Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater
Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater
Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Also lebt wohl. Mir reicht’s.“ (Die wundersame Reise der kleinen Sofie)<br />
<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />
din Gabi dem Franz nämlich dreimal die Woche<br />
Kummer macht.<br />
Auch an Weihnachten hat<br />
es der Franz nicht leicht:<br />
Weihnachtsgeschichten vom Franz<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Rainer Hertwig;<br />
3 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Dschungel Wien, 2010<br />
Konrad oder Das Kind aus<br />
der Konservenbüchse<br />
2 D - 6 H; ab 5 Jahren;<br />
UA: Theater <strong>für</strong> Kinder, Hamburg, 1979<br />
Die eigenwillige Berti Bartolotti bekommt irrtümlich<br />
ein Paket zugestellt. In der Konservenbüchse<br />
ist nicht Corned Beef, sondern: Konrad, das<br />
Musterkind! Frau Bartolotti ist jedoch immer auf<br />
alles gefasst und schließt den Jungen sofort ins<br />
Herz. Damit Konrad nicht doch noch den rechtmäßigen<br />
Bestellern übergeben wird, entwickelt<br />
sie einen ausgeklügelten Plan, in dessen Verlauf<br />
Konrad „spinatwerfen“ und fluchen lernt!<br />
NEU! Als Musiktheater – Uraufführung am Musiktheater<br />
im Revier, Gelsenkirchen, November 2013<br />
SUSANN OPEL-GÖTZ<br />
Ab heute sind wir cool<br />
Zur individuellen Dramatisierung;<br />
ab 5 Jahren; frei zur UA<br />
Leo und Mug beschließen, ab heute cool zu sein.<br />
Nichts leichter als das: Sonnenbrille auf die Nase,<br />
laute Musik, dass die Wände wackeln, Gruselfilme<br />
anschauen (damit die Haare schön cool zu Berge<br />
stehen) und auf jeden Fall sehr lange aufbleiben.<br />
Coole Jungs halten sich außerdem Würgespinnen<br />
oder Giftratten und dürfen sich auf gar keinen<br />
Fall und niemals gut benehmen. Leo und Mug<br />
sind im Handumdrehen wirklich irrsinnig cool<br />
– aber so richtig glücklich sind sie dabei leider<br />
nicht. Denn dummerweise mögen sie überhaupt<br />
keine Spinnen und, ehrlich gesagt, würden sie lieber<br />
Kinderfilme als Gruselschocker sehen. Das ist<br />
doch total uncool, oder nicht?<br />
Prinzessin Anna oder<br />
Wie man einen Helden findet<br />
Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren<br />
Als der alte König in Rente geht, bekommt Prinzessin<br />
Annabel <strong>von</strong> ihm das halbe Königreich.<br />
Wieso nur das halbe?, fragt Annabel empört,<br />
denn sie ist es gewöhnt, stets das Ganze vom<br />
Besten, Größten und Schönsten zu bekommen!<br />
Doch so und nicht anders wird es bestimmt: die<br />
zweite Hälfte ist nämlich <strong>für</strong> den Helden gedacht,<br />
der sie retten und heiraten wird. Doch Annabel<br />
will keinen Helden! Nie und nimmer. Eventuell<br />
ein ganz klein wenig … Aber es kommt überhaupt<br />
keiner, nicht der kleinste Held. Weder Erbsenbrei<br />
noch Zwerge oder Froschküsse zaubern ihn herbei.<br />
Annabel fühlt sich selbst plötzlich ganz halbiert.<br />
Da entdeckt sie den Puppenspieler Jakob<br />
auf der Schlosswiese. Ob er vielleicht das Zeug zu<br />
einem echten Helden hat?<br />
junge töne: „Prinzessin Anna oder Wie man<br />
einen Helden findet“ – Singspiel <strong>von</strong> Jakob Vinje<br />
nach Susann Opel-Götz, mit einem Libretto<br />
<strong>von</strong> Wolfgang Adenberg. Nähere Informationen<br />
finden Sie im Programmteil „junge töne“<br />
(und auf www.kindertheater.de).<br />
ELS PELGROM<br />
Die wundersame Reise der kleinen Sofie<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Alice Quadflieg;<br />
2 D - 5 H (Doppelbes.); ab 8 Jahren; frei zur UA<br />
Sofie stellt viele ungewöhnliche Fragen, denn sie<br />
möchte noch so viel vom Leben kennenlernen.<br />
Stattdessen muss sie den ganzen Tag krank im<br />
Bett liegen. Bis eines Nachts ihr Kater Terror in<br />
Sofies Kinderzimmer ein Theaterstück aufführt;<br />
es soll ein sehr langes Stück sein und es hat keinen<br />
Titel. Aber Terror verspricht, dass alles darin vorkomme,<br />
was das Leben zu bieten hat! Die Puppen<br />
und Stofftiere im Publikum bekommen mächtig<br />
Angst vor diesem Stück und keiner möchte mitspielen.<br />
Bis auf Langer Lappen, Bär und – das<br />
Mädchen Sofie! Und dann beginnt sich Terrors<br />
Theater-Prospekt plötzlich zu drehen, schneller<br />
und immer schneller, so schnell, dass Sofie den<br />
Sturm auf der Haut spürt und den peitschenden<br />
Regen. Ihr Kinderzimmer ist mit einem Mal fern<br />
und vergessen. Das Leben, lernt Sofie, hat wirklich<br />
eine Menge zu bieten. Sie lernt den Hunger<br />
kennen und den Überfluss, Recht und Unrecht,<br />
die Selbstsucht und die Loyalität, das Schöne, das<br />
Hässliche. Sofie rettet Bär vor dem Untergang<br />
und Bär rettet Langer Lappen vor dem Galgen.<br />
Aus der Waagschale des Lebens wünscht Sofie<br />
sich <strong>für</strong> Langer Lappen eine warme Jacke und verliert<br />
da<strong>für</strong> ihre langen, schönen Haare. Eine Weile<br />
lebt sie deshalb im Heim <strong>für</strong> misslungene Kinder,<br />
wo es schön und heiter ist. Doch auch das endet.<br />
Schließlich springt sie sogar aus einer Torte <strong>für</strong><br />
den König, der darüber leider fuchsteufelswild<br />
wird. So flieht sie mit ihren Freunden auf ein<br />
Schiff, das in einem großen, mächtigen Strudel<br />
untergehen wird. Das Stück und das Leben, die<br />
so viel zu bieten hatten, sind zu Ende. Und alle<br />
trauern um Sofie. Doch zum Glück warten Terror,<br />
Langer Lappen, Bär und die schöne Annabella am<br />
nächsten Tag schon in einem flotten Auto – und<br />
zusammen mit Sofie brausen sie da<strong>von</strong>.<br />
75.<br />
ULRICH PENQUITT<br />
13 Minuten. Hitlerattentäter<br />
Johann Georg Elser<br />
1 D - 2 H (auch 2 H möglich);<br />
ab 10 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr<br />
„Bereits im Herbst 1938 entschließt sich der<br />
Jahrestag<br />
des<br />
Attentats<br />
Schreiner Johann Georg Elser, die nationalsozialistische<br />
Führung – Hitler, Göring und Goebbels –<br />
zu töten. Er will so den drohenden Krieg verhindern.<br />
Elser weiß, dass Hitler regelmäßig am<br />
8. November zum Jahrestag seines Putschversuches<br />
<strong>von</strong> 1923 im Münchener Bürgerbräukeller<br />
spricht. Elser verschafft sich Zugang zum Veranstaltungsort<br />
und stellt fest, dass der Saal nicht<br />
bewacht ist. In wochenlanger Arbeit präpariert<br />
er dort ein Jahr später eine tragende Säule des<br />
Veranstaltungssaales <strong>für</strong> die Aufnahme eines<br />
Sprengkörpers. Hitler verlässt am 8. November<br />
1939 unerwartet nur wenige Minuten vor der<br />
Explosion den Versammlungssaal und entkommt<br />
so dem Anschlag.“ (www.georg-elser.de)<br />
Johann Georg Elser ist heute weit weniger bekannt<br />
als die Attentäter des 20. Juli. Denn Elser<br />
ist ein unbequemer Attentäter. Er war der<br />
‚einfache Mann‘ aus dem Volk, ohne große Bildung,<br />
ohne tiefe Einblicke in die Pläne der nationalsozialistischen<br />
Führung. Doch er war sich<br />
bewusst, dass diese Pläne unweigerlich zum<br />
Krieg führen werden. Seine Tat widerlegt damit<br />
das gerne bemühte ‚Man habe doch <strong>von</strong> nichts<br />
wissen können‘. Ein einfacher Kunstschreiner<br />
wusste genug, um mit dem ganzen Mut eines<br />
zum besseren Leben entschlossenen Individuums<br />
die logische und naheliegende Konsequenz<br />
aus diesem Wissen zu ziehen: dass er Hitler und<br />
seine Gewährsmänner töten muss. Wäre das<br />
Attentat gelungen, hätte es die Welt verändert.<br />
Johann Georg Elser wurde am 9. April 1945,<br />
wenige Wochen vor Kriegsende, im Konzentrationslager<br />
Dachau ermordet.<br />
Am 8. November 2014 wird sich Elsers mutige<br />
Tat zum 75. Mal jähren.<br />
junge töne: Zu diesem Stück wird ab Sommer<br />
2014 eine Komposition <strong>für</strong> Zither und Zuspielung<br />
<strong>von</strong> Clemens Nachtmann erhältlich sein.<br />
MIRJAM PRESSLER<br />
Malka Mai<br />
Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Ulrike Hatzer<br />
und Andreas Steudtner; 3 D in wechselnden<br />
Rollen; ab 10 Jahren; UA: Junges Theater des<br />
Hans Otto Theater Potsdam, 2008<br />
In ihrer Bearbeitung des Romans <strong>für</strong> die Bühne<br />
folgen Ulrike Hatzer und Andreas Steudtner der<br />
eindeutigen Parteinahme Mirjam Presslers <strong>für</strong> die<br />
Opfer der Shoah. Sie machen den Schock fühlbar,<br />
den ein Kind durch den Zusammenbruch<br />
der bekannten Welt und die unverständliche und<br />
unvorstellbare Grausamkeit, die darauf folgte, erleiden<br />
musste. Malka wird, weil sie ‚Jüdin’ ist, <strong>von</strong><br />
einem Menschen zu einem bloßen Ding degradiert<br />
und als solches der Vernichtung preisgegeben.<br />
Der unsentimentale, fast spröde Bühnentext<br />
gibt keine Anweisungen zum richtigen Verstehen,<br />
sondern ermöglicht es dem jungen Publikum<br />
nachzuvollziehen, welche Bedeutung und Folge<br />
die Aufkündigung des zivilisatorischen Grundsatzes<br />
hat, dass wir alle gleiche Menschen sind.<br />
Das individuelle Schicksal wird durch die präzise<br />
und knappe Darstellung zum überindividuellen.<br />
Im Sinne Claude Lanzmanns soll das Publikum<br />
„nicht weinen“, auch nicht um das eine Kind, das<br />
doch hätte verschont bleiben sollen, sondern es<br />
soll zur Auseinandersetzung angeregt werden.<br />
35