29.10.2012 Aufrufe

Betrachtungen zur Begrifflichkeit von Facility Management (FM) und ...

Betrachtungen zur Begrifflichkeit von Facility Management (FM) und ...

Betrachtungen zur Begrifflichkeit von Facility Management (FM) und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zur <strong>Begrifflichkeit</strong> um „<strong>Facility</strong> <strong>Management</strong>“<br />

Vorschlag eines neuen Klassifizierungsansatzes für CA<strong>FM</strong><br />

Das hier vorgeschlagene Schema resultiert aus einem Paradigmenwechsel. Eine <strong>Facility</strong> ist kein<br />

Abstraktum (technischer, infrastruktureller oder kaufmännischer Prozess), sondern ein Objekt der<br />

Realität, das sich durch praktisches Handeln (Dienste) als <strong>Facility</strong> definiert. Damit hat eine <strong>Facility</strong> eine<br />

objektive Nutzung <strong>und</strong> eine subjektive Betrachtung.<br />

1. Objektive Nutzung: Der Anwendungsbereich des <strong>FM</strong> in einer Branche führt zu den<br />

wesentlichsten Unterschieden der CA<strong>FM</strong>-Systeme.<br />

Die <strong>Facility</strong> „Tür“ hat z.B. auf einem Flughafen eine unvergleichlich komplexere Abbildung<br />

(Eigenschaftsstruktur) als die Tür einer Büroimmobilie. Die „Fläche“ einer Industrieimmobilie hat<br />

andere Eigenschaften, als die eines Krankenhauses usw. Diese Eigenschaften resultieren aus<br />

den wesentlich verschiedenen Geschäftsprozessen (Dienste <strong>und</strong> Dienstleistungen) der Branche.<br />

In diesem Sinne sind „Tür“, „Fläche“ Homonyme zwischen den Branchen <strong>und</strong> die<br />

übereinstimmenden Merkmale sind gering, weil die Dienste so verschieden sind.<br />

2. Subjektive Betrachtung: Sicht auf Facilities im Zusammenhang.<br />

Diese Zusammenhänge wiederum können unter folgenden Sichten betrachtet werden:<br />

a. aus der Sicht des Lebenszyklus der Facilities, beginnend bei der Planung, über die<br />

Erstellung, die Bewirtschaftung, Umnutzung bis <strong>zur</strong> Entsorgung als strategischer Prozess<br />

(Wesensmerkmal des <strong>Facility</strong> <strong>Management</strong>s),<br />

b. aus der Sicht der werterhaltenden Funktionen (Reinigung, Instandhaltung, Sicherung<br />

usw., <strong>FM</strong>-Dienste) <strong>und</strong><br />

c. aus Sicht der übergreifenden, branchenunabhängiger Prozesse (branchenneutrale<br />

Dienste). Diese Dienste (Rechnungswesen, Finanzbuchhaltung, Dokumentenverwaltung,<br />

Qualitätssicherung usw.) sollen als Softwareapplikationsdienste (SW-AppDienste)<br />

bezeichnet werden. Für diese Dienste gibt es in der Regel Spezialprodukte am Markt<br />

(ERP, DMS, QMS, usw.).<br />

Das Wesen <strong>von</strong> Facilities wird durch <strong>FM</strong>-Dienste bestimmt. Facilities sind alle Objekte, die in einem<br />

werterhaltenden Geschäftsprozess Voraussetzung, Teilergebnis oder Ergebnis sind. CA<strong>FM</strong> als<br />

Computerunterstütztes <strong>Facility</strong> <strong>Management</strong> kommt auch nicht ohne allgemeine Softwaredienste aus<br />

(Reporting, Replikation, Scheduling usw.), die aber nicht <strong>FM</strong>-spezifisch sind, wohl aber die Funktionalität<br />

<strong>und</strong> Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit mit bestimmen.<br />

Die Zielstellungen der GE<strong>FM</strong>A 940 sind eindeutig:<br />

1. Wie kann sich ein CA<strong>FM</strong>-Interessent möglichst exakt orientieren.<br />

2. Wie kann sich der Hersteller in den GE<strong>FM</strong>A-Kriterien möglichst eindeutig abbilden.<br />

Diese Zielstellung wird wegen un<strong>zur</strong>eichender Qualität der Klassifizierung nur teilweise erreicht. Im Sinne<br />

einer besseren Vergleichbarkeit der CA<strong>FM</strong>-Systeme werden nachfolgende Gr<strong>und</strong>sätze für eine<br />

Klassifizierung der CA<strong>FM</strong>-Systeme in Anlehnung an die GE<strong>FM</strong>A 940 vorgeschlagen:<br />

1. Es werden keine Begriffe im Rahmen des CA<strong>FM</strong> definiert, die<br />

a. schon durch andere IT-Systeme besetzt sind (z.B. Dokumentenmanagement,<br />

Projektmanagement, wobei Wert auf Schnittstellen zu solchen relativ branchenneutralen<br />

Applikationssystemen gelegt wird) <strong>und</strong><br />

b. die durch entsprechende DIN definiert sind (z.B. 31051 definiert Instandhaltung 6 , wobei<br />

auf deren konsequente Umsetzung zu achten ist - GE<strong>FM</strong>A kennt z.B. nicht das Kriterium<br />

„Verbesserung“ bei Instandhaltung). Insgesamt sollten die DIN (z.B. 32736) stärker<br />

berücksichtigt werden.<br />

2. Entsprechend der praktischen Erfahrung des Autors werden Art <strong>und</strong> Struktur der Facilities<br />

wesentlich <strong>von</strong> Branchen definiert. Deshalb wird explizit die Branche als ein<br />

Unterscheidungsmerkmal für CA<strong>FM</strong>-Lösungen eingeführt.<br />

6 Aus langjähriger Erfahrung <strong>von</strong> IT-Projekten in der Industrie sind dem Autor in nicht einem Fall die<br />

Strukturierung der Instandhaltung in Wartung, Inspektion, Instandsetzung <strong>und</strong> Verbesserung begegnet.<br />

Auch keine CA<strong>FM</strong>-Software bildet diese Struktur vollständig ab.<br />

n:\produkte\praesentation_cso\cafm\2009\artikel_begriffsbildung\betrachtungen <strong>zur</strong> begrifflichkeit <strong>von</strong><br />

facility management <strong>und</strong> deren konsequenzen.doc bearbeitet <strong>von</strong> Dr. Joachim Oelschlegel am<br />

16.08.2009<br />

Seite 9 <strong>von</strong> 13<br />

TM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!