Hochschulmarketing - Centrum für Hochschulentwicklung
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Deutschland. Dieser Ansatz liegt auch dem Hochschulbindungsmodell von Langer<br />
et al. (2001) zugrunde, welches Basis der praktischen Arbeit des CHE in Hoch-<br />
schulen ist. Durch eine empirische Überprüfung konnte das Modell weitgehend<br />
bestätigt werden und wurde schließlich in einer Publikation im „Journal of Service<br />
Research“ veröffentlicht. Zentraler Auslöser <strong>für</strong> den Einzug des Marketing in die<br />
Hochschulen war der zunehmende Wettbewerbsdruck, dem sich Hochschulen<br />
ausgesetzt sehen. Es ist davon auszugehen, dass dies auch zukünftig so bleiben<br />
wird. In vielen Bundesländern haben die Hochschulen bereits mehr Autonomie<br />
erhalten, um in diesem Wettbewerb bestehen zu können. Diese neuen Freiheiten<br />
der Hochschulen bergen gleichzeitig die Herausforderung, das Marketing <strong>für</strong><br />
Hochschulen attraktiv zu gestalten. <strong>Hochschulmarketing</strong> wird daher in engem Zu-<br />
sammenhang mit dem Leitbild einer entfesselten Hochschule gesehen (Müller-<br />
Böling, 2000). Die Profilbildung zum Bestehen im Wettbewerb kennzeichnet die<br />
entfesselte Hochschule. Dies verlangt nach neuen Instrumenten des Hochschul-<br />
managements. Viele Hochschulen haben bereits Leitbilder und Strategien entwi-<br />
ckelt. Für die konkrete Umsetzung kann das <strong>Hochschulmarketing</strong> von Nutzen sein.<br />
Die Reaktion der Hochschulen auf den zunehmenden Wettbewerb um Studieren-<br />
de und Finanzmittel beschränkt sich allerdings meist noch auf PR- und Kommuni-<br />
kationspolitik. Der Philosophie des Marketing folgend, greift dies alleine jedoch zu<br />
kurz. Hochschulen müssen ganzheitliche Marketingkonzepte entwickeln, konse-<br />
quent vom Markt und den Zielgruppen her denken und auch die übrigen Instru-<br />
mentalbereiche des Marketing berücksichtigen. Nur ein integriertes Marketingkon-<br />
zept, welches die marktorientierte Gestaltung von „Produkten“ in Forschung und<br />
Lehre einschließt, kann dieser Herausforderung adäquat entsprechen. Dies wurde<br />
bereits in den 90er-Jahren vereinzelt im Kreise der Presse- und Öffentlichkeitsar-<br />
beit in Hochschulen thematisiert. Hierbei stand die Debatte um das Verhältnis von<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Marketing im Mittelpunkt.<br />
Das durch GATE Germany (als einem Konsortium deutscher Hochschulen) und<br />
dem Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) vorangetriebene inter-<br />
nationale <strong>Hochschulmarketing</strong> hat hierbei deutliche Erfahrungs- und Umsetzungs-<br />
fortschritte in deutschen Hochschulen erbracht. Die Akzeptanz des Marketing als<br />
ein Instrument des Hochschulmanagements wurde damit zudem deutlich verbes-<br />
sert.