Michael Weins: Das Loch Michael Weins: Das Loch (Vorschau)

gedankenvoll auf den Fluss hinaus.
Die Fähre macht fest. Taue werden durch die Luft geworfen.
Als ich meinen Fuß auf den weiß lackierten Metallrumpf setze,
spricht mich der Fährmann an, eine grimmige Mischung aus Peter
Struck und Otto von Bismarck. Moment, sagt er, Junge, nicht
so schnell. Wo soll es denn hingehen?
Wie, sage ich.
Was ist dein Ziel?
Ich sage, keine Ahnung. Ist das jetzt wichtig?
Oh ja, sagt er und pafft an seiner Pfeife. So kann ich dich unmöglich
auf die andere Seite bringen. Du musst schon ein konkretes
Ziel haben. Also, was ist dein Ziel?
Keine Ahnung, sage ich, ich habe keins.
Das ist nicht gut, sagt er. Denk nach.
Meinen Sie das jetzt akut, sage ich, also das Ziel hier für meine
Fährfahrt, oder beziehen Sie das ganz generell auf die gesamte
Spanne eines Erdenlebens?
Beides, sagt er.
Keine Ahnung, sage ich. Ehrlich. Drüben, die andere Seite. Keine
Ahnung.
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