Unser Bild vom Kind - Evangelischer Kirchenbezirk Heilbronn
Unser Bild vom Kind - Evangelischer Kirchenbezirk Heilbronn
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Inhaltsverzeichnis<br />
Konzeption des ev. Dietrich-Bonhoeffer-<strong>Kind</strong>ergartens im<br />
April 2013<br />
Vorwort des Kirchenpflegers Herr Krieg<br />
Vorwort des Vorstands Frau Pfarrerin Prinz<br />
1. Allgemeines<br />
1.1 Lage und Einzugsgebiet<br />
1.2 Öffnungszeiten<br />
1.3 Personal<br />
1.4 Räumlichkeiten<br />
2. Aufsichtspflicht<br />
3. Evangelisches Profil und Inklusion<br />
4. Pädagogik<br />
4.1 <strong>Unser</strong> <strong>Bild</strong> <strong>vom</strong> <strong>Kind</strong><br />
4.2 <strong>Bild</strong>ung<br />
4.3 Entwicklung<br />
4.4 Erziehung<br />
4.5 Pädagogische Ziele<br />
4.5.1 Das <strong>Kind</strong> als Teil einer Gruppe<br />
4.5.2 Das <strong>Kind</strong> als Individuum<br />
4.5.3 Partizipation<br />
4.5.4 Entwicklungsbereiche<br />
1
4.6 Die Rolle als Erzieherin<br />
5. <strong>Unser</strong>e Arbeitsweise<br />
5.1 wie wir beobachten und dokumentieren<br />
5.1.1 Freie Beobachtungen<br />
5.1.2 KOMPIK<br />
5.1.3 Grenzsteine der Entwicklung<br />
5.1.4 Portfolio<br />
5.2 <strong>Unser</strong>e Gruppenstruktur<br />
5.2.1 Freispiel<br />
5.2.2 Intensivgruppenangebote<br />
5.2.3 Großgruppenangebote<br />
5.2.4 Projekte<br />
6. Erziehungspartnerschaft<br />
6.1 <strong>Unser</strong> Verständnis von Erziehungspartnerschaft<br />
6.2 Elterngespräche<br />
6.2.1 Aufnahmegespräche<br />
6.2.2 Eingewöhnungsgespräche<br />
6.2.3 Entwicklungsgespräche<br />
6.2.4 Tür- und Angelgespräche<br />
6.2.5 Elterngespräche bei besonderem Bedarf<br />
2
6.2.6 <strong>Kind</strong>erschutz<br />
6.2.7 Beschwerdemanagement<br />
6.3 Angebote für Eltern<br />
7. Kooperationen<br />
8. Qualitätsmanagement<br />
9. Abschlusswort<br />
3
Konzeption Dietrich-Bonhoeffer-<strong>Kind</strong>ergarten<br />
Vorwort des Kirchenpflegers Herr Krieg<br />
Seit rund 25 Jahren gibt es nun den evangelischen Dietrich- Bonhoeffer-<br />
<strong>Kind</strong>ergarten in der <strong>Heilbronn</strong>er Stockportstraße 15. In dieser Zeit hat sich viel<br />
bei der Arbeit mit <strong>Kind</strong>ern geändert. Früher lag der Schwerpunkt in der<br />
Betreuung der <strong>Kind</strong>er, heute ist das Thema <strong>Bild</strong>ung und Spracherziehung im<br />
vorschulischen Bereich ein wichtiger Schwerpunkt. Auch die Öffnungszeiten<br />
wurden an die sich wandelnden Bedürfnisse angepasst. Heute sind in der<br />
zweigruppigen Einrichtung ca. 45 <strong>Kind</strong>er untergebracht. Die Einrichtung leistet<br />
dort eine vorbildliche Arbeit.<br />
Für die Evangelische Kirche als Träger der Einrichtung ist es deshalb wichtig,<br />
dass auch die pädagogischen Ziele, die Rolle der Erzieherinnen, das Profil der<br />
Einrichtung und das Verständnis zum betreuten <strong>Kind</strong> immer wieder hinterfragt<br />
und entsprechend definiert wird. Hierzu dient die Konzeption, die in den letzten<br />
Monaten <strong>vom</strong> Team erarbeitet wurde. Wir als Träger sind stolz darauf, dass<br />
diese Einrichtung das nachfolgende Konzept erarbeitet hat und in der die Ziele<br />
und Rollen neu definiert wurden.<br />
Den <strong>Kind</strong>ern und allen Mitarbeiterinnen wünschen wir weiterhin viel Spaß und<br />
Freude in dieser Einrichtung.<br />
Rolf Krieg<br />
Kirchenpfleger,<br />
Verwaltungsleiter<br />
Evangelische Gesamtkirchengemeinde <strong>Heilbronn</strong><br />
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Vorwort des Vorstands Frau Pfarrerin Prinz<br />
Liebe Eltern ,<br />
die Evangelische Bonhoeffergemeinde in Sontheim ist eine relativ junge<br />
Gemeinde. Von Anfang an gehörte die <strong>Kind</strong>ergartenarbeit zu ihren<br />
Aufgabenfeldern.<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes leben <strong>Kind</strong>ergarten und Kirchengemeinde Tür<br />
an Tür miteinander. Zu unterschiedlichen Veranstaltungen nutzen die<br />
Erzieherinnen die Räume des Gemeindezentrums. Die <strong>Kind</strong>er sind dort gern<br />
gesehene Gäste.<br />
Die Nähe zur Kirchengemeinde öffnet den <strong>Kind</strong>ern früh den Zugang zu<br />
biblischen Personen und Geschichten, zum Kirchenjahr und zum christlichen<br />
Glauben.<br />
Wir sind sehr dankbar über die pädagogisch kompetenten Mitarbeiterinnen im<br />
<strong>Kind</strong>ergarten, die sich auch neuen Anforderungen stellen und ihre Konzeption<br />
der pädagogischen Arbeit den veränderten Herausforderungen im Bereich der<br />
<strong>Kind</strong>ertagesbetreuung anpassen.<br />
In der nun vorliegenden Konzeption kommt das zum Ausdruck, was auch dem<br />
Träger dieses <strong>Kind</strong>ergartens wichtig ist: Im Mittelpunkt steht das <strong>Kind</strong> mit<br />
seinen Bedürfnissen. In unserem <strong>Kind</strong>ergarten findet es Geborgenheit und<br />
Überschaubarkeit. Es hat einen sicheren Rahmen, innerhalb dessen es sich<br />
weiterentwickeln, sich selbst und seine Welt spielerisch entdecken kann.<br />
Kirchengemeinde und Pfarrerin sind stolz auf unsere <strong>Kind</strong>ergarteneinrichtung<br />
und auf ihren guten Ruf.<br />
Anette Prinz<br />
Pfarrerin der Ev. Dietrich-Bonhoeffergemeinde<br />
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1. Allgemeines<br />
1.1. Lage und Einzugsgebiet<br />
Der Dietrich-Bonhoeffer-<strong>Kind</strong>ergarten wurde im Jahr 1988 erbaut. Er liegt im<br />
Stadtteil <strong>Heilbronn</strong>-Sontheim am Jörg-Ratgeb-Platz und steht unter der<br />
Trägerschaft der evangelischen Kirchenpflege <strong>Heilbronn</strong>. Die Einrichtung liegt in<br />
Ortsrandlage und steht allen <strong>Heilbronn</strong>er Familien offen. Es können <strong>Kind</strong>er ab<br />
drei Jahren aufgenommen werden. Es gibt zwei altersgemischte Stammgruppen<br />
(Grüne Gruppe, Blaue Gruppe), die Platz für jeweils 22 <strong>Kind</strong>er bieten. Die<br />
Einrichtung erwartet, dass am ersten <strong>Kind</strong>ergartentag eine vertraute<br />
Bezugsperson den ganzen Tag anwesend ist. Danach wird die weitere<br />
Eingewöhnungszeit gemeinsam mit den Eltern individuell auf ihr <strong>Kind</strong> abgestimmt.<br />
1.2. Öffnungszeiten<br />
Die Einrichtung ist von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet.<br />
7.30 Uhr: Der <strong>Kind</strong>ergarten öffnet und beginnt mit dem Freispiel<br />
12.45 Uhr: erste Abholzeit<br />
13.30 Uhr: zweite Abholzeit<br />
An 27 Tagen im Jahr bleibt die Einrichtung geschlossen. In <strong>Heilbronn</strong> ist der<br />
<strong>Kind</strong>ergarten für alle <strong>Kind</strong>er ab dem Alter von drei Jahren beitragsfrei.<br />
1.3. Personal<br />
Manuela Köpsel, Erzieherin, Gruppenleitung Blaue Gruppe, Leiterin der<br />
Einrichtung, 100 %<br />
Tina Sacher, Erzieherin, Gruppenleitung Grüne Gruppe, 100 %<br />
Alena Rung, Erzieherin, 100 %<br />
Marion Engelhardt-Schilling, Erzieherin, 80 %<br />
6
Christine Lesemann, Erzieherin, 20 %<br />
Christa Kellner, Raumpflegerin<br />
1.4. Räumlichkeiten<br />
Im unserem Dietrich-Bonhoeffer-<strong>Kind</strong>ergarten stehen uns folgende,<br />
lichtdurchflutete Räumlichkeiten zur Verfügung:<br />
- Eingangsbereich mit Garderoben und gemeinsamem Vespertisch und mit<br />
Möglichkeiten zu verschiedenen Arten von Bewegung<br />
- Gruppenraum Grüne Gruppe: Puppenecke, Leseecke, Legoecke, Spieltische<br />
- Gruppenraum Blaue Gruppe: Experimentierecke mit Wassertisch,<br />
Knetecke, Lesecke, Spieltische<br />
- Malzimmer, wo gemalt, geschnitten und gestaltet wird<br />
- Bauzimmer mit verschiedenstem Holzspielzeug, Fahrzeugen und<br />
Tücherleiste<br />
- Garten mit Sandkasten, Schaukeln, Wippe, Kletterturm, Rutsche,<br />
Turnstangen und Spielhäuschen<br />
- Küche<br />
- Büro<br />
- Materialraum<br />
- Toiletten<br />
Außerdem steht uns die Möglichkeit offen, die Räume des benachbarten<br />
Gemeindezentrums zu nutzen (z.B. für Turnangebote, Musikangebote,<br />
Elternangebote, …).<br />
2. Aufsichtspflicht<br />
<strong>Unser</strong>e Aufsichtspflicht beginnt, sobald die Eltern ihre <strong>Kind</strong>er der zuständigen<br />
Bezugserzieherin (Grüne oder Blaue Gruppe) übergeben. Sie endet, wenn die<br />
Eltern ihr <strong>Kind</strong> zu der vereinbarten Zeit wieder abholen.<br />
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3. Evangelisches Profil und Inklusion<br />
<strong>Unser</strong> <strong>Kind</strong>ergarten ist eine evangelische Einrichtung. Das bedeutet, dass wir uns<br />
im Alltag an den christlichen Grundwerten orientieren.<br />
Sichtbar wird dies auch daran, dass wir kirchliche Feste wie Weihnachten und<br />
Ostern feiern.<br />
Wir gestalten an Erntedank den Gottesdienst und wirken beim Gemeindefest<br />
mit.<br />
Ab und zu lesen wir biblische Geschichten.<br />
An den Kochtagen wird vor dem Essen ein Tischgebet gesprochen.<br />
Grundsätzlich aber sind wir eine offene Einrichtung, in der eine bestimmte<br />
Glaubensrichtung kein Aufnahmekriterium ist.<br />
In unserem <strong>Kind</strong>ergarten waren schon mehrmals behinderte und<br />
entwicklungsverzögerte <strong>Kind</strong>er. Und wir haben jedes Mal erlebt, dass dies für<br />
alle <strong>Kind</strong>er eine Bereicherung ist.<br />
Deshalb sind wir auch in Zukunft dafür offen und versuchen bei Bedarf die<br />
nötigen Voraussetzungen zur Inklusion zu schaffen.<br />
4. Pädagogik<br />
4.1. <strong>Unser</strong> <strong>Bild</strong> <strong>vom</strong> <strong>Kind</strong><br />
Es gibt Dinge, die wir unseren <strong>Kind</strong>er<br />
auf den Lebensweg mitgeben sollen:<br />
Wurzeln und Flügel<br />
Kleinen <strong>Kind</strong>ern Wurzeln, die Halt geben und großen<br />
<strong>Kind</strong>ern Flügel, die Freiheit schenken<br />
Wir sehen das <strong>Kind</strong> als eine Persönlichkeit mit unterschiedlichen<br />
Eigenschaften, Stärken, Fähigkeiten und Schwächen. Im Laufe der <strong>Kind</strong>heit<br />
erweitert es seine Fertigkeiten und Fähigkeiten, indem es lernt und nachahmt.<br />
Erwachsene und ältere <strong>Kind</strong>er sind Vorbilder. Neuen Situationen kann das <strong>Kind</strong><br />
oft leichter gegenüber treten als ein Erwachsener. Es hat keine Vorbehalte,<br />
ist unbefangen, ehrlich, direkt und spontan.<br />
Mit dem Eintritt in den <strong>Kind</strong>ergarten beginnt für das <strong>Kind</strong> und auch für seine<br />
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Eltern ein neuer Lebensabschnitt. Das <strong>Kind</strong> ist noch sehr unerfahren, wenn es<br />
in den <strong>Kind</strong>ergarten kommt, und fühlt sich in einer Gruppe zunächst noch<br />
unsicher. Es kommt aus dem Familienhaus in eine neue ungewohnte Umgebung<br />
und macht die ersten Schritte ins öffentliche Leben. Hier braucht es die<br />
Unterstützung der Erzieherin. Es braucht Fürsorge, Zuwendung und Annahme,<br />
aber auch Regeln, Grenzen, Rituale und Struktur. Deshalb ist es uns sehr<br />
wichtig, jedes einzelne <strong>Kind</strong> kennen zu lernen, um auf seine jeweiligen<br />
Bedürfnisse eingehen zu können.<br />
Wir sehen das <strong>Kind</strong> als ein wissbegieriges, neugieriges, offenes Wesen, das<br />
sehr begeisterungsfähig ist. Es ist lernbereit und entwicklungsfähig, daher<br />
braucht es vielfältige Angebote im Alltag, neue Herausforderungen,<br />
Spielmaterial und Möglichkeiten, um seine Stärken und Schwächen zu erkennen.<br />
Das <strong>Kind</strong> hat das Bedürfnis, seine Welt zu erforschen und zu begreifen. Es will<br />
sich sprachlich äußern, entdecken und eigenständig sein. <strong>Kind</strong>er brauchen<br />
Freiräume und dürfen bei uns z. B. alleine raus in den Garten oder die Türe im<br />
Bauzimmer schließen.<br />
Wo <strong>Kind</strong>er in ihren Interessen ernst genommen werden, entwickeln sie Freude<br />
am Lernen und Entdecken!<br />
4.2. <strong>Bild</strong>ung:<br />
<strong>Kind</strong>liche <strong>Bild</strong>ungsprozesse setzen verlässliche Beziehungen und Bindungen zu<br />
Erwachsenen voraus. Deshalb orientiert sich unser <strong>Bild</strong>ungsauftrag an den<br />
individuellen Bedürfnissen der <strong>Kind</strong>er.<br />
Um die Welt aktiv mitgestalten zu können, brauchen <strong>Kind</strong>er aber auch Wissen<br />
über Zusammenhänge. Wir unterstützen den Wissenserwerb, indem wir die<br />
kindliche Neugier und den Forschungsdrang anregen und die <strong>Kind</strong>er viel erleben<br />
lassen. <strong>Bild</strong>ung ist ein lebenslanger Prozess, der sich nicht nur im Erwerb von<br />
Wissen erschöpft, sondern die gesamte Entwicklung der Persönlichkeit betrifft.<br />
4.3. Entwicklung:<br />
Manche <strong>Kind</strong>er entwickeln sich schneller, andere langsamer.<br />
Jedes <strong>Kind</strong> hat seinen eigenen Rhythmus und benötigt unterschiedlich viel Zeit.<br />
Durch gezielte Beobachtungen und Dokumentationen erfassen wir den<br />
individuellen Entwicklungsstand der <strong>Kind</strong>er. Somit erkennen wir Stärken und<br />
Schwächen, welche wir durch gezielte, vielfältige Angebote unterstützen und<br />
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fördern.<br />
Damit sich ein <strong>Kind</strong> gut entwickeln kann, braucht es Erwachsene, die ihm<br />
emotionale Geborgenheit, Regeln und Strukturen bieten.<br />
4.4. Erziehung:<br />
Den Grundstein der Erziehung legt jede Familie durch ihre Kultur und Religion.<br />
Im <strong>Kind</strong>ergarten verstehen wir unter Erziehung die Vermittlung von Werten.<br />
Erwachsene sind Vorbild im Umgang miteinander und entwickeln zusammen mit<br />
den <strong>Kind</strong>ern Vereinbarungen zu Verhaltensregeln.<br />
Gerade im <strong>Kind</strong>ergarten üben sich die <strong>Kind</strong>er täglich im Sozialverhalten.<br />
4.5. Pädagogische Ziele<br />
4.5.1. Das <strong>Kind</strong> als Teil einer Gruppe:<br />
Eine harmonische Atmosphäre ist uns in unsrer Einrichtung wichtig, da sie Basis<br />
für ein gutes Miteinander ist. Die <strong>Kind</strong>er erleben eine Gemeinschaft, sie sind<br />
Mitglied einer Gruppe und lernen den Umgang miteinander, indem sie<br />
Verantwortung für sich und für andere übernehmen.<br />
4.5.2. Das <strong>Kind</strong> als Individuum:<br />
Die <strong>Kind</strong>er sollen sich bei uns sicher und geborgen fühlen, denn das gibt ihnen die<br />
Möglichkeit, sich in ihrer Persönlichkeit weiterzuentwickeln und zu entfalten.<br />
Beispielsweise dürfen sie selbst entscheiden, wann sie essen und wie sie ihre<br />
Freispielzeit gestalten. Dadurch übertragen wir ihnen Verantwortung und<br />
fördern ihre Selbständigkeit. So bekommen sie Vertrauen in ihre eigenen<br />
Fähigkeiten. Selbständigkeit ist die Grundlage für ein gesundes<br />
Selbstbewusstsein.<br />
Fantasie ist wichtiger als Wissen!<br />
Denn Wissen ist begrenzt.<br />
(Albert Einstein)<br />
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4.5.3. Partizipation<br />
Bei uns findet in folgenden Bereichen Partizipation statt:<br />
- Die <strong>Kind</strong>er bestimmen, wann sie essen möchten<br />
- Sie entscheiden, ob sie während dem Freispiel im Garten oder in den<br />
Räumen spielen möchten<br />
- Sie können während dem Freispiel Angebote wahrnehmen<br />
- Die <strong>Kind</strong>er dürfen entscheiden, was es am Kochtag zu essen gibt<br />
- Die <strong>Kind</strong>er schenken sich ihre Getränke selbst ein<br />
- Die <strong>Kind</strong>er dürfen im Stuhlkreis oft entscheiden, welche Spiele gespielt<br />
werden<br />
- In der Turnhalle dürfen die <strong>Kind</strong>er Wünsche äußern mit welchen Geräten<br />
geturnt werden soll<br />
Wir legen Wert darauf, dass die <strong>Kind</strong>er lernen was Demokratie ist.<br />
Wir führen mit den älteren <strong>Kind</strong>ern altersentsprechende Interviews<br />
durch, damit wir ein Feedback haben.<br />
4.5.4. Entwicklungsbereiche:<br />
Wir erweitern das Wissen der <strong>Kind</strong>er, indem wir sie in allen<br />
Entwicklungsbereichen fördern. Wichtige Entwicklungsbereiche sind:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fein-/ Grobmotorik<br />
Sprache<br />
Kognitive Entwicklung<br />
Sozialkompetenz<br />
Das <strong>Kind</strong> erschließt sich seine Welt aktiv, mit allen Sinnen und vor allem in<br />
Bewegung. Die wichtigsten Ziele der Grob- und Feinmotorik sind für uns daher ,<br />
dass <strong>Kind</strong>er sich gerne bewegen, z.B. in unserem Garten, und auch ihre<br />
feinmotorischen Fähigkeiten ausprobieren können, z.B. beim Malen, beim Kneten,<br />
11
eim Perlenketten auffädeln, usw.<br />
Durch den Erwerb sprachlicher Kompetenzen entwickeln sich die Denkprozesse<br />
der <strong>Kind</strong>er weiter. Darüber hinaus lernen sie ihre Wünsche, Bedürfnisse und<br />
Gefühle zu äußern. Deshalb ist es uns wichtig, dass die <strong>Kind</strong>er einen<br />
umfangreichen Wortschatz erlangen und Sprache richtig einsetzen können.<br />
Sprachförderung findet bei uns im Alltag statt.<br />
Für die <strong>Kind</strong>er stehen in zwei Räumen verschiedene <strong>Bild</strong>erbücher zur Auswahl.<br />
Wir lesen den <strong>Kind</strong>ern während dem Freispiel oft BB vor und setzen diese oft bei<br />
gezielten Aktivitäten ein.<br />
Außerdem gibt es regelmäßig Vorlesezeiten, in denen interessierten <strong>Kind</strong>ern<br />
Bücher wie z.B. die kleine Hexe in Etappen vorgelesen wird.<br />
In unseren Intensivgruppen sind Reime, Geschichten, Fingerspiele feste<br />
Bestandteile.<br />
Kognitive Entwicklung bedeutet für uns, dass <strong>Kind</strong>er ihr Wissen erweitern, indem<br />
sie im Rahmen vielfältiger Angebote selbst ausprobieren und experimentieren<br />
können und ganzheitliche Erfahrungen machen. Es soll ihnen Spaß machen neue<br />
Dinge zu erfahren und zu lernen.<br />
Das Gruppengeschehen eröffnet den <strong>Kind</strong>ern vielfältige Möglichkeiten zum<br />
sozialen Lernen. Hierzu gehört das Bewältigen von Konflikten ebenso wie<br />
Rücksichtnahme, das Ausleben der eigenen Bedürfnisse und das gemeinsame<br />
Lernen mit anderen <strong>Kind</strong>ern.<br />
4.6. Die Rolle der Erzieherin<br />
Im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit stehen die Persönlichkeit des<br />
<strong>Kind</strong>es und sein Bedürfnis nach Geborgenheit, Annahme, Spiel, Erleben,<br />
Kreativität und Lernen. Hierbei möchten wir es begleiten, unterstützen und<br />
fördern. Wichtig ist uns dabei eine emotionale Verbundenheit zu den einzelnen<br />
<strong>Kind</strong>ern. Wir geben den <strong>Kind</strong>ern Orientierung und Halt durch einen<br />
strukturierten Alltag, Regeln und Rituale.<br />
Um die <strong>Bild</strong>ungsprozesse der <strong>Kind</strong>er zu begleiten, führen wir Beobachtungen der<br />
einzelnen <strong>Kind</strong>er durch und dokumentieren diese in Portfolios und<br />
Beobachtungsbögen.<br />
Zusätzlich ist uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Eltern sehr<br />
wichtig.<br />
12
Sag es mir und ich vergesse,<br />
zeig es mir und ich erinnere,<br />
lass es mich tun und ich verstehe.<br />
(Konfuzius)<br />
5. <strong>Unser</strong>e Arbeitsweise<br />
Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit bildet der Orientierungsplan.<br />
5.1. Wie wir beobachten und dokumentieren<br />
Im Mittelpunkt von Beobachten und Dokumentieren steht das einzelne <strong>Kind</strong> mit<br />
seinen <strong>Bild</strong>ungs- und Entwicklungsprozessen.<br />
5.1.1. Freie Beobachtungen<br />
Durch die freien Beobachtungen erfassen wir die individuellen <strong>Bild</strong>ungsprozesse<br />
der einzelnen <strong>Kind</strong>er. So können wir die <strong>Bild</strong>ungsbedürfnisse der <strong>Kind</strong>er benennen<br />
und unser pädagogisches Handeln danach ausrichten.<br />
5.1.2. KOMPIK<br />
Um den Entwicklungsstand der einzelnen <strong>Kind</strong>er einzuschätzen, führen wir den<br />
Beobachtungsbogen KOMPIK durch. Der Bogen ermöglicht es uns Erzieherinnen,<br />
jedes <strong>Kind</strong> individuell zu fördern. Mehr dazu unter: www.kompik.de<br />
5.1.3. Grenzsteine der Entwicklung<br />
Um gravierende Entwicklungsdefizite zu erkennen, führen wir die ‚Grenzsteine<br />
der Entwicklung’ durch und besprechen gegebenenfalls mit den Eltern, welche<br />
weiterführende Maßnahmen zu empfehlen sind.<br />
5.1.4. Portfolio<br />
Im Portfolio werden die <strong>Bild</strong>ungsprozesse kindgerecht durch Fotos und<br />
Kommentare dokumentiert. Für die <strong>Kind</strong>er ist das Portfolio ihr<br />
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<strong>Kind</strong>ergartenordner, in dem ihre Lern- und Erfahrungsprozesse festgehalten<br />
werden, so wie Dinge, welche das <strong>Kind</strong> aufbewahren möchte. Diese Sammlung<br />
macht seine frühkindliche <strong>Bild</strong>ungsbiographie sichtbar. Sie gehört dem <strong>Kind</strong> und<br />
wird ihm am letzten <strong>Kind</strong>ergartentag übergeben.<br />
5.2. <strong>Unser</strong>e Gruppenstruktur und Angebote<br />
Wir arbeiten teiloffen. Das bedeutet, dass Freispielangebote, das Turnen, oder<br />
Feste und Feiern immer gemeinsam stattfinden. Aber für den Erzählkreis<br />
montags, für die Kochtage und die Geburtstage gehen die <strong>Kind</strong>er in ihre<br />
Stammgruppe.<br />
5.2.1. Das Freispiel<br />
Das Freispiel ist ein nicht angeleitetes Angebot und nimmt den wichtigsten und<br />
zeitlich größten Teil des <strong>Kind</strong>ergartentages ein. Im gruppenübergreifenden<br />
freien Spiel entwickeln die <strong>Kind</strong>er ihre sozialen, kognitiven sprachlichen,<br />
emotionalen und motorischen Kompetenzen am umfassendsten. Sie entscheiden<br />
selbst was, wo, mit wem und wie lange sie spielen möchten. Es geht darum, sich<br />
auszuprobieren und nicht unbedingt um ein sichtbares Ergebnis. Die <strong>Kind</strong>er<br />
können sich im Freispiel eigenverantwortlich und nach ihrem individuellen<br />
Rhythmus entwickeln. Sie lernen spielerisch soziale Dinge wie Streiten, sich<br />
wieder vertragen, Teilen, Rücksicht nehmen usw.<br />
Die Freispielzeit gibt uns Erzieherinnen die Möglichkeit, die <strong>Bild</strong>ungsprozesse<br />
der <strong>Kind</strong>er zu beobachten und ihnen bei Bedarf Hilfestellungen und Anregungen<br />
zu geben.<br />
5.2.2. Intensivgruppenangebote<br />
Mehrmals in der Woche werden bei uns in der Einrichtung Intensivgruppen<br />
angeboten. Hier werden die <strong>Kind</strong>er in altersspezifische Kleingruppen über die<br />
Stammgruppen hinweg aufgeteilt und bekommen angeleitete Angebote (z.B.<br />
<strong>Bild</strong>erbuchbetrachtungen, Maltechniken, besondere Spiele, …), die ihrem Alter<br />
und Entwicklungsstand entsprechen. Dabei machen sie gemeinsame Erfahrungen<br />
und lernen miteinander und voneinander.<br />
14
Damit die <strong>Kind</strong>er diesbezüglich eine sichere Orientierung haben, sind die <strong>Kind</strong>er<br />
in Tiergruppen eingeteilt.<br />
3 - Jährige: Schmetterlinge<br />
4- Jährige: Frösche<br />
5- Jährige: Bären<br />
6- Jährige: Elefanten<br />
Diese Angebote können sowohl während der Freispielzeit als auch im Anschluss<br />
daran stattfinden.<br />
Elefantenstunde:<br />
In der Elefantenstunde bereiten sich die <strong>Kind</strong>er auf die Schule vor.<br />
Turnen:<br />
Da bei uns die Bewegungserziehung eine große Rolle spielt haben wir einmal in der<br />
Woche Turnen. Die <strong>Kind</strong>er werden in zwei Gruppen eingeteilt: die fünf- und<br />
sechsjährigen <strong>Kind</strong>er gehen dann gemeinsam in die Turnhalle der<br />
Staufenbergschule und die drei- und vierjährigen <strong>Kind</strong>er turnen im<br />
Gemeindehaus. So können wir die Turnstunde altersentsprechend gestalten.<br />
Musikschule:<br />
Jeden Donnerstag wird Musikalische Früherziehung über die private Musikschule<br />
von Herrn Zepperitz im Gemeindehaus gegen eine zusätzliche Gebühr angeboten.<br />
Hier sind alle <strong>Kind</strong>er ab fünf Jahren willkommen.<br />
5.2.3. Großgruppenangebote<br />
Kochtag:<br />
In unserem <strong>Kind</strong>ergarten ist ein wöchentlicher Kochtag für jede Stammgruppe<br />
eingerichtet, an dem die <strong>Kind</strong>er mit den Erzieherinnen ein Gericht für die Gruppe<br />
zubereiten. Dafür kaufen wir gemeinsam mit den <strong>Kind</strong>ern im nahe gelegenen<br />
Supermarkt ein. Das Anfassen, Betrachten, Riechen und auch Probieren der<br />
Zutaten kommt der Experimentierfreude des <strong>Kind</strong>es entgegen. Es legt<br />
Vorurteile gegen bestimmte Lebensmittel ab und entwickelt Neugierde für eine<br />
Zutat, die es nicht kannte oder mochte.<br />
15
An Geburtstagen bereiten wir immer mit dem betreffenden <strong>Kind</strong> sein<br />
Wunschessen für seine Gruppe zu.<br />
Waldtag:<br />
<strong>Kind</strong>er brauchen Natur und lieben Abenteuer. Sie mögen Abwechslung und<br />
Bewegung, aber auch Ruhe und Entspannung. Der Wald ist dafür ideal geeignet.<br />
Für <strong>Kind</strong>er ist er ein Abenteuerspielplatz der besonderen Art. Waldtage<br />
ermöglichen <strong>Kind</strong>ern intensive Naturerlebnisse. Sie werden mit Situationen<br />
konfrontiert, die für sie ungewohnt oder neu sind, z. B. ein steiler Hang oder ein<br />
unebener Boden. Das <strong>Kind</strong> probiert hier seine Möglichkeiten aus, schult seine<br />
motorischen Fähigkeiten und entwickelt Vertrauen in seine Fähigkeiten. Im Wald<br />
werden <strong>Kind</strong>er ohne vorgefertigtes Spielzeug zum eigenen Handeln<br />
herausgefordert.<br />
Daher finden bei uns <strong>vom</strong> Frühling bis zum Herbst einzelne Waldtage statt.<br />
Spaziergänge und Ausflüge:<br />
Bei gemeinsamen Spaziergängen und Ausflügen lernen <strong>Kind</strong>er sich in ihrer<br />
Umgebung und im Straßenverkehr zurechtzufinden.<br />
Stuhlkreis:<br />
Der Stuhlkreis ist täglicher Bestandteil unseres <strong>Kind</strong>ergartenalltags. Er gibt<br />
dem Tag eine Struktur und vermittelt dem <strong>Kind</strong> Sicherheit und Geborgenheit. Es<br />
erlebt sich als Teil einer Gruppe und lernt verschiedene Verhaltensregeln, z. B.<br />
sitzen bleiben, zuhören …, kennen.<br />
5.2.4. <strong>Unser</strong>e Projekte:<br />
Ein jährlich wiederkehrendes Projekt ist unsere Waldwoche. Im Frühsommer<br />
verbringen wir fünf Tage auf dem Gaffenberg mit vielen Exkursionen in die<br />
Umgebung des Geländes.<br />
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Außerdem findet im zwei- bis dreijährigen Rhythmus ein Großprojekt in<br />
Zusammenarbeit mit Nachbareinrichtungen statt. Bisher führten wir<br />
durch.<br />
- ein Zirkusprojekt<br />
- zwei WM- bzw. EM-Sportprojekte<br />
- ein Theaterprojekt<br />
Bei unserem aktuellen Projekt „Singende <strong>Kind</strong>ergärten“ lernen wir Erzieherinnen:<br />
Liederarbeitung über Bewegung, Sprechen zum Singen und Tanzen und kreativer<br />
Umgang mit der Stimme, usw.<br />
Hilf mir es selbst zu tun.<br />
Zeig mir, wie es geht.<br />
Tu es nicht für mich.<br />
Ich kann und will es nicht alleine tun.<br />
Habe Geduld, meine Wege zu begreifen.<br />
Sie sind vielleicht länger,<br />
vielleicht brauche ich mehr Zeit,<br />
weil ich mehrere Versuche machen will.<br />
Mute mir auch Fehler zu,<br />
denn aus ihnen kann ich lernen.<br />
(Maria Montessori)<br />
6. Erziehungspartnerschaft<br />
6.1.<strong>Unser</strong> Verständnis von Erziehungspartnerschaft<br />
Erziehungspartnerschaft ist die gemeinsame Verantwortung der Eltern und<br />
Erzieherinnen für die bestmögliche Entwicklung und Förderung des <strong>Kind</strong>es. Sie<br />
umfasst ebenso die Dialogbereitschaft und eine klare und positive Haltung<br />
zueinander.<br />
Für uns bedeutet es:<br />
Eltern und Erzieherinnen machen sich gemeinsam auf den Weg, das <strong>Kind</strong> zu einer<br />
gesunden, eigenständigen Persönlichkeit zu erziehen, die sich in der Gesellschaft<br />
zurechtfindet.<br />
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6.2. Elterngespräche<br />
Eine wichtige Maßnahme, um Erziehungspartnerschaft zu entwickeln und zu<br />
praktizieren, sind für uns die Elterngespräche, die in unserer Einrichtung<br />
regelmäßig stattfinden. Der Austausch mit den Eltern ist die Grundlage für eine<br />
gute Zusammenarbeit zum Wohle des <strong>Kind</strong>es. Wir wünschen uns eine<br />
vertrauensvolle, ehrliche und offene Ebene mit allen Eltern, auf der sich jede<br />
Seite ernst genommen fühlt.<br />
6.2.1. Aufnahmegespräche<br />
Kurz vor dem dritten Geburtstag werden die neuen <strong>Kind</strong>ergarteneltern zum<br />
Aufnahmegespräch eingeladen. Die Eltern berichten über ihr <strong>Kind</strong>, haben die<br />
Möglichkeit Fragen zu stellen, erhalten Informationen über die Einrichtung und<br />
Eingewöhnung und bekommen den Aufnahmevertrag.<br />
6.2.2.Eingewöhnungsgespräche<br />
Wenn das <strong>Kind</strong> ca. acht Wochen die Einrichtung besucht hat, laden wir die Eltern<br />
zum Eingewöhnungsgespräch ein und tauschen uns über die Anfangszeit im<br />
<strong>Kind</strong>ergarten aus.<br />
6.2.3. Entwicklungsgespräche<br />
Zu jedem Geburtstag des <strong>Kind</strong>es bieten wir ein Entwicklungsgespräch an. Ziel<br />
dieses 30- minütigen Gesprächs ist es, Ideen zusammenzutragen, wie man das<br />
<strong>Kind</strong> zu Hause und im <strong>Kind</strong>ergarten weiterhin in seiner Entwicklung unterstützen<br />
und begleiten kann. Dabei können gemeinsame Ziele zum Wohle des <strong>Kind</strong>es<br />
formuliert und deren Umsetzung angestrebt werden. Damit auch die Eltern<br />
Gelegenheit haben, sich auf dieses Gespräch vorzubereiten, stellen wir einen<br />
Vorbereitungsbogen zur Verfügung.<br />
6.2.4. Tür- und Angelgespräche<br />
Wir sind offen für Tür- und Angelgespräche. Der spontane Kontakt zwischen<br />
Eltern und Erzieherinnen in der Bring- und Abholphase dient dem<br />
Informationsaustausch über aktuelle Begebenheiten.<br />
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6.2.5. Elterngespräche bei besonderem Bedarf<br />
Jederzeit können Eltern und auch Erzieherinnen bei besonderem Bedarf<br />
aufeinander zukommen und einen Gesprächstermin vereinbaren, um sich über die<br />
aktuelle Situation auszutauschen.<br />
6.2.6. <strong>Kind</strong>erschutz<br />
Das Bundeskinderschutzgesetz verpflichtet uns zu Aufmerksamkeit gegenüber<br />
Gewalt und Vernachlässigung bei <strong>Kind</strong>ern. Wir Erzieherinnen sind im Erkennen<br />
<strong>vom</strong> <strong>Kind</strong>eswohl gefährdenden Situationen und im Handeln zum Schutz des<br />
<strong>Kind</strong>es geschult. Bei Verdacht oder Kenntnis einer <strong>Kind</strong>eswohlgefährdung wirken<br />
wir auf die Annahme von Hilfen bei den Personensorgeberechtigten hin, um der<br />
Gefährdung des <strong>Kind</strong>es zu begegnen und das <strong>Kind</strong> vor weiteren Gefahren zu<br />
schützen. Bei einer akuten <strong>Kind</strong>eswohlgefährdung sind uns die Handlungsschritte,<br />
die dem unmittelbaren Schutz des <strong>Kind</strong>es vor weiteren Gefahren dienen,<br />
vorgegeben. Dies kann die Informationsweitergabe an das Jugendamt beinhalten.<br />
6.2.7. Beschwerdemanagement<br />
Dazu gehört für uns, ein offenes Ohr für Anregungen, aber auch für<br />
Beanstandungen seitens der <strong>Kind</strong>er und Eltern zu haben. Diese werden als<br />
Ressource zur Verbesserung gesehen und fließen nach Möglichkeit in die weitere<br />
Planung unserer Arbeit mit ein. Im Dialog mit den <strong>Kind</strong>ern erfahren wir, welche<br />
Anregungen, aber auch welche Kritik sie zu unseren Angeboten haben. Im<br />
jährlichen Entwicklungsgespräch fragen wir die Zufriedenheit unserer Eltern ab.<br />
Dadurch sichern wir die Qualität der Arbeit in unserer Einrichtung.<br />
6.3. Angebote für Eltern<br />
Neben den Elterngesprächen gibt es noch weitere Möglichkeiten für die Eltern<br />
den <strong>Kind</strong>ergartenalltag und unsere Arbeit kennen zu lernen.<br />
Im Jahreslauf bieten wir regelmäßig verschiedene Eltern-<strong>Kind</strong>-Aktivitäten, wie<br />
z.B. Bastelnachmittage, Vater-<strong>Kind</strong>ausflüge usw. an.<br />
Und auch bei unterschiedlichen Festen freuen wir uns über die Beteiligung der<br />
Eltern.<br />
Außerdem finden neben informativen Elternabenden auch Elternabende statt,<br />
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die Themen aus dem Erziehungsalltag der Eltern aufgreifen.<br />
Alle Angebote sind wichtiger Bestandteil der Erziehungspartnerschaft zwischen<br />
Eltern und <strong>Kind</strong>ergarten.<br />
7. Kooperationen<br />
Um die einzelnen <strong>Kind</strong>er in der Entwicklung ihrer <strong>Bild</strong>ungsbiographie über die<br />
Grenzen der Einrichtung hinaus zu unterstützen, pflegen wir die<br />
Zusammenarbeit mit folgenden Institutionen:<br />
- Grundschule<br />
- Gesundheitsamt<br />
- Beratungsstellen<br />
Um den Erfahrungshorizont der <strong>Kind</strong>er in Bezug auf ihre nähere Umgebung zu<br />
erweitern, führen wir Aktionen mit weiteren Kooperationspartnern durch. Dazu<br />
zählen<br />
- Kirchengemeinde<br />
- Musikschule<br />
- Andere <strong>Kind</strong>ergärten und Kitas<br />
8. Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsmanagement beinhaltet Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung<br />
der pädagogischen Arbeit.<br />
Für uns bedeutet QM konkret:<br />
- Reflektieren des pädagogischen Handelns im Allgemeinen oder anhand<br />
einer Fallarbeit in der Teamsitzung.<br />
- Überprüfen und Weiterentwickeln der pädagogischen Arbeit im Team.<br />
- Fortschreibung der Konzeption.<br />
- Leiterinnentreff: Informations- und Erfahrungsaustausch auf<br />
Leiterinnenebene<br />
- Sozialraumbesprechungen: Anstellen von einrichtungsübergreifenden<br />
Überlegungen zur Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit<br />
- Fachberatung<br />
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- Fortbildungen der Erzieherinnen<br />
- Fachliteratur<br />
- Personalentwicklungsgespräche<br />
Zudem gilt für den <strong>Heilbronn</strong>er Raum: <strong>Heilbronn</strong>er Qualitätsoffensive mit 200%<br />
Personal in jeder Einrichtung pro Gruppe.<br />
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9. Abschlusswort<br />
Ein berühmtes Zitat lautet ,,Wer vorwärts kommen will, muss sich bewegen“.<br />
Deshalb freuen wir uns darauf, gemeinsam mit Ihnen und Ihrem <strong>Kind</strong> den<br />
Lebensweg ein Stück weit gemeinsam gehen zu dürfen, denn<br />
„Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen “( F. Kafka).<br />
Diese Konzeption wurde erstellt von<br />
M. Köpsel<br />
M. Engelhardt- Schilling<br />
C. Lesemann<br />
T. Sacher<br />
A. Rung<br />
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