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Hochschulmarketing - Centrum für Hochschulentwicklung

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4 <strong>Hochschulmarketing</strong> der Freien Universität Berlin, Außen-<br />

und innengerichtete Entwicklung einer Hochschulmarke<br />

Zusammenfassung des Vortrags von Prof. Dr. D. Lenzen, Präsident<br />

der Freien Universität Berlin<br />

1. Marketing-Bedarf an staatlichen Hochschulen<br />

Obwohl es auf den ersten Blick systemwidrig erscheint, dass traditionell akademi-<br />

sche Einrichtungen Marketing <strong>für</strong> ihr Lehr- und Forschungsangebot betreiben, ist<br />

dieses inzwischen unter den global stattfindenden Veränderungen dringend erfor-<br />

derlich. Nolens volens sind die deutschen Hochschulen international in einen<br />

Wettbewerb, nicht mehr nur um nationale Forschungsmittel sondern auch um (in<br />

vielen Bundesländern fallende) Studierende einbezogen, wodurch sich die Situati-<br />

on der klassischen Universitäten modifiziert hat. Schon aus finanziellen Gründen<br />

kann es der Leitung einer Universität nicht gleichgültig sein, ob sie bekannt ist, ob<br />

ihre Leistungsfähigkeit adäquat dargestellt wird und ob sie hinsichtlich des Leitbil-<br />

des und des Profils so erscheint, wie sie sich selbst konzeptionisiert. Hinzu tritt die<br />

Notwendigkeit, potenzielle Sponsoren auf die akademische Einrichtung aufmerk-<br />

sam zu machen und die Legitimationserwartung des öffentlichen Geldgebers, also<br />

letztlich des Steuerzahlers, zu erfüllen. Auch diese Form der Leistungsdarstellung<br />

kann ein Bestandteil des Marketing sein. Schließlich wirken nach außen gerichtete<br />

Marketingmaßnahmen auch nach innen und können ein Beitrag <strong>für</strong> die Identifikati-<br />

on der Universitätsangehörigen mit ihrer Einrichtung sein.<br />

2. Freie Universität Berlin, eine besondere Marketing-Herausforderung<br />

Als freie, mit internationaler Hilfe und aufgrund der Initiative von Studenten im Jahr<br />

1948 gegründete „Gegenuniversität“ zur Berliner Universität, gewann die Freie<br />

Universität Berlin innerhalb weniger Jahre eine hohe Attraktivität <strong>für</strong> Studierende.<br />

Dabei spielte allerdings auch der entmilitarisierte Status Westberlins eine Rolle,<br />

insoweit junge Männer sich durch ein Studium an der Freien Universität Berlin<br />

dem Wehrdienst entziehen konnten. In den 1950er Jahren entwickelte sich die<br />

Freie Universität zu einer international angesehenen Hochschule. Neben der Be-<br />

rufung von renommierten Lehrkräften entstanden zahlreiche neue Institute. Ende<br />

der 60er Jahre wird die Freie Universität Berlin zu einem Fokus der Studentenbe-<br />

wegung. Mitte der 70er Jahre verdreifachte sich die Zahl der Studierenden und die<br />

Universität wurde zur Massenuniversität. Nach einer Konsolidierungsphase An-<br />

fang der 80er Jahre machten sich die Folgen einer jahrelangen Unterfinanzierung

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