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IKZ Praxis Abgasleitungen (Vorschau)

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Ausbildung<br />

Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr. 3 Woche: 12<br />

Thema: Sanierung und Badrenovierung in einem „Gründerzeithaus“<br />

unterhalb des Bades sichtbar. Schimmel und<br />

Stockflecken wurden jahrelang malertechnisch<br />

isoliert und wieder überstrichen.<br />

Das Bad war gleichzeitig Durchgangsraum<br />

zu einer großen Terrasse. Ein WC und<br />

ein kleines Waschbecken befanden sich am<br />

anderen Ende der Wohnung in einem 3 m<br />

lang gezogenen Raum von 1 m Breite. Dieses<br />

wurde 1964 vom Plumpsklo ohne Wasserspülung<br />

zum wassergespülten WC umgebaut.<br />

Die Fallleitung aus Leichtem–Muffen-<br />

Abflussrohr (LMA) Gussrohr hatte noch den<br />

Ø von 150 mm und ersetzte auf weiten Strecken<br />

das ältere Tonrohr, das in einer stillgelegten<br />

Jauchengrube endete. Vor dieser war<br />

eine „Umlenkung“ der Abwasserleitung erfolgt.<br />

Diese führte das Schmutzwasser in und<br />

durch den Kellerboden dem Straßenkanal<br />

zu. Im Keller selbst waren offene Schächte,<br />

in denen verschiedene Ablaufstellen (Ausgussbecken,<br />

Waschtische, Badewannen) des<br />

Erdgeschosses geführt waren.<br />

Die Regenwasserabflussleitung mündete<br />

ebenfalls in der Kellergrundleitung. Zur Kontrolle<br />

waren gemauerte, „offene“ Schächte angeordnet,<br />

die bei Regen überflutet wurden.<br />

Zur Kontrolle des Anschlusskanals wurde<br />

eine Kamera in die Kanalanschlussleitung<br />

geführt und deren Aufnahmen digital<br />

gespeichert. Die Aufnahmen ergaben, dass<br />

die Tonleitung noch intakt ist, jedoch mehrfach<br />

Risse und Sprünge an Muffen und Rohrstrecken<br />

aufwies.<br />

Nach der ernüchternden Bestandsaufnahme<br />

folgten die Überlegungen zur Sanierung.<br />

Diese war aufgrund der Gebäudestruktur und<br />

damit verbundener Denkmalschutzauflagen<br />

abzustimmen. Die Bausubstanz musste absolut<br />

geschützt werden. Einfach mal so abreißen<br />

und neu erstellen ist in solchen Projekten<br />

nicht möglich. Bei der Erneuerung sind neben<br />

dem Denkmalschutz die gültigen Normen<br />

und technischen Vorgaben zu beachten.<br />

Die geschätzten Kosten beliefen sich auf ca.<br />

1500 bis 2200 Euro je m² Wohnfläche.<br />

Sanierung der Abwasseranlage<br />

Die Kanalanschlussleitung wurde mithilfe<br />

eines „Inlays“ aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff (GFK) gestützt und abgedichtet.<br />

Der Kellerboden wurde aufgetrennt. Von<br />

Hand wurde ein Leitungsgraben ausgehoben.<br />

Darin wurden die KG-Abwasserrohre<br />

in Sand verlegt und eingebettet.<br />

Für die Abwasseranschlüsse des Kellers<br />

wie Ausgussbecken und Waschmaschine<br />

wurde eine separate Grundleitung mit<br />

einem Rückstauautomaten verlegt. Parallel<br />

dazu wurde die Grundleitung für die Fallleitungen<br />

der Obergeschosse geführt. Die<br />

Zusammenführung erfolgte an der Außenwand<br />

in die Kanalanschlussleitung mit GFK-<br />

Einlage.<br />

Die Fallleitungen wurden aus brand- und<br />

schallschutztechnischen Gründen in muffenlosen<br />

Gussrohren ausgeführt.<br />

Im Keller und Hofbereich wurden geschlossene<br />

Schächte angeordnet.<br />

- Teil 2 folgt -<br />

3/2011 <strong>IKZ</strong>-PRAXIS 13

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