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Kinderstücke von A bis Z - Verlag für Kindertheater

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<strong>Kinderstücke</strong> <strong>von</strong> A <strong>bis</strong> Z<br />

„Darf ich mit zu dir?“ (Hasenland)<br />

dem Pseudonym Kurt Held unter anderem das<br />

Kinderbuch „Die rote Zora und ihre Bande“<br />

(s. S. 26). 1927 wurde Lisa Tetzner als Leiterin<br />

der Kinderstunde an den Berliner Rundfunk berufen<br />

und war ab 1932 auch <strong>für</strong> die Kinderprogramme<br />

anderer Rundfunkstationen zuständig.<br />

Daneben gab sie umfangreiche Märchensammlungen<br />

heraus. Ab 1928 begann sie, eigene Kinderbücher<br />

zu schreiben. 1933 emigrierte sie mit<br />

ihrem Mann in die Schweiz. Tetzners Bücher<br />

wurden in der Folge in Deutschland verboten.<br />

Ab 1937 arbeitete sie als Dozentin <strong>für</strong> Sprecherziehung<br />

am Kantonalen Lehrerseminar in Basel,<br />

wo sie <strong>bis</strong> 1955 tätig war. In den 1950er Jahren<br />

war Lisa Tetzner eine Förderin der phantastischen<br />

Kinderliteratur (vor allem Astrid Lindgrens<br />

„Pippi Langstrumpf“), die in Deutschland<br />

eher zögernd angenommen wurde. 1957 übersetzte<br />

sie C. S. Lewis’ erstes Narnia-Buch.<br />

LISA TETZNER<br />

Die Schwarzen Brüder<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren<br />

Giorgios Familie will zunächst nichts wissen<br />

vom Angebot des Menschenhändlers. Doch dann<br />

kommt ein harter Tessiner Winter und Giorgios<br />

Mutter wird schwer krank. Die Familie hungert.<br />

Und so wird Giorgio <strong>für</strong> nur zwanzig Franken an<br />

einen Kaminfeger nach Mailand verkauft. Für<br />

den Jungen beginnt eine elende Zeit. Die Hausherrin<br />

duldet ihn kaum, prügelt viel und spart noch<br />

mehr am Essen und tagsüber muss er die heißen,<br />

engen Schlote der Mailänder Bürger fegen.<br />

Schwarz wird er bald, wie die anderen Kaminfegerjungen<br />

– und wie sie wird Giorgio ein Mitglied<br />

des Bundes der Schwarzen Brüder. Durch die Hilfe<br />

seiner Bundesbrüder gelingt Giorgio die Flucht<br />

und er kann ein neues Leben beginnen.<br />

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts werden Tessiner<br />

Jungen als Kaminfeger nach Mailand verkauft.<br />

Nur wenige <strong>von</strong> ihnen überleben die harte, gefährliche<br />

Arbeit und die brutale Behandlung<br />

durch ihre Dienstherren.<br />

Dass Giorgios Geschichte weit mehr ist als ein<br />

historischer Skandal, belegen die offiziellen Angaben<br />

der Kinderhilfsorganisationen: Über 150<br />

Millionen Kinder arbeiten heute – viele <strong>von</strong> ihnen<br />

unter ausbeuterischen Bedingungen in Minen, Fabriken,<br />

auf Plantagen oder als Dienstmädchen.<br />

MARIT TÖRNQVIST<br />

Eine kleine Liebesgeschichte<br />

Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren;<br />

UA: Melika Ramic 2010<br />

Ein Mädchen, eine junge Frau sitzt auf einem<br />

Pfahl am Meer. Sie sieht die Schiffe vorbeiziehen,<br />

große und kleine, bunte und traurige. Sie lässt<br />

Wind und Regen über sich hinwegziehen. Sie<br />

träumt und hält Ausschau nach ihrem eigenen<br />

Leben. Aber das Leben wird nicht angespült wie<br />

Treibholz. Als all ihre Gedankengebäude einstürzen,<br />

fasst sie endlich den Mut, aufzubrechen. Eine<br />

poetische Geschichte, deren Bilder <strong>von</strong> großer<br />

Theatralität sind.<br />

EDWARD VAN DE VENDEL<br />

Twice oder Cooler als Eis<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Carolina<br />

Gleichauf; 3 D - 2 H; ab 10 Jahren; frei zur UA<br />

Gus und Cal sind Zwillinge, Twins, sie sind<br />

„Twice“ – und „cooler als Eis“. Genau wie ihre<br />

Musik. Außer Musik machen die beiden auch<br />

noch Frau Breedwisch das Leben schwer. Stimmt<br />

schon, die Breedwisch ist wirklich ‚uncool‘. Und<br />

ausgerechnet sie musste die Vertretung <strong>für</strong> ihren<br />

wahnsinnig tollen Lehrer Monty übernehmen.<br />

Aber Gus und Cal gehen in ihrem Protest gegen<br />

sie trotzdem zu weit, weil sie gar nicht bemerkt<br />

haben, wie groß ihr Einfluss in der Klasse ist und<br />

welche Gruppendynamik sie auslösen können.<br />

Als sie beginnen, den angerichteten Schaden wieder<br />

gutzumachen, müssen sie sich deshalb zuerst<br />

selbst in Frage stellen. Ehrlich gesagt spielt dabei<br />

auch Levineke, die sehr interessante Tochter vom<br />

Nachbarn Kars, eine gewisse Rolle. Schließlich<br />

wachsen Gus und Cal über sich selbst hinaus. Dabei<br />

kommt ihnen übrigens die Hydraulik zu Hilfe:<br />

Etwas Kleines kann etwas sehr Großes hochheben!<br />

Sogar die Breedwisch geht am Ende in die<br />

Luft, dieses Mal aber ganz anders.<br />

Was ich vergessen habe<br />

Für die Bühne bearbeitet <strong>von</strong> Andreas<br />

Steudtner nach der Übersetzung ins Deutsche<br />

<strong>von</strong> Rolf Erdorf; 2 D - 2 H; ab 10 Jahren;<br />

UA: Staatstheater Braunschweig 2010<br />

Elmer Jonas de Jong ist elf Jahre alt und er wird oft<br />

rot. Eigentlich fast immer. Es scheint in den Füßen<br />

zu beginnen und dann läuft er langsam heiß<br />

und strahlt in Stereo nach links und rechts. Soscha<br />

sagt, das sei toll, weil er so ihre „rote Ampel“<br />

sein könne. Soscha, die Neue, hat sich einfach so<br />

neben Elmer gesetzt, weil er nett ist. Küssen wird<br />

sie ihn erst, wenn er es will, sagt Soscha. Und Elmer<br />

wird schon wieder rot. Soscha will eine Menge<br />

wissen. Zum Beispiel, warum Elmer nicht <strong>von</strong><br />

seinem Opa Remmelt erzählen mag. Sein Opa,<br />

der Zigarren rauchte und Seemanslieder sang<br />

und Elmer auf den Knien reiten ließ! Wie kann es<br />

denn sein, dass dieser Opa einfach alles vergessen<br />

hat und niemanden mehr erkennt? Elmer ist hilflos<br />

und traurig. Doch als er und Soscha auf Opas<br />

alten Tonbändern eine Frauenstimme hören, die<br />

„<strong>für</strong> Remmelt“ ein französisches Gedicht spricht,<br />

beginnen sie eine Suche nach verlorenen Erinnerungen.<br />

Und Elmer findet einen Weg, die Vergangenheit<br />

wieder lebendig werden zu lassen – so<br />

lebendig wie seine eigene Gegenwart plötzlich ist.<br />

Das gleichnamige Buch erhielt 2004<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

REIHANEH yOUZBASHI DIZAJI<br />

Hasenland<br />

1 D - 1 H (Doppelbesetzung), Klassenzimmerstück<br />

ab 7 Jahren, UA: Comedia Köln, 16.02.2013<br />

Sara trödelt nach der Schule. Sie hat keine Lust,<br />

nach Hause zu gehen. Denn ihre Eltern sind entweder<br />

weg, streiten sich oder essen scheußlich gesunde<br />

Sachen aus dem Bioladen. Sara hasst die braunen<br />

Bioladentüten und sie liebt Chips! Auch Ayhan<br />

hat es nicht eilig, denn zuhause muss er auf seine<br />

Geschwister aufpassen. Überhaupt ist ihm seine<br />

Familie hauptsächlich peinlich, denn die Frauen<br />

tragen ständig Kopftücher und sein Vater kann<br />

kein Deutsch. Ayhan hasst es, deswegen ständig<br />

aufzufallen. So nähern sich Sara und Ayhan einander<br />

vorsichtig an, machen sich ein Spiel aus dem,<br />

was sie lieben und was sie hassen. In der kurzen<br />

Zeit zwischen Schulschluss und Heimweg entdecken<br />

sie Ähnlichkeiten und Unterschiede. Sie erfinden<br />

eine eigene Welt, in der sie nicht mehr Junge<br />

und Mädchen, Deutsche und Türke sind, sondern<br />

Hasenfreunde im Hasenland. Doch dann ziehen<br />

Saras Eltern mal wieder um, wie immer, wenn sie<br />

gerade Freunde gefunden hat. Und Ayhan ist allein<br />

in Hasenland – <strong>bis</strong> Hamid kommt.<br />

Während die knappen, schnellen Dialoge spontan<br />

und kindlich wirken, sind sie äußerst kunstvoll<br />

geformt und geführt. Sie sind prägnant und<br />

lassen doch genügend Raum <strong>für</strong> Phantasie und<br />

Spiel. Gerade dadurch eröffnet das Stück die<br />

Möglichkeit, über ‚Integration’ und ‚Kultur’ jenseits<br />

<strong>von</strong> deterministischen Bildern und Zuschreibungen<br />

nachzudenken. Vor allem anderen sind<br />

Sara, Hamid und Ayhan drei Kinder, die einander<br />

wahrnehmen wollen, die im anderen nicht per se<br />

nur das Eigene (oder dessen Negation) suchen,<br />

sondern einfach einen Freund, mit dem sie in die<br />

Zukunft schauen wollen.<br />

Hasenland: Comedia Köln © MEyER ORIGINALS<br />

You will find a list of available international rights on<br />

www.kindertheater.de/foreign-rights.html

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