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Ihr Motorradmagazin<br />
MotoGP • SBK • IDM • Isle of Man • 8h Doha • Six Days Teil 6<br />
www.speed-verlag.de<br />
Juli 2012/ Nr. 7/ 18. Jahrgang
VORWORT<br />
Der Deutschland-Grand Prix am Sachsenring<br />
Im letzten Jahr wurden sage und schreibe 230.133 Besucher am Grand Prix - Wochenende am Sachsenring gezählt - absoluter Rekord,<br />
sicher so schnell nicht zu toppen. Die organisatorische Neuordnung der Veranstaltung (Sachsenring-Rennstrecken-Management<br />
GmbH als lokaler Veranstalter, der ADAC Sachsen als sportlicher Ausrichter) trägt sicher nicht dazu bei, die Zahlen aus dem Jahr 2011<br />
zu steigern. Zu groß waren die Herausforderungen an die neuen Macher, die Reibungsverluste mit den Vorgängern, zu spät konnte<br />
der Ticketverkauf (nach neuem, teilweise nicht ganz glücklichem Muster) beginnen. Nebenbei mussten auch noch die von der FIM<br />
geforderten Umbauarbeiten am Ring durchgezogen werden - Voraussetzung, um überhaupt GP-Rennen fahren zu dürfen.<br />
Trotzdem - alles abgehakt, alles fertig, alles startbereit. Wenn ab dem 6. Juli am Sachsenring die ganz Großen des Motorradrennsportes<br />
ihre Motoren anwerfen, ist der ganze Ärger erst einmal vergessen - die deutschen Motorsportfans freuen sich, die Besten der<br />
Besten sehen zu können, die volle Show genießen zu dürfen - und zwar mit allem, was dazugehört.<br />
In erster Linie natürlich Rennsport pur, Freitag um 09.15 Uhr beginnen die freien Trainings, danach geht´s nonstop durch bis zum<br />
späten Sonntag nachmittag.<br />
Daneben, für viele Fans fast genauso wichtig, das Monster-Spaßprogramm für alle. Beginnt schon am Donnerstag mit der 85-Jahre-Sachsenring-Geburtstagsfeier<br />
(ab 21.00 Uhr „City“, Eintritt für GP-Ticketbesitzer frei), Freitag und Samstag immer ab 19.00 Uhr<br />
Live-Musik in der Karthalle am Ring.<br />
Gegenüber der Rennstrecke, am Ankerberg, auf dem jährlich über 10.000 Camper zelten, tobt die lauteste und längste Partymeile des<br />
Rennwochenendes in Hohenstein-Ernstthal. Höhenfeuerwerke, der sensationelle Party-Tower, Schaustellermeile, Veranstaltungszelte,<br />
in diesem Jahr auch ein riesiger Biergarten, hier gibt es keine Nacht.<br />
Die Grand-Prix-Party auf dem Altmarkt im Herzen Hohenstein-Ernstthals präsentiert Freitag und Samstag, 19.00 Uhr Spitzen-Coverbands<br />
auf der RSA-Bühne. Wahnsinns-Flair auch mal ein wenig abseits der Rennstrecke, Action bis zum frühen Morgen.<br />
Einen Leckerbissen der ganz besonderen Art bietet die R & R-Race-Party bereits am Donnerstag in der Location gegenüber dem alten<br />
Start/Ziel-Turm. Ein fettes Rahmenprogramm für jeden Geschmack, Erste-Klasse-Verpfl egung, prominente Gäste aus der MotoGP und<br />
als absoluter Höhepunkt die Grid-Girl-Wahl mit den schönsten Mädchen der Region.<br />
Als unerlässlicher Begleiter durch die drei Renntage empfehle ich Ihnen unser Sonderheft „Der Sachsenring ruft“ - Daten, Fakten,<br />
Statistiken, die kompletten Starterfelder der GP mit Autogrammkarten, Zeit- und Streckenplan, historischem Teil, alles garniert mit<br />
tollen Bildern. Zu haben für 3,50 über die üblichen Verkaufsstellen oder per Bestellung direkt<br />
vom Verlag (5,00 Euro incl. Versand): bestellung@speed-verlag.de<br />
Inhalt 07-2012<br />
Gentleman, start your engines - let´s have fun!<br />
Rainer Hechtl<br />
Hallo liebe Freunde von „<strong>Speed</strong>“,<br />
danke für die immer wieder interessante Zeitschrift. In den letzten Ausgaben hat mir<br />
besonders gefallen der historische Abriss über die Geschichte der „Six-DAYS“; sehr informativ!<br />
Mich hätten aber auch einige technische Details über die Maschinen und deren Weiterentwicklung<br />
interessiert. Die Gründe für die unsportlichen Gesten der westdeutschen<br />
Delegation während der Eröffnung 1964 in Erfurt seien dahingestellt.<br />
Interessant für Presse und Zuschauer war der Fahnenträger des USA-Teams (Startnummer<br />
278, Triumph 650) : Hollywood-Schauspieler Steve McQueen.<br />
Den DDR-Fans bekannt geworden ist Steve durch den Film –Die glorreichen Sieben-<br />
(kam 1963 in die DDR-Kinos).<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Claus Thum<br />
08112 Wilkau-Haßlau<br />
Liebe <strong>Speed</strong>redaktion,<br />
da habt ihr ja wieder einen Volltreffer gelandet mit dem Sonderheft „Der Sachsenring<br />
ruft! 2012“ ! Eine Fundgrube für mich als Autogrammsammler. Da muss man ja schon<br />
am Donnerstag in die Spur, um Legenden wie <strong>Ago</strong>, Read, Redman oder Taveri anzutreffen.<br />
Aber da wird dann einfach Urlaub genommen!<br />
Macht weiter so mit der <strong>Speed</strong>!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Peter Flato<br />
06114 Halle / Saale<br />
Seite 03 Vorwort<br />
Seite 04-05 Händlernews<br />
Seite 06-07 <strong>Ago</strong>stinis 70. Geburtstag<br />
Seite 08-11 Sachsenring ruft<br />
Seite 12-17 Six Days Teil 6: 1968-1969<br />
Seite 18-21 Isle of Man<br />
Seite 22 Vorwerbung Oschersleben<br />
Seite 23-24 IDM Nürburgring<br />
Seite 25-28 Sachsenring Ticketfl yer<br />
Seite 29-32 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 33-35 IDM Nürburgring<br />
Seite 36-40 SBK in Miller Park<br />
Seite 41-45 SBK in Misano<br />
Seite 46-50 MotoGP in Barcelona<br />
Seite 51 Interview mit Stefan Bradl<br />
Seite 52-57 MotoGP in Silverstone<br />
Seite 58 IG Königsklasse<br />
8h Doha fi nden Sie in der Ausgabe 08/2012<br />
Titelbild-Foto<br />
Valentino Rossi<br />
Giacomo <strong>Ago</strong>stini<br />
Foto: Archiv <strong>Speed</strong><br />
Foto: Ronny Lekl<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
3
HÄNDLERNEWS<br />
Gilles Tooling<br />
GSG Mototechnik<br />
rgk2: modulares fussrastenkit für fahrer und sozius<br />
- ob serienposition oder - veränderte Position (-zigfach verstellbar)<br />
- passt in die originalaufnahmen<br />
- kombinieren sie ihre racing, touren- oder enduroraste nach<br />
ihren wünschen<br />
- lieber sportlich hoch oder komfortabel tief, varrieren sie ihre<br />
serienposition<br />
- verbreitern, neigen und dämpfen einstellen<br />
- rastengelenk-kit silber eloxiert<br />
features:<br />
- optionaler, silber eloxierter, verbreiterungs-kit 10mm<br />
(artikel: rgk-ds01-s)<br />
- optionaler ausleger-kit 20mm<br />
(empfohlen für den Fahrer uns sozius/ artikel: rgk-a-20-s)<br />
- optionaler ausleger-kit 30-40mm<br />
(empfohlen für den sozius/ artikel: rgk-a-30-40-s)<br />
- 24 Positionen wählbar<br />
- 360° einstellbar<br />
Mehr unter www.gillestooling.com<br />
2D-Datarecording<br />
Informationen zum Thema Sturzschutz<br />
Sturzpads schützen Rahmen, Motor und Verkleidungsteile.<br />
Beim Sturz verhindern die Kunststoffpads, dass die zu schützenden<br />
Teile durchschleifen oder zerbrechen.<br />
Produktinfo Bei allen Modellen haben die Kunststoffpads einen Durchmesser<br />
von 60 mm, um eine möglichst große Auflagefläche zu erreichen. Desweiteren<br />
sind sie mit einem großen Radius versehen, um beim Aufschlag<br />
einen besseren Gleiteffekt zu erreichen. Bis auf wenige Modelle dient ein<br />
Aluflansch bzw. eine CNC-gefräste Alu-Trägerplatte als Aufnahme für den<br />
Kunststoffpad. Nur so ist langfristig ein fester Sitz von Pad und Motor gewährleistet.<br />
Hierdurch werden auftretende Kräfte bei einem Sturz auf eine<br />
möglichst große Fläche übertragen.<br />
Das Testfeld Die Kunststoffpads haben sich seit mehr als 10 Jahren im Alltagsbetrieb<br />
an Straßenmotorrädern und auch an Rennmaschinen bestens<br />
bewährt. Es gab keinerlei Folgeschäden. Bei einigen Motorrädern ist ein Verkleidungsausschnitt<br />
erforderlich (siehe Tabelle).<br />
Lieferumfang Die Sturzpads werden paarweise mit allen benötigten Befestigungsmaterialen<br />
und Montageanleitung geliefert. Alle Teile sind im Ersatz<br />
auch einzeln erhältlich. Nicht enthalten ist ein kleinerer Wasserausgleichsbehälter,<br />
der bei einigen Kawasaki Modellen eingebaut werden muss.<br />
Pads in schwarz und weiß lieferbar!<br />
Haben Sie bitte Verständnis, dass keine Haftung bei Folgeschäden, die durch<br />
einen Sturz oder unsachgemäße bzw. mangelhafte Montage entstehen, übernommen<br />
wird!<br />
mehr unter www.gsg-mototechnik.de<br />
KIT Bike<br />
Das KIT Bike ist das perfekte Datenaufzeichnungssystem für ambitionierte<br />
Privatfahrer bis zu professionellen Motorsport Teams. Durch einfache<br />
grafische Analyse der gemessenen Daten kann der ambitionierte<br />
Privatier seinen Fahrstil und Rundenzeit verbessern.<br />
Das leichte und kleine Loggingsystem beinhaltet, GPS, zusätzlichen Geschwindigkeitssensor<br />
und einen Basiskabelbaum zum direkten Anschluss<br />
ans Motorrad. Verschiedene Signale können direkt vom Sensor oder über<br />
CAN vom Steuergerät (Drosselklappe, Temperatur...) abgegriffen werden.<br />
Weitere Sensoren wie Federweg oder Bremsdruck können an den Logger<br />
angeschlossen werden.<br />
Im internen Speicher können Messungen bis zu 55min gespeichert werden.<br />
Durch die GPS Daten kann der Schräglagenwinkel, Geschwindigkeit und<br />
Position genau bestimmt werden. Dadurch können Fahrstile sehr leicht<br />
miteinander verglichen und verbessert werden.<br />
Das KIT Bike kann durch zusätzliche Pakete (Lambda, Detonation) erweitert<br />
werden.<br />
Sporthöcker, schmal, aus GFK, unlackiert, für alle Sportclassic-Modelle passend.<br />
Die Sitzbank passt sich dem Rahmenverlauf an. Mit Staufach, das<br />
Sitzkissen ist 2-teilig, entweder in Echtleder oder Kunstleder.<br />
Bei der Echtleder-Ausführung mit eingenähter ITALO-Tricolore.<br />
Die Original-Befestigung bleibt erhalten.<br />
Art-Nr: B0330 - Polster Kunstlederbezug<br />
Art-Nr: B0331 - Polster Echtlederbezug<br />
1 x KIT Datenlogger<br />
1 x GPS Mouse<br />
1x Minidash display<br />
1 x induktiver Geschwindigkeitssensor<br />
1 x Kabelbaum KIT RWTT incl. ext. Geschwindigkeitssensor<br />
1 x Kabelbaum KIT RWTT 2D (Motorrad Adapter)<br />
USB a/b Downloadkabel<br />
Race KIT Software CD<br />
Aufnahmezeit: 75 Minuten<br />
4 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
HÄNDLERNEWS<br />
Domino – erste Wahl der MotoGP Piloten<br />
Einen Namen hat sich das italiensiche Unternehmen Domino-Tommasselli zunächst im<br />
Motocross gemacht. Seit einigen Jahren werden nun auch Qualitätsprodukte für den<br />
Straßenrennsport hergestellt und auch diese finden ihre zufriedenen Kunden.<br />
Ein Klassiker im Zweiradsport ist der einstellbare Gasgriff. Er überzeugt neben einem<br />
erstklassigen Design mit Funktionalität. Der neue XM2 Kurzhubgasgriff, der auf die Ansprüche<br />
der Sportfahrer abgestimmt ist, ist dreifach einstellbar. Für einige Markenbikes<br />
gibt es bereits passende Gaszüge. Nach und nach fertigt Domino neben den ebenfalls<br />
erhältlichen Universalzügen, Gaszüge für weitere gängige Sportbikes.<br />
Melvin<br />
Neu im Sortiment: Stahlflex-Leitung in weiß<br />
Nachdem die Melvin GmbH schon lange Bremsleitungslieferant des Yamaha<br />
R6-Dunlop Cups ist, wurde auch das Engagement bei Honda Holzhauer Racing<br />
Promotion in der IDM verstärkt.<br />
Weiß verzeichnet bei den Automobilzulassungen seit einigen Jahren erhebliche<br />
Zuwächse und wer mit flinkem Finger die aktuellen Motorrad-Kataloge<br />
durchblättert, stellt fest, auch bei den Zweirädern scheint diese Entwicklung<br />
anzukommen. Ob SuperMoto, Tourer oder Supersportler, bei etlichen neuen<br />
Modellen taucht weiß erstmals als Farbwahl auf und vorhandene Baureihen<br />
werden entsprechend ergänzt.<br />
Für die diesjährige Kollektion hat Stahlflex-Bremsleitungshersteller Melvin<br />
auf den Trend reagiert. Ab sofort sind alle 1003 fertig konfigurierten Leitungs-Kits<br />
des Programms ClassicFlex auf Wunsch und ohne Aufpreis mit<br />
weißer Ummantelung erhältlich. Ebenfalls kostenlos ist die Wahl der Fittings<br />
aus acht Eloxierfarben. Das Unternehmen im Schwarzwald stellt die Bremsleitungen<br />
selbst her und kann so auch individuelle Anfertigungen liefern.<br />
Die erwähnten Kits sind innerhalb von einem Tag beim versierten Schrauber<br />
oder beim Händler.<br />
So kann die farbige Bremsleitung – denn auch hier gibt es acht weitere Varianten<br />
– ein Baustein für eine „White Edition“ oder andere Hinkucker sein.<br />
Eines sind die Stahlflex-Bremsleitungen auf jeden Fall: Eine sinnvolle Investition<br />
in die Sicherheit, denn im Gegensatz zu den Kunststoffleitungen, halten<br />
sie die volle Bremsleistung über viele Jahre, ja sogar Jahrzehnte, und verbessern<br />
das Gefühl für den Druckpunkt oft schon bei ganz neuen Motorrädern.<br />
Jede Leitung wird vom Hersteller druckgeprüft – das Prüfprotokoll liegt immer<br />
im Paket dabei. Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte die Bremsleitungen<br />
vom Fachbetrieb wechseln lassen, denn die sicherste Leitung nützt nichts,<br />
wenn am Ende ein Anschluss nicht korrekt verschraubt ist.<br />
Die aktuelle Typenliste mit den 1003 lieferbaren Kits und den Einzelkomponenten<br />
für individuelle Anfertigungen sowie ABEs, Teilegutachten, etc. findet<br />
sich unter www.melvin.de<br />
telefonischen Rat gibt es unter 0 74 22 / 278-170.<br />
Die weißen Leitungen passen auch zur blau/weiß/roten<br />
CBR 1000 RR mit ABS.<br />
Mit den schwarzen Fittings bildet die weiße Ummantelung einen schönen<br />
Kontrast, der nicht nur an weißen Bikes wirkt. Unabhängig von der Farbe<br />
sind alle Anbauteile und die ABE mit im Kit.<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
5
Silverstone, 16.Juni 2012. Eingerahmt vom Yamaha<br />
Factory Racing Team, wird jener Mann<br />
gebührend gefeiert, der 1975 den ersten Weltmeistertitel<br />
für Yamaha in der „Königsklasse“<br />
eingefahren hatte, zudem seinen 15. und letzten<br />
seiner einzigartigen Karriere. Man mag es nicht<br />
fassen: Der erste Popstar der Motorradszene<br />
ist siebzig, sieht noch immer verdammt gut aus<br />
und ist fit wie ein Turnschuh. Kein Bypass, keine<br />
Gicht, kein Stock, wie so viele andere Männer in<br />
fortgeschrittenem Alter. Macht`s die junge Ehefrau?<br />
Sagen wir so: Man hat es, oder man hat<br />
es nicht. Sein junger Nachfolger, Jorge Lorenzo,<br />
sorgte zudem am Wochenende für das perfekte<br />
Geschenk an den Superstar, nämlich einen weiteren<br />
Yamaha-Sieg!<br />
Damit nicht genug! Der 122-fache Grand Prix Sieger<br />
wird zum 85-jährigen Jubiläum des Sachsenringes<br />
am Donnerstag, 05.Juli, den sachkundigen<br />
Besuchern Rede und Antwort stehen und Autogramme<br />
verteilen, genau wie einst im Mai. Am<br />
Sachsenring gewann <strong>Ago</strong> übrigens insgesamt 11<br />
Grand Prix-Läufe. Der Veranstalter hat versprochen,<br />
eine MV Agusta 500cc, Dreizylinder, extra<br />
zu besorgen. Schließlich wurde <strong>Ago</strong> mit dieser<br />
Marke aus Gallarate zum Idol der Jugend und<br />
zum unantastbaren „Meister aller Meister“. Die<br />
Kombination <strong>Ago</strong>stini / MV Agusta war einst ein<br />
Selbstläufer. Richtig ist, er hatte das Glück des<br />
Tüchtigen, eine unglaubliche Anhängerschar, darunter<br />
auch viele weibliche, zumal er das Aussehen<br />
eines Schauspielers hatte. Irgendwie gab`s<br />
da Ähnlichkeiten mit dem Charakterschauspieler<br />
Marcello Mastroianni („Das süße Leben“/1960).<br />
Da waren aber auch die Kritiker und Neider, oft<br />
Fachjournalisten, aber auch Erbsenzähler darunter.<br />
Fakt ist, <strong>Ago</strong>stini, der stets im Mittelpunkt<br />
stand und steht, hatte in seinen siebzehn aktiven<br />
Jahren keinen schweren Unfall, was für mentale<br />
Stärke spricht und war später als Teamchef bei<br />
Yamaha-Marlboro mit Lawson siegreich. Eine unglaubliche<br />
Bilanz des erfolgreichsten Fahrers aller<br />
Zeiten, der einst viel Farbe in die Motorradszene<br />
brachte. Entspannt darf er die 70 feiern, der<br />
<strong>Ago</strong>!<br />
Ganz anders verlief sein 25. Ehrentag am 16.<br />
Juni 1967. Die Senior TT stand an: 6 Runden<br />
6 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Ehre, wem Ehre gebührt:<br />
Legende Giacomo <strong>Ago</strong>stini zum 70. Geburtstag Text: Ralph Schwotzer<br />
Da konnte niemand widerstehen: Der blendend aussehende <strong>Ago</strong><br />
und die legendäre 3-Zylinder MV Agusta.<br />
Foto: Archiv Werner<br />
(= 364 km!!) waren auf der damals<br />
noch nicht glattgebügelten<br />
Strecke zu fahren. Pärchenstart,<br />
Schiebestart. Es knisterte: <strong>Ago</strong><br />
ging mit der MV Agusta (3 Zylinder)<br />
dreißig Sekunden nach<br />
Hailwood (Honda RC 181) auf<br />
die Piste. Zuvor waren sich die<br />
beiden Giganten in der Junior<br />
(Klasse B bis 350cc) begegnet.<br />
<strong>Ago</strong>stini fuhr härter denn<br />
je, die Zuschauer schnappten<br />
nach Luft, doch so sehr er sich mühte, an diesem<br />
Tag hatte <strong>Ago</strong>stini nicht den Hauch einer Chance<br />
gegen Mike und dessen 297cc- Sechszylinder<br />
Honda. Mike Hailwood hatte eben `ne 21:08,0<br />
(= 173,3 km/h)-Runde „hingelegt“, und das mit<br />
„Stehendem Start“! Nach 364 km hatte Mike seinem<br />
Widersacher über 3 Minuten abgenommen.<br />
Alle anderen Gegner hätten resigniert, aber nicht<br />
<strong>Ago</strong>, mit jetzt 25 Jahren auf seinem fahrerischen<br />
Höhepunkt angekommen.<br />
Zurück zur Senior: Hier hatte Hailwood nur Außenseiterchancen,<br />
denn es gab Fahrwerksschwierigkeiten,<br />
schon seit 1966. Honda selbst interessierte<br />
das nicht, man hatte ja für viel Geld<br />
den besten Fahrer dieser Zeit verpflichtet.<br />
<strong>Ago</strong>stini wollte dieses Rennen unbedingt<br />
gewinnen, zumal es sein 25.Geburtstag war<br />
und seine MV Agusta die bessere Straßenlage<br />
hatte. <strong>Ago</strong> begann schneller als Mike,<br />
der bald Probleme bekam: Sein Gasgriff<br />
hatte sich gelöst. Mit losem Gasgriff absolvierte<br />
Hailwood die zweite Runde in 20:48,8<br />
(= 175,0 km/h). Sein Boxenstopp dauerte<br />
länger als jener <strong>Ago</strong>s, man suchte ja nach<br />
einem Hammer. Nach über 260 km trennten<br />
die beiden Titanen maximal 6 Sekunden, je<br />
nach Streckenabschnitt. Vermutlich hätte<br />
<strong>Ago</strong>stini dieses Duell gewinnen können,<br />
Hailwoods Gasgriff hatte sich wieder gelockert.<br />
Doch dann geschah das Unfassbare:<br />
Die MV Agusta rollte aus, die Kette war gerissen!<br />
Unverschuldet hatte Giacomo diese<br />
Schlacht verloren. <strong>Ago</strong>stini soll trotzdem,<br />
natürlich in charmanter Begleitung, seinen<br />
25. gefeiert haben. Und überhaupt: Dieser<br />
gutaussehende, charismatische Kerl hatte<br />
echte Gegner, die er schlagen musste: Erst<br />
Tarquinio Provini, dann Redman und Hailwood,<br />
später Landsmann Pasolini auf der<br />
köstlich klingenden 500cc-Benelli (Sachsenringbesucher<br />
von 1970 werden sich<br />
gewiss erinnern!), dann den unglaublich<br />
aggressiv fahrenden Finnen Jarno Saarinen<br />
auf der neuen 500cc-Zweitakt-Yamaha.<br />
Auch Bergamonti muss man nennen, ein<br />
Hoch soll er leben! <strong>Ago</strong>stinis T-Max wird vorgestellt.<br />
Herausforderer im Stall MV Agusta, der für<br />
„Stimmung“ sorgen sollte. Dieser Draufgänger<br />
verunglückte leider im Frühjahr 1971 in<br />
Riccione tödlich, Saarinen und Pasolini 1973 in<br />
Monza, bei diesem furchtbaren Massensturz auf<br />
einer Öllache. Giacomo <strong>Ago</strong>stini setzte man bei<br />
MV Agusta 1972/73 einen gewissen Phil Read vor<br />
die Nase. Read löste <strong>Ago</strong>stini als Weltmeister der<br />
„Königsklasse“ ab. <strong>Ago</strong> unterschrieb bei Yamaha<br />
und rächte sich 1975 an Phil Read: MV Agusta<br />
stand plötzlich, jedoch nicht unerwartet, ohne<br />
Titel da.<br />
Und weil`s so schön war, siegte der Held vieler<br />
Motorenschlachten 1976 nochmals mit der geliebten<br />
MV Agusta 500cc auf dem Nürburgring.<br />
Genau dort, wo <strong>Ago</strong> erstmals 1965 auf der neuen<br />
3-Zylinder-MV gewinnen konnte. So schließt sich<br />
der Kreis. <strong>Ago</strong>stini zwang seine Gegner reihenweise<br />
zu Offenbarungseiden oder zur Preisgabe<br />
ihrer besten Fähigkeiten!<br />
Wenn man Giacomo heute fragt, ob er selbst Vorbilder<br />
hatte, dann wird er zwei Namen nennen:<br />
Carlo Ubbiali und Gary Hocking. Ubbiali hatte<br />
einst seine Rennen, speziell bei MV Agusta, generalstabsmäßig<br />
geplant und brachte es auf 9<br />
Weltmeistertitel bis 1960. Und Hocking war nach<br />
Meinung vieler Fachleute einer der couragier-<br />
„Mit Speck fängt man Mäuse!“ Werbung mit <strong>Ago</strong> zieht<br />
und bringt 3.000 Besucher mehr.<br />
Foto: museomotociclo.it Foto: Peter Lange
<strong>Ago</strong> kommt zum Sachsenring am 5. Juli 2012!<br />
testen Racer, die man je auf der klassischen Rennstrecke zu sehen bekam.<br />
Dekoriert 1960/61 mit 3 Vize-WM-Titeln und 2 WM-Titel für MV Agusta.<br />
Hockings Auftritte in Hohenstein-Ernstthal bleiben ewig in Erinnerung. Vielleicht<br />
war <strong>Ago</strong> eine Mischung aus beiden Starfahrern? Das müsste schon<br />
passen, denke ich. Möglicherweise gibt`s demnächst am Sachsenring oder<br />
im Ort neue Stammtischrunden, um für alle Zeiten zu klären, wer denn nun<br />
der BESTE ALLER ZEITEN ist. Doch das wird nicht funktionieren!<br />
Foto: Jeremy<br />
Foto: Jeremy<br />
Foto: museomotociclo.it<br />
Rares Foto:<br />
Provini-Nachfolger <strong>Ago</strong> auf der „immergrünen“ Moto Morini 250cc (1964)<br />
Kampf der Titanen am Sachsenring:<br />
Hailwood (Honda) lauert hinter <strong>Ago</strong> (MV)<br />
Machtkampf bei MV Agusta in Brünn: Phil Read bremst <strong>Ago</strong> aus!<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
7
Kolumne Bridgestone von<br />
Liebe Fans des<br />
Sachsenrings und<br />
liebe motorsportbegeisterte<br />
Leser.<br />
Mein Name ist Steve<br />
Jenkner. Nach der<br />
Beendigung meiner<br />
aktiven Rennsportkarriere<br />
arbeite ich<br />
als Reifentechniker<br />
bei der Firma Bridgestone<br />
und betreue<br />
die Teams der italienischen<br />
Motorradschmiede<br />
Ducati in der MotoGP. Mit meinem<br />
Beitrag möchte ich Sie einmal etwas hinter<br />
die Kulissen des GP-Zirkus blicken lassen.<br />
Seit dem Jahre 2009 ist Bridgestone Alleinausrüster<br />
der Königsklasse des Motorsports,<br />
der Vertrag wurde mit dem Veranstalter erst<br />
kürzlich bis 2014 verlängert. Die Entscheidung<br />
der Dorna, die Einheitsreifenregelung<br />
einzuführen, stieß bei den Werken auf hohen<br />
Anklang. Das Ziel war die Schaffung von<br />
Chancengleichheit in Sachen Reifenwahl,<br />
damit jedes Team und jeder Fahrer diesbezüglich<br />
unter den gleichen Voraussetzungen<br />
startet. Als 2009 das erste Jahr unter diesen<br />
Bedingungen gefahren wurde, war das<br />
Produkt sehr auf Sicherheit ausgelegt und<br />
die Gummimischungen noch nicht so vielfältig<br />
wie heute. Durch ständige Weiterentwicklung<br />
ist das Grip-Level mit den Jahren<br />
immer mehr gestiegen. So wurde zum Beispiel<br />
letztes Jahr in Brünn ein neuer Hinterreifen<br />
mit neuem Aufbau getestet, der ein<br />
deutlich besseres Aufwärmverhalten zeigt<br />
und somit besseren Seitenhalt in kürzerer<br />
Zeit ermöglicht. Genau dieser Reifen wird<br />
nunmehr seit den ersten Testfahrten in der<br />
laufenden GP-Saison eingesetzt. Das gleiche<br />
geschah mit den Vorderradreifen, um<br />
die Balance Front-Heck auszugleichen und<br />
damit eine bessere Gesamtbalance für das<br />
Motorrad zu erreichen. So wurden auch die<br />
Chatteringprobleme nahezu ausgemerzt.<br />
Jedem Fahrer stehen pro Rennwochenende<br />
neun Vorderradreifen und zehn Hinterradreifen<br />
zur Verfügung, wobei die Mischungen im<br />
Steve Jenkner<br />
jeweiligen Härtegrad abweichen. Hinten sind<br />
es beispielsweise fünf harte und fünf weiche<br />
Pneus. Für die Rennen im Nassen stehen<br />
maximal sechs Regenreifen bereit. Seit<br />
dem Grand Prix in Jerez können die Fahrer<br />
zwei Reifen mit einer alternativen Mischung<br />
eintauschen. Diese Reifen werden gerade<br />
in Sachen Haltbarkeit ständig kontrolliert<br />
und verbessert, da es auch schon vorkam,<br />
dass bei abtrocknender Strecke mit Regenreifen<br />
rausgefahren wurde, der Fahrer aber<br />
mit Slicks (durch Aufbrauchen des Profils)<br />
in die Box zurückgekehrt ist. Intermediates<br />
(mit speziellen Schneidewerkzeugen handgeschnittener<br />
Slick) gibt es seit 2009 nicht<br />
mehr.<br />
Die Reifenmischungen sind dann nochmal<br />
von Strecke zu Strecke unterschiedlich. Es<br />
gibt kein Rennen, bei denen die Reifen in den<br />
Sattelzügen die gleichen sind, wie im Rennen<br />
vorher. Wir sprechen hier von ca. 700<br />
Reifen pro Rennen in der Saison 2011 und<br />
nunmehr, wegen der Erhöhung des Starterfeldes,<br />
von ca. 900 Stück in 2012. Mittlerweile<br />
fahren 5 Sattelzüge von Bridgestone<br />
zu den Rennen, vier sind mit Reifen und<br />
Technik bepackt, einer dient als Hospitalitytruck.<br />
Zur Crew gehören insgesamt sechs<br />
Reifentechniker, vier Deutsche und zwei Japaner,<br />
darunter insgesamt vier ehemalige<br />
Rennfahrer. Dadurch wird eine funktionierende<br />
Kommunikation zwischen Technikern<br />
und Fahrern gewährleistet, die Reifentechniker<br />
agieren quasi als Bindeglied zwischen<br />
Team, Fahrer und Reifenhersteller. Dabei ist<br />
unsere Arbeit so aufgeteilt, dass jeder Techniker<br />
einen Hersteller betreut. Insgesamt<br />
sind mit Ingenieuren jeweils zwanzig Leute<br />
von Bridgestone pro Rennen vor Ort. Die<br />
Entwicklung der Gummis schreitet im Rennsport<br />
immer mehr voran, wovon letztendlich<br />
auch die Serienproduktion und somit jeder<br />
Biker, der sein Motorrad mit Bridgestone-<br />
Reifen ausrüstet, profitiert.<br />
Na dann - bis bald! Viel Spaß bei den Rennen<br />
und eine unfallfreie Bikersaison wünscht<br />
Euch Euer<br />
Steve Jenkner<br />
85 Jahre in vier Etappen<br />
Neben den mit großem Brimborium angekündigten<br />
Feiern zum 85jährigen Bestehen<br />
im Rahmen des Grand Prix und der Six Days<br />
gibt es dazu in Hohenstein-Ernstthal auch<br />
eine kleine aber feine Gemeinde, die die 85<br />
Jahre Rennsportgeschichte auf dem Sachsenring<br />
ausführlichst Revue passieren lassen<br />
wird.<br />
Der Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal<br />
e.V., genauer dessen Arbeitskreis „Der Batzendorfer<br />
Stammtisch“ unter der Leitung von<br />
Bernd Bammler beleuchtet in Zusammenarbeit<br />
mit der Ernstthaler Traditionsgaststätte<br />
„Gasthaus Stadt Chemnitz“ die Geschichte<br />
der Motorsportveranstaltungen auf dem<br />
Sachsenring seit 1927.<br />
Um der Fülle der Informationen Raum zu<br />
geben, ist dies auf insgesamt vier Abende<br />
verteilt:<br />
Montag, 02. Juli 2012<br />
„Die ersten 25 Jahre 1927-1952“<br />
Dienstag, 03. Juli 2012<br />
„Sachsenring-Rennsport in der<br />
DDR 1953-1990“<br />
Mittwoch, 04.Juli 2012<br />
„Der neue Sachsenring 1992-2012“<br />
Donnerstag, 05.07.2012<br />
„Seitenwagenrennen ab 1949“<br />
Bernd Bammler hat zu den Veranstaltungen<br />
namhafte Gesprächspartner aus dem Rennsportbereich<br />
eingeladen, mit denen er anhand<br />
von Filmen und Bildern, hauptsächlich<br />
aber durch kurze Vorträge aus ersten Hand<br />
Daten, Fakten Anekdoten der verschiedenen<br />
Epochen ausführlich, informativ und sicherlich<br />
sehr amüsant darlegen wird. Selbst der<br />
informierte Rennsportfan wird über das Detailwissen<br />
der Veranstalter und der Gäste erstaunt<br />
sein und sich vor allem an den kleinen<br />
Randgeschichten erfreuen.<br />
Beginn der Veranstaltungen ist jeweils 19.00<br />
Uhr im „Gasthaus Stadt Chemnitz“ (im<br />
Käst‘l), Pölitzstr. 16 in Hohenstein-Ernstthal,<br />
Eintritt ist frei, die Raumkapazität aber begrenzt.<br />
Der Geschichtsverein, die Redaktion<br />
der „<strong>Speed</strong>“ und die Wirtsleute Petra Steiger<br />
und Walfried Leipziger (Leipel) freuen sich,<br />
dieses echte Schmankerl zum Jubiläum des<br />
Sachsenringes präsentieren zu können.<br />
8 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
9
Zeitplan Grand Prix Aktivitäten auf der Rennstrecke:<br />
Donnerstag, 5.07.2012:<br />
14:00 Einlass in die Boxengasse zum alljährlichen und beliebten “Pit Walk”,<br />
Präsentation historischer Fahrzeuge auf der Start- und Zielgeraden<br />
19:00 Sachsenring-Geburtstagsparty im VIP-Zelt<br />
21:00 “City”-Konzert in der Karthalle<br />
Freitag, 6.07.2012:<br />
09:15 – 09:55 1. Freies Training Moto3 TM<br />
10:10 – 10:55 1. Freies Training MotoGP TM<br />
11:10 – 11:55 1. Freies Training Moto2 TM<br />
12:10 – 12:35 Freies Training Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />
13:15 – 13:55 2. Freies Training Moto3 TM<br />
14:10 – 14:55 2. Freies Training MotoGP TM<br />
15:10 – 15:55 2. Freies Training Moto2 TM<br />
16:10 – 16:40 1. Qualifikation Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />
16:50 – 17:20 1. Qualifikation ADAC Junior Cup<br />
17:30 – 18:00 2. Qualifikation Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />
18:10 – 18:40 1. Qualifikation Sidecar WM<br />
18:50 – 19:20 2. Qualifikation ADAC Junior Cup<br />
Samstag, 7.07.2012:<br />
09:15 – 09:55 3. Freies Training Moto3 TM<br />
10:10 – 10:55 3. Freies Training MotoGP TM<br />
11:10 – 11:55 3. Freies Training Moto2 TM<br />
13:00 – 13:40 Qualifikation Moto3 TM<br />
13:55 – 14:55 Qualifikation MotoGP TM<br />
15:10 – 15:55 Qualifikation Moto2 TM<br />
16:30 1. Rennen Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />
17:35 1. Rennen ADAC Junior Cup<br />
18:15 – 18:45 2. Qualifikation Sidecar WM<br />
Sonntag, 8.07.2012:<br />
09:00 – 09:20 Warm up Moto2 TM<br />
09:30 – 09:50 Warm up MotoGP TM<br />
10:00 – 10:20 Warm up Moto3 TM<br />
11:20 Rennen (29 Runden) Moto2 TM<br />
13:00 Rennen (30 Runden) MotoGP TM<br />
14:30 Rennen (27 Runden) Moto3 TM<br />
16:00 2. Rennen Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />
17:05 Rennen (22 Runden) Sidecar WM<br />
10 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Die Geschichte des „Goldenen Sachsenring“<br />
Als der Dresdner Motorrad-Club 1914 (DMC14) Mitte der<br />
20er Jahre des vorigen Jahrhunderts seine Rundstreckenrennen<br />
bei Moritzburg aus verkehrstechnischen Gründen, z.B.<br />
wegen mehrmaligen Querens einer Kleinbahnstrecke, nicht<br />
mehr durchführen konnte, suchte man krampfhaft nach<br />
einer neuen Rennstrecke. Der Club wurde fündig in Form<br />
eines Straßendreiecks im Waldgebiet bei Tharandt. Dieser<br />
Dreieckskurs im Grillenburger Wald, mit Start und Ziel in<br />
Grillenburg, führte über Naundorf nach Klingenberg-Colmnitz<br />
und war etwa 14 km lang. Ausweisfahrer mussten 5,<br />
Lizenzfahrer 14 Runden fahren. Das erste Rennen war 1928<br />
ein großer sportlicher und auch Publikumserfolg. Wegen der<br />
abweisenden Haltung des damaligen sächsischen Innenministeriums<br />
wurden allerdings weitere Rennen in den nächsten<br />
Jahren verboten.<br />
Erst 1931 setzte sich der deutsche Motorradfahrer-Verband<br />
(DMV) durch und das Grillenburger Dreiecksrennen wurde<br />
einer von vier Austragungsorten der deutschen Straßenmeisterschaft.<br />
Zur im gleichen Jahr durchgeführten Deutschen<br />
Motorrad-Clubmeisterschaft stiftete der DMC14 neben den Siegerpreisen drei „Goldene Sachsenringe“ für die Tagesschnellsten:<br />
goldene Siegelringe mit einer Miniaturabbildung der Rennstrecke und der Gravur des Tages.<br />
Das war auch der Zeitpunkt für die Umbenennung der Strecke in „Sachsenring“ im Grillenburger Wald. Doch bereits 1933<br />
wurde das letzte Rennen auf diesem Sachsenring ausgetragen. Der Kurs bei Hohenstein-Ernstthal, auf dem ab 1934 der<br />
Große Preis von Deutschland und später von Europa ausgetragen wurde, erhielt den Namen „Sachsenring“ erst im Jahr<br />
1938. Die Bitterkeit der Dresdner darüber dürfte sich bis heute gelegt haben. Im Gegenteil, aus Dresden erhält der Sachsenring<br />
bis heute großzügige Unterstützung, weil er mittlerweile, Dank gemeinsamer Anstrengungen, ein Aushängeschild<br />
für ganz Sachsen geworden ist.<br />
Als 1998, nach 26-jähriger Abstinenz, der Grand Prix an den nun neuen Sachsenring zurückkehrte, griff der Oberbürgermeister<br />
der Stadt Hohenstein-Ernstthal, Erich Homilius, die Idee vom „Goldenen Sachsenring“ - diesmal als Ehrenpreis der<br />
Stadt - wieder auf. Aus den Ausschreibungsunterlagen von 1932 der 500ccm-Klasse für den Sachsenring Grillenburg, bei<br />
dem sein Vater auf einer Victoria in der Ausweisklasse startete, erhielt er Kenntnis von diesem Ehrenpreis.<br />
Den „Goldenen Sachsenring“, mit dem Streckenlogo und der jeweiligen Jahreszahl, erhält seit 1998 jeweils der Fahrer, der<br />
die insgesamt schnellste Rennrunde gefahren ist. Gestiftet wird der Ring dieses Jahr vom Goldschmiedeatelier Garcia-Greno<br />
aus Leipzig, das den Großteil der seit 1998 verliehenen Ringe hergestellt hat.<br />
Goldschmiedeatelier und Goldschmiedemanufaktur Garcia<br />
Wir können auf eine 60- jährige Familientradition blicken. Gegründet 1953 in Glauchau von Wolfgang Meyer und ab 1979 von seiner<br />
Tochter Gabriele Garcia-Greno, in einer Unternehmensgröße von bis zu sieben Mitarbeitern geführt.<br />
Nun in 3. Generation schmiedet Thomas Garcia-Greno, der Enkel des Gründers, mit seinen Mitarbeitern die Schmuckstücke seit 12 Jahren<br />
im Leipziger Speck´s Hof.<br />
Trotz des Firmensitzes in Leipzig hat die Verbundenheit mit der Heimatregion Bestand. Seit vielen Jahren wurde der „Goldene Sachsenring“<br />
in dieser Goldschmiede hergestellt. Dass für diese besondere Ehrengabe der Stadt Hohenstein-Ernstthal das Geld 2012 fehlen würde, war<br />
uns nach den vielen Pressemeldungen schnell klar.<br />
Deshalb haben wir nach kurzer Beratung in der Firma beschlossen, in diesem Jahr den Ring zu spenden, damit eine wichtige Identität stiftende<br />
Tradition erhalten bleibt. Bestimmt haben viele Sachsen so gedacht und gehandelt, denn sonst wäre die Veranstaltung wahrscheinlich<br />
abgewandert. In unserer Goldschmiede wurden schon verschiedene Kollektionen für Sportvereine hergestellt. Besonders bemerkenswert<br />
ist, dass wir den Vereinsschmuck für den „ FC Barcelona“ in unserem Herstellungsprogramm hatten. Nach 2-jährigen Verhandlungen<br />
erhielten wir die Lizenz aus Barcelona.<br />
Die Kollektion bestand aus 3 verschiedenen Ringen, Krawattennadel, Anstecker, Ohrstecker und Anhänger.<br />
Sie wurde 2 Jahre lang in Spanien angeboten und hatte in Deutschland ein sehr großes Medieninteresse geweckt.<br />
www.gold-garcia.de<br />
Die bisher mit dem „Goldenen Sachsenring“ geehrten Fahrer:<br />
1998 Alex Barros 500ccm<br />
1999 Alex Barros 500ccm<br />
2000 Olivier Jacque 250ccm<br />
2001 Shinya Nakano 500ccm<br />
2002 Valentino Rossi 500ccm<br />
2003 Max Biaggi MotoGP<br />
2004 Alex Barros MotoGP<br />
2005 Sete Gibernau MotoGP<br />
2006 Dani Pedrosa MotoGP<br />
2007 Dani Pedrosa MotoGP<br />
2008 Mike di Meglio 125ccm<br />
2009 Dani Pedrosa MotoGP<br />
2010 Dani Pedrosa MotoGP<br />
2011 Dani Pedrosa MotoGP<br />
André Birkenkampf (Quelle Stadt Hohenstein-Ernstthal)<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
11<br />
11
SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
Foto: Privat<br />
Die Trophy-Mannschaften beider deutscher Staaten waren Ende der 60er Jahre gleichermaßen tonangebend<br />
43. Internationale Six Days Trial (ISDT) 1968 in San Pellegrino Terme (ITA)<br />
Text: Thomas Fritzsch<br />
298 Starter jagen über unkalkulierbares<br />
Gelände durch die Bergermasker<br />
Alpen<br />
Nachdem es der DDR-Trophymannschaft in den<br />
Jahren 1963 bis 67 auf MZ-Maschinen fünfmal<br />
hintereinander gelungen war, den<br />
hart umkämpften Wanderpokal mit<br />
nach Zschopau ins Erzgebirge zu<br />
bringen, stand die Frage, ob sich<br />
auch bei den 43. Internationalen Six<br />
Days Trial (ISDT) im italienischen<br />
San Pellegrino Terme Kurs halten<br />
ließe im Fahrwasser des Erfolges.<br />
Wie die Jahre zuvor wurden auch<br />
1968 die DDR und Großbritannien,<br />
das zuletzt 1953 in der Tschechoslowakei<br />
und damit insgesamt 16 Mal<br />
den prestigeträchtigen Wettbewerb<br />
gewonnen hatte, im Vorfeld als Favoriten<br />
gehandelt. So steht der Rekord<br />
der Briten bis zum heutigen Tag ungebrochen.<br />
Sieben Mal punkteten<br />
die Tschechen mit ihren Jawas und<br />
CZ-Maschinen. Die Westdeutschen<br />
holten den Pott in den Jahren 1955,<br />
57 und 61, nachdem sie nach dem<br />
Krieg erstmals im Jahr 1951 zugelassen<br />
wurden. Außerdem war das<br />
Vorkriegsdeutschland viermal erfolgreich,<br />
wobei die Fahrt 1939 kurz vor<br />
Kriegsausbruch im Nachhinein annuliert wurde.<br />
Zwar stand von Beginn an im Jahr 1913 beim<br />
Wettbewerb stets der Mannschaftsgeist im Vordergrund,<br />
doch jeder der Teilnehmer kann auch<br />
einzeln um Edelmetall kämpfen, wie es 298 Fahrer<br />
aus 16 Nationen in den italienischen Alpen taten.<br />
Die stärkste Nationalmannschaft stellte mit<br />
63 Startern die BRD, zweitstärkste Vertretung<br />
waren die Briten mit 46 Aktiven, gefolgt von der<br />
DDR mit 21, sowie die zum Favoritenkreis zählenden<br />
Tschechoslowaken mit 14 Fahrern. Nach<br />
der technischen Abnahme der Motorräder und<br />
der traditionellen Eröffnungszeremonie wurde<br />
es am 30. September, einem Montag, ernst. Am<br />
Zieldurchfahrt zum Sieg: Das ostdeutsche Sextett gewinnt zum sechsten Mal.<br />
ersten Tag war eine Strecke von 244 Kilometern<br />
angesetzt, die von San Pellegrino aus in den Norden<br />
führte. Das Gelände in den Bergamasker Alpen<br />
ähnelte von seinem Charakter her stark dem<br />
bei der Bergfahrt Valli Bergamasche, die stets in<br />
Bergamo gestartet wurde und seinerzeit als einer<br />
Ihren größten Erfolg feierte das Zündapp - Werk in München mit dem<br />
Gewinn der Welt-Tophy 1968 in San Pellegrino. In dem Jahr stellte<br />
Zündapp auch die beiden besten Fabrikmannschaften unter 26 Marken-<br />
Teams.<br />
der härtesten Wettkämpfe außerhalb der Sechstagefahrt<br />
galt. Auf teils regelrechten Eselspfaden<br />
und unwägbaren Geröllpisten trennte sich schon<br />
zu Anfang die Spreu vom Weizen. Der ultimative<br />
Härtetest für die Fahrer war jedoch der Alpenpass<br />
Passo San Marco. „Die verheizen uns hier“, lautete<br />
ihr Urteil zu jenem Abschnitt über das 1832 Meter<br />
hohe Gebirgsmassiv. Unweigerlich hagelte es<br />
Strafpunkte für etliche der Teilnehmer, die später<br />
jedoch teilweise wieder annulliert wurden. Auch<br />
MZ- Routinier Hans Weber kassierte dabei zwei.<br />
Einzig das Trophy-Sextett der BRD war unter den<br />
sieben Mannschaften noch immer strafpunktfrei.<br />
Während für die DDR zwei zu Buche standen, wa-<br />
ren in der britischen Mannschaft am ersten Tag<br />
gleich zwei Mann ausgefallen. Pro Fahrer und<br />
Tag bedeutete dies 100 Punkte. Viel Mathematik<br />
bedarf es nicht, um zu wissen, dass damit die<br />
Briten bereits weg vom Fenster waren. Und auch<br />
in der Vasenwertung setzten die westdeutschen<br />
Starter der A-Auswahl Akzente. Sie blieben genau<br />
wie die ostdeutsche Simson-B-Auswahl strafpunktfrei.<br />
Bis zum dritten Tag änderte sich an<br />
dieser Reihenfolge nichts. So führte in der Trophy<br />
nach wie vor die westdeutsche Zündapp-Mannschaft<br />
vor der der DDR auf MZ-Maschinen. Während<br />
auch in der Vase bis zum dritten<br />
Tag die Reihenfolge gleich blieb mit<br />
BRD A vor DDR B, wendete sich am<br />
Foto: Privat<br />
vierten Tag das Blatt zu Gunsten der<br />
beiden italienischen Mannschaften.<br />
Zeitgleich verlor die A-Auswahl der<br />
Bundesrepublik auf Grund von Strafpunkten<br />
Boden und fiel damit auf den<br />
6. Platz zurück. Hinter den beiden italienischen<br />
Teams reihte sich die ostdeutsche<br />
A-Auswahl auf MZ, gefolgt<br />
von der Simson-Mannschaft, ein. Mit<br />
194 von 298 Fahrern, die bei Anbruch<br />
des fünften Tages noch dabei waren,<br />
war mehr als ein Drittel der Sportler<br />
bereits ausgeschieden. Sie hatten auf<br />
Grund technischer Defekte oder völliger<br />
Entkräftung entnervt aufgeben<br />
müssen. Mit Werner Salevsky war<br />
auch ein Routinier der ostdeutschen<br />
Trophy betroffen. Nach zwei heftigen<br />
Stürzen musste der fünffache Trophysieger<br />
einen Tag vor dem Finale<br />
die Segel streichen. Der Ausfall des<br />
ostdeutschen Fahrers, der mit 200<br />
Strafpunkten seitens der Jury geahndet wurde,<br />
warf die siegesgewohnten Ostdeutschen im Gesamtklassement<br />
auf den vierten Platz zurück.<br />
Stattdessen war es nach sechs Tagen und 1596<br />
Kilometern den Westdeutschen mit ihren hubraumschwachen<br />
Zündapp-Maschinen gelungen,<br />
einen klaren verdienten Sieg einzufahren. Waren<br />
sie es doch, die als einzige Trophy-Mannschaft<br />
vollkommen strafpunktfrei durch die sechs Tage<br />
gekommen sind. Nach 7 Jahren ging damit die<br />
begehrteste Trophäe im Geländesport der Welt<br />
wieder an die Bundesrepublik. In der Silbervase,<br />
um die seit 1924 gekämpft wird, holten sich Gastgeber<br />
Italien zum dritten Mal nach 1960 und 63<br />
12 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
Foto: Privat<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
Die DDR - Nationalmannschaft 1968 im<br />
italienischen San Pellegrino Terme.<br />
Hans Weber auf MZ<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
kischen Riesengebirge am ersten Tag tödlich. Mit<br />
ihm verlor der DDR-Motorradgeländesport einen<br />
seiner besten Fahrer. Hans Weber gehörte von<br />
1963 bis 1968 der Trophymannschaft von MZ an,<br />
die in dieser Zeit fünfmal den Wanderpokal holte.<br />
Überdies wurde er auf einer MZ 250 viermal<br />
DDR-Meister, einmal Vizemeister und zweimal<br />
Dritter. Gleich im ersten Jahr der Europameisterschaft<br />
1968 wurde Hans Weber Vizemeister. Auch<br />
mit Auszeichnungen wie „Verdienter Meister des<br />
Sports“ und „Meister des Sports“ wurde er geehrt.<br />
1969 in Garmisch - Partenkirchen:<br />
Sechster Trophy - Sieg für MZ<br />
44. Internationale Six Days Trial<br />
(ISDT) 1969 in Garmisch-Partenkirchen<br />
(BRD)<br />
Die erste Sechstagefahrt in Deutschland fand<br />
1929 im Münchner Raum in Zusammenarbeit<br />
mit der Schweiz teilweise auch auf deren Boden<br />
statt. Nachdem 1933 Deutschland erstmals in<br />
der Trophy siegte, war im Folgejahr Garmisch-<br />
Partenkirchen zum ersten Mal Schauplatz des<br />
Wettbewerbes. Wie in den Jahren 1956, 1958<br />
und 1962, blickte die Geländesportwelt sieben<br />
1969 in Garmisch - Partenkirchen: Fred Willamowski,<br />
Schnellster aller Klassen.<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
Jahre später erneut voller Spannung eine Woche<br />
auf die Olympiastadt in den bayrischen Alpen.<br />
Nachdem im Vorjahr die Zündapp-Trophymannschaft<br />
mit Andreas Brandl, Heinz Brinkmann,<br />
Volker Kramer, Siegfried Gienger, Lorenz Specht<br />
und Dieter Kramer in den italienischen Alpen gewonnen<br />
hatte, fand nun vom 15. bis 20. September<br />
und damit ein fünftes Mal die Olympiade des<br />
Motorradsports in dem bekannten Wintersportort<br />
im Werdenfelser Land statt, an der 321 Fahrer<br />
aus 17 Nationen teilnahmen. Davon entfielen auf<br />
die Trohpy 8 Mannschaften, die Silbervase umfasste<br />
25 Quartetts. Während das Gastgeberland<br />
mit 72 Teilnehmern stark vertreten war, entsandte<br />
die DDR lediglich 20 Fahrer. Nichtsdestotrotz<br />
war das ostdeutsche Sextett mit der unbedingten<br />
Absicht gekommen, das Manko vom Vorjahr auszugleichen.<br />
Bei einer Gesamtdistanz von 1454<br />
Kilometern übernahmen die Ostdeutschen bereits<br />
am ersten Tag die Führung. Auch am 3. Tag<br />
war die DDR-Equipe,<br />
wie auch die Tschechoslowakei,<br />
noch strafpunktfrei.<br />
In der siegeswilligen<br />
BRD-Auswahl<br />
setzte unterdessen<br />
Heinz Brinkmann in einer<br />
Sonderprüfung die<br />
Bestzeit. Doch bereits<br />
kurz danach die Hiobsbotschaft<br />
für die Westdeutschen:<br />
Das Ge-<br />
Die siegreiche Silbervasenmannschaft A:<br />
Hans Trinkner (Zündapp 100), Norbert Gabler<br />
(Puch 175), Rolf Witthöft (Puch 125) und<br />
Helmuth Baranek (Zündapp 125).<br />
mit ihrer A-Auswahl und nur einem Strafpunkt vor<br />
der DDR A mit 8 und der Tschechoslowakei mit<br />
36 den Sieg. Ferner holte das ostdeutsche Simson-Quartett<br />
der B-Auswahl unter 20 gestarteten<br />
Teams immerhin Platz 7, vor der westdeutschen<br />
B- und A-Auswahl. Wenige Monate vor der Olympiade<br />
des Motorradgeländesports im Jahr 1969<br />
musste die DDR-Nationalmannschaft einen herben<br />
Verlust hinnehmen. Die Trophymannschaft<br />
hatte einen ihrer Besten verloren.<br />
Hans Weber, geboren am 15. Mai 1941 in Venusberg,<br />
verunglückte während eines Europameisterschaftslaufes<br />
am 24. Mai im tschechoslowatriebe<br />
an seiner 50ccm Zündapp hatte plötzlich<br />
versagt und ließ sich nicht mehr schalten. Den<br />
Vorjahressieg zu wiederholen, dieser Traum war<br />
für das BRD-Sextett damit wie eine Seifenblase<br />
zerplatzt. Mehr und mehr wurde der Wettkampf<br />
nach der Halbzeit zu einem Duell zwischen DDR<br />
und CSSR. Auch am 4. und 5. Tag, nachdem sich<br />
Karlheinz Wagner bei einem Unfall einen offenen<br />
Knochenbruch an seinem Finger zugezogen hatte,<br />
was ihn nicht davon abbringen konnte, weiter<br />
zu fahren, ließen sich die Ostdeutschen partout<br />
nicht abschütteln. Dementsprechend war am<br />
letzten Tag angesichts des bevorstehenden Abschlussrennens<br />
die Spannung in der Luft förmlich<br />
zu spüren. Während die Tschechoslowakei<br />
dabei durch ihren Fahrer Jaroslav Briza, der nicht<br />
über die Pflichtrunden hinaus kam, 12 Strafpunkte<br />
kassierte, meisterten die Ostdeutschen<br />
auch die letzten 123 Kilometer mit Bravur. Damit<br />
hatte die Mannschaft, die über die gesamten<br />
sechs Tage in Führung lag, verdient zum 6. Mal<br />
für die DDR die Trophäe geholt. Außerdem bilanzierten<br />
die Ostdeutschen als einzige Mannschaft<br />
Strafpunktfreiheit. Neben einem weiteren Sieg für<br />
die Fabrikmannschaft konnten die Ostdeutschen<br />
insgesamt fünf Klassensiege erringen, Fred Willamowski<br />
wurde überdies Schnellster aller Klassen.<br />
Insgesamt erkämpften die DDR-Sportler bei 2<br />
Ausfällen 16 Gold- und 2 Silbermedaillen. Damit<br />
ging ein Jahrzehnt großartiger Erfolge für Ostdeutschlands<br />
Fahrer zu Ende. Den westdeutschen<br />
Vorjahressiegern hingegen fehlte diesmal das notwendige<br />
Quäntchen Glück. Mit 700 Strafpunkten<br />
reichte es für sie nur für Platz 7 in der Trophy. Zumindest<br />
die beiden westdeutschen Silbervasenmannschaften<br />
kamen auf heimischem Pflaster<br />
strafpunkfrei A vor B über die Tage.<br />
Welche Entwicklung die Olympiade des Motorradsports<br />
ab 1970 nimmt, lesen Sie im nächsten<br />
Heft.<br />
43. Sechstagefahrt 1968 in San Pellegrino Terme (ITA)<br />
Endergebnis Trophy<br />
1. BRD Brandl, Brinkmann, Kramer, Gienger, Specht, Kramer<br />
2. CSSR auf Jawa mit 2 Strafpunkten<br />
3. Schweden mit 103 Strafpunkten<br />
4. DDR mit 202 Strafpunkten<br />
Endergebnis Silbervase<br />
1. Italien A mit 1 Strafpunkt<br />
2. DDR A auf MZ mit 8 Strafpunkten<br />
3. CSSR mit 36 Strafpunkten<br />
...<br />
7. DDR B mit 219 Strafpunkten<br />
8. BRD B mit 259 Strafpunkten<br />
9. BRD A mit 322 Strafpunkten<br />
44. Sechstagefahrt 1969 in Garmisch-Partenkirchen (BRD)<br />
Endergebnis Trophy<br />
1. DDR auf MZ-Maschinen, strafpunktefrei<br />
2. CSSR auf Jawa mit 12 Strafpunkten<br />
3. England mit 311 Strafpunkten<br />
...<br />
6. BRD auf Zündapp mit 700 Strafpunkten<br />
Endergebnis Silbervase<br />
1. BRD A strafpunktefrei<br />
2. BRD B strafpunktefrei<br />
3. CSSR A strafpunktefrei<br />
4. CSSR B strafpunktefrei<br />
...<br />
7. DDR B mit 13 Strafpunkten<br />
13. DDR A mit 500 Strafpunkten<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
13
SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />
Der ehemalige Zweiradgeländesportler Karlheinz Wagner, der in den Jahren 1963 bis 70 im<br />
Einzel achtmal Gold bei Sechstagefahrten holte, mit der Mannschaft in den Jahren 1965 bis 67<br />
und 1969 zudem vier Trophysiege errang, ist einer der erfolgreichsten MZ-Fahrer aller Zeiten.<br />
48 Tage – achtmal Gold und vier Trophysiege<br />
Der gebürtige Borstendorfer Karlheinz Wagner wurde als Werksfahrer von der Zschopauer<br />
Zweiradschmiede MZ in den Jahren 1963 bis 1970 zur Sechstagefahrt entsandt<br />
– jedes Mal holte er sich beim Vergleich auf höchstem internationalen Niveau<br />
im Einzel auch die Goldmedaille, siegte überdies viermal mit der Mannschaft<br />
Text: Thomas Fritzsch<br />
Der 73-jährige Karlheinz Wagner erzählt als ehemaliger<br />
Werksfahrer der Zschopauer Zweiradschmiede<br />
von seinen Sechstagefahrt-Erlebnissen<br />
1963<br />
„Als ich im Jahr 1960 bei der GST- Motorradwerk<br />
Zschopau einstieg, musste ich mir meine 125er<br />
RT/1 selbst aus vorhandenen und gebrauchten<br />
Teilen zusammenbauen. Genau wie mein Freund<br />
und GST-Mitstreiter Karl-Heinz Bury aus Großolbersdorf<br />
erhielt ich eine Zulassung - mehr war zunächst<br />
nicht. Zu dem Zeitpunkt hat uns niemand<br />
gesagt, wo es lang geht. Man hat sich quasi durch<br />
die Gegend boxen müssen. Am 17. April desselben<br />
Jahres dann mein allererster Start bei „Rund um<br />
die Dittersdorfer Höhe“, an dessen Ende ein 11.<br />
Platz in der Klasse 125ccm und eine Bronzemedaille<br />
für mich zu Buche stand. Nach drei Jahren<br />
Erfahrung auf nationaler Ebene wurde ich für die<br />
Silbervasen-B-Mannschaft der Zschopauer nominiert,<br />
durfte erstmals an einer Sechstagefahrt teilnehmen.<br />
Dass ich dabei Gold holen würde, davon<br />
hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht zu träumen<br />
gewagt. Zu diesem Zweck wurde mir durch die<br />
MZ-Sportabteilung ein Motorrad bereitgestellt,<br />
das für eine Sechstagefahrt vorhergegangener<br />
Jahre zurechtgemacht worden war. Die Maschine<br />
mit einem Doppelschleifenfahrgestell besaß die<br />
gleiche Teleskopgabel, wie sie in den Serienmodellen<br />
RT und BK eingebaut wurde, einen Zentralstoßdämpfer<br />
und hinten zwei außen liegende Federbeine.<br />
Zwar entsprach die Maschine nicht dem<br />
neuesten Standard, war aber fürs Gelände besser<br />
geeignet als eine Schwingenmaschine. Denn was<br />
den Untergrund um den Austragungsort Spindler<br />
Mühle in der Tschechoslowakei betraf, so gab es<br />
kaum Straßen, vielmehr sah man sich überwiegend<br />
unbefestigtem Gelände und Steinen, Wurzeln,<br />
Schlamm und Geröll gegenüber. Das war<br />
das Schlüsselerlebnis für mich als Geländesportler,<br />
1963 habe ich quasi Blut geleckt. Ebenso neu<br />
und faszinierend für mich waren die Massen an<br />
begeisterten Zuschauern bei einem internationalen<br />
Wettkampf. Schnell wurde mir klar, dass es<br />
bei diesen Wettkämpfen<br />
darauf ankommt,<br />
die Übersicht zu behalten<br />
und gut zu fahren.<br />
Neben mir und Horst<br />
Golz (250er) waren<br />
auch Klaus Teuchert,<br />
Klaus Halser (175er)<br />
Debütanten. Angesichts<br />
dessen ist uns das Debüt<br />
recht ordentlich<br />
gelungen mit einem<br />
vierten Platz. Natürlich<br />
war es großartig dabei<br />
zu sein, als unsere Trophy-Kollegen<br />
das erste<br />
Mal gewannen. Bei der<br />
Siegerehrung ließen wir<br />
mit Azetylen gefüllte<br />
Luftballons platzen, die<br />
wir uns besorgt hatten.<br />
Alle waren wir ganz<br />
überschwänglich vor<br />
Freude und vollkommen<br />
aus dem Häuschen.“<br />
1964<br />
„Im Jahr 1964 war die<br />
DDR zum ersten Mal<br />
Ausrichter des Großereignisses<br />
und natürlich<br />
war es etwas Besonderes,<br />
vor heimischer<br />
Kulisse zu starten. An<br />
eine der Sonderprüfungen<br />
in Erfurt erinnere<br />
ich mich dabei<br />
noch recht genau: Es<br />
ging Ortsausgang Zehla-Mehlis<br />
hinauf Richtung<br />
Oberhof. Es hat<br />
mir unheimlich Spaß<br />
gemacht, die kurvenreiche<br />
Serpentinen-<br />
Foto: Fritzsch<br />
Straße hinauf zu fahren. Plötzlich stürzte ein vor<br />
mir gestarteter russischer Fahrer unmittelbar vor<br />
mir. Ich sah noch die Funken an seiner Maschine<br />
fliegen, und wie er anschließend auf der Pflasterstraße<br />
zu Boden ging… Mir hatte jene Straßenbergprüfung<br />
jedoch die Bestzeit aller Klassen<br />
eingebracht. Gemeinsam mit Werner Stiegler,<br />
Klaus Halser (beide 175ccm), Hans Joachim Wilke<br />
(350ccm) haben wir als Silbervasen-A-Mannschaft<br />
hinter dem B-Quartett des Simson-Werks<br />
mit Platz 2 einen Doppelerfolg erzielt, während<br />
unsere Trophy-Kollegen den zweiten Sieg in Folge<br />
feierten.“<br />
1965<br />
„1965 wurde ich für Günter Baumann ins Trophy-Team<br />
berufen. Unsere Mannschaft sah sich<br />
auf der britischen Insel all dem gegenüber, was<br />
eine Veranstaltung schwierig macht, wie der ungewohnte<br />
Linksverkehr, verordnete Trialreifen mit<br />
einem extrem feinstolligen Profil. Wir kannten ja<br />
bis dahin nur die grobstolligen Geländereifen.<br />
Dann schier endlose Hochmoorpassagen mit hohem<br />
Heidekrautbewuchs, in denen nirgends Fahrspuren<br />
zu erkennen waren und man auch deswegen<br />
immer Gefahr lief, mit dem Motorrad plötzlich<br />
in irgendwelche Sumpflöcher abzutauchen. Für<br />
einige war dort die Fahrt bereits zu Ende. Ich sah<br />
Fahrer, die bis zu den Knien im Sumpf versunken<br />
waren, während sie ihre Maschinen nicht wieder<br />
herausbrachten. Es hat ihnen auch keiner geholfen,<br />
bis tief in die Wälder drangen die Zuschauer<br />
nicht vor. Dazu abwechselnd dichter Nebel mit<br />
Sichtweiten von zum Teil unter 10 Metern und<br />
strömender Regen bei miserabler Beschilderung.<br />
Besonders die Engländer waren bereits nach<br />
dem 3. Tag wirklich alle ausgebrannt. Da waren<br />
die knapp bemessenen Zeiten der absolute Ham-<br />
14 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
24.-29. septembeR<br />
SachsenrIng/<br />
ErzgebIrge<br />
www.fIm-Isde2012.com<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
15
SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
So war das Hochmoor in den Wäldern von unzähligen<br />
Lattenrosten und Brettern durchzogen.<br />
Man kann sich bestimmt vorstellen, dass mit<br />
den Geländereifen voller Dreck auf schmierigen<br />
Untergrund da nicht selten die Post abging. Und<br />
wenn du ins Hochmoor geraten bist und niemand<br />
kam, um dich herauszuziehen, konnte es richtig<br />
brenzlig werden.<br />
1967<br />
Ein Jahr später ging es ins polnische Zakopane.<br />
Man kann diese Fahrt mit Rund um Zschopau vergleichen,<br />
vom Untergrund her gut zu fahren. Auch<br />
sie war schwer, aber nicht so, dass sie nicht zu<br />
packen war. Zum fünften Mal in Folge holte die<br />
Trophy-Mannschaft für MZ den Sieg, für mich war<br />
es der dritte Sieg mit der Mannschaft.<br />
Foto: Privat<br />
1960: Karlheinz Wagner stimmt sich auf<br />
seine erste Saison in der Umgebung seines<br />
Heimatortes ein.<br />
mer. So kam es einer Schlacht gleich, die auf<br />
der Isle of Man geschlagen wurde. Als Fahrtleiter<br />
fungierte der bekannte Straßenrennfahrer Geoff<br />
Duke. Der wollte sich unter allen Bedingungen<br />
profilieren. Die Zeiten, die vorher festgelegt worden<br />
waren, hat er über den Haufen geworfen und<br />
eigenständig neue festgelegt, die für die allermeisten<br />
Fahrer nicht zu schaffen waren. Da musste<br />
man schon mit dem Messer zwischen den Zähnen<br />
kämpfen, um dort mithalten zu können. Geschafft<br />
haben das die wenigsten, was die Zahl an Ausfällen<br />
verdeutlicht. Ohne jeden Zweifel war es meine<br />
schwerste Sechstagefahrt, wenn nicht gar die<br />
härteste aller Zeiten. Angesichts dieser Umstände<br />
war es ein überwältigendes Gefühl, als Einziger<br />
von 125 Startern der 250er-Klasse Gold geholt zu<br />
haben, was in allen Klassen 19 Fahrern glückte.<br />
Im Rückblick gesehen hatten nach meinem Dafürhalten<br />
wir MZ-Fahrer von der Kondition her die<br />
wenigsten Schwierigkeiten von allen Teilnehmern.<br />
Härte war in den Trainings zuvor ohnehin angesagt.<br />
Zwar hatten uns die Engländer mit ihren<br />
außergewöhnlich guten Fahrern wie Sammy Miller<br />
im Vorfeld ein Achtungszeichen abgerungen.<br />
Denn ihr guter Ruf eilte ihnen bereits voraus.<br />
Aber schon am dritten Tag war keiner mehr in der<br />
Lage, zu taktieren. Durch die Kraftanstrengungen<br />
waren die Leute einfach fix und fertig. Das war<br />
auch der Zeitpunkt, als zum ersten Mal überhaupt<br />
zwischen uns und den Westdeutschen die<br />
Stimmung kameradschaftlicher wurde. Zwar gab<br />
es auch zuvor unter den Fahrern beider deutscher<br />
Staaten nie Probleme, nur seitens der Offiziellen<br />
wurde immer etwas gestichelt. Als die Westdeutschen<br />
keinerlei Chancen mehr hatten, haben sie<br />
sich als Betreuer für unsere Fahrer eingesetzt.<br />
Ihnen selbst waren bereits die Felle davongeschwommen.<br />
Durch die Ausfälle war nichts mehr<br />
zu gewinnen. Damit wenigstens wir durchkämen,<br />
waren sie dann draußen an der Strecke und<br />
haben versucht, uns den Weg zu weisen an die<br />
Stellen, wo ein Durchkommen im Gelände möglich<br />
war. Und wenn es bei Zeitkontrollen möglich<br />
war, eine Kleinigkeit zu essen, haben sie geholfen,<br />
wo sie nur konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatten<br />
wir das erste Mal das Gefühl, dass die Politik im<br />
zwischenmenschlichen Bereich keine Rolle mehr<br />
spielte und es sportlich fair zuging. Nicht nur weil<br />
wir die Sechstagefahrt in Großbritannien gewannen,<br />
wird sie jedem von uns wohl für immer in<br />
Erinnerung bleiben.<br />
1966<br />
Das Folgejahr in Schweden hatte es auch in sich.<br />
1968<br />
Die Fahrt im italienischen San Pellegrino startete<br />
in einem heillosen Durcheinander. Durch den beginnenden<br />
Frost in den Bergen und einem völlig<br />
aufgeweichten Boden in den niederen Lagen gab<br />
es für die Fahrer massenweise Strafpunkte, die<br />
später durch Neutralisation einiger Streckenabschnitte<br />
teilweise wieder getilgt wurden. Die gesamte<br />
ostdeutsche Trophy-Mannschaft befand<br />
sich unterdessen in Lauerstellung. Doch am 5.<br />
Tag stürzte Werner Salevsky erst in einer Bergprüfung,<br />
später verpasste er auf einer Asphaltstraße<br />
eine Linkskurve. Er durchbrach dabei die Bretter<br />
der Straßenleiteinrichtung und rutschte anschließend<br />
10 Meter der abschüssigen Böschung<br />
hinab. Da der Versuch einer Bergung des Motorrades<br />
auch mit vereinten Kräften scheiterte, war<br />
im Jahr 1968 der Traum von einem weiteren Sieg<br />
zunächst ausgeträumt.<br />
1969<br />
„1969 hätte mein Sturz der Mannschaft beinahe<br />
den Sieg gekostet. Es war mein schlimmster<br />
Wettkampf, denn ich kämpfte mich vier Tage mit<br />
gebrochenem Finger im Alpenvorland durchs Gelände.<br />
Die schlimmen körperlichen Schmerzen<br />
durch den offenen Bruch brachten mich beinahe<br />
um den Verstand. Nichtsdestotrotz siegte unsere<br />
Mannschaft zum sechsten Mal, und erstmals<br />
spielte man bei der Ehrung in der Olympiahalle<br />
von Garmisch-Partenkirchen unsere Nationalhymne.<br />
Jedoch der Reihe nach. Am dritten Tag<br />
kam ich mit meiner Maschine auf einem im Bau<br />
befindlichen Schotterweg durch die hohe Geschwindigkeit<br />
und die Schräglage ins Rutschen.<br />
Zwar konnte ich mich abfangen und hatte einen<br />
Siegreiches DDR-Trophy-Sextett 1967 in<br />
Zakopane: Hans Weber, Klaus Teuchert, Klaus<br />
Halser, Peter Uhlig, Karlheinz Wagner und<br />
Werner Salevsky (v.l. Uhrzeigerrichtung).<br />
Sturz abgewendet. Ich war aber mit einem der<br />
eisernen Begrenzungspfähle kollidiert, der als<br />
Träger für das Absperrband diente. Mein Ringfinger<br />
an der rechten Hand war zertrümmert,<br />
das Blut verschmierte die Brille und beeinträchtigte<br />
die Sicht. An der Zeitkontrolle wurde das<br />
Holzstäbchen eines Eis am Stiels mit einigen<br />
Zentimetern Lenkerband zum Schienenmaterial<br />
umfunktioniert. Dazu erhielt ich Schmerztabletten<br />
und -spritzen. Trotzdem bleiben die aufkommenden<br />
Gefühle beim Reifenwechsel nach der<br />
letzten Tagesetappe mein Geheimnis. Wie der<br />
dritte Tag endete, begann der darauffolgende<br />
Tag mit beinahe unerträglichen Schmerzen. So<br />
war es fast vorhersehbar, dass es über die sechs<br />
Kilometer der Bergprüfung bei Grafenaschau in<br />
einer engen Rechtskurve auf Rollsplitt zum Wegrutschen<br />
kam. Die Fahrt endete abrupt, indem<br />
ich über das Motorrad flog und auf dem Weg zu<br />
Liegen kam. Panik überkam mich, nachdem ich<br />
das Motorrad nirgendwo mehr entdecken konnte.<br />
15 Meter weiter oben war es im zugewilderten<br />
Straßengraben mit einer vollkommen zerbeulten<br />
Felge, einem zerplatzten Schlauch und zerfetzten<br />
Reifen zum Liegen gekommen, nachdem es sich<br />
mehrere Male überschlagen haben musste. Was<br />
war geschehen. Ein großer Gesteinsbrocken am<br />
äußersten Straßenrand, verdeckt durch dichtes<br />
Gestrüpp, war mir zum Verhängnis geworden. Die<br />
Fahrt mit plattem Vorderrad endete nach zwei Ki-<br />
DDR Trophy - Mannschaft 1969 in Garmisch - Partenkirchen: Werner Salevsky, Karlheinz Wagner,<br />
Klaus Halser, Fred Willamowski, Peter Uhlig, Klaus Teuchert und<br />
Mannschaftsleiter Walter Winkler.<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
16 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />
lometern talwärts erneut abrupt mit einem Sturz. Im Laufe des Tages<br />
musste ich weitere drei Reifen und einen Schlauch wechseln und habe<br />
die Felge so mit dem Hammer bearbeitet, dass der Schlauch im Reifen<br />
blieb. Immer wieder hat mich nicht nur Walter Kaaden eindringlich<br />
ermahnt, ´Karle, du kannst nicht weiter fahren mit dem Finger´. Ich<br />
erwiderte, dass nichts aus sei. Es war wirklich sehr hart. Doch was am<br />
Schluss einzig zählte, war, dass wir wieder gewonnen hatten. Erst zu<br />
dem Zeitpunkt, als ich wieder zu Hause angekommen war, habe ich<br />
gespürt, wie sehr ich körperlich am Boden war. Mein Wille zum Erfolg<br />
war stärker als die Schmerzen.“<br />
1970<br />
„Im Folgejahr hatten wir bei der IKA eine Elektrikfirma aus Thalheim<br />
als Zulieferer, die uns unter anderem Magneten und Unterbrecher gebaut<br />
haben für unsere Maschinen. Die haben es ganz genau genommen<br />
und die Passung des Hammers am Unterbrecher verengt. Als wir in<br />
der Früh starten wollten, hatte sich auf den Sitzen unserer Motorräder<br />
über Nacht Raureif gebildet bei Temperaturen knapp unter null Grad im<br />
herbstlichen Spanien. In der Folge hat es die Bohrung so zusammengezogen,<br />
dass der Unterbrecher zwangsläufig durch den Nocken aufgemacht<br />
hat, aber dann nur langsam wieder zu. Meine Kollegen konnten<br />
die Motorräder nicht wieder starten. Als ich das mitbekam, kannte zwar<br />
auch ich die genaue Ursache zunächst noch nicht, vermutete aber, dass<br />
es nur an der Zündung liegen könne. Mir war klar, dass ich nur dann<br />
eine Chance hatte, strafpunktfrei davonzukommen, wenn es mir gelänge,<br />
das Motorrad zunächst über die 20-Meter-Marke hinauszubringen.<br />
So legte ich den ersten Gang ein, der Motor heulte kurz auf und ich war<br />
über die kritische Marke hinweg. Die MZ ist mir anschließend ausgegangen<br />
und damit war vorerst Schluss. Als ich den Deckel abgeschraubt<br />
hatte, sah ich, dass der Unterbrecher hängt. Zufällig hatte ich eine Feile<br />
dabei und habe damit so lange die Bohrung des Unterbrechers ausgeweitet,<br />
bis der Unterbrecherhammer selbstständig schloss. Danach<br />
waren die Schwierigkeiten weg. Meine Mannschaftskameraden hatten<br />
weniger Glück und kassierten Strafpunkte.<br />
Das Jahr 1970 besiegelte die endgültig letzte Saison im Motorradgeländesport,<br />
denn ursprünglich wollte ich schon ein Jahr zuvor den Schlusspunkt<br />
setzen. Jedoch konnte mich der Leiter der Sportabteilung, Walter<br />
Kaaden, zu dem Zeitpunkt noch einmal umstimmen. Meinen Traum<br />
hatte ich indes verwirklicht und achtmal Gold in Folge geholt. Nur im<br />
Wettbewerb niemals ausfallen, war immer mein Motto.<br />
Während ich in der Zwischenzeit in den Kundendienst gewechselt war,<br />
hatte man mich auch im Folgejahr noch einmal überzeugt, als Zeitenfahrer<br />
auf die Isle of Man mitzukommen. Im Mai 1986 übernahm ich<br />
schließlich die Leitung der Sportabteilung bei MZ. Im Folgejahr im polnischen<br />
Jelenia Góra gelang der Trophy-Mannschaft ein weiterer Sieg<br />
– es war der siebte und letzte für die Zschopauer Zweiradschmiede.<br />
Karlheinz Wagner, geboren am 21.07.1938 (73 Jahre)<br />
1960 Erster Wettkampf am 17. April<br />
„Rund um die Dittersdorfer Höhe“,11. Platz Bronze<br />
1963 Erste Sechstagefahrt in Spindler Mühle,<br />
Silbervase B – 2. Platz, 1 Gold<br />
1964 in Erfurt, Silbervase A, 2. Platz, 2. Gold<br />
1965 auf der Isle of Man, Trophysieger, 3. Gold<br />
1966 im schwedischen Villingsberg, Trophysieger, 4. Gold<br />
1967 im polnischen Zakopane, Trophysieger, 5. Gold<br />
1968 im italienischen San Pellegrino Terme, 4. Platz Trophy, 6. Gold<br />
1969 in Garmisch-Partenkirchen, Trophysieger, 7. Gold<br />
1970 im spanischen El Escorial, 11. Platz Trophy, 8. Gold<br />
1967 Erster Europapokalsieger in der Klasse 350ccm<br />
1969 DDR-Meister in der Klasse 350<br />
1965 18. Dezember Meister des Sports<br />
1966 19. September Verdienter Meister des Sports<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
17
Isle of Man TT Races 2012<br />
Text und Fotos: Detlef Plötner, Jacqueline Rudelt<br />
Dan Stewart kämpfte verbissen, mehr als Platz 8 war nicht drin.<br />
Wieder einmal war das Wetter auf der Isle of<br />
Man der grosse Unsicherheitsfaktor. Hochsommerliche<br />
Bedingungen boten den Fahrern beste<br />
Voraussetzungen in der Trainingswoche., Jedoch<br />
führte plötzlich einsetzender Nebel zur Absage<br />
des Seitenwagentrainings am Mittwoch Abend.<br />
Der Nebel war so stark, das keine Flugzeuge<br />
mehr auf der Insel landen konnten. Und launisch<br />
ging es dann in der Rennwoche weiter. Sonne und<br />
starker Regen wechselten sich ab und stellten<br />
Fahrer wie Fans an der Strecke auf eine harte Geduldsprobe.<br />
Die besten Strassenrennfahrer der Welt waren<br />
wieder am Start, um im Rennen gegen die Uhr<br />
ihre Kräfte zu messen. Neben Routiniers wie John<br />
McGuinness, Cameron Donald, Bruce Anstey, Michael<br />
Rutter oder Ryan Farquhar wächst langsam<br />
eine neue, junge Generation an Fahrern heran.<br />
Die Brüder William und Michael Dunlop, James<br />
Hillier, Dan Cooper, Rob Wilson oder Dean Harrison<br />
boten grossartige Leistungen und könnten<br />
die Stars von morgen werden. Und auch unter<br />
den Newcomern befanden sich einige Hoffnungsträger.<br />
Neben Jimmy Storrar, John Ingram, Lee<br />
Johnston und Jamie Hamilton, allesamt seit<br />
Jahren in der Britischen Superstock oder Supersportmeisterschaft<br />
unterwegs, gab Karl Harris,<br />
Superstock Europameister 1999 und dreifacher<br />
Britischer Supersportmeister sein TT Debüt. Von<br />
den vorhergenannten verfügt Jamie Hamilton<br />
über die meiste Road Racing Erfahrung und hat<br />
in Ryan Farquhars KMR Team auch beste technische<br />
Voraussetzungen. Erwähnenswert ist auch<br />
die Tatsache, das Hamilton ein sehr guter Fussballer<br />
ist, der schon auf der Wunschliste einiger<br />
englischer Profivereine stand, bevor er seine Zukunft<br />
im Motorsport sah.<br />
Neben Rico Penzkofer wollte auch Stefan Holz<br />
als Newcomer die TT bestreiten. Jedoch verunglückte<br />
er schon im Training schwer und zog sich<br />
verschiedene Verletzungen zu. Wir wünschen an<br />
dieser Stelle alles Gute und baldige Genesung. So<br />
blieb Rico Penzkofer der einzige deutsche Teilnehmer.<br />
Eine Neuerung ist die Startreihenfolge. Bisher<br />
starteten alle Fahrer in der Reihenfolge der ihnen<br />
zugeteilten Startnummern. Von nun an starten<br />
die ersten 20 Solos und 10 der Gespanne nach<br />
Startnummer, danach alle restlichen Teilnehmer<br />
nach ihrer Trainingszeit. Der Sinn des ganzen<br />
wurde keinem so recht klar und die Streckensprecher<br />
hatten täglich ihre Mühe, den Zuschauern<br />
die Startprozedur zu erklären.<br />
Und es gab auch mehrere Comebacks.<br />
Zum einen wurde die Lightweight TT<br />
wieder ins Programm aufgenommen.<br />
Geblieben ist aber nur der altehrwürdige<br />
Name. Anstelle der 250ccm Zweitakter<br />
fahren in dieser Klasse nun die Supertwins<br />
bis 650 ccm. Die Klasse erfreut sich<br />
bereits in Irland und England grosser Beliebtheit<br />
und soll gerade für Newcomer<br />
eine kostengünstige Einstiegsmöglichkeit<br />
bieten. Darüberhinaus sind Eigenbauten<br />
an Fahrwerk und Silhouette erlaubt, was<br />
eine grössere optische Vielfalt mit sich<br />
bringt.<br />
Zum anderen ging die Traditionsmarke Norton<br />
mit einem völlig neuen Bike an den Start. Nach<br />
dem gründlich missglückten Comeback im Jahr<br />
2009, bei dem die neuentwickelte Wankel Norton<br />
keine einzige Trainingsrunde beendete, suchte<br />
man nach neuen Wegen.<br />
Mit Ian Mackman wollte man die Senior TT, bei<br />
der Prototypen startberechtigt sind, in Angriff<br />
nehmen. Bei Spondon wurde ein neuer Rahmen<br />
angefertigt. Komponenten wie Gabelbrücke oder<br />
Fussrasten etc wurden in der eigenen CNC Abteilung<br />
hergestellt und als Triebwerk wurde ein<br />
Aprilia RSV Aggregat auserwählt. Was natürlich<br />
einige Fragen aufwirft. Hartgesottene Norton Fans<br />
fragten sich freilich, was das alles noch mit Norton<br />
zu tun hat. Vielmehr aber stellt sich die Frage<br />
nach dem Sinn des Ganzen. Ausser der Senior TT<br />
gibt es in ganz Grossbrittanien und Irland kein<br />
weiteres Rennen, an dem dieses Bike startberechtigt<br />
wäre. Oder schielt man hier, wie gerüchteweise<br />
schon letzten Winter durchdrang, nach<br />
der Moto GP Klasse? Denn faktisch ist dieses Bike<br />
nach CRT Kriterien aufgebaut. Man wird sehen.<br />
Und noch ein Comeback, Seitenwagen Star Dave<br />
Guy Martin schrammte an den Podestplätzen knapp vorbei.<br />
Bruce Anstey durcheilt Crag Ny Baa.<br />
Molyneux machte zum wiederholten male einen<br />
Rücktritt vom Rücktritt, denn ihm war langweilig.<br />
Mittlerweile verheiratet und im Alter von 48 Jahren<br />
gab es für ihn keinen Grund, warum er nicht<br />
zurückkehren sollte.<br />
Es gab auch einen grossen Verlierer, der hiess<br />
Connor Cummins. Erstmals im Tyco Suzuki Werksteam<br />
an der Seite von Guy Martin unterwegs,<br />
wurde er unverschuldet beim North West 200 von<br />
Gary Johnson vom Motorrad geholt. Eine Handverletzung<br />
war die Folge. Obwohl er sich für die<br />
TT qualifiziert hatte, machte er seine Starts von<br />
der Fitness am jeweiligen Renntag abhängig. Wie<br />
Cummins konnte sich auch Guy Martin von der<br />
ausgezeichneten Qualität seiner Dainese Rennkombi<br />
überzeugen. Nach seinem heftigen Sturz<br />
beim North West 200 hatte er bei den Classic<br />
Rennen im Rahmenprogramm der TT auf dem<br />
Billown Circuit den nächsten Crash zu verkraften.<br />
Beide Male blieb er unverletzt.<br />
John McGuinness, der Trainingsschnellste in der<br />
Superbike Klasse, war natürlich der grosse Favorit<br />
der Dainese Superbike TT.<br />
Dieser Rolle wurde er voll gerecht, er kontrollierte<br />
über weite Strecken das Geschehen und sicherte<br />
sich verdient den 18. TT Sieg seiner Karriere.<br />
Mit 15 minütiger Verspätung wurde das Rennen<br />
gestartet und McGuinness ging mit seiner TT Legends<br />
Honda Fireblade mit Startnummer 1 auf<br />
die Strecke. Im Verlauf der ersten Runde entwickelte<br />
sich ein Dreikampf zwischen Cameron Donald<br />
, John McGuinness und Guy Martin, bei dem<br />
die Positionen mehrfach wechselten und das Trio<br />
innerhalb einer Sekunde lag. Dahinter folgten<br />
Gary Johnson, Bruce Anstey, James Hillier und<br />
William Dunlop. McGuinness` Teamkollege Simon<br />
Andrews, neunter im Training, stürtzte während<br />
der ersten Runde beim Graham Memorial schwer.<br />
Der beste Newcomer des letzten Jahres wurde<br />
18 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
mit Knochenbrüchen und schweren Prellungen<br />
ins Krankenhaus geflogen. Die Honda Techniker<br />
stellten anhand der Telemetriedaten fest, das<br />
Andrews die Kurve um 14 Meilen ( ca. 23 kmh)<br />
schneller als McGuinness nehmen wollte. Michael<br />
Rutter stellte indes seine Bathams Kawasaki<br />
mit Getriebeproblemen in der Boxengasse ab.<br />
In der zweiten Runde übernahm McGuinness die<br />
Führung von Donald und baute seinen Vorsprung<br />
langsam aber sicher weiter aus. Donald festigte<br />
seinen zweiten Platz und konnte sogar den Rückstand<br />
zu McGuinness wieder verkürzen. Adrian<br />
Archibald musste bei Sulby Bridge das Rennen<br />
aufgeben. Guy Martin führte die Verfolger an.<br />
Davy Morgan, Dan Stewart und Luis Carreira handelten<br />
sich jeweils 30 Sekunden Strafzeit wegen<br />
zu hoher Geschwindigkeit beim Tankstop in der<br />
Boxengasse ein. Der Neuseeländer Daniel Jansen<br />
ist sogar der erste Fahrer der TT Geschichte, der<br />
deswegen disqualifiziert wurde. Obwohl Cameron<br />
Donald alles gab, kontrollierte McGuinness<br />
das Geschehen nach belieben. Allein auf dem<br />
Abschnitt zwischen Ramsey und dem Bungalow<br />
verdoppelte sich sein Vorsprung, während Guy<br />
Martin langsam den Anschluss verlor. Bruce Anstey<br />
kam mittlerweile gut in seinen Rhythmus und<br />
robbte sich langsam an Martin heran.<br />
Während Martins Tyco Suzuki eh schon nicht<br />
mehr ganz sauber klang, kamen nach Teamangaben<br />
noch Probleme mit dem Radwechsel beim<br />
zweiten Boxenstop dazu. So musste er sich noch<br />
zwei weitere Runden mit den schon gebrauchten<br />
Reifen herumquälen, was zur Folge hatte, das<br />
Bruce Anstey mit frischen Reifen die dritte Position<br />
übernahm. Ansteys Teamkollege Gary Johnson<br />
festigte seinen fünften Platz.<br />
Die ersten fünf Ränge blieben bis zur Zielflagge<br />
unverändert, dahinter folgten William Dunlop,<br />
James Hillier, Ian Hutchinson, Dean Harrison<br />
und Michael Dunlop. Für Rico Penzkofer endete<br />
das Rennen auf dem enttäuschenden 34. Rang.<br />
Versehentlich wurde er am Ende seiner fünften<br />
Runde mit abgewunken, als er zuvor bereits von<br />
John McGuinness überholt wurde und dieser sein<br />
Rennen beendete. Die Rennleitung sah ihren Fehler<br />
ein und ermittelte seinen Rundendurchschnitt,<br />
den er gutgeschrieben bekam. So kam er wenigstens<br />
noch in die Wertung. Bester Newcomer wurde<br />
Karl Harris auf Platz 21.<br />
In überlegener Manier sicherten sich Dave Molyneux<br />
/ Patrick Farrance den Sieg im Sure Mobile<br />
Sidecar TT Race 1. Für Molyneux bedeutete das<br />
den 15. Sieg seiner TT Karriere, für Farrance war<br />
es der erste. Nicht nur das, Molyneux ist der erste<br />
Gespannfahrer, der mit Motoren aller vier japanischen<br />
Marken gewann. Dieser Sieg war der erste<br />
mit Kawasaki, nachdem er schon 2009 Suzuki<br />
zum ersten Gespannsieg verhalf. In seiner langen<br />
Karriere siegte er auch mit Honda und Yamaha,<br />
unter anderem mit einem 750ccm Zweitakter als<br />
letzter Sieger der offenen Seitenwagenklasse. Von<br />
Beginn an setzte sich Molyneux an die Spitze des<br />
Feldes, vor den Brüdern Ben und Tom Birchall,<br />
für die es das erste TT Podium war. Ihren Crash<br />
im Training hatten die beiden gut verarbeitet und<br />
fuhren auf einen ungefährdeten zweiten Platz.<br />
Conrad Harrison mit Mike Aylott kamen genauso<br />
ungefährdet auf Rang drei, wobei sich der Vater<br />
von Solopilot Dean Harrison ein wenig ärgerte,<br />
nicht gleich von Anfang an seine Pace gefunden<br />
zu haben. Gary Bryan / Jamie Winn sowie Robert<br />
Handcock / Ken Edwards vervollständigten die<br />
Top 5. Für die letztjährigen Sieger und Mitfavoriten<br />
John Holden / Andy Winkle kam das vorzeitige<br />
Aus in der ersten Runde bei Glen Helen.<br />
Die Bedingungen waren optimal für den Start des<br />
Monster Energy Supersport TT Race 1. Blauer<br />
Himmel und Sonnenschein versprachen einen<br />
grossartigen Renntag. Doch kurz vor Streckensperrung<br />
ereignete sich wieder einmal ein Verkehrsunfall<br />
mit tödlichem Ausgang. Das hatte eine<br />
mehr als zweistündige Verschiebung des Ablaufs<br />
zur Folge, da natürlich zuerst die Polizei den Unfallhergang<br />
ermittelte, sowie die Strecke geräumt<br />
werden musste. Trainingsschnellster bei den Supersportlern<br />
war keiner der üblichen Favoriten,<br />
sondern William Dunlop, der seit letztem Jahr im<br />
Team von Wilson Craig regelrecht aufblüht. Gefolgt<br />
wurde er von seinem jüngeren Bruder Michael.<br />
Gleich gehts los: Guy Martin (Suzuki) konzentriert.<br />
Cameron Donald schaffte drei zweite Plätze für Honda.<br />
Dessen langjähriger Sponsor Gary Ryan beendete<br />
vor der Saison seine Sponsoraktivitäten. Über die<br />
Gründe wurde nur spekuliert. Mit Hilfe von McAdoo<br />
Racing stellte „Micky D“ sein eigenes Team<br />
auf die Beine. Die Wahl seiner Bikes war jedoch<br />
ungewöhnlich: Honda Fireblade für Superbike /<br />
Senior, Kawasaki ZX10 für Superstock und Suzuki<br />
GSXR 600 für Supersport. Schon beim North<br />
West 200 Rennen beklagte Dunlop die mangelnde<br />
Power bei der Suzuki. Nach den ersten beiden TT<br />
Trainingssessions war er damit recht unglücklich,<br />
obwohl er sogar die zweitschnellste Zeit erzielte.<br />
Und plötzlich war Gary Ryan wieder da und bot<br />
Hilfe in Form seiner altbewährten Yamaha R6 an,<br />
die Dunlop von nun an pilotierte. Seine persönlich<br />
schnellste Runde im Training fuhr er dennoch<br />
mit der Suzuki.<br />
Vom Start des Rennens an setzte sich Michael an<br />
die Spitze, dicht gefolgt von William Dunlop und<br />
Gary Johnson. Langsam baute er seine Führung<br />
während der ersten Runde aus, Cameron Donald<br />
setzte sich vor William Dunlop an die zweite Position.<br />
Weiterhin folgten Gary Johnson, Bruce<br />
Anstey, Dan Kneen, Ryan Farquhar und John Mc-<br />
Guinness. Pech hatte wieder einmal Guy Martin,<br />
der am Ende der ersten Runde die Segel streichen<br />
musste. Gary Johnson verkürzte während<br />
der zweiten Runde seinen Rückstand auf Michael<br />
Dunlop, der aber sofort wieder ernst machte und<br />
mit 17,49.95 min einen neuen Supersport Rundenrekord<br />
aufstellte. Doch auch ihm blieb das<br />
Pech treu. Bei Ballig Bridge war erneut mit Motorschaden<br />
sein Rennen zu Ende, exakt an der Stelle<br />
seines Ausfalls im letzten Jahr.<br />
Somit führte Gary Johnson vor einem entfesselt<br />
fahrenden Bruce Anstey, der Cameron Donald auf<br />
den dritten Rang verdrängte. Einen schlechten Tag<br />
erwischte Lokalheld Dan Kneen. Ausgangs Governors<br />
Dip verlor er die Kontrolle über seine 600er<br />
Suzuki, die dabei heftig in die Mauer einschlug<br />
und in zwei Teile zerbrach. Kneen selbst zog sich<br />
eine leichte Rückenverletzung zu und wurde ins<br />
Krankenhaus gebracht. Anstey und Donald lieferten<br />
sich ein spannendes Duell, beide trennten<br />
zeitweise nur Bruchteile einer Sekunde. Als alles<br />
schon wie ein sicherer Sieg für Gary Johnson<br />
aussah, musste der auf den letzten Kilometern<br />
entsetzt feststellen, das ihm das Benzin ausging.<br />
Schiebend brachte er seine Honda auf Platz 28<br />
ins Ziel. Ryan Farquhar fiel ebenfalls ohne Benzin<br />
aus. Als Cameron Donald die Ziellinie überquerte,<br />
wusste niemand wer das Rennen gewinnen würde,<br />
alle warteten auf Ansteys Zielankunft. Und<br />
tatsächlich schnappte sich Bruce Anstey mit 0,77<br />
sek Vorsprung den Sieg. Ein wenig ärgerte er sich<br />
über sich selbst, in den ersten Runden kam er<br />
nicht so recht in seinen Rhythmus.<br />
„ Von meinen 9 Siegen, war das der härteste“.<br />
Cameron Donald konnte sine erneute Niederlage<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
19
kaum glauben, er hatte alles gegeben. Vielleicht<br />
verlor er die entscheidenden Sekundenbruchteile<br />
an der Stelle von Dan Kneens Crash, als er dem<br />
ausgelaufenen Öl und Kühlwasser auswich. William<br />
Dunlop akzeptierte seinen dritten Platz, obwohl<br />
er sich als Trainingsschnellster Siegchancen<br />
ausgerechnet hatte. John McGuinness landete<br />
auf dem vierten Platz vor James Hillier, seiner<br />
bisher besten Platzierung.<br />
Veteran Ian Lougher wurde sechster mit nur<br />
0,001 sek Vorsprung auf Roy „ The Boy“ Richardson.<br />
Dan Stewart kam als achter ins Ziel, gefolgt<br />
von Ian Hutchinson, der sich im Frühjahr erneut<br />
sein Bein brach und noch nicht wieder in seiner<br />
alten Form ist. Ivan Lintin in seinem zweiten TT<br />
Jahr belegte den zehnten Platz. Auch für den<br />
Privatier Lintin bedeutete das seine bisher beste<br />
Platzierung.<br />
Der Start des Royal London 360 Superstock TT<br />
Rennens fand erst um 19.30 Uhr statt. Die untergehende<br />
Sonne machte allen Fahrern Probleme.<br />
Der Wechsel zwischen gleissendem Sonnenlicht<br />
und Schatten unter Bäumen bei Geschwindigkeiten<br />
weit über 200 kmh ist unvorstellbar. Am<br />
besten kam John McGuinness mit diesen Bedingungen<br />
zurecht. Obwohl er in seiner TT Karriere<br />
noch kein Superstock oder Production TT Rennen<br />
gewinnen konnte, spürte er, das es diesmal<br />
klappen könnte. Immerhin fährt er die Superstock<br />
Firblade des Padgett Teams auch in der<br />
Britischen Meisterschaft und bei einigen anderen<br />
Rennen. Vom Start an führte McGuinness, einzig<br />
Ryan Farquhar schnappte sich während der ersten<br />
Runde kurzzeitig die Führung. Guy Martin,<br />
Bruce Anstey und Michael Rutter folgten auf den<br />
weiteren Plätzen. Martin verlor wertvolle Zeit, da<br />
der Hinterreifen gewechselt werden musste, was<br />
bei den seriennahen Bikes eher unüblich ist. Am<br />
Ende kam für ihn nur der fünfte Rang heraus.<br />
Der Trainingsschnellste Michael Rutter wurde gar<br />
nur siebter. William Dunlop musste auf Platz 12<br />
liegend einen Ausfall hinnehmen, dafür kämpfte<br />
sich Michael immer näher an Anstey und Farquhar<br />
heran.<br />
In der letzten Runde nahm McGuinness deutlich<br />
Tempo aus dem Rennen. Zu gross war seine<br />
Sorge ohne Sprit auf den letzten Kilometern<br />
auszufallen. Dunlop verkürzte nochmals den<br />
Rückstand auf McGuinness, doch mehr als der<br />
zweite Platz kam nicht heraus. Farquhar wurde<br />
dritter, sein Bike verlor Öl. Soviel, das er sogar<br />
mehrmals von den Fussrasten abrutschte. Daher<br />
war er mit seiner Platzierung mehr als zufrieden.<br />
Bruce Anstey wurde vierter vor Guy Martin und<br />
James Hillier. Hinter Michael Rutter vervollständigten<br />
Gary Johnson, Dan Stewart und Cameron<br />
Donald die Top 10. Rico Penzkofer erwischte keinen<br />
glücklichen Tag, nur Rang 53 schaute heraus.<br />
Er suchte auch nicht nach Ausreden. Auf seiner<br />
Webseite verkündete er, das er starke Schmerzen<br />
gehabt habe und an diesem Tag nicht gut genug<br />
war.<br />
Abermals wurde Karl Harris bester Newcomer<br />
auf Rang 28.<br />
Natürlich brachte das Wetter auch am Mittwoch<br />
den Zeitplan durcheinander. Nach neuerlichen<br />
Verzögerungen entschied man sich, zuerst das<br />
SES TT Zero Rennen durchzuführen. Dem Fahrer,<br />
der als erster in der Geschichte der Elektrobikes<br />
auf seiner Runde die 100 Meilen Barriere durchbricht,<br />
winkt eine Prämie von 10 000 Pfund. Michael<br />
Rutter schaffte das schon im Training, doch<br />
muss die Runde im Rennen gefahren werden.<br />
Trotz aller Beteuerungen ob der zukunftsträchtigen<br />
Technologie stösst das Rennen der Elektrobikes<br />
bei den Fans kaum auf grosses Interesse.<br />
Zu gross sind die Unterschiede zwischen Michael<br />
Rutters und Mark Millers Segway Moto Czysz Bikes<br />
und der Mugen Shinden von John McGuinness<br />
im Vergleich zu den Basteleien von Universitäten<br />
und Colleges. Von den ursprünglich erwarteten<br />
18 Bikes traten etliche gar nicht erst an, einige<br />
fielen schon unmittelbar nach dem Start aus. Es<br />
kamen lediglich 4 Fahrer ins Ziel.<br />
Michael Rutter holte sich mit 104,056 erneut den<br />
Sieg in dieser Klasse und damit auch den Scheck,<br />
vor John McGuinness, Mark Miller und Rob Barber.<br />
Die ersten drei kamen alle auf über 100 Meilen<br />
pro Stunde, Barber lediglich auf 78,22.<br />
Im anschliessenden Sure Mobile Sidecar TT Race<br />
2 liess Routinier Dave Molyneux nichts anbrennen<br />
und sicherte sich seinen insgesamt sechzehnten<br />
TT Sieg. Der Start erfolgte erst um 16.25 Uhr und<br />
die Fahrer wurden vor noch feuchten Streckenabschnitten<br />
gewarnt.<br />
Molyneux / Farrance gingen die Sache zurückhaltend<br />
an. Die Führung wechselte mehrfach zwischen<br />
Molyneux, den Birchall Brüdern und Reeves<br />
/ Sayle. Doch gegen Rennmitte entschied sich Molyneux<br />
das Tempo zu erhöhen und die Entscheidung<br />
zu suchen. Dem hatten seine Gegner nichts<br />
entgegenzusetzen. Reeves / Sayle wurden zweite,<br />
Birchall / Birchall dritte. Für John Holden nahm<br />
der Albtaum kein Ende. Nachdem er vor dem<br />
Rennen aufgrund mangelnder Leistung seines<br />
Kawasaki Motors noch einen Suzuki Motor einbaute,<br />
nahmen Holden / Winkle die Waterworks<br />
Kurve ein wenig zu schnell und verunglückten.<br />
Winkle blieb unverletzt, Holden musste mit dem<br />
Helicopter ins Krankenhaus geflogen werden. Und<br />
für die Geschichtsbücher: als erste auf der Isle<br />
of Man geborene und lebende Gespannfahrerin<br />
qualifizierte sich Debbie Barron mit ihrem Partner<br />
Robert Lunt für dieses Rennen und beendete<br />
es auf Rang 33.<br />
Noch eine Kuriosität am Rande. An diesem Rennen<br />
nahmen fünf Fahrer mit dem Familiennamen<br />
Saunders teil. John Saunders, Wally Saunders,<br />
David Saunders und die Brüder Mark und Lee<br />
Saunders. Und bis auf die Brüder natürlich, ist<br />
keiner mit dem anderen verwandt.<br />
Es war schon 18.25 Uhr als endlich das Monster<br />
Energy Supersport TT Race 2 gestartet wurde.<br />
Wie schon am Montag im Superstock Rennen hatten<br />
alle Akteure mit der untergehenden Sonne<br />
zu kämpfen. Doch davon liess sich Michael Dunlop<br />
nicht beeindrucken. In überragender Manier<br />
sicherte er sich den Sieg im zweiten Supersportrennen,<br />
seinem insgesamt dritten TT Erfolg. Danach<br />
sah es nach dem ersten Rennen gar nicht<br />
aus. Der Motor seiner R6 war hochgegangen.<br />
Doch sein alter und neuer Sponsor Gary Ryan<br />
machte ein paar Scheine locker und bestellte ein<br />
neues Triebwerk in England, das per Flugzeug auf<br />
der Insel eintraf. Insgesamt war die TT für Dunlop<br />
eine recht kostspielige Sache, er verheizte seinen<br />
Honda Fireblade Motor im Training und musste<br />
mit der Superstock Kawasaki das Superbike<br />
Rennen bestreiten, je ein R6 Motor verendete im<br />
Training bzw. Rennen. Doch der Dritte hielt. Gewohnt<br />
aggressiv und kämpferisch ging Dunlop ins<br />
Rennen und liess niemals einen Zweifel an seinem<br />
Siegeswillen. Nach gerade einmal einer halben<br />
Runde fiel sein Bruder William in Führung liegend<br />
aus, für Gary Johnson lief es auch nicht besser.<br />
Cameron Donald festigte seinen zweiten Platz,<br />
hinter ihm kämpften Ryan Farquhar und Bruce<br />
Anstey um Platz 3, am Ende hatte Farquhar mit<br />
0,001sek die Nase vorn. Die Positionen in der<br />
letzten Runde waren bezogen und kein Ausfall auf<br />
den letzten Metern war zu verzeichnen. John Mc-<br />
Guinness auf Platz 5 gefolgt von Ian Hutchinson,<br />
James Hillier, Guy Martin, Dan Stewart und Dan<br />
Cooper komplettierten die Top 10.<br />
So war eigentlich alles bereit für den letzten Renntag.<br />
Freitag, Senior TT Tag. Der Höhepunkt jeder<br />
Tourist Trophy. Doch auch daraus wurde nichts.<br />
Der Regen, der seit Mittwoch Abend über die Insel<br />
peitschte, hörte erst Freitag Vormittag wieder auf.<br />
Es war klar, dass aus dem planmässigen Start<br />
nichts würde. Die Entscheidung, die Rennen auf<br />
Samstag zu verschieben, fiel ziemlich früh. So<br />
wurde übermässiges Warten vermieden.<br />
Doch auch der Samstag lief alles andere als geplant.<br />
Immer wieder gab es stellenweise kurze<br />
Schauer. Leider liess sich die Sonne nicht sehen,<br />
die die Strecke hätte trocknen können. So gab es<br />
Verschiebung auf Verschiebung. Allmählich wurde<br />
die Zeit knapp. Im Fahrerlager war der Abbau<br />
der Zelte und Teamtrucks bereits im vollen Gange,<br />
einige Fahrer waren schon in Richtung Fähre<br />
unterwegs. Gegen 16.00 Uhr entschied sich der<br />
Rennleiter gemeinsam mit John McGuinness,<br />
Ian Lougher und Connor Cummins im Safety Car<br />
eine Inspektionsrunde zu fahren. Am Ende dieser<br />
Runde wurde ein Fahrermeeting abgehalten, um<br />
die Entscheidung bekannt zu geben. Zu gefährlich<br />
für die 1000er Maschinen der Senior TT. Zu<br />
viele feuchte Stellen unter Bäumen stellten ein zu<br />
hohes Risiko dar. Es war allen Beteiligten anzumerken,<br />
glücklich war Keiner mit dieser Entscheidung.<br />
Aber im Interesse der Sicherheit gab es nur<br />
diese eine Lösung. Und damit gab es zum ersten<br />
Mal in der 105 jährigen TT Geschichte keine Senior<br />
TT. Lediglich das Rennen der Bikerpetition.<br />
co.uk Lightweight TT wurde um 18.30 als letztes<br />
Rennen der TT 2012 gestartet. Wie erwartet ging<br />
der grosse Favorit dieser Klasse, Ryan Farquhar,<br />
in Führung gefolgt von James Hillier und Michael<br />
Rutter. Farquhar ist ein Mann der ersten Stunde<br />
und massgeblich an der Einführung dieser Klasse<br />
in Irland beteiligt gewesen. Er betreibt die Entwicklung<br />
in seinem KMR Team bisher am professionellsten.<br />
Rutter und Jamie Hamilton waren mit<br />
seinen Bikes unterwegs und sogar ex GP Star Jeremy<br />
McWilliams fuhr beim North West 200 eine<br />
seiner Maschinen.<br />
Unterschiedliche Boxenstrategien sorgten dafür,<br />
dass zwischenzeitlich James Hillier die Führung<br />
übernahm. Während Farquhar nach der ersten<br />
Runde tankte, spekulierte Hillier auf einen frühzeitigen<br />
Rennabbruch. Dunkle Wolken waren<br />
wieder aufgezogen, jedoch begann es nicht zu<br />
regnen. Nach Hilliers Boxenstop war die alte Reihenfolge<br />
wieder hergestellt. Rutter wurde Dritter,<br />
gefolgt von Cameron Donald, Russ Mountford,<br />
William Dunlop: Der Name Dunlop bürgt für Qualität.<br />
20 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
William Dunlop, Ivan Lintin, Ian Lougher, Olie Linsdell und Jamie Hamilton.<br />
Dave Moffitt wurde auf dem elften Rang 8 H VON bester DOHA Manxman. Abschliessend<br />
kann man dieser neuen Klasse viel Lob zollen und hoffen, das die Werksteams<br />
sich aus dieser Klasse heraushalten. Es wäre ein idealer Nährboden<br />
für Privatfahrer, die sich mit guten Ergebnissen für höhere Aufgaben empfehlen<br />
zufrieden könnten. sein, denn uns ist schon in unserer ends<br />
tors Events Bodyguard AMT aus<br />
erst Am Ende zweiten der Saison TT 2012 der Vize-Weltcup-Sieg sicherte sich JohnMcGuinness der Superstock-Wertung<br />
der Endurance WM gelungen. Arie, und Mathieu Gines sammelten<br />
Frankreich. die Joey Dunlop Vincent Trophäe<br />
als Sieger der TT Gesamtwertung, Dan Stewart holte sich den Sieg in<br />
Bocquet<br />
der Privatfahrerwertung.<br />
Michal und Gregory haben wieder astrein gearbeitet 51 Punkte mehr als die Zweitplatzierten.<br />
und ich denke, dass wir auch nächstes Jahr mit dieser<br />
Sie gewannen beide<br />
Konstellation weiter machen werden. Dann nehmen 24-Stunden-Rennen und wurden<br />
wir aber den Titel in Angriff.“<br />
bei beiden acht Stunden<br />
Mit 67 Punkten legte das Penz13.com-Team eine Rennen jeweils Zweiter. „Eine<br />
starke Saison hin. In Albacete hatte man das Acht- souveräne Leistung, da gibt es<br />
Stunden-Rennen gewonnen, in Magny Cours stand gar nichts zu meckern“, kommentierte<br />
die Truppe beim Bol d‘Or als Dritte auf dem Podium.<br />
Penzkofer. „Den Titel<br />
Der Cup-Titel ging in diesem Jahr an das Team Mo-<br />
haben sie sich verdient.“<br />
Dainese Superbike TT<br />
1. John McGuinness (Honda) 128.078mph<br />
2. Cameron Donald (Honda) 127.780mph<br />
3. Bruce Anstey (Honda) 126.938mph<br />
4. Guy Martin (Suzuki) 126.544mph<br />
5. Gary Johnson (Honda) 126.241mph<br />
6. William Dunlop (Honda) 125.887mph<br />
7. James Hillier (Kawasaki) 124.589mph<br />
8. Ian Hutchinson (Yamaha) 123.827mph<br />
9. Dean Harrison (BMW) 123.272mph<br />
10. Michael Dunlop (Honda) 123.127mph<br />
11. Dan Kneen 1000 (Suzuki) 123.067mph<br />
12. Steve Mercer (Honda) 122.621mph<br />
13. Dan Stewart (Honda) 122.471mph<br />
14. David Johnson (Kawasaki) 121.964mph<br />
15. Davy Morgan (Suzuki) 121.515mph<br />
Foto: Toni Börner<br />
Bikerpetition.co.uk Lightweight TT Race<br />
1. Ryan Farquhar (Kawasaki) 114.155 mph<br />
2. James Hillier (Kawasaki) 113.235 mph<br />
3. Michael Rutter (Kawasaki) 113.077 mph<br />
4. Cameron Donald (Kawasaki) 112.115 mph<br />
5. Russ Mountford (Kawasaki) 111.822 mph<br />
6. William Dunlop (Kawasaki) 111.754 mph<br />
7. Ivan Lintin (Kawasaki) 111.419 mph<br />
8. Ian Lougher (Kawasaki) 110.155 mph<br />
9. Olie Linsdell (Flitwick) 109.989 mph<br />
10. Jamie Hamilton (Kawasaki) 109.404 mph<br />
11. Dave Moffitt (Suzuki) 109.346 mph<br />
12. Dean Harrison (Kawasaki) 108.663 mph<br />
13. Roger Maher (Kawasaki) 108.644 mph<br />
14. John Burrows (Kawasaki) 108.577 mph<br />
15. Michael Dunlop (Kawasaki) 108.365mph<br />
Renne<br />
1 YAMAHA France GMT 94 IPONE David Checa<br />
Kenny Foray<br />
Matthieu Lagrive 231 Runden<br />
2 BMW MOTORRAD France 99 Sebastien Gimbert<br />
Erwan Nigon<br />
Damian Cudlin +30.134<br />
3 S.E.R.T. Vincent Philippe<br />
Anthony Delhalle +49.023<br />
4 MONSTER YAMAHA YART Igor Jerman<br />
Steve Martin<br />
Katsuyuki Nakasuga 230 Runden<br />
5 HONDA TT LEGENDS John MC Guinness<br />
Keith Amor<br />
Glen Richards 227 Runden<br />
6 YMES FOLCH ENDURANCE Daniel Ribalta<br />
Dave Molyneux und Patrick Farrance spulten die Strecke mit 113 mph ab.<br />
Pedro Luis Vallcaneras<br />
Jose Manuel Luis +1‘12.248<br />
Royal London 360 Superstock TT Race<br />
1. John McGuinness (Honda) 126.657 mph<br />
2. Michael Dunlop (Kawasaki) 126.427 mph<br />
3. Ryan Farquhar (Kawasaki) 126.281 mph<br />
4. Bruce Anstey (Honda) 125.593 mph<br />
5. Guy Martin (Suzuki) 125.567 mph<br />
6. James Hillier (Kawasaki) 125.445 mph<br />
7. Michael Rutter (Kawasaki) 125.231 mph<br />
8. Gary Johnson (Honda) 124.742 mph<br />
9. Dan Stewart (Honda) 124.610 mph<br />
10. Cameron Donald (Honda) 124.548 mph<br />
11. Ian Hutchinson (Yamaha) 123.107 mph<br />
12. Stefano Bonetti (Kawasaki) 122.686 mph<br />
13. David Johnson (Kawasaki) 122.341 mph<br />
14. Ian Mackman (Kawasaki) 122.261 mph<br />
15. Adrian Archibald (Kawasaki) 121.930mph<br />
Foto: Toni Börner<br />
Sure Mobile Sidecar TT Race 1<br />
1. Dave Molyneux/Patrick Farrance (DMR) 113.055 mph<br />
2. Ben Birchall/Tom Birchall (Honda) 112.359 mph<br />
3. Conrad Harrison/Mike Aylott (Honda) 111.919 mph<br />
Nach 231 Runden und mit gut 30 Sekunden Vorsprung wurde das Team von<br />
4. Gary Bryan/Jamie Winn (Honda) 110.376 mph<br />
Yamaha France GMT als Erstes abgewunken.<br />
5. Robert Hancock/Ken Edwards (Honda) 107.376 mph<br />
6. Mike Cookson/Kris Hibberd (Honda) 106.923 mph<br />
7. Gary Knight/Dan Knight (Kawasaki) 106.612 mph<br />
8. Frank Lelias/Charlie Richardson (Honda) 106.313 mph<br />
9. John Saunders/Shaun Parker (Honda) 105.588 mph<br />
10. Tony Thirkell/Nigel Barlow (Honda) 105.354 mph<br />
Sure Mobile Sidecar TT Race 2<br />
1. Dave Molyneux/Patrick Farrance (DMR) 113.017 mph<br />
2. Tim Reeves/Dan Sayle (Honda) 112.536 mph<br />
3. Ben Birchall/Tom Birchall (Honda) 111.672 mph<br />
4.<br />
Die<br />
Gary<br />
Gewinner<br />
Bryan/Jamie<br />
von Doha,<br />
Winn<br />
Team Yamaha France,<br />
(Honda)<br />
hier mit dem<br />
108.835<br />
Spanier<br />
mph<br />
David Checa.<br />
5. Dougie Wright/Martin Hull (Honda) 108.429 mph<br />
6. Gregory Lambert/Jason Crowe (Honda) 108.038 mph<br />
7. Robert Handcock/Ken Edwards (Honda) 106.589 mph<br />
8. Tony Baker/Fiona Baker-Milligan (Suzuki) 106.157 mph<br />
9. Karl Bennett/Lee Cain (Honda) 105.965 mph<br />
10. Frank Lelias/Charlie Richardson (Honda) 105.450 mph<br />
Monster Energy Supersport TT Race 1<br />
1. Bruce Anstey (Honda) 124.160mph<br />
2. Cameron Donald (Honda) 124.138mph<br />
3. William Dunlop (Honda) 123.542mph<br />
4. John McGuinness (Honda) 123.310mph<br />
5. James Hillier (Kawasaki) 120.046mph<br />
6. Ian Lougher (Kawasaki) 119.776mph<br />
7. Roy Richardson (Yamaha) 119.776mph<br />
8. Dan Stewart (Honda) 119.503mph<br />
9. Ian Hutchinson (Yamaha) 119.283mph<br />
10. Ivan Lintin (Kawasaki) 118.586mph<br />
11. Daniel Cooper (Triumph) 118.124mph<br />
12. Adrian Archibald (Yamaha) 118.080mph<br />
Monster Energy Supersport TT Race 2<br />
1. Michael Dunlop (Yamaha) 123.543 mph<br />
2. Cameron Donald (Honda) 123.171 mph<br />
3. Ryan Farquhar (Kawasaki) 122.633 mph<br />
4. Bruce Anstey (Honda) 122.633 mph<br />
5. John McGuinness (Honda) 122.327 mph<br />
6. Ian Hutchinson (Yamaha) 120.549 mph<br />
7. James Hillier (Kawasaki) 120.436 mph<br />
8. Guy Martin (Suzuki) 120.256 mph<br />
9. Dan Stewart (Honda) 119.521 mph<br />
10. Daniel Cooper (Triumph) 119.341 mph<br />
11. Roy Richardson (Yamaha) 119.305 mph<br />
12. Ian Lougher (Kawasaki) 118.687 mph<br />
18 12 - 2011 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
21
22 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die IDM 2012<br />
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IDM auf dem Nürburgring<br />
Im Regen versunken<br />
Text: Toni Börner<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Michael Ranseder, Doppelsieg am Nürburgring.<br />
Typisch Eifel. Während der Freitag verregnet begann<br />
und mit Sonne endete, gab es am Samstag<br />
Dauerregen und am Sonntag bestes Sommerwetter.<br />
Die Eifel halt. Vielleicht war es aber hinsichtlich<br />
der Spannung gar nicht so schlecht.<br />
Denn im Regen schienen mal wieder andere besser<br />
zurecht zu kommen. Gut, die Pole-Position<br />
ging an den Sieger von Lauf 2 aus Oschersleben,<br />
Erwan Nigon aus Frankreich, aber sein van<br />
Zon-alpha Technik-BMW-Teamkollege Arie Vos<br />
auf Startplatz zwei war dann doch eine Überraschung.<br />
Karl Muggeridge als Dritter ist auch ein<br />
Stammgast der ersten Reihe, dessen Teamkollege<br />
Arne Tode allerdings nicht.<br />
Im ersten Lauf am Sonntag sollte dann Muggeridge<br />
kurz – für die ersten zwei Runden – die<br />
Führung übernehmen, dann war Nigon an der<br />
Reihe. Der Franzose konnte sich zunächst auch<br />
etwas vom Rest des Feldes absetzen, aber schon<br />
zwei drei Runden später war der Australier Gareth<br />
Jones wieder an seinem Hinterrad.<br />
Die beiden fochten nun die Führung aus. Insgesamt<br />
wechselten sie – zumindest was die Wertung<br />
auf Start-Ziel betrifft, vier Mal die Ränge. Auf der<br />
Piste gab es allerdings weitaus mehr Überholmanöver<br />
und Positionswechsel. Doch weder Nigon<br />
noch Jones sollten das Rennen gewinnen.<br />
In der vorletzten Runde schob sich der schlecht<br />
gestartete Michael Ranseder nach vorn. Zwar<br />
sollte er weiter unter Druck von Jones stehen,<br />
aber der kam nicht mehr am Österreicher vorbei.<br />
„Ich habe den größten Teil des Rennen mit Erwan<br />
Nigon um die Führung gekämpft“, so der Wilbers-<br />
BMW-Racing-Pilot aus Australien. „Ich sah, dass<br />
nach hinten eine Lücke entstanden war und die<br />
wollte ich eigentlich verwalten. Ich fuhr so gut ich<br />
konnte. Als ich sah, dass die Lücke kleiner wurde,<br />
wusste ich, dass es Zeit für einen Angriff war.<br />
Aber sie holten auf und es war dann noch mal ein<br />
harter Kampf um die Führung. Michi hat den gewonnen,<br />
darum Glückwunsch an ihn!“ Die finale<br />
Attacke Jones’ in der NGK-Schikane blieb ohne<br />
Erfolg.<br />
Ranseder feierte seinen ersten Saisonsieg. „Ich<br />
habe wieder den berühmt-berüchtigten Ranseder-Start<br />
dieses Jahres hingelegt, sehr schlecht“,<br />
musste der Technogym Racing Austria Fritze Tuning<br />
Pilot zugeben. „Ich habe aber gesehen, dass<br />
ich gleich einen guten Rhythmus fahren konnte<br />
und bin bei den anderen gut vorbei gekommen.<br />
Dann hatte ich noch ein Problem mit der Bremse,<br />
da habe ich mich erst dran gewöhnen müssen.<br />
Aber der Rhythmus war trotzdem gut und ich bin<br />
erst mal dem Jörg (Teuchert, Anm. d. Red.) ein<br />
wenig nachgefahren. Er hat, glaube ich, auch gemerkt,<br />
dass ich etwas schneller fahren kann. Ich<br />
habe mir die beiden vorne dann gut zurecht gelegt<br />
und relativ wenig Führungsarbeit geleistet. So gesehen<br />
war das ein perfektes Timing für mich.“<br />
Rang drei ging an Teuchert, der sich im letzten<br />
Moment noch an Nigon vorbeidrückte. „Ich bin<br />
ziemlich zufrieden“, so der Hersbrucker Ex-Weltmeister.<br />
„Aus der dritten Startreihe war es nicht<br />
ganz so einfach, denn die Start-Gerade ist jetzt<br />
etwas kürzer und dann hast du gleich diese enge<br />
Spitzkehre. Die ist ja dafür bekannt, dass immer<br />
was passieren kann. Aber Gott-sei-Dank hat alles<br />
gut gepasst, ich war glaube ich Fünfter oder<br />
Sechster und habe etwas Boden gut gemacht. Ich<br />
Muggeridge (31), Nigon (7), Herfoss (17), Teuchert (11), Jones (87)<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
23
IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />
Rennen 2 - Ranseder - Herfoss - Jones, alle auf BMW<br />
habe mich relativ schnell vorne mit einreihen können.<br />
Eine unglückliche Situation war dann, dass<br />
ich mit Roland Resch kollidiert bin. Ich denke, da<br />
einen Schuldigen zu suchen ist wohl schwierig. Er<br />
kam von der Piste ab und war auf den Curbs und<br />
ich habe voll durchbeschleunigt. Er kam dann relativ<br />
stark auf meine Linie zurück und wir sind<br />
kollidiert. Mir hat es schwer den Lenker verrissen<br />
und ich hatte Glück, dass ich dabei selber<br />
nicht gestürzt bin. Ich hoffe mal, er ist ok. Soviel<br />
zu der ersten Runde. Die hat mich etwas aus der<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Fassung gebracht und ich musste meinen Rhythmus<br />
erst mal wieder finden. Und wie es so ist:<br />
Jeder kämpft um seine Position und da sind die<br />
Kämpfe am Anfang entsprechend hart. Ich dachte<br />
eigentlich, dass ich den Boden auf Garteh Jones<br />
und Erwan Nigon wieder gut machen kann, aber<br />
das hat nicht funktioniert. Ich hatte etwas Vibrationen.<br />
Der Reifen hat sich wohl auf der Felge<br />
gedreht – vermute ich mal, denn nach drei vier<br />
Runden wurden die Vibrationen immer stärker<br />
und da musste ich einfach das Tempo etwas rausnehmen.<br />
Dadurch konnte mich der Michi Ranseder<br />
überholen. Ich habe dann etwas gehofft, dass<br />
er mich wieder etwas nach vorne schleppt – das<br />
war dann auch das große Glück. Den Nigon habe<br />
ich noch niederringen können und wieder etwas<br />
Punkte gut gemacht. Ich habe aber mehr auf das<br />
Ergebnis als auf die Punkte geschaut. Das Überholmanöver<br />
gegen Nigon war super-eng.“<br />
Erwan Nigon zeigte sich natürlich enttäuscht.<br />
„Ich hatte kein Problem“, sagte er im Gespräch<br />
mit SPEED. „Ich wollte unbedingt auf das Podest.<br />
Aber Jörg kam dann in der letzten Runde vorbei<br />
und bis zum Ziel war keine Möglichkeit zum Kontern<br />
mehr. Ich bin auch erst das erste Mal hier<br />
auf der Strecke. Aber egal. Im zweiten Lauf greife<br />
ich wieder an.“<br />
Mit über 12 Sekunden Rückstand sah Ghisbert<br />
van Ginhoven das Ziel als Fünfter, Muggerdige<br />
wurde auf seiner Honda als Sechster bester<br />
Nicht-BMW-Fahrer. Der Berliner Dario Giuseppetti<br />
prügelte die Ducati Panigale vom 17. Startplatz<br />
aus immerhin noch auf Rang sieben nach vorn.<br />
Ein starkes Rennen zeigte einmal mehr Lucy<br />
Glöckner, die als achte nur 0,039 Sekunden hinter<br />
dem Ducati-Fahrer das Ziel sah. Auch ein FIM Superstock<br />
WM-Pilot wie Markus Reiterberger hatte<br />
da keine Chance. Arne Tode holte Platz zehn. Der<br />
Tscheche Matej Smrz fiel mit einem technischen<br />
Defekt aus.<br />
Lauf zwei entwickelte sich ähnlich. Muggerdige<br />
übernahm die Führung und hielt diese sogar eine<br />
Runde länger. Erst im vierten Umlauf musste er<br />
sie hergeben. Troy Herfoss war vorbeigegangen.<br />
Der kämpfte nun mit Ranseder um den Sieg, wobei<br />
auch dieses Mal erst in der letzten Runde die<br />
Entscheidung fallen sollte – zu Gunsten des Österreichers.<br />
„Ich habe mir vorher noch Gedanken<br />
gemacht, wie ich gut vom Start weg komme und<br />
das hat gut funktioniert“, gab der Österreicher<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Arne Tode kommt immer besser in Fahrt.<br />
24 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
T1 - Sport1<br />
Gold<br />
Samstag + Sonntag<br />
Platin<br />
Freitag + Samstag + Sonntag<br />
AUSVERKAUFT<br />
T2 - Metallbau Maltitz _______ x 140,00 €<br />
T3 _______ x 125,00 €<br />
T3/1 AUSVERKAUFT<br />
T4 _______ x 125,00 €<br />
T7 - Honda _______ x 140,00 €<br />
T8 - Yamaha<br />
T9<br />
T10 - Sparkasse<br />
AUSVERKAUFT<br />
AUSVERKAUFT<br />
AUSVERKAUFT<br />
T10/1 - Motorrad AUSVERKAUFT<br />
T11 - <strong>Speed</strong>week _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />
T12 _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />
T13 - Sternquell _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />
T14 - R.SAs _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />
Stehplatz _______ x 75,00 € _______ x 85,00 €<br />
Kinder bis 12 Jahre haben in den Stehplatzbereich freien Eintritt.<br />
Postversand: zzgl. 3,50€ Inland, Ausland nach Aufwand.<br />
Summe
Daten, Preise, Online-Bestellung: www.mz-roller.de<br />
MZ emmely EL2 Hybrid 0,6 kW<br />
(E-Motor)/2,1 kW (Viertakter),<br />
MZ emmely 50-4T 2,1 kW bei 6500/min<br />
(Viertakter)<br />
MZ Charly 24 Volt/24 AH<br />
Reichweite 25 km<br />
MZ Charly EVO 48V/17 AH<br />
Reichweite 35 km<br />
MZ Max 50-2T 50-cm³-Zweitakter<br />
2,6 kW/3,6 PS bei 7400/min<br />
MZ Anthony 50-2T 50-cm³-Zweitakter<br />
2,6 kW/3,6 PS bei 7400/min<br />
MZ Motorenwerke Zschopau GmbH, 09434 Hohndorf, Telefon: +49 (0) 37 25/49-0, E-Mail: info@muz.de
Motorrad Grand Prix Deutschland 2012<br />
Zeitplan<br />
Freitag, 06. Juli<br />
09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 1<br />
10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 1<br />
11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 1<br />
13:15 - 13:55 40 min Moto3 Freies Training 2<br />
14:10 - 14:55 45 min MotoGP Freies Training 2<br />
15:10 - 15:55 45 min Moto2 Freies Training 2<br />
Samstag, 07. Juli<br />
09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 3<br />
10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 3<br />
11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 3<br />
13:00 - 13:40 40 min Moto3 Qualifying<br />
13:55 - 14:55 60 min MotoGP Qualifying<br />
15:10 - 15:55 45 min Moto2 Qualifying<br />
ab 16:20<br />
Rahmenrennen<br />
Sonntag, 08. Juli<br />
08:40 - 09:00 20 min Moto3 Warm Up<br />
09:10 - 09:30 20 min Moto2 Warm Up<br />
09:40 - 10:00 20 min MotoGP Warm Up<br />
11:15 Moto2 Rennen<br />
13:00 MotoGP Rennen<br />
14:30 Moto3 Rennen<br />
ab 15:15<br />
Rahmenrennen
IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
kam über Rang sechs nicht hinaus, auch Muggeridge<br />
fiel auf Platz sieben ab. „Ich habe alles versucht,<br />
aber das Motorrad hat sich ganz schlimm<br />
verhalten“, so der ehemalige IDM Superbike-Meister<br />
und Ex-Supersport-Weltmeister. „Wir konnten<br />
nicht einmal annähernd ein Setup finden, so dass<br />
sich das Bike wenigstens etwas anständiger hätte<br />
fahren lassen. Ich habe einfach ein paar Punkte<br />
mitgenommen.“<br />
Dario Giuseppetti und Lucy Glöckner – die erneut<br />
Markus Reiterberger hinter sich hielt, dieses Mal<br />
um 0,096 Sekunden – rundeten die Top Ten ab.<br />
Roland Resch, Luca Hansen, Fabio Massei und<br />
Ireneusz Sikora holten die Ränge zwölf bis 15.<br />
IDM Supersport: Eins im Nassen,<br />
eins im Trockenen<br />
Erwan Nigon (7), Pechvogel des Wochenendes, wird in der letzten Runde von Jones überholt.<br />
Die IDM Supersport-Meute musste schon am<br />
Samstagabend einmal ran und da war es noch<br />
nass. Es regnete und rutschte. Hier hieß der Sieger<br />
zum ersten Mal David Linortner. „Ich bin absolut<br />
happy, das ist mein erster Sieg in dieser Saison“,<br />
so der Österreicher. „Es war ein schwieriges<br />
Rennen, die Bedingungen nicht gerade einfach.<br />
Aber meine Yamaha hat bestens funktioniert und<br />
anschließend zu Protokoll. „Im Rennen habe ich<br />
dann gesehen, dass ich sehr schnell mitgehen<br />
kann. Ich hätte auch den zweiten Platz mitnehmen<br />
können, aber ich wollte zwei Mal gewinnen.<br />
Das war gut für das Selbstvertrauen und für das<br />
Team. Wir haben gesehen, dass es gut vorwärts<br />
geht. Ich möchte mich bei Winni Reicht, dem<br />
ganzen Team und bei WP bedanken. Ich glaube,<br />
wir müssen die gesamte restliche Saison bei<br />
den Eiern packen und richtig gut anziehen. Jetzt<br />
kommt der Heim-Grand Prix in Spielberg. Das ist,<br />
glaube ich, auch eine gute BMW-Strecke, aber<br />
dann kommen noch ein paar schwierige Strecken.<br />
Da müssen wir es richtig bei den Eiern packen,<br />
mit aller Macht durchziehen.“<br />
Pechvogel war erneut Nigon, der hinter Ranseder<br />
und Herfoss mit Jones um den letzten Podestplatz<br />
kämpfte. Wieder musste der Franzose den<br />
in der letzten Runde abgeben. „Die Überholmanöver<br />
von Jörg Teuchert und Gareth Jones waren<br />
in beiden Fällen ganz schön eng, aber es ging immer<br />
fair zu“, gestand er. „Ich hatte in der letzten<br />
Runde in jeder Ecke die Tür zugeschlagen. Aber<br />
die beiden fanden dennoch einen Weg vorbei. Ich<br />
bin glücklich, dass ich in beiden Rennen heil im<br />
Ziel angekommen bin.“<br />
Mit Rang fünf konnte Smrz im zweiten Lauf wenigstens<br />
ein paar Punkte mitnehmen. Teuchert<br />
SSP-Start zum Regenrennnen 1, Florian Bauer muss absteigen.<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
ich konnte gegen Ende sogar etwas Vorsprung heraus<br />
fahren. Die nächste Veranstaltung auf dem<br />
Red Bull Ring ist ja mein Heimrennen, da hoffe<br />
ich natürlich auch ganz oben stehen zu können.“<br />
Doch am Sonntag sollte er ja noch einmal ran<br />
müssen.<br />
Platz zwei ging an Roman Stamm aus der<br />
Schweiz. „Ich habe die zwei gebucht, wie es<br />
scheint“, lachte der sympathische Suzuki-Pilot<br />
in Anspielung darauf, dass er eine Woche zuvor<br />
schon mit Bolliger Rang zwei bei den 8 Stunden<br />
von Qatar belegt hatte. „In Vorbereitung<br />
auf das Event hier waren wir in Oschersleben<br />
testen, was uns sehr geholfen hat“, fuhr er fort.<br />
Stamm hatte rund zwei Wochen zuvor an den<br />
Rennen zur DMV Rundstrecken Championship<br />
in der Motorsport Arena teilgenommen und war<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Die grüne Horde vom Kawasaki Schnock Team nach Rennen 1.<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
33
IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
noch mal angegriffen.“<br />
Durch den Abbruch konnten auch so manche geplante<br />
Attacken nicht mehr geritten werden: Bovee<br />
gegen Sutter zum Beispiel. Oder dahinter Linortner<br />
gegen Stamm. Stamm war zum Abbruch<br />
schon vorbei, aber die Runde zurück lag Linortner<br />
vorn. Also Glück für den Österreicher und Pech<br />
für den Schweizer. Tatu Lauslehto holte Rang fünf,<br />
dahinter klassierten sich Wahr, Günther, Schmitter,<br />
Jos van der Aa und Dominik Vincon.<br />
IDM125 / Moto3 – Die Tortur<br />
dort, ebenfalls im Regen, zwei Mal als Sieger vom<br />
Parkett gegangen. „Ich habe mir heute keinen Gefallen<br />
getan, indem ich andere Reifen wählte. Mit<br />
den anderen hätte ich vielleicht an Linortner vorbei<br />
kommen können. Aber ich bin zufrieden, denn<br />
in der Gesamtwertung bin ich vier Plätze nach<br />
vorn gekommen.“ Rang drei ging an Kevin Wahr<br />
auf der Team Romero Yamaha, Jesco Günther<br />
und Dominic Schmitter – am Samstag 18 Jahre<br />
jung geworden – machten die Top Five komplett.<br />
Das Sonntagsrennen fand im Trockenen statt<br />
und damit war es Zeit für Kawasaki-Pilot Daniel<br />
Sutter, sich in die Siegbücher einzutragen. Der<br />
Schweizer siegte mit nur 0,560 Sekunden Vorsprung<br />
auf Leon Bovee und machte damit den<br />
Ausfall vom Vortag wieder wett (Highsider Ausgangs<br />
Mercedes-Arena). Der Lauf wurde aufgrund<br />
mehrerer Stürze abgebrochen, die aber keine<br />
schweren Verletzungen zur Folge hatten. „Ich bin<br />
absolut happy über diesen Sieg“, so Sutter. „Ich<br />
hatte bei den letzten Rennen immer etwas Pech,<br />
besonders bei den letzten Regenrennen. Aber nun<br />
ist es wieder schön, ganz oben zu stehen. Es war<br />
ein hartes Rennen, aber es hat Spaß gemacht,<br />
auch wenn ich das Glück ein bisschen auf meiner<br />
Seite hatte und eine Runde vor Schluss abgebrochen<br />
wurde. Ich bin mir sicher, Leon Bovee hätte<br />
Linortner, Yamaha vor Sutter, Kawasaki<br />
Max Kappler vor Klaus Heidel und Max Maurischat.<br />
Im Vorfeld des IDM-Laufes auf dem Nürburgring<br />
wurde von der IDM-Kommission festgelegt,<br />
dass die Renndistanz der 125er/Moto3-Klasse<br />
wieder auf maximal 70 Kilometer gesenkt wird.<br />
Allerdings erst ab dem Lauf im österreichischen<br />
Zeltweg. Am Nürburgring sollten „die Kleinen“<br />
noch einmal die volle Distanz (21 Runden, ca.<br />
76 km) fahren und dann auch noch zwei Rennen<br />
am Sonntag. „Morgen wird es auf jeden Fall eine<br />
Fitnessfrage, aber ich denke für jeden“, sagte<br />
Pole-Setter Luca Grünwald nach den beiden Regentrainings.<br />
„Meiner Meinung nach ist die Zeit<br />
zwischen den beiden Rennen zu knapp. Ich weiß<br />
auch nicht, warum man zwei Rennen an einem<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
34 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Doppelsieger in den 125ern: Max Enderlein<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Tag machen muss, aber das ist jetzt nun einmal<br />
so. Vielleicht will man uns ja auf die Superbike-<br />
WM vorbereiten.“ Zu seinem Quali selbst sagte<br />
der Freudenberg-Pilot: „Es war ganz gut, soweit<br />
hat alles gepasst. Heute Morgen haben wir noch<br />
etwas Probleme gehabt, da habe ich zwischenzeitlich<br />
fast den Gummi von meinem Lenkerstummel<br />
verloren, nachdem er sich mitgedreht hatte.<br />
Ich musste etwas eher aufhören. Aber am Nachmittag<br />
war alles gut. Das Fahrwerk passt soweit<br />
für den Regen. Es fühlt sich gut an und es fährt<br />
schnell.“<br />
Und schnell fuhr es auch am Sonntag, zumindest<br />
im ersten Rennen. Grünwald setzte sich nach der<br />
Spitzkehre in Front und ergriff die Flucht. Er gewann<br />
den Gesamtlauf und die Moto3-Wertung<br />
souverän. Im zweiten Lauf stürzte er mit einem<br />
Highsider, wie so viele Fahrer Ausgangs der<br />
Mercedes-Arena. Nach dem Rennen wurde er ins<br />
Medical Center zum nachträglichen Check beordert.<br />
„Es geht schon so weit“, sagte er nach dem<br />
Besuch beim Arzt. „Ich habe ein bisschen was am<br />
Fuß, aber es ist nichts gebrochen. Ich muss das<br />
ein bisschen kühlen, dann wird’s wieder. Das erste<br />
Rennen und das Training waren gut. Im Regen hat<br />
alles gepasst, heute Morgen eigentlich auch. Es<br />
war ein super Rennen und ich konnte gewinnen.
IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />
So acht Runden vor dem Ziel habe ich gemerkt,<br />
dass mein Vorsprung reicht. Da habe ich bisschen<br />
was raus genommen, da wir ja nachher noch ein<br />
Rennen hatten. Am Nachmittag haben wir andere<br />
Reifen genommen, weil es wärmer geworden<br />
ist. Das hat schon funktioniert und ich bin mit<br />
Bryan (Schouten) vorn weg gefahren und habe 5<br />
oder 6 Runden vor Schluss einen kleinen Fehler<br />
gemacht. Schon bin ich per Highsider abgeflogen.<br />
Das ist sicherlich blöd, aber das kann man nicht<br />
mehr ändern!“ Klaus Heidel und Bryan Schouten<br />
durften in der Moto3-Wertung in Lauf 1 als zweiter<br />
und dritter mit aufs Podest.<br />
Der Sieg der 125ccm-Zweitaktwertung ging im<br />
ersten Rennen an Max Enderlein vom Freudenberg<br />
Racing Team. „Mein Start war wieder katastrophal,<br />
aber ich habe das Feld von hinten aufgerollt“,<br />
so der Hohenstein-Ernstthaler. „Die letzten<br />
sieben Runden bin ich kontrolliert gefahren, da<br />
ich zu den anderen 125-er Piloten einen sicheren<br />
Vorsprung hatte. Ich habe den ersten Platz heimgefahren.“<br />
Und in der Tat hatte er genügend Vorsprung:<br />
Ladislav Chmelik sah das Ziel als zweiter<br />
dieser Wertung mit acht Sekunden Rückstand,<br />
der Dritte, Max Maurischat, sogar mit 13 Sekunden.<br />
„Ich bin am Anfang bloß ein wenig eingeschlafen“,<br />
scherzte der Hamburger. „Am Schluss<br />
habe ich aber gesehen, dass die anderen nicht<br />
viel schneller waren und dass ich da dran bleiben<br />
konnte. Vielleicht hat mir der Kampf mit Damien<br />
Raemy etwas zu viel Zeit gekostet, man weiß es<br />
nicht.“<br />
Die zweite Tageswertung der Moto3-er gewann<br />
nach dem Sturz von Grünwald Bryan Schouten.<br />
„Mein Start war gut“, sagte er. „Ich<br />
habe gepusht, aber Luca hatte sich<br />
unheimlich an mir festgebissen. Da<br />
kann man nicht wegfahren. Dann ist<br />
Luca mal vorbei gegangen, die Rundenzeiten<br />
gingen sofort wieder hoch.<br />
Also bin ich wieder nach vorn und<br />
schneller gefahren. Dann, fünf Runden<br />
vor Schluss ist er gestürzt. Da<br />
konnte ich das nach Hause fahren.“<br />
Michael Ecklmaier und Klaus Heidel<br />
freuten sich über die Ränge zwei und<br />
drei. Maximilian Kappler aus Oberlungwitz<br />
errang in beiden Rennen<br />
jeweils einen beachtenswerten fünften<br />
Platz. Die Tendenz bei ihm zeigt<br />
deutlich nach oben.<br />
Bei den Zweitaktern ging der zweite<br />
Tagessieg an überlegenen Chmelik.<br />
„Ich hatte endlich mal einen besse-<br />
ren Start als bisher und deshalb konnte ich mitfahren“, freute<br />
sich der Tscheche. „Ich freue mich sehr über diesen ersten Sieg<br />
und bedanke mich bei meinem Team und den Sponsoren.“<br />
Max Enderlein holte einen hervorragenden zweiten Rang, Joe<br />
Schack wurde Dritter.<br />
Luca Grünwald: Sieg im ersten Rennen.<br />
Sturz im zweiten Rennen.<br />
IDM 125 und Moto3 Qualifying auf dem Nürburgring<br />
1 Luca Grünwald GER Freudenberg Racing Team Honda 1:47.623<br />
2 Bryan Schouten NED Dutch Racing Team Honda 1:48.641<br />
3 Henning Flathaug NOR Honda 1:49.223<br />
4 Klaus Heidel GER ADAC Sachsen Leistungsz. Honda 1:49.580<br />
5 Max Maurischat GER Freudenberg Racing Team KTM GP 1:50.344<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
IDM Moto3 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 Luca Grünwald GER Freudenberg Racing Team Honda 33:38.427<br />
2 Klaus Heidel GER ADAC Sachsen Leistungsz. Honda + 02.164<br />
3 Bryan Schouten NED Dutch Racing Team Honda + 02.171<br />
4 Michael Ecklmaier GER Honda + 08.575<br />
5 Maximilian Kappler GER Freudenberg Racing Team Honda + 28.887<br />
IDM Moto3 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 Bryan Schouten NED Dutch Racing Team Honda 33:28.474<br />
2 Michael Ecklmaier GER Honda + 17.376<br />
3 Klaus Heidel GER ADAC Sachsen Leistungsz. Honda + 23.491<br />
4 Jerry van de Bunt NED Honda + 37.987<br />
5 Maximilian Kappler GER Freudenberg Racing Team Honda + 43.202<br />
IDM Moto3 Punktestand<br />
1 Klaus Heidel 113 6 Jerry van de Bunt 60 11 Marcel A. Rodrigues 25<br />
2 Luca Grünwald 100 7 Maximilian Kappler 45<br />
3 Bryan Schouten 93 8 Timo Kugler 42<br />
4 Christoph Beinlich 68 9 Ryan van de Lagemaat 33<br />
5 Michael Ecklmaier 66 10 Tasia Rodink 25<br />
IDM Supersport Qualifying auf dem Nürburgring<br />
1 Roman Stamm SUI Team Suzuki Mayer Suzuki 1:42.854<br />
2 Patrick Vincon GER MSC Feier Grund e.V. im DMV Yamaha 1:43.689<br />
3 Leon Bovee NED Yamaha 1:43.755<br />
4 Kevin Wahr GER ERC DMV Romero Yamaha 1:43.815<br />
5 Dominik Vincon GER MSC Feier Grund e.V. im DMV Yamaha 1:43.864<br />
IDM Supersport 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 David Linortner AUT GERIN-SKM Racing Team Yamaha 34:20.220<br />
2 Roman Stamm SUI Team Suzuki Mayer Suzuki + 04.509<br />
3 Kevin Wahr GER ERC DMV Romero Yamaha + 08.526<br />
4 Jesco Günther GER Team Suzuki Mayer Suzuki + 10.037<br />
5 Dominic Schmitter SUI PCP Racing Team Yamaha + 17.220<br />
IDM Supersport 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 Daniel Sutter SUI Kawasaki Schnock Team Sh. Kawasaki 27:16.209<br />
2 Leon Bovee NED Yamaha + 00.560<br />
3 David Linortner AUT GERIN-SKM Racing Team Yamaha + 00.891<br />
4 Roman Stamm SUI Team Suzuki Mayer Suzuki + 01.096<br />
5 Tatu Lauslehto FIN Yamaha + 03.376<br />
IDM Supersport Punktestand<br />
1 Daniel Sutter 89 6 Leon Bovee 59 11 Gabriel Läuger 32<br />
2 Tatu Lausletho 88 7 Roman Stamm 54 12 Jan Bühn 24<br />
3 Jesco Günther 78 8 Jaroslav Cerny 51 13 Thomas Walther 21<br />
4 David Linortner 76 9 Dominic Schmitter 45 14 Jos van der Aa 17<br />
5 Kevin Wahr 72 10 Dominik Vincon 34 15 Christian von Gunten 15<br />
IDM 125 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 Max Enderlein GER Freudenberg Racing Team KTM GP 33:52.008<br />
2 Ladislav Chmelik CZE Aprili + 08.079<br />
3 Max Maurischat GER Freudenberg Racing Team KTM GP + 12.959<br />
4 Damien Raemy SUI Honda + 13.092<br />
5 Henning Flathaug NOR Honda + 15.111<br />
IDM 125 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 Ladislav Chmelik CZE Aprilia 34.01.726<br />
2 Max Enderlein GER Freudenberg Racing Team KTM GP + 06.975<br />
3 Joé Schack GER Honda-Cintula-Racing Honda + 20.564<br />
4 Damien Raemy NOR Honda + 34.614<br />
5 Henning Flathaug SUI Honda + 34.617<br />
IDM 125 Punktestand<br />
1 Ladislav Chmelik 89 6 Thomas van Leeuwen 57 11 Tomas Gradinger 26<br />
2 Max Enderlein 82 7 Joé Schack 54 12 Lenno Huthmacher 23<br />
3 Max Maurischat 72 8 Florian Alt 50 13 Wesley Jonker 21<br />
4 Henning Flathaug 68 9 Peter Sebastyen 37 14 Maurice Ullrich 18<br />
5 Damien Raemy 66 10 Reiner Scheidhauer 36 15 Julian Mayer 13<br />
IDM Superbike Qualifying auf dem Nürburgring<br />
1 Erwan Nigon FRA Van Zon-alpha Technik-BMW BMW 1:37.426<br />
2 Arie Vos NED Van Zon-alpha Technik-BMW BMW 1:37.677<br />
3 Karl Muggeridge AUS Honda Holzhauer Racing Honda 1:37.860<br />
4 Arne Tode GER Honda Holzhauer Racing Honda 1:38.093<br />
5 Michael Ranseder AUT Technogym Racing Austria BMW 1:38.212<br />
IDM Superbike 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 Michael Ranseder AUT Technogym Racing Austria BMW 30:42.815<br />
2 Gareth Jones AUS Wilbers BMW racing BMW + 00.320<br />
3 Jörg Teuchert GER Wilbers BMW racing BMW + 00.885<br />
4 Erwan Nigon FRA Van Zon-alpha Technik-BMW BMW + 01.426<br />
5 Ghistbert van Ginhoven NED RAC Racing BMW BMW + 13.926<br />
IDM Superbike 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />
1 Michael Ranseder AUT Technogym Racing Austria BMW 30:42.326<br />
2 Troy Herfoss AUS RAC Racing BMW BMW + 00.414<br />
3 Gareth Jones AUS Wilbers BMW racing BMW + 03.962<br />
4 Erwan Nigon FRA Van Zon-alpha Technik-BMW BMW + 04.645<br />
5 Matej Smrz CZE Yamaha Motor Deutschland Yamaha + 08.324<br />
IDM Superbike Punktestand<br />
1 Michael Ranseder 106 6 Troy Herfoss 67 11 G. van Ginhoven 27<br />
2 Jörg Teuchert 98 7 Karl Muggeridge 63 12 Lucy Glöckner 27<br />
3 Erwan Nigon 92 8 Dario Giuseppetti 48 13 Sascha Hommel 23<br />
4 Gareth Jones 91 9 Arne Tode 33 14 Ireneusz Sikora 16<br />
5 Matej Smrz 81 10 Roland Resch 31 15 Luca Hansen 15<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
35
Foto: worldSBK.com<br />
Text: Bernd Lukas George<br />
Während die ganzen Staaten zum 500 Meilen-<br />
Rennen nach Indianapolis blicken, finden sich<br />
einige wenige Zweirad-Fans in der Steppenlandschaft<br />
von Salt Lake City ein, um die US-Stationen<br />
der Superbike WM zu sehen. Ähnlich wie<br />
im berühmtesten Oval der Welt, will auch in der<br />
Salzwüste von Utah der Veranstalter auf eine zentrale<br />
Klasse vertrauen. Die 600er Supersportler<br />
bleiben also wieder zu Hause und neben wenigen<br />
nationalen Rennen gibt es reichlich Shows und<br />
Rock-Musik. Und natürlich die Attraktion durch<br />
den Memorial Day. Da wir bei <strong>Speed</strong> immer etwas<br />
lernen wollen, hier die Erklärung aus Wikipedia<br />
für diesen freien Montag, der neben 2012 US-Fahnen<br />
im Infield mit zahlreichen Grillplätzen rund<br />
um die Strecke gefeiert wurde: Der Memorial Day<br />
(übersetzt Gedenktag) ist ein amerikanischer Feiertag,<br />
der jedes Jahr am letzten Montag im Mai zu<br />
Ehren der im Krieg für das Vaterland Gefallenen<br />
begangen wird. Der Memorial Day geht auf den<br />
amerikanischen Bürgerkrieg zurück. 1868 erklärte<br />
General John Logan den 30. Mai zum ersten<br />
Mal zum Feiertag. Ursprünglich wurde an diesem<br />
Tag der toten Soldaten in diesem Krieg gedacht,<br />
nach dem Ersten Weltkrieg wurde dies auf alle<br />
amerikanischen Kriegsgefallenen ausgedehnt.<br />
Traditionell werden an diesem Tag die Friedhöfe<br />
der Gefallenen und Gedenkstätten besucht, und<br />
die US-Flagge wird bis Mittag auf Halbmast<br />
gesetzt. Ehrenamtliche schmücken sämtliche<br />
Gräber auf den Nationalfriedhöfen mit kleinen<br />
Flaggen. Der Tag markiert auch den Beginn der<br />
Sommersaison, ein Picknick in einem Park oder<br />
Besuch eines Freibads ist auch eine Art, den Tag<br />
zu begehen. Die Indianapolis 500 finden immer<br />
am Memorial Day-Wochenende statt. Viele Freibäder<br />
öffnen erst am Memorial Day für die Saison,<br />
in touristisch erschlossenen Gegenden kann es<br />
Niccoló Canepa konnte im Nassen überzeugen.<br />
auch vorkommen, dass Hotelpreise ab diesem<br />
Tag für die Hauptsaison erhöht werden (in Salt<br />
Lake City trifft das zu!).<br />
Die besten Erinnerungen an das bunte Fahnenmeer<br />
neben der 4907 Meter langen Strecke hat<br />
sicherlich der amtierende Weltmeister Carlos<br />
Checa, der sich bereits bei der Hälfte der Rennen<br />
in die Siegerliste eintragen durfte und sogar 6 der<br />
bisherigen 8 Rennen anführte. Entsprechend motiviert<br />
zeigte sich „El Toro“ dann auch vor dem<br />
Rennen: „Ich liebe die Atmosphäre in Miller, die<br />
Leute, die Landschaft drum herum, das Streckenlayout<br />
- und der Kurs kommt meinem Fahrstil<br />
entgegen. In Donington haben wir den Kontakt<br />
zur Spitze verloren, ich muss also ein starkes Wochenende<br />
hinlegen.“<br />
Doch es war ein anderer Ducati Pilot, der dann<br />
das Zepter in die Hand nahm, als es erstmals zum<br />
Training auf die regennasse Strecke ging. Der<br />
Tscheche Jakub Smrz vom Liberty Racing Team<br />
prügelte die Ducati durch den Regen und fuhr bei<br />
schwierigen Bedingungen eine Zeit von 2:02.138<br />
Minuten, womit er sich die Spitze sicherte. Er<br />
war damit über zwei Sekunden schneller als der<br />
nächst Pilot, Marco Melandri mit der BMW S<br />
1000 RR. Smrz Teamkollege Sylvain Guintoli sicherte<br />
sich Rang drei, vor dem Italiener Ayrton<br />
Badovini mit der BMW des GoldBet-Teams und<br />
Weltmeister Carlos Checa. In diesem ersten Training<br />
drehte Smrz so beherzt am Gas, dass - wäre<br />
Foto: worldSBK.com<br />
36 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SBK IM MILLER PARK<br />
Max Biaggi kam mit den widrigen Bedingungen nicht zurecht.<br />
es ein Qualifikationstraining gewesen - lediglich<br />
17 Piloten qualifiziert wären. Dabei wären nicht<br />
nur Rookies aus der Startaufstellung geflogen.<br />
Die Ducati-Piloten Canepa und Giugliano schlugen<br />
sich als 6. und 7. recht beachtlich. Biaggi war dagegen<br />
nur 20., Camier und Aoyama noch weiter<br />
hinten. Wild Card-Pilot Shane Turpin, der als 44<br />
jähriger an der Strecke arbeitet, war bester Amerikaner<br />
vor Hopkins. Jake Holden, der bei Grillini<br />
Honda zum Einsatz kam, hatte noch Probleme<br />
mit der BMW. Die wenigsten Sorgen machte sich<br />
Chaz Davies, der vor zwei Jahren schon Vierter<br />
mit der Triumph im letzten US-Supersportrennen<br />
wurde: Kumpel Ben Spies hatte den Briten vor<br />
diesem Lauf mit guten Tipps per SMS versorgt.<br />
Und die setzte der Supersport-Weltmeister dann<br />
im ersten Zeittraining um, wo er sich auf die 11.<br />
Position verbesserte. Ganz vorne gab aber weiter<br />
Jakub Smrz das Tempo vor und sicherte sich auf<br />
trockener Piste die provisorische Pole mit einer<br />
Effenbert-Pilot Jakub Smrz war Schnellster auf nasser Fahrbahn ...<br />
Zeit von 1:49.842 Minuten. Direkt dahinter folgte<br />
Carlos Checa, vor BMW-Fahrer Marco Melandri<br />
und Aprilia-Pilot Max Biaggi. Die Ducatis mit<br />
Davide Giugliano und Sylvain Guintoli rangierten<br />
dahinter, vor der gesamten britisch-irischen Fraktion<br />
mit Rea, Laverty, Sykes, Camier, Davies und<br />
Haslam. Wobei der grüne „Superpole-Dominator“<br />
nach 2/3 des Trainings in der Club House Corner<br />
aus dem Sattel der ZXR flog. Haslam lieferte zu<br />
Beginn der Sitzung die schnellsten Zeiten, konnte<br />
sich aber später nicht mehr steigern und wirkte<br />
sehr nachdenklich. In der zweiten Qualifikation<br />
machte dann Jakub Smrz deutlich, wie wohl er<br />
sich im Miller Motorsports Park fühlt, und lieferte<br />
mit 1:48.517 Minuten die nächste Bestzeit. Auf<br />
Rang zwei folgte Carlos Checa, der einzige Fahrer,<br />
der bislang mit dem Tschechen mithalten konnte,<br />
und die 1:49 unterbot. Auf Vier rangierte der<br />
Franzose Guintoli mit dem schnellen Zweizylinder<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Chaz Davies bekam Tips von Kumpel Ben Spies.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
... und Gewinner der Superpole.<br />
aus Bologna. Lediglich Marco Melandri konnte<br />
sich mit der BMW als Dritter zwischen die Ducatis<br />
schieben. Der Ire Eugene Laverty wurde Fünfter<br />
vor dem Nordiren Jonathan Rea und siegte damit<br />
im „Inselduell“. Ein ehemaliger Brite im britischen<br />
Team schaffte aber die größte Steigerung:<br />
John Hopkins verbesserte sich mit der Fixi Crescent<br />
Suzuki auf Sieben. Tom Sykes kam nur auf<br />
die zehntbeste Zeit.<br />
Im letzten freien Training machten die Piloten<br />
dann nochmals deutlich, wie wichtig die Startaufstellung<br />
nach der Superpole ist und liessen<br />
es im wahrsten Sinne des Wortes fliegen: die bisher<br />
Schnellsten, Smrz und Checa, flogen ab und<br />
machten Bekanntschaft mit dem staubigen Streckenrand.<br />
Bei stürmischem Wetter sicherte sich<br />
aber Checa trotzdem noch die Bestzeit vor Rea,<br />
Melandri und Guintoli. Als dann wieder leichter<br />
Regen einsetzte, waren weitere Verbesserungen<br />
nicht mehr möglich. Letzter auch hier Lokalmatador<br />
Shane Turpin, wobei ihm mit 283,7 Km/h<br />
auf die Höchstgeschwindigkeit von Davies und<br />
Melandri satte 30 km/h fehlten.<br />
Superpole<br />
In der Superpole 1 reichten Leon Haslam 1,1 Sekunden<br />
Rückstand auf Checas Bestzeit nicht, um<br />
weiter zukommen. Im Zehntelabstand rangierten<br />
hinter dem britischen BMW Piloten dann Berger,<br />
Canepa und Hopkins, für die damit die vierte<br />
Startreihe reserviert war. Superpole Zwei wurde<br />
noch viel spannender und bei BMW war man<br />
mehr als enttäuscht, als mit Fabrizio (10.) und<br />
Melandri (9.) die letzten heißen bayrischen Eisen<br />
aus dem Feuer waren. Die beiden Rookies Davies<br />
und Zanetti direkt dahinter zeigten sich dagegen<br />
zufrieden mit dem Erreichten.<br />
In der Superpole 3 sicherte sich dann Jakub Smrz<br />
seine zweite Superpole, die Glasplatte mit der<br />
Eins und eine Tissot-Uhr. Der Tscheche fuhr eine<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Foto: worldSBK.com<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
37
SBK IM MILLER PARK<br />
1:47.626, obwohl einige wenige Regentropfen<br />
fielen. Melandri nahm zu diesem Zeitpunkt auf<br />
dem Monitor wahr, wie auch der Zweitschnellste<br />
Checa, Sykes und Giugliano seine persönliche<br />
Bestzeit unterboten. Für Reihe Zwei qualifizierten<br />
sich Jonathan Rea, Sylvain Guintoli, Max Biaggi<br />
und dessen Teamkollege Eugene Laverty. Wobei<br />
der Ire in dieser Superpole keine einzige gezeitete<br />
Runde ablieferte. Taktik oder Stallorder?<br />
Am Montagmorgen zeigte sich dann im Warm<br />
Up nochmals der aktuelle Leistungsstand: Tom<br />
Sykes fuhr mit der Kawasaki die beste Zeit und<br />
war um 0.155 Sekunden schneller als Checa,<br />
Melandri und Biaggi (4.). Camier hatte sich offensichtlich<br />
mit der Piste mehr angefreundet und<br />
glänzte als Fünfter mit einer ähnlichen Leistung<br />
wie in Donington.<br />
Rennen Eins<br />
Jonathan Rea wurde Fünfter in Superpole drei.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Zielgeraden an Checa vorbei zu gehen. Ende der<br />
zweiten Runde hat der Italiener in bayrischen<br />
Diensten dann Checa um eine Drittel-Sekunde<br />
abgehängt, auf den Führenden Sykes fehlt ihm<br />
aber eine halbe Sekunde. Biaggi hat sich vor Davies<br />
gesetzt und Laverty vor Haslam. Eine Runde<br />
später wird Checa dann Augenzeuge der Fireblade-Leistung,<br />
als Rea an ihm vorbei geht. Doch<br />
der Spanier kontert in der nächsten Kurve. Rea<br />
fährt nun direkt vor Biaggi, der ebenfalls gerne<br />
den Nordiren hinter sich lassen würde. Am Ende<br />
der vierten Runde wird dann Sykes an der Spitze<br />
abgelöst. Doch das Überholmanöver von Melandri<br />
löst einen Erdrutsch unter den ersten Fünf aus.<br />
Auch Biaggi will in diesem Durcheinander Positionen<br />
gut machen und Sykes wird wie ein Anfänger<br />
durchgereicht. Der Franzose Berger verliert zwei<br />
Plätze und gerät damit in einen unterhaltsamen<br />
Fight mit seinen Landsleuten Baz und Guintoli.<br />
Als das erste Renndrittel um ist, hat sich an der<br />
Spitze ein Quartett mit Melandri, Checa, Rea und<br />
Biaggi gebildet. Mit etwas Abstand folgt Laverty<br />
vor Sykes, Haslam und Davies. Dahinter kämpfen<br />
die Italiener Fabrizio, Giugliano und Badovini um<br />
den letzten TopTen-Platz. In der gleichen Runde<br />
erinnert sich dann Checa wohl daran, dass er die<br />
meisten Führungsrunden in Miller Park hat, und<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Beim Start zur 21-Runden-Hatz kommt Checa am<br />
besten weg, wird aber auf dem Weg zur ersten<br />
Kurve von Sykes überholt. Melandri biegt als Dritter<br />
in die Sunset Bend ein, gefolgt von Rea, Pole-<br />
Mann Smrz, Davies, Biaggi, Haslam und Laverty.<br />
Zu Beginn der zweiten Runde nützt Melandri seinen<br />
BMW-Power, um auf der 1000 Meter langen<br />
Tom Sykes führt das Feld in Rennen eins.<br />
Davies vor Sykes und Rea.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
geht an Melandri vorbei wieder an die Spitze. Kurz<br />
zuvor haben sich Hopkins und Salom mit einem<br />
Crash aus dem Geschehen verabschiedet. Superbike-Rookie<br />
Chaz Davies zeigt keinerlei Respekt<br />
vor Landsmann Haslam, kämpft diesen nieder<br />
und macht sich in der Folge an die Verfolgung von<br />
Tom Sykes. Als das letzte Drittel eingeläutet wird,<br />
geht der 19 jährige Loris Baz an Berger vorbei<br />
und ist damit auf Punkte-Kurs. Max Biaggi setzt<br />
sich vor Rea auf den 3. Platz. Dahinter raufen<br />
Laverty und Smrz um den 5. Platz, wobei sich<br />
Laverty mit der Werks-Aprilia bis zum Ziel vor<br />
dem Pole-Setter halten kann. Etwas weiter vorne<br />
wittert Melandri seine Chance auf einen weiteren<br />
BMW-Triumph und startet einen Zwischenspurt.<br />
Doch Weltmeister Checa kann den Angriff parieren,<br />
den Abstand wieder auf mehr als eine Sekunde<br />
vergrößern und damit seinen fünften Sieg<br />
in Salt Lake City sicherstellen. Melandri kommt<br />
als Zweiter ins Ziel und holt weitere 20 Punkte für<br />
sein BMW-Team. Richtig spannend wird es noch<br />
um Platz Drei, da Jonathan Rea seine Chance<br />
sieht den WM-Führenden Biaggi zu attackieren.<br />
In den letzten Runden fährt der Nordire immer<br />
in Biaggis Windschatten, muss aber feststellen,<br />
dass der Italiener keinen Fehler macht. Davies<br />
schnappt sich in der letzten Runde noch Sykes<br />
38 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SBK IM MILLER PARK<br />
und wird guter Siebter. Sicher bedankt er sich nun<br />
für die Tipps per SMS in Richtung Gardasee, wo<br />
Ben Spiess sein Sommer-Domizil hat. Deutlich<br />
unter Wert geschlagen: Sykes (8.), Haslam (10.),<br />
Guintoli (12.) und Camier als 13. Jetzt nur nicht<br />
zu lange die Wunden lecken, schließlich geht es in<br />
knapp zwei Stunden weiter!<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Lauf Zwei<br />
Nachdem Wayne Rainey ja kein Yamaha-Team vor<br />
Ort vorfand und im ersten Lauf den US-Boys den<br />
Rücken stärkte, fand er sich zum Start des zweiten<br />
Rennens in der Checa-Box ein. Von dort kann<br />
der Kalifornier beobachten, wie Smrz sein Pole<br />
nicht optimal umsetzt. Sykes erwischt den besten<br />
Start, Melandri geht dann auf den ersten Metern<br />
am schlaksigen Briten vorbei, der aber mutig als<br />
Erster in die erste Kurve sticht. Checa ist Dritter<br />
vor Smrz, Giugliano, Rea, Biaggi und Haslam.<br />
Laverty übernimmt im Verlauf der nächsten 4,9<br />
Kilometer den Platz von Haslam. In der zweiten<br />
Runde setzt sich dann Checa zunächst vor<br />
Melandri, um nur drei Kurven später Sykes von<br />
der Spitze zu verdrängen. Sykes wird in diesem<br />
Gedränge auch von Melandri überholt, kontert<br />
aber erfolgreich und geht als Zweiter in die vierte<br />
Runde. Hinter dem Führungstrio hat sich Smrz<br />
auf den vierten Platz gebracht und dabei wenig<br />
Respekt vor Rea und Giugliano gezeigt. Doch alle<br />
Mühe war vergebens, da Aoyama gestürzt ist und<br />
die Rennleitung zur roten Flagge griff. Was sich<br />
dann aber abspielte, übertraf das Theater von<br />
Monza nochmals. Satte 1 1/2 Stunden verzögerte<br />
sich der Re-Start, wobei kaum gefegt wurde.<br />
Mit Wasser, einem mobilen Trockner und Besen<br />
beschäftigten sich die Streckenverantwortlichen<br />
an dem überschaubaren Ölfleck. Im Fahrerlager<br />
machte sofort die Geschichte die Runde, dass es<br />
zu einem Kompetenzgerangel der Gewerkschaften<br />
gekommen sei. Fakt ist auf jeden Fall, dass bei<br />
einem Langstreckenrennen in Frankreich dieser<br />
Fleck nach einer Minute beseitigt gewesen wäre.<br />
Doch die Zuschauer warteten gerne, schließlich<br />
war ja Feiertag.<br />
Und als es dann mit der Startaufstellung des Zieleinlaufs<br />
des abgebrochenen Laufes los ging, wurden<br />
sie nicht enttäuscht. Checa stand auf der Pole<br />
vor Sykes, Melandri und Smrz. Doch der BMW<br />
Fahrer stürmte direkt an die Spitze vor Sykes,<br />
Checa, Biaggi und Davies. Wobei der ParkNGo-<br />
Privatfahrer keinen Respekt vor dem Weltmeister<br />
aus 2010 zeigt: in der nächsten Kurve geht der<br />
Walliser am Römer vorbei. In der ersten Runde<br />
Restart zu Rennen zwei.<br />
Der Gewinner von Lauf eins hieß Carlos Checa.<br />
macht Davies dann auch Anstalten seinen Landsmann<br />
Sykes zu attackieren. Fünfter ist mit Giugliano<br />
ein weiterer Aufsteiger, der vor Rea, Laverty,<br />
Biaggi, Haslam und Camier fährt. Erst dahinter<br />
folgen Polemann Smrz und sein französischer<br />
Teamkollege Guintoli. Nach der ersten Runde haben<br />
sich im Mittelfeld Kawasaski-Neuzugang Baz,<br />
Badovini, Hopkins und Berger eingerichtet und<br />
streiten um Platz 15. An diesem Kampf ändert<br />
sich auch wenig, als in der dritten Runde Davies<br />
sich vor Sykes setzt. Dahinter ist Rea Fünfter, vor<br />
dem Superstock-Champion Giugliano, der die<br />
beiden Werks-Aprilias hinter sich hat. Haslam<br />
ist mit der zweiten Werks-BMW lediglich 9., vor<br />
Smrz. Nur eine Runde später macht Ex-Weltmeister<br />
Biaggi kurzen Prozess mit Laverty und dem<br />
zweiten Althea-Piloten Giugliano. Nur Sekunden<br />
später zucken die Streckensprecher zusammen,<br />
als die Ducati mit der Nummer 7 Staub aufwirbelt<br />
und Checa neben der Strecke liegt. „Ich hatte<br />
wohl etwas übertrieben. Schlagartig ist das Vorderrad<br />
weggerutscht“, wird der Spanier später<br />
berichten. Damit führt Melandri vor Davies, Rea,<br />
Sykes und Biaggi. Das lange Warten hat sich gelohnt,<br />
denn das Rennen ist sehr unterhaltsam. In<br />
den nächsten Runden umkreist vorne ein Trio den<br />
Kurs, mit etwas Abstand folgen Sykes und Biaggi<br />
als Duo. Während sich Checa zu einem schnel-<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Kampf um die Spitze, Rea vor Melandri.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
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SBK IM MILLER PARK<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Melandri schnappt sich Rea.<br />
len Service an seiner Box einfindet, kann Rea den<br />
starken Davies überholen. Wenig später gelingt es<br />
Biaggi an Sykes vorbei zu fahren. Auch wenn die<br />
Aprilia zu den schnellsten Maschinen gehört, ist<br />
es nicht einfach, am besten Kawasaki-Piloten vorbei<br />
zu kommen. Sicherlich will Biaggi keinen Aprilia-Kunden<br />
vor sich haben, doch Davies hält sich<br />
tapfer auf Podestkurs. Als noch 9 Runden zu absolvieren<br />
sind ist die Nummer 3 im Windschatten<br />
der privaten Aprilia angekommen. Ca. 100 Meter<br />
weiter vorne geht Rea an Melandri vorbei in Führung.<br />
Auch Davies folgt dem Honda-Angestellten<br />
und Melandri ist plötzlich nur noch Dritter vor Biaggi.<br />
In den nächsten Runden kann sich Rea vom<br />
jungen Rookie etwas absetzen. Als dann der Miller<br />
Park noch sechsmal zu umrunden ist, erobert<br />
sich Melandri den Platz hinter dem Führenden<br />
zurück. Sykes ist Fünfter vor Laverty, Haslam und<br />
Giugliano. Spätestens jetzt spielen die Reifen die<br />
entscheidende Rolle. Zwei Runden später sieht<br />
man einen Paarlauf an der Spitze, wobei sich die<br />
Italiener im Windschatten der Briten eingenistet<br />
haben und ganz offensichtlich auf eine Chance<br />
warten. Eine Runde später schießt Biaggi dann<br />
aus dem Windschatten an der privaten Aprilia vorbei<br />
und übernimmt Platz Drei. Doch der Altmeister<br />
hat die Rechnung ohne den Rookie gemacht:<br />
Davies kontert den Angriff und geht wieder am<br />
Römer vorbei, muss diesen aber zwei Kurven später<br />
ziehen lassen. Biaggi hat dagegen noch Hoff-<br />
Podium nach Lauf zwei, Melandri gewinnt vor Rea und Biaggi.<br />
nung auf mehr und gibt Gas. Doch noch schneller<br />
als seine V4 ist der Reihenvierzylinder der S<br />
1000 RR. Mit diesem Power geht Marco Melandri<br />
auf der Geraden an Rea vorbei und holt Laufsieg<br />
Nummer Zwei für die deutsche Marke. Max Biaggi<br />
findet sich mit Platz 3 ab, festigt dieser doch<br />
seine WM-Führung. Ob er aber seinem Intimfeind<br />
Melandri gerne auf der Auslaufrunde gratulierte,<br />
wissen wir nicht.<br />
Bernhard Gobmeier und Andrea Dosoli freuen sich mit ihrem Schützling.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Superbike Superpole im Miller Park<br />
1 J. Smrz CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati 1‘47.626<br />
2 C. Checa ESP Althea Racing Ducati 1‘47.810<br />
3 T. Sykes GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki 1‘48.062<br />
4 D. Giugliano ITA Althea Racing Ducati 1‘48.220<br />
5 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda 1‘48.563<br />
Superbike 1. Rennen im Miller Park<br />
1 C. Checa ESP Althea Racing Ducati 1‘48.883<br />
2 M. Melandri ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 2.313<br />
3 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia + 5.338<br />
4 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda + 12.201<br />
5 E. Laverty IRL Aprilia Racing Team Aprilia + 13.262<br />
Superbike 2. Rennen im Miller Park<br />
1 M. Melandri ITA BMW Motorrad Motorsport BMW 1‘48.422<br />
2 J. Rea GBR Honda Wolrd Superbike Team Honda + 0.195<br />
3 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia + 2.137<br />
4 C. Davies GBR ParkinGO MTC Racing Aprilia + 4.245<br />
5 T. Sykes GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 9.534<br />
Tolles Ergebnis für Marco Melandri und BMW.<br />
40 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Superbike WM Misano Adriatico<br />
Text: Bernd Lukas George<br />
Nein, dass wirtschaftlich schwer gebeutelte Italien<br />
hat keine neue Strecke. Doch der 4226 Meter lange<br />
Kurs an der Adria wurde am SBK-Wochenende<br />
in „Misano World Circuit Marco Simoncelli“ umbenannt.<br />
Der im letzten Jahr in Sepang/Malaysia<br />
tödlich verunglückte MotoGP Pilot wuchs in dem<br />
kleinen Ort Coriano, ganz in der Nähe der Rennstrecke<br />
auf. Wie nah das Schicksal bei unserem<br />
herrlichen Sport ist, wurde auch deutlich durch<br />
die zahlreichen „Joan Lascorz 17“ Aufkleber, mit<br />
denen alle Teams und das gesamte Fahrerlager<br />
dem Spanier die besten Genesungswünsche<br />
übermitteln. <strong>Speed</strong> schließt sich gerne an. Bei<br />
herrlichem Wetter an der Adria wurde aber auch<br />
klar, dass alle Piloten die Gefahr ausblenden, sobald<br />
die Stoppuhren laufen oder die rote Ampel<br />
ausgeht: seit langem wurden nicht so viele Stürze<br />
gezählt. Doch betrachten wir zunächst die sonnigen<br />
Trainings und Rennen mit der guten Laune,<br />
wie man sie vom Strandleben mitbringt. Genau<br />
wie es auch „SuperSic“ immer tat!<br />
Superbike<br />
Marco Melandri brannte mit seiner BMW S 1000<br />
RR die erste Bestzeit in den Asphalt von Misano.<br />
Seine Bestzeit lag bei 1:36.613. Ihm folgte Carlos<br />
Checa auf der Althea Ducati, vor Sylvain Guintoli,<br />
der mit seinem US-Ausflug nicht zufrieden war.<br />
Mit Niccolò Canepa auf der Red Devils Roma Ducati<br />
rangierte eine Rookie auf Position Vier. Leon<br />
Camier landete mit der Crescent Suzuki auf Platz<br />
Fünf und wusste damit Ayrton Badovini hinter<br />
sich. Erst auf Rang sieben folgte die erste RSV4<br />
Aprilia Werksmaschine, pilotiert von Max Biaggi.<br />
Achter wurde Jonathan Rea.<br />
Ernst wurde es dann im ersten Zeittraining. Weltmeister<br />
Carlos Checa und der WM 4., Jonathan<br />
Rea lieferten sich ein spannendes Fernduell um<br />
die Spitze des Feldes, wobei in dieser Sitzung jeder<br />
vierte Fahrer einmal im Kies lag! Checa hatte<br />
am Ende (ohne Kies in der Verkleidung) die Nase<br />
mit 0.047 Sekunden vorne. Max Biaggi folgte auf<br />
Rang Drei mit seiner V4-Aprilia und schlug damit<br />
BMW Pilot Marco Melandri, der für die vierte Marke<br />
unter den Top-Four sorgte.Gut aufgelegt zeigte<br />
sich auch Davide Giugliano mit der zweiten Althea<br />
Ducati. Der 22jährige Römer schlug Sylvain Guintoli,<br />
der nur knapp bester Franzose wurde. Sein<br />
junger Landsmann Loris Baz kommt mit der Kawasaki<br />
immer besser zu Recht und wurde Siebter<br />
und der beste Kawasaki-Fahrer am Freitag. Die<br />
besten 18 rangierten innerhalb von 1,1 Sekunden,<br />
was ein sehr enges Feld verspricht.<br />
Hinter dem Ersatz- und Nachwuchsfahrer?! Das<br />
wurmte Tom Sykes sicherlich die halbe Nacht und<br />
er drehte dann am Samstag auch mächtig am<br />
Gasgriff der ZX 10R. In der zweiten Qualifikation<br />
lieferte er mit 1.35.935 Minuten die Bestzeit und<br />
machte sich damit selbst zum Favoriten für die<br />
bevorstehende Superpole. Der Brite aus Huddersfield<br />
schlug knapp Carlos Checa und dessen jungen<br />
Teamkollegen Davide Giugliano, der auf Rang<br />
Drei landete. Jonathan Rea kam mit der Honda<br />
ebenfalls in die vorläufig erste Startreihe. Dahinter<br />
folgte der nächste Brite mit Leon Haslam vor<br />
Jakub Smrz, der sich anschickt Guintoli im Team<br />
in den Schatten zu stellen. Wildcardfahrer Matteo<br />
Baiocco vom Barni Racing Team Italia sorgte mit<br />
seinem siebenten Platz für eine Überraschung.<br />
Leon Camier war als Achter bester GSXR-Fahrer.<br />
Superpole<br />
Tom Sykes entwickelt sich langsam aber sicher<br />
zum würdigen Nachfolger von Troy Corser, den<br />
man „Mr. Superpole“ nannte. Der Kawasaki Pilot<br />
setzte sich in der Superpole für den Lauf in Misano<br />
deutlich gegen seine Mitstreiter durch. Am<br />
Ende hatte der Brite eine Zeit von 1:35.375 Minuten<br />
vorgelegt, die keiner schlagen konnte. Mit<br />
0.6 Sekunden Rückstand folgte Jonathan Rea mit<br />
der Honda auf Startplatz Zwei. Ayrton Badovini<br />
wurde glücklich als Dritter, bester Italiener und<br />
bester BMW-Pilot. Straheln durfte aber auch Rookie<br />
Davide Giugliano, der die zweite Althea Ducati<br />
auf Position Vier, und damit noch in die erste Reihe<br />
brachte.Smrz war Fünfter vor Haslam, Laverty<br />
und seinem Teamkollegen Guintoli. Dieser hatte<br />
doppeltes Pech: er stürzte nachdem er die Bestzeit<br />
markiert hatte. Da er ohne Motorrad in die<br />
Box zurück kam, konnte er in die Zeitenjagd nicht<br />
mehr eingreifen.<br />
Die großen Namen fehlten ohnehin in der zweiten<br />
Pole-Sitzung, die nach dem „Nass-Reglement“<br />
ausgetragen wurde. Max Biaggi, Marco Melandri<br />
und Carlos Checa wurden Opfer der eigenen Taktik<br />
und verpassten den Einzug in die letzte Qualifikationsrunde.<br />
Lokalmatador Biaggi startet aus<br />
Foto: worldSBK.com<br />
der dritten Reihe, Melandri und Checa nur aus der<br />
vierten.<br />
Rennen Eins<br />
24 Runden standen auf den Anzeigentafeln, als<br />
die 24 Piloten in die Startaufstellung rollten.<br />
Pole-Mann Sykes kam gut weg, doch Rea bog<br />
als Erster in die erste Schikane ein. Dritter war<br />
Rookie Giugliano mit der Ducati. Einen noch besseren<br />
Start hatte Biaggi erwischt, der sich als<br />
Sechster hinter Haslam und Badovini einreihte.<br />
Danch fuhr Laverty, der mit Melandri einen weiteren<br />
Blitzstarter im Nacken hatte. In dieser Reihenfolge<br />
ging das Feld auch in die zweite Runde,<br />
wobei Giugliano mit der Startnummer 34 bereits<br />
anfing Tom Sykes zu attackieren. Der amtierende<br />
Superstock Champion überetrieb es aber und verlor<br />
dadurch seinen Platz an Haslam. Zu Beginn<br />
der dritten Runde greift Biaggi Badovini an und<br />
Melandri nutzt das Durcheinander für das eigene<br />
Vorwärts-Kommen. Als sich dann auch noch<br />
Checa in die Streitereien einmischt, hat man das<br />
Gefühl in der Moto2 zu sein. Herrlich. Doch in der<br />
Folgezeit sortieren sich die ersten Vier etwas und<br />
umrunden in der Reihenfolge Rea-Sykes-Haslam.<br />
Giugliano den Kurs. Hinter diesen ist man sich<br />
über die Reihenfolge aber immer noch nicht einig.<br />
Was dazu führt, dass die entstandene Lücke<br />
nicht geschlossen wird. In der vierten Runde kann<br />
dann scheinbar der Nachwuchsmann aus dem Althea<br />
Team nicht mehr folgen und lässt abreißen.<br />
Dahinter fährt Landsmann Melandri vor Badovini,<br />
Biaggi und Checa. Nur zwei Kurven später setzt<br />
sich dann der Spanier wieder vor die Aprilia mit<br />
der Nummer 3. Diese beiden und Badovini raufen<br />
sich herzhaft um die Reihenfolge, bis Biaggi einen<br />
kleinen Fehler macht. Melandri ist inzwischen am<br />
Hinterrad von Giugliano angekommen. Dessen<br />
Teamkollege Checa macht dann einen kleinen<br />
Fehler und verliert die zuvor erkämpfte Position<br />
wieder. Um Platz 12 streiten sich Fabrizio, Baz<br />
und Guintoli, als das erste Renndrittel um ist.<br />
Ganz vorne kann sich der Nordire Rea mit seiner<br />
Honda etwas absetzen, wird aber weiter von einer<br />
Vierergruppe mit Sykes an der Spitze verfolgt.<br />
Diesen folgt das uneinige Duo mit den beiden<br />
Italienern Badovini und Biaggi. In der Folge übertragen<br />
sich die Streitigkeiten auf die Gruppe hinter<br />
der Kawasaki von Sykes: Giugliano mischt die<br />
beiden BMWs mächtig auf. Doch auch Checa und<br />
Badovini tauschen mehrfach die Fahrpositionen.<br />
Smrz ist Neunter vor Camier, Fabrizio und Laverty.<br />
Dann folgen Guintoli und Davies. Das interessante<br />
bei dieser Auflistung: diese Herrschaften<br />
haben keinen schlechten Tag! Es fehlen ihnen lediglich<br />
ein paar Sekunden aus der ersten Runde<br />
oder die Meter aus der Startaufstellung. „Close<br />
Racing“ nennen das die Engländer.<br />
In der 10. Runde kommt Haslam dann erstmals<br />
an Sykes vorbei. Dieser kontert und die beiden<br />
führen nun Kämpfe aus der BSB vor. Doch einige<br />
Kurven später beginnt das leidige „Sykes-Problem“.<br />
Der großgewachsenen Brite gerät unter<br />
Druck und wird zum Opfer. Als Erster schlüpft<br />
Tom Sykes enwickelt sich zu Mr. Superpole und macht Troy Corser Konkurrenz.<br />
Foto: Hans Denzler<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
41
SBK IN MISANO<br />
Start zu Rennen eins.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Die ersten Drei in Rennen eins, Biaggi siegt vor Checa und Giugliano.<br />
engen Feld aber auch manchmal daneben gehen,<br />
darf dann Checa erleben, der sich in der dritten<br />
Runde im Staub wieder findet. Nur zwei Runden<br />
später folgt ihm sein Teamkollege, womit das<br />
Althea Team nach zwei Podestplätzen nun zwei<br />
Nuller verdauen darf. Haslam hatte zuvor bereits<br />
Rea überholt und ist damit Dritter hinter Sykes<br />
und dem Führenden Biaggi. Rea ist Vierter vor<br />
Laverty, Badovini, Melandri, Fabrizio, Baz, Smrz<br />
und Davies. Durch die reichlichen Ausfälle findet<br />
sich Aoyama als 14. in den Punkterängen. Als das<br />
erste Renndrittel Geschichte ist, wird immer noch<br />
heftig gefightet und nicht nur Laverty muss den<br />
Notausgang nehmen. Zwei Runden später findet<br />
dann Rea einen Weg vorbei an Tom Sykes und<br />
seiner Kawasaki. Nun lauern drei BMWs hinter<br />
dem Kawa-Piloten. Gegen den Bayern-Power kann<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Sorgen wegen der Reifen für den zweiten Lauf<br />
machen.<br />
Rennen Zwei<br />
Dieses Mal erwischt Davide Giugliano einen guten<br />
Start, auf den letzten Metern der Gerade geht<br />
aber Polesetter Sykes an die Spitze. Nach der<br />
zweiten Kurve führt Sykes vor Rea, Haslam Giugliano,<br />
Laverty, Biaggi, Guintoli und Checa. Doch<br />
dann ist Haslam recht optimistisch und schafft<br />
die Kurve nur mit Glück. In Runde 2 hat der britische<br />
Kawasaki Pilot dann Rea und Biaggi hinter<br />
sich, als Melandri Guintoli von der Strecke räumt<br />
und damit zum Thema der Steward-Sitzung wird.<br />
Dieses Rennen bietet jetzt schon mehr Action als<br />
die bisherigen MotoGP Läufe der gesamten Saison.<br />
In der dritten Runde hat sich Biaggi schon<br />
vor Rea gesetzt, was mit dem Aprilia Top-<strong>Speed</strong><br />
kein Problem war. Dass wilde Positionskämpfe im<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Kampf um Platz sieben, Laverty vor Guintoli.<br />
der Rookie Giugliano durch. Diesem folgt unmittelbar<br />
Melandri mit der BMW. Biaggi und Checa<br />
folgen in der nächsten Runde. Sykes ist schwer zu<br />
überholen, doch wenn seine Reifen nachlassen,<br />
scheint ein Signal direkt ins Cockpit der Verfolger<br />
zu gehen. Als der Misano Kurs noch zehnmal<br />
zu Umrunden ist führt Rea vor Davide Giugliano,<br />
Max Biaggi und Checa. Die BMWs und Sykes sind<br />
die eindeutigen Verlierer in dieser Phase. Besonders<br />
bei den BMWs brechen die Reifen massiv<br />
ein. „Wir hatten uns für die 190er entschieden,<br />
da es lediglich 3 der neuen 200er Reifen vom Lieferanten<br />
gab. Mit nur drei Reifen kann man aber<br />
nicht testen und zwei Rennen bestreiten. Das war<br />
unprofessionell vom Lieferanten“, war die Kritik<br />
von einem BMW-Techniker. Als die Piloten platz<br />
um Platz verlieren und Melandri soagr frustriert<br />
an der Box aufgibt, kämpfen vorne eine Honda,<br />
eine Aprilia und zwei Ducatis um den Sieg. Zwei<br />
runden später geht dann Davide mit der Ducati<br />
erstmals in Führung bei einem WM-Lauf. Dahinter<br />
wird es turbulent, wobei Max Biaggi am wenigsten<br />
zuckt und am coolsten agiert. Nach einigen<br />
Berührungen kann er sich vor Rea setzen.<br />
Damit fahren drei italienische Motorräder vorne<br />
als das letzte Renndrittel beginnt. Sykes ist abgeschlagen<br />
Fünfter vor Haslam. Melandri, Badovini,<br />
Smrz, Laverty, Davies und Guintoli. Inn den folgenden<br />
Runden resigniert Rea: was er da vor sich<br />
sieht ist ihm zu gewagt. Chaz Davies hat sich den<br />
waidwunden Haslam erfolgreich vorgeknöpft. Als<br />
dann noch drei Runden zu Fahren sind ist Biaggi<br />
an der Spitze und auch Checa setzt sich vor seinen<br />
Teamkollegen. Melandri rutscht ihne Grip auf<br />
dem 15. Platz. Davies dagegen fährt vor Laverty<br />
und Sykes hat sich vor Rea gesetzt. In der letzten<br />
Runde wird dann klar, dass nur noch Checa<br />
Biaggi den Sieg streitig machen kann. Doch der<br />
noch 40 jährige Familienvater liefert eine fehlerfreie<br />
Runde ab und holt den Laufsieg. Platz 2 und<br />
3 sind für das Althea Team ein schöner Erfolg vor<br />
heimischem Publikum und man muss sich keine<br />
Davide Giugliano freut sich über den dritten Platz.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
42 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SBK IN MISANO<br />
sich der Brite aus der Nähe des Sheerwood Forest<br />
nicht lange zur Wehr setzen. Als Erster geht<br />
ihm Haslam durch die Lappen, dann schlüpfen<br />
auch Badovini und kurz danach Melandri durch.<br />
Als noch 9 Runden auf dem Programm stehen<br />
geht Laverty an Sykes vorbei und Davies wirft die<br />
Aprilia in den Dreck. Fünf Runden später werden<br />
die gelben Fahnen gezückt, da auch Laverty nun<br />
seine V 4 verschrottet. Damit ist Badovini 5. vor<br />
seinem Teamkollegen Fabrizio und den beiden<br />
Werks-Kawas mit Sykes und dem 19 jährigen Loris<br />
Baz. Auf Position 14 und 15 ist das Crescent<br />
Suzuki Team unterwegs, wobei „Hooper“ vor Camier<br />
fährt. „Donington lief sehr gut. Jetzt läuft<br />
wieder nix zusammen,“ schimpfte Leon Camier<br />
dann auch nach der Zielankunft. Als dann die<br />
letzten Runden anbrechen kann sich Biaggi über<br />
einen satten Vorsprung freuen. Ihm folgen zwei<br />
Zweier-Gruppen (Rea-Haslam, Melandri-Badovini)<br />
und eine Dreier-Gruppe (Fabrizio-Sykes-Baz), sowie<br />
der einsame Smrz bis ins Ziel. Sykes versucht<br />
zwar noch eine Attacke auf Fabrizio, muss sich<br />
aber auf der Ziellinie geschlagen geben.<br />
Misano lief damit perfekt für Biaggi, der einen<br />
Doppelsieg holte und seinen Vorsprung in der WM<br />
deutlich ausbaute. Verständlich, dass er seine Begeisterung<br />
nicht zurückhalten konnte: „Es war ein<br />
wunderbares Wochenende. Nach der Superpole,<br />
durch die ich nur aus der dritten Reihe gestartet<br />
bin, konnte ich konzentriert bleiben und ein<br />
starkes Rennen zeigen. Nach den Testsessions<br />
entschied ich mich für einen Reifen, der anhand<br />
den Rundenzeiten nicht der schnellste war, mir<br />
aber mehr Vertrauen gab. Trotzdem musste ich<br />
ein paar Risiken eingehen, denn hier gibt es nur<br />
wenige Stellen zum Überholen, aber am Ende war<br />
ich erfolgreich und ich verlasse Misano mit einem<br />
unglaublichen Doppelsieg. Ich danke den Jungs<br />
im Team, die immer gut arbeiten und ich möchte<br />
diesen Sieg meiner Freundin Eleonora und<br />
Chaz Davies ...<br />
Starkes Rennen und achter Platz von Loris Baz in Lauf zwei.<br />
Start zu Lauf zwei.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
... und Carlos Checa verabschieden sich durch Sturz.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
meinem Sohn Leon widmen, der zum ersten Mal<br />
zu einem Rennen mit an der Strecke war.“<br />
Doch auch der WM-Zweite Rea verliess Italien gut<br />
gelaunt: „Das erste Rennen war sehr merkwürdig.<br />
Ich lag in der ersten Hälfte komfortabel in<br />
Führung, aber dann baute der Hinterreifen stark<br />
ab. Ich konnte nicht mehr tun, als Platz fünf ins<br />
Ziel zu retten“, sagt Rea. „Im zweiten Rennen<br />
musste ich perfekt fahren, denn ab der neunten<br />
Runde stand ‚+0 Haslam‘ auf meiner Boxentafel.<br />
Das blieb bis ins Ziel so.“ Weiter erklärte „JR“:<br />
„Zu Beginn des zweiten Rennens steckte ich<br />
hinter Tom (Sykes; Anm. d. Red) und Giugliano<br />
war recht aggressiv, weshalb ich etwas aus dem<br />
Rhythmus kam. Ich blieb aber ruhig, sammelte<br />
mich und überholte Tom. Mir unterliefen keine<br />
Fehler, aber Leon blieb mir auf den Fersen und<br />
übte Druck aus. In den letzten Runden bin ich<br />
so gut wie möglich gefahren und wurde Zweiter,<br />
nachdem ich in den vergangenen Jahren hier zu<br />
kämpfen hatte.“<br />
Supersport<br />
Donington-Sieger Sam Lowes (PTR Honda)<br />
schnappte sich in der Qualifikation der Supersport<br />
am Freitag die provisorische Pole mit einer<br />
Zeit von 1:38.987 Minuten. Damit war der 21 jährige<br />
aus Lincoln der einzige Fahrer, der die 1:39er<br />
Marke knacken konnte. Ihm folgte Kawasaki Pilot<br />
Kenan Sofuoglu, der Broc Parkes distanzieren<br />
konnte. Der Franzose Jules Cluzel wurde Vierter.<br />
Stefano Cruciani wurde mit einer privaten Kawasaki<br />
Fünfter vor Fabien Foret und Alex Baldolini<br />
mit der schnellsten Triumph. Am Samstag konnte<br />
dann weder Sam Lowes, noch ein anderer Pilot<br />
die Freitags-Bestzeit unterbieten und die Pole-Position<br />
ging damit an den Buckmaster-Schützling.<br />
Jules Cluzel holte Startplatz Zwei, vor Sofuoglu<br />
und Parkes. Die erste Reihe wurde dabei nur<br />
durch 0.2 Sekunden voneinander getrennt, die<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Foto: worldSBK.com<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
43
SBK IN MISANO<br />
Top-10 lagen sogar innerhalb von 0.65 Sekunden.<br />
Nochmal „close racing“! Massimo Roccoli war<br />
auf Rang fünf der beste Yamaha-Fahrer.<br />
Rennen<br />
Kenan Sofuoglu (Kawasaki DeltaFin Lorenzini)<br />
und Jules Cluzel (PTR Honda) stritten sich im Supersport<br />
Rennen von Misano um den Sieg, der<br />
nach 22 Runden an den Türken ging. Cluzel kam<br />
am Ende 1.228s dahinter ins Ziel.<br />
Der zweifache Weltmeister Sofuoglu ist damit<br />
bislang der einzige Fahrer, der in dieser Saison<br />
mehr als einen Saisonsieg in der Supersport holen<br />
konnte. Alex Baldolini (Power Team by Suriano<br />
Triumph) wurde Dritter, Roberto Tamburini (Team<br />
Lorini Honda) musste sich knapp geschlagen geben<br />
und sich mit Rang vier begnügen. Polesetter<br />
Sam Lowes (Bogdanka PTR Honda) ereilte im<br />
Rennen derweil das Pech. Zuerst war der Brite zurückgefallen,<br />
dann stürzte er und kam nur als 18.<br />
über die Ziellinie, womit er einen weiteren Nuller<br />
produzierte. Lediglich mit 8 Punkten musste Foret<br />
Misano verlassen. Der Franzose hatte in der Schikane<br />
abgekürzt und wurde zu einer Boxendurchfahrt<br />
verdonnert. Als Vierter in der WM-Tabelle<br />
hat er weiter Boden verloren. Broc Parkes zeigte<br />
Schon vor dem Rennen guter Dinge, Laufsieger Kenan Sofuoglu.<br />
Freude im Team von Max Biaggi über den Doppelsieg.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Das Superstock 1000 Rennen in Misano war einmal<br />
mehr geprägt durch rote Flaggen. Der erste<br />
Start wurde abgebrochen, da Markus Reiterberger<br />
von Federico Dittadi torpediert wurde und<br />
sich das Öl der Nummer 21 über die Strecke ergoss.<br />
Mit deutlicher Verzögerung wurde dann zu<br />
einer 6 Runden Hatz gestartet. Mit vereinten Kräften<br />
hatte sein Team und das BMW WM Team die<br />
S 1000 RR wieder halbwegs fahrbereit gemacht.<br />
Mit reichlich Prellungen und dem Sturz noch in<br />
den Knochen war leider nicht mehr als Platz 10<br />
möglich. Um den Sieg stritten heute andere.<br />
Eddi La Marra ging mit seiner Ducati Panigale<br />
als Erster in die erste Kurve, doch bei Rennhälfte<br />
musste er sich Sylvain Barrier und dessen BMW<br />
geschlagen geben. Wenig später wurde er auch<br />
noch von Michele Magnoni vom GM Racing BMW<br />
Team überholt. Lorenzo Baroni, Barriers Teamkollege<br />
bei BMW Motorrad Italia Gold Bet, wurde<br />
am Ende Zweiter, nachdem er sich bis zur finalen<br />
Runde an die Spitzengruppe herangearbeitet<br />
hatte und noch zwei Gegner überholen konnte.<br />
Magnoni wurde Dritter. Die Top-4 lagen im Ziel<br />
innerhalb von 0.571s.<br />
In der Meisterschaftswertung führt Barrier mit 75<br />
Punkten, vor Lorenzo Savadori, der 64 Zähler hat.<br />
„Reiti“ ist 4. mit 41 Punkten.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
einen schönen Zweikampf mit dem Kawasaki Piloten<br />
Morais und wurde vor diesem Fünfter. Yves<br />
Polzer wurde als 21. zwar überrundet, hatte den<br />
Russen Pozdneev immer im Griff.<br />
In der Gesamtwertung konnte sich Sofuoglu weiter<br />
absetzen, er führt mit 106 Punkten vor seinem<br />
hartnäckigsten Verfolger Cluzel (84). Sam Lowes<br />
ist nur noch Dritter mit 76 Zählern.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Superstock 1000<br />
Im ersten Qualitraining hatte Ducati Panigale<br />
Fahrer Eddi La Marra die Nase vorne. Jeremy<br />
Guarnoni mit der ZX-10R musste sich mit Rang<br />
zwei zufrieden geben. Für den bunten Hersteller-<br />
Mix sorgte Michele Magnoni, der mit seiner BMW<br />
S1000RR auf Platz drei fuhr. Lorenzo Savadori<br />
vom Barni Racing Team sicherte sich mit einer<br />
weiteren Panigale knapp den Platz vor unserem<br />
Markus Reiterberger (Team Alpha Racing). Dahinter<br />
Marco Bussolotti mit einer Ducati 1098R.<br />
Die ersten drei Positionen blieben auch nach<br />
dem zweiten Zeittraining unverändert. Vierter der<br />
Startaufstellung wurde Lorenzo Baroni vor Markus<br />
Reiterberger und Lorenzo Savadori.<br />
Sieger in der Superstock 1000, der Italiener Eddi La Marra.<br />
44 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
SBK IN MISANO<br />
Superstock 600<br />
Lokalmatador Riccardo Russo war in der ersten Qualifikation der Superstock<br />
600 am schnellsten unterwegs. Gleich vier Italiener fanden sich nach der<br />
zweiten Qualifikation an der Spitze wieder, angeführt von Franco Morbidelli<br />
mit einer Yamaha. Ihm folgte die Kawasaki von Christian Gamarino, sowie<br />
zwei weitere Yamaha R6 unter Riccardo Russo und Luca Vitali. Dahinter dann<br />
das Ten Kate Junior Team mit Michael van der Mark und dem Schweizer Bastien<br />
Chesaux. Der einzige Deutsche, Marvin Fritz qualifizierte sich als 21.<br />
Das Rennen war extrem spannend und erst mit einer atemberaubenden letzten<br />
Runde setzte sich der Niederländer Michael van der Mark gegen Lokalmatador<br />
Riccardo Russo durch.Der Abstand zwischen den Beiden betrug<br />
nach zwölf Rennrunden lediglich 0.095 Sekunden. Yamaha Pilot Russo sah<br />
lange Zeit wie der dominierende Mann aus, musste sich am Ende aber dem<br />
niederländischen Honda-Piloten geschlagen geben. Christian Gamarino wurde<br />
im Rennen Dritter und hatte bereits einen Rückstand von sieben Sekunden.<br />
Luca Vitali (Yamaha Team Italia FMI) kassierte den undankbaren vierten<br />
Platz. Marvin Fitz zeigte ein starkes Rennen mit der Kawasaki und arbeitet<br />
sich bis auf den 14. Platz vor.<br />
In der Gesamtwertung führt Russo mit 81 Punkten weiter, doch van der<br />
Mark liegt nur noch zwei Zähler dahinter.<br />
Foto: worldSBK.com<br />
Superbike Superpole in Misano<br />
1 T. Sykes GBR Kawasaki Racin Team Kawasaki 1‘35.375<br />
2 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda 1‘35.991<br />
3 A. Badovini ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW 1‘36.083<br />
4 D. Giugliano ITA Althea Racing Ducati 1‘36.147<br />
5 J. Smrz CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati 1‘36.183<br />
Superbike 1. Rennen in Misano<br />
1 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia 1‘36.388<br />
2 C. Checa ESP Althea Racing Ducati + 0.305<br />
3 D. Giugliano ITA Althea Racing Ducati + 4.503<br />
4 T. Sykes GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 8.858<br />
5 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda + 11.627<br />
Superbike 2. Rennen in Misano<br />
1 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia 1‘36.557<br />
2 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Aprilia + 5.355<br />
3 L. Haslam GBR BMW Motorrad Motorsport BMW + 5.731<br />
4 M. Melandri ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 7.004<br />
5 A. Badovini ITA BMW Motorrad Iltalia GoldBet BMW + 7.921<br />
Superbike Punktestand<br />
1 Max Biaggi 210,5 6 Leon Haslam 123 11 Michel Fabrizio 58<br />
2 Jonathan Rea 172 7 Sylvain Guintoli 103 12 Ayrton Badovini 50<br />
3 Tom Sykes 164,5 8 Eugene Laverty 95 13 Leon Camier 49,5<br />
4 Marco Melandri 155,5 9 Davide Giugliano 80 14 Chaz Davies 49<br />
5 Carlos Checa 150,5 10 Jakub Smrz 75,5 15 Maxime Berger 38,5<br />
Supersport Qualifying in Misano<br />
1 S. Loews GBR Bogdanka PTR Honda Honda 1‘38.987<br />
2 J. Cluzel FRA PTR Honda Honda 1‘38.999<br />
3 K. Sofuoglu TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki 1‘39.110<br />
4 B. Parkes AUS Ten Kate Racing Products Honda 1‘39.187<br />
5 M. Roccoli ITA Yakhnich Motorsport Yamaha 1‘39.302<br />
Supersport Rennen in Misano<br />
1 K. Sofuoglu TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki 1‘39.629<br />
2 J. Cluzel FRA PTR Honda Honda + 1.228<br />
3 A. Baldonlini ITA Power Team by Suriano Triumph + 20.597<br />
4 R. Tamburini ITA Team Lorini Honda + 21.800<br />
5 B. Parkes AUS Ten Kate Racing Products Honda + 26.357<br />
Sieger der Superstock 600, Michael van der Mark (60) im Zweikampf mit<br />
dem Zweitplatzierten Riccardo Russo.<br />
Superstock 600 Qualifying in Misano<br />
1 F. Morbidelli ITA Bike Service R.T. Yamaha 1‘42.604<br />
2 C. Gamarino ITA Team GO ELEVEN Kawasaki 1‘42.631<br />
3 R. Russo ITA Team Italia FMI Yamaha 1‘42.678<br />
4 L. Vitali ITA Team Italis FMI Yamaha 1‘42.805<br />
5 M. v. d. Mark NED EAB Ten Kate Junior Team Honda 1‘42.855<br />
Superstock 600 Rennen in Misano<br />
1 M. v. d. Mark NED EAB Ten Kate Junior Team Honda 1‘42.221<br />
2 R. Russo ITA Team Italia FMI Yamaha + 0.095<br />
3 C. Gamarino ITA Team GO ELEVEN Kawasaki + 7.597<br />
4 L. Vitali ITA Team Italia FMI Yamaha + 8.322<br />
5 F. Cocco ITA Team PATA by Martini Yamaha + 14.451<br />
Superstock 600 Punktestand<br />
1 Riccardo Russo 81 6 Christian Gamarino 27 11 Adrian Nestorovic 17<br />
2 Michael v. d. Mark 79 7 Bastien Chesaux 26 12 Franco Morbidelli 17<br />
3 N. Calero Perez 50 8 Stephane Egea 24 13 Nicola Jr. Morrentino 15<br />
4 Gauthier Duwelz 42 9 Tony Covena 23 14 Stefano Casalotti 15<br />
5 Luca Vitali 33 10 Alex Schacht 18 15 Francesso Cocco 11<br />
Supersport Punktestand<br />
1 Kenan Sofuoglu 106 6 Broc Parkes 53 11 Andrea Antonelli 31<br />
2 Jules Cluzel 84 7 Roberto Tamburini 38 12 Vladimir Lenov 26<br />
3 Sam Lowes 76 8 Sheridan Morais 37 13 Lorenzo Lanzi 25<br />
4 Fabien Foret 63 9 Ronan Quarmby 34 14 Jed Metcher 23<br />
5 Alex Baldolini 54 10 Vittorio Iannuzzo 32 15 Massimo Roccoli 18<br />
Superstock 1000 Qualifying in Misano<br />
1 E. La Marra ITA Barni Racing Team Italia Ducati 1‘39.634<br />
2 J. Guarnoni FRA MRS Kawasaki 1‘39.701<br />
3 M. Magnoni ITA G.M Racing BMW 1‘39.784<br />
4 L. Baroni ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW 1‘39.784<br />
5 M. Reiterberger GER Team Alpha Racing BMW 1‘40.005<br />
Superstock 1000 Rennen in Misano<br />
1 S. Barrier FRA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW 1‘39.930<br />
2 L. Baroni ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW + 0.137<br />
3 M. Magnoni ITA G.M Racing BMW + 0.528<br />
4 E. La Marra ITA Barni Racing Team Italia Ducati + 0.571<br />
5 L. Savadori ITA Berni Racing Team Italia Ducati + 2.269<br />
Superstock 1000 Punktestand<br />
1 Sylvain Barrier 75 6 Christoffer Bergman 33 11 Bryan Staring 20<br />
2 Lorenzo Savadori 64 7 Loris Baz 30 12 Marco Bussolotti 18<br />
3 Eddi La Marra 61 8 Fabio Massei 30 13 Michele Magnoni 16<br />
4 M. Reiterberger 41 9 Jeremy Guarnoni 26 14 Federico Dittadi 15<br />
5 Lorenzo Bergman 40 10 Kev Coghlan 22 15 Alen Gyorfi 14<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
45
BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2012<br />
Lorenzo zum Dritten<br />
Text: André Birkenkampf<br />
James Ellison war Verursacher des Abbruchs am Sonntagmorgen.<br />
Foto: Peter Lange<br />
1.42,099 die Bestzeit markierte, vor Alvaro Bautista,<br />
der sich zum Vormittag um über eine Sekunde<br />
steigern konnte und somit Rang zwei belegte.<br />
Keinen Schritt nach vorn machten die Piloten vom<br />
Honda Werksteam, wobei Stoner seine Zeit vom<br />
Vormittag als einziger nicht verbessern konnte<br />
und nur auf Platz zehn landete. Pedrosa kam mit<br />
knappem Vorsprung auf Stefan Bradl auf sieben.<br />
Bradl war damit der letzte Fahrer des Feldes, der<br />
die Zeitmarke von 1.43 unterbieten konnte.<br />
Samstagvormittag sollten es erneut Stoner und<br />
Pedrosa sein, die die ersten beiden Plätze belegten.<br />
Auf drei folgte Andrea Dovizioso, der seine<br />
Maschine immer besser in den Griff bekam und<br />
damit den Grundstein für ein perfektes Rennen<br />
legte. Mit einer Zeit von 1.41,993 war der Italiener<br />
nur wenig langsamer als die beiden vor ihm<br />
und der letzte Fahrer unter 1.42. Danach folgten<br />
mit Barbera und Hayden zwei Ducatis. Lorenzo,<br />
Bradl, Crutchlow, Rossi und Bautista rundeten die<br />
Top Ten ab.<br />
Als es am Nachmittag um die Startplätze ging,<br />
dominierte wiederum Casey Stoner mit 1.41,295<br />
vor Jorge Lorenzo, der das erste Mal an diesem<br />
Wochenende mit 1.41,441 die 1.42er Marke<br />
knackte. Der Polesetter im Anschluss: „Das Qualifying<br />
diente für uns als weitere Trainingseinheit,<br />
Im ersten freien Training der MotoGP im katalanischen<br />
Montmeló, diesmal nicht bei Regen, sondern<br />
sommerlichen Temperaturen, bestimmten<br />
die beiden Werksfahrer vom Repsol Honda Team<br />
das Geschehen, wobei Stoner mit einer gefahrenen<br />
Zeit von 1.42,775, seinen Teamkollege<br />
Dani Pedrosa nur um knapp eine zehntel Sekunde<br />
auf Rang zwei verweisen konnte. Pedrosas Landsmann<br />
und WM-Führender Jorge Lorenzo kam auf<br />
Platz drei, gefolgt von seinem Markenkollegen<br />
aus dem Monster Tech3 Team, Cal Crutchlow. Dahinter<br />
reihte sich der Amerikaner Ben Spies ein.<br />
Mit Platz 6 zeigte Stefan Bradl erneut eine starke<br />
Leistung in seiner Rookiesaison. Dass er dabei<br />
einmal kurz zu Boden musste, störte den Moto2-<br />
Weltmeister wenig.<br />
Ben Spies, nach bisher sehr dürftigen Vorstellungen<br />
in dieser Saison, gerät im Werksteam immer<br />
mehr unter Zugzwang und hatte sich für die<br />
kommenden Tage einiges vorgenommen, was ihm<br />
mit Rang fünf auch teilweise gelang. Schnellster<br />
Ducastisti war Nicky Hayden auf Platz acht.<br />
Am Nachmittag, in Session zwei, waren die Gripverhältnisse<br />
und die Streckenbedingungen um so<br />
viel besser, dass die Zeiten um fast eine Sekunde<br />
purzelten. Diesmal war es Jorge Lorenzo, der mit<br />
Casey Stoner holte sich die Pole-Position.<br />
Foto: Peter Lange<br />
Ben Spies<br />
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HJC_91_<strong>Speed</strong>week_2012.indd 07 - - Ihr Motorradmagazin 1<br />
14.05.2012 13:57:54 Uhr
MOTOGP IN BARCELONA<br />
Valentino Rossi ist guter Dinge.<br />
da in den freien Sitzungen oft zu wenig Zeit bleibt,<br />
um alle Aufgaben zu erledigen. Die Reifenwahl<br />
wird hier sehr entscheidend sein, da der Reifenabrieb<br />
im Rennen sehr groß sein wird. Wir haben<br />
am Vormittag hauptsächlich die harte Mischung<br />
probiert und bei den heißen Temperaturen am<br />
Nachmittag die weiche, um zu sehen, ob wir damit<br />
die Renndistanz überstehen. Zudem kamen<br />
noch Probleme mit Chattering, die sich in erster<br />
Linie beim Herausbeschleunigen aus den Kurven<br />
bemerkbar machten. Zum Ende des Qualifyings<br />
konnten wir diese etwas besser in den Griff bekommen,<br />
müssen aber, so denke ich, am morgigen<br />
Tag noch einen Schritt nach vorn gehen.“<br />
Cal Crutchlow verwies Werkspilot Ben Spies in die<br />
zweite Startreihe, die außerdem Pedrosa und Dovizioso<br />
komplettierten. Stefan Bradl gesellte sich<br />
ins Ducati-Sandwich von Hayden und Rossi in Reihe<br />
drei. Der Moto2-Weltmeister gab zu Protokoll:<br />
„Der achte Startplatz ist trotz der heißen Witterungsbedingungen<br />
nicht schlecht für uns, obwohl<br />
ich mir noch etwas mehr erhofft hatte, vielleicht<br />
Stoner vor Crutchlow, Bradl, Rossi und Hayden.<br />
Platz sechs oder sieben. Wir<br />
sind in guter Form und das<br />
Gesamtpaket fürs morgige<br />
Rennen stimmt. Ich werde<br />
wieder versuchen den Spitzenfahrern<br />
zu folgen und<br />
alles ist möglich.“<br />
Bester CRT-Pilot war Randy<br />
de Puniet auf 13.<br />
Regenkapriolen machten<br />
das Warmup am Sonntag<br />
zum Sturzfestival des Wochenendes.<br />
Zunächst warteten<br />
die meisten Fahrer die<br />
Entwicklung des Wetters in<br />
der Box ab, da sich keiner so<br />
richtig entscheiden konnte,<br />
welche Reifenwahl nun die<br />
richtige ist. Als dann aber<br />
der Regen zunahm, hatte<br />
sich das auch geklärt und die ersten Runden an<br />
diesem Tag mussten auf Regenreifen absolviert<br />
Foto: Peter Lange<br />
Guter Start von Ben Spies (11), doch kurze Zeit später stürzt der<br />
Yamaha-Pilot.<br />
Foto: motogp.com<br />
werden. Der Countdown<br />
stand bei zehn Minuten,<br />
als sich James Ellison<br />
lang machte, es folgten<br />
Barbera und de Puniet,<br />
bevor die rote Flagge wegen<br />
auslaufenden Benzins<br />
an Ellisons Maschine geschwenkt<br />
wurde. Kurz nach<br />
Wiederbeginn war es Dani<br />
Pedrosa, dem an gleicher<br />
Stelle beim Anbremsen das<br />
Vorderrad einklappte, der<br />
stürzte. Lorenzo, Abraham<br />
und Rossi fuhren genau an<br />
diesem Streckenteil ebenfalls<br />
geradeaus, hatten<br />
jedoch etwas mehr Glück<br />
und konnten sitzen bleiben.<br />
Nach Schwenken des schwarz-weiß karierten Tuches<br />
fand sich Crutchlow an der Spitze, gefolgt<br />
von Stoner, Rossi, Bautista, Lorenzo und Stefan<br />
Bradl auf sechs.<br />
Im Rennen selbst war dann der Höhenflug des<br />
amtierenden Weltmeisters beendet. „Den besten<br />
Start erwischten Pedrosa und Spies, danach Lorenzo<br />
und Dovizioso, Stoner nur Fünfter. Spies,<br />
so schien es, wollte seine guten Vorsätze in Taten<br />
umsetzen und schickte sich an, den Führenden<br />
zu überholen, bremste sich außen mit Geschwindigkeitsüberschuss<br />
an Pedrosa vorbei, konnte<br />
jedoch die Linie nicht halten um in die folgende<br />
Rechtskurve einzubiegen und stürzte. „Meine Enttäuschung<br />
ist riesengroß, das Motorrad war das<br />
ganze Wochenende über gut und wir wären in der<br />
Lage gewesen, aufs Podium zu fahren. Dani hielt<br />
mich ein wenig auf, aber auf der Geraden war<br />
überholen unmöglich, also versuchte ich es auf<br />
der Bremse. Leider kam ich zu weit von der Strecke<br />
ab und stürzte. Ich konnte zwar das Rennen<br />
fortsetzen, aber leider nicht mehr zur Spitze aufholen.“<br />
Vorn machten sich<br />
derweil Lorenzo und Pedrosa<br />
aus dem Staub, Dovizioso<br />
folgte mit etwas Abstand<br />
vor Stoner und Crutchlow,<br />
Foto: motogp.com<br />
der dem Australier mächtig<br />
Druck machte. Bradl<br />
kämpfte unterdessen mit<br />
Bautista, Rossi und Hayden<br />
um Platz sechs. Der kleine<br />
Spanier mit der Startnummer<br />
26 schien sein Heil in<br />
der Flucht zu suchen, hatte<br />
aber die Rechnung ohne seinen<br />
Landsmann gemacht.<br />
Jorge Lorenzo wusste genau,<br />
dass seine Stärken im<br />
letzten Renndrittel liegen,<br />
denn durch die sanfter einsetzende<br />
Power der Yamaha<br />
hat sein Motorrad weniger<br />
Probleme mit dem Reifenverschleiß als die<br />
Hondas vom Werksteam. Und genau so kam es.<br />
Lorenzo übernahm die Führung und gab sie bis<br />
zum Ende nicht mehr aus der Hand. „Es war kein<br />
leichtes Wochenende für uns, deshalb bin ich sehr<br />
glücklich über den Sieg. Zu Beginn folgte ich Dani<br />
und Ben, denn ich wollte am Anfang keinen Fehler<br />
begehen, wie er dann Ben passiert ist. Ich konnte<br />
danach auf Dani aufschließen und ihn beobachten,<br />
um den richtigen Zeitpunkt zum Überholen<br />
abzuwarten. Danke an Yamaha und das gesamte<br />
Team, die hervorragend gearbeitet haben, um mir<br />
ein perfektes Motorrad fürs Rennen hinzustellen.“<br />
Pedrosa gab sich geschlagen und begnügte sich<br />
mit Platz zwei. Dahinter wurde es zwischen Dovizioso,<br />
Stoner und Crutchlow nochmal richtig<br />
eng. Der Italiener behielt jedoch die Nerven und<br />
konnte sich über sein erstes Podium nach dem<br />
Wechsel auf Yamaha freuen. Stefan Bradl wur-<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
47
MOTOGP IN BARCELONA<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Stafan Bradl kämpft mit Bautista und Rossi, am Ende steht Platz acht.<br />
Andrea Dovizioso verweist Casey Stoner auf Rang vier.<br />
de hinter Bautista und Rossi achter. „Ich bin zu<br />
Beginn des Rennens sehr aggressiv gefahren<br />
und konnte mit den Spitzenpiloten mithalten“ so<br />
Bradl. „Die Reifenwahl war heute wohl nicht die<br />
richtige. Wir hatten uns nach den Temperaturen<br />
der Vortage für die harten Reifen entschieden,<br />
die meisten anderen Fahrer haben aber alle auf<br />
die weichen gesetzt. Ich bin ein wenig traurig,<br />
denn wir hätten mit dem Potential des Motorrads<br />
besser abschneiden können. Trotz allem bin ich<br />
mit Platz acht zufrieden.“ Ben Spies konnte sich<br />
als Zehnter, hinter Nicky Hayden, noch Punkte<br />
sichern. Bester CRT-Pilot war zum wiederholten<br />
Mal Aleix Espargaro als Dreizehnter.<br />
Erster Saisonsieg für<br />
Andrea Iannone<br />
wirklich kein leichtes. Nach dem Start habe ich<br />
einige Positionen verloren, die ich aber im Laufe<br />
des Rennens zurückerobern konnte. Ich war dann<br />
hinter Andrea und Marc Dritter und konnte sogar<br />
zwischenzeitlich die Führung übernehmen. Gegen<br />
Dankeschön ans Team.“ Weniger gesittet ging<br />
es zwischen Marc Márquez und dem zu diesem<br />
Zeitpunkt schnellsten Piloten im Feld, Pol Espargaro<br />
zu. Espargaro, der ab Rennmitte die Lücke<br />
zum Führungstrio schließen konnte, schickte sich<br />
Foto: Peter Lange<br />
Der Italiener Andrea Iannone vom Team <strong>Speed</strong><br />
Master sicherte sich nach einem hart umkämpften<br />
Finale den Sieg vor Interwetten-Paddock-Pilot<br />
Tom Lüthi und Marc Márquez von CatalunyaCaixa-Repsol.<br />
„Es war heute wirklich nicht<br />
leicht, ein harter Kampf um den Sieg. Am Anfang<br />
habe ich versucht meine Position zu halten und<br />
zu verteidigen, um nicht den Anschluss an die<br />
Spitze zu verlieren“, so der glückliche Sieger nach<br />
dem Rennen. „Mein Team hat vor dem Warmup<br />
nochmal nach Lösungen gesucht, um die Zeiten<br />
zum Samstag zu verbessern. Dies ist ihnen und<br />
mir dann auch gelungen und dafür möchte ich<br />
mich bei meiner gesamten Crew bedanken. Unseren<br />
Sieg möchte ich den Erdbebenopfern in<br />
Italien widmen, die im Moment wirklich harte<br />
Zeiten erleben und durchmachen müssen.“ Der<br />
Schweizer Tom Lüthi schien trotz der knappen<br />
Niederlage gegen Iannone nicht sonderlich enttäuscht<br />
zu sein. „Für mich persönlich war es heute<br />
ziemlich heiß da draußen und das Rennen war<br />
Lorenzo freut sich über seinen dritten Saisonsieg vor Pedrosa und Dovizioso.<br />
Ende des Rennens hatte ich jedoch Probleme mit<br />
den abbauenden Reifen, dadurch Probleme mit<br />
der Traktion und ein paar wilde Rutscher. Andrea<br />
ging es ähnlich und er konnte nicht viel schneller<br />
als ich. Es war ein schöner Kampf in der letzten<br />
Runde. In Hinblick auf die Weltmeisterschaft war<br />
es ein guter Tag für uns und dafür ein großes<br />
an, noch ein gehöriges Wörtchen um die Vergabe<br />
der Podiumsplätze mitzureden. Drei Runden vor<br />
Schluß kam es dann zu einem Unfall, der noch<br />
für reichlich Gesprächsstoff sorgen sollte. Marquez<br />
rutschte in La Caixa übers Vorderrad von<br />
der Ideallinie nach außen. Dies erkannte sein<br />
Verfolger Espargaro und wollte die Lücke zum<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Knapper Zieleinlauf in Barcelona und Sieg für den Italiener.<br />
Wenig später geraten Espargaro und Marquez aneinander.<br />
48 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTOGP IN BARCELONA<br />
Überholen nutzen. Marquez hingegen konnte<br />
sein Bike abfangen und zog, um keine Position<br />
und Zeit zu verlieren wieder nach innen auf die<br />
Ideallinie. Auf dieser befand sich nun aber auch<br />
der HP-Tuenti-Pilot und zwar mit ziemlichen Geschwindigkeitsüberschuss.<br />
In voller Schräglage<br />
war ein Crash unvermeidbar. Espargaro krachte<br />
in die Seite von Marquez und stieg so fürchterlich<br />
ab, dass man sofort an die Unfälle der vergangen<br />
Jahre von Shoya Tomizawa und Marco Simoncelli<br />
erinnert wurde. Zum Glück bestätigten sich keine<br />
größeren Verletzungen. Marc Marquez nach dem<br />
Rennen: „Es war ein sehr hartes und schwieriges<br />
Wochenende für uns und Andrea war heute wirklich<br />
sehr schnell. Ich wollte abwarten, um ihn<br />
vielleicht in der letzten Runde zu attackieren,<br />
machte aber einen Fehler und kam dadurch fast<br />
zu Sturz. Danach hatte ich dann die Kollision mit<br />
Pol, es tut mir sehr leid für ihn. Ich ahnte nicht,<br />
dass er direkt hinter mir war. Die 16 Punkte sind<br />
trotzdem sehr wichtig im Kampf um die Weltmeisterschaft<br />
und man kann auch nicht jedes Rennen<br />
gewinnen.“ Marquez bekam im Anschluss von der<br />
Starkes Rennen von Domi Aegerter.<br />
weniger Glück als der Sachse hatten Gino Rea<br />
und Julian Simon, die das Rennen schon in der<br />
ersten Kurve beenden mussten.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Der junge Spanier Maverick<br />
Vinales zeigte<br />
gleich am ersten Tag, dass der Weg zum Sieg am<br />
Sonntag nur über ihn gehen konnte. Schnellster<br />
in FP1, FP3, Qualifying und Warmup und überlegener<br />
Triumph am Rennsonntag. Der einzige Pilot,<br />
der die Erfolgskette kurz zu unterbrechen wusste,<br />
war Louis Rossi vom Racing Team Germany im<br />
zweiten freien Training. Dauergast in den Top<br />
Five ist Sandro Cortese vom Red Bull Team Ajo,<br />
der am Samstagmorgen dann für eine Schrecksekunde<br />
sorgte. Drei Minuten<br />
vor Ende des letzten<br />
freien Trainings stürzte der<br />
WM-Leader und bis dahin<br />
Führende in dieser Session<br />
schwer und blieb zunächst<br />
im spanischen Kiesbett liegen.<br />
Mit großen Schmerzen<br />
in der rechten Hand und<br />
weiteren Blessuren ging es<br />
zur Untersuchung, bei der<br />
sich glücklicherweise keine<br />
Frakturen oder andere<br />
schwere Verletzungen ergaben.<br />
Was Sandro Cortese von<br />
diesem Moment an ablieferte,<br />
war beeindruckend<br />
und verdient höchsten Respekt.<br />
Doch dazu später<br />
mehr. Abgeschlagen unterdessen<br />
unsere anderen deutschen Piloten Jonas<br />
Folger und Marcel Schrötter, die das ganze Wochenende<br />
über, wie schon die Rennen zuvor, mit<br />
der Technik haderten.<br />
Das Qualifying am Samstagnachmittag entwickelte<br />
sich zu einem regelrechten Krimi in dem,<br />
wie schon angesprochen, Vinales die Hauptrolle<br />
hatte. Die weiteren Positionen belegten Khairuddin,<br />
Rossi, Cortese, Oliveira, Salom, Masbou,<br />
Vazquez, Faubel, Antonelli, Alex Marquez und Jakub<br />
Kornfeil als zwölfter, die alle innerhalb einer<br />
Sekunde lagen. Auf den Plätzen 29 bzw. 30 mit<br />
jeweils 2,6 Sekunden Rückstand auf die Pole und<br />
abermals unter Wert geschlagen, Jonas Folger<br />
und Marcel Schrötter.<br />
Nach dem Start zum Rennen war zunächst Louis<br />
Rossi Mann der ersten Runden und konnte zu<br />
seinen Konkurrenten sogar einen kleinen Abstand<br />
herausfahren. Doch die Verfolger hinter ihm waren<br />
sich einig und schlossen die Lücke, angeführt<br />
von Khairuddin und Vinales, die dann auch Ende<br />
Start-Ziel, bei noch zwanzig zu fahrenden Runden,<br />
im Doppelpack am Franzosen vorbeigingen. Ein<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Erster Saisonsieg für Iannone vor Lüthi und Marquez.<br />
Renndirektion eine Zeitstrafe von 60 Sekunden,<br />
die ihn auf Position 23 zurückversetzt hätte. Daraufhin<br />
ging das Team erfolgreich in Berufung,<br />
die Strafe wurde von der FIM geprüft, der Zusammenstoß<br />
als normaler Rennunfall eingestuft und<br />
die Zeitstrafe zurückgenommen.<br />
Esteve Rabat erbte mit zwölf Sekunden Rückstand<br />
Platz vier, Corsi Rang fünf und Nakagami<br />
Rang sechs. Eine starke Leistung boten auch die<br />
beiden Schweizer Dominique Aegerter und Randy<br />
Krummenacher auf sieben und acht. Aegerter,<br />
der schon im Vorjahr brillant mit der Strecke<br />
zurechtkam, aber damals leider stürzte, machte<br />
es diesmal besser und fuhr das Rennen zu Ende.<br />
Den Grundstein hierfür legte er im Qualifying mit<br />
Startplatz sechs. Mika Kallio und Scott Redding,<br />
beide vom Marc VDS Racing Team, komplettierten<br />
die Top Ten. Pech auch diesmal für Ex-Weltmeister<br />
Toni Elias, der einen seiner besseren Tage<br />
erwischt haben sollte. Bis kurz vor Schluß, sah es<br />
für den Spanier endlich einmal wieder nach reichlich<br />
Punkten aus. Er verabschiedete sich jedoch<br />
kurz vor Ende des Rennens übers Vorderrad ins<br />
Kiesbett. Max Neukirchner, Kiefer Racing Team,<br />
ging mit Platz 17 abermals punktelos aus dem<br />
Rennen, wobei der Sachse zugegebenerweise bei<br />
einer Aktion mit Mike Di Meglio etwas Pech hatte.<br />
„Mein Start war gut, doch leider gab es gleich<br />
in der ersten Kurve eine Rempelei der ich ausweichen<br />
musste. Dann kam Mike Di Meglio quer<br />
vor mein Motorrad und ich musste zwangsläufig<br />
aufrichten. Ich bin dann, so glaube ich, als letzter<br />
in die zweite Kurve eingebogen, habe danach<br />
trotzdem einen guten Rhythmus gefunden und<br />
konnte schnell aufholen und etliche Positionen<br />
zurückerobern. Mit der Rennpace wäre es ohne<br />
den Zwischenfall vielleicht möglich gewesen, einige<br />
Punkte mitzunehmen. Ich bin trotzdem zufrieden,<br />
obwohl ich bei weitem noch nicht dort bin,<br />
wo ich sein möchte. Wir machen kleine Schritte,<br />
um zu versuchen nach vorn zu kommen.“ Noch<br />
Vinales<br />
diktiert<br />
Wochenende<br />
Maverick Vinales war das Mass der Dinge.<br />
kleiner Fahrfehler des Malaysiers reichte dann in<br />
der folgenden Runde, um sich nur noch auf Position<br />
acht wiederzufinden. Sandro Cortese kämpfte<br />
derweil, trotz Spritzen und schmerzstillenden<br />
Mitteln, auf Position vier um den Anschluss zu<br />
Spitzentrio, was auch belohnt werden sollte. Aus<br />
drei mach sieben hieß es ab diesem Moment im<br />
Moto3 Rennen von Barcelona, denn Cortese hatte<br />
noch Marquez, Faubel und Olive mit ins Spiel<br />
gebracht. In Runde zehn verabschiedete sich Vi-<br />
Action pur, Vinales vor Rossi und Vazquez.<br />
Foto: motogp.com<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
49
MOTOGP IN BARCELONA<br />
nales uneinholbar aus dieser Gruppe und legte<br />
bis zum Sieg sieben Sekunden zwischen sich und<br />
die Fahrer hinter ihm, angeführt von Louis Rossi,<br />
bei dem plötzlich der Auspuff herabzubaumeln<br />
begann wie ein Lämmerschwanz (Diagnose: gebrochene<br />
Schweißnaht). Cortese, unbeeindruckt<br />
von seinen Blessuren, behauptete in einem Wahnsinns-Finish<br />
Platz zwei vor Joan Olive und Louis<br />
Rossi. „Der zweite Platz war heute wie ein Sieg für<br />
mich“, freute sich Cortese, „die Schmerzen waren<br />
wirklich groß und noch in der Startaufstellung bekam<br />
ich Schmerzmittel. Deshalb geht mein Dank<br />
nicht nur ans Team und KTM, sondern auch an Dr.<br />
Costa und sein Team vom Clinica Mobile.“ Louis<br />
Rossi, Sieger des Frankreich-Grand Prix: „Das<br />
Ziel war es, einen guten Start zu machen und<br />
eine vordere Platzierung zu erreichen. Ich war<br />
an der Spitze vor Viñales, aber er konnte mich<br />
einholen und an mir vorbeigehen. Danach folgte<br />
Sandro Cortese fährt unter Schmerzen auf Platz drei.<br />
Das Podium in der Moto3 bestiegen Vinales, Oliveira und Cortese.<br />
Foto: motogp.com<br />
ich ihm. Schließlich waren<br />
wir nicht schnell genug,<br />
um dem Rest des Feldes<br />
davonzufahren. Die schlossen<br />
zu uns auf und Cortese<br />
überholte mich und Viñales<br />
konnte allein eine Führung<br />
ausfahren. Danach war es<br />
wie im Krieg, denn wir waren<br />
eine große Gruppe und<br />
jeder wollte die Führung<br />
übernehmen. Es war komplett<br />
verrückt. Nach der<br />
Hälfte des Rennens hatte<br />
ich ein gutes Gefühl für den<br />
Hinterreifen und besonders<br />
beim Beschleunigen.<br />
So entschied ich mich, die<br />
Führung zu übernehmen und zu versuchen, wegzufahren.<br />
Doch plötzlich löste sich der Auspuff<br />
und ich verlor etwas meine Konzentration. Ich<br />
versuchte, herauszufinden was los ist. Dann habe<br />
ich versucht, zurück zu kommen und weiter zu<br />
kämpfen. Die vierte Position ist sehr gut und jetzt<br />
wissen wir, dass wir ums Podium kämpfen können.<br />
Das ist großartig.“<br />
Jonas Folger und Marcel Schrötter sahen wegen<br />
technischen Problemen die Zielflagge leider<br />
nicht.<br />
Foto: motogp.com<br />
Moto3 Qualifying in Barcelona<br />
1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 1‘52.160<br />
2 Zulfahmi Khairuddin MAL AirAsia-Sic-Ajo KTM 1‘52.428<br />
3 Louis Rossi FRA Racing Team Germany FTR Honda 1‘52.603<br />
4 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM 1‘52.629<br />
5 Miguel Oliveira POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda 1‘52.757<br />
Moto3 Rennen in Barcelona<br />
1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 41‘50.965<br />
2 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM +7.752<br />
3 Miguel Oliveira POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda +7.853<br />
4 Louis Rossi FRA Racing Team Germany FTR Honda +8.007<br />
5 Alexis Masbou FRA Caretta Technology Honda +8.075<br />
Moto2 Qualifying in Barcelona<br />
1 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter 1‘46.187<br />
2 Pol ESPARGARO SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex 1‘46.382<br />
3 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter 1‘46.430<br />
4 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up 1‘46.477<br />
5 Simone CORSI ITA Came IodaRacing Project FTR 1‘46.816<br />
Moto2 Rennen in Barcelona<br />
1 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up 41‘16.852<br />
2 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter +0.083<br />
3 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter +1.137<br />
4 Esteve RABAT SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex +12.516<br />
5 Simone CORSI ITA Came IodaRacing Project FTR +14.226<br />
MotoGP Qualifying in Barcelona<br />
1 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 1‘41.295<br />
2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘41.441<br />
3 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha 1‘41.548<br />
4 Ben SPIES USA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘41.552<br />
5 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 1‘41.656<br />
MotoGP Rennen in Barcelona<br />
1 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 43‘07.681<br />
2 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda +5.003<br />
3 Andrea DOVIZIOSO ITA Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +9.361<br />
4 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda +9.544<br />
5 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +12.506<br />
50 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Lorenzo zum Vierten<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Im Nassen konnte Valentino Rossi seine Qulitäten erneut unter Beweis stellen.<br />
Bei kalten und nassen Witterungsbedingungen<br />
drehten die Piloten der Königsklasse des Motorradrennsports<br />
ihre ersten Runden im englischen<br />
Silverstone. Genau unter diesen waren<br />
es die beiden Werksfahrer vom Ducati-MotoGP-<br />
Team, Valentino Rossi und Nicky Hayden, die<br />
die ersten beiden Plätze in diesem ersten freien<br />
Training belegten. Valentino Rossi hatte sich zwar<br />
im Vorfeld des Grand Prix trockene Bedingungen<br />
gewünscht, doch ob er das ernst gemeint hat,<br />
bleibt zu bezweifeln, hat er doch genau unter solchen<br />
Bedingungen mit Platz zwei in Frankreich<br />
sein bisher bestes Ergebnis seit seinem Wechsel<br />
auf Ducati erzielt. Dritter wurde Andrea Dovizioso<br />
vor Casey Stoner. Mit Platz fünf, den Cal Crutchlow<br />
für sich verbuchte, und einem Rückstand<br />
von 1,9 Sekunden auf Rossi, war der Abstand zur<br />
Bestzeit dann doch schon enorm. Stefan Bradl,<br />
Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo, Alvaro Bautista und<br />
Hector Barbera komplettierten die Top Ten. Der<br />
Texaner Ben Spies haderte auch mit den Bedingungen,<br />
stürzte und kam mit knapp fünf Sekunden<br />
Rückstand auf Platz elf. Bester CRT-Pilot war<br />
Erste Pole-Position in der MotoGP für Alvaro Bautista.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Starker Auftritt von Stefan Bradl auch in Silverstone.<br />
Foto: motogp.com<br />
Randy De Puniet, von Power Electronics Aspar,<br />
auf Position zwölf. Der Tscheche Karel Abraham,<br />
CardionAB Racing Team, bekam für das Rennwochenende<br />
keine Starterlaubnis, nachdem er sich<br />
bei den Testfahrten nach dem Barcelona Grand<br />
Prix, den dritten und fünften Mittelhandknochen<br />
gebrochen hatte und dabei noch tiefe Schnittwunden<br />
davontrug. „Nach zwei Untersuchungen Im<br />
Clinica Mobile und im Krankenhaus rieten mir die<br />
Ärzte von einer Teilnahme ab. Die Ärzte rieten mir<br />
außerdem, um nicht für längere Zeit auszufallen,<br />
die Hand ruhig zu halten, da sich bei Belastung<br />
die Situation noch verschlimmern könnte und<br />
es zu einer Operation kommen könnte. Also ist<br />
es besser, auf dieses Rennen zu verzichten, als<br />
danach für einige andere mehr auszufallen. Mein<br />
Wunsch ist es, in zwei Wochen wieder dabei zu<br />
sein.“<br />
So wechselhaft wie am Vormittag ging es in Sitzung<br />
zwei. Diesmal war die Strecke zunächst<br />
trocken, und Casey Stoner kam wie gewohnt am<br />
schnellsten auf brauchbare Rundenzeiten. Im<br />
Vergleich zur Bestzeit am Vormittag waren es<br />
dann gleich mal 15 Sekunden. „Der Tag hat uns<br />
bei den Abstimmungsarbeiten nicht viel weiter<br />
gebracht. Heute Vormittag haben wir im Nassen<br />
begonnen und versucht, das Motorrad auf diese<br />
Bedingungen einzustellen. Da die Strecke aber<br />
nach und nach abtrocknete, war es schwierig, die<br />
nötigen Daten zu sammeln. Heute Nachmittag<br />
sind wir für ein paar Runden rausgefahren, als es<br />
wieder begann zu regnen und dadurch die meiste<br />
Trainingszeit zu Nichte machte. Wir haben dann<br />
Veränderungen am Bike getroffen, die auch viel<br />
Zeit kosteten. Wir hoffen jetzt auf besseres Wetter<br />
am morgigen Tag. Das Problem mit dem Chattering<br />
konnten wir zwar etwas verbessern, müssen<br />
es jedoch morgen nochmals genauer austesten.“<br />
Hinter Stoner war es Ben Spies, der sich trotz<br />
des Sturzes am Vormittag besser mit der Strecke<br />
anfreundete und auf trockener Piste zeigen<br />
konnte, dass auch mit ihm zu rechnen ist. „Der<br />
Start heute Morgen war alles andere als gut, als<br />
mir in T15 auch noch das Missgeschick mit dem<br />
Sturz passierte. Trotz allem bin ich mit dem Tag<br />
ganz zufrieden. Wir konnten einige Dinge probieren<br />
und waren am Ende wirklich schnell. Das Gefühl<br />
auf der Maschine ist im Nassen als auch im<br />
Trockenen sehr gut.“ Alvaro Bautista schob sich,<br />
Foto: motogp.com<br />
52 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTOGP IN SILVERSTONE<br />
mit einer Zeit von 2.04,995 - knapp 20 Sekunden<br />
schneller als im ersten freien Training - auf Rang<br />
drei und bestätigte damit seine derzeitig bestechende<br />
Form. Bis Rang zehn folgten Hayden, Stefan<br />
Bradl auf Position fünf „Der Tag war recht zufriedenstellend.<br />
Unser Setup ist zwar noch nicht<br />
so optimal, wie wir es gern hätten, wissen aber<br />
woran wir arbeiten müssen. Wir werden auf trockene<br />
als auch nasse Streckenbedingungen gut<br />
vorbereitet sein.“ so der Zahlinger, weiter Dovizioso,<br />
Lorenzo, Crutchlow, Pedrosa und Barbera.<br />
Valentino Rossi landete mit 2,3 Sekunden Rückstand<br />
auf die Tagesbestzeit, lediglich auf Rang<br />
elf und wünschte sich nun sicherlich wieder Regen.<br />
Randy De Puniet fuhr in Liga zwei wiederum<br />
die beste Zeit.<br />
Nachdem die Ampel zum dritten freien Training,<br />
am Samstagmorgen, auf grün schaltete,<br />
herrschte weitestgehend Ruhe auf der Strecke.<br />
Keiner der Top-Piloten, mit Ausnahme von Valentino<br />
Rossi, verließ zunächst die Box, da der englische<br />
Himmel erneut Regen versprach. Nach ca.<br />
einer viertel Stunde war klar: die Strecke bleibt<br />
trocken, die Regenwolken hatten sich verzogen.<br />
Die Piloten wurden nun jedoch mit dem Problem<br />
der niedrigen Streckentemperatur (zwischen 13<br />
und 14 °C) konfrontiert. Also war Vorsicht angesagt,<br />
wollten doch zunächst einmal die Reifen auf<br />
Temperatur gebracht werden. Der erste, der dies<br />
zu spüren bekam, war Lokalmatador Cal Crutchlow.<br />
Beim Anbremsen in Kurve 13 klappte ihm<br />
das Vorderrad ein und er verabschiedete sich wild<br />
überschlagend ins Kiesbett, wo er zunächst auch<br />
liegen blieb. Schon im Vorjahr erwischte es den<br />
schnellen Briten von der Isle of Man mit Schlüsselbeinbruch<br />
schwer und er musste aufs Rennen<br />
verzichten. Erste Untersuchungen ergaben im<br />
Anschluss eine Verstauchung am linken Knöchel,<br />
somit war das Qualifying passé. Ähnlich erging<br />
es Stefan Bradl und Yonny Hernandez, mit nicht<br />
ganz so schlimmen Folgen. Bestzeit fuhr abermals<br />
Casey Stoner, vor Jorge Lorenzo, der das<br />
erste Mal an diesem Wochenende in den Top Drei<br />
auftauchte und Teamkollege Ben Spies. Valentino<br />
Rossi rutschte zwar auf neun vor, der Rückstand<br />
auf Stoner betrug aber trotz allem noch 2,6 Sekunden.<br />
Sein Teamkollege machte es dagegen etwas<br />
besser und stellte seine Ducati auf sieben.<br />
Für eine absolute Überraschung sorgte im Qualifying<br />
Alvaro Bautista, der seine San Carlo Honda<br />
Gresini auf die Pole wuchtete. Es war die erste für<br />
ihn in der großen Klasse überhaupt. „Ich bin wirklich<br />
happy, aber nicht nur für mich, sondern für<br />
das gesamte Team. In den letzten Minuten fing es<br />
an zu regnen und keiner konnte seine Zeit mehr<br />
Jorge Lorenzo geht an Casey Stoner vorbei.<br />
verbessern. Ich bin meine schnellste Runde allein<br />
gefahren und hätte sogar noch schneller gekonnt,<br />
wenn ich in meiner schnellen Runde und mit frischen<br />
Reifen nicht einige Fehler gemacht hätte.<br />
Ein riesiges Dankeschön an mein gesamtes Team,<br />
das immer 100% gibt und manchmal sogar noch<br />
etwas mehr. Diese Pole kommt nicht einfach so,<br />
sondern es sind die Früchte unserer harten Ar-<br />
Ben Spies führt das Feld durch die ersten Runden.<br />
Foto: Peter Lange<br />
Cal Crutchlow überholt Stefan Bradl und fährt<br />
bis auf Platz sechs vor.<br />
Foto: Peter Lange<br />
beit.“ Mit einer Rundenzeit von 2.03,303, verwies<br />
er Ben Spies um 0,106 Sekunden und Casey Stoner<br />
um 0,120 auf die Plätze der ersten Startreihe.<br />
Jorge Lorenzo als Bester in Startreihe zwei,<br />
allerdings mit einer halben Sekunde Rückstand<br />
auf die Pole. Landsmann Pedrosa auf fünf und<br />
neben ihm die beste Ducati mit Hector Barbera<br />
auf sechs. In Startreihe drei schafften es Hayden,<br />
Dovizioso und Bradl. Rossi, der in dieser Sitzung<br />
schwer stürzte, auf zehn vor dem ersten Claiming<br />
Ruler Aleix Espargaro.<br />
Am Sonntagmorgen ertönte über Streckenfunk<br />
eine gute Nachricht für die leidgeplagten britischen<br />
Fans – Cal Crutchlow is back und kann<br />
am Rennen teilnehmen. Genau in diesem Warmup<br />
legte Jorge Lorenzo den Grundstein für<br />
seinen Sieg am Nachmittag. Hayden setzte mit<br />
Platz zwei ein Achtungszeichen, was es aber auch<br />
bleiben sollte. Es folgten Stoner und Spies, Pedrosa<br />
fand sich plötzlich nur auf Platz elf wieder,<br />
noch hinter dem unter Schmerzen fahrenden<br />
Crutchlow.<br />
Die ersten Runden des Rennens bestimmte Ben<br />
Spies, der vor Stoner, Bautista, Hayden und<br />
Lorenzo den besten Start erwischte. In den ersten<br />
fünf Runden machte es den Anschein, als<br />
könnten sich die ersten vier vom Rest des Feldes<br />
absetzten. Doch Lorenzo führte die Verfolgergruppe<br />
mit Dovizioso und Pedrosa wieder heran. Vorn<br />
tauschten derweil Spies und Stoner die Plätze.<br />
Ab diesem Zeitpunkt kannte der Weltmeister von<br />
2010 keine Freunde mehr und fuhr eines seiner<br />
grandiosesten Rennen überhaupt. Bautista und<br />
Teamkollege Spies hatten als erstes das Nachsehen.<br />
Stoner, der schon eine kleine Lücke aufgefahren<br />
hatte und sein Heil in der Flucht suchte,<br />
spürte bei noch zehn zu fahrenden<br />
Runden, das es wohl<br />
wieder nichts mit dem Sieg<br />
wird. Die Beiden lieferten sich<br />
ein Rad an Rad Duell der Extraklasse,<br />
doch hieß der Sieger<br />
zum dritten Mal hintereinander<br />
am Ende Jorge Lorenzo. „Es<br />
war heute kein leichtes Rennen<br />
für uns, da die Jungs vor mir<br />
am Anfang sehr schnell waren.<br />
Mein hinterer Reifen begann<br />
zwar immer mehr zu rutschen,<br />
doch hatte ich sehr viel Selbstvertrauen.<br />
Ich konnte die Lücke<br />
schließen und fuhr zunächst<br />
etwas abwartend, da ich auch<br />
keinen Sturz riskieren wollte.<br />
Der Zweikampf mit Casey hat<br />
Foto: motogp.com<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
53
MOTOGP IN SILVERSTONE<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: Peter Lange<br />
Jorge Lorenzo gewinnt vor Casey Stoner und Dani Pedrosa.<br />
Scott Redding, Pol Espargaro und Marc Marquez boten eine super Show.<br />
dann richtig Spaß gemacht und ich konnte durch<br />
samte Wochenende außen angefahren und konnte dadurch mein Bike<br />
meine bessere <strong>Speed</strong> auch an ihm verbeifahren.<br />
über nicht so richtig in die Gänge zu kommen, einen Tick eher aufrichten.“ Marquez gab sich nur<br />
Vier Runden vor Schluß wäre ich dann beinahe<br />
war er es doch, der als WM-Führender nach Silverstone<br />
kam und diese Führung verteidigen oder zu sehen war. Sein Statement nach dem Rennen<br />
ungern geschlagen, wie nach der Zielüberquerung<br />
noch gestürzt. Danke ans Team, was mir wieder<br />
ein perfektes Motorrad hingestellt hat.“ Stoner<br />
sogar ausbauen wollte. Am Ende reichte es für sah etwas anders aus. „Das Rennen lief für mich<br />
gab sich mit gut drei Sekunden Rückstand geschlagen<br />
und musste von Glück reden, nicht noch<br />
ihn nur zu Startplatz sieben. Auf den Plätzen 8 nicht ganz so optimal. Trotz der Probleme, die wir<br />
- 10 finden wir Johann Zarco, Alex De Angelis und<br />
seinem Teamkollegen zum Opfer zu fallen, der<br />
Simone Corsi, gefolgt von den beiden Schweizern<br />
sich ab Runde 13 gefährlich ans Hinterrad des<br />
Domi Aegerter und Randy Krummenacher. Max<br />
Australiers heftete. Pedrosa war trotz des Podiums<br />
mehr als unzufrieden mit dem Ergebnis. Für<br />
Neukirchner stürzte zwar in den letzten Minuten<br />
der Quali, ließ jedoch mit Rang 16, im Gegensatz<br />
Aufsehen sorgte zur Freude der Fans Cal Crutchlow.<br />
Von letzter Stelle ins Rennen gestartet,<br />
zu den vorangegangenen Rennen, einen kleinen<br />
Lichtblick erkennen. Enttäuschend dagegen wiedermal<br />
der Weltmeister von 2010, Toni Elias, der<br />
fuhr er bis auf Rang sechs nach vorn und wurde<br />
von seinen Anhängern gefeiert wie der Sieger.<br />
über einen 22. Startplatz nicht hinaus kam.<br />
Stefan Bradl ließ als achter Valentino Rossi hinter<br />
Im Rennen selbst erwischte Bradley Smith aus<br />
sich. „Wir konnten trotz meiner Verletzung, die<br />
Reihe zwei den besten Start. Im Dreierpack ging<br />
ich mir beim Sturz gestern zugezogen habe, eine<br />
es mit Iannone und Redding in die erste Kurve.<br />
gute Leistung abliefern. Leider haben wir dadurch<br />
Smith und Redding waren auch die, die in den<br />
auch im Training wertvolle Zeit verloren. Es hätte<br />
ersten Runden, ganz nach dem Geschmack der<br />
Zuschauer, die Führung übernahmen, doch Smith Tom Lüthi kämpft im Verfolgerfeld um Platz acht.<br />
aber auch schlimmer kommen können und von<br />
daher bin ich zufrieden. Meine Verletzung am<br />
zeigte in den folgenden Runden Nerven und baute<br />
einen Fahrfehler nach dem anderen ein, was hier das ganze Wochenende über hatten, bin ich<br />
Finger machte mir im Rennen Probleme beim<br />
runterschalten und in den ersten Runden fehlte<br />
wiederum die Verfolger Espargaro, Iannone und mit der Platzierung zufrieden. In meinen Gedanken<br />
bin ich schon beim nächsten Grand Prix in<br />
mir etwas das Gefühl fürs Motorrad, nicht ganz<br />
Marquez zu nutzen wussten. Der Franzose Johann<br />
optimal, aber wir sehen das Positive.“<br />
Zarco verabschiedete sich unterdessen mit einem Assen und hoffe, dass es da etwas besser läuft.“<br />
Sturz aus dem Rennen. Bei noch elf zu fahrenden<br />
Runden ging Espargaro an Redding vorbei, die Führung in der Weltmeisterschaft an Marquez<br />
Tom Lüthi musste mit dem achten Platz zunächst<br />
Pol Espargaro gibt richtige<br />
Antwort<br />
übernahm die Führung und gab sie bis zum abgeben und liegt jetzt Punktgleich mit Espargaro<br />
auf Rang drei der Gesamtwertung. Punkte gab<br />
Schluss nicht mehr her. „Es war ein schwieriges<br />
Wochenende für mich.“ so der Mann von Pons es auch für Domi Aegerter als siebter und Randy<br />
40 HP Tuenti, „Nach meinem nicht so schönen Krummenacher als vierzehnter. Der Stollberger<br />
In der Moto2 hieß der bestimmende Mann des<br />
Heimrennen habe ich hier versucht 100% zu geben.<br />
Ich mag diese Strecke und bin glücklich hier dem Start. Nach einigen wilden Ausweichmanö-<br />
Max Neukirchner verlor das Rennen schon nach<br />
Wochenendes Pol Espargaro. Bis aufs Warmup<br />
am Sonntagmorgen, war der sympathische Spanier<br />
in den Zeitenlisten immer ganz oben zu fin-<br />
fahren zu können, auch mit Hilfe von Kalex, die vern, verursacht durch vor ihm fahrenden Piloten,<br />
hier immer sehr schnell sind und waren. Es ist unglaublich,<br />
so das Rennen zu gewinnen. Ich habe Platz 27 wieder. Die Aufholjagd im Anschluss war<br />
fand er sich nach der ersten Runde nur noch auf<br />
den, was ihm am Samstag auch verdientermaßen<br />
seine erste Pole-Position in der Moto2 einbrachte.<br />
im Rennen versucht schnell zu sein, konnte mir zu jedoch sehenswert. Position für Position kämpfte<br />
Den zweiten Platz errang Andrea Iannone, der seine<br />
gute Form nach dem Sieg in Barcelona über<br />
den anderen Fahrern dann eine kleine Lücke verschaffen.<br />
Gegen Scott und Marc war es nicht ein-<br />
waren mit denen Spitze zu vergleichen. Sollte es<br />
er sich nach vorn und auch seine Rundenzeiten<br />
das Wochenende bestätigte. Auch Scott Redding<br />
fach, aber es war mein Wunsch das Rennen hier gelingen, mit diesen Zeiten in Zukunft eine bessere<br />
Startposition zu erringen, liegen angestrebte<br />
ließ sich vor heimischem Publikum nicht lumpen,<br />
zu gewinnen. Danke an mein gesamtes Team, die<br />
war permanent unter den besten Fünf zu finden<br />
immer hart arbeiten und mich immer unterstützen.“<br />
Dahinter entbrannte ein harter Kampf um Möglichen.<br />
Top Ten-Platzierungen durchaus im Rahmen des<br />
und belohnte sich im Qualifying mir der ersten<br />
Startreihe und Platz drei. Zur Freude des Publikums<br />
folgte auf Rang vier mit Bradley Smith ein<br />
Platz zwei. Iannone und Corsi konnten noch eine<br />
Weile mitmischen, mussten aber Marquez<br />
und Redding sechs Runden vor<br />
weiterer einheimischer Pilot. Heißsporn Marc Marquez,<br />
der am Vormittag schwer stürzte, heimste<br />
Schluss ziehen lassen. Mit dem Messer<br />
zwischen den Zähnen gab keiner<br />
den fünften Startplatz ein und der Italiener Claudio<br />
Corti komplettierte die zweite Startreihe. Tom<br />
der beiden auch nur einen Meter preis.<br />
Lüthi, von Interwetten Paddock, vermochte das ge-<br />
Insgesamt fünf Führungswechsel in der<br />
letzten Runde sprechen dabei eine deutliche<br />
Sprache. Redding überquert als<br />
Zweiter, mit einem hauchdünnen Vorsprung<br />
von 0,049 Sekunden und unter<br />
dem Jubel der Zuschauer die Ziellinie.<br />
„Wir lagen ab dem zweiten Training immer<br />
in den Top Drei und ich wollte das<br />
Podium, schon für die ganzen Fans an<br />
der Strecke. Dass es am Ende zu Platz<br />
zwei reichte ist umso schöner. Ich habe<br />
versucht, mit viel Schwung aus der<br />
letzten Kurve zu kommen, bin sie von<br />
Gute Aufholjagd von Max Neukirchner.<br />
54 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: Peter Lange
MOTOGP IN SILVERSTONE<br />
Foto: Peter Lange<br />
Pol Espargaro gewinnt vor Scott Redding und Marc Marquez.<br />
Vinales gewinnt drittes<br />
Rennen der Saison und<br />
zweites in Folge<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz im Vorfeld der Saison,<br />
entwickelt sich die neue Moto3 mehr und<br />
mehr zum Zuschauermagnet. Die Ausgeglichenheit<br />
der verschiedenen Modelle, Fahrwerke und<br />
Motoren, gepaart mit absoluten Spitzenfahrern,<br />
verspricht von Rennwochenende zu Rennwochenende<br />
Spannung pur. So auch diesmal. Alexis Masbou<br />
erwischte von Position drei kommend den<br />
besten Start. Dahinter reihten sich mit Vazquez,<br />
Vinales, Rossi, Salom, Fenati und Cortese, der<br />
sich nach seinem schweren Sturz in Barcelona<br />
wieder fit meldete, die Verfolger ein. So ging es<br />
Rad an Rad durch die ersten Runden und Führungswechsel<br />
waren an der Tagesordnung. Sechs<br />
Runden vor Schluss konnten sich Vinales, Salom<br />
und Cortese vom Rest des Feldes etwas absetzen,<br />
der Sieg wurde nur noch unter diesen drei Piloten<br />
ausgemacht. Genauso verbissen ging es unter den<br />
Verfolgern Rossi, Kent, Masbou, Vazquez und Fenati<br />
zu. Vinales, der schon einen kleinen Abstand<br />
zwischen sich und den beiden Folgenden legen<br />
konnte, führte das Spitzentrio in die letzte Runde.<br />
Es war klar, wenn nicht ein Fehler passiert, ist ihm<br />
der Sieg nicht mehr zu nehmen. Und so kam es<br />
dann auch. „Es war ein schwieriges Rennen und<br />
ich bin froh, dass es für mich diesen Ausgang genommen<br />
hat. Ich und mein Team haben das ganze<br />
Wochenende sehr hart und konzentriert an diesem<br />
Erfolg gearbeitet. In den letzten Runden habe<br />
ich mächtig am Gas gedreht und konnte mir einen<br />
kleinen Vorsprung verschaffen. Wir gehen Step<br />
by Step nach vorn und wollen uns in den kommenden<br />
Rennen noch verbessern.“ so der neue<br />
Führende der Weltmeisterschaft. Sandro Cortese<br />
verlor zwar das Duell gegen Luis Salom, stand<br />
aber wiederum auf dem Podium und hält damit<br />
den Anschluss zur Spitze. „Ich bin trotz allem<br />
mit Platz drei zufrieden. Die nächsten Wochen,<br />
mit drei Rennen hintereinander werden sehr hart.<br />
Ich mache mir im Moment auch keine Sorgen um<br />
die Weltmeisterschaft, denn ich habe die stärkste<br />
Saison meiner Karriere.“ gab der Berkheimer<br />
im Anschluss zu Protokoll. Pechvogel der letzten<br />
Runde war der Pilot vom Racing Team Germany,<br />
Louis Rossi. Im Kampf um Position vier machte<br />
er einen Fehler und rutschte beim Einbiegen<br />
übers Vorderrad ins Kiesbett. „Das Wochenende<br />
war nicht einfach für uns. Am ersten Tag hatte<br />
ich kein gutes Gefühl fürs Motorrad. Auch wegen<br />
dem Wind konnte ich nicht so locker fahren. Im<br />
Vergleich zu Barcelona war es hier viel schwieriger.<br />
Aber es bedeutet auch, wenn wir Probleme<br />
haben und ich kein gutes Gefühl habe, dass wir<br />
auf Position sieben oder acht liegen, was nicht so<br />
schlecht ist. Ich denke wir haben ein gutes Niveau<br />
erreicht. Wir haben Samstagnacht viel gearbeitet,<br />
um eine Lösung zu finden. Am Morgen im Warmup<br />
haben wir einen guten Kompromiss finden<br />
können, der mir ein besseres Gefühl und mehr<br />
Vertrauen gab. Auch die Bedingungen waren sehr<br />
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
55
MOTOGP IN SILVERSTONE<br />
Foto: Peter Lange<br />
Moto3 Qualifying in Silverstone<br />
1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 2‘16.187<br />
2 Efren Vazquez SPA JHK Laglisse FTR Honda 2‘16.385<br />
3 Alexis Masbou FRA Caretta Technology Honda 2‘17.043<br />
4 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM 2‘17.123<br />
5 Danny Kent GBR Red Bull KTM Ajo KTM 2‘17.337<br />
In der Moto3 herrscht Spannung pur.<br />
viel besser, sodass ich mich auf dem Motorrad viel wohler gefühlt habe. Im<br />
Rennen hatte ich einen guten Start und konnte direkt mit der Spitzengruppe<br />
mitgehen. Danach machte ich Druck und übernahm die Führung. Ich wollte,<br />
dass Vinales an mir vorbei geht und ich ihm folgen kann, aber da waren auch<br />
Salom und Cortese. Danach machte Masbou einen Fehler und ich rutschte<br />
dadurch etwas nach hinten, während die Jungs vorne davon fuhren. Es war<br />
wie im Krieg in der Gruppe und ich versuchte mein Bestes, um die Führung<br />
zu übernehmen und auf Cortese aufzuholen, aber es reichte nicht. Dann,<br />
in der letzten Kurve machte ich einen Fehler auf der Bremse und Vazquez<br />
wollte mich überholen, doch ich wollte meine Position nicht aufgeben und<br />
versuchte außen zu bleiben. Ich machte einen Fehler und stürzte. Das ist<br />
wirklich enttäuschend, denn das Motorrad war wirklich gut und das Team<br />
hat hart gearbeitet übers Wochenende. Dafür bin ich wirklich dankbar.“ Toni<br />
Finsterbusch wurde 19. und Marcel Schrötter nur 26. Jonas Folger konnte<br />
das Rennen nicht beenden.<br />
Foto: Peter Lange<br />
Moto3 Rennen in Silverstone<br />
1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 38‘55.210<br />
2 Luis Salom SPA RW Racing GP Kalex KTM +0.933<br />
3 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM +1.023<br />
4 Alexis Masbou FRA Caretta Technology Honda +8.100<br />
5 Efren Vazquez SPA JHK Laglisse FTR Honda +8.414<br />
Moto3 Punktestand<br />
1 Maverick VIÑALES 105 6 Alex RINS 44 11 Miguel OLIVEIRA 33<br />
2 Sandro CORTESE 103 7 Zulfahmi KHAIRUDDIN 44 12 Arthur SISSIS 31<br />
3 Luis SALOM 75 8 Alexis MASBOU 42 13 Hector FAUBEL 28<br />
4 Romano FENATI 61 9 Niccolò ANTONELLI 38 14 Danny KENT 26<br />
5 Louis ROSSI 45 10 Alberto MONCAYO 36 15 Efren VAZQUEZ 22<br />
Moto2 Qualifying in Silverstone<br />
1 Pol ESPARGARO SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex 2‘08.011<br />
2 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up 2‘08.396<br />
3 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex 2‘08.616<br />
4 Bradley SMITH GBR Tech 3 Racing Tech 3 2‘08.844<br />
5 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter 2‘08.864<br />
Moto2 Rennen in Silverstone<br />
1 Pol ESPARGARO SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex 38‘29.792<br />
2 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex +1.462<br />
3 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter +1.521<br />
4 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up +2.851<br />
5 Simone CORSI ITA Came IodaRacing Project FTR +3.803<br />
Moto2 Punktestand<br />
1 Marc MARQUEZ 102 6 Mika KALLIO 46 11 Dominique AEGERTER 29<br />
2 Pol ESPARGARO 96 7 Claudio CORTI 45 12 Johann ZARCO 28<br />
3 Thomas LÜTHI 96 8 Bradley SMITH 37 13 Toni ELIAS 27<br />
4 Andrea IANNONE 84 9 Esteve RABAT 34 14 Takaaki NAKAGAMI 23<br />
5 Scott REDDING 70 10 Simone CORSI 30 15 Alex DE ANGELIS 21<br />
Pech für Louis Rossi in der letzten Runde.<br />
Maverick Vinales gewinnt vor Luis Salom und Sandro Cortese.<br />
Foto: motogp.com<br />
MotoGP Qualifying in Silverstone<br />
1 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda 2‘03.303<br />
2 Ben SPIES USA Yamaha Factory Racing Yamaha 2‘03.409<br />
3 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 2‘03.423<br />
4 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 2‘03.763<br />
5 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 2‘03.835<br />
MotoGP Rennen in Silverstone<br />
1 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 41‘16.429<br />
2 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda +3.313<br />
3 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda +3.599<br />
4 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda +5.196<br />
5 Ben SPIES USA Yamaha Factory Racing Yamaha +11.531<br />
MotoGP Punktestand<br />
1 Jorge LORENZO 140 6 Valentino ROSSI 58 11 Ben SPIES 35<br />
2 Casey STONER 115 7 Alvaro BAUTISTA 58 12 Aleix ESPARGARO 20<br />
3 Dani PEDROSA 101 8 Stefan BRADL 51 13 Randy DE PUNIET 11<br />
4 Cal CRUTCHLOW 66 9 Nicky HAYDEN 49 14 Michele PIRRO 9<br />
5 A. DOVIZIOSO 60 10 Hector BARBERA 37 15 James ELLISON 7<br />
56 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
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