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Michael Weins: Das Loch Michael Weins: Das Loch (Vorschau)

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Wagen. Vielleicht ist es das, denke ich, ab und zu muss man aufstehen<br />

und diese Sachen machen, die einem nichts einbringen,<br />

manchmal muss man wochenlang unter einem gefleckten Himmel<br />

herumspazieren und den Kopf wieder gerade bekommen.<br />

<strong>Das</strong> ist ein Naturgesetz, man kann persönlich überhaupt nichts<br />

dafür.<br />

Als der Himmel licht und klar geworden ist und in mir ein sonderbar<br />

leichtes Gefühl Platz genommen hat wie ein Zuckerei in<br />

einem Osternest, taucht auf der Kuppe des nächsten Hügels ein<br />

Haus auf. Es ist ein Gasthof, bemerke ich beim Näherkommen.<br />

Heidehof, steht über dem Eingang auf einem Holzschild. Ich betrete<br />

ihn atemlos. Die Gaststube ist leer. Ich setze mich an einen<br />

Tisch, von dem aus ich den gesamten Raum im Auge behalten<br />

kann. Braune, rustikale Auslegeware. Derbe, rot-orange Vorhänge<br />

an den Fenstern. Tönerne Lampen über jedem Tisch. Es ist<br />

für zwei Personen gedeckt. Die Speisekarten liegen bereit. Ich<br />

sehe, wie sich die Tür zum Damenklo öffnet. Monika kommt<br />

durch den Gastraum auf mich zu. Sie sieht bezaubernd aus mit<br />

ihren dunklen Locken, in dem türkisen Kleid, wie sie durch das<br />

Dämmerlicht schreitet.<br />

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