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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Politik und Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

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Sonntag, 1. März 2009<br />

Nr. 20 3 / 2009 Jahrgang 3<br />

www.asienkurier.com<br />

Arcelor Mittal<br />

Mit einem Vermögen von 46 Milliarden US-Dollar<br />

gilt Lakshmi Mittal als viertreichster Mensch der<br />

Welt. Der am 15. Juni 1951 im indischen Rajasthan<br />

geborene CEO von Arcelor Mittal lebt heute in<br />

London.<br />

Von Dr. Doreén Pick und Daniel<br />

Müller in Berlin<br />

Die Feststellung, dass sich im<br />

Indien der letzten Jahre fundamentale<br />

Umwälzungen ereignet<br />

haben, ist zu einem gern repetierten<br />

Gemeinplatz geworden.<br />

Allerdings sind die vielfältigen<br />

praktischen Auswirkungen<br />

des ökonomischen Transformationsprozesses<br />

bislang noch<br />

nicht so recht ins Bewusstsein<br />

der globalen Business-Community<br />

gedrungen.<br />

So ist allenthalben von der neuen<br />

indischen Mittelschicht die<br />

Rede, die eine nahezu obsessive<br />

Affinität zu westlichen Massenkonsumartikeln<br />

besitzt. Dass Indien<br />

auch ein immenses Potential<br />

zum Absatz von Luxusprodukten<br />

<strong>Reiche</strong> <strong>Inder</strong> –<br />

Marktpotential<br />

für Unternehmen<br />

besitzt – diese Erkenntnis<br />

setzt sich hingegen nur allmählich<br />

durch. Dabei hat<br />

es das Milliardärs-Ranking<br />

des Forbes-Magazins aus<br />

dem Jahr 2008 schwarz auf<br />

weiß publik gemacht: Von<br />

den zehn reichsten Menschen<br />

weltweit besitzen<br />

vier – Lakshmi Mittal (Mittal<br />

Steel), Mukesh und Anil<br />

Ambani (Reliance Group),<br />

Kushal Pal Singh (Immobilien)<br />

– einen indischen Pass.<br />

Aber selbst diese für viele<br />

Ohren überraschende Nachricht<br />

stellt gewissermaßen<br />

nur die Spitze des Eisberges<br />

dar, denn neben diesen<br />

Magnaten existieren noch<br />

weitere 50 indische US-Dollar-Milliardäre.<br />

Zu diesen<br />

Superreichen kommen weitere<br />

rund 123.000 Personen<br />

hinzu, die als High Net Worth<br />

Individuals (HNWI) firmieren.<br />

Darunter werden Personen geführt,<br />

die über ein Vermögen von<br />

mindestens einer Million US-Dollar<br />

verfügen. Bemerkenswert sind<br />

auch die entsprechenden Steigerungsraten.<br />

Nach Angaben des<br />

World Wealth Report von Merrill<br />

Lynch/Capgemini ist diese Schicht<br />

von 2006 zu 2007 um gut 23 Prozent<br />

angewachsen – dies ist die<br />

höchste Wachstumsrate weltweit.<br />

Die Gründe für diesen enormen<br />

Anstieg sind vor allem in einem<br />

stetigen Wirtschaftswachstum<br />

und einer hohen Verzinsung von<br />

Spareinlagen zu sehen. Natürlich<br />

ist die globale Finanz- und Wirt-<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Die Linkliste<br />

Titel / Indien<br />

<strong>Reiche</strong> <strong>Inder</strong> 1<br />

Bangladesch<br />

Privater Container-Terminal 3<br />

China<br />

Hoffnung auf den Konsum 5<br />

Interessante Perspektiven 8<br />

für ausländische Hersteller<br />

Stahlsektor erholt sich 10<br />

Umstrittene Währungspolitik 12<br />

Außenhandel bricht ein 14<br />

Hongkong<br />

Robuster Arbeitsmarkt 13<br />

erstaunt Experten<br />

Indien<br />

Investoren mögen Gujarat 15<br />

Indonesien<br />

Handelsbarrieren für 16<br />

Arzneimittelimporte<br />

Japan<br />

Erfolgreich restrukturieren 17<br />

Pakistan<br />

Neuer Projekt-Realismus 19<br />

Philippinen<br />

Regenerative Energien 21<br />

bevorzugt<br />

Singapur<br />

Zuversichtliche 23<br />

Chemieindustrie<br />

Thailand<br />

Rückläufiger Außenhandel 25<br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Supermärkte auf 27<br />

Expansionskurs<br />

Scheich friert Mieten ein 29<br />

Vietnam<br />

Handelsbilanz-Saldo 29<br />

dreht ins Positive<br />

Zukunftsinvestitionen im 30<br />

Logistiksektor gefragt<br />

Buchrezension<br />

Tabuthema Korruption 32<br />

Termine<br />

Unternehmerreise nach 25<br />

Nordkorea<br />

25 Währungen hrungen in <strong>Asien</strong> asien 33<br />

Neu Wirtschaftsdaten und Charts 34<br />

1


schaftskrise auch an den Portfolios<br />

von Indiens <strong>Reiche</strong>n nicht<br />

spurlos vorübergegangen und<br />

mussten diese Buchverluste von<br />

bis zu 60 Prozent hinnehmen. Der<br />

Trend zur Vermögensakkumulation<br />

dürfte – nach einer temporären<br />

Durststrecke – aber mittelund<br />

langfristig weitergehen.<br />

Geld wird bevorzugt<br />

für Designerkleidung,<br />

digitales Zubehör und<br />

Kosmetik ausgegeben<br />

Auf jeden Fall stellt sich für<br />

westliche Unternehmen in Anbetracht<br />

weitgehend gesättigter Heimatmärkte<br />

fast zwangsläufig die<br />

Frage, auf welche Weise sie mit<br />

dieser neuen <strong>Reiche</strong>nschicht ins<br />

Geschäft kommen können. Dabei<br />

dürften die HNWI insbesondere<br />

für Banken und Konsumgüterhersteller<br />

eine attraktive Zielgruppe<br />

darstellen. Allerdings gilt es keine<br />

Zeit zu verlieren: denn angesichts<br />

der Tatsache, dass diese Marktsegmente<br />

bislang noch nicht systematisch<br />

erschlossen wurden,<br />

dürften sich investitionswilligen<br />

Unternehmen zahlreiche Pionier-<br />

Vorteile eröffnen. Jedoch muss dabei<br />

stets bedacht werden, dass in<br />

einigen Branchen bereits indische<br />

Akteure präsent sind, die es zu<br />

übertrumpfen gilt. Dies gilt speziell<br />

für Offerten im Bereich des<br />

Private Banking. Der Wettbewerb<br />

in diesem Sektor, der jährliche<br />

Wachstumsraten von bis 40 Prozent<br />

aufweist, ist zweifellos knochenhart<br />

– die Aussichten bleiben<br />

indes verlockend: So schätzt<br />

McKinsey, dass sich die indischen<br />

Vermögensanlagen von aktuell<br />

rund 92 Milliarden bis 2012 auf<br />

350 bis 440 Milliarden US-Dollar<br />

erhöhen werden.<br />

Die beiden zentralen Voraussetzungen,<br />

um an diesem rasanten<br />

Wachstum partizipieren zu können,<br />

sind ein ausgeklügeltes Vertriebsnetz<br />

sowie das nachhaltige<br />

Branding der eigenen Marke. Bei<br />

beiden Aspekten sind indische<br />

Banken ausländischen Wettbewerbern<br />

naturgemäß einen Schritt<br />

voraus. Als Benchmark kann hier<br />

Mukesh Ambani soll ein<br />

Vermögen von 45 Milliarden<br />

US-Dollar besitzen; damit<br />

wäre er auf Platz 5 der<br />

reichsten Menschen. Der<br />

am 19 April 1957 im Jemen<br />

geborene Geschäftsmann ist<br />

geschäftsführender Vorstand<br />

der indischen Industriegruppe<br />

Reliance, bei der er selbst 48<br />

Prozent der Aktien hält.<br />

die private ICICI Bank gelten, die<br />

in den letzten Jahren ihr Filialnetz<br />

massiv ausgeweitet hat und ihr<br />

Renommee etwa durch die Verpflichtung<br />

der Bollywood-Ikone<br />

Shah Rukh Khan für Werbespots<br />

beträchtlich vergrößern konnte.<br />

2<br />

Agentur ATON


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Die Deutsche Bank ist zwar bereits<br />

mit einigen Filialen vertreten<br />

– ihr Außenauftritt ist aber noch<br />

zu zaghaft und ihr Bekanntheitsgrad<br />

zu gering, um die prätentiöse<br />

<strong>Reiche</strong>n-Klientel nachhaltig<br />

beeindrucken und zum Vertragsabschluss<br />

motivieren zu können.<br />

Keine Absatzsorgen hat das Unternehmen A. Lange & Söhne<br />

aus Thüringen, dessen Luxus-Uhren im Mumbaier Uhren- und<br />

Schmuckgeschäft “Beyond Luxury” verkauft werden.<br />

Interessant sind die HNWI<br />

auch für Konsumgüterhersteller.<br />

Denn die indischen Vermögenden<br />

kaufen deutlich mehr Schmuck,<br />

Uhren und Luxusreisen als ihre<br />

westlichen Vergleichskohorten.<br />

Die Geldmittel werden daneben<br />

bevorzugt auch für Designerkleidung,<br />

digitales Zubehör und<br />

Kosmetik ausgegeben. All dies<br />

sind Segmente, in denen sich ein<br />

Markteintritt westlicher Unternehmen<br />

lohnt. Ein Anbieter, der<br />

den Schritt auf den indischen Luxusmarkt<br />

gewagt hat, ist beispielsweise<br />

der thüringische Uhrenhersteller<br />

A. Lange & Söhne. Seitdem<br />

das Unternehmen im Januar 2008<br />

die erste Handelskonzession vergeben<br />

hat, werden die Luxus-<br />

Chronographen aus Glashütte im<br />

Mumbaier Uhren- und Schmuckgeschäft<br />

“Beyond Luxury” verkauft.<br />

Die Nachfrage übersteigt<br />

das Angebot des Uhrenherstellers<br />

bei weitem, und so dürfte es lediglich<br />

eine Frage der Zeit sein, bis A.<br />

Lange & Söhne expandiert, um die<br />

Erträge weiter zu maximieren.<br />

Die Wachstumspotentiale im<br />

Luxussegment besitzen auch eine<br />

kulturelle Facette, die darin zum<br />

Ausdruck kommt, dass <strong>Inder</strong> umstandslos<br />

bereit sind, Erfolg und<br />

Wohlstand offensiv zu demonstrieren:<br />

Der Erwerb von materiellem<br />

Wohlstand (Artha) wird in<br />

der hinduistischen Religion keineswegs<br />

als verwerflich angesehen,<br />

sondern gilt<br />

neben Dharma<br />

(Ethik), Kama<br />

(Vergnügen) und<br />

Moksha (Erlösung)<br />

als eine der<br />

vier vornehmsten<br />

Lebensmaximen.<br />

S u b s t a n z i e l l e<br />

Ma rktc h a nc e n<br />

für Luxusgüterhersteller<br />

sind<br />

also vorhanden,<br />

zu ihrer Realisierung<br />

ist indes<br />

ein frühzeitiger<br />

A. Lange & Söhne<br />

Die neue indische<br />

Mittelschicht besitzt<br />

eine nahezu obsessive<br />

Affinität zu westlichen<br />

Massenkonsumartikeln<br />

Markteintritt erforderlich,<br />

wobei<br />

dieser sinnigerweise<br />

in kaufkraftstarken<br />

Bundesstaaten wie<br />

Maharashtra oder Tamil Nadu erfolgen<br />

sollte. Einen strategischen<br />

Wettbewerbsvorteil haben dabei<br />

insbesondere diejenigen Unternehmen,<br />

die über eine prägnante<br />

Marke verfügen. Analog zu den<br />

europäischen Konsumenten kaufen<br />

auch die <strong>Inder</strong> primär Produkte,<br />

die sie kennen und mit denen<br />

sie favorisierte Eigenschaften<br />

assoziieren. Da die indischen Medien<br />

seit Jahren expressive Bilder<br />

von begüterten, hedonistischen<br />

Westlern transportieren, sehen<br />

die <strong>Inder</strong> in der (partiellen) Übernahme<br />

des westlichen Lebensstils<br />

nicht zuletzt auch eine Möglichkeit,<br />

Anerkennung für ihren wirtschaftlichen<br />

Aufholprozess zu<br />

erhalten. Diesen Umstand können<br />

sich Unternehmen – Finanzkrise<br />

hin oder her – zunutze machen. <br />

Bangladesch<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Privater Container-<br />

Terminal für<br />

Dhaka<br />

Von Boris Alex, gtai-Korrespondent<br />

in Indien und Bangladesch<br />

Um das wachsende Seefrachtaufkommen<br />

auch weiterhin<br />

bewältigen zu können, soll<br />

Bangladesch einen weiteren<br />

inländischen Schiffscontainer-<br />

Terminal erhalten. Die Anlage<br />

ist nahe der Hauptstadt Dhaka<br />

geplant und soll eine Alternative<br />

zum bislang wichtigsten Binnenhafen,<br />

dem Inlands-Container-<br />

Terminal Dhaka (ICD), bieten.<br />

Dieser wird ebenso wie der<br />

größte Containerhafen im Süden<br />

des Landes von der Chittagong<br />

Port Authority (CPA) betrieben.<br />

Das neue Projekt soll mit Hilfe<br />

privater Investoren realisiert und<br />

nach Informationen der Deutschen<br />

Botschaft in Dhaka im Rahmen<br />

eines Build Operate Own<br />

(BOO) finanziert werden.<br />

Doch das Vorhaben ist nicht<br />

konkurrenzlos, denn auch die<br />

staatliche CPA baut derzeit einen<br />

Inlands-Container-Terminal in der<br />

Nähe der Hauptstadt. Allerdings<br />

liegt das Projekt erheblich hinter<br />

seinem Zeitplan zurück. Der ursprüngliche<br />

Fertigstellungstermin<br />

war Mitte 2007, nun soll der<br />

Terminal Ende 2009 eingeweiht<br />

werden. Die Kosten für das Projekt<br />

beziffert der Hafenbetreiber<br />

auf 1,5 Milliarden Taka (16 Mio.<br />

Euro, 1 Euro = 93,66 Taka, 3-Monatsmittel).<br />

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3


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Der Großteil des bangladeschischen<br />

Containerverkehrs muss<br />

bislang auf kleinen Binnenfrachtschiffen<br />

auf den Wasserwegen<br />

zwischen Dhaka und Chittagong<br />

abgewickelt werden. Denn die Kapazitäten<br />

des Inlands-Terminals<br />

ICD, der bislang als einziger auch<br />

größere Container-Schiffe abfertigen<br />

kann, reichen bei Weitem<br />

nicht aus. Im Finanzjahr 2006/07<br />

(1.6. bis 31.5.) wurden hier rund<br />

81.000 Twenty Foot Equivalent<br />

Unit (TEU) verladen, ein Plus von<br />

4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Der neue Terminal soll hingegen<br />

eine jährliche Kapazität von<br />

210.000 TEU haben, so die Pläne<br />

der Beratungsgesellschaft Allseas<br />

Shipping. Im Vergleich dazu wurden<br />

laut CPA im Hafen von Chittagong<br />

zuletzt knapp 1 Millionen<br />

TEU umgeschlagen. Dabei stammen<br />

70 Prozent des Handelsvolumens<br />

entweder aus Dhaka oder<br />

sind für die Region bestimmt.<br />

Der Zeitverlust durch den Transport<br />

der Container zwischen der<br />

Hauptstadt und dem wichtigsten<br />

Hafen im Süden des Landes entwickelt<br />

sich immer mehr zum Nadelöhr<br />

für die bangladeschische<br />

Exportindustrie. Denn diese expandiert<br />

- insbesondere der Textilund<br />

Bekleidungssektor, der seine<br />

Ausfuhren bis 2012 auf 25 Milliarden<br />

US-Dollar verdoppeln möchte<br />

- und kann sich die langen Transportzeiten<br />

zwischen den beiden<br />

Städten nicht mehr erlauben.<br />

Nach Angaben von Allseas<br />

Shipping beläuft sich das Investitionsvolumen<br />

für das Vorhaben<br />

mit dem Namen “Dhaka Container<br />

Terminal” (DCT) auf insgesamt<br />

100 Millionen US-Dollar. Hierin<br />

enthalten sind die Kosten für den<br />

Landerwerb, die mit 36 Millionen<br />

US-Dollar veranschlagt werden.<br />

Allseas Shipping Ltd.<br />

Ansprechpartner:<br />

Khandaker R. Zaman<br />

Yousuf Chamber, 1. Floor<br />

20, Dilkusha Commercial Area<br />

Dhaka 1000, Bangladesch<br />

Tel.: 880 2 9556564<br />

Fax: 880 2 9559858<br />

Email: allseas@allseas-bd.com<br />

Das für das Terminalgelände identifizierte<br />

Grundstück erstreckt sich<br />

über eine Fläche von 186.000 m 2<br />

und ist am Fluss Sitalakhya gelegen.<br />

Die Länge des Kais wird rund<br />

600 m betragen und damit die des<br />

derzeit größten Container-Terminals<br />

des Landes in Chittagong um<br />

fast 150 m übersteigen.<br />

Das Gelände liegt in einer industriell<br />

entwickelten Region, in<br />

der sich unter anderem eine Export<br />

Processing Zone (EPZ) sowie eine<br />

Reihe größerer Textilfirmen angesiedelt<br />

haben. Laut Allseas Shipping<br />

beträgt das Außenhandelsvolumen<br />

in dem Gebiet etwa 200.000<br />

TEU pro Jahr. Der Terminal soll<br />

über drei Liegeplätze verfügen.<br />

Die Kosten für die Anschaffung<br />

von Umschlaggeräten für ISO-<br />

Container - darunter Kranbrücken<br />

und Portalhubwagen - veranschlagt<br />

die Beratungsgesellschaft<br />

auf 25 Millionen US-Dollar. Weitere<br />

10 Millionen US-Dollar müssen<br />

für den Bau von Lager- und<br />

Verwaltungsgebäuden sowie den<br />

Anschluss an das Schienen- und<br />

Straßennetz eingeplant werden.<br />

Für den Betrieb des Container-Terminals<br />

ist zudem die Anschaffung<br />

von mindestens acht<br />

See- und Feederschiffen notwendig.<br />

Am ehesten geeignet seien<br />

Containerschiffe mit einer Kapazität<br />

von 225 TEU, so Allseas<br />

Shipping. Die Kosten hierfür<br />

werden auf knapp 30 Millionen<br />

US-Dollar geschätzt. Der gesamte<br />

Transport- und Abfertigungsprozess<br />

zwischen Chittagong und<br />

Dhaka verkürze sich durch den<br />

neuen Terminal auf etwa zwei<br />

Tage. Durch den Einsatz größerer<br />

Container-Schiffe auf der Strecke<br />

könne das Umschlagvolumen gegenüber<br />

der jetzigen Situation erheblich<br />

vergrößert werden.<br />

Die Asian Development Bank<br />

(ADB) war in ihrer Studie “Improving<br />

the Efficiency of Transport<br />

Logistics in the Dhaka-Chittagong<br />

Corridor” zu dem Schluss gekommen,<br />

dass der wachsende Container-Verkehr<br />

zwischen den beiden<br />

größten Städten des Landes genügend<br />

Potential für zwei weitere Inlandsterminals<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

China<br />

Hoffnung auf den Konsum<br />

Von Bernd Schaaf, gtai-Korrespondent in Shanghai<br />

Nachdem 2009 der chinesische<br />

Export als Konjunkturlokomotive<br />

mit aller Wahrscheinlichkeit<br />

ausfallen wird, richten<br />

sich die Augen mehr und mehr<br />

auf die Entwicklung des Binnenkonsums.<br />

25%<br />

23%<br />

21%<br />

19%<br />

21.2%<br />

19.1%<br />

21.5%<br />

22.0%<br />

21.6%<br />

Die chinesische Sparquote und -<br />

guthaben sind ungewöhnlich hoch,<br />

während der Einzelhandel - gemessen<br />

am Bruttoinlandsprodukt<br />

- weit unterdurchschnittlich ist.<br />

Die Wachstumsraten der Ausfuhr<br />

waren im 4. Quartal 2008 auf<br />

nur noch 4,4 Prozent abgestürzt,<br />

nachdem im 3. Quartal noch ein<br />

Zuwachs von 23,1 Prozent erzielt<br />

werden konnte. In den letzten<br />

zwei Monaten des Jahres waren<br />

erstmals sogar Rückgänge bei<br />

den Lieferungen ins Ausland zu<br />

verbuchen, so dass kaum ein Beobachter<br />

davon ausgeht, dass hier<br />

schnelle Verbesserungen eintreten<br />

könnten.<br />

Ma Jiantang, Chef des National<br />

Bureau of Statistics (NBS), setzt<br />

seine Hoffnung daher auf die<br />

Konsumenten. “Das starke Wachstum<br />

beim Verbrauch wird weiter<br />

anhalten”, meinte er optimistisch<br />

auf einer Pressekonferenz. Das<br />

Umfeld sei weiterhin gut, und er<br />

erwarte, dass die Entlastung der<br />

Verbraucher durch das 850-Milliarden-Renminbi-Programm<br />

für<br />

das Gesundheitswesen zu einer<br />

Umsatzwachstum im Einzelhandel<br />

23.0% 23.3% 23.2% 23.2%<br />

98<br />

96<br />

94<br />

92<br />

90<br />

96.3<br />

95.8<br />

95.2<br />

96.2<br />

96.7<br />

22.0%<br />

17%<br />

Jan 08 Apr 08 Jul 08 Oct 08<br />

Quelle: National Bureau of Statistics<br />

97.5<br />

20.8%<br />

20.3%<br />

Verbesserung beiträgt.<br />

Der Einzelhandelsumsatz in<br />

China legte nach NBS-Angaben<br />

Verbrauchervertrauen<br />

97.3 97.0<br />

96.7<br />

96.5<br />

96.0<br />

2008 im Vergleich zum Vorjahr um<br />

nominal 21,6 Prozent auf 10.850<br />

Milliarden Renminbi Yuan zu<br />

(etwa 1.200 Mrd. Euro, 1 Euro=9,05<br />

Renminbi, 3-Monatsmittel), das<br />

waren 4,8 Prozentpunkte mehr<br />

als 2007. Darunter wuchsen die<br />

Erlöse in den Städten um 22,1 Prozent<br />

auf 7.370 Milliarden und in<br />

den ländlichen Gebieten um 20,7<br />

96.9<br />

Optimist Ma Jiantang:<br />

“Das starke Wachstum<br />

beim Verbrauch wird<br />

weiter anhalten”<br />

Prozent auf 3.480 Milliarden Renminbi.<br />

Expansiv war insbesondere<br />

das Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

mit einer Steigerung um<br />

24,7 Prozent auf 1.540 Milliarden<br />

Renminbi.<br />

Das Gesamtergebnis kann aber<br />

nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die monatlichen Steigerungsraten<br />

seit dem Sommer 2008 kontinuierlich<br />

zurückgegangen sind.<br />

Belief sich der Zuwachs noch im<br />

Juni 2008 auf 23,0 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat, so<br />

waren es im Dezember nur noch<br />

20,3 Prozent auf 107 Milliarden<br />

Renminbi. Parallel zu dieser leichten<br />

Abschwächung entwickelte<br />

sich das Konsumentenvertrauen.<br />

Lag dieser Index im Juli 2008 noch<br />

bei 94,5 Punkten, so waren es im<br />

November nur 90,5 Punkte.<br />

95.6<br />

94.3 94.5 94.0 94.3 94.5<br />

94.1<br />

93.7<br />

93.4<br />

92.4<br />

88<br />

Jan 07 Apr 07 Jul 07 Oct 07 Jan 08 Apr 08 Jul 08 Oct 08<br />

90.5<br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

In erster Linie spiegelt<br />

der Einzelhandel<br />

die Entwicklung<br />

der Löhne wider. Das<br />

durchschnittliche verfügbare<br />

Einkommen<br />

pro Kopf lag 2008 bei<br />

der städtischen Bevölkerung<br />

bei 15.781 Renminbi<br />

(+14,5%) und auf<br />

dem Lande bei 4.761<br />

Renminbi (+15,0%).<br />

Gleichzeitig erhöhten<br />

sich die Sparguthaben<br />

um 26,3 Prozent<br />

auf 21.800 Milliarden<br />

Renminbi.<br />

Im internationalen<br />

Vergleich sind<br />

Sparguthaben und<br />

Sparquote der chinesischen<br />

Bevölkerung<br />

ungewöhnlich hoch,<br />

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Einzelhandelsumsätze in der VR China<br />

2006<br />

[Mrd. RMB]<br />

während gleichzeitig der Anteil<br />

des privaten Konsums am Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) ungewöhnlich<br />

niedrig ist. Der Anteil<br />

des Privatkonsums am BIP betrug<br />

2007 rund 35,3 Prozent, deutlich<br />

weniger als die Bruttoanlageinvestitionen<br />

(40,2%).<br />

Kein Wunder also, dass Beijing<br />

den privaten Konsum ankurbeln<br />

will, um von der Exportabhängigkeit<br />

des Landes etwas wegzukommen.<br />

Ob das “Jahr des Ochsen”<br />

ein Jahr des Konsums werden<br />

wird, steht allerdings noch lange<br />

nicht fest. Auf der einen Seite<br />

drückt das gesunkenen Verbrauchervertrauen<br />

auf den Konsum,<br />

auf der anderen Seite stieg die<br />

Zahl der Arbeitslosen allein in<br />

den Städten nach Angaben des<br />

“Ministry of Human Ressources<br />

and Social Security” im 4. Quartal<br />

2008 im Vergleich zum Vorquartal<br />

um 6,3 Prozent auf 8,86 Millionen.<br />

Das entspricht einer Quote von 4,2<br />

Prozent. Für das Gesamtjahr 2009<br />

werden 4,6 Prozent erwartet - der<br />

schlechteste Wert seit 1980.<br />

Dass im Zuge der Weltwirtschaftskrise<br />

nach neuesten Angaben<br />

20 Millionen Migranten ihre<br />

Arbeit verloren haben und Zehntausende<br />

von Fabriken schließen<br />

mussten, dürfte den Konsum<br />

zusätzlich belasten. Beobachter<br />

erwarten daher für 2009 beim<br />

2007<br />

[Mrd. RMB]<br />

2008<br />

[Mrd. RMB]<br />

Veränderung<br />

Insgesamt 7.641 8.921 10.849 21,6%<br />

- Stadt 5.154 6.041 7.373 22,1%<br />

- Land 2.487 2.880 3.475 21,6%<br />

Veränderung im Vergleich zum Vorjahr; 1 Euro = 9,05 Renminbi<br />

Quellen: NBS, Statistical Yearbook of China 2008, gtai-Berechnungen<br />

6


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Regionalstruktur des Einzelhandels 2007<br />

Umsätze<br />

jährlich<br />

[Mrd. RMB]<br />

Einwohner<br />

[Mio.]<br />

Konsum pro<br />

Kopf jährlich<br />

[RMB]<br />

Insgesamt 8.921 1.321,3 6.752<br />

- Guangdong 1.060 94,5 11.217<br />

- Shandong 844 93,7 9.007<br />

- Jiangsu 784 76,3 10.275<br />

- Zhejiang 621 50,6 12.273<br />

- Henan 460 93,6 4.915<br />

- Liaoning 403 43,0 9.372<br />

- Hubei 403 57,0 7.070<br />

- Sichuan 402 81,3 4.945<br />

- Hebei 399 69,4 5.749<br />

- Shanghai 385 18,6 20.699<br />

- Beijing 380 16,3 23.313<br />

- Fujian 319 35,8 8.911<br />

Quelle: Statistical Yearbook on China; gtai-Berechnungen<br />

7.021 Personen erhielten die<br />

Februar-Ausgabe vom<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>.<br />

792 von ihnen haben promoviert<br />

oder sind Professoren.<br />

29 % leben in Deutschland,<br />

31 % in China, 13 % in Thailand.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>-LeserInnen sind<br />

Unternehmer, leitende Expats,<br />

Wissenschaftler, Politiker.<br />

Wann suchen Sie Ihre Kunden<br />

mit Inseraten im <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ?<br />

Wir informieren Sie gerne:<br />

anzeigen@proasia-media.com<br />

Einzelhandel geringere Steigerungsraten<br />

als noch 2008, ein<br />

Einbruch der Umsätze steht allerdings<br />

nicht ins Haus.<br />

Mit Konsumausgaben von 6.752<br />

Renminbi (etwa 660 Euro) pro Kopf<br />

und Jahr oder rund 55 Euro pro Monat<br />

liegt das Land aber insgesamt<br />

auch im asiatischen Vergleich auf<br />

den hinteren Plätzen. Trotz großer<br />

ökonomischer Fortschritte hat sich<br />

bei den regionalen Disparitäten in<br />

den vergangenen Jahren wenig geändert.<br />

Bei den Konsumausgaben<br />

pro Kopf stehen durch die Bank die<br />

östlichen Regionen an der Spitze.<br />

Dabei liegt Beijing um 245 Prozent<br />

über dem Landesschnitt, und auch<br />

Shanghai (207%) kann sich sehen<br />

lassen. Die Unterschiede werden<br />

noch größer,<br />

wenn<br />

die zentral-<br />

und westchinesischen<br />

P r o v i n z e n<br />

e i n b e z o -<br />

gen werden.<br />

So liegt der<br />

P r o - K o p f -<br />

Konsum beispielsweise<br />

in<br />

Guizhou bei<br />

2.185 Renminbi<br />

pro Jahr,<br />

und auch<br />

Tibet (3.944<br />

R e n m i n b i )<br />

oder Qinghai<br />

(3.768 Renminbi)<br />

befinden<br />

sich<br />

weit unter<br />

dem Landesschnitt.<br />

Überdurchschnittlich viel geben<br />

die Chinesen weiterhin für das<br />

Essen aus. Diese Ausgaben stellten<br />

2007 bei den Städtern etwa 36<br />

Prozent des verfügbaren Budgets.<br />

Es folgten Transport und Kommunikation<br />

mit einem Anteil von 14<br />

Prozent vor Ausbildung und Kultur<br />

(13%), Bekleidung (10%), Wohnen<br />

(10%) sowie Gesundheit (7%)<br />

und Haushaltsgeräte<br />

(6%).<br />

Trotz der vergleichsweise<br />

geringen<br />

Ausgaben<br />

für Haushaltsgüter<br />

sind die Märkte<br />

für manche braune<br />

und weiße Ware<br />

schon gesättigt. So<br />

verfügen nahezu<br />

alle städtischen<br />

Haushalte über<br />

Waschmaschine<br />

und Kühlschrank,<br />

bei Farbfernsehgeräten<br />

sind es sogar<br />

Bei den Konsumausgaben pro Kopf stehen<br />

die östlichen Regionen an der Spitze.<br />

Beijing um 245 Prozent über dem Landesschnitt,<br />

Shanghai mit 207 Prozent.<br />

1,4 Apparate. Auch besitzt jeder<br />

Haushalt durchschnittlich mehr<br />

als ein Handy, während vor allem<br />

bei Computern und Pkw noch<br />

Luft nach oben ist.<br />

Die unausgewogene Regionalverteilung<br />

zeigt sich allerdings<br />

auch bei dauerhaften Konsumgütern.<br />

Während in Ostchina 10,7<br />

Prozent der Haushalte über einen<br />

eigenen Pkw verfügen, sind es im<br />

Westen nur 3,8 Prozent. Nahezu<br />

70 Prozent der Haushalte im Osten<br />

besitzen einen Computer, in<br />

Westchina dagegen sind es nur 43<br />

Prozent. <br />

Dauerhafte Konsumgüter<br />

(in Einheiten pro 100 städtische Haushalte)<br />

1999 2007<br />

Waschmaschine 91,4 96,8<br />

Kühlschrank 77,7 95,0<br />

Farbfernsehgerät 111,6 137,8<br />

Klimaanlage 24,5 95,1<br />

Computer 5,9 53,8<br />

Handy 7,1 165,2<br />

Pkw 0,3 6,1<br />

Motorrad 15,1 24,8<br />

Quelle: China Statistical Yearbook<br />

Li Yuan<br />

7


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

China<br />

Interessante Perspektiven für<br />

ausländische Hersteller<br />

Von Ms. Yuanyuan Ma, Beraterin bei Chinabrand Consulting in München<br />

Mit einem 27-prozentigen Auftragseinbruch<br />

hat es die deutsche<br />

Investitionsgüterindustrie in der<br />

Rezession kalt erwischt. Doch<br />

das gigantische chinesische Konjunkturprogramm,<br />

das von 4.000<br />

auf 10.000 Milliarden Renminbi<br />

aufgestockt werden soll, bietet<br />

deutschen B2B-Unternehmen<br />

neue Perspektiven. Wer schnell<br />

reagiert, kann davon profitieren.<br />

Beim Kampf gegen die Rezession<br />

setzt die<br />

chinesische Zentralregierung<br />

auf<br />

massive Investitionen,<br />

um die Wirtschaft<br />

des Landes<br />

anzukurbeln. Ende<br />

vergangenen Jahres<br />

hat die chinesische<br />

Zentralregierung<br />

ein 4.000 Milliarden<br />

Renminbi (442<br />

Mrd. Euro, 1 Euro<br />

= 9,05 Renminbi,<br />

3 -Mo n at s m it t e l)<br />

schweres Investit<br />

i o n s p r o g r a m m<br />

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per Email - jeden Monat.<br />

Bitte besuchen Sie unsere<br />

Webseite zum Bestellen<br />

www.asienkurier.com<br />

angeschoben. Der<br />

größte Teil der<br />

Gelder kommt aus<br />

den Kassen der Provinzregierungen<br />

und aus der<br />

Wirtschaft, die Zentralregierung<br />

stellt im lediglich 1.180 Milliarden<br />

Renminbi zur Verfügung. Noch<br />

ambitionierter sind aber die chinesischen<br />

Provinzregierungen.<br />

Sie folgen den klaren Appellen<br />

aus Beijing und planen weitere eigene<br />

Investitionen. Insgesamt ist<br />

jetzt von einem Paket in Höhe von<br />

18.000 Milliarden Renminbi die<br />

Rede, wir gehen aber davon aus,<br />

das ca. 10.000 Milliarden Renminbi<br />

investiert werden.<br />

Die Provinz Sichuan kündigte<br />

Investitionen von 3.000 Milliarden<br />

Renminbi in drei Jahren an, die<br />

In eine bessere medizinische Versorgung will Beijing 40 Milliarden Renminbi<br />

investieren.<br />

Provinz Yunnan spricht von der<br />

gleichen Summe über 5 Jahre verteilt.<br />

Ein großer Teil dieser Gelder<br />

soll in die Infrastruktur fließen.<br />

Die Städte und Provinzen<br />

sind aufgefordert, die Projekte so<br />

schnell wie möglich umzusetzen.<br />

Unterstützt werden sollen die folgenden<br />

sieben Bereiche:<br />

- Bau von Wohnungen für untere<br />

Einkommensschichten (280 Mrd.<br />

RMB)<br />

- Infrastruktur und Lebensgrundlagen<br />

in ländlichen Gebieten (370<br />

Mrd. RMB)<br />

- Ausbau der Eisenbahn, Autobahnen<br />

und Flughäfen (1.800 Mrd. RMB)<br />

- Medizinische Versorgung, Bildung<br />

und Kultur (40 Mrd. RMB)<br />

- Biologische Umwelt (350 Mrd.<br />

RMB)<br />

- Stärkung von Innovation und<br />

Technologie zur Umstrukturierung<br />

der Wirtschaft (160 Mrd.<br />

RMB)<br />

- Wiederaufbau von Katastrophengebieten<br />

(1.000 Mrd. RMB)<br />

Ob diese gewaltigen Investitionspläne<br />

auch fristgerecht umgesetzt<br />

werden, hängt allerdings<br />

von der Chinese National Development<br />

and Reform Commission<br />

(NDRC) ab, die nicht alle Pläne<br />

genehmigt. Ein anderes Problem<br />

ist die Finanzierung der Projekte,<br />

denn die Provinzregierungen haben<br />

nicht die erforderlichen Mittel.<br />

Sie werden das Land zur Verfügung<br />

stellen und<br />

in der lokalen Wirtschaft,<br />

den Banken<br />

und eigenen Treuhandgesellschaften<br />

Geld einsammeln.<br />

Auch deutsche<br />

Unternehmen können<br />

von diesem<br />

Programm profitieren.<br />

Öffentliche Infrastrukturprojekte,<br />

die mit staatlichen<br />

Geldern finanziert<br />

werden oder staatliche<br />

Zuschüsse<br />

Dr. Dieter Burgmann<br />

erhalten, müssen<br />

in China gemäß §<br />

3 Abs. 2 des “Law<br />

of PRC on Tenders<br />

and Bids” durch<br />

Bieterverfahren vergeben werden.<br />

Die Projekte werden über<br />

Internetplattformen ausgeschrieben.<br />

Fast jede Stadt verfügt über<br />

eine öffentlich zugängliche Ausschreibungsplattform.<br />

Beispielweise<br />

veröffentlicht die Stadt Beijing<br />

ihre Ausschreibungen in der<br />

Webseite (www.ccgp-beijing.gov.<br />

cn). Auf dieser Webseite werden<br />

die ausgeschriebenen Projekte, öffentliche<br />

Beschaffungen sowie Informationen<br />

zum Bieterverfahren<br />

veröffentlicht.<br />

Außerdem bieten Serviceanbieter<br />

wie Chinabidding.org umfassende<br />

Regionen übergreifende In-<br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

formationen zu Ausschreibungen<br />

an. Gegenwärtig sind rund 50.000<br />

Projekte auf der Plattform veröffentlicht,<br />

eine Suchmaschine erleichtert<br />

die Selektion relevanter Informationen.<br />

Unternehmen können sich für<br />

642 US-Dollar (englische Version)<br />

pro Jahr anmelden, die chinesische<br />

Version kostet 500 US-Dollar pro<br />

Jahr. Wichtige Industriebranchen<br />

sind Transport, Bauwesen, Umwelt,<br />

Telekommunikation und Computer,<br />

Maschinen, Medizin, Druckwesen,<br />

Textilien, Wissenschaft und<br />

Technologie, Landwirtschaft, Metallurgie,<br />

Erziehung, Materialen sowie<br />

Business-Services. Ein anderes<br />

Ausschreibungsportal ist Chinabidding.com,<br />

das von der Beijing<br />

BidLink Info-Tech Co. Ltd. betrieben<br />

wird. Das Unternehmen kooperiert<br />

eng mit dem chinesischen<br />

Wirtschaftsministerium und dem<br />

Finanzministerium. Das Angebot<br />

umfasst zur Zeit mehr als 6.000<br />

Ausschreibungen, die über eine<br />

Suchmaschine nach Sektor, Zeitraum<br />

und Suchwort recherchiert<br />

Nach dem Gesetz<br />

müssen alle Bieter fair<br />

behandelt werden<br />

werden können. Die vertretenen<br />

Industriebranchen sind Maschinen,<br />

medizinisches Equipment,<br />

Technik, Textil, Transport, Kraftstoffe,<br />

Metallurgie, Drucktechnik,<br />

Energie, Nahrungsmittel, Umwelt<br />

und Apparate. Chinabidding.com<br />

erhebt eine jährliche Gebühr von<br />

900 Euro.<br />

Das gesetzliche Regelwerk und<br />

das konkrete Vorgehen variieren<br />

in den verschiedenen Städten und<br />

Provinzen stark. So ist ein Bieterverfahren<br />

in manchen Städten<br />

erst für Projekte mit einem Investitionsvolumen<br />

von mehr als zwei<br />

Millionen Renminbi vorgeschrieben,<br />

in anderen Städten dagegen<br />

schon bei einer Million Renminbi.<br />

Für deutsche Unternehmen<br />

ist relevant, dass sich zwei Firmen<br />

gemäß § 31 des chinesischen<br />

Ausschreibungsgesetzes als juristische<br />

Personen zu einem Konsortium<br />

zusammenschließen<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

und als ein Bieter auftreten dürfen.<br />

Auch Bieterverfahren, bei denen<br />

das ausländische Unternehmen<br />

als Sublieferant agiert, sind<br />

möglich. Alleinangebote durch<br />

ausländische Firmen sind dagegen<br />

meist unzulässig. Da es chinesischen<br />

Unternehmen in vielen<br />

Bereichen an Know-how und<br />

Technologie fehlt, mit dem sie<br />

den Zuschlag erhalten könnten,<br />

ist das Interesse an Konsortien<br />

oder Lieferantenverträgen mit<br />

Ausländern auf der chinesischen<br />

Seite groß. Dadurch eröffnen sich<br />

ausländischen Herstellern interessante<br />

Perspektiven, und in den<br />

Bereichen Umwelt, Energie und<br />

Infrastruktur haben deutsche Unternehmen<br />

besonders gute Chancen<br />

– wenn sie schnell reagieren.<br />

Die immer wieder geäußerte<br />

Vermutung, dass chinesische Unternehmen<br />

bei öffentlichen Bieterverfahren<br />

ohnehin bevorzugt<br />

würden und bei der Vergabe oft<br />

Korruption im Spiel sei, trifft nach<br />

unserer Erfahrung nicht zu. Gemäß<br />

§ 5.6.7 des Vergabegesetzes<br />

müssen allen Bieter fair behandelt<br />

werden. Die Vergabepraxis<br />

wird in China von den Behörden<br />

kontrolliert. (Anm. d. Red.: Die<br />

Realität ist in ausländischen Wirtschaftskreisen<br />

wohl bekannt.) Immerhin<br />

wurden im vergangenen<br />

Jahr faßt 5.000 ranghohe Beschäftigte<br />

wegen Korruption und weiterer<br />

Verstöße gegen Vorschriften<br />

oder Gesetze bestraft.<br />

Es sind nicht Bevorzugung und<br />

Korruption, die ausländische Unternehmen<br />

in Bieterverfahren<br />

scheitern lassen, sondern fehlende<br />

detaillierte Informationen<br />

im Vorfeld der Vergabe. Ausländer<br />

werden bei öffentlichen<br />

Ausschreibungen in China nicht<br />

benachteiligt, wie oft fälschlich<br />

unterstellt wird, sie kennen sich<br />

nur schlicht nicht aus. Es kommt<br />

für ausländische Bieter darauf<br />

an, zu erfahren, welche Kriterien<br />

und Prozeduren bei einem lokalen<br />

Vergabeprozess wichtig sind.<br />

Beim Bieten sind Insider-Informationen,<br />

über die chinesische<br />

Unternehmen aufgrund ihrer<br />

Guanxi immer verfügen, eine Voraussetzung<br />

für den Erfolg.<br />

Deutsche Unternehmen können<br />

den gravierenden Nachteil<br />

fehlender Guanxi in China durch<br />

investigative Market Intelligence<br />

ausgleichen. Während die klassische<br />

Marktforschung bei Ausschreibungen<br />

nicht greift, liefert<br />

investigative Market Intelligence<br />

wertvolle Einsichten über die<br />

Anforderungen, die an die Bieter<br />

gestellt werden. Bei den Ausschreibungen<br />

von Infrastrukturprojekten<br />

geht es vor allen Dingen<br />

darum, neben den veröffentlichten<br />

formalen Anforderungen die<br />

Erwartungen der Entscheider in<br />

den ausschreibenden Behörden<br />

und Organisationen zu kennen,<br />

aber auch die Fähigkeiten, Stärken<br />

und Schwächen der Mitbieter<br />

einzuschätzen. Auch das Netzwerk<br />

der Zulieferer, das im Rahmen<br />

der Forderung eines Anteils<br />

an lokaler Wertschöpfung (local<br />

content) bei chinesischen Ausschreibungen<br />

eine große Rolle<br />

spielt, sollte genau durchleuchtet<br />

werden. Da der Auftraggeber laut<br />

chinesischem Gesetz erst verhandeln<br />

darf, wenn er den Zuschlag<br />

erteilt hat, stellen die vergebenden<br />

Behörden und Organisationen zu<br />

den abgegebenen Angeboten umfangreiche<br />

und detaillierte Fragen.<br />

Es kommt darauf an, diese<br />

Fragen bereits zu kennen, bevor<br />

sie gestellt werden. <br />

Chinabrand Consulting<br />

Görlitzer Strasse 7a<br />

80993 München<br />

Tel.: 49 89 1417155<br />

Fax: 49 89 1409172<br />

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Email: info@chinabrand.de<br />

Web: www.chinabrand.de<br />

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28C, No. 58 New Jinqiao Road<br />

Pudong, Shanghai 201206<br />

Tel.: 86 21 5030 7945<br />

Fax: 86 21 685 300 80<br />

Mobile 86 13681877770<br />

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Web: www.germanconsulting.<br />

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9


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

China<br />

Stahlsektor erholt sich<br />

Li Yang<br />

Von Bernd Schaaf, gtai-Korrespondent in Shanghai<br />

Die chinesische Stahlbranche<br />

hat zumindest vorerst ihre Talsohle<br />

hinter sich gelassen. Seit<br />

dem Tiefpunkt Mitte November<br />

2008 haben sich die Preise teilweise<br />

deutlich erholt, die übervollen<br />

Lager wurden abgebaut,<br />

und die Unternehmen hoffen,<br />

dass das Infrastrukturprogramm<br />

der Regierung ihnen dabei hilft,<br />

die Krise zu überwinden.<br />

Ein Beispiel ist Baosteel, dessen<br />

Preisveröffentlichungen als<br />

Barometer für die Branche gelten<br />

und die die Preise für Märzkontrakte<br />

fast ausnahmslos erhöht<br />

haben. Dies war die zweite Kontraktsteigerung<br />

in diesem Jahr,<br />

und Beobachter gehen davon<br />

aus, dass die Talsohle des Preisund<br />

Abnahmeverfalls nunmehr<br />

durchschritten ist.<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

Baltic Dry Index<br />

0<br />

Jan 2008 Apr 2008 Jul 2008 Oct 2008 Jan 2009<br />

Quelle: RubberNet BizCenter Singapur<br />

Im Vergleich zum Tiefpunkt<br />

des Preisverfalls Mitte November<br />

2008 gab es bis Mitte Januar schon<br />

eine bis zu zweistelligen Erholung,<br />

nur Nahtlosröhren schienen<br />

dem Trend hinterherzulaufen. Im<br />

Einzelnen wurden die Preise für<br />

März um 300 Renminbi je Tonne<br />

bei warmgewalzten Erzeugnissen<br />

und bei kaltgewalzten Produkten<br />

um 350 Renminbi je Tonne erhöht.<br />

“Seit dem Tiefststand im November<br />

befindet sich der Stahlmarkt<br />

wieder im Aufwärtstrend”, befindet<br />

die “Di Yi Caijing Ribao” (China<br />

Business News) in einer aktuellen<br />

Analyse.<br />

Offensichtlich haben sowohl<br />

Stahlkunden als auch -produzenten<br />

in den vergangenen Monaten<br />

ihre Lager kontinuierlich<br />

abgebaut, so dass die Hersteller<br />

auf eine wieder wachsende Nachfrage<br />

treffen. Hoffnungen hegt die<br />

Branche insbesondere aufgrund<br />

der großen Infrastrukturprojekte,<br />

die die Regierung als Maßnahme<br />

zur Stützung der Konjunktur<br />

durchführen will.<br />

Entspannung dürften auch<br />

stark fallende Erzpreise bringen.<br />

Mitte Januar haben die Gespräche<br />

über die Eisenerzkontrakte für<br />

2009 begonnen. Unter der Führung<br />

von Nippon Steel sollen die<br />

großen Anbieter Vale, BHP Billiton<br />

sowie Rio Tinto gezwungen<br />

werden, die Preise im Vergleich<br />

zu 2008 um mindestens 40 Prozent<br />

zu senken. Ohnehin waren<br />

die Spot-Eisenerz-Preise von ihrem<br />

Höchststand im Februar 2008<br />

Marktführer Baosteel: übervolle Lager<br />

wurden abgebaut und Kontraktpreise nach<br />

oben korrigiert.<br />

von 200 US-Dollar pro Tonne bis<br />

Oktober um 70 Prozent auf 60 US-<br />

Dollar pro Tonne gefallen, haben<br />

sich seitdem aber um ein Drittel<br />

auf 80 US-Dollar steigern können,<br />

berichtet Reuters.<br />

Einen neuen Boom dürfte es in<br />

der Stahlindustrie in nächster Zeit<br />

dennoch nicht geben. Die großen<br />

Probleme des Sektors - zersplitterte<br />

Erzeugung sowie gewaltige<br />

Überkapazitäten - bleiben weiterhin<br />

bestehen, zumal wichtige Abnehmersektoren<br />

wie der Schiffsbau<br />

ihre Talsohle noch nicht<br />

erreicht haben.<br />

Um die Auslandslieferungen<br />

der Branche zu stützen, hat Beijing<br />

zwar zum 1. Dezember 2008<br />

die Exportsteuern für 67 Zolltarifpositionen<br />

nach Berichten der<br />

“Shanghai Zhengquan Bao” (China<br />

Securities News) vollständig<br />

abgeschafft. Dennoch könnten die<br />

Ausfuhren im laufenden Jahr weiter<br />

schrumpfen, da die Weltstahlnachfrage<br />

zurückgehen dürfte.<br />

Ohnehin haben sich die Eisenund<br />

Stahlausfuhren im Zeitraum<br />

August bis November 2008 mit<br />

einem Minus von 58,0 Prozent<br />

mehr als halbiert. Infolgedessen<br />

hat Baosteel sein Großprojekt mit<br />

der brasilianischen CIA Vale do<br />

Rio Doce auf Eis gelegt.<br />

Das im August 2007 unterzeichnete<br />

Vorhaben sah vor, im Südosten<br />

Brasiliens eine Anlage zur<br />

Erzeugung von 5 Millionen Jahrestonnen<br />

Flachstahl zu errichten.<br />

Baosteel sollte demnach 80 Prozent<br />

an dem Joint Venture halten.<br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Dagegen hat Shougang<br />

seine neue Anlage in<br />

Caofeidian in der Provinz<br />

Hebei inzwischen<br />

fertiggestellt und will in<br />

der ersten Phase jährlich<br />

4,85 Millionen Tonnen<br />

Stahl produzieren. In<br />

der Endstufe sollen dann<br />

10,0 Millionen Tonnen<br />

pro Jahr erzeugt werden.<br />

Nachdem die chinesische<br />

Stahlproduktion<br />

2008 nur um 1,7 Prozent<br />

auf 500 Millionen Tonnen<br />

zulegen konnte, wird<br />

auch für 2009 keine oder<br />

allenfalls eine geringe<br />

Steigerung zu erwarten<br />

sein. Alleine im November<br />

2008 war nach Angaben<br />

des Statistikamtes<br />

der Ausstoß von Roheisen um 16,2<br />

Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

zurückgegangen; Stahl<br />

fiel um 12,4 und Stahlerzeugnissen<br />

um 11,0 Prozent.<br />

Erzeugnis<br />

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Preise für Stahlerzeugnisse auf dem<br />

chinesischen Binnenmarkt<br />

Mitte<br />

Nov. 2008<br />

[RMB]<br />

Mitte<br />

Jan. 2009<br />

[RMB]<br />

Verän.<br />

derung<br />

Wire Rod 3.505 3.723 6,2%<br />

Rebar 3.660 3.854 5,3%<br />

Plate 4.481 4.484 0,0%<br />

HR Sheet 4.203 4.376 4,1%<br />

HR Coil 3.451 4.098 18,7%<br />

CR Sheet 4.536 4.954 9,2%<br />

Galvanized Sheet 4.706 5.057 7,5%<br />

Seamless Tube 5.241 5.095 -2,8%<br />

Quelle: China Iron & Steel Association<br />

Veränderungen Mitte Jan. 2009 verglichen mit Mitte Nov. 2008<br />

1 Euro = 9,05 RMB<br />

Nachdem für die großen<br />

Stahlabnehmer Infrastruktur, Bau<br />

sowie Kfz einigermaßen Entwarnung<br />

gegeben werden kann, kommen<br />

zwei weitere Sektoren ins<br />

Visier der Analysten: Schiffs- sowie<br />

Maschinenbau. Der Baltic Dry<br />

Index (BDI), wichtigster Indikator<br />

für das weltweite Verschiffen von<br />

Hauptfrachtgütern wie Kohle, Eisenerz<br />

sowie Getreide, war von<br />

seinem Höchststand von 11.793<br />

Punkten am 20. Mai 2008 um beängstigende<br />

94,4 Prozent auf nur<br />

noch 663 Punkte am 5. Dezember<br />

2008 abgestürzt. Seither hat sich<br />

der Indikator zwar wieder auf<br />

über 1.000 Punkte erholt (30. Jan.<br />

2009: 1070, siehe Chart), die Auswirkungen<br />

auf den weltweit zweitgrößten<br />

Schiffsbauer China sind<br />

indes noch nicht absehbar. Die extrem<br />

negative Entwicklung betrifft<br />

aber nicht nur den Schiffsbau,<br />

sondern gleichermaßen die Herstellung<br />

von Transportcontainern:<br />

Hier stellt das Land etwa 85 Prozent<br />

des gesamten Weltexports.<br />

Bislang arbeiten die chinesischen<br />

Werften zwar noch mit<br />

Hochdruck. So ging beispielsweise<br />

die Erzeugung allein im November<br />

2008 im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat um 54,5 Prozent<br />

auf 2,75 Millionen Bruttoregistertonnen<br />

(BRT) nach oben, und für<br />

den Zeitraum Januar bis November<br />

wird ein Zuwachs von 40,0<br />

Prozent auf 20,4 Millionen BRT<br />

gemeldet. Die Krise ist allerdings<br />

bei den Schiffsbauern aufgrund<br />

der langen Projektdauer erst teilweise<br />

angekommen. Erste Anzeichen<br />

liefern daher die Stahlpreise.<br />

So musste Baosteel die Preise für<br />

Märzkontrakte für dicke Stahlbleche,<br />

die in erster Linie von den<br />

Schiffsbauern nachgefragt werden,<br />

um weitere 300 Renminbi pro<br />

Tonne reduzieren.<br />

Analysten der Hongkonger<br />

“Transport Trackers”, die seit vielen<br />

Jahren den Schiffsverkehr im<br />

Visier haben, fürchten in ihrer<br />

aktuellen Analyse (2009 Forecast:<br />

Limping into 2010), dass der globale<br />

Containerverkehr 2009 allenfalls<br />

stagniert und möglicherweise ein<br />

Drittel der neu georderten Schiffe<br />

- in erster Linie Schüttgutfrachter<br />

- entweder gar nicht gebaut oder<br />

aber nicht an Kunden ausgeliefert<br />

werden. Der Containerverkehr von<br />

<strong>Asien</strong> in die USA werde 2009 um 5<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Prozent zurückgehen und der nach<br />

Europa gar um 9 Prozent, so Transport<br />

Trackers. Schon 2008 habe eine<br />

Überkapazität bei Containerschiffen<br />

von 10 Prozent oder 1,2 Millionen<br />

Twenty-foot Equivalent Units<br />

(TEU) bestanden. Da 2009 weitere<br />

Kapazitäten von 10 Prozent generiert<br />

würden, beliefe sich dann die<br />

Überkapazität 2009 auf 20 Prozent.<br />

Für den Maschinenbau lässt sich<br />

derzeit nichts Gesichertes sagen,<br />

da Zahlen für das 4. Quartal 2008<br />

bislang nicht veröffentlicht wurden.<br />

Die Produktionsentwicklung<br />

in verschiedenen Sektoren lässt<br />

allerdings vermuten, dass auch<br />

diese Branche in den vergangenen<br />

Monaten in die Krise gerutscht ist.<br />

So ging die Erzeugung vieler Bereiche<br />

im November 2008 im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat nach<br />

Angaben des Statistischen Amtes<br />

teilweise drastisch zurück. Insbesondere<br />

Verbrennungsmotoren<br />

(-45,5%), Kleintraktoren (-42,4%),<br />

große und mittlere Traktoren<br />

(-23,2%), Metallbearbeitungsmaschinen<br />

(-20,2%), Verpackungsmaschinen<br />

(-18,9%), Kraftfahrzeuge<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

(-15,9%) sowie der Bau von Lokomotiven<br />

(-13,3%) mussten hohe<br />

Einbußen hinnehmen.<br />

Ein weiterer Hinweis auf eine<br />

Wachstumsschwäche ist die Entwicklung<br />

im Maschinenaußenhandel.<br />

Das Volumen des Warenaustausches<br />

mit dem Ausland ging<br />

nach Zollangaben im November<br />

2008 im Vergleich zum September<br />

2008 um 13,3 Prozent zurück. Stark<br />

rückläufig waren die Einfuhren<br />

mit einem Minus von 22,9 Prozent,<br />

aber auch die Exporte wiesen einen<br />

Rückgang von 13,3 Prozent auf. <br />

China<br />

Umstrittene Währungspolitik<br />

Milliarden US-Dollar<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

4<br />

0<br />

5<br />

-2<br />

6<br />

-3<br />

9<br />

-3<br />

Blau<br />

Rot<br />

Grün<br />

12<br />

-6<br />

15<br />

19<br />

Handel USA - China<br />

26<br />

32<br />

39<br />

46<br />

52<br />

63<br />

71<br />

243<br />

197<br />

152<br />

125<br />

82 100 102<br />

338<br />

321<br />

288<br />

-10 -13 -18 -23 -30 -34 -40 -50 -57<br />

-69 -84 -83<br />

-103<br />

US-Exporte<br />

-124<br />

-162<br />

US-Importe<br />

-202<br />

-233<br />

Handelsbilanzdefizit<br />

-256<br />

-266<br />

-400<br />

1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009<br />

Die chinesische Währungspolitik<br />

wird auch in Zukunft für<br />

die US-Amerikaner Stein des<br />

Anstoßes sein.<br />

Schon zwei Tage nach Obamas<br />

Amtseinführung hat die neue Administration<br />

sehr undiplomatisch<br />

angekündigt, alle Optionen zu<br />

prüfen, um Beijing zu einer weiteren<br />

Aufwertung des Renminbi<br />

Yuan zu bewegen. Ein Gesetzentwurf,<br />

der entsprechende Sanktionen<br />

ermöglicht, liegt dem US-Senat<br />

seit bald zwei Jahren vor.<br />

Der neue US-Finanzminister,<br />

Timothy Geithner, erklärte dazu:<br />

“President Obama - backed by the<br />

conclusions of a broad range of<br />

economists - believes that China is<br />

manipulating its currency. (...) President<br />

Obama has pledged as president<br />

to use aggressively all the<br />

diplomatic avenues open to him to<br />

seek change in China’s currency.”<br />

Dazu nahm umgehend ein<br />

Sprecher des chinesischen Handelsministeriums<br />

Stellung, indem<br />

er betonte, China manipuliere<br />

seine Währung nicht: “China has<br />

never tried to gain advantage in<br />

Grafik: <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>; Daten: US-Census Bureau<br />

international trade by manipulating<br />

its currency. This kind of<br />

wrong accusation against China<br />

on exchange rate issues will intensify<br />

protectionism within the<br />

U.S., and it will not help resolve<br />

the problem. (...) China will keep<br />

its currency stable and will not depreciate<br />

the currency to support<br />

exports.”<br />

Obama hatte sich dafür ausgesprochen,<br />

mit Strafzöllen auf die<br />

angebliche Renminbi-Unterbewertung<br />

zu reagieren. Er gehörte<br />

zu den Sponsoren des im Juni 2007<br />

im Senat eingebrachten Currency<br />

Exchange Rate Oversight Reform<br />

Act (S. 1607). Das Gesetz verlangt<br />

alle sechs Monate die Vorlage eines<br />

Berichts des US-Finanzministeriums,<br />

in dem die Wechselkurspolitik<br />

der wichtigen Handelspartner<br />

analysiert werden soll.<br />

Eine Zusammenstellung von<br />

Ländern mit gegenüber dem US-<br />

Dollar angeblich unterbewerteten<br />

Währungen sowie eine Liste mit<br />

den Währungen, wo prioritär Maßnahmen<br />

erforderlich erscheinen,<br />

wären dem Bericht beizufügen.<br />

Das Gesetz sieht bei fortgesetzter<br />

Unterbewertung Strafmaßnahmen<br />

gemäß den Anti-Dumping-Regelungen<br />

vor. Zudem sollen der Internationale<br />

Währungsfonds (IMF)<br />

sowie die Welthandelsorganisation<br />

(WTO) eingeschaltet werden. Ferner<br />

würde Washington dem Land<br />

Kredite der U.S. Overseas Private<br />

Investment Corporation verweigern<br />

und versuchen, den Zugang<br />

zu Finanzierungen multilateraler<br />

Banken zu blockieren.<br />

Dem US-Präsidenten würde<br />

allerdings das Recht eingeräumt,<br />

auf Sanktionen zu verzichten<br />

(Waiver), wenn er dies aus Gründen<br />

der nationalen Sicherheit oder<br />

wegen “vital economic interests”<br />

für notwendig hält. (gtai, Köln) <br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Jürgen Wachsmuth<br />

Hongkong<br />

Robuster<br />

Arbeitsmarkt<br />

erstaunt<br />

Experten<br />

Bei einem kaum regulierten Arbeitsmarkt, können sich Unternehmen in Krisenzeiten rasch<br />

und kostengünstig von ihrem Personal trennen.<br />

Von Dr. Roland Rohde, gtai-Korrespondent in Hongkong<br />

Die Erwerbslosenquote Hongkongs<br />

ist im Laufe des Krisenjahres<br />

2008 um lediglich einen<br />

Prozentpunkt angestiegen und<br />

lag im Dezember mit 4,1 Prozent<br />

immer noch auf Vollbeschäftigungsniveau.<br />

Selbst Experten zeigen sich<br />

überrascht von der robusten Verfassung<br />

des Arbeitsmarktes. Er<br />

ist kaum reguliert und ermöglicht<br />

problemlos die Kündigung selbst<br />

von langjährigem Stammpersonal<br />

ohne nennenswerte Abfindungen.<br />

Hongkong stellt sich zum Chinesischen<br />

Jahr des Büffel auf<br />

schlimme Zeiten ein. Die Handels-<br />

und Logistikdrehscheibe<br />

muss nach Vorhersagen des Trade<br />

Development Council (TDC)<br />

einen Rückgang der Exporte von<br />

6 Prozent erwarten. Die gesamte<br />

Wirtschaft soll derweil nach Einschätzung<br />

der Regierung um 2<br />

Prozent schrumpfen. Landeskenner<br />

halten sogar einen Wert von<br />

bis zu -5 Prozent für nicht mehr<br />

ausgeschlossen. Befürchtungen,<br />

der Abschwung könne die Arbeitslosigkeit<br />

in ungeahnte Höhen<br />

treiben, haben sich bislang jedoch<br />

nicht bewahrheitet.<br />

Seit dem im Sommer 2007 die<br />

Erwerbslosenquote unter die 4<br />

Prozent-Marke rutschte, herrschte<br />

in der Sonderverwaltungsregion<br />

laut allgemeiner Definition Vollbeschäftigung.<br />

Der Handels-, Logistik-<br />

und Finanzsektor suchte<br />

sogar händeringend nach qualifizierten<br />

Bewerbern. In der Baubranche<br />

war die Arbeitslosigkeit<br />

5.0%<br />

4.5%<br />

4.0%<br />

3.5%<br />

3.0%<br />

3.4%<br />

3.3%<br />

Arbeitslosenquote in Hongkong<br />

3.4%<br />

3.3% 3.3% 3.3%<br />

3.2% 3.2%<br />

2.5%<br />

Jan 08 Apr 08 Jul 08 Oct 08 Jan 09<br />

Quelle: Census and Statistics Department<br />

3.4%<br />

3.5%<br />

3.8%<br />

4.1%<br />

4.6%<br />

zwar nach wie vor hoch, doch<br />

viele konnten im benachbarten<br />

Macau einen gut bezahlten Job<br />

auf einer der zahlreichen Baustellen<br />

finden.<br />

Zwischen November 2007 und<br />

Februar 2008 sank die offizielle<br />

Erwerbslosenquote auf einen vorläufigen<br />

Tiefpunkt von 3,1 Prozent.<br />

Seit diesem Zeitraum stieg<br />

sie trotz der Auswirkungen der<br />

internationalen Finanzkrise, die<br />

insbesondere den Bankensektor<br />

der Stadt schon frühzeitig erfasste,<br />

nur sehr zögerlich an. Zum<br />

Jahresende 2008 lag sie bei knapp<br />

über 4 Prozent.<br />

Auch für 2009 erwarten die<br />

meisten Forschungsinstitute keine<br />

dramatische Entwicklung. Sie sagen<br />

eine Erhöhung der Quote auf<br />

5 bis maximal 6 Prozent voraus.<br />

Selbst Experten zeigen sich überrascht<br />

von der relativ robusten Verfassung<br />

des Arbeitsmarktes, denn<br />

in der Vergangenheit reagierte er<br />

stets sehr rasch auf konjunkturelle<br />

Veränderungen. So stieg die Erwerbslosigkeit<br />

2003 angesichts der<br />

Lungenepidemie SARS innerhalb<br />

von nur vier Monaten um ganze<br />

zwei Prozentpunkte.<br />

Da der Arbeitsmarkt kaum reguliert<br />

ist, können sich Unternehmen<br />

in Krisenzeiten rasch und kostengünstig<br />

von ihrem Personal trennen.<br />

Einen umfangreichen Kündigungsschutz<br />

im europäischen<br />

Sinne gibt es nicht. Wer seine Stelle<br />

verliert, hat unabhängig von der<br />

Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

lediglich Anspruch auf die Weiterzahlung<br />

eines Monatsgehaltes.<br />

Die meisten Branchen und Firmen<br />

machten im Zuge der internationalen<br />

Finanzkrise aber kaum<br />

Gebrauch von ihren Rechten. Viele<br />

13


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Unternehmen wollen Stammpersonal<br />

halten, zumal sie ab dem<br />

Sommer 2009 mit einer Trendwende<br />

rechnen. Bis dahin wollen sie<br />

ihre Personalkosten mit Hilfe von<br />

Lohnkürzungen drücken, was, da<br />

es kaum oder nur schwach organisierte<br />

Gewerkschaften gibt, problemlos<br />

möglich ist.<br />

Die regulären Gehälter werden<br />

zwar in der Regel weiter fließen,<br />

die Bonuszahlungen zum Chinesischen<br />

Neujahr Ende Januar 2009<br />

- sie machen je nach Branche in<br />

guten Zeiten ein bis vier Monatsgehälter<br />

aus und werden teilweise<br />

in Aktien ausgezahlt - dürften<br />

aber gegenüber 2008 äußerst dürftig<br />

ausgefallen sein.<br />

Lohnsteigerungen wird es zudem<br />

2009 nur in sehr geringem<br />

Umfang geben. Solche Maßnahmen<br />

reichen jedoch in der besonders<br />

von der Krise betroffenen Finanzbranche<br />

nicht aus.<br />

Die Banken, Versicherungen<br />

und Investmenthäuser der Stadt<br />

mussten seit dem Sommer 2008<br />

massiv Personal entlassen, und<br />

zwar von der Sekretärin bis hin<br />

zum Investmentbanker. Jedoch<br />

Erwerbslosenquote<br />

Ende 2008 immer<br />

noch auf Vollbeschäftigungsniveau<br />

beschäftigt der Sektor relativ gesehen<br />

nur wenige Arbeitskräfte,<br />

so dass sich die Kündigungen nur<br />

geringfügig auf die Arbeitsmarktstatistik<br />

ausgewirkt haben.<br />

Auch im Bausektor stieg die<br />

Arbeitslosigkeit massiv an, nachdem<br />

zehntausende von in Macau<br />

beschäftigten Hongkongern nach<br />

Hause geschickt wurden. Der aus<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Las Vegas stammende Venetian-<br />

Konzern musste aufgrund von<br />

Kapitalmangel die Arbeiten an<br />

einem riesigen Hotel- und Kasinokomplex<br />

stoppen, und auch<br />

andere Konkurrenten fuhren ihre<br />

Investitionen zurück.<br />

Die erwerbslosen Bauarbeiter<br />

blasen aber nicht Trübsal, denn sie<br />

haben Aussicht, rasch wieder eine<br />

neue Stelle zu finden. Die Sonderverwaltungsregion<br />

hatte bereits<br />

lange bevor sich der Abschwung<br />

abzeichnete ein riesiges Infrastruktur-<br />

und Städtebaupaket im<br />

Umfang von über 30 Milliarden<br />

US-Dollar geschnürt. Der Startschuss<br />

für die ersten Projekte, unter<br />

anderem für den Bau einer über<br />

30 km langen Brücke nach Macau,<br />

dürfte bereits im ersten Halbjahr<br />

2009 fallen. Insgesamt sollen die<br />

Vorhaben Stellen für 50.000 Menschen<br />

schaffen. <br />

China<br />

Außenhandel bricht ein<br />

Der massive Januar-Einbruch<br />

im chinesischen Außenhandel hat<br />

auch auf den Handel mit Deutschland<br />

durchgeschlagen. Erstmals<br />

waren im Handel zwischen den<br />

beiden Ländern deutliche Rückgänge<br />

zu verzeichnen,<br />

auch wenn die Entwicklung<br />

positiver als der Gesamttrend<br />

bleibt.<br />

Dem gesamten chinesischen<br />

Handelsminus<br />

von 29 Prozent im Januar<br />

2009 steht ein Negativwachstum<br />

von nur 13,1<br />

Prozent im Handel mit<br />

Deutschland gegenüber.<br />

Dabei gingen die chinesischen<br />

Exporte nach<br />

Deutschland mit -10,6<br />

Prozent auf einen absoluten<br />

Wert von 4,4 Milliarden<br />

US-Dollar (Gesamt<br />

-17,5%) weniger stark zurück<br />

als die Importe aus<br />

Deutschland mit -16,1<br />

Prozent auf 3,6 Milliarden<br />

US-Dollar (-43,%).<br />

Erfreulicher sehen die Zahlen<br />

aus, wenn einer Rechnung des chinesischen<br />

Zollamts folgend der Effekt<br />

des chinesischen Neujahrs berücksichtigt<br />

wird. Demnach hatte<br />

der Januar in China diese Jahr nur<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

zwei Drittel aller Firmen kürzen in<br />

konjunkturschwachen Zeiten den<br />

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17 Werktage im Gegensatz zu 22 im<br />

letzten Jahr. Wird dies einkalkuliert,<br />

lag der Handel mit Deutschland<br />

sogar deutlich im Plus, sowohl<br />

bei Exporten (+15,7%) wie<br />

auch bei Importen (+8,3%). Beim<br />

chinesischen Außenhandel insgesamt<br />

hingegen ergibt sich auch bei<br />

dieser Rechnung bei den Importen<br />

noch immer ein deutliches Minus<br />

von 26,4 Prozent. (OAV) <br />

?<br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Indien<br />

Investoren mögen Gujarat<br />

Von Boris Alex, gtai-Korrespondent in Indien<br />

Bei in- und ausländischen Investoren<br />

belegt der westindische<br />

Bundesstaat Gujarat seit Jahren<br />

einen der Spitzenplätze. Die Unternehmen<br />

loben vor allem die<br />

für indische Verhältnisse kurzen<br />

Genehmigungsverfahren. Die<br />

Regierung hat angekündigt, die<br />

Infrastruktur zu modernisieren<br />

und die Bedingungen für Investoren<br />

weiter zu verbessern.<br />

Gemessen an den ausländischen<br />

Direktinvestitionen von<br />

rund 5,3 Milliarden US-Dollar belegt<br />

Gujarat den dritten Platz hinter<br />

Maharashtra mit seinem Wirtschaftszentrum<br />

Mumbai und der<br />

Hauptstadtregion Delhi. Allein<br />

in den ersten acht Monaten des<br />

Jahres 2008 verzeichnete Gujarat<br />

einen Zufluss an ausländischen<br />

Investitionen in Höhe von 4 Milliarden<br />

US-Dollar.<br />

Auch bei indischen Unternehmen<br />

ist der Bundesstaat beliebt<br />

- und dies nicht erst, seitdem der<br />

Autokonzern Tata Motors den Bau<br />

seines Kleinwagens “Nano” nach<br />

den Querelen um den ursprünglichen<br />

Produktionsstandort in<br />

West Bengalen nach Gujarat verlegt<br />

hat. Andere Unternehmen,<br />

vor allem aus den Branchen Chemie,<br />

erneuerbare Energien und<br />

Infrastruktur, setzen ebenfalls<br />

verstärkt auf die Region.<br />

Anfang 2009 konnte die Regierung<br />

von Gujarat im Rahmen<br />

einer Investorenkonferenz 8.500<br />

Vorverträge mit indischen und<br />

ausländischen Unternehmen abschließen.<br />

Das Projektvolumen<br />

beläuft sich nach Angaben der<br />

Investitionsfördergesellschaft<br />

"Industrial Extension Bureau"<br />

auf 12.000 Milliarden indische<br />

Rupien (183 Mrd. Euro, 1 Euro =<br />

65,67 Rupien, 3-Monatsmittel).<br />

Bei den Vorhaben handelt es sich<br />

sowohl um Infrastrukturprojekte<br />

als auch Industrieansiedlungen.<br />

Der Standort ist offensichtlich<br />

für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen (KMU) ebenfalls<br />

attraktiv. Rund 7.000 Vorverträge<br />

mit einem Volumen von 700<br />

Milliarden Rupien entfielen auf<br />

KMU.<br />

Die meisten Abkommen konnten<br />

im Bereich der konventionellen<br />

Energieträger geschlossen<br />

werden. In den nächsten Jahren<br />

sollen in Gujarat zusätzliche Kraftwerkskapazitäten<br />

im Umfang von<br />

52 Gigawatt (GW) ans Netz gehen.<br />

Das Investitionsvolumen beziffert<br />

die Regierung des Bundesstaates<br />

Zahlreiche Industrieund<br />

Infrastrukturprojekte<br />

angeschoben<br />

auf insgesamt 3.000 Milliarden<br />

Rupien. Unter anderem hat Petronet<br />

LNG ein Abkommen über den<br />

Bau eines Gaskraftwerks mit einer<br />

Leistung von 1,2 GW für insgesamt<br />

31 Milliarden Rupien unterzeichnet.<br />

Auch bei den erneuerbaren<br />

Energien wurde eine Reihe von<br />

Vorhaben auf den Weg gebracht.<br />

Offiziellen Angaben zufolge wurden<br />

hier Vorverträge mit einem<br />

Volumen von 1.000 Milliarden Rupien<br />

abgeschlossen. Ein Großteil<br />

der Gelder soll in den Bau neuer<br />

Windparks fließen. Gujarat hat in<br />

den letzten Jahren sein Windkraftpotential<br />

kontinuierlich ausgebaut<br />

und allein im Finanzjahr 2007/08<br />

(1.4. bis 31.3.) die Erzeugungskapazitäten<br />

auf 1,3 GW verdoppelt.<br />

Der Schiffs- und Hafenbau<br />

konnte ebenfalls zahlreiche Investitionsvorhaben<br />

verbuchen.<br />

In den kommenden Jahren sollen<br />

rund 860 Milliarden Rupien in die<br />

Modernisierung der bestehenden<br />

42 Hafenanlagen sowie in den Bau<br />

von vier neuen fließen. Allein für<br />

die vier Greenfield-Häfen wurden<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Investitionsabkommen mit einem<br />

Volumen von 217 Milliarden Rupien<br />

unterzeichnet. Die bestehenden<br />

Seehäfen in Mundra, Hazira<br />

und Pipavav sollen für rund 210<br />

Milliarden Rupien modernisiert<br />

und erweitert werden. Diese drei<br />

Häfen zählen zu den wichtigsten<br />

Umschlagplätzen für den internationalen<br />

Container- und Schüttgutverkehr.<br />

Doch die derzeitigen<br />

Kapazitäten reichen nicht aus, um<br />

die rund 6.000 Frachtschiffe pro<br />

Jahr ohne Verzögerungen abfertigen<br />

zu können. Daher müssen<br />

zusätzliche Anlegestellen gebaut<br />

und Umschlaggeräte für ISO-<br />

Container - darunter Kranbrücken<br />

und Portalhubwagen - sowie<br />

Fördertechnik für Schüttgüter angeschafft<br />

werden.<br />

Im Bereich der Industrie wurden<br />

vor allem Projekte im Chemiesektor<br />

angeschoben. Gujarat ist das<br />

Zentrum der petrochemischen<br />

Industrie des Landes. Insgesamt<br />

wurden hier 51 Investitionsvorhaben<br />

mit einem Volumen von 570<br />

Milliarden Rupien vereinbart. Zu<br />

den Größten zählen der Bau von<br />

zwei Ammoniakfabriken durch<br />

die Düngemittelhersteller Gujarat<br />

State Fertilizer Corp. und Indian<br />

Farmers Fertiliser Cooperative<br />

(IFFCO) für 72 Milliarden beziehungsweise<br />

40 Milliarden Rupien<br />

sowie einer Keramikfabrik durch<br />

Euro Ceramics für 30 Milliarden<br />

Rupien.<br />

Der Bereich Maschinen- und<br />

Fahrzeugbau konnte Engagements<br />

in Höhe von 390 Milliarden<br />

Rupien verbuchen. Geplant sind<br />

unter anderem Produktionsanlagen<br />

für Gasturbinen, Generatoren,<br />

Stromübertragungs- und -verteilungstechnik<br />

sowie Schienenfahrzeuge.<br />

Die wichtigsten Investoren<br />

sind der indische Mischkonzern<br />

Larsen & Toubro und der kanadische<br />

Waggonbauer Bombardier<br />

Transportation. Die indischen<br />

Stahlriesen Jindal und Essar Steel<br />

haben zudem angekündigt, mehrere<br />

Hochöfen und Walzwerke in<br />

Gujarat zu errichten. Auch wurde<br />

die Gründung eines Forschungszentrums<br />

für die Nanotechnologie<br />

angekündigt. Initiator des<br />

15


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Projektes mit einem Investitionsvolumen<br />

von 300 Milliarden Rupien<br />

ist der Hotmail-Gründer Sabeer<br />

Bhatia.<br />

Gujarat ist in den letzten Jahren<br />

in der Gunst der Investoren<br />

gestiegen. Als Hauptgrund gelten<br />

die im Vergleich zu anderen<br />

Bundesstaaten niedrigeren bürokratischen<br />

Hürden - insbesondere<br />

beim Landerwerb.<br />

Als zusätzlicher Magnet gilt<br />

der “Delhi-Mumbai Industrial<br />

Corridor” (DMIC). Dieser wird<br />

künftig parallel zur geplanten<br />

Zugfrachtverbindung über eine<br />

Länge von 1.483 km zwischen den<br />

beiden Wirtschaftszentren Delhi<br />

und Mumbai verlaufen. Entlang<br />

dieser Strecke ist der Bau von insgesamt<br />

24 Industrie- und Investitionsförderzonen<br />

vorgesehen,<br />

darunter auch fünf in Gujarat. Die<br />

Projektkosten für den bis zu 150<br />

km breiten Korridor werden auf<br />

insgesamt 90 Milliarden US-Dol-<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

lar geschätzt. Als Fertigstellungstermin<br />

ist 2013 anvisiert. <br />

Industrial Extension Bureau<br />

Block No. 18, 2. Floor<br />

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Tel.: 91 79 2325 6009<br />

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Web: www.indextb.com<br />

Indonesien<br />

Handelsbarrieren für<br />

Arzneimittelimporte<br />

Von Markus Schlüter, Rechtsanwalt im Geschäftsbereich <strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

der Kanzlei Rödl & Partner<br />

Pharmazeutische Unternehmen<br />

müssen in Zukunft mit einer<br />

erheblichen Verschärfung<br />

der indonesischen Import- und<br />

Registrierungsbestimmungen<br />

für Arzneimittel rechnen.<br />

Im November 2008 erließ das<br />

Gesundheitsministerium eine<br />

umstrittene Verordnung (Nr. 1010/<br />

MENKES/PER/XI/2008) bezüglich<br />

Registrierung und Import von<br />

Arzneimitteln.<br />

Verschärfung der Registrierungsvorschriften<br />

Diese bestimmt im zweiten und<br />

dritten Kapitel, dass die Registrierung<br />

von Pharmazeutika in<br />

Indonesien nur durch inländische<br />

Arzneimittelproduzenten vorgenommen<br />

werden darf, die durch<br />

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das Gesundheitsministerium zugelassen<br />

wurden. Bereits bestehende<br />

Registrierungen sind zu erneuern.<br />

Die Verordnung gilt auch<br />

für Importprodukte, so dass im<br />

Ausland ansässige Arzneimittelhersteller<br />

eine Registrierungsvereinbarung<br />

mit lokalen Partnern<br />

treffen müssen. Die Vereinbarung<br />

hat nach den Neuregelungen einen<br />

Technologietransfer vorzusehen,<br />

der es ermöglicht, das Medikament<br />

innerhalb von fünf Jahren<br />

in Indonesien herzustellen. Ausnahmeregelungen<br />

bestehen für<br />

Pharmazeutika, die in Indonesien<br />

Patentschutz geniessen.<br />

Umsetzung und<br />

Übergangsregelung<br />

Der registrierende Hersteller<br />

hat spätestens ein Jahr nach der<br />

Registrierung mit der Produktion<br />

beziehungsweise dem Import sowie<br />

Vertrieb des registrierten Arzneimittels<br />

zu beginnen und dies<br />

den zuständigen Behörden mitzuteilen.<br />

Eine Übergangsregelung<br />

sieht vor, dass solche Arzneimittel,<br />

die nach den Regelungen der<br />

bisher geltenden Verordnung (949/<br />

MENKES/PER/VI/2000) registriert<br />

wurden, für einen Zeitraum von<br />

höchstens zwei Jahren ab Inkrafttreten<br />

der neuen Verordnung weiter<br />

vertrieben werden dürfen.<br />

Die neuen Regelungen richten<br />

sich gegen ausländische Pharmaunternehmen,<br />

die in Indonesien<br />

keine Arzneimittel herstellen,<br />

sondern ihre Produkte importieren<br />

und vertreiben lassen. Wenn<br />

die Verordnung in aller Konsequenz<br />

umgesetzt wird, müssten<br />

diese Unternehmen ihre derzeitigen<br />

Geschäftstätigkeiten abbrechen<br />

und das Land verlassen,<br />

sofern sie keine lokale Fertigung<br />

planen. Das Gesundheitsministerium<br />

verfolgt mit dem Erlass der<br />

neuen Regelungen das Ziel niedriger<br />

Arzneimittelpreise sowie<br />

Kritik an Pharmaprotektionismus<br />

verstärkter Investitionstätigkeiten<br />

der Pharmaindustrie in Indonesien<br />

mit der damit verbundenen<br />

Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />

Die Neuregelung führte zu<br />

scharfer Kritik durch Vertreter<br />

der Pharmabranche und ausländischer<br />

Handelskammern.<br />

Hierdurch würden wirtschaftspolitische<br />

Erwägungen in den<br />

Kompetenzbereich des Gesundheitsministeriums<br />

gestellt, zudem<br />

sei die Verordnung unverhältnismäßig<br />

und nicht geeignet zur Erreichung<br />

dieser Ziele. Als Ansatz<br />

zur Lösung der Problematik überhöhter<br />

Arzneimittelpreise solle<br />

vielmehr eine entsprechende Regulierungsverordnung<br />

erarbeitet<br />

werden.<br />

16


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Gesundheitsministerin Siti Fadilah<br />

Supari war bereits zuvor international<br />

wegen ihrer Weigerung<br />

kritisiert worden, der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO Proben des<br />

Vogelgrippe-Krankheitserregers<br />

zur Verfügung zu stellen. Auch<br />

in diesem Zusammenhang gab es<br />

protektionistische Erwägungen,<br />

nach denen indonesischen Pharmaunternehmen<br />

wirtschaftliche<br />

Nachteile drohen könnten, wenn<br />

internationale Wettbewerber Impfstoffe<br />

für die überwiegend in Südostasien<br />

vorkommende Krankheit<br />

entwickeln und herstellen.<br />

Der Disput um die neue Arzneimittelverordnung<br />

steht derzeit<br />

noch vor keiner Lösung. Branchenvertreter<br />

warten diesbezüglich auf<br />

eine Reaktion des indonesischen<br />

Präsidenten Susilo Yudhoyono. <br />

Rödl Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

Markus Schlüter, Rechtsanwalt<br />

Attorney-at-law (Germany)<br />

Geschäftsbereich <strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

Äußere Sulzbacher Straße 100<br />

90491 Nürnberg, Deutschland<br />

Tel: 49 911 9193 3123<br />

Fax: 49 911 9193 3149<br />

Email: markus.schlueter@roedl.com<br />

on Japan die Öf<br />

Sonntag g Außerd 1. März gew hnten 2009<br />

ap is hen A gestellten für n Stellenwech e E ne e ens ange Be ch<br />

Erfolgreich restrukturieren<br />

t r vo t h t l lt t<br />

st sg o n g r t u d<br />

Neue Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer<br />

in Japan in Zusammenarbeit mit Roland<br />

i t t i i htl B ft<br />

Berger.<br />

st nicht z erkennen<br />

AVon ch Pascal in de Wah Gudorf, neh uKommunikationsmanager g de in der Studie befrag en der deutsc AHK Japan en U t<br />

Trotz tigste der ex Veränderungen, rnen Restrukturier die gsh Seien issen ieh es langfristige Abbildung 2) Lieferantenbeziehungen,<br />

, bei d die ge bten lebenslange P axis der<br />

Im gesetz<br />

ichen die japanische Bereich wer Wirtschaft en keine Loc erungen in den ahrgenomme<br />

lebenslan letzten Jahren Besc äftigung durchlaufen aber d rcha hat, (siehe Beschäftigung Abbi du g 3 oder das Senioritätsprinzip:<br />

Seit langem sind<br />

trifft man auch heute noch immer<br />

auf landestypische Besonderheitenser<br />

Japan-Spezifika sehr<br />

sich ausländische Manager die-<br />

bewusst<br />

Externe Faktoren<br />

Mitarbaiter<br />

Hinderungsgründe für Restrukturierungen [Anzahl der Nennungen]<br />

Behinderung von Entlassungen durch das Arbeitsrecht<br />

Traditionelle Lieferantenbeziehungen<br />

Tradition der lebenslangen Beschäftigung<br />

Komplexes Distributionssystem<br />

Hohe Abfindungen<br />

Starres Restrukturierungsprogramm der Mutter<br />

Komplexe rechtl. Regeln f. gesellschaftsrechtl. Umstrukturierungen<br />

Widerstand von Geschäftspartnern<br />

Negative Presse<br />

Mangelnde Veränderungsbereitschaft bei Mitarbeitern<br />

Mangelndes Krisenbewusstsein bei Mitarbeitern<br />

Mangelnde Erfahrung der Mitarbeiter mit Projektarbeit<br />

Einfluss der Unternehmensgewerkschaft<br />

25<br />

21<br />

20<br />

19<br />

16<br />

12<br />

11<br />

9<br />

9<br />

33<br />

32<br />

29<br />

26<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Für unser Wirtschaftsmagazin und zukünftige geplante Objekte suchen wir weitere<br />

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17


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Wichtiger Erfolgsfaktor<br />

ist ein konsequentes<br />

Umsetzungscontrolling<br />

Häufigkeit der Durchführung von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

[Anzahl der Nennungen]<br />

STRATEGIE<br />

Expansion in neue<br />

Geschäftsfelder<br />

Reallokation/Reorganisation<br />

der Distributoren<br />

Akquisition von<br />

Unternehmen(steilen)<br />

Wechsel<br />

des Distributors<br />

Verkauf ganzer<br />

Geschäftsfelder<br />

Reduzierung von<br />

Produktionskapazitäten<br />

Schließung ganzer<br />

Geschäftsfelder<br />

ORGANISATION<br />

Neustrukturierung von<br />

Organisationseinheiten<br />

Interne Reorganisation<br />

des Vertriebs<br />

Änderungen im<br />

Überwachungs- und<br />

Controllingsystem<br />

23<br />

3<br />

37<br />

16<br />

15<br />

15<br />

12<br />

9<br />

48<br />

BESCHÄFTIGUNG UND<br />

PERSONALKOSTEN<br />

LIEFERANTEN<br />

Senkung der Einkaufspreise<br />

Konsolidierung der<br />

Lieferantenbasis<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

26 Mitarbeiterabbau<br />

44<br />

Interne Versetzungen<br />

Reduzierung<br />

von Boni<br />

Gehaltsreduzierungen<br />

6<br />

22<br />

31<br />

21<br />

28<br />

und Niederlassungen westlicher<br />

Unternehmen passen sich dementsprechend<br />

mehr oder weniger<br />

dem japanischen Umfeld an.<br />

Was aber, wenn mehr Wettbewerb,<br />

plötzlicher Umsatzrückgang<br />

oder anspruchsvollere<br />

Gewinnziele der ausländischen<br />

Muttergesellschaft ein hartes Restrukturierungsprogramm<br />

erfordern?<br />

Dann geraten die Leiter der<br />

Japan-Niederlassungen in ein Dilemma:<br />

Auf der einen Seite stehen<br />

sie unter dem Druck, restrukturieren<br />

und dabei zum Beispiel Personal<br />

abbauen oder das Lieferantenportfolio<br />

konsolidieren zu müssen<br />

− auf der anderen Seite sehen sie<br />

sich durch das japanische Umfeld<br />

dahingehend eingeschränkt,<br />

dass man etwa „keine Mitarbeiter<br />

entlassen kann“ und die langfristigen<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

quasi unantastbar sind. Gerade in<br />

Zeiten einer heftigen globalen Rezession<br />

steigt die Notwendigkeit,<br />

zu restrukturieren umso mehr.<br />

Die Deutsche Industrie- und<br />

Handelskammer in Japan (DIHKJ)<br />

und Roland Berger Strategy Consultants<br />

beschäftigen sich in einer<br />

aktuellen Studie mit dieser Problematik<br />

und haben Topmanager von<br />

rund 100 deutschen Unternehmen<br />

in Japan zu ihren Erfahrungen mit<br />

Restrukturierungsprogrammen<br />

befragt.<br />

“Bei ausländischen Unternehmen<br />

gilt die Durchsetzung von<br />

Restrukturierungsmaßnahmen<br />

in Japan als sehr schwierig”, sagt<br />

Marcus Schürmann, Studienautor<br />

und stellvertretender Geschäftsführer<br />

der DIHKJ. Doch das Ergebnis<br />

überrascht: Die meisten<br />

Unternehmen haben in Japan bereits<br />

erfolgreich restrukturiert.<br />

Der Großteil ist gar der Meinung,<br />

dabei in Japan deutlich mehr Freiheiten<br />

zu haben als einheimische<br />

Firmen. Die oft gefürchteten „japanischen<br />

Besonderheiten“ müssen<br />

nicht hinderlich sein, sondern<br />

können bei Restrukturierung sogar<br />

helfen – nötig ist dafür Fingerspitzengefühl,<br />

aber keine übertriebene<br />

Selbstbeschränkung.<br />

Wie restrukturieren<br />

Ausländer?<br />

Zwei Drittel der Teilnehmer<br />

haben in den letzten zehn Jahren<br />

Restrukturierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt, ein Viertel sogar<br />

in großem Umfang. Auslöser war<br />

meist eine allgemeine Notwendigkeit<br />

zur Kostensenkung (36%), allerdings<br />

zu 18 Prozent auch M &A.<br />

Jeweils 13 Prozent gaben stagnierende<br />

Umsätze oder globale Programme<br />

der Muttergesellschaft<br />

als Motivation an. Zwei Drittel<br />

der Teilnehmer sind der Überzeugung,<br />

bei Restrukturierungen<br />

mehr Freiheit zu genießen als originär<br />

japanische Unternehmen.<br />

Eine typische Aussage der Befragten<br />

lautet: „Angestellte akzeptieren<br />

nicht-japanische Maßnahmen<br />

eher von ausländischen<br />

Managern. Dies kommt einer Restrukturierung<br />

enorm zugute.“<br />

Nur 17 Prozent glauben, stärkeren<br />

Beschränkungen unterworfen zu<br />

sein als ihre japanischen Wettbewerber.<br />

Zwar werden gerade<br />

im Bereich Beschäftigung und<br />

Lieferantensystem erhebliche Beschränkungen<br />

wahrgenommen,<br />

den Einfluss der Presse und Widerstand<br />

seitens Geschäftspartnern<br />

nannten jedoch nur wenige<br />

Unternehmen als Hindernis.<br />

Überraschend ist der Erfolg der<br />

Restrukturierungsprogramme:<br />

Mehr als ein Drittel der Unternehmen<br />

gab an, die Ziele des Programms<br />

voll erreicht zu haben,<br />

“Frühpensionierungen”<br />

stoßen auf deutlich<br />

weniger Widerstand<br />

immerhin fast zwei Drittel sprachen<br />

von einem überwiegenden<br />

Erreichen der Ziele. Lediglich<br />

zwei Prozent konstatierten, die<br />

Ziele nicht erreicht zu haben.<br />

Als wichtiger Erfolgsfaktor zog<br />

sich, unabhängig von der Art der<br />

Restrukturierungsmaßnahmen,<br />

ein konsequentes Umsetzungscontrolling<br />

durch die Interviews.<br />

Nur zu oft wertet die deutsche Seite<br />

das Fehlen offener Konflikte als<br />

Einverständnis der japanischen<br />

Mitarbeiter mit bestimmten Veränderungsmaßnahmen<br />

und erwartet<br />

daher eine reibungslose<br />

Umsetzung. Häufig werden Maßnahmen<br />

dann aber verschleppt,<br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

„Missverständnisse“ vorgeschoben<br />

oder Veränderungen „ausgesessen“.<br />

Restrukturieren mit<br />

Fingerspitzengefühl<br />

Wer das nötige Fingerspitzengefühl<br />

an den Tag legt, kann letztlich<br />

sogar Japan-typische Handlungsmuster<br />

kreativ für Restrukturierungen<br />

nutzen. Mehrere Befragte<br />

äußerten, es sei sehr hilfreich gewesen,<br />

frühzeitig Verlässlichkeit<br />

bewiesen und hierdurch Vertrauen<br />

aufgebaut zu haben. Dies ist<br />

erfolgskritisch, bestehen doch auf<br />

japanischer Seite gegenüber ausländischen<br />

Unternehmen häufig<br />

grundsätzliche Vorbehalte bezüglich<br />

einer „Hire-and-fire-Mentalität“.<br />

Gelingt es, durch ernsthafte<br />

Zusagen an den Standort, das<br />

Unternehmen und die Mitarbeiter<br />

Vertrauen aufzubauen, kann<br />

dies den weiteren Prozess positiv<br />

beeinflussen. Das kann soweit gehen,<br />

dass Mitarbeiter und Gewerkschaften<br />

Rationalisierungsziele im<br />

Rahmen von Joint Venture-Verhandlungen<br />

mit eigenen Ideen<br />

unterstützen. „Das Prinzip der Solidargemeinschaft<br />

gilt dann auch<br />

im Verhältnis zur neuen Muttergesellschaft“,<br />

sagt Dr. Dirk Vaubel,<br />

Co-Autor und Partner bei Roland<br />

Berger Strategy Consultants in Tokio.<br />

Denn noch immer ist für viele<br />

Mitarbeiter das Unternehmen<br />

mehr als ein Arbeitgeber – eine<br />

Solidargemeinschaft eben, in der<br />

man gemeinsam mit den Kollegen<br />

auch durch schwierige Zeiten geht.<br />

Solange es allerdings dem Mutterhaus<br />

wirtschaftlich sehr gut geht,<br />

sind Einschnitte in Japan trotz<br />

schlechter Geschäftsentwicklung<br />

schwer zu rechtfertigen.<br />

Eine sorgfältige direkte Kommunikation<br />

nannten die Befragten<br />

als wichtigsten Erfolgsfaktor. Sie<br />

ist unabdingbar, nicht nur um zu<br />

überzeugen, sondern auch um<br />

Rückmeldung von den Mitarbeitern<br />

zu erhalten. „Werden etwa notwendige<br />

Entlassungen der Belegschaft<br />

als ‘Frühpensionierungen’ erklärt,<br />

stoßen sie auf deutlich weniger Widerstand<br />

und beide Seiten wahren<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

ihr Gesicht,” so Vaubel.<br />

Gelingt diese Kommunikation<br />

im offiziellen Rahmen nicht, können<br />

informelle Gespräche nach Feierabend<br />

und auch „nomunication“<br />

(von japanisch nomu: trinken) helfen.<br />

In vielen Unternehmen gibt es<br />

darüber hinaus graue Eminenzen,<br />

also ältere Mitarbeiter, die laut Organigramm<br />

keine wichtige Funktion<br />

bekleiden, auf den ersten<br />

Blick vielleicht sogar überflüssig<br />

erscheinen. Sie genießen aber bei<br />

den Mitarbeitern hohes Ansehen<br />

und gerade die jüngeren nehmen<br />

von ihnen, völlig unabhängig von<br />

offiziellen Weisungsbefugnissen,<br />

Anweisungen entgegen. Diese<br />

grauen Eminenzen zu identifizieren<br />

und über sie zumindest in<br />

Teilbereichen zu kommunizieren,<br />

kann sehr hilfreich sein.<br />

Die Studie impliziert: „Restrukturieren<br />

in Japan ist nicht schwieriger<br />

als in Deutschland oder Europa<br />

– im Gegenteil“, so Vaubel.<br />

Etwa 25 Prozent der Befragten gaben<br />

sogar an, es sei leichter als in<br />

Deutschland, weitere 30 Prozent<br />

sagten, es sei leichter gewesen als<br />

zuvor gedacht.<br />

Die Studie der DIHKJ mit Roland<br />

Berger steht zum kostenlosen<br />

Download bereit unter:<br />

www.japan.ahk.de/publikationen/restrukturierung-in-japan<br />

<br />

Deutsche Industrie- und<br />

Handelskammer in Japan<br />

Pascal Gudorf<br />

Sanbancho KS Building, 5. Floor<br />

Sanbancho 2-4, Chiyoda-ku<br />

102-0075 Tokyo<br />

Tel.: 81 3 5276 8711<br />

Fax 81 3 5276 8733<br />

Email: pgudorf@dihkj.or.jp<br />

Web: www.japan.ahk.de<br />

Roland Berger & Partner Japan Ltd.<br />

ARK Mori Building 23. Floor<br />

1-12-32 Akasaka, Minato-ku<br />

107-6022 Tokyo<br />

Tel.: 81 3 3587 6671<br />

Fax: 81 3 3587 6670<br />

Pakistan<br />

Neuer Projekt-Realismus<br />

Von Martin Böll, gtai-Korrespondent in Dubai und Pakistan<br />

Pakistan überdenkt seine Projektwünsche.<br />

Das Land steckt in<br />

einer schweren Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise und hatte im November<br />

2008 den Internationalen<br />

Währungsfond (IWF) um dringliche<br />

Hilfe angerufen.<br />

Gleichzeitig wurden auch befreundete<br />

Staaten gebeten, nach<br />

Kräften zu helfen. Um die Zweifel<br />

der ausländischen Gebergemeinschaft<br />

an der korrekten Kanalisierung<br />

ihrer Geldtransfers auszuräumen,<br />

bat das Land statt um Cash<br />

oder Kredite um Investitionen.<br />

Im Dezember 2008 hatten die<br />

Ministerien in Islamabad und die<br />

Chefminister in den Provinzen<br />

eine lange und wenig strukturierte<br />

Vorschlagsliste erstellt, die bei der<br />

internationalen Gebergemeinschaft<br />

auf wenig Gegenliebe stieß.<br />

Insgesamt addierten sich so 71<br />

Vorhaben im Gesamtwert von 60<br />

Milliarden US-Dollar, vornehmlich<br />

in den Bereichen Infrastruktur,<br />

Landwirtschaft, Bildung und<br />

Staudämme. Über diese Vorhaben<br />

sollten die grundlegenden strukturellen<br />

Probleme des Landes angegangen<br />

werden.<br />

Adressat einer auf 45 Projekte<br />

beziehungsweise 55 Milliarden<br />

US-Dollar abgespeckten Liste waren<br />

dann die “Freunde eines demokratischen<br />

Pakistans”, einem<br />

am 26. September 2008 in New<br />

York gegründeten Kreises, dem<br />

Deutschland, die EU, Australien,<br />

Frankreich, Großbritannien, Italien,<br />

Japan, Kanada, Katar, Kuwait,<br />

Saudi-Arabien, die Türkei,<br />

die Vereinigten Arabischen Emirate<br />

(VAE), die Volksrepublik<br />

China sowie die Vereinten Nationen<br />

und die USA angehören. Bei<br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

einem Treffen in den Emiraten erwies<br />

sich dann die pakistanische<br />

Delegation wenig vorbereitet,<br />

was zu einer Verärgerung bei den<br />

“Freunden” sorgte.<br />

Der pakistanischen Seite wurde<br />

daraufhin nahegelegt, die Wünsche<br />

den Realitäten anzupassen, eine<br />

Botschaft, die inzwischen wohl angekommen<br />

ist. Mit der Akzeptanz<br />

des 7,6-Milliarden-US-Dollar-Pakets<br />

aus dem Emergency Funding<br />

Package des IWF verliert Pakistan<br />

zudem in hohem Maße seine Autonomie<br />

bei der Formulierung seiner<br />

Wirtschaftspolitik. So drängt<br />

auch der Fonds darauf, sich auf das<br />

Machbare zu konzentrieren.<br />

Die große Wunschliste ist damit<br />

erst einmal obsolet. Alle betroffenen<br />

Ministerien und Körperschaften<br />

sollten noch einmal ihre<br />

Prioritäten überdenken, sagt der<br />

stellvertretende Vorsitzende des<br />

nationalen Planungsausschusses<br />

Propagierter<br />

Schwerpunkt bleibt<br />

Belutschistan<br />

Assef Ahmad Ali. Es sollten nur<br />

noch solche Projekte angestrebt<br />

werden, die auch notwendig seien.<br />

Die Antragsteller dürften sich keine<br />

Hoffnungen auf Geschenke<br />

machen, wenn überhaupt, dann<br />

sei die Gebergemeinschaft zur Finanzierung<br />

bereit, nicht aber zur<br />

Subvention von Megaprojekten.<br />

Hinter den Kulissen wird nun<br />

um eine neue Projektliste gestritten.<br />

Dem Vernehmen nach fordert<br />

die Water and Power Development<br />

Authority (Wapda) unter dem<br />

Vorsitzenden Shakil Durani weiterhin<br />

die vorrangige Finanzierung<br />

des Diamer-Bhasha-Damms<br />

sowie Gelder für kleinere Dämme<br />

in Belutschistan und anderen<br />

Landesteilen, einschließlich dem<br />

Angore-Dam. Der Munda-Damm<br />

ist offensichtlich nicht mehr auf<br />

der neuen Liste.<br />

Weiterhin dabei ist der 4. Tunnel<br />

für das Tarbela-Kraftwerk, der<br />

zusätzliche 500 MW bringen soll.<br />

Investitionsgelder sollen auch<br />

für ein Schnellstraßenprojekt beantragt<br />

werden, in dessen Rahmen<br />

der Gwadar-Hafen mit Chaman,<br />

Khunjrab, Torkham, Taftan<br />

und Lahore verbunden wird, sowie<br />

für ein Eisenbahnprojekt, das<br />

Havelian mit Khunjrab verbinden<br />

soll. Pakistan Railways wünscht<br />

sich ferner neue Lokomotiven und<br />

Waggons.<br />

Großprojekte sollen nach Möglichkeit<br />

aufgeteilt werden,<br />

so dass Länder, die Pakistan<br />

helfen wollen, sich<br />

leichter ein geeignetes<br />

Projekt aussuchen können.<br />

Regional gesehen soll ein<br />

stärkeres Gewicht auf Belutschistan<br />

gelegt werden,<br />

eine Region, die als vernachlässigt<br />

gilt.<br />

D i a m e r- B h a s h a -<br />

Damm<br />

Ölraffinerie<br />

Auch in den Verhandlungen<br />

mit den Arabischen Emiraten<br />

über den Bau einer neuen Raffinerie<br />

in Belutschistan wächst in<br />

Pakistan die Einsicht, dass der<br />

eigene Verhandlungsspielraum<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

ausgereizt ist und die finanziellen<br />

Argumente der anderen-<br />

Seite überwiegen. Man habe<br />

sich mit der Regierung von Abu<br />

Dhabi telefonisch geeinigt, sagte<br />

ein Sprecher des pakistanischen<br />

Petroleum Ministry Ende Januar<br />

2009, nachdem Abu Dhabis International<br />

Petroleum Company<br />

(Ipic) noch Anfang des Monats<br />

Am Rande des Weltwirtschaftsforums<br />

in<br />

Davos Ende Januar 2009<br />

Präsident Asif Ali Zardari: Neuer Realismus ?<br />

hatte Pakistans Premierminister von großen Meinungsverschiedenheiten<br />

Syed Yousuf Raza Gilani die Asiatische<br />

und einer weiteren<br />

Entwicklungsbank (ADB) Verzögerung des Projektes gesprochen<br />

eindringlich gebeten, die Führerschaft<br />

hatte.<br />

in einem Konsortium zu Die geplante Sheikh Khalifa<br />

übernehmen, dass den Diamer- Point Refinary ist ein Joint Venture<br />

Bhasha-Damm finanzieren solle.<br />

zwischen Ipic und der Pak-<br />

Pakistan möchte noch 2009 mit Arab Refinery Company (Parco),<br />

dem Bau des Projekts beginnen, die wiederum ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

dessen Kernstück der mit 270 m<br />

von Pakistan und<br />

höchste Walzbetondamm der Welt dem Emirat Abu Dhabi ist. Das<br />

sein wird. Standort ist der Indus, 5-Milliarden US-Dollar-Vorhaben<br />

315 km oberhalb des Tarbela- war ursprünglich für Gwadar geplant,<br />

Damms. Der dadurch entstehende<br />

wo ein Tiefwasserhafen ge-<br />

Stausee erstreckt sich über 110 km 2 baut wird. Später wurde Hub, eine<br />

und reicht bis an die Raikot-Brücke Industriestadt in der Nähe von<br />

des Karakorum-Highways. Durch Karachi, favorisiert. Dem Vernehmen<br />

den See sollen umfangreiche Bewässerungsprojekte<br />

nach ist Abu Dhabi über das<br />

ermöglicht Verhalten Pakistans in seiner Rolle<br />

und ein 4.500 MW-Kraftwerk betrieben<br />

als Anteilseigner der Pak-Arab<br />

werden. Die Gesamtkosten Refinery Co. irritiert und strebt<br />

wurden Ende 2008 auf 12,6 Milliarden<br />

daher einen größeren Anteil und<br />

US-Dollar veranschlagt. damit stärkere Einflussnahme in<br />

der Gesellschaft an.<br />

Nahrungsmittelprojekte<br />

Landwirtschaftliche und Nahrungsmittelprojekte<br />

Pakistans<br />

müssen derweil reduziert werden,<br />

weil die Vereinbarung mit<br />

dem IWF, das Fiskaldefizit auf<br />

20<br />

Agentur ATON


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

4,2 Prozent zu begrenzen, anders<br />

nicht einzuhalten ist. Die Regierung<br />

sprach Ende Januar 2009<br />

von 254 Millionen US-Dollar, die<br />

eingespart werden müssten. Ursprünglich<br />

wollte Pakistan 1,59<br />

Milliarden US-Dollar für 65 Landwirtschaftsprojekte<br />

ausgeben.<br />

Gwadar-Hafen<br />

Schlechte Nachrichten kommen<br />

auch vom 250 Millionen US-Dollar<br />

teuren Gwadar-Hafenprojekt:<br />

Die seit langem überfällige Freihandelszone<br />

kann weiterhin nicht<br />

eingerichtet werden, weil sich das<br />

Verteidigungsministerium weigert,<br />

ein 236 Hektar großes Areal<br />

freizugeben, berichtet der pakistanische<br />

“Business Recorder”. Nach<br />

einem Lizenzvertrag zwischen der<br />

Regierung von Pakistan und dem<br />

Hafenbetreiber, der Port of Singapore<br />

Authority, sollte das Gelände<br />

schon im Juni 2008 übergeben<br />

werden.<br />

Der Landtransfer war zuvor<br />

am 2. Februar 2007 vom damaligen<br />

Präsidenten Pervez Musharraf<br />

und Premierminister Shaukat<br />

Aziz angeordnet worden. Störfeuer<br />

kommt aber auch von Belutschistans<br />

Provinzregierung, die<br />

sich bei der Lizenzvergabe an den<br />

Investor übergangen fühlt.<br />

320 MW Kraftwerk<br />

Schon 2004 wollten die VAE<br />

dem Nachbarn Pakistan ein gebrauchtes<br />

320-MW-Kraftwerk<br />

unentgeltlich überlassen. Die Bürokratie<br />

aber war mit dem Präzedenzfall<br />

offensichtlich überfordert<br />

und konnte nicht festlegen,<br />

wer die Transport- und Installationskosten<br />

übernehmen würde.<br />

Mit einer großzügigen Geste haben<br />

die Emirate nun das Problem<br />

gelöst und übernehmen die Kosten<br />

des Abbaus, des Transports<br />

und des Wiederaufbaus. Eine entsprechende<br />

Vereinbarung wurde<br />

am 4. Februar 2009 im Beisein<br />

von Pakistans Präsident Asif Ali<br />

Zardari unterzeichnet - ein weiteres<br />

Zeichen von einem neuen<br />

Realismus in Pakistan. <br />

Philippinen<br />

Regenerative Energien<br />

bevorzugt<br />

Von Oliver Höflinger, gtai-Korrespondent auf den Philippinen<br />

Die Energienachfrage auf den<br />

Philippinen soll in den nächsten<br />

Jahren weiter steigen. Um die<br />

Importabhängigkeit bei Energieträgern<br />

zu verringern, setzt die<br />

Regierung vor allem auf mehr<br />

regenerative Energien.<br />

In diesem Feld ist die Geothermiesparte<br />

mit Abstand am weitesten<br />

fortgeschritten: das südostasiatische<br />

Inselreich ist beim<br />

geothermisch erzeugtem Strom<br />

weltweit die Nummer zwei.<br />

Die philippinische Energienachfrage<br />

soll dem “Philippine Energy<br />

Plan 2007- 2014 (PEP)” des Department<br />

of Energy (DOE) zufolge<br />

von 25 Millionen Tonnen Öläquivalent<br />

(MTOE) 2007 auf 31 MTOE<br />

Sektor<br />

Investitionserfordernisse im<br />

Energiesektor 2007 bis 2014<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

im Jahr 2014 zunehmen, was einer<br />

durchschnittlichen jährlichen<br />

Wachstumsrate von 3,3 Prozent<br />

entspricht. Die Führung in Manila<br />

hat eine Reihe von Maßnahmen<br />

anvisiert, um die Abhängigkeit<br />

von Importen zu verringern.<br />

Besonders der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien soll Abhilfe<br />

schaffen. Daneben drängt die Regierung<br />

auf eine stärkere Exploration<br />

fossiler Energieträger, wobei<br />

insbesondere Erdgas in den Fokus<br />

gerückt ist.<br />

Schließlich hat in jüngster Zeit<br />

auch die Steigerung der Energieeffizienz<br />

an Aufmerksamkeit gewonnen.<br />

Zwischen 2005 und 2014<br />

sollen 229 Millionen Barrel Fuel<br />

Staat<br />

Insgesamt<br />

Privatwirtschaft<br />

[ in Mrd. Pesos ]<br />

Fossile Brennstoffe 517 0 517<br />

- Öl und Gas 399 0 399<br />

- Kohle 119 0 119<br />

Erneuerbare Energien 137 19 119<br />

- Geothermie 53 11 41<br />

- Wasserkraft 18 1 17<br />

- Biomasse 14 0 14<br />

- Wind 53 6 47<br />

- Alternative Kraftstoffe 83 4 80<br />

Energieeffizienz und -einsparung 49 5 44<br />

Entwicklung von Stromerzeugung<br />

und -übertragung<br />

420 39 381<br />

- Stromerzeugung 399 19 381<br />

- Übertragung 21 21 0<br />

- Ländliche Elektrifizierung 4 2 2<br />

Downstream 210 0 210<br />

- Öl 10 0 10<br />

- Gas 199 0 199<br />

Quelle: Department of Energy (DOE), 2008, 1 Euro = 63,14 phil. Pesos<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Oil Equivalent (MMBFOE) eingespart<br />

werden. Bei Kohle strebt die<br />

Regierung verstärkt eine umweltfreundlichere<br />

Verstromung an.<br />

Generell positiv für die Energiebranche<br />

ist, dass im Investment<br />

Priorities Plan (IPP) 2008<br />

unter anderem die Stromerzeugung<br />

mit umweltfreundlichen<br />

Technologien sowie der Bau von<br />

Rohrfernleitungen für Öl und<br />

Gas berücksichtigt worden sind.<br />

Investitionsprojekte in diesen Bereichen<br />

können mit staatlichen<br />

Vergünstigungen rechnen.<br />

Der PEP beziffert den Investitionsbedarf<br />

im Energiesektor im<br />

Zeitraum 2007 bis 2014 auf insgesamt<br />

1.400 Milliarden Philippinische<br />

Pesos (rund 22 Milliarden<br />

Euro; 1 Euro = 63,14 Pesos, 3-Monatsmittel).<br />

Von staatlicher Seite<br />

werden dabei Mittel in Höhe von<br />

68 Milliarden Pesos fließen, der<br />

private Sektor soll mehr als 1.300<br />

Milliarden Pesos beisteuern.<br />

Bei der Stromerzeugung und<br />

-verteilung macht die Privatisierung<br />

im Rahmen des 2001 erlassenen<br />

Gesetzes “Electric Power<br />

Industry Reform Act (EPIRA)”<br />

weiter Fortschritte. Unter anderem<br />

wurde dabei die dem nationalen<br />

Stromversorger National Power<br />

Corporation (NPC) unterstehende<br />

Elektrizitätserzeugungskapazität<br />

von der Power Sector Assets<br />

and Liabilities Management Corporation<br />

zwecks Privatisierung<br />

übernommen. Das Ziel der Privatisierung<br />

von 70 Prozent der<br />

ehemaligen NPC-Kapazität wird<br />

schon bald erreicht sein. Die National<br />

Transmission Corporation<br />

ging Ende 2007 an ein Konsortium<br />

in dem neben der philippinischen<br />

Seite die State Grid Corporation of<br />

China vertreten ist.<br />

Ein weiterer Bestandteil des<br />

Reformgesetzes war die Einrichtung<br />

eines “Wholesale Electricity<br />

Spot Markets (WESM)”, auf dem<br />

Strom nun frei gehandelt wird.<br />

Schätzungen des DOE zufolge soll<br />

die durchschnittliche jährliche<br />

Wachstumsrate der Elektrizitätsnachfrage<br />

im Zeitraum 2006 bis<br />

2014 in Luzon 3,6 bis 4,3 Prozent,<br />

in den Visayas 5,7 bis 6,0 Prozent<br />

Weltweit auf Rang<br />

zwei bei geothermisch<br />

erzeugtem Strom<br />

und in Mindanao 6,0 bis 6,5 Prozent<br />

betragen. Die installierte Kapazität<br />

belief sich 2007 auf 15.937<br />

MW, die gesamte Stromerzeugung<br />

auf 59.612 GWh.<br />

Bei den erneuerbaren Energien<br />

ist die Geothermiesparte am weitesten<br />

fortgeschritten. So liegen<br />

die Philippinen bei der Erzeugung<br />

von Strom mit geothermischen<br />

Ressourcen in der Weltspitze:<br />

Statistiken des DOE zufolge befand<br />

sich die Inselrepublik 2005<br />

bei installierter Kapazität und Erzeugung<br />

weltweit auf Rang zwei,<br />

übertroffen nur noch von den<br />

USA. Mit dem Produktionsbeginn<br />

des Northern Negros Geothermal<br />

Production Field erhöhte sich die<br />

installierte Kapazität der geothermischen<br />

Stromerzeugung 2007 um<br />

49 Megawatt elektrisch (MWe) auf<br />

etwa 2.027 MWe. Dies ist das fünfte<br />

geothermische Feld, das von der<br />

Philippine National Oil Company -<br />

Energy Development Corporation<br />

(PNOC-EDC), dem maßgeblichen<br />

Akteur in der philippinischen<br />

Geothermie, erschlossen wird.<br />

Die 2007 privatisierte PNOC-EDC<br />

ist nun erstmals sowohl Betreiber<br />

des Feldes als auch Eigentümer<br />

und Betreiber des Kraftwerkes.<br />

Laut PEP sind bis 2014 im Land<br />

geothermische Vorhaben mit einer<br />

Gesamtkapazität von rund 700<br />

MW ins Auge gefasst.<br />

Die trotz guter natürlicher Bedingungen<br />

bisher relativ wenig genutzte<br />

Windenergie hat Fortschritte<br />

gemacht: Die Philippinen waren<br />

2008 das einzige Land in Südostasien,<br />

das seine Kapazität ausgebaut<br />

hat. Nach der Erweiterung um<br />

8 MW belief sich die landesweite<br />

Kapazität auf 33 MW, in <strong>Asien</strong> lagen<br />

die Philippinen damit auf Platz<br />

sechs. Laut PEP sollen bis 2014 Projekte<br />

mit einer Gesamtkapazität von<br />

557 MW realisiert werden.<br />

Auch für Biomasseprojekte bietet<br />

sich ein großes Potential. Angesichts<br />

der nach wie vor hohen<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Bedeutung der Landwirtschaft<br />

bilden die dort anfallenden Restprodukte<br />

beziehungsweise Abfälle<br />

eine wichtige Brennstoffquelle.<br />

Die Kapazität der Anlagen<br />

für andere Nutzungen außer der<br />

Stromerzeugung liegt bei 20 MW.<br />

Vorhaben zur reinen Elektrizitätserzeugung<br />

bestehen derzeit noch<br />

nicht, jedoch sind Anlagen mit<br />

Kraft-Wärme-Kopplung sowie<br />

solche, die Reishülsen zur Stromgewinnung<br />

nutzen, im Bau. Bis<br />

2014 soll eine Kapazität von 184<br />

MW aufgebaut werden.<br />

Angesichts der günstigen geografischen<br />

Lage der Philippinen<br />

mit hoher Sonneneinstrahlung sowie<br />

der zahllosen Inseln und teilweise<br />

abgelegenen Dörfer bietet<br />

sich die verstärkte Nutzung der<br />

Solarenergie an.<br />

Die Zahl der installierten fotovoltaischen<br />

Systeme, zu denen auch<br />

“Solar Home Systems (SHS)”, “Battery<br />

Charging Stations (BCS)” und<br />

andere dezentrale Anwendungen<br />

gezählt werden, belief sich Ende<br />

2007 auf 24.531 Anlagen. Die gesamte<br />

Kapazität betrug 5,2 MW wobei<br />

die größte Anlage eine Kapazität<br />

von 1 MW hatte. Bei Wasserkraft<br />

lag die Gesamtkapazität 2006 bei<br />

3.257 MW. Bis 2014 sollen dem PEP<br />

zufolge Projekte im Umfang von<br />

1.025 MW durchgeführt werden.<br />

Dass die Branche speziell aus<br />

deutscher Sicht Chancen bietet,<br />

zeigt zum Beispiel die Steag (Evonik):<br />

ihr 232-Megawatt-Kohlekraftwerk<br />

in Mindanao ging Ende 2006<br />

ans Netz. Dies stellt gleichzeitig<br />

das erste deutsche BOT-Vorhaben<br />

seit dem gescheiterten Fraport-Engagement<br />

dar. <br />

Department of Energy (DOE)<br />

Energy Complex, Meritt Road<br />

Fort Bonifacio, Taguig City, Manila<br />

Tel.: 63 2 4792900<br />

Web: www.doe.gov.ph<br />

National Geothermal Association<br />

of the Philippines (NGAP)<br />

Lauro F. Bayrante (President)<br />

Manila<br />

Tel.: 63 2 84015 71<br />

Fax: 63 2 84015 75<br />

Email: bayrante@energy.com.ph<br />

Web: ngap.netfirms.com<br />

22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Singapur<br />

Agentur ATON<br />

Zuversichtliche<br />

Chemieindustrie<br />

Für die Petrochemie baute der Stadtstaat sogar eine eigene über 30 km 2 große künstliche<br />

Insel, Jurong Island.<br />

Von Thomas Hundt, gtai-Korrespondent in Malaysia und Singapur<br />

Singapur verfügt über keine<br />

eigenen Rohstoffe. Aber sowohl<br />

die günstige Lage, die immensen<br />

Tanklager, Transportinfrastruktur<br />

als auch die Verfügbarkeit<br />

von Fachkräften und Arbeitern<br />

haben zahlreiche Chemiekonzerne<br />

in den Stadtstaat geführt.<br />

Etwa 650 singapurische Firmen<br />

und Niederlassungen internationaler<br />

Konzerne erzeugten<br />

2007 mit 27.000 Mitarbeitern chemische<br />

Produkte im Wert von 105<br />

Milliarden S$ (ca. 53 Mrd. Euro,<br />

1 Euro = 1,97 S$, 3-Monatsmittel).<br />

Der Produktionsausstoß sinkt seit<br />

2008, dennoch halten die meisten<br />

Unternehmen an ihren Investitionsplänen<br />

fest.<br />

Der Bestand an ausländischen<br />

Direktinvestitionen der Chemieindustrie<br />

betrug Ende 2006 circa<br />

62 Milliarden Singapur-Dollar<br />

(rund 31 Mrd. Euro). Branchenunternehmen<br />

sagten nach Angaben<br />

der nationalen Investitionsbehörde<br />

Economic Development Board<br />

(EDB) 2008 Investitionen in Bauten<br />

und Ausrüstungen in Höhe<br />

von 11,5 Milliarden S$ zu. Im Vorjahr<br />

konnte der EDB Projekte im<br />

Wert von 8,6 Milliarden S$ akquirieren.<br />

Das bedeutet, dass in den<br />

beiden Jahren rund 60 Prozent der<br />

gesamten ausländischen Direktinvestitionen<br />

in den Chemiesektor<br />

Singapurs flossen.<br />

Zu den wichtigsten hergestellten<br />

Produkte der chemischen<br />

Industrie gehören Petroleum<br />

(Output 2007: 48,5 Mrd. S$), petrochemische<br />

Produkte (26,8 Mrd.<br />

S$), Arzneimittel (21,9 Mrd. S$)<br />

und Spezialchemikalien (5,9 Mrd.<br />

S$). Im Gesamtjahr 2008 sank<br />

der Produktionswert gemäß vorläufigen<br />

Angaben um 4 Prozent.<br />

Allein im Dezember schrumpfte<br />

der Ausstoß um 23 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahresmonat.<br />

Aufgrund der schwachen weltweiten<br />

Nachfrage mussten einige<br />

Konzerne ihre Werke temporär<br />

stilllegen. Für den Geschäftsverlauf<br />

im Jahr 2009 sind die Unternehmen<br />

gemäß Umfragen eher<br />

pessimistisch gestimmt.<br />

Der südostasiatische Staat verfügt<br />

mit 1,3 Millionen bpd (barrel<br />

per day) über die weltweit drittgrößten<br />

Raffineriekapazitäten<br />

nach Houston und Rotterdam. Die<br />

Petrochemie erhielt von den Stadtplanern<br />

sogar eine eigene über 30<br />

km 2 große künstliche Insel, Jurong<br />

Island. Auf dieser haben sich<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

insgesamt 94 Ölfirmen, petrochemische<br />

Unternehmen, Hersteller<br />

von Spezialchemikalien und<br />

Zulieferbetriebe niedergelassen.<br />

Dazu gehören Weltmarktführer<br />

wie Air Products, Akzo Nobel,<br />

Asahi Kasei, Celanese, Chevron<br />

Philips, Eastman Chemical, ExxonMobil,<br />

Huntsman Corp, Mitsui<br />

Chemicals, Shell, Sumitomo<br />

Chemicals und Teijin. Zusammen<br />

haben sie 31 Milliarden S$ auf Jurong<br />

investiert.<br />

Die öffentliche Infrastrukturentwicklungsgesellschaft<br />

des<br />

Chemieclusters, die JTC Corp,<br />

baut Jurong weiter aus. Im Februar<br />

2009 sollen die Gewinner der Ausschreibungen<br />

für die Bauarbeiten<br />

an unterirdischen Lägern für<br />

Rohöl, Kondensate, Naphtha und<br />

Gase bekannt gegeben werden.<br />

Die Lagerkapazitäten der ersten<br />

Ausbauphase, die Ende 2010 abgeschlossen<br />

werden soll, betragen<br />

1,5 Millionen m 3 . Die Planungen<br />

der JTC sehen später weitere Lager<br />

bis zu 3,2 Millionen m 3 vor.<br />

Im Jahr 2009 beginnen zudem<br />

die Arbeiten an einem 1 Milliarden<br />

S$ teuren Flüssiggas-Terminal<br />

auf Jurong, das 2012 fertiggestellt<br />

werden soll. Das Joint Venture Gaz<br />

Petrochemie und<br />

Pharma setzen<br />

Projekte um<br />

de France und Singapore Power<br />

erhielt den Zuschlag, den Terminal<br />

mit einer Jahreskapazität von<br />

3 Millionen Tonnen zu errichten<br />

und zu betreiben.<br />

Zu den wichtigsten Investoren<br />

gehören die beiden Ölgesellschaften<br />

Shell und Exxon Mobil.<br />

Beide haben Anfang 2009 bekräftigt,<br />

dass sie an ihren Ausbauplänen<br />

festhalten. Shell errichtet<br />

einen neuen Äthylen Cracker mit<br />

einer Jahreskapazität von 800.000<br />

Tonnen, der ein neues Mono-<br />

Äthylene Glycol Werk (Kapazität<br />

750.000 Tonnen) versorgen wird.<br />

Beide Fabriken, die rund 3 Milliarden<br />

US-Dollar kosten, sollen<br />

Anfang 2010 fertiggestellt sein. Im<br />

Jahr 2011 nimmt dann Exxon Mo-<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

bil einen neuen integrierten Komplex<br />

in Betrieb, der einen Cracker<br />

mit verschiedenen nachgelagerten<br />

Werken umfasst. Fachleute schätzen<br />

das Investitionsvolumen des<br />

Konzerns auf 4 Milliarden US-<br />

Dollar. Singapurs Jahreskapazität<br />

an Äthylen dürfte sich bis 2011 somit<br />

auf ungefähr 4 Millionen Tonnen<br />

verdoppeln.<br />

Investitionsprojekte kommen<br />

aber auch ins Stocken. So verschiebt<br />

die deutsche Lanxess AG<br />

zunächst den Bau einer Fabrik zur<br />

Herstellung von synthetischem<br />

Kautschuk, die Grundsteinlegung<br />

war eigentlich im Januar 2009 geplant<br />

und soll nun im Herbst des<br />

Jahres erfolgen. Im Oktober 2008<br />

meldete die Jurong Aromatics<br />

Corporation Schwierigkeiten bei<br />

der Finanzierung einer 2,4 Milliarden<br />

US-Dollar teuren petrochemischen<br />

Anlage und stoppte das<br />

Projekt. Die Investitionsförderstelle<br />

EDB will bei der Kapitalbeschaffung<br />

inzwischen einspringen.<br />

Neben der Petrochemie ist<br />

die Arzneimittelherstellung von<br />

herausragender Bedeutung für<br />

den singapurischen Chemiesektor.<br />

Etwa 22 Fabriken produzie-<br />

ren Pharmazeutika. Ihr Ausstoß<br />

fiel im Zeitraum Januar bis November<br />

2008 gegenüber der Vorjahresperiode<br />

allerdings um 10<br />

Prozent. Der normalerweise wenig<br />

konjunkturabhängige Sektor<br />

dürfte 2009 weiter schrumpfen,<br />

meinen Fachleute.<br />

Dennoch zählt die Pharmabranche<br />

zu den Erfolgsgeschichten<br />

Singapurs. Der Produktionswert<br />

hat sich seit dem<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Firmengründung<br />

inkl. Visa und Workpermit<br />

Personalselektion<br />

Alle Bereiche, alle Nationalitäten<br />

Geschäftsbuchhaltung<br />

inkl. VAT, Steuern, Abschluss<br />

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TRINA Management (Thailand) Co. Ltd.<br />

Bangkok Business Center Building, Room 1802<br />

#29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok<br />

Tel: (66 2) 714 4177 Fax: (66 2) 714 4179<br />

info@trina-thai.com www.trina-thai.com<br />

Mitglied der Schweizer und Deutschen<br />

Handelskammern<br />

Jahr 2000 vervierfacht. Einige der<br />

weltweit führenden Konzerne<br />

wie Schering-Plough oder Merck<br />

Sharp and Dohme errichteten<br />

Großanlagen. Außerdem haben<br />

seit 2006 Novartis, Genentech,<br />

Glaxo SmithKline und Lonza Erweiterungsinvestitionen<br />

im Wert<br />

von 1,5 Milliarden US-Dollar angekündigt.<br />

Ein wachsender Teil<br />

ihrer Ausgaben fließt in die Forschung<br />

und Entwicklung. <br />

Singapore Chemical Industry<br />

Council Limited<br />

120 Lower Delta Road<br />

#10-12 Cendex Centre<br />

Singapur 169208<br />

Tel.: 65 6278 6037<br />

Fax: 65 6278 9149<br />

Email: secretariat@scic.sg<br />

Web: www.scic.sg<br />

JTC Corporation<br />

The JTC Summit<br />

8 Jurong Town Hall Road<br />

Singapur 609434<br />

Tel.: 65 6560 0056<br />

Fax: 65 6565 5301<br />

Web: www.jtc.gov.sg<br />

EDB Singapore<br />

250 North Bridge Road<br />

#28-00 Raffles City Tower<br />

Singapur 179101<br />

Tel.: 65 6832 6832<br />

Fax: 65 6832 6565<br />

Email: clientservices@edb.gov.sg<br />

Web: www.edb.gov.sg<br />

Termine<br />

Unternehmerreise<br />

nach Nordkorea<br />

vom 24. bis 30. Mai 2009<br />

Nordkorea ist aufgrund seiner<br />

internationalen Isolation ein von<br />

außen schwer einzuschätzender<br />

Markt mit ebenso schwer einschätzbaren<br />

Potentialen.<br />

Ziel der vom OAV im Auftrag<br />

des BMWi organisierten Delegationsreise<br />

ist deshalb primär die<br />

Sondierung der Lage in Nordkorea,<br />

um eine realistische Bewertung<br />

der Möglichkeiten für unternehmerische<br />

Aktivitäten zu gewinnen.<br />

Die Leitung übernimmt Herr<br />

Karl Wendling, Unterabteilungsleiter<br />

im BMWi. Entsprechend bestehen<br />

gute Voraussetzungen für<br />

eine hervorgehobene Wahrnehmung<br />

der Unternehmerdelegation<br />

vor Ort und die Anbahnung wirkungsvoller<br />

Kontakte.<br />

Durchführungsort ist die<br />

Hauptstadt Pyongyang, eine Besichtigung<br />

der Industriezone<br />

Kaesong ist ebenfalls vorgesehen.<br />

Gespräche mit Ministerien sowie<br />

Unternehmens- und Projektbesichtigungen<br />

sollen einen Überblick<br />

über die Lage in Nordkorea<br />

und Anknüpfungspunkte für Firmen<br />

geben. Potential für deutsche<br />

Unternehmen bietet sich im Rohstoff-<br />

und Bergbausektor, im Logistikbereich<br />

und bei allgemeinen<br />

Industriegütern und -anlagen.<br />

Auch beim weiteren Ausbau der<br />

Infrastruktur bieten sich Möglichkeiten<br />

für deutsche Planungs- und<br />

Bauunternehmen. (OAV)<br />

Infos: www.oav.de/aktuell/<br />

termine/termin/a/2235/tbpid/18/<br />

Kontakt: OAV, Mareike Neels,<br />

Tel.: 49 40 357559 15, neels@oav.de <br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Thailand<br />

Rückläufiger Außenhandel<br />

Von Alexander Hirschle, gtai-Korrespondent in Thailand<br />

Der thailändische Außenhandel<br />

konnte 2008 zweistellige Zuwächse<br />

verbuchen. Gegen Jahresende<br />

zeichneten sich jedoch<br />

Einbrüche auf breiter Front ab,<br />

die sich 2009 fortsetzen werden.<br />

So wird für 2009 bei den Exporten<br />

maximal mit einer Steigerung<br />

von 3 Prozent gerechnet. Allerdings<br />

deuten einige Anzeichen<br />

Wichtigste Lieferländer<br />

Rang Land Importe 2007<br />

[ Mio. US$ ]<br />

Importe 2008<br />

[ Mio. US$ ]<br />

Veränderung<br />

2007/08<br />

Anteil<br />

in 2008<br />

1 Japan 28.382 33402 17,7% 18,7%<br />

2 VR China 16.245 20.056 23,6% 11.2%<br />

3 USA 9.494 11.391 20,0% 6,4%<br />

4 VAE 6.836 11.149 63,1% 6,2%<br />

12 Deutschland 3.918 4.495 14,7% 2,5%<br />

Quelle (alle Tabellen) : Information and Communication Technology<br />

Center with Cooperation of The Customs Department (www.moc.go.th)<br />

auf einen Rückgang der thailändischen<br />

Ausfuhren. Auch bei den<br />

Importen sieht es nicht viel besser<br />

aus. Nahezu sämtliche Prognosen<br />

besagen ein Minus bei den Einfuhren<br />

bis zu 10 Prozent.<br />

Die thailändischen Importe<br />

konnten 2008 noch eine deutliche<br />

Steigerung von 27,7 Prozent<br />

auf 178,7 Milliarden US-Dollar<br />

erzielen. Die wichtigsten Produktgruppen<br />

waren dabei Rohöl,<br />

gefolgt von Maschinen und<br />

-teilen, Eisen- und Stahlerzeugnisse<br />

sowie Chemie. Die höchsten<br />

Zuwächse wurden in den Segmenten<br />

Schmuckwaren inklusive<br />

Gold und Silber mit einem Plus<br />

von mehr als 100 Prozent, bei Erdgas<br />

sowie Pflanzenschutz- und<br />

Düngemitteln mit Steigerungsraten<br />

von jeweils rund 70 Prozent<br />

erzielt. Unterdurchschnittlich<br />

entwickelten sich die Importe von<br />

Computer und -zubehör sowie<br />

Elektrotechnik.<br />

Wichtigstes Lieferland für Thailand<br />

bleibt weiterhin Japan mit<br />

einem Anteil von fast 20 Prozent<br />

an den Gesamteinfuhren, gefolgt<br />

von der Volksrepublik China mit<br />

11 Prozent und den USA mit etwas<br />

mehr als 6 Prozent. Die deutschen<br />

Exporte nach Thailand beliefen<br />

sich den thailändischen Statistiken<br />

zu Folge 2008 auf 4,5 Milliarden<br />

US-Dollar und erreichten<br />

damit einen Anteil von 2,5 Prozent<br />

- gleichbedeutend mit einem<br />

12. Platz im Lieferranking. Die Importe<br />

Thailands aus Deutschland<br />

Wichtigste Abnehmerländer<br />

Rang Land Exporte 2007<br />

[ Mio. US$ ]<br />

Exporte 2008<br />

[ Mio. US$ ]<br />

Veränderung<br />

2007/08<br />

Anteil<br />

in 2008<br />

1 USA 19.416 20.275 4,4% 11,4%<br />

2 Japan 18.120 20.090 10,9% 11,3%<br />

3 VR China 14.847 16.191 9,1% 9,1%<br />

4 Singapur 9.620 10.115 5,2% 5,7%<br />

12 Deutschland 2.922 3.198 9,5% 1,8%<br />

legten um 14,7 Prozent und damit<br />

deutlich unterdurchschnittlich<br />

zu. Auf der anderen Seite konnten<br />

auch die Spitzenreiter nicht im<br />

Gleichschritt des Importwachstums<br />

mithalten. Die größten Zuwächse<br />

erzielten erdölproduzierende<br />

Länder wie beispielsweise<br />

die Arabischen Emirate.<br />

Die Einfuhrdynamik wird sich<br />

jedoch 2009 deutlich abschwächen.<br />

Bereits im Jahresverlauf 2008<br />

zeichnete sich ein klarer Abwärtstrend<br />

ab. Während in den ersten<br />

Monaten 2008 noch Importsteigerungen<br />

von bis zu 55 Prozent<br />

verbucht werden konnten, brachen<br />

die Ergebnisse ab September<br />

ein. Im Oktober 2008 konnte<br />

zumindest noch eine Steigerung<br />

von 22 Prozent im Vergleich mit<br />

demselben Vorjahresmonat erzielt<br />

werden, im November nur noch<br />

um 2 Prozent, und im Dezember<br />

musste schließlich ein Minus von<br />

fast 7 Prozent hingenommen werden<br />

- gleichbedeutend mit dem<br />

Rückgang der Importe im Monatsvergleich<br />

seit Mai 2002.<br />

Diese Tendenz dürfte sich 2009<br />

weiter verschärfen, zumal die<br />

Vorjahresbasis aufgrund der anfänglich<br />

hohen Wachstumsraten<br />

sehr üppig ist. Das Studienzentrum<br />

der thailändischen Handelskammer<br />

(Centre for International<br />

Trade Studies of the University of<br />

the Thai Chamber of Commerce)<br />

prognostiziert für das Gesamtjahr<br />

2009 eine Kontraktion der thailändischen<br />

Einfuhren um 6,7 Prozent<br />

auf 167,3 Milliarden US-Dollar.<br />

Als Gründe dafür werden der<br />

rückläufige Binnenkonsum, die<br />

geringere Nachfrage nach Vorprodukten<br />

und der sinkende Erdölpreis<br />

angeführt.<br />

Andere Quellen gehen gar von<br />

einem Einbruch um bis zu 10<br />

Prozent aus. Auf jedem Fall würde<br />

dies dem ersten Rückgang der<br />

thailändischen Importe seit 2001<br />

25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

entsprechen. Seinerzeit belief sich<br />

das Minus jedoch nur auf knapp 1<br />

Prozent. Auch bei den Ausfuhren<br />

zeigt die Tendenz deutlich nach<br />

unten. Die Zentralbank sieht angesichts<br />

der hohen Exportabhängigkeit<br />

Thailands, die sich auf fast 70<br />

Prozent beläuft, darin sogar eines<br />

der größten Risiken für die konjunkturelle<br />

Entwicklung. Das thailändische<br />

Handelsministerium hat<br />

2008 noch mit<br />

Rekordzuwächsen<br />

R<br />

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L<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Lehrplan: Schweiz/Deutsch Gegründet: 1963<br />

Anfang Januar sein Exportziel für<br />

2009 von zuvor 0 bis 5 Prozent auf<br />

nun 3 Prozent revidiert.<br />

Insgesamt sollen Waren im Wert<br />

von 184,7 Milliarden US-Dollar<br />

über die Grenzen ins Ausland gehen.<br />

Andere Experten zeigen sich<br />

jedoch durchaus skeptischer. So<br />

geht das Studienzentrum der Handelskammer<br />

davon aus, dass die<br />

thailändischen Ausfuhren 2009<br />

um 1,6 Prozent nach unten zeigen.<br />

Andere Unternehmensvertreter<br />

halten sogar ein Absinken um bis<br />

zu 10 Prozent für möglich, da die<br />

Nachfrage aus den Kernmärkten<br />

wie der EU und den USA deutlich<br />

nachlassen wird.<br />

Etwas Unterstützung könnten<br />

die Exporte durch die erwartete<br />

Abwertungstendenz der Landeswährung<br />

Baht erfahren, dessen<br />

Wechselkurs 2009 durchschnittlich<br />

bei 35 Baht zum US-Dollar liegen<br />

dürfte (1 Euro = 46,82 Baht, 3-Monatsmittel).<br />

Noch im vergangenen<br />

Jahr hatte der Vergleichswert 33,3<br />

Baht erreicht. Um die ambitionierte<br />

Zielsetzung einer Exportsteigerung<br />

von plus 3 Prozent zu erreichen,<br />

will das zuständige Ressort<br />

Importe nach Warengruppen<br />

Rang Importe 2007<br />

[ Mio. US$ ]<br />

Importe 2008<br />

[ Mio. US$ ]<br />

Veränderung<br />

2007/08<br />

Anteil<br />

in 2008<br />

1 Rohöl 20.406 30.160 47,8% 16,9%<br />

2 Maschinen und -teile 12.172 14.820 21,8% 8,3%<br />

3 Eisen und Stahl 8.575 13.714 59,9% 7,7%<br />

4 Chemische Erzeugnisse 10.021 12.602 25,8% 7,1%<br />

5 Elektrische Teile 9.503 10.711 12,7% 6,0%<br />

6 Elektrische Schaltkreise 9.823 9.148 -6,9% 5,1%<br />

7 Schmuck, Gold und Silber 4.117 8.833 114,5% 4,9%<br />

8 Sonstige Metalle 7.130 7.969 11,8% 4,5%<br />

9 EDV-Teile und -komponenten 7.520 7.772 3,3% 4,4%<br />

10 Gemüse und Erzeugnisse daraus 2.848 4.363 53,2% 2,4%<br />

11 Kfz-Teile und -ausrüstungen 3.337 3.995 19,7% 2,2%<br />

12 Elektrische Haushaltsgeräte 2.890 3.612 25,0% 2,0%<br />

13 Erdgas 2.072 3.525 70,1% 2,0%<br />

14 Verarbeitete Metalle 2.298 3.246 41,3% 1,8%<br />

15 Labor- und Testgeräte 2.678 3.170 18,4% 1,8%<br />

16 Pflanzenschutz und Düngemittel 1.739 2.958 70,1% 1,7%<br />

17 Kunststofferzeugnisse 2.377 2.770 16,5% 1,6%<br />

18 Sonstige verarbeitete Erzeugnisse 2.212 2.737 23,7% 1,5%<br />

19 Tiere (auch verarbeitet und tiefgekühlt) 1.569 2.185 39,2% 1,2%<br />

20<br />

Medizinische und pharmazeutische<br />

Produkte<br />

1.734 1.995 15,1% 1,1%<br />

26


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

die im Außenhandel tätigen thailändischen<br />

Firmen über verschiedene<br />

Maßnahmen unterstützen.<br />

So ist beispielsweise im Bereich<br />

Produktinnovation eine verstärkte<br />

Kooperation mit dem National Innovation<br />

Institute vorgesehen.<br />

Dabei sollen Sektoren mit hohem<br />

Wachstumspotential wie die<br />

Unterhaltungsindustrie, Gesundheit,<br />

Bau und Nahrungsmittel im<br />

Vordergrund stehen. Außerdem<br />

dürfte thailändischen Unternehmen<br />

bei der Finanzierung ihrer<br />

Ausfuhrgeschäfte unter die Arme<br />

gegriffen werden, vor allem über<br />

Exportkreditgarantien. Ebenso<br />

sollen die Marketingaktivitäten<br />

für thailändische Produkte in<br />

Form von “Roadshows” in den<br />

wichtigsten Absatzmärkten ausgeweitet<br />

werden. Vertreter des<br />

Privatsektors sind jedoch der Ansicht,<br />

dass dies nicht ausreichend<br />

ist und fordern höhere Zuwendungen<br />

an die Exporteure. Zumindest<br />

die Handelsbilanz dürfte<br />

2009 nach einem Defizit von rund<br />

1 Milliarde US-Dollar wieder ins<br />

Plus rutschen.<br />

Die Exporte konnten 2008 mit<br />

einem Plus von 15,6 Prozent auf<br />

177,8 Milliarden US-Dollar verhältnismäßig<br />

weniger zulegen als<br />

die Importe. Aber auch bei den<br />

Ausfuhren zeichnete sich gegen<br />

Jahresende 2008 bereits eine deutliche<br />

Abschwächung der Dynamik<br />

ab. Während im Oktober zumindest<br />

noch ein leichtes Plus von<br />

3 Prozent erzielt werden konnte,<br />

stürzten die Ausfuhren Thailands<br />

im November 21 Prozent im Vergleich<br />

mit demselben Vorjahresmonat<br />

ab. Dies entsprach gleichzeitig<br />

dem größten Einbruch<br />

innerhalb von 17 Jahren.<br />

Das wichtigste Abnehmerland<br />

für thailändische Erzeugnisse waren<br />

2008 die USA mit einem Anteil<br />

von 11 Prozent fast gleichauf mit<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Japan, das ebenso 11 Prozent der<br />

gesamten Ausfuhren aufnahm.<br />

An dritter Stelle folgte die Volksrepublik<br />

China mit 9 Prozent,<br />

Deutschland lag auf dem 15. Platz<br />

mit knapp 2 Prozent. Die wichtigsten<br />

Ausfuhrgüter Thailands<br />

waren elektronische Erzeugnisse<br />

(10%), Kfz und -teile (9%), Schmuck<br />

und Edelsteine (5%), Treibstoffe<br />

(4%), elektrische Schaltkreise (4%),<br />

Gummi (4%) und Reis (3%). Die<br />

höchsten Exportzuwächse verzeichneten<br />

Treibstoffe (+93%), Reis<br />

(+79%) sowie Schmuck und Edelsteine<br />

(+54%). <br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Supermärkte auf<br />

Expansionskurs<br />

Von Martin Böll, gtai-Redakteur in Dubai<br />

Die Verkäufe in den Supermärkten<br />

der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate (VAE) könnten<br />

bis 2013 um mehr als 80 Prozent<br />

steigen - trotz Wirtschaftskrise,<br />

geplatzter Immobilienblase in<br />

Dubai und einem Exodus von<br />

Arbeitskräften.<br />

Das hat eine Studie des Marktforschungsinstituts<br />

Business Monitor<br />

International (BMI) ergeben.<br />

Der Trend in dem Golfstaat ist<br />

demnach: Gute Zutaten einkaufen<br />

und kochen statt Geld in Restaurants<br />

ausgeben. Die Ergebnisse<br />

einer neuen staatlichen Erhebung<br />

zu Einkommen und Ausgaben<br />

privater Haushalte ergänzen die<br />

Beobachtungen.<br />

Die VAE belegen hinsichtlich<br />

des prognostizierten Wachstums<br />

des Lebensmittelhandels einen<br />

der vorderen Plätze weltweit. Zum<br />

Vergleich: Für Vietnam sagt der<br />

aktuelle “Food and Drink Report”<br />

des BMI ein Wachstum von 102<br />

Prozent voraus, für die VR China<br />

67 Prozent, für Saudi-Arabien 34<br />

Prozent, für Großbritannien um<br />

33 Prozent und für die USA 13<br />

Prozent.<br />

Zuhause kochen<br />

statt auswärts essen<br />

Der für die VAE ermittelte Zuwachs<br />

macht auf den ersten Blick<br />

stutzig, muss sich der Golfstaat<br />

doch 2009 auf einen Exodus von<br />

Arbeitskräften einstellen. Dubai<br />

könnte binnen Jahresfrist 8 Prozent<br />

der Bevölkerung verlieren, so<br />

pessimistische Schätzungen. Beobachter<br />

halten das für möglich,<br />

auch wenn die Regierung beteuert,<br />

das seien haltlose Gerüchte.<br />

Abu Dhabi geht es wirtschaftlich<br />

27


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

zwar besser, so dass der Bausektor<br />

dort weiterhin mehr Arbeitskräfte<br />

braucht. Die Migrationsverluste<br />

Dubais und den nördlichen<br />

Emiraten aber kann Abu Dhabi<br />

schwerlich wettmachen.<br />

Schwerer als die schrumpfende<br />

Bevölkerung der Emirate wiegt<br />

für BMI jedoch ein Wandel der<br />

Lebensgewohnheiten. Bislang<br />

verbrachten die meisten ausländischen<br />

Arbeitskräfte - in Dubai<br />

etwa 90 Prozent der Bevölkerung<br />

- ihre Freizeit damit, in Malls<br />

spazieren zu gehen und dort in<br />

Restaurants und Food Courts einzukehren.<br />

Auch am Wochenende<br />

ist das mangels Alternativen die<br />

bevorzugte Beschäftigung. Andere<br />

Freizeitaktivitäten wie Sonnenbaden<br />

am Strand ist praktisch nur für<br />

vermögende Touristen bezahlbar.<br />

Da die Restaurantpreise und<br />

selbst die Preise in den vergleichsweise<br />

preiswerten Food<br />

Courts im vergangenen Jahr<br />

kräftig gestiegen sind, geht die<br />

Gemeinschaft der Migrationskräfte<br />

- ob Arbeiter oder Manager<br />

- neuerdings immer seltener<br />

ins Restaurant, sondern kocht<br />

öfter zuhause. Der Trendwechsel<br />

ist laut BMI derart stark, dass die<br />

Umsätze der Supermärkte deutlich<br />

steigen. Das Verhalten der<br />

einheimischen Bevölkerung hat<br />

sich derweil wenig verändert: Sie<br />

isst ohnehin lieber zuhause und<br />

frequentiert, wenn überhaupt,<br />

meist Drive-Ins amerikanischer<br />

Fast-Food-Ketten oder lässt sich<br />

Essen liefern.<br />

Kamelmilch bei Carrefour in Dubai<br />

Eine aktuelle Erhebung der<br />

Regierung hat unterdessen ergeben,<br />

dass die privaten Haus-<br />

Carrefour<br />

Haushaltseinnahmen und -ausgaben<br />

in der Vereinigten Arabischen Emiraten<br />

(1. April 2007 bis 31. März 2008)<br />

Durchschnittsgröße der Haushalte (in Personen) 5,1<br />

Anteil der einheimischen Haushalte 19,1%<br />

Anteil der Ausländerhaushalte 61,9%<br />

Anteil der Sharing Households *) 19,9%<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller Haushalte<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller einheimischen Haushalte<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller ausländisch geführter Haushalte<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller Haushalte für Essen und Trinken<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller einheimischen Haushalte für Essen und Trinken<br />

11.241 Dh.<br />

22.989 Dh.<br />

9.579 Dh.<br />

1.596 Dh.<br />

3.429 Dh.<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller Haushalte für Güter und<br />

Dienstleistungen (ohne Essen und Trinken)<br />

9.645 Dh.<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller einheimischen Haushalte für Güter<br />

und Dienstleistungen (ohne Essen und Trinken)<br />

19.560 Dh<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben aller ausländisch geführter Haushalte für<br />

Güter und Dienstleistungen (ohne Essen und Trinken)<br />

8.346 Dh.<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben von Sharing Households *) für<br />

Güter und Dienstleistungen (ohne Essen und Trinken)<br />

3.891 Dh.<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben für Unterkunft, Strom und Wasser 39,4%<br />

Durchschnittliche monatliche Ausgaben für Essen und Trinken 14,2%<br />

Durchschnittliches monatliches Haushaltseinkommen<br />

18.249 Dh.<br />

Durchschnittliches monatliches Einkommen einheimischer Haushalte<br />

36.436 Dh.<br />

Durchschnittliches monatliches Einkommen ausländisch geführter Haushalte<br />

15.074 Dh.<br />

Durchschnittliches monatliches Einkommen von Sharing Households<br />

10.261 Dh.<br />

*) Gemeint sind Barackenquartiere von Baustellenarbeitern und anderen Billiglöhnern.<br />

Quelle: UAE Ministry of Economy 1 Euro = 4,86 Dirham, 3-Monatsmittel<br />

Anmerkung: Die VAE haben erstmals eine solche Statistik vorgelegt, die auf Drängen von IWF und Weltbank<br />

zu einem Verbraucherpreisindex nach internationalen Standards führen soll.<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

halte durchschnittlich 14 Prozent<br />

ihres Einkommens für Essen und<br />

Trinken ausgeben. Insgesamt beträgt<br />

das durchschnittliche Haushaltseinkommen<br />

in den Emiraten<br />

umgerechnet 3.894 Euro. Die Einkommenshöhe<br />

variiert je nach Herkunft:<br />

So verdient die einheimische<br />

Durchschnittsfamilie im Monat<br />

umgerechnet 7.775 Euro, während<br />

ausländische Migranten im Schnitt<br />

zwei Fünftel dessen erhalten.<br />

Supermarktmanager bestätigen<br />

in Interviews mit der lokalen<br />

Presse den Wandel im Verbraucherverhalten:<br />

“Früher haben die<br />

Leute drei bis viermal in der Woche<br />

im Restaurant gegessen”, sagt<br />

David Berrik, Chef der Abela-Supermärkte,<br />

“heute essen sie lieber<br />

zuhause.” Seine Verkäufe lägen<br />

derzeit 16 Prozent über dem Niveau<br />

des Vorjahres, trotz schlechter<br />

Wirtschaftslage und dem Wegzug<br />

von Arbeitskräften. Auch<br />

der Unternehmenssprecher von<br />

Lulu Hypermarkets beobachtet<br />

diese Entwicklung. Die Handels-<br />

Kette will 2009 fünf neue Märkte<br />

aufmachen: zwei in Al Ain und<br />

jeweils einen in Dubai, in Schardscha<br />

und in Abu Dhabi.<br />

Die Manager sehen ferner einen<br />

Trend zu höherem Qualitätsbewusstsein.<br />

Welker Salat und nachlässig<br />

abgepackte Ware sei mittlerweile<br />

nicht mehr akzeptiert.<br />

Fast alle Märkte würden die Warenpräsentation<br />

verbessern. Auch<br />

Konkurrenz belebt das Geschäft:<br />

So hat die britische Kette Waitrose<br />

in den vergangenen Monaten<br />

zwei neue Supermärkte in Dubai<br />

eröffnet. Sie setzt auf eine ansprechendere<br />

Warenpräsentation.<br />

Die Marktforscher glauben,<br />

dass mehr ausländische Anbieter<br />

den Briten folgen werden. “Wer<br />

als Lebensmitteleinzelhändler im<br />

Mittleren Osten Fuß fassen will,<br />

geht zuerst in die VAE”, sagt Lyndsey<br />

Anderson, Chefin von Food<br />

and Drink Research bei BMI. Sie<br />

seht den Markt als eine Art Referenzstandort.<br />

Dort seien Trends in<br />

der Region zuerst auszumachen.<br />

Zudem sei der Markteintritt wegen<br />

der funktionierenden Infrastruktur<br />

relativ leicht. <br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Dubai: Scheich friert Mieten ein<br />

Sein erstes Dekret im neuen<br />

Jahr hat Mieter wie Vermieter im<br />

Sinn: Einerseits verfügte Scheich<br />

Mahammed, dass die Vermieter<br />

2009 den Mietzins nicht erhöhen<br />

dürfen; es gelten also weiter die<br />

Mieten aus 2008.<br />

Dem Mietmarkt in Dubai haftet<br />

aus deutscher Sicht die Besonderheit<br />

an, dass Mietverhältnisse<br />

immer auf ein Jahr abgeschlossen<br />

werden und der Mieter die Jahresmiete<br />

im Voraus zu entrichten hat.<br />

Nach Ablauf des Jahres stellten<br />

die „landlords“ ihre Mieter häufig<br />

vor die Wahl: Höhere Miete oder<br />

Auszug. So schaukelten sich die<br />

Mietpreise innerhalb kürzester<br />

Zeit in Schwindel erregende Höhen.<br />

Wer heute zum Beispiel ein<br />

Drei-Schlafzimmer-Apartment in<br />

vernünftiger Wohnlage (also im<br />

Norden von Jebel Ali) beziehen<br />

möchte, muss dafür umgerechnet<br />

40.000 bis 60.000 Euro hinblättern.<br />

Daran konnte auch die Einführung<br />

einer 5 Prozent-Kappungsgrenze<br />

und die eines mieterfreundlichen<br />

Rent Committees nicht mehr viel<br />

ändern.<br />

Einen Schritt weiter geht der<br />

absolute Herrscher jetzt, indem<br />

er Mieterhöhungen 2009 generell<br />

untersagt (sofern das Mietniveau<br />

nicht ohnehin um 25% absackt).<br />

Doch kein Grundsatz ohne Ausnahme.<br />

Es gab in der Vergangenheit<br />

auch Vermieter, die moderate Preise<br />

verlangten.<br />

Für diese galt<br />

die 5 Proz<br />

e n t - K a p -<br />

pungsgrenze<br />

wie für alle<br />

anderen Vermieter<br />

auch.<br />

Konsequenz:<br />

Die Mieteinnahmen<br />

sind<br />

auf niedrigem<br />

Niveau<br />

g l e i c h s a m<br />

eingefroren.<br />

Deshalb bestimmt<br />

das<br />

Dekret, dass<br />

all diejenigen<br />

VAE-Premier<br />

Mahammed bin Rashid<br />

al Maktoum<br />

Vermieter, deren Mietzins unter<br />

75 Prozent des Marktpreises liegt,<br />

eine Preisanpassung bis zu dieser<br />

Höhe vornehmen dürfen. Will der<br />

Mieter den Vertrag unter diesen<br />

Bedingungen nicht verlängern,<br />

muss er ausziehen. Das Problem<br />

wird sein, die Marktpreise festzulegen.<br />

Kritiker bemängeln bereits<br />

wenig transparente Ansatzpunkte.<br />

(gtai, Köln) <br />

Vietnam<br />

Handelsbilanz-Saldo dreht ins Positive<br />

Vietnam hat im Monat Januar<br />

einen Handelsbilanzüberschuss<br />

von 400 Millionen US-<br />

Dollar erzielt.<br />

Dies berichtete die Zentralbank.<br />

Die Exporte beliefen sich<br />

dabei auf 3,72 Milliarden US-<br />

Dollar und die Importe auf 3,3<br />

Milliarden.<br />

Die Regierung hatte zuvor ein<br />

Defizit von 300 Millionen US-<br />

Dollar erwartet. Auch dies wäre<br />

gegenüber dem Vorjahr – als ein<br />

Negativ-Saldo von 4,1 Milliarden<br />

Dollar entstanden ist – bereits eine<br />

deutliche Verbesserung gewesen.<br />

In den vergangenen 14 Jahren<br />

hatte das Land jeweils erhebliche<br />

Handelsbilanzdefizite angehäuft.<br />

Die neue Entwicklung dürfte<br />

einem deutlichen Rückgang bei<br />

den Einfuhren und fallenden Ölund<br />

Stahlpreisen zu verdanken<br />

sein. Das Statistikamt hatte vor<br />

kurzem prognostiziert, dass die<br />

Importe im Januar um 45 Prozent<br />

und die Exporte um 24 Prozent<br />

schrumpfen würden. (db) <br />

29<br />

Agentur ATON


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vietnam<br />

Zukunftsinvestitionen im<br />

Logistiksektor gefragt<br />

Von Dr. Stefanie Schmitt, gtai-Korrespondentin in Vietnam<br />

Vietnam besitzt das Potential,<br />

sich zu einem der aufregendsten<br />

Logistikmärkte Südostasiens zu<br />

entwickeln.<br />

Viele internationale Firmen<br />

sehen das Land als “Werkbank”<br />

für ihre Produktion. Doch auch<br />

mit Blick auf die Ressourcen sind<br />

viele Exportmöglichkeiten noch<br />

ungenutzt. Bei steigenden Handelsströmen<br />

stößt die Infrastruktur<br />

jedoch bereits an ihre Kapazitätsgrenzen.<br />

Trotz weltweiter Absatzkrise<br />

gelten die ökonomischen Basisdaten<br />

als gut. Selbst wenn künftig<br />

die Wachstumsraten niedriger als<br />

in den letzten Jahren ausfallen, ist<br />

für 2009 noch mit einem Plus des<br />

Bruttoinlandsprodukts zwischen<br />

6,0 und 6,5 Prozent zu rechnen.<br />

Das Verkehrsaufkommen im Inland,<br />

aber auch an den Seehäfen,<br />

über die der Großteil des Außenhandels<br />

abgewickelt wird, legt<br />

weiter kräftig zu. Dabei bestehen<br />

bereits heute gravierende infrastrukturelle<br />

Defizite.<br />

Ein Großteil der Güter im Inland<br />

wird über die Straße transportiert,<br />

meist in kleinen Lkw oder auf Motorrädern.<br />

Ferner kommen, sofern<br />

es die Strecke zulässt, schwere<br />

Lkw von asiatischen Herstellern<br />

sowie ausrangierte US-Trucks<br />

zum Einsatz. Die Eisenbahn spielt<br />

nur eine geringe Rolle, und auch<br />

die Flussschifffahrt ist ausbaufähig.<br />

Insgesamt gilt das Gros der<br />

Beförderungsmittel als überaltert<br />

und überlastet. Große Probleme<br />

bestehen während Lagerung<br />

und Transport bei der Aufrechterhaltung<br />

der Kühlkette. Je nach<br />

Schätzung sollen 30 bis 50 Prozent<br />

der hergestellten Nahrungsmittel<br />

verderben, weil sie vom<br />

Hersteller bis zum Kunden nicht<br />

sachgerecht transportiert werden<br />

konnten. Um Abhilfe zu schaffen,<br />

sind auf allen Gebieten zahlreiche<br />

Investitionen von Nöten.<br />

Die Zahl der in Vietnam tätigen<br />

Speditions- und Logistikunternehmen<br />

wird auf 1.000 bis 1.200 geschätzt.<br />

Die Konkurrenz ist groß,<br />

was auf die Preise drückt und zur<br />

Intransparenz des Sektors führt.<br />

Unter den internationalen Anbietern<br />

finden sich neben den großen<br />

europäischen Firmen SDV International<br />

Logistics, Logwin Logistics<br />

und Karl Gross, unter anderem<br />

Schenker, DHL und Kühne & Nagel<br />

aktiv. Wichtigste inländische<br />

Transportunternehmen sind VIE-<br />

TRANSTIMEX und VOSCO.<br />

Angesichts der massiven Infrastrukturmängel<br />

genießen Investitionen<br />

in die Modernisierung,<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

die Erweiterung oder den Neubau<br />

von Flughäfen, Häfen, Straßen<br />

und Schiene sowie in Logistikzentren<br />

hohe Priorität. So ist beispielsweise<br />

der Ausbau der wichtigsten<br />

Schienenverbindungen<br />

des Landes, etwa zwischen Hanoi<br />

und Ho Chi Minh City (HCMC)<br />

zur Expressverbindung, geplant.<br />

Selbst wenn die Vergabe geplanter<br />

Projekte erst in zwei oder drei Jahren<br />

erfolgt respektive die Realisierung<br />

der oft ehrgeizigen Vorhaben<br />

länger dauert als erhofft, sei jetzt<br />

der richtige Zeitpunkt, um relevante<br />

Kontakte zu knüpfen, heißt<br />

es aus der Branche.<br />

Im Bereich Seehäfen sollen nach<br />

Auskunft von Branchenvertretern<br />

in den nächsten fünf Jahren<br />

4,5 Milliarden US-Dollar in den<br />

Hafenausbau fließen. Zahlreiche<br />

Erweiterungsprojekte wurden bereits<br />

begonnen oder sind geplant.<br />

Bislang sind die knapp 170<br />

Häfen in der Lage, 170 Millionen<br />

Tonnen Güter im Jahr abzufertigen.<br />

Nach Informationen der<br />

Vietnam Marine Association soll<br />

das Umschlagsvolumen bis 2010<br />

auf 200 Millionen Tonnen und<br />

bis 2020 sogar auf 400 Millionen<br />

Tonnen anwachsen. Gegenwärtig<br />

werden - entsprechend der wirtschaftlichen<br />

Bedeutung des Hinterlandes<br />

- über 70 Prozent des<br />

Containerumschlags in den zu<br />

HCMC gehörenden Hafenanlagen<br />

abgewickelt, weitere 20 bis 25 Prozent<br />

entfallen auf die Standorte in<br />

und um Haiphong. Wichtigstes<br />

Hafenprojekt ist der Ausbau des<br />

Containerhafens von Danang in<br />

Zentralvietnam. Die Region gilt<br />

Transportsektor 2006<br />

Volumen<br />

Entwicklung der Gütertransporte in Vietnam<br />

(Volumen in Millionen Tonnenkilometern)<br />

2006<br />

Anteil<br />

2007<br />

Volumen<br />

2007<br />

Anteil<br />

2008<br />

Volumen<br />

2008<br />

Anteil<br />

Eisenbahn 3.456,8 3,9% 3.888,4 4,8% 4.027,6 2,3%<br />

Straße 12.373,2 14,0% 13.815,5 14,5% 22.514,0 12,9%<br />

Flussschifffahrt 5.064,2 5,7% 6.242,4 6,6% 5.594,3 3,2%<br />

Seeschiffahrt 67.453,2 76,1% 70.907,3 74,5% 141.840,8 81,2%<br />

Luftfahrt 270,0 0,3% 282,7 0,3% 290,0 0,2%<br />

Gesamt *) 88.617,4 100,0% 95.136,3 100,7% 174.266,7 99,8%<br />

Quelle: General Statistics Office<br />

*) Abweichung von 100% sind Rundungsfehler<br />

30


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

unter Investoren als “Geheimtipp”<br />

- infrastrukturell mit internationalem<br />

Flughafen und durch den<br />

expandierenden Hafen verhältnismäßig<br />

gut angeschlossen, aber<br />

im Vergleich zur HCMC-Region<br />

erheblich preiswerter. Bis 2010 sollen<br />

in Danang 4 Millionen Tonnen<br />

Fracht umgeschlagen werden.<br />

In den Auf- und Ausbau der<br />

Flughafeninfrastruktur sollen nach<br />

Informationen der “Vietnam Economic<br />

Times” in den kommenden<br />

Jahren 14,2 Milliarden US-Dollar<br />

fließen. Gegenwärtig verfügt Vietnam<br />

über 22 Flughäfen, darunter<br />

fünf internationale: Hanoi, Ho Chi<br />

Minh City, Danang, Can Tho und<br />

Phu Bai-Hue. Insgesamt wurden<br />

2007 von den Fluggesellschaften<br />

rund 8,7 Millionen Passagiere befördert,<br />

18,9 Prozent mehr als im<br />

Vorjahr.<br />

Nicht zuletzt um die erhofften<br />

Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft<br />

nicht zu gefährden, ist<br />

neben der Erweiterung und Modernisierung<br />

bestehender Anla-<br />

Wichtige Unternehmen<br />

Karl Gross Internationale Spedition<br />

Chief Representative Herr Khoa<br />

Trong Nguyen<br />

54, Truong Son Street, Ward 2,<br />

District Tan Binh<br />

Ho Chi Minh City<br />

Tel.: 84 8 3547 0318<br />

Fax: 84 8 3547 0319<br />

Email: info@karlgross.vn<br />

Logwin Air & Ocean Vietnam<br />

Geschäftsführer und<br />

Ansprechpartner Maik Jüngst<br />

Kim Do Business Center, 4. Floor<br />

123 Le Loi Ave., District 1<br />

Ho Chi Minh City<br />

Tel.: 84 8 3821 6173<br />

Fax: 84 83 821 3088<br />

Mobile: 84 9 0392 5915<br />

Email: maik.juengst@<br />

logwin-logistics.com<br />

SDV International Logistics<br />

(Head Office)<br />

Etown Building 2, 6. Floor<br />

364 Cong Hoa Street, Tan Binh<br />

District<br />

Ho Chi Minh City<br />

Tel.: 84 8 3812 0602<br />

Fax: 84 8 3812 0614<br />

Email sgn@sdv.com<br />

gen der Neubau von<br />

vier Airports geplant.<br />

Zu den wichtigsten<br />

Vorhaben zählen ein<br />

zweiter Passagierterminal<br />

für den Flughafen<br />

von Hanoi mit<br />

einem Investitionswert<br />

von 420 Millionen<br />

US-Dollar, die<br />

Erweiterung des Chu<br />

Lai-Airport (750 Mio.<br />

US$) und des Flughafens<br />

von Danang<br />

(250 Mio. US$). Darüber<br />

hinaus wird auf<br />

der Tourismusinsel<br />

Phu Quoc seit 2008<br />

ein neuer Flughafen<br />

gebaut (geplante Betriebsaufnahme<br />

2012).<br />

Ausgebaut werden<br />

soll ferner der Flughafen<br />

von Con Son.<br />

Die benötigten<br />

Gelder müssen überwiegend<br />

von Vietnam selbst gestellt<br />

werden, auch wenn das Land<br />

auf Kredite von Seiten der Asiatischen<br />

Entwicklungsbank (ADB)<br />

hofft. Verhandlungen zu “Build-<br />

Operate-Transfer”-Projekten (BOT)<br />

im Flughafensegment verliefen<br />

trotz Bemühungen der Verantwortlichen<br />

bislang im Sande, weil<br />

sich die potentiellen Partner nicht<br />

über die Modalitäten im laufenden<br />

Betrieb einigen konnten.<br />

Der Ausbau des besonders<br />

in den Großstädten und in den<br />

Boom-Regionen stark überlasteten<br />

Straßennetzes steht in der Prioritätenliste<br />

der Regierung ebenfalls<br />

ganz oben. Bis 2025 sollen unter<br />

anderem 6.000 km Autobahn gebaut<br />

werden. Die hierfür notwendigen<br />

Investitionen dürften sich<br />

auf rund 60 Milliarden US-Dollar<br />

belaufen. Geplant sind zwei Nord-<br />

Süd-Achsen sowie der Ausbau des<br />

Zubringernetzes um die beiden<br />

Zentren HCMC und Hanoi. Gedacht<br />

ist überdies an eine bessere<br />

Anbindung der ländlichen Regionen<br />

und an zusätzliche Verbindungen<br />

in die Nachbarländer.<br />

Unterstützung erhält Vietnam<br />

vor allem von der Weltbank und<br />

der ADB, aber auch im Rahmen der<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Sie suchen Fach- und<br />

Führungskräfte in Vietnam?<br />

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professionell.<br />

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Telefon: +84-91-3254150<br />

Entwicklungszusammenarbeit. Die<br />

für den Autobahnbau zuständige<br />

und dem Ministry of Transport unterstehende<br />

Vietnam Expressway<br />

Corporation hat seit ihrer Gründung<br />

2004 etwa 370 km Schnellstraßen-Projekte<br />

begonnen. Finanzieren<br />

sollen sich die Projekte über<br />

Mauteinnahmen, Tankstellen, Raststätten<br />

und den Verkauf von Werbeflächen.<br />

Neben dem Staat und den<br />

Entwicklungsbanken sollen künftig<br />

mehr private Kapitalgeber an den<br />

Vorhaben beteiligt werden.<br />

Grundsätzlich lassen sich im Bereich<br />

Transport und Logistik fünf<br />

Absatzsegmente unterscheiden:<br />

Flughäfen (zum Beispiel Gepäckanlagen,<br />

Frachthallen, Fördergeräte,<br />

Zugmaschinen für Flugzeuge),<br />

Häfen (Containerumschlagsgerät,<br />

Straddle Carrier, Krane), Lager-<br />

/Umschlaggerät (Flurförderzeuge,<br />

Gabelstapler, Lagertechnik), <strong>Kurier</strong>-Express-Paket<br />

(Förderanlagen<br />

zur Paketsortierung) sowie<br />

Sonstiges (Transport Schiene oder<br />

Straße, Hebebühnen, Krane für<br />

den Straßenumschlag). Vielfach<br />

bestimmen noch Handarbeit und<br />

Muskelkraft das Bild. Dies gilt<br />

umso stärker, je außenhandelsferner<br />

das betrachtete Segment ist. <br />

31


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchrezension<br />

Tabuthema Korruption<br />

Von Daniel Müller in Berlin<br />

Korruption gilt weithin als<br />

besonders verwerfliche Strategie<br />

zur Erreichung von persönlichen<br />

oder Gruppeninteressen.<br />

War man in der westlichen<br />

Hemisphäre lange der Überzeugung,<br />

der Einsatz von unlauteren<br />

Mitteln zur Aushebelung von formalen<br />

Regelsystemen sei eine Verhaltensweise,<br />

die ausschließlich<br />

in den Armutszonen dieser Welt<br />

anzutreffen sein, so haben spätestens<br />

die Vorgänge um die Siemens<br />

AG gezeigt, dass es sich hierbei<br />

vielmehr um ein ubiquitäres Phänomen<br />

handelt. Allerdings sollten<br />

bei einer Korrektur der üblichen<br />

Stereotype nicht die Dimensionen<br />

aus den Augen verloren werden:<br />

denn in etlichen Staaten ist Korruption<br />

keineswegs ein Abfall<br />

von der Norm, sondern dominierendes<br />

Strukturprinzip. Im globalen<br />

Vergleich nehmen <strong>Asien</strong> im<br />

Allgemeinen und Indonesien im<br />

Speziellen, was die Korruptionsanfälligkeit<br />

anbelangt, fraglos einen<br />

Spitzenplatz ein. In dem südostasiatischen<br />

Inselstaat muss gar<br />

von einer endemischen Korruption<br />

gesprochen werden.<br />

Dabei wird auch in Indonesien<br />

darüber Klage geführt, dass korrupte<br />

Machenschaften aufgrund<br />

der aus ihnen resultierenden<br />

Ineffizienzen zu beträchtlichen<br />

Wohlstandsverlusten führen. Jedoch<br />

belässt man es meist bei<br />

einer Pro-forma-Empörung – für<br />

die entsprechenden Mechanismen<br />

interessiert sich indes kaum<br />

jemand. Diese Erfahrung musste<br />

auch Simon Koenen machen,<br />

der während eines Praktikums<br />

in Jakarta die (überaus unangenehmen)<br />

Folgen von Korupsi am<br />

eigenen Leib zu spüren bekam.<br />

Diese persönlichen Erlebnisse<br />

haben ihn dazu motiviert, sich<br />

intensiv mit der Thematik zu beschäftigen.<br />

Auf Grundlage von<br />

in anonymen Interviews gewonnenen<br />

Insider-Informationen,<br />

versucht er die Strukturen und<br />

Praktiken von Korruption in Indonesien<br />

aufzuzeigen.<br />

Dabei vertritt er die These, dass<br />

sich Korruption wie ein „roter Faden“<br />

durch die indonesische Gesellschaft<br />

zieht. Unter Korruption<br />

versteht Koenen den Missbrauch<br />

anvertrauter Macht zum persönlichen<br />

Vorteil. Diese breite Definition<br />

ermöglicht einen erheblichen<br />

Erkenntnisgewinn, denn sie<br />

macht deutlich, dass es sich dabei<br />

nicht zwangsläufig um eine Einbahnstraße<br />

handeln muss, sondern<br />

vielfach Anbieter-Nachfrager-Verhältnisse<br />

anzutreffen sind.<br />

Korruption geht also nicht nur als<br />

ein quasi erpresserischer Akt von<br />

Amtsträgern aus, sondern wird<br />

auch als Mittel zur Beschleunigung<br />

von administrativen Prozessen<br />

regelrecht nachgefragt.<br />

Diese Variante stellt nicht zuletzt<br />

für Ausländer einen komfortablen<br />

Weg zur Zielereichung dar. Eine<br />

gängige Praxis ist das Zahlen von<br />

„Vermittlungsgeldern“, wobei diese<br />

Vorgänge gern an einheimische<br />

Partner outgesourced werden.<br />

Jenseits eines selbstgerechten<br />

Moralisierens stellt sich für Unternehmen<br />

generell die Frage,<br />

ob sie sich dem Korruptionssog<br />

überhaupt entziehen können.<br />

Die Antwort von Koenens Gesprächspartnern<br />

ist eindeutig:<br />

ohne ein Mindestmaß an „Beziehungspflege“<br />

kann man seine<br />

Bestellungen<br />

Simon L. Koenen:<br />

Korupsi – Korruption in<br />

Indonesien.<br />

Einblicke und Hintergründe<br />

Kellner-Verlag, Bremen 2009<br />

180 Seiten, 16,90 Euro<br />

ISBN 9-783939-928065<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs<br />

KG<br />

10715 Berlin, Deutschland<br />

Tel.: 49 30 8090 2248<br />

Redaktion<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bangkok, Thailand<br />

Tel.: 66 2661 2377<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: 66 89153 2108<br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Repräsentanzen gleich schließen,<br />

da man schlicht keine Aufträge<br />

mehr erhalten würde. Um einen<br />

vertretbaren Kompromiss zwischen<br />

ethischen Erwägungen<br />

und legitimen Geschäftsinteressen<br />

zu erzielen, kann es nach<br />

Ansicht des Autors nur darum<br />

gehen, einen glaubwürdigen,<br />

sprich: transparenten Umgang<br />

mit dieser Herausforderung anzustreben<br />

und zu versuchen, die<br />

vorherrschenden sozialen Erwartungen<br />

annäherungsweise mit<br />

den gesetzlichen Direktiven in<br />

Übereinstimmung zu bringen.<br />

Koenen kommt der Verdienst zu,<br />

eine konsequent tabuisierte Problematik<br />

sachlich, unterhaltsam<br />

und vor allem wertneutral aufs<br />

Tableau gebracht zu haben. <br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Boris Alex, Martin Böll, Dr. Dieter<br />

Burgmann, gtai, Pascal Gudorf,<br />

Alexander Hirschle, Oliver Höflinger,<br />

Thomas Hundt, Ms. Yuanyuan Ma,<br />

Daniel Müller, OAV, Dr. Doreén Pick,<br />

Ralph Rieth, Dr. Roland Rohde,<br />

Bernd Schaaf, Markus Schlüter,<br />

Dr. Stefanie Schmitt<br />

Daten<br />

Oanda, IWF, Zentralbanken, ADB<br />

Informationsdienste<br />

gtai - German Trade & Invest<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch auszugsweise<br />

- nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der Redaktion. Verlag und<br />

Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos oder<br />

Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

32


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Euro mit ...<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

25. Feb. 09<br />

(Tagesmittel)<br />

25. Jan. 09<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(32 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,9769 1,9846 2,0395 - 1,9014 1,9757<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 89,98 90,53 92,93 - 87,83 90,26<br />

Brunei Dollar (BND) 1,9789 1,9716 2,0079 - 1,9490 1,9679<br />

Chinesischer Yuan (CNY) 8,7324 8,8997 9,0658 - 8,6152 8,8156<br />

Hongkong Dollar (HKD) 9,9085 9,9917 10,3392 - 9,6927 9,9827<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 15252 14714 15388 - 14628 15049<br />

Indische Rupie (INR) 63,96 64,55 65,40 - 62,71 63,79<br />

Irakische Dinar (IQD) 1519 1532 1570 - 1476 1523<br />

Iranischer Rial (IRR) 12659 12975 13220 - 12434 12681<br />

Japanischer Yen (JPY) 121,84 115,35 124,74 -113,12 117,34<br />

Katar Rial (QAR) 4,6463 4,7544 4,8234 - 4,5872 4,6960<br />

Koreanischer Won (KRW) 1922 1805 1929 - 1766 1821<br />

Kuweitischer Dinar (KWD) 0,3764 0,3800 0,3865 - 0,3707 0,3783<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 4,6670 4,7108 4,7865 - 4,6033 4,6674<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 2,4990 2,4587 2,5446 -2,4277 2,4847<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 101,93 103,25 104,69 - 100,77 102,46<br />

Philippinischer Peso (PHP) 61,5187 61,5353 62,0308 -59,5725 61,0379<br />

Saudi-Arabischer Riyal (SAR) 4,7843 4,8766 4,9678 - 4,7230 4,8335<br />

Singapur Dollar (SGD) 1,9491 1,9534 1,9860 - 1,9254 1,9460<br />

Neuer Taiwan Dollar (TWD) 44,3656 43,8212 44,7090 - 43,1330 43,8487<br />

Thailändischer Baht (THB) 45,7813 46,9566 46,9567 - 44,7332 45,6792<br />

Türkische Neue Lire (TRY) 2,1592 2,1732 2,1921 - 2,0844 2,1312<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 22644 22940 23486 - 22262 22808<br />

Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 4,6845 4,7742 4,8636 - 4,6231 4,7305<br />

US Dollar (USD) 1,2751 1,2993 1,3330 - 1,2513 1,2875<br />

Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />

Erster, letzter und mittlerer Kurs sind ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief sind BID-Preise<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

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33


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

14%<br />

10%<br />

12.6%<br />

12%<br />

10%<br />

10.4%<br />

11.5%<br />

10.6%<br />

10.4%<br />

11.7%<br />

11.5% 11.2%<br />

10.6%<br />

10.1%<br />

9.0%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

8%<br />

6.8%<br />

2%<br />

6%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

50<br />

Chinas Handelsbilanz<br />

12<br />

Euro / Chinesischer Renminbi Yuan<br />

in Mrd. US$<br />

40<br />

30<br />

20<br />

11<br />

10<br />

10<br />

9<br />

0<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

8<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 1,0<br />

2008 7,1 8,7 8,3 8,5 7,7 7,1 6,3 4,9 4,6 4,0 2,4 1,2<br />

2007 2,2 2,7 3,3 3,0 3,4 4,4 5,6 6,5 6,2 6,5 6,9 6,5<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: National Bureau of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 5,31 5,31<br />

2008 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,20 6,66 5,58 5,31<br />

2007 6,12 6,12 6,12 6,39 6,39 6,57 6,57 6,84 7,02 7,29 7,29 7,29<br />

Rediscount-Rate der PBC. Quelle: The People's Bank of China (PBC)<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 39,1<br />

2008 19,4 8,3 13,2 16,4 19,8 20,7 25,2 28,8 29,4 35,2 40,1 39,0 295,3<br />

2007 15,9 23,7 6,8 16,7 22,4 26,9 24,4 25,2 24,0 27,1 26,3 22,6 262,0<br />

Quelle: Customs General Administration<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 11,5 %<br />

4 Q 2007 11,2 %<br />

1 Q 2008 10,6 %<br />

2 Q 2008 10,1 %<br />

3 Q 2008 9,0 %<br />

4 Q 2008 6,8 %<br />

National Bureau of<br />

Statistics<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -0,1 %<br />

2009 -2,7 %<br />

2010 -1,9 %<br />

2011 -1,5 %<br />

2012 -0,9 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

34


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

10%<br />

9.0%<br />

7%<br />

6%<br />

8%<br />

6%<br />

6.2% 6.4%<br />

6.6%<br />

5.5%<br />

6.2%<br />

6.8%<br />

6.9%<br />

7.3%<br />

5%<br />

4%<br />

4%<br />

4.2%<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

1.7%<br />

1%<br />

0%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

10<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

14<br />

Euro / Hongkong-Dollar<br />

0<br />

in Mrd HK$<br />

-10<br />

-20<br />

12<br />

10<br />

-30<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

8<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,1<br />

2008 3,2 6,3 4,2 5,4 5,7 6,1 3,6 4,6 3,0 1,8 3,1 2,1<br />

2007 2,0 0,8 2,4 1,3 1,2 1,3 1,5 1,6 1,6 3,2 3,4 3,8<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Census & Statistics Department<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,50 0,50<br />

2008 4,50 4,50 3,75 3,75 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 1,50 1,50 0,50<br />

2007 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,25 6,25 6,00 5,75<br />

HK Interest-rate der HKMA. Quelle: HK Monetary Authority (HKMA)<br />

Handelsbilanz [in Mrd. HK$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2008 -7,5 -15,8 -28,1 -16,2 -27,5 -24,0 -19,5 -12,9 -16,0 -14,3 -8,2 -11,8 -201,6<br />

2007 -4,4 -7,6 -28,3 -20,6 -14,3 -19,4 -8,2 -13,7 -14,8 -8,7 -16,0 -27,4 -183,2<br />

Quelle: Census & Statistics Department<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 6,8 %<br />

4 Q 2007 6,9 %<br />

1 Q 2008 7,3 %<br />

2 Q 2008 4,2 %<br />

3 Q 2008 1,7 %<br />

4 Q 2008<br />

Census & Statistics<br />

Department<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -1,2 %<br />

2009 -2,8 %<br />

2010 -2,4 %<br />

2011 -1,4 %<br />

2012 -0,5 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

35


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

12%<br />

9%<br />

10.0%<br />

10%<br />

9.6%<br />

10.1%<br />

9.3%<br />

9.7%<br />

9.2% 9.3%<br />

6%<br />

8.8%<br />

8.4%<br />

8%<br />

7.9%<br />

7.6%<br />

3%<br />

6%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

0<br />

Handelsbilanz je Quartal<br />

72<br />

Euro / Indische Rupien<br />

in Mrd US$<br />

-10<br />

-20<br />

-11.8<br />

-16.9 -16.8 -16.5<br />

-12.9<br />

-22.0<br />

-21.2<br />

-25.1<br />

-23.8<br />

68<br />

64<br />

-30<br />

-30.6<br />

-38.6<br />

-40<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

60<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2008 4,8 5,2 6,0 7,8<br />

2007 7,4 7,8 7,6 7,7 6,8 6,1 6,9 6,4 5,7 5,5 5,1 5,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: India Ministry of Labour<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 5,00 5,00<br />

2008 7,50 7,50 7,50 8,00 8,00 8,75 9,00 9,00 9,00 6,50 6,50 6,50<br />

2007 5,50 5,75 6,25 6,50 6,50 6,50 7,00 7,00 7,00 7,50 7,50 7,50<br />

Repurchase rate. Quelle: Reserve Bank of India<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr 1Q 2Q 3Q 4Q Summe<br />

2008 -23.79 -30,57 -38.62<br />

2007 -12,87 -21,99 -21,24 -25,09 -81,19<br />

Quelle: Census & Statistics Department<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 9,3 %<br />

4 Q 2007 8,4 %<br />

1 Q 2008 8,8 %<br />

2 Q 2008 7,9 %<br />

3 Q 2008 7,6 %<br />

4 Q 2008<br />

India Central Statistical<br />

Organization<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -4,3 %<br />

2009 -4,4 %<br />

2010 -4,0 %<br />

2011 -3,7 %<br />

2012 -3,4 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

36


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

7%<br />

Buttoinlandsprodukte je Quartal<br />

14%<br />

Inflation monatlich<br />

6%<br />

5.1%<br />

5.0%<br />

5.9%<br />

6.0% 6.1%<br />

6.4%<br />

6.5%<br />

6.3%<br />

6.3%<br />

6.4%<br />

6.1%<br />

5.2%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

2%<br />

4%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

2.0<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

16500<br />

Euro / Indonesische Rupiah<br />

1.5<br />

in Mrd US$<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

15500<br />

14500<br />

13500<br />

-1.0<br />

Jan 08 Apr 08 Jul 08 Oct 08 Jan 09<br />

12500<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 9,2<br />

2008 7,4 7,4 8,2 9,0 10,4 11,0 11,9 11,9 12,1 11,8 11,7 11,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: BPS<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 8,75 8,25<br />

2008 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,25 8,50 8,75 9,00 9,25 9,50 9,25<br />

2007 9,50 9,25 9,00 9,00 8,75 8,50 8,25 8,25 8,25 8,25 8,25 8,00<br />

Central Bank Overnight Rate. Quelle: Bank Indonesia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009<br />

2008 1,60 0,91 1,89 -0,52 1,23 0,87 -0,26 0,64 1,02 0,20 0,89 0,99 9,45<br />

Quelle: BPS<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 6,5 %<br />

4 Q 2007 6,3 %<br />

1 Q 2008 6,3 %<br />

2 Q 2008 6,4 %<br />

3 Q 2008 6,1 %<br />

4 Q 2008 5,2 %<br />

BPS<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -1,2 %<br />

2009 -1,5 %<br />

2010 -1,7 %<br />

2011 -1,6 %<br />

2012 -1,3 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

37


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

5.0%<br />

2.5%<br />

2.5%<br />

2.5%<br />

2.0%<br />

1.6%<br />

2.0%<br />

3.4%<br />

2.3%<br />

1.9% 2.0%<br />

1.5%<br />

2.0%<br />

1.5%<br />

0.7%<br />

0.0%<br />

-0.2%<br />

1.0%<br />

-2.5%<br />

0.5%<br />

0.0%<br />

-4.6%<br />

-5.0%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

-0.5%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

2000<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

180<br />

Euro / Japanischer Yen<br />

in Billionen Yen<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

160<br />

140<br />

120<br />

-500<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

100<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2008 0,7 1,0 1,2 0,8 1,3 2,0 2,3 2,1 2,1 1,7 1,0 0,4<br />

2007 0 0 -0 2 -0 1 0,0 0,0 -0,2 0,0 -0,2 -0,2 0,3 0,6 0,7<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Ministry of Internal Affairs<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,10 0,10<br />

2008 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,30 0,30 0,10<br />

2007 0,25 0,25 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

Discount Rate. Quelle: Bank of Japan<br />

Handelsbilanz [in Billionen Yen]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009<br />

2008 -90 963 1109 475 358 119 82 -332 86 -67 -225 -322 2156<br />

2007 2 962 1603 903 396 1246 682 744 1609 999 784 867 10796<br />

Quelle: Ministry of Finance, Japan<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 1,9 %<br />

4 Q 2007 2,0 %<br />

1 Q 2008 1,5 %<br />

2 Q 2008 0,7 %<br />

3 Q 2008 -0,2 %<br />

4 Q 2008 -4,6 %<br />

Economic and<br />

Social Research<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -3,2 %<br />

2009 -3,8 %<br />

2010 -3,6 %<br />

2011 -3,1 %<br />

2012 -3,1 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

38


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Korea (Süd)<br />

8%<br />

Brutoinlandsprodukt per Quartal<br />

7%<br />

Inflation monatlich<br />

6%<br />

4%<br />

6.3%<br />

5.2%<br />

5.0%<br />

4.2%<br />

4.0%<br />

4.9%<br />

5.1%<br />

5.7%<br />

5.8%<br />

4.8%<br />

3.8%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

2%<br />

3%<br />

0%<br />

2%<br />

-2%<br />

1%<br />

-3.4%<br />

-4%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

4<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

2000<br />

Euro / Koreanische Won<br />

2<br />

1800<br />

in Mrd. US$<br />

0<br />

1600<br />

-2<br />

1400<br />

-4<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

1200<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,75<br />

2008 3,89 3,58 3,94 4,12 4,88 5,55 5,91 5,61 5,11 4,82 4,53 4,14<br />

2007 1,68 2,17 2,16 2,45 2,35 2,55 2,54 2,04 2,32 3,02 3,52 3,61<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Korea National Statistics Office<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,50 2,00<br />

2008 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,25 5,25 4,25 4,00 3,00<br />

BOK Rate. Quelle: Bank of Korea<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 -3,356<br />

2008 -4,029 -1,441 -1,109 -0,409 0,710 -0,554 -2,037 -3,788 -2,195 1,212 0,138 0,667 -12,835<br />

2007 0,532 0,819 1,090 0,348 1,183 3,492 0,984 1,356 2,130 1,693 1,882 -0,866 14,643<br />

Quelle: Korea International Trade Association<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 5,1 %<br />

4 Q 2007 5,7 %<br />

1 Q 2008 5,8 %<br />

2 Q 2008 4,8 %<br />

3 Q 2008 3,8 %<br />

4 Q 2008 -3,4 %<br />

Bank of Korea<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 1,7 %<br />

2009 -2,2 %<br />

2010 -1,3 %<br />

2011 0,0 %<br />

2012 1,0 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

39


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

8%<br />

10%<br />

7%<br />

6.7%<br />

7.3%<br />

7.1%<br />

8%<br />

6.3%<br />

6%<br />

5.9% 6.0% 5.9%<br />

5.3%<br />

5.5%<br />

5.7%<br />

6%<br />

5%<br />

4.7%<br />

4%<br />

4%<br />

2%<br />

3%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

16<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

5.4<br />

Euro / Malaysischer Ringgit<br />

in Mrd. Ringgit<br />

12<br />

8<br />

4<br />

5.2<br />

5.0<br />

4.8<br />

4.6<br />

0<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

4.4<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 3,9<br />

2008 2,3 2,7 2,8 3,0 3,8 7,7 8,5 8,5 8,2 7,6 5,7 4,4<br />

2007 3,2 3,1 1,5 1,5 1,4 1,4 1,6 1,9 1,8 1,9 2,3 2,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,50 2,00<br />

2008 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,25 3,25<br />

2007 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50<br />

Overnight Rate. Quelle: Bank Negara Malaysia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Ringgit]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009<br />

2008 9,7 9,1 8,0 12,3 15,5 12,9 14,4 12,6 14,7 9,6 11,5 11,7 142,0<br />

2007 7,6 6,9 6,5 5,9 8,0 8,8 8,0 8,8 11,5 8,6 10,4 9,4 100,3<br />

Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 6,7 %<br />

4 Q 2007 7,3 %<br />

1 Q 2008 7,1 %<br />

2 Q 2008 6,3 %<br />

3 Q 2008 4,7 %<br />

4 Q 2008<br />

Department of<br />

Statistics Malaysia<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 1,7 %<br />

2009 -2,2 %<br />

2010 -1,3 %<br />

2011 0,0 %<br />

2012 1,0 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

40


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

10.4%<br />

8.2%<br />

7 4%<br />

6.6%<br />

6.1%<br />

8.6% 8.9%<br />

5.4%<br />

6.7%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

4%<br />

2%<br />

2.1%<br />

0%<br />

-0.2%<br />

-2%<br />

-3.7%<br />

-4%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

2%<br />

0%<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

Euro / Singapur-Dollar<br />

90<br />

2.2<br />

in Mrd. Singapur-Dollar<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

2.1<br />

2.0<br />

1.9<br />

1.8<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,9<br />

2008 6,6 6,5 6,7 7,5 7,5 7,5 6,5 6,4 6,7 6,4 5,5 4,3<br />

2007 0,3 0,6 0,7 0,6 1,0 1,3 2,6 2,9 2,7 3,6 4,2 4,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Singapore Department of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 0,06 0,06<br />

2008 0,50 0,75 0,25 0,06 0,13 0,06 0,06 0,13 0,50 0,06 0,06 0,06<br />

2007 2,50 2,25 1,63 1,75 1,75 1,63 1,75 1,63 1,25 1,25 0,50 0,13<br />

Sibor. Monetary Authority of Singapore<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Singapur-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009 55,05<br />

2008 81,37 77,71 77,92 82,61 78,67 82,94 84,25 79,79 82,24 72,51 68,03 58,74 925,85<br />

2007 68,99 68,00 67,02 70,64 66,90 70,59 72,69 69,15 71,67 74,70 73,03 72,96 846,32<br />

Quelle: International Enterprise Singapore<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 8,9 %<br />

4 Q 2007 5,4 %<br />

1 Q 2008 6,7 %<br />

2 Q 2008 2,1 %<br />

3 Q 2008 -0,2 %<br />

4 Q 2008 -3,7 %<br />

Singapore Department<br />

of Statistics<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 0,8 %<br />

2009 -4,1 %<br />

2010 -4,0 %<br />

2011 -2,5 %<br />

2012 0,1 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

41


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Sonntag, 1. März 2009<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

Bruttoinlandsprodukt je Quartal<br />

Inflation monatlich<br />

8%<br />

10%<br />

6%<br />

4%<br />

6.4%<br />

5.3%<br />

4.8%<br />

4.5% 4.4% 4.4%<br />

5.1%<br />

5.7% 6.0%<br />

5.3%<br />

3.9%<br />

8%<br />

6%<br />

2%<br />

4%<br />

0%<br />

-2%<br />

2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

Mar 06 Sep 06 Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08<br />

-4.3%<br />

0%<br />

-2%<br />

Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

2<br />

Handelsbilanz monatlich<br />

60<br />

Euro / Thailändischer Baht<br />

1<br />

55<br />

in Mrd. US$<br />

0<br />

-1<br />

50<br />

45<br />

-2<br />

Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09<br />

40<br />

Mar 08 Jun 08 Sep 08 Dec 08 Mar 09<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 -0,4<br />

2008 4,3 5,4 5,3 6,2 7,6 8,9 9,2 6,4 6,0 3,9 2,2 0,4<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Commerce Ministry<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2009 2,00<br />

2008 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,50 3,75 3,75 3,75 3,75 2,75<br />

2007 4,75 4,5 4,5 4,0 3,5 3,5 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />

1-Day Repurchase Rate. Bank of Thailand<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe<br />

2009<br />

2008 0,17 -0,62 0,34 -1,77 1,27 0,93 -0,76 -0,68 0,14 -0,96 -0,90 0,50 -2,34<br />

2007 0,47 0,72 1,77 -0,24 0,41 1,00 0,22 0,70 1,91 1,40 1,66 1,58 11,58<br />

Quelle: Bank of Thailand<br />

BIP [im Quartal]<br />

3 Q 2007 5,1 %<br />

4 Q 2007 5,7 %<br />

1 Q 2008 6,0 %<br />

2 Q 2008 5,3 %<br />

3 Q 2008 3,9 %<br />

4 Q 2008 -4,3 %<br />

National Economic<br />

Development<br />

Haushaltssaldo<br />

[BIP-Anteil]<br />

2008 -0,6 %<br />

2009 -4,2 %<br />

2010 -3,8 %<br />

2011 -2,2 %<br />

2012 -1,8 %<br />

Schätzungen<br />

Economist<br />

42

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