KIRMES & Park REVUE (Deutsch) Special: Rouen (Vorschau)
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FAKTEN<br />
■ Eröffnung: 16. Juli, 2011<br />
■ Schienenlänge: 1.004 m<br />
■ Schienenhöhe: 43 m<br />
■ Geschwindigkeit: 100 km/h<br />
■ 7 Inversionen<br />
■ Max. Längsneigung: 121°<br />
■ Fahrzeit: 2 min 20 sec<br />
(inkl. 50 sec für Zwischenstopp<br />
mit Vertikalaufzug)<br />
■ Spurweite: 1.200 mm<br />
■ 6 Einzelwagen,<br />
pro Wagen 8 Pers.<br />
■ Kapazität: 650 pph<br />
■ Hersteller: Gerstlauer, Münsterhausen,<br />
<strong>Deutsch</strong>land<br />
■ Betreiber: KK Fujikyu Highland,<br />
Fujiyoshida,<br />
Yamanashi, Japan<br />
Dass nach der Abfahrt erst einmal eine Heartline-Rolle<br />
folgt, ist keine neue Idee, aber dass es in der Dunkelheit<br />
des Stationsgebäudes passiert, und somit für alle<br />
Beteiligten völlig überraschend, ist durchaus innovativ.<br />
Gleich im Anschluss wird der achtsitzige Einzelwagen<br />
zügig auf 100 Stundenkilometer beschleunigt,<br />
um kurz darauf die zweite Inversion, einen Inverted<br />
Top-Hat, zu durchfahren. Dann geht es in das dritte<br />
Überschlagselement, die „Banana Roll”, die die Fahrgäste<br />
nicht nur auf den Kopf stellt, sondern ähnlich wie<br />
bei einer Cobra-Rolle die Fahrtrichtung des Wagens<br />
gleichzeitig um 180° ändert und den Wagen so auf<br />
Kurs zurück zum Stationsgebäude bringt. Bevor er<br />
dort ankommt, durchfährt er allerdings noch einen<br />
Flatspin und nimmt einen Airtimehügel mit Leichtigkeit.<br />
Nach der Durchfahrt des Stationsgebäudes geht<br />
es auf die zweite Hälfte der Bahn, die mit dem 43<br />
Meter hohen Vertikallift beginnt. Vertikallifte und<br />
steile Abfahrten sind den japanischen <strong>Park</strong>besuchern<br />
seit fast 30 Jahren bekannt: 1985 debütierte<br />
der erste „Ultra Twister” von Togo, der mit seiner<br />
92° steilen Abfahrt lange Zeit den Weltrekord hielt,<br />
den „Takabisha” nun erneut nach Japan zurückholt.<br />
Nun geht es allerdings mit 43 Metern deutlich<br />
höher hinunter und danach nicht in eine Serie von<br />
Heartline-Rollen, sondern durch drei weitere Inversionen,<br />
die sich allesamt voneinander unterscheiden.<br />
In der Schlussbremse angekommen,<br />
liegen dann 140 abwechslungsreiche Sekunden<br />
und 1.000 Schienenmeter hinter den Insassen.<br />
„Takabisha” wirkt aufgrund seiner Einzelwagen,<br />
des verschlungenen Layouts und des nahezu lautlosen<br />
Fahrbetriebs eher leichtfüßig und erinnert an<br />
Wilde Mäuse und Gerstlauers Schlitten-Achterbahnen.<br />
Aber gerade Japan ist ja ein Land, in dem<br />
man kompaktes und leichtes Design durchaus zu<br />
schätzen weiß und wo man Qualität nicht unbedingt<br />
mit Gewicht und Sperrigkeit gleichsetzt.<br />
Gerade das westliche Unterbewusstsein neigt allerdings<br />
dazu, die wuchtigen Schienen und Züge des<br />
benachbarten 4 th Dimension Coasters „Eejanaika” von<br />
S&S ernster zunehmen als die vergleichsweise filigrane<br />
Struktur des „Takabisha” – doch das sollte nicht<br />
darüber hinweg täuschen, dass die neue Bahn mehr<br />
Thrillseeker an ihre Leistungsgrenzen bringt als so<br />
mancher Hypercoaster!<br />
Für die nächste Großachterbahn im Jahr 2016 wird<br />
übrigens wieder eine Attraktion weichen müssen,<br />
denn man hat nun nicht mehr genug freien Platz für die<br />
nächste Großbahn. Vielleicht wird man aber auch ausgetretene<br />
Pfade verlassen und die nächste Attraktion<br />
in vorhandene Bahnen „hineinbauen”. Dem Fahrerlebnis<br />
wäre das mit Sicherheit sehr zuträglich. ■<br />
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