Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater
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Neue Stücke<br />
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blieb verschwunden... Doch heute bekommt Fiete einen Brief <strong>von</strong> Mortel,<br />
nach so langer Zeit! Mortel lädt ihn zu sich in die große Stadt ein.<br />
Und das „Landei“ Fiete macht sich tatsächlich auf die Reise. Aufregend<br />
ist es und ganz schön umtriebig in der Stadt, Fiete ist schier überwältigt.<br />
Schnell erkennen die alten Freunde, wie gern sie einander noch haben<br />
und so braucht Fiete nicht viele Überredungskünste, um Mortel auch<br />
umgekehrt zu sich aufs Land einzuladen. Nun reist Mortel in die entgegengesetzte<br />
Richtung – und auch <strong>für</strong> ihn ist die Fahrt schwieriger als er<br />
gedacht hätte. An ihrem Ziel warten nämlich nicht nur Fiete, sondern<br />
auch die größte Herausforderung seines Lebens auf ihn.<br />
Ein wunderbar anrührender Text über die unterschiedlichen Weisen,<br />
ein Leben zu führen. Das Unbekannte erscheint Mortel und Fiete sehr<br />
riskant, doch als sie sich darauf einlassen, wachsen beide über sich selbst<br />
hinaus – nur dieses Mal tun sie das gemeinsam.<br />
alice QUaDFlieG absolvierte 2004 das studium der schauspiel-Dramaturgie<br />
an der ludwigs-Maximilian-Universität München / Bayerischen theaterakademie<br />
august everding. Während des studiums arbeitete sie im prot,<br />
dem theater des freien Künstlers alexeij sagerer. nach ihrem abschluss folgten<br />
engagements an der landesbühne niedersachsen nord in Wilhelmshaven<br />
und später am nationaltheater Mannheim. seit 2009 ist alice Quadflieg<br />
freiberuflich tätig und lebt in Berlin.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Alice Quadflieg finden Sie auf S. 20, 35, 47<br />
„Selbständige Teigauslegungen<br />
sind hier<br />
streng verboten.“<br />
FLO STAFFELMAyR<br />
Pietro Pizzi<br />
Ein Stück Jugendtheater über Pietro, eine Pizza, einen Guru<br />
mit seiner Tiefkühltruhen-Gemeinschaft und eine unerlaubte Liebe<br />
3 Darsteller/innen; ab 14 Jahren; UA: Theater Ansicht bei Szene<br />
Bunte Wähne in Horn, 28. 09.2012 (Regie: Svetlana Schwin)<br />
„Pietro ist eine Pizza und Pietro hat Sehnsucht nach einer besseren Welt. Einer<br />
Welt, in der alle pro Sciutto sind und nicht nur ein paar Aktivisten. Einer Welt,<br />
in der nicht alle Muscheln mies sind. Einer Welt, in der Oliven nicht gekapert<br />
werden. Einer Welt in der Claudia Cardinale auch Päpstin werden kann. Doch<br />
mit diesen Anschauungen hat Pietro Pizzi in der Pizzeria seiner Eltern nicht<br />
sehr viele Freunde. Und deshalb. Ja deshalb verlässt Pietro eines Tages die<br />
Speisekarte, in der er gewohnt hat. Er verlässt die vielleicht beste Pizza der<br />
Stadt, seine Mama. Alles ist so neu <strong>für</strong> Pietro. Alles ist so aufregend. Schnell<br />
macht er eine neue Pikantschaft nach der anderen. Pietro ist auf der Suche.<br />
Und so kommt es. Pietro trifft Guguruzzo. Guguruzzo, der sich selbst als charismatische<br />
Führungspersönlichkeit bezeichnet, verspricht Pietro das ewige Leben<br />
und lädt ihn in seine Tiefkühltruhe ein. Dort hat Guguruzzo bereits einige<br />
Anhänger um sich sammeln können.<br />
Schon bald fühlt sich Pietro als vollkorniges Mitglied der Gruppe. Gemeinsam<br />
reiben sie Käse, zupfen sie Spinat, rupfen sie Pollo, schnitzen sie Zucchini, mit<br />
dem Ziel die perfekte Pizza zu schaffen. Es entstehen frostige Freundschaften<br />
und eine entflammte Liebe zu Margarita. Nur Tomaten und Käse. Womit die<br />
Probleme auch schon beginnen. Pietro und Margarita versuchen die Tiefkühltruhe<br />
zu verlassen, doch Guguruzzos Trattoristen stürzen sich auf sie. Es beginnt<br />
ein erbitterter Kampf. Eine abenteuerliche Flucht.“ (FLO STAFFELMAYR)<br />
Durch den skurrilen Transfer in eine „Pizzeria“ gelingt Flo Staffelmayr<br />
die nötige Abstraktion: “Guguruzzo“ steht <strong>für</strong> alle modernen Führer und<br />
ihre ideologischen Vereinigungen. Wenn am Ende des Stückes die große<br />
Liebe über die soziale Kälte einer Tiefkühltruhe triumphiert, so ist das<br />
weit mehr als ein ‚happy end’. Es ist ein Plädoyer <strong>für</strong> das Individuum<br />
und gegen das (sektiererische) Kollektiv. Ein Plädoyer, das Flo Staffelmayr<br />
mit schneidender Präzision und gewaltigem Wortwitz führt – das<br />
Lachen darf uns dabei – um im Bilde zu bleiben – auch im Halse stecken<br />
bleiben.<br />
Jungwild-Förderpreis <strong>für</strong> junges theater 2012<br />
FlO staFFelMaYr wurde in strasbourg (Frankreich) geboren und ist in<br />
Frankreich, Marokko und österreich aufgewachsen. er studierte zunächst<br />
Wirtschaftswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre in der Wirtschaft.<br />
2006 legte er die Bühnenreifeprüfung ab, es folgten zahlreiche auftritte,<br />
u.a. am schauspielhaus Wien und am nationaltheater lissabon. 2009<br />
gründete er „theater ansicht“, um eigene Projekte zu realisieren, seit dieser<br />
Zeit ist er als Dramatiker tätig und erhielt bereits einige stipendien und<br />
auszeichnungen. Für „Pietro Pizzi“ gewann Flo staffelmayr 2012 den Jungwild-<br />
Förderpreis <strong>für</strong> junges theater. seit 2012 leitet er auch schreibwerkstätten<br />
(Macht/schule/theater, Dschungel Wien, Buchpiloten) und im Jahr 2013<br />
nahm er am „next Generation“- Projekt der assiteJ international teil.<br />
„Wir haben ihm<br />
immer gesagt, er wird<br />
nie einer <strong>von</strong> uns.“<br />
STEFAN SCHROEDER<br />
Einer <strong>von</strong> uns<br />
2 H; ab 13 Jahren; frei zur UA<br />
Ben steht unter dem Verdacht, <strong>für</strong> das Verschwinden des Schülers Daniel<br />
verantwortlich zu sein. Denn Ben hat keine Gelegenheit ausgelassen,<br />
Daniel zu hänseln und zu attackieren. Alle Beweise sprechen da<strong>für</strong>, dass<br />
er jetzt sogar noch weiter gegangen sein könnte. Der ermittelnde Kommissar<br />
versucht mit allen Mitteln, ihn zum Reden zu bringen. Doch auch<br />
Ben spielt gekonnt auf der psychischen Klaviatur und so durchleben beide<br />
in zähem Ringen die verschiedenen Aspekte der Täterschaft und des<br />
Opferseins, setzen beide gekonnt Ängste in Gang und Phantasien. Und<br />
beide legen dabei noch immer nicht alle Karten auf den Tisch.<br />
Auf der Folie einer herkömmlichen Krimi-Erzählweise und -Motivstruktur<br />
treibt das Stück ein kluges Spiel mit Wahrheit und Lüge, mit fehlenden<br />
Informationen und falschen Schlussfolgerungen – und endet<br />
überraschend.<br />
steFan schrOeDer, 1977 in hagen geboren, studierte theaterwissenschaft,<br />
anglistik und Germanistik in Bochum. Während des studiums war er an<br />
verschiedenen theatern der freien szene als autor, regisseur und Darsteller<br />
aktiv. er führte regie am Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater und war<br />
<strong>von</strong> 2001 <strong>bis</strong> 2010 chefdramaturg am schauspiel Dortmund. seit 2006 lehrt<br />
er zudem an der Fakultät <strong>für</strong> Kulturwissenschaften der Universität Dortmund<br />
und widmet sich daneben nun ganz dem schreiben.<br />
Weitere Stücke <strong>von</strong> Stefan Schroeder auf S. 20, 23, 31, 33, 44f., 50, 52<br />
und auf www.chronostheatertexte.de<br />
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