zu sein. Denn Ben hat keine Gelegenheit ausgelassen,<br />
Daniel zu hänseln und zu attackieren. Alle Beweise sprechen da<strong>für</strong>, dass<br />
er jetzt sogar noch weiter gegangen sein könnte. Der ermittelnde Kommissar<br />
versucht mit allen Mitteln, ihn zum Reden zu bringen. Doch auch<br />
Ben spielt gekonnt auf der psychischen Klaviatur und so durchleben beide<br />
in zähem Ringen die verschiedenen Aspekte der Täterschaft und des<br />
Opferseins, setzen beide gekonnt Ängste in Gang und Phantasien. Und<br />
beide legen dabei noch immer nicht alle Karten auf den Tisch.<br />
Auf der Folie einer herkömmlichen Krimi-Erzählweise und -Motivstruktur<br />
treibt das Stück ein kluges Spiel mit Wahrheit und Lüge, mit fehlenden<br />
Informationen und falschen Schlussfolgerungen – und endet<br />
überraschend.<br />
steFan schrOeDer, 1977 in hagen geboren, studierte theaterwissenschaft,<br />
anglistik und Germanistik in Bochum. Während des studiums war er an<br />
verschiedenen theatern der freien szene als autor, regisseur und Darsteller<br />
aktiv. er führte regie am Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater und war<br />
<strong>von</strong> 2001 <strong>bis</strong> 2010 chefdramaturg am schauspiel Dortmund. seit 2006 lehrt<br />
er zudem an der Fakultät <strong>für</strong> Kulturwissenschaften der Universität Dortmund<br />
und widmet sich daneben nun ganz dem schreiben.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Stefan Schroeder auf S. 20, 23, 31, 33, 44f., 50, 52<br />
und auf www.chronostheatertexte.de<br />
10
Pietro Pizzi: Theater Ansicht © Markus Mue<br />
„Spinnen können<br />
nicht schwimmen.“<br />
REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI<br />
Spinne<br />
1 D - 2 H; ab 7 Jahren; frei zur UA<br />
„Spinne“ nennt er sich selbst, der Junge, der sich nur auf einem Klettergerüst<br />
zu Hause fühlt. Denn ein richtiges Zuhause hat er nicht mehr, seit<br />
seine Mutter wegen Ladendiebstahls „eine Maßnahme machen muss“<br />
und seine Oma immer vergesslicher wird. Doch klettern, das kann er,<br />
das beherrscht er! Schnell und wendig wie Spider-Man klettert er auf<br />
und ab und vertreibt sich so die Zeit, <strong>bis</strong> Mina und Paul nach der Schule<br />
am Spielplatz vorbeikommen. Mit ihnen will Spinne sich unbedingt anfreunden.<br />
Der ungeschickliche Außenseiter Paul bewundert den flinken<br />
Kletterer und Mina, die <strong>von</strong> ihrer Mutter ständig zum Ballett gezwungen<br />
wird, beneidet ihn um seine Freiheit. Für eine Weile scheint es so, als<br />
könnten die drei einander Freunde in der Not sein. Doch der Junge, der<br />
sich Spinne nennt, hat so viel Wut und Verzweiflung in sich, dass die<br />
Kletterspiele schließlich eskalieren.<br />
„Dizaji schreibt authentische, schnelle, schlackenlose, konzentrierte Dialoge,<br />
in denen theatralische Situationen und Geschichten entstehen, die berühren.<br />
Mit ihrem Text SPINNE ist die Autorin nah dran an der Sprache (und Sprachentwicklung)<br />
ihres Publikums. Die Sprache wächst mit den Kindern, steht<br />
nicht einfach zur Verfügung, vom Sport bekommt man „Muskelkrater“, mit<br />
meinem Freund verbindet mich echte „Kumpelschaft“ und natürlich muss es<br />
ein Wort geben, <strong>für</strong> alles, was noch besser als „super“ ist: „superer“. Das sind bei<br />
Dizaji keine Pointen, sondern genaue Beobachtungen. Genauso (...) fordert (die<br />
Dramaturgie ihres Stückes) einen differenzierten Blick <strong>für</strong> die Veränderungen<br />
in den Beziehungen der drei Figuren. Tektonische Verschiebungen, an der Oberfläche<br />
nicht immer spektakulär, aber in der Tiefe umso bedeutsamer. Weil es ja<br />
auch um etwas Wichtiges geht: Freundschaft.“<br />
(WORKSHOP-KOMMENTAR ZUM BERLINER KINDERTHEATERPREIS)<br />
nominiert <strong>für</strong> den Berliner <strong>Kindertheater</strong>preis 2013 (GriPs theater)<br />
„Ich hab gedacht, dass wenn<br />
ich anders bin als sie, dann<br />
sind sie auch anders als ich.“<br />
REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI Pepe will’s wissen<br />
1 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Theater Baden-Baden,<br />
12.04.2013 (Regie: Lily Sykes)<br />
Pepe ist sich ganz sicher, es kann gar nicht anders sein, er muss einfach<br />
als Baby adoptiert worden sein. Denn er sieht seinen Eltern überhaupt<br />
nicht ähnlich. Und außerdem würden ihn seine wahren Eltern nur mit<br />
Liebe überhäufen, ihm jeden Wunsch <strong>von</strong> den Augen ablesen, sich aber<br />
ganz sicher nie, niemals scheiden lassen! Pepe beginnt deshalb nach<br />
11
Pepe will’s wissen: Theater Baden-Baden<br />
Hinweisen auf seine echten Eltern zu suchen, um sobald wie möglich<br />
zu ihnen ziehen zu können. Seine Freunde Theo und Lolli helfen ihm<br />
dabei. Während sie in ordentlicher Detektivarbeit Schreibtische und<br />
Schränke durchwühlen und dabei leider <strong>von</strong> einer peinlichen Situation<br />
in die nächste geraten, machen sich die drei Kinder Gedanken über Eltern,<br />
über die Wut und die Liebe, über Unterschiede, Gemeinsamkeiten<br />
und darüber, wie kompliziert das Leben doch manchmal werden kann,<br />
wenn man sich alleine fühlt und wenn geliebte Menschen einem plötzlich<br />
fremd werden. Theo, Lolli und Pepe aber verlieren ihren Mut nicht,<br />
sie suchen selbst in solcher Fremde weiter nach dem richigen Zuhause.<br />
reihaneh YOUZBashi DiZaJi wurde 1983 in täbriz im iran geboren. Mit acht<br />
Jahren floh sie mit ihrer Familie nach Deutschland. nach ihrem schauspielstudium<br />
lebt und arbeitet sie nun in Berlin. Durch die idee zum Dokumentarfilm<br />
„Mein Paradies“ angeregt, reiste die autorin nach langer abwesenheit<br />
in den iran zurück. Die reise wurde auch zum auslöser ihres ersten theaterstückes<br />
„stuttgart.teheran“ (chronos theatertexte), mit dem sie zum heidelberger<br />
stückemarkt 2012 eingeladen war. ihr stück <strong>für</strong> Kinder „hasenland“<br />
wurde in der spielzeit 2012/13 an der comedia Köln uraufgeführt, <strong>für</strong> das theater<br />
Baden-Baden schrieb sie das auftragswerk „Pepe will’s wissen“. 2013 war<br />
sie eingeladen zum „next Generation“-Projekt der assitej international. am<br />
Jungen ensemble stuttgart arbeitet sie derzeit mit stuttgarter Jugendlichen<br />
und jugendlichen Flüchtlingen aus dem irak und aus syrien an der Produktion<br />
„salzherz“, die im november uraufgeführt werden wird.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Reihaneh Youzbashi Dizaji auf<br />
S. 40 und auf www.chronostheatertexte.de<br />
Märchen <strong>von</strong> damals und heute...<br />
MIRIAM ANTRETTER<br />
Das UN<br />
2 D - 5 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />
Dine und ihr Freund Fritz leiden im Kinderheim schon lange unter<br />
den Launen der bösartigen Heimleiterin. Heute aber ist es besonders<br />
schlimm, denn sie verdächtigt Dine ihr etwas besonders Wertvolles<br />
gestohlen zu haben: Wenn Dine das nicht sofort zurückbringe, dann<br />
müsse Fritz da<strong>für</strong> büßen! Dine ist verzweifelt, denn sie weiß nicht mal,<br />
wonach diese gemeine Person so gierig sucht. Etwas Geheimnisvolles,<br />
sei es, das ungeheure Macht verleihe. Doch wie es genau aussieht, das<br />
weiß seltsamerweise auch die Heimleiterin nicht. Dine beschließt, das<br />
als Vorteil zu nutzen und zieht aus, um irgendetwas zu suchen, das wichtig<br />
genug erscheint. Auf ihrer Suche trifft sie den Vogel Vurz (der sich<br />
Witze über seinen Namen verbietet!), den seltsamen Fa und den Chronisten,<br />
der schlechte Neuigkeiten aus dem Tausendaugenwald bringt.<br />
Das Ungeheuer sei dort gesichtet worden und nun drohe ihnen allen<br />
große Gefahr. Dine wagt sich in den Kampf und findet nicht nur das<br />
wichtige Ding – sondern etwas noch viel wichtigeres.<br />
Ein phantasievolles Märchen über die Suche nach dem, was uns wichtig<br />
erscheint. Ob uns das aber auch tatsächlich immer ausmacht?<br />
im sommer 2004 schloss MiriaM antretter ihr studium der theaterwissenschaft<br />
an der ludwig-Maximilian-Universität in München mit auszeichnung<br />
ab. im Zuge eines ausgedehnten, postuniversitären asienaufenthaltes unterrichtete<br />
sie an einer internationalen schule in sri lanka das Fach Drama und<br />
durfte zusammen mit 40 kleinen Mimen eine schultheatergruppe aufbauen.<br />
Zurück in Bayern fing sie bei einer Münchner Pr-agentur an, reiste <strong>von</strong> nun an<br />
im Business-anzug durch asien, schrieb Pressetexte, freundliche Briefe und ein<br />
sachbuch. so verlief ihr Berufsleben über Jahre undramatisch, <strong>bis</strong> eines nachts<br />
das Un <strong>von</strong> ihrem schreibtisch hüpfte…<br />
12
+++ Märchen +++ Märchen +++ Märchen +++ Märchen +++ Märchen +++<br />
Neue Stücke<br />
FRANCES HODGSON BURNETT<br />
Der geheime Garten<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Barbara Hass; 4 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg (Regie: Claus Gutbier)<br />
Die verwaiste Mary Lennox aus Indien wird nach England auf das Landgut<br />
ihres Onkels Mr. Craven geschickt. Mr. Craven selbst ist nach dem<br />
frühen Tod seiner Frau schwermütig und so ist Mary meist sich selbst<br />
überlassen. Da sie <strong>bis</strong>lang nicht viel Liebe kennengelernt hat, wurde<br />
Mary hochmütig und selbstsüchtig. Sie möchte mit niemandem zu tun<br />
haben und erkundet deshalb Tag <strong>für</strong> Tag alleine den großen Garten, der<br />
das Landgut umgibt. Dabei entdeckt sie auch den „geheimen Garten“, den<br />
Rosengarten, den Mrs Craven angelegt hat. Seit ihrem Tod darf ihn niemand<br />
mehr betreten. Doch Mary findet den Schlüssel und beginnt, den<br />
Garten wieder zu bestellen. Sie bekommt Hilfe vom Gärtner Ben und<br />
dem Naturfreund Dickon, mit denen sie langsam Freundschaft schließt.<br />
Mary verändert sich zusehends und kann schließlich sogar ihrem kränklichen,<br />
traurigen Cousin Colin neuen Lebensmut geben.<br />
SUSANNE LüTJE UND CORINNA SCHILDT<br />
Rettet Rumpelstilzchen!<br />
3 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Meininger Theater, 27.11.2013,<br />
Regie: Ansgar Haag<br />
Durch eine Unachtsamkeit der Pech-Marie ist das große Märchenbuch<br />
<strong>von</strong> Frau Holle ins Kopfkissen geraten und schneit nun auf die Märchenwelt<br />
herab. Dabei geraten natürlich alle Seiten durcheinander und<br />
in der Märchenwelt herrscht sofort das größte Chaos! Im Bett der Großmutter<br />
liegt der Frosch und will Rotkäppchen küssen. Im Turm <strong>von</strong> Rapunzel<br />
tobt Rumpelstilzchen und will seinen Bart nicht herunterlassen.<br />
Das Buch muss schleunigst wieder in die richtige Reihenfolge gebracht<br />
werden. Da jedoch leider, leider im Märchenreich niemand lesen kann,<br />
könnten nur Jakob und Wilhelm Grimm die Sache in Ordnung bringen.<br />
Frau Holle schickt ihre Katze los, um die beiden zu holen. In der Menschenwelt<br />
sind allerdings inzwischen 200 Jahre vergangen und so hat<br />
die Katze ihre liebe Not, einen heldenhaften Retter zu finden. Immerhin<br />
trifft sie auf Jakob Grimme, der zwar Märchen langweilig findet, aber<br />
sich in phantastischen Welten gut auszukennen scheint. Das muss reichen,<br />
denkt sich die Katze und entführt Jakob kurzerhand ins Märchenreich.<br />
Dort hat Jakob einiges zu tun, um die renitenten Märchenfiguren<br />
wieder auf ihre richtigen Seiten zu schicken.<br />
(Biographie der Autorinnen auf www.kindertheater.de)<br />
GERT RICHTER<br />
Aschenputtel<br />
5 D - 2 H (+ Tänzer/Statisten, erweiterbar <strong>für</strong> große Spielgruppen);<br />
ab 5 Jahren; frei zur UA<br />
Als Prinz Hans-Heinrich zur Brautschau auszieht, trifft er auf den Vogel<br />
Güldenklang, der ihm vom Aschenputtel erzählt, das seit langem unverdient<br />
im Unglück leben muss. Wenn der Prinz es retten wolle, zwitschert<br />
der Vogel, so müsse er nur auf sein Herz hören! Nichts leichter<br />
als das, denkt sich Prinz Hans-Heinrich und eilt, zusammen mit seinem<br />
Hofmarschall, dem traurigen Mädchen sogleich zur Hilfe. Abgelenkt<br />
wird er dabei leider <strong>von</strong> der strahlenden Schönheit der Schwestern Gertrude<br />
und Kunigunde. Der Hofmarschall rät ihm dringend zu, eine der<br />
beiden zur Frau zu erwählen und so lädt Hans-Heinrich die Damen auf<br />
sein Schloss zum Tanze. Während sich Gertrude und Kunigunde dort<br />
recht ungeschickt anstellen, tritt unerwartet eine schöne Tänzerin auf,<br />
die den Prinzen sofort bezaubert. Wird er aber auf sein Herz hören können,<br />
auch wenn er das Mädchen in Sack und Asche wiedersieht?<br />
Gert Richter hat das wohl beliebteste Märchen der Brüder Grimm in eine<br />
klingende Bühnensprache gebracht, sein Text bietet großen und kleinen<br />
Ensembles opulente, lebendige Szenen und gefühlvolle Dialoge. Gert<br />
Richters Märchenbearbeitungen werden seit vielen Jahren kontinuierlich<br />
aufgeführt - Sie finden die Texte auf S. 52<br />
Gert richter wurde 1929 in leipzig geboren. nach dem abitur studierte er in<br />
leipzig schauspiel, später auch Germanistik, theaterwissenschaft und Kunstgeschichte;<br />
er promovierte 1958 mit einer arbeit über den Dramatiker herbert<br />
eulenberg. 1953 erhielt er sein erstes engagement als Dramaturg, <strong>von</strong> 1954 <strong>bis</strong><br />
1958 war er als chefdramaturg am Mecklenburgischen staatstheater schwerin<br />
tätig, <strong>von</strong> 1958 <strong>bis</strong> 1962 als chefdramaturg am stadttheater hildesheim. hier<br />
wurde auch die Mehrzahl seiner Bühnenmärchen uraufgeführt. 1962 wechselte<br />
er den Beruf und arbeitete dreißig Jahre als chefredakteur beim Bertelsmann<br />
lexikon <strong>Verlag</strong> in Gütersloh. Von 1989 <strong>bis</strong> 2009 gab er als chefredakteur<br />
die Fachzeitschrift „film & video“ heraus. seitdem ist er Pensionär.<br />
„ Prüfe nur recht gut,<br />
ob ihr die Schuhe wirklich<br />
passen!“(Aschenputtel)<br />
Weihnachtliche Empfehlung <strong>für</strong> große<br />
Spielgruppen und Musikschulen<br />
OTFRIED PREUSSLER UND CHRISTOPH WELL<br />
Der Engel mit der Pudelmütze<br />
Die Geschichte <strong>von</strong> der Pomeranze und ihrem Duft, <strong>von</strong><br />
mancherlei armen und reichen Leuten und vom wahren,<br />
vom wirklichen Bethlehem. In Noten gesetzt <strong>von</strong> Christoph<br />
„Stofferl“ Well; <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />
viele Rollen; ab 5 Jahren/<strong>für</strong> junge Akteure ab 8 Jahren<br />
(erhältlich ab Jan. 2014)<br />
Weihnachten steht vor der Tür, die Kinder holen sich kalte<br />
Ohren beim Schlittenfahren, die Bäckergesellen müssen<br />
Überstunden machen und der Rastelbinder zieht <strong>von</strong> Haus<br />
zu Haus in der Hoffnung auf milde Gaben. Am Heiligen<br />
Abend aber ruft der Engel sie alle nach Bethlehem. Da geht<br />
es geschwind hinaus nach Ruppersdorf und dann weiter über<br />
die Felder, ein wenig nach links hinüber, dann ist es gar nicht<br />
mehr weit.<br />
Ein musikalischer Bilderbogen mit vielen Rollen und kurzen,<br />
kunstvoll verflochtenen Einzelszenen - das ideale Weihnachtsstück<br />
<strong>für</strong> Musikschulen, Kinderchöre und Schulaufführungen!<br />
13
Neue Stücke<br />
+++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffr<br />
Stoffrechte zur individuellen<br />
Dramatisierung<br />
MARTIN BALTSCHEIT<br />
Das Gold des Hasen<br />
Ab 6 Jahren; UA: Theater Fata Morgana, Hamburg/Hildesheim, Frühjahr<br />
2014 (ein Stücktext des Autors wird ab Frühjahr 2014 erhältlich sein)<br />
Der Hase hatte sein ganzes Leben lang davor Angst, dass ihm sein großer<br />
Goldschatz gestohlen würde. Als er nach vielen einsamen Jahren als<br />
Schatzhüter stirbt, vermacht er das ganze Gold dem größten Angsthasen<br />
im Wald. Sofort entbrennt ein eifriger Wettkampf um die größte Angst,<br />
den überraschenderweise der Wolf gewinnt mit einem wirklich herzerweichenden<br />
Bekenntnis! Während er sich im Haus des Hasen gerade<br />
noch die<strong>bis</strong>ch über den gelungenen Trick freut, beschleicht ihn langsam<br />
die Angst, jemand könne ihm...<br />
HANS DE BEER UND SERENA ROMANELLI<br />
Dodo-Geschichten<br />
Alle Bilderbücher sind frei zur Dramatisierung: „Kleiner Dodo,<br />
was spielst du?“, „Kleiner Dodo, lass den Drachen fliegen“,<br />
„Dodos Zirkus-Abenteuer“, „Kleiner Dodo, bester Freund“<br />
Der kleine Orang-Utan Dodo findet mitten im Urwald eine Geige<br />
und lernt ganz meisterhaft darauf zu spielen. Die Tiere im Urwald<br />
sind begeistert!<br />
„Dodo“ ist bereits mit seinen jungen Jahren ein Klassiker. Erdacht wurde<br />
er 1995 vom Erfolgsautor Hans de Beer („Der kleine Eisbär“) und seitdem<br />
spielt sich Dodo durch viele spannende Urwaldabenteuer.<br />
Die Bilderbücher eignen sich hervorragend <strong>für</strong> Umsetzungen im Figurentheater<br />
und <strong>für</strong> Aufführungen mit Live-Musik.<br />
hans De Beer wurde 1957 in Muiden in der nähe <strong>von</strong> amsterdam geboren.<br />
nach einem kurzen Geschichtsstudium ließ sich hans de Beer an der Kunstschule<br />
rietveld art academy in amsterdam ausbilden. seine examensarbeit<br />
über den kleinen eisbären lars bescherte de Beer 1987 weltweiten erfolg. seit<br />
seinem abschluss arbeitet hans de Beer als freier illustrator. er lebt mit seiner<br />
lebenspartnerin serena romanelli, mit der er den Orang-Utan Dodo entwickelt<br />
hat, in amsterdam und in der nähe <strong>von</strong> Florenz.<br />
KIRSTEN BOIE<br />
Ich kenne einen Jungen in Afrika<br />
Empfohlen <strong>für</strong> Kinder ab 8 Jahren; UA: Theater Patati Patata,<br />
Reutlingen, 2014/15 (Regie: Rüdiger Pape)<br />
Thulani könnte als Waise eigentlich unentgeltlich zur Schule<br />
gehen. Aber da<strong>für</strong> bräuchte er einen Totenschein seiner Eltern,<br />
den ihm im Bürokratiedschungel niemand besorgen kann. Also verbringt<br />
Thulani die Tage im Dorf, sorgt <strong>für</strong> seine kleine Schwester und<br />
träumt da<strong>von</strong>, <strong>von</strong> den Weißen als Fußballstar entdeckt zu werden.<br />
Geschichten<br />
aus Afrika<br />
Manchmal, wenn am Sommerabend die Blitze über den Himmel ziehen,<br />
dann sitzt Thulani hinter der Hütte am Grab seiner Mutter und spricht<br />
mit ihr. Und wartet darauf, dass etwas passiert und weiß doch nicht, was.<br />
In ihrem neuen Buch „Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“<br />
(<strong>Verlag</strong> Friedrich Oetinger, Herbst 2013), erzählt Kirsten Boie die Geschichten<br />
<strong>von</strong> vier Kindern aus Afrika, darunter die <strong>von</strong> Thulani – Geschichten,<br />
die so hätten geschehen können oder leider geschehen sind.<br />
Die Autorin engagiert sich seit vielen Jahren in Swasiland, dem Land mit<br />
der höchsten Aids-Rate der Erde. Hier leben rund 900.000 Menschen,<br />
darunter alleine 120.000 Kinder, die mindestens ein Elternteil verloren<br />
haben. Die Geschichten in ihrem Erzählband, beruhen auf den Erfahrungen<br />
der Autorin in diesem Land.<br />
Dank einer weit verbreiteten Selbsthilfeorganisation werden afrikanische<br />
Eltern, die an Aids erkrankt sind, darin unterstützt, <strong>für</strong> ihre<br />
Kinder „memory books“ zu schreiben – Bücher zur Erinnerung, gegen<br />
die Angst und das Vergessen. Kirsten Boie hat in gewisser Weise vier<br />
Geschichten in einem poetischen und sehr berührenden „memory<br />
book“ <strong>für</strong> uns aufgeschrieben. „Wenn diese Geschichten traurig sind“,<br />
so schreibt sie im Nachwort, „kann ich es nicht ändern. Trauriger als die<br />
Wirklichkeit sind sie nicht.“<br />
Alle Geschichten des Erzählbandes stehen zur Dramatisierung zur<br />
Verfügung. Die Erzählung „Ich kenne einen Jungen in Afrika“ liegt der<br />
UA des Theaters Patati-Patata zugrunde.<br />
Kirsten BOie, Jahrgang 1950, ist promovierte literaturwissenschaftlerin und<br />
arbeitete <strong>von</strong> 1978 – 1983 als lehrerin, bevor sie zu schreiben begann. 2007<br />
wurde sie <strong>für</strong> ihr Gesamtwerk mit dem sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises,<br />
2008 mit dem Großen Preis der Deutschen akademie <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendliteratur ausgezeichnet. ihre wunderbare Mittelalter-erzählung<br />
vom kleinen „ritter trenk“ (Bühnenbearbeitung: rainer hertwig) wurde<br />
unlängst als tV-serie umgesetzt, ein Kinofilm wird folgen.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Kirsten Boie auf S. 21f, 46<br />
JAMES KRüSS<br />
Die Seefahrt nach Rio<br />
Ab 4 Jahren/<strong>für</strong> junge Akteure ab 6 Jahren<br />
Nach Rio soll es gehen! Schnell wird aus dem Kanapee und den Sesseln<br />
ein hochseetaugliches Schiff gebaut, der Besen wird als Fahnenmast aufgerichtet,<br />
ein altes Handtuch als Flagge gehisst. Die tatendurstigen Matrosen<br />
wollen mit der frisch getauften „Tollen Lotte“ in See stechen. Wohlan,<br />
Maschinen an, Leinen los und mitten hinein ins Hochseeabenteuer!<br />
Eine Seefahrt in Reimen, wie nur James Krüss sie erdichten konnte!<br />
Hervorragend geeignet als Vorlage <strong>für</strong> ein Klassenspiel mit vielen<br />
Matrosen, die Liedtexte dürfen jeweils individuell vertont werden.<br />
JaMes KrÜss, 1926 auf der nordseeinsel helgoland geboren und aufgewachsen,<br />
absolvierte zunächst eine lehrerausbildung, bevor er ab 1949 als<br />
freier autor <strong>für</strong> rundfunk und Zeitschriften schrieb und ab 1953 Kinderbücher<br />
veröffentlichte. Für „Mein Urgroßvater und ich“ erhielt er 1960 den Deutschen<br />
Jugendliteraturpreis. Zu seinen bekanntesten Bilderbüchern gehört vielleicht<br />
You will find a list of available international rights on www.kindertheater.de/foreign-rights.html<br />
14
echte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Stoffrechte +++ Neue Stücke<br />
die Geschichte über „henriette Bimmelbahn“. Der Kinderroman „timm thaler<br />
oder Das verkaufte lachen“ feierte 2012 sein fünfzigjähriges erscheinen und<br />
wird im herbst 2013 erstmals als Musical auf die Bühne kommen. James Krüss<br />
starb 1997 auf Gran canaria. er war ein sensibler Poet, phantasievoller erzähler<br />
und vor allem ein virtuoser reimkünstler.<br />
Weitere Werke <strong>von</strong> James Krüss auf S. 29 und unter „junge töne“.<br />
PAUL MAAR<br />
Drei miese, fiese Kerle<br />
Ab 5 Jahren<br />
Konrad hat die Nase voll! Er wohnt mit seinen Eltern in einer ganz üblen<br />
Gespenstergegend, wo die wirklich miesen, fiesen Gespenster Mann<br />
und Maus erschrecken. „Schluss mit der Herumgespensterei“, sagt Konrad.<br />
„Jetzt mach ich die drei Fiesen fertig.“ Mit Anti-Gespensterkugeln<br />
bewaffnet, geht er los zum rußigen Schloss, durch den dunklen Wald<br />
und über die einsamen Felsen. Aber so leicht lassen sich die miesen,<br />
fiesen Kerle nicht fertigmachen! Gut, dass Konrad im rußigen Schloss<br />
eine merkwürdige karierte Katze findet...<br />
Dumpty, den scheuen Engländer in Eierform. Klappaufundzu schnippelt<br />
prahlerisch ein Haus aus Papier, in dem sie ein Fest feiern wollen.<br />
Als aber ein Sturm aufkommt und sie alle in Gefahr bringt, ist es der<br />
scheue Mister Humpty Dumpty, der ihr Retter in der Not wird.<br />
„Lupinchen“ gibt es auch als Musical <strong>von</strong> Barbara Henneberg <strong>für</strong> Kinder<br />
ab 3 Jahren (s. „junge töne“)<br />
Binette schrOeDer wurde 1939 in hamburg geboren. nach einem Grafikstudium<br />
in München ging sie in die schweiz und studierte in Basel an der<br />
heutigen „hochschule <strong>für</strong> Design“ Gebrauchsgrafik, typografie, Fotografie und<br />
lithografie. Die schule, die damals noch streng auf das Bauhaus ausgerichtet<br />
war und so lernte Binette schroeder das fundierte handwerk des Grafikers mit<br />
allen technischen ausdrucksmöglichkeiten. Bereits mit „lupinchen“, ihrem<br />
erstling, gelang ihr 1969 der künstlerische Durchbruch. Das Buch wurde mit<br />
zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und gilt heute als Klassiker<br />
der Kinderliteratur. Für ihr künstlerisches Gesamtwerk erhielt Binette<br />
schroeder 1997 den sonderpreis des Deutschen Jugendliteratur-Preises und<br />
2004 den Großen Preis der akademie <strong>für</strong> Kinder- und Jugendliteratur, Volkach.<br />
SVEN NORDQVIST<br />
Findus zieht um<br />
Ab 5 Jahren; UA: Theaterdeck Hamburg, 26.10.2013, Regie: Niklas Heinecke<br />
Findus hüpft <strong>für</strong> sein Leben gerne – besonders schön ist es, kurz nach<br />
dem Aufwachen auf dem Bett zu hüpfen. Da Findus aber nicht selten<br />
schon um vier Uhr morgens hellwach ist, führt das Betthüpfen zu gewissen<br />
Spannungen zwischen Pettersson und ihm. Eines Morgens reicht es<br />
dem alten Mann und aus dem schönsten Streit heraus beschließt Findus<br />
auszuziehen! Er kann sehr gut im alten Plumpsklo hinterm Haus<br />
wohnen, jawohl! Mit Petterssons Hilfe richtet er sich dort gemütlich ein<br />
und ist äußerst zufrieden. Dann aber wird es Abend, es wird Nacht und<br />
plötzlich wird Findus recht mulmig zumute. Ob er – nur mal ganz kurz<br />
vielleicht – doch wieder zu Pettersson ins helle, gemütliche Haus geht?<br />
sVen nOrDQVist wurde 1946 im südschwedischen helsingborg geboren. als<br />
Kind wollte er Bauer werden, aber schon als teenager träumte er nur noch<br />
vom Zeichnen, wurde aber auf der Kunstschule nicht angenommen. aber er<br />
hielt an seinem ursprünglichen traum fest, zeichnete weiter und verkaufte erste<br />
Bilder an schulbuchverlage. 1983 gewann er den ersten Preis in einem Kinderbuch-Wettbewerb.<br />
1984 erschien sein Bilderbuch »eine Geburtstagstorte<br />
<strong>für</strong> die Katze« und machte ihn sehr schnell bekannt. sven nordqvist hat viele<br />
renommierte Preise <strong>für</strong> seine arbeit erhalten, u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
und den schwedischen astrid lindgren-Preis <strong>für</strong> sein Gesamtwerk.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Sven Nordqvist auf S. 19f. und unter „junge töne“.<br />
BINETTE SCHROEDER<br />
Lupinchen<br />
Ab 4 Jahren<br />
Lupinchen ist einsam und traurig. Das sieht ihr Freund Vogel Robert<br />
sofort, denn Lupinchen hat mal wieder die Bäumchen verkehrt herum<br />
eingepflanzt – so müssen alle zu Trauerweiden werden! Um sie aufzuheitern,<br />
lädt Robert zwei seiner besten Freunde ein, den ‚ominöspompösen’<br />
Schachtelmann Herrn Klappaufundzu und Mister Humpty<br />
„ Den schönsten Namen jedenfalls<br />
wohl in der ganzen Flotte<br />
hat unser Schiff, hat unser Schiff:<br />
Es nennt sich Tolle Lotte!“<br />
(Das Gold des Hasen)<br />
Für Jugendclubs und Schul-AGs:<br />
BEATE DÖLLING<br />
Du <strong>bis</strong>t sowas <strong>von</strong> raus!<br />
Echte Geschichten aus der ARCHE;<br />
zur individuellen Dramatisierung<br />
Beate Dölling erzählt wahre Geschichten über die Nöte und<br />
Träume <strong>von</strong> jungen Menschen am Rand unserer Gesellschaft:<br />
In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhilfswerk<br />
„DIE ARCHE“ entstand dieser besondere Sammelband, der<br />
sich hervorragend als Grundlage <strong>für</strong> die theaterpädagogische<br />
Arbeit in Jugendclubs und Schulen eignet.<br />
Das gleichnamige Buch erscheint im Gabriel <strong>Verlag</strong>.<br />
15
Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
MARLIESE AROLD<br />
Hexe Winnie zaubert Weihnachten<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2006<br />
Es ist Weihnachtszeit! Alle Kinder freuen sich<br />
natürlich sehr. Nur Hexe Winnie freut sich nicht,<br />
denn Hexen feiern nur Halloween und Walpurgisnacht,<br />
aber doch nicht Weihnachten! Aber<br />
Winnie möchte auch Plätzchen, Kerzenlicht und<br />
Weihnachtsbaum. Sie ergreift die Initiative!<br />
LIEVE BAETEN<br />
Die neugierige kleine Hexe<br />
Zur individ. Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />
UA: WODO Puppenspiel, Mülheim a. d. Ruhr, 2002<br />
Die liebenswürdige kleine Hexe hat immer eine<br />
Menge zu tun, doch mit Geschick und Witz meistert<br />
sie ihr Hexenleben ganz famos.<br />
Ebenfalls erhältlich: Die kleine Hexe hat Geburtstag,<br />
Die kleine Hexe geht auf Reisen; Die kleine<br />
Hexe feiert Weihnachten<br />
MARTIN BALTSCHEIT<br />
Der Löwe, der nicht schreiben konnte<br />
2 - 3 Darsteller (erweiterbar); ab 4 Jahren<br />
Da liegt sie – und liest! Die liebreizende, bezaubernd<br />
schöne Löwin, eine Augenweide, eine<br />
Zierde. Der König des Dschungels ist hingerissen,<br />
doch sieht er seine Liebeschancen sogleich<br />
schwinden. Denn eine Löwin, die liest, ist eine<br />
Dame und erwartet sicherlich einen Mann <strong>von</strong><br />
Welt, mit Niveau, der wortgewandte Liebesbriefe<br />
schickt. Er aber, das gibt er ungern zu, kann leider<br />
gar nicht schreiben. Daher sucht er sich dringend<br />
Hilfe bei seinen Untertanen: Der Affe, der Geier,<br />
ja sogar ein Mistkäfer sollen <strong>für</strong> ihn – gezwungenermaßen<br />
– heiße Liebesschwüre notieren. Aber<br />
sie schreiben alle nicht das Richtige, nicht da<strong>von</strong>,<br />
was des Löwen Herz erfüllt! Was <strong>für</strong> ein Glück,<br />
dass die Löwendame nicht nur klug, sondern<br />
auch sehr verständnisvoll ist.<br />
Es waren einmal zwei wirklich dumme<br />
Gänse in einem brennenden Haus<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Theater zwischen den Dörfern,<br />
12.05.2012 (Regie: Suse Wessel)<br />
Anna und Emma sind zwei besonders dumme<br />
Gänse: Erst setzen sie beim Spielgeleierbraten<br />
ihre eigene Hütte in Brand und dann ist keiner<br />
gut genug, um sie zu retten. Der Elefant sei zu<br />
tollpatschig, die Kuh zu langsam, der Fuchs zu<br />
gefräßig, die Schlange zu hinterhältig – und so<br />
weiter. In der Zwischenzeit breitet sich das Feuer<br />
in aller Ruhe aus, den Gänsen wird schon recht<br />
heiß, aber noch immer haben sie keine Hilfe<br />
gerufen. Schließlich fackelt die ganze Bude ab,<br />
gerade als alle Tiere gekommen sind, um beim<br />
Löschen zu helfen – wirklich alle! Aber das bekommen<br />
die dummen Gänse natürlich schon<br />
nicht mehr mit. Eine zündende Fabel über<br />
Dummheit und Vorurteile.<br />
HANS DE BEER<br />
Der kleine Eisbär<br />
Alle Geschichten zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren<br />
Lars und seine Freunde erleben viele Abenteuer<br />
in der weiten Welt. Aber am Nordpol gefällt es<br />
Lars doch immer noch am besten.<br />
ZORAN DRVENKAR<br />
Der einzige Vogel, der die Kälte<br />
nicht <strong>für</strong>chtet<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Zoran Drvenkar<br />
und Birte Werner; 3 H; ab 4 Jahren; UA: Junges<br />
Theater am Theater Konstanz, 2008<br />
Ricki hat es gründlich satt, einen Schneemann<br />
nach dem anderen bauen zu müssen. Schon ein<br />
ganzes Jahr lang herrscht eisiger Winter und Ricki<br />
sehnt sich nach Wärme und Sonne. So macht<br />
er sich auf den Weg zum kältesten Ort der Welt,<br />
denn dort wohnt bekanntlich der Winter höchstpersönlich<br />
und mit dem muss er ein ernstes Wort<br />
reden. Im „Hotel Vier Jahreszeiten“ trifft er jedoch<br />
nur auf einen sehr seltsamen Kauz, der sich als<br />
„der einzige Vogel, der die Kälte nicht <strong>für</strong>chtet“<br />
vorstellt und der alles daransetzt, um Ricki vom<br />
Herrn Winter fernzuhalten. Am Ende lernt der<br />
Kauz jedoch, dass es nicht so schlimm ist, ein Pinguin<br />
zu sein – und dass man auch im Frühling<br />
noch der einzige Vogel sein kann, der die Kälte<br />
nicht <strong>für</strong>chtet.<br />
MICHAEL ENDE<br />
Der Lindwurm und der Schmetterling<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren<br />
Der gefährliche Drache soll ein LINDwurm sein?<br />
Auf keinen Fall! Aber was hilft es, selbst, wenn er<br />
vor lauter Wut den Professor frisst, der das behauptet?!<br />
Der sanft-stille Kohlweißling hingegen<br />
leidet aus einem ganz anderen Grund: Er soll doch<br />
tatsächlich ein SCHMETTERling sein! Schon liegt<br />
der Drache krank vor Grimm im Bett, und der<br />
Kohlweißling will sich als Eremit in die Wüste zurückziehen.<br />
Doch zum Glück gibt es eine einfache<br />
Lösung, die beide glücklich macht!<br />
Der Teddy und die Tiere<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des<br />
Brandenburger Theaters, 1997<br />
Ein alter Teddybär sitzt <strong>von</strong> morgens <strong>bis</strong> abends<br />
auf dem Sofa und starrt Löcher in die Luft. Das<br />
Kind, dem er gehört, ist schon viel zu groß, um<br />
noch mit ihm zu spielen. Als ihn eine Fliege eines<br />
Tages fragt, wozu er denn da sei, weiß er keine<br />
Antwort. Um es herauszufinden, macht er sich<br />
schließlich auf die Reise.<br />
Das kleine Lumpenkasperle<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des<br />
Brandenburger Theaters, 1997<br />
Das alte und zerrissene Lumpenkasperle wird<br />
vom Büblein gegen eine neue, strahlende Puppe<br />
eingetauscht. Doch das Büblein merkt schon bald,<br />
dass es kein guter Tausch war.<br />
Norbert Nackendick<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Rheinisches Marionettentheater,<br />
Düsseldorf, 1982<br />
Eine Geschichte über Eitelkeit und Mut: Das<br />
tyrannische Nashorn Norbert Nackendick hat alle<br />
Tiere aus der Steppe vertrieben – und muss nun<br />
feststellen, wie einsam es plötzlich ist.<br />
Das Traumfresserchen<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Theater Bremen, 1991<br />
Im Schlummerland wird die Königstochter<br />
Schlafittchen <strong>von</strong> bösen Träumen geplagt. Die<br />
besten Ärzte und Professoren wissen keinen Rat,<br />
und so macht sich der König schließlich selbst<br />
auf, um ein Mittel gegen die bösen Träume seiner<br />
Tochter zu finden. Als er schon fast aufgeben<br />
will, trifft er das Traumfresserchen, das liebend<br />
gerne alle bösen Träume auffrisst und nur die<br />
guten übrig lässt.<br />
Tranquilla Trampeltreu<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 3 Jahren; UA: Stadtmuseum München, 1981<br />
Eine sehr langsame Schildkröte auf einer sehr<br />
langen Reise.<br />
CORNELIA FUNKE<br />
Das Piratenschwein<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater Matz <strong>für</strong> Kinder, 2005<br />
„Buntbarsch und Buckellachs!“ Der Dicke Sven<br />
und sein Schiffsjunge Pit trauen ihren Augen<br />
nicht, als ihnen eines Abends am Strand ein Fass<br />
vor die Füße gespült wird und ihnen daraus das<br />
kleine Schwein Jule freundlich entgegengrunzt.<br />
Kein gewöhnliches Schwein allerdings, denn Jule<br />
ist ein Piratenschwein und kann riesige Goldschätze<br />
erschnüffeln! Das bleibt natürlich nicht<br />
lange geheim. Und als Jule deshalb entführt wird,<br />
müssen Pit und Sven sich mit einer Bande wilder<br />
Piraten anlegen, um ihr Schwein zu befreien.<br />
Prinzessin Isabella<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: WoDo Puppenspiel,<br />
Mülheim a.d. Ruhr, 2003<br />
Isabella findet nichts langweiliger als eine Krone<br />
zu tragen und Prinzessin zu sein. Lieber füttert sie<br />
Schweine und schält Zwiebeln. Darüber gerät ihr<br />
Vater, der König, natürlich in Wut. Aber am Ende<br />
finden beide einen guten Kompromiss.<br />
Die Glücksfee<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />
Lukas Besenbein hat ständig schlechte Laune.<br />
Er schimpft und mäkelt und versteht überhaupt<br />
16
Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
nichts vom Glücklichsein. Da muss Glücksfee Pistazia<br />
alle Register ziehen. Heimlich bestreut sie<br />
den Miesepeter mit etwas Feenstaub und schon<br />
beginnt <strong>für</strong> Lukas eine harte, aber sehr lehrreiche<br />
Zeit. Das Glück ist nämlich manchmal näher als<br />
man glaubt. Und außerdem ist es „dick und frech<br />
und warm und weich und rot und blau und federleicht“.<br />
Ganz bestimmt!<br />
Käpten Knitterbart und seine Bande<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan Dehler;<br />
2 H; ab 5 Jahren; UA: stille hunde theaterproduktionen,<br />
2009<br />
Ein Piratenkapitän braucht ein langes Messer,<br />
eine Pistole und eine sehr laute Stimme. Das sind<br />
drei Dinge, mit denen man Leuten nämlich eine<br />
Heidenangst einjagen kann. Und wenn Leute eine<br />
Heidenangst haben, dann machen sie alles, was<br />
ein Piratenkapitän will. Ach, ja, wenn er so richtig<br />
furchterregend wirken will, sollte sich ein Piratenkapitän<br />
einen Bart zulegen. Wenn der Bart nicht<br />
schaurig schwarz ist, sollte er zumindest schaurig<br />
rot sein. Am besten auch ekelhaft knitterig. So<br />
wie beim Käpten Knitterbart. Der ist der ge<strong>für</strong>chtetste<br />
Pirat der Weltmeere. Genauer gesagt: Das<br />
war er mal. Jetzt ist er nicht mehr so ge<strong>für</strong>chtet.<br />
Wie es dazu kam? Das ist eine lange Geschichte<br />
– in der ausgerechnet ein kleines Mädchen da<strong>für</strong><br />
sorgt, dass dem bösen Piraten der Bart vor Angst<br />
mal so richtig schlottert.<br />
OLE KÖNNECKE<br />
Anton und die Mädchen<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />
UA: Kirschkern & Compes, 2007<br />
„Anton ist toll.“ Anton hat einen Eimer, eine<br />
Schaufel und ein riesengroßes Auto. Und er kann<br />
eine Menge beeindruckender Kunststücke. „Aber<br />
die Mädchen gucken nicht.“ Anton macht, was<br />
Jungen eben machen, wenn ihr Selbstbewusstsein<br />
erschüttert ist: Er baut etwas – und zwar das<br />
Käpten Knitterbart: Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel © Volker Beushausen<br />
größte Haus der Welt! Geht kaputt. Anton weint.<br />
„Jetzt gucken die Mädchen.“<br />
Antons ganzes Bemühen als Sportass und Draufgänger<br />
endet auf der kleinen Sandkasteninsel der<br />
Ruhe. Dort gibt es Kekse und niemand verlangt<br />
<strong>von</strong> ihm, hoch zu springen und stark zu sein.<br />
Doch gerade als es Anton richtig gut geht, bekommt<br />
er ein unerwartetes und riesiges Problem.<br />
DANIELA KULOT<br />
Ein kleines Krokodil<br />
mit ziemlich viel Gefühl<br />
Das kleine Krokodil und die große Liebe<br />
Krokodil und Giraffe –<br />
eine ganz normale Familie<br />
Krokodil und Giraffe –<br />
ein richtig echtes Liebespaar<br />
Alle Bilderbücher zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 4 Jahren; UA: Junges Theater Augsburg,<br />
12.02.2012 (Regie: Christina Bründler)<br />
Das Krokodil ist <strong>bis</strong> über beide Ohren verliebt -<br />
das ist ja auch keine große Kunst, denn die sitzen<br />
bei ihm ganz knapp hinter seinem sehr kurzen<br />
Hals. Etwas anders sieht das aus bei Giraffe, der<br />
Dame seines Herzens, die ihn - aufgrund der ganz<br />
anderen Perspektive - leider ständig übersieht.<br />
Doch Krokodil gibt nicht auf und mit erfinderischer<br />
Beharrlichkeit kommt er zum Ziel: Die<br />
unterschiedlichen Partner werden ein echtes Liebespaar.<br />
Und daran ist überhaupt nichts seltsam,<br />
finden...<br />
ASTRID LINDGREN<br />
Die Puppe Mirabell<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren;<br />
DEA: Klexs Theater Augsburg<br />
Britta-Kajsas Eltern habe kein Geld, um ihr eine<br />
Puppe zu kaufen. Da bekommt sie eines Tages ein<br />
geheimnisvolles Samenkorn geschenkt, aus dem<br />
die ungewöhnliche und wunderbar eigensinnige<br />
Puppe Mirabell erwächst.<br />
Tomte Tummetott und<br />
Tomte und der Fuchs<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
In den kalten Wintermonaten wacht der Wichtel<br />
Tomte über die Tiere und Menschen auf seinem<br />
Hof. Er erzählt ihnen leise vom Frühling, der bald<br />
kommen wird.<br />
Nils Karlsson Däumling<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
Bertil langweilt sich schrecklich. Er muss alleine<br />
zu Hause bleiben, während seine Eltern arbeiten<br />
gehen. Da steht plötzlich ein daumengroßer Kerl<br />
und stellt sich vor: Nils Karlsson Däumling heiße<br />
er, genannt Nisse, und er sei gerade im Kellergeschoss<br />
in eine leerstehende Rattenwohnung eingezogen.<br />
Bertil staunt nicht schlecht. Und noch<br />
mehr muss er sich er wundern, als er „Killewips!“,<br />
plötzlich ebenso klein ist wie Nisse. Für die beiden<br />
neuen Freunde beginnt eine famose Zeit!<br />
17
Dr. Brumm: Theater Mundwerk/follow the rabbit © Bernhard Bauer<br />
18<br />
Pelle zieht aus<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
Pelle hat ein <strong>für</strong> alle Mal genug: So ungerechte<br />
Eltern gibt es bestimmt kein zweites Mal mehr.<br />
Da zieht er lieber aus. Dann werden Mama und<br />
Papa weinen und ihn schrecklich vermissen! Ob<br />
er gleich nach Afrika gehen soll? Aber dann kann<br />
er nicht gut sehen, wie sehr er vermisst wird…<br />
Aber nach Herzhausen im Garten zieht er auf jeden<br />
Fall, das steht fest!<br />
BARBRO LINDGREN-ENSKOG:<br />
Die Geschichte vom kleinen Onkel<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren<br />
Es war einmal ein kleiner Onkel. Der war sehr einsam,<br />
weil er kleiner und langsamer als die anderen<br />
war. Die anderen Onkel liefen an ihm vorbei<br />
und die kläffenden Hunde <strong>bis</strong>sen ihm in die Hacken.<br />
Doch eines Tages beschloss der kleine Onkel,<br />
einen Freund zu suchen, und hängte Suchanzeigen<br />
an alle Bäume: „Kleiner Onkel sucht einen<br />
Freund“. Und wartete. Und das Warten lohnte<br />
sich, denn eines Tages wurde der kleine Onkel<br />
<strong>von</strong> einer feuchten Hundeschnauze geweckt.<br />
PAUL MAAR<br />
Von Maus und Mond oder<br />
Wer ist der Größte?<br />
Ein Erzähltheaterstück <strong>für</strong> eine Schauspielerin;<br />
ab 3 Jahren; UA: Schnawwl, Mannheim, 2005<br />
Jonah und Enuki, zwei Inuit-Jungen, streiten sich,<br />
wer der Größere sei. Großmutter Leah schlichtet<br />
ihren Streit, indem sie den beiden die uralte<br />
Geschichte vom eingebildeten Mond erzählt, der<br />
auch behauptet hat, dass er der Größte sein könnte.<br />
Danach finden es Jonah und Enuki zwar gar nicht<br />
mehr so wichtig, wer der Größere sei – wer aber<br />
ist denn wohl der Stärkere? Da muss Großmutter<br />
Leah wohl noch eine zweite Geschichte erzählen:<br />
Die vom König der Mäuse, der seine Tochter nur<br />
dem Allerstärksten zur Frau geben will. Diese weise,<br />
poetische Geschichte, <strong>von</strong> Paul Maar wunderbar<br />
erzählt, lässt sich mit einfachsten Mitteln <strong>für</strong> die<br />
kleinsten Zuschauer in Szene setzen.<br />
Das kleine Känguru und der Angsthase<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Wally Schmidt;<br />
2 D oder 2 H; ab 3 Jahren; UA: Theater Salz<br />
und Pfeffer, Nürnberg, 2002<br />
Das kleine Känguru auf einer großen Suche.<br />
TILDE MICHELS<br />
Es klopft bei Wanja in der Nacht<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
In einer kalten Winternacht bittet ein frierender<br />
Hase um Zuflucht. Wenig später folgen ihm ein<br />
Fuchs und dann noch ein Bär. Die Tiere versprechen<br />
Wanja, untereinander Frieden zu halten.<br />
Wanja denkt nach dem Aufwachen zuerst, er<br />
habe das alles nur geträumt. Bis er die Spuren im<br />
Schnee vor seiner Hütte sieht...<br />
HEDWIG MUNCK<br />
Der kleine König<br />
Alle Geschichten zur individuellen<br />
Dramatisierung; ab 3 Jahren<br />
Das „Sandmännchen“ hat den liebenswürdigen<br />
kleinen König bekannt gemacht. In vielen kleinen,<br />
humorvollen und behutsam anarchischen<br />
Geschichten erleben wir den kleinen König und<br />
seine Freunde in allen Situationen des Lebens.<br />
„ Es ist nicht zu glauben,<br />
aber ich, der Hase, bin<br />
der Größte.“(Von Maus und Mond)
Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
Der kleine König und das<br />
Weihnachtsdrachenei<br />
3 Rollen (auch mit 1-2 Puppenspieler/innen<br />
möglich); ab 3 Jahren, frei zur UA<br />
Der Adventskranz der kleinen Prinzessin brennt.<br />
Das ist zur Weihnachtszeit eigentlich auch ganz<br />
gut so. Doch der kleine König ist etwas übereifrig<br />
und vermutet, dass ein feuerspeiender Drache seine<br />
Pfoten mit im Spiel habe. Schon zieht er mit<br />
seinen Freunden los, um das Königreich zu retten.<br />
Diese gute Tat wird nebenbei übrigens da<strong>für</strong><br />
sorgen, dass unter dem königlichen Weihnachtsbaum<br />
jede Menge Geschenke liegen. Denn: Der<br />
Weihnachtsmann sieht alles!<br />
auf Dr. Brumms Kopf fallen lassen. Es ist die Geburtstagseinladung<br />
des Bibers, mit Schönschrift<br />
in einen Stock genagt. Dr. Brumm ist beigeistert,<br />
denn der Biber ist ein famoser Kerl. Mit seiner<br />
gewohnt zuversichtlichen Tatkraft schnappt Dr.<br />
Brumm Pottwal und läuft sofort los. Doch Pottwal<br />
gibt zu bedenken, dass sie den Weg zum Biber gar<br />
nicht genau kennen würden. Also basteln sie einen<br />
Wegeplan. Außerdem bräuchten sie noch Proviant.<br />
Also schmieren sie Brote. Und wer weiß, wie das<br />
Wetter würde. Also packt Dr. Brumm Regenjacken<br />
in seinen Rucksack und Gummistiefel, Schwimmwesten,<br />
ein Moskitonetz, einen Sonnenschirm und<br />
Schneeketten. Und ohne ein Geschenk könnten sie<br />
unmöglich zum Bibergeburtstag gehen! Doch als<br />
es – endlich! – losgehen soll, stellen sie fest, dass<br />
Pottwal nicht eingeladen ist …<br />
CHRISTINE NÖSTLINGER<br />
Leon Pirat<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Gimbel;<br />
6 D oder H; ab 3 Jahren; besonders geeignet<br />
<strong>für</strong> Elterngruppen<br />
Leons Papa ist Piratenkapitän. Zusammen mit<br />
dem Langen, dem Kurzen und dem Dicken besegelt<br />
er die Weltmeere auf der Suche nach einem<br />
versunkenen Schatz. Seit Leon einen Meter misst,<br />
darf er mit in See stechen, das ist mit seiner Mama<br />
so ausgemacht. Schließlich soll er auch mal Kapitän<br />
werden, der Tradition wegen. Aber eigentlich<br />
verbringt er seine Zeit am liebsten beim Dicken<br />
in der Kombüse und hilft ihm beim Gemüse<br />
schnippeln, denn sein heimlicher Traum ist es,<br />
selbst einmal Koch zu werden. Aber weil das seinem<br />
Papa das Herz brechen würde, trainiert Leon<br />
fortan auf Kapitän. Er lernt, das Piratentuch zu<br />
binden, mit dem Dolch zwischen den Zähnen auf<br />
den Mast zu klettern und kräftig mit dem Säbel<br />
zu fuchteln. Doch als der Dicke bei einem Sturm<br />
über Bord geht, schnappt sich Leon kurzerhand<br />
Pettersson und Findus: Deutsches Theater Göttingen © Isabel Winarsch<br />
den Kochlöffel – und kann seinem Vater endlich<br />
beweisen, was wirklich in ihm steckt!<br />
Diese witz- und temporeiche Bühnenfassung<br />
nach dem charmanten Bilderbuch <strong>von</strong> Christine<br />
Nöstlinger kommt mit kleiner Requisite aus und<br />
eignet sich besonders <strong>für</strong> (Eltern-) Gruppen, die<br />
<strong>für</strong> Kindergarten- und Grundschulkinder spielen.<br />
SVEN NORDQVIST<br />
Alle Geschichten um Pettersson und Findus:<br />
Eine Geburtstagstorte <strong>für</strong> die Katze<br />
Ein Feuerwerk <strong>für</strong> den Fuchs<br />
Pettersson zeltet<br />
Findus und der Hahn im Korb<br />
Aufruhr im Gemüsebeet<br />
Armer Pettersson<br />
Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch<br />
Wie Findus zu Pettersson kam<br />
Zur individuellen Dramatisierung, ab 4 Jahren<br />
Die Abenteuer <strong>von</strong> Pettersson und Findus<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger<br />
und Jürgen Flügge; 1 D - 3 H; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2007<br />
Erstmals sind in dieser Bühnenfassung fast alle<br />
Geschichten um den aufgeweckten Kater und den<br />
liebevollen Alten zusammengefasst: Der singende<br />
Caruso beeindruckt Prillan und nervt Findus; Pettersson<br />
hat auch mal schlechte Laune und mag<br />
nicht angeln; alle gemeinsam verjagen sie schließlich<br />
Mathilda, das Schwein, aus dem Fleischbällchenbeet<br />
und bereiten dem Fuchsjäger Gustavsson<br />
am Ende ein großes Feuerwerk! Findus ist<br />
ebenso ein mutiger Tiger wie ein eigensinniges<br />
Katzenkind. Er ist witzig und unglücklich, erfinderisch,<br />
ein Draufgänger, manchmal ganz schön<br />
gemein und im Grunde doch der liebste Kater der<br />
Welt. Am Ende gilt auf Petterssons Hof ganz sicher:<br />
„Alle <strong>für</strong> einen und niemals allein“!<br />
DANIEL NAPP<br />
Dr. Brumm kommt in Fahrt<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Klischke<br />
und Sophie Linnenbaum; 2 H; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater Mundwerk, Graz, 06.12.2012<br />
Gerade als Dr.Brumm und sein Freund Pottwal an<br />
einem schönen Frühlingsabend beim Anblick des<br />
runden Mondes sanft eingeschlummert sind, trifft<br />
Brumm der Schlag. Eine Amsel hat einen Stock<br />
19
Stücke <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
20<br />
Pettersson, Findus und der Hahn<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Regine Oßwald;<br />
3 D oder 3 H oder 1 D - 2 H; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater Pfütze, Nürnberg, 1999<br />
Seit Caruso auf dem Hof Einzug gehalten hat, ist<br />
bei Pettersson und Findus nichts mehr so wie früher:<br />
Die Hühner haben nur noch Augen <strong>für</strong> den<br />
Hahn. Findus versteht die Welt nicht mehr. Hat<br />
er ihnen nicht immer so schön die Zeit vertrieben?<br />
Wozu brauchen die dummen Hühner auf<br />
einmal einen Hahn? Und dann erst die Kräherei.<br />
Das geht den ganzen Tag so. Findus schreitet zur<br />
Gegenwehr.<br />
Morgen, Findus, wird’s was geben<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Dagmar<br />
Leding; 2 D - 3 H; ab 4 Jahren; DEA:<br />
Mobiles Theater Frachtraum, Ochsenfurt, 1999<br />
Pettersson versucht verzweifelt, seinem Kater Findus<br />
eine Weihnachtsmannerscheinung zu bauen.<br />
Doch am Ende kommt alles ganz anders als geplant<br />
– und selbst Pettersson kann es sich nicht<br />
erklären.<br />
Die Hutjagd<br />
Zur individuellen Dramatisierung<br />
Eines Morgens erwacht Großvater und stellt fest,<br />
dass sein Hut, den er <strong>bis</strong>her nur zum Schlafen abgelegt<br />
hat, verschwunden ist. Verärgert beginnt er<br />
nach dem Hut zu suchen und trifft dabei merkwürdige<br />
Leute, die ihm den Weg weisen. Den<br />
Hut findet er dabei zwar nicht, da<strong>für</strong> aber kleine,<br />
sonderbare Gegenstände, die ihn an einen Tag in<br />
seiner Kindheit erinnern. Und diese Erinnerung<br />
ist ihm schließlich wichtiger als alle alten Hüte<br />
zusammen.<br />
ALICE QUADFLIEG<br />
Aus der Reihe<br />
3 Darsteller; ab 4 Jahren; frei zur UA<br />
A, B und C sind sich einig: Zuerst wird gearbeitet,<br />
dann gegessen und anschließend ein Mittagsschlaf<br />
gehalten. Das machen sie alle zusammen,<br />
immer schon und daran soll sich auch nichts ändern.<br />
Denn solange sich jeder an die Regeln hält,<br />
ist die Welt in Ordnung. Doch dann findet C eine<br />
Mütze und will sie behalten. Das missfällt A und<br />
B sagt, wenn C die Mütze bekommt, dann wolle<br />
er keinen Mittagsschlaf mehr halten müssen und<br />
schon ist die schöne Eintracht dahin.<br />
Dass man auch mal eigene Wünsche und Ansichten<br />
haben darf, das lernen A, B und C in diesem<br />
Stück auf spielerische Weise. Sie erkennen,<br />
dass man dadurch zu einem einzigartigen Individuum<br />
wird – und dass man dann erst glücklich<br />
miteinander leben kann.<br />
Guten Tag, liebe Nacht<br />
1 D - 1 H; ab 3 Jahren; UA: Kresch Theater,<br />
Krefeld, 07.11.2011 (Regie: Anna Brass)<br />
Herr Tag mag es gerne hell und licht, er mag den<br />
blauen Himmel und die bunten Blumen. Er erkennt<br />
alle Vögel an ihrem Gesang und er denkt<br />
sich gerne abenteuerliche Geschichten aus, in<br />
denen er ein Held wäre. Nur vor einem <strong>für</strong>chtet<br />
sich Herr Tag sehr: vor der Dunkelheit. Wenn die<br />
Sonne versinkt, dann sind plötzlich so viele seltsame<br />
Schatten um ihn herum, er stolpert über seine<br />
eigenen Füße und ihm ist ganz und gar nicht<br />
mehr heldenhaft zumute. Doch heute hört er<br />
im Dunkeln plötzlich eine freundliche Stimme –<br />
Frau Nacht singt ein Maienlied! Und sie zeigt ihm,<br />
dass auch im Mondlicht die Welt schön aussehen<br />
kann, dass selbst die dunkle Nacht glänzen kann<br />
und viele Geräusche kennt, vor denen man sich<br />
nicht <strong>für</strong>chten muss. Und dann hören Herr Tag<br />
und Frau Nacht sogar die Nachtigall singen.<br />
Eine phantasievolle und lautmalerische Reise<br />
durch Licht und Dunkelheit.<br />
JENS RASSMUS<br />
Bauer Enno und seine Kuh Afrika<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren;<br />
UA: Tandera Theater, Hamburg, 2005<br />
Bauer Enno hat einen kleinen Hof auf einem grünen<br />
Hügel, ein paar Felder und eine Kuh mit Namen<br />
Afrika. Er ist gar nicht unglücklich, und Afrika<br />
ist wirklich eine famose Kuh. Aber plötzlich<br />
fängt Bauer Enno an, nachts <strong>von</strong> Schiffen zu träumen.<br />
Erst <strong>von</strong> kleinen Spielzeugschiffen, dann<br />
<strong>von</strong> Ausflugsbooten und schließlich <strong>von</strong> richtigen<br />
Dampfern und großen Kähnen. Und jeden Morgen<br />
stehen die Schiffe wirklich in seinem Schlafzimmer<br />
und bald sogar schon auf Afrikas Weide.<br />
Das beunruhigt den Bauern Enno und so sucht<br />
er Hilfe in der Stadt. Aber als er im Krankenhaus<br />
<strong>von</strong> einem riesigen Passagierschiff träumt, das<br />
tatsächlich die Krankenhauswand durchbricht, da<br />
ist es gut, dass Afrika mitgekommen ist und mit<br />
ihm schnell in Sicherheit galoppiert. Ob der Bauer<br />
Enno endlich herausfinden kann, was es mit den<br />
Schiffsträumen auf sich hat? Und ob er mit Afrika<br />
aufbricht in ein neues Leben? Und wohin wohl?<br />
STEFAN SCHROEDER:<br />
Vom König, der auszog<br />
1 Schauspieler(in); ab 4 Jahren; frei zur UA<br />
Der König lebt in einem großen, formidablen<br />
Königsschloss mit vielen Zimmern, vielen Türmen,<br />
großen Fenstern, goldenen Türklinken. Er<br />
bekommt jeden Tag sein Lieblingsessen und wird<br />
überhaupt <strong>von</strong> vorne <strong>bis</strong> hinten verwöhnt. Es fehlt<br />
ihm an nichts. Doch eines Tages entdeckt er, dass<br />
ein goldenes Schloss auch ein goldener Käfig sein<br />
kann und es drängt ihn hinaus in die Welt. Schon<br />
bald stellt er allerdings fest, dass seine wichtige<br />
Krone jenseits des goldenen Tors nichts mehr<br />
wert ist, dass er sich plötzlich überhaupt nicht<br />
mehr auskennt und sich recht alleine fühlt. Auf<br />
seinem langen und abenteuerlichen Weg trifft er<br />
Verführer und Blender, aber auch Helfer. Er muss<br />
lernen selbst zu entscheiden, welcher Stimme<br />
und welchem Weg er folgen will. Er macht Fehler<br />
und muss Rückschläge in Kauf nehmen, aber<br />
manchmal ist auch ganz einfach das Glück auf<br />
seiner Seite. Und der König findet einen Freund<br />
<strong>für</strong>s Leben - oder <strong>für</strong> einen Augenblick, der wie<br />
ein ganzes Leben scheinen kann. Als er schließlich<br />
in sein Schloss zurückkehrt, ist er nicht nur<br />
älter und klüger, sondern er ist bereit, die Krone<br />
an den nächsten jungen König weiterzureichen.<br />
Als Stellvertreter <strong>für</strong> das aufwachsende Kind, das<br />
es drängt, die Welt jenseits seines Spielzimmers<br />
kennen zu lernen, durchlebt der König das Abenteuer<br />
eines ganzen Lebens. Stefan Schroeder erzählt<br />
<strong>von</strong> dieser Reise in wunderbar poetischen<br />
Worten, er findet starke assoziative Bilder <strong>für</strong> die<br />
Unwägbarkeiten und Überraschungen des Lebens.<br />
Nichts ist auf diesem Weg vorgezeichnet,<br />
das Königskind und der Zuschauer stehen vor der<br />
gleichen Aufgabe.<br />
JUJJA UND TOMAS WIESLANDER<br />
Mama Muh<br />
Alle Geschichten <strong>von</strong> Mama Muh<br />
sind zur individuellen Dramatisierung<br />
verfügbar; ab 3 Jahren<br />
Es ist gar nicht so einfach, eine Kuh zu sein. Immer<br />
nur Gras kauen und auf der Weide stehen.<br />
Und niemand traut einem zu, dass man auch als<br />
Kuh Höheres im Sinn haben kann… Mama Muh<br />
aber hat die Nase voll vom Kauen. Sie will: schaukeln!<br />
Schaukeln, dass ihr der Wind um die Ohren<br />
pfeift. Und überhaupt: Wenn da nicht die blöden<br />
Slalomstöcke im Weg gestanden hätten, dann<br />
wäre auch das Schlittenfahren gut gegangen.<br />
Selbst ein Baumhaus zu bauen, ist nur eine Sache<br />
der Übung. Obwohl es nicht gerade leicht ist, den<br />
Nagel immer auf den Kopf zu treffen, wenn man<br />
den Hammer mit dem Schwanz halten muss.<br />
Dass die Krähe aus dem Krähenwald dabei mal<br />
wieder fast der Flügelschlag trifft, was macht das<br />
schon!<br />
JÖRG WOLFRADT<br />
Sei ein Frosch!<br />
1 D - 1 H; ab 3 Jahren; frei zur UA<br />
Frido Maus wäre so gerne ein Frosch, schließlich<br />
springen Frösche nicht nur über Pfützen, sondern<br />
sogar übers Meer - glaubt er. Mona Frosch hingegen<br />
wäre nur allzu gern eine Maus, schließlich kuscheln<br />
Mäuse den ganzen Tag mit Katzen - glaubt<br />
sie. Also versuchen die beiden nach Kräften, in<br />
die Haut des jeweils anderen zu schlüpfen. Doch<br />
als Mona ihren falschen Mäuseschwanz verliert,<br />
fliegt der ganze Schwindel auf – ausgerechnet, als<br />
der gefräßige Storch im Anflug ist. Wie gut, dass<br />
Frido eine prima Mäuseidee hat, bei der Mona<br />
plötzlich ungeahnte Kräfte entdecken kann. „Sei<br />
ein Frosch!“ stellt die Frage, wer man ist und wie<br />
man gerne wäre und vermittelt den kleinen Zuschauenden,<br />
dass es schön sein kann, auch mal<br />
über den eigenen Tellerrand hinauszuhüpfen.<br />
„ Hier werden<br />
meine Träume wahr.“<br />
(Aus der Reihe)
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
MARLIESE AROLD<br />
Gespensterpark<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Anne Nowak<br />
und Marion Hohenfeld; 2 D - 7 H (Doppelbesetzungen<br />
und Puppenspiel); ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2007<br />
Sophie und Max müssen ihr Taschengeld aufbessern<br />
und bewerben sich <strong>für</strong> einen Job als Hilfsgärtner<br />
in einem Schlosspark. Doch wie hätten sie<br />
ahnen sollen, dass sie mitten in einem Gespensterpark<br />
landen? In dem überdies der fiese Jonathan<br />
<strong>von</strong> Fleuch ein Komplott gegen die Gespenster<br />
plant. Gut, dass die beiden Kinder Hilfe vom Flaschengeist<br />
Salabim und dem Huhu bekommen.<br />
Doch eigentlich ist auf Salabim keinen Verlass.<br />
Er hat in der Zauberschule nicht aufgepasst und<br />
kann nicht mal einen Teppich fliegen lassen. Und<br />
Huhu weint unablässig. Sophie und Max müssen<br />
all ihren Mut und ihre Klugheit zusammennehmen,<br />
um Jonathan das böse Handwerk zu legen.<br />
MARTIN BALTSCHEIT<br />
Die Geschichte vom Fuchs,<br />
der den Verstand verlor<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Mundwerk/Follow the Rabbit,<br />
Graz/Frankfurt, 15.04.2012<br />
Der Fuchs ist – sozusagen – ein toller Hecht! Er<br />
weiß viel, zum Beispiel wie man zarten Hasen<br />
eine Grube gräbt, Hühnerbraten macht und vor<br />
allem, wie man den Hunden des Jägers entkommt.<br />
Zu Recht sonnt er sich in seinem Wissen, seiner<br />
Weltgewandtheit und gern erzählt er den jungen<br />
Füchsen <strong>von</strong> seinen ruhmreichen Taten. Einem<br />
Fuchs, der so viel weiß, kann nie etwas passieren.<br />
Doch dann vergisst er das eine oder andere. Und<br />
bald noch ein <strong>bis</strong>schen mehr. Eines Tages weiß<br />
er plötzlich nicht mehr so genau, wer er ist und<br />
noch weniger, was das <strong>für</strong> bellende ‚Dinger’ sind,<br />
die da auf ihn zugerast kommen! Natürlich erntet<br />
er da<strong>für</strong> Hohn und Spott <strong>von</strong> den Hühnern. Aber<br />
das macht nichts. Denn sein Leben ist eigentlich<br />
ganz angenehm geworden, so ruhig und beschaulich.<br />
Am liebsten unterhält er sich mit dem alten<br />
Herrn, den er unten am Fluss im Wasser sieht.<br />
Und nachts kümmern sich die jungen Füchse um<br />
ihn, die wissen übrigens eine ganze Menge und<br />
können ziemlich viel!<br />
Deutscher Jugendliteraturpreis 2011<br />
Wahrheit? Wildschwein und Fuchs stammeln<br />
sich mühsam aus der Affäre, lügen zur Not: Der<br />
Fuchs, – wie bedauernswert – würde den heutigen<br />
Tag nicht überleben, deshalb sei man so traurig.<br />
Die junge, hübsche Fliege ist ehrlich gerührt und<br />
zögert nicht lange: Dann muss eben das ganze Leben<br />
in diesen einen Tag hinein: ein ganzes langes<br />
Leben inklusive dem großen Glück!<br />
Nur ein Ei<br />
1 D (auch Puppenspiel möglich) - 2 H;<br />
ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater Kassel,<br />
17.03.2013 (Regie: Dieter Klinge)<br />
Wildschwein und Fuchs sitzen am Fluss. Sie<br />
langweilen sich, sie warten. Das Wildschwein<br />
wartet vermutlich aufs Essen. Doch der Fuchs,<br />
der wartet auf die ganz große Liebe! Er wünscht<br />
sich eine Fuchsfrau, eine Familie, ja!, er wünscht<br />
sich einen Sohn. Der wäre sein Ein und Alles, sein<br />
Augapfel! Sein eigen Fleisch und Blut - müsste<br />
er nicht unbedingt sein, denn just in diesem<br />
Augenblick finden Wildschwein und Fuchs ein<br />
Körbchen, das auf dem Wasser treibt und darin<br />
ein wunderschönes, perfektes, weißglänzendes<br />
Ei. Das ist ein Zeichen: ein kleiner Moses <strong>für</strong> den<br />
Fuchs! Und schon betreibt der Fuchs ganz eifrig<br />
Brutpflege, er hält das Ei warm und sicher und<br />
stellt sich vor, wie schön das Leben sein wird,<br />
wenn nur endlich sein Sohn geschlüpft ist. Das<br />
Wildschwein sieht die Sache etwas realistischer<br />
und malt dem Fuchs in immer neuen skurrilen<br />
Szenen aus, was die Vaterschaft so alles mit sich<br />
bringen kann. Die imaginierten Söhne entsprechen<br />
nun gar nicht der romantischen Vorstellung<br />
des Fuchs, der schon drauf und dran ist,<br />
die Lust an der Familiengründung zu verlieren.<br />
Dann aber geschieht das Schreckliche: ein Eichelhäher<br />
zerstört das Ei, das schöne, das runde,<br />
das verheißungsvolle Ei aus ... Schokolade. Ein<br />
Bluff! Der Fuchs wurde auf hinterhältigste Weise<br />
getäuscht, die schöne Illusion zerbricht in lauter<br />
süße Stücke – er ist am Boden zerstört. Das Wildschwein<br />
aber hat sich schon aufgemacht, den<br />
Urheber des Betrugs zu suchen und am Ende<br />
erleben die beiden Freunde gewiss die schönste<br />
Überraschung ihres Lebens.<br />
„Was bedeutet es, ein Kind zu erwarten; was<br />
geschieht, wenn ein Kind nicht die väterlichen<br />
Erwartungen erfüllt – und was dürfen und können<br />
Kinder <strong>von</strong> ihren Eltern erwarten? Fragen, die<br />
sich nicht nur Füchse und Wildschweine stellen.“<br />
(JUNGES STAATSTHEATER KASSEL)<br />
KIRSTEN BOIE<br />
Der kleine Ritter Trenk<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />
1 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2008<br />
„Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen<br />
ein Leben lang“ – ja, so hieß es damals als<br />
es noch Ritter gab, die ihre eigenen Bauern besaßen.<br />
Schrecklich ungerecht findet das Bauernjunge<br />
Trenk, der mit seiner Familie unter dem<br />
grausamen Wertolt dem Wüterich zu leiden hat.<br />
Deshalb nimmt er eines Tages das Ferkelchen<br />
an den Strick und beschließt, sein Glück in der<br />
Stadt zu suchen. „Stadtluft macht frei“, hieß es<br />
damals nämlich auch. Für den kleinen Trenk<br />
und das kleine Schwein beginnt eine lange und<br />
gefährliche Reise! Doch mit Mut, guten Freunden<br />
und ein paar Tricks wird Trenk schließlich<br />
sogar selbst zum Ritter und zieht gegen einen<br />
echten Drachen ins Feld. Am Ende der Geschichte<br />
stehen die weisen Worte des Fürsten: „Leibeigen<br />
geboren, als Ritter gestorben, tapfer ein<br />
Leben lang!“<br />
Nur ein Tag<br />
2 H - 1 D - 1 Puppenspieler/in; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Marabu, Bonn, 2007<br />
Was, wenn man nur einen einzigen Tag hätte ...<br />
Als Wildschwein und Fuchs der Eintagsfliege<br />
beim Schlüpfen zusehen, wissen sie schon, dass<br />
es besser wäre, gleich abzuhauen. Was nämlich,<br />
wenn die Fliege bezaubernd sein wird? Dann<br />
wird man sich anfreunden und sich vielleicht sogar<br />
verlieben und es bleibt doch nur ein einziger<br />
Tag Zeit. Und wer sagt überhaupt der gerade Geschlüpften,<br />
die sich <strong>für</strong> eine Maifliege hält, die<br />
Nur ein Ei: Junges Staatstheater Kassel © N. Klinger<br />
21
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
„Ehrlich gesagt, wär ich viel lieber<br />
Kerle mieten<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan<br />
Schroeder; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 12 Jahren; besonders geeignet <strong>für</strong> Jugendclubs<br />
Anne-Marie „mit dem vornehm verschluckten e<br />
irgendwo“ ist in einer misslichen Lage. Zum jährlichen<br />
Tennisclubfest hat sie zwar schon ein neues<br />
Kleid, aber noch keinen Tanzpartner, der sie begleitet.<br />
Das bringt Lulu und Lissa auf eine geniale<br />
Idee. Sie gründen eine Kerle-Vermietungs-Agentur!<br />
Leider verfügt die Agentur nur über einen<br />
Kandidaten, Lissas angehimmelten Cousin Eckbert.<br />
Der Idiot verliebt sich allerdings schon beim<br />
ersten Auftrag ausgerechnet in seine Klientin!<br />
Prinzessin Rosenblüte oder<br />
Die Prinzessin auf dem Fahrradständer<br />
4 D - 2 H; ab 5 Jahren<br />
Emma trifft vor dem Supermarkt eine echte Prinzessin.<br />
Prinzessin Rosenblüte aus dem Reich der<br />
Schwäne soll sich in der Welt ein <strong>bis</strong>schen umsehen.<br />
Bevor sie wieder nach Hause zurück darf,<br />
muss sie jedoch eine Prüfung bestehen. Aber<br />
welche? Flachs zu Gold spinnen? Einen Frosch<br />
küssen? Was <strong>für</strong> ein Glück, dass Emma sich mit<br />
Märchen so gut auskennt!<br />
ZORAN DRVENKAR<br />
Paula und die Leichtigkeit des Seins<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Junge Generation Dresden, 2010<br />
Als Paula sieben wurde, begann es. Sie wurde dick<br />
und schwer und immer schwerer. Sogar im Wasser<br />
geht Paula jetzt unter, trotz Schwimmring. Onkel<br />
Hiram aus Australien nimmt sie trotzdem wie<br />
immer auf den Arm und wirft sie in die Luft. Ist<br />
doch ganz leicht, denkt Paula und: kommt nicht<br />
mehr herunter. Sie fliegt und fliegt und ihr wird<br />
endlich wieder freier ums Herz. Sie muss nicht<br />
aufs Klo und nicht in die Schule. Tag <strong>für</strong> Tag lebt<br />
sie mit den Wolken, liest Bücher und schläft in<br />
den Baumkronen. Paula ist glücklich. Nur manchmal<br />
fühlt sie sich ein wenig einsam. Aber dann<br />
wird der Himmel über Paulas Zuhause plötzlich<br />
ein „gesprenkeltes Sternendach voller Lärm“.<br />
In federleichten Sätzen lässt Zoran Drvenkar<br />
einen Traum Wirklichkeit werden. Ein Stück <strong>für</strong><br />
all jene, die physikalischen Gesetzen schon immer<br />
gerne den Rücken zeigen wollten.<br />
WOLF DURIAN<br />
Kai aus der Kiste<br />
<strong>für</strong> große Gruppen bearbeitet <strong>von</strong><br />
Hildegard Plattner; zur individ. Dramatisierung;<br />
ab 8 Jahren<br />
Mr. Allan, ein reicher Schokoladenfabrikant aus<br />
Amerika, sucht einen Reklamekönig, der seine<br />
neue Schokoladensorte bekannt machen soll. Kai,<br />
Anführer einer Berliner Straßenbande, ist zur<br />
Stelle und startet eine beispiellose Werbekampagne,<br />
<strong>von</strong> der bald die ganze Stadt spricht.<br />
MICHAEL ENDE<br />
Die Geschichte <strong>von</strong> der Schüssel<br />
und vom Löffel<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 6 Jahren; UA: KLEXS Theater, 1999<br />
Die böse Fee Serpentine Irrwisch ist darüber erbost,<br />
dass sie weder zur Taufe <strong>von</strong> Prinzessin Praline<br />
noch zu der <strong>von</strong> Prinz Saffian geladen wurde.<br />
Mit ihren Taufgeschenken will sie sich rächen.<br />
Lenchens Geheimnis<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 5 Jahren; UA: Landestheater Würtemberg-<br />
Hohenzollern, 1998<br />
Lenchen ist eigentlich ein ungemein liebenswürdiges<br />
Kind – solange ihre Eltern das tun, was sie<br />
<strong>von</strong> ihnen verlangt, aber das tun sie leider fast nie.<br />
Deshalb soll die Fee Franziska Fragezeichen ihre<br />
Eltern verzaubern. Dann kommt aber alles anders<br />
als Lenchen es sich vorgestellt hat.<br />
Momo<br />
Für die Bühne bearbeitet<br />
<strong>von</strong> Vita Huber; 4 D - 11 H - Kinder;<br />
ab 8 Jahren; UA: Städtische<br />
Bühnen Münster, 1981<br />
Momo taucht eines Tages in den Ruinen<br />
eines Amphitheaters auf. Sie besitzt nichts und<br />
hat doch eine außergewöhnliche Gabe: Sie hat immer<br />
Zeit und ist ihren Freunden eine wunderbare<br />
Zuhörerin. Doch dann tauchen plötzlich die grauen<br />
Herren auf und stehlen allen Menschen ihre<br />
Lebenszeit. Zusammen mit Meister Hora und der<br />
Schildkröte Kassiopeia versucht Momo, die Stundenblumen<br />
der Menschen zu befreien.<br />
Michael Endes<br />
zeitloses<br />
Zaubermärchen<br />
wird 40!<br />
Ophelias Schattentheater<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 8 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr, 1997<br />
Ophelia hat ihr ganzes Leben als Souffleuse in<br />
Momo: Badisches Staatstheater – Ballett, Karlsruhe © Jochen Klenk
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
wieder im McGrün.“ (Törtel aus dem McGrün)<br />
einem kleinen Stadttheater gearbeitet. Sie kann<br />
alle großen Theaterstücke auswendig. Als das<br />
Theater geschlossen wird, bleibt sie einsam zurück.<br />
In den verlassenen Räumen begegnet sie<br />
dem ersten Schatten, der niemandem mehr gehört.<br />
Auch er ist traurig und einsam. Und Ophelia<br />
beginnt, die überzähligen Schatten bei sich aufzunehmen.<br />
Sie lehrt sie alle großen Theaterstücke.<br />
Und schließlich gründen sie zusammen „Ophelias<br />
Schattentheater“.<br />
Der satanarchäolügenialkohöllische<br />
Wunschpunsch<br />
Eine Zauberposse; 1 D - 5 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, 1990<br />
Der böse Zauberer Beelzebub Irrwitzer und die<br />
hinterhältige Hexe Tyrannia Vamperl haben ein<br />
großes Problem: Das Jahresende naht und sie haben<br />
ihr Soll an bösen Taten noch nicht vollbracht.<br />
Das wird seiner Höllischen Exzellenz sicherlich<br />
nicht gefallen! Ihre letzte Chance ist der satanarchäolügenialkohöllische<br />
Wunschpunsch. Doch<br />
Kater Maurizio und der Rabe Jakob Krakel verhindern<br />
in letzter Minute, dass der Punsch aller<br />
Pünsche die gewollte Wirkung erzielt.<br />
Die unendliche Geschichte<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren;<br />
UA: Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld, 1998<br />
Bastian Balthasar Bux flieht vor seinen Klassenkameraden,<br />
die ihn hänseln, in das Antiquariat des<br />
Herrn Karl Konrad Koreander. Der seltsame Herr<br />
Koreander liest ein noch seltsameres Buch: DIE<br />
UNENDLICHE GESCHICHTE. Bastian ist magisch<br />
angezogen – er kann nicht anders, er muss<br />
das Buch stehlen. Atemlos verkriecht er sich damit<br />
auf dem Dachboden der Schule und beginnt zu lesen:<br />
<strong>von</strong> dem grenzenlosen Reich Phantásien, das<br />
vom Nichts bedroht wird, <strong>von</strong> der Kindlichen Kaiserin,<br />
die todkrank ist, vom heldenhaften Atréju<br />
und <strong>von</strong> Auryn, dem Symbol der Macht und der<br />
Weisheit. „TU, WAS DU WILLST“ ist darauf geschrieben.<br />
Und Bastian erzittert: Ist er etwa damit<br />
gemeint? Ist er das Menschenkind, nach dem<br />
Atréju sucht? Kann er Phantásien retten, indem<br />
er der Kindlichen Kaiserin einen neuen Namen<br />
gibt? Er, der ängstliche und blasse Bastian, soll ein<br />
Held sein müssen?<br />
KAREN-SUSAN FESSEL<br />
Ein Stern namens Mama<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Antje Siebers;<br />
1 D; ab 10 Jahren; UA: Theater Dortmund, 2005<br />
„Was macht Mama denn mit dem Krebs? Schläft<br />
der mit ihr in einem Bett?“ fragt Luises kleiner<br />
Bruder Ruben. Und die ältere Schwester versucht<br />
zu erklären und zu beruhigen – versucht es <strong>für</strong><br />
sich selbst, <strong>für</strong> Ruben, <strong>für</strong> Mama. Luise versteht<br />
vieles nicht, und manches versteht sie besser als<br />
die Erwachsenen. Sie muss lernen, mit Wut und<br />
Angst umzugehen, denn man kann traurig und<br />
zornig zugleich sein. Und trotzdem kann sie mit<br />
Mama am letzten Weihnachtsfest lachen und<br />
feiern. Nach Mamas Tod nimmt Luise Ruben in<br />
den Arm und flüstert in sein Ohr „Mama ist jetzt<br />
ein Stern. Ein Stern namens Mama, kann doch<br />
sein, oder?“<br />
WIELAND FREUND<br />
Törtel aus dem McGrün<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Gerd Ritter;<br />
1 D - 2 H; ab 9 Jahren; UA: Junges Ensemble<br />
Stuttgart, 2011<br />
Törtel ist in der ruhigen Haustierabteilung des<br />
McGrün aufgewachsen. Und so fühlt er sich gar<br />
nicht wohl, als er plötzlich buchstäblich in die<br />
freie Wildbahn <strong>von</strong> Müggeldorf geworfen wird.<br />
Zumal dort, am Rande der Großstadt, gerade der<br />
schönste Kleinkrieg zwischen den Vorgartenbesitzern<br />
und den Wildtieren ausbricht. Schuld daran<br />
ist nicht zuletzt Grrmpf, der Wildschweineber,<br />
der einfach zu gerne in den Mülltonnen und der<br />
Blumenbeeterde wühlt. Als dann auch noch eine<br />
Diebesbande ihr Unwesen in der Siedlung treibt,<br />
wird die Lage brenzlig, denn die Wildtiere werden<br />
<strong>von</strong> den Menschen zu Unrecht verdächtigt. Hermann<br />
Lüttkewitz will sogleich eine Bürgerinitiative<br />
gründen und rüstet in seinem Garten schon<br />
mal mächtig auf. Natürlich hält Grrmpf spielend<br />
dagegen: Ein gewaltiger Stellungskrieg beginnt.<br />
Da hilft nur noch eine konzertierte Aktion, beschließt<br />
die kluge Füchsin Wendy: Die Wildtiere<br />
müssen sich mit den Haustieren verbünden und<br />
die Diebe selbst stellen! Der langsame, kleine Törtel<br />
weiß noch gar nicht recht, wie ihm geschieht,<br />
da ist er schon mittendrin im Geschehen. In seinen<br />
kleinen, bedächtigen Schritten kommt Törtel<br />
dann aber nicht nur den Langfingern auf die<br />
Spur, sondern kommt schließlich auch ganz in seinem<br />
neuen Leben und seinem neuen Zuhause an.<br />
„Der Autor, Kritiker und Journalist Wieland Freund<br />
hat mit seinem Kinderbuch »Törtel, die Schildkröte<br />
aus dem McGrün« eine unterhaltsame Tiergeschichte<br />
geschrieben, die sich bei genauerem Hinschauen<br />
als ausgesprochen vielschichtig erweist:<br />
Sie schärft den Blick auf das Leben <strong>von</strong> Wildtieren<br />
in unserer Zivilisation, ist zugleich aber auch eine<br />
Parabel auf eine bunte vielschichtige Stadtgesellschaft<br />
zwischen Reichtum und Armut, erzählt <strong>von</strong><br />
lebendigen Subkulturen und wirft Fragen nach Heimat,<br />
Fremde und der Suche nach dem geeigneten<br />
Lebensraum auf.“ (JUNGES ENSEMBLE STUTTGART)<br />
JOACHIM FRIEDRICH<br />
4 1/2 Freunde<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />
Marion Hohenfeld und Anne Nowak<br />
Kalle, Radieschen, Friedhelm und Steffi sind<br />
gute Freunde und die optimistischen Gründer<br />
des Detektivbüros „Kalle & Co.“. Mit dem „halben“<br />
Freund ist übrigens Friedhelms Hund Tausendschön<br />
gemeint, ein ausnehmend hässlicher<br />
aber liebenswerter Kerl, der die Kinder mitunter<br />
jedoch in Schwierigkeiten bringt. Zum Beispiel,<br />
wenn sie gerade eine Diebesserie im Kaufhaus<br />
Hurtig aufklären müssen. Verkleidet als Tombolaengelchen<br />
ermitteln die 4 Kinder mit allen kriminalistischen<br />
Tricks, während Tausendschön leider<br />
die Porzellanabteilung heimsucht.<br />
Auch einen Diebstahl im Lehrerzimmer können<br />
die Freunde souverän aufklären. Dabei lernen<br />
sie eine Menge über Goldfische und finden sogar<br />
einen neuen Hausmeister. Nur Friedhelm ist am<br />
Ende gar nicht glücklich.<br />
Erhältlich sind die Stücke:<br />
4 1 /2 Freunde und die<br />
Weihnachtsmann-Connection<br />
1 D - 5 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2009<br />
4 1 /2 Freunde und die Fahndung<br />
nach dem Schuldirektor<br />
2 D - 6 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2009<br />
CORNELIA FUNKE<br />
Geisterritter<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Beate Heine<br />
und Christina Rast; 3 D - 4 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Thalia Theater Hamburg, 02.11.2012,<br />
Regie: Christina Rast; (erhältlich Der kleine ab Dez. Ritter 2012) Trenk:<br />
Jon Whitcroft hat Theater es schwer. Heidleberg, Seine Schlossfestspiele<br />
Mutter und ihr<br />
neuer Freund („der Vollbart“) schicken ihn (Seite aufs 21)<br />
Internat nach Salisbury. Dort erwarten ihn natürlich<br />
strömender Regen, dunkle Gemäuer, enge<br />
Flure, fremde Gesichter und ein Zimmer, das er<br />
sich mit zwei Mitschülern teilen muss. Jon ahnt<br />
nicht, dass dies bald seine geringsten Sorgen sein<br />
werden. Denn nachts erscheinen plötzlich drei<br />
ausgesprochen unfreundliche Geister unter dem<br />
Fenster seines Zimmers und starren zu ihm herauf.<br />
Sie lassen keinen Zweifel daran, dass sie Jon<br />
nach dem Leben trachten und sie machen Jagd auf<br />
ihn. Nur Jons Mitschülerin Ella erkennt den Ernst<br />
der Lage und mit ihrer Hilfe beschwört Jon den<br />
alten Ritter Longspee herauf, der ihm im Kampf<br />
gegen die blutrünstigen Verfolger beistehen soll.<br />
Im Verlauf seines größten Abenteuers lernt Jon,<br />
dass böse Geister auch in uns selbst lauern können<br />
und dass wir sie nur im Vertrauen auf die<br />
Hilfe unserer Freunde überwinden können - und<br />
manchmal findet man dabei einen Freund, wo<br />
man ihn gar nicht erwartet hätte.<br />
Reckless. Steinernes Fleisch<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall; 5 D<br />
- 6H (und Statisten); ab 10 Jahren (und <strong>für</strong> Jugendliche);<br />
UA: Staatsschauspiel Dresden, 2010<br />
Jacob Reckless liebt die Welt hinter dem Spiegel,<br />
in der die alten Märchen wild und unberechenbar<br />
geworden sind. Doch als sein jüngerer<br />
Bruder Will ihm eines Tages durch den Spiegel<br />
folgt, wird die Geschichte plötzlich todernst: Will<br />
wird im Kampf mit den steinernen Goyl verletzt<br />
und nun wächst ihm eine Haut aus Stein,<br />
aus Jadestein. Will wird zum sagenumwobenen<br />
Jadegoyl, der jeden König, dem er dient, unbesieg-<br />
23
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
bar macht! Kami’en, der mächtige König der Goyl,<br />
lässt im ganzen Land Jagd auf seinen kostbaren<br />
Schatz machen. Jacob, Wills Freundin Clara und<br />
ein Fuchsmädchen kämpfen verzweifelt um Wills<br />
Leben. Doch ohne die Mächte der Feen wären sie<br />
verloren. Wer sich aber mit einer Fee verbündet,<br />
verspielt nicht selten das eigene Leben.<br />
Reckless. Lebendige Schatten<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall;<br />
1 D - 6 H; ab 12 Jahren; UA: Staatsschauspiel<br />
Dresden, 31.10.2012, Regie: Sandra Strunz<br />
Die Rote Fee rächt sich grausam <strong>für</strong> die Hilfe, die<br />
sie Jacob Reckless gewährt hat: Jacob konnte seinen<br />
Bruder retten, doch nun muss er da<strong>für</strong> mit<br />
dem eigenen Leben bezahlen. Und nicht einmal<br />
ein Hexenkraut scheint gegen den Fluch der Fee<br />
gewachsen zu sein. Jacobs letzte Chance ist jene<br />
sagenumwobene Armbrust, die Guismund, dem<br />
Hexenschlächter, gehört hat und mit der er ganze<br />
Armeen durch einen einzigen Pfeil niederstrecken<br />
konnte. Sie soll, so geht das Märchen, auch<br />
das Leben schenken können, wenn der Pfeil aus<br />
Liebe abgeschossen würde. Aber auch Nerron,<br />
der undurchsichtige Goyl, und der König <strong>von</strong> Lothringen<br />
machen Jagd auf diese Wunderwaffe. Es<br />
beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit,<br />
gegen die Lebenszeit.<br />
24<br />
Tintenherz<br />
Für die Bühne bearbeitet<br />
<strong>von</strong> Robert Koall; 3 D - 7 H;<br />
ab 10 Jahren; UA: Schauspiel<br />
Hannover, 2004<br />
In einer stürmischen Nacht taucht ein<br />
unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem<br />
Vater Mo auf: Staubfinger. Er warnt Mo vor einem<br />
Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen<br />
bricht Mo mit Meggie überstürzt auf. Sie reisen<br />
zu ihrer Tante Elinor. In ihrer kostbaren Bibliothek<br />
versteckt Mo ein Buch, dem Capricorn nachjagt.<br />
Ein Buch, aus dem er vor vielen Jahren zum<br />
letzten Mal vorgelesen hat. Damals begann jenes<br />
unheimliche und magische Abenteuer, in das<br />
Meggie nun immer tiefer hineingezogen wird, als<br />
Capricorns Männer nicht nur das Buch finden,<br />
sondern auch Mo in ihre Gewalt bringen.<br />
10 Jahre<br />
„Tintenherz“<br />
Wie es in der Tintenwelt weitergeht:<br />
Tintenblut<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall;<br />
3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover, 2006<br />
Tintentod<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Robert Koall;<br />
5 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />
UA: Schauspiel Hannover 2008<br />
Tintenblut: Schauspielhaus Salzburg © Marco Dott<br />
Die Wilden Hühner geben Fuchsalarm<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />
9 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />
EA: Theater auf Tour, 2006<br />
Sprotte und ihre Wilden Hühner retten Oma<br />
Slättbergs Hühner vor dem sicheren Tod und<br />
müssen dazu sogar gemeinsame Sache mit den<br />
Jungs machen.<br />
Die Wilden Hühner und die Liebe<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />
7 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2007<br />
Die Wilden Hühner sind verliebt – glücklich und<br />
unglücklich. Melanie trauert Willi nach und ist<br />
unerträglich. Sprotte und Fred passen wirklich<br />
gut zusammen. Trude schreibt Liebesbriefe auf<br />
Englisch und Frieda wartet mal wieder auf Maik.<br />
Niemand hat Zeit, auf Wilma zu achten. Und so<br />
sind die Hühner ziemlich sprachlos, als sie <strong>von</strong><br />
Wilmas neuer Liebe erfahren: Leonie.<br />
Als der Weihnachtsmann<br />
vom Himmel fiel<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Marion<br />
Hohenfeld und Anne Nowak; 2 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 6 Jahren; UA: Kammerspiele<br />
Hamburg, 2009<br />
Niklas Julebukk ist der letzte echte Weihnachtsmann.<br />
Der fiese Wichteltod, Vorreiter eines Weihnachten<br />
aus Plastikspielzeug und Verkaufszahlen,<br />
hat all seine Kollegen bereits in Schokoladenmänner<br />
verwandelt. Verzweifelt kämpft Julebukk gegen<br />
Wichteltods gefährliche Nussknackerarmee.<br />
Als er bei einem Gewitter mit seinem Wagen vom<br />
Himmel fällt und zufällig im Nebelweg landet, bekommt<br />
er dabei unverhofft die mutige Hilfe <strong>von</strong><br />
Ben und Charlotte.<br />
Zottelkralle<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Gero Vierhuff;<br />
2 D - 1 H; ab 5 Jahren; UA: junges schauspiel<br />
am DT Göttingen, 2008<br />
Kalli wünscht sich sehnlich ein Monster. Einen<br />
Hamster oder einen Hund, das hat ja jedes Kind.<br />
Aber ein schneckenscharfes Monster, das wäre<br />
was! Glücklicherweise beschließt zur gleichen Zeit<br />
das Erdmonster Zottelkralle bei Kalli einzuziehen.<br />
Die nacktschneckigen Menschen sind zwar etwas<br />
seltsam, findet Zottelkralle – aber Kallis Mutter<br />
spielt so wunderbar Klavier, da kann er einfach<br />
nicht widerstehen… Kallis Mutter ist natürlich weniger<br />
begeistert <strong>von</strong> haarigen Monster. Doch als<br />
der sich ans Klavier setzt, schmilzt auch sie dahin.<br />
„Wir könnten nach Süden gehen,
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
Drachenreiter<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Moritz Seibert<br />
und Marco Dott; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen)<br />
und 5 Puppen; ab 8 Jahren; UA: Junges Theater<br />
Bonn, 2005<br />
Ben, das Koboldmädchen Schwefelfell und der<br />
Drache Lung müssen einen sicheren Platz <strong>für</strong> die<br />
letzten Drachen der Welt finden. Eine lange Reise<br />
führt sie zum „Saum des Himmels“.<br />
Kleiner Werwolf<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Erik Schäffler<br />
und Uwe Schade; 1 D - 2 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Kammerspiele Hamburg/Theater<br />
Triebwerk, 2005<br />
Motte ist ein ängstlicher, etwas kleiner Junge.<br />
Er mag keine Horrorfilme, keine Hunde und er<br />
ist auch überhaupt nicht cool. Bis ausgerechnet<br />
er <strong>von</strong> einem Werwolf ge<strong>bis</strong>sen wird. Ehe er<br />
beim nächsten Vollmond endgültig selbst zum<br />
Werwolf würde, greift seine Freundin Lina energisch<br />
ein.<br />
Emma und der Blaue Dschinn<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Markus Hörner;<br />
2 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Theater zwischen<br />
den Welten, Backnang, 2005<br />
Eines Nachts finden Emma und ihr Hund Tristan<br />
eine geheimnisvolle Flasche. Als Emma den<br />
Korken zieht, erscheint der Blaue Dschinn! Doch<br />
der Flaschengeist ist traurig, denn er kann keine<br />
Wünsche mehr erfüllen: Seit der böse Gelbe<br />
Dschinn ihm den Nasenring geklaut hätte. Emma<br />
und Tristan zögern nicht lange. Sie reisen ins<br />
Morgenland, um den Frevler zu finden!<br />
Herr der Diebe<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Wolfgang<br />
Adenberg; 3 D - 6 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Junges Theater, Bonn, 2004<br />
Scipio, der Herr der Diebe, ist der geheimnisvolle<br />
Anführer einer Kinderbande in Venedig, die er<br />
mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen<br />
über Wasser hält. Niemand kennt seinen richtigen<br />
Namen. Doch jeder ahnt, dass etwas nicht<br />
stimmt an Scipios Geschichten. Als die Kinder<br />
auf ein magisches Karussell stoßen, glaubt Scipio<br />
dem Ziel seiner Träume nahe zu sein.<br />
Igraine Ohnefurcht<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Anne Klinge<br />
und Markus Hörner; 2 D - 4 H - 3 Kleindarsteller;<br />
ab 7 Jahren; UA: Chapeau Claque,<br />
Bamberg, 2000<br />
Igraine lebt auf Burg Bibernell, zusammen mit<br />
ihren Eltern, Sir Larmorak, der schönen Melisande<br />
und ihrem Bruder Albert – allesamt Zauberer.<br />
Nur Igraine träumt <strong>von</strong> etwas ganz anderem: Sie<br />
will Ritterin werden! Natürlich nimmt keiner sie<br />
ernst. Doch als sich Igraines Eltern beim Zaubern<br />
versehentlich in Schweine verwandeln, liegt alle<br />
Hoffnung auf der Ritterin Igraine Ohnefurcht!<br />
Denn die Zeit drängt: Gilgalad der Gierige will<br />
Bibernell und die Zauberbücher in seine Gewalt<br />
bekommen!<br />
Potilla und der Mützendieb<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Claudia<br />
Engemann; 2 D - 5 H; ab 7 Jahren;<br />
UA: Theater Oberhausen, 2004<br />
Arthur und die kleine Feenkönigin Potilla müssen<br />
einen gemeinen Mützendieb fangen. Denn ohne<br />
ihre Feenmützen sind alle Feen verloren.<br />
MAURO GUINDANI<br />
Ab in die Wüste<br />
Ein Clownsstück; 2 D oder 2 H; ab 8 Jahren<br />
Zwei Figuren, ein Alter und ein Junger, sind mit<br />
den Vorbereitungen einer Wüstenreise nach Afrika<br />
beschäftigt. Dabei sind sowohl ihre Planungen<br />
als auch ihre Vorstellungen derart absurd, dass<br />
die Zuschauenden sofort ahnen, dass diese Reise<br />
niemals angetreten wird. Der Alte ist völlig<br />
in Anspruch genommen, sich „geistig“ auf die<br />
Reise vorzubereiten, während er den Jungen herumscheucht,<br />
der die praktischen Arbeiten, das<br />
Packen erledigen soll. Bei aller Dominanz des Älteren<br />
wird doch das labile Gleichgewicht des Verhältnisses<br />
der beiden zueinander deutlich. Jeder<br />
braucht die Gesellschaft des anderen.<br />
Efeu und die Dicke<br />
Ein Clownsstück; 2 D oder 2 H;<br />
ab 8 Jahren; UA: Schauspielhaus Bochum;<br />
Junges Theater Casa Nova, 1992<br />
Die Clowns Edu und Habbe sind grundverschieden.<br />
Edu ist temperamentvoll und draufgängerisch,<br />
Habbe dagegen eher ängstlich und nachdenklich.<br />
Vergeblich versuchen die Freunde, sich<br />
gegenseitig ihre geheimen Wünsche und Gefühle<br />
verständlich zu machen. Erst mithilfe des alten<br />
Mythos Orpheus und Eurydike, den sie sich als<br />
„Efeu und die Dicke“ zueigen machen, kommen<br />
sie einander näher. Da ist <strong>von</strong> Liebe und Sehnsucht<br />
die Rede, aber auch <strong>von</strong> Trauer, Angst und<br />
Tod. Manchmal lachen sie einfach nur zusammen.<br />
LENA HACH<br />
Nora Drachenbezwingerin<br />
3 D - 6 H (erweiterbar durch kleine Rollen);<br />
ab 6 Jahren; UA: Freilichtbühne Korbach, 2012<br />
Eigentlich ist es ein ganz normales Dorf: Der<br />
Bürgermeister hält leidenschaftlich gerne Konferenzen<br />
ab und spielt außerdem gerne Memory,<br />
die Bäckerin macht die besten Zimthörnchen<br />
und Nussecken, der Schmied liebt die Metzgerin<br />
und sie ihn. Eigentlich hätten alle froh sein müssen,<br />
hier wohnen zu dürfen. Wenn da nicht der<br />
Drache wäre: schreckliches Gebrüll, Krallen aus<br />
purem Silber, Augen, die jeden sofort erblinden<br />
lassen; kurz ein ungeheuer gefährliches Scheusal.<br />
Alle leben in ständiger Angst – nur die kleine<br />
Nora nicht. Die wittert vielmehr ein Abenteuer!<br />
Mit Geschick, Mut und der Fähigkeit genau hinzuschauen,<br />
lässt sie drei kampferprobte Drachentöter<br />
hinter sich und repariert am Ende sogar die<br />
kaputte Feuerwehrsirene des Dorfes, in gewisser<br />
Weise jedenfalls. Auf sehr spielerische Weise und<br />
mit charmanter Situationskomik führt Nora die<br />
Zuschauer und Zuschauerinnen durch dieses fast<br />
alltägliche Märchen.<br />
Ausgezeichnet mit dem 2. Platz des<br />
Autorenwettbewerbs des Verbands<br />
Deutscher Freilichtbühnen<br />
HORST HAWEMANN<br />
UND THEATER PFüTZE<br />
Parzival – Ritter, Ritter, Ritter!<br />
2-3 D und 3-4 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Theater Pfütze, 2004<br />
Parzival möchte Ritter werden – Ritter, Ritter,<br />
Ritter! Er kann an nichts anderes mehr denken.<br />
Seine Mutter muss ihn schweren Herzens ziehen<br />
lassen. Denn Parzival will kämpfen – und wie er<br />
kämpft! Endlich ist er ein wirklicher Ritter – hart<br />
und siegreich, selbstgewiss und ohne Zögern.<br />
Leichter Hand verspricht er König Artus, <strong>für</strong> ihn<br />
auch noch den Heiligen Gral zu erobern. Doch diese<br />
Suche dauert länger als es Parzival erwartet hat.<br />
Sie führt ihn weit weg <strong>von</strong> sich selbst. Der Gral, so<br />
muss Parzival lernen, ist ein großer Gegner <strong>für</strong> einen<br />
Ritter. Man kann ihn nicht besiegen. Er lässt<br />
sich nur finden.<br />
nach Grenada.“ (Reckless)<br />
25
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
FINN-OLE HEINRICH<br />
Frerk, du Zwerg!<br />
ab 6 Jahren; UA: Next Liberty Graz,<br />
04.04.2014 (Regie: Michael Schilhan)<br />
Obwohl Frerk tatsächlich nur der zweitkleinste<br />
in der Klasse ist, wird er ausschließlich „Frerk, du<br />
Zwerg“ genannt. Kompliziertere Reime würden<br />
dem fiesen Andi Kolumpek eh nicht einfallen.<br />
Andi ist genau genommen sogar zu dumm, um<br />
sich darüber zu freuen, wenn ihm eine besondere<br />
Gemeinheit gelungen ist, zum Beispiel Frerks Gesicht<br />
in den Sand zu drücken. Gut war diese Idee<br />
allerdings ohnehin nicht, denn bei dieser Gelegenheit<br />
findet Frerk ein geheimnisvolles Ei im Sand.<br />
Zwar wünscht er sich viel lieber einen riesigen,<br />
gefährlichen Wolfshund, aber ein Ei ist schon mal<br />
ein Anfang, zumal eines, dem Fell wächst (vielleicht<br />
doch ein Hund?) und aus dem seltsam verheißungsvolles<br />
Geklingel und Geflüster kommt.<br />
Zu Frerks großer Überraschung schlüpfen aus<br />
diesem Ei jedoch echte Zwerge, die sofort beginnen,<br />
Frerks Leben in größtmögliche Unordnung<br />
zu bringen. Dabei haben sie eine Menge zu tun,<br />
denn Frerk lebt mit einer sauberkeitsfanatischen<br />
Mutter und einem sehr braven Vater zusammen.<br />
Die Zwerge nehmen ihre Aufgabe so unernst,<br />
wie Zwerge es nur können: Sie zerstören Frerks<br />
ordentlichen Haarschnitt, legen sein Zimmer<br />
in Schutt, lachen und tanzen unmotiviert und<br />
wecken so in Frerk langsam die Lust, auch mal<br />
anders zu sein, kein schüchterner Zwerg, sondern<br />
ein Junge mit eigenen Ideen und dem Mut,<br />
den fiesen Andi Kolumpek einfach wegzubellen,<br />
ganz wie ein echter, großer und sehr gefährlicher<br />
Wolfshund.<br />
Das gleichnamige Kinderbuch erhielt 2012<br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
KATJA HENSEL<br />
[önf] – Womit keine Zahl rechnet<br />
3 D - 3 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />
Wenn die Zahlen sich morgens auf den Weg zur<br />
Arbeit in unsere Köpfe machen, dann bringen<br />
sie Ordnung in unser Leben. Wir setzen uns<br />
zum Frühstück an einen Tisch mit vier Beinen,<br />
um acht beginnt die Schule, nachmittags wählen<br />
wir die Telefonnummern der Freunde, im Supermarkt<br />
vergleichen wir die Preise und die freundliche<br />
Stimme am Bahnhof sagt uns, wann und wo<br />
der Zug in die Ferien abfährt. Ohne Zahlen wäre<br />
unsere Welt ein Chaos. Aber wie wäre es, wenn<br />
plötzlich eine Unbekannte in unser Leben träte?<br />
Die Zahlen 0 <strong>bis</strong> 9 wohnen in schöner Eintracht in<br />
ihrer Haus-WG. Sie haben ihre Eigenheiten, aber<br />
sie ergänzen einander gut. Zusammen schaffen<br />
sie alles, wo<strong>für</strong> die Menschen sie brauchen. Sogar<br />
riesige Millionenzahlen können sie spielend auf<br />
die Reihe bringen. Aber eines Tages taucht önf<br />
auf und behauptet, auch eine Zahl zu sein. Damit<br />
hatten sie nicht gerechnet! Damit kann man<br />
überhaupt nicht rechnen. Aber was, wenn doch?<br />
Was, wenn sich auch önf plötzlich morgens in die<br />
Köpfe der Menschen schleicht? Vielleicht ist sie<br />
dort genau die richtige Zahl <strong>für</strong> all das, was eine<br />
gefühlte Anzahl hat, eben irgendwie önfig ist?<br />
Die Zahlen geraten ganz aus dem Häuschen und<br />
bekommen den schönsten Streit. Aber allmählich<br />
beginnen sie, sich der Unbekannten zu öffnen, sie<br />
sogar ins Herz zu schließen.<br />
Katja Hensel portraitiert in ihrem Stück nicht<br />
nur auf humorvolle Weise die Bedeutung, die den<br />
Zahlen und Berechnungen in unserem modernen<br />
Leben zukommt, sondern sie stellt ihren Figuren<br />
die einfache Frage, womit sie im Leben zu rechnen<br />
bereit wären. Gehen nicht vielleicht die Variationsmöglichkeiten,<br />
die ein gemeinsames Leben<br />
bietet, schlicht und ergreifend gegen unendlich?<br />
[önf] – Womit keine Zahl rechnet ist im Rahmen<br />
<strong>von</strong> „Nah dran! Neue Stücke <strong>für</strong> das <strong>Kindertheater</strong>“,<br />
einem Kooperationsprojekt des Kinder- und<br />
Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik<br />
Deutschland und des Deutschen Literaturfonds<br />
e.V., mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes<br />
gefördert worden.<br />
Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis<br />
des Heidelberger Stückemarktes 2012<br />
KURT HELD<br />
Die rote Zora und ihre Bande<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Henning Bock<br />
und Jürgen Popig; 3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 8 Jahren; UA: Staatstheater<br />
Stuttgart, 1997<br />
Die rote Zora und ihre Bande<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Birkmeir;<br />
5 D - 19 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />
EA: Theater der Jugend, 2003<br />
Hoch über der kroatischen Küste in einer alten<br />
Burg haust die rothaarige Zora mit ihren wilden<br />
Jungs. Vergessen oder verlassen <strong>von</strong> ihren Eltern<br />
haben die Kinder ihr Schicksal selbst in die Hand<br />
genommen und sich zusammengeschlossen, um<br />
stark zu sein. Sie ärgern die hochnäsigen Gymnasiasten<br />
und spielen den gar nicht so anständigen<br />
Bürgern <strong>von</strong> Senj so manchen Streich. Denn weil<br />
die Gesellschaft keinen Platz <strong>für</strong> die rote Zora und<br />
ihre Bande hat, beginnen sie die Gesetze eben dieser<br />
Gesellschaft zu hinterfragen.<br />
RAINER HERTWIG<br />
Der alte Prinz<br />
1 H; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
„Prinz ohne Ross, Prinz ohne Schloss – <strong>bis</strong>t ohne<br />
Knappe, dann halt die Klappe!“<br />
Aber der, der auf den Namen Paul Prinz hört,<br />
akzeptiert das nicht. Wenn seine Mutter in ihm<br />
doch nur eines sieht: ihren Prinzen, dann muss<br />
er es auch sein. Wer weiß schließlich, ob ein Wort<br />
nicht doch die Sache selbst ins Leben rufen kann?<br />
Und wer sagt, dass als Schloss nicht schon ein<br />
Zirkuszelt genügen könnte, ein Friedhofsreich –<br />
oder schließlich ein ganzer Theaterpalast? Als ein<br />
Prinz-Dem-Namen-Nach sucht Paul sich sein eigenes<br />
Prinzenreich. Er beginnt eine Wanderung <strong>von</strong><br />
„Bist du noch nicht fort,<br />
Ort zu Ort und <strong>von</strong> Text zu Text. Und wer hätte<br />
ahnen können, dass ausgerechnet die Rolle seines<br />
Lebens am Ende höchst unbefriedigend ist?<br />
Ein Paradesolo <strong>für</strong> einen älteren Schauspieler,<br />
einen Poeten und Selbstdarsteller, eben einen<br />
Prinzen des Theaters.<br />
JULIUS JENSEN<br />
Edels Garten<br />
2 D - 1 H (1 Musiker); ab 6 Jahren;<br />
UA: THEATERBOX/Wilhelmsburger Wintermärchen,<br />
17.12.2011 (Regie: Julius Jensen)<br />
Hund Polly und der Findling Grummel bewachen<br />
Herrn Edels Garten. Das tun sie jeden Tag, schon<br />
sehr lange und sie nehmen ihre Aufgabe ausgesprochen<br />
ernst. Sie halten die Beete sauber, den<br />
Weg frei und achten darauf, dass weder Krabbelkäfer<br />
noch Wildwuchs den Garten überrollen. Alles<br />
hat seine Ordnung, Grummel sagt an und Polly<br />
schaut nach! Eventuell ist dieses Leben auf Dauer<br />
ein klein wenig langweilig – wo doch die Wildnis<br />
lockt, so knapp hinterm Zaun... Als die Wanderblume<br />
Maja sich im Garten niederlässt, gerät alles<br />
aus den Fugen. Ihre unkonventionellen Ansichten<br />
über das wilde Leben machen Polly neugierig und<br />
Grummel verliert zunehmend an Stand.<br />
Am Ende herrscht dennoch Wohlgefallen in<br />
Herrn Edels Garten, denn jeder darf stehen und<br />
wachsen wo er mag – <strong>für</strong> heute. Und morgen<br />
könnte alles schon wieder ganz anders sein, aber<br />
daran findet selbst Grummel langsam Gefallen,<br />
solange er in der Sonne bleiben darf.<br />
„Die Geschichte <strong>von</strong> Polly, Grummel und der<br />
Wanderblume“ ist eine poetische Geschichte über<br />
Freundschaft und die Welt, die sich dauernd wandelt.“<br />
(ANGELA DIETZ, THEATERMAGAZIN GODOT)<br />
3. Platz des Hamburger<br />
<strong>Kindertheater</strong>preises 2013<br />
CAROLIN JELDEN<br />
Taubenpost und Silberschuh<br />
Frei nach den Brüdern Grimm; 3 D - 2 H;<br />
ab 5 Jahren, frei zur UA<br />
Polly Puttelpuck ist das ‚Mädchen <strong>für</strong> alles’ bei<br />
den zwei grässlich eingebildeten Gräfinnen Mirabell<br />
und Gieselinde. Doch Polly erträgt deren<br />
Launen sehr souverän, denn sie hat ihre eigenen<br />
Pläne: Sie züchtet heimlich Brieftauben, das liegt<br />
bei den Puttelpucks seit Generationen in der Familie.<br />
Polly hat vor, ihre Tauben schon bald in den<br />
Dienst des königlichen Hofpostamtes zu stellen.<br />
Doch leider muss man auf eine Audienz beim König<br />
ein ganzes Jahr lang warten. Da nutzt Polly<br />
kurzerhand die Gelegenheit, sich beim großen<br />
Ball als Drachentänzerin zu verdingen. Natürlich<br />
trifft sie dort auch den Prinzen und verliert auf<br />
der Flucht ihren Schuh. Obwohl Mirabell und<br />
Gieselinde nichts unversucht lassen, um Polly aus<br />
dem Rennen um den Prinzen zu werfen, endet<br />
das Märchen selbstverständlich glücklich. Aber<br />
eine hauptberufliche Prinzessin wird Polly Puttelpuck<br />
trotzdem niemals sein!<br />
26
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
du Teufelsbraten?“ (Die rote Zora)<br />
Carolin Jelden hat dem berühmten Stoff ein<br />
neues, federleichtes und farbenfrohes Kleid geschneidert.<br />
Polly ist einfallsreich, tatkräftig und<br />
spontan. Und selbst der Prinz kann noch eine<br />
Menge <strong>von</strong> ihr lernen!<br />
Florino oder Das Schneeglöckchen,<br />
das nicht blühen wollte<br />
3 D - 2 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater Baden-Baden, 2009<br />
Florino Klinge-Ling ist ein Schneeglöckchen und<br />
deshalb wird er <strong>von</strong> Mutter Erde auch jedes Jahr<br />
als erster geweckt. Dabei würde er so gerne länger<br />
schlafen! Dieses Jahr ist er so ärgerlich, dass sein<br />
Lärm versehentlich Rosalie <strong>von</strong> Grazia-Duftonia<br />
weckt, die schöne aber etwas eingebildete Rose.<br />
Für sie klingt das geradezu paradiesisch: Ganz<br />
alleine und als erste blühen zu dürfen, ohne alle<br />
Konkurrenz! Sie tauscht mit Florino schnell den<br />
Platz und: erfriert fast ganz im Schnee. Florino<br />
versucht eilig, alles wieder in Ordnung zu bringen<br />
– und macht natürlich alles immer schlimmer.<br />
Schließlich verliert er auch noch seinen Blütenhut!<br />
Gerade als er entdeckt, dass es möglicherweise<br />
ganz nett wäre, ein Schneeglöckchen zu sein<br />
– solange Karla Krokus neben ihm blühen dürfte.<br />
Lilly und die Erbse<br />
2 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: Staatstheater<br />
Meinigen, 2004<br />
Die Königstochter Lilly hat ein Faible <strong>für</strong> das<br />
Fechten. Trotz des Verbotes ihres Vaters macht<br />
sie sich mit ihrem Kindermädchen Albertine auf<br />
den Weg, um an Schwertkampf-Meisterschaften<br />
teilzunehmen. Unterwegs werden die beiden im<br />
Wald <strong>von</strong> Räubern überfallen und flüchten in<br />
ein nahe gelegenes Schloss. Dort ist Prinz Lucas<br />
gerade auf Prinzessinnen-Schau. Allerdings gefällt<br />
ihm keine der Bewerberinnen. Dornröschen<br />
gähnt ihm zu viel, und Aschenputtel verliert ständig<br />
ihren Schuh. Eigentlich wünscht er sich eine<br />
Prinzessin, mit der er auch mal über das Schwertkämpfen<br />
reden kann. So eine wie Lilly …<br />
Emil und die Detektive<br />
Für die Bühne neu bearbeitet <strong>von</strong> Kirstin Hess<br />
und Frank Panhans; mit Liedtexten <strong>von</strong><br />
Franziska Steiof; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen);<br />
ohne Pause spielbar, ca. 75 Minuten<br />
Kirstin Hess und Frank Panhans haben eine Textfassung<br />
erarbeitet, die ohne Pause gespielt werden<br />
kann und die doch dem originalen Buchtext<br />
voll und ganz gerecht wird. Sie bleiben Kästners<br />
Stil dabei treu, fügen keine Modernisierungen<br />
ein und geben den Figuren trotz der Kürze des<br />
Textes viel individuellen Raum. Franziska Steiofs<br />
originelle Liedtexte fügen sich in die rhythmische<br />
Spielfassung glänzend ein und charakterisieren<br />
die Figuren zusätzlich aufs Schönste.<br />
Emil und die drei Zwillinge<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> James Krüss; 3 D -<br />
10 H (Doppelbesetzung möglich); ab 6 Jahren<br />
Dies ist die zweite Geschichte <strong>von</strong> Emil und<br />
den Detektiven. Emil und die Detektive sind begeistert:<br />
Ihr erster „Fall“ wird verfilmt! Und dann<br />
hat auch noch Emils Freund, der „Professor“, ein<br />
Haus an der Ostsee geerbt und lädt Emil und die<br />
Detektive, samt Emils Großmutter und Pony Hütchen<br />
<strong>für</strong> die Sommerferien ein. Natürlich lassen<br />
dort die Abenteuer nicht lange auf sich warten.<br />
Das doppelte Lottchen<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Henning Bock<br />
und Jürgen Popig; 8 D - 5H (Doppelbesetzung<br />
möglich); ab 6 Jahren; UA: Staatstheater Stuttgart,<br />
2002<br />
Im Ferienlager am Bühlsee stehen sich Luise<br />
Palfy aus Wien und Lotte Körner aus München<br />
fassungslos gegenüber: Sie gleichen sich wie ein<br />
Ei dem anderen. Als Lotte und Luise hinter das<br />
Geheimnis ihrer Ähnlichkeit kommen, fassen sie<br />
einen Plan. Luise fährt als Lotte nach München<br />
und Lotte als Luise nach Wien.<br />
Das fliegende Klassenzimmer<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Franziska Steiof,<br />
1 D - 8 H (oder 2 D - 7 H), ab 7 Jahren, frei zur<br />
UA; auch <strong>für</strong> große Spielgruppen geeignet<br />
Während im Internat die Proben <strong>für</strong> die weihnachtliche<br />
Theateraufführung auf Hochtouren<br />
laufen – man spielt „Das fliegende Klassenzimmer“,<br />
verfasst <strong>von</strong> Johnny Trotz – haben die<br />
Stadtschüler den Rudi Kreuzkamm mitsamt der<br />
Diktathefte entführt. Das können Martin, Matze,<br />
Sebastian, Uli und Johnny natürlich nicht kampflos<br />
hinnehmen. Außerdem führt ein gefährliches<br />
Experiment zu einem gebrochenen Bein und ein<br />
Brief – vielleicht noch schlimmer – zu einem gebrochenen<br />
Herzen.<br />
In dieser klassischen Internatsgeschichte, die<br />
Erich Kästner selbst <strong>für</strong> sein bestes Kinderbuch<br />
hielt, wird deutlich, dass die Kindheit nicht nur<br />
„aus prima Kuchenteig gebacken“ ist, sondern<br />
dass auch Kinder schon sehr einsam sein können<br />
und unsicher. Doch alles wird leichter, wenn man<br />
gute Freunde hat.<br />
Mit leiser Melancholie und warmem Humor erzählt<br />
Kästner <strong>von</strong> den Abenteuern der Internatsjungen<br />
und lässt uns ihre kleinen und großen<br />
Sorgen verstehen.<br />
Der 35. Mai oder Konrad<br />
reitet in die Südsee<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Götz Loepelmann<br />
und Dagmar Leding; Notenmaterial erhältlich<br />
(GEMA-pflichtig); 3 D - 8 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 1988<br />
Der 35. Mai ist ein Stück über die Kraft der Phantasie:<br />
Alles ist möglich, wenn man sich die Freiheit<br />
nimmt, daran zu glauben. Konrad, sein Onkel<br />
Ringelhut und das Pferd Negro Kaballo nehmen<br />
sich diese Freiheit und erleben in kürzester Zeit<br />
ganz erstaunliche Dinge auf ihrem Weg in die<br />
Südsee. Das Schlaraffenland, die Burg der Vergan-<br />
ERICH KäSTNER<br />
Emil und die Detektive<br />
Originaltheaterfassung; 4 D - 12 H - Kinder;<br />
ab 6 Jahren; UA: Theater am Schiffbauerdamm,<br />
Berlin, 1930<br />
Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin<br />
fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony<br />
Hütchen erwarten ihn am Bahnhof Friedrichstraße.<br />
Doch Emil jagt bereits den Dieb, der ihm im<br />
Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück<br />
bekommt Emil dabei bald Unterstützung <strong>von</strong><br />
Gustav mit der Hupe und seinen Jungs.<br />
Emil und die Detektive<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Götz Loepelmann<br />
und Robert Koall; 4 D - 6 H - Kinder; ab 6 Jahren;<br />
UA: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, 1998<br />
Pünktchen und Anton: Schauspielhaus Zürich © Toni Suter/ T+T Fotografie<br />
27
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
genheit, die verkehrte Welt und Elektropolis sind<br />
Stationen ihrer abenteuerlichen Reise.<br />
Die Konferenz der Tiere<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />
Eines Abends beim Abendessen am Tschadsee<br />
wird es den Tieren zu dumm. Alois, der Löwe,<br />
Oskar, der Elefant und die Giraffe Leopold ärgern<br />
sich über die Menschen! Konferenzen und<br />
Kriege am laufenden Band. Und dabei denken<br />
diese unbelehrbaren Kerle überhaupt nicht an<br />
ihre Kinder! Die Tiere rufen ihre erste und letzte<br />
Konferenz aus, auf der endlich der Frieden<br />
beschlossen werden soll. Doch die Menschen können<br />
sehr hartnäckig sein, müssen sie feststellen.<br />
Auch als Musical <strong>für</strong> Schulen und Jugendorchester<br />
erhältlich (s. Programmteil „junge töne“)<br />
Pünktchen und Anton<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Franziska Steiof;<br />
5 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Düsseldorfer<br />
Schauspielhaus 2010<br />
Auf der Weidendammer Brücke steht eines<br />
Nachts eine arme blinde Frau mit einem kleinen<br />
Mädchen, um Streichhölzer zu verkaufen. Ein<br />
tapferer Junge ist schneller als alle Erwachsenen<br />
und bringt einen Verbrecher zu Fall. Das Fräulein<br />
Andacht und Robert der Teufel schmieden dunkle<br />
Pläne. Die dicke Berta tanzt Tango und schwingt<br />
Keulen. Herr und Frau Pogge sind Eltern, jedoch<br />
leider nur im Nebenberuf.<br />
Diese Fassung beinhaltet zahlreiche Songtexte, die<br />
individuell vertont werden können. Die Originalmusik<br />
<strong>von</strong> Thomas Zaufke kann jedoch auf Wunsch<br />
ebenfalls angeboten werden.<br />
Pünktchen und Anton<br />
Originaltheaterfassung; 5 D - 7 H; ab 6 Jahren<br />
und <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Inken<br />
Böhack, Dagmar Leding und Götz Loepelmann;<br />
5 D - 6 H; ab 6 Jahren; UA: Schauspielhaus,<br />
Hamburg, 1989<br />
ERICH KäSTNER<br />
VOLKER LUDWIG<br />
Pünktchen trifft Anton<br />
5 D - 6 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren;<br />
mit Musik <strong>von</strong> Wolfgang Böhmer; UA: GRIPS<br />
Theater Berlin, 26.11.2011 (Regie: Frank Panhans)<br />
In Berlin geschehen erstaunliche Dinge: Ein<br />
reiches Mädchen bettelt am Bahnhof Friedrichstraße<br />
– und ein armer Junge bringt einen Verbrecher<br />
zu Fall. Volker Ludwigs Neufassung <strong>von</strong><br />
Kästners Klassiker über eine wunderbare Kinderfreundschaft<br />
spielt hier und heute, zwischen<br />
Wohlstandsverwahrlosung und Armut, mitten<br />
unter uns...<br />
1931 schrieb Erich Kästner mit »Pünktchen und<br />
Anton« während der Weltwirtschaftskrise einen<br />
der ersten realistischen Großstadt-Romane <strong>für</strong><br />
Kinder. Zwei seelisch unbehauste Kinder stürzen<br />
sich – unbemerkt <strong>von</strong> ihren ahnungslosen<br />
Eltern – kopfüber in die Abenteuer der großen<br />
Stadt Berlin. In der Version <strong>von</strong> Volker Ludwig<br />
erscheint diese Geschichte aktueller denn je. Es<br />
geht um die Frage der Gerechtigkeit aus der Sicht<br />
<strong>von</strong> Kindern, in einer Welt, in der die Schere zwischen<br />
Arm und Reich immer eklatanter auseinandergeht.<br />
„’Pünktchen trifft Anton’ hat [Volker Ludwig] seine<br />
Fassung genannt. Die geht schön eigenwillig mit<br />
dem Original um, lässt aber zu jeder Sekunde das<br />
Kästnersche Herz schlagen...“ (DER TAGESSPIEGEL,<br />
PATRICK WILDERMANN, 27.11.2011)<br />
RUDyARD KIPLING<br />
Das Dschungelbuch<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Utz Thorweihe;<br />
2 D - 8 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Die Kugel,<br />
Köln, 1988<br />
Der Menschenjunge Mogli wird <strong>von</strong> Wölfen großgezogen.<br />
Er gewinnt Freunde unter den Tieren<br />
des Dschungels. Nur der Tiger Shir-Khan kämpft<br />
und intrigiert weiter gegen ihn, doch mit Hilfe<br />
seiner Freunde bleibt Mogli am Ende der Sieger.<br />
OLE LUND KIRKEGAARD<br />
Gummi-T.<br />
Für die Bühne bearbeitet nach dem Kinderbuch<br />
„Gummi-Tarzan“ <strong>von</strong> Gero Vierhuff; 4 H;<br />
ab 6 Jahren; UA: vierhuff produktionen,<br />
Hamburg, 20.04.2012 (Regie: Gero Vierhuff)<br />
Wie sollte ein richtiger Junge sein? Groß und<br />
stark, mit vielen Muskeln, großer Klappe und<br />
ohne Furcht? Ein richtiger Tarzan eben, der sich<br />
locker <strong>von</strong> Ast zu Ast schwingen kann?<br />
Doch so ist Ivan Olsen ganz und gar nicht. Ivan<br />
ist schmächtig und schüchtern. Er will auch nicht<br />
auf Bäume klettern, wie sein Vater es <strong>von</strong> einem<br />
‚richtigen Sohn‘ erwarten würde. Er kann nicht<br />
gut lesen und schon gar nicht weitspucken. Und<br />
so beginnt sein Tag meistens mit einer peinlichen<br />
Portion Hosenwasser, das ihm die großen Jungs<br />
im Schulklo verpassen. Doch eines Tages trifft<br />
Ivan eine richtige Hexe, die ihm einen Wunsch<br />
erfüllt: Einen Tag lang soll Ivan alles können, was<br />
ihm sonst nicht gelingt. Und diesen Tag genießt<br />
Ivan in vollen Zügen - er liest vor der Klasse aus<br />
dem größten Buch der Welt, spuckt weiter als<br />
alle anderen, gewinnt ein Fahrradrennen und<br />
schießt sogar das entscheidende Tor bei einem<br />
wichtigen Fußballmatch. Vor allem kann er seinem<br />
Vater mal so richtig zeigen, wie es ist, wenn<br />
man ständig zu etwas gezwungen wird, vor dem<br />
man Angst hat. Doch als Ivan am nächsten Tag<br />
aufwacht, ist leider alles wieder ganz genau wie<br />
vorher - und natürlich warten am Schultor schon<br />
die großen Jungs auf ihn.<br />
„Gummi-T.“ ist ein Stück über Rollenbilder, vor<br />
allem über ein Männlicheitsideal, das <strong>für</strong> Jungs<br />
wie Ivan keinen Raum lässt. Es gibt kein ungeschmälertes<br />
Happy-End <strong>für</strong> Ivan - weder haben<br />
die großen Jungs etwas dazugelernt noch Ivans<br />
Vater, der ihm gleich ein neues Buch - „Die Rückkehr<br />
<strong>von</strong> Tarzan“ - aufdrängt. Ivan selbst aber hat<br />
einen Tag lang erlebt, wie es ist, alles zu können.<br />
Das wird er ebensowenig vergessen wie das Hosenwasser<br />
– und so bleibt zu hoffen, dass Ivan<br />
seinen ganz eigenen Weg finden kann, auch ohne<br />
Ideale und Idole. Denn keiner ist doch wie der<br />
andere.<br />
In Dänemark gilt das Kinderbuch „Gummi-Tarzan“<br />
als moderner Klassiker und wurde 1981 verfilmt.<br />
2. Platz des Hamburger<br />
<strong>Kindertheater</strong>preises 2013<br />
KAREN KÖHLER<br />
Betonherz<br />
1 D - 3 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />
Marthe, Zange und Bo wohnen auf dem ‚Affenfelsen‘,<br />
so nennen sie abschätzig ihre Plattenbausiedlung<br />
aus grauem Beton. Nichts los hier – und<br />
daran sei auch nichts zu ändern, sagen sie. Denn<br />
alle Versuche, das Gelände wohnlicher zu gestalten,<br />
endeten <strong>bis</strong>lang doch nur in nächtlichem Vandalismus.<br />
Also schlagen sie die Zeit tot, so gut es<br />
eben geht. Doch dann kommt eines Tages Nikolai,<br />
der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante<br />
auf dem ‚Affenfelsen‘ leben muss. Nikolai ist anders,<br />
in einem fast blinden und unbeirrbaren Optimismus<br />
will er aus jeder Situation etwas Gutes<br />
entstehen lassen. Nikolai sieht unter dem Grau<br />
schon das Grün. Hartnäckig und begeisterungsfähig<br />
überredet er die drei dazu, ein Sommerfest zu<br />
veranstalten, mit Musik und Live-Darbietungen,<br />
mit Döner, Lampions und allen Nachbarn. Während<br />
die Kinder eine Bühne zusammenschrauben,<br />
Herzen in den Maschendrahtzaun schneiden und<br />
ihre Songs einüben, scheint es <strong>für</strong> einen Moment,<br />
als könnten sie gemeinsam tatsächlich über die<br />
Schwere und Enge der Siedlung hinauswachsen.<br />
Doch ein Fausthieb beendet das Fest, noch ehe es<br />
richtig beginnen kann.<br />
In klaren und behutsamen Dialogen erschafft Karen<br />
Köhler vielschichtige Charaktere. Nicht nur<br />
die Vergangenheit und Gegenwart der Kinder<br />
stellt sich auf der Bühne ein, sondern wir können<br />
uns auch ihre Zukunft vorstellen. Wir erleben<br />
in diesem Stück, was aus ihnen werden würde,<br />
wenn auf dem ‚Affenfelsen‘ auch weiterhin alles<br />
‚beim Alten‘ bliebe. Spürbar wird aber auch, welche<br />
Möglichkeiten ihnen Nikolai - der Andere, der<br />
Nicht-Identische - eröffnet: Wenn sie am Ende zu<br />
einer Versöhnung fänden, dann könnten sie einander<br />
in diesem schwierigen Leben Hilfe sein.<br />
Ramayana. Ein Heldenversuch<br />
5 Darsteller (nach Möglichkeit 1 D);<br />
ab 10 Jahren; Badische Landesbühne,<br />
14.09.2012 (Regie: Joerg Bitterich)<br />
Der Chor langweilt sich, er lungert herum, ziellos,<br />
planlos. Es fehlt etwas im Leben - etwas Aufregendes!<br />
Etwas... HELDENHAFTES! Wo aber soll<br />
man noch einen Helden finden in einer Zeit, in<br />
der scheinbar alle schon da waren? Der Chor<br />
ist sich uneins - <strong>bis</strong> einer auf die rettende Idee<br />
kommt: Einen Helden aus dem alten Indien, das<br />
hatten sie schon lange nicht mehr. Von Rama,<br />
dem Göttlichen, dem Mann <strong>von</strong> Sita, dem Sieger<br />
28
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
über Ravana soll erzählt werden. Denn diese Geschichte<br />
hat Kraft, birgt Sensationen! Also schlüpfen<br />
sie in ihre Rollen, erzählen vom Wettkampf<br />
um die Hand der schönen Sita, <strong>von</strong> Ravanas Niederlage,<br />
seinem Zorn – und seiner Rache, dem<br />
Raub der schönen Braut. Es sieht eine Weile gut<br />
aus <strong>für</strong> Ravana. Bis Rama, der Unermüdliche, auf<br />
seiner Suche nach Sita die Hilfe <strong>von</strong> Hanumans<br />
Affenarmee bekommt. Die letzte Schlacht der<br />
beiden Rivalen ist groß, lang, blutig; und mehr<br />
und mehr verschwimmen dabei die Grenzen zwischen<br />
Rolle und Darsteller. Denn das eben fordert<br />
jeder echte Held <strong>von</strong> sich und den Getreuen: die<br />
bedingungs- und rückhaltlose Hingabe an die Sache.<br />
Alles <strong>für</strong> die Sache, die Ehre, das Ziel - das ist<br />
ein Held! Da<strong>für</strong> ist Rama bereit, seine Freunde zu<br />
opfern und seine große Liebe zu verstoßen - ist<br />
das noch ein Held? Der Antiheld hingegen denkt<br />
nur an sich und nimmt sich, lustvoll, gierig, was<br />
immer ihm gefällt, ohne jede Rücksicht auf andere,<br />
ein echter Bösewicht! Sind aber nicht doch vielleicht<br />
seine weichen Federbetten der Pritsche des<br />
Kriegsherrn vorzuziehen? Am Ende des Spiels beschleicht<br />
den Chor ein mulmiges Gefühl. Man hat<br />
Mut und Risiko genossen und in großen Gefühlen<br />
geschwelgt. Doch irgendwie war diese Heldensaga<br />
nicht ganz einwandfrei. Ein Held soll strahlend<br />
sein und gut, sein Gegner böse und eindimensional.<br />
Doch Rama und Ravana lassen beide ebenso<br />
zu wünschen übrig, wie sie unsere Wünsche erfüllen.<br />
So gibt der Chor am Ende gerne zu, dass<br />
Heldenmut zwar manchmal Not tut, dass aber in<br />
der Zwischenzeit ein zivilisiertes Picknick in gemütlicher<br />
Runde ganz angenehm sein kann.<br />
„Das Theaterstück erregt, bringt uns zum Lachen,<br />
zieht in den Bann und verunsichert. Entziehen<br />
kann man sich diesem wunderbar gestalteten<br />
Text kaum. (...) Der Stoff, aus dem sich „Ramayana.<br />
Ein Heldenversuch“ speist ist uralt und einer der<br />
größten Mythen der Menschheitsgeschichte. Karen<br />
Köhler hat daraus eine eigenständige Geschichte<br />
entwickelt, die zentrale Fragen, nicht nur <strong>für</strong><br />
Kinder aufwirft.“ (JURYBEGRÜNDUNG OTFRIED-<br />
PREUSSLER-KINDERSTÜCKEPREIS)<br />
Ausgezeichnet mit dem Otfried-Preußler-<br />
<strong>Kinderstücke</strong>preis 2013<br />
GUUS KUIJER<br />
Wir alle <strong>für</strong> immer zusammen<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Philippe Besson<br />
und Andreas Steudtner; nach der Übersetzung<br />
<strong>von</strong> Sylke Hachmeister; 2 D - 1 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Hans Otto Theater Potsdam, 2006<br />
Polleke erlebt eine Kindheit in der Gegenwart: Die<br />
Erwachsenen suchen nach dem privaten Glück<br />
und scheitern manchmal, die Kinder sind konfrontiert<br />
mit ebenso vielen individuellen Möglichkeiten<br />
wie Einschränkungen. Polleke sucht<br />
ihren ganz eigenen Weg. Sie bleibt dabei immer<br />
spontan und offenherzig.<br />
Nominiert <strong>für</strong> den Deutschen<br />
<strong>Kindertheater</strong>preis 2008<br />
Das Glück kommt wie ein Donnerschlag<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian<br />
Schönfelder und Christian Müller, 2 D - 1 H; ab<br />
10 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2010<br />
„Die Bearbeitung <strong>von</strong> Christian Schönfelder und<br />
Christian Müller lässt bei aller Komik auch den<br />
Raum <strong>für</strong> Probleme eines heranwachsenden Mädchens.<br />
Es wechseln sich komische und ernsthafte<br />
Momente wie im Leben. Ein wichtiges Stück über<br />
ein selbstbewusstes Mädchen, das die erwachende<br />
Sexualität schon spürt, aber sie noch nicht ganz<br />
wahrnehmen will.“ (MANFRED JAHNKE)<br />
Ich bin Polleke!<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Sabine Wöllgens<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong><br />
Sylke Hachmeister; 2 D - 1 H; ab 10 Jahren;<br />
UA: Theater der Figur Nenzing, 2009<br />
Es scheint ein trauriger Sommer zu werden. Pollekes<br />
Freund Mimun verbringt die ganzen Ferien<br />
in Marokko. Ihre Mutter streitet mal wieder<br />
lautstark mit Walter, Pollekes neuem Stiefvater<br />
und gleichzeitigem Klassenlehrer. Vor allem aber<br />
vermisst Polleke ihren Großvater sehr. Opa ist vor<br />
Das Buch <strong>von</strong> allen Dingen: Theater überzwerg<br />
kurzem gestorben. Und weil Polleke keinen Glauben<br />
hat, glaubt sie auch nicht an Wunder: dass<br />
ihr Opa im Himmel wohnt zum Beispiel oder als<br />
Kalb wiedergeboren wird. Aber wie soll sie dann<br />
richtig trauern? Nur an die Liebe glaubt Polleke.<br />
Und deshalb weiß sie plötzlich ganz genau, woraus<br />
Wunder gemacht sind.<br />
Morgens ist die Welt am schönsten<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Carolina<br />
Gleichauf, 2 D - 1 H (auch 3 D - 2 H möglich);<br />
ab 8 Jahren, frei zur UA<br />
Pollekes Vater Spiek klaut Geld aus der Kaffeedose<br />
und muss erst nach Nepal reisen, um sein<br />
eigenes Leben zu verstehen. Ihre Freundin Caro<br />
flirtet mit Mimun und ihre Mutter weiß immer<br />
noch nicht, ob sie Lehrer Walter heiraten soll.<br />
Doch am schlimmsten ist es, dass Pollekes Opa<br />
nicht mehr gesund wird. Pollekes Welt ist also<br />
überhaupt nicht immer schön. Doch sie lässt sich<br />
da<strong>von</strong> nicht beirren. Sie nimmt Anteil am Leben<br />
ihrer Familie und ihrer Freunde, ohne sich dabei<br />
selbst zu verlieren. Sie geht schöpferisch mit ihren<br />
Sorgen und Wünschen um, sie lernt, zu unterscheiden,<br />
was ihr wichtig ist. In phantasievollen<br />
Bildern und Gedichten erzählt sie uns ohne verklärenden<br />
Kitsch <strong>von</strong> einer Kindheit in der modernen<br />
Welt.<br />
Carolina Gleichauf montiert Szenen aus den<br />
Bänden „Es gefällt mir auf der Welt“, „Das Glück<br />
kommt wie ein Donnerschlag“ und „Wunder kann<br />
man nicht bestellen“ zu einem rhythmischen und<br />
schnellen Stücktext.<br />
Ein himmlischer Platz<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller;<br />
nach der Übersetzung <strong>von</strong> Sylke Hachmeister;<br />
4 D - 4 H (Doppelbesetz. möglich); ab 8 Jahren;<br />
UA: Landesbühne Niedersachsen Nord, 2010<br />
Florian ist zehn Jahre alt. Und er versteht sehr<br />
JAMES KRüSS<br />
Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen<br />
Für die Bühnen bearbeitet <strong>von</strong> Dirk Fröse;<br />
1 D - 6 H; ab 8 Jahren; Hessisches Staatstheater<br />
Wiesbaden, 2003<br />
Mit dem Lachen verkauft man die innere Freiheit.<br />
Das lernt Timm schnell, der leichtfertig mit dem Baron<br />
Lefuet einen Vertrag geschlossen hat: im Tausch<br />
gegen sein Lachen lässt ihn der teuflische Baron<br />
jede Wette gewinnen. Bald schon erkennt Timm,<br />
wie schlecht seine Wahl war. Nach einem langen<br />
Weg helfen ihm endlich neu gewonnene Freunde,<br />
zum letzten Mal um das Richtige zu wetten.<br />
29
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
30<br />
viel. Zum Beispiel, dass man miteinander sprechen<br />
kann, aber einander trotzdem nicht versteht.<br />
Und dass es zu viel sein kann <strong>für</strong> einen zehnjährigen<br />
Jungen, einen riesigen rosa Elefanten im<br />
Bauch haben zu müssen, weil Katja gesagt hat,<br />
dass sie ihn liebt. Und Florian versteht auch,<br />
warum der Spatz Nico so gerne in seinen roten<br />
Haaren sitzt. Aber eigentlich gehört Nico zu Frau<br />
Raaphorst. Frau Raaphorst sagt zum Schlüssel<br />
„Gabel“ und vergisst auch sonst Einiges. Zusammen<br />
mit Katja beginnt Florian, sich um die alte<br />
Oma zu kümmern. Er versucht, das Vergessen zu<br />
verstehen. Und die Liebe. Das ist so viel <strong>für</strong> einen<br />
kleinen Jungen, dass er sich fast in seinem eigenen<br />
Leben verirrt.<br />
Das Buch <strong>von</strong> allen Dingen<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thorsten Wilrodt;<br />
nach der Übersetzung <strong>von</strong> Sylke Hachmeister;<br />
5 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Schauspielhaus<br />
Hamburg, 2009<br />
Thomas erkennt Dinge, die andere nicht sehen.<br />
Er sieht tropische Fische in den Grachten und wie<br />
schön Elisa mit dem Bein aus Leder ist. Er kann<br />
zu der Musik <strong>von</strong> Beethoven schweben, und er<br />
fühlt die Magie <strong>von</strong> Frau Van Amersfoort, die ihren<br />
Mann im Widerstand verloren hat. Thomas<br />
sieht sogar den Herrn Jesus, der ihm anbietet,<br />
ihn einfach nur Jesus zu nennen. Aber helfen<br />
kann ihm Jesus anscheinend trotzdem nicht.<br />
Wenn Thomas’ bigotter Vater zuschlägt, dann<br />
schluchzen die Engel im Himmel und die ganze<br />
Welt steht still vor Entsetzen. Doch Thomas hat<br />
ein Ziel: Er will glücklich werden. Und deshalb<br />
muss er sehr mutig sein. Er beginnt, dem Vater<br />
alle Plagen Ägyptens zu bereiten – und plötzlich<br />
bekommt er dabei Hilfe.<br />
AGNèS DE LESTRADE<br />
VALERIA DOCAMPO<br />
Die große Wörterfabrik<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Fayoum in Kooperation mit<br />
dem FFT Düsseldorf und dem FITZ Stuttgart,<br />
21.04.2012 (Regie: Oliver S. El-Fayoumy)<br />
Im Land der großen Wörterfabrik werden die<br />
Wörter industriell gefertigt und verlassen als<br />
teure Waren die Fabrikhallen. Und weil leider<br />
nicht alle Menschen das nötige Geld haben, um<br />
sich wortreiche Sätze oder gar Geschichten zu<br />
kaufen, wird in diesem Land überhaupt sehr<br />
wenig gesprochen. Wer gar kein Geld hat, der<br />
durchsucht die Abfalleimer nach weggeworfenen<br />
Wörtern. Aber natürlich findet sich dort nur<br />
Wertloses wie „Hundekacka“ oder „Hasenpipi“.<br />
Auch im Schlussverkauf sieht es nicht viel besser<br />
aus: Denn wann kann man schon „Bauchredner“<br />
oder „Zierhasel“ gebrauchen? Manchmal fliegen<br />
ein paar Wörter durch die Luft und die Kinder<br />
fangen sie mit Schmetterlingsnetzen. Auf diese<br />
Weise hat Paul „Kirsche“, „Staub“ und „Stuhl“ gefangen.<br />
Drei Wörter, die er Marie zum Geburtstag<br />
schenken will. Eigentlich würde er ihr gerne<br />
sagen, dass er sie sehr lieb hat. Aber da<strong>für</strong> hat er<br />
leider nicht genug im Sparschwein. Dumm nur,<br />
dass auch Oskar in Marie verliebt ist! Oskars Papa<br />
hat nämlich schrecklich viel Geld und daher kann<br />
Oskar Marie auch eine famose Liebeserklärung<br />
mit mehreren ganzen Sätzen machen – die kostet<br />
ein Vermögen! Das ist niederschmetternd. Doch<br />
Paul nimmt seinen ganzen Mut zusammen und<br />
flüstert Marie seine drei kleinen Wörter zu. Marie<br />
hat gar keine Wörter, aber sie gibt Paul einen<br />
sanften Kuss auf die Wange.<br />
NEU! Als Musiktheater - Uraufführung am Theater<br />
Pfütze in Nürnberg, Oktober 2013<br />
KATHRIN LEUENBERGER<br />
SIByLLE HEINIGER<br />
Kleiner Riese Stanislas<br />
1 D (andere Besetzungen möglich);<br />
ab 6 Jahren, UA: Figurentheater Lupine, 2009<br />
Als Stanislas auf die Welt kommt, ist er winzig<br />
klein. So klein wie ein kleiner Finger. Doch Stanislas<br />
isst und isst und deshalb wächst er ungeheuer<br />
schnell. Bald überragt er seine Freunde, bald ist er<br />
schon so groß wie ein Baum. Den anderen Kindern<br />
ist er peinlich, sie wollen nicht mehr mit ihm<br />
spielen. Stanislas wird einsam und sehr schüchtern.<br />
Er geht gar nicht mehr aus dem Haus, sondern<br />
pflegt lieber seinen Dachgarten. Dort trifft<br />
er eines Tages auf Arthur, die Ameise, die nicht<br />
mehr mit ihren Kollegen in der Kolonne gehen<br />
will. Arthur geht lieber immer geradeaus, er will<br />
nämlich einen Fluss <strong>für</strong> sein Papierschiff finden.<br />
Arthur weiß, dass es <strong>für</strong> jeden auf der Welt einen<br />
Platz geben kann. Und Stanislas ist <strong>von</strong> so<br />
viel Wagemut sehr beeindruckt. Doch erst als die<br />
singende Giraffe Agathe ihn überredet, mit ihr in<br />
den Zirkus zu gehen, beginnt <strong>für</strong> Stanislas seine<br />
eigene Reise. Er wird mutig genug, sich <strong>von</strong><br />
Umwegen nicht mehr beirren zu lassen, er überwindet<br />
Höhen und Tiefen. Und schließlich findet<br />
Stanislas den Ort, an dem er glücklich wird.<br />
„Kleiner Riese Stanislas“ wurde zu den Mülheimer<br />
<strong>Kinderstücke</strong>n 2010 eingeladen: „Leuenbergers<br />
dramatische Erzählung ist berührend einfach<br />
und liefert vielleicht nicht nur <strong>für</strong> Figurentheater<br />
großartige Bilder. Auch Stanislas findet am Ende<br />
seinen Platz. Und seine Größe spielt dann keine<br />
Rolle mehr.“ (NINA PETERS)<br />
Nominiert <strong>für</strong> den Mülheimer<br />
<strong>Kinderstücke</strong>-Preis 2010<br />
ASTRID LINDGREN<br />
Die Brüder Löwenherz<br />
Für die (große) Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian<br />
Schönfelder; 1 D - 6 H (Doppelbesetzungen); ab<br />
8 Jahren; UA: Theater der jungen Welt Leipzig<br />
Um den todkranken Krümel zu trösten und ihm<br />
„ Er, den du so lange gesucht hast,<br />
ist auf dem Weg.“ (Mio, mein Mio)<br />
die Angst zu nehmen, erzählt ihm sein Bruder<br />
Jonathan Löwe <strong>von</strong> Nangijala, dem schönen<br />
Kirschtal, in dem sie sich einst wieder sehen werden.<br />
Doch dann geschieht das Schreckliche: Jonathan<br />
kommt bei einem Unfall ums Leben, und<br />
Krümel hat fortan keinen sehnlicheren Wunsch<br />
mehr, als ihm nach Nagijala zu folgen. Dort ist<br />
Krümel zum ersten Mal wirklich glücklich und<br />
ausgelassen. Bis Jonathan ihm <strong>von</strong> der großen Gefahr<br />
erzählt, die dem friedlichen Tal droht: Tengil<br />
und sein Ungeheuer Katla wollen die Menschen<br />
des Kirschtals zu Sklaven machen. Die Brüder<br />
schließen sich dem Widerstand an. Und Löwenherzen<br />
schlagen nun in ihrer Brust. Sogar der<br />
kleine Karl überwindet am Ende seine Angst und<br />
steht dem geliebten Bruder bei.<br />
Erzähltheaterfassung:<br />
Die Brüder Löwenherz<br />
<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian Schönfelder<br />
und Klaus Hemmerle; 2 D - 3 H; ab 10<br />
Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2007<br />
Die Schauspieler erzählen gemeinsam aus der<br />
Ich-Perspektive. Das Zusammenspiel verdoppelt<br />
die spielerische Ebene bei Astrid Lindgren, ermöglicht<br />
schnelle Rollen- und Szenenwechsel<br />
und rasche Ein- und Ausstiege zwischen den<br />
dialogischen und erzählten Passagen. Die ausgewählten<br />
epischen Beschreibungen definieren<br />
neue Handlungsorte und schaffen Raum <strong>für</strong> die<br />
Phantasie der Zuschauenden.<br />
Ronja Räubertochter<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Barbara Hass;<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong> Anna-<br />
Liese Kornitzky; 3 D - 6 H; ab 7 Jahren; UA:<br />
Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1987<br />
„In der Konfrontation mit der Außenwelt erfahren<br />
Ronja und Birk, dass sie aufeinander angewiesen<br />
sind; sie erleben Abenteuer und bestehen Gefahren,<br />
die sie trotz manchen Streits immer weiter<br />
zueinander führen. So verbindet sich in dieser Geschichte<br />
der Glaube an die Weisheit und Allmacht<br />
der Natur mit dem Vertrauen in die Fähigkeit des<br />
Menschen, Konflikte friedvoll lösen zu können.“<br />
(KINDLERS LITERATURLEXIKON)<br />
Im Land der Dämmerung<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren;<br />
DEA: Staatstheater; Braunschweig, 2000<br />
Der kleine Göran ist schon seit langem krank<br />
und muss im Bett liegen. Doch nachts kommt<br />
Herr Lilienstengel und nimmt ihn mit ins Land<br />
der Dämmerung, wo er lauter wunderbare Dinge<br />
erlebt: Er isst leckere Bonbons <strong>von</strong> Bäumen, steuert<br />
eine Straßenbahn, feiert Feste und angelt vor<br />
Herrn Lilienstengels Häuschen vom Bootssteg<br />
aus Barsche. Im Land der Dämmerung spielt es<br />
keine Rolle, dass Göran ein krankes Bein hat.
Winter in Lönneberga oder<br />
Wie Michel eine Heldentat vollbrachte<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />
4 D - 3 H (auch mit 6 Darstellern spielbar);<br />
ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2011<br />
Am Sonntag, den 18. Dezember vollbrachte Michel<br />
eine „Heldentat, dass ganz Lönneberga jubelte<br />
und alle seine Streiche vergeben und vergessen<br />
wurden“. Denn Michel hatte Alfred das Leben<br />
gerettet! Ganz allein hat er mitten in der Nacht<br />
sein Pferd Lukas angespannt und den kranken<br />
Knecht durch einen eisigen Schneesturm nach<br />
Mariannelund zum Doktor gebracht. Dagegen ist<br />
es doch wirklich nur eine Kleinigkeit, dass er zuvor<br />
seinen Vater mit einem Schneeball mundtot<br />
gemacht und die alte Maduskan in einer Wolfsgrube<br />
gefangen hatte. Denn eigentlich wollte Michel<br />
sowieso immer nur das Richtige tun. Und<br />
dabei darf man, bekanntlich, nicht „knausern“.<br />
Deshalb küsst Michel die Pastorsfrau auch gleich<br />
mehrfach und da<strong>von</strong> ist selbst sein Vater Anton<br />
ausnahmsweise gerührt.<br />
Pippi Langstrumpf<br />
Deutsch <strong>von</strong> Silke <strong>von</strong> Hacht;<br />
4 D - 6 H - Kinder; ab 5 Jahren;<br />
DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1968<br />
Pippi Langstrumpf wohnt mit ihrem Pferd und<br />
dem kleinen Affen Herrn Nilsson in der Villa<br />
Kunterbunt und macht, was sie will. Sie ist das<br />
stärkste Mädchen der Welt, wunderbar unerzogen<br />
und lügt ganz außergewöhnlich gut. Pippi<br />
triumphiert über Einbrecher, Lehrerinnen und<br />
Polizisten und ist <strong>für</strong> Tommy und Annika eine<br />
großartige Freundin.<br />
Mio, mein Mio<br />
Deutsch <strong>von</strong> Anna-Liese Kornitzky;<br />
2 D - 4 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />
Lange schon wird Prinz Mio im Land der Ferne erwartet.<br />
Denn er ist der Einzige, der den schrecklichen<br />
Ritter Kato besiegen kann. Aber er findet dort auch<br />
endlich seinen Vater und einen wahren Freund.<br />
junge töne: „Mio, mein Mio“ – Kinderoper<br />
<strong>von</strong> Constantin Régamey nach Astrid Lindgren,<br />
mit einem Libretto <strong>von</strong> Gerda Bächli. Nähere<br />
Informationen finden Sie im Programmteil<br />
„junge töne“ (und auf www.kindertheater.de).<br />
Karlsson vom Dach<br />
Stück in zwei Akten; Deutsch <strong>von</strong> Senta<br />
Kapoun und Dagobert Nerding; 5 D - 7 H;<br />
ab 5 Jahren; DEA: Nationaltheater,<br />
Mannheim, 1971<br />
Auf dem Dach eines ganz gewöhnlichen Hauses,<br />
Pippi auf den sieben Meeren: Junges Theater Bonn © Jennifer Zumbusch<br />
direkt neben dem Schornstein wohnt ein kleiner<br />
selbstbewusster Herr in seinen besten Jahren:<br />
Karlsson vom Dach. Das weiß nur keiner, außer<br />
Lillebror natürlich, denn Karlsson kommt immer<br />
zu ihm durch das offene Fenster geflogen.<br />
Leider hat Karlsson ganz andere Ansichten <strong>von</strong><br />
Dampfmaschinen, Bonbons und Sauberkeit als<br />
Lillebrors Eltern …<br />
Michel in der Suppenschüssel<br />
Deutsch <strong>von</strong> Anna-Liese Kornitzky;<br />
4 D - 5 H; ab 5 Jahren; DEA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1985<br />
Selbst wenn Michel nur sparsam<br />
sein möchte und den letzten<br />
Rest Suppe aus der Terrine schleckt,<br />
werden seine guten Absichten völlig verkannt.<br />
Und auch die Magd Lina weiß seine Hilfe<br />
beim Zähneziehen überhaupt nicht angemessen<br />
zu schätzen!<br />
Ein Lausbub<br />
feiert 50.<br />
Geburtstag<br />
Pippi auf den sieben Meeren<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan Schroeder;<br />
2 D - 4 H; ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour 2011<br />
Etwas Fürchterliches ist passiert: Heimtückische<br />
Piraten haben Pippis Vater, den berühmten Kapitän<br />
Langstrumpf, entführt! Zum Glück findet<br />
Pippi seine Flaschenpost und sofort bricht sie<br />
zusammen mit Tommy und Annika zu einer<br />
Rettungsaktion auf. Mit Hilfe einer alten Wahrsagekugel,<br />
eines abenteuerlichen Fluggeräts und<br />
einer großen Menge Dynamits gelingt es den<br />
drei Kindern tatsächlich, den Kapitän vor dem<br />
sicheren Hungertod zu bewahren. Sogar den<br />
Langstrumpf‘schen Schatz hätten sie fast noch<br />
in Sicherheit bringen können, hätten nicht Blut-<br />
Svente und Messer-Jocke zu einem besonders<br />
fiesen Trick gegriffen. Weil die beiden aber weit<br />
weniger helle als fies sind, hat Pippilotta Langstrumpf<br />
wenig Mühe, sie zu einem recht unvorteilhaften<br />
Tausch zu ‚überreden‘. Am Ende stechen<br />
unsere Helden mit zwei schönen Schiffen<br />
und dem Schatz in See, während Blut-Svente und<br />
Messer-Jocke immerhin noch eine Axt und ein<br />
Buch über den Floßbau in Händen halten.<br />
31
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
Südsee-Abenteuer mit Pippi:<br />
Pippi in Taka-Tuka-Land<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Heidi Ernsti und<br />
Ralph Reiniger; 5 D - 4 H - Stat.; ab 5 Jahren<br />
Pippi plündert den Weihnachtsbaum<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />
Tristan Berger; 3 D - 4 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2006<br />
Mittanzen sollen bei Pippis Weihnachtsfest nicht<br />
nur die Weihnachtsbäume, sondern auch alle Kinder<br />
der Stadt, sogar der einsame kleine Elof. Nur<br />
Frau Finkvist bekommt nichts <strong>von</strong> der Torte, weil<br />
sie eine gar zu dumme Person ist. Und dem sehr<br />
feinen Herrn, der ganz unverschämt die Villa Kunterbunt<br />
kaufen will, wird eine ordentliche Lektion<br />
erteilt. An Weihnachten kann Pippi neben ihrem<br />
anarchischen Witz auch ihre gefühlvolle Sorge<br />
um die Freundinnen und Freunde zeigen. Aber<br />
auch auf gute alte Bekannte wie Donner-Karlsson<br />
und Blom muss das Publikum in Tristan Bergers<br />
Bühnenbearbeitung nicht verzichten – es muss<br />
nur ein <strong>bis</strong>schen Phantasie mitbringen!<br />
Meisterdetektiv Kalle Blomquist<br />
Die spannende Kriminalgeschichte; <strong>für</strong><br />
die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Eberhard Möbius;<br />
2 D - 6 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />
Hamburg, 1974<br />
Kalle Blomquist überführt mit gewohnt kriminalistischem<br />
Gespür einen gesuchten Juwelendieb!<br />
Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker<br />
Deutsch <strong>von</strong> Senta Kapoun; 3 D - 7 H;<br />
ab 6 Jahren; DEA: Theater der Jugend, Bonn, 1972<br />
Weil seine Schwester Liebeskummer hat, beschließt<br />
Rasmus, zusammen mit seinem Freund<br />
Pontus nachts in die Villa des treulosen Liebhabers<br />
einzusteigen und die Schwester zu rächen.<br />
Alfredo, der tagsüber auf dem Jahrmarkt<br />
Schwerter schluckt und des Nachts Tafelsilber<br />
klaut, befindet sich in dieser Nacht mit seinem<br />
Komplizen auf einem „Streifzug“ und steigt in<br />
dieselbe Villa ein …<br />
Rasmus und der Landstreicher<br />
Deutsch <strong>von</strong> Senta Kapoun und Dagobert<br />
Nerding; 6 D - 6 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder Hamburg, 1972<br />
Eigene Eltern zu haben, das ist der größte Wunsch<br />
der Kinder aus dem Waisenhaus. Weil die Leute<br />
immer nur Mädchen mit Locken wollen, macht<br />
sich Rasmus selber auf die Suche nach Eltern.<br />
Schon bald begegnet ihm Oskar, der Landstreicher.<br />
Mit ihm geht er auf die Reise und findet das<br />
Landstreicherleben herrlich, <strong>bis</strong> sie plötzlich in<br />
eine schlimme Sache verwickelt werden!<br />
BOy LORNSEN<br />
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Eberhard Möbius;<br />
2 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />
Hamburg<br />
Wenn ein fähiger Roboter wie Robbi und ein<br />
talentierter Erfinder wie Tobbi gemeinsam eine<br />
Reise machen, um eine vertrackte Rätselaufgabe<br />
zu lösen, wenn diese Reise auch noch in einem<br />
selbstkonstruierten Fliewatüüt vor sich geht,<br />
einem Allzweck-Hubschrauber, der auch zu Lande<br />
und zu Wasser einsetzbar ist, dann passiert viel<br />
Aufregendes.<br />
Peer & Gynt: Stadttheater Gießen © Rolf K. Wegst<br />
PAUL MAAR<br />
Was gackert denn da?<br />
Gedichte, Reime und Rätsel <strong>von</strong> Paul Maar<br />
<strong>für</strong> die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Manfred Jahnke;<br />
5 D (auch als gemischtes Ensemble möglich);<br />
ab 4 Jahren, UA: akademietheater Ulm, 2008<br />
Fünf Spielerinnen zeigen einen Kindertag in Reimen.<br />
Sie werden mit lustigen Gedichten geweckt<br />
und schlafen mit einem Abendlied ein. Fast das ganze<br />
Leben ist <strong>für</strong> Kinder noch ein Rätsel, doch wenn<br />
es sich reimt, dann macht das Raten großen Spaß.<br />
„Gewohntes erscheint ungewohnt und neu,<br />
das Zauberhafte ganz normal, Worte vermählen<br />
sich und gehen mitunter seltsame Verbindungen<br />
ein …“ (BN – ÖSTERR. BIBLIOTHEKSWERK)<br />
In einem tiefen, dunklen Wald<br />
Ein Märchen in der Bearbeitung <strong>von</strong> Paul Maar<br />
und Rainer Lewandowski; 3 D - 4 H; ab 7 Jahren;<br />
UA: E.T.A. Hoffmann Theater, Bamberg, 2000<br />
In einem tiefen, dunklen Wald<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christopher Gottwald<br />
und Rainer Hertwig; 2 D - 2 H; ab 7 Jahren;<br />
EA: Theater Pfütze, Nürnberg 2001<br />
Weil ihr keiner der Bewerber, die um ihre Hand<br />
anhielten, gefiel – sie war nämlich nicht nur ziemlich<br />
schön, sondern auch ziemlich hochmütig –<br />
kam Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora auf<br />
die ungewöhnliche Idee, sich <strong>von</strong> einem Untier<br />
entführen zu lassen. Dann würden wohl die mutigsten<br />
Prinzen <strong>von</strong> weit her kommen, um sie zu<br />
befreien, hofft sie. Doch das Untier – vermutlich<br />
ein Vegetarier – ist nicht im Geringsten an der<br />
Prinzessin interessiert, sondern nur an den Pralinen,<br />
die sie bei sich hat. Und auch sonst läuft<br />
nicht alles nach Plan …<br />
Kikerikiste<br />
3 H; ab 4 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />
Die Clowns Kümmel und Bartholomäus betrachten<br />
die Welt voller Staunen. Während die beiden<br />
spielen und streiten, tritt der Musikmarschierer<br />
auf. Er kommandiert sie herum und nutzt sie aus<br />
– so lange, <strong>bis</strong> Kümmel und Bartholomäus erkennen:<br />
Wenn sie zusammenhalten, kann der Musikmarschierer<br />
ihnen nichts anhaben.<br />
Lippels Traum<br />
4 D - 5 H; ab 7 Jahren; UA: Theater Pfütze in<br />
Koproduktion mit dem Stadttheater Fürth, 1995<br />
Ist Lippels Traum aus dem Orient gar kein<br />
Traum? Sind Asslam und Hamide aus der Wüste<br />
nicht in Wirklichkeit die beiden neuen türkischen<br />
Mitschüler? Aber bevor Lippel das herausfinden<br />
kann, muss er noch eine sehr böse Tante überlisten,<br />
damit Asslam und Hamide endlich zu ihrem<br />
Vater, dem Sultan, zurückkehren können.<br />
Eine Woche voller Samstage<br />
3 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches<br />
Theater Schloss Maßbach, Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />
Hamburg, 1986
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
Eines Tages sucht sich das Sams den ängstlichen<br />
und biederen Herrn Taschenbier als neuen Papa<br />
aus. Und damit bleibt nichts mehr, wie es einmal<br />
war. Dahin ist die Ruhe und Beschaulichkeit. Aber<br />
ganz langsam wird Herr Taschenbier immer fröhlicher,<br />
immer unangepasster, ja ganz einfach immer<br />
„samsiger“!<br />
Wie es mit dem Sams weitergeht:<br />
Am Samstag kam das Sams zurück<br />
3 D - 5 H; ab 6 Jahren, UA: E.T.A. Hoffmann-<br />
Theater Bamberg, 1992<br />
Neue Punkte <strong>für</strong> das Sams<br />
5 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: E.T.A.<br />
Hoffmann-Theater, Bamberg, 1993<br />
Ein Sams <strong>für</strong> Martin Taschenbier<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Stefan Schroeder;<br />
4 D - 5 H, Statisten; ab 6 Jahren; UA: frei<br />
Sams in Gefahr<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Christian<br />
Schidlowsky und Paul Maar; 3 D - 4 H;<br />
ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />
Schloss Maßbach, 2004<br />
Sams in Gefahr<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />
Paul Maar und Markus Hörner;<br />
3 D - 5 H; ab 6 Jahren<br />
Neues<br />
vom<br />
Sams!<br />
PAUL MAAR<br />
ULRICH LIMMER<br />
Sams im Glück<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />
Rainer Bielfeldt (mit Songtexten),<br />
nach dem Drehbuch <strong>von</strong> Paul Maar<br />
und Ulrich Limmer; 2 D - 4 H;<br />
ab 5 Jahren; UA: Junges Theater Bonn,<br />
27.10.2012 (Regie: Lajos Wenzel)<br />
Seit 10 Jahren lebt das Sams nun schon in der<br />
Familie Taschenbier, das muss gefeiert werden!<br />
Und das Glück scheint perfekt, als Herr Taschenbier<br />
auch noch verkünden kann, dass seine<br />
Regenschirm-Fabrikationsmaschine endlich einwandfrei<br />
funktioniert und er seine Stelle in der<br />
Firma Oberstein sofort kündigen wird. Doch das<br />
Kündigungsgespräch läuft ein <strong>bis</strong>schen anders<br />
als geplant, Herr Taschenbier ist ganz gegen seine<br />
sonstige Gewohnheit irgendwie aufsässig und<br />
geradezu renitent. Nachts bekommt er immer<br />
häufiger einen Heißhunger auf Knackwürstchen<br />
und als er auch noch einen Bus kapert und mit<br />
80 Sachen durch die Stadt rast, da kann das Sams<br />
es nicht mehr länger leugnen: Herr Taschenbier<br />
wird zum Sams! Das passiert leider immer, wenn<br />
ein Sams länger als 10 Jahre bei einem Menschen<br />
lebt. Nur wenn das Sams ins Samsland zurückkehren<br />
würde, dann könnte Herr Taschenbier<br />
wieder er selbst werden. Als schließlich auch noch<br />
Frau Taschenbier <strong>von</strong> der unheilvollen Verwandlung<br />
ergriffen wird, trifft das Sams eine schwere<br />
Entscheidung.<br />
PAUL MAAR<br />
CHRISTIAN SCHIDLOWSKy<br />
Ein Sams zuviel<br />
2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />
Schloss Maßbach in Kooperation mit dem<br />
Stadttheater Fürth, 19.11.2011 (Regie: Christian<br />
Schidlowsky)<br />
Durch einen ungenauen Wunsch <strong>von</strong> Herrn Taschenbier<br />
taucht auf einmal ein zweites Sams auf!<br />
Es ist ganz anders als das <strong>von</strong> Herrn Taschenbier<br />
– kein Wunder, denn es ist das Sams <strong>von</strong> Frau<br />
Rotkohl und damit ihr genaues Gegenteil: Es ist<br />
überaus liebenswürdig, kuschelt gerne und lispelt<br />
ein wenig. Und überdies ist es auch noch Vegetarier<br />
und mag keine Würstchen! Alle finden es<br />
unglaublich süß und niedlich und keiner interessiert<br />
sich mehr <strong>für</strong> das „erstgeborene“ Sams. Also<br />
beschließt Taschenbiers Sams, den Konkurrenten<br />
mit allen Mitteln auszuschalten, denn hier ist eindeutig<br />
„ein Sams zuviel“!<br />
Die Maschimaschine<br />
2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Badische Landesbühne<br />
Bruchsal, 1978<br />
Vier Akteure wissen nicht recht, wie es losgehen<br />
soll, das Stück. Sie versuchen zu improvisieren.<br />
Doch ihr Requisit, die Maschimaschine, ist leider<br />
eine sehr echte und nicht ungefährliche Maschine.<br />
Freunderfinder<br />
Unter Mitarbeit <strong>von</strong> René Geiger; 3 D - 2 H;<br />
ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne,<br />
Esslingen, 1982<br />
Manchmal, wenn man keine Freunde findet,<br />
muss man sie eben erfinden. Eine behutsame Geschichte<br />
über Einsamkeit und Freundschaft.<br />
Mützenwexel<br />
4 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />
Landesbühne, Esslingen, 1981<br />
„Meine Grundidee war es, eine ganz normale Familie<br />
darzustellen, Vater, Mutter und einige Kinder,<br />
vielleicht noch eine Tante oder eine Großmutter.<br />
Dann kommt ein phantastisches Element hinzu: Jemand<br />
klingelt und gibt eine Mütze ab. Die Familie<br />
sagt: „Was sollen wir denn mit der Mütze?“ Einer<br />
setzt sie zufällig auf, und in dem Moment, wo er die<br />
Mütze aufhat, hat er die absolute Macht über die<br />
Familie, und das Familienleben muss so laufen, wie<br />
er das möchte.“ (PAUL MAAR)<br />
Der Aufzug<br />
3 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: LTT, Tübingen, 1999<br />
Ein sonderbarer Aufzug bringt Rosa auf eine<br />
verrückte Reise durch die Stockwerke.<br />
PAUL MAAR<br />
KNISTER<br />
Das Spielhaus<br />
Theaterstück <strong>für</strong> geistig behinderte Kinder;<br />
2 D oder 2 H; UA: Theater Oberhausen, 1981<br />
Paul und Knister finden ein Bilderbuch mit der<br />
Bauanleitung <strong>für</strong> ein Haus. Sie beginnen zu bauen<br />
und verwechseln dabei lange und kurze Bretter,<br />
dicke und dünne Bauteile, runde und eckige,<br />
usw. Darüber streiten sie sich, geraten in Wut oder<br />
freuen sich und lernen, dass am besten vorwärts<br />
geht, wenn man sich kooperativ verhält.<br />
NELE UND PAUL MAAR<br />
Papa wohnt jetzt in der Heinrichstrasse<br />
2 D - 1 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Pfütze,<br />
Nürnberg, 1992<br />
„Am Anfang sitzt eine junge Frau auf der offenen<br />
Bühne in einem Sofa und blättert in ihrem Familienalbum.<br />
Sie zeigt den anderen die Bilder und<br />
fängt an, aus ihrer Kindheit zu erzählen, als sich<br />
ihre Eltern gestritten haben und sich scheiden ließen.<br />
Während sie das erzählt, treten die Eltern auf,<br />
erst schattenhaft, stumm links und rechts, dann<br />
immer lebendiger.“ (PAUL MAAR)<br />
PAUL MAAR<br />
ULRICH LIMMER<br />
Herr Bello und das blaue Wunder<br />
2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater<br />
Schloss Maßbach und Stadttheater Fürth, 2007<br />
Eine knurrige alte Frau bringt eines Tages einen<br />
geheimnisvollen blauen Saft in die Apotheke<br />
<strong>von</strong> Max Sternheim und seinem Papa. Der Hund<br />
Bello ist unvorsichtig genug, die ganze Flasche<br />
auszuschlabbern – und verwandelt sich dadurch<br />
blitzschnell in einen Menschen, genauer in den<br />
etwas wunderlichen „Herrn Bello“. Dummerweise<br />
ist Hund (und Herr) Bello in Frau Lichtblau<br />
verliebt, die auch Maxens Papa sehr mag. Max<br />
mag sie nicht, denn er will überhaupt keine neue<br />
Mama. Und Frau Lichtblau schließlich mag vor<br />
allem Ehrlichkeit. Aber wie soll man denn ehrlich<br />
erklären, dass man einen Hundeherrn in der<br />
Familie hat?<br />
PAUL MAAR<br />
CHRISTIAN SCHIDLOWSKy<br />
Peer & Gynt<br />
2 D - 3 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss<br />
Maßbach und Stadttheater Fürth 2009<br />
Peer glaubt ganz fest daran, dass es Trolle gibt.<br />
Seine Mutter Aase und Lehrer Grieg halten ihn<br />
deshalb <strong>für</strong> einen unverbesserlichen Lügner.<br />
Doch als Peer tatsächlich die Trollprinzessin Gynt<br />
trifft, beginnt <strong>für</strong> ihn ein großes Abenteuer unter<br />
der Erde, im Trollreich. Dass es bei den Trollen als<br />
Frechheit gilt, sich zu bedanken und eine Ohrfeige<br />
etwas sehr Gutes ist, sorgt zunächst <strong>für</strong> einige<br />
Missverständnisse. Aber Peer und Gynt beweisen,<br />
dass Liebe viel stärker ist als die vermeintlich unüberwindlichen<br />
kulturellen Unterschiede. Sie zeigen<br />
uns, dass wir das Fremde in uns und der Welt<br />
nicht <strong>für</strong>chten müssen, sondern dass es unser<br />
Leben kreativ verändern kann. Wir müssen nur<br />
beginnen, uns zu unterhalten – notfalls auch mit<br />
Händen und Füßen.<br />
33
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
„(…) Maar und Schidlowsky sprechen ein Thema an,<br />
das in multikulturellen Klassen zum ganz normalen<br />
Schulalltag gehört. Spielerisch (…) inszeniert, geht<br />
es hier schnörkellos und temporeich um Grenzen<br />
und ihre Überwindung durch Toleranz und Neugier.<br />
Und es geht auch ein <strong>bis</strong>schen darum, sich <strong>von</strong> den<br />
Eltern und ihren Konventionen und Vorstellungen<br />
abzunabeln, um einen eigenen Weg zu suchen.“<br />
(NÜRNBERGER NACHRICHTEN)<br />
F.A.u.s.T. – Furiose Abenteuer<br />
und sonderbare Träume<br />
2 D - 3 H ab 8 Jahren; UA: Theater Pfütze<br />
im Stadttheater Fürth, 1999<br />
Faust kommt vom lateinischen Wort ‚faustus‘ und<br />
bedeutet ‚der Glückliche’. So erklärt es dem Bettelknaben<br />
Johann Faust seine Großmutter, eine<br />
weise Kräuterfrau. Aber Faust ist alles andere als<br />
glücklich. Denn die Dorfkinder verspotten und<br />
quälen ihn, und am Schlimmsten treibt es Rufus,<br />
der arrogante Sohn des Stadtvogts. Er sorgt sogar<br />
da<strong>für</strong>, dass Fausts Großmutter als Hexe verbrannt<br />
wird. Faust, der es auf seiner Suche nach dem<br />
Glück mittlerweile zum Wunderdoktor gebracht<br />
hat, sinnt auf Rache – und schließt einen gefährlichen<br />
Pakt mit dem Teufel!<br />
Rasantes mittelalterliches Spektakel mit Bänkelsang,<br />
bei dem sich historische Fakten mit den<br />
Legenden um den sagenumwobenen Dr. Faust zu<br />
einem „furiosen Abenteuer“ vereinigen.<br />
Klaras Engel<br />
2 D - 4 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren;<br />
UA: Koproduktion; Fränkisches Theater Schloss<br />
Maßbach und Stadttheater Fürth, 2005<br />
Ausgerechnet in Klaras Familie soll der Erzengelanwärter<br />
Athanasius <strong>für</strong> ein glückliches Weihnachtsfest<br />
sorgen! Eine fast unlösbare Aufgabe,<br />
denkt man da an die Katastrophen der letzten<br />
Jahre …Ein modernes Weihnachtsmärchen!<br />
PAUL MAAR<br />
SEPP STRUBEL<br />
Die Opodeldoks<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Klischke<br />
und Sophie Linnenbaum; 2 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach,<br />
2008; Auch in einer großen Fassung <strong>für</strong><br />
Freilicht- und Amateuraufführungen erhältlich<br />
(19 D - 11 H - 7 stumme Nebenrollen)<br />
Der kleine Deldok wohnt mit seiner Deldokfamilie<br />
und einigen Hennen im Tal des Graslandes. Die<br />
Deldoks haben es eigentlich recht gemütlich. Aber<br />
es ist doch etwas eng, findet Deldok, und langweilig.<br />
Er würde so wahnsinnig gerne herausfinden,<br />
was sich hinter den Bergen befindet. „Gar nichts“,<br />
lautet die dogmatische Antwort der ganzen Familie.<br />
Aber das überzeugt den Jungen nicht lange.<br />
Und so plant er heimlich eine trickreiche Flucht,<br />
begleitet nur <strong>von</strong> der heldenhaften Henne Helene.<br />
Hinter den Bergen findet Deldok lauter komische<br />
Dinger mit rundem Gras dran. Und außerdem<br />
trifft er auch auf Mogla und ihre Familie. Doch<br />
die sind gar nicht erfreut, ihn zu sehen. Ob wohl<br />
die gefährlichen Hüpfkisten der Grund <strong>für</strong> ihre<br />
Feindseligkeit sind? Und was hat überhaupt ein<br />
silbernes Ei mit alledem zu tun? Deldok muss eine<br />
ganze Menge Rätsel und Probleme lösen – doch<br />
findet er dabei nicht nur einen Hahn <strong>für</strong> Helene,<br />
sondern sogar einen verlorenen Onkel.<br />
Auf heitere Weise wird in diesem Stück Engstirnigkeit<br />
durch Abenteuermut und eine große Lust<br />
auf das ‚Andere’ überwunden. Am Ende sind<br />
alle über die trennenden Berge und sogar ihren<br />
eigenen Schatten gesprungen – und hatten eine<br />
Menge Spaß dabei.<br />
MARITGEN MATTER<br />
Ein Schaf <strong>für</strong>s Leben<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
Deutsch <strong>von</strong> Sylke Hachmeister; ab 6 Jahren;<br />
UA: Faro Theater, Bad Waldsee, 2004<br />
In einer kalten Winternacht stapft Wolf durch<br />
den Schnee – er ist sehr, sehr hungrig. Da sieht er<br />
einen Stall und darin: Schaf. Das schaut ihm doch<br />
nach einem netten Restaurant aus! Doch Hund<br />
und Esel könnten das Nachtmahl stören. Deshalb<br />
lockt er Schaf weg vom Hof und überredet es zu<br />
einer Schlittenfahrt nach „Erfahrungen“. Schaf ist<br />
begeistert und sehr beeindruckt <strong>von</strong> Wolfs Weltgewandtheit<br />
– und, zugegeben, auch <strong>von</strong> seinem<br />
tollen Schlitten. Nach und nach kommt Wolf jedoch<br />
der eigene Menü-Plan durcheinander. Es ist<br />
ein ganz „famoses“ Schaf, das da mit ihm den Abhang<br />
hinuntersaust, das muss er schon zugeben.<br />
Schließlich geht er sogar auf Schafs Vorschlag ein,<br />
sich im kalten See einen Fisch zu angeln –<br />
gegen den Wolfshunger!<br />
Ob Schaf in dieser Geschichte wirklich naiv ist?<br />
Oder weiß es, dass Erfahrungen eben nur machen<br />
kann, wer da<strong>für</strong> auf eine große Fahrt geht? Und<br />
wer bereit ist, auch ein Risiko einzugehen? Mit<br />
der unerschütterlichen Freundlichkeit und einer<br />
cleveren Erfindungsgabe nimmt es Wolf seine<br />
scheußliche Macht. Dennoch endet die Geschichte<br />
nicht in einer rührseligen Freundschaft <strong>von</strong> Feinden,<br />
sondern – noch viel mehr als das: in gegenseitigem<br />
Erkennen.<br />
Das gleichnamige Buch erhielt 2004<br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
SALAH NAOURA<br />
Matti und Sami und die drei<br />
größten Fehler des Universums<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater<br />
Karlsruhe 22.09.2012 (Regie: Ulrike Stöck)<br />
Als die Zeitung am 1. April auf der ersten Seite<br />
groß ankündigt, dass der Delphin ‚Swisher‘ in den<br />
hiesigen Ententeich verbracht werden soll, beginnt<br />
<strong>für</strong> Matti eine Kette <strong>von</strong> Ereignissen, derer<br />
er, obgleich er sie durchaus mit zu verantworten<br />
hat, kaum noch Herr werden kann. Dass nämlich<br />
die Zeitung so schamlos lügen darf, dass mithin<br />
auch seine Eltern beileibe nicht immer die Wahrheit<br />
sagen, das verwirrt den Jungen so sehr, dass<br />
Matti und Sami: Badisches Staatstheater, Karlsruhe<br />
© Jochen Klenk<br />
er sich gezwungen sieht, diese großen Fehler des<br />
Universums selbst zu beheben. Während die kleinen<br />
Lügen durch verhältnismäßig klein angelegte<br />
Gegenmaßnahmen korrigiert werden können,<br />
wird es komplizierter, als sein Vater behauptet,<br />
er hätte einen guten neuen Job bekommen und<br />
dazu noch ein großes Haus am See. Und das nur,<br />
um vor Onkel Jussi anzugeben! Aber Matti erzählt<br />
es gleich am nächsten Tag stolz in seiner ganzen<br />
Klasse herum. Dass er dann nicht mehr genau<br />
weiß, wie er aus dieser Geschichte unbeschadet<br />
wieder herauskommen kann, ist sehr gut nachvollziehbar.<br />
Es ist also überhaupt nicht nur seine<br />
Schuld, dass er das Glücksspiellos seiner Mutter<br />
fälschen muss um behaupten zu können, sie hätten<br />
ein Traumhaus in Finnland – an einem See!<br />
– gewonnen. Er kann ja nicht ahnen, dass seine<br />
Eltern sofort alle Zelte abbrechen, Job und Wohnung<br />
kündigen und in den Flieger nach Finnland<br />
steigen. Irgendwann und irgendwie hat er einfach<br />
den Zeitpunkt verpasst, die Wahrheit zu sagen.<br />
Am Ende jedoch geschieht ein Wunder nach dem<br />
anderen und das Universum ist mit einem Mal<br />
einfach vollkommen perfekt.<br />
Aus der Jurybegründung <strong>für</strong> den LUCHS: „Das<br />
macht gute Komödienschreiber aus: Sie erzählen<br />
eine ernste und manchmal traurige Geschichte so,<br />
dass man trotzdem lachen muss. (...) Dabei denkt<br />
sich (Salah Naoura) nicht nur überraschende,<br />
komische Situationen aus und schreibt witzige,<br />
pointierte Dialoge; genauso wichtig ist, dass er<br />
wunderbar schrullige Figuren schafft.“<br />
Ausgezeichnet mit dem Peter Härtling Preis<br />
der Stadt Weinheim 2011 und dem LUCHS<br />
Kinder- und Jugendbuchpreis 2011 und nominiert<br />
<strong>für</strong> den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012<br />
CHRISTINE NÖSTLINGER<br />
Geschichten vom Franz oder<br />
Wie der Franz die Gabi liebt<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />
4 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater auf Tour, 2006<br />
Vom Franz kann man sehr viele kluge Dinge lernen.<br />
Nicht nur wie man am besten ‚nicht-streitet‘,<br />
sondern auch, wie man mutig sein kann, wie man<br />
jemanden wirklich lieb haben kann oder wie man<br />
das Piepsen besiegt. Am Ende weiß man ganz<br />
sicher, dass es keinen Grund braucht, um eine<br />
Freundin lieb zu haben – auch wenn der eigene<br />
Papa das natürlich nicht versteht, weil die Freun-<br />
34
„Also lebt wohl. Mir reicht’s.“ (Die wundersame Reise der kleinen Sofie)<br />
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
din Gabi dem Franz nämlich dreimal die Woche<br />
Kummer macht.<br />
Auch an Weihnachten hat<br />
es der Franz nicht leicht:<br />
Weihnachtsgeschichten vom Franz<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />
3 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Dschungel Wien, 2010<br />
Konrad oder Das Kind aus<br />
der Konservenbüchse<br />
2 D - 6 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />
Die eigenwillige Berti Bartolotti bekommt irrtümlich<br />
ein Paket zugestellt. In der Konservenbüchse<br />
ist nicht Corned Beef, sondern: Konrad, das<br />
Musterkind! Frau Bartolotti ist jedoch immer auf<br />
alles gefasst und schließt den Jungen sofort ins<br />
Herz. Damit Konrad nicht doch noch den rechtmäßigen<br />
Bestellern übergeben wird, entwickelt<br />
sie einen ausgeklügelten Plan, in dessen Verlauf<br />
Konrad „spinatwerfen“ und fluchen lernt!<br />
NEU! Als Musiktheater – Uraufführung am Musiktheater<br />
im Revier, Gelsenkirchen, November 2013<br />
SUSANN OPEL-GÖTZ<br />
Ab heute sind wir cool<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 5 Jahren; frei zur UA<br />
Leo und Mug beschließen, ab heute cool zu sein.<br />
Nichts leichter als das: Sonnenbrille auf die Nase,<br />
laute Musik, dass die Wände wackeln, Gruselfilme<br />
anschauen (damit die Haare schön cool zu Berge<br />
stehen) und auf jeden Fall sehr lange aufbleiben.<br />
Coole Jungs halten sich außerdem Würgespinnen<br />
oder Giftratten und dürfen sich auf gar keinen<br />
Fall und niemals gut benehmen. Leo und Mug<br />
sind im Handumdrehen wirklich irrsinnig cool<br />
– aber so richtig glücklich sind sie dabei leider<br />
nicht. Denn dummerweise mögen sie überhaupt<br />
keine Spinnen und, ehrlich gesagt, würden sie lieber<br />
Kinderfilme als Gruselschocker sehen. Das ist<br />
doch total uncool, oder nicht?<br />
Prinzessin Anna oder<br />
Wie man einen Helden findet<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />
Als der alte König in Rente geht, bekommt Prinzessin<br />
Annabel <strong>von</strong> ihm das halbe Königreich.<br />
Wieso nur das halbe?, fragt Annabel empört,<br />
denn sie ist es gewöhnt, stets das Ganze vom<br />
Besten, Größten und Schönsten zu bekommen!<br />
Doch so und nicht anders wird es bestimmt: die<br />
zweite Hälfte ist nämlich <strong>für</strong> den Helden gedacht,<br />
der sie retten und heiraten wird. Doch Annabel<br />
will keinen Helden! Nie und nimmer. Eventuell<br />
ein ganz klein wenig … Aber es kommt überhaupt<br />
keiner, nicht der kleinste Held. Weder Erbsenbrei<br />
noch Zwerge oder Froschküsse zaubern ihn herbei.<br />
Annabel fühlt sich selbst plötzlich ganz halbiert.<br />
Da entdeckt sie den Puppenspieler Jakob<br />
auf der Schlosswiese. Ob er vielleicht das Zeug zu<br />
einem echten Helden hat?<br />
junge töne: „Prinzessin Anna oder Wie man<br />
einen Helden findet“ – Singspiel <strong>von</strong> Jakob Vinje<br />
nach Susann Opel-Götz, mit einem Libretto<br />
<strong>von</strong> Wolfgang Adenberg. Nähere Informationen<br />
finden Sie im Programmteil „junge töne“<br />
(und auf www.kindertheater.de).<br />
ELS PELGROM<br />
Die wundersame Reise der kleinen Sofie<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Alice Quadflieg;<br />
2 D - 5 H (Doppelbes.); ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
Sofie stellt viele ungewöhnliche Fragen, denn sie<br />
möchte noch so viel vom Leben kennenlernen.<br />
Stattdessen muss sie den ganzen Tag krank im<br />
Bett liegen. Bis eines Nachts ihr Kater Terror in<br />
Sofies Kinderzimmer ein Theaterstück aufführt;<br />
es soll ein sehr langes Stück sein und es hat keinen<br />
Titel. Aber Terror verspricht, dass alles darin vorkomme,<br />
was das Leben zu bieten hat! Die Puppen<br />
und Stofftiere im Publikum bekommen mächtig<br />
Angst vor diesem Stück und keiner möchte mitspielen.<br />
Bis auf Langer Lappen, Bär und – das<br />
Mädchen Sofie! Und dann beginnt sich Terrors<br />
Theater-Prospekt plötzlich zu drehen, schneller<br />
und immer schneller, so schnell, dass Sofie den<br />
Sturm auf der Haut spürt und den peitschenden<br />
Regen. Ihr Kinderzimmer ist mit einem Mal fern<br />
und vergessen. Das Leben, lernt Sofie, hat wirklich<br />
eine Menge zu bieten. Sie lernt den Hunger<br />
kennen und den Überfluss, Recht und Unrecht,<br />
die Selbstsucht und die Loyalität, das Schöne, das<br />
Hässliche. Sofie rettet Bär vor dem Untergang<br />
und Bär rettet Langer Lappen vor dem Galgen.<br />
Aus der Waagschale des Lebens wünscht Sofie<br />
sich <strong>für</strong> Langer Lappen eine warme Jacke und verliert<br />
da<strong>für</strong> ihre langen, schönen Haare. Eine Weile<br />
lebt sie deshalb im Heim <strong>für</strong> misslungene Kinder,<br />
wo es schön und heiter ist. Doch auch das endet.<br />
Schließlich springt sie sogar aus einer Torte <strong>für</strong><br />
den König, der darüber leider fuchsteufelswild<br />
wird. So flieht sie mit ihren Freunden auf ein<br />
Schiff, das in einem großen, mächtigen Strudel<br />
untergehen wird. Das Stück und das Leben, die<br />
so viel zu bieten hatten, sind zu Ende. Und alle<br />
trauern um Sofie. Doch zum Glück warten Terror,<br />
Langer Lappen, Bär und die schöne Annabella am<br />
nächsten Tag schon in einem flotten Auto – und<br />
zusammen mit Sofie brausen sie da<strong>von</strong>.<br />
75.<br />
ULRICH PENQUITT<br />
13 Minuten. Hitlerattentäter<br />
Johann Georg Elser<br />
1 D - 2 H (auch 2 H möglich);<br />
ab 10 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr<br />
„Bereits im Herbst 1938 entschließt sich der<br />
Jahrestag<br />
des<br />
Attentats<br />
Schreiner Johann Georg Elser, die nationalsozialistische<br />
Führung – Hitler, Göring und Goebbels –<br />
zu töten. Er will so den drohenden Krieg verhindern.<br />
Elser weiß, dass Hitler regelmäßig am<br />
8. November zum Jahrestag seines Putschversuches<br />
<strong>von</strong> 1923 im Münchener Bürgerbräukeller<br />
spricht. Elser verschafft sich Zugang zum Veranstaltungsort<br />
und stellt fest, dass der Saal nicht<br />
bewacht ist. In wochenlanger Arbeit präpariert<br />
er dort ein Jahr später eine tragende Säule des<br />
Veranstaltungssaales <strong>für</strong> die Aufnahme eines<br />
Sprengkörpers. Hitler verlässt am 8. November<br />
1939 unerwartet nur wenige Minuten vor der<br />
Explosion den Versammlungssaal und entkommt<br />
so dem Anschlag.“ (www.georg-elser.de)<br />
Johann Georg Elser ist heute weit weniger bekannt<br />
als die Attentäter des 20. Juli. Denn Elser<br />
ist ein unbequemer Attentäter. Er war der<br />
‚einfache Mann‘ aus dem Volk, ohne große Bildung,<br />
ohne tiefe Einblicke in die Pläne der nationalsozialistischen<br />
Führung. Doch er war sich<br />
bewusst, dass diese Pläne unweigerlich zum<br />
Krieg führen werden. Seine Tat widerlegt damit<br />
das gerne bemühte ‚Man habe doch <strong>von</strong> nichts<br />
wissen können‘. Ein einfacher Kunstschreiner<br />
wusste genug, um mit dem ganzen Mut eines<br />
zum besseren Leben entschlossenen Individuums<br />
die logische und naheliegende Konsequenz<br />
aus diesem Wissen zu ziehen: dass er Hitler und<br />
seine Gewährsmänner töten muss. Wäre das<br />
Attentat gelungen, hätte es die Welt verändert.<br />
Johann Georg Elser wurde am 9. April 1945,<br />
wenige Wochen vor Kriegsende, im Konzentrationslager<br />
Dachau ermordet.<br />
Am 8. November 2014 wird sich Elsers mutige<br />
Tat zum 75. Mal jähren.<br />
junge töne: Zu diesem Stück wird ab Sommer<br />
2014 eine Komposition <strong>für</strong> Zither und Zuspielung<br />
<strong>von</strong> Clemens Nachtmann erhältlich sein.<br />
MIRJAM PRESSLER<br />
Malka Mai<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Ulrike Hatzer<br />
und Andreas Steudtner; 3 D in wechselnden<br />
Rollen; ab 10 Jahren; UA: Junges Theater des<br />
Hans Otto Theater Potsdam, 2008<br />
In ihrer Bearbeitung des Romans <strong>für</strong> die Bühne<br />
folgen Ulrike Hatzer und Andreas Steudtner der<br />
eindeutigen Parteinahme Mirjam Presslers <strong>für</strong> die<br />
Opfer der Shoah. Sie machen den Schock fühlbar,<br />
den ein Kind durch den Zusammenbruch<br />
der bekannten Welt und die unverständliche und<br />
unvorstellbare Grausamkeit, die darauf folgte, erleiden<br />
musste. Malka wird, weil sie ‚Jüdin’ ist, <strong>von</strong><br />
einem Menschen zu einem bloßen Ding degradiert<br />
und als solches der Vernichtung preisgegeben.<br />
Der unsentimentale, fast spröde Bühnentext<br />
gibt keine Anweisungen zum richtigen Verstehen,<br />
sondern ermöglicht es dem jungen Publikum<br />
nachzuvollziehen, welche Bedeutung und Folge<br />
die Aufkündigung des zivilisatorischen Grundsatzes<br />
hat, dass wir alle gleiche Menschen sind.<br />
Das individuelle Schicksal wird durch die präzise<br />
und knappe Darstellung zum überindividuellen.<br />
Im Sinne Claude Lanzmanns soll das Publikum<br />
„nicht weinen“, auch nicht um das eine Kind, das<br />
doch hätte verschont bleiben sollen, sondern es<br />
soll zur Auseinandersetzung angeregt werden.<br />
35
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
„ Hab Dank <strong>für</strong> das Lied!“<br />
OTFRIED PREUSSLER wurde am 20. Oktober<br />
1923 im nordböhmischen Reichenberg geboren.<br />
Er zählt zu den namhaftesten und erfolgreichsten<br />
Kinderbuch- und <strong>Kindertheater</strong>autoren in deutscher<br />
Sprache. Mittlerweile verzeichnen seine Werke eine<br />
weltweite Gesamtauflage <strong>von</strong> 45 Millionen Exemplaren<br />
und seine Bücher liegen in 55 Sprachen und<br />
über 340 fremdsprachigen Ausgaben vor.<br />
Prägend <strong>für</strong> sein literarischen Schaffen waren<br />
stets die volkstümlichen Geschichtenerzähler, allen<br />
voran seine Großmutter Dora, die über einen<br />
unerschöpflichen Fundus verfügte. Als kleiner<br />
Junge ist er oft auch mit seinem Vater unterwegs,<br />
der die Sagen des böhmischen Isergebirges zusammenträgt.<br />
Mit ihm saß er abends beim Schein<br />
der Petroleumlampe in den Stuben der Leute,<br />
lauschte ihren Geschichten <strong>von</strong> Zauberern, Raubschützen,<br />
Hexen, Wassermännern und Gespenstern.<br />
Otfried Preußler, der <strong>für</strong> sein literarisches Werk<br />
mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden<br />
ist, sagt <strong>von</strong> sich selbst: „Ich bin ein vergleichsweise<br />
simpler Geschichtenerzähler, der seine<br />
Geschichten aus guten Gründen mit besonderer<br />
Vorliebe Kindern erzählt. Auch erwachsenen Kindern<br />
übrigens. Und weshalb erzähle ich ihnen<br />
meine Geschichten so, wie ich es ihnen erzähle?<br />
Weil es mir Freude macht, nicht nur meine eigene<br />
Phantasie dabei mit ins Spiel zu bringen; sondern<br />
weil es mir darauf ankommt, mit Hilfe solcher<br />
Geschichten auch die Phantasie meiner Leser und<br />
Zuhörer zu aktivieren, sie zum Gebrauch ihrer<br />
Phantasie zu ermuntern, sie darin einzuüben.“<br />
Seine Liebe zu Kindern begründete auch sein<br />
soziales Engagement: Viele Jahre unterstützte er<br />
die Orthopädische Kinderklinik Aschau. Wenige<br />
Monate vor seinem 90. Geburtstag verstarb<br />
Otfried Preußler am 18. Februar 2013 in Prien am<br />
Chiemsee.<br />
Spielw(ie)eisen <strong>für</strong> die Phantasie – ein Kinder-Künste-Festival<br />
Alles fing mit der Frage an, wie man dem großen<br />
Kinderbuchautoren Otfried Preußler am besten<br />
zu seinem 90. Geburtstag am 20. Oktober 2013<br />
gratulieren könnte. Die Lösung bot Preußlers<br />
Bekenntnis: „Mein Angebot als Geschichtenerzähler<br />
sind Spielwiesen <strong>für</strong> die Phantasie. Es gibt hinreichend<br />
Schulen in Deutschland, an Spielwiesen <strong>für</strong><br />
Kinder kann es nie genug geben. Erst recht nicht<br />
an Spielwiesen <strong>für</strong> die Phantasie“.<br />
Man spiele mit dem I und dem E, und aus den<br />
Spielwiesen werden Spielweisen, die es immer<br />
wieder neu zu finden, zu überprüfen, zu erforschen<br />
gilt - „spielw(ie)eise“ nannte sich folgerichtig das<br />
Kinder-Künste-Festival, mit dem Kunstschaffende<br />
aus Literatur, Theater, Film und Bildender Kunst<br />
vom 12.– 16. Juni 2013 einen der erfolgreichsten<br />
deutschsprachigen Autoren ehrten. Zusammen<br />
mit dem <strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong> hatte das in<br />
Stuttgart beheimatete Junge Ensemble (JES) dazu<br />
nach Stuttgart eingeladen und knapp ein Dutzend<br />
Kooperationspartner zu einem interdisziplinären<br />
Netzwerk zusammenschließen können. Beinahe<br />
2000 kleine und große Besucher konnten an fünf<br />
Tagen und in über 40 Veranstaltungen (Theaterund<br />
Filmaufführungen, Workshops und Lesungen)<br />
das Werk Otfried Preußlers neu, anders oder überhaupt<br />
kennenlernen. Verschiedene theater- bzw.<br />
kunstpädagogische Projekte ermunterten Kinder<br />
und Jugendliche, sich aktiv und im künstlerischen<br />
Prozess mit den Sujets <strong>von</strong> Otfried Preußler auseinanderzusetzen,<br />
so zum Beispiel im Spielclub des<br />
JES („Krabat“) oder im „Kunst-Buch-Projekt“ am<br />
Kunstmuseum Stuttgart, wo unter der Anleitung<br />
<strong>von</strong> Nicole Deisenberger verblüffend variationsreiche<br />
Bildassoziationen zu Preußlers Meisterwerk<br />
„Krabat“ geschaffen.<br />
Die Familie Preußler und der ebenfalls in Stuttgart<br />
ansässige Thienemann <strong>Verlag</strong> nahmen das Festival<br />
zum Anlass und stifteten einen mit 10.000 Euro<br />
dotierten Otfried-Preußler-<strong>Kinderstücke</strong>preis, um<br />
die zeitgenössische Bühnen-Erzählkunst zu fördern.<br />
Unter den 141 Einsendungen prämierten die sieben<br />
Juroren das Werk mit dem Titel „Ramayana. Ein<br />
Heldenversuch“ der 39jährigen Hamburgerin Karen<br />
Köhler.<br />
Den Abschluss der fünftägigen spielw(ie)eise<br />
bildete ein interdisziplinäres Symposium: Künstler,<br />
Pädagogen, Wissenschaftler und Publikum waren<br />
eingeladen, einen genreübergreifenden Dialog<br />
über die „Kunst des Erzählens <strong>für</strong> Kinder“ zu führen<br />
– ganz im Sinne der drei Voraussetzungen, die<br />
schon Otfried Preußler benannt hat: Man muss<br />
etwas zu erzählen haben, man muss sein Handwerk<br />
beherrschen und man muss sein Publikum<br />
vor allem lieb haben. (Text: Tristan Berger)<br />
Kunstmuseum Stuttgart und Klasse 6c der Robert-Koch-Realschule Vaihingen. Gefördert vom Förderverein Kinderfreundliches Stuttgart e.V.<br />
36
Das kleine Gespenst: Oper Graz © Karim Zataar<br />
OTFRIED PREUSSLER<br />
Die Abenteuer des starken Wanja<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />
6 Darsteller/innen (Mehrfachbesetzungen);<br />
ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
Wanja ist ein leidenschaftlicher Tagträumer und<br />
Faulpelz - sehr zum Leidwesen seiner Brüder<br />
Sascha und Grischa. Als er eines Tages im Wald<br />
liegt und müßig in den Himmel schaut, kommt<br />
ein blinder Alter des Wegs und prophezeit ihm,<br />
dass er einst Zar werden würde. Doch da<strong>für</strong> müsse<br />
er zuerst stark werden: sieben Jahre dürfe er<br />
nichts anderes essen als sieben Säcke Sonnenblumenkerne<br />
und dabei müsse er schweigend auf<br />
dem Ofen liegen. Wanja staunt nicht schlecht,<br />
doch er tut, wie ihm geheißen - faulenzen kann<br />
er schließlich hervorragend. Er schweigt als seine<br />
Tante Akulina sich Sorgen macht, er schweigt<br />
auch über die vielen Pöbeleien seiner Brüder, doch<br />
als sie ihn schließlich mit Gewalt vom Ofen holen<br />
wollen, da hebt Wanja das Dach der Hütte hoch:<br />
Er ist nicht mehr länger der faule Wanja, jetzt ist<br />
er der starke Wanja! So bricht er auf, um den Zarenthron<br />
zu besteigen. Auf seinem Weg muss er<br />
gegen den Och, die Baba Jaga und schließlich gegen<br />
Foma Drachensohn kämpfen. Er bezwingt sie<br />
nicht nur durch seine schiere Körperstärke, sondern<br />
auch weil Wanja im Herzen stark geworden<br />
ist. Er ist ein Zar wie er im Buch steht: klug und<br />
mitfühlend, mit einem starken, großen Herzen.<br />
Der Räuber Hotzenplotz<br />
Eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1969<br />
Der Räuber Hotzenplotz hat Großmutters Kaffeemühle<br />
geraubt. Grund genug <strong>für</strong> Kasperl und<br />
Seppel, dem Mann mit den sieben Messern das<br />
Handwerk zu legen. Das ist jedoch gar nicht so<br />
einfach: Denn sie laufen direkt in die Falle des<br />
fiesen Räubers. Während Seppel beim Hotzenplotz<br />
zur Strafe schuften muss, wird Kasperl gegen<br />
einen Sack Schnupftabak an den Zauberer<br />
Petrosilius Zwackelmann verkauft. Die Zukunft<br />
der beiden sähe finster aus, wäre da nicht noch<br />
eine geheimnisvolle Fee …<br />
Wie es mit dem Hotzenplotz weitergeht:<br />
Neues vom Räuber Hotzenplotz<br />
Noch eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H;<br />
ab 5 Jahren; UA: Theater <strong>für</strong> Kinder,<br />
Hamburg, 1970<br />
Neuer Titel!<br />
Keine Angst vor Hotzenplotz<br />
(Früherer Titel „Hotzenplotz 3“)<br />
2 D - 5 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1973<br />
Als musikalische Gaunerjagd:<br />
Der Räuber Hotzenplotz<br />
Eine musikalische Ganuerjagd mit Musik <strong>von</strong><br />
Martin Lingnau; Libretto: Heiko Wolgemuth,<br />
empfohlen ab 5 Jahren, UA: Schmidts Tivoli,<br />
Hamburg, 2011; Besetzung: 3 D - 4 H; Fee /<br />
Großmutter / Unke : Sopran; Hotzenplotz :<br />
tiefer Bariton; Kasper : Tenor; Seppl : Tenor;<br />
Zwackelmann : Baritenor; Orchester: Perc., Git./<br />
Mand., Klav./Keyb., Kb.; Demo-CD erhältlich<br />
Die Musik <strong>von</strong> Martin Lingnau ist ungemein eingängig,<br />
denn der Komponist macht zahlreiche<br />
Anleihen bei der Jahrmarktsmusik und erreicht<br />
so eine organische, vielfältige und äußerst charmante<br />
Verbindung zum klassischen Kasperle-<br />
Theater eines „Räuber Hotzenplotz“. Die Lieder<br />
sind <strong>für</strong> singende Schauspieler komponiert.<br />
Die kleine Hexe<br />
3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />
Städtetheater, Landshut, 1973<br />
Die kleine Hexe hat es gründlich satt, dass die<br />
großen Hexen sie nicht ernst nehmen. Wenn sie<br />
beweisen kann, dass sie trotz ihrer Jugend – sie<br />
erst 127 Jahre alt – eine gute Hexe ist, darf sie in<br />
Zukunft am großen Hexentanz auf dem Blocksberg<br />
teilnehmen. Aber was ist schon eine „gute<br />
Hexe“? Die kleine Hexe und ihr Rabe Abraxas<br />
haben da etwas ganz gründlich falsch verstanden,<br />
finden die Oberhexen.<br />
junge töne: „Die kleine Hexe“ – Kinderoper <strong>von</strong><br />
Veit Erdmann-Abele mit einem Libretto <strong>von</strong> Winni<br />
Victor; Kammermusikfassung und Orchesterfassung<br />
erhältlich (in der Orchesterfassung vor allem<br />
geeignet <strong>für</strong> Musikschulen und Musikgymnasien)<br />
Nähere Informationen finden Sie im Programmteil<br />
„junge töne“ (und auf www.kindertheater.de).<br />
Das kleine Gespenst<br />
3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Theater Rosenheim,<br />
1989<br />
Das kleine Nachtgespenst auf Burg Eulenstein<br />
möchte die Welt bei Tag erleben. Aber so ein Gespenst,<br />
das plötzlich sichtbar wird, kann das Leben<br />
einer Kleinstadt ganz schön durcheinander<br />
bringen!<br />
37
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
„Kann sein, dass ich anderswo noch<br />
Der kleine Wassermann<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Wolfgang<br />
Adenberg; 3 D - 8 H - 3 Kinder, (Doppelbesetzungen);<br />
ab 4 Jahren; UA: E.T.A. Hoffmann<br />
Theater, Bamberg, 2003<br />
Im Mühlenweiher wurde ein kleiner Wassermann<br />
geboren! Schnell lernt der kleine ‚Nassforsch’,<br />
dass im Weiher viele Abenteuer und manche<br />
Gefahren auf ihn warten.<br />
Die dumme Augustine<br />
3 D - 3 H; ab 4 Jahren; UA: Theater Rosenheim, 1984<br />
Die dumme Augustine<br />
Neu bearbeitet als Theater mit Musik <strong>von</strong> Stefan<br />
Schroeder (Text) und Christoph Iacono (Musik);<br />
2 D - 3 H - 1 - 2 beliebig, (Zirkus-)Trp., Perc., Klav./<br />
Akk./Harmonium; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />
Der dumme August ist ein Star in der Manege,<br />
das Publikum liebt seine akrobatischen Späße.<br />
Und auch zuhause ist sein Leben eine wahre Freude:<br />
Die dumme Augustine hält den Zirkuswagen<br />
schön sauber und die drei Kinder gedeihen prächtig.<br />
Der dumme August könnte sich kein besseres<br />
Leben vorstellen! Die dumme Augustine kann<br />
das hingegen sehr wohl: Während August allabendlich<br />
zur Arbeit geht, träumt sie da<strong>von</strong>, endlich<br />
auch mal im Licht der Scheinwerfer stehen<br />
zu dürfen. Als der dumme August schreckliche<br />
Zahnschmerzen bekommt und seinen Auftritt<br />
deshalb verpasst, springt die dumme Augustine<br />
kurzentschlossen <strong>für</strong> ihn ein. Die Kinder drücken<br />
fest die Daumen, der Direktor wird gar nicht erst<br />
gefragt, schon dreht Augustine eine Runde nach<br />
der anderen, zaubert, scherzt und bekommt tosenden<br />
Applaus da<strong>für</strong>.<br />
Ein Stück über das, was wir aus unserem Leben<br />
gerne machen würden - und darüber, wie wir<br />
unsere Träume Wirklichkeit werden lassen können.<br />
In kleinen Solopartien und Ensemblestücke<br />
erzählen die Figuren <strong>von</strong> ihren Plänen, ihren Talenten.<br />
Sie singen auch da<strong>von</strong>, dass es manchmal<br />
schwer sein kann, im täglichen Leben das eigene<br />
Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die dumme<br />
Augustine macht uns vor, wie es gelingen kann.<br />
„Eine Zirkusmusik, die mit kleinen Motiven und<br />
Phrasen jongliert und daraus einen tänzerischen<br />
Spaß macht. Nicht, um atemberaubende Akrobatik<br />
vorzuführen, sondern um lustig-elegant und mit<br />
Leichtigkeit in einer kleinen Ton-Manege herumzuwirbeln.<br />
Dahinter steckt meist ein verschmitztes,<br />
lachendes, manchmal aber auch ein trauriges, weinendes<br />
Auge. Und natürlich ist alles hin und wieder<br />
auch ein wenig tollpatschig oder schräg, eben ganz<br />
so wie ein richtiger Clown... (CHRISTOPH IACONO)<br />
Ich bin Pumphutt<br />
7 D - 11 H - 3 Stat.; ab 8 Jahren;<br />
UA: Theater Rosenheim, 1996<br />
Der geheimnisvolle Pumphutt zaubert <strong>für</strong> Gerechtigkeit<br />
und so manch einer bekommt einen Denkzettel,<br />
zum Beispiel die prahlerischen Offiziere<br />
der kur<strong>für</strong>stlichen Armee oder der sture Mauermüller<br />
vom Kittlitzer.<br />
Hörbe mit dem großen Hut<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Tristan Berger;<br />
14 Rollen (<strong>für</strong> Freilichtaufführungen);<br />
ab 5 Jahren; frei zur UA<br />
Hörbe ist ein Hutzelmann. Und die Hutzelmänner<br />
aus dem Siebengiebelwald haben ganz<br />
besondere Hüte. Die bestehen aus neunundneunzig<br />
seltsamen Zutaten, neun Mal muss die<br />
Sonne auf sie scheinen und neun Mal der Mond,<br />
neun Mal Regen und neun Mal Schnee auf sie<br />
fallen. Einen solchen Hut kann Hörbe im Notfall<br />
sogar als Boot benutzen, weil er zum Beispiel<br />
gerade auf der Flucht vor einer Schar Ameisen<br />
ist. Aber da erfasst plötzlich die Flusströmung<br />
sein Hutboot und treibt ihn geradewegs mitten<br />
hinein in die Worlitzer Wälder! Ganz schrecklich,<br />
denn dort haust bekanntlich der Plampatsch, der<br />
besonders gerne Hutzelmänner frisst! Wer aber<br />
ist das seltsame zottelige Wesen, das ihn ganz<br />
knapp vor dem sicheren Ertrinken rettet? Ein<br />
Zwottel, ein Zottelschratz, mit Zottelpelz und<br />
Zi-Za-Zottelschwanz? Oder doch vielleicht der<br />
leibhaftige Plampatsch?<br />
Der goldene Brunnen<br />
4 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Südostbayerisches<br />
Städtetheater, Landshut, 1975<br />
Der Brunnen des kleinen russischen Dorfes ist<br />
versiegt. Um ihn zu heilen, muss jemand ausziehen<br />
und Wasser vom Goldenen Brunnen<br />
holen. Nur das Mädchen Maschenka ist beherzt<br />
genug, um den Weg voller Gefahren auf sich zu<br />
nehmen.<br />
Krabat<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />
Nina Achminow; 3 D - 9 H; ab 10 Jahren;<br />
UA: Prinzregententheater München, 1994<br />
Am Dreikönigstag folgt Krabat einem unheimlichen<br />
Ruf: Er wird zur Mühle im Koselbruch<br />
bestellt. Dort wird nicht nur Korn gemahlen,<br />
sondern die schwarze Magie gelehrt. Krabat lernt<br />
schnell die Faszination der Zauberkunst kennen.<br />
Aber auch ihren Preis: In jeder Silvesternacht<br />
fordert der Gevatter vom Mühlenmeister einen<br />
Gesellen als Opfer. Als Krabat so seinen Freund<br />
Tonda verliert, beschließt er, gegen den Meister<br />
zu kämpfen. Mit der Hilfe der Kantorka, die ihn<br />
liebt, kann er dessen Macht schließlich brechen<br />
und sich selbst befreien.<br />
Rübezahl und der Doctor Pampulus<br />
oder Die Wunderbarliche Weiswurzel<br />
Ein RiesenGebirgsSpektakel; 2 D - 4 H; ab 8<br />
Jahren; UA: Neue Werkbühne München, 2000<br />
Der habgierige Doctor Pampulus verkauft den<br />
Leuten auf dem Marktplatz falsche Wundermittel.<br />
Als er mit seinem Gehilfen ins Gebirge zieht,<br />
um die wunderbarliche Weiswurzel zu suchen,<br />
erscheint ihm Rübezahl in der Gestalt eines Wurzelmannes<br />
und warnt: Eine <strong>für</strong> jeden – und keine<br />
drüber. Natürlich kümmert dies den Doctor wenig,<br />
er packt sich den ganzen Rucksack voll, doch<br />
das lässt Rübezahl nicht ungestraft zu.<br />
ALICE QUADFLIEG<br />
KENNETH GRAHAME<br />
Kröterich hält die Welt in Atem<br />
Nach Kenneth Grahames‘ „Der Wind in<br />
den Weiden“ in der Übersetzung ins Deutsche<br />
<strong>von</strong> Harry Rowohlt; 4 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Nationaltheater Weimar, 2011<br />
Der Kröterich <strong>von</strong> Krötinhall ist ein großsprecherischer<br />
Kerl, eitel, eingebildet und chaotisch,<br />
waghalsig und unbeirrbar. Kurz, er ist alles, was<br />
wir uns, dank guter Erziehung und zivilisierter<br />
Sitten, selbst verbieten müssen. Ratte, Maulwurf<br />
und Dachs sind ihm trotzdem in aufrichtiger<br />
Freundschaft verbunden, obwohl sie sich meistens<br />
über ihr schweres Los beklagen. Doch ein<br />
solcher Kröterich im Freundeskreis vertreibt eben<br />
auch die eigene wohlanständige Langeweile und<br />
wirft ein <strong>bis</strong>schen bunten Glanz auf die freundliche<br />
Mittelmäßigkeit. So stehen ihm die Freunde<br />
geduldig bei all seinen verrückten Abenteuern zur<br />
Seite, retten ihn aus der Kerkerhaft und erobern<br />
schließlich sogar Krötinhall <strong>für</strong> ihn zurück. Natürlich<br />
versuchen sie bei alledem, den Kröterich <strong>von</strong><br />
seiner Geltungssucht zu kurieren und ihn – eben<br />
doch – zu zivilisieren. Der Kröterich aber macht<br />
beharrlich seinem Ruf alle Ehre und so endet das<br />
Stück notwendig im schönsten Tumult.<br />
BJARNE REUTER<br />
Hodder, der Nachtschwärmer<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong> Peter<br />
Urban-Halle; 3 D - 2 H (alternative Aufteilung<br />
möglich); ab 7 Jahren; frei zur UA<br />
„Du <strong>bis</strong>t der Auserwählte. Du wirst die Welt erretten!“,<br />
sagt die Fee, bevor sie mit einem leisen<br />
„plopp“ verschwindet. Hodder ist sicher, dass sie<br />
ihn verwechselt hat. Wie soll ausgerechnet er die<br />
Welt erretten? Er, der allenfalls abgewählt wird,<br />
wenn im Sportunterricht die Mannschaften zusammengestellt<br />
werden! Ja, wenn vielleicht Asta<br />
K. Andersen, die rote Lola und der Boxer Big Mac<br />
Johnson mit auf die Expedition zur Rettung der<br />
Welt kommen würden, dann könnte es klappen...<br />
Und außerdem ist Hodder klug genug, bei der<br />
winzigen Insel Guambilua anzufangen.<br />
CHRISTIANE RICHERS<br />
Für immer das Meer<br />
Mit Musik <strong>von</strong> Axel Pätz; 1 D - 1 H;<br />
ab 8 Jahren; UA: Theater am Strom,<br />
Februar 2011 (Regie: Marcel Weinand)<br />
Heinrich Boysen ist leidenschaftlich gerne zur<br />
See gefahren! Und nun, da er alt und gebrechlich<br />
geworden ist, lebt er nur noch in seinen Erinnerungen<br />
an die Schiffe, auf denen er fuhr, an die<br />
tosende See, an die Segel im Wind und vor allem<br />
an seine Piratin, die er über Wogen und Wellen<br />
hinweg geliebt hat. Mit ihr hat er sagenhafte<br />
Abenteuer bestanden, hat er ein wildes, unstetes<br />
Leben geführt – so erzählt er. Und nur noch einmal<br />
möchte er auf große Fahrt gehen, möchte sie<br />
38
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
gebraucht werde. “ (Ich bin Pumphutt)<br />
suchen und wiederfinden, seine Piratenbraut,<br />
die besser, schöner und gefährlicher war als alle!<br />
Da<strong>für</strong> soll ihm seine Pflegerin Margarethe den<br />
nötigen Proviant besorgen, gleich säckeweise<br />
Rosinen und Mehl. Die abgeklärte Margarethe<br />
weiß zunächst gar nicht wie ihr geschieht, als sie<br />
immer tiefer in Heinrichs wildes Seemannsgarn<br />
eingesponnen wird. Doch langsam entdeckt sie<br />
ganz neue Seiten an sich. Je länger sie Heinrich<br />
zuhört, umso mehr findet sie plötzlich wieder<br />
Gefallen am Abenteuer des Lebens und so setzt<br />
auch sie am Ende noch einmal die Segel.<br />
Christiane Richers zeigt, dass junge und alte<br />
Menschen die gleichen Träume haben und einander<br />
darin verstehen können. Egal wie alt wir<br />
auch sind, wir können immer neu mit Zuversicht<br />
und Phantasie aufbrechen, auch wenn wir<br />
nicht wissen, wohin der Wind uns treiben wird.<br />
BARBARA<br />
ROBINSON,<br />
geboren am 24. Oktober 1927<br />
in Portsmouth (Ohio), war<br />
schon als Kind eine Leseratte,<br />
später studierte sie Literatur<br />
und Theaterwissenschaft und wurde freie Autorin.<br />
Sie schrieb Kurzgeschichten, Bühnenstücke<br />
und Kinderbücher, <strong>für</strong> die sie vielfach ausgezeichnet<br />
wurde. Die Harvard University verlieh ihr einen<br />
Ehrendoktor <strong>für</strong> Literatur. 1972 erschien in<br />
den USA ihr erfolgreichstes Kinderbuch „Hilfe,<br />
die Herdmanns kommen“. Das Buch erhielt zahlreiche<br />
Literaturpreise, stand mehrere Jahre auf<br />
der Liste der „bemerkenswerten Kinderbücher“<br />
(ALA Notable Children’s Books) und wurde 1983<br />
<strong>für</strong> das Fernsehen verfilmt. 1974 erschien „Hilfe,<br />
die Herdmanns kommen“ in Deutschland in der<br />
Übersetzung des renommierten Kinderbuchautors<br />
Paul Maar und seiner Frau Nele, zu Zeiten,<br />
als Franz Josef Degenhardts Lied „Spiel nicht mit<br />
den Schmuddelkindern“ im Radio lief. Längst<br />
sind Buch und Bühnenfassung internationale<br />
Klassiker und mancherorts fester Bestandteil<br />
der Weihnachtstradition als Weihnachtsmärchen<br />
der besonderen Art. Legendär ist auch<br />
die Lesung <strong>von</strong> Henning Venske, die seit vielen<br />
Jahren Heiligabend um die Mittagszeit im Norddeutschen<br />
Rundfunk übertragen wird. Es folgten<br />
zwei weitere Bücher über die Herdmanns, „The<br />
Best School Year Ever“, USA 1994 („Vorsicht,<br />
die Herdmanns schon wieder“, <strong>Verlag</strong> Friedrich<br />
Oetinger) und „The Best Halloween Ever“, USA<br />
2004 („Achtung, die Herdmanns sind zurück“,<br />
<strong>Verlag</strong> Friedrich Oetinger). In den USA gehören<br />
die Bücher über die Geschwister Herdmann zur<br />
beliebtesten Lektüre bei Schulkindern im ganzen<br />
Land. Barbara Robinson engagierte sich <strong>bis</strong> ins<br />
hohe Alter <strong>für</strong> Projekte der Leseförderung und<br />
war ein stets gern gesehener Gast in Schulen<br />
und Bibliotheken. Sie verstarb am 9. Juli 2013 in<br />
Berwyn (Pennsylvania).<br />
BARBARA ROBINSON<br />
Hilfe, die Herdmanns kommen<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> David Gieselmann;<br />
4 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Schauspiel<br />
Hannover, 01.12.2012 (Regie: Hanna Müller)<br />
Die Herdmann-Kinder gelten als die schlimmsten<br />
Kinder aller Zeiten. Jeder erwartet eine Katastrophe<br />
als es ihnen gelingt, sämtliche Hauptrollen<br />
des weihnachtlichen Krippenspiels zu besetzen.<br />
Es kommt aber ganz anders: Die Kinder übertragen<br />
die Geschichte in ihre eigene Realität – und<br />
eröffnen damit ein ganz neues Verständnis der<br />
Weihnachtsbotschaft.<br />
Hilfe, die Herdmanns kommen<br />
In der originalen Theaterfassung <strong>von</strong> Barbara<br />
Robinson; Deutsch <strong>von</strong> Nele und Paul Maar;<br />
15 D - 12 H (kl. Besetz. mögl./<strong>für</strong> Amateure und<br />
Schulen geeignet); ab 6 Jahren; DEA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1989<br />
SIMON UND DESI RUGE<br />
Katze mit Hut<br />
3 D - 6 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1990<br />
Eine Katze mit Hut landet durch Zufall in Stackeln<br />
an der Kruke. Sie findet ein schönes leer<br />
stehendes Haus in der Backpflaumenallee, in der<br />
der Brauereidirektor Maulwisch eine unglückliche<br />
Kindheit verbracht hat. Die Katze verspricht<br />
ihm, es <strong>von</strong> nun an glücklich zu wohnen – und<br />
so nimmt sie nach und nach lauter heimatlose<br />
Pensionsgäste bei sich auf: Marianne Dudel, das<br />
Dudelhuhn, den bellenden Kapitän Knaak, ein<br />
Musikschwein namens Baby Hübner, den seltenen<br />
Zappergeck, ein sehr schwieriges Kind und<br />
Hilfe, die Herdmanns kommen: Schauspiel Hannover © Katrin Ribbe<br />
schließlich auch noch den Stolpervogel, die Gebrüder<br />
Erbsenstein und ein schlafendes Lama. Bei<br />
so vielen Schützlingen bleibt natürlich kein Geld<br />
<strong>für</strong> die Miete. Doch selbst der Maulwisch lernt<br />
schließlich, dass es Wichtigeres gibt im Leben.<br />
ANDREAS STEINHÖFEL<br />
Der mechanische Prinz<br />
Als Spiel <strong>für</strong> Menschen und Puppen <strong>für</strong><br />
die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Sascha Löschner;<br />
3 D - 2 H und Puppenspiel; ab 10 Jahren;<br />
UA: Sommertheater Detmold<br />
Ein geheimnisvolles goldenes Ticket ermöglicht<br />
es Max an magischen U-Bahn-Stationen auszusteigen,<br />
die ihn nach Nimmerland bringen. Für<br />
Max beginnt eine Reise in sein eigenes Ich. Und<br />
diese Reise ist lebensgefährlich, denn hier erwartet<br />
ihn der mechanische Prinz, der sein Herz als<br />
Pfand verlangt. Zum Glück ist Jan an seiner Seite.<br />
Aber da täuscht sich Max: Denn erst als er die<br />
Wahrheit über seinen Freund herausfindet, kann<br />
er sein Herz befreien.<br />
Als reine Schauspielfassung:<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Henning Bock<br />
und Jürgen Popig; 2 D - 4 H; ab 10 Jahren,<br />
frei zur UA<br />
Es ist ein Elch entsprungen<br />
Für die Bühne bearb. <strong>von</strong> Felicitas Loewe;<br />
4 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Junge<br />
Generation Dresden, 2012 (Regie: Philippe Besson)<br />
Wer glaubt schon an den Weihnachtsmann? Der<br />
kleine Bertil jedenfalls nicht mehr. Leider!, denn<br />
sonst könnte er sich <strong>von</strong> ihm wünschen, dass seine<br />
Eltern nämlich nicht geschieden wären und<br />
39
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
sein Papa an Weihnachten bei ihnen sein könnte.<br />
Als mitten in die Weihnachtsvorbereitungen aber<br />
ein Elch durchs Dach kracht und berichtet, dass<br />
er <strong>für</strong> den „Chef“ auf Probefahrt ist, schöpft Bertil<br />
neue Hoffnung! Bis auf seine durchaus verbesserungswürdigen<br />
Tischmanieren ist Mr. Moose ein<br />
so charmanter und liebenswürdiger Gast, dass ihn<br />
die Familie am liebsten behalten möchte. Doch<br />
eines Abends steht ein ärgerlicher älterer Herr vor<br />
der Tür und sucht seinen Angestellten. Fürs Erste<br />
lässt er sich noch <strong>von</strong> Omas Kirschlikör ablenken,<br />
aber dann muss Bertil schnell handeln!<br />
Eine turbulent-komische Weihnachtsgeschichte<br />
mit klingenden Glöckchen, Lametta und steinharten<br />
Keksen.<br />
Auch in der Schauspielfassung<br />
<strong>von</strong> Andreas Stinhöfel erhältlich:<br />
3 D - 3 H - 3 Kinder; ab 6 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Würzburg, 1999<br />
EVA MARIA STüTING<br />
Astronaut und grünes Männchen.<br />
Ein All-Märchen; 1 D - 4 H sowie 2 D oder H;<br />
ab 5 Jahren; frei zur UA<br />
Der Sternenflottenkadett Kosmo würde gerne die<br />
unendlichen Weiten des Alls erforschen – denn<br />
er hofft so sehr, irgendwo auf das außerirdische<br />
Wesen zu treffen, das ihn nachts immer im Schlaf<br />
besucht. Sehr zum Spott seiner Mitkadetten übrigens.<br />
Stattdessen aber soll er mal wieder mit der<br />
betagten und langsamen Sternhüpfe Amalia die<br />
Krater auf dem Mond einzäunen. Doch plötzlich<br />
spielen alle Instrumente verrückt, Kosmo ist <strong>von</strong><br />
der Route abgekommen: ein Sterntor, ein Parallel-<br />
Universium! Sein Endmodul verhakt sich an einer<br />
unbekannten Materie. Aber er hat nicht viel<br />
Zeit, zu staunen. Denn da steht vor ihm schon ein<br />
sehr wütender und wehrhafter Biep, ein echter<br />
Außerirdischer!<br />
Cowboys und Pferde<br />
Eine Mild-West Geschichte; 1 D - 2 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, 2002<br />
Cowboys und Pferde: Landesbühne Niedersachsen Nord<br />
Das Pferd des Weißen Cowboys hat allerhand zu<br />
tun, um den Schwarzen Cowboy da<strong>von</strong> abzuhalten,<br />
sich mit seinem Weißen zu duellieren. Denn<br />
der hat überhaupt kein Interesse an Duellen. Er<br />
malt viel lieber Sonnenuntergänge! Und nimmt<br />
überhaupt nicht wahr, was sein treues Pferd alles<br />
<strong>für</strong> ihn tut. Was zuviel ist, ist zuviel! Das Pferd<br />
macht sich aus dem Staub und der Schwarze Cowboy<br />
will die Gunst der Stunde nutzen. Nur leider<br />
ist er das Bösesein selbst schon ziemlich leid.<br />
Drachen und Ritter<br />
1 D - 2 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Staatstheater Mainz, 2004<br />
Der edle Ritter Kunibert ist ziemlich unedel hässlich.<br />
Das wäre nicht so schlimm, doch hat er leider<br />
auch noch nie einen Drachen getötet oder ein<br />
Burgfräulein gerettet. Die Geduld des obersten<br />
Ritter<strong>für</strong>st ist nun zu Ende: Innerhalb <strong>von</strong> drei Tagen<br />
muss der arme Kunibert einen Drachenkopf<br />
und ein Burgfräulein liefern, sonst wird er zum<br />
Tellerwäscher degradiert! Kunibert macht sich auf<br />
zu seiner Mission und findet heraus, dass man<br />
auch ohne Heldentaten ein echter Held sein kann.<br />
Piratenmolly Ahoi!<br />
Vom Mädchen, das auszog,<br />
Seemann zu werden; 1 D; ab 6 Jahren;<br />
UA: Volkstheater Rostock, 2002<br />
„Träume sind dazu da, in Erfüllung zu gehen“,<br />
meint Molly Kelly und beschließt, ihren Traum<br />
wahr zu machen. Sie möchte Seemann werden.<br />
Aber die Seefahrt ist ein hartes Geschäft – und harte<br />
Geschäfte werden meist <strong>von</strong> harten Männern erledigt.<br />
Doch Molly gelingt es als Schiffsjunge Olly anzuheuern.<br />
Und mit List und Mut wird sie schließlich<br />
sogar zur ge<strong>für</strong>chteten Piratenkapitänin!<br />
LISA TETZNER<br />
(10.11.1894 - 02.07.1963):<br />
50 Todestag<br />
Lisa Tetzner wurde 1894 in<br />
Zittau geboren. Gegen den<br />
Willen ihres Vaters belegte<br />
sie an der Schauspielschule<br />
Max Reinhardt Kurse in Sprecherziehung und<br />
Stimmbildung und inskribierte an der Berliner<br />
Universität bei Emil Milan, der dort Lektor <strong>für</strong><br />
Vortragskunst war. Emil Milan wurde zu ihrem<br />
Mentor und unterstützte auch ihre Neigung zum<br />
Volksmärchen. Den entscheidenden Anstoß <strong>für</strong><br />
ihren weiteren Lebensweg gab 1917/18 die Begegnung<br />
mit dem Verleger Eugen Diederichs.<br />
Lisa Tetzner begann, als Märchenerzählerin<br />
durch die Dörfer Mittel- und Süddeutschlands<br />
(Thüringen, Schwaben und das Rheinland) zu<br />
ziehen. Eugen Diederichs brachte auch ihr erstes<br />
Buch „Vom Märchenerzählen im Volk“ heraus.<br />
1919 lernte Lisa Tetzner auf einer ihrer Wanderungen<br />
in Thüringen den KPD-Politiker und Arbeiterschriftsteller<br />
Kurt Kläber kennen. und heiratete<br />
ihn 1924. Kurt Kläber schrieb später unter<br />
40
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
„Darf ich mit zu dir?“ (Hasenland)<br />
dem Pseudonym Kurt Held unter anderem das<br />
Kinderbuch „Die rote Zora und ihre Bande“<br />
(s. S. 26). 1927 wurde Lisa Tetzner als Leiterin<br />
der Kinderstunde an den Berliner Rundfunk berufen<br />
und war ab 1932 auch <strong>für</strong> die Kinderprogramme<br />
anderer Rundfunkstationen zuständig.<br />
Daneben gab sie umfangreiche Märchensammlungen<br />
heraus. Ab 1928 begann sie, eigene Kinderbücher<br />
zu schreiben. 1933 emigrierte sie mit<br />
ihrem Mann in die Schweiz. Tetzners Bücher<br />
wurden in der Folge in Deutschland verboten.<br />
Ab 1937 arbeitete sie als Dozentin <strong>für</strong> Sprecherziehung<br />
am Kantonalen Lehrerseminar in Basel,<br />
wo sie <strong>bis</strong> 1955 tätig war. In den 1950er Jahren<br />
war Lisa Tetzner eine Förderin der phantastischen<br />
Kinderliteratur (vor allem Astrid Lindgrens<br />
„Pippi Langstrumpf“), die in Deutschland<br />
eher zögernd angenommen wurde. 1957 übersetzte<br />
sie C. S. Lewis’ erstes Narnia-Buch.<br />
LISA TETZNER<br />
Die Schwarzen Brüder<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren<br />
Giorgios Familie will zunächst nichts wissen<br />
vom Angebot des Menschenhändlers. Doch dann<br />
kommt ein harter Tessiner Winter und Giorgios<br />
Mutter wird schwer krank. Die Familie hungert.<br />
Und so wird Giorgio <strong>für</strong> nur zwanzig Franken an<br />
einen Kaminfeger nach Mailand verkauft. Für<br />
den Jungen beginnt eine elende Zeit. Die Hausherrin<br />
duldet ihn kaum, prügelt viel und spart noch<br />
mehr am Essen und tagsüber muss er die heißen,<br />
engen Schlote der Mailänder Bürger fegen.<br />
Schwarz wird er bald, wie die anderen Kaminfegerjungen<br />
– und wie sie wird Giorgio ein Mitglied<br />
des Bundes der Schwarzen Brüder. Durch die Hilfe<br />
seiner Bundesbrüder gelingt Giorgio die Flucht<br />
und er kann ein neues Leben beginnen.<br />
Noch Mitte des 19. Jahrhunderts werden Tessiner<br />
Jungen als Kaminfeger nach Mailand verkauft.<br />
Nur wenige <strong>von</strong> ihnen überleben die harte, gefährliche<br />
Arbeit und die brutale Behandlung<br />
durch ihre Dienstherren.<br />
Dass Giorgios Geschichte weit mehr ist als ein<br />
historischer Skandal, belegen die offiziellen Angaben<br />
der Kinderhilfsorganisationen: Über 150<br />
Millionen Kinder arbeiten heute – viele <strong>von</strong> ihnen<br />
unter ausbeuterischen Bedingungen in Minen, Fabriken,<br />
auf Plantagen oder als Dienstmädchen.<br />
MARIT TÖRNQVIST<br />
Eine kleine Liebesgeschichte<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />
UA: Melika Ramic 2010<br />
Ein Mädchen, eine junge Frau sitzt auf einem<br />
Pfahl am Meer. Sie sieht die Schiffe vorbeiziehen,<br />
große und kleine, bunte und traurige. Sie lässt<br />
Wind und Regen über sich hinwegziehen. Sie<br />
träumt und hält Ausschau nach ihrem eigenen<br />
Leben. Aber das Leben wird nicht angespült wie<br />
Treibholz. Als all ihre Gedankengebäude einstürzen,<br />
fasst sie endlich den Mut, aufzubrechen. Eine<br />
poetische Geschichte, deren Bilder <strong>von</strong> großer<br />
Theatralität sind.<br />
EDWARD VAN DE VENDEL<br />
Twice oder Cooler als Eis<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Carolina<br />
Gleichauf; 3 D - 2 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />
Gus und Cal sind Zwillinge, Twins, sie sind<br />
„Twice“ – und „cooler als Eis“. Genau wie ihre<br />
Musik. Außer Musik machen die beiden auch<br />
noch Frau Breedwisch das Leben schwer. Stimmt<br />
schon, die Breedwisch ist wirklich ‚uncool‘. Und<br />
ausgerechnet sie musste die Vertretung <strong>für</strong> ihren<br />
wahnsinnig tollen Lehrer Monty übernehmen.<br />
Aber Gus und Cal gehen in ihrem Protest gegen<br />
sie trotzdem zu weit, weil sie gar nicht bemerkt<br />
haben, wie groß ihr Einfluss in der Klasse ist und<br />
welche Gruppendynamik sie auslösen können.<br />
Als sie beginnen, den angerichteten Schaden wieder<br />
gutzumachen, müssen sie sich deshalb zuerst<br />
selbst in Frage stellen. Ehrlich gesagt spielt dabei<br />
auch Levineke, die sehr interessante Tochter vom<br />
Nachbarn Kars, eine gewisse Rolle. Schließlich<br />
wachsen Gus und Cal über sich selbst hinaus. Dabei<br />
kommt ihnen übrigens die Hydraulik zu Hilfe:<br />
Etwas Kleines kann etwas sehr Großes hochheben!<br />
Sogar die Breedwisch geht am Ende in die<br />
Luft, dieses Mal aber ganz anders.<br />
Was ich vergessen habe<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Andreas<br />
Steudtner nach der Übersetzung ins Deutsche<br />
<strong>von</strong> Rolf Erdorf; 2 D - 2 H; ab 10 Jahren;<br />
UA: Staatstheater Braunschweig 2010<br />
Elmer Jonas de Jong ist elf Jahre alt und er wird oft<br />
rot. Eigentlich fast immer. Es scheint in den Füßen<br />
zu beginnen und dann läuft er langsam heiß<br />
und strahlt in Stereo nach links und rechts. Soscha<br />
sagt, das sei toll, weil er so ihre „rote Ampel“<br />
sein könne. Soscha, die Neue, hat sich einfach so<br />
neben Elmer gesetzt, weil er nett ist. Küssen wird<br />
sie ihn erst, wenn er es will, sagt Soscha. Und Elmer<br />
wird schon wieder rot. Soscha will eine Menge<br />
wissen. Zum Beispiel, warum Elmer nicht <strong>von</strong><br />
seinem Opa Remmelt erzählen mag. Sein Opa,<br />
der Zigarren rauchte und Seemanslieder sang<br />
und Elmer auf den Knien reiten ließ! Wie kann es<br />
denn sein, dass dieser Opa einfach alles vergessen<br />
hat und niemanden mehr erkennt? Elmer ist hilflos<br />
und traurig. Doch als er und Soscha auf Opas<br />
alten Tonbändern eine Frauenstimme hören, die<br />
„<strong>für</strong> Remmelt“ ein französisches Gedicht spricht,<br />
beginnen sie eine Suche nach verlorenen Erinnerungen.<br />
Und Elmer findet einen Weg, die Vergangenheit<br />
wieder lebendig werden zu lassen – so<br />
lebendig wie seine eigene Gegenwart plötzlich ist.<br />
Das gleichnamige Buch erhielt 2004<br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI<br />
Hasenland<br />
1 D - 1 H (Doppelbesetzung), Klassenzimmerstück<br />
ab 7 Jahren, UA: Comedia Köln, 16.02.2013<br />
Sara trödelt nach der Schule. Sie hat keine Lust,<br />
nach Hause zu gehen. Denn ihre Eltern sind entweder<br />
weg, streiten sich oder essen scheußlich gesunde<br />
Sachen aus dem Bioladen. Sara hasst die braunen<br />
Bioladentüten und sie liebt Chips! Auch Ayhan<br />
hat es nicht eilig, denn zuhause muss er auf seine<br />
Geschwister aufpassen. Überhaupt ist ihm seine<br />
Familie hauptsächlich peinlich, denn die Frauen<br />
tragen ständig Kopftücher und sein Vater kann<br />
kein Deutsch. Ayhan hasst es, deswegen ständig<br />
aufzufallen. So nähern sich Sara und Ayhan einander<br />
vorsichtig an, machen sich ein Spiel aus dem,<br />
was sie lieben und was sie hassen. In der kurzen<br />
Zeit zwischen Schulschluss und Heimweg entdecken<br />
sie Ähnlichkeiten und Unterschiede. Sie erfinden<br />
eine eigene Welt, in der sie nicht mehr Junge<br />
und Mädchen, Deutsche und Türke sind, sondern<br />
Hasenfreunde im Hasenland. Doch dann ziehen<br />
Saras Eltern mal wieder um, wie immer, wenn sie<br />
gerade Freunde gefunden hat. Und Ayhan ist allein<br />
in Hasenland – <strong>bis</strong> Hamid kommt.<br />
Während die knappen, schnellen Dialoge spontan<br />
und kindlich wirken, sind sie äußerst kunstvoll<br />
geformt und geführt. Sie sind prägnant und<br />
lassen doch genügend Raum <strong>für</strong> Phantasie und<br />
Spiel. Gerade dadurch eröffnet das Stück die<br />
Möglichkeit, über ‚Integration’ und ‚Kultur’ jenseits<br />
<strong>von</strong> deterministischen Bildern und Zuschreibungen<br />
nachzudenken. Vor allem anderen sind<br />
Sara, Hamid und Ayhan drei Kinder, die einander<br />
wahrnehmen wollen, die im anderen nicht per se<br />
nur das Eigene (oder dessen Negation) suchen,<br />
sondern einfach einen Freund, mit dem sie in die<br />
Zukunft schauen wollen.<br />
Hasenland: Comedia Köln © MEyER ORIGINALS<br />
You will find a list of available international rights on<br />
www.kindertheater.de/foreign-rights.html
Nennt mich Pip: Stadttheater Bremerhaven © Heiko Sandelmann
Klassiker – neu erzählt<br />
„Eure Abenteuer, gehen mich nichts an!“ (Kinder des Odysseus)<br />
LEE BEAGLEy<br />
ANNA SIEGROT<br />
Nennt mich Pip<br />
Inspiriert durch den Roman „Moby Dick“<br />
<strong>von</strong> Herman Melville; 1 D - 2 H (Doppelbesetz.;<br />
ab 8 Jahren; UA: JUP – Junges Theater im<br />
Pferdestall, Stadttheater Bremerhaven,<br />
14.06.2012 (Regie: Lee Beagley)<br />
Kapitän Ahab jagte Moby Dick, den weißen<br />
Wal, mit solch inbrünstiger Besessenheit, dass er<br />
längst nicht mehr wahrnahm, wer schließlich der<br />
Gejagte geworden war. Alles opferte er seinem<br />
Ziel: sein Schiff, seine Mannschaft, sich selbst. Er<br />
verlor jedes Maß, jedes Mitgefühl und er kannte<br />
keine Gnade mehr. Seinen Schiffsjungen Pip, ein<br />
Kind, trieb er in den Wahnsinn, ehe er schließlich<br />
im letzten großen Kampf sein ganzes Schiff, die<br />
Pequod, mit in den Abgrund riss.<br />
150 Jahre später trifft ein Geschäftsmann am<br />
Strand auf zwei unwirkliche Gestalten: auf Min<br />
Jong und Crazy Jane, den Koch der Pequod und<br />
seine Geliebte, die am Strand auf ihn gewartet<br />
hatte, Jahr um Jahr. Sie erzählen ihm eine Geschichte<br />
über die Lust am Abenteuer, über Mut,<br />
Leidenschaft und harte Männer. Der Geschäftsmann<br />
ist fasziniert, er willigt ein, er heuert an:<br />
endlich, aufs Meer hinaus, den Wal jagen, das<br />
Glück jagen! Doch schnell wird die Jagd zur Gier<br />
– nach Reichtum und Erfolg. Und das Wasser ist<br />
rot vom Blut der Wale, vom Blut der Männer, die<br />
ihr Leben gelassen haben, denn schmutzig ist das<br />
Geschäft der Ausbeutung <strong>von</strong> Mensch und Natur.<br />
Crazy Jane und Min Jong spinnen den Mann <strong>von</strong><br />
heute ein in eine alte, gewaltige Geschichte, die<br />
heutiger nicht sein könnte. Unter einem toll gewordenen<br />
Kapitän, in einer toll gewordenen Welt<br />
scheint es beinahe, als wäre der kleine irre Pip der<br />
Einzige, der verstanden hätte.<br />
Robin Hood – Die wahre Geschichte.<br />
Gesponsert <strong>von</strong> dem Sheriff<br />
<strong>von</strong> Nottingham; 3 D - 6 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Theater Dortmund 2009<br />
Lange schon kämpft Robin Hood auf den Kreuzzügen<br />
im Morgenland und der Sheriff herrscht inzwischen<br />
unangefochten über Sherwood Forest.<br />
Den Wald hat er abholzen lassen – zur besseren<br />
Übersicht – und Robins Männer in seinen Dienst<br />
genommen. Will Scarlet ist seines Zeichens opportunistischer<br />
Hofschreiber und bereitet gerade<br />
eine große Muscial-Show vor: „Robin Hood – Die<br />
wahre Geschichte. Gesponsert <strong>von</strong> dem Sheriff<br />
<strong>von</strong> Nottingham“. Da der Hauptsponsor verständlicherweise<br />
in sehr günstigem Licht erscheinen<br />
will, erfordert die Besetzung der Rollen viel Fingerspitzengefühl<br />
– und mitunter ist Little Johns<br />
Hilfe <strong>von</strong> Nöten, der zum Leiter des Sicherheitsdienstes<br />
aufgestiegen ist. Little John allerdings<br />
leidet sehr unter seiner neuen Tätigkeit, zu der<br />
in der Hauptsache das Abschneiden <strong>von</strong> Ohren<br />
gehört. Und während Bruder Tuck nur noch in einer<br />
Weinkiste zuhause ist, verkommen die ruhmreichen<br />
Taten der Merry Men mehr und mehr zu<br />
blassen Legenden. Höchste Zeit also, dass Robin<br />
endlich nach England zurückkehrt, begleitet <strong>von</strong><br />
seinem treuen Freund Ishmael! Doch Robin ist<br />
mittlerweile nicht mehr der Jüngste und die alten<br />
Kriegsverletzungen setzen ihm ordentlich zu.<br />
Als Held taugt er einfach nicht mehr. Ein letztes<br />
Gefecht noch führt er mit seinem Erzfeind und<br />
dann könnte es am Ende heißen: „Der Held ist tot,<br />
es lebe der Held!“. Denn Robins Bogen wird weitergetragen,<br />
<strong>von</strong> der nächsten Generation. Und<br />
die, so bleibt zu hoffen, wird ihren eigenen Weg<br />
finden, das Leben glücklicher und besser werden<br />
zu lassen.<br />
Kinder des Odysseus<br />
Nach Homer; 4 D - 4 H; ab 9 Jahren;<br />
UA: zwinger 3 Heidelberg, 2009<br />
Wenn Homers Heldensaga heute erzählt werden<br />
soll, dann muss der Text <strong>von</strong> der Moderne ausgehen,<br />
um <strong>von</strong> der Gegenwart aus „Licht aufs Vergangene“<br />
werfen zu können: „Ist Valérys These<br />
wahr, das Beste im Neuen entspräche einem alten<br />
Bedürfnis, so sind die authentischen Werke<br />
Kritiken der vergangenen“ (Theodor W. Adorno).<br />
Die Abenteuergeschichte <strong>von</strong> Odysseus erfüllt<br />
viele der ,alten Bedürfnisse‘: Sie bietet eine große<br />
Suche, eine Fahrt ins Ungewisse, Prüfungen,<br />
Kämpfe, Verluste, Gräueltaten und die wahre<br />
Liebe. Wenn diese Geschichte also heute aufgeführt<br />
werden soll – und dazu vor einem jungen<br />
Publikum –, dann muss es gelingen, den vorzivilisatorischen<br />
Mythos ernst zu nehmen und ihn zugleich<br />
aufzuklären. Indem Lee Beagley und Anna<br />
Siegrot den Heldenvater aus der Sicht seines Kindes<br />
– und aller Nachgeborenen – zeichnen, gelingt<br />
dies exemplarisch:<br />
„Kinder werden seit jeher mit den gleichen<br />
Fragen konfrontiert, in deren Mittelpunkt das<br />
Nachdenken über Familie, Vorbilder, die eigene<br />
Identität steht. Durch die Parallelhandlung mit<br />
Protagonisten unserer Zeit, die in den alten Mythos<br />
hinein wirken, werden diese Fragen <strong>für</strong> das<br />
junge Publikum neu aufgeworfen. Und nicht zuletzt<br />
geht es um das große Thema <strong>von</strong> Vergeltung<br />
und Rache. Was oder wen braucht man, um den<br />
Kreislauf <strong>von</strong> „wie du mir, so ich dir“ zu unterbrechen?“<br />
(Alexandra Luise Gesch, Dramaturgin)<br />
MAx EIPP<br />
MARK TWAIN<br />
Huck Finn<br />
Nach Mark Twain; Monolog; ab 10 Jahren;<br />
UA: Max Eipp 2007<br />
Huck Finn lebt seit einiger Zeit bei der Witwe<br />
Douglas, die versucht den Jungen zu ‚zivilisieren‘.<br />
Aber leider stöbert sein Pap ihn dort auf und ist<br />
mächtig scharf auf Finns Belohnung, weil der<br />
doch mit Tom zusammen eine ganze Räuberbande<br />
aufs Kreuz gelegt hatte. Bei Pap hat Huck<br />
nichts mehr zu lachen. Der Alte ist ständig besoffen<br />
und prügelt den Jungen grün und blau.<br />
Als Huck es nicht mehr aushält, inszeniert er geschickt<br />
seine eigene Ermordung und türmt. Auf<br />
der Flucht trifft er Jim, den Sklaven der Witwe,<br />
der vor einem Sklavenhändler da<strong>von</strong>gelaufen<br />
ist. Hucks Südstaatenbewusstsein gerät schwer<br />
durcheinander, weil Jim eigentlich ein prima Kerl<br />
ist. Auf dem Weg in die Freiheit, wächst zwischen<br />
den beiden eine aufrichtige Freundschaft.<br />
Ausgezeichnet mit dem 1. Platz des<br />
Hamburger <strong>Kindertheater</strong>preises 2009<br />
KATJA HENSEL<br />
LEWIS CARROLL<br />
Alice<br />
Nach Lewis Carroll; 4 D; ab 8 Jahren;<br />
UA: Kresch Theater, Krefeld, 2008<br />
Alice folgt dem Pfotenbanduhr tragenden Kaninchen<br />
in jenes seltsame und verkehrte Wunderland.<br />
Dabei begegnet sie einer sprechenden<br />
Wimper, einem verschrobenen Hutmacher, dem<br />
Lächeln einer Katze. Sie alle leben in eigenartigen<br />
und unvereinbaren Welten. Was Alice je über die<br />
Welt gelernt hat, worauf sie sich <strong>bis</strong>her verlassen<br />
konnte, zerfließt auf dieser Reise: Sprache wird<br />
umgedeutet, Regeln gebrochen, Verhältnisse auf<br />
den Kopf gestellt – Logik, Ordnung und Identität<br />
lösen sich auf.<br />
Die komische und widersinnige Fassung <strong>von</strong> Katja<br />
Hensel richtet sich nicht nur an Kinder, sondern<br />
lädt auch Erwachsene dazu ein, ihre allzu bekannte<br />
Welt ins Wanken zu bringen.<br />
So schrieb Lewis Carroll selbst: „Ich habe Grund<br />
zu der Annahme, dass „Alice Abenteuer im Wunderland“<br />
<strong>von</strong> einigen Hundert englischen Kindern<br />
im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren<br />
gelesen worden ist; aber auch <strong>von</strong> Kindern<br />
zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig; auch<br />
noch <strong>von</strong> Kindern zwischen fünfundzwanzig und<br />
fünfunddreißig; und sogar <strong>von</strong> Kindern – und solche<br />
gibt´s! – bei denen weder schwindende Kraft<br />
und Gesundheit, noch das Müde-Werden am<br />
ernsthaften Unernst, am allzu prächtigen Glanz<br />
und am hoffnungslosen Elend des Lebens die reine<br />
Quelle der Freude austrocknen konnten, die in<br />
allen kindlichen Herzen sprudelt.“<br />
„Zu empfehlen <strong>für</strong> Theaterfreunde jeden Alters,<br />
die garantiert keinen pädagogisch gereckten<br />
Zeigefinger entdecken, die sich da<strong>für</strong> aber köstlich<br />
auf hohem Niveau unterhalten lassen können.“<br />
(HANS DIETER PESCHKEN FÜR<br />
DIE RHEINISCHE POST)<br />
HANNES HIRTH<br />
MARK TWAIN<br />
Tom Sawyer und Huckleberry Finn<br />
Nach Mark Twain <strong>für</strong> die Bühne<br />
bearbeitet <strong>von</strong> Hannes Hirth; 4 D - 6 H<br />
(Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren;<br />
UA: Kinderfestspiele Giebelstadt, 2002<br />
Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind wahrlich<br />
keine Musterknaben. Doch als sie ein schauerliches<br />
Verbrechen beobachten, kämpfen sie mutig<br />
<strong>für</strong> die Gerechtigkeit!<br />
43
Klassiker <strong>für</strong> Kinder<br />
SELMA LAGERLÖF<br />
Nils Holgersson<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Jana Lissovskaia<br />
und Carmen Walter; 4 D - 5 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Breisacher Festspiele, 1998<br />
Nils Holgersson ärgert gerne die Tiere auf dem<br />
Hof seiner Eltern. Zur Strafe wird er <strong>von</strong> einem<br />
Wichtel in einen Däumling verwandelt. Verzweifelt<br />
reist der winzige Nils reist mit den Graugänsen<br />
nach Lappland und lernt viel über Freundschaft<br />
und Liebe.<br />
JüRGEN NEFF<br />
MIGUEL DE CERVANTES<br />
Don Quijote aus der Mancha<br />
Nach Motiven <strong>von</strong> Miguel de Cervantes;<br />
1 D - 6 H; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
Mit der Naivität seiner Phantasie verteidigt Don<br />
Quijote das Recht, das Leben nicht nur nach den<br />
Maximen der Logik, der Nützlichkeit und der<br />
Tüchtigkeit führen zu müssen. Heute würde man<br />
Don Quijote auffordern, doch endlich „realistisch<br />
zu sein“ – und damit nichts anderes meinen, als<br />
dass die Welt wie sie nun eben sei, akzeptiert werden<br />
müsse.<br />
In dieser originellen Bearbeitung des berühmten<br />
Stoffes vermischt Jürgen Neff nicht nur die Wirklichkeit<br />
mit der Fiktion, sondern es dürfen – wie<br />
im Kinderspiel – beide Prinzipien als legitimer<br />
Zugang zur Welt nebeneinander bestehen bleiben.<br />
Die Kraft eines subjektiven Traumes vom<br />
richtigen Leben können die Gegner, Zauberer und<br />
Nachbarn weder dem Ritter noch dem Hirten<br />
Quijote nehmen.<br />
JüRGEN NOLA<br />
WILLIAM SHAKESPEARE<br />
Hamlets Rache<br />
Ein Krimi <strong>für</strong> Kinder nach William<br />
Shakespeare; 2 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />
Ein Mord, ein Mörder und ein junger Held, der<br />
den Mord rächen soll und der plötzlich vor einer<br />
Welt voller Korruption, Machtbesessenheit und<br />
Intrigen steht – einer Welt, die aus den Fugen ist.<br />
Mit jedem Schritt verstrickt auch Hamlet sich in<br />
neue Untaten. Das Gefüge der Gesellschaft zerbricht<br />
und der faule Staat stirbt mit seinem letzten<br />
Helden.<br />
JüRGEN NOLA<br />
FRIEDRICH SCHILLER<br />
Rodrigos Tod<br />
Ein Politkrimi nach Friedrich Schillers<br />
Don Carlos; 3 D - 8 H; ab 10 Jahren<br />
Zynische Intrigen, heimliche Verschwörungen,<br />
grausame Machtspiele, verbotene Liebe – in diesem<br />
Umfeld steht die Freundschaft <strong>von</strong> zwei jungen<br />
Männern, dem Thronfolger Don Karlos und<br />
dem Marquis Rodrigo <strong>von</strong> Posa, die in einer fast<br />
aussichtslosen Situation <strong>für</strong> eine bessere Welt<br />
kämpfen wollen.<br />
„Zwei Hemden und<br />
drei Paar Strümpfe.<br />
Den Rest kaufen wir<br />
unterwegs.“<br />
JüRGEN POPIG<br />
JULES VERNE<br />
In 80 Tagen um die Welt<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Jürgen Popig;<br />
1 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Theater Osnabrück,<br />
20.11.2009 (Regie: Henrike Vahrmeyer)<br />
Wir schreiben das Jahr 1873: Durch die letzte<br />
Schienenverlegung zwischen Bombay und Kalkutta<br />
soll es der ,Times‘ zufolge nun theoretisch<br />
möglich sein, in 80 Tagen um die Welt zu reisen.<br />
Der Pünktlichkeitsfanatiker Phileas Fogg macht<br />
die Probe aufs Exempel und wettet mit seinen<br />
Freunden im Club, dass er in der Lage sei, diesen<br />
Zeitplan auf die Minute genau einzuhalten. Ohne<br />
weitere Umstände bricht er zusammen mit seinem<br />
Diener Passpartout in Richtung Dover auf.<br />
Von dort aus reisen sie zu Lande, zu Wasser und<br />
sogar auf einem Elefanten um die Welt. Fogg setzt<br />
sein ganzes Vermögen ein und unter Aufbietung<br />
letzter Kräfte gewinnt er am Ende den Wettlauf<br />
gegen die Zeit - tatsächlich in letzter Minute.<br />
Doch selbst der spröde Phileas Fogg hat noch<br />
viel mehr gewonnen auf dieser Reise als Ruhm,<br />
Ehre und den Wetteinsatz <strong>von</strong> 20.000 Pfund. Er<br />
hat in Passpartout einen aufrichtigen Freund und<br />
in der schönen Inderin Aouda eine große Liebe<br />
gefunden. Den Beweis, wie klein die Welt schon<br />
Ende des 19. Jahrhunderts geworden war, den hat<br />
er angetreten. Doch seine Reise um die Welt zeigt<br />
uns auch, dass sie im Herzen und in der Phantasie<br />
unendlich viel größer ist.<br />
Eine temporeiche Bühnenfassung <strong>für</strong> ein kleines<br />
Ensemble!<br />
JüRGEN POPIG<br />
LEWIS CARROLL<br />
Alice im Wunderland<br />
Nach Lewis Carroll <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />
<strong>von</strong> Jürgen Popig; 4 D - 8 H (Doppelbesetzungen<br />
möglich); ab 10 Jahren;<br />
UA: Schauspiel Stuttgart, 2004<br />
„Jürgen Popig hat aus der Erzählung <strong>von</strong> Lewis<br />
Carroll eine Spielvorlage geschaffen, die sich nicht<br />
damit begnügt, möglichst rasch jene tolldrastische<br />
Gesellschaft aus dem Inneren der Erde abzurufen, wo<br />
das Unbewusste einmal seinen Sitz hatte. Er hat sich<br />
vielmehr darum bemüht, soviel wie möglich <strong>von</strong> den<br />
anarchischen Wort-Verbiegungen und der Unsinnslust<br />
des Originals zu erhalten.“ (ESSLINGER ZEITUNG)<br />
JüRGEN POPIG<br />
CARLO COLLODI<br />
Pinocchio. Ein Stück Holz<br />
Nach Carlo Collodi; 2 D - 4 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Theater Osnabrück, 2008<br />
Jürgen Popig hat die klassische Geschichte bilderreich<br />
und mit viel herzlichem Verständnis <strong>für</strong> die<br />
kindliche Holzpuppe in Szene gesetzt.<br />
„Einmal mehr kommt zum Ausdruck, was dieses<br />
Stück auszeichnet: Nämlich die Balance zu halten<br />
zwischen Einfallsreichtum und Poesie – und<br />
die Freude <strong>für</strong>s Theaterspiel zu entfachen.“<br />
(SYKER ZEITUNG)<br />
CHRISTIAN SCHIDLOWSKy<br />
CARLO COLLODI<br />
Pinocchio<br />
Ein poetisches Spektakel nach Carlo Collodi;<br />
2 D - 3 H - Puppenspiel möglich; ab 8 Jahren;<br />
frei zur UA<br />
Kaum auf der Welt, ruft Pinocchio dem alten<br />
Geppetto schon ein schnelles „Ciao“ zu: „Ich<br />
muss doch spüren, was das Leben ist - / Und was<br />
es heißt, lebendig jetzt zu sein.“ Auf seiner Reise<br />
wird er natürlich <strong>von</strong> Katze Kala und Fritz dem<br />
Fuchs hereingelegt. Seine Nase wächst bei jeder<br />
neuen Lüge – und er lügt viel. Doch langsam,<br />
durch alle vergeblichen Versuche und wilden<br />
Abenteuer hindurch, findet Pinocchio heraus, was<br />
die Liebe und das Leben bedeuten könnten – und<br />
vor allem wer ihn liebt und wen er lieben will.<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
Raue See und Roter Teufel<br />
Die Geschichte des Klaus Störtebeker;<br />
1 D - 8 H; ab 12 Jahren<br />
Bei einem Handgemenge unter betrunkenen<br />
Seeleuten gelingt es dem 16-jährigen Jan zufällig,<br />
dem damals noch ehrbaren Seemann Klaus<br />
Störtebeker das Leben zu retten. Dieser gewährt<br />
ihm daraufhin seinen sehnlichsten Wunsch: zur<br />
See zu fahren. Jan heuert auf Störtebekers Schiff<br />
an, nicht ahnend, dass in kurzer Zeit aus dem<br />
ehrbaren Maat der berüchtigtste Seeräuber aller<br />
Zeiten werden wird. Jan vollzieht diesen Wandel<br />
mit, allerdings gerät er immer mehr in Gewissenskonflikte<br />
und zusehends in gefährliche Auseinandersetzungen<br />
mit Störtebeker.<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
THEODOR FONTANE<br />
Effi Briest<br />
2 D - 4 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Effi Briest ist 17, als die Heirat mit dem viel älteren<br />
Baron <strong>von</strong> Instetten arrangiert wird. Sie fühlt sich<br />
in ihrem neuen Zuhause und in ihrer neuen Rolle<br />
nicht wohl, bräuchte Aufmerksamkeit und Liebe.<br />
Doch Instetten behandelt sie mehr wie ein Kind<br />
denn als seine gleichberechtigte Frau, er will sie<br />
erkennbar ‚erziehen‘. Und so stürzt sich Effi in<br />
die Arme des Majors und Lebemannes Crampas.<br />
Als diese Affaire Jahre später bekannt wird, tötet<br />
44
Instetten den Major im Duell und verstößt seine<br />
Frau, weil es das „Gesellschafts-Etwas“ so fordere.<br />
Auch ihre Eltern brechen aus Sorge um gesellschaftliche<br />
Nachteile den Kontakt zu ihr ab. Als<br />
sie Effi drei Jahre später doch noch nach Hause<br />
holen, ist es bereits zu spät.<br />
Theodor Fontane zeigt schonungslos, wohin<br />
das Ausagieren gesellschaftlicher Normen und<br />
Zwänge führen kann. Ohne ausreichende Reflektion<br />
und Rücksicht auf individuelle Beziehungen,<br />
das Streben nach Glück und schließlich auf die eigenen<br />
Bedürfnisse, fallen die Eltern Briest und Instetten<br />
niemals aus ihren normierten (und damit<br />
auch normativen) Rollen. Dass sie im Grunde immer<br />
wissen, was sie tun, macht sie höchstens noch<br />
zu tragischen Figuren, deren Bedauern am Ende<br />
zwar aufrichtig, aber nichtssagend ist. Auf der<br />
Folie des ausgehenden 19. Jahrhunderts entwickelt<br />
sich eine zeitlose Geschichte um den Widerstreit<br />
zwischen Gefühl und gesellschaftlichem<br />
Zwang, an dem ein junger Mensch zugrunde geht.<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
E.T.A. HOFFMANN<br />
Nussknacker und Mäusekönig<br />
Nach E.T.A. Hoffmann; 2 D - 3 H;<br />
ab 6 Jahren; UA: Naturbühne Hohensyburg<br />
Marie muss an Weihnachten krank das Bett hüten.<br />
Sie kann ihren Eltern einfach nicht begreiflich<br />
machen, dass wirklich eine böse Mäusearmee<br />
nachts das Kinderzimmer in ein Schlachtfeld verwandelt<br />
hat. Das war doch beileibe kein Fiebertraum!<br />
Sondern der fiese Mäusekönig, der auf Maries<br />
Nussknacker Theodor Jagd gemacht hat. Nur<br />
der seltsame Herr Droßelmeier glaubt Marie und<br />
erzählt ihr die Geschichte <strong>von</strong> der jungen Prinzessin<br />
Pirlipat, die einst vom wütenden Mäusekönig<br />
selbst in einen Nussknacker verwandelt worden<br />
war. Nur wenn sie am Tag vor Weihnachten genau<br />
um Mitternacht die geheimnisvolle Nuss Krakatuk<br />
essen würde, wäre sie geheilt. Ein junger,<br />
ehrbarer Mann müsse sie <strong>für</strong> sie knacken.<br />
Der junge Mann, dem dies gelang, hieß … Theodor.<br />
In der Bühnenbearbeitung <strong>von</strong> E.T.A. Hoffmanns<br />
Märchenklassiker hält die Fantasie Einzug in Maries<br />
Alltagswelt und verwebt zwei Geschichten zu<br />
einem Abenteuer mit weihnachtlichem Ausgang.<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
WILLIAM SHAKESPEARE<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Ein Märchenspiel nach William Shakespeare;<br />
6 D - 6 H; ab 10 Jahren; UA: Theater<br />
Vogelweide, Wels, 2001<br />
Mit viel Esprit und Situationskomik erzählt<br />
Stefan Schroeder das berühmte Stück <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche neu.<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
VICTOR HUGO<br />
Quasimodo<br />
Frei nach Victor Hugos<br />
„Der Glöckner <strong>von</strong> Notre-Dame“;<br />
3 D - 7 H; ab 12 Jahren, frei zur UA<br />
„So einer kann doch kein Mensch sein!“: Quasimodo,<br />
der Hässliche, das Monster, der Bucklige,<br />
Ausgeburt der Hölle, ein Freak. Seit 16 Jahren lebt<br />
der so Genannte schon bei Frollo, dem Priester<br />
<strong>von</strong> Notre-Dame. Stündlich läutet er dort die Glocken,<br />
halb taub geworden <strong>von</strong> ihrem Dröhnen. Er<br />
ist längst kein Kind mehr, und er vertraut Frollo<br />
nicht mehr blind. Doch Quasimodo kennt nur<br />
ihn, niemand sonst hat je mit ihm gesprochen,<br />
niemand außer Frollo sah ihn je ohne Entsetzen<br />
an. Bis er Esmeralda trifft, die schöne, tanzende<br />
Esmeralda. Zum ersten Mal in seinem Leben versucht<br />
Quasimodo einen Dialog, lernt er Gefühle<br />
kennen und das Vertrauen in einen anderen Menschen.<br />
Doch man schreibt das Jahr 1482 und <strong>für</strong><br />
eine Hexe und einen Hässlichen kann es in dieser<br />
Zeit kein glückliches Ende geben. Denn beide<br />
entsprechen nicht dem, was die Gesellschaft als<br />
„Mensch“ definiert hat.<br />
Der messende Blick <strong>von</strong> heute sieht gemeinhin<br />
keine Hexen und Monster mehr. Doch ist damit<br />
die Geschichte des unglücklichen Glöckners <strong>von</strong><br />
Notre-Dame längst nicht aus der ‚Mode’ gekommen.<br />
An ihrem Beispiel kann die Selbstverständlichkeit<br />
thematisiert werden, mit der wir Urteile<br />
über Körper und Seelen fällen; nach Kriterien, die<br />
uns ganz ‚natürlich’ erscheinen. Doch steckt in<br />
jedem Bemessen und Beurteilen eines Menschen<br />
bereits die Anmaßung, ihn beherrschen zu können:<br />
„Die jüdische Tradition vermittelt die Scheu, einen<br />
Menschen mit dem Meterstab zu messen, weil man<br />
die Toten messe – <strong>für</strong> den Sarg. Das ist es, woran die<br />
Manipulatoren des Körpers ihre Freude haben. Sie<br />
messen den anderen, ohne es zu wissen, mit dem<br />
Blick des Sargmachers. Sie verraten sich, wenn sie<br />
das Resultat aussprechen: sie nennen den Menschen<br />
lang, kurz, fett und schwer.“ (T. W. ADORNO)<br />
„ Flieg mit in die Freiheit.“<br />
(Nils Holgersson)<br />
junges<br />
theater<br />
im verlag <strong>für</strong> kindertheater<br />
TAMARA BACH<br />
Marsmädchen<br />
Zur individuellen Dramatisierung und in einer<br />
Bearbeitung <strong>für</strong> Jugendclub <strong>von</strong> Isabel Dorn;<br />
5 D - 2 H; ab 12 Jahren; UA: junges schauspiel<br />
am Deutschen Theater Göttingen, 2009<br />
Miriam ist einfach immer „mittendrin“. Sie ist<br />
nicht sensationell schön und auch nicht hässlich,<br />
in manchen Fächern gut, in anderen nicht, ein<br />
<strong>bis</strong>schen beliebt, ein <strong>bis</strong>schen unbeliebt. Und sie<br />
war immer schon da, in der Kleinstadt geboren<br />
und aufgewachsen. Sie kennt das alles und langweilt<br />
sich entsetzlich. Manchmal wäre sie gerne<br />
vom Mars, manchmal fühlt sie sich als käme sie<br />
vom Mars. Doch dann kommt Laura aus Köln an<br />
die Schule, die lässige und selbstbewusste Laura.<br />
Und Miriam kann es kaum glauben, dass Laura<br />
sie mag: Laura und Miriam, Freundinnen! Die<br />
Mädchen gehen tanzen, trinken zu viel Kaffee,<br />
lachen und reden. Miriams Leben wird plötzlich<br />
schön. So schön wie Laura. Ein Bauchgefühl, ein<br />
Marsgefühl.<br />
Das gleichnamige Buch wurde 2004<br />
mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
MARTIN BALTSCHEIT<br />
Wachmann, pass auf!<br />
1 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Ensemble Imp:Art,<br />
Wien (im Theater Akzent Wien), 19.11.2013,<br />
Regie: Michaela Obertscheider<br />
Ein junger Mann baut gerne Sandschlösser am<br />
Strand, nicht irgendwelche unbedeutenden Sandburgen,<br />
sondern echte Architektur, Kunst! Und<br />
er beobachtet dabei die Mädchen, die elegant auf<br />
ihren Brettern über die Wellen reiten. Eine <strong>von</strong><br />
ihnen bittet ihn, kurz mal auf ihr Brett aufzupassen<br />
– ein schönes Brett, teuer, retro, lackiert. Und<br />
der junge Mann wacht, stundenlang, tagelang.<br />
Diese Geschichte beginnt, sich zu verselbständigen.<br />
Der junge Mann kommt so richtig in Fahrt,<br />
er nimmt seine Aufgabe ernst, sehr ernst – er würde<br />
das Brett sogar mit seinem Leben verteidigen.<br />
Er zieht eine Grenze, baut eine Mauer und steht<br />
stramm vor seinem Wachhaus, ein durch und<br />
durch vorbildlicher Wachmann. Niemand darf<br />
45
junges theater<br />
rein, niemand raus, so einfach ist das. Auch als<br />
der Wachmann Besuch bekommt <strong>von</strong> einem alten<br />
Mann, der ihn in immer neuen Rollenspielen<br />
zu überreden versucht, das Tor zu öffnen, bleibt<br />
er standhaft. Doch das allerletzte Spiel funktioniert,<br />
der Wachmann lässt sich verführen und<br />
schon überrollt die feindliche Armee das Land.<br />
Danach ist eigentlich alles wie zuvor und beinahe<br />
würde der treue Wachmann seinen Posten wieder<br />
aufnehmen, denn wie schön ist es, wenn jemand<br />
Wache hält, wie sicher und geborgen fühlen wir<br />
uns dann.<br />
Martin Baltscheit hat ein Stück über die inneren<br />
und äußeren Grenzen geschrieben. Darüber, wie<br />
schwer es sein kann, als junger Mensch aus dem<br />
meist sicheren Gefüge der Kindheit herauszutreten.<br />
Viel einfacher erscheint es uns manchmal,<br />
einfach im Altbekannten zu verweilen und nie<br />
über die Mauern zu klettern, die uns schützend<br />
und eng umgeben – my home is my castle. In<br />
assoziativen Spielen lässt der Autor seine Figur<br />
wachsen. Der junge Mann darf sich ausprobieren,<br />
aber er muss auch die Risiken durchleben, die wir<br />
‚im Freien‘ manchmal eingehen. Am Ende wartet<br />
ein sonniger Strand und das sanft rauschende<br />
Meer auf den jungen Mann – was immer er damit<br />
anfangen mag.<br />
Neue Heimat<br />
1 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Das Mädchen Jasmin, ihr Ex-Freund Bono, der<br />
Türke Frank (amerikanisch ausgesprochen) und<br />
ein alter Mann finden sich plötzlich in einer ungewöhnlichen<br />
und recht unangenehmen Situation<br />
wieder: Nach einem Diskobesuch fährt Frank<br />
sie leider alle gegen den einzigen Baum zwischen<br />
Bergheim und Dierdorf. In einem kargen Jenseits<br />
warten sie nun auf das Jüngste Gericht, jeder auf<br />
seine Weise. Sie versuchen einander in schnellen<br />
und durchaus respektlosen Dialogen vom richtigen<br />
Glauben zu überzeugen oder da<strong>von</strong> abzubringen.<br />
Und sie sind zugleich noch ganz mit dem<br />
vergangenen Leben beschäftigt, mit dem was sie<br />
taten und gern getan hätten. Das große Strafgericht<br />
entpuppt sich schließlich eher als Komödie,<br />
doch Bestand hat hingegen der Glaube an die<br />
Freundschaft. So gibt es <strong>für</strong> alle ein unerwartetes<br />
Happy End.<br />
Die besseren Wälder<br />
2 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater 2012<br />
Ferdinand ist ein Wolf, der bei den Schafen aufwächst.<br />
Was ist er also? Ein Wolf im Schafspelz,<br />
ein Schaf mit Wolfsfell? Er springt über Zäune,<br />
das tun Schafe nicht. Es ist nicht richtig. Und das<br />
war schon immer so. Er singt schöner als alle anderen<br />
das „Schafe Maria“. So ist es richtig, das hat<br />
Tradition! Wer also ist Ferdinand?<br />
Als seine Freundin tot aufgefunden wird, gerät<br />
er unter Verdacht. Ein Wolf ist und bleibt ein<br />
Wolf. Das Töten liegt ihm im Blut, das weiß man<br />
doch. Das war schon immer so. Ferdinand flieht.<br />
Er flieht zu den Wölfen. Er will einer <strong>von</strong> ihnen<br />
werden. Aber die klugen Wölfe wollen verdammt<br />
gerne ‚Schafe‘ sein: warme Heizdecken, schicke<br />
Kleider, Krankenversicherung … Dass ihr Leben<br />
hart ist, machen sie zur Tugend, zur Tradition. So<br />
ist es halt.<br />
Eine Gans, die behauptet, ein Fuchs zu sein; und<br />
ein Bär, der eine Biene ist: In der Selbstverständlichkeit,<br />
mit der sie sind, wer sie sein wollen, bleiben<br />
sie die wahrhaft Vernunftbegabten in Martin<br />
Baltscheits Stück. Denn Vieles wird heute gerne<br />
über die sogenannte „Natur“ gesagt, über das „So<br />
bin ich halt“. Und zu selten wird gefragt: Warum<br />
soll ich so sein? Und warum denn kann es keine<br />
Welt ohne Zäune geben mit Heizdecken <strong>für</strong> alle:<br />
‚Allen nach ihren Bedürfnissen, alle nach ihren<br />
Fähigkeiten.‘<br />
Deutscher Jugendtheaterpreis 2010<br />
KIRSTEN BOIE<br />
Nicht Chicago. Nicht hier<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller;<br />
2 D - 3 H; ab 11 Jahren; UA: Theater an der<br />
Parkaue, Berlin, 12.06.2012 (Regie: Kay Wuschek)<br />
Als Karl neu in die Klasse kommt, ist Niklas zunächst<br />
fasziniert <strong>von</strong> ihm. Denn Karl ist cool und<br />
lässig, er raucht schon und lässt die Klassenlehrerin<br />
gekonnt auflaufen. Doch als Niklas dann<br />
gemeinsam mit Karl an einem Unterrichtsprojekt<br />
arbeiten soll, ändert sich die Stimmung schlagartig.<br />
Karl nimmt sich, was ihm nicht gehört, er lügt,<br />
betrügt und bedroht Niklas immer offensiver.<br />
Karl schreckt weder vor psychischem Terror noch<br />
vor körperlicher Gewalt zurück, seine Ausbrüche<br />
sind unvorhersehbar und unmotiviert. Karl ist<br />
böse und zwar ohne jeden ersichtlichen Grund.<br />
Niklas versucht, sich seinen Eltern und seiner Lehrerin<br />
anzuvertrauen. Doch die glauben ihm nicht:<br />
Die Geschichten vom ‚bösen‘ Karl klingen zu unglaubwürdig<br />
<strong>für</strong> die Erwachsenen, die gewohnt<br />
sind, an Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion<br />
zu glauben. Das Irrationale passt nicht in<br />
ihren vermeintlich so rationalen Umgang mit der<br />
Welt. Man sei doch hier nicht „in Chicago“, wo es<br />
die sprichwörtlichen bösen Buben gäbe. Als die<br />
Eltern ihrem Sohn endlich glauben müssen, weil<br />
sie mit eigenen Augen sehen, wozu Karl fähig ist,<br />
da hat Niklas schon den sicheren Boden unter den<br />
Füßen verloren. Nein, er ist nicht in Chicago, aber<br />
hier, in seiner bekannten und vertrauten Welt, ist<br />
er auch längst nicht mehr.<br />
Michael Müller hat dieses bekannte und viel gelesene<br />
Buch, das bereits 1999 veröffentlicht wurde,<br />
erstmals <strong>für</strong> die Bühne dramatisiert. Die Geschichte<br />
hat seit ihrem Erscheinen nichts an Aktualität<br />
verloren, im Gegenteil: Schikanen, Hänseleien<br />
und ‚Mobbing‘ an Schulen sind in den letzten Jahren<br />
immer stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit<br />
gerückt worden.<br />
„Ist es Schwarz-Weiß-Malerei, einen Jungen zu zeigen,<br />
der nichts als grausame Absichten hat? Mag<br />
sein, aber die Wirklichkeit spart <strong>bis</strong>weilen auch an<br />
Farbe. Und genau darum geht es Boie: das Fatale<br />
des Appeasements zu zeigen, das die Eltern und<br />
auch die Lehrerin in totaler Verkennung der Verhältnisse<br />
betreiben. (...) Manchmal aber gibt es Gut<br />
und Böse, Opfer und Täter, und nichts dazwischen.“<br />
(PATRICK WILDERMANN, DER TAGESSPIEGEL)<br />
MELVIN BURGESS<br />
Doing it<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nicola Bongard<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong><br />
Andreas Steinhöfel; 3 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: junges schauspiel am Deutschen Theater<br />
Göttingen, 2008<br />
Ben und die Miss tun es heimlich (weil sie seine<br />
Lehrerin ist). Jon findet Deborah eigentlich ganz<br />
nett und auf jeden Fall wahnsinnig anziehend.<br />
Aber: sie ist fett! (Ok, mindestens mollig.) Dino’s<br />
got the look – er „ist es einfach“. Keiner ist so lässig<br />
und sexy wie er. Doch Dino hat nur Augen <strong>für</strong><br />
Jackie. Jackie ist schön und klug – und lässt sich<br />
zwar mit ihm ein, ihn aber nicht ran (weshalb<br />
Dino es mit Zoe/Siobhan treibt).<br />
Melvin Burgess erzählt <strong>von</strong> den sexuellen Fantasien<br />
und Praktiken der Teenager in vollkommen<br />
überdeterminierter Redseligkeit. Nicola Bongard<br />
hat daraus einen schnellen Bühnentext entwickelt,<br />
der dem obsessiven Treiben der Hauptfiguren<br />
freien Lauf lässt: Sie sind ungestüm, (über)ängstlich<br />
und auftrumpfend, schüchtern und albern<br />
und meistens ganz schön ‚frauenverachtend’. Und<br />
sie wirken dabei oft freiwillig und unfreiwillig<br />
ausgesprochen komisch. Sympathie ist, schreibt<br />
Ivan Nagel, „Liebe Gottes zu den Leidenden und<br />
Liebe des Komikers zu seiner Bühnenfigur“. Und<br />
Burgess liebt seine Figuren wahrhaftig. So sehr,<br />
dass auch die Zuschauenden im Lauf des Stückes<br />
immer mehr sehen, hören und spüren, dass Ben,<br />
Jon, Dino, Jackie und Deb auf einer großen und<br />
schönen Suche sind: nach ihrer Form <strong>von</strong> Liebe<br />
und Körperlichkeit, Selbstachtung und Respekt.<br />
VALéRIE DAyRE<br />
C’est la vie, Lili<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nicola Bongard<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong><br />
Maja <strong>von</strong> Vogel ; 1 D - 2 H; ab 12 Jahren;<br />
UA: junges schauspiel am Deutschen Theater<br />
Göttingen, 2010<br />
Lili sagt, sie habe gleich gemerkt, dass etwas nicht<br />
stimmte. Ihre Eltern schauten sich auf dem Autobahnrastplatz<br />
die ganze Zeit so komisch an. Und<br />
dann haben sie Lili dort einfach ausgesetzt – wie<br />
einen Hund. Sind alleine weitergefahren, den drei<br />
Wochen Urlaub im Süden entgegen.<br />
Lili beginnt den Tagebuchbericht dieser Havarie<br />
am Dienstag, den 31. Juli. Sie beschreibt, wie sie<br />
sich auf dem Rastplatz einzurichten beginnt und<br />
welche Geschichten sie erfindet, um unentdeckt<br />
zu bleiben. Bis ihre Eltern am 24. August wiederkommen.<br />
Doch hier endet die Geschichte nicht.<br />
Denn im nächsten Moment liegt Lili am Strand,<br />
im Urlaub mit ihren Eltern und schreibt Tagebuch.<br />
Vermutlich.<br />
Die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte<br />
ist ein bekanntes Stilmittel. Doch Valérie Dayre<br />
46
„Was Schlimmeres als alt gibt’s doch gar nicht.“ (Doing it)<br />
junges theater<br />
wählt es mit gutem Grund: Denn durch das Spiel<br />
mit den Erzählebenen und -perspektiven gelingt<br />
ihr eine schmerzlich genaue Vollzugsgeschichte<br />
der Pubertät. Die 12-jährige Lili lebt in einem<br />
<strong>für</strong> sie präzedenzlosen Ausnahmezustand. Was<br />
früher als gegeben gelten konnte, ist heute plötzlich<br />
nicht mehr verlässlich, jede Aussage könnte<br />
zugleich auch eine Lüge sein. Wer ist denn Lili<br />
und wer sind die Menschen um sie herum, die,<br />
eben noch vertraut, plötzlich fremd geworden<br />
sind? Könnten sie im nächsten Moment einfach<br />
verschwinden?<br />
„Was, zu guter Letzt, ist eigentlich das Leben?<br />
Die Autorin hat klug die klare Antwort darauf<br />
verweigert und dem Nachdenken darüber viel<br />
Raum gelassen.“ (DEUTSCHLANDFUNK)<br />
Das Buch erscheint unter dem Titel „Lilis<br />
Leben eben“ im Carlsen <strong>Verlag</strong> und erhielt<br />
den Deutschen Jugendliteraturpreis 2006<br />
ZORAN DRVENKAR<br />
Die zweite Chance<br />
2 D - 2 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: Hans Otto Theater Potsdam, 2000<br />
Tess und Martin wurden als Teenager <strong>von</strong> ihrem<br />
Vater aus dem Haus geworfen. Tess, weil sie<br />
Frauen liebt und Martin, weil er, der „Schwächling“,<br />
den Ernst des Lebens kennen lernen solle.<br />
Nach dem plötzlichen Tod des Vaters treffen beide<br />
zum ersten Mal wieder im Elternhaus zusammen.<br />
Tess, voller ungelöster Wut auf den Alten<br />
– und reichlich betrunken – klaut nachts seine<br />
Leiche aus dem Bestattungsinstitut. Sie „setzt“ ihn<br />
sich gegenüber an den Tisch und beginnt ein Gespräch<br />
über die Vergangenheit. Eine alberne Kindergeschichte<br />
fällt ihr ein, die der Vater oft erzählt<br />
hat: Über einen Zauberer, der seinen toten Freund<br />
mit Hilfe einer Zauberlinse wieder ins Leben holt.<br />
Tess probiert es. Es funktioniert. Leider – denn<br />
der Alte ist wieder ganz er selbst. Mit Tricks und<br />
Manipulationen versucht er, seiner Familie eine<br />
zweite Chance abzuluchsen. Wenn nur einer ihm<br />
die Stimme gäbe, dann dürfte er ins Leben zurück.<br />
Im Verlauf der makabren und sarkastischen<br />
Auseinandersetzung über die Familiengeschichte,<br />
emanzipieren sich Tess und Martin ein zweites<br />
Mal – das ist ihre Chance.<br />
Traumpaar<br />
Theaterstück in 8 Szenen; 4 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: Theater an der Parkaue, Berlin, 2006<br />
Der 15-jährige Ricki wohnt mit der attraktiven<br />
Cindy auf dem elterlichen Dachboden. Nur bei<br />
ihr fühlt er sich geborgen. Sie wird ihn auch<br />
nicht verlassen, wie seine Mutter, die die Familie<br />
mit einem Scheidungskrieg überzogen hat, denn<br />
seine „große Liebe“ ist eine Schaufensterpuppe.<br />
Und obwohl Cindy die einzige zu sein scheint,<br />
die weiß, was Liebe bedeutet, wird sich Ricki am<br />
Schluss des Stückes der Realität stellen und Cindy<br />
allein zurücklassen.<br />
„Der Autor schafft hier absurde und zugleich<br />
alltägliche Figuren, überraschend verstrickt in ein<br />
komplexes Gebilde <strong>von</strong> Verbindungen, Beziehungen<br />
und Freundschaften. Die Themen der<br />
Partnerwahl, der Bewältigung <strong>von</strong> gescheiterten<br />
Liebesbeziehungen und der Neuorientierung<br />
werden humorvoll und leicht erzählt, ohne dabei<br />
bagatellisiert zu werden.“ (Aus der BEGRÜNDUNG<br />
DER JURY des Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreises<br />
2004)<br />
Gewinner des Münchner<br />
Jugend-Dramatikerpreises 2000<br />
2. Platz des Baden Württembergischen<br />
Jugendtheaterpreises 2004<br />
Cengiz & Locke<br />
6 D - 12 H; ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater,<br />
Berlin, 2006; geeigneet <strong>für</strong> Jugendclub<br />
Cengiz schießt aus dem Auto heraus. Wegen der<br />
Yugos. Auf die Yugos. Mit denen seine Clique im<br />
Bandenkrieg ist – das ist schon immer so gewesen.<br />
Locke ist im Auto mit dabei, wie immer. Die<br />
beiden sind unzertrennlich, auf ihre Weise jedenfalls.<br />
Beide wollen auf dem Kiez ihr beschissenes<br />
Zuhause vergessen. Und sie wollen cool sein, auf<br />
jeden Fall und um jeden Preis. Aber die Schüsse<br />
gingen zu weit. Die feindlichen Linien werden<br />
unscharf. Wer hat schließlich Jasmin getötet, die<br />
einzige Zeugin? Alle jagen Cengiz. Und Locke beweist<br />
seine Freundschaft. Am Ende werden sich<br />
die beiden entscheiden müssen, auf welcher Seite<br />
sie stehen. Seite an Seite.<br />
Die Inszenierung des Stücks <strong>von</strong> Frank<br />
Panhans <strong>für</strong> das GRIPS Theater erhielt den<br />
FAUST 2007 <strong>für</strong> die beste Regie im Kinder- und<br />
Jugendtheater<br />
MAx EIPP<br />
MARK MONHEIM<br />
Alles Isy<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Alice Quadflieg;<br />
2 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Es könnte ein perfekter Sommer sein <strong>für</strong> Jonas,<br />
Isy, Martin, Lenny und Nora. Die Sonne scheint,<br />
die Stimmung ist gut. Lenny ist vielleicht etwas<br />
schräg drauf, aber er bringt Stimmung in die<br />
Clique. Nora besorgt den Stoff aus der Apotheke<br />
ihrer Eltern. Jonas flirtet mit Isy - und Isy ist einfach<br />
sexy. Es könnte auch die perfekte Party sein<br />
in jenem Sommer: gute Musik, enge Tänze. Doch<br />
dann nimmt Isy ein paar Pillen zu viel und die<br />
Situation gerät völlig außer Kontrolle... Das ist das<br />
Ende des perfekten Sommers. Nach dieser Nacht<br />
werden die Jungs einander zu misstrauischen<br />
Feinden, wird Nora zur Erpresserin und Isy zieht<br />
sich völlig zurück. Jonas aber muss damit leben,<br />
dass ein einziger Augenblick alles zerstören kann<br />
und er hat Schuld daran.<br />
KATJA HENSEL<br />
vampiru<br />
2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: Kresch Theater; Krefeld, 2008<br />
Mit leerem Tank stranden Fischkopf, Lope, Kiki<br />
und Wolfram an einer verlassenen Grenzstation<br />
am Rande Rumäniens. Mitten in der Nacht waren<br />
sie aufgebrochen, um einen sagenhaften Onkel zu<br />
suchen, der angeblich Koch im Schloss des Grafen<br />
Dracula sei. Nun hängen sie in diesem Niemandsland<br />
fest, keine Tankstelle weit und breit, nur ein<br />
breiter Fluss, eine gottverlassene Landschaft und<br />
einige seltsame Gestalten. In diesem Zwischenreich<br />
kommt vieles zu Tage, Gefühle brechen auf<br />
oder versiegen, nie Gesagtes wird ausgesprochen.<br />
Die vier lieben einander und beleidigen sich,<br />
spielen ihre Rollen und reizen sie aus, sie bewegen<br />
sich zwischen Vergangenheit und Zukunft,<br />
versuchen Wege zu beschreiten zwischen ihren<br />
Wunschträumen und der Realität ihres Lebens.<br />
An der Grenze zum Erwachsenwerden wird ihnen<br />
diese fremde Grenze zu einem sonderbaren<br />
Zuhause.<br />
Kopf oder Zahl<br />
2 H; ab 14 Jahren; UA: Nationaltheater<br />
Nikosia, Zypern und Theater an der Parkaue,<br />
Berlin, 2009; Auftragswerk des Theater an<br />
der Parkaue in Kooperation mit THOC/Staatstheater<br />
Zypern<br />
Christopher war einige Wochen im Jugendarrest<br />
– nicht an der Nordsee, wie er seiner neuen Klasse<br />
weismachen will. Er hat einen Jungen brutal<br />
zusammengeschlagen. Doch nun will er es besser<br />
machen, besser werden. Er strengt sich an und<br />
sagt sich <strong>von</strong> seinen ehemaligen Freunden los.<br />
Das friedliche, vorurteils- und gewaltfreie Miteinander<br />
der Kulturen wird sein neues Ideal. Doch<br />
seine Vergangenheit bestimmt mehr und mehr<br />
die Gegenwart. Die Angriffe seiner alten Freunde<br />
und neuen Klassenkameraden versucht Christopher<br />
zunächst zu ignorieren, er will stark bleiben.<br />
Nicht so jedoch sein Alter Ego, der Andere. Er provoziert,<br />
kommentiert, sabotiert – und so liefern<br />
sich die beiden Teile einer Person einen zähen, anstrengenden<br />
Kampf: Kopf oder Zahl, die Zukunft<br />
steht in jedem Moment auf der Kippe.<br />
Katja Hensel untersuchte in der Vorbereitung<br />
ihres Stückes mit Schülern aus 7. <strong>bis</strong> 9. Klassen in<br />
Berlin und in Nikosia auf Zypern die Perspektiven<br />
<strong>von</strong> Jugendlichen auf Gewalt: Wie wird aus einer<br />
abfälligen Bemerkung ein Schlag ins Gesicht und<br />
aus diesem Schlag eine Prügelorgie? Wie sieht Gewalt<br />
aus, wenn sie eskaliert? Wie wird sie eingeübt,<br />
praktiziert, weitergegeben?<br />
„Von Vorurteilen und dem inneren wie äußeren<br />
Kampf, der durch Vorurteile entsteht – handelt also<br />
dieses ebenso gut durchdachte wie anspruchsvolle<br />
Stück. Und Autorin Katja Hensel ist nicht zimperlich.<br />
Sie legt ihrem Protagonisten so einige Sprüche<br />
in den Mund, die auf der Straße provozieren<br />
können – und es im Theater auch tun. Da kriegt<br />
jede Bevölkerungsgruppe ihr Fett weg – und an<br />
solchen Stellen wird das Stück interaktiv, das junge<br />
Publikum reagiert empört (…) Das Theater an der<br />
Parkaue (…) will im positiven Sinne „aufregen“ und<br />
ein Stück Lebensrealität der Jugendlichen direkt auf<br />
die Bühne holen, kein einfaches Unterfangen, aber<br />
mit „Kopf oder Zahl“ gelingt das.“ (RBB INFO)<br />
47
junges theater<br />
WALTER KOHL<br />
Talfahrt<br />
2 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Theater<br />
der Figur, Nenzing, 2007<br />
Ein Berghotel im Winter: Skiurlaubsparadies <strong>für</strong><br />
die einen, monotone Maloche <strong>für</strong> die anderen.<br />
Im Aufenthaltsraum des Personals schlagen drei<br />
Menschen die Zeit tot: Waltraud alias „Dubby<br />
Dot“, Serviererin aus dem ehemaligen deutschen<br />
Osten, die <strong>von</strong> einer eigenen Bar träumt; Klara, genannt<br />
„Claire“, die Tochter aus reichem Haus, die<br />
nur ein Praktikum machen will; und der schwarze<br />
Tellerwäscher David, der aus Afrika geflohen ist.<br />
Dubby liebt David. Die beiden haben sich <strong>für</strong> alle<br />
Fälle den Schlüssel zur Seilbahn besorgt, sollten<br />
sie es irgendwann nicht mehr aushalten auf dem<br />
Berg. Die sorglose Claire weiß nichts <strong>von</strong> gescheiterten<br />
Lebensplänen, sie will nur raus aus ihrem<br />
Dorf. Sie trinkt und flirtet und verführt David, der<br />
so gerne noch einmal an etwas glauben möchte,<br />
und sei es nur daran, dass sie es ernst mit ihm<br />
meint. Als Dubby Dot die beiden aus Eifersucht<br />
provoziert, setzt sie eine Katastrophe in Gang.<br />
Mit seiner charakteristischen kargen Präzision<br />
portraitiert Walter Kohl eine Generation, der<br />
scheinbar alle Möglichkeiten offen stehen. Wer<br />
nur mobil und flexibel genug ist, der kann es<br />
schaffen, das ist öffentlicher Konsens. Doch der<br />
Tellerwäscher bleibt in diesem Stück nur Tellerwäscher.<br />
Und allein.<br />
ritzen<br />
1 D; ab 14 Jahren; UA: Theater Greifswald, 2002<br />
„Fritzi, 14 Jahre, sitzt vor einem Computer und<br />
tauscht mit einem Chat-Partner pornographische<br />
E-Mails aus. Wenn sie auf dessen Antwort wartet,<br />
geht sie ein paar Schritte hinüber zu einer Web-<br />
Kamera. Ganz nah tritt sie an das Objektiv heran,<br />
setzt ein Messer an den Unterarm und – ritsch –<br />
schneidet sich mit einem schnellen Schnitt die Haut<br />
auf; die Kamera überträgt die Szene ins Internet.<br />
Die Zuschauer halten den Atem an, sie verfolgen<br />
die Szene live auf einer großen Bühnenleinwand.<br />
„Noch nie jemand ritzen gesehen?“, fragt Fritzi<br />
cool.“ (DIE ZEIT)<br />
„Geht am besten mit dem Stanley-Messer... Bic-Rasierer<br />
ist das zweitbeste... Es tut nicht weh. Spürst<br />
du nichts. Ein kleiner Ritsch, und rot <strong>bis</strong>t du.<br />
Nein, stimmt nicht. Tut schon weh. Soll ja wehtun.<br />
Weißt erst, dass es dich gibt, wenn du spürst.<br />
Tut gut, wenn es wehtut…“.<br />
Wanted: Lili<br />
2 H; ab 10 Jahren, frei zur UA<br />
„Wanted: Lili“ steht auf den Zetteln, die der Sohn<br />
im ganzen Ort an die Bäume pinnt. Und mit Lili<br />
sucht er seine Erinnerung an die Zeit, in der die<br />
Familie noch zusammen war. Er will wissen, warum<br />
er verlassen worden ist, weshalb seine Eltern<br />
über ihn entscheiden konnten. Mit verzweifelten<br />
Provokationen versucht der Sohn, den Vater zum<br />
Sprechen zu zwingen. Zu einem Eingeständnis,<br />
mit dem das weitere Zusammenleben vielleicht<br />
möglich sein würde. Der Junge ist traurig, desorientiert<br />
und voller Aggression gegen sich und den<br />
Vater. Aber er will seine Suche nicht aufgeben.<br />
Wer Lili ist? Auf jeden Fall ist sie ein Teil <strong>von</strong> ihm.<br />
JONA MANOW<br />
Irgendein Spiel<br />
3 D - 2 H; ab 14 Jahren; auch <strong>für</strong><br />
Jugendclub geeignet; frei zur UA<br />
Klassenfahrt: ‚kein‘ Alkohol, da<strong>für</strong> Gemeinschaftsspiele<br />
… Franz, Ludwig, Antonia, Johanna<br />
und Amadea sind irgendwie in eine Gruppe eingeteilt<br />
worden, sind irgendwie auch befreundet.<br />
Aber weder wissen sie genau, worin das Spiel<br />
eigentlich besteht, noch – so zeigt es sich – kennen<br />
sie einander gut genug. Auf dem imaginären<br />
Spielbrett kommen sie einander näher, entfernen<br />
sich, kreuzen, küssen und überwerfen sie sich. Sie<br />
spielen ihre Rollen und mit ihren Motiven – der<br />
Abgeklärte, der Einsame, die Hingebungsvolle,<br />
die Nüchterne, die Unnahbare. Nach und nach<br />
wird deutlich, dass man in der Liebe alles zugleich<br />
sein darf, vielleicht sein muss.<br />
Jona Manow lässt seine jugendlichen Figuren<br />
offen und manchmal fast ungeschützt miteinander<br />
sprechen. Es sind liebenswürdige junge Menschen,<br />
die im Großen und Ganzen darauf achten,<br />
freundlich miteinander umzugehen. Keine<br />
‚Typen‘ also, sondern junge Menschen, die aufwachsen<br />
in einer Welt, in der scheinbar alles möglich<br />
ist und jede Identität gewählt und verhandelt<br />
werden kann. Damit aber ist das Spiel noch lange<br />
nicht gewonnen, denn Selbstzweifel und Maskerade<br />
sind die Kehrseiten dieses Gewinns. Und die<br />
Liebe ist noch immer das Spiel, in dem es nicht<br />
darum vampiru: geht, Kresch die Theater, meisten Krefeld Trümpfe © Eike auf Rolle der Hand<br />
zu haben, sondern darum, wie wir einander die<br />
Hand reichen können: „Hold my hand, Chuck“,<br />
sagte Lucy einst zu Charlie Brown.<br />
PER NILSSON<br />
So lonely<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Michael Müller<br />
nach der Übersetzung ins Deutsche <strong>von</strong> Birgitta<br />
Kicherer; 1 D - 1 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater, Berlin, 2011<br />
Die erste Einstellung: Es ist Samstagabend; ein<br />
Junge sitzt allein in einer Wohnung vor einer<br />
Reihe <strong>von</strong> Gegenständen, neben ihm steht ein<br />
schweigendes Telefon. So beginnt die Erzählung<br />
einer Liebe, einer unglücklichen Liebe. Station <strong>für</strong><br />
Station lässt der Junge sie Revue passieren – als<br />
drehe er tatsächlich einen Film. Jedes Ereignis<br />
wird in der Kameraeinstellung schmerzhaft deutlich<br />
– all die Andeutungen des Mädchens Ann-<br />
Katrin zum Beispiel, die er so gerne überhören<br />
wollte. Ann-Katrin, die er Herztrost nennt, seine<br />
erste Liebe! Mit der er seine erste Nacht erlebt hat,<br />
der keine weiteren folgen sollten, weil Ann-Katrin<br />
es eigentlich schon <strong>von</strong> Anfang an gesagt hat. Der<br />
Junge zerstört nacheinander alles, was ihn mit<br />
dem Mädchen verbindet, alle. Am Ende der Reihe<br />
stehen die blauen Tabletten, die er schlucken<br />
wird, damit sie sehen soll, wie sehr er sie geliebt<br />
hat. Zoom: das Telefon schweigt noch immer.<br />
„So lonely“ ist das Drehbuch einer ersten großen<br />
und jungen Liebe. Die beiden Hauptfiguren sind<br />
überhaupt nicht cool oder abgeklärt, ebenso wenig<br />
ist es ihre Sprache. Der Junge trägt sein Herz<br />
auf der Zunge und in der offenen Hand zugleich.<br />
Er zitiert nicht nur ohne Scheu seine eigenen<br />
Gedichte, sondern verschweigt überhaupt keine<br />
einzige der scheinbaren Peinlichkeiten, die uns<br />
plötzlich unterlaufen, wenn wir ganz unerfahren<br />
mitten in die großen Gefühle geraten. „So lonely“<br />
ist also im besten Sinne ein ‚untypisches‘ Jugendstück;<br />
es handelt nicht <strong>von</strong> Gewalt oder misslingender<br />
Ichwerdung. Es handelt <strong>von</strong> der Liebe<br />
und der Suche nach des Herzens Trost.<br />
„Mit großem Verständnis <strong>für</strong> die Ängste und Sehnsüchte<br />
Jugendlicher wird hier Theater betrieben,<br />
das zu jeder Zeit seine Figuren ernst und in Schutz<br />
nimmt und doch die nötige Leichtigkeit im Spiel nie<br />
vermissen lässt.“ (JURYBEGRÜNDUNG DES IKARUS)<br />
Deutscher Jugendliteraturpreis 1997<br />
IKARUS 2011 <strong>für</strong> die beste Jugendtheaterproduktion<br />
in Berlin<br />
MEG ROSOFF<br />
Just in Case<br />
Aus dem Englischen <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet<br />
<strong>von</strong> Stefan Schroeder; 2 D - 3 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: Junges Schauspiel am Deutschen Theater<br />
Göttingen, 2009<br />
Was wäre, wenn wir nur einen Wimpernschlag<br />
<strong>von</strong> der Katastrophe entfernt wären? Als David<br />
Case seinen kleinen Bruder im letzten Augenblick<br />
vor dem Sturz aus dem Fenster retten kann, gerät<br />
sein Leben aus den Fugen. Das Schicksal hat ein<br />
Auge auf ihn geworfen, das spürt er genau. Wie<br />
aber kann man dem eigenen Schicksal entkommen?<br />
David geht in Deckung: er ändert seinen<br />
Namen in Justin - Justin Case. Er trägt <strong>von</strong> nun<br />
an seltsame Klamotten, die das noch seltsamere<br />
Mädchen Agnes <strong>für</strong> ihn aussucht. Er erfindet sich<br />
einen Windhund, zur Sicherheit. Und dann beginnt<br />
Justin zu laufen, in der Hoffnung, schneller<br />
sein zu können als all die tödlichen Gefahren, die<br />
auf ihn lauern. Wenn aber, wie sein Freund Peter<br />
sagt, Wissenschaft oft schon <strong>von</strong> einer falschen<br />
Grundannahme ausgeht, dann könnte es gut sein,<br />
dass er dabei dem Schicksal geradewegs in die<br />
Arme läuft. Und das erwartet ihn ganz ruhig mit<br />
der größtmöglichen Explosion.<br />
„Mit schwarzem Humor, aber voller Wohlwollen<br />
ihren Figuren gegenüber, erzählt Meg Rosoff<br />
vom Drama des Erwachsenwerdens und der Suche<br />
nach Identität. (...) Die Autorin verhält sich<br />
wie das Schicksal: Sie ist unberechenbar, ruppig,<br />
manchmal zynisch und manchmal zärtlich, sie<br />
opfert schon mal einen Radfahrer oder lässt einen<br />
Modedesigner über die Klinge springen. Und sie<br />
beherrscht das Timing. Wenn sie das Schicksal<br />
sagen lässt:<br />
„Jeder Komiker, Tennisspieler oder Koch kann es<br />
bestätigen: Entscheidend ist immer der richtige<br />
48
junges theater<br />
Just in Case: Landestheater Coburg © Henning Rosenbusch<br />
49
junges theater<br />
Zeitpunkt“, darf man ergänzen: Meg Rosoff weiß<br />
das ebenso.“ (DIE ZEIT)<br />
Das Buch erscheint im Carlsen <strong>Verlag</strong> unter<br />
dem Titel „Was wäre wenn“ und hat 2008<br />
Deutschen Jugendliteraturpreis 2008 gewonnen.<br />
JANA SCHEERER<br />
Mein innerer Elvis<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Nicola Bongard;<br />
3 D - 3 H; ab 13 Jahren; UA: Junges Theater<br />
am Deutschen Theater Göttingen, 08.10.2011<br />
(Regie: Joachim <strong>von</strong> Burchardt)<br />
Antje Schröder ist 15 und hört am liebsten Elvis.<br />
Sie ist außerdem überzeugt da<strong>von</strong>, dass Elvis<br />
noch lebt und ihr größter Wunsch wäre es, im Urlaub<br />
nach Memphis zu fahren. Doch ihre Familie<br />
möchte lieber nach Pittsburg, um dort Nelly abzuholen,<br />
die ehemalige Austauschschülerin, mit der<br />
Antje in tiefer, gegenseitiger Abneigung verbunden<br />
ist. Nelly nutzt die erstbeste Gelegenheit, um<br />
sich aus dem Staub zu machen und während Familie<br />
Schröder sie noch hektisch sucht, fasst auch<br />
Antje einen Entschluss: Sie wird beim Elvis-Contest<br />
am 16. August antreten! Sie holt Nelly ein und<br />
gemeinsam schnorren sie sich tatsächlich durch<br />
<strong>bis</strong> Graceland.<br />
Bis hierhin wäre „Mein innerer Elvis“ ein humorvolles<br />
Roadmovie <strong>für</strong> die Bühne mit skurrilen Figuren,<br />
einem imaginären Elvis und der Gelegenheit,<br />
mal wieder die Hits des King zu hören. Doch<br />
die Reise der beiden Mädchen ist auch ein Weg<br />
zur Selbstaufklärung. Antje sieht sich plötzlich<br />
im Spiegel der Anderen und sieht ihrerseits mit<br />
neuem Blick auf ihre Mitmenschen. Sie beginnt,<br />
sich mit Nelly zu vergleichen und der Vergleich<br />
scheint nicht günstig auszufallen: sie findet sich<br />
zu dick, zu unansehnlich, sie hat eigentlich keine<br />
Freunde und ihre Eltern streiten sich ein <strong>bis</strong>schen<br />
zu häufig. Mit jeder Erkenntnis aber, mit jeder<br />
Aufgabe, die sich den Mädchen auf ihrer Reise<br />
stellt und jeder neuen Begegnung, lernt Antje zu<br />
unterscheiden, was ihr wichtig ist im Leben, wie<br />
sie sein möchte und worauf sie gerne verzichten<br />
kann. Am Ende, in Graceland, ist Antje auch bei<br />
sich angekommen: Elvis lebt! Antje auch!<br />
„Und das alles mit einem so präzisen Maß<br />
aus Witz und Ernsthaftigkeit, dass es nie zur einen<br />
oder anderen Seite kippt. Ein grandioses Stück!“<br />
(GÖTTINGER TAGBLATT)<br />
REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI<br />
Sex vor allem<br />
2 D - 1 H; ab 13 Jahren; frei zur UA<br />
Sana hat sturmfreie Bude und lädt Micha zu sich<br />
ein. Doch die beiden fühlen sich nicht ganz behaglich<br />
in dieser Situation: Sie sind zu alt, um<br />
nicht zu wissen, was ein Junge und ein Mädchen<br />
allein zu Hause tun könnten (oder gar sollten?)<br />
und zu jung, um es wirklich tun zu können und<br />
zu wollen. So albern sie herum, halb ernst, halb<br />
im Spaß, sie reizen einander, sind verschämt und<br />
zu offensiv zugleich. Was sie beide aus ihren Elternhäusern<br />
kennen, lässt sie nicht gerade große<br />
Hoffnungen in das Gelingen wahrer Liebe setzen.<br />
Darin verstehen sie einander, genau darin gründet<br />
sich aber auch ihre Unfähigkeit, dem anderen<br />
unbelastet sagen zu können, was sie empfinden.<br />
Als ihr das Spiel schließlich zu nahe geht, weiß<br />
Sana sich nicht mehr anders zu helfen, als sich<br />
in einer Übersprungsreaktion einfach totzustellen.<br />
Micha hat einen Moment lang wirklich Angst<br />
um sie und es ist das erste Mal, dass er ein Gefühl<br />
nicht mehr in jugendlich abgeklärter Manier beherrschen<br />
kann. Das stürzt ihn in eine Krise.<br />
Aufklärung steht in diesem Stück also nicht <strong>für</strong><br />
die mehr oder weniger hilflosen Versuche der<br />
Eltern, ihren Kindern den Umgang mit Sex zu<br />
erklären. Sondern <strong>für</strong> die Selbstaufklärung dieser<br />
beiden jungen Menschen, die lernen, ihren Gefühlen<br />
zu trauen, sie auszusprechen, zu reflektieren<br />
und sich selbst in Beziehung zu ihrem Gegenüber<br />
setzen zu können. Sana und Micha gelingt es,<br />
am Ende aus dem Spiel Ernst werden zu lassen,<br />
ohne das Spielerische darüber zu verlieren - „das<br />
könnte Liebe sein“.<br />
Vier<br />
3 D - 2 H (Doppelbesetzungen);<br />
ab 14 Jahren; frei zur UA<br />
Der Postmoderne zufolge sollen wir unsere<br />
Identität(en) selbstbestimmt bilden und behaupten<br />
können; natürlich nur, solange wir uns dabei<br />
nicht zu weit vom gesellschaftlichen und medial<br />
vielfach vermittelten Imperativ entfernen: Sei erfolgreich<br />
und beliebt und sei dabei einfach ‚ganz<br />
du selbst‘. Was aber, wenn man keine Freunde<br />
hat, man nicht ‚geliked’ ist? Was, wenn man nicht<br />
um jeden Preis schön und cool sein will (oder<br />
kann)? Und wie weit würden wir gehen, um zum<br />
gewünschten Ziel zu kommen?<br />
Die vier Miniaturen – „Dschungelbus“, „Die Coolen“,<br />
„La-Bell-o“ und „Enemybook“ – werfen kurze<br />
Schlaglichter auf die Frage, wie junge Menschen<br />
den Spagat zwischen Realität und medialen Vorbildern<br />
zu meistern versuchen. Die Autorin zeigt, wie<br />
Vermittlung und Verortung gelingen können, aber<br />
auch, wie sie daran scheitern (müssen). Die einzelnen<br />
Teile können <strong>für</strong> sich bestehen oder in Reihung<br />
miteinander verbunden werden. Es ergeben<br />
sich zwar Verweise und Figurenkonstellationen,<br />
aber bewusst keine fixen Identitäten der Figuren.<br />
Das Stück ist auch geeignet <strong>für</strong> Aufführungen im<br />
Jungendclub und in Theaterkursen.<br />
ELISABETH ZÖLLER<br />
BRIGITTE KOLLOCH<br />
Bis ans Limit<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong><br />
Rainer Hertwig; 1 H; ab 14 Jahren;<br />
UA: Neue Bühne Senftenberg, 2011<br />
Es fing an mit ein paar langweiligen Abenden:<br />
Florian, allein zu Haus… Also erst mal ein, zwei<br />
Biere oder Wodka mit Brause und rumhängen<br />
mit den coolen Typen, die er neulich in der Bar<br />
getroffen hat. Die Schule wird immer ätzender,<br />
die Eltern werden immer fremder. Und Florian<br />
ist immer noch alleine. Er kann sich nicht mehr<br />
verständigen und wird folgerichtig auch nicht<br />
mehr verstanden. Aber im Wein liegt Wahrheit,<br />
sagt man ja. Also trinken. Und trinken, um das<br />
Trinken zu vergessen, zu ertragen. Florian trinkt<br />
<strong>bis</strong> ans Limit und darüber hinaus. Als er nicht nur<br />
sein eigenes, sondern das Leben seiner großen<br />
Liebe Hanna riskiert hat, zieht er die Konsequenz.<br />
Die sorgfältig recherchierte, glaubwürdige Geschichte<br />
eines ganz einfachen Abstiegs in die<br />
Sucht wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Florian<br />
springt in der Erzählung zwischen den vergangenen<br />
Ereignissen und dem Alltag in der<br />
Entzugsklinik. Es ist hart, anstrengend und im<br />
wahrsten Sinne ernüchternd, nicht mehr zur Flasche,<br />
sondern wieder zu Worten zu greifen. Die<br />
Sprache wirkt fragil und brüchig, so wie Florians<br />
neue Identität. Die Rückfallquote bei Drogenabhängigkeit<br />
beträgt 50%, sagt der Arzt. 50%ige<br />
Chance, sagt Florian – gar nicht so schlecht.<br />
„ Ich schrieb zwölf Briefe<br />
an Herztrost. Zwölf<br />
lange Briefe schrieb ich.<br />
Als Antwort bekam<br />
ich eine einzige<br />
Ansichtskarte.“<br />
(So lonely)<br />
50
Mein innerer Elvis: Deutsches Theater in Göttingen © Isabel Winarsch
Märchen<br />
KATJA KANDEL<br />
Das kalte Herz<br />
Nach dem Märchen <strong>von</strong> Wilhelm Hauff<br />
1 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Theater im Zentrum,<br />
Stuttgart, 1999<br />
INGE LEUDESDORFF<br />
König Drosselbart<br />
Märchen nach den Brüdern Grimm<br />
4 D - 10 H; ab 4 Jahren; UA: Thalia-Theater,<br />
Hamburg<br />
Rumpelstilzchen<br />
Märchen nach den Brüdern Grimm<br />
3 D - 5 H; ab 4 Jahren; UA: Thalia-Theater,<br />
Hamburg<br />
JAMES KRüSS<br />
Das Hemd des Glücklichen<br />
1 D - 3 H; ab 6 Jahren<br />
Der fette, faule König eines Märchenlandes ist<br />
seit langem krank. Ein Wunderdoktor verrät ihm,<br />
wie er gesund werden kann: Nur das Hemd eines<br />
Glücklichen kann ihn heilen. Der König schickt<br />
seine Diener aus, muss aber erfahren, dass es in<br />
seinem Lande keine wirklich glücklichen Menschen<br />
gibt. Also macht er sich selbst auf die Suche<br />
PAUL MAAR<br />
Der König in der Kiste<br />
3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Theater<br />
<strong>für</strong> Kinder, Hamburg<br />
In einem Königreich, irgendwo zwischen hohen<br />
Bergen, leben die Königsbrüder Hyazinth und<br />
Alabaster. Sie regieren ihr Land auf wunderbare<br />
Weise: Die Steuern werden abgeschafft, die Soldaten<br />
nachhause geschickt, die Freizeit wird genauso<br />
ernst genommen wie die Arbeit und den<br />
ganzen Tag wird gelacht und Musik gemacht.<br />
Eigentlich müsste dieses Leben doch jedem gefallen!<br />
Dennoch versucht der phantasie- und humorlose<br />
Oberhofmeister den glücklichen Zuständen<br />
ein Ende zu setzen.<br />
Das Wasser des Lebens oder<br />
Die Geschichte <strong>von</strong> Nanna und Elisabeth<br />
2 D - 1 H; ab 8 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Würzburg, 1986<br />
Nanna und Elisabeth sind zwei Mädchen mit<br />
unterschiedlichen Temperamenten. Die eine ist<br />
behutsam und bedächtig, die andere heftig und<br />
ungestüm. Auf diese beiden trifft nun ein Junge,<br />
der beide Wesenszüge in sich trägt. Die drei ziehen<br />
zusammen los, um das Wasser des Lebens zu<br />
finden. Denn wer dieses Wasser trinkt, der wird<br />
nicht älter.<br />
Ein Stück über die Möglichkeiten, das Leben auf<br />
viele verschiedene Weisen zu gestalten.<br />
Der verborgene Schatz<br />
Ein Märchen <strong>für</strong> 1 D - 2 H; ab 6 Jahren,<br />
frei zur UA; auch in einer Fassung <strong>für</strong> Amatuere<br />
erhältlich<br />
Der kleine Muhar hat einen sehnlichen Wunsch:<br />
Er möchte Jasmina heiraten, die schöne und stolze<br />
Tochter des reichsten Kaufmanns. Doch Muhar<br />
heißt nicht ohne Grund „der kleine Muhar“, er<br />
ist nur ein kleiner Händler mit einem kleinen<br />
Geschäft. Das einzige, was er Jasmina schenken<br />
kann, ist sein schönes Flötenspiel. Doch Jasmina<br />
lacht ihn nur aus. Verzweifelt macht sich der kleine<br />
Muhar am nächsten Tag auf, um einen Schatz<br />
zu suchen, der ihn endlich reich genug <strong>für</strong> die<br />
Hochzeit machen soll.<br />
Ein Märchen über die Suche nach dem Glück, das<br />
nicht mit Gold und Silber aufzuwiegen ist.<br />
PAUL MAAR<br />
MAURO GUINDANI<br />
Die Reise durch das Schweigen<br />
3 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische<br />
Landesbühne, Esslingen, 1983<br />
Die weiße Königin wird vor den Augen ihres<br />
kleinen Sohnes <strong>von</strong> der bösen Fee in einen tiefen<br />
Brunnen gezogen. Die Fee nimmt als Schwarze<br />
Königin den Platz neben dem König ein und<br />
raubt dem Prinzen die Sprache, damit er sie nicht<br />
verrät: Er soll nie sprechen und keinen Namen<br />
haben. An seinem vierzehnten Geburtstag macht<br />
sich der Prinz auf die Suche nach seiner Stimme.<br />
Es wird eine lange Reise voller Abenteuer.<br />
GERT RICHTER<br />
Dornröschen<br />
Märchen in 7 Bildern nach den Brüdern Grimm;<br />
4 D - 7 H; ab 4 Jahren; UA: Schleswig Holsteinisches<br />
Landestheater, Rendsburg, 1981<br />
Der fliegende Teppich<br />
Märchen in 6 Bildern nach den Geschichten<br />
aus 1001 Nacht; 2 D - 5 H; ab 6 Jahren<br />
Der gestiefelte Kater<br />
Märchen in 4 Bildern nach den<br />
Brüdern Grimm; 3 D - 6 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Bühnen der Landeshauptstadt Kiel<br />
Das Märchen vom Kalif Storch<br />
Märchen in 4 Bildern nach Wilhelm Hauff;<br />
2 D - 3 H; ab 6 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Hildesheim<br />
Der kleine Muck<br />
Märchen in 5 Bildern nach<br />
Wilhelm Hauff; 2 D - 7 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Hildesheim<br />
Schneeweißchen und Rosenrot<br />
Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern Grimm;<br />
Neufassung: 1981; 4 D - 5 H; ab 5 Jahren<br />
Das tapfere Schneiderlein<br />
Märchen in 4 Bildern nach den<br />
sBrüdern Grimm; 2 D - 7 H; ab 4 Jahren;<br />
UA: Stadttheater Hildesheim<br />
Tischlein deck dich<br />
Märchen in 3 Bildern nach den<br />
Brüdern Grimm; 3 D - 4 H; ab 6 Jahren<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
Aladin und die Wunderlampe<br />
Nach den Geschichten aus 1001 Nacht;<br />
2 D - 6 H; ab 7 Jahren; UA: Wuppertaler<br />
Kinder- und Jugendtheater, 1999<br />
„Theaterzauber im besten Sinne.“<br />
(WESTDEUTSCHE ZEITUNG)<br />
Die Schöne und das Tier<br />
frei nach Jeanne-Marie Leprince de Beaumont;<br />
Märchen; 4 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Wuppertaler<br />
Kinder- und Jugendtheater, 1998<br />
Diese neue Bearbeitung besticht besonders durch<br />
ihre witzige, an die Commedia dell’ Arte angelehnte<br />
temporeiche Rahmenhandlung.<br />
THEATER PFüTZE<br />
Bremer Stadtmusik – live!<br />
Valerie Laubenheimer, Christoph Gottwald<br />
und Ensemble Theater Pfütze nach den<br />
Brüdern Grimm; 2 D - 2 H; 4 Instrumente;<br />
ab 6 Jahren; UA: Theater Pfütze 2007<br />
Der Esel stinkt ein wenig. Der Hund hat eine Tasche<br />
voller Mokkabomboms – oder etwa nicht?!<br />
Die Katze spricht ein wenig holprig und sehr<br />
laaa-angsam. Und Frau Hahn ist <strong>von</strong> Kopf <strong>bis</strong><br />
Fuß ganz Diva. Alle sind ihren Bauern und dem<br />
sicheren Tod nur knapp entronnen und tun sich<br />
nun zusammen. Zu einer wilden Combo mit<br />
rhythmischer Begleitung (Hund), harmonischer<br />
Begleitung (Katze), melodischer Begleitung (Frau<br />
Hahn) und mit einem Instrument, das tropft<br />
(Esel). Wenn nur der Hunger nicht so groß wäre!<br />
So groß, dass sie sogar eine Räuberbande vom<br />
gedeckten Tisch verjagen. Und sich wegen der<br />
vermeintlichen Leckerei in Hunds Tasche ganz<br />
ordentlich streiten. Am Ende aber gibt es endlich<br />
„Tango, zwoa, drei!“.<br />
„ Niemand wird die<br />
Blumen sehen, die nur<br />
nachts gewachsen<br />
sind“ (Die Reise durch das Schweigen)<br />
52
Aufführungsrechte und Impressum<br />
Aufführungsrechte und Impressum<br />
Paul Maar/Der König in der Kiste: Fränkisches Theater Schloss Maßbach<br />
Aufführungsrechte<br />
Die Aufführungsrechte der in diesem<br />
Katalog angezeigten Werke liegen beim<br />
<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
Weitendorf GmbH<br />
Max-Brauer-Allee 34<br />
D - 22765 Hamburg<br />
Tel.: 0049 (0)40/607 909-916<br />
Fax: 0049 (0)40/607 909-616<br />
e-Mail: kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />
www.kindertheater.de<br />
www.schultheaterverlag.de<br />
International Rights:<br />
www.kindertheater.de/foreign-rights.html<br />
Bitte schicken Sie uns Ihre Textbuchbestellungen<br />
per E-Mail oder per Fax.<br />
Vielen Dank!<br />
Im internen Bereich unserer Homepage<br />
stehen die Texte zur Ansicht und zum<br />
Ausdruck zur Verfügung.<br />
Aufführungen eines Werkes sind nur nach<br />
vorheriger Genehmigung gestattet.<br />
Abbildungen<br />
Die Rechte an den Fotos liegen bei den<br />
Theatern, den Fotografinnen und Fotografen,<br />
den <strong>Verlag</strong>en und den Autorinnen und Autoren.<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen,<br />
die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben!<br />
Titelbild: „Krabat“; Ballett <strong>von</strong> Demis Volpi<br />
nach Otfried Preußler, Stuttgarter Ballett,<br />
Auf dem Bild, David Moore (Krabat),<br />
Marijn Rademaker (Meister),<br />
Foto: Stuttgarter Ballett,<br />
www.stuttgarter-ballett.de<br />
(Aufführungen Januar-März 2014)<br />
Vertretung <strong>für</strong> die Schweiz<br />
Theaterverlag Marabu<br />
Sempacherstrasse 12<br />
CH - 8032 Zürich<br />
Tel.: 00 41/44/382 24 27<br />
Fax: 00 41/44/382 06 96<br />
e-Mail: marabu-verlag@bluewin.ch<br />
Weitere Vertretungen im Ausland finden<br />
Sie auf www.kindertheater.de<br />
Impressum<br />
Geschäftsführung:<br />
Juliane Lachenmayer (-914), Julia Bielenberg,<br />
j.lachenmayer@vgo-kindertheater.de<br />
Lektorat und Schultheater:<br />
Nina Grunwald (-944)<br />
n.grunwald@vgo-kindertheater.de<br />
Sekretariat:<br />
Verena Dosch (-916)<br />
v.dosch@vgo-kindertheater.de<br />
Tantiemenabrechnungen:<br />
Elke Michalke (-932)<br />
e.michalke@vgo-kindertheater.de<br />
Redaktion<br />
Juliane Lachenmayer<br />
Grafisches Konzept & Gestaltung<br />
Ursula Peters, Hamburg<br />
uschi.peters@upgraphics.de<br />
You will find a list of available international rights on<br />
www.kindertheater.de/foreign-rights.html
Autorenregister<br />
Antretter, Miriam ................................................................... 12<br />
Arold, Marliese ...................................................................16, 21<br />
Bach, Tamara ............................................................................ 45<br />
Baeten, Lieve ............................................................................ 16<br />
Baltscheit, Martin ....................................7, 14, 16, 21, 45, 46<br />
Beagley, Lee .............................................................................. 43<br />
Beer, Hans de ......................................................................14, 16<br />
Boie, Kirsten ................................................................14, 21, 22<br />
Burgess, Melvin ....................................................................... 46<br />
Carroll, Lewis ......................................................................43, 44<br />
Cervantes de, Miguel ............................................................ 44<br />
Collodi, Carlo ............................................................................ 44<br />
Dayre, Valérie............................................................................ 46<br />
Drvenkar, Zoran .................................................... 7, 16, 22, 47<br />
Docampo, Valeria .................................................................... 30<br />
Dölling, Beate ........................................................................... 15<br />
Durian, Wolf ............................................................................. 22<br />
Eipp, Max ..............................................................................43, 47<br />
Ende, Michael .....................................................................16, 22<br />
Fessel, Karen-Susan ................................................................ 23<br />
Freund, Wieland ...................................................................... 23<br />
Friedrich, Joachim ................................................................... 23<br />
Fontane, Theodor ................................................................... 44<br />
Funke, Cornelia ....................................................16, 23, 24, 25<br />
Grahame, Kenneth ................................................................. 38<br />
Guindani, Mauro...............................................................25, 52<br />
Hach, Lena ................................................................................. 25<br />
Hawemann, Horst ................................................................. 25<br />
Held, Kurt ................................................................................... 26<br />
Hensel, Katja ...............................................................26, 43, 47<br />
Heiniger, Sibylle ...................................................................... 30<br />
Heinrich, Finn-Ole .................................................................. 26<br />
Hertwig, Rainer....................................................................... 26<br />
Hirth, Hannes ........................................................................... 43<br />
Hodgson Burnett, Frances .................................................. 13<br />
Hoffmann, E.T.A. .................................................................... 45<br />
Hugo, Victor .............................................................................. 45<br />
Jelden, Carolin .......................................................................... 26<br />
Jensen, Julius ............................................................................ 26<br />
Kandel, Katja ............................................................................ 52<br />
Kästner, Erich ................................................................7, 27, 28<br />
Kipling, Rudyard ..................................................................... 28<br />
Kirkegaard, Ole Lund ............................................................ 28<br />
Klischke, Thomas .......................................................................8<br />
Knister ........................................................................................ 33<br />
Könnecke, Ole .......................................................................... 17<br />
Köhler, Karen ........................................................................8, 28<br />
Kohl, Walter............................................................................... 48<br />
Kolloch, Brigitte ....................................................................... 50<br />
Krüss, James .................................................................14, 29, 52<br />
Kuijer, Guus ............................................................................... 29<br />
Kulot, Daniela ........................................................................... 17<br />
Lagerlöf, Selma ........................................................................ 44<br />
Lestrade, Agnès de.................................................................. 30<br />
Leudesdorff, Inge ................................................................... 52<br />
Leuenberger, Kathrin ............................................................ 30<br />
Limmer, Ulrich ......................................................................... 33<br />
Lindgren, Astrid ............................................17, 18, 30, 31, 32<br />
Lindgren-Enskog, Barbro .................................................... 18<br />
Linnenbaum, Sophie ................................................................8<br />
Lornsen, Boy ............................................................................. 32<br />
Ludwig, Volker ......................................................................... 28<br />
Lütje, Susanne .......................................................................... 13<br />
Maar, Paul ......................................................... 9, 15, 18, 32, 52<br />
Maar, Nele ................................................................................. 33<br />
Manow, Jona ............................................................................. 48<br />
Matter, Maritgen ..................................................................... 34<br />
Michels, Tilde ........................................................................... 18<br />
Monheim, Mark ...................................................................... 47<br />
Munck, Hedwig .................................................................18, 19<br />
Napp, Daniel ............................................................................. 19<br />
Naoura, Salah ........................................................................... 34<br />
Neff, Jürgen ............................................................................... 44<br />
Nilsson, Per ............................................................................... 48<br />
Nöstlinger, Christine ................................................19, 34, 35<br />
Nola, Jürgen .............................................................................. 44<br />
Nordqvist, Sven..........................................................15, 19, 20<br />
Opel-Götz, Susann ................................................................. 35<br />
Pelgrom, Els .............................................................................. 35<br />
Penquitt, Ulrich....................................................................... 35<br />
Popig, Jürgen ............................................................................ 44<br />
Pressler, Miriam ...................................................................... 35<br />
Preußler, Otfried .................................................13, 36, 37, 38<br />
Quadflieg, Alice ...........................................................9, 20, 38<br />
Rassmus, Jens ........................................................................... 20<br />
Reuter, Bjarne ........................................................................... 38<br />
Richers, Christiane .................................................................. 38<br />
Richter, Gert .............................................................................. 52<br />
Robinson, Barbara .................................................................. 39<br />
Romanelli, Serena .................................................................. 14<br />
Rosoff, Meg ................................................................................ 50<br />
Ruge, Simon und Desi ........................................................... 39<br />
Scheerer, Jana ........................................................................... 50<br />
Schidlowsky, Christian ...................................................33, 44<br />
Schildt, Corinna ....................................................................... 13<br />
Schiller, Friedrick .................................................................... 44<br />
Schroeder, Binette .................................................................. 15<br />
Schroeder, Stefan .........................................10, 20, 44, 45, 52<br />
Shakespeare, William ....................................................44, 45<br />
Siegrot, Anna ........................................................................... 43<br />
Staffelmayr, Flo ...................................................................... 10<br />
Steinhöfel, Andreas ............................................................... 39<br />
Strubel, Sepp ............................................................................ 34<br />
Stüting, Eva Maria ................................................................. 40<br />
Tetzner, Lisa ........................................................................40, 41<br />
Theater Pfütze ..................................................................25, 52<br />
Tornquist, Marit ...................................................................... 41<br />
Twain, Mark .............................................................................. 43<br />
Vendel, Edward van de ......................................................... 41<br />
Verne, Jules ............................................................................... 44<br />
Well, Christoph ........................................................................ 13<br />
Wieslander, Jujja und Tomas .............................................. 20<br />
Wolfradt, Jörg .......................................................................... 20<br />
youzbashi Dizaji, Reihaneh ...................................11, 41, 50<br />
Zöller, Elisabeth ....................................................................... 50<br />
54
Autorinnen und Autoren der Neuerscheinungen:<br />
Fotos: F. Staffelmayr: Christina Scherrer; S. Schroeder: Bettina Stoess; Z. Drvenkar: Corinna Bernburg; K. Boie: Uwe Toelle; M. Baltscheit: Sebastian Hoppe; O. Preußler: Francis Koenig;<br />
S. Nordqvist: Stephan Tell; A. Quadflieg: Andrej Sallwitz; P. Maar: Martin Timphus; Erich Kästner: Kaspar Plass; J. Krüss: Andreas Laible<br />
Flo Staffelmayr<br />
Stefan Schroeder<br />
Zoran Drvenkar<br />
Gert Richter<br />
Kirsten Boie<br />
Martin Baltscheit<br />
Otfried Preußler<br />
Sven Nordqvist<br />
Alice Quadflieg<br />
Miriam Antretter<br />
Thomas Klischke<br />
Sophie Linnenbaum<br />
Binette Schroeder<br />
Reihaneh youzbashi Dizaji<br />
Barbara Dölling<br />
Paul Maar<br />
Hans de Beer<br />
Karen Köhler<br />
Erich Kästner<br />
James Krüss<br />
55
„Kein anderer deutscher<br />
Kinderbuchverleger<br />
hat sich so um das <strong>Kindertheater</strong><br />
verdient gemacht<br />
wie Uwe Weitendorf.“<br />
Wolfgang Schneider, Nachruf auf Uwe Weitendorf,<br />
Fundevogel Dezember 1996<br />
<strong>Verlag</strong> <strong>für</strong> <strong>Kindertheater</strong><br />
Weitendorf GmbH<br />
Max-Brauer-Allee 34<br />
D-22765 Hamburg<br />
Telefon: 0049 (0)40/607 909-916<br />
Telefax: 0049 (0)40/607 909-616<br />
E-Mail<br />
kindertheater@vgo-kindertheater.de<br />
Website<br />
www.kindertheater.de<br />
www.schultheaterverlag.de