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Michael Weins: Das Loch Michael Weins: Das Loch (Vorschau)

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Ecke und stehe vor einem <strong>Loch</strong>. Halb auf dem Gehweg, halb auf<br />

der Fahrbahn. Fast wäre ich hineingefallen. Dann hätte es mich<br />

verschluckt, ein Staubsaugerloch. Weder Rund, noch rechteckig,<br />

formlos, sehr dicht, sehr schwarz, wie in die Welt geschnitten. Ich<br />

habe so etwas noch nie gesehen und weiß trotzdem sofort, was<br />

es ist. Kein Gully, keine Baugrube, ein substanzielles Fehlen von<br />

etwas, das viel tiefer geht.<br />

Ich nehme einen Stein und lasse ihn in das <strong>Loch</strong> fallen. Ich warte,<br />

aber da ist kein Geräusch. Ich greife die Holme der Leiter, die aus<br />

dem <strong>Loch</strong> ragen. Ich denke mir nichts dabei. Ich bin sonst nicht<br />

der Abenteurertyp von einem Mann. Ich bin eher der Typ, der im<br />

Supermarkt eine Extrapalette Quentsch kauft, falls irgendwann<br />

irgendwo einmal jemand Durst bekommen sollte. Ich steige in<br />

die Tiefe hinab.<br />

2) Schwarzwald<br />

Um mich herum ist es schwarz, von oben kein Lichtschein zu erkennen.<br />

Ich könnte meine Augäpfel mit einem Griff dreier Finger<br />

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