25.02.2014 Aufrufe

Asien Kurier Mobile Banking als Markt- und Entwicklungschance (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Confideo<br />

Wir finden die richtige<br />

Auslandsversicherung<br />

insurance solutions for expatriates<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

fi<br />

n<br />

Wo e h sin , s e<br />

auc orhab n Confid o<br />

m e si s ez m<br />

i ö<br />

ir nd n r ch i<br />

sl h u<br />

Politik <strong>und</strong> Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

Nr. 37 6 / 2010 Jahrgang 4<br />

Confideo<br />

Wo Sie auch sind, was Sie<br />

auch vorhaben: Confideo<br />

kümmert sich speziell um<br />

Expatriates – persönlich<br />

<strong>und</strong> umfassend.<br />

www.confideo.com<br />

www.asienkurier.com<br />

Li Yuan<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die Linkliste<br />

Titel<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> <strong>als</strong> 1<br />

<strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Entwicklungschance</strong><br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

Freihandelszone quer durch 5<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

Rasanter Aufschwung 8<br />

Asean<br />

Recht: Atiga tritt in Kraft 13<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> <strong>als</strong> <strong>Markt</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Entwicklungschance</strong><br />

Von Dr. Doreén Pick <strong>und</strong> Daniel Müller in Berlin<br />

Noch in diesem Jahr soll sich<br />

nach Angaben der UN Telecom<br />

Agency die Anzahl der Mobiltelefonnutzer<br />

weltweit auf 5 Milliarden<br />

erhöhen. Ginge es nach<br />

den Wünschen von Banken, Telekommunikationsanbietern<br />

<strong>und</strong><br />

Service-Providern von Softwarelösungen,<br />

dann wird das Mobiltelefon<br />

demnächst auch in <strong>Asien</strong><br />

nicht mehr nur zum Telefonieren<br />

<strong>und</strong> zum SMS-Senden, sondern<br />

ebenso selbstverständlich auch<br />

zum mobilen Abwickeln von<br />

Bankgeschäften verwendet.<br />

Die bisherigen Wachstumsraten,<br />

die zum Teil im dreistelligen<br />

Bereich lagen, zeigen, dass diese<br />

Erwartung durchaus nicht unplausibel<br />

ist - wenngleich sich<br />

der absolute Umfang der entsprechenden<br />

Aktivitäten noch auf<br />

einem relativ niedrigen Niveau<br />

bewegt. Jedenfalls hat sich im<br />

Zeitraum zwischen 2008 <strong>und</strong> 2009<br />

die Anzahl der genutzten <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Banking</strong>-Dienste wie Überweisungen,<br />

Geldtransfers, Zahlfunktionen<br />

für Einkäufe oder Lohnzahlungen<br />

verdoppelt. Und der<br />

Wachstumstrend ist ungebrochen:<br />

Für 2010 wird mit einem Nutzerzuwachs<br />

von 100 Prozent gerechnet.<br />

Bis 2015 sollen es dann zwischen<br />

407 bis 894 Millionen User<br />

sein. Diese rechte vage Vorhersage<br />

zeigt indes, dass der <strong>Markt</strong> für<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> von einigen Unsicherheiten<br />

<strong>und</strong> Unwägbarkeiten<br />

gekennzeichnet ist. Vor allem ist<br />

unklar, inwieweit die zentralen<br />

Partner der Wertschöpfungsketten<br />

- die Banken, die Telekommunikationsanbieter<br />

<strong>und</strong> die Softwareanbieter<br />

- tatsächlich von diesem<br />

Trend profitieren werden.<br />

Auch existieren unterschiedliche<br />

regionale Schwerpunkte.<br />

Während sich die Nutzerzahlen<br />

für das <strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> in den<br />

westlichen Industrieländern nur<br />

geringfügig erhöht haben, scheint<br />

sich das Mobiltelefon vor allem<br />

in <strong>Asien</strong>-Pazifik <strong>und</strong> in Afrika<br />

China<br />

Geringere Emissionen 8<br />

in der Post-Kyoto-Zeit<br />

Interview mit Florian Schmied: 11<br />

Wohninvestments<br />

Besteuerung von 12<br />

Repräsentanzen<br />

Indien<br />

Erfolgsrezept gegen 14<br />

Job-Hopping<br />

Pharmabranche nimmt 17<br />

Indien verstärkt ins Visier<br />

Ihr Recht in Indien 19<br />

Kambodscha<br />

Geringeres Wachstum, 20<br />

aber mehr Investitionen<br />

Laos<br />

Wirtschaft setzt auf Rohstoff- 22<br />

<strong>und</strong> Energielieferung<br />

Saudi-Arabien<br />

Krankes Ges<strong>und</strong>heitssystem 24<br />

Vietnam<br />

Zuversichtliche Bauwirtschaft 26<br />

Investitionsgesetz soll 29<br />

modifiziert werden<br />

Büromieten nach Talfahrt 30<br />

wieder fester<br />

Buchrezension<br />

DKSH - Biografie eines 34<br />

<strong>Asien</strong>-Pioniers<br />

25 Währungen hrunen in <strong>Asien</strong> 35<br />

Impressum 35<br />

Wirtschaftsdaten <strong>und</strong> Charts 36<br />

1


Verbreitungsrate von Mobiltelefonen 2008<br />

Australien<br />

103%<br />

Bangladesch<br />

22%<br />

China, VR.<br />

41%<br />

Hongkong<br />

149%<br />

Indien 20%<br />

Indonesien<br />

35%<br />

Japan<br />

84%<br />

Kambodscha 18%<br />

Malaysia<br />

Neuseeland<br />

88%<br />

102%<br />

Philippinen<br />

59%<br />

Singapur<br />

134%<br />

Südkorea<br />

90%<br />

Thailand<br />

124%<br />

Vietnam<br />

27%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 140% 160%<br />

Quelle: ITU-Statistik 2009<br />

In China besitzen<br />

heute r<strong>und</strong> 650<br />

Millionen Menschen<br />

ein Mobiltelefon<br />

in Ermangelung tragfähiger Alternativen<br />

sukzessive <strong>als</strong> die bevorzugte<br />

Plattform für den bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehr zu<br />

etablieren.<br />

Bereits heute ist der asiatischpazifische<br />

Raum mit r<strong>und</strong> 52,2<br />

Prozent der Nutzer der größte<br />

<strong>Markt</strong>. Nach Kalkulationen des Beratungsunternehmens<br />

Arthur D.<br />

Little soll der Anteil der Entwicklungsländer<br />

bis 2012 auf circa 65<br />

Prozent steigen. Insbesondere in<br />

den ländlichen Räumen <strong>Asien</strong>s, wo<br />

viele Menschen überhaupt keinen<br />

Zugang zu Banken oder elektronischen<br />

Zahlungswegen (etwa via<br />

Online <strong>Banking</strong>) besitzen, wird das<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> <strong>als</strong> attraktive Möglichkeit<br />

für einen Anschluss an die<br />

Bankenwelt gesehen. Der Gr<strong>und</strong><br />

hierfür ist simpel: Einerseits ist<br />

2


die Durchdringung mit PCs oder<br />

Laptops gering (wobei ein signifikanter<br />

Anstieg aufgr<strong>und</strong> der verhältnismäßig<br />

hohen Kosten nicht<br />

zu erwarten ist). Anderseits sind<br />

Mobiltelefone in <strong>Asien</strong> für nahezu<br />

jedermann erschwinglich <strong>und</strong><br />

die Verbindungskosten<br />

niedrig, sodass mit einer<br />

umfangreicheren<br />

Nutzung von Mobilfunktechnologien<br />

neue<br />

Perspektiven für den<br />

Finanzsektor eröffnet<br />

werden können. Arthur<br />

D. Little prognostiziert<br />

in seinem “<strong>Mobile</strong> Payment<br />

Report 2009” sogar, dass das<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> bzw. das dahinterstehende<br />

System des <strong>Mobile</strong><br />

Payment zum ersten geografisch<br />

weit ausgreifenden bargeldlosen<br />

Zahlungssystem avancieren wird.<br />

Was die Bedingungen in den<br />

einzelnen asiatischen Ländern<br />

anbelangt, ist eine differenzierte<br />

Betrachtung angebracht: Während<br />

in entwickelten Staaten wie<br />

Japan, Südkorea oder Singapur<br />

In <strong>Asien</strong>-Pazifik <strong>und</strong> in Afrika scheint<br />

sich das Mobiltelefon in Ermangelung<br />

tragfähiger Alternativen <strong>als</strong> die bevorzugte<br />

Plattform für den bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehr zu etablieren<br />

die Potenziale aufgr<strong>und</strong> breit<br />

gefächerter Banksysteme limitiert<br />

sind, sind die Aussichten in<br />

Märkten wie Indien, China oder<br />

den Philippinen zumindest im<br />

Prinzip verheißungsvoll. <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Banking</strong> gilt dort <strong>als</strong> eine auch politisch<br />

unterstützte <strong>Entwicklungschance</strong>,<br />

die ganzen Bevölkerungsschichten<br />

den Zugang zu einem<br />

praktikablen Zahlungsverkehr ermöglichen<br />

kann. In Südkorea hat<br />

das <strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> indes allenfalls<br />

eine Nischenposition inne.<br />

Zwar hat sich dort der tägliche<br />

Geldtransfer über <strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong><br />

zwischen 2005 <strong>und</strong> 2009 verfünffacht.<br />

Aber auch dieses Wachstum<br />

konnte nicht den Fakt ändern,<br />

dass dies lediglich 1 Prozent des<br />

Online <strong>Banking</strong>-Gesamtvolumens<br />

ausmacht. In Japan dominiert das<br />

„Osaifu-Keitai“, das Brieftaschen-<br />

Telefon, mit r<strong>und</strong> 60 Prozent<br />

<strong>Markt</strong>anteil den <strong>Markt</strong> für <strong>Mobile</strong><br />

Payment. Allerdings wird es primär<br />

für Einkäufe oder<br />

Ticketbuchungen <strong>und</strong><br />

weniger für originäre<br />

Bankdienstleistungen<br />

genutzt.<br />

Demgegenüber beträgt<br />

in Bangladesch<br />

die Durchdringung der<br />

Bevölkerung mit Mobiltelefonen<br />

nur r<strong>und</strong><br />

33 Prozent. Eine noch geringere<br />

<strong>Markt</strong>abdeckung (13 Prozent) haben<br />

jedoch die Banken, was bedeutet,<br />

dass in ländlichen Gegenden<br />

kaum entsprechende Bankleistungen<br />

verfügbar sind. Privat- <strong>und</strong><br />

Geschäftsk<strong>und</strong>en müssen folglich<br />

lange Wege auf sich nehmen, um<br />

Geld überweisen, abheben oder<br />

gar Kredite aufnehmen zu können.<br />

Die Einführung des <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Banking</strong> könnte à la longue dazu<br />

3


Li Yuan<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

SmartPay verzeichnete in der VR China<br />

2008 r<strong>und</strong> eine Million <strong>Mobile</strong> Payment-<br />

Nutzer.<br />

beitragen, dass die rurale Ökonomie<br />

den Anschluss an die urbane<br />

Wirtschaftsentwicklung findet<br />

<strong>und</strong> sich der Lebensstandard der<br />

Landbevölkerung deutlich erhöht.<br />

Dass die Akzeptanz der Menschen<br />

für diese Bankoption gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

vorhanden ist, zeigt die<br />

Entwicklung bei Grameenphone,<br />

dem größten Telekommunikationsanbieter<br />

im Land, der täglich<br />

5 Millionen Transaktionen über<br />

das Mobiltelefon abwickelt. Auf<br />

den Philippinen beträgt die Verbreitungsrate<br />

an Mobiltelefonen<br />

ebenfalls nur geringe 40 Prozent,<br />

<strong>und</strong> auch Bankfilialen oder Geldautomaten<br />

sind in Relation zur Bevölkerungsgröße<br />

rar. Gleichwohl<br />

ist das Land mit 400-500 Millionen<br />

täglich versandten SMS Weltspitze.<br />

Diese Affinität der Filipinos für<br />

die Nutzung von Mobiltelefonen<br />

könnte auch die Ausbreitung von<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong>-Angeboten befördern.<br />

Und in der Tat sind die Philippinen<br />

ein Trendsetter in Sachen<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong>. Dies lässt sich<br />

auch an der Situation der beiden<br />

führenden Anbieter - SmartCommunications<br />

<strong>und</strong> Globe Telecom<br />

- ablesen, die schon im Jahr 2001<br />

die Marke „Smart Money“ lanciert<br />

haben. Ein zentraler Erfolgsfaktor<br />

war dabei, dass sie die Zusammenarbeit<br />

mit kleinen ländlichen<br />

Banken <strong>und</strong> Nichtregierungsorganisationen<br />

gesucht haben.<br />

Auch im großflächigen Indien,<br />

wo 71 Prozent der Bevölkerung in<br />

Dörfern leben, dürfte das <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Banking</strong> die Umsätze von Banken<br />

künftig befördern. Gemäß der Reserve<br />

Bank of India haben r<strong>und</strong> 40<br />

Prozent der Bevölkerung bis dato<br />

keinerlei Zugang zu Bankdienstleistungen.<br />

Bislang sind in Indien<br />

lediglich r<strong>und</strong> 20 bis 25 Millionen<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong>-Nutzer registriert,<br />

was weniger <strong>als</strong> ein Zehntel<br />

aller 400 Millionen Mobiltelefonk<strong>und</strong>en<br />

ausmacht. Ein Gr<strong>und</strong> für<br />

diesen geringen Wert könnte sein,<br />

dass die maximale Geldsumme,<br />

die pro Tag transferiert werden<br />

darf, auf 50.000 Rupien begrenzt<br />

ist. Zudem hat die indische Zentralbank<br />

die Erlaubnis, <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Banking</strong>-Transaktionen durchzuführen,<br />

auf inländische Geldtransfers<br />

beschränkt. Dass die<br />

Akteure aber lukrative Ertragssteigerungen<br />

für durchaus möglich<br />

halten, wird daran ersichtlich,<br />

dass 21 der 32 Banken, die in Indien<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong> durchführen<br />

dürfen, bis Ende 2009 mit dem<br />

Service gestartet sind.<br />

Wenig überraschend wird China<br />

<strong>als</strong> einer der zentralen Märkte<br />

für <strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong>-Lösungen<br />

angesehen. Bereits heute besitzen<br />

r<strong>und</strong> 650 Millionen Menschen ein<br />

Mobiltelefon, womit China das<br />

Land mit den meisten Mobiltelefonk<strong>und</strong>en<br />

ist. Um den <strong>Markt</strong> zu<br />

erschließen, wurde schon 2003<br />

eine Kooperation zwischen dem<br />

Telekommunikationsanbieter<br />

China <strong>Mobile</strong> <strong>und</strong> dem Service<br />

Provider Union <strong>Mobile</strong> Payment<br />

(Umpay), einem chinesischen<br />

Anbieter für <strong>Mobile</strong> Payment-Lösungen,<br />

geschlossen. In der Zwischenzeit<br />

haben sich zahlreiche<br />

Lösungen etabliert, so auch die<br />

Partnerschaft zwischen SmartPay<br />

<strong>und</strong> China <strong>Mobile</strong>. SmartPay verzeichnete<br />

2008 r<strong>und</strong> eine Million<br />

<strong>Mobile</strong> Payment-Nutzer.<br />

Insgesamt dürften die hohen<br />

Wachstumsraten auch in Zukunft<br />

anhalten. Allerdings gibt es auch<br />

einige Hindernisse. Ein zentrales<br />

Problem in den meisten asiatischen<br />

Ländern ist die Abwägung zwischen<br />

dem Gebot einer einfachen<br />

Bedienbarkeit der Geräte <strong>und</strong> dem<br />

Aspekt der Sicherheit von <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Banking</strong>-Lösungen. Als ein diesbezügliches<br />

Negativbeispiel kann<br />

Rödl & Partner ist eines der führenden unabhängigen<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Prüfungsunternehmen<br />

deutschen Ursprungs. Wir sind in<br />

allen wesentlichen Industrienationen der Welt<br />

vertreten <strong>und</strong> haben in West- <strong>und</strong> Osteuropa,<br />

in <strong>Asien</strong>, Afrika, Nord- <strong>und</strong> Südamerika starke<br />

<strong>Markt</strong>positionen aufgebaut. Derzeit betreuen<br />

r<strong>und</strong> 3.000 Mitarbeiter unsere Mandanten an<br />

über 80 Standorten in mehr <strong>als</strong> 35 Ländern.<br />

Wir unterstützen Sie in den Bereichen:<br />

> Wirtschaftsprüfung<br />

> Steuerberatung<br />

> Rechtsberatung<br />

> Unternehmensberatung<br />

an unseren Standorten in Indien, Indonesien,<br />

Singapur, Thailand, Vietnam, VR<br />

China sowie in Nürnberg, unserem Stammsitz<br />

– <strong>und</strong> in 29 weiteren Ländern weltweit.<br />

Bosnien-Herzegowina · Brasilien · Bulgarien<br />

Deutschland · Estland · Frankreich · Großbritannien<br />

· Hong Kong · Indien · Indonesien<br />

Italien · Kroatien · Lettand · Litauen · Moldawien<br />

Österreich · Polen · Rumänien · Russland<br />

Schweden · Schweiz · Singapur · Slowakei<br />

Slowenien · Spanien · Südafrika · Thailand<br />

Tschechische Republik · Türkei · Ukraine · Ungarn<br />

USA · Vereinigte Arabische Emirate · Vietnam<br />

VR China · Weißrussland<br />

Ihre Ansprechpartnerin in Deutschland:<br />

Monika Rödl-Kastl<br />

Geschäftsführende Partnerin<br />

Rödl & Partner<br />

Äußere Sulzbacher Str. 100<br />

90491 Nürnberg<br />

Tel. + 49(9 11) 9193–3000<br />

monika.roedl-kastl@roedl.de<br />

www.roedl.com<br />

> 81 Standorte<br />

> 36 Länder<br />

> ein Unternehmen<br />

Interdisziplinär<br />

International<br />

Aus einer Hand


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangladesch gelten, wo fünf der<br />

sechs Mobilfunkanbieter mit dem<br />

<strong>als</strong> unsicher eingeschätzten GSM-<br />

Standard (Global System of <strong>Mobile</strong><br />

Communication) operieren.<br />

Darüber hinaus sind effektive Regularien<br />

gegen einen möglichen<br />

Missbrauch zum Beispiel in Form<br />

von Geldwäsche essenziell. Hier<br />

wurden bereits einige Fortschritte<br />

erreicht, wobei das Interesse der<br />

Staaten aber unterschiedlich stark<br />

ausgeprägt ist. Eine weitere Herausforderung<br />

ist zudem die Einrichtung<br />

von Ein- <strong>und</strong> Auszahlstationen<br />

für Mobiltelefone, über<br />

die überhaupt erst Geld auf das<br />

Telefon geladen werden kann.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich interessant sind<br />

die derzeitigen Lösungen für <strong>Mobile</strong><br />

Payment aber nicht nur im<br />

Hinblick auf Bankgeschäfte, sondern<br />

perspektivisch auch für den<br />

Einzelhandel oder den Verkauf<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

von Informationsdienstleistungen<br />

(<strong>Mobile</strong> Content). Dies ist nicht<br />

zuletzt vor dem Hintergr<strong>und</strong> zu<br />

sehen, dass mittelfristig zwar die<br />

Volumina für das <strong>Mobile</strong> <strong>Banking</strong><br />

in <strong>Asien</strong> steigen werden, die Umsätze<br />

oder Gewinne aus den einzelnen<br />

Transaktionen jedoch noch<br />

sehr gering sind. Der wichtigste<br />

Erfolgsfaktor dürfte deshalb vornehmlich<br />

die Erreichbarkeit der<br />

großen Masse der Nutzer sein. <br />

China / ASEAN<br />

Freihandelszone quer<br />

durch <strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

Aufbruch in eine neue Ära; CAFTA ist die größte<br />

Freihandelszone der Welt.<br />

Von Wolfgang Ehmann, Executive Director <strong>und</strong> dem Team der AHK<br />

Hongkong<br />

Am 1. Januar 2010 trat die letzte<br />

Stufe des China-ASEAN–Freihandelsabkommens<br />

in Kraft: Die<br />

Abschaffung aller Zollbarrieren<br />

zwischen den Teilnehmerländern.<br />

Die neue Freihandelszone<br />

zwischen der VR China <strong>und</strong> den<br />

Zeitplan der CAFTA-Ära<br />

Verpflichtung<br />

Januar 2010 Abschaffung aller Zolltarife<br />

Mindestens 60% aller Zolltarife<br />

Januar 2007<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> 5%<br />

Mindestens 40% aller Zolltarife<br />

Juli 2005<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> 5%<br />

Quelle: AHK Hongkong<br />

zehn Mitgliedstaaten der Association<br />

of Southeast Asian Nations<br />

(ASEAN). Mit dem Inkrafttreten<br />

des China-ASEAN Free Trade<br />

Agreement (CAFTA) rückt der<br />

Wirtschaftsraum <strong>Asien</strong> näher<br />

zusammen.<br />

Das Abkommen gilt <strong>als</strong> klares<br />

Signal zur engeren Zusammenarbeit<br />

der Länder in dieser Region.<br />

Den Schwerpunkt des Vertrags<br />

bildet dabei die gemeinsame Verpflichtung<br />

aller teilnehmenden<br />

Staaten zur langfristigen <strong>Markt</strong>liberaliserung.<br />

Für Unternehmen<br />

in Hongkong mit Produktion in<br />

China, die mit den Ländern der<br />

Freihandelszone Handel treiben,<br />

eröffnen sich neue Möglichkeiten,<br />

besonders durch Kostensenkung,<br />

diese Beziehungen auszuweiten.<br />

Gemessen an der Bevölkerungszahl<br />

entsteht mit der Unterzeichnung<br />

des CAFTAs die größte Freihandelszone<br />

der Welt. Knapp 1,9<br />

Milliarden Menschen beheimatet<br />

die CAFTA-Region, das entspricht<br />

fast einem Drittel der gesamten<br />

Weltbevölkerung. Neben den 1,3<br />

In der CAFTA-Region<br />

lebt fast ein Drittel<br />

der gesamten<br />

Weltbevölkerung<br />

Milliarden Einwohnern der VR<br />

China profitieren 576 Millionen<br />

Bürger der Länder Malaysia, Thailand,<br />

Singapur, Indonesien, Philippinen,<br />

Vietnam, Kambodscha,<br />

Laos, Myanmar <strong>und</strong> Brunei von der<br />

Gründung dieser Freihandelszone.<br />

Mit Blick auf das Handelsvolumen<br />

bildet die CAFTA nach dem<br />

Europäischen Wirtschaftsraum<br />

(EWR) <strong>und</strong> der nordamerikanischen<br />

Freihandelszone (NAFTA)<br />

die weltweit drittgrößte Freihandelszone.<br />

Die Einläutung der offenen<br />

Märkte mit freiem Fluss von<br />

Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen innerhalb<br />

der CAFTA-Staaten stellt<br />

somit einen entscheidenden Meilenstein<br />

für die regionale Integration<br />

in <strong>Asien</strong> dar. Zum Jahresbeginn<br />

2010 fielen bereits für mehr <strong>als</strong><br />

7.000 Handelsgüter die Zölle. Künftig<br />

sind somit r<strong>und</strong> 90 Prozent aller<br />

Produkte innerhalb der CAFTA-Region<br />

von Handelsbarrieren befreit.<br />

Bei den vier ärmsten ASEAN-Mitgliedsländern<br />

(Kambodscha, Laos,<br />

Myanmar <strong>und</strong> Vietnam) wurde ein<br />

Aufschub der Zollaufhebung bis<br />

zum Jahr 2015 gewährt.<br />

Die Bedeutung des CAFTA<br />

für die VR China<br />

Aus der Sicht der VR China<br />

dient der Beitritt zur CAFTA vor<br />

allem dem sicheren Zugang zu<br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Thailand<br />

3% / 63,8 Mio.<br />

Singapur<br />

0% / 4,8 Mio.<br />

Philippinen<br />

5% / 87,9 Mio.<br />

Myanmar<br />

3% / 48,8 Mio.<br />

Malaysia<br />

1% / 26,6 Mio.<br />

Laos<br />

0% / 5,9 Mio.<br />

Kambodscha<br />

1% / 13,4 Mio.<br />

Bevölkerung der CAFTA-Zone<br />

Vietnam<br />

5% / 85,1 Mio.<br />

Indonesien<br />

13% / 240 Mio.<br />

Brunei<br />

0% / 0,3 Mio.<br />

Gesamteinwohner: 1.876,6 Millionen Bürger<br />

den reichlich vorhandenen natürlichen<br />

Ressourcen der südostasiatischen<br />

Staaten. Chinas<br />

Wirtschaft expandiert unaufhaltsam<br />

<strong>und</strong> benötigt dafür einen zusätzlichen<br />

Bedarf an Ressourcen.<br />

Die chinesische Regierung ist im<br />

Hinblick auf die ASEAN-Staaten<br />

insbesondere an Rohstoffen wie<br />

Palmenöl, Gummi, Holz <strong>und</strong> Erdgas<br />

aus den Ländern Myanmar,<br />

Thailand <strong>und</strong> Indonesien interessiert.<br />

Darüber hinaus bieten die<br />

engeren Handelsbeziehungen mit<br />

China, VR.<br />

69% / 1,300 Mio.<br />

den südostasiatischen Ländern<br />

China eine größere Möglichkeit,<br />

die für sie äußerst wichtige Verbindung<br />

zwischen dem Indischen<br />

Ozean <strong>und</strong> dem Pazifik zu kontrollieren.<br />

Sie unterstützen zudem<br />

Chinas Interesse an der Schaffung<br />

einer Yuan-Handelszone in <strong>Asien</strong>.<br />

Beijing hofft zugleich, dank des<br />

wachsenden Wohlstandes in Südostasien,<br />

einen Ausgleich für den<br />

langsamer wachsenden Absatz<br />

seiner Waren in Europa <strong>und</strong> Amerika<br />

gef<strong>und</strong>en zu haben.<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Aufgr<strong>und</strong> des starken Interesses<br />

der VR China an der ASEAN-<br />

Region versprechen sich auch<br />

die Staaten Südostasiens große<br />

Vorteile von der Gründung der<br />

CAFTA. Neben dem stärkeren<br />

Investitionsengagements der VR<br />

China erwarten die ASEAN-Staaten<br />

die Öffnung des Bau- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungssektors für sich.<br />

Einige ASEAN-Staaten wie z.B.<br />

Malaysia <strong>und</strong> die Philippinen haben<br />

jedoch bereits Bedenken angemeldet,<br />

dass die Öffnung ihrer<br />

Märkte zu einer Überflutung ihrer<br />

Handelsplätze mit billigen Produkten<br />

„Made in China“ führt.<br />

Die Bedeutung des<br />

CAFTA für Hongkong<br />

Die VR China <strong>und</strong> die ASE-<br />

AN-Staaten sind größter bzw.<br />

drittgrößter Handelspartner<br />

Hongkongs. R<strong>und</strong> die Hälfte aller<br />

Exporte der Sonderverwaltungsregion<br />

gehen in das chinesische<br />

Festland. Des Weiteren ist die ehemalige<br />

britische Kronkolonie für<br />

die VR China die bedeutendste<br />

Quelle für ausländische Direktinvestitionen.<br />

Ein Großteil der Produktion<br />

Hongkongs wird heute<br />

auf dem Festland gefertigt, insbesondere<br />

im Perlflussdelta.<br />

In den vergangen zwei Jahrzehnten<br />

konnte Hongkong ent-<br />

Chinas führende<br />

Handelspartner<br />

2009 Wert<br />

[Mrd. US$]<br />

Anteil<br />

Welt 2.206 100,0%<br />

EU 364 16,5%<br />

US 298 13,5%<br />

Japan 228 10,3%<br />

ASEAN 212 9,6%<br />

.. Exporte nach 106 4,8%<br />

.. Importe von 106 4,8%<br />

Hongkong 174 7,9%<br />

Südkorea 156 7,1%<br />

Taiwan 106 4,8%<br />

Australien 60 2,7%<br />

Quelle: AHK Hongkong<br />

Hongkongs führende<br />

Handelspartner<br />

2009 Wert Anteil<br />

[Mrd. US$]<br />

Welt 661,7 100,0%<br />

Festland China 322,1 48,7%<br />

EU 66,3 10,0%<br />

ASEAN 65,3 9,9%<br />

.. Exporte nach 19,0 2,9%<br />

.. Importe von 46,3 7,9%<br />

NAFTA 60,9 9,1%<br />

USA 54,8 8,3%<br />

Japan 44,3 6,7%<br />

Taiwan 29,5 4,5%<br />

Südkorea 18,7 2,8%<br />

Quelle: AHK Hongkong<br />

6


UND WENNLOGISTIK<br />

STRATEGISCH ENTSCHEIDEND<br />

FÜR MEINEN ERFOLG IST?<br />

Dann fragen Sie Logwin!<br />

Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik- <strong>und</strong> Servicelösungen für Industrie <strong>und</strong> Handel: mit r<strong>und</strong> 7.800 Mitarbeitern an<br />

400 Standorten in 45 Ländern. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft- <strong>und</strong> Seefracht sowie Landtransporte auf Straße <strong>und</strong> Schiene. Mit individuellen<br />

Logistikkonzepten bringt Logwin das Geschäft seiner K<strong>und</strong>en nachhaltig voran. Wie das für Sie funktioniert? Das erfahren Sie unter:<br />

www.logwin-logistics.com<br />

Schenker<br />

scheidend vom florierenden Handel<br />

zwischen dem chinesischen<br />

Festland <strong>und</strong> den ASEAN-Staaten<br />

profitieren, der besonders auf den<br />

strategischen Standort <strong>und</strong> die<br />

ausgezeichnete Transport- <strong>und</strong><br />

Geschäftsinfrastruktur zurückzuführen<br />

ist. Im Jahr 2009 entfielen<br />

r<strong>und</strong> 10 Prozent des gesamten<br />

Warenhandels Hongkongs auf<br />

die ASEAN-Länder. Der ASEAN-<br />

Handel fällt somit nur geringfügig<br />

hinter den Warenaustausch mit<br />

den EU-Staaten <strong>und</strong> knapp vor<br />

den Handel mit den NAFTA-Staaten<br />

(USA, Kanada <strong>und</strong> Mexiko).<br />

Mit knapp 60 Prozent des gesamten<br />

Handelsaufkommens zwischen<br />

Hongkong <strong>und</strong> der CAFTA<br />

stellen elektrische Maschinen <strong>und</strong><br />

maschinelle Anlagen den mit Abstand<br />

größten Teil des Handelsvolumens.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des WTO Information<br />

Technology Agreements<br />

sind jedoch eine Vielzahl dieser<br />

Produkte bereits abgabenbefreit.<br />

Folglich haben die CAFTA-Zollsenkungen<br />

des keine spürbare Auswirkung<br />

auf Hongkongs Exporte<br />

in diesem Bereich, auch wenn die<br />

Stadt kein CAFTA-Mitglied ist.<br />

Hersteller aus Hongkong, die<br />

auf dem chinesischen Festland<br />

produzieren, profitieren zunehmend<br />

von der vereinbarten Abschaffung<br />

der Einfuhrzölle. Für<br />

die in der VR China hergestellten<br />

Waren eröffnen sich mit der Öffnung<br />

der ASEAN-Region neue Absatzmärkte.<br />

Auch die<br />

Beschaffungskosten<br />

für Gr<strong>und</strong>stoffe wie<br />

Gummi oder Kunststoffe<br />

aus den ASE-<br />

AN-Staaten werden<br />

für eine Produktion<br />

auf dem chinesischen<br />

Festland durch die<br />

CAFTA gesenkt. Die<br />

veränderten Rahme<br />

n b eding u nge n<br />

sollen dabei helfen,<br />

den <strong>Markt</strong> der ASE-<br />

AN-Region besser zu bedienen, da<br />

aufgr<strong>und</strong> der wachsenden Mittelschicht<br />

dieser Länder zunehmend<br />

die Nachfrage nach Waren mit höheren<br />

Qualitätsstandards steigt.<br />

Ausblick<br />

Die Errichtung der CAFTA im<br />

Januar 2010 wird infolge der Beseitigung<br />

der Zollbeschränkungen<br />

zu einer weiteren Senkung der<br />

Produktionskosten innerhalb der<br />

beteiligten Staaten führen. Darüber<br />

hinaus wird das Abkommen<br />

einen positiven Effekt für die Entwicklung<br />

des inner-asiatischen<br />

<strong>und</strong> inner-industriellen Handels<br />

haben. Erkennbar ist dies bereits<br />

daran, dass die beteiligten Länder<br />

<strong>Asien</strong>s aktuell auf ein Handelsvolumen<br />

von knapp 200 Milliarden<br />

US$ zurückgreifen können. Vor<br />

zehn Jahren lag dieses gerade mal<br />

bei 39,5 Milliarden US$.<br />

Produktdifferenzierung <strong>und</strong><br />

Kostenvorteile durch die neu<br />

geschaffenen Synergien dürften<br />

im Laufe der Zeit zu realisieren<br />

sein. Die Rolle <strong>Asien</strong>s <strong>als</strong> integrierte<br />

Produktionsbasis für die<br />

globale Versorgungskette wird<br />

ebenfalls gestärkt. Um diesen<br />

Ansprüchen gerecht werden zu<br />

können <strong>und</strong> um die Produktion<br />

nachhaltig zu stärken, werden<br />

weitere Investitionen in der Region<br />

notwendig sein.<br />

Hongkong ist in diesem Prozess<br />

prädestiniert, auf Gr<strong>und</strong><br />

seiner geografischen Lage, Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Expertise, eine<br />

wichtige Rolle für überregional<br />

operierende Firmenzentralen bei<br />

deren Standortwahl zu spielen.<br />

Die zu erwartende Ausweitung<br />

des Handels in der Region wird<br />

auch zusätzlichen Bedarf an einhergehenden<br />

Dienstleistungen<br />

schaffen, wie Logistik, Finanzierung,<br />

Ausbildung <strong>und</strong> andere<br />

Dienstleistungen für deren Effizienz<br />

Hongkong bekannt ist. <br />

7


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

China<br />

Geringere Emissionen in<br />

der Post-Kyoto-Zeit<br />

Reduzierung der CO 2<br />

-Intensität bis 2020 ist nationales<br />

Ziel. Mittel <strong>und</strong> Wege jenseits von Kyoto <strong>und</strong> Kopenhagen.<br />

Von Corinne Abele, Germany Trade & Invest in Beijing<br />

Der Kampf gegen den Treibhausgasanstieg<br />

ist ohne China<br />

nicht zu führen - mit oder ohne<br />

Clean Development Mechanism<br />

(CDM). R<strong>und</strong> 59 Prozent der<br />

erwarteten Emissionsreduzierungszertifikate<br />

(CER) im Jahresdurchschnitt<br />

bis 2012 stammen<br />

von registrierten Projekten<br />

in China.<br />

Das Land bereitet sich unterdessen<br />

auf Post-Kyoto vor <strong>und</strong><br />

signalisiert mehr Offenheit für<br />

das Experimentieren mit einem<br />

auf freiwilligen Emissionsminderungsprojekten<br />

basierenden <strong>Markt</strong>.<br />

Einen eigenen VER-Standard hat<br />

es bereits: den Panda-Standard des<br />

Beijing Climate Exchange.<br />

China ist aus dem CDM-<strong>Markt</strong><br />

nicht mehr wegzudenken. Das<br />

Land ist der größte Anbieter von<br />

beim Executive Board (EB) registrierten<br />

CDM-Projekten, von aus<br />

diesen im Jahresdurchschnitt bis<br />

2012 erwarteten CERs sowie der<br />

umfangreichsten Projekt-Pipeline<br />

weltweit. In ihrer Eigenschaft <strong>als</strong><br />

Designated National Authority<br />

(DNA), zuständig für die nationale<br />

Genehmigung der CDM-Projekte,<br />

hatte die National Development<br />

and Reform Commission (NDRC)<br />

bislang nur den CDM-<strong>Markt</strong> im<br />

Visier. Dies scheint sich derzeit zu<br />

ändern. Denn der Zeitrahmen des<br />

Kyoto-Protokolls läuft ab. Tritt keine<br />

neue Rahmenvereinbarung die<br />

Nachfolge an, werden alle danach<br />

realisierten CERs automatisch zu<br />

freiwilligen Emissionsreduzierungen<br />

(VER - Voluntary Emission<br />

Reduction), handelbar an den<br />

zahlreichen Climate Exchanges<br />

weltweit.<br />

China bereitet sich darauf vor.<br />

Erstm<strong>als</strong> signalisierte die NDRC<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

Rasanter Aufschwung<br />

Außenhandel mit <strong>Asien</strong>-Pazifik Februar 2010: Exporte<br />

in die Region steigen um fast ein Drittel.<br />

Der deutsche Außenhandel<br />

mit <strong>Asien</strong>-Pazifik entwickelt<br />

sich auf der Exportseite wieder<br />

rasant. Die Ausfuhren in<br />

die Region legten in den ersten<br />

zwei Monaten diesen Jahres<br />

um 32,5 Prozent zu.<br />

Im Gegensatz dazu stiegen die<br />

deutschen Gesamtexporte lediglich<br />

um 3,8 Prozent. Zurückzuführen<br />

ist Steigerung nach <strong>Asien</strong><br />

vor allem auf die Exporte nach<br />

China. Diese lagen 52,2 Prozent<br />

über dem Vorjahreswert. Zum<br />

ersten Mal überstiegen die Ausfuhren<br />

nach China im Februar<br />

die Marke von vier Milliarden<br />

Euro. Mit einem Anteil von 42<br />

Prozent in der Region ist China<br />

der mit Abstand größte Abnehmer<br />

deutscher Produkte in<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik.<br />

Auch in alle anderen größeren<br />

Länder der Region stiegen die<br />

Exporte, meist im zweistelligen<br />

2010, dass an einer Nachfolgeregelung<br />

für die “Measures for<br />

Operation and Management of<br />

Clean Development Mechanism<br />

Projects in China” vom 12.10.05<br />

gearbeitet werde. Branchenkenner<br />

gehen von deren Erlass noch 2010,<br />

spätestens 2011 aus. Regelungsbedarf<br />

besteht zum Beispiel für nach<br />

2012 erzeugte Emissionsminderungen,<br />

die durch bereits registrierte<br />

CDM-Projekte erzielt werden,<br />

<strong>und</strong> deren Preisflexibilität.<br />

Ebenfalls werden spezielle Regelungen<br />

für PoAs-(Programme of<br />

Activities-)Maßnahmen erwartet,<br />

die bislang lediglich im Rahmen<br />

der bestehenden CDM-Bestimmungen<br />

behandelt werden.<br />

Auch für VER-Projekte, die in<br />

China bislang keinen speziellen<br />

rechtlichen Bedingungen oder<br />

Vorschriften unterliegen, könnte<br />

sich die Situation ändern. Zumindest<br />

dürfte künftig eine obligatorische<br />

Registrierung notwendig<br />

sein. Ob VER-Projekte dann weiterhin<br />

wie bisher auch mehrheitlich<br />

in ausländischem Besitz sein<br />

dürfen, bleibt abzuwarten.<br />

Prinzipiell attestieren Branchenkenner<br />

der NDRC eine<br />

deutlich höhere Bereitschaft, in<br />

marktnahen Alternativen zu den-<br />

Prozentbereich. Taiwan (+73,%),<br />

Bangladesch (+41,7%), Hongkong<br />

(+36,4%), Australien (+32,5%) <strong>und</strong><br />

Korea (+28,7%) sind hier besonders<br />

zu nennen.<br />

Die Entwicklung auf der<br />

Import-Seite ist weniger stark<br />

ausgeprägt: Einfuhren aus<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik steigen in der ersten<br />

zwei Monaten im Jahresvergleich<br />

um 1,1 Prozent, ein<br />

Wert über der Entwicklung der<br />

gesamten Einführen von -0,3<br />

Prozent. Eine deutliche Zunahme<br />

ist bei den Lieferungen aus<br />

den ASEAN-Staaten zu verzeichnen,<br />

diese stiegen um 14<br />

Prozent. Auch die Importe aus<br />

Korea (+12,5%), Taiwan (+5,2%)<br />

<strong>und</strong> China (+1,5%) lagen noch<br />

im Plus. Rückgänge waren dagegen<br />

bei den Einfuhren aus<br />

Australien (-32,4%), Japan (-<br />

8,3%) <strong>und</strong> Indien (-4,4%) zu verzeichnen.<br />

(OAV, Hamburg) <br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Die drei wichtigsten Climate Exchanges in China<br />

Shanghai Environment and<br />

Energy Exchange<br />

www.cneeex.com<br />

China Beijing Environmental<br />

Exchange<br />

www.cbeex.com.cn<br />

Tianjin Climate Exchange<br />

www.chinatcx.com.cn<br />

Quelle: Recherche Germany Trade & Invest<br />

Gründung<br />

August<br />

2008<br />

August<br />

2008<br />

September<br />

2008<br />

Partner<br />

Shanghai Stadtregierung<br />

Beijing Stadtregierung;<br />

Strategischer Partner: BlueNext<br />

Joint Venture zwischen China National<br />

Petroleum Corp. Asset Management Co.<br />

Ltd. (53%), Chicago Climate Exchange<br />

(25%) <strong>und</strong> Tianjin Property Rights<br />

Exchange (22%)<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

erhalten Sie kostenlos<br />

per Email - jeden Monat.<br />

Bitte besuchen Sie unsere<br />

Webseite zum Bestellen<br />

www.asienkurier.com<br />

ken. Dies zeigt sich auch an den<br />

zahlreichen Climate oder Environment<br />

Exchanges, die in den<br />

letzten zwei Jahren in China entstanden<br />

sind. Derzeit gibt es r<strong>und</strong><br />

ein Dutzend im ganzen Land<br />

verstreut. Viele sind bislang mehr<br />

Hülle <strong>als</strong> Inhalt <strong>und</strong> tragen durch<br />

Veranstaltungen zum Aufbau von<br />

Know-how über Emissionsminderungsmärkte<br />

bei. Am aktivsten<br />

sind die drei ältesten, bereits 2008<br />

gegründeten Exchanges in Beijing,<br />

Shanghai <strong>und</strong> Tianjin.<br />

Sie verfolgen unterschiedliche<br />

Schwerpunkte. Die höchste Professionalität<br />

bescheinigen Branchenkenner<br />

bislang dem Tianjin<br />

Climate Exchange. Er profitiert<br />

sicherlich von der großen Erfahrung,<br />

die der Chicago Climate<br />

Exchange <strong>als</strong> Partner einbringen<br />

kann. An letzterem sind ebenfalls<br />

zahlreiche VER-Projekte aus<br />

China registriert, die bislang von<br />

internationalen Interessenten gekauft<br />

werden.<br />

In China selbst ist der Gedanke<br />

der freiwilligen Emissionsreduzierung<br />

<strong>und</strong> CO 2<br />

-Neutralität<br />

- sieht man von Projekten im<br />

Zusammenhang mit den olympischen<br />

Spielen in Beijing 2008 ab<br />

- bislang nur von wenigen internationalen<br />

Unternehmen verfolgt<br />

worden. Inzwischen zeigen auch<br />

erste chinesische Unternehmen<br />

wie die China National Offshore<br />

Oil Corporation (CNOOC), Lenovo<br />

oder Vanke Bewegung. Offen<br />

wird in Unternehmerkreisen diskutiert,<br />

an ersten Pilotprojekten<br />

zu partizipieren.<br />

Zu diesen zählt zum Beispiel<br />

das im Herbst 2009 vom Tianjin<br />

Climate Exchange initiierte Pilotprojekt<br />

mit 20 chinesischen Unternehmen<br />

aus unterschiedlichen<br />

Branchen (unter anderem Energie,<br />

Stahl, Elektronik, Chemie). Ihnen<br />

sollen, so die Zeitschrift Caijing,<br />

unter anderem Steuervergünstigungen<br />

gewährt werden, wenn<br />

sie sich freiwillig auf die Einhaltung<br />

bestimmter Emissionsreduzierungsziele<br />

verpflichten. Dabei<br />

haben die Firmen die Möglichkeit<br />

VER zum Ausgleich zu kaufen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist die<br />

am 21.2.10 speziell für den VER-<br />

Handel im Zusammenhang mit<br />

der Weltausstellung in Shanghai<br />

durch den Shanghai Environment<br />

and Energy Exchange eingerichtete<br />

Plattform. Als Novum verkündete<br />

die Stadtregierung Tianjin am<br />

23.4.10 den “Plan zur Umsetzung<br />

des Energieeffiizienzhandels für<br />

zivile Gebäude in der Stadt Tianjin”<br />

(Tianjinshi Minyong Jianzhu<br />

Nengxiao Jiaoyi Shishi Fangan).<br />

Gemäß dessen ist bei Nichteinhaltung<br />

vorgegebener Energieeffizienznormen<br />

eine entsprechende<br />

Anzahl von Emissionsreduzierungen<br />

am Tianjin Climate Exchange<br />

<strong>als</strong> Ausgleich zu erwerben.<br />

Der Einsatz neuer CO 2<br />

-Emissionsmarktinstrumente<br />

bei der<br />

Implementierung verschiedener<br />

Finanzierungsmechanismen für<br />

Energieeffizienzsteigerungsmaßnahmen<br />

in Gebäuden ist auch<br />

Thema eines vom B<strong>und</strong>esumweltministeriums<br />

finanzierten<br />

Projekts, das das Delegiertenbüro<br />

der Deutschen Wirtschaft in Beijing<br />

gemeinsam mit fünf weiteren<br />

Partnern durchführt.<br />

China scheint die Entwicklung<br />

eines nationalen CO 2<br />

-Emissionsmarktes<br />

durch Pilotprojekte zu<br />

testen <strong>und</strong> voranzutreiben. Branchenkenner<br />

bescheinigen einem<br />

VER-<strong>Markt</strong> in China großes Potenzial.<br />

Obwohl seine Ausgestaltung<br />

derzeit offen ist, dürfte die<br />

Regierung dabei in stärkerem<br />

Maße <strong>als</strong> bislang auf <strong>Markt</strong>mechanismen<br />

setzen.<br />

So hat für die Weltausstellung<br />

in Shanghai der Shanghai Environment<br />

and Energy Exchange<br />

am 21.1.10 eine Plattform für den<br />

VER-Handel im Zusammenhang<br />

mit der Expo eingerichtet. Mit Aufmerksamkeit<br />

wurde ebenfalls die<br />

ersten nach internationalen Kriterien<br />

getätigten VER-Käufe verfolgt.<br />

So erwarb der amerikanisch-chinesische<br />

Papierhersteller Pacific Millenium<br />

Paper Group im November<br />

9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

exYne Asia Limited<br />

KOMPAKTTESTER LG 3881<br />

Mit exYne Asia erhalten Sie robuste <strong>und</strong><br />

rationalisierende Prüflösungen für<br />

große <strong>und</strong> kleine Stückzahlen.<br />

Unser Partner:-- SPS electronic -- über<br />

25 Jahre Erfolg in elektrischer<br />

Prüftechnik !<br />

Die Gerätekonzepte sind für alle<br />

Anforderungen im Bereich der<br />

elektrischen Sicherheitsprüfungen<br />

geeignet. Durchgeführt werden<br />

Schutzleiter-, Isolations-,<br />

Hochspannungs- <strong>und</strong> Stromaufnahmeprüfungen<br />

bei flexibler Gestaltung des<br />

Prüfablaufes.<br />

Einschub 19“ / 4 HE<br />

Vollelektronische AC Stromquelle bis 30 AAC<br />

Elektronisch stabilisierte Quelle mit 500 VDC / 1500 VDC<br />

Externe Spannungseinspeisung bis 400 VAC, 1 phasig<br />

Frei programmierbares Gerät<br />

exYne Asia Limited<br />

(Offizieller Distributor von SPS Electronic GmbH<br />

In Thailand)<br />

74/52 Corn Building 2 Fax: +66 (0) 2 732-1354<br />

Soi Ramkhumhaeng 40 Tel.: + 66 (0) 2 732-1976<br />

Ramkhumhaeng Road<br />

Email: sales@exyne.com<br />

Bangkapi, Bangkok 10240 Website: www.exyne.com<br />

Thailand<br />

2009 VER in Höhe von 6.266 Tonnen<br />

CO 2<br />

. Die Verträge seien professionell<br />

vorbereitet <strong>und</strong> umgesetzt<br />

worden, sagt Helen Jia, Repräsentantin<br />

von Climate Exchange in<br />

Beijing. Weitere dürften folgen.<br />

Auf der Klimakonferenz in Kopenhagen,<br />

dessen Klima-Akkord<br />

China am 9.3.10 unterzeichnete,<br />

verkündeten CBEEX, BlueNext,<br />

der China Forestry Exchange<br />

(CFEX) sowie die Nichtregierungsorganisation<br />

Winrock International<br />

(USA) <strong>als</strong> Initiatoren die<br />

Errichtung des Panda Standards<br />

(www.pandastandard.org), des<br />

ersten chinesischen VER-Standards.<br />

Ausgehend von Sektoren<br />

wie Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft sowie<br />

ökologische Armutsbekämpfung<br />

soll er mittelfristig auch für<br />

Projekte in anderen Sektoren wie<br />

Transport <strong>und</strong> Bauwirtschaft angewandt<br />

werden <strong>und</strong> sich in einen<br />

auch international anerkannten<br />

VER-Standard entwickeln. Der<br />

neue Standard sei derzeit noch<br />

unausgereift <strong>und</strong> internationalen<br />

VER-Käufern kein Begriff, so die<br />

Einschätzung von Helen Jia. Erst<br />

langfristig halten Branchenkenner<br />

einen Wettbewerb zwischen dem<br />

VCS- <strong>und</strong> dem Panda-Standard<br />

für möglich. Eine Konkurrenz<br />

zum Gold Standard, dem wohl<br />

anerkanntesten Standard auf dem<br />

VER-<strong>Markt</strong>, scheint hingegen unwahrscheinlich.<br />

Derzeit sind über<br />

zehn Projekte in China nach dem<br />

Gold Standard registriert; knapp<br />

über 100 weitere befinden sich<br />

in der Projekt-Pipeline, so Leon<br />

Wang von der Gold Standard<br />

Fo<strong>und</strong>ation.<br />

Branchenkenner halten unterschiedliche<br />

Entwicklungsszenarien<br />

eines nationalen CO 2<br />

-Emissionsmarktes<br />

nach 2012 in China<br />

für möglich. Denkbar wäre ein<br />

nationaler VER-<strong>Markt</strong>, basierend<br />

auf dem Panda-Standard. Alle<br />

Teilnehmer - sowohl Verkäufer <strong>als</strong><br />

auch Käufer von VERs - wären in<br />

China ansässig; der Handel würde<br />

auf freiwilliger Basis erfolgen.<br />

Möglich wäre aber auch ein Nebeneinander<br />

des Panda-Standards<br />

<strong>und</strong> verschiedener internationaler<br />

VER-Standards <strong>und</strong> damit eine<br />

Integration in den globalen VER-<br />

<strong>Markt</strong>. Allerdings gehen Kenner<br />

bei fehlenden Emissionsgrenzen<br />

<strong>und</strong> Anreizen durch die Regierung<br />

von einer beschränkten<br />

Partizipationsbereitschaft chinesischer<br />

Unternehmen aus.<br />

Nach Einschätzung von Lars G.<br />

Josefsson, Gründer der 3C (Combat<br />

Climate Change) Initiative<br />

<strong>und</strong> Präsident des europäischen<br />

Elektrizitätsverbandes Eurelectric,<br />

dürfte das nationale Ziel, die<br />

CO 2<br />

-Intensität bis 2020 um 40 bis<br />

45 Prozent im Vergleich zu 2005<br />

zu reduzieren, nicht ohne eine Art<br />

de facto-Cap - zumindest für bestimmte<br />

Sektoren - zu erreichen<br />

sein. Auch die Deutsche Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ) umreißt in ihrer<br />

Studie zu einem <strong>Markt</strong> für Kohlendioxidemissionen<br />

in China vom<br />

Dezember 2009 die Möglichkeit<br />

der Entstehung eines Compliance<br />

Schemes. Demnach könnte das<br />

anvisierte Emissionsintensitätsziel<br />

in Form von Emissionsgrenzen<br />

für Sektoren oder Regionen<br />

umgesetzt werden, die entweder<br />

durch entsprechende Maßnahmen<br />

oder durch Kauf von Emissionsreduzierungen<br />

realisiert werden. Einige<br />

Branchenkenner halten angesichts<br />

des gewaltigen nationalen<br />

Potenzi<strong>als</strong> die Einführung eines<br />

Cap and Trade Schemes (ähnlich<br />

dem EU ETS) durchaus für möglich.<br />

Dafür sprechen in ihren Augen<br />

nicht zuletzt die zahlreichen<br />

Environment <strong>und</strong> Climate Exchanges,<br />

die in den vergangenen<br />

zwei Jahren in China <strong>als</strong> Handelsplattformen<br />

entstanden sind.<br />

Chinas CO 2<br />

-Intensitätsziel<br />

wird derzeit in die Entwurfsplanungen<br />

der kommenden Fünfjahresprogramme<br />

eingearbeitet.<br />

Auch für den Exportsektor könnte<br />

dies Auswirkungen haben. Nach<br />

Forschungsergebnissen des Energy<br />

Research Institutes der NDRC<br />

zeichnet er für r<strong>und</strong> ein Viertel<br />

der Kohlendioxidemissionen Chinas<br />

verantwortlich. <br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China<br />

Wohninvestments in China<br />

Interview mit Herrn Florian Schmied, Geschäftsführer<br />

ESI Euro Sino Invest GmbH, über die Entwicklung im<br />

Immobilienmarkt <strong>und</strong> den staatlichen Einfluss.<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Privat<br />

Von Ralph Rieth in Hongkong<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Trotz der weltweiten<br />

Wirtschaftskrise verdoppelte<br />

sich das Transaktionsvolumen<br />

in China im Vergleich zum<br />

Vorjahr. 114 Milliarden Euro<br />

wurden in China in Immobilien<br />

investiert. Bahnt sich hier eine<br />

Immobilienblase an?<br />

Schmied: Viele im Ausland lebende<br />

Experten betrachten die<br />

Tendenzen <strong>und</strong> die Entwicklungen<br />

auf dem chinesischen Immobilienmarkt<br />

derzeit mit Skepsis.<br />

Meiner Meinung nach ist es<br />

für Außenstehende sehr schwierig<br />

den etwas eigensinnigen <strong>Markt</strong><br />

<strong>und</strong> somit auch die Regulierung<br />

von diesem durch die chinesische<br />

Regierung nachzuvollziehen. Die<br />

Korrekturmaßnahmen der Regierung<br />

werden zum Teil sicherlich<br />

vom starken Anstieg in einigen<br />

Bereichen des Immobilienmarktes<br />

getrieben, jedoch kann man keineswegs<br />

von einer Blase sprechen.<br />

Wir erwarten keinen Absturz des<br />

Immobilienmarktes <strong>und</strong> befürchten<br />

auch keine negativen Auswirkungen<br />

auf Käufer <strong>und</strong> Banken.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Welche Korrekturmaßnahmen<br />

hat die Regierung<br />

ergriffen, um den <strong>Markt</strong> zu beruhigen<br />

<strong>und</strong> den starken Anstieg<br />

der Preise zu stoppen?<br />

Schmied: China hat erstmalig<br />

eine Spekulationsfrist eingeführt,<br />

nach der Immobilien, die<br />

innerhalb von fünf Jahren wieder<br />

veräußert werden, einer Spekulationssteuer<br />

unterliegen. Außerdem<br />

müssen Hauskäufer deutlich mehr<br />

Eigenkapital mitbringen <strong>als</strong> in der<br />

Vergangenheit. Um ein Immobiliendarlehen<br />

zu erhalten, müssen sie<br />

mittlerweile 30 Prozent des Kaufpreises<br />

aus eigenen Mitteln anzahlen.<br />

Zudem hat die Regierung<br />

Steueranreize für Hauskäufer zurückgezogen,<br />

besonders für Käufer<br />

von Zweit- <strong>und</strong> Drittwohnungen.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Warum mischt<br />

sich die chinesische Regierung in<br />

die Geschehnisse am <strong>Markt</strong> überhaupt<br />

ein?<br />

Schmied: Man muss verstehen,<br />

dass der Immobilienmarkt für<br />

die chinesische Regierung eine<br />

30.0%<br />

25.0%<br />

20.0%<br />

15.0%<br />

10.0%<br />

5.0%<br />

0.0%<br />

-5.0%<br />

-10.0%<br />

5.5%<br />

Durchschnittspreis für Neubauten<br />

(Wohnimmobilien) in China<br />

4.0% 4.5%<br />

5.5%<br />

19.0%<br />

12.5%<br />

7.0%<br />

Florian Schmied,<br />

Geschäftsführer ESI Euro<br />

Sino Invest GmbH<br />

16.0%<br />

-2.0%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

25.1%<br />

Quelle: Holdways, Knight Frank - China Property Market Watch January 2010<br />

hohe Einnahmequelle <strong>und</strong> auch<br />

ein wichtiger Pfeiler in Chinas<br />

Wirtschaft ist. Dementsprechend<br />

genießt der <strong>Markt</strong> eine sehr hohe<br />

Priorität <strong>und</strong> China hat großes<br />

Interesse daran, den <strong>Markt</strong> stabil<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong> zu halten.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Die chinesische<br />

Wirtschaft ist im letzten Jahr um<br />

8,7 Prozent gewachsen. Welche<br />

Renditeaussichten haben Investoren<br />

auf dem chinesischen Wohnungsmarkt?<br />

Schmied: Vom Wirtschaftswachstum<br />

profitieren ja gerade<br />

die Wohnimmobilien. Die<br />

chinesischen Metropolen sind<br />

ein klassisches Beispiel für einen<br />

asienweiten Trend. Immer<br />

breiter werdende Bevölkerungsschichten,<br />

besonders die Mittelschicht,<br />

profitieren von einem Anstieg<br />

des Wohlstands <strong>und</strong> fragen<br />

dementsprechend höherwertigen<br />

Wohnraum nach. Hinzu kommt,<br />

dass nicht mehr nur Metropolen<br />

wie Shanghai, Shenzhen oder Beijing<br />

wie Magnete wirken <strong>und</strong> den<br />

Trend zur Urbanisierung weiter<br />

forcieren. Ganz im Gegenteil<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

die Urbanisierung verlagert sich<br />

immer mehr auf die regionalen<br />

Hauptstädte oder andere Städte<br />

zweiten Ranges.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Ist China dann<br />

auch jenseits der 1A-Städte wie<br />

Shanghai <strong>und</strong> Beijing für Wohninvestments<br />

attraktiv?<br />

Schmied: Wir konzentrieren<br />

uns mit unseren Produkten ausschließlich<br />

auf Städte zweiten<br />

Ranges, da wir der Meinung sind,<br />

dass die chinesischen Metropolen<br />

ihr Potenzial größtenteils ausgeschöpft<br />

haben. In Städten zweiten<br />

Rangs wie Shenyang ist der<br />

Wohnungsmarkt besonders attraktiv,<br />

da sich die Preisentwicklung<br />

noch im Anfangsstadium<br />

„Staatliche<br />

Einflussnahme <strong>und</strong><br />

Wirtschaftswachstum<br />

beugen einer<br />

Immobilienmarktblase vor“<br />

befindet. Der Boom, den Städte<br />

wie Shanghai oder Beijing bereits<br />

durchlebt haben, wird hier erst<br />

noch stattfinden. Unser Joint-<br />

Venture-Partner zum Beispiel hat<br />

sein letztes Projekt mit circa 1.500<br />

Wohnungen in nur drei Monaten<br />

verkaufen können.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>: Trotzdem unterscheiden<br />

sich die Kaufpreise<br />

stark zwischen den bekannten<br />

Metropolen <strong>und</strong> anderen Großstädten…<br />

Schmied: Die Preise für<br />

Wohnimmobilien entwickeln<br />

sich regional tatsächlich sehr unterschiedlich.<br />

Das muss natürlich<br />

berücksichtigt werden. So stehen<br />

besagte Erste-Rang-Städte mit<br />

Kaufpreisen von 2.000 bis 2.500<br />

Euro pro Quadratmeter Zweite-<br />

Rang-Städten wie Shenyang gegenüber.<br />

Hier werden deutlich<br />

geringere Preise mit 400 bis 900<br />

Euro je Quadratmeter erreicht.<br />

Aber auch hier steigen die Preise<br />

weiter. Das bestätigen auch<br />

<strong>Markt</strong>berichte von CB Richard<br />

Ellis, Knight Frank <strong>und</strong> weiteren<br />

weltweit führenden Immobilienexperten.<br />

<br />

Möchten Sie noch mehr<br />

Bücher lesen ?<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Rezensionen <strong>und</strong> Buchempfehlungen<br />

zu Wirtschaftsbüchern aus<br />

<strong>Asien</strong> finden Sie Online:<br />

http://buecher.asienkurier.com<br />

Für Verlage <strong>und</strong> Buchautoren haben wir ein besonderes<br />

Angebot. Bitte schreiben Sie an buecher@asienkurier.com.<br />

Besteuerung von<br />

Repräsentanzen<br />

Die VR China hat am<br />

20.2.2010 die Besteuerung von<br />

Repräsentanzen umfassend neu<br />

geregelt <strong>und</strong> vereinheitlicht<br />

(Tax Circular Guishuifa 18 „Interim<br />

Implementing Measures<br />

Regarding Tax Management<br />

of the Permanent Representative<br />

Offices of Foreign Enterprises“).<br />

Durch den Erlass werden<br />

nunmehr alle Repräsentanzen<br />

einkommensteuerpflichtig sowie<br />

mehrwert- bzw. geschäftssteuerpflichtig.<br />

Ausnahmen<br />

sind nur noch möglich, wenn<br />

durch ein Doppelbesteuerungsabkommen<br />

Repräsentanzen<br />

<strong>als</strong> unselbstständige <strong>und</strong> nicht<br />

handlungsbefugte Niederlassungen<br />

keine Steuern zahlen<br />

müssen. Dies kann unter anderem<br />

auf Repräsentanzen deutscher<br />

Unternehmen zutreffen.<br />

Die Einkommen- <strong>und</strong> Gewinnermittlung<br />

erfolgt auf drei<br />

unterschiedliche Arten:<br />

] Ermittlung des tatsächlichen<br />

Gewinns: Der buchhalterisch<br />

ermittelte tatsächliche Gewinn<br />

wird mit 25% versteuert;<br />

] Gewinnschätzung: Von den<br />

geschätzten Einnahmen werden<br />

15% <strong>als</strong> Gewinn versteuert;<br />

] Cost-Plus-Methode: Können<br />

die exakten Einkünfte nicht angegeben<br />

werden, weil z.B. eine<br />

klare Aufteilung der Einkünfte<br />

auf die Repräsentanz oder das<br />

Mutterhaus nicht möglich ist, so<br />

wird das Einkommen anhand<br />

der Kosten der Repräsentanz geschätzt<br />

<strong>und</strong> mit 15% versteuert.<br />

Der Steuersatz für Repräsentanzen<br />

beträgt 25%. Die für<br />

Auslandsinvestoren geltenden<br />

Steuererleichterungen sind auf Vertretungen<br />

nicht anwendbar. Circular<br />

18 ist rückwirkend zum 1.1.2010<br />

in Kraft getreten. (gtai, Köln) <br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Asean<br />

Atiga tritt in Kraft<br />

Von Markus Schlüter, Rechtsanwalt im Geschäftsbereich <strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

der Kanzlei Rödl & Partner<br />

Die Vereinigung südostasiatischer<br />

Staaten Asean (Association<br />

of Southeast Asian Nation)<br />

hat einen wesentlichen Schritt<br />

auf dem Weg zu einem gemeinsamen<br />

Wirtschaftsraum getätigt.<br />

Am 17. Mai 2010 trat das<br />

neue Warenhandelsabkommen<br />

Atiga (Asean Trade in Goods<br />

Agreement) nach Ratifizierung<br />

durch die Asean-Mitgliedstaaten<br />

in Kraft.<br />

Bislang wurden Zölle <strong>und</strong> nichttarifäre<br />

Hemmnisse im Asean-Binnenhandel<br />

durch das Abkommen<br />

über ein gemeinsames Zoll-Präferenzschema<br />

CEPT (Agreement on<br />

the Common Effective Preferential<br />

Tariff) sowie Zusatzabkommen<br />

<strong>und</strong> Durchführungsvorschriften<br />

geregelt. Das Atiga erfasst diese<br />

Regelungen nunmehr einheitlich<br />

<strong>und</strong> ersetzt sie. Mit dem Abkommen<br />

soll eine Reduzierung der<br />

Kosten sowie eine Vereinfachung<br />

des Warenverkehrs innerhalb<br />

der Asean-Freihandelszone Afta<br />

(Asean Free Trade Area) erzielt<br />

werden. Durch die Konsolidierung<br />

aller Verpflichtungen zum<br />

regionalen Freihandel wird insbesondere<br />

eine normative Transparenz<br />

geschaffen, welche durch die<br />

bislang geltende Regelungsvielfalt<br />

nicht gewährleistet war. So sind<br />

nunmehr die Verpflichtungen<br />

der Mitglieder zu Zollsenkungen<br />

bis zum Jahr 2015 im Anhang des<br />

Atiga aufgeführt. Bereits Anfang<br />

2010 wurden zahlreiche Zölle der<br />

sechs Asean-Gründungsstaaten<br />

aufgehoben. Zudem normiert das<br />

Atiga in elf Kapiteln unter anderem<br />

die Beseitigung nichttarifärer<br />

Handelshemmnisse wie technische<br />

Vorschriften <strong>und</strong> sanitäre<br />

Maßnahmen, Diskriminierungsschutz,<br />

Behördenzusammenarbeit<br />

sowie eine Vereinfachung des<br />

Verfahrens zur Erteilung von Herkunftszertifikaten.<br />

Letztere werden<br />

in Kapitel 3 des Atiga geregelt<br />

<strong>und</strong> berechtigen zum Verkehr der<br />

zertifizierten Waren unter Berücksichtigung<br />

der Präferenzzölle.<br />

Artikel 29 des Atiga schreibt<br />

die Berechnungsmethode für den<br />

Asean-Wertschöpfungsanteil vor,<br />

der in der Regel vierzig Prozent<br />

betragen muss.<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Die Vorgaben des Abkommens<br />

müssen nunmehr von den Asean-<br />

Mitgliedern in nationales Recht<br />

umgesetzt werden. Jedoch erlauben<br />

die Artikel 8 <strong>und</strong> 9 des Atiga<br />

etliche nationale Ausnahmeregelungen.<br />

Für die Asean-6 Staaten<br />

Brunei, Indonesien, Malaysia,<br />

Philippinen, Singapur <strong>und</strong> Thailand<br />

beträgt die Umsetzungsfrist<br />

90 Tage, während die wirtschaftlich<br />

weniger entwickelten Mitglieder<br />

Kambodscha, Laos, Myanmar<br />

<strong>und</strong> Vietnam hierfür 180<br />

Tage Zeit haben.<br />

Durch das Atiga wurde der<br />

Rechtsrahmen für eine Vereinfachung<br />

sowie erhöhte Transparenz<br />

des Waren-Binnenhandels<br />

geschaffen. Abzuwarten bleibt,<br />

inwiefern die Mitgliedstaaten von<br />

den möglichen Ausnahmeregelungen<br />

Gebrauch machen werden<br />

<strong>und</strong> wie sich die Umsetzung der<br />

Atiga-Vorgaben in der nationalen<br />

Verwaltungspraxis gestaltet. <br />

Rödl & Partner Ltd.<br />

Markus Schlüter, Rechtsanwalt<br />

18.Floor Empire Tower<br />

Suite 1808-1809<br />

195 South Sathorn Road<br />

10120 Bangkok, Thailand<br />

Tel: 66 2 6700670 Ext. 136<br />

Fax: 66 2 6700673<br />

Email: markus.schlueter@roedl.com<br />

Web: www.roedl.com<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Für unser Wirtschaftsmagazin <strong>und</strong> zukünftige geplante Objekte suchen wir weitere<br />

besonders in Deutschland / Europa <strong>und</strong> China.<br />

Anzeigenverkäufer oder Agenturen<br />

Wir bieten Ihnen die Zusammenarbeit auf der Basis einer hohen Provision an.<br />

Erfolgreichen Partnern bieten wir einen Gebietsschutz an.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt ?<br />

Dann bitte schreiben Sie per Email an partner@asienkurier.com .<br />

Wir freuen uns auf eine langfristige Kooperation mit Ihnen.<br />

13


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Ex‐Pats fühlen sich wohl in unserer Gated community<br />

für das Alter 50plus in Khao Tao / Hua Hin ‐ Thailand<br />

Mehr Info über www.bluehillgarden.com. Blue Hill Co. Ltd., Hua Hin. Email: khaotao@gmail.com<br />

Indien<br />

Erfolgsrezept gegen<br />

Job-Hopping<br />

Von Dr. Karl Waldkirch, CEO der Firma “ASC - Asia Success e.K.” in<br />

Deutschland<br />

der Abwanderung von Arbeitnehmern<br />

die Spitzenreiter waren,<br />

gefolgt von den Angestellten im<br />

Einzelhandel. Dort wechselt jeder<br />

zweite Mitarbeiter den Arbeitsplatz<br />

binnen eines Jahres. Dies<br />

trifft sicherlich auch die Hotline<br />

der Lufthansa AG in Bangalore<br />

zu, die Anrufe aus aller Welt in<br />

Indiens dynamisches Wachstum<br />

wirft seine Schattenseite<br />

auf den Arbeitsmarkt. Fachkräfteknappheit<br />

<strong>und</strong> ein starker<br />

Nachfrageüberhang nach „High<br />

Potenti<strong>als</strong>“ sind die Folge.<br />

Wie viel Fachkräfte in den einzelnen<br />

Sektoren fehlen, verdeutlichen<br />

einige konkrete Beispiele:<br />

Im Ges<strong>und</strong>heitsbereich fehlen<br />

1,5 Millionen Fachkräfte, Im IT-<br />

Sektor müssen noch eine halbe<br />

Million Ingenieure gesucht werden.<br />

Ein starker Facharbeitermangel<br />

ist bereits in der Automobilindustrie<br />

festzustellen. Bis 2015<br />

werden insgesamt 25 Millionen<br />

Fachkräfte benötigt, während es<br />

jetzt nur 10,5 Millionen sind. Allein<br />

im Biotech-Sektor besteht<br />

jetzt schon eine Angebotslücke<br />

von 80 Prozent bei wissenschaftlichen<br />

Angestellten im mittleren<br />

<strong>und</strong> oberen Segment.<br />

Mit einer dreimonatige Erhebung<br />

(Dezember 2009 bis Februar<br />

2010) ermittelte der Personalberater<br />

ASC branchenspezifische<br />

Fluktuationsraten. Dabei wurden<br />

r<strong>und</strong> 1.000 Unternehmen in Indien,<br />

vorzugsweise internationale<br />

Unternehmen befragt.<br />

Schon die erste Auswertung<br />

ergab, dass die Call Center bei<br />

Große Fluktuation<br />

bei Call Centern <strong>und</strong><br />

im Einzelhandel<br />

Indien entgegennimmt, um vermisste<br />

Gepäckstücke zu suchen.<br />

Ein regelrechtes Job-Hopping<br />

findet derzeit in den Branchen<br />

Banken (44%) Biotechnologie<br />

(43%) <strong>und</strong> Pharmazie (35%) statt.<br />

Gerade in den Hochburgen der<br />

deutschen Industrie in Indien<br />

wie Pune <strong>und</strong> Mumbai wechselt<br />

jeder dritte Mitarbeiter in einem<br />

Jahr den Arbeitgeber. Im IT-Bereich<br />

liegt die Fluktuationsrate<br />

14


3 Grafiken: Asia Success e.K.<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

0<br />

IT<br />

24<br />

Bausektor<br />

26 27<br />

Investitionsgüter<br />

Verarbeitungssektor<br />

Fluktuationsraten<br />

[in %, 2009/2010]<br />

29<br />

Telekommunikation<br />

branchenweit bei 24 Prozent. SAP<br />

unterbietet diesen Wert um die<br />

Hälfte <strong>und</strong> stellt so den „Klassenprimus<br />

der Branche“ dar.<br />

Die drei wichtigsten Gründe<br />

für die Abwanderung von Arbeitnehmern:<br />

] beim neuen Arbeitgeber<br />

Gehaltssprünge realisieren<br />

zu können;<br />

] fehlende berufliche Weiterentwicklungsperspektive;<br />

] Probleme bei der Arbeitsatmosphäre<br />

<strong>und</strong> Arbeitsplatzgestaltung.<br />

Gerade beim Aufbau <strong>und</strong> Betreiben<br />

eines F&E-Standortes in<br />

Indien gehört die Mitarbeiterfluktuation<br />

zu einem Kernproblem.<br />

Die erhöhten Abwanderungsraten,<br />

die in der Spitze bis über 20<br />

Prozent bei F&E erreichen können,<br />

lassen sich auf die nicht nachhaltige<br />

Bindung von indischen Fachkräften<br />

zurückführen.<br />

Das mittelständige Unternehmen,<br />

Hans Grohe AG, hält<br />

ihre indischen Mitarbeiter über<br />

Karriereplanung <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen;<br />

geht aber<br />

dabei von einer alljährlichen<br />

Fluktuationsrate von 25 Prozent<br />

aus. Diese Aussage bestätigt in<br />

mehrfacher Hinsicht die Funktionsweise<br />

des Magischen Dreiecks<br />

der Mitarbeiterbindung: Es<br />

besagt, dass nur bei gleichzeitiger<br />

31<br />

Pharmazie<br />

35<br />

Biotechnologie<br />

43 44<br />

Finanzdienstleistung<br />

Höherqual fizierung<br />

- Aufstiegsmöglichkeiten<br />

- Traineeprogramme<br />

- Management-Kurse<br />

Einzelhandel<br />

48<br />

Call Center<br />

53<br />

Mitarbeiterbindung<br />

entsteht<br />

durch<br />

Arbeitsatmosphäre <strong>und</strong> Arbeitsplatzgestaltung<br />

- Fürsorgliche <strong>und</strong> autoritäre Personalführung<br />

durch den Vorgesetzten<br />

- Veranstaltung von Familientagen<br />

- Mentoring des Mitarbei ers<br />

- Kantine, Essensbon, Transportservice u a<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Monetäres Anreizsystem<br />

- Gehaltserhöhung<br />

- Bonussystem<br />

- Stock Options<br />

Das Magische Dreieck der Mitarbeiterbindungsinstrumente in Indien<br />

Quelle: ASC Data Research 2010<br />

Umsetzung der drei Bindungsinstrumente<br />

die höchstmögliche<br />

Bindungswirkung erzielt wird.<br />

Beim Fehlen einer Ecke des Dreiecks<br />

wie beispielsweise marktgerechte<br />

Entlohnung (monetäres<br />

Anreizsystem) bricht das Dreieck<br />

zusammen <strong>und</strong> der Mitarbeiter<br />

verbessert sich bei der Konkurrenz.<br />

Natürlich wirkt dieses Dreieck<br />

nicht, wenn beispielsweise ein<br />

US-amerikanischer Konkurrent<br />

eine Gehaltssteigerung mit vertikalem<br />

Wechsel in Höhe von über<br />

100 Prozent dem indischen High<br />

Potential anbietet.<br />

Bindungsinstrumente im<br />

Einzelnen<br />

Die Höherqualifizierung in<br />

Form von Schulungen <strong>und</strong> internationalen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

zu machen, ist für<br />

indische Fachkräfte ernorm motivierend.<br />

Dazu gehört auch der<br />

Einsatz in interessanten Projekten,<br />

beispielsweise in internationalen<br />

Teams. Der Hang zu Titeln ist bei<br />

indischen Unternehmen sehr ausgeprägt.<br />

Oftm<strong>als</strong> werden in einem<br />

traditionellen Unternehmen bis zu<br />

17 Titel ohne hierarchische Funktion<br />

vergeben. So kann auch eine<br />

Beförderung in einer indischen<br />

Organisation die gezielte Vergabe<br />

von einem Titel bedeuten.<br />

Ein monetäres Anreizsystem<br />

beinhaltet neben der variablen<br />

Vergütung <strong>und</strong> der Ausschöpfung<br />

der Erhöhungsspielräume<br />

auch einen Bindungs-Bonus, der<br />

erst nach einer bestimmten Zeit<br />

der Firmenzugehörigkeit ausgezahlt<br />

wird. Auch die Möglichkeit,<br />

Geschäftsanteile (maximal 5%) zu<br />

übertragen, wird praktiziert. Was<br />

bei indischen Angestellten sehr<br />

gut ankommt, ist eine Krankenversicherung,<br />

die nicht nur den<br />

Arbeitnehmer sondern seine Familie<br />

<strong>und</strong> Eltern umfasst.<br />

Die ideale Arbeitsatmosphäre<br />

<strong>und</strong> Arbeitsplatzgestaltung spielen<br />

für den Mitarbeiter eine große<br />

15


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Rolle. Besonders zählt für den<br />

indischen Mitarbeiter ein öffentliches<br />

Lob, am meisten von seinem<br />

westlichen Chef; großer Beliebtheit<br />

erfährt auch das Employee<br />

Board, auf dem all monatlich die<br />

Fotos der besten Mitarbeiter hängen.<br />

Die Schenker AG hat eigens<br />

ein Mentorensystem etabliert, das<br />

sich bewährt hat <strong>und</strong> die Fluktuationsrate<br />

halbieren konnte. Den<br />

Mitarbeitern werden hierarchisch<br />

übergeordnete ausländische oder<br />

indische Mentoren zugeteilt. Deren<br />

Aufgabe ist es, sich mit ihren<br />

zu betreuenden Kollegen - mit<br />

jedem einzeln versteht sich - alle<br />

zwei Wochen zu treffen. Themen<br />

sind eine detaillierte Zufriedenheitsbeurteilung,<br />

Weiterbildungsfragen,<br />

persönliche Perspektiven<br />

<strong>und</strong> familiäre Fragen.<br />

Sehr begrüßten Arbeitsnehmer<br />

Freizeitaktivitäten, zu denen das<br />

Unternehmen Gelegenheit gibt.<br />

Sich in einem Recreation Center<br />

sportlich zu betätigen. Gruppensportarten<br />

(Basketball, Volleyball<br />

etc.) oder im Team Cricket zu spielen,<br />

stärkt den Zusammenhalt.<br />

Schliesslich werden monatliche<br />

Familientage organisiert, um Arbeitnehmer<br />

über die Familienangehörige<br />

an das Unternehmen zu<br />

binden. <br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

AIR – SEA - COURIER SERVICE<br />

Alpha Express &<br />

<strong>Kurier</strong>system GmbH<br />

Carl-Zeiss-Str. 11<br />

D-79331 Teningen<br />

Phone 0049 7641–93096-0<br />

Fax 0049 7641–93096-20<br />

Your Partner in Germany for:<br />

Alpha Express Asia (HK) Ltd.<br />

Shui Hing Centre, Unit 3 A,<br />

13 Sheung Yuet Road<br />

Kowloon Bay, Hong Kong<br />

Our offices in Asia:<br />

Airport Office Frankfurt<br />

Alpha Express &<br />

<strong>Kurier</strong>system GmbH<br />

Max-Planck-Ring 37<br />

D-65205 Wiesbaden – Delkenheim<br />

Alpha Express Asia (SHA)<br />

Representative Office<br />

Rm.1208,Loft 8, HiShanghai,<br />

No.950 Dalian Road,<br />

Shanghai 200092, China<br />

We are specialized in:<br />

* Express Service Overnight<br />

* Airfreight<br />

* Sea freight<br />

* Door/door Service Worldwide<br />

* Quality control on the spot<br />

* Warehousing<br />

* Logistics Service<br />

Ursachen der Mitarbeiterfluktuation<br />

[in %]<br />

Geringe Jobsicherheit<br />

22<br />

Probleme mit Kollegen<br />

25<br />

Über-/Unterforderung<br />

27<br />

Mangelnde<br />

Krankenversicherung für<br />

Familienmitglieder<br />

Keine adäquaten<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Arbeitsatmosphäre <strong>und</strong> -<br />

gestaltung<br />

Unterdurchschnittliches<br />

Gehalt<br />

Schlechte<br />

Karriereperspektiven<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

50<br />

52<br />

56<br />

59<br />

62<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

erhalten Sie kostenlos<br />

per Email - jeden Monat.<br />

Bitte besuchen Sie unsere<br />

Webseite zum bestellen<br />

www.asienkurier.com<br />

16


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Sie suchen eine<br />

neue berufliche<br />

Herausforderung?<br />

oder einen<br />

neuen<br />

Mitarbeiter?<br />

Zu Ihrer Stellenanzeige im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

bieten wir Ihnen den kostenfreien<br />

Eintrag auf der Jobseite<br />

jobs.asienkurier.com -<br />

solange bis Ihre Stellensuche<br />

erfolgreich ist.<br />

Eine 1/4 - seitige Anzeige kostet 215 Euro<br />

Eine 1/8 - seitige Anzeige kostet 140 Euro<br />

Unsere Anzeigenpreise <strong>und</strong> Mediadaten finden Sie Online:<br />

http://anzeigen.asienkurier.com<br />

Indien<br />

Pharmabranche nimmt<br />

Indien verstärkt ins Visier<br />

Agentur ATON<br />

Von PricewaterhouseCoopers (PwC)<br />

Indiens Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

Ärzte<br />

60 auf 100.000 Einwohner<br />

Krankenschwestern 80 auf 100.000 Einwohner<br />

Krankenhäuser<br />

367.000 (städtisch)<br />

183.000 (ländlich)<br />

Krankenhausbetten<br />

1,7 Millionen<br />

(etwa 1 je 1.000 Einwohner)<br />

171.687 (einschl. 145.272<br />

Ges<strong>und</strong>heitszentren Sub-Zentren mit einfachen<br />

Einrichtungen)<br />

Quellen: WHO (2007, 2008) u.a.<br />

Für die globale Pharmaindustrie<br />

gewinnt Indien im kommenden<br />

Jahrzehnt stark an Bedeutung.<br />

Die Branchenexperten<br />

der Wirtschaftsprüfungs- <strong>und</strong><br />

Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC) prognostizieren,<br />

dass der indische<br />

Arzneimittelmarkt im Jahr 2020<br />

ein Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 50<br />

Milliarden US$ erreichen wird<br />

(2009: 19 Mrd. US$).<br />

Damit würde Indien am Ende<br />

des Jahrzehnts weltweit zu den<br />

zehn größten Pharmamärkten<br />

zählen. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt die Studie “Global Pharma<br />

looks to India: Prospects for<br />

growth”.<br />

Gleichzeitig wächst die Konkurrenz<br />

durch indische Hersteller<br />

auf dem Weltmarkt. Bereits<br />

heute stammen schätzungsweise<br />

20 Prozent aller weltweit hergestellten<br />

Generika aus indischer<br />

Produktion <strong>und</strong> die Aussichten<br />

für weiteres Wachstum in diesem<br />

<strong>Markt</strong>segment sind gut: Allein in<br />

den kommenden drei Jahren läuft<br />

in den USA der Patentschutz für<br />

Medikamente mit einem Umsatz-<br />

17


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

volumen von 70 Milliarden US$<br />

ab. Expertenschätzungen zufolge<br />

wird das Volumen der indischen<br />

Pharmaexporte bis 2020 auf 20<br />

Milliarden US$ bis 2020 steigen<br />

(2008: 8 Mrd. US$).<br />

Derzeit sind unter den zehn<br />

umsatzstärksten Pharmaunternehmen<br />

auf dem indischen <strong>Markt</strong><br />

Bevölkerung<br />

2005<br />

[in Tausend]<br />

lediglich zwei ausländische Hersteller.<br />

Zusammengenommen haben<br />

die Top-10-Anbieter nur einen<br />

<strong>Markt</strong>anteil von weniger <strong>als</strong> sieben<br />

Prozent. Entsprechend groß<br />

ist das Wachstumspotenzial durch<br />

Kooperationen oder Zukäufe: “Die<br />

Global Player in der Pharmabranche<br />

sind zwar schon seit einigen<br />

Jahren in Indien präsent, haben<br />

aber bislang nur geringe <strong>Markt</strong>anteile.<br />

Um vom erwarteten <strong>Markt</strong>wachstum<br />

profitieren zu können,<br />

müssen sie verstärkt mit einheimischen<br />

Partnern kooperieren. Auch<br />

bei Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

sollten die westlichen Konzerne<br />

Allianzen mit indischen Unternehmen<br />

forcieren”, kommentiert<br />

Volker Booten, verantwortlicher<br />

Partner für Chemic<strong>als</strong> & Pharma<br />

bei PwC in Deutschland.<br />

Der indische Pharmaboom ist<br />

in erster Linie auf das rasante<br />

Wirtschaftswachstum zurückzuführen.<br />

Die wachsende Mittelschicht<br />

in den Städten kauft<br />

immer häufiger westliche Arzneimittel.<br />

Zudem verbreiten sich mit<br />

zunehmendem Wohlstand <strong>und</strong><br />

einer alternden Bevölkerung auch<br />

Krankheiten wie Diabetes oder<br />

Herz-KreislaufErkrankungen, die<br />

eine medikamentöse Therapie erforderlich<br />

machen.<br />

Noch kaum erschlossen ist demgegenüber<br />

der Pharmamarkt in<br />

den ländlichen Regionen. Hier leben<br />

etwa 70 Prozent der indischen<br />

Bevölkerung. Eine bessere medizinische<br />

Versorgung abseits der<br />

urbanen Zentren<br />

würde daher der<br />

Pharmaindustrie<br />

weitere Umsatzpo-<br />

2010<br />

[in Tausend]<br />

tenziale eröffnen.<br />

Bangalore 6.465 7.229<br />

Vom Staat kommen<br />

mittlerweile positive<br />

Kolkata (Calcutta) 14.282 15.577<br />

Impulse. So sol-<br />

Chennai (Madras) 6.918 7.559 len neue Hospitäler<br />

Delhi 15.053 17.015<br />

auf dem Land entstehen<br />

<strong>und</strong> die Qualifikation<br />

des medi-<br />

Hyderabad 6.117 6.761<br />

Mumbai 18.202 20.072 zinischen Person<strong>als</strong><br />

Indien gesamt 1.166.079.217 (Juli 2009) verbessert werden.<br />

Bereits beschlossen<br />

Quellen: UN, World Urbanization Prospects (2007);<br />

Gesamt: Wikipedia<br />

ist eine Steigerung<br />

der öffentlichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsausgaben<br />

von bislang gerade einmal<br />

einem Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

Indiens Top-10-Biotech Firmen<br />

auf zwei bis drei<br />

Prozent im Jahr<br />

2010.<br />

Jedoch dürfte<br />

der Zugang zu<br />

den ländlichen<br />

Pharmamärkten<br />

angesichts<br />

ma ngel hafter<br />

Ve rk e h r s ve r -<br />

bindungen <strong>und</strong><br />

unzureichender<br />

Ko m mu n i k a -<br />

tionsnetze auf<br />

absehbare Zeit<br />

schwierig bleiben.<br />

Zudem<br />

sind Produktfälschungen,<br />

die<br />

in den entwickelten Regionen Indiens<br />

nur noch eine untergeordnete<br />

Rolle spielen, auf dem Land<br />

weit verbreitet. Ausländische Hersteller,<br />

die abseits der Städte aktiv<br />

werden wollen, sind deshalb auf<br />

Kooperationen mit lokalen Partnern<br />

angewiesen.<br />

Für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

(F&E) gaben die zehn größten<br />

indischen Hersteller nach PwC-<br />

Schätzungen im Jahr 2008 r<strong>und</strong><br />

480 Millionen US$ aus. Allerdings<br />

fehlt es indischen Pharmaunternehmen<br />

noch an der Finanzkraft,<br />

um ein Medikament allein durch<br />

die gesamte F&E-Pipeline zu bringen.<br />

F&E-Kooperationen mit ausländischen<br />

Pharmaunternehmen<br />

dürften daher die Regel bleiben.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind die Rahmenbedingungen<br />

für Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung gut. So kann die<br />

Pharmaindustrie auf einen großen<br />

Talentpool zugreifen. Jahr für Jahr<br />

verlassen etwa 115.000 Studenten<br />

mit einem naturwissenschaftlichen<br />

Master-Abschluss die Hochschulen.<br />

Hinzu kommen schätzungsweise<br />

12.000 Absolventen mit Doktortitel.<br />

Zudem müssen ausländische Unternehmen,<br />

die in Indien forschen<br />

(lassen) wollen, kaum mit Verständigungsproblemen<br />

rechnen. In keinem<br />

Land mit Ausnahme der USA<br />

beherrschen mehr Menschen die<br />

englische Sprache.<br />

Rang Unternehmen Umsatz 2008/09<br />

[Mio. US$]<br />

1 Serum Institute of India 242,12<br />

2 Biocon 198,29<br />

3 Panacea Biotec 129,79<br />

4 Rasi Seeds 81,63<br />

5 Nuziveedu Seeds 79,11<br />

6 Novo Nordisk 71,72<br />

7 Siro Clinpharm 60,86<br />

8<br />

Novozymes South<br />

Asia<br />

54,34<br />

9 Shantha Biotech 53,68<br />

10 Jubilant 52,60<br />

Quelle: Biospectrum – ABLE, 2009<br />

Die Pharmastudie in englischer<br />

Sprache (Stand: April 2010, 38 S.)<br />

können Sie sich kostenfrei downloaden:<br />

PwC-Studie Pharmaindustrie<br />

Indien<br />

www.pwc.de/fileserver/RepositoryItem/GlobalPharmaLooksToIndia.pdf?itemId=14583562<br />

<br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Indien<br />

Ihr Recht in Indien<br />

Von Germany Trade & Invest in Köln<br />

Persönliche Steuernummer<br />

wird Pflicht<br />

Seit dem 1.4.2010 sind ausländische<br />

Empfänger von Lizenzzahlungen<br />

oder anderen Einnahmen,<br />

die einer Quellensteuer<br />

unterliegen, verpflichtet, eine<br />

Permanent Account Number<br />

(PAN) zu verwenden.<br />

Die PAN ist eine aus zehn Ziffern<br />

<strong>und</strong> Buchstaben bestehende<br />

Nummer, welche die Steuerbehörden<br />

vergeben. Sie ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

bei jeder schriftlichen<br />

Kommunikation mit indischen<br />

Geschäftspartnern <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

Steuer- oder anderen Behörden,<br />

anzugeben.<br />

Vergütungen für Dienstleistungen,<br />

die durch nicht in Indien<br />

ansässige Unternehmer für einen<br />

indischen K<strong>und</strong>en erbracht wurden<br />

oder Lizenzzahlungen durch<br />

einen indischen Lizenznehmer an<br />

einen nicht in Indien ansässigen<br />

Lizenzgeber unterliegen nach indischem<br />

Steuerrecht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

einer Quellensteuer in Höhe<br />

von 20 Prozent. Dieser Quellensteuersatz<br />

ist in Bezug auf die<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland gemäß<br />

Art. 12 des deutsch-indischen<br />

Doppelbesteuerungsabkommens<br />

auf 10 Prozent begrenzt.<br />

Seit dem 1.4.2010 kann sich ein<br />

deutsches Unternehmen jedoch<br />

nach Maßgabe der durch den Finance<br />

Act 2009 in den Income Tax<br />

Act, 1961 eingefügten Section 206<br />

AA nur noch dann auf die Quellensteuersätze<br />

des deutsch-indischen<br />

Doppelbesteuerungsabkommens<br />

berufen, wenn es zuvor<br />

eine PAN erworben hat.<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Sie bei der AHK Indien:<br />

Büro Mumbai:<br />

Tel: +91 22 66652121<br />

Fax: +91 22 66652120<br />

Email: bombay@indo-german.com<br />

Kammergeschäftsführer<br />

Bernhard Steinrücke.<br />

Büro Düsseldorf:<br />

Tel: +49 211 360597-98 oder 362749<br />

Fax: +49 211 350287<br />

Email: duesseldorf@indo-german.com<br />

Geschäftsführer Dirk Matter.<br />

Reform des Urheberrechtsgesetzes<br />

vor der Nationalversammlung<br />

Das Ministerium für Human<br />

Resource Development hat am<br />

19.4.2010 der Raj Sabha, dem indischen<br />

Oberhaus, einen Reformentwurf<br />

zum Urheberrechtsgesetz<br />

vorgelegt. Ziel ist es, den zuletzt<br />

1999 überarbeiteten “Copyright<br />

Act” an die durch Internet <strong>und</strong> digitale<br />

Informationstechnologien<br />

entstandenen Anforderungen anzupassen.<br />

Zusätzlich sollen die<br />

Vorgaben der World Intellectual<br />

Property Organisation (WIPO),<br />

Internet Treaties (WIPO Copyright<br />

Treaty, 1996 sowie WIPO Performances<br />

and Phonograms Treaty,<br />

1996) in nationales Recht umgesetzt<br />

werden, selbst wenn Indien<br />

selbst diesen Abkommen bislang<br />

noch nicht beigetreten ist.<br />

Die Copyright (Amendment)<br />

Bill, 2010 legt unter anderem<br />

fest, unter welchen Voraussetzungen<br />

das Herunterladen <strong>und</strong><br />

die Speicherung von im Internet<br />

veröffentlichten urheberrechtlich<br />

geschützten Werken einen sank-<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

tionsbewehrten Urheberrechtsverstoß<br />

darstellt.<br />

Weiterhin wird der Schutz der<br />

an der Erstellung von Filmen Beteiligten<br />

gestärkt. Bislang verfügen<br />

Drehbuchautoren, Texter <strong>und</strong> Komponisten<br />

über kein eigenständiges<br />

Urheberrecht für die von ihnen kreierte<br />

Filmmusik bzw. Texte. Auch<br />

dem Regisseur eines Films stehen<br />

keine Urheberrechte am Endprodukt<br />

zu; alleiniger Urheberrechtsinhaber<br />

ist bislang der Produzent.<br />

Die Reformfassung sieht nunmehr<br />

ein gemeinschaftliches Urheberrecht<br />

von Regisseur <strong>und</strong> Produzent<br />

am Gesamtfilm vor. Textern<br />

<strong>und</strong> Komponisten von Filmmusik<br />

wird ein eigenes, exklusives Urheberrecht<br />

an ihren Werken zugewiesen,<br />

welches unter anderem zum<br />

Bezug von Lizenzzahlungen bei<br />

wirtschaftlicher Verwertung der<br />

Werke (z.B. bei Auskopplungen der<br />

Filmmusik oder im Rahmen von<br />

Merchandising) berechtigt. Die<br />

Durchsetzung dieser Rechte kann<br />

Lizenzverwertungsgesellschaften<br />

übertragen werden.<br />

Richtlinien für ausländische<br />

Investitionen<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lagen des indischen<br />

Auslandsinvestitionsrechts<br />

sind der Foreign Exchange<br />

Management Act, 1999 (FEMA),<br />

der Industries (Regulation and<br />

Development) Act, 1951 sowie der<br />

Foreign Trade (Development and<br />

Regulation) Act, 1992.<br />

Details ausländischer Beteiligungen<br />

an indischen Unternehmen<br />

fanden in der Vergangenheit<br />

ihre Regelung durch Press Notes,<br />

Press Releases, Circulars etc., die<br />

anlassbezogen <strong>und</strong> in unregelmäßigen<br />

Abständen veröffentlicht<br />

<strong>und</strong> in Kraft gesetzt wurden.<br />

Zum 1.4.2010 hat das Department<br />

of Industrial Policy and Promotion<br />

(DIPP) des Ministry of Commerce<br />

and Industry die “Consolidated<br />

FDI Policy” erlassen, welche<br />

sämtliche seitens des DIPP herausgegebenen<br />

investitionsbezogenen<br />

Erlasse in einem Dokument<br />

zusammenfasst. Das Dokument<br />

wird im Halbjahresrhythmus<br />

überarbeitet, so dass jeweils zum<br />

1.4. sowie zum 1.10. eines jeden<br />

Jahres eine aktualisierte Fassung<br />

in Kraft treten wird. Ziel ist, das<br />

Investitionsregime übersichtlicher<br />

<strong>und</strong> damit investitionsfre<strong>und</strong>licher<br />

zu gestalten.<br />

Die aktuelle FDI Policy vom<br />

30.3.2010 ist hier abrufbar (http://<br />

siadipp.nic.in/policy/fdi_circular/<br />

fdi_circular_1_2010.pdf). <br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Ralph Rieth<br />

Kambodscha<br />

Geringeres Wachstum,<br />

aber mehr Investitionen<br />

Für 2010 <strong>und</strong> 2011 moderates BIP-Plus prognostiziert.<br />

Einfuhrbedarf bei Maschinen zieht mit Investitionen an<br />

Von Alexander Hirschle in Bangkok <strong>und</strong> Helmut Kahlert in Köln,<br />

beide von der Germany Trade & Invest<br />

Auch Kambodscha durchlebte<br />

<strong>als</strong> Folge der Weltwirtschaftskrise<br />

eine Wachstumspause nach<br />

den zweistelligen Zuwächsen<br />

beim Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />

Mitte des letzten Jahrzehnts.<br />

Zwar sollen die BIP-Raten künftig<br />

wieder nach oben zeigen,<br />

doch können sie wahrscheinlich<br />

nicht mehr die zuvor realisierten<br />

Steigerungen erreichen.<br />

Exporte <strong>und</strong> Investitionstätigkeit<br />

internationaler Firmen in<br />

Kambodscha legen 2010 aber wieder<br />

zu. Letztere führt zu einer höheren<br />

Nachfrage nach Maschinen<br />

<strong>und</strong> Ausrüstungen, die vor allem<br />

im Ausland gekauft werden.<br />

Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise<br />

sind 2009 auch<br />

in dem südostasiatischen ASE-<br />

AN-Mitgliedsland Kambodscha<br />

angekommen. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) schrumpfte nach<br />

Angaben der Asiatischen Entwicklungsbank<br />

(Asian Development<br />

Bank, ADB) um von r<strong>und</strong> 2<br />

Prozent - das schlechteste Ergebnis<br />

seit Beginn der Aufzeichnungen<br />

Mitte der 1990er Jahre. Für 2010<br />

<strong>und</strong> 2011 prognostizieren sowohl<br />

die ADB <strong>als</strong> auch die Economist<br />

Intelligence Unit (EIU) aufgr<strong>und</strong><br />

einer sich verbessernden Binnenkonjunktur<br />

<strong>und</strong> der wieder anziehenden<br />

internationalen Nachfrage<br />

reale BIP-Zuwächse von 4,5 Prozent/3,3<br />

Prozent beziehungsweise<br />

6,0 Prozent/5,1 Prozent.<br />

Kambodschas Wirtschaftsleistung<br />

konnte zwischen 2005 <strong>und</strong><br />

2007 reale Steigerungsraten von<br />

13,3 Prozent, 10,8 Prozent <strong>und</strong><br />

10,2 Prozent p.a. verbuchen. Das<br />

Wachstum schwächte sich jedoch<br />

bereits 2008 angesichts der aufziehenden<br />

Gewitterwolken am<br />

internationalen Konjunkturhorizont<br />

auf 6,7 Prozent (ADB) ab. Die<br />

Reale BIP-Veränderung nach Sektoren<br />

Sektor 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Landwirtschaft 15,7% 5,5% 5,0% 5,7% 4,1%<br />

Industrie 12,7% 18,3% 8,4% 4,0% -13,0%<br />

Dienstleistungen 13,1% 10,1% 10,1% 9,0% 1,5%<br />

Insgesamt 13,3% 10,8% 10,2% 6,7% -2,0%<br />

hohen realen BIP-Zuwächse in der<br />

Vergangenheit beruhten nach Einschätzung<br />

von Ökonomen auch<br />

zu einem Teil auf Nachholeffekten<br />

(“Post-Conflict-Recovery-Syndrom”).<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> hatten Experten<br />

ohnehin ein etwas abgeschwächtes<br />

Wachstum für die<br />

kommenden Jahre erwartet. Darüber<br />

hinaus führte auch die<br />

starke Fokussierung auf wenige<br />

prosperierende Branchen wie Textilien,<br />

Tourismus <strong>und</strong> Bau zu den<br />

enorm hohen Wachstumszahlen.<br />

Gerade diese Branchen wurden<br />

jedoch von der internationalen<br />

Wirtschaftskrise besonders stark<br />

getroffen <strong>und</strong> mussten erhebliche<br />

Einbußen bei Umsatz <strong>und</strong> Exporten<br />

hinnehmen.<br />

Zumindest scheint die Gefahr<br />

einer überbordenden Inflation<br />

zunächst gebannt. Noch 2008 lag<br />

die Preissteigerungsrate in Kambodscha<br />

wegen hoher Preise für<br />

Erdöl <strong>und</strong> Nahrungsmittel bei<br />

beunruhigenden 25 Prozent, fiel<br />

aber im Zuge der Konjunkturkrise<br />

2009 auf minus 0,7 Prozent.<br />

Für 2010 <strong>und</strong> 2011 prognostiziert<br />

EIU wieder eine höhere Rate von<br />

knapp 5 Prozent aufgr<strong>und</strong> des<br />

höheren Drucks von der Nachfrageseite.<br />

Der private Konsum wird<br />

nach den Prognosen 2010 real<br />

um 4,1 Prozent expandieren, da<br />

die Kaufkraft aufgr<strong>und</strong> der steigenden<br />

Rohstoffnotierungen für<br />

Agrarerzeugnisse <strong>und</strong> Neueinstellungen<br />

in der Textilindustrie<br />

zulegen dürfte. Allerdings liegen<br />

die Zuwächse künftig deutlich<br />

unter den im Schnitt zwischen<br />

2005 <strong>und</strong> 2008 registrierten Raten<br />

von durchschnittlich 8 Prozent.<br />

Die Investitionstätigkeit brach<br />

2009 in Kambodscha um knapp<br />

10 Prozent ein. Bereits im Vorjahr<br />

war der Anteil der Bruttoanlageinvestitionen<br />

am BIP um mehr <strong>als</strong><br />

zwei Prozentpunkte auf 18,5 Prozent<br />

gesunken. Die Engagements<br />

internationaler Firmen gingen<br />

sogar noch deutlicher zurück. So<br />

sank die Zahl der beim Handelsministerium<br />

registrierten Neuvorhaben<br />

internationaler Firmen<br />

im Jahresverlauf um 30 Prozent<br />

auf 1.998 Projekte.<br />

Nach Einschätzung von EIU<br />

gibt es nach der Investitionsflaute<br />

20


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

jedoch wieder erste Anzeichen für<br />

eine Verbesserung der Lage. Denn<br />

die Zahl der registrierten Neuvorhaben<br />

in den ersten zwei Monaten<br />

2010 erhöhte sich um 18 Prozent<br />

im Vergleich mit derselben Vorjahresperiode,<br />

wobei vor allem<br />

Unternehmen aus Südkorea <strong>und</strong><br />

Vietnam verstärktes Interesse an<br />

einem Engagement zeigten. Für<br />

2010 wird von EIU trotz der positiven<br />

Tendenz zu Jahresbeginn<br />

insgesamt ein relativ schwaches<br />

Wachstum der Investitionstätigkeit<br />

von knapp 3 Prozent prognostiziert;<br />

dies soll erst 2011 auf fast 9<br />

Prozent anziehen.<br />

Die VR China steht bei den ausländischen<br />

Direktinvestitionen<br />

in Kambodscha mit einer kumulierten<br />

Gesamtsumme von fast 6,2<br />

Milliarden US$ im Zeitraum 1994<br />

bis 2008 an der Spitze. An zweiter<br />

Stelle folgt nach Angaben des<br />

Cambodian Investment Board<br />

Ralph Rieth<br />

In der Textilindustrie werden wieder Arbeiter eingestellt.<br />

] Renten<br />

] Versicherungen<br />

] Internationale<br />

Konzepte<br />

] Investments<br />

] Steuerabschreibungsmodelle<br />

Südkorea mit 2,7 Milliarden US$,<br />

vor Malaysia mit 2,2 Milliarden<br />

US$ sowie den USA (1,2 Mrd. US$),<br />

Thailand (570 Mio. US$), Singapur<br />

(326 Mio. US$) <strong>und</strong> Japan (143 Mio.<br />

US$). Der Wert der jährlichen ausländischen<br />

Direktengagements<br />

entwickelte sich laut ADB-Statistik<br />

zwischen 2005 <strong>und</strong> 2008 stetig<br />

nach oben - von 375 Millionen bis<br />

auf 815 Millionen US$, fiel 2009 indes<br />

auf 593 Millionen US$ zurück.<br />

Kambodschas Exporte mussten<br />

nach Schätzungen internationaler<br />

Finanzierungsorganisationen<br />

2009 gegenüber dem Vorjahr einen<br />

Rückschlag um mehr <strong>als</strong> 20<br />

Prozent auf r<strong>und</strong> 3,7 Milliarden<br />

US$ hinnehmen. Auch die Importe<br />

schrumpften wegen der niedrigeren<br />

Ölrechnung <strong>und</strong> einer<br />

rückläufigen Konsumnachfrage<br />

um gut<br />

15 Prozent auf etwa<br />

5,5 Milliarden US$.<br />

Damit lag das Defizit<br />

im Außenhandel<br />

wie 2008 bei 1,8 Milliarden<br />

US$. Für 2010<br />

prognostiziert die<br />

ADB einen Anstieg<br />

des Fehlbetrags in der<br />

Handelsbilanz auf bis<br />

zu 2,3 Milliarden US$,<br />

obwohl 2010 <strong>und</strong> 2011<br />

sich die Ausfuhren<br />

anderen aktuellen<br />

Prognosen zu Folge<br />

um r<strong>und</strong> 14 Prozent<br />

beziehungsweise 10 Prozent erholen<br />

sollen. Wie in der Vergangenheit<br />

könnten die Einfuhrwerte jedoch<br />

noch stärker wachsen.<br />

Ein Gr<strong>und</strong> für den starken<br />

Knick bei den Exporten in 2009 lag<br />

darin, dass mehr <strong>als</strong> zwei Drittel<br />

der Exporterlöse auf Bekleidungswaren<br />

entfällt. In diesem Sektor<br />

wirkt sich die hohe Abhängigkeit<br />

vom Absatzmarkt USA (knapp<br />

21 Prozent weniger Bezüge) sowie<br />

das Aufkommen neuer <strong>und</strong><br />

konkurrenzfähiger Wettbewerber<br />

wie Vietnam negativ aus, was die<br />

Branchenexporte auch in den kom-<br />

Seit 70 Jahren ist die Firma<br />

Pressler <strong>als</strong> unabhängiger<br />

Versicherungsmakler <strong>und</strong><br />

Finanzdienstleister tätig.<br />

Wir freuen uns auf Ihre<br />

Anfrage <strong>und</strong> beraten Sie<br />

gerne unverbindlich.<br />

Kontakt: Erhard Pressler, Dipl. Betriebswirt<br />

München: Tel.: 0049 (0) 174 3403598, Fax: (089) 35009096<br />

Pattaya/Thailand: Tel.: 0066 (0) 814472358<br />

Web: www.presslerinvestments.com<br />

E-Mail: pressler@presslerinvestments.com<br />

menden Jahren limitieren dürfte.<br />

Zwischen 2000 <strong>und</strong> 2008 hat sich<br />

die Struktur der Abnehmerländer<br />

für Kambodschas Waren kaum<br />

verändert. Der Anteil der USA<br />

fiel ADB zufolge etwas von 65,4<br />

auf 54,3 Prozent, während die EU-<br />

Länder <strong>als</strong> K<strong>und</strong>en leicht von 20,5<br />

auf 22,8 Prozent Anteile zulegten.<br />

Die Lieferungen nach Deutschland<br />

erreichten 2009 nach Angaben<br />

des Statistischen B<strong>und</strong>esamts<br />

einen Wert von 284,2 Millionen<br />

Kräftige Zunahme<br />

der Investitions-<br />

Neuvorhaben<br />

US$, was einer marginalen Steigerung<br />

um etwa 1 Prozent im<br />

Vergleich mit 2008 entsprach. Die<br />

Bezüge von Waren “Made in Germany”<br />

waren um 20,9 Prozent auf<br />

14,8 Millionen US$ rückläufig.<br />

Deutschland weist traditionell ein<br />

deutliches Handelsdefizit mit dem<br />

südostasiatischen Land auf. Beobachter<br />

beklagen das mangelhafte<br />

Interesse von Seiten deutscher Firmen,<br />

die bisher unterproportional<br />

an den Geschäftsmöglichkeiten<br />

partizipierten. Kambodschas<br />

Wirtschaft ist in hohem Maße<br />

auf Einfuhren von Kapitalgütern<br />

angewiesen, da vor Ort keine<br />

nennenswerte Produktion von<br />

Maschinen oder Ausrüstungen<br />

existiert. <br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Laos<br />

Wirtschaft setzt auf Rohstoff<strong>und</strong><br />

Energielieferung<br />

Weiter hohe BIP-Zuwachsraten erwartet. Probleme mit<br />

der Infrastruktur <strong>und</strong> Rahmenbedingungen.<br />

Von Alexander Hirschle, Germany Trade & Invest in Bangkok<br />

Die laotische Wirtschaft wird<br />

in den kommenden Jahren nach<br />

Meinung von Experten mit einer<br />

hohen durchschnittlichen realen<br />

Steigerung von r<strong>und</strong> 8 Prozent<br />

jährlich wachsen. Besonders die<br />

starke Nachfrage nach Bergbauprodukten<br />

<strong>und</strong> der Export von<br />

elektrischem Strom sollen das<br />

Wachstum künftig antreiben.<br />

Das südostasiatische Land hatte<br />

bereits 2009 mit einer anhaltend<br />

guten Konjunktur trotz internationaler<br />

Wirtschaftskrise überrascht.<br />

Auf der negativen Seite<br />

wird verbucht, dass Missstände,<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

wie die unzureichend entwickelte<br />

Infrastruktur, fortbestehen.<br />

Die laotische Wirtschaft erwies<br />

sich 2009 trotz internationaler<br />

Wirtschaftskrise <strong>als</strong> ausgesprochen<br />

stabil. Während andere Ökonomien<br />

Südostasiens in eine Rezession<br />

schlitterten, verzeichnete<br />

das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in<br />

dem südostasiatischen Land nach<br />

Schätzungen der Weltbank eine<br />

reale Steigerung von beachtlichen<br />

6,4 Prozent. Dies war der zweithöchste<br />

Zuwachs in ganz <strong>Asien</strong>.<br />

Auch für 2010 belaufen sich die<br />

Prognosen auf eine BIP-Expansion<br />

von 7 bis 8 Prozent, womit<br />

Laos weiterhin ganz vorne beim<br />

Wachstum in der Region rangieren<br />

würde, allerdings von einem<br />

niedrigen Niveau aus.<br />

Bereits zwischen 2003 <strong>und</strong><br />

2008 lagen die Steigerungsraten<br />

des laotischen BIP regelmäßig in<br />

einem Korridor zwischen 6 <strong>und</strong> 8<br />

Prozent mit einem Durchschnittswert<br />

von 7,2 Prozent. Als Hauptantriebssektoren<br />

kristallisierten<br />

sich dabei die Bereiche Rohstoff<strong>und</strong><br />

Energiegewinnung heraus.<br />

Des Weiteren lieferten die Landwirtschaft,<br />

die Nahrungsmittelerzeugung,<br />

die Bauindustrie <strong>und</strong><br />

der Tourismus wichtige Impulse.<br />

Auch 2009 trug der Bergbausektor<br />

zum Wachstum etwa 2,5<br />

Prozentpunkte bei; die Sektoren<br />

Landwirtschaft, Bau <strong>und</strong> verarbeitende<br />

Industrie zeichneten für<br />

jeweils einen Prozentpunkt verantwortlich.<br />

Als Hauptgründe für die relative<br />

Immunität gegen negative<br />

externe Einflüsse werden von Experten<br />

in erster Linie die geringe<br />

Asean, 622 Artikel Afghanistan, wurden in bislang 37 Ausgaben Bangladesch,<br />

vom <strong>Asien</strong> Brunei, <strong>Kurier</strong> veröffentlicht.<br />

China, Hongkong,<br />

Indien, Indonesien, Irak, Iran,<br />

Japan, Kambodscha, Katar, Korea,<br />

Unsere Leserinnen <strong>und</strong> Leser finden das<br />

Kuweit, Laos, Macao, Malaysia,<br />

vollständige Archiv auf unserer Webseite<br />

Myanmar, Nepal, Pakistan,<br />

Philippinen, Saudi Arabien,<br />

] alle <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-Ausgaben (PDF)<br />

Singapur, Sri Lanka, Taiwan,<br />

pdf.asienkurier.com<br />

Thailand, Vietnam, Vereinigte<br />

Arabische<br />

] alle Einzeltexte (HTML)<br />

Emirate, Asean, Afghanistan,<br />

texte.asienkurier.com Bangladesch, Brunei,<br />

China, ] alle Wirtschaftsbücher Hongkong,<br />

(HTML)<br />

Indien,<br />

Indonesien, buecher.asienkurier.com Irak, Iran, Japan,<br />

Kambodscha,<br />

Vielen Dank dass<br />

Katar,<br />

Sie <strong>Asien</strong><br />

Korea,<br />

<strong>Kurier</strong><br />

Kuweit<br />

lesen.<br />

22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Verflechtung des laotischen Finanzsektors<br />

<strong>und</strong> ein relativ niedriger<br />

Anteil der Exporte am BIP<br />

genannt. Darüber hinaus liegen<br />

die Hauptabsatzmärkte laotischer<br />

Fertigerzeugnisse wie Bekleidung<br />

vorwiegend in Europa, wo die<br />

Nachfrage nicht so stark eingebrochen<br />

war wie beispielsweise<br />

in den USA. Nach Aussage von<br />

Fachleuten sind laotische Firmen<br />

etwa im Vergleich mit kambodschanischen<br />

Konkurrenten eher<br />

in konjunkturunabhängigen Nischen<br />

tätig <strong>und</strong> verfügen meist<br />

über langfristige Lieferverträge,<br />

was zu einer weiteren Stabilisierung<br />

der Verkäufe beigetragen<br />

habe.<br />

Auch konnten sich die Rohstoffpreise<br />

schneller <strong>als</strong> zunächst<br />

angenommen erholen, was für<br />

einen stetigen Zufluss von Devisen<br />

aus dem Absatz laotischer<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

5.9% 6.1%<br />

BIP-Entwicklung in Laos<br />

6.4%<br />

7.1%<br />

8.5%<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

1) Schätzung; 2) Prognose: 7% - 8%<br />

Quelle: Weltbank<br />

Bergbauprodukte vor allem in der<br />

VR China <strong>und</strong> aus Strom in Thailand<br />

sorgte. Des Weiteren wurde<br />

die Binnennachfrage durch verschiedene<br />

wirtschaftspolitische<br />

Maßnahmen angeregt, darunter<br />

Lohnerhöhungen der Regierung<br />

für Staatsangestellte <strong>und</strong> die massive<br />

Ausweitung von Krediten für<br />

Infrastrukturprojekte durch die<br />

laotische Zentralbank.<br />

Schließlich sorgten die 25. “Sea<br />

7.6%<br />

7.3%<br />

6.4%<br />

7.5%<br />

Games”, die im Dezember 2009 in<br />

der laotischen Hauptstadt Vientiane<br />

stattfanden, für einen zusätzlichen<br />

konjunkturellen Impuls.<br />

Das wichtigste sportliche Großereignis<br />

in Südostasien wurde erstmalig<br />

in Laos ausgetragen <strong>und</strong><br />

belebte den Tourismussektor, die<br />

Bauindustrie <strong>und</strong> den Handel.<br />

Beobachter stufen die Durchführung<br />

der “Sea Games” <strong>als</strong> vollen<br />

Erfolg ein, der neben dem wirtschaftlichen<br />

Resultat auch das<br />

Selbstbewusstsein des Landes<br />

deutlich gehoben habe. Laos habe<br />

Firmengründung<br />

inkl. Visa <strong>und</strong> Workpermit<br />

Person<strong>als</strong>elektion<br />

Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

Geschäftsbuchhaltung<br />

inkl. VAT, Steuern, Abschluss<br />

Versicherungslösungen<br />

TRINA Management (Thailand) Co. Ltd.<br />

Bangkok Business Center Building, Room 1802<br />

#29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok<br />

Tel: (66 2) 714 4177 Fax: (66 2) 714 4179<br />

info@trina-thai.com www.trina-thai.com<br />

Mitglied der Schweizer <strong>und</strong> Deutschen<br />

Handelskammern<br />

die Chance genutzt, sich auf internationalem<br />

Terrain hervorragend<br />

zu präsentieren, so die Stimmen<br />

ausländischer Beobachter.<br />

Allerdings birgt dieser Bereich<br />

Probleme für die Zukunft. Denn<br />

für kaum eine der im Zuge des<br />

Großereignisses errichteten Sportstätten<br />

wurde nach Einschätzung<br />

von Landeskennern ein Konzept<br />

zur rentablen Weiternutzung erarbeitet.<br />

Dies werde schon bald zu<br />

erhöhten Kosten für Wartung <strong>und</strong><br />

Reparaturen führen, falls die Anlagen<br />

nicht verfallen sollen. Als<br />

weiterer kritischer Punkt wird von<br />

Wirtschaftsvertretern die starke<br />

Ausweitung der Geldmenge 2009<br />

eingestuft, die zu einer Erhöhung<br />

der Zahl “fauler” Kredite <strong>und</strong> einer<br />

anziehenden Inflationsrate<br />

führen könnte. Allerdings war die<br />

Preissteigerung zwischen 2008<br />

<strong>und</strong> 2009 von 7,6 Prozent auf r<strong>und</strong><br />

1 Prozent stark gesunken.<br />

Als Minuspunkte verbleiben<br />

auch die strukturellen Defizite der<br />

laotischen Wirtschaft, wie hohe<br />

Transportkosten aufgr<strong>und</strong> einer<br />

unzureichenden Verkehrsinfrastruktur,<br />

ein Mangel an gut ausgebildeten<br />

Arbeitskräften sowie ein<br />

inkonsistentes Steuersystem mit<br />

einer relativ hohen Abgabenlast<br />

für Unternehmen. Des Weiteren<br />

werden von Vertretern internationaler<br />

Finanzinstitutionen das allgemeine<br />

Geschäftsklima <strong>und</strong> die<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

vor allem für kleine <strong>und</strong><br />

mittelständische Unternehmen<br />

<strong>und</strong> in einigen Sektoren bemängelt.<br />

Darüber hinaus verhindert<br />

ein relativ kleiner Binnenmarkt<br />

bisher eine Industrialisierung in<br />

größerem Stil, da der Absatzmarkt<br />

<strong>und</strong> damit die Skaleneffekte sich in<br />

Laos deutlich in Grenzen halten.<br />

Trotz dieser Problembereiche<br />

wird sich nach Meinung von Fachleuten<br />

das jährliche Wachstum<br />

der laotischen Wirtschaft in den<br />

kommenden Jahren auf real r<strong>und</strong><br />

8 Prozent belaufen. Im Herbst 2010<br />

soll der neue Fünfjahresplan von<br />

der Regierung vorgestellt werden.<br />

Experten gehen davon aus,<br />

dass die wirtschaftliche Planung<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

eine Zielvorgabe für die künftige<br />

BIP-Entwicklung in dieser Größenordnung<br />

sowie die Verdopplung<br />

der finanziellen Transfers im<br />

Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

vorsehen wird. Diese<br />

macht aktuell r<strong>und</strong> 10 Prozent des<br />

Staatshaushalts aus. Die meisten<br />

Mittel für Laos kommen aus Südkorea,<br />

der VR China <strong>und</strong> Japan. <br />

Saudi-Arabien<br />

Krankes Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

92 neue Krankenhäuser sollen gebaut werden.<br />

<strong>Markt</strong>chancen für Medizintechnik <strong>und</strong> für ausländische<br />

Kliniken.<br />

Von Martin Böll, Germany Trade & Invest in Riad<br />

In Saudi-Arabien mehren sich<br />

die Stimmen, die dringende Veränderungen<br />

des Ges<strong>und</strong>heitssystems<br />

verlangen <strong>und</strong> die Vielzahl<br />

der ärztlichen Fehlleistungen beklagen.<br />

Das Königreich versucht,<br />

der Problematik durch erhöhte<br />

finanzielle Anstrengungen <strong>und</strong><br />

den Bau neuer Krankenhäuser<br />

zu begegnen.<br />

Wer es sich zeitlich <strong>und</strong> finanziell<br />

leisten kann, geht zur Behandlung<br />

ins Ausland. Für deutsche<br />

Lieferanten von Medizintechnik<br />

<strong>und</strong> deutsche Kliniken bieten sich<br />

interessante Geschäftschancen.<br />

Öffentliche Kritik ist in Saudi-<br />

Arabien unerwünscht. Umso bemerkenswerter<br />

ist eine aufflammende<br />

Debatte über die schlechte<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgung in dem<br />

Königreich. Die Delegierten einer<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Jeden Monat<br />

7.300 Exemplare per Email<br />

2.000 freie Downloads<br />

10.000 Besucher der Webseite<br />

Einer davon könnte Ihr<br />

nächster K<strong>und</strong>e sein.<br />

Infos zu Anzeigen:<br />

http://anzeigen.asienkurier.com<br />

Ges<strong>und</strong>heitskonferenz in Dschidda<br />

haben nun sogar die<br />

Regierung öffentlich aufgefordert,<br />

mehr für das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

zu tun <strong>und</strong><br />

Fehlverhalten auf Seiten des<br />

Person<strong>als</strong> zu bestrafen.<br />

Die Problematik ist den<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbehörden wohl<br />

bekannt. Alleine 2009 haben<br />

sie 16.000 Ärzte, Krankenschwestern<br />

<strong>und</strong> anderes<br />

Ges<strong>und</strong>heitspersonal<br />

wegen Fehlverhaltens “gebannt”,<br />

darunter 162 Ärzte<br />

mit gefälschten Abschlüssen.<br />

Dadurch sind Lücken<br />

entstanden, die nur schwer wieder<br />

zu füllen sind. Viele Patienten in<br />

staatlichen Krankenhäusern müssen<br />

bis zu drei Monate auf einen<br />

Behandlungstermin warten.<br />

Die Regierung räumt Missstände<br />

ein <strong>und</strong> spricht davon, dass<br />

fast eine halbe Million Saudi-Araber<br />

keinen Zugang zu einer Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

hätten - für<br />

das reiche Königreich sicherlich<br />

ein Armutszeugnis. Das Ges<strong>und</strong>heitsministerium<br />

steuert mit Investitionen<br />

dagegen <strong>und</strong> hat für<br />

2010 umgerechnet 12 Milliarden<br />

Euro für den Ges<strong>und</strong>heitssektor<br />

budgetiert. Die Gelder sollen unter<br />

anderem in den Bau von 92<br />

neuen Krankenhäusern mit einer<br />

Dr. Erfan & Bagedo General Hospital in Jeddah<br />

Kapazität von 17.150 Betten fließen<br />

sowie in neue Einrichtungen<br />

für eine Primary Healthcare. Die<br />

diesjährigen Ansätze liegen 17<br />

Prozent über den tatsächlichen<br />

Ausgaben von 2009. Bis zum Jahr<br />

2016 soll die Bettenkapazität auf<br />

71.000 Betten ausgeweitet werden.<br />

Nach Ansicht von Beobachtern<br />

ist es mit Geld alleine aber<br />

nicht getan. Die saudi-arabische<br />

Bevölkerung ist in Ges<strong>und</strong>heitsfragen<br />

unzureichend aufgeklärt,<br />

so berichten immer wieder Ärzte.<br />

Selbst einfache Zusammenhänge<br />

wie zum Beispiel zwischen<br />

f<strong>als</strong>cher Lebensweise <strong>und</strong> der<br />

weit verbreiteten Diabetes, zwischen<br />

fehlendem Sonnenlicht<br />

<strong>und</strong> einem Vitamin-D-Mangel<br />

oder zwischen mangelnder körperlicher<br />

Betätigung <strong>und</strong> Muskelschwäche<br />

werden kaum kommuniziert.<br />

Auch in Fragen einer<br />

richtigen Ernährung von Kleinkindern<br />

bestehen große Defizite.<br />

Auf den Punkt gebracht: Mittels<br />

einfacher Aufklärung <strong>und</strong> Prävention<br />

ließe sich viel erreichen.<br />

Kritiker bemängeln weiterhin,<br />

dass es innerhalb der Ärzteschaft<br />

24<br />

Fotos: Cisco, Behrendsen


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

- etwas 16.000 - <strong>und</strong> des medizinischen<br />

Person<strong>als</strong> kaum homogene<br />

Teams gibt <strong>und</strong> dass es vor allem<br />

an Fortbildung fehlt. Dabei dürfte<br />

es sicherlich eine Rolle spielen, dass<br />

die Mitarbeiter im Ges<strong>und</strong>heitssektor<br />

weltweit rekrutiert werden<br />

<strong>und</strong> sich häufig nur für ein paar<br />

Jahre für den “Härteposten” Saudi-Arabien<br />

verpflichten, um dann<br />

wieder in ihre Heimatländer oder<br />

in ein anderes Land zu gehen.<br />

Beispielhaft ist in diesem Zusammenhang<br />

eine Initiative des<br />

B<strong>und</strong>eslandes Rheinland-Pfalz,<br />

das anlässlich der Arab-Health in<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Dubai, der wichtigsten Ges<strong>und</strong>heitsmesse<br />

der Region, ein Symposium<br />

für regionale Fachärzte organisiert<br />

hatte. Unter der Moderation<br />

von Prof. Dr. Hans-Christoph Diener,<br />

einer deutschen Koryphäe<br />

auf dem Gebiet des Schlaganfalls,<br />

ging es um eine optimale Versor-<br />

Große Krankenhausprojekte<br />

beziehungsweise Ausschreibungspakete in Saudi-Arabien 1)<br />

Projekt Bauträger Status Budget<br />

[Mio. US$]<br />

Health Clinics 2)<br />

King Khalid University City in Abha -<br />

Phase 2 - Medical Complex for Men<br />

Ajyad General Hospital Development<br />

in Makkah<br />

Qassim University Expansion<br />

University Hospital<br />

King Saud University Expansion<br />

Medical City in Riyadh<br />

King Khalid University City in Abha -<br />

Phase 2 - Medical Complex for Women<br />

Hail University - University Hospital<br />

King Faisal Specialty Hospital & Research<br />

Center in Jeddah<br />

Medical City in Jazan - Phase 1<br />

Surgery Hospital in Riyadh<br />

Najran University - University Hospital<br />

3 Psychology Hospit<strong>als</strong> - 200 Beds<br />

King Faisal Specialist Hospital and<br />

Research Center in Riyadh - King<br />

Abdullah Center for Cancer and Liver<br />

Diseases<br />

Saudi Arabia Ministry of<br />

Health<br />

Durchführung 1.786<br />

King Khalid University Durchführung 800<br />

The High Commission<br />

For The Development of<br />

Makkah Province<br />

Durchführung 600<br />

Qassim University Ausschreibung 500<br />

King Saud University Durchführung 400<br />

King Khalid University Ausschreibung 350<br />

Saudi Arabia Ministry of<br />

Higher Education<br />

King Faisal Specialty<br />

Hospital & Research<br />

Center General Org.<br />

Saudi Arabia Ministry of<br />

Health<br />

Sulaiman Al-Habib<br />

Medical Center<br />

Saudi Arabia Ministry of<br />

Higher Education<br />

Saudi Arabia Ministry of<br />

Health<br />

King Faisal Specialist<br />

Hospital & Research<br />

Centre General Org.<br />

Ausschreibung 340<br />

Planung 267<br />

Durchführung 160<br />

Durchführung 150<br />

Ausschreibung 150<br />

Durchführung 120<br />

Design 120<br />

Saudi Arabia Ministry of<br />

500 beds Psychology Hospital in Taif<br />

Design 100<br />

Health<br />

1) Hinzu kommen noch Krankenhaus- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen im Rahmen größerer städtebaulicher<br />

Projekte, für die es aber noch keine eigenen Budget-Positionen gibt. So erhält zum Beispiel die neue 30 Mrd. US$<br />

teure Jizan Economic City auch ein eigenes Krankenhaus, eine detaillierte Kostenschätzung wurde aber noch nicht<br />

veröffentlicht.<br />

2) Im Rahmen des Programms werden landesweit 2.000 meist einfache einstöckige Health Clinics <strong>und</strong> Medical<br />

Centres gebaut. Einzelne Auftragspakete im Gesamtwert von 381 Mio. US$ sind bereits abgeschlossen, verschiedene<br />

Aufträge im Gesamtwert von rd. 1,8 Mrd. US$ noch nicht.<br />

Quelle: ProLeads, Stand 18.4.10<br />

25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

gungskette von Prävention bis<br />

hin zu Rehabilitation. Dank einer<br />

langen, intensiven <strong>und</strong> professionellen<br />

Vorbereitung durch das lokale<br />

AHK-Büro kamen 180 Ärzte<br />

aus der Region: vor allem aus den<br />

Arabischen Emiraten <strong>und</strong> Saudi-<br />

Arabien.<br />

Mit diesem Ansatz ist es dem<br />

B<strong>und</strong>esland gelungen, seine heimische<br />

Wirtschaft in der Region<br />

aktiv zu unterstützen, seien es<br />

Verkäufer von Ausrüstung oder<br />

Anbieter von medizinischen<br />

Dienstleistungen. Angesichts einer<br />

so bedeutenden Messe ist fast<br />

automatisch für eine positive Außenwirkung<br />

gesorgt. Und verlässt<br />

der von dem deutschen Ansatz<br />

angetane Symposium-Teilnehmer<br />

sein Gastland, zum Beispiel Saudi-Arabien,<br />

nimmt er seinen positiven<br />

Eindruck in sein Heimatland<br />

oder sein neues Gastland mit.<br />

Der <strong>Markt</strong> für Medizintechnik<br />

in Saudi-Arabien wurde 2008 vom<br />

Ministry of Health mit 781 Millionen<br />

US$ beziffert. Da das Land<br />

selbst nahezu keine Medizintechnik<br />

produziert, ist der <strong>Markt</strong> nahezu<br />

vollständig von Importen<br />

abhängig. Deutschland lieferte<br />

2009 für 218 Millionen Euro pharmazeutische<br />

Erzeugnisse <strong>und</strong> für<br />

153 Millionen Euro medizinische<br />

Geräte <strong>und</strong> orthopädische Vorrichtungen<br />

nach Saudi-Arabien.<br />

Darüber hinaus sind saudiarabische<br />

Patienten gute K<strong>und</strong>en<br />

deutscher Kliniken. Wer es sich<br />

finanziell leisten kann <strong>und</strong> auch<br />

ges<strong>und</strong>heitlich reisefähig ist,<br />

fliegt gerne zu einer deutschen<br />

Klinik - meist mit großem familiären<br />

Anhang. Ähnlich ist es bei<br />

vielen ausländischen Arbeitskräften,<br />

die immerhin etwa 27<br />

Prozent der Bevölkerung stellen:<br />

Wer eine Behandlung terminlich<br />

planen kann, geht gerne ins Ausland<br />

- asiatische Geringverdiener<br />

in ihre Heimat <strong>und</strong> finanzkräftige<br />

Fachleute nach Europa. “Wir raten<br />

jedem ernsthaft Erkrankten, der<br />

flugtauglich ist, sich ausfliegen zu<br />

lassen,” sagt der Vertreter einer<br />

großen US-amerikanischen Krankenversicherung,<br />

“eine der bevorzugten<br />

Adressen ist München.” <br />

Vietnam<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Zuversichtliche Bauwirtschaft<br />

Viele Projekte sind für private Investoren aufgr<strong>und</strong><br />

hoher Investitionen <strong>und</strong> Risiken uninteressant.<br />

Die Art <strong>und</strong> Weise, in der Aufträge vergeben werden,<br />

bleibt zumeist <strong>und</strong>urchsichtig.<br />

Von Dr. Stefanie Schmitt, Germany Trade & Invest in Hanoi<br />

Die Bauwirtschaft zählt in<br />

Vietnam zu den Stützen des<br />

Wachstums. Die höhere Binnennachfrage<br />

aufgr<strong>und</strong> niedrigerer<br />

Preise für Baumaterial <strong>und</strong> die<br />

staatlichen Konjunkturmaßnahmen<br />

glichen 2009 die Zurückhaltung<br />

ausländischer Investoren<br />

mehr <strong>als</strong> aus.<br />

Deutsche Firmen haben Chancen<br />

auf Aufträge, allerdings ist<br />

Präsenz vor Ort eine wesentliche<br />

Voraussetzung. Bei öffentlichen<br />

Infrastrukturvorhaben heißt es<br />

immer wieder, dass nur solche<br />

Unternehmen in die engere Auswahl<br />

kommen, die die Projektfinanzierung<br />

selbst mitbringen.<br />

<strong>Markt</strong>entwicklung/-bedarf<br />

Auch 2009 zählte die Bauwirtschaft<br />

wieder zu den Trägern des<br />

vietnamesischen Wachstums. Industrie<br />

<strong>und</strong> Bau (das Statistikamt<br />

erfasst nur beide Sektoren gemeinsam)<br />

legten 2009 in der Summe<br />

um 5,5 Prozent zu. Damit lagen<br />

die beiden Branchen leicht über<br />

dem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts,<br />

das um 5,3 Prozent anstieg.<br />

Noch zu Jahresbeginn war<br />

diese positive Entwicklung nicht<br />

abzusehen gewesen. Letztlich<br />

profitierte die Branche von Stützungsmaßnahmen<br />

der Regierung,<br />

sowohl über neue Bauaufträge <strong>als</strong><br />

“Der Mut wächst,<br />

wieder risikoreicher<br />

zu investieren”<br />

auch über subventionierte Unternehmenskredite.<br />

Darüber hinaus<br />

sanken im Jahresverlauf 2009 die<br />

Kosten wichtiger Materialien wie<br />

Stahl <strong>und</strong> Zement. Im Rahmen der<br />

Überhitzung der vietnamesischen<br />

Wirtschaft 2008 waren sie massiv<br />

angestiegen. Folglich konnten<br />

viele lokale Bauprojekte, die 2008<br />

in der Preishochphase stillgelegt<br />

worden waren, wieder angefahren<br />

werden. Im Ergebnis wurde das<br />

geringere Engagement internationaler<br />

Investmentgesellschaften<br />

durch die gestiegenen vietname-<br />

26<br />

BlueScope Steel


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Creating customized<br />

transport solutions<br />

Vietnam «» Western Europe<br />

Chief Representative:<br />

Khoa Trong Nguyen<br />

Phone: +49 (0) 69 - 6 95 89 -212<br />

E-Mail: k-t.nguyen@karlgross.de<br />

www.karlgross.de<br />

Bremen · Hamburg · Frankfurt/M. · Rotterdam · 6th of October City · Ho Chi Minh City · Shanghai · Jiangyin · Qingdao · Shenzhen<br />

sischen Investitionen überkompensiert.<br />

Umso wichtiger wurde<br />

es daher für ausländische Immobiliengesellschaften,<br />

vermehrt lokale<br />

K<strong>und</strong>en anzusprechen.<br />

Für 2010 ist zwar ein Anstieg der<br />

Bauzulieferkosten zu verzeichnen,<br />

die Branche blickt jedoch zuversichtlich<br />

in die Zukunft. “Der Mut<br />

wächst, wieder risikoreicher zu investieren”,<br />

berichten Experten. Ab<br />

Mitte 2010 soll sich überdies auch<br />

von Seiten internationaler Investoren<br />

“einiges bewegen”. Auch im<br />

Bauzulieferbereich ist die Stimmung<br />

optimistisch. Die weltweite<br />

Wirtschaftskrise hat viele Zulieferer<br />

in Vietnam nicht beeinträchtigt<br />

- dafür war die “Atempause” der<br />

Baubranche zu kurz. Vor allem für<br />

hochwertige Ware bestehe Potential,<br />

sagen Firmenvertreter.<br />

Eine wichtige Rolle für den Bau<br />

spielen Maßnahmen zur Infrastrukturentwicklung.<br />

Im Jahr 2009<br />

gab der Staat mit r<strong>und</strong> 1,2 Milliarden<br />

Euro eine Rekordsumme für<br />

solche Maßnahmen aus, 2010 sollen<br />

es 1,4 Milliarden Euro werden.<br />

Doch angesichts der benötigten<br />

gigantischen Investitionssummen<br />

ist klar, dass das Land diese<br />

Aufgaben nicht alleine schultern<br />

kann. Es baut deshalb weiter auf<br />

Mittelzuflüsse aus der Entwicklungshilfe.<br />

Wichtigste Geber sind<br />

Japan, die Weltbank <strong>und</strong> die Asiatische<br />

Entwicklungsbank (ADB).<br />

Private ausländische Investoren<br />

sollen verstärkt zum Zuge kommen.<br />

Dabei haben diejenigen Unternehmen<br />

die größten Chancen,<br />

Ausgewählte Großprojekte in Vietnam<br />

Projekt<br />

North South Axis<br />

Expressway<br />

Long Son Petrochemical<br />

Company in der Provinz<br />

Vung Tau-Ba Ria<br />

Stahlkomplex in<br />

Provinz Ba Ria-Vung Tau<br />

Metro für Ho-Chi-Minh-<br />

City<br />

Wert<br />

[Mrd. US$]<br />

17,9<br />

3,8<br />

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest<br />

Stand<br />

Einzelsegmente<br />

begonnen, Fertigstellung<br />

frühestens 2020<br />

Baubeginn: September<br />

2008; geplante Inbetriebnahme<br />

2014<br />

1,1 geplanter Baubeginn 2010<br />

1,1 geplanter Baustart 2011<br />

Anmerkung<br />

1.800 km lange Bahnstrecke zwischen<br />

Hanoi <strong>und</strong> Ho-Chi-Minh-City<br />

Joint Venture:<br />

53% Vina SCG Chemic<strong>als</strong> (Thailand),<br />

18% TPC (Thailand),<br />

18% PetroVietnam, 11% Vinachem;<br />

Produktion: u.a. chemische Harze (1,45<br />

Mio. t PP <strong>und</strong> PE); Bau ist verzögert, bis<br />

zusätzliche Investoren gef<strong>und</strong>en sind<br />

Joint Venture aus China Steel (Taiwan)<br />

<strong>und</strong> Sumitomo (Japan)<br />

6 U-Bahn-Linien mit 107 km<br />

Streckennetz bis 2025,<br />

Linie 2 mit KfW-Unterstützung<br />

27


Christopher Reetz<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

die ihre Finanzierung in Form<br />

von Krediten oder eines tragfähigen<br />

Public-Private-Partnership-<br />

(PPP-) Konzepts selbst mitbringen,<br />

so ein Vertreter des Ministry<br />

of Planning and Investment. Um<br />

mehr ausländische Investoren<br />

anzuziehen, wurde zum 15.1.10<br />

eine neue Verordnung<br />

für Betreiberprojekte auf<br />

BOT-, BTO- <strong>und</strong> BT-Basis<br />

(Build-Operate-Transfer;<br />

Build-Transfer-Operate;<br />

Build-Transfer) in Kraft<br />

gesetzt.<br />

Diese neue Verordnung<br />

ändert allerdings nichts<br />

daran, dass sich für private<br />

Investoren viele Projekte<br />

aufgr<strong>und</strong> hoher Investitionen<br />

<strong>und</strong> Risiken nicht<br />

rechnen. Bislang scheiterten<br />

Verhandlungen in<br />

der Regel an diesen Aspekten. Die<br />

wesentlichen Änderungen in der<br />

Verordnung betreffen administrative<br />

Prozesse. Neu geregelt wurde<br />

etwa das Projektausschreibungsverfahren.<br />

Danach müssen Ministerien<br />

<strong>und</strong> lokale Volkskomitees<br />

am 1. Januar eines jeden Jahres<br />

Listen geplanter Vorhaben veröffentlichen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich müssen<br />

alle Projekte ausgeschrieben werden.<br />

Die Ankündigungen müssen<br />

in drei aufeinanderfolgenden<br />

Ausgaben der Zeitung “Bao Dau<br />

Thau” des Ministeriums für Planung<br />

<strong>und</strong> Investition (MPI) publiziert<br />

werden, die auch im Internet<br />

unter www.thongtindauthau.com.<br />

vn abrufbar ist.<br />

Produktion/Branchenstruktur<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Die Zahl der im Bausektor tätigen<br />

Firmen in Vietnam wird<br />

auf r<strong>und</strong> 50.000 geschätzt, davon<br />

sind circa 2.000 bis 3.000 Consultingbüros.<br />

Die meisten sind kleine<br />

<strong>und</strong> mittelständische Betriebe.<br />

Größter Akteur ist die staatliche<br />

Vietnam Construction and Import-Export<br />

Joint Stock Corporation<br />

(Vinaconex; www.vinaconex.<br />

com.vn) mit 70 angeschlossenen<br />

Firmen <strong>und</strong> 42.000 Beschäftigten.<br />

Zum Ministry of<br />

Construction (MoC) gehören<br />

17 Firmen, darunter<br />

Lilama (www.lilama.com.<br />

vn) <strong>und</strong> Song Da (www.<br />

songda.com.vn). Diese<br />

könnten zu drei Blöcken<br />

fusioniert werden, um sie<br />

wettbewerbsfähiger zu<br />

machen. Der Mischkonzern<br />

Viettel (www.viettel.<br />

com.vn) gehört zum Militär.<br />

Auch wenn nach wie<br />

vor wenige riesige Staatsunternehmen<br />

den Sektor<br />

dominieren, haben private Firmen<br />

in den letzten Jahren erheblich an<br />

Bedeutung gewonnen. Hohe Gewinnerwartungen<br />

locken im Bausektor<br />

immer wieder neue, auch<br />

branchenfremde Firmen an.<br />

Als Dachorganisation für insgesamt<br />

13 Fachverbände fungiert<br />

die Vietnam Federation of Civil<br />

Kontaktadressen<br />

Webadresse<br />

Anmerkungen<br />

Ministry of Construction www.moc.gov.vn Bauministerium<br />

Ministry of Transport (MoT)<br />

Foreign Investment Agency<br />

Vietnam Association for Building<br />

Materi<strong>als</strong><br />

Vietnam Railways<br />

Vietnam Civil Aviation<br />

Administration<br />

Vietnam Maritime<br />

Administration (Vinamarine)<br />

Zusammenstellung: gtai, Köln<br />

www.mt.gov.vn<br />

www.fia.mpi.gov.org<br />

www.hoivlxdvn.org<br />

www.vr.com.vn<br />

www.caa.gov.vn<br />

www.vinamarine.gov.vn<br />

Verkehrsministerium,<br />

zuständig für Straßenbau<br />

Agentur für ausländische<br />

Investitionen unter dem Ministry<br />

of Planning and Investment<br />

Verband für Baumaterialien<br />

Eisenbahngesellschaft<br />

(Bahnprojekte), Ansprechpartnerin<br />

Han Nhu Quynh;<br />

Email: quynh-qhqt@vr.com.vn<br />

Flugverkehrsbehörde, zuständig<br />

für Flughafenprojekte; Ansprechpartner:<br />

Dinh Viet Thang;<br />

Email: dinhvietthang@caa.gov.vn<br />

Schifffahrtsbehörde, zuständig für<br />

Hafenprojekte, Ansprechpartner:<br />

Le Tuan Anh;<br />

Email: anhlt@vinamarine.gov.vn<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Engineering Association (VFCEA,<br />

www.tonghoixaydungvn.org).<br />

Geschäftspraxis<br />

Ein Kernproblem der Baubranche<br />

ist das mangelnde Bewusstsein<br />

für den Faktor Zeit. Die Hauptursachen<br />

sind Finanzmängel, Verzögerungen<br />

bei der Umsiedlung der<br />

Bevölkerung von für Baumaßnahmen<br />

vorgesehenen Gr<strong>und</strong>stücken<br />

(“land clearances”) <strong>und</strong> fehlende<br />

Entscheidungsfreude. Selbst nach<br />

dem Baustart bleiben zeitliche Verschiebungen<br />

oft an der Tagesordnung.<br />

Manches Projekt kann deshalb<br />

nur noch in einer Sparversion<br />

realisiert werden oder endet letztlich<br />

<strong>als</strong> Bauruine. Bei der Umsetzung<br />

von Vorhaben treten zudem<br />

regelmäßig Schwierigkeiten durch<br />

schlechte Bauausführung auf.<br />

Deutsche Bauunternehmen, die in<br />

der Lage wären, einen Bauzeitenplan<br />

einzuhalten, kommen dennoch<br />

nur bei Ausnahmeprojekten<br />

zum Zuge, etwa wenn besonderes<br />

Know-how gefragt ist. Einfache<br />

Bauleistungen werden ausschließlich<br />

von heimischen Firmen erstellt.<br />

Diese versprechen mitunter<br />

Zeitpläne, die technisch gar nicht<br />

eingehalten werden können, erhalten<br />

aber den Zuschlag.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich müssen Projekte,<br />

die mit 30 Prozent <strong>und</strong> mehr aus<br />

Mitteln der öffentlichen Hand finanziert<br />

werden, ab einem Wert<br />

von 500 Millionen vietnamesischen<br />

Dong (etwa 21.100 Euro, 1 Euro =<br />

23.700 Dong, 3-Monatsmittel) bei<br />

Beratungsdienstleistungen <strong>und</strong> ab<br />

1 Milliarde Dong bei Bauvorhaben<br />

ausgeschrieben werden. In der Praxis<br />

durchlaufen jedoch maximal<br />

30 Prozent aller staatlichen Projekte<br />

diesen Prozess. Es ist üblich,<br />

größere Vorhaben zu stückeln, um<br />

unter den Ausschreibungsgrenzen<br />

zu bleiben. Hinzu kommt, dass oft<br />

nicht der Angebotspreis entscheidend<br />

ist, sondern gute Kontakte<br />

unerlässlich sind.<br />

Die Art <strong>und</strong> Weise, in der Aufträge<br />

vergeben werden, bleibt<br />

zumeist <strong>und</strong>urchsichtig. Wettbewerbsteilnahmen<br />

gelten vielen<br />

Branchenvertretern <strong>als</strong> “verlorene<br />

Zeit, wenn man nicht die richtigen<br />

Leute kennt”. Selbst ein Wettbewerbssieg<br />

verheißt nicht zwangsläufig<br />

den Auftrag. Hinzu kommt,<br />

dass die endgültige Entscheidung<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

oft nicht von Personen mit der<br />

meisten Sachkenntnis getroffen<br />

wird, sondern von denjenigen, die<br />

in der Hierarchie ganz oben stehen.<br />

Nicht selten entscheiden Verb<strong>und</strong>enheiten<br />

des Auftraggebers<br />

über die Vergabe. In der Praxis<br />

heißt das etwa, wo er studiert hat,<br />

falls er Vietnamese ist, oder aus<br />

welchem Land er stammt, wenn es<br />

sich um einen Ausländer handelt.<br />

Es kann auch wichtig sein, dass<br />

“man” hin <strong>und</strong> wieder zusammen<br />

Tennis oder Golf spielt, oder dass<br />

inoffizielle Zahlungen stattgef<strong>und</strong>en<br />

haben. Die Zusammenarbeit<br />

mit verlässlichen lokalen Partnern<br />

kann helfen. Ferner ist der Einfluss<br />

von Consultants bei der Wahl der<br />

ausführenden Unternehmen oder<br />

des eingesetzten Materi<strong>als</strong> nicht<br />

zu unterschätzen. Die wichtigste<br />

Erfolgsvoraussetzung ist in jedem<br />

Fall die Präsenz vor Ort.<br />

Manche Gebernationen wie Japan<br />

legen Wert darauf, dass ihre<br />

Hilfe über einen gewissen Lieferanteil<br />

wieder an heimische Unternehmen<br />

zurückfließt. Deutsche<br />

Firmen kommen dann allenfalls<br />

in Spezialbereichen <strong>als</strong> Subkontraktoren<br />

zum Zuge. <br />

Investitionsgesetz soll modifiziert werden<br />

Die vietnamesische Regierung<br />

plant unter Federführung<br />

des Ministry of Planning and<br />

Investment die umfassende<br />

Überarbeitung von Decree 108-<br />

2006-ND-CP Providing Guidelines<br />

for Implementation of a<br />

Number of Articles of Law on<br />

Investment (Decree 108), der<br />

gr<strong>und</strong>legenden Richtschnur<br />

zur Umsetzung des Investitionsgesetzes<br />

(Law No. 59-2005-<br />

QH11, Law on Investment vom<br />

29.11.2005, in Kraft getreten am<br />

1.7.2006).<br />

Artikel 3 soll durch einen<br />

Passus ergänzt werden, der vorschreibt,<br />

dass Projekte, die weder<br />

durch internationale Verpflichtungen<br />

Vietnams (beispielsweise<br />

im Rahmen der WTO-Mitgliedschaft)<br />

noch durch vietnamesische<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lagen abgedeckt<br />

werden, einer Genehmigung<br />

des Premierministers bedürfen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich soll durch diese<br />

Norm verhindert werden, dass<br />

Investitionen in nicht geregelten<br />

Bereichen durch die zuständigen<br />

Genehmigungsbehörden aufgehalten<br />

werden. Jedoch befürchten<br />

Beobachter, dass eine ministerielle<br />

Genehmigung ebenso investitionshinderlich<br />

wirken könnte. Kritiker<br />

drängen daher auf Einführung<br />

einer Regelung, die Investitionen,<br />

die nicht verboten sind, für gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zulässig erklärt.<br />

Im Ausland ansässige Vietnamesen<br />

sollen nach den Vorgaben<br />

des Entwurfs ein Wahlrecht erhalten,<br />

ob sie eine Investition <strong>als</strong> ausländische<br />

oder vietnamesische<br />

Investition tätigen wollen. Die<br />

Qualifikation kann bei Projekten<br />

bestimmter Größenordnungen<br />

dazu führen, dass kein Genehmigungsverfahren,<br />

sondern lediglich<br />

ein bloßes Registrierungsverfahren<br />

durchzuführen ist.<br />

Weitere Regelungen betreffen<br />

Umsetzungsfragen aus dem Bereich<br />

Merger and Acquisition,<br />

Inhalt <strong>und</strong> Umfang der Business<br />

Licence <strong>und</strong> Zuständigkeiten der<br />

betreffenden Behörden.<br />

Der Reformentwurf kann im Internet<br />

abgerufen werden; das Reformdekret<br />

soll noch im Laufe des<br />

Jahres 2010 erlassen werden. (www.<br />

hkbav.org/pdf/Draft%20Decree%2<br />

0replacing%20108%20-%20060110_<br />

ENG.pdf) (gtai, Köln) <br />

29


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vietnam<br />

Büromieten<br />

nach Talfahrt<br />

wieder fester<br />

Von Dr. Stefanie Schmitt,<br />

Germany Trade & Invest in Hanoi<br />

Die rasante Talfahrt der Büromietpreise<br />

in den vietnamesischen<br />

Städten Hanoi <strong>und</strong> Ho<br />

Chi Minh City scheint vorüber<br />

zu sein, auch wenn die Mieten<br />

im 1. Quartal 2010 weiter leicht<br />

nachgaben. Allerdings liegen<br />

die Preise nach wie vor deutlich<br />

über denen anderer Großstädte<br />

der Region.<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Sie suchen Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräfte in Vietnam?<br />

Wir finden Sie! Zuverlässig <strong>und</strong><br />

professionell.<br />

Email: dernbach@hrsolutionsvietnam.com<br />

Internet: www.hrsolutionsvietnam.com<br />

Telefon: +84-91-3254150<br />

Immobilienentwicklung<br />

2010 in<br />

ausgewählten Städten<br />

<strong>Asien</strong>s<br />

Rang<br />

Stadt<br />

1 Shanghai<br />

2 Mumbai<br />

3 Ho Chi Minh City<br />

4 New Delhi<br />

5 Beijing<br />

6 Seoul<br />

7 Bangalore<br />

8 Guangzhou<br />

9 Taipei<br />

10 Hongkong<br />

Quelle: PwC<br />

Die Immobilienbranche geht<br />

davon aus, dass Grade-A-Objekte<br />

ab 2011 wieder langsam anziehen<br />

werden, Grade-B-Objekte dürften<br />

wegen des größeren Angebots<br />

stabil bleiben. Nach wie vor völlig<br />

unzureichend ist das Angebot an<br />

Einzelhandelsflächen, speziell in<br />

Innenstadtlagen.<br />

In Vietnam scheint die<br />

schlimmste Zeit für Besitzer von<br />

Grade-A- <strong>und</strong> Grade-B-Büro-Immobilien<br />

vorüber. Tatsächlich<br />

hat die dramatische Abwärtsentwicklung<br />

offensichtlich ein Ende.<br />

Grade-A-Gebäude haben sich bei<br />

r<strong>und</strong> 40 bis 45 US$ Nettomietpreis<br />

(einschließlich Servicegebühren)<br />

pro m 2 eingependelt - kommend<br />

von 100 US$ in der Rekordphase<br />

2008, für Grade B bei 18 bis 25<br />

US$ (kommend von 60 US$). Damit<br />

kostet Grade B in Vietnam immer<br />

noch mehr <strong>als</strong> beispielsweise<br />

Grade A in Bangkok. Die Branche<br />

geht davon aus, dass die Preise<br />

für Grade A-Objekte ab 2011 erneut<br />

anziehen werden, bei B-Objekten<br />

dürfte die Erholungsphase<br />

aufgr<strong>und</strong> des größeren Angebots<br />

etwas länger dauern.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich bilden die Landeshauptstadt<br />

Hanoi im Norden<br />

<strong>und</strong> die Industriemetropole Ho<br />

Chi Minh City (HCMC) im Süden<br />

die für ausländische Investoren<br />

<strong>und</strong> Mieter interessantesten Destinationen.<br />

Beide Immobilienmärkte<br />

weisen gerade im Bürobereich<br />

eine sehr unterschiedliche Nachfrage-<br />

<strong>und</strong> Angebotsstruktur auf.<br />

Die dramatische<br />

Abwärtsentwicklung<br />

hat offensichtlich ein<br />

Ende gef<strong>und</strong>en<br />

Während in Hanoi Botschaften<br />

<strong>und</strong> andere Regierungs- <strong>und</strong><br />

Nichtregierungsorganisationen<br />

sowie die Headoffices großer internationaler<br />

Firmen, aber auch<br />

großer staatlicher Konzerne unabhängig<br />

von der Preissituation<br />

Büroraum im Zentrum nachfragen,<br />

reagieren die Nachfrager in<br />

HCMC, meist kleinere Unternehmen,<br />

deutlich flexibler. Erschwerend<br />

kommt in Hanoi hinzu, dass<br />

die Möglichkeiten für große Grade<br />

A-Gebäude im Zentrum sehr<br />

begrenzt sind. In der Folge ist das<br />

Preisniveau in der Hauptstadt für<br />

zentrale Lagen in guter Bauqualität<br />

nach wie vor extrem hoch. Wer<br />

dort nicht unbedingt mieten will,<br />

wird bald zwischen mehr <strong>und</strong><br />

preisgünstigeren Objekten wäh-<br />

30


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Büroraumentwicklung in Ho Chi Minh City Ende 2008 <strong>und</strong> 2009<br />

2008<br />

Grade A<br />

2009<br />

Grade A<br />

2008<br />

Grade B<br />

2009<br />

Grade B<br />

2008<br />

Grade C<br />

2009<br />

Grade C<br />

2009<br />

Gesamt<br />

Zahl der Gebäude 5 6 17 20 63 74 100<br />

Angebot in m 2 99.618 131.180 232.184 271.880 173.804 213.496 616.556<br />

Leerstand 1,2% 19,9% 2,9% 10,7% 12,7% 16,0% 14,5%<br />

Geforderter durchschnittlicher<br />

Mietpreis<br />

71,4 40,4 32,3 22,0 25,4 18,7 23,1<br />

(US$ im Monat pro m 2 ) *)<br />

Änderung gegenüber<br />

dem Vorjahr<br />

k.A. -43,4% k.A. -31,9% k.A. -27,6% -31,0%<br />

*) pro m 2 netto, einschließlich Service-Gebühren, ohne Mehrwertsteuer (VAT); der tatsächliche Mietpreis dürfte<br />

schätzungsweise 10% darunter liegen, abhängig von der Verhandlungsposition beider Seiten.<br />

Quelle: CBRE<br />

len können. Insbesondere in den<br />

westlichen Stadtteilen werden in<br />

den nächsten fünf Jahren viele Gebäude<br />

fertig <strong>und</strong> mit zusätzlichem<br />

Angebot die Preise drücken.<br />

Derweil steht die <strong>Markt</strong>entwicklung<br />

im Bürosegment in den<br />

Mittelstädten erst am Anfang. Am<br />

weitesten ist sie in der nördlichen<br />

Hafenstadt Haiphong <strong>und</strong> in der<br />

aufstrebenden zentralvietnamesischen<br />

Stadt Danang. In Haiphong<br />

gibt es bislang ein Grade-<br />

A-Office-Gebäude, das TD-Plaza.<br />

Allerdings steht es wegen seiner<br />

Lage in einem Neubaugebiet bislang<br />

ziemlich leer, was sich mit der<br />

Entwicklung dieser “New Urban<br />

Area” allerdings ändern könnte.<br />

Insgesamt liegen die Mietpreise<br />

aufgr<strong>und</strong> der geringen Nachfrage<br />

bei 12 bis 18 US$ pro m 2 , maximal<br />

lassen sich 20 US$ erzielen.<br />

In Danang gibt es ebenfalls ein<br />

Grade-A-Gebäude, den Indochina<br />

Riverside Tower. Obwohl die<br />

Nachfrage nach Büros nach wie<br />

vor gering ist - die Mietpreise<br />

bewegen sich zwischen 5 <strong>und</strong> 17<br />

US$ - befinden sich weitere Großprojekte<br />

im Aufbau, die in den<br />

nächsten fünf Jahren den <strong>Markt</strong><br />

zusätzlich belastet werden.<br />

Für Grade-A-Gebäude gaben die<br />

Mietpreise in Hanoi im 1. Quartal<br />

2010 laut CB Richards Ellis um 3,6<br />

Prozent auf 42,2 US$ Nettomietpreis<br />

pro m 2 (einschließlich Servicegebühr)<br />

nach - kommend von<br />

Büroraumentwicklung in Hanoi Ende 2008 <strong>und</strong> 2009<br />

2008<br />

Grade A<br />

2009<br />

Grade A<br />

2008<br />

Grade B<br />

2009<br />

Grade B<br />

2009 2009<br />

Grade C 1) Gesamt<br />

Zahl der Gebäude 11 12 28 34 60 106<br />

Angebot in m 2 106.560 116.680 197.450 298.898<br />

ca.<br />

180.000<br />

Leerstand 1,3% 11,0% 3,3% 18,0% n.v.<br />

Geforderter durchschnittlicher<br />

Mietpreis<br />

53,7 43,7 34,5 25,9<br />

(US$ im Monat pro m 2 ) 2)<br />

ca. 17<br />

plus<br />

10%<br />

Service<br />

Charge<br />

ca.<br />

600.000<br />

16,1<br />

(A <strong>und</strong><br />

B)<br />

Änderung gegenüber dem<br />

Vorjahr<br />

n.v. -18,6% n.v. -24,9% n.v. n.v.<br />

Anmerkungen:<br />

1) Da Grade-C-Gebäude meist von kleinen lokalen Firmen betrieben werden, gibt es hierüber nur Schätzungen<br />

beziehungsweise keine Angaben;<br />

2) pro Quadratmeter netto, einschließlich Service-Gebühren, ohne Mehrwertsteuer (VAT); der tatsächliche<br />

Mietpreis dürfte schätzungsweise 10% darunter liegen, abhängig von der Verhandlungsposition beider Seiten.<br />

Quelle: CBRE<br />

n.v.<br />

31


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Diamond Plaza in Ho Chi Minh City<br />

100 US$ in der Rekordphase 2008.<br />

Das Niveau für bestehende Grade-<br />

B-Objekte zeigte sich inzwischen<br />

stabil, während der neu eröffnete<br />

Capital Tower (21.000 m 2 ) überdurchschnittlich<br />

angeboten wurde<br />

- <strong>und</strong> die Mietpreise für Grade<br />

B deshalb im Schnitt um 3,5 Prozent<br />

auf 26,8 US$ anzogen.<br />

Allein im 4. Quartal 2009 kamen<br />

in Hanoi der BIDV-Tower<br />

<strong>als</strong> erstes Grade-A-Office-Building<br />

seit Beginn 2008 sowie drei<br />

weitere Grade-B-Bürotürme (Vinaconex<br />

Tower, CMC Tower <strong>und</strong><br />

Vinaconex No. 9) auf den <strong>Markt</strong>.<br />

Hierdurch erhöhte sich die Bürofläche<br />

um 43.000 m 2 . Dies ließ<br />

die Grade-A-Leerstandsquote auf<br />

11 Prozent nach oben schnellen,<br />

auch gaben die Preise mit 2,3 Prozent<br />

nochm<strong>als</strong> nach. Nicht ganz so<br />

gravierend war der Zuwachs bei<br />

Grade-B-Büroflächen, doch auch<br />

hier erhöhte sich die Leerstandsquote<br />

um drei Prozentpunkte auf<br />

18 Prozent. Für zwei neue Türme<br />

wurde der Gr<strong>und</strong>stein gelegt:<br />

FLC Landmark Tower <strong>und</strong> Lotte<br />

Hanoi Centre (Hanoi City Complex;<br />

65 Stockwerke, 267 m Höhe,<br />

Investitionsvolumen: 400 Millionen<br />

US$; Bauausführung: Coralis<br />

Vietnam). Nach ihrer Fertigstellung<br />

stehen dort zusätzliche<br />

11.000 beziehungsweise 40.000 m 2<br />

zur Verfügung.<br />

Für die nächsten zwei Jahre stehen<br />

in Hanoi weitere Großeröffnungen<br />

an, darunter Keangnam<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

(90.000 m 2 ), Grand Plaza (Charmvit,<br />

45.000 m 2 ), EVN Tower (45.000<br />

m 2 ) <strong>und</strong> Crown Complex (16.000<br />

m 2 ). Mit dem größeren Angebot<br />

wächst der Wettbewerb. CBRE<br />

geht davon aus, dass insbesondere<br />

namhafte Mieter für sich<br />

bessere Konditionen aushandeln<br />

werden <strong>und</strong> “Newcomer” ihre<br />

Räumlichkeiten mit besonders<br />

Christina Szczelinski<br />

Der Aufschwung<br />

hat begonnen !<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

ist Ihr Unternehmen noch nicht ausgelastet ?<br />

Inserate im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> sind preiswert <strong>und</strong> Sie erreichen mehr<br />

<strong>als</strong> 7.200 wirtschaftsorientierte Leser.<br />

Einer davon könnte Ihr nächster K<strong>und</strong>e sein !<br />

Diese Viertelseite kostet nur 195 Euro. Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@proasia-media.com<br />

Unsere Anzeigenpreise <strong>und</strong> Mediadaten finden Sie auch Online:<br />

www.asienkurier.com/download/asienkurier_mediadata_german.pdf<br />

32


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

günstigen Offerten versuchen<br />

werden zu füllen. Oft übersteigt<br />

die eingesparte Miete die Umzugskosten<br />

erheblich, weshalb<br />

von zunehmenden Adressänderungen<br />

auszugehen ist.<br />

In HCMC betrugen die Mietpreise<br />

im Durchschnitt im 1.<br />

Quartal 2010 für Büroflächen 3<br />

Prozent weniger <strong>als</strong> im 4. Quartal<br />

2009 <strong>und</strong> 11 Prozent weniger<br />

im Vorjahresvergleich. Für Grade<br />

A wurden 61 US$, für Grade B 29<br />

US$ <strong>und</strong> für Grade C 22 US$ pro<br />

m 2 gefordert. Die Leerstandrate<br />

betrug 11 Prozent. Ende 2009 gab<br />

es in der Metropole sechs Grade-<br />

A-Gebäude <strong>und</strong> 31 Grade-B-Gebäude<br />

mit zusammen 475.000 m 2 ,<br />

so der Immobilienmakler Savills.<br />

Allein im 4. Quartal 2009 kamen<br />

mit 13 neuen Gebäuden zusätzliche<br />

38.000 m 2 Büro-C-Flächen<br />

hinzu. So eröffnete im Oktober<br />

das Kumho Asiana Plaza Saigon<br />

mit 31.000 m 2 Grade-A-Office-<br />

Tower <strong>und</strong> 6.800 m 2 Premium-<br />

Einzelhandelsfläche; Ende 2009<br />

waren hiervon r<strong>und</strong> 80 Prozent<br />

vergeben.<br />

Die Leerstandsquote erreichte<br />

Ende 2009 in HCMC über alle Büroflächen<br />

im Schnitt 14,5 Prozent.<br />

Die Preise der Grade-A-Tower betrugen<br />

netto r<strong>und</strong> 40,4 US$ pro<br />

m 2 - 2,2 Prozent weniger <strong>als</strong> im<br />

3. Quartal. Grade-B-Mieten lagen<br />

leicht über 20 <strong>und</strong> Mieten für Grade<br />

C leicht unter 20 US$. Noch<br />

2010 wird HCMC um eine weitere<br />

erstklassige Büroadresse reicher<br />

sein, wenn mit dem 266 m hohen<br />

<strong>und</strong> 68 Stockwerke zählenden<br />

Bitexco Financial Tower der dann<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Jeden Monat<br />

7.300 Exemplare per Email<br />

2.000 freie Downloads<br />

10.000 Besucher der Webseite<br />

Einer davon könnte Ihr<br />

nächster K<strong>und</strong>e sein.<br />

Infos zu Anzeigen:<br />

http://anzeigen.asienkurier.com<br />

höchste Wolkenkratzer der Stadt<br />

eröffnet wird. Für den Büroimmobilienmarkt<br />

bedeutet dies über<br />

11.000 m 2 mehr an Grade-A-Bürofläche<br />

im Angebot. Insgesamt soll<br />

sich das Büroflächenangebot in<br />

den nächsten drei Jahren verdoppeln,<br />

berichtete die “Saigon Times<br />

Daily”. Der Verhandlungsspielraum<br />

der Mieter wächst entsprechend.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollten Bauentwickler<br />

angesichts steigender<br />

K<strong>und</strong>enansprüche künftig mehr<br />

Wert auf qualitätsvolle Entwürfe<br />

legen, heißt es.<br />

Sehr optimistisch beurteilt auch<br />

PricewaterhouseCoopers (PwC)<br />

den Immobilienmarkt in HCMC.<br />

Im Vergleich mit 20 Städten der<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik-Region setzte die<br />

Beratungsfirma die Stadt mit Blick<br />

auf ihre Entwicklungsperspektiven<br />

für 2010 auf den dritten Rang<br />

hinter Shanghai <strong>und</strong> Mumbai.<br />

Für 2010 wird ihr das zweithöchste<br />

Potenzial der Region in den<br />

Bereichen Einzelhandel <strong>und</strong> Hotels<br />

zugetraut. Bei Industrie- <strong>und</strong><br />

Logistikimmobilien rangiert sie<br />

auf dem vierten Platz, bei Bürogebäuden<br />

auf dem sechsten <strong>und</strong> bei<br />

Apartments auf dem siebten. PwC<br />

kommt zu dem Schluss, dass die<br />

Metropole auch in Zukunft für Investoren<br />

ein attraktives Ziel sein<br />

wird, sofern diese langfristig denken<br />

<strong>und</strong> über ausreichend liquide<br />

Mittel verfügen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich noch nicht gedeckt<br />

ist die Nachfrage des Einzelhandels<br />

nach geeigneten Flächen.<br />

Die Mieten für gute Einzelhandelsflächen<br />

dürften 2010 besonders<br />

im Innenstadtbereich weiter<br />

zulegen. Die Nachfrage übersteigt<br />

das Angebot erheblich, auch wenn<br />

etwa 38.500 m 2 zusätzliche Flächen<br />

hinzukommen. Insbesondere<br />

lokale Ketten tragen sich mit<br />

Expansionsplänen. Hinzu kommt<br />

der Trend, offene Gemüse- <strong>und</strong><br />

Obstmärkte durch Supermärkte<br />

zu ersetzen.<br />

In Hanoi sank die Leerstandrate<br />

für Handelsflächen im 1. Quartal<br />

2010 im Vergleich zum 4. Quartal<br />

2009 um 3,4 Prozent - mit 0 Prozent<br />

in der Innenstadt <strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

25 Prozent in den Außenbezirken.<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Dessen ungeachtet gingen die<br />

Mietpreise in den Außenbezirken<br />

etwas zurück auf 35 US$. Im Zentrum<br />

blieben sie konstant bei 55,6<br />

US$ pro m 2 .<br />

In HCMC kamen zwar allein<br />

im 4. Quartal 2009 r<strong>und</strong> 40.000<br />

m 2 Einzelhandelsflächen hinzu,<br />

darunter Kumho Asiana Plaza,<br />

Saigon Square 2 (beide Distrikt<br />

1), sowie Parkson the Flemington<br />

(Distrikt 11), die größtenteils<br />

prompt vermietet werden konnten.<br />

Die Leerstandsrate stieg nur<br />

wenig um 0,9 Prozent auf 5,3 Prozent.<br />

Kaum Flächen zu finden<br />

sind in der Innenstadt mit einer<br />

Leerstandsquote von gerade einmal<br />

0,7 Prozent. Entsprechend<br />

prekär bleibt die Preissituation:<br />

im 4. Quartal schossen die Mietpreise<br />

gemäß CBRE erneut um 25,4<br />

Prozent auf 97,4 US$ pro m 2 nach<br />

oben. Etwas Entlastung dürfte das<br />

Jahr 2010 bringen, wenn mit Fertigstellung<br />

des Bitexco Financial<br />

Towers <strong>und</strong> des Vincom Center<br />

zusätzliche 65.000 m 2 Flächen im<br />

Zentrum auf den <strong>Markt</strong> kommen.<br />

Doch auch danach wird das Angebot<br />

die Nachfrage nicht decken,<br />

weshalb die Preise auch künftig<br />

nach oben zeigen.<br />

Nach wie vor kommt bei vielen<br />

Bauten Masse vor Qualität. Doch<br />

<strong>als</strong> “Energiegräber” verschriene<br />

Gebäude in eher einfallslosem Design<br />

gibt es bereits in Hülle <strong>und</strong><br />

Fülle. Geld lässt sich auf Dauer<br />

nur noch mit Vorhaben verdienen,<br />

die sich positiv von der Masse<br />

abheben. Auch in Vietnam werden<br />

Betriebskosten angesichts<br />

der anziehenden Strompreise<br />

künftig stärker in die Kalkulation<br />

eingehen. Kritiker warnen deshalb<br />

bereits vor einer neuen Spekulationsblase,<br />

auch wenn sich<br />

das Gros der Investoren von solchen<br />

Warnungen unbeeindruckt<br />

zeigt. Nach einer Untersuchung<br />

von “Vietnam Report” glauben<br />

57 Prozent aller befragten Immobilienfirmen,<br />

dass die Preise für<br />

Büro- <strong>und</strong> Wohngebäude in den<br />

großen Städten 2010 konstant blieben,<br />

43 Prozent gingen indessen<br />

von Preissteigerungen aus. Entsprechend<br />

viel wird gebaut. <br />

33


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchbesprechung<br />

Biografie eines <strong>Asien</strong>-Pioniers<br />

Von Daniel Müller in Berlin<br />

Wenn heute davon die Rede<br />

ist, dass jedes Unternehmen,<br />

welches seinen langfristigen Erfolg<br />

sicherstellen will, sich unbedingt<br />

in <strong>Asien</strong> zu engagieren<br />

hat, dann entsteht leicht der Eindruck,<br />

dass es sich hierbei um einen<br />

besonders innovativen <strong>und</strong><br />

präzedenzlosen Vorgang handelt.<br />

Selbstverständlich ist dies<br />

eine Fehlwahrnehmung.<br />

Denn seit dies verkehrstechnisch<br />

möglich war, haben sich verwegene<br />

Entdeckerfiguren auf den<br />

Weg gen Osten gemacht, um nach<br />

neuen Gewinnmöglichkeiten Ausschau<br />

zu halten. Aus den Aktivitäten<br />

von einzelnen wagemutigen<br />

Individuen haben sich dann später<br />

– unter zum Teil abenteuerlichen<br />

Umständen – die ersten Pionier-<br />

Unternehmen im euro-asiatischen<br />

Warenaustausch herausgebildet.<br />

Ein solches Unternehmen ist die<br />

Schweizer DKSH-Gruppe, die im<br />

Jahr 2002 durch eine Fusion von<br />

drei eidgenössischen Handelsfirmen<br />

entstanden ist, die ihrerseits<br />

von Beginn an im <strong>Asien</strong>geschäft<br />

involviert waren. Der CEO des<br />

neuen Unternehmens, Jörg Wolle,<br />

hat nun eine Art integrierte Firmenbiografie<br />

vorgelegt.<br />

Ausgehend von den ersten Handelsaktivitäten<br />

zu Zeiten der zaghaften<br />

Öffnung Japans Mitte des<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>erts beschreibt Wolle<br />

den Prozess der geografischen<br />

<strong>und</strong> inhaltlichen Expansion der<br />

drei Unternehmungen. Aktuell<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

erhalten Sie kostenlos<br />

per Email - jeden Monat.<br />

Bitte besuchen Sie unsere<br />

Webseite zum bestellen<br />

www.asienkurier.com<br />

stellt sich die DKSH <strong>als</strong> ein asienweit<br />

aktiver Dienstleistungsanbieter<br />

dar, dessen Portfolio von<br />

der Erstellung von <strong>Markt</strong>studien<br />

über die Unterstützung bei der<br />

<strong>Markt</strong>erschließung bis zur Erbringung<br />

von Outsourcing-Diensten<br />

reicht. Der Weg zum <strong>Markt</strong>führer<br />

war dabei natürlich alles andere<br />

<strong>als</strong> linear, sondern von diversen<br />

Wechselfällen <strong>und</strong> Rückschlägen<br />

gekennzeichnet. Dabei sind nicht<br />

zuletzt von der ereignisreichen<br />

asiatischen Geschichte erhebliche<br />

Auswirkungen auf das Geschäftsumfeld<br />

von europäischen Firmen<br />

ausgegangen. Wolle räumt diesem<br />

Aspekt nicht nur breiten Raum<br />

in seiner Darstellung ein, sondern<br />

zeichnet en passant auch ein<br />

buntes Panorama der asiatischen<br />

Kultur- <strong>und</strong> Wirtschaftsgeschichte.<br />

Dies ist ein geschickter Ansatz,<br />

denn dadurch wird einerseits<br />

die Firmengeschichte in einen<br />

breiteren Kontext gestellt. Andererseits<br />

bleiben die einzelnen Kapitel<br />

abwechslungsreich, sodass<br />

das Buch auch für Leser, denen<br />

eine spezifische Unternehmensgeschichte<br />

zu monothematisch ist,<br />

interessant wird.<br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Deutlich schwächer <strong>als</strong> der<br />

Rückblick auf die einzelnen Transformationsetappen<br />

der DKSH<br />

ist dann das Abschlusskapitel,<br />

das sich praktischen Handlungsratschlägen<br />

zu den Geschäftsusancen<br />

in <strong>Asien</strong> widmet. Leider<br />

unterliegt der Autor hier der Tendenz,<br />

die übliche Berater-Litanei<br />

zu repetieren: Dass <strong>Asien</strong> künftig<br />

eine wichtigere Rolle spielen<br />

wird, steht außer Frage. Ob es<br />

sich bei dieser Entwicklung aber<br />

um einen quasi naturgesetzlichen<br />

Vorgang handelt, darf man getrost<br />

bezweifeln. Von einem Insider<br />

wie Wolle hätte man sich hier<br />

eine auf persönlichen Erlebnissen<br />

basierende reflektierte Analyse<br />

der asiatischen Defizite <strong>und</strong> Beschränkungen<br />

gewünscht.<br />

Schlicht überflüssig sind die<br />

sporadischen Hinweise darauf,<br />

dass für Geschäftsbeziehungen<br />

in <strong>Asien</strong> persönliche Kontakte<br />

essenziell sind <strong>und</strong> dass man die<br />

strikte Hierarchieorientierung<br />

der Asiaten einzukalkulieren hat.<br />

Auch dass neben China noch andere<br />

asiatische Wachstumsmärkte<br />

existieren, dürfte sich allmählich<br />

herum gesprochen haben. Von<br />

diesen Einschränkungen abgesehen,<br />

hat Wolle ein originelles Buch<br />

vorgelegt, das dem Leser einen<br />

sehr plastischen Eindruck davon<br />

ermöglicht, wie der wirtschaftliche<br />

Austausch in „Fernost“ vonstatten<br />

geht. <br />

Nur ein Klick entfernt<br />

] Dieses Buch<br />

bestellen<br />

Jörg Wolle<br />

Expedition in<br />

fernöstliche Märkte<br />

Die Erfolgsstory des Schweizer<br />

Handelspioniers DKSH<br />

Orell Füssli Verlag, Zürich 2010<br />

2. Auflage, 223 Seiten, 34,90 Euro<br />

ISBN: 978-3-280-05352-2<br />

34


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Euro mit ...<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

28. Mai 10<br />

(Tagesmittel)<br />

28. Apr. 10<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(31 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,4637 1,4430 1,5307 - 1,3770 1,4428<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 87,52 93,88 93,88 - 86,75 89,92<br />

Brunei Dollar (BND) 1,7571 1,8471 1,8471 - 1,7346 1,7908<br />

Chinesischer Yuan (CNY) 8,4141 9,0927 9,0939 - 8,3876 8,6935<br />

Hongkong Dollar (HKD) 9,5805 10,3272 10,3919 - 9,4569 9,9190<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 11421 12014 12028 - 11292 11688<br />

Indische Rupie (INR) 57,6130 59,1154 59,9766 - 56,2468 58,0643<br />

Irakische Dinar (IQD) 1463 1566 1585 - 1456 1508<br />

Iranischer Rial (IRR) 12540 13258 13433 - 12431 12820<br />

Japanischer Yen (JPY) 111,39 124,42 125,95 - 108,80 117,43<br />

Katar Rial (QAR) 4,4832 4,8405 4,8488 - 4,4674 4,6358<br />

Koreanischer Won (KRW) 1514 1477 1538 - 1400 1469<br />

Kuweitischer Dinar (KWD) 0,3598 0,3856 0,3860 - 0,3575 0,3701<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 4,0677 4,2427 4,2860 - 3,9544 4,1372<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 1,8210 1,8538 1,8630 - 1,7492 1,8068<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 106,05 112,26 113,42 - 104,54 108,26<br />

Philippinischer Peso (PHP) 57,4103 59,3389 59,6839 - 55,6499 57,9355<br />

Saudi-Arabischer Riyal (SAR) 4,6312 4,9964 5,0027 - 4,6073 4,7795<br />

Singapur Dollar (SGD) 1,7270 1,8229 1,8241 - 1,7159 1,7671<br />

Neuer Taiwan Dollar (TWD) 39,4239 41,6955 41,9297 - 39,2068 40,3939<br />

Thailändischer Baht (THB) 40,2825 43,0610 43,7142 - 39,8254 41,4414<br />

Türkische Neue Lire (TRY) 1,9278 1,9802 2,0003 - 1,8971 1,9575<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 23816 25616 25668 - 23644 24487<br />

Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 4,5191 4,8859 4,8874 - 4,5046 4,6718<br />

US Dollar (USD) 1,23010 1,3300 1,3385 - 1,2160 1,2716<br />

Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />

Erster, letzter <strong>und</strong> mittlerer Kurs sind ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief sind BID-Preise<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

ProAsia Media (BVI) Ltd.<br />

Road Town, BVI<br />

Email: info@proasia-media.com<br />

Redaktion <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Hongkong<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: +63 9216392773<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Corinne Abele, Boris Alex,<br />

Martin Böll, Wolfgang Ehmann,<br />

gtai, Alexander Hirschle,<br />

Helmut Kahlert, Daniel Müller,<br />

OAV, Dr. Doreén Pick,<br />

PricewaterhouseCoopers,<br />

Ralph Rieth, Markus Schlüter,<br />

Bernd Schaaf, Dr. Stefanie<br />

Schmitt, Dr. Karl Waldkirch<br />

Daten<br />

Oanda, IWF, Zentralbanken<br />

Informationsdienste<br />

gtai - German Trade & Invest<br />

Mitgründer <strong>und</strong> ständiger<br />

Berater:<br />

Thomas Schwarzmayr,<br />

Ariadne Finanz- <strong>und</strong> Immobilien KG,<br />

Berlin.<br />

www.ariadne-immobilien.de<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch auszugsweise<br />

- nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der Redaktion. Verlag <strong>und</strong><br />

Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos oder<br />

Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

35


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

in Mrd. US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1,5 2,7 2,4<br />

2009 1,0 -1,6 -1,2 -1,5 -1,4 -1,7 -1,8 -1,2 -0,8 -0,5 0,6 1,9<br />

2008 7,1 8,7 8,3 8,5 7,7 7,1 6,3 4,9 4,6 4,0 2,4 1,2<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: National Bureau of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31<br />

2009 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31<br />

2008 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,20 6,66 5,58 5,31<br />

Rediscount-Rate der PBC. Quelle: The People's Bank of China (PBC)<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 6,8 %<br />

1 Q 2009 6,2 %<br />

2 Q 2009 7,9 %<br />

3 Q 2009 9,1 %<br />

4 Q 2009 10,7 %<br />

1 Q 2010 11,9 %<br />

National Bureau of<br />

Statistics<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 14,2 7,6 -7,2 1,7<br />

2009 39,1 4,8 18,6 13,1 13,4 8,3 10,6 15,7 12,9 24,0 19,1 18,4 198,2<br />

2008 19,4 8,3 13,2 16,4 19,8 20,7 25,2 28,8 29,4 35,2 40,1 39,0 295,3<br />

Quelle: Customs General Administration<br />

36


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

in Mrd HK$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1.0 2,8<br />

2009 3,1 0,8 1,2 0,6 0,0 -0,9 -1,5 -1,6 0,5 2,2 0,5 1,3<br />

2008 3,2 6,3 4,2 5,4 5,7 6,1 3,6 4,6 3,0 1,8 3,1 2,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Census & Statistics Department<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2009 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2008 4,50 4,50 3,75 3,75 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 1,50 1,50 0,50<br />

HK Interestrate der HKMA. Quelle: HK Monetary Authority (HKMA)<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 -2,8%<br />

4 Q 2009 -7,7%<br />

2 Q 2009 -3,8 %<br />

3 Q 2009 -2,4 %<br />

4 Q 2009 2,5 %<br />

1 Q 2010 8,2 %<br />

Census & Statistics<br />

Department<br />

Handelsbilanz [in Mrd. HK$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 -29,5 -19,7 -38,9<br />

2009 7,2 -23,2 -18,2 -16,4 -11,0 -16,5 -21,7 -21,8 -29,1 -19,2 -20,7 -33,4 -223,9<br />

2008 -7,5 -15,8 -28,1 -16,2 -27,5 -24,0 -19,5 -12,9 -16,0 -14,3 -8,2 -11,8 -201,6<br />

Quelle: Census & Statistics Department<br />

37


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

in Mrd US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 16,22 14,86<br />

2009 10,5 9,6 8,0 8,7 8,6 9,3 11,9 11,7 11,6 11,5 13,5 15,0<br />

2008 5,5 5,5 7,9 7,8 7,8 7,7 8,3 9,0 9,8 10,5 10,5 9,7<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: India Ministry of Labour<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 3,25 3,25 3,34 3,61 3,75<br />

2009 4,00 4,00 3,50 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />

2008 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 5,00<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Reserve Bank of India<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 7,5 %<br />

4 Q 2008 6,2 %<br />

1 Q 2009 5,8 %<br />

2 Q 2009 6,1 %<br />

3 Q 2009 7,9 %<br />

4 Q 2009 6,0 %<br />

India Central<br />

Statistical<br />

Organization<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 -10,362 -89,66 -7,825<br />

2009 -5,359 -3,121 -3,680 -7,012 -7,974 -9,630 -7,796 -8,471 -6,707 -8,801 -9,690 -10,147 -88,388<br />

2008 -7,955 -5,688 -6,320 -11,857 -10,757 -9,770 -12,595 -15,764 -15,347 -11,738 -12,325 -6,088 -126.204<br />

Quelle: Reserve Bank of India<br />

38


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

in Mrd US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 3,7 3,8 3,4 3,9<br />

2009 9,2 8,6 7,9 7,3 6,0 3,6 2,7 2,8 2,8 2,6 2,4 2,8<br />

2008 7,4 7,4 8,2 9,0 10,4 11,0 11,9 11,9 12,1 11,8 11,7 11,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: BPS<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 6,50 6,50 6,50 6,50 6,50<br />

2009 8,75 8,25 7,75 7,50 7,25 7,00 6,75 6,50 6,50 6,50 6,50 6,50<br />

2008 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,25 8,50 8,75 9,00 9,25 9,50 9,25<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Bank Indonesia<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 5,2 %<br />

1 Q 2009 4,5 %<br />

2 Q 2009 4,1 %<br />

3 Q 2009 4,2 %<br />

4 Q 2009 5,4 %<br />

1 Q 2010 5,7 %<br />

BPS<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 2,10 1,68 1,58<br />

2009 0,55 1,14 2,06 1,75 1,57 1,45 1,00 0,84 1,33 2,81 1,96 3,05 19,45<br />

2008 1,60 0,91 1,89 -0,52 1,23 0,87 -0,26 0,64 1,02 0,20 0,89 0,99 9,45<br />

Quelle: BPS<br />

39


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

in Billionen Yen<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 -1,3 -1,1 -1,1<br />

2009 0,0 -0,1 -0,3 -0,1 -1,1 -1,8 -2,3 -2,2 -2,2 -2,5 -1,9 -1,7<br />

2008 0,7 1,0 1,2 0,8 1,3 2,0 2,3 2,1 2,1 1,7 1,0 0,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Ministry of Internal Affairs<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10<br />

2009 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10<br />

2008 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,30 0,30 0,10<br />

Discount Rate. Quelle: Bank of Japan<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 -1,4 %<br />

4 Q 2008 -4,1 %<br />

1 Q 2009 -8,9 %<br />

2 Q 2009 -5,7 %<br />

3 Q 2009 -5,2 %<br />

4 Q 2009 -1,0 %<br />

Economic and<br />

Social Research<br />

Handelsbilanz [in Billionen Yen]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 61 647 952<br />

2009 -956 83 9 66 297 506 378 182 524 804 370 544 2804<br />

2008 -90 935 1096 458 341 104 82 -314 91 -75 -228 -322 2080<br />

Quelle: Ministry of Finance, Japan<br />

40


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

in Mrd. US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 3,07 2,69 2,31 2,60<br />

2009 3,75 4,10 3,88 3,59 2,74 1,99 1,62 2,16 2,16 1,98 2,44 2,80<br />

2008 3,89 3,58 3,94 4,12 4,88 5,55 5,91 5,61 5,11 4,82 4,53 4,14<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Korea National Statistics Office<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,25 5,25 4,25 4,00 3,00<br />

BOK Rate. Quelle: Bank of Korea<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 -3,4 %<br />

1 Q 2009 -4,3 %<br />

2 Q 2009 -2,2 %<br />

3 Q 2009 1,0 %<br />

4 Q 2009 6,0 %<br />

1 Q 2010 7,8 %<br />

Bank of Korea<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 -0,646 2,101 1,817 4,410<br />

2009 -3,765 2,799 3,970 5,453 4,417 6,521 4,229 1,541 4,165 3,574 4,457 3,089 40,450<br />

2008 -4,043 -1,446 -1,119 -0,410 0,679 -0,569 -1,991 -3,810 -2,100 1.012 -0,120 0,542 -13,267<br />

Quelle: Korea International Trade Association<br />

41


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

in Mrd. Ringgit<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1,3 1,2 1,3<br />

2009 3,9 3,7 3,5 3,0 2,4 -1,4 -2,4 -2,4 -2,0 -1.5 -0,1 1,1<br />

2008 2,3 2,7 2,8 3,0 3,8 7,7 8,5 8,5 8,2 7,6 5,7 4,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 2,00 2,00 2,22 2,25 2,28<br />

2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

2008 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,25 3,25<br />

Overnight Rate. Quelle: Bank Negara Malaysia<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 0,1 %<br />

1 Q 2009 -6,2 %<br />

2 Q 2009 -3,9 %<br />

3 Q 2009 -1,2 %<br />

4 Q 2009 4,4 %<br />

1 Q 2010 10,1 %<br />

Department of<br />

Statistics Malaysia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Ringgit]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 12,9 11,7 14,4<br />

2009 8,1 12,1 12,6 7,4 10,0 9,1 7,8 9,6 9,3 11,5 8,9 12,1 118,4<br />

2008 9,7 9,1 8,0 12,3 15,5 12,9 14,4 12,6 14,7 9,6 11,5 11,5 141,9<br />

Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

42


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

in Mrd. Singapur-Dollar<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,2 1,0 1,6<br />

2009 2,9 1,9 1,6 -0,7 -0,3 -0,5 -0,5 -0,3 -0,4 -0,9 -0,8 -0,5<br />

2008 6,6 6,5 6,7 7,5 7,5 7,5 6,5 6,4 6,7 6,4 5,5 4,3<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Singapore Department of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 0,12 0,14 0,10 0,05 0,05<br />

2009 0,11 0,14 0,15 0,12 0,09 0,14 0,15 0,22 0,22 0,28 0,24 0,11<br />

2008 1,17 1,13 0,62 0,42 0,47 0,27 0,30 0,51 0,97 0,31 0,34 0,24<br />

Central Bank Overnight Rate. Monetary Authority of Singapore<br />

BIP [im Quartal]<br />

4 Q 2008 -4,0 %<br />

1 Q 2009 -9,4 %<br />

2 Q 2009 -3,1 %<br />

3 Q 2009 0,6 %<br />

4 Q 2009 4,0 %<br />

1 Q 2010 13,1%<br />

Singapore Department<br />

of Statistics<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Singapur-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 71,43 72,83 74,92<br />

2009 55,02 58,62 58,79 58,43 60,33 59,98 63,25 63,78 66,68 63,92 67,47 69,09 745,35<br />

2008 81,37 77,71 77,92 82,61 78,67 82,94 84,25 79,79 82,24 72,51 68,03 58,74 926,85<br />

Quelle: International Enterprise Singapore<br />

43


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Dienstag, 1. Juni 2010<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

in Mrd. US$<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 4,1 3,7 3,4 3,0<br />

2009 -0,4 -0,1 -0,2 -0,9 -3,3 -4,0 -4,4 -1,0 -1,0 0,4 1,9 3,5<br />

2008 4,3 5,4 5,3 6,2 7,6 8,9 9,2 6,4 6,0 3,9 2,2 0,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Commerce Ministry<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2010 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25<br />

2009 2,00 1,50 1,50 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25<br />

2008 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,50 3,75 3,75 3,75 3,75 2,75<br />

1-Day Repurchase Rate. Bank of Thailand<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2008 2,9 %<br />

4 Q 2008 -4,2 %<br />

1 Q 2009 -7,1 %<br />

2 Q 2009 -4,9 %<br />

3 Q 2009 -2,7 %<br />

4 Q 2009 5,8 %<br />

National Economic<br />

Development<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2010 0,59 0,45 1,09<br />

2009 1,69 3,95 2,17 0,62 2,34 1,07 0,80 2,27 2,05 1,69 1,11 -0,11 19,41<br />

2008 0,17 -0,62 0,34 -1,77 1,27 0,93 -0,76 -0,68 0,14 -0,96 -0,90 0,50 -2,34<br />

Quelle: Bank of Thailand<br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!