Hochschulmarketing - Centrum für Hochschulentwicklung
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2. 70er Jahre: Rote Kaderschmiede: ohne Frage eine Dachmarke!<br />
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Das Konzept der Gründungsphase der Universität Bremen zeichnete sich durch<br />
die folgenden Merkmale aus:<br />
- Gesellschaftliche Relevanz der Gegenstände von Lehre und Forschung,<br />
- kritischer (Berufs)-Praxisbezug und Anstöße zur gesellschaftspolitischen Re-<br />
form im Projektstudium,<br />
- Interdisziplinarität,<br />
- studienbegleitendes Prüfungssystem,<br />
- Arbeit in kleinen Gruppen,<br />
- Verzicht auf akademischen Mittelbau,<br />
- Mitbestimmung von Studierenden und Dienstleistern in den akademischen<br />
Gremien („Drittelparität“).<br />
Die Gründungskonzeption konzentrierte sich auf die Lehrerausbildung (ca. 60 %<br />
der Studienplätze). Das Professorium bestand aus jungen Professorinnen und<br />
Professoren, von denen sich viele durch aktive Mitgliedschaft der Studenten- und<br />
Assistentenbewegung ausgezeichnet hatten. Nur wenige der Professoren besa-<br />
ßen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft bereits ein Renomeé als Wissen-<br />
schaftler/-innen. Die Studentenschaft zeichnete sich durch einen hohen Anteil poli-<br />
tisch-links orientierter Studenten aus, die aufgrund des neuen Studienkonzeptes<br />
die Universität Bremen auswählten. Sieht man vom linken politischen Orientie-<br />
rungsmuster der Gründer/-innen ab, so handelte es sich beim Bremer Projektstu-<br />
dium um ein in einigen Ländern Europas (insbesondere Skandinavien und Groß-<br />
britannien), den USA und Kanada bekannten Reformansatz zur Überwindung ei-<br />
ner „praxisfernen“ Ausbildung. Die politische Orientierung der Initiatoren war auch<br />
in diesen Ländern überwiegend linksliberal bzw. liberal. Die jeweiligen Grün-<br />
dungskonzeptionen waren z. T. zur Öffnung der Universitäten <strong>für</strong> bildungsferne<br />
Schichten gedacht, z. T. trugen sie auch ausdrücklich „Elitecharakter“.<br />
In der überregionalen Außenwahrnehmung hat sich die Universität Bremen –<br />
unabhängig von den jeweiligen Konzepten und Leistungsniveaus in Forschung<br />
und Lehre der verschiedenen Fach- und Studienbereiche – bis Anfang des letzten