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Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater

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<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

FINN-OLE HEINRICH<br />

Frerk, du Zwerg!<br />

ab 6 Jahren; UA: Next Liberty Graz,<br />

04.04.2014 (Regie: Michael Schilhan)<br />

Obwohl Frerk tatsächlich nur der zweitkleinste<br />

in der Klasse ist, wird er ausschließlich „Frerk, du<br />

Zwerg“ genannt. Kompliziertere Reime würden<br />

dem fiesen Andi Kolumpek eh nicht einfallen.<br />

Andi ist genau genommen sogar zu dumm, um<br />

sich darüber zu freuen, wenn ihm eine besondere<br />

Gemeinheit gelungen ist, zum Beispiel Frerks Gesicht<br />

in den Sand zu drücken. Gut war diese Idee<br />

allerdings ohnehin nicht, denn bei dieser Gelegenheit<br />

findet Frerk ein geheimnisvolles Ei im Sand.<br />

Zwar wünscht er sich viel lieber einen riesigen,<br />

gefährlichen Wolfshund, aber ein Ei ist schon mal<br />

ein Anfang, zumal eines, dem Fell wächst (vielleicht<br />

doch ein Hund?) und aus dem seltsam verheißungsvolles<br />

Geklingel und Geflüster kommt.<br />

Zu Frerks großer Überraschung schlüpfen aus<br />

diesem Ei jedoch echte Zwerge, die sofort beginnen,<br />

Frerks Leben in größtmögliche Unordnung<br />

zu bringen. Dabei haben sie eine Menge zu tun,<br />

denn Frerk lebt mit einer sauberkeitsfanatischen<br />

Mutter und einem sehr braven Vater zusammen.<br />

Die Zwerge nehmen ihre Aufgabe so unernst,<br />

wie Zwerge es nur können: Sie zerstören Frerks<br />

ordentlichen Haarschnitt, legen sein Zimmer<br />

in Schutt, lachen und tanzen unmotiviert und<br />

wecken so in Frerk langsam die Lust, auch mal<br />

anders zu sein, kein schüchterner Zwerg, sondern<br />

ein Junge mit eigenen Ideen und dem Mut,<br />

den fiesen Andi Kolumpek einfach wegzubellen,<br />

ganz wie ein echter, großer und sehr gefährlicher<br />

Wolfshund.<br />

Das gleichnamige Kinderbuch erhielt 2012<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

KATJA HENSEL<br />

[önf] – Womit keine Zahl rechnet<br />

3 D - 3 H; ab 6 Jahren; frei zur UA<br />

Wenn die Zahlen sich morgens auf den Weg zur<br />

Arbeit in unsere Köpfe machen, dann bringen<br />

sie Ordnung in unser Leben. Wir setzen uns<br />

zum Frühstück an einen Tisch mit vier Beinen,<br />

um acht beginnt die Schule, nachmittags wählen<br />

wir die Telefonnummern der Freunde, im Supermarkt<br />

vergleichen wir die Preise und die freundliche<br />

Stimme am Bahnhof sagt uns, wann und wo<br />

der Zug in die Ferien abfährt. Ohne Zahlen wäre<br />

unsere Welt ein Chaos. Aber wie wäre es, wenn<br />

plötzlich eine Unbekannte in unser Leben träte?<br />

Die Zahlen 0 <strong>bis</strong> 9 wohnen in schöner Eintracht in<br />

ihrer Haus-WG. Sie haben ihre Eigenheiten, aber<br />

sie ergänzen einander gut. Zusammen schaffen<br />

sie alles, wo<strong>für</strong> die Menschen sie brauchen. Sogar<br />

riesige Millionenzahlen können sie spielend auf<br />

die Reihe bringen. Aber eines Tages taucht önf<br />

auf und behauptet, auch eine Zahl zu sein. Damit<br />

hatten sie nicht gerechnet! Damit kann man<br />

überhaupt nicht rechnen. Aber was, wenn doch?<br />

Was, wenn sich auch önf plötzlich morgens in die<br />

Köpfe der Menschen schleicht? Vielleicht ist sie<br />

dort genau die richtige Zahl <strong>für</strong> all das, was eine<br />

gefühlte Anzahl hat, eben irgendwie önfig ist?<br />

Die Zahlen geraten ganz aus dem Häuschen und<br />

bekommen den schönsten Streit. Aber allmählich<br />

beginnen sie, sich der Unbekannten zu öffnen, sie<br />

sogar ins Herz zu schließen.<br />

Katja Hensel portraitiert in ihrem Stück nicht<br />

nur auf humorvolle Weise die Bedeutung, die den<br />

Zahlen und Berechnungen in unserem modernen<br />

Leben zukommt, sondern sie stellt ihren Figuren<br />

die einfache Frage, womit sie im Leben zu rechnen<br />

bereit wären. Gehen nicht vielleicht die Variationsmöglichkeiten,<br />

die ein gemeinsames Leben<br />

bietet, schlicht und ergreifend gegen unendlich?<br />

[önf] – Womit keine Zahl rechnet ist im Rahmen<br />

<strong>von</strong> „Nah dran! Neue Stücke <strong>für</strong> das <strong>Kindertheater</strong>“,<br />

einem Kooperationsprojekt des Kinder- und<br />

Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik<br />

Deutschland und des Deutschen Literaturfonds<br />

e.V., mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes<br />

gefördert worden.<br />

Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis<br />

des Heidelberger Stückemarktes 2012<br />

KURT HELD<br />

Die rote Zora und ihre Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Henning Bock<br />

und Jürgen Popig; 3 D - 7 H (Doppelbesetzungen);<br />

ab 8 Jahren; UA: Staatstheater<br />

Stuttgart, 1997<br />

Die rote Zora und ihre Bande<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Thomas Birkmeir;<br />

5 D - 19 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren;<br />

EA: Theater der Jugend, 2003<br />

Hoch über der kroatischen Küste in einer alten<br />

Burg haust die rothaarige Zora mit ihren wilden<br />

Jungs. Vergessen oder verlassen <strong>von</strong> ihren Eltern<br />

haben die Kinder ihr Schicksal selbst in die Hand<br />

genommen und sich zusammengeschlossen, um<br />

stark zu sein. Sie ärgern die hochnäsigen Gymnasiasten<br />

und spielen den gar nicht so anständigen<br />

Bürgern <strong>von</strong> Senj so manchen Streich. Denn weil<br />

die Gesellschaft keinen Platz <strong>für</strong> die rote Zora und<br />

ihre Bande hat, beginnen sie die Gesetze eben dieser<br />

Gesellschaft zu hinterfragen.<br />

RAINER HERTWIG<br />

Der alte Prinz<br />

1 H; ab 8 Jahren; frei zur UA<br />

„Prinz ohne Ross, Prinz ohne Schloss – <strong>bis</strong>t ohne<br />

Knappe, dann halt die Klappe!“<br />

Aber der, der auf den Namen Paul Prinz hört,<br />

akzeptiert das nicht. Wenn seine Mutter in ihm<br />

doch nur eines sieht: ihren Prinzen, dann muss<br />

er es auch sein. Wer weiß schließlich, ob ein Wort<br />

nicht doch die Sache selbst ins Leben rufen kann?<br />

Und wer sagt, dass als Schloss nicht schon ein<br />

Zirkuszelt genügen könnte, ein Friedhofsreich –<br />

oder schließlich ein ganzer Theaterpalast? Als ein<br />

Prinz-Dem-Namen-Nach sucht Paul sich sein eigenes<br />

Prinzenreich. Er beginnt eine Wanderung <strong>von</strong><br />

„Bist du noch nicht fort,<br />

Ort zu Ort und <strong>von</strong> Text zu Text. Und wer hätte<br />

ahnen können, dass ausgerechnet die Rolle seines<br />

Lebens am Ende höchst unbefriedigend ist?<br />

Ein Paradesolo <strong>für</strong> einen älteren Schauspieler,<br />

einen Poeten und Selbstdarsteller, eben einen<br />

Prinzen des Theaters.<br />

JULIUS JENSEN<br />

Edels Garten<br />

2 D - 1 H (1 Musiker); ab 6 Jahren;<br />

UA: THEATERBOX/Wilhelmsburger Wintermärchen,<br />

17.12.2011 (Regie: Julius Jensen)<br />

Hund Polly und der Findling Grummel bewachen<br />

Herrn Edels Garten. Das tun sie jeden Tag, schon<br />

sehr lange und sie nehmen ihre Aufgabe ausgesprochen<br />

ernst. Sie halten die Beete sauber, den<br />

Weg frei und achten darauf, dass weder Krabbelkäfer<br />

noch Wildwuchs den Garten überrollen. Alles<br />

hat seine Ordnung, Grummel sagt an und Polly<br />

schaut nach! Eventuell ist dieses Leben auf Dauer<br />

ein klein wenig langweilig – wo doch die Wildnis<br />

lockt, so knapp hinterm Zaun... Als die Wanderblume<br />

Maja sich im Garten niederlässt, gerät alles<br />

aus den Fugen. Ihre unkonventionellen Ansichten<br />

über das wilde Leben machen Polly neugierig und<br />

Grummel verliert zunehmend an Stand.<br />

Am Ende herrscht dennoch Wohlgefallen in<br />

Herrn Edels Garten, denn jeder darf stehen und<br />

wachsen wo er mag – <strong>für</strong> heute. Und morgen<br />

könnte alles schon wieder ganz anders sein, aber<br />

daran findet selbst Grummel langsam Gefallen,<br />

solange er in der Sonne bleiben darf.<br />

„Die Geschichte <strong>von</strong> Polly, Grummel und der<br />

Wanderblume“ ist eine poetische Geschichte über<br />

Freundschaft und die Welt, die sich dauernd wandelt.“<br />

(ANGELA DIETZ, THEATERMAGAZIN GODOT)<br />

3. Platz des Hamburger<br />

<strong>Kindertheater</strong>preises 2013<br />

CAROLIN JELDEN<br />

Taubenpost und Silberschuh<br />

Frei nach den Brüdern Grimm; 3 D - 2 H;<br />

ab 5 Jahren, frei zur UA<br />

Polly Puttelpuck ist das ‚Mädchen <strong>für</strong> alles’ bei<br />

den zwei grässlich eingebildeten Gräfinnen Mirabell<br />

und Gieselinde. Doch Polly erträgt deren<br />

Launen sehr souverän, denn sie hat ihre eigenen<br />

Pläne: Sie züchtet heimlich Brieftauben, das liegt<br />

bei den Puttelpucks seit Generationen in der Familie.<br />

Polly hat vor, ihre Tauben schon bald in den<br />

Dienst des königlichen Hofpostamtes zu stellen.<br />

Doch leider muss man auf eine Audienz beim König<br />

ein ganzes Jahr lang warten. Da nutzt Polly<br />

kurzerhand die Gelegenheit, sich beim großen<br />

Ball als Drachentänzerin zu verdingen. Natürlich<br />

trifft sie dort auch den Prinzen und verliert auf<br />

der Flucht ihren Schuh. Obwohl Mirabell und<br />

Gieselinde nichts unversucht lassen, um Polly aus<br />

dem Rennen um den Prinzen zu werfen, endet<br />

das Märchen selbstverständlich glücklich. Aber<br />

eine hauptberufliche Prinzessin wird Polly Puttelpuck<br />

trotzdem niemals sein!<br />

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