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Asien Kurier Südostasiens nächster Tiger? (Vorschau)

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Samstag, 1. März 2008<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Politik und Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

Nr. 3 / 2008 Jahrgang 2<br />

<br />

<br />

<br />

www.asienkurier.com<br />

<strong>Südostasiens</strong><br />

<strong>nächster</strong> <strong>Tiger</strong> ?<br />

<br />

<br />

<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die Linkliste<br />

Deutschland / Laos<br />

<strong>Südostasiens</strong> <strong>nächster</strong> <strong>Tiger</strong>? 1<br />

China<br />

Konjunkturmotor Olympia 3<br />

Ausländische Hotelgesell- 7<br />

schaften erobern China<br />

Touristenziel: Triumpfbogen “Patuxay”<br />

Von Horst Rudolf in Vientiane.<br />

2 Bilder: Ralph Rieth<br />

Wenn es in den vergangenen<br />

Jahren ein südostasiatisches<br />

Land gab, von dem kaum jemand<br />

sprach, war es mit Sicherheit Laos.<br />

Die meisten ASEAN-Staaten fielen<br />

entweder durch Stabilität<br />

oder kräftiges Wirtschaftswachstum<br />

auf, andere durch Krisen.<br />

Doch die Tatsache, dass das kleine<br />

Land am Mekong River nicht<br />

im Licht der Öffentlichkeit stand,<br />

könnte sich auf mittlere Frist als<br />

segensreich erweisen.<br />

Denn Laos ist nach Quadratkilometern<br />

gar kein Zwerg, im Gegenteil.<br />

Auf einer Fläche, die fast<br />

dem alten Westdeutschland entspricht,<br />

leben fast zehnmal weniger<br />

Menschen, als in Deutschland.<br />

Die reiche Geschichte des Landes<br />

wird daher nur an wenigen Orten<br />

sichtbar, wie dem berühmten Luang<br />

Prabang oder auch der charmanten<br />

Hauptstadt Vientiane.<br />

Mit gut sechs Millionen Einwohnern<br />

ist Laos damit ein typisches<br />

Agrar-Entwicklungsland,<br />

dessen Reichtum an Bodenschätzen<br />

und vor allem Wasser bisher<br />

gut versteckt waren. Denn wer<br />

hätte auch noch vor wenigen<br />

Jahren gedacht, dass sich Länder<br />

plötzlich um Wasser, Energie oder<br />

andere Rohstoffe schlagen oder<br />

zumindest – bisher noch friedlich<br />

– Konkurrenz machen.<br />

Die gute Nachricht für die Leser<br />

unseres Wirtschaftsmagazins:<br />

in Laos ist Deutschland ganz vorn<br />

mit dabei – nicht wie so häufig als<br />

Nachzügler. Nimmt man staunend<br />

zur Kenntnis, dass die schwedische<br />

Regierung mangels Masse oder Interesse<br />

gerade erst beschloss ihre<br />

Entwicklungszusammenarbeit mit<br />

Laos auslaufen zu lassen, kann<br />

man der deutschen Bundesregierung<br />

nur gratulieren, in Laos vergleichsweise<br />

massiv einzusteigen,<br />

statt wie die Schweden ihren Idealismus<br />

nach Afrika zu verlagern.<br />

Der Staatsekretär im Auswärtigen<br />

Amt, Reinhard Silberberg,<br />

lies es sich daher trotz drängender<br />

weltpolitischer Krisenlagen von<br />

Afghanistan bis Zimbabwe nicht<br />

Indien<br />

Exzellente Geschäftschancen 9<br />

Steigende Personalkosten 10<br />

stören<br />

Indonesien<br />

Energie auf Tausend Inseln 13<br />

Japan<br />

Starkes Interesse an der 18<br />

Nanotechnologie<br />

Korea<br />

Handel auf Rekordniveau 20<br />

Taiwan<br />

Taiwan setzt auf 21<br />

erneuerbare Energien<br />

Thailand<br />

Mobilfunk-Anbieter trimmen 24<br />

Netze auf 3G-Niveau<br />

Deutschland investiert wieder 24<br />

Termine<br />

Unternehmerreisen und 25<br />

<strong>Asien</strong>-Veranstaltungen<br />

Buchrezension<br />

Chinesische Offensive 26<br />

Währungen in <strong>Asien</strong> 27<br />

Wirtschaftsdaten und Charts 27<br />

nehmen, aus Anlaß des 50. Jahrestags<br />

der deutsch-laotischen Beziehungen<br />

am 31. Januar nach Laos<br />

zu jetten. Der gestresste deutsche<br />

Politiker war sichtlich glücklich,<br />

endlich einmal wieder ein überschaubares<br />

und gesundes Beispiel<br />

unbelasteter diplomatischer Beziehungen<br />

vorzufinden.<br />

1


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

„Es gibt kein Gegeneinander von europäischen<br />

Werten hier und asiatischen Werten dort. Die Kulturen<br />

<strong>Asien</strong>s und Europas haben einander über<br />

die Jahrtausende hinweg gegenseitig befruchtet“,<br />

so der Staatssekretär. Gleichzeitig reiste zu diesem<br />

seltenen Anlaß eine Delegation der ASEAN-Gruppe<br />

des Deutschen Bundestages unter Leitung des erfahrenen<br />

Drittwelt-Experten Dr. Klaus Lippold nach<br />

Vientiane.<br />

Doch auch die sechs weiteren Mitstreiter der Delegation<br />

waren handverlesene Fachleute, die wussten,<br />

warum sie für Deutschland Flagge zeigen. Denn<br />

häufig wird vergessen, dass auch kleine Länder dieselbe<br />

Stimmenzahl in den internationalen Gremien<br />

der Vereinten Nationen haben, wie die Supermächte.<br />

Ganz nebenbei zeigt eine Delegation des Bundestages<br />

den Demokratie-unerfahrenen laotischen Regierungspartnern,<br />

wie reibungslos das Zusammenspiel<br />

von Exekutive und Legislative in der Praxis<br />

funktionieren kann.<br />

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Samstag, 1. März 2008<br />

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Das Land hat noch viel Platz für<br />

ausgewogene Investitionen<br />

Auch der deutsche Botschafter in Laos, Dr. Peter<br />

Wienand, hat nicht nur ein feines Gespür für eine politische<br />

Sensibilität der „Noch-Kommunisten“, sondern<br />

auch die notwendige Erfahrung, die deutschen<br />

Möglichkeiten bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />

umzusetzen – und die sind recht umfassend.<br />

Die “Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit”<br />

(GTZ) ist für einen großen Teil dessen<br />

verantwortlich, was in der Umgangssprache „Entwicklungspolitik“<br />

heißt.<br />

Der verantwortliche Mann in Laos, Dr. Ulrich Sabel-Koschella,<br />

koordiniert im „Lao-German-House“<br />

einen weitaus größeren Apparat, als beispielsweise<br />

Ansätze einer exportorientierten Wirtschaft: Lao-Cotton Company.<br />

Ein Unternehmen der Bayerischen Staatsregierung<br />

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die Deutsche Botschaft – was angesichts der Vielzahl<br />

von Projekten im weitläufigen Laos auch Sinn<br />

macht. Denn, so Sabel-Koschella, die Deutschen<br />

wollen – im Gegensatz zu manchen anderen Gebern<br />

und Investoren, insbesondere aus der Nachbarschaft<br />

– vor allem beraten und die laotischen Institutionen<br />

aufbauen, stärken oder, wo nötig, reformieren.<br />

Während zum Beispiel die Volksrepublik China<br />

das Land mit Investitionen in einigen Sektoren<br />

sprichwörtlich überrennt, will die GTZ nachhaltig<br />

operieren – was nicht nur ein Schlagwort ist. Die<br />

Namen der einzelnen Vorhaben sind entsprechend<br />

aussagefähig: „Ländliche Entwicklung in den nördlichen<br />

Bergregionen von Laos“, „Planung und Koordination<br />

der Wasserreserven am Unterlauf des Mekong“<br />

oder „Entwicklung der Land- / Bodenpolitik<br />

in Laos“. Tief ins Land hinein geht auch das „Akha-<br />

Projekt“, wo versucht wird, auf Gemeindeebene den<br />

Tourismus verdaulich zu machen, indem man die<br />

örtliche Bevölkerung in privat-öffentlichen Partnerschaftsprojekten<br />

auf den kulturellen Schock rechtzeitig<br />

und vor allem einfühlsam vorbereitet.<br />

Neben der GTZ sind natürlich auch andere wichtige<br />

Entwicklungsorganisationen vertreten. Der<br />

“Deutscher Entwicklungsdienst” (DED) und die<br />

„kleine deutsche Weltbank“, die “Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau” (KfW), sind ebenfalls dabei in das<br />

2


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

„Lao-German-House“ einzuziehen:<br />

gut für die zukünftige Koordination<br />

deutscher Entwicklungsaktivitäten.<br />

Für andere „Helfer“<br />

ist im Rahmen dieses Artikels leider<br />

kein Platz, und natürlich muss<br />

erwähnt werden – Steuergelder<br />

verpflichten –, dass sich auch die<br />

Entwicklungsorganisationen der<br />

EU und der Vereinten Nationen<br />

immer häufiger die laotischen<br />

Klinken in die Hand geben.<br />

Zum Glück hat inzwischen<br />

auch die Privatwirtschaft gemerkt,<br />

dass in Laos die Eisenbahn<br />

abgeht – wenn auch erstmal<br />

einspurig, angesichts des<br />

bescheidenen Geschäftsvolumens.<br />

Doch wagemutige Unternehmer,<br />

wie der bereits früher<br />

vorgestellte „Holz-Pionier“<br />

Werner Kubesch waren auch bei<br />

der 50-Jahresfeier wieder aktiv<br />

dabei (<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> 5/2007, Nov.<br />

2007, S. 13). Der gebürtige Salzburger<br />

hat sich inzwischen mit<br />

einer gediegenen Beratergruppe<br />

umgeben - mehrheitlich deutsche<br />

Spezialisten.<br />

Da sich Kubesch der umweltfreundlichen<br />

– wie man heute<br />

sagt: nachhaltigen – Forstwirtschaft<br />

verschrieben hat, ist der<br />

zukunftsträchtige Renner nun<br />

der Erwerb größerer Ländereien,<br />

auf denen wirtschaftlich lukrative<br />

edle tropische Holzarten in ihrem<br />

natürlichen Umfeld angepflanzt<br />

werden sollen. Der Clou ist, dass<br />

hier nicht wie üblich eine Plantage<br />

Staatsekretär Reinhard<br />

Silberberg: „Es gibt kein<br />

Gegeneinander von<br />

europäischen Werten<br />

hier und asiatischen<br />

Werten dort.”<br />

hochgezogen und nach ein paar<br />

Jahren wieder abgeholzt wird,<br />

sondern – wie das deutsche Förster<br />

seit Hunderten von Jahren predigen<br />

– Mischwälder entstehen, wo<br />

die unterschiedlich schnell wachsenden<br />

Bäume je nach Reifezeit<br />

„geerntet“ werden – theoretisch<br />

säht sich die nächste Generation<br />

dann sogar selber aus.<br />

Neu an dem Vorhaben ist,<br />

dass mit dem Projektstart „Wald-<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

anteile“ an Investoren über ein<br />

Fondsmodell vertrieben werden,<br />

mit interessanten langfristigen<br />

Renditen – umweltfreundlich und<br />

nachwachsend. Doch der Tropenwald<br />

und der Einfallsreichtum<br />

des Österreichers und seiner<br />

Mannschaft geben – forsttechnisch<br />

und finanziell – noch viel<br />

mehr her, aber alles zu seiner Zeit.<br />

Entwickelt sich das Kubesch-Projekt<br />

in der vorgesehenen umweltverträglichen<br />

Form, wird es sicher<br />

auch den wohlwollenden Segen<br />

der deutschen Botschaft erhalten<br />

– und damit auch Modellcharakter<br />

für deutsche Investitionen in<br />

Laos erhalten.<br />

Denn das Land hat noch viel<br />

Platz für ausgewogene Investitionen<br />

– doch die Gefahr, die Schätze<br />

dieses Landes für die schnelle<br />

Kasse zu nutzen, ist groß genug<br />

und die skrupellose Konkurrenz<br />

schläft nicht. Staudämme, Massentourismus,<br />

Konsumdruck<br />

sind die Schlagworte, die schnell<br />

klarmachen, dass gute Beratung<br />

und seriöse Unternehmer wichtiger<br />

sind, als unkontrollierter<br />

Neokapitalismus. <br />

China<br />

Konjunkturmotor Olympia<br />

Li Ming Yao<br />

Von Klaus Köhler, Geschäftsführer der Klako Group in Hongkong.<br />

Unter dem Jubel von Hunderttausend<br />

Sportlern, Besuchern<br />

und Politikern aus aller Welt,<br />

entzündet der Schlussläufer in<br />

einer großen Schale das olympische<br />

Feuer. Am 8. August 2008<br />

beginnen in Beijing die 16 Tage<br />

dauernden Olympischen Sommerspiele<br />

- ein Weltereignis, das<br />

auch auf die boomende Wirtschaft<br />

im Reich der Mitte weitreichende<br />

Folgen hat.<br />

Solch ein Magaevent verlangt<br />

umfangreiche Investitionen in<br />

Sportstätten, Infrastruktur, Freizeiteinrichtungen<br />

und Wohnungen,<br />

nicht nur in Beijing,<br />

sondern auch (zumindest) an der<br />

prosperierenden Ostküste des<br />

Landes. Kräftig steigende Stahlund<br />

Betonpreise bestätigten<br />

es bereits. Die drei Konzepte<br />

(“Green Olympics”, “Hightech<br />

Olympics” und “People Olympics”)<br />

werden kurz-, mittel- und<br />

langfristig den existierenden,<br />

positiven Konjunkturtrend eher<br />

verstärken.<br />

Seit dem Beginn marktwirtschaftlicher<br />

Reformen in den<br />

frühen Neunziger Jahren, konnte<br />

die chinesische Metropole<br />

erhebliche Fortschritte machen<br />

und mit zunehmenden Einfluss<br />

von ausländischen Kapital sowie<br />

Technologie, erfreut sich das<br />

Riesenreich eines beständigen<br />

Wirtschaftsaufschwungs. Heute<br />

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3


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Nationales Olympiastadium “Vogelnest”.<br />

ist Beijing der Sitz einer Vielzahl von internationalen<br />

Unternehmenszentralen, von Finanz- und politischen<br />

Institutionen. Die Stadt steht (nach Shanghai)<br />

an zweiter Stelle bei der Industrialisierung,<br />

hochentwickelten Maschinen, in den Textil- und<br />

Petrochemie-Branchen und damit tragen die auf 15<br />

Millionen geschätzten Einwohner bedeutend zum<br />

chinesischen Außenhandel bei.<br />

Li Ming Yao<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Im abgelaufenen Jahr 2007 erklimmte Beijing<br />

den bisherigen Gipfel seines Booms: Die Wirtschaft<br />

wuchs um 12,8 Prozent gegenüber einem Jahr zuvor,<br />

das Prokopf-Einkommen erreichte 4.366 Euro.<br />

Nach Kriterien der Weltbank hat die sozio-ökonomische<br />

Entwicklung ein oberes Mittelklasse-Niveau<br />

erreicht, an einem durchschnittlichen Gehaltszuwachs<br />

von 109,4 Prozent zwischen 2001 und 2007<br />

erkennbar.<br />

Langfristige und dauerhafte Vorteile kann die<br />

Stadt durch die umfangreichen Investitionen erwarten.<br />

Von den 11,5 Milliarden Euro direkter Olympia-<br />

Ausgaben für das Verkehrswesen, Kommunikation<br />

und die Umwelt werden die Chinesen auch indirekt<br />

sozial profitieren. Berichten zufolge wurden in<br />

Olympia-bezogenen Projekten 3,6 Millionen neue<br />

Jobs geschaffen. Die meisten davon in der Bauindustrie,<br />

im Hightech- und Produktionsbereich, in der<br />

Logistik- und den Dienstleistungsbranchen. 430.000<br />

neue Arbeitsplätze sollen in der Bauwirtschaft und<br />

weitere 130.000 im Einzel- und Großhandelssektor<br />

entstanden sein.<br />

Zwei Millionen zusätzliche Touristen erwartet<br />

die “Beijing Tourism Administration” anläßlich


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

der Spiele. Die Behörde geht von<br />

einem Umsatzplus von circa 660<br />

Millionen Euro in der Hotel- und<br />

Dienstleistungsindustrie, in den<br />

Branchen Unterhaltung und Verkehr<br />

aus. Über die letzten fünf Jahre<br />

stieg das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) von Beijing um jährlich 12<br />

Prozent (2002: 443 Mrd. Yuan, 41,3<br />

Mrd. Euro; 2007: 900 Mrd. Yuan,<br />

83,8 Mrd. Euro; 1 Euro = 10,74<br />

Yuan). Mit einem zusätzlichen<br />

BIP-Plus von 1,14 Prozent für 2007<br />

und weiteren 0,85 Prozent in 2008<br />

kann dank Olympiaausgaben gerechnet<br />

werden.<br />

Nach dem “Beijing Olympic<br />

Action Plan” werden sich die erwarteten<br />

Investitionen<br />

von 125 Milliarden<br />

Euro auf drei<br />

Bereiche verteilen:<br />

Zum einen (und ausschließlich)<br />

den Bau<br />

von Sportstätten und<br />

direkt dazugehöriger<br />

Einrichtungen, der<br />

zweite Teil wird in<br />

die Infrastrukturentwicklung<br />

der Stadt<br />

fliessen, während der<br />

dritte Teil für Umweltund<br />

Verkehrsprojekte<br />

ausgegeben werden<br />

soll, welche als indirekte<br />

Investitionen<br />

im Zehn-Jahres-Plan<br />

integriert sind.<br />

Eindrucksvoll sollen sich die<br />

Erweiterungsprojekte vom internationalen<br />

Flughafen “Beijing<br />

Shoudu Guoji Jichang” den sportinteressierten<br />

Besuchern präsentieren.<br />

Während der Spiele wird<br />

er auf Platz 5 der Rangliste der<br />

verkehrsstärksten Airports aufsteigen.<br />

Ein drittes Terminal sollte<br />

im Februar fertiggestellt werden<br />

(Kostenaufwand: 1,45 Mrd. Euro)<br />

- das weltgrößte Terminal mit einer<br />

direkten Stadtanbindung alle<br />

15 Minuten zu den Spitzenzeiten.<br />

Alle drei Terminals zusammen<br />

sollen zukünftig etwa 82 Millionen<br />

Passagiere im Jahr abfertigen<br />

(bislang 35 Mio. Passagiere).<br />

Beijings wohl- und weitbekannte<br />

Verkehrsstaus sollen zukünftig<br />

der Vergangenheit angehören -<br />

zumindest wenn man der Stadtverwaltung<br />

Glauben schenkt. Immerhin<br />

werden die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel mit einem 480 Millionen<br />

Euro schweren Aufwand<br />

ausgebaut. Im Bau sind mehrere<br />

Verkehrsprojekte, welche den<br />

Olympiateilnehmern und -besuchern<br />

eine schnelle Fahrt zwischen<br />

den Sportstätten oder den<br />

Hotels ermöglichen sollen.<br />

Quer über die Straßen der<br />

Hauptstadt soll der “Beijing-Tianjin”-Schnellzug<br />

fahren, sechs neue<br />

Schnellstraßen verbinden zukünftig<br />

die Innenstadt mit dem Airport<br />

und anderen Städten, ebenfalls<br />

sechs neue U- und S-Bahnlinien<br />

Beijing will den europäischen Verkehrskanalstandard übernehmen.<br />

Danach sollen die notorischen Staus seltener werden.<br />

sollen für Verkehrsentlastung sorgen.<br />

Mit diversen Busspuren, auf<br />

denen tatsächlich kein PKW fahren<br />

soll, will die Stadtregierung in<br />

der rush-hour freie Fahrt für den<br />

öffentlichen Verkehr schaffen. Es<br />

heißt, dass für die Baumassnahmen<br />

umweltfreundliche Technik<br />

eingesetzt werde. Letztlich ist geplant<br />

die alten Busse durch Neufahrzeuge<br />

mit Abgaskatalysator<br />

auszutauschen.<br />

Mit dem Konzept “Hightech<br />

Olympics” will Beijing sein Engagement<br />

im technologischen Bereich<br />

erweitern, besonders in der<br />

Kommunikation. Hierzu soll das<br />

wissenschaftliche und innovative<br />

Potential, mit Blick auf Anwendungen<br />

für das tägliche Leben,<br />

ausgebaut werden. So brachte das<br />

“Beijing Organizing Committee<br />

for the Olympic Games” (BOCOG)<br />

verschiedene Forschungsinstitute<br />

und Hightech-Unternehmen zusammen,<br />

um Vorschläge für ein<br />

Sauberer und grüner<br />

soll Beijing werden<br />

neues städtisches Verkehrssystem<br />

auszuarbeiten. Seit der Eröffnung<br />

eines zentralen Kontrollzentrums<br />

im Frühjahr 2007, wird der Verkehrsfluss<br />

in Echtzeit überwacht;<br />

mit “Grünen Wellen” soll die Zentrale<br />

Entlastung bei den täglichen<br />

Staus schaffen (<strong>Asien</strong><br />

<strong>Kurier</strong>, Februar 2008,<br />

S. 3, “Eine Lösung der<br />

Verkehrsprobleme?”).<br />

Groß- und Einzelhandel,<br />

Computer-Hersteller<br />

und -Dienstleister,<br />

Software- und<br />

Kommunikat ionsunternehmen<br />

sehen<br />

gedeihlichen Jahren<br />

entgegen und sie werden<br />

sich - wenn alles<br />

gut geht - zu einer beständigen<br />

Säule der<br />

chinesischen Wirt-<br />

Dr. Dieter Burgmann<br />

schaft entwickeln.<br />

Für ausländische Unternehmen<br />

ein großes<br />

Potential, um eigene<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

zu offerieren.<br />

Die staatlichen Statistiker erwarten<br />

nicht weniger als 2 Millionen<br />

Olympiabesucher in Beijing,<br />

davon 300.000 aus dem Ausland.<br />

Im Bau sind etwa Hundert Hotels<br />

mit circa 20.000 Zimmern (wenn<br />

man nur solche mit einem “Stern”<br />

zählt). Das Organisationskomitee<br />

geht von 800 Hotels mit 130.000<br />

Zimmern aus, in denen die Besucher<br />

unterkommen können. Auch<br />

die bislang gelegentlich zweifelhafte<br />

Qualität an Lebensmitteln<br />

und Sicherheit soll sich mit “grünen”<br />

Kriterien bessern. Was beim<br />

Fünf-Sterne-”Grand Hyatt Hotel”<br />

(mehr als 800 Euro Übernachtungspreis)<br />

selbstverständlich ist,<br />

müssen die “Hutongs”, die tra-<br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

ditionellen Gästehäuser, (9 Euro<br />

pro Nacht) erst noch lernen - und<br />

dann auch umsetzen. Eine kräftige<br />

Umsatzquelle für die Tourismusindustrie!<br />

Der ausländische<br />

Besucher wird im Durchschnitt<br />

mehr als 700 Euro vor Ort für<br />

seinen Chinatrip ausgeben, der<br />

inländische Gast immerhin noch<br />

100 Euro. Die Branche erwartet<br />

sich 655 Millionen Euro Umsatz.<br />

Sauberer und grüner soll die<br />

Stadt werden. Beijing kennt seine<br />

herausfordernden Probleme bei der<br />

Luft- und Wasserqualität, Abwasser-<br />

und Müll-Management, sowie<br />

im Verkehrssektor. Und manches<br />

scheint sich zum Besseren zu ändern:<br />

Die Luftverschmutzung soll<br />

dank neuer Standards (weniger<br />

Schwefeldioxid-haltig) bei Benzin<br />

und Diesel geringer werden.<br />

Alle großen Gebäude, temporären<br />

Einrichtungen und Sportstätten<br />

werden mit wiederverwendbaren<br />

Materialien, sowie sauberer Technik<br />

ausgestattet. Dazu gehört<br />

ein Solarenergiesystem für die<br />

Straßenbeleuchtung und heißes<br />

Wasser im Olympischen Dorf. An<br />

zwölf Stellen wurde im nationalen<br />

Olympiastadium ein 130-Kilowatt-Solarsystem<br />

installiert.<br />

Trotz allen umweltfreundlichen<br />

Gedanken rechnet das<br />

Olympische Komitee damit, dass<br />

bei zu großer Hitze und Luftverschmutzung<br />

einzelne Sportereignisse<br />

verschoben oder gar<br />

beendet werden. Manch ein Maratonläufer<br />

wird wohl auf die Teilnahme<br />

verzichten. Die Fabriken<br />

der Stadt und in deren Umfeld<br />

sollen während der Spiele schließen,<br />

Autos werden teilweise von<br />

den Straßen verbannt.<br />

Verkaufs- und Imagewerbung,<br />

sowie allgemeine Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Olympia bietet die ideale<br />

Marketingplattform für die lokale<br />

wie die globale Geschäftswelt.<br />

Vier Werbeformen werden angeboten:<br />

Fernsehwerbung, Werbung<br />

auf den Tickets, Sponsorenwerbung<br />

und Olympia-Lizenzen.<br />

Das Sponsorprogramm<br />

ist Angaben des<br />

chinesischen Werbemanagements<br />

zufolge für die Unternehmen<br />

die profitabelste<br />

Form. Je nach Marketingbudget<br />

wird die Werbung<br />

weltweit oder zielgruppenspezifisch<br />

wahrgenommen.<br />

Das im September 2003 gestartete<br />

“Beijing 2008 Olympic<br />

Sponsor”-Programm<br />

lockte bislang 64 Unternehmen<br />

an. Dazu gehören<br />

Schenker, General Electric<br />

und Johnson & Johnson, die<br />

ihre Verkaufsumsätze in<br />

China mit Markenwerbung<br />

bei der 16-tägigen Großveranstaltung<br />

kräftig ausbauen<br />

wollen. Für chinesische Unternehmen<br />

(u.a. der Computer- und<br />

Technologiekonzern Lenovo, Air<br />

Zwei Millionen zusätzliche Touristen<br />

anläßlich der Spiele<br />

China, China Mobile) bietet das<br />

Olympia-Sponsoring die ideale<br />

Plattform, um sich weltweit mit<br />

wettbewerbsfähigen Produkten zu<br />

präsentieren. Entsprechend groß<br />

sind die Erwartungen, die seitens<br />

lokaler Firmen mit dem Sportmarketing<br />

verbunden werden.<br />

Billig ist die Olympiawerbung<br />

nicht! Der deutsche Sportschuh-<br />

Hersteller Adidas hat für die<br />

Spiele circa 125 Millionen Euro<br />

Werbebudget eingeplant. Dazu<br />

kommt ein unternehmenseigenes<br />

Team, welches die Sportbegeisterung<br />

in Beijing profitabel umsetzen<br />

soll.<br />

Taxifahrern soll nicht nur die<br />

englische Sprache gelehrt werden,<br />

sie müssen sich auch bessere<br />

Manieren angewöhnen. An allen<br />

Sporthochschulen des Landes<br />

wird olympisches Wissen in Seminaren<br />

und Ausstellungen gepaukt<br />

- das Konzept “People’s Olympics”<br />

wird zum “Sports for all”.<br />

Der aus erfolgreichen Spielen<br />

resultierende, wirtschaftliche<br />

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Einfluss kann China langfristige<br />

Vorteile bringen - er ist als<br />

“Olympisches Vermächtnis” bekannt.<br />

Auszahlen werden sich<br />

letztlich die hohen Investitionen<br />

für die Großveranstaltung: steigende<br />

Touristenzahlen auch nach<br />

den Spielen, zunehmende Auslandsinvestitionen<br />

(an denen es<br />

auch jetzt kaum mangelt), die infrastrukturellen<br />

Verbesserungen<br />

heben die Lebensqualität der<br />

Beijinger Bürger. Kann sich eine<br />

Stadt besser als Weltmetropole<br />

darstellen? Alle hoffen, dass die<br />

chinesische Hauptstadt nicht nur<br />

die beste Olympiade ausrichten<br />

wird, sondern sich nachhaltig als<br />

offenes, modernes und zivilisiertes<br />

Beispiel für den weltgrößten<br />

Staat China präsentiert. <br />

Kontakt<br />

Klako Gruppe<br />

10A Seapower Ind. Centre<br />

177 Hoi Bun Road, Kwun Tong<br />

Kowloon, Hongkong<br />

Tel.: 852 2345 7555<br />

Fax: 852 2357 5666<br />

Email: info@klako.com<br />

Web: www.klakogroup.com<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Ausländische Hotelgesellschaften<br />

erobern China<br />

Grand Hyatt Hotel in Shanghais Jin Mao Tower<br />

Von Dr. Roland Rohde, bfai-Korrespondent in Hongkong.<br />

Ausländische Hotelgesellschaften<br />

dominieren in China<br />

das Fünf-Sterne-Segment. Sie<br />

benötigen nicht nur moderne<br />

Gebäudetechnik, sondern auch<br />

hochwertige Haushaltswaren<br />

oder Sanitärkeramik, die sie<br />

oftmals importieren. Daraus ergeben<br />

sich umfangreiche Lieferchancen<br />

für die Zukunft, denn<br />

zwischen 2008 und 2010 werden<br />

mehrere Hundert Häuser ihre<br />

Tore öffnen.<br />

Die meisten entstehen außerhalb<br />

der Boomregionen im Landesinneren.<br />

Auch die Sonder-<br />

Dr. Dieter Burgmann<br />

verwaltungsregion Macau zieht<br />

zahlreiche Investoren an.<br />

Wer nach China reist, kann bereits<br />

jetzt in einem der zahlreichen<br />

Hotels ausländischer Ketten übernachten.<br />

Nach Angaben der "China<br />

National Tourism Administration"<br />

(CNTA) waren Anfang 2008 über<br />

40 internationale Gesellschaften<br />

im Land vertreten. Sie betrieben<br />

mehr als 500 Häuser. Zumeist handelt<br />

es sich um Fünf-Sterne-Hotels,<br />

die in den wichtigsten Zentren des<br />

Landes gelegen sind. Dort treten<br />

sich die Anbieter aber bereits auf<br />

die Füße.<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Insbesondere in Beijing dürfte<br />

sich die Situation zuspitzen.<br />

Pünktlich zum Beginn der Olympischen<br />

Spiele 2008 eröffnen dort<br />

zahlreiche Häuser. Ähnlich sieht<br />

die Lage künftig in Shanghai<br />

aus. Dort lockt die Weltausstellung<br />

2010 zahlreiche Hotelgesellschaften<br />

an und treibt das Zimmerangebot<br />

weiter in die Höhe.<br />

Die ausländischen Ketten konzentrieren<br />

sich daher mittel- und<br />

langfristig auf die sogenannten<br />

Second-Tier Cities. Dabei handelt<br />

es sich um Metropolen mit mehreren<br />

Millionen Einwohnern im<br />

Landesinneren beziehungsweise<br />

außerhalb der ökonomischen Zentren.<br />

In diesen Städten besteht ein<br />

teilweise enormer Nachholbedarf<br />

nach Fünf-Sterne-Häusern.<br />

Getrieben wird die Nachfrage<br />

einerseits von der anziehenden<br />

ökonomischen Entwicklung des<br />

Hinterlandes, denn in den Boomregionen<br />

steigen die Produktionskosten<br />

rasch an und Unternehmen<br />

verlagern ihre Fertigung. Zudem<br />

gewinnt der Inlandstourismus<br />

stark an Bedeutung. Immer mehr<br />

Chinesen können sich eine Flugreise<br />

leisten und erkunden das<br />

eigene Land. Dabei wollen viele<br />

nicht mehr nur in einfachen Herbergen<br />

absteigen.<br />

Mehrere Hundert Hotels ausländischer<br />

Gesellschaften dürften<br />

zwischen 2008 und 2010 in China<br />

Das chinesische Jahrhundert hat schon begonnen<br />

<br />

China ist im Begriff, die Welt auf den Kopf zu<br />

stellen. Zum ersten Mal in der Geschichte steht<br />

der Westen einem ernsthaften Konkurrenten<br />

gegenüber – und plötzlich relativiert sich alles:<br />

unser wirtschaftlicher und politischer Einfluss<br />

und nicht zuletzt die westliche Wertorientierung.<br />

Frank Sieren »DER CHINA SCHOCK« Wie Peking sich die Welt gefügig macht<br />

www.econ.de 7


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

ihre Tore öffnen. Wie die Pläne<br />

der großen internationalen Ketten<br />

zeigen, werden in ganz China Expansionen<br />

in Angriff genommen.<br />

Einen Investitionsschwerpunkt<br />

bildet die Sonderverwaltungsregion<br />

Macau. Seit der Liberalisierung<br />

des Spielbankensektors<br />

haben US-amerikanische Gesellschaften<br />

einen zweistelligen<br />

Milliarden-US-Dollar-Betrag in<br />

riesige Kasino-Hotel-Komplexe<br />

gepumpt. Im Herbst eröffnete das<br />

3.000 Zimmer große “Venetian”<br />

seine Tore. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

entstehen zahlreiche<br />

weitere Hotels. Bis 2011 sollen<br />

rund 20 Vier- und Fünf-Sterne-<br />

Häuser kommen. (<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>,<br />

2/2008, Februar 2008, S. 17)<br />

Besonders aktiv in China ist<br />

die US-amerikanische Starwood-<br />

Gruppe. Sie will alleine bis Ende<br />

2009 knapp 40 Hotels der Marken<br />

Westin, Four Points, Sheraton und<br />

Meridien eröffnen. In Guangzhou,<br />

der Provinzhauptstadt Guangdongs,<br />

plant die Gesellschaft<br />

gleich ein halbes Dutzend Luxushotels.<br />

Im ehemaligen<br />

Kanton gab es - obwohl die<br />

Region zur reichsten des<br />

Landes gehört - bis 2007<br />

kein einziges Fünf-Sterne-<br />

Haus nach westlichem<br />

Standard. Damit soll nun<br />

Schluss sein. Bis 2010 werden<br />

in der gesamten Provinz<br />

nach Angaben der<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

WIR HABEN DEN SCHWARZEN GÜRTEL –<br />

IM ASIEN-KURIER-EXPRESS-GESCHÄFT!<br />

Lieferchancen für Anbieter von Gebäudetechnik<br />

und Hotelausstattung<br />

Flexibel, sicher und zuverlässig<br />

Auf der Straße, per Luftfracht, über den Seeweg<br />

oder direkt von Haus zu Haus – und zwar weltweit.<br />

Unternehmen<br />

Starwood (Westin,<br />

Sheraton, Four Points,<br />

Meridien)<br />

Accor (Novotel, ibis,<br />

Mercure, Sofitel)<br />

Intercontinental Group<br />

(Holiday Inn, Crown<br />

Plaza, Intercontinental)<br />

Shangri-la<br />

Mariott<br />

Hotelprojekte in China<br />

Geplante<br />

Neueröffnungen<br />

Bis 2009: 38 Häuser;<br />

bis 2011: 41 Häuser<br />

Bis 2010: 62 neue<br />

Häuser mit 25.000<br />

Zimmern<br />

58 Hotels im Jahr<br />

2008<br />

Bis 2011: 12 neue<br />

Häuser<br />

Bis 2010: 20 neue<br />

Häuser<br />

Regionale<br />

Schwerpunkte<br />

Guangzhou,<br />

Tianjin, Macau,<br />

Hainan<br />

Landesinnere<br />

k.A.<br />

Shanghai<br />

k.A.<br />

Mandarin Oriental Bis 2010: 4 Häuser Südchina<br />

Hyatt 2008: 3 Häuser k.A.<br />

Quelle: Unternehmensangaben.<br />

"Guangdong Provincial<br />

Tourism Administration"<br />

zwischen 40 und 50 Luxushotels<br />

entstehen. Die meisten<br />

von ihnen werden in<br />

Guangzhou gelegen sein,<br />

denn die benachbarten Metropolen<br />

wie Dongguan oder Shenzhen<br />

sind bereits bestens ausgestattet.<br />

Im nur wenige Kilometer entfernten<br />

Hongkong ist die Hotelkonjunktur<br />

derweil flau. Die<br />

Anzahl der verfügbaren Zimmer<br />

dürfte sich zwischen 2008 und<br />

2010 nur geringfügig erhöhen.<br />

Die Branche leidet unter den stark<br />

gestiegenen Mieten und Grundstückspreisen,<br />

die einen Hotelbetrieb<br />

immer unrentabler machen.<br />

Einschließlich Hongkong und Macau<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: 0800 2574239<br />

(kostenfrei)<br />

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Regional verbunden – weltweit aktiv.<br />

Anfang 2008 wird das erst 1993<br />

fertiggestellte Ritz Carlton sogar<br />

abgerissen.<br />

Die französische Accor-Gruppe<br />

ist ebenfalls ein wichtiger Mitspieler<br />

in China. Sie unterhält nicht nur<br />

Luxushotels, sondern auch zahlreiche<br />

Häuser der sogenannten<br />

Tourismusklasse. Insgesamt will<br />

der Konzern nach eigenen Angaben<br />

bis 2010 über 62 neue Hotels<br />

mit insgesamt 25.000 Zimmern im<br />

Reich der Mitte eröffnen. Anfang<br />

2008 unterhielt er “nur” 50 Häuser<br />

mit 15.000 Zimmern.<br />

Auch die Mariott-Gruppe blieb<br />

nicht untätig. Sie plant bis 2010 die<br />

Eröffnung von 20 neuen Häusern,<br />

und zwar ausschließlich im Premiumsegment.<br />

Der Konkurrent<br />

Shangri-la visiert bis 2011 rund<br />

12 zusätzliche Luxushotels in der<br />

Volksrepublik an. Seine Strategie<br />

zielt jedoch nicht so stark aufs Hinterland<br />

wie die der Wettbewerber.<br />

Anlässlich der Weltausstellung<br />

2010 in Shanghai sollen dort drei<br />

zusätzliche Hotels auf den Markt<br />

kommen.<br />

Die Investitionspläne bieten<br />

umfangreiche Geschäftsmöglichkeiten<br />

für die verschiedensten Zulieferbranchen,<br />

denn die Häuser<br />

sollen internationale Standards<br />

in Sachen Komfort und Sicherheit<br />

erfüllen. Einheimische Produkte<br />

können den hohen Ansprüchen<br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

dabei nicht immer genügen. Wer<br />

einmal in China sein Zimmer inspiziert,<br />

dürfte feststellen, dass<br />

zahlreiche Artikel von ausländischen<br />

Anbietern stammen.<br />

Auch die Einkaufschefs der<br />

großen Hotelketten bestätigen,<br />

dass auf ihren Bestelllisten viele<br />

westliche Namen auftauchen. Lieferchancen<br />

gebe es einerseits auf<br />

dem Gebiet der Gebäudetechnik.<br />

So benötigen die oft mehrere Hundert<br />

Meter hohen Häuser eine moderne<br />

Sicherheits- und Überwachungstechnik.<br />

Auch im Bereich<br />

Klimatisierung und Beleuchtung<br />

bekommen oftmals internationale<br />

Systemanbieter den Zuschlag.<br />

Weitere Chancen ergeben sich bei<br />

der Ausstattung der Zimmer, aber<br />

auch der Hotelküchen. Vor allem<br />

die Restaurants benötigen hochwertiges<br />

Porzellan und Besteck,<br />

das zudem belastungsfähig und<br />

einfach zu reinigen sein muss.<br />

Produkte aus Europa erfreuen sich<br />

daher besonderer Beliebtheit. Auch<br />

bei der Ausstattung mit Kochgeschirr<br />

und Elektrogeräten besteht<br />

Bedarf an Importartikeln. In den<br />

Badezimmern der Hotels kommt<br />

nach Angaben eines Branchenkenners<br />

überwiegend ausländische<br />

Sanitärkeramik zum Einsatz. Chinesische<br />

Konkurrenzprodukte<br />

seien zwar nahezu zehnmal billiger<br />

als Einfuhren, dafür müsse<br />

man sie allerdings auch nach wenigen<br />

Jahren wieder austauschen.<br />

Positiv für deutsche Zulieferer<br />

wirkt sich aus, dass in den meisten<br />

Luxushotels internationales Personal<br />

im Verwaltungs- und Gastronomiebereich<br />

arbeitet. In vielen<br />

Fällen stammen der Küchenchef<br />

oder der General Manager sogar<br />

aus Deutschland. Das erleichtert die<br />

Kontaktaufnahme. Zudem dürften<br />

ihnen zahlreiche Marken- und Nischenanbieter<br />

aus ihrem Heimatland,<br />

die ansonsten in China wenig<br />

bekannt sind, geläufig sein. <br />

Vietnam <strong>Kurier</strong><br />

ab dem 15. März 2008<br />

vertrieb@vietnamkurier.com<br />

Indien<br />

“Exzellente Geschäftschancen”<br />

Von Daniel Müller in Münster.<br />

Neben großen internationalen<br />

Konzernen wagen inzwischen<br />

immer mehr mittelständische<br />

Unternehmen den Schritt auf<br />

den Subkontinent. Indien gilt<br />

als einer der größten Märkte der<br />

Zukunft. Der Sartorius Konzern<br />

war hierbei ein Vorreiter. Bereits<br />

seit Ende der achtziger Jahre ist<br />

das Unternehmen in Indien erfolgreich<br />

aktiv.<br />

Es beschäftigt in Bangalore<br />

mehr als 460 Mitarbeiter und hat<br />

seine Produktion in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich ausgebaut.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> sprach mit Christian<br />

Oldendorf, Leiter Technologie und<br />

Innovation von Sartorius Mechatronics,<br />

über die Gründe und Herausforderungen<br />

der Expansion<br />

nach Indien.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Was hat Sie zur<br />

Eröffnung einer eigenen Produktionsstätte<br />

in Indien bewogen?<br />

Oldendorf: Als international<br />

agierendes Unternehmen ist es für<br />

uns wichtig, den Zugang zu wachstumsstarken<br />

Märkten und Ressourcen<br />

zu sichern. Indien ist nicht<br />

nur eines der wachstumsstärksten<br />

Länder weltweit; auch speziell für<br />

unsere beiden Kernsegmente Mechatronik<br />

und Biotechnologie bieten<br />

sich hier exzellente Geschäftschancen.<br />

So wachsen die Branchen<br />

Pharma und Chemie in Indien seit<br />

Jahren überproportional.<br />

Auch in der Lebensmittelindustrie<br />

ist ein regelrechter Boom zu<br />

verzeichnen. Die Nachfrage nach<br />

weiterverarbeitenden Anlagen<br />

mit entsprechenden Kontrolltechnologien,<br />

wie wir sie herstellen,<br />

steigt rasant. Unser Beweggrund<br />

war und ist es, diesen Markt vor<br />

Ort zu erschließen und somit länderspezifisch<br />

bedienen zu können.<br />

Dies ist jedoch aus unserer<br />

Erfahrung nur mit einheimischen<br />

Experten zu erreichen, die den<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Kontakt zu Kunden aufbauen<br />

und Land und Leute am besten<br />

kennen. Ähnliches gilt auch für<br />

den Vertrieb indischer Produkte,<br />

den man unmöglich ohne eigenständige<br />

Vertriebsstätten in Indien<br />

organisieren kann.<br />

Christian Oldendorf, Leiter Technologie und<br />

Innovation von Sartorius Mechatronics.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Warum haben Sie<br />

Bangalore als Sitz für Ihre Niederlassung<br />

gewählt?<br />

Oldendorf: In Bangalore, wo wir<br />

in erster Linie Bioprozessanlagen,<br />

Filtergehäuse und Industriewaagen<br />

produzieren, ist eine Vielzahl<br />

unserer Lieferanten ansässig. Das<br />

bringt große logistische und zeitliche<br />

Vorteile mit sich. Außerdem<br />

verfügt Bangalore über eine für<br />

indische Verhältnisse gut ausgebaute<br />

Infrastruktur. Ein weiterer<br />

Aspekt war das enorme Potential<br />

an hoch qualifizierten Mitarbeitern.<br />

Allein in der Region um<br />

Bangalore wechseln von über 40<br />

Hochschulen Tausende Jungingenieure<br />

in die Unternehmen.<br />

Das Niveau der Absolventen ist<br />

sehr hoch, und wir können sie als<br />

Mitarbeiter ohne aufwendige Einarbeitung<br />

einsetzen.<br />

Sartorius<br />

9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Wie<br />

hoch schätzen Sie das<br />

Entwicklungspotential<br />

des indischen Marktes<br />

ein?<br />

Oldendorf: Als enorm<br />

hoch – der Umsatz von<br />

Sartorius India lag 2006<br />

bei gut 16 Millionen<br />

Euro und soll weiter<br />

kräftig steigen. In den<br />

vergangenen Jahren ist<br />

die indische Tochter im<br />

Schnitt jährlich deutlich<br />

zweistellig gewachsen.<br />

Ein interessanter Aspekt<br />

ist auch die Altersstruktur<br />

des Landes: In<br />

Indien ist ein lang anhaltendes<br />

Wachstum zu<br />

erwarten, da die Bevölkerung<br />

verhältnismäßig<br />

jung ist.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Mit wie<br />

viel Stammpersonal belegen Sie<br />

Ihre Niederlassung? Wie bereiten<br />

Sie Ihre Mitarbeiter auf den Auslandseinsatz<br />

vor?<br />

Oldendorf: Gemessen an der<br />

Mitarbeiterzahl ist Bangalore einer<br />

unserer größten Standorte. Wir beschäftigen<br />

in Indien gegenwärtig<br />

rund 460 Mitarbeiter, davon sind<br />

rund 200 in der Mechatronik- und<br />

260 in der Biotechnologiesparte<br />

tätig. Es handelt sich hierbei überwiegend<br />

um indische Kollegen.<br />

Von deutscher Seite erfolgt nur<br />

eine zeitlich begrenzte Schulung<br />

der lokalen Belegschaft. Dabei entstehen<br />

natürlich auch wichtige bidirektionale<br />

Lernprozesse. Schon<br />

seit vielen Jahren bieten wir zur<br />

Vorbereitung der Mitarbeiter auf<br />

einen Auslandseinsatz „cross cultural<br />

trainings“ an, in denen die<br />

Mitarbeiter aller Standorte etwas<br />

über Land und Leute der anderen<br />

Standorte erfahren. Wir trainieren<br />

in Indien auch mit deutschen<br />

Dozenten und anders herum in<br />

Deutschland auch mit indischen<br />

Fachleuten.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Auf welche Hindernisse<br />

sind Sie bei Ihrem Markteintritt<br />

in Indien gestoßen?<br />

Oldendorf: Eine große Herausforderung<br />

war und ist die überwiegend<br />

unausgebaute Infrastruktur.<br />

In der Anfangsphase war ein<br />

weiteres Problem, die richtigen<br />

Lieferanten für Bauteile und Komponenten<br />

zu finden. Viele Zulieferer<br />

sind Manufakturen, an die<br />

wir unsere Prozesse abstimmen<br />

mussten. Eine zusätzliche Herausforderung<br />

lernt man im Laufe<br />

der Zeit kennen: Mitarbeiter mit<br />

hoher Qualifikation wechseln bei<br />

besseren Angeboten schnell den<br />

Arbeitsplatz. Damit gehen Knowhow<br />

und Produktkenntnis beinahe<br />

unwiederbringlich verloren.<br />

Die Fluktuation ist kaum zu verhindern,<br />

da der Wettbewerb renommierter<br />

Firmen vor Ort groß<br />

ist. Als bestes Gegenmittel erachten<br />

wir die Delegation von Verantwortung<br />

an die Mitarbeiter, die als<br />

Auszeichnung und Anerkennung<br />

verstanden wird. <br />

Kontakt<br />

Sartorius AG<br />

Weender Landstrasse 94-108<br />

37075 Göttingen / Deutschland<br />

Tel.: 49 551 308 0<br />

Email: webmaster.go.de@sartorius.<br />

com<br />

Web: www.sartorius.com<br />

Indien<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Steigende<br />

Personalkosten<br />

stören<br />

Von Boris Alex, bfai-Korrespondent<br />

in New Delhi.<br />

Die indische Wirtschaft hat<br />

zunehmend mit steigenden Gehältern<br />

und einer hohen Mitarbeiterfluktuation<br />

zu kämpfen.<br />

Seit 2005 legten die Personalkosten<br />

der großen Unternehmen um<br />

durchschnittlich 25 Prozent pro<br />

Jahr zu. Insbesondere die beschäftigungsintensiven<br />

Branchen des<br />

Dienstleistungssektors leiden unter<br />

dieser Entwicklung. Aber auch in<br />

der verarbeitenden Industrie treibt<br />

der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern<br />

die Gehälter nach oben. Einer<br />

Prognose zufolge wird Indien<br />

2008 bei den Gehaltssteigerungen<br />

weltweit den ersten Platz belegen.<br />

Auch wenn Indien nach wie<br />

vor in vielen Sektoren als Niedriglohnland<br />

gilt, haben die Unternehmen<br />

zunehmend mit steigenden<br />

Personalkosten und einer hohen<br />

Fluktuation bei den Mitarbeitern<br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

zu kämpfen. In manchen Branchen<br />

erreichen die Gehälter für hochqualifizierte<br />

Arbeitskräfte mit mehrjähriger<br />

Berufserfahrung durchaus<br />

das Niveau der Industrieländer. Der<br />

Wettbewerb um die besten Köpfe<br />

wird sich in den nächsten Jahren<br />

weiter verschärfen, da immer mehr<br />

ausländische Unternehmen auf den<br />

indischen Markt treten, von denen<br />

die meisten vergleichbare Anforderungen<br />

an ihre künftigen Mitarbeiter<br />

stellen.<br />

Vor allem die großen Firmen<br />

müssen immer mehr Geld nicht<br />

nur für die jährlichen, meist zweistelligen<br />

Gehaltssteigerungen,<br />

sondern auch für Rekrutierungsund<br />

Fortbildungsmaßnahmen<br />

ausgeben. Im Finanzjahr 2006/07<br />

(1.4. bis 31.3.) haben sich laut einer<br />

Erhebung der indischen Regierung<br />

die Personalkosten von 500<br />

befragten Unternehmen mit einem<br />

Umsatz von mehr als 3 Milliarden<br />

indische Rupien (iR; 52 Mio.<br />

Euro; 1 Euro = 57,87 iR) um durchschnittlich<br />

27,5 Prozent auf insgesamt<br />

140 Milliarden Rupien (2,4<br />

Mrd. Euro) erhöht. Damit stieg der<br />

Anteil der Personalkosten an den<br />

Gesamtausgaben von 6,2 auf 6,4<br />

Dienstleistungssektor<br />

besonders betroffen<br />

Prozent. Das Beratungsunternehmen<br />

ECA International erwartet<br />

2008 für Mitarbeiter von multinationalen<br />

Konzernen in Indien den<br />

höchsten Gehaltsanstieg weltweit.<br />

Demnach sollen die Beschäftigten<br />

im Schnitt 14 Prozent mehr verdienen<br />

als 2007. Damit liegt der Subkontinent<br />

vor Ländern wie Russland<br />

(+11%) und der Volksrepublik<br />

China (+8%). Laut ECA gibt es drei<br />

Gründe für die hohen Lohnsteigerungen:<br />

Erstens wächst Indiens<br />

Bruttoinlandsprodukt derzeit mit<br />

Raten zwischen 8 und 9 Prozent.<br />

Zweitens müssen die Arbeitgeber<br />

die Inflationsrate von rund 4 Prozent<br />

ausgleichen. Hinzu kommt,<br />

dass der Mangel an qualifiziertem<br />

Personal den Arbeitnehmern bei<br />

den Gehaltsverhandlungen in die<br />

Hände spielt. Viele Unternehmen<br />

sind gezwungen, auf die Forderungen<br />

einzugehen, um den Mitarbeiter<br />

nicht zu verlieren.<br />

Bei der Lohnentwicklung liegt<br />

die IT-Branche seit Jahren weit<br />

vorne. Nach Angaben der Unternehmensberatung<br />

IDC India stiegen<br />

die Jahresgehälter 2007 um<br />

durchschnittlich 11 Prozent auf<br />

620.000 Rupien (10.700 Euro). Innerhalb<br />

dieser Branche verzeichneten<br />

die Software-Entwickler<br />

mit einem Plus von 19 Prozent den<br />

größten Gehaltssprung gegenüber<br />

dem Vorjahr. Für 2008 erwartet die<br />

National Association of Software<br />

and Service Companies (Nasscom)<br />

allerdings moderatere Lohnerhöhungen.<br />

Der Fachverband geht<br />

von einem durchschnittlichen<br />

Anzeigen Lay-Out für ½ seitiges Inserat im ASIEN-KURIER im Feb-08<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Plus bei den Bruttogehältern von<br />

12 bis 15 Prozent aus.<br />

Trotz steigender Löhne zählen<br />

die Gehälter der indischen IT-Professionals<br />

auf Management-Ebene<br />

im internationalen Vergleich weiterhin<br />

zu den niedrigsten. Laut einer<br />

Studie von Mercer verdienen<br />

diese im Schnitt 17.000 Euro brutto<br />

pro Jahr. Damit liegt Indien noch<br />

hinter China (24.000 Euro) und<br />

Indonesien (20.500 Euro). Die Einstiegsvergütung<br />

im indischen IT-<br />

Sektor beziffert die Unternehmensberatung<br />

auf knapp 7.000 Euro per<br />

annum. Die Daten beziehen sich<br />

auf die “pay-to-pocket”-Vergütung,<br />

die neben dem Gehalt auch Zusatzleistungen<br />

wie Kranken- und Rentenversicherung<br />

enthält.<br />

Nicht nur die Löhne, auch die<br />

Rekrutierungskosten der Unternehmen<br />

sind nach Angaben des<br />

Personalvermittlers Teamlease<br />

in den letzten Jahren gestiegen.<br />

Mussten bis vor Kurzem noch<br />

höchstens fünf Kandidaten für<br />

eine Führungsposition interviewt<br />

werden, sind es heute im Schnitt<br />

15. Schuld an dieser Entwicklung<br />

ist der zunehmende Mangel an<br />

Kandidaten mit einschlägiger Berufserfahrung.<br />

Nur ein Viertel der<br />

Hochschulabsolventen in den Ingenieursstudiengängen<br />

sei für leitende<br />

Positionen geeignet, so die<br />

Einschätzung von Teamlease.<br />

Auch die Unternehmen aus der<br />

verarbeitenden Industrie müssen<br />

sich für die nächsten Jahre auf steigende<br />

Personalkosten einstellen.<br />

Bislang waren vor allem die kaufmännischen<br />

Geschäftsbereiche<br />

von jährlichen Lohnerhöhungen<br />

zwischen 20 und 30 Prozent betroffen.<br />

Unternehmensvertreter<br />

erwarten künftig auch bei der<br />

Fertigung eine vergleichbare Entwicklung.<br />

Die Plätze an den Ausbildungsinstituten<br />

für technische<br />

Berufe reichen nicht aus, um den<br />

Bedarf des produzierenden Gewerbes<br />

zu decken. Derzeit gibt es<br />

laut All India Council for Technical<br />

Education (AICTE) 1.350 Einrichtungen<br />

mit einer Kapazität<br />

von 440.000 Ausbildungsplätzen.<br />

Vor allem ausländische Unternehmen<br />

kritisieren jedoch, dass die<br />

Ausbildung in vielen Fällen an<br />

den Anforderungen des Marktes<br />

vorbeiginge und die Absolventen<br />

zusätzlich betriebsintern ausgebildet<br />

werden müssten. Die hohe<br />

Beschäftigungsfluktuation bereitet<br />

den Unternehmen Kopfzerbrechen.<br />

Einer Studie der Personalberatung<br />

Emmay HR zufolge liegen<br />

die Raten je nach Branche und<br />

Betriebszugehörigkeit zwischen<br />

2 und 40 Prozent. Spitzenreiter<br />

ist auch hier der Dienstleistungssektor.<br />

In den Branchen Medien,<br />

Telekommunikation, IT-Services<br />

sowie "Hotel und Gaststätten"<br />

wechseln innerhalb der ersten drei<br />

Jahre zwischen 30 und 40 Prozent<br />

der Beschäftigten den Arbeitgeber.<br />

Branche<br />

Job-Hopping nach Branchen und<br />

Unternehmenszugehörigkeit<br />

0 - 3<br />

Jahre<br />

4 - 7<br />

Jahre<br />

8 - 12<br />

Jahre<br />

6.717 Personen erhielten die<br />

Februar-Ausgabe vom<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>.<br />

ab 13<br />

Jahre<br />

Chemische Industrie 25 % 10 % 5 % 2 %<br />

Verarbeitende Industrie 9 % 3 % 3 % 3 %<br />

Finanzdienstleistungen 20 % 20 % 20 % 20 %<br />

Hotel- und Gastgewerbe 35 % 25 % 20 % 7 %<br />

Werbung und Medien 40 % 35 % 20 % 15 %<br />

Business Process Offshoring 40 % 30 % 20 % 10 %<br />

Kfz-Industrie 7 % 3 % 2 % 2 %<br />

Zuliefererindustrie 12 % 15 % 20 % 12 %<br />

Baugewerbe 16 % 11 % 7 % 11 %<br />

Telekommunikation 32 % 25 % 10 % 5 %<br />

Quelle: Emmay HR, 2008<br />

Noch weit dahinter, allerdings laut<br />

Emmay HR mit steigender Tendenz,<br />

befinden sich die Kfz- und<br />

Zulieferindustrie sowie das Bauund<br />

verarbeitende Gewerbe.<br />

Nicht nur die Personalbeschaffung,<br />

sondern auch das Halten der<br />

Mitarbeiter dürfte daher in den<br />

nächsten Jahren eine der größten<br />

Herausforderungen für die Human-Resources-Abteilungen<br />

der<br />

Unternehmen werden. Insbesondere<br />

im mittleren Management<br />

habe sich die Situation in den letzten<br />

zwei Jahren zugespitzt, so die<br />

Einschätzung eines deutschen Geschäftsführers<br />

vor Ort. Hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter, die innerhalb<br />

der letzten 18 Monate zwei Mal den<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Arbeitgeber gewechselt hätten und<br />

bei jeder neuen Anstellung Gehaltssteigerungen<br />

von 30 bis 50 Prozent<br />

forderten, seien keine Seltenheit.<br />

Die Unternehmen müssen also<br />

tief in die Trickkiste greifen, um<br />

gute Mitarbeiter zu halten. Dazu<br />

zählen vor allem zusätzliche Vergütungen,<br />

wie Krankenversicherung<br />

für die ganze Familie oder die<br />

Übernahme des Schulgeldes für<br />

die Kinder. Auch vertragliche Lösungen,<br />

wie die Vereinbarung einer<br />

Konventionalstrafe bei frühzeitiger<br />

Kündigung des Arbeitnehmers,<br />

sind denkbar. Allerdings werde<br />

diese häufig vom abwerbenden<br />

Unternehmen gezahlt, so die Erfahrung<br />

vieler Arbeitgeber. <br />

749 von ihnen haben promoviert<br />

oder sind Professoren.<br />

32 % leben in Deutschland,<br />

28 % in China, 14 % in Thailand.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-LeserInnen sind<br />

Unternehmer, leitende Expats,<br />

Wissenschaftler, Politiker.<br />

Wann suchen Sie Ihre Kunden<br />

mit Inseraten im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@asienkurier.com<br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Indonesien<br />

Energie auf<br />

Tausend Inseln<br />

Moscow<br />

March 4 – 6, 2008 (annual)<br />

Bangkok<br />

March 6 – 9, 2008 (biennial)<br />

St. Petersburg<br />

Oct 29 – 31, 2008 (annual)<br />

Buenos Aires<br />

Nov 12 – 15, 2008 (biennial)<br />

Dubai<br />

June 1 – 3, 2008 (annual)<br />

Shanghai<br />

Dec 10 – 12, 2008 (annual)<br />

Toronto<br />

June 19 – 21, 2008 (annual)<br />

Kuala Lumpur<br />

Mar 25 – 28, 2009 (biennial)<br />

International Energy Agency<br />

Von Michael Sauermost, bfai-Korrespondent<br />

in Jakarta.<br />

Indonesien, das größte Mitglied der südostasiatischen<br />

Staatengemeinschaft ASEAN, will<br />

seine Energieversorgung diversifizieren. Bis<br />

2025 strebt die Regierung an, wegen der rückläufigen<br />

Förderung das Öl zum Teil durch Kohle,<br />

Gas und alternative Energieträger zu ersetzen.<br />

Unter letzteren sollen Biokraftstoffe und Erdwärme<br />

eine herausragende Rolle spielen. Kurzfristig<br />

plant Jakarta zahlreiche Kraftwerksprojekte<br />

mit Kohle und Gas, um den wachsenden<br />

Strombedarf zu decken.<br />

Die indonesische Regierung hat 2006 ein Programm<br />

zur Schaffung von 10.000 MW (6.900 MW<br />

in Java, 3.100 MW außerhalb Javas) zusätzlicher<br />

Kraftwerkskapazität bis 2009 aufgelegt. Neben der<br />

notwendigen Kapazitätserhöhung soll durch den<br />

Bau 35 neuer Kohle- und Gaskraftwerke (10 in Java,<br />

25 außerhalb Javas) der Anteil des aus Öl produzierten<br />

Stroms stark vermindert werden. Das Finanzierungsvolumen<br />

des Programms beläuft sich<br />

auf 10 Milliarden US-Dollar. Nach einer Staatsgarantie<br />

durch das indonesische Finanzministerium<br />

wird das Programm mittlerweile insbesondere für<br />

Java gut umgesetzt.<br />

Für acht Kraftwerksvorhaben in Java wurden<br />

mittlerweile Verträge unterzeichnet und für ein<br />

Projekt eine Absichtserklärung unterschrieben.<br />

Ein in Tanjung Jati, Central Java, geplantes 600-<br />

MW-Kohlekraftwerksvorhaben wurde aufgrund<br />

der Ergebnisse einer Machbarkeits-Studie nach<br />

Cilacap verlagert und bedarf der Neuausschreibung.<br />

Von den Projekten außerhalb Javas, die vom<br />

Umfang her eher klein sind und in der Größenordnung<br />

15 bis 200 MW liegen, befinden sich Anfang<br />

2008 fünf kurz vor der Vertragsunterzeichnung,<br />

fünf in der Ausschreibung, 15 bedürfen im wesentlichen<br />

aufgrund mangelnden Interesses der<br />

Neuausschreibung.<br />

Mexico City<br />

July 9 – 11, 2008 (annual)<br />

Frankfurt am Main<br />

Sep 16 – 21, 2008 (biennial)<br />

Messe Frankfurt<br />

Exhibition GmbH<br />

P.O. Box 15 02 10<br />

60062 Frankfurt, Germany<br />

Tel. +49 69 75 75 - 60 35<br />

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www.automechanika.<br />

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Istanbul<br />

April 2009 (biennial)<br />

Rome<br />

January 2010 (biennial)<br />

Everything that makes autos move. Worldwide.


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Indonesien ist Nettoenergieexporteur<br />

und von seinen Ressourcen<br />

her in der Lage, sich selbst zu<br />

versorgen. Seit 1962 Mitglied der<br />

OPEC, verfügt es über Ölvorkommen,<br />

deren nachgewiesene Kapazitäten<br />

bei jetziger Förderintensität in<br />

rund 20 Jahren erschöpft sein werden.<br />

Die Ölförderung ist weiterhin<br />

rückläufig. Indonesien ist seit 2004<br />

Nettoölimporteur. Es besitzt ferner<br />

große Gasvorkommen mit einer<br />

Reichweite von gut 60 Jahren. Daneben<br />

gibt es umfangreiche Kohlevorkommen,<br />

deren Förderung<br />

hauptsächlich für den Export und<br />

die Befeuerung von Elektrizitätskraftwerken<br />

verwendet wird. Von<br />

den erneuerbaren Energiequellen<br />

spielen zur Zeit nur Wasserkraft<br />

und Geothermie eine - allerdings<br />

untergeordnete - Rolle in der kommerziellen<br />

Nutzung. Kernkraft,<br />

Wind und Sonne haben zur Zeit<br />

als Energieträger keine Bedeutung.<br />

Die Regierung verfolgt das Ziel,<br />

den Energieträger Öl weitgehend<br />

durch Kohle, Gas und alternative<br />

sowie erneuerbare Energien zu ersetzen,<br />

hat dabei aber noch einen<br />

langen Weg vor sich.<br />

Der Energiesektor wird von<br />

staatlicher Seite gesteuert. Private<br />

Unternehmen können im Bereich<br />

der Kohleförderung und im Rahmen<br />

von privaten Betreibermodellen<br />

(Stromerzeugung) tätig<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dies ist eine Viertelseite.<br />

Als Anzeige kostet sie monatlich nur 175,00 Euro.<br />

Oder 365,00 Singapurdollar.<br />

Oder 7.800,00 Thai-Baht.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird in 40 Länder versandt.<br />

werden. Im Öl- und Gassektor<br />

sind Privatfirmen über “production<br />

sharing agreements” tätig.<br />

Durch das Öl- und Gasgesetz von<br />

2002 sind - mit Einschränkungen<br />

- grundsätzlich alle Bereiche von<br />

Forschung, Förderung, Verteilung<br />

und Verkauf von Öl und Gas im<br />

Rahmen von Joint Ventures für<br />

ausländische Direktinvestitionen<br />

geöffnet. Seit November 2005 ist es<br />

Wann suchen Sie Ihre Kunden mit Inseraten<br />

im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> und im Vietnam <strong>Kurier</strong> ?<br />

Stromverteilung und -transport bleiben weiterhin<br />

dem staatlichen Monopolisten PLN vorbehalten<br />

privaten Betreibern, auch aus dem<br />

Ausland, gestattet, neben der staatlichen<br />

Pertamina Tankstellen zu<br />

betreiben. Begleitet wird dies von<br />

Auflagen über die geografische<br />

Ausgestaltung eines privaten<br />

Tankstellennetzes. Tankstellen<br />

in vorteilhaften Ballungsräumen<br />

müssen mit wirtschaftlich unrentableren,<br />

besonders in ländlicher<br />

Lage, kombiniert werden. Die Abgabe<br />

subventionierter Kraftstoffe<br />

ist noch Pertamina vorbehalten.<br />

Stromverteilung und -transport<br />

bleiben aufgrund eines Verfassungsgerichtsurteils<br />

weiterhin<br />

dem staatlichen Monopolisten<br />

PLN vorbehalten. Bei der Stromerzeugung<br />

sind neben PLN “unabhängige”<br />

Stromerzeuger tätig.<br />

Die Strompreise werden staatlich<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@asienkurier.com<br />

kontrolliert. Sie weisen eine Quersubventionierung<br />

zu Gunsten der<br />

ärmeren Bevölkerungsanteile auf.<br />

Immer wieder kommt es zu regionalen<br />

oder großräumigen Stromausfällen,<br />

insbesondere in abgelegenen,<br />

ländlichen Gebieten, aber<br />

auch in Metropolen. Ein großräumiges<br />

Stromverbundnetz existiert<br />

zur Zeit für die Hauptinsel Java<br />

und Bali, für das in den nächsten<br />

Jahren eine Integration mit den<br />

Sumatra- und Madura-Stromnetzen<br />

geplant ist.<br />

Die Einnahmen aus dem Ölund<br />

Gasbereich (ohne Steuern)<br />

betrugen 2006 etwa 25 Prozent des<br />

Staatshaushaltes oder 4,7 Prozent<br />

des BIP. Indonesien subventioniert<br />

weiterhin die Abgabe von (Basis)-<br />

Treibstoffen an Verbraucher, nicht<br />

mehr an industrielle Großabnehmer.<br />

Der Haushaltsentwurf 2008<br />

veranschlagt für Treibstoff-, Flüssiggas<br />

(LPG)-, Elektrizitäts- und<br />

Kochölsubventionen jeweils 45.800<br />

Milliarden, 2.400 Milliarden,<br />

28.500 Milliarden und 600 Milliarden<br />

Rupien Insgesamt sind dies<br />

77.300 Milliarden Rupien (etwa<br />

5,6 Mrd. Euro). Das entspricht 9,9<br />

Prozent der Staatseinnahmen beziehungsweise<br />

9 Prozent<br />

der Staatsausgaben. Diesem<br />

Ansatz liegt die Annahme<br />

eines Weltmarktpreises<br />

für Rohöl von 60<br />

US$/Barrel zugrunde,<br />

der von dem aktuellen<br />

Weltmarktpreis von 80<br />

bis 90 US$/Barrel überschritten<br />

wird.<br />

Struktur der<br />

Energieversorgung<br />

Schwerpunkt der indonesischen<br />

Energiepolitik<br />

ist eine Diversifikation<br />

bei den Versorgungsträgern.<br />

Öl soll substituiert,<br />

Biokraftstoffe und erneuerbare<br />

Energiearten sollen<br />

stärker genutzt wer-<br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

den. Durch das Präsidentendekret<br />

5/2006 wurde der für das Jahr 2025<br />

angestrebte Energiemix neu ausgerichtet.<br />

Die indonesische Regierung<br />

geht davon aus, dass sich das<br />

Volumen der Primärenergieversorgung<br />

von knapp 1 Millionen<br />

BOE (Barrel of Oil Equivalent) in<br />

2005 auf 3 Millionen BOE bis zum<br />

Jahr 2025 verdreifachen wird. Da<br />

nach jetzigem Kenntnisstand die<br />

heimischen Ölvorkommen in 23<br />

Jahren erschöpft sein werden,<br />

ist angesichts des hohen Weltmarktpreises<br />

für Öl in Zukunft<br />

eine Substitution von Öl bei der<br />

Energieerzeugung notwendig.<br />

Vor allem in der<br />

Stromerzeugung wird<br />

120<br />

eine Umstellung auf vorwiegend<br />

Kohle und Gas 100<br />

angestrebt.<br />

Mineralöl<br />

Indonesien steht laut<br />

OPEC an 20. Stelle der<br />

Ölproduzenten mit abnehmendem<br />

Anteil an<br />

der Weltproduktion. Seit<br />

1996, dem Höchstförderjahr,<br />

ging die Förderung<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

88.8 90.7 86.0<br />

1990<br />

1991<br />

auf 58,3 Millionen m 3 bis 2006 stetig<br />

zurück. Anhaltend niedrige<br />

Investitionen und geringe Aktivitäten<br />

in der Erforschung neuer<br />

Ölquellen waren die Hauptgründe<br />

hierfür. Alternde Ölfelder und<br />

administrative Hemmnisse sind<br />

zusätzliche Faktoren. Von einer<br />

Quellenkapazität von 86,9 Milliarden<br />

Barrel stehen nur noch 8,71<br />

Milliarden Barrel zur Förderung<br />

zur Verfügung, welches einer Jahresproduktion<br />

von nur noch 23<br />

Jahren entspricht.<br />

Die Regierung ist deshalb intensiv<br />

bestrebt, die Förderung<br />

produktionsbereiter Ölfelder<br />

schleunigst anzugehen. Für wirtschaftlich<br />

unattraktive Felder hat<br />

das Energieministerium eine Anreiz-Regelung<br />

erlassen, die 20 Prozent<br />

zusätzliche Kostenerstattung<br />

für Investoren marginaler Ölfelder<br />

vorsieht. Im Juni 2005 einigten sich<br />

Regierung, Pertamina und Exxon<br />

über die Aufteilung der Erlöse aus<br />

dem Cepu-Feld in Ostjava, mit erwarteten<br />

180.000 Barrel/Tag der<br />

größte Ölfund Indonesiens seit den<br />

Sechziger Jahren. Der Vertrag wurde<br />

im März 2006 unterschrieben.<br />

Der staatliche Energiekonzern<br />

Pertamina, der selbst nur einen<br />

geringen Anteil von 9 Prozent<br />

hält, sowie zahlreiche auch ausländische<br />

Firmen engagieren sich<br />

in Indonesien in der Ölförderung.<br />

Der Anteil US-amerikanischer<br />

Unternehmen beträgt 60 Prozent.<br />

Pertamina verstärkt ihre Anstrengungen,<br />

mit Partnern Konzessionen<br />

im Ausland zu erhalten.<br />

Neben Aktivitäten in Libyen und<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

Ölproduktion<br />

98.2 97.6 101.5 102.2 98.4 96.9 95.5 94.4<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

83.9<br />

78.0<br />

73.3<br />

63.5 61.6 58.3<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

in Mio. m 3<br />

Quellen: BPMIGAS / HWWA-Report 253 bis 2003, 2006 Eigenrechnung<br />

Sudan hat sich Pertamina zu 25<br />

Prozent an einem Ölblock in Qatar<br />

beteiligt, dessen Förderung die<br />

deutsche Wintershall übernimmt.<br />

Indonesien besitzt neun Raffinerien<br />

mit einer Kapazität von<br />

1,06 Millionen Barrel/Tag. 2006<br />

wurden 349,8 Millionen Barrel<br />

Ölraffinate produziert. Nur rund<br />

zwei Drittel des Verkaufs an Ölkraftstoffen<br />

von 61 Millionen Kilolitern<br />

wurden 2006 durch einheimische<br />

Raffinerien produziert.<br />

Indonesien muss den restlichen<br />

Bedarf an Ölkraftstoffen importieren.<br />

Geplant sind zwei neue<br />

Raffinerien. Der Bau einer Anlage<br />

soll in Ostjava erfolgen, die zur<br />

Verarbeitung des Öls aus dem neu<br />

auszubeutenden, nahe gelegenen<br />

Cepu-Ölfeld genutzt werden soll.<br />

Dieses Projekt in Tuban befindet<br />

sich bis jetzt allerdings noch nicht<br />

in der Umsetzung. Eine weitere<br />

Raffinerie ist für Banten/Java geplant.<br />

Die Versorgung mit Rohöl<br />

scheint zur Zeit ungewiss, da die<br />

iranischen Öllieferanten ihre Lieferzusage<br />

von 300.000 auf 100.000<br />

Barrel/Tag gesenkt haben.<br />

Erdgas<br />

Indonesien steht nach Angaben<br />

der Internationalen Energieagentur<br />

der OECD (IEA) an neunter<br />

Stelle der Gasproduzenten mit<br />

einem Anteil von 2,4 Prozent an<br />

der Weltproduktion. Der Archipel<br />

ist siebtgrößter Gasexporteur.<br />

Qatar dürfte 2006 Indonesien als<br />

weltweit größter Exporteur von<br />

Flüssiggas abgelöst haben. Die<br />

Produktion von Naturgas<br />

war mit knapp 3,0<br />

TCF annähernd konstant.<br />

Die Produktion<br />

von Flüssiggas blieb mit<br />

22,4 Millionen Tonnen<br />

um 5,4 Prozent hinter<br />

dem Vorjahresergebnis<br />

zurück, die Exporte von<br />

Flüssiggas verminderten<br />

sich um 3,5 Prozent. Diese<br />

Produktions- und Exportzahlen<br />

entwickelten<br />

sich positiver als ursprüngliche<br />

Regierungsplanungen,<br />

die aufgrund<br />

schnell erschöpfter Kapazitäten<br />

von Gasfeldern für 2006 um 19 Prozent<br />

geringere Flüssiggasexporte<br />

annahmen. Aufgrund steigenden<br />

inländischen Bedarfs soll der heimische<br />

Gasmarkt stärker beliefert<br />

werden. 2010 auslaufende Lieferverträge<br />

(insbesondere Japan wäre<br />

hiervon betroffen) sollen nicht<br />

verlängert werden. Hauptabnahmeländer<br />

sind Japan, Südkorea,<br />

Australien, Singapur, die Volksrepublik<br />

China und die USA.<br />

Für die Zukunft ist angesichts einer<br />

abzusehenden höheren Nachfrage<br />

eine Erhöhung der Gasförderung<br />

zu erwarten. Gas soll neben<br />

Kohle verstärkt zur Energieversorgung<br />

sowie der angestrebten<br />

Substitution von Öl beitragen. In<br />

Tanguh vor Papua wird zur Zeit<br />

ein Großprojekt der Gasförderung<br />

realisiert. Das Gasverteilungsnetz<br />

ist in seiner Topologie und Kapazität<br />

unzureichend. Die angestrebte<br />

Substitution von Öl durch Gas im<br />

städtischen Nah-Verkehr ist des-<br />

15


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

wegen schwer umsetzbar. Für die<br />

Zukunft strebt Indonesien neben<br />

dem Ausbau des einheimischen<br />

Gasnetzes eine Integration in ein<br />

Trans-ASEAN-Gasnetz an.<br />

Eine geplante Gaspipeline in<br />

Südsumatra befindet sich im<br />

Bau. Für die Gaspipeline von<br />

Ostkalimantan nach Mitteljava<br />

gewann PT. Bakrie & Brothers<br />

die Ausschreibung, suchte Anfang<br />

2008 aber weiterhin nach<br />

Finanzpartnern zur Realisierung<br />

des Projektes. Kritiker halten die<br />

Gasversorgung der Pipeline nicht<br />

für gesichert. Nach anfänglicher<br />

Verzögerung konnte der Gaskonzern<br />

PGN 2007 die Sumatra-Java-<br />

Gaspipeline in Betrieb nehmen.<br />

Diese soll dazu beitragen, den<br />

hohen Bedarf an Gas in Java zu<br />

befriedigen. Momentan wird sie<br />

aber noch nicht in voller Kapazität<br />

mit Gas versorgt.<br />

Indonesier nutzen in ihren<br />

Haushalten vielfach Kerosin zum<br />

Kochen. Diese Verwendung wird<br />

von der Regierung bisher mit<br />

40.000 Milliarden Rupien (etwa 2,9<br />

Mrd. Euro) jährlich unterstützt.<br />

Flüssiggas für Haushalte (LPG)<br />

ist in geringerem Umfang subventioniert<br />

und wirtschaftlicher.<br />

Indonesien hat daher ein Konversionsprogramm<br />

von Kerosin<br />

zu Flüssiggas in Haushalten beschlossen.<br />

An berechtigte Haushalte<br />

werden kleine 3-kg-Gasbehälter<br />

und ein einflammiger<br />

Gasherd verschenkt. Hierdurch<br />

hofft man, gut 60 Prozent der bisher<br />

für Kerosinsubventionen verwandten<br />

Mittel einzusparen.<br />

Kohle<br />

Erdgas<br />

28.57%<br />

Kohle<br />

15.24%<br />

Die Kohlevorkommen Indonesiens<br />

befinden sich in Sumatra,<br />

im wesentlichem in Südsumatra,<br />

und in Kalimantan. 60 Prozent<br />

der indonesischen Kohle sind niederkalorisch.<br />

2006 wurden 178,1<br />

Millionen (2005: 152,7 Mio.; 2004:<br />

132,4 Mio.) Tonnen Steinkohle gefördert.<br />

Indonesien ist der siebtgrößte<br />

Kohleproduzent und der<br />

zweitgrößte Kohleexporteur der<br />

Welt. 72,6 Prozent der Förderung<br />

oder 129,4 Millionen Tonnen (2005:<br />

107,8 Mio.; 2004: 93,7 Mio.) wurden<br />

2006 exportiert. Die Exportzielländer<br />

sind Japan (23,1 Mio.), Taiwan<br />

Indonesische Energieträger<br />

Wasserkraft<br />

3.11%<br />

Erdwärme<br />

1.32%<br />

Andere<br />

0.40%<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Erdöl<br />

51.36%<br />

Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

(17 Mio.), übriges <strong>Asien</strong> (49,5 Mio.),<br />

Europa (21 Mio.), pazifische Staaten<br />

(5,1 Mio.) und andere Staaten<br />

(13,5 Mio.). Deutschland importierte<br />

nach deutscher amtlicher<br />

Statistik 2006 Steinkohle im Wert<br />

von 79.5 Millionen Euro (2005:<br />

11,7 Mio. Euro) aus Indonesien.<br />

Der indonesische Inlandsabsatz<br />

von 48 Millionen Tonnen Kohle<br />

(2005: 41,3 Mio.; 2004: 36 Mio.) wurde<br />

zu zwei Dritteln in Kraftwerken<br />

für die Stromerzeugung verfeuert.<br />

Indonesien hat auch signifikante<br />

Vorkommen an “coal-bed methane”<br />

(CBM), die bis jetzt noch nicht<br />

ausgebeutet werden. CBM ist als<br />

günstige alternative Energiequelle<br />

der Zukunft von Bedeutung.<br />

Eine Studie identifizierte zehn<br />

Kohlebecken in Indonesien mit<br />

einem CBM Potential von 450 TCF.<br />

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16


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Kernenergie<br />

Indonesier nutzen in<br />

ihren Haushalten<br />

vielfach Kerosin<br />

zum Kochen<br />

Das Verfahren zur Errichtung<br />

eines Kernkraftwerkes auf der<br />

Halbinsel Muria, Zentral-Java wurde<br />

2005 wieder aufgenommen.<br />

Ausschreibungen sind für 2008, die<br />

Errichtung ab 2010 und die Inbetriebnahme<br />

ab 2016 angekündigt.<br />

Die “Roadmap” des indonesischen<br />

Energieministeriums sieht die Inbetriebnahme<br />

von vier Kernkraftblöcken<br />

mit einer Kapazität von 4<br />

GW bis 2024 vor. Doch dürften auf<br />

absehbare Zeit eher die Alternativen<br />

Kohle und Gas bei der Stromproduktion<br />

zum Zuge kommen, die<br />

erheblich geringere Anlaufinvestitionen<br />

beanspruchen und in der<br />

Öffentlichkeit im Gegensatz zur<br />

Kernenergie nicht kontrovers sind.<br />

Auch regional ansässige muslimische<br />

Religionsführer haben sich<br />

gegen das Projekt ausgesprochen.<br />

Biokraftstoffe<br />

Indonesien beabsichtigt, 2025<br />

rund 17 Prozent seines Energiebedarfs<br />

aus erneuerbaren Energien<br />

zu decken. 5,5 Millionen Hektar<br />

Land sind für Plantagen der Biokraftstoffproduktion<br />

vorgesehen.<br />

Hauptziel hierbei ist es, bis 2010<br />

für 3,5 Millionen Personen Arbeitsplätze<br />

im Bioenergiesektor<br />

zu schaffen und so Arbeitslosigkeit<br />

und Armut zu mindern. Ferner<br />

will man die Subventionen<br />

für erdölbasierte Treibstoffe senken.<br />

Die Wirtschaftlichkeit von<br />

Biotreibstoffen wird letztendlich<br />

über das Preisverhältnis zu Rohöl<br />

bestimmt und war bislang nicht<br />

gewährleistet.<br />

Aus dem Ausland werden Biokraftstoffe,<br />

insbesondere Palmöl,<br />

stark nachgefragt, was den internationalen<br />

Preis beträchtlich<br />

steigen ließ. Da aus Palmöl auch<br />

Speiseöl und andere Produkte für<br />

den Inlandsverbrauch produziert<br />

werden, steht die ausländische<br />

Nachfrage hierzu in Konkurrenz.<br />

In Indonesien hat sich der Preis<br />

von Speiseöl seit Anfang 2007 um<br />

circa 30 Prozent erhöht, was eine<br />

Vielzahl der Indonesier aufgrund<br />

ihres geringen Einkommens unmittelbar<br />

betrifft.<br />

Um die Verwendung des erzeugten<br />

Palmöls auf den Inlandsmarkt<br />

zu lenken, hat die Regierung<br />

deshalb die Exportabgaben<br />

für Palmöl je nach Weltmarktpreis<br />

in einem vierstufigen Tarif von<br />

2,5 bis 10 Prozent erhöht. Ferner<br />

wird auf Palmöl seit kurzem keine<br />

Mehrwertsteuer mehr erhoben.<br />

Zahlen vom August 2007<br />

wiesen eine um 21 Prozent geringere<br />

Ausfuhr gegenüber dem<br />

Vormonat aus. Die Regierung hat<br />

zudem Subventionen für Speiseölverkäufe<br />

an arme Indonesier im<br />

Umfang von 325 Milliarden indonesische<br />

Rupien (etwa 23,7 Mio.<br />

Euro, 1 Euro = 13.700 Rupien) mit<br />

dem Nachtragshaushalt 2007 beschlossen,<br />

für 2008 sind 600 Milliarden<br />

Rupien (circa 43,8 Mio.<br />

Euro) vorgesehen.<br />

Verbrauch<br />

Infolge der <strong>Asien</strong>krise wurde<br />

seit 1998 eine Vielzahl von Energieinfrastrukturprojekten<br />

nicht<br />

weiter verfolgt. Nach Jahren zunehmenden<br />

Wirtschaftswachstums<br />

- der jährliche Stromabsatz<br />

erhöhte sich zwischen 1999 und<br />

2005 pro Jahr um durchschnittlich<br />

6,7 Prozent, ist die verfügbare<br />

Kapazität in Indonesien in Spitzenzeiten<br />

nicht mehr ausreichend.<br />

Für einzelne Regionen ist die Versorgung<br />

dann nicht gewährleistet.<br />

Großabnehmer in der Industrie<br />

werden mitunter zur Minderung<br />

oder Aussetzung ihrer Produktion<br />

verpflichtet. Immer wieder, insbesondere<br />

in abgelegenen, ländlichen<br />

Gebieten, aber auch in den Landeszentren<br />

kommt es zu regionalen<br />

oder großräumigen Stromausfällen.<br />

Die Preise für Strom werden<br />

durch den Staat kontrolliert und<br />

sind durch eine mittelbare Subventionierung<br />

zu Gunsten von<br />

ärmeren Kleinverbrauchern gekennzeichnet.<br />

Die PLN erhält aus<br />

dem Staatshaushalt Subventionen.<br />

Der Haushaltsentwurf 2008 veranschlagt<br />

für Elektrizitätssubventionen<br />

28.500 Milliarden Rupien<br />

(mehr als 2 Mrd. Euro).<br />

Kapazität<br />

Das Inselreich konnte im Berichtszeitraum<br />

seine Kapazitäten<br />

zur Stromerzeugung nur unwesentlich<br />

auf rund 30,5 GW erhöhen.<br />

Hiermit ist erst ab 2009, eher<br />

ab 2010, durch die Umsetzung<br />

des 10-Gigawatt-Kraftwerksprogramms<br />

zu rechnen. PLN verfügt<br />

über Kraftwerke mit einer Kapazität<br />

von rund 23,9 GW, sogenannte<br />

“unabhängige” Stromproduzenten<br />

sowie Eigenbedarfsproduzenten<br />

besitzen eine Kapazität von rund<br />

6,6 GW. Gut zwei Drittel der Kraftwerkskapazität<br />

Indonesiens versorgt<br />

das Java-Bali-Stromnetz.<br />

Export / Import<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Die Ausfuhren entwickelten sich<br />

unterschiedlich: Öl und Gas waren<br />

2006 unterdurchschnittlich, Kohle<br />

weiterhin weit überdurchschnittlich<br />

am Anstieg des indonesischen<br />

Gesamtexports, der mit 102,7 Milliarden<br />

US$ um 18,1 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr anstieg, beteiligt.<br />

Die Ausfuhrerlöse aus dem<br />

Verkauf von Öl und Gas wuchsen<br />

um 9,4 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr auf 22,15 Milliarden US$<br />

und hielten einen Anteil von 21,6<br />

Prozent am Exportwert. Die Exporterlöse<br />

bei Kohle erhöhten sich<br />

um 47,3 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr auf 6,2 Milliarden US$ - ein<br />

Anteil von 6 Prozent am gesamten<br />

Exportvolumen.<br />

Aufgrund im Oktober 2005 wesentlich<br />

gestiegener Kraftstoffpreise<br />

wurde in Indonesien 2006<br />

weniger Kraftstoff als 2005 konsumiert.<br />

Der Wert der Importe von<br />

Öl- und Gasprodukten reduzierte<br />

sich um 1,5 Prozent auf 17,2 Milliarden<br />

US$ (2005: +44,1 Prozent) und<br />

hatte einen Anteil von 21,6 Prozent<br />

am indonesischen Gesamtimport.<br />

Dieser erhöhte sich um 5,2 Prozent<br />

auf 79,4 Milliarden US$. <br />

17


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Japan<br />

Starkes Interesse an der<br />

Nanotechnologie<br />

Von Dr. Jürgen Maurer, bfai-Korrespondent in Tokio.<br />

Japan sieht die Nanotechnologie<br />

als einen effektiven Motor<br />

für industrielle Innovation an. In<br />

wichtigen Branchen, allen voran<br />

der Elektronikindustrie, werden<br />

von den kleinen Partikeln und<br />

Strukturen große Wirkungen<br />

für verbesserte Produkte und<br />

Verfahren erwartet. Dabei können<br />

die Zulieferer von Nano-Materialien<br />

und Ausrüstungen zur<br />

Erzeugung von Strukturen auf<br />

Nanoebene gegenwärtig schon<br />

gute Resultate vorweisen.<br />

Fortschritte finden im Kleinen<br />

und immer mehr im nicht-sichtbaren<br />

Bereich statt. Dabei erfährt<br />

in Japan die Nanotechnologie<br />

- Herstellung von kleinsten Partikeln<br />

sowie Verfahren und Ausrüstung<br />

zu deren Manipulation<br />

- als wichtige disziplinübergreifende<br />

Basistechnologie immer<br />

größere Aufmerksamkeit. Dies<br />

zeigt sich an den Geldern, die<br />

staatlicherseits für Forschung zur<br />

Verfügung gestellt werden, aber<br />

weit wichtiger an den Aktivitäten<br />

der Unternehmen, die sich<br />

neue Geschäftsmöglichkeiten<br />

erschließen. Und es zeigt sich<br />

an der regen Teilnahme von Forschungsinstitutionen<br />

und Unternehmen<br />

an Japans Fachmesse für<br />

Nanotechnologie - “International<br />

Nanotechnology Exhibition<br />

& Conference”, die 2008 auf 522<br />

Aussteller angewachsen ist. Dort<br />

werden jährlich die Fortschritte<br />

in der Umsetzung und Anwendung<br />

nanotechnologischer Entwicklungen<br />

präsentiert.<br />

Beispielsweise gaben während<br />

der “Nano Tech 2008” (13.-<br />

15.2.2008) die Unternehmen Bayer<br />

Material Science und Toyota Tsusho<br />

bekannt, dass sie eine Vertriebsvereinbarung<br />

für die von<br />

Bayer entwickelten Kohlenstoff-<br />

Nanoröhrchen (carbo nano-tubes)<br />

abgeschlossen haben. Dadurch<br />

erhält Toyota Tsusho die exklusiven<br />

Vertriebsrechte für das Nanomaterial<br />

Baytubes in <strong>Asien</strong>, das<br />

als Zusatzstoff die Eigenschaften<br />

vieler Werkstoffe verändern wird.<br />

Ebenfalls während der Messe vermeldete<br />

das Unternehmen NEC,<br />

Kohlenstoff-Nanoröhrchen erfolgreich<br />

für den industriellen Einsatz<br />

angewendet und getestet zu ha-<br />

Vietnam <strong>Kurier</strong><br />

Ab dem 15. März 2008 jeden zweiten Monat<br />

Zweisprachig, deutsch und vietnamesisch<br />

Wirtschaftsinformationen aus Vietnam<br />

Vietnam <strong>Kurier</strong><br />

Tin Tức Việt Nam<br />

Montag, 11. Februar 2008 Nullnummer / Tin nổi bật 2008<br />

Versteckter Charme<br />

Versteckter Charme<br />

UNESCO-Weltkulturerbe: In der Halong Bay, ein 1.500 km 2 großes Gebiet im Golf<br />

von Tonkin, ragen fast 2.000 Kalkfelsen aus dem Wasser. Der Name bedeutet:<br />

„Bucht des untertauchenden Drachen“.<br />

Von Jan Nöther in Hanoi. Der Autor ist Geschäftsführer der deutschen<br />

Auslandshandelskammer in Vietnam.<br />

Zwar gilt Vietnam schon seit<br />

Jahren als touristischer Geheimtipp<br />

vieler <strong>Asien</strong>freunde, dennoch<br />

vermochte das Land seine reichhaltige<br />

Vielfalt an Sehenswürdigkeiten<br />

entlang einer 3.200 Kilometer<br />

langen Küstenlinie bislang<br />

nicht ausreichend in Szene setzen<br />

– dies soll sich nun ändern.<br />

Mit seinen 54 ethnischen Gruppierungen<br />

verfügt Vietnam über<br />

ein reiches Erbe an kulturellen<br />

und religiösen Errungenschaften,<br />

ferner bezaubern die überwiegend<br />

jungen Vietnamesen ihre<br />

Besucher mit einer selbst in der<br />

Region beispiellosen Servicementalität.<br />

Diese Vorzüge gepaart mit<br />

einer Investitionsoffensive der<br />

heimischen wie auch der internationalen<br />

Tourismusindustrie soll<br />

zu einem nachhaltig im Gedächtnis<br />

haftenden Gütesiegel führen.<br />

Vietnams Tourismusindustrie<br />

wurde schon zu Beginn der Öffnungspolitik<br />

“Doi Moi” im Jahre<br />

1986 als viel versprechender<br />

Wirtschaftszweig erkannt und<br />

entsprechend gefördert. Mit einer<br />

durchschnittlichen Wachstumsrate<br />

von jährlich 20 Prozent seit<br />

1990 gehört die Branche zu den<br />

führenden Industriezweigen. Ein<br />

Gefühl der Zufriedenheit will<br />

sich bei den für den Tourismus<br />

verantwortlichen Vertretern dennoch<br />

nicht einstellen, zu groß ist<br />

der Abstand des übermächtig<br />

erscheinenden (Fast-) Nachbarn<br />

Thailand. Ein Meilenstein für die<br />

touristische Entwicklung war die<br />

Abschaffung der Reisebeschränkung<br />

anno 1993. Die bis dahin<br />

geltenden Bestimmungen engten<br />

Vietnam tourism<br />

www.vietnamkurier.com<br />

i n D i e s e r A u s g A b e<br />

Tr o n g số n ày<br />

Die LinkListe<br />

Mục lục<br />

Deutscher teil<br />

Versteckter Charme 1<br />

Abfallbehandlung - 3<br />

Potential für Investoren ?<br />

Zukünftiges Elektronik-Zentrum 5<br />

Enormer Nachholbedarf im 7<br />

medizinischen Bereich<br />

Starkes Interesse am 9<br />

Bauxit-Abbau<br />

Investoren für Kraftwerks- 10<br />

projekte gesucht<br />

ABB - Auftrag für Zementwerk 11<br />

Mövenpick Hotels - 11<br />

Erstmals in Vietnam<br />

Cầu nối cho doanh 12<br />

nghiệp<br />

Thu hút FDI: 13<br />

Thuận lợi- Khó khăn<br />

Cùng vươn tới thành công 15<br />

Tìm đối tác 16<br />

impressum 17<br />

messen, ADressen, 17<br />

WirtschAftsDAten<br />

ben. Dabei werden Transistoren<br />

mit dem Nanomaterial beschichtet<br />

und können so die Leistung elektronischer<br />

Teile erhöhen. Durch<br />

diese Entwicklung sollen sich die<br />

Herstellungsverfahren vereinfachen<br />

und der Materialverbrauch<br />

verringern lassen.<br />

Die Elektronikindustrie sucht<br />

ständig nach neuen Materialien<br />

und Verfahren, um Halbleiter und<br />

andere Komponenten weiter zu<br />

miniaturisieren und gleichzeitig<br />

die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.<br />

Im Bereich des Nano-Drucks<br />

(nano imprint) und der Nano-Verarbeitung<br />

(nano processing) für<br />

die Halbleiterherstellung sind in<br />

Japan unter anderem Unternehmen<br />

wie Dai Nippon Printing,<br />

Hoya, NEC, Toshiba, Fanuc und<br />

Tokyo Electron aktiv.<br />

Anzeige<br />

42 mm breit<br />

38 mm hoch<br />

Trang Tiếng việT<br />

die Freiheit von Touristen außerhalb<br />

der Großstädte stark ein,<br />

was mit einer weitgehenden Umgehung<br />

des Landes bestraft wurde.<br />

Als Folge der neuen Reisebestimmungen<br />

wurde bereits im<br />

folgenden Jahr 1994 erstmals die<br />

Schallmauer von einer Millionen<br />

Besucher durchbrochen. Die Abschaffung<br />

der dualen Preispolitik<br />

für internationale und einheimi-<br />

1<br />

Analysen,<br />

Branchenreports,<br />

Investitionen,<br />

Unternehmen,<br />

Manager<br />

Etwa 6.000<br />

Leser und<br />

Leserinnen<br />

in 20 Ländern<br />

Kostenlos per<br />

Email, wie der<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bestellen:<br />

vertrieb@<br />

vietnamkurier.com<br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

In der Photovoltaikbranche<br />

wollen die Hersteller den Materialverbrauch<br />

senken, aber gleichzeitig<br />

die Energieeffizienz erhöhen.<br />

Dazu werden superdünne,<br />

organische und farbstoffsensibilisierte<br />

Solarzellen entwickelt, die<br />

den Einsatz teurer Rohstoffe, wie<br />

Silizium und Indium vermeiden,<br />

dafür aber andere erwünschte<br />

Eigenschaften, wie Biegsamkeit<br />

und Durchsichtigkeit sowie Elektrizitätsleitfähigkeit,<br />

ermöglichen.<br />

An solchen Erzeugnissen arbeiten<br />

Unternehmen, wie beispielsweise<br />

Fujikara, Fujifilm, Peccell, TDK<br />

und Taiyo Yuden.<br />

Aber auch solche Dünnschicht-<br />

Solarzellen, die Glassubstrate<br />

nutzen, können von der Nanotechnologie<br />

profitieren. So hat<br />

das Unternehmen "Sustainable<br />

Titania Technology" einen speziellen<br />

Film entwickelt, der auf Nanoebene<br />

Unregelmäßigkeiten im<br />

Glassubstrat erzeugt. Dadurch<br />

soll sich die Sonnenlichtausnutzung<br />

um mehrere Prozentpunkte<br />

erhöhen und zugleich die Ablagerung<br />

von Schmutz verringern<br />

lassen.<br />

In anderen Bereichen wird Nanotechnologie<br />

dazu beitragen,<br />

leichtere Bauteile oder Materialien<br />

mit veränderten Eigenschaften zu<br />

erzeugen, wie zum Beispiel in der<br />

Luftfahrt- und Automobilindustrie.<br />

Mit Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />

verstärkte Kunststoffe kön-<br />

Japanische Hersteller von<br />

Kohlenstoff-Nanoröhren<br />

Unternehmen Erzeugnis Produktion<br />

Showa Denko Carbon Nano Fiber 100 Tonnen / Jahr<br />

Nano Carbon Technologies<br />

(Joint Venture von Mitsui Co.<br />

und Hodogaya Chemicals)<br />

Nikkiso<br />

Mitsubishi Material<br />

Multilayer<br />

CNT (60 nm)<br />

Multilayer CNT<br />

(unter 30 nm)<br />

Plate Multilayer<br />

CNT<br />

120 Tonnen / Jahr<br />

Pilotanlage in<br />

Shizuoka<br />

Pilotanlage in<br />

Akita<br />

Japan Steel Works Multilayer CNT 8 kg / Tag<br />

Meijo Nano Carbon<br />

Single-wall CNT,<br />

Multilayer CNT<br />

500 g / Tag<br />

1 kg / Tag, ab 2008<br />

Mitsubishi Gas Chemical Multilayer CNT Labor in Tokio<br />

JFE Engineering<br />

Polygonal CNT<br />

Tape<br />

Honjo Chemical Single-wall CNT k.A.<br />

Labor in Tsu<br />

(Präfektur Mie)<br />

Quellen: “Nano Tech 2008” Vol. 1; Sangyo Times - CNT= carbon nano-tubes<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

nen mit weniger Rohstoffeinsatz<br />

höhere Stabilität erreichen und<br />

durch leichteres Gewicht Energie<br />

sparen. Teijin, Toray und GSI<br />

Creos gehören dabei in Japan zu<br />

den führenden Unternehmen.<br />

Um statische Störungen zu verhindern,<br />

haben Kuraray und Mitsui<br />

gemeinsam eine textile Faser<br />

aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />

entwickelt, die antistatisch wirkt.<br />

Mit der Herstellung von Produkten,<br />

wie zum Beispiel Krankenhausbekleidung,<br />

Belüftungsfilter<br />

oder Teppichböden, soll in<br />

der ersten Hälfte 2008 begonnen<br />

werden. Antistatischen Kunststoff<br />

stellt in Japan bereits Nissei Plastic<br />

Industrial her.<br />

In der Nano-Biotechnologie<br />

wird gegenwärtig mit Nanoprodukten<br />

experimentiert, die gezielte<br />

Anwendungen von pharmazeutischen<br />

Wirkstoffen an<br />

bestimmten Stellen im Körper<br />

erlauben sollen, wie beispielsweise<br />

Kohlenstoffhörnchen (carbon<br />

nano-horns). Das National<br />

Member of the EURASIA Group<br />

Please contact us anytime by E-Mail at: welcome@eurasia-veneer.com<br />

or by Tel.: +66-(0)2 321-0761 or Fax: +66-(0)2 720-6265<br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Institute of Advanced Industrial<br />

Science and Technology (AIST)<br />

meldet, dass organische Nanoröhrchen<br />

entwickelt wurden, die<br />

sich in einem schnellen und kostengünstigen<br />

Verfahren erzeugen<br />

lassen. Daran lassen sich fluoreszierende<br />

Moleküle andocken, die<br />

es erlauben, den Weg im Körper<br />

Fachmesse “Nano Tech”<br />

2008 mit großer<br />

deutscher Beteiligung<br />

und die zielgenaue Lieferung zu<br />

verfolgen. Japanische Firmen gehören<br />

zwar selbst im dem Bereich<br />

Nanotechnologie zu den weltweit<br />

führenden Ländern. Dennoch<br />

sind Kooperationen und andere<br />

Formen der Zusammenarbeit für<br />

die Anbieter von Nano-Materialien<br />

wichtig. Umgekehrt suchen<br />

Unternehmen nach innovativen<br />

Lösungen, um ihre Produkte und<br />

Verfahren zu verbessern.<br />

Die “Nano Tech”, die im Jahr<br />

2008 bereits zum siebten Male<br />

stattfand, bietet ein wichtiges<br />

Forum der Technologiebeobachtung.<br />

Die über die Jahre stark gewachsene<br />

Messe hatte in diesem<br />

Jahr 324 Aussteller aus Japan. Mit<br />

etwa 60 Ausstellern machte die<br />

deutsche Beteiligung unter den<br />

200 ausländischen Teilnehmern<br />

das größte Kontingent aus. Die<br />

nächste Nano-Fachmesse wird<br />

vom 18. - 20. Februar 2009 wieder<br />

in Tokyo Big Sight abgehalten<br />

werden. <br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Wirtschaft und Politik<br />

aus <strong>Asien</strong>:<br />

Im PDF-Format<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird<br />

kostenlos versandt.<br />

Bestellen Sie per Email:<br />

vertrieb@asienkurier.com<br />

Korea<br />

Handel auf Rekordniveau<br />

Von Carsten Lienemann, Direktor der AHK Korea in Seoul.<br />

BIP [Mrd. US$]<br />

(gleiche Preise)<br />

Südkoreanische Wirtschaft in Zahlen<br />

(Januar 2008)<br />

2004 2005 2006 2007<br />

680,9 791,3 887,4<br />

BIP-Wachstum (yoy) 4,7 % 4,2 % 5,0 % 4,9 % [p]<br />

Außenhandel<br />

[Mrd. US$]<br />

Exporte FOB<br />

- nach Deutschland<br />

Importe CIF<br />

- aus Deutschland<br />

Deutsche Investitionen<br />

(akkumuliert in Mrd. US$)<br />

Devisenreserven<br />

(Jahresende, in Mrd. US$)<br />

Inflationsrate<br />

- Verbraucher<br />

- Großhandel<br />

(2000 = 100)<br />

Zinssatz<br />

(Corporate bonds,<br />

3 Jahre, AA-)<br />

Wechselkurse<br />

- Won / Euro<br />

- Won / US$<br />

(Interbanken, 1.-22.02.08)<br />

478,31<br />

(+28,4%)<br />

253,84<br />

(+31,0%)<br />

8,33<br />

(+48,7%)<br />

224,46<br />

(+25,5%)<br />

8,49<br />

(+24,4%)<br />

545,66<br />

(+14,1%)<br />

284,42<br />

(+12,0%)<br />

10,3<br />

(+23,6%)<br />

261,24<br />

(+16,4%)<br />

9,77<br />

(+15,2%)<br />

634,85<br />

(+16,3%)<br />

325,46<br />

(+14,4%)<br />

10,06<br />

(-2,4%)<br />

309,38<br />

(+18,4%)<br />

11,36<br />

(+16,3%)<br />

728,35<br />

(+14,7%)<br />

371,54<br />

(+14,2%)<br />

11,54<br />

(+14,8%)<br />

356,81<br />

(+15,3%)<br />

13,53<br />

(+19,1%)<br />

6.063 6.768 7.279 7.718<br />

199,0 210,3 238,9 262,2<br />

3,6 %<br />

6,1 %<br />

2,8 %<br />

2,1 %<br />

2,2 %<br />

2,3 %<br />

4,73 % 4,68 % 5,17 %<br />

1387,06<br />

945,59<br />

Quelle: KGCCI, koreanische Quellen, OANDA<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Das Handelsvolumen zwischen<br />

Deutschland und Korea ist<br />

2007 nach einer Meldung der koreanischen<br />

Zollbehörde auf einen<br />

neuen Höchststand von 25,078<br />

Milliarden US-Dollar angestiegen<br />

(2006: 21,42 Mrd. US$; +17%).<br />

Nach China (145,03 Mrd. US$),<br />

den USA (83,01 Mrd. US$), Japan<br />

(82,66 Mrd. US$) und Saudi-Arabien<br />

(25,2 Mrd. US$) ist Deutschland<br />

Koreas fünftwichtigster<br />

Handelspartner geworden.<br />

Koreanische Firmen haben 2007<br />

Waren im Wert von 11,54 Milliarden<br />

US-Dollar nach Deutschland<br />

exportiert (2006: 10,06 Mrd. US$;<br />

+14,8%). Damit war Deutschland<br />

nach China, den USA, Japan,<br />

Hongkong, Taiwan und Singapur<br />

der siebtwichtigste Exportmarkt.<br />

Allerdings konnten die deutschen<br />

Lieferungen nach Korea<br />

mit 13,53 Milliarden US-Dollar<br />

(2006: 11,36 Mrd. US$; +19,1%)<br />

noch stärker ausgebaut werden.<br />

Deutschland ist damit zum fünftwichtigsten<br />

Lieferland für Korea<br />

geworden (nach China, Japan,<br />

USA und Saudi-Arabien). Die<br />

2,5 %<br />

2,7 %<br />

6,33 %<br />

(30.01.2008)<br />

20


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

deutschen Exporte nach Korea<br />

wuchsen trotz der Euro-Stärke<br />

überproportional im Verhältnis<br />

zu den koreanischen Exporten<br />

nach Deutschland.<br />

Bei den koreanischen Exporten<br />

dominieren 2007 wie in den Vorjahren<br />

Elektroprodukte, Schiffe<br />

und Kraftfahrzeuge (inkl. Teile für<br />

diese Produktgruppen). Auffällig<br />

ist, dass insbesondere die Exporte<br />

von Schiffen (+46%, Deutschland<br />

wichtigster Abnehmer) und Kraftfahrzeugen<br />

(+26%) deutlich ausgeweitet<br />

werden konnten. Auf Seiten<br />

der deutschen Exporte nach Korea<br />

nehmen Maschinen (+19%), Kraftfahrzeuge<br />

(+24%) und Elektroprodukte<br />

(+18%) einen wertmäßig hohen<br />

Anteil ein.<br />

Im europäischen Vergleich ist<br />

Deutschland der mit Abstand<br />

wichtigste koreanische Handelspartner<br />

innerhalb der EU. Rund<br />

ein Viertel des EU-koreanischen<br />

Handels entfielen auf die Bundesrepublik.<br />

Mit deutlichem Abstand<br />

folgen Großbritannien, Italien, die<br />

Niederlande, Spanien und Frankreich.<br />

Die EU-Exporte nach Korea<br />

bis inkl. November 2007 (neueste<br />

Zahlen) betrugen rund 33 Milliarden<br />

US-Dollar. Korea hat Waren<br />

und Dienstleistungen im Wert<br />

von rund 51 Milliarden US-Dollar<br />

in die EU exportiert. <br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Firmengründung<br />

inkl. Visa und Workpermit<br />

Personalselektion<br />

Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

Geschäftsbuchhaltung<br />

inkl. VAT, Steuern, Abschluss<br />

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TRINA Management (Thailand) Co. Ltd.<br />

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Mitglied der Schweizer und Deutschen<br />

Handelskammern<br />

Korean-German Chamber of<br />

Commerce and Industry (KGCCI )<br />

Carsten Lienemann, Director<br />

Marketing and Economy<br />

Seoul 140-884 / Korea<br />

Tel.: 82 2 37804 685<br />

Fax: 82 2 37804 637<br />

Email: clienemann@kgcci.com<br />

Web: www.kgcci.com<br />

Taiwan setzt<br />

auf erneuerbare<br />

Energien<br />

120 heiße Quellen mit bis zu 90 Grad<br />

Celsius heißem Wasser sind bekannt, von<br />

diesen könnten 26 direkt oder zur Stromerzeugung<br />

genutzt werden.<br />

Von Oliver Höflinger, bfai-<br />

Korrespondent in Taipei.<br />

Liu Yuan<br />

Die taiwanische Energienachfrage<br />

steigt stetig. Vor allem<br />

aufgrund der hohen Importabhängigkeit<br />

fördert das Land erneuerbare<br />

Energien. Die besten<br />

natürlichen Gegebenheiten bieten<br />

sich für Solarenergie, Windkraft<br />

und Geothermie.<br />

Bis 2010 soll der Beitrag zur<br />

Stromerzeugung auf 5 GW ausgebaut<br />

werden. Die für 2008 erhoffte<br />

Verabschiedung<br />

des “Renewable Energy<br />

Development Act” dürfte<br />

dem Einsatz erneuerbarer<br />

Energien insgesamt einen<br />

zusätzlichen Schub versetzen.<br />

Die Energienachfrage<br />

soll dem “Bureau of Energy”<br />

(BOE) zufolge von<br />

109.900 Millionen Liter Oil<br />

Equivalent im Jahr 2006<br />

bis 2020 durchschnittlich<br />

um 2,1 Prozent pro<br />

Jahr steigen. Das höchste<br />

Nachfragewachstum mit<br />

durchschnittlich 12,7 Prozent pro<br />

Jahr wird dabei den erneuerbaren<br />

Energien zugeschrieben. Diese<br />

sind vor allem aufgrund der hohen<br />

Importabhängigkeit im Energiewesen<br />

in den Fokus gerückt.<br />

Laut "Bureau of Energy" (BOE) lag<br />

der Importanteil 2006 bei 98 Prozent;<br />

die Importe pro Kopf beliefen<br />

sich auf einen Wert von 48.175<br />

Neue Taiwan-Dollar (NT$; rund<br />

1.175 Euro; 1 Euro = 41 NT$; Jahresdurchschnittskurs<br />

2007).<br />

Schon aus wirtschaftlichen<br />

Überlegungen ist dieser Anteil<br />

bedenklich, mehr noch wenn die<br />

besondere politische Situation berücksichtigt<br />

wird. Die angestrebte<br />

Reduzierung von Treibhausgasen<br />

stellt einen weiteren Grund für die<br />

Förderung erneuerbarer Energien<br />

dar. Taiwan hat sich umfangreiche<br />

Einsparziele vorgegeben. So soll<br />

laut "Environmental Protection<br />

Administration" (EPA) zum Beispiel<br />

der Kohlendioxid-Ausstoß<br />

bis 2025 im Energiesektor um 78,4<br />

Millionen Tonnen gesenkt werden;<br />

im Industriesektor werden<br />

Einsparungen von 62,4 Millionen<br />

Tonnen angestrebt, im Transportwesen<br />

von 14,3 Millionen Tonnen.<br />

An der gesamten Stromerzeugungskapazität<br />

von etwa 46 GW<br />

hatten erneuerbare Energieträger<br />

2007 einen Anteil von rund 6,3<br />

Prozent. Wie in Deutschland wird<br />

die Erzeugung über die Einspeiseentgelte<br />

gefördert. Am höchsten<br />

fallen diese mit 10,0 NT$ pro<br />

kWh bei der Solarenergie aus. Darüber<br />

hinaus bestehen für die ein-<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

zelnen Energieträger weitere Förderprogramme<br />

und -maßnahmen<br />

sowie Pilotprojekte. Zum Beispiel<br />

wird die Installation von fotovoltaischen<br />

Systemen mit staatlichen<br />

Zuschüssen in Höhe von 150.000<br />

NT$ pro kWp gefördert. Derzeit<br />

wird Branchenkennern zufolge<br />

über eine Senkung auf möglicherweise<br />

140.000 NT$ pro kWp nachgedacht.<br />

Da der Renewable Energy Development<br />

Act nicht wie erwartet<br />

2007 verabschiedet wurde,<br />

setzen viele Branchenkenner nun<br />

auf eine Verabschiedung im Jahr<br />

2008. Grundsätzlich dürfte der<br />

Ausgang der großen Wahlen 2008<br />

(Januar: Legislative Yuan, März:<br />

Präsidentschaft) Einfluss auf die<br />

weitere Entwicklung haben.<br />

Konventionelle Wasserkraftwerke<br />

steuern derzeit den größten<br />

Beitrag zur Stromerzeugung<br />

durch erneuerbare Energieträger<br />

bei. Allerdings werden die besten<br />

Standorte bereits genutzt. Ungenutztes<br />

Potential befindet sich in<br />

schwer zugänglichen Gebieten<br />

oder in Naturschutzgebieten. Da<br />

dort mit höheren Erzeugungskosten<br />

zu rechnen wäre, sehen Branchenkenner<br />

bessere Chancen für<br />

Kleinwasserkraftwerke.<br />

Für Windenergieanlagen bietet<br />

Taiwan ein ansprechendes Potential:<br />

an vielen Standorten fast an<br />

der gesamten Westküste sowie<br />

auf den vorgelagerten kleinen Inseln<br />

sind angesichts von Windgeschwindigkeiten<br />

von etwa 8 bis 11<br />

Meter pro Sekunde mehr als 2.500<br />

Stunden Vollauslastung möglich.<br />

Energieindikatoren Taiwans<br />

Indikator 1986 2006<br />

Importierte Energieträger 89,3 % 98,0 %<br />

Wert der Energieimporte<br />

[% vom BIP]<br />

Abhängigkeit von Ölimporten<br />

aus dem Nahen Osten<br />

3,8 % 9,5 %<br />

80,6 % 79,9 %<br />

Energieverbrauch pro Kopf 5.640 NT$ 48.175 NT$<br />

Energieverbrauch pro Kopf 1.949,0 LOE 4.826,3 LOE<br />

Energieintensität<br />

(in LOE / 1.000 NT$)<br />

Energieproduktivität<br />

(in NT$ / LOE)<br />

Geplanter Ausbau der<br />

Stromerzeugungskapazität mit<br />

erneuerbaren Ernergieträgern (Auswahl)<br />

Strom erzeugt durch: 2007 2007 2010 2010<br />

Insgesamt 2.903 MW 100,0 % 5.139 MW 100,0 %<br />

Wasserkraft<br />

(konventionell)<br />

9,8 9,0<br />

101,9 111,6<br />

Stromverbrauch pro Kopf 2.979 kWh 9.735 kWh<br />

Quelle: Bureau of Energy (BOE) - LOE: Liter Oil Equivalent<br />

Derartige Bedingungen herrschen<br />

in der Regel von Oktober<br />

bis März, außerhalb dieses Zeitraums<br />

schwächt der Wind jedoch<br />

ab.<br />

Gute Bedingungen für<br />

Solarenergie, Windkraft<br />

und Geothermie<br />

Die Planungen der Regierung<br />

sehen vor, bis 2010 ein Windenergiepotential<br />

von ungefähr 2.150<br />

MW zu erschließen. Anlagen zu<br />

Land sollen dabei 1.790 MW bei-<br />

1.939 MW 66,8 % 2.168 MW 11,8 %<br />

Windkraft 282 MW 9,7 % 2.159 MW 42,0 %<br />

Solarenergie 2 MW 0,1 % 21 MW 0,4 %<br />

Geothermie 0 MW 0 % 50 MW 1,0 %<br />

Biomasse 680 MW 23,4 % 741 MW 14,4 %<br />

Quellen: Deutsches Wirtschaftsbüro Taipei (DWB), bfai-Umfragen, 2008<br />

steuern, Off-shore-Windparks<br />

360 MW. Die Kapazität hatte 2007<br />

um 50,0 Prozent auf 281,6 MW<br />

zugelegt. Insgesamt bestehen in<br />

13 Parks mehr als 100 Windenergieanlagen,<br />

wobei alleine auf den<br />

nationalen Stromversorger Taipower<br />

etwa 70 Anlagen entfallen.<br />

Auch für fotovoltaische Systeme<br />

herrschen angesichts der<br />

hohen Sonneneinstrahlung von<br />

durchschnittlich 4,06 kWh pro m 2<br />

und Tag beste Voraussetzungen.<br />

Statistiken der Taiwan Photovoltaic<br />

Industry Association (TPVIA)<br />

zufolge stieg die installierte Kapazität<br />

2007 um 57,6 Prozent auf<br />

2.060 kWp. Zugute kommt Taiwan<br />

dabei die hochentwickelte<br />

IT-Industrie, vor allem in den Bereichen<br />

der Halbleiter- und Flachbildschirmfertigung.<br />

Vor diesem Hintergrund hat in<br />

den letzten Jahren ein massiver<br />

Entwicklungsschub eingesetzt.<br />

Laut TPVIA nahm die Produktionskapazität<br />

der Branche 2007<br />

um 119,4 Prozent auf 1.088 MWp<br />

zu. Gleichzeitig schätzt das Ministry<br />

of Economic Affairs, dass<br />

der Produktionswert der Fotovoltaik<br />

2007 auf 40 Milliarden NT$<br />

zugelegt hat. Bis 2010 geht es von<br />

einer Zunahme auf 150 Milliarden<br />

NT$ aus.<br />

Solarthermie ist nach dem<br />

Deutschen Wirtschaftsbüro Taipei<br />

(DWB) die am weitesten verbreitete<br />

Technologie unter den<br />

erneuerbaren Energien, bietet<br />

jedoch nach wie vor ein großes<br />

Ausbaupotential. So besaßen<br />

2004 lediglich 4 Prozent aller<br />

Haushalte eine solarthermische<br />

Warmwasseranlage. Branchenkenner<br />

gehen davon aus, dass<br />

22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Prognostizierte Entwicklung<br />

der Energienachfrage<br />

2006<br />

[ Mio.<br />

KLOE ]<br />

2006<br />

[ in % ]<br />

2010<br />

[ Mio.<br />

KLOE ]<br />

2010<br />

[ in % ]<br />

2020<br />

[ Mio.<br />

KLOE ]<br />

2020<br />

[ in % ]<br />

Nachfrage 109,9 100,0 123,9 100,0 146,3 100,0<br />

Kohle 8,3 7,6 13,0 10,5 15,9 10,9<br />

Erdöl 40,4 36,8 41,8 33,7 36,8 25,2<br />

Erdgas 2,6 2,3 3,0 2,4 3,3 2,3<br />

Elektrizität<br />

ohne erneuerbare<br />

Energie<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

56,6 51,5 61,1 49,3 79,5 54,3<br />

2,0 1,8 5,0 4,0 10,7 7,3<br />

Quelle: BOE, 2008 - KLOE: Kiloliter Oil Equivalent,<br />

2010 und 2020: Prognosen<br />

dies auf 22 Prozent, also 1,5 Millionen<br />

Haushalte ausgebaut werden<br />

kann. Die Gesamtfläche aller<br />

installierten Systeme war 2007<br />

um 7,7 Prozent auf 1,67 Millionen<br />

m 2 gestiegen. Damit lag das<br />

Land laut BOE im weltweiten<br />

Vergleich auf Rang zwölf (nach<br />

installierter Fläche).<br />

Taiwan liegt auf zwei sich bewegenden<br />

Erdplatten und verfügt<br />

deshalb über reichhaltige<br />

geothermische Ressourcen. Die<br />

Energy Commission schätzt das<br />

Gesamtpotential auf ungefähr<br />

1.000 MW. Insgesamt sind etwa<br />

120 heiße Quellen mit bis zu 90<br />

Grad Celsius heißem Wasser bekannt,<br />

von diesen könnten 26<br />

direkt oder zur Stromerzeugung<br />

genutzt werden. Die meisten der<br />

möglichen Standorte liegen im<br />

Norden des Landes, oftmals in<br />

abgelegenen Regionen. Aus diesem<br />

Grund wird das derzeit wirtschaftlich<br />

nutzbare Potential auf<br />

etwa 150 MW veranschlagt.<br />

Bei Biomasse lag die Stromerzeugungskapazität<br />

laut der New<br />

Vietnam <strong>Kurier</strong> bestellen:<br />

vertrieb@vietnamkurier.com<br />

Energy Technology Division im<br />

Industrial Technology Research<br />

Institute (ITRI), dem führenden<br />

Forschungsinstitut Taiwans, 2006<br />

bei 680 MWe. Nach taiwanischer<br />

Definition zählen hierzu die 24<br />

stromerzeugende Müllverbrennungsanlagen<br />

für Siedlungsabfälle.<br />

Außerdem existieren vier<br />

Anlagen zur Nutzung von Deponiegas<br />

sowie diverse Projekte,<br />

die Industrie- und Agrarabfallstoffe<br />

nutzen. Darunter fallen<br />

beispielsweise Bagasse, Papiermühlenabfälle,<br />

Kunststoff- und<br />

Gummiabfälle, Reishülsen sowie<br />

in Taiwan produzierte Pellets<br />

(Densified Refuse Derived<br />

Fuel, RDF-5). Ein weitgehend<br />

unerschlossenes Potential bietet<br />

die Schweinezucht. So könnte<br />

die von den etwa 7 Millionen<br />

Schweinen produzierte Gülle<br />

zur Herstellung von Biogas genutzt<br />

werden könnte.<br />

Außer zur Stromerzeugung<br />

kommt Biomasse in Taiwan bei der<br />

Produktion von Biokraftstoffen<br />

zum Einsatz. Das Land verfügt<br />

über fünf Anlagen zur Biodieselherstellung<br />

mit einer Gesamtkapazität<br />

von 42,1 Millionen Liter<br />

pro Jahr; eine weitere Anlage mit<br />

einer Kapazität von 100,0 Millionen<br />

Liter pro Jahr befindet sich im<br />

Bau. Als Ausgangsstoffe für die<br />

Produktion kommen derzeit vor<br />

allem gebrauchtes Speiseöl sowie<br />

Sojabohnen zum Einsatz.<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Die Biodieselproduktion fällt<br />

wegen der derzeit noch niedrigen<br />

Nachfrage relativ gering aus: von<br />

Januar bis Oktober 2007 belief sie<br />

sich auf 3,8 Millionen Liter (2006:<br />

2,4 Mio. Liter). Dennoch sind die<br />

Branchenvertreter für die Zukunft<br />

optimistisch gestimmt und gehen<br />

von einer kräftig anziehenden<br />

Nachfrage aus. Anlagen zur Herstellung<br />

von Ethanol aus Biomasse<br />

gibt es derzeit nicht in Taiwan,<br />

jedoch befinden sich zwei, jeweils<br />

mit einer Kapazität von 100 Millionen<br />

Liter pro Jahr in Planung.<br />

Als Ausgangsstoffe sind dort Zuckerrohr,<br />

Sorghum und Melasse<br />

ins Auge gefasst.<br />

Gefördert werden Produktion<br />

und Einsatz von Biokraftstoffen<br />

durch die Freistellung von der<br />

Commodity Tax und der Air Pollution<br />

Control Fee sowie durch<br />

Subventionen für Demonstrationsprogramme.<br />

<br />

Taiwan Photovoltaic Industry<br />

Association (TPVIA)<br />

Tel.: 886 3 591 6307<br />

Fax: 886 3 561 0243<br />

Email: chenjs@itri.org.tw<br />

Wind & Solar Thermal Lab at<br />

Industrial Technology Research<br />

Institute (ITRI)<br />

Energy & Environment<br />

Research Laboratories<br />

Tel.: 886 3 591 4336<br />

Fax: 886 3 591 0243<br />

Email: wenjyh@itri.org.tw<br />

New Energy Technology<br />

Division at ITRI Energy &<br />

Environment Research Laboratories<br />

Tel.: 886 3 591 6293<br />

Fax: 886 3 582 0230<br />

Email: htlee@itri.org.tw<br />

Deutsches Wirtschaftsbüro<br />

Taipei (DWB)<br />

Andreas Gursch<br />

(Umweltareamanager)<br />

Tel.: 886 2 2506 9028<br />

Email: service@dwb-taipei.org.tw<br />

Web: www.dwb-taipei.org.tw<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Thailand<br />

Mobilfunk-Anbieter trimmen<br />

Netze auf 3G-Niveau<br />

Von Udo Bartsch, bfai-Korrespondent in Bangkok.<br />

Die drei größten thailändischen<br />

Mobilfunkanbieter - Advanced<br />

Info Service (AIS), DTAC und<br />

True Corporation - haben ehrgeizige<br />

Investitionspläne für die Einführung<br />

der dritten Generation<br />

der Mobilfunktechnologie (3G).<br />

Allerdings lassen sich diese<br />

Pläne noch nicht realisieren, da<br />

die Zuteilung der erforderlichen<br />

Lizenzen sich bisher ständig verzögert<br />

hat. Die interessierten Firmen<br />

versuchen inzwischen, durch<br />

Sondervereinbarungen mit den<br />

beiden staatlichen Telekomunternehmen<br />

TOT Plc. und CAT ihre<br />

bestehenden Mobilfunknetze (850<br />

MHz) aufzuschließen.<br />

Die thailändischen Mobilfunkanbieter<br />

warten schon seit<br />

geraumer Zeit auf die Zuteilung<br />

von 3G-Lizenzen, die ihnen die<br />

notwendige technische Erweiterung<br />

ihrer Netze ermöglichen<br />

würden. Zwar besteht die dafür<br />

zuständige National Telekommunications<br />

Commission (NTC) bereits,<br />

es fehlt aber immer noch die<br />

oberste Aufsichtsbehörde, die National<br />

Broadcasting Commission<br />

(NBC), deren Konstituierung sich<br />

aus politischen Gründen laufend<br />

verzögert. Durch diese organisatorischen<br />

Querelen geraten die<br />

lokalen Mobilfunkbetreiber zusehend<br />

ins Hintertreffen zu den Anbietern<br />

in den anderen Ländern<br />

dieser Region.<br />

Der thailändische Mobilfunkmarkt<br />

braucht dringend die neuesten<br />

Servicedienste, um weiter<br />

expandieren zu können. Deswegen<br />

haben die Branchenunternehmen<br />

alternative Investitionspläne entwickelt,<br />

die ihnen den Zugang zu der<br />

Technologie ermöglichen, falls sich<br />

die 3G-Lizenz-Zuteilung weiter<br />

verzögern sollte. Sie planen, durch<br />

eine enge Zusammenarbeit mit den<br />

staatlichen Telekom-Gesellschaften<br />

Laos und Kambodscha<br />

bieten bereits 3G-<br />

Mobilfunkdienste an<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

TOT Plc. (Telephone Organisation<br />

of Thailand) und CAT (Communication<br />

Authority of Thailand), ihre<br />

2G-Netze, die weitgehend auf 850-<br />

MHz-Plattform basieren, entsprechend<br />

auf 3G aufzustocken.<br />

Der größte thailändische Mobilfunkanbieter<br />

AIS will gemeinsam<br />

mit der für die Inlandskommunikation<br />

zuständigen TOT Plc. sein<br />

Mobilfunknetz auf den neusten<br />

Standard bringen. Vorerst sind dafür<br />

Investitionen im Gesamtwert<br />

von 410 Millionen Euro vorgesehen.<br />

Dadurch will AIS 3G-Mobilfunkdienste<br />

im Großraum Bangkok<br />

und in den 20 wichtigsten<br />

Provinzen des Landes anbieten.<br />

AIS rechnet 2008 mit 4,5 bis 5 Millionen<br />

neuen Mobilfunkkunden.<br />

Auch der zweitgrößte Mobilfunkanbieter,<br />

DTAC, plant, gemeinsam<br />

mit der für die Auslandskommunikation<br />

zuständigen CAT sein<br />

Netz entsprechend nachzurüsten.<br />

Die dafür erforderlichen Investitionen<br />

veranschlagt der Generaldirektor<br />

von DTAC, Sigve Brekke,<br />

auf 4,8 Milliarden Baht (etwa 106<br />

Mio. Euro; 1 Euro = 45,34 Baht). Innerhalb<br />

der nächsten zwei bis drei<br />

Jahre muss DTAC zusätzlich 1.600<br />

neue Bodenstationen errichten.<br />

Die True Corporation, die das<br />

Mobilfunknetz "True Move" betreibt,<br />

beabsichtigt 2008 laut Aussagen<br />

ihres Generaldirektors,<br />

Supachai Chearavanont, über 11<br />

Milliarden Baht in ihr gesamtes<br />

Telekomnetz zu investieren. Dabei<br />

sind 6 Milliarden Baht für<br />

den Ausbau des Mobilfunksektors,<br />

mehr als 2 Milliarden für<br />

das Festnetz, weitere 2 Milliarden<br />

für das Internet, WiFi und<br />

WiMax sowie 1,2 Milliarden Baht<br />

für die TrueVision pay-TV eingeplant.<br />

Das Unternehmen führt<br />

derzeit Gespräche sowohl mit der<br />

TOT als auch der CAT über eine<br />

mögliche Zusammenarbeit und<br />

die Gründung von Joint Venture.<br />

Allerdings will True mit der Einführung<br />

der 3G-Technologie erst<br />

nach der Zuteilung der Lizenzen<br />

beginnen.<br />

Marktbeobachter rechnen 2008<br />

mit etwa 10 Millionen neuen Mobilfunk-Kunden<br />

in Thailand (2007:<br />

etwa 11 Mio. neue Kunden). Erst<br />

nach einer breiten Einführung der<br />

3G-Technologie wird nach Ansicht<br />

von Fachleuten der thailändische<br />

Mobilfunkmarkt wieder deutlich<br />

stärker wachsen. <br />

Deutschland<br />

investiert wieder<br />

Von Dr. Paul Strunk, Rechtsanwalt<br />

in der Kanzlei Rödl &<br />

Partner Ltd. in Bangkok.<br />

In die Investitionslandschaft<br />

aus Deutschland nach Thailand<br />

kommt neue Dynamik. Nach<br />

mehreren Jahren zurückhaltenden<br />

Verhaltens stehen für die<br />

kommenden Jahre eine Vielzahl<br />

interessanter Projekte zur Verwirklichung<br />

an.<br />

Die Zahlen der thailändischen<br />

I nvest it ion sförderbehörde<br />

(Board of Investment, BOI) bieten<br />

ein erfreulich ermutigendes<br />

Bild<br />

Danach haben 36 deutsche Unternehmen<br />

Investitionsförderanträge<br />

im abgelaufenen Jahr 2007<br />

gestellt (2006: 21; 2005: 20). Der<br />

Wert der im Jahr 2007 gestellten<br />

deutschen Anträge beläuft sich<br />

auf 37,08 Milliarden Baht (818<br />

Mio. Euro).<br />

Sollten diese Anträge genehmigt<br />

und verwirklicht werden,<br />

ist Deutschland nicht nur<br />

Thailands größter europäischer<br />

Handelspartner, sondern auch<br />

der - mit Abstand – größter europäischer<br />

Investitionspartner<br />

(nahezu 50% der europäischen<br />

Investitionen). Dies wäre nach<br />

langer Zeit einmal wieder ein<br />

Grund zur Freude! <br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Termine<br />

Unternehmerreisen und<br />

<strong>Asien</strong>-Verstaltungen<br />

Wirtschaftssymposium<br />

„China aus erster Hand“<br />

Termin: 13. März 2008<br />

Ort: IHK München<br />

Das Symposium informiert<br />

über aktuelle Geschäftschancen<br />

und -risiken in China. Deutsche<br />

Manager, die seit vielen Jahren vor<br />

Ort tätig sind, und die Geschäftsführer<br />

der Deutschen Auslandshandelskammer<br />

in China werden<br />

persönlich über ihre Erfahrungen<br />

berichten.<br />

Bei Interesse melden Sie sich bitte<br />

direkt bei der IHK München an. Teilnahmeentgelt:<br />

160 Euro plus MwSt.<br />

Tel.: 49 89 5116 0<br />

Web: www.muenchen.ihk.de<br />

Experimentierwerkstatt<br />

China<br />

Termin: 17. März 2008<br />

Ort: IHK Frankfurt<br />

Jutta Ludwig, Delegierte der<br />

Deutschen Wirtschaft in Beijing,<br />

gibt einen aktuellen Überblick<br />

zur “Tianjin Binhai New Area”<br />

(TBNA). Diese Region wurde von<br />

der chinesischen Regierung als<br />

Experimentierwerkstatt ausgewählt,<br />

in der neue wirtschaftliche<br />

Konzepte getestet und später auf<br />

das ganze Land übertragen werden<br />

sollen. Zudem werden Projekte<br />

der AHK Beijing vorgestellt,<br />

die im Rahmen der Olympischen<br />

Spiele in Beijing für deutsche Unternehmen<br />

organisiert werden.<br />

Kontakt: Sonja Müller<br />

Tel.: 49 69 2197 1433<br />

Email: sonja.mueller@frankfurtmain.ihk.de<br />

Unternehmerreise<br />

Kunststofftechnik<br />

in China<br />

Reisedauer: 12. - 20. April 2008<br />

„Bis 2015 soll die chinesische<br />

Nachfrage nach Kunststoffen etwa<br />

ein Viertel des Weltabsatzes ausmachen.<br />

Zwar nagen auch in der VR<br />

China die gestiegenen Ölpreise an<br />

den Gewinnmargen der Firmen,<br />

trotzdem prägt weiterhin Optimismus<br />

das Bild. Dabei wird bei<br />

wachsender Nachfrage aufgrund<br />

zahlreicher neuer Projekte der Wettbewerb<br />

in den kommenden Jahren<br />

an Intensität zulegen. “ (bfai)<br />

Vor diesem Hintergrund bietet<br />

eine Unternehmerreise die Möglichkeit,<br />

den Markt für deutsche<br />

Kunststofftechnik in China kennen<br />

zu lernen. Die Reiseroute beginnt<br />

in Shanghai und führt nach<br />

Ningbo und Nanjing. Neben Gesprächen<br />

mit deutschen und chinesischen<br />

Fachleuten, Besuchen<br />

bei chinesischen Produzenten haben<br />

Sie insbesondere während des<br />

Besuchs der „Chinaplas 2008“ die<br />

Gelegenheit, Partner und Kunden<br />

kennen zu lernen und Ihre Angebote<br />

vorzustellen. Preis 2.395 Euro.<br />

Anmeldung: Institut für Training<br />

& Consulting International GmbH,<br />

Brühl, Deutschland.<br />

Tel.: 49 2232 150400<br />

Email: rosemeyer@intertrainingchinaservice.de<br />

Unternehmerreise<br />

Nordkorea<br />

Reisedauer: 11. - 17. Mai 2008<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Mit zunehmender politischer<br />

Entspannung zeigt sich die Führung<br />

in Pyongyang offener für<br />

Anbahnung von Handel und Investitionen.<br />

Dies führt bereits zu vermehrten<br />

Unternehmensaktivitäten.<br />

Um deutschen Firmen die Möglichkeit<br />

zu geben, an dieser Entwicklung<br />

teilzuhaben, bietet eine Unternehmerreise<br />

des OAV Gelegenheit<br />

wichtige erste Kontakte zu knüpfen<br />

und potentielle Partner zu treffen.<br />

Bei Gesprächen mit politischen Vertretern<br />

und Besuchen bei Projekten<br />

vor Ort kann eine persönliche<br />

Einschätzung der Lage gewonnen<br />

werden. Deutsche Produkte haben<br />

auch in dieser bisher wirtschaftlich<br />

abgeschotteten Region einen guten<br />

Ruf. Aufgrund der kontinuierlichen<br />

Arbeit des OAV zu Nordkorea in<br />

den letzten Jahrzehnten ist eine<br />

umfangreiche Unterstützung und<br />

hochrangige Wahrnehmung einer<br />

Delegation zu erwarten.<br />

Zur Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Lage ist der Handlungsbedarf<br />

enorm und kann nur<br />

mit ausländischer Hilfe bewältigt<br />

werden. Die Investitionsrahmenbedingungen<br />

sind schwierig und<br />

mit jenen in abgelegenen Regionen<br />

Chinas vor Jahrzehnten zu vergleichen.<br />

Einige ausländische Projekte<br />

zeigen aber, dass mit Pioniergeist<br />

und Durchhaltevermögen Erfolge<br />

durchaus möglich sind. Anknüpfungspunkte<br />

für deutsche Unternehmen<br />

unter Vorraussetzung<br />

einer weiteren politischen Entspannung<br />

sind Auftragsfertigung in der<br />

Leichtindustrie, Abbau und Handel<br />

mit Rohstoffen, Ausbau von Infrastruktur<br />

und Lieferung von Investitionsgütern.<br />

Insbesondere eine Freigabe<br />

von Entwicklungshilfegeldern<br />

aus nationalen und internationalen<br />

Fonds bei weiterer politischer Entspannung<br />

würde viele Projekte ermöglichen,<br />

an denen auch deutsche<br />

Unternehmen teilhaben können.<br />

Das Programm für die Delegation<br />

sieht neben Gesprächen mit Ministerien<br />

und Behörden einen Besuch<br />

in der Sonderwirtschaftszone<br />

Gaesong, einen Besuch einer Messe<br />

in Pyongyang sowie ein Business<br />

Matching Seminar mit nordkoreanischen<br />

Handelsfirmen vor.<br />

Informationen: Ruth Schneider,<br />

Regionalmanagerin Japan, Korea.<br />

OAV, Hamburg.<br />

Tel: 49 40 357559 15<br />

Email: schneider@oav.de<br />

25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchrezension<br />

Chinesische Offensive<br />

Von Daniel Müller in Münster.<br />

Nachdem der China-Code<br />

dechiffriert wurde, folgt nun,<br />

da die Konsequenzen des chinesischen<br />

Aufstiegs allmählich<br />

sichtbar und spürbar werden,<br />

die Schockphase – so in etwa<br />

lässt sich die Botschaft des neuen<br />

Buches von Frank Sieren auf<br />

den Punkt bringen.<br />

Für den Autor handelt<br />

es sich hierbei<br />

um einen welthistorischen<br />

Einschnitt,<br />

der nichts weniger als<br />

das Ende der Kolonialzeit<br />

annonciert. Der<br />

Welt steht dabei möglicherweise<br />

eine 150<br />

Jahre anhaltende chinesische<br />

Wachstumsphase<br />

bevor, welche<br />

die bestehende Weltordnung<br />

nachhaltig<br />

transformieren wird.<br />

Zwar seien Rückschritte prinzipiell<br />

denkbar, jedoch allenfalls als<br />

retardierendes Moment. Allein<br />

die Zerstörung der natürlichen<br />

Umwelt berge ein gewisses Krisenpotential.<br />

Dieser Urgewalt habe der Westen,<br />

der sich in seiner moralinsauren<br />

Arroganz in eine Sackgasse<br />

manövriert hat, nichts entgegenzusetzen.<br />

Da Konsumenten wie<br />

auch Produzenten existentiell<br />

von China abhängig sind, besitzt<br />

man keine Handhabe, auf diesen<br />

Prozess Einfluss zu nehmen,<br />

ohne sich selbst massiv zu schädigen:<br />

Sind die einen auf billige<br />

chinesische Importe angewiesen,<br />

benötigen die anderen den chinesischen<br />

Markt, um ihre Produkte<br />

absetzen zu können.<br />

Die neue Qualität der chinesischen<br />

Herausforderung besteht<br />

für Sieren darin, dass das Land<br />

die Ära der Selbstgenügsamkeit<br />

für beendet erklärt hat und damit<br />

beginnt, auf der Suche nach akut<br />

benötigten Rohstoffen weltweit<br />

Interessen- und Einflusssphären<br />

zu schaffen. China gehe dabei<br />

äußerst geschickt vor, vermeidet<br />

direkte Interventionen und bietet<br />

den jeweiligen Staaten vielmehr<br />

attraktive Kooperationsanreize<br />

an. Sieren nennt dieses Vorgehen<br />

„Mutter-Courage-Ökonomie“:<br />

China sei ein Profiteur<br />

von Rohstoffkriegen<br />

speziell in<br />

Afrika und engagiere<br />

sich zuvorderst in<br />

Bestellungen<br />

schwachen Staaten,<br />

um dort ungestört<br />

Profite zu machen.<br />

Konkret vergibt<br />

Beijing billige Kredite<br />

für Infrastrukturmaßnahmen<br />

und<br />

sichert sich im Gegenzug<br />

die Rechte an<br />

Bodenschätzen sowie<br />

Frank Sieren<br />

Der China-Schock<br />

Wie Beijing sich die Welt gefügig macht.<br />

Econ Verlag, Berlin 2008, 19,90 Euro<br />

240 Seiten, ISBN 978-3-43030025-4<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs<br />

KG<br />

Hildegardstr. 16<br />

10715 Berlin / Germany<br />

Tel.: 49 30 8090 2248<br />

Redaktion<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangkok / Thailand<br />

Tel.: 66 2661 2377<br />

Fax: 66 2661 2373<br />

Samstag, 1. März 2008<br />

politische Loyalität.<br />

Da die Chinesen diesen Staaten<br />

keine Auflagen oder gar moralische<br />

Vorschriften machen, treffen<br />

sie bei den dortigen Eliten auf<br />

großes Wohlwollen. Im Ergebnis<br />

droht der Westen einerseits beim<br />

globalen Wettlauf um Rohstoffe<br />

leer auszugehen und andererseits<br />

entwindet China mit dieser<br />

Strategie Staat für Staat dem Einfluss<br />

des Westens, was á la lounge<br />

auch dessen Werte unterminieren<br />

wird.<br />

Sieren hat diese Einschätzungen<br />

auf einer Reihe von Reisen, die er<br />

auf den Spuren der chinesischen<br />

Expansion unternommen hat und<br />

deren anschauliche Schilderung<br />

den Großteil des Buches ausmachen,<br />

gewonnen. Ob nun in Nordkorea,<br />

im Sudan oder im Iran<br />

– überall trifft er auf Chinesen,<br />

die pragmatisch ihren Geschäften<br />

nachgehen und vielfach neue<br />

weltpolitische Realitäten schaffen.<br />

In aller Regel, so Sieren, handle es<br />

sich hierbei um Quidproquos, sodass<br />

der Westen sich fragen lassen<br />

müsse, ob er nicht aus einer Verabsolutierung<br />

seiner Werte heraus,<br />

sowohl den Menschen in diesen<br />

Staaten Entwicklungschancen<br />

vorenthält, als sich auch selbst um<br />

seine Zukunft bringt.<br />

Auch wenn Sierens Prognosen<br />

an einigen Stellen wohl etwas<br />

überakzentuiert sind, in einem hat<br />

er unzweifelhaft Recht: Ein guter<br />

Kaufmann sollte niemals die Konkurrenz<br />

unterschätzen ! <br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: 66 89153 2108<br />

Email: ralph.rieth@asienkurier.com<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Boris Alex, bfai, Udo Bartsch,<br />

Dr. Dieter Burgmann, Oliver Höflinger,<br />

Klaus Köhler, Carsten Lienemann.<br />

Dr. Jürgen Mauer, Daniel Müller,<br />

Ralph Rieth, Dr. Roland Rohde,<br />

Horst Rudolf, Michael Sauermost<br />

Dr. Paul Strunk.<br />

Daten<br />

Oanda (Währungen), IWF,<br />

Zentralbanken, ADB<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch auszugsweise<br />

- nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der Redaktion. Verlag und<br />

Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos oder<br />

Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

26


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Euro mit ...<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

25. Feb. 08<br />

(Tagesmittel)<br />

25. Jan. 08<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(32 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,6064 1,6757 1,6812 - 1,5921 1,6322<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 103,27 102,21 104,13 - 101,21 102,51<br />

Brunei Dollar (BND) 2,1105 2,1186 2,1339 - 2,0805 2,1078<br />

Chinesischer Yuan (CNY) 10,6095 10,6003 10,6908 - 10,4309 10,5690<br />

Hongkong Dollar (HKD) 11,5625 11,5390 11,6430 - 11,2650 11,4643<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 13595 13716 13818 - 13398 13577<br />

Indische Rupie (INR) 59,2921 57,8255 59,2921 - 57,4530 58,2151<br />

Iranischer Rial (IRR) 14120 13921 14120 - 13790 13970<br />

Japanischer Yen (JPY) 159,00 156,12 159,58 - 154,05 157,47<br />

Koreanischer Won (KRW) 1410 1389 1410 - 1365 1390<br />

Kuweitischer Dinar (KWD) 0,4072 0,4001 0,4072 - 0,3963 0,4029<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 4,8520 4,7957 4,8657 - 4,6840 4,7570<br />

Mongolischer Tugrik (MNT) 1738 1716 1741 - 1700 1722<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 1,8352 1,9098 1,9137 - 1,8352 1,8660<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 91,6636 91,4525 93,1738 - 91,0316 92,1389<br />

Philippinischer Peso (PHP) 60,3244 60,4173 61,4197 - 59,0186 59,9532<br />

Singapur Dollar (SGD) 2,0863 2,0954 2,1063 - 2,0552 2,0817<br />

Taiwanesischer Dollar (TWD) 46,5586 47,3898 47,7553 - 46,1284 46,9088<br />

Thailändischer Baht (THB) 46,4622 46,3434 47,2614 - 45,6930 46,5760<br />

Türkische Neue Lire (TRY) 1,7906 1,7460 1,7991 - 1,7283 1,7584<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 24068 23678 24212 - 23500 23811<br />

Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 5,4486 5,3825 5,4566 - 5,3208 5,3969<br />

US Dollar (USD) 1,4832 1,4654 1,4948 - 1,4439 1,4694<br />

Quelle: Oanda<br />

Interbanken Kassakurse<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

Leistungsbilanz<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2006 10,9 %<br />

3 Q 2006 10,7 %<br />

4 Q 2006 10,7 %<br />

1 Q 2007 11,1 %<br />

2 Q 2007 11,5 %<br />

3 Q 2007 11,5 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 0,2 %<br />

2008 0,2 %<br />

2009 -0,1 %<br />

2010 -0,1 %<br />

2011 -0,0 %<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

-1%<br />

-2%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

Inflation<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Geschäftsklima<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Euro / Chinesischer Yuan<br />

11.2<br />

11.0<br />

10.8<br />

10.6<br />

10.4<br />

10.2<br />

10.0<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

27


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 7,6 %<br />

2008 7,1 %<br />

2009 8,1 %<br />

2010 8,1 %<br />

2011 8,1 %<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

2 Q 2006 5,5 %<br />

3 Q 2006 6,7 %<br />

4 Q 2006 7,0 %<br />

1 Q 2007 5,7 %<br />

2 Q 2007 6,9 %<br />

3 Q 2007 6,2 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 3,5 %<br />

2008 3,8 %<br />

2009 3,8 %<br />

2010 3,9 %<br />

2011 4,0 %<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Euro / Hongkong-Dollar<br />

Inflation<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

12.0<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

11.6<br />

11.2<br />

2%<br />

2%<br />

10.8<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

10.4<br />

10.0<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Inflation<br />

14%<br />

12%<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

2 Q 2006 5,1 %<br />

3 Q 2006 5,9 %<br />

4 Q 2006 6,1 %<br />

1 Q 2007 6,0 %<br />

2 Q 2007 6,3 %<br />

3 Q 2007 6,5 %<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

10%<br />

6%<br />

2%<br />

-2%<br />

-6%<br />

-10%<br />

-14%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Inflation<br />

60%<br />

50%<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 -3,4 %<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 -1,2 %<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2008 -3,2 %<br />

2008 -1,8 %<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2009 -2,9 %<br />

2009 -1,6 %<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

5%<br />

2010 -2,8 %<br />

2010 -1,1 %<br />

5%<br />

3%<br />

2011 -2,8 %<br />

2011 -1,0 %<br />

3%<br />

1%<br />

1%<br />

-1%<br />

-3%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 13,1 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 7,9 %<br />

-1%<br />

-3%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

60.0<br />

Euro / Indische Rupie<br />

2008 12,8 %<br />

2009 12,0 %<br />

2008 7,7 %<br />

2009 7,6 %<br />

14400<br />

Euro / Indonesische Rupiah<br />

58.0<br />

2011 11,0 %<br />

2011 10,0 %<br />

2010 7,5 %<br />

2011 7,5 %<br />

14000<br />

13600<br />

13200<br />

56.0<br />

Lending rate<br />

Deposit rate<br />

12800<br />

12400<br />

12000<br />

54.0<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

11600<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Inflation<br />

2%<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

170<br />

1996<br />

1997<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

Euro / Japanischer Yen<br />

2008<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 -2,5 %<br />

2008 -2,4 %<br />

2009 -2,0 %<br />

2010 -1,9 %<br />

2011 -1,9 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 1,8 %<br />

2008 1,9 %<br />

2009 2,5 %<br />

2010 3,0 %<br />

2011 3,3 %<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

0%<br />

-2%<br />

165<br />

BIP [im Quartal]<br />

-4%<br />

160<br />

2 Q 2006 2,2 % 1 Q 2007 2,5 %<br />

-6%<br />

-8%<br />

155<br />

3 Q 2006 1,4 % 2 Q 2007 1,5 %<br />

-10%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

150<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

4 Q 2006 2,4 % 3 Q 2007 2,2 %<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

10%<br />

8%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

10%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

6%<br />

4%<br />

2 Q 2006 5,1 %<br />

2 Q 2006 n/a<br />

6%<br />

2%<br />

0%<br />

3 Q 2006 4,8 %<br />

3 Q 2006 6,0 %<br />

2%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

4 Q 2006 4,0 %<br />

1 Q 2007 4,0 %<br />

4 Q 2006 5,6 %<br />

1 Q 2007 5,5 %<br />

-2%<br />

-6%<br />

-10%<br />

10%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Inflation<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2 Q 2007 5,0 %<br />

3 Q 2007 5,2 %<br />

2 Q 2007 5,8 %<br />

3 Q 2007 6,7 %<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Inflation<br />

8%<br />

6%<br />

Real-BIP<br />

annualisiert<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

0%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

1%<br />

0%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2007 0,7 %<br />

2007 -3,2 %<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

12%<br />

2008 0,2 %<br />

2008 -3,1 %<br />

16%<br />

8%<br />

4%<br />

2009 0,2 %<br />

2010 0,2 %<br />

2009 -3,2 %<br />

2010 -3,3 %<br />

12%<br />

8%<br />

4%<br />

0%<br />

2011 0,0 %<br />

2011 -3,4 %<br />

0%<br />

-4%<br />

-8%<br />

-4%<br />

-12%<br />

1425<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Euro / Koreanischer Won<br />

2007<br />

2008<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 6,5 %<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 6,4 %<br />

5.1<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Euro / Malaysischer Ringgit<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

1400<br />

1375<br />

2008 6,2 %<br />

2008 6,3 %<br />

5.0<br />

1350<br />

1325<br />

1300<br />

2009 6,2 %<br />

2010 6,3 %<br />

2009 6,3 %<br />

2010 6,4 %<br />

4.9<br />

4.8<br />

1275<br />

1250<br />

2011 6,2 %<br />

2011 6,3 %<br />

4.7<br />

1225<br />

1200<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

4.6<br />

4.5<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

29


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 1. März 2008<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

9%<br />

5%<br />

1%<br />

-3%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Inflation<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

-1%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Euro / Singapur-Dollar<br />

2.16<br />

2.14<br />

2.12<br />

2.10<br />

2.08<br />

2.06<br />

2.04<br />

2.02<br />

2.00<br />

1.98<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2007 0,3 %<br />

2008 0,0 %<br />

2009 0,2 %<br />

2010 0,3 %<br />

2011 0,5 %<br />

BIP [im Quartal]<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

2007 5,3 %<br />

2008 5,1 %<br />

2009 5,3 %<br />

2010 6,0 %<br />

2011 6,1 %<br />

Commercial<br />

banks' prime rate<br />

2 Q 2006 8,0 % 1 Q 2007 6,5 %<br />

3 Q 2006 7,0 % 2 Q 2007 8,7 %<br />

4 Q 2006 6,6 % 3 Q 2007 8,9 %<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

Wirtschaftsdaten: Vietnam<br />

12%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

BIP<br />

[im Quartal]<br />

10%<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

8%<br />

4%<br />

2 Q 2006 5,0 %<br />

8%<br />

0%<br />

3 Q 2006 4,7 %<br />

-4%<br />

-8%<br />

-12%<br />

4 Q 2006 4,2 %<br />

1 Q 2007 4,2 %<br />

6%<br />

4%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2 Q 2007 4,4 %<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Inflation<br />

3 Q 2007 4,4 %<br />

Inflation<br />

10%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

2%<br />

2007 -2,1 %<br />

2007 -1,8 %<br />

0%<br />

0%<br />

14%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2007<br />

2008<br />

2008 -2,1 %<br />

2009 -1,9 %<br />

2010 -1,3 %<br />

2008 -2,2 %<br />

2009 -2,7 %<br />

2010 -3,2 %<br />

-2%<br />

2%<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Leistungsbilanz (BIP-Anteil)<br />

2007<br />

2008<br />

10%<br />

6%<br />

2011 -0,8 %<br />

2011 -3,4 %<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

2%<br />

-2%<br />

-6%<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

Leitzins<br />

[Jahresmittel]<br />

-6%<br />

-8%<br />

-10%<br />

-10%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2007 7,0 %<br />

2008 6,5 %<br />

2007 11,4 %<br />

2008 11,6 %<br />

-12%<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

48<br />

Euro / Thailändischer Baht<br />

2009 6,2 %<br />

2010 6,0 %<br />

2009 11,3 %<br />

2010 11,0 %<br />

24500<br />

24000<br />

Euro / Vietnamesischer Dong<br />

46<br />

2011 6,0 %<br />

2011 10,8 %<br />

23500<br />

44<br />

Commercial banks'<br />

prime rate<br />

Commercial<br />

banks' prime rate<br />

23000<br />

22500<br />

42<br />

40<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

Alle Zahlen für die Jahre ab<br />

2007 sind Schätzungen des<br />

Economist und des IWF.<br />

22000<br />

21500<br />

21000<br />

Mar 2007 Jun 2007 Sep 2007 Dec 2007<br />

30

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