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Michael Weins: Das Loch Michael Weins: Das Loch (Vorschau)

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7) Auf der Heide<br />

Auf der anderen Seite sehe ich zu, wie die Prozession gelber Lamborghinis<br />

den Schiffsleib verlässt und sich in einer Kette durch<br />

eine hügelige Landschaft windet. <strong>Das</strong> Dröhnen der Motoren sättigt<br />

den Nachthimmel. Ich seufze und mache mich wieder auf<br />

den Weg. Nach einer Weile verlasse ich die Straße und gehe durch<br />

kniehohes Gestrüpp auf einen Hügel zu. Von der Kuppe sehe ich,<br />

dass sich ringsum weite Heidelandschaft erstreckt. Es riecht nach<br />

frühem Regen und Wacholder. So weit das Auge reicht Heidehügel.<br />

Der Himmel im Osten hat ein lichteres Dunkelbraun angenommen,<br />

ein Dunkelbraun mit Hellblau-Einschlag.<br />

Dann stapfe ich Stunden durch Heidekraut. Es hat jetzt deutlich<br />

zu dämmern begonnen. Der Himmel ist golden. Orange Lichtzungen<br />

lecken über das tiefgoldene Firmament. Türkise Einsprengsel<br />

haben sich auf der Westseite eingenistet. Die Luft ist<br />

erfüllt von den Stimmen unzähliger Vögel. Immer wieder muss<br />

ich mich ducken, weil tief fliegende Eulen oder Uhus über meinen<br />

Kopf dahin sausen. Ich singe aus voller Brust. <strong>Das</strong> Wandern ist<br />

des Müllers Lust. Im Frühtau zu Berge. Hoch auf dem gelben<br />

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