26.02.2014 Aufrufe

Speed-Magazin Happy Birthday Ago (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2,00 Euro<br />

All you need is...<br />

jetzt auch online<br />

Ihr Motorradmagazin<br />

MotoGP • SBK • IDM • Isle of Man • 8h Doha • Six Days Teil 6<br />

www.speed-verlag.de<br />

Juli 2012/ Nr. 7/ 18. Jahrgang


VORWORT<br />

Der Deutschland-Grand Prix am Sachsenring<br />

Im letzten Jahr wurden sage und schreibe 230.133 Besucher am Grand Prix - Wochenende am Sachsenring gezählt - absoluter Rekord,<br />

sicher so schnell nicht zu toppen. Die organisatorische Neuordnung der Veranstaltung (Sachsenring-Rennstrecken-Management<br />

GmbH als lokaler Veranstalter, der ADAC Sachsen als sportlicher Ausrichter) trägt sicher nicht dazu bei, die Zahlen aus dem Jahr 2011<br />

zu steigern. Zu groß waren die Herausforderungen an die neuen Macher, die Reibungsverluste mit den Vorgängern, zu spät konnte<br />

der Ticketverkauf (nach neuem, teilweise nicht ganz glücklichem Muster) beginnen. Nebenbei mussten auch noch die von der FIM<br />

geforderten Umbauarbeiten am Ring durchgezogen werden - Voraussetzung, um überhaupt GP-Rennen fahren zu dürfen.<br />

Trotzdem - alles abgehakt, alles fertig, alles startbereit. Wenn ab dem 6. Juli am Sachsenring die ganz Großen des Motorradrennsportes<br />

ihre Motoren anwerfen, ist der ganze Ärger erst einmal vergessen - die deutschen Motorsportfans freuen sich, die Besten der<br />

Besten sehen zu können, die volle Show genießen zu dürfen - und zwar mit allem, was dazugehört.<br />

In erster Linie natürlich Rennsport pur, Freitag um 09.15 Uhr beginnen die freien Trainings, danach geht´s nonstop durch bis zum<br />

späten Sonntag nachmittag.<br />

Daneben, für viele Fans fast genauso wichtig, das Monster-Spaßprogramm für alle. Beginnt schon am Donnerstag mit der 85-Jahre-Sachsenring-Geburtstagsfeier<br />

(ab 21.00 Uhr „City“, Eintritt für GP-Ticketbesitzer frei), Freitag und Samstag immer ab 19.00 Uhr<br />

Live-Musik in der Karthalle am Ring.<br />

Gegenüber der Rennstrecke, am Ankerberg, auf dem jährlich über 10.000 Camper zelten, tobt die lauteste und längste Partymeile des<br />

Rennwochenendes in Hohenstein-Ernstthal. Höhenfeuerwerke, der sensationelle Party-Tower, Schaustellermeile, Veranstaltungszelte,<br />

in diesem Jahr auch ein riesiger Biergarten, hier gibt es keine Nacht.<br />

Die Grand-Prix-Party auf dem Altmarkt im Herzen Hohenstein-Ernstthals präsentiert Freitag und Samstag, 19.00 Uhr Spitzen-Coverbands<br />

auf der RSA-Bühne. Wahnsinns-Flair auch mal ein wenig abseits der Rennstrecke, Action bis zum frühen Morgen.<br />

Einen Leckerbissen der ganz besonderen Art bietet die R & R-Race-Party bereits am Donnerstag in der Location gegenüber dem alten<br />

Start/Ziel-Turm. Ein fettes Rahmenprogramm für jeden Geschmack, Erste-Klasse-Verpfl egung, prominente Gäste aus der MotoGP und<br />

als absoluter Höhepunkt die Grid-Girl-Wahl mit den schönsten Mädchen der Region.<br />

Als unerlässlicher Begleiter durch die drei Renntage empfehle ich Ihnen unser Sonderheft „Der Sachsenring ruft“ - Daten, Fakten,<br />

Statistiken, die kompletten Starterfelder der GP mit Autogrammkarten, Zeit- und Streckenplan, historischem Teil, alles garniert mit<br />

tollen Bildern. Zu haben für 3,50 über die üblichen Verkaufsstellen oder per Bestellung direkt<br />

vom Verlag (5,00 Euro incl. Versand): bestellung@speed-verlag.de<br />

Inhalt 07-2012<br />

Gentleman, start your engines - let´s have fun!<br />

Rainer Hechtl<br />

Hallo liebe Freunde von „<strong>Speed</strong>“,<br />

danke für die immer wieder interessante Zeitschrift. In den letzten Ausgaben hat mir<br />

besonders gefallen der historische Abriss über die Geschichte der „Six-DAYS“; sehr informativ!<br />

Mich hätten aber auch einige technische Details über die Maschinen und deren Weiterentwicklung<br />

interessiert. Die Gründe für die unsportlichen Gesten der westdeutschen<br />

Delegation während der Eröffnung 1964 in Erfurt seien dahingestellt.<br />

Interessant für Presse und Zuschauer war der Fahnenträger des USA-Teams (Startnummer<br />

278, Triumph 650) : Hollywood-Schauspieler Steve McQueen.<br />

Den DDR-Fans bekannt geworden ist Steve durch den Film –Die glorreichen Sieben-<br />

(kam 1963 in die DDR-Kinos).<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Claus Thum<br />

08112 Wilkau-Haßlau<br />

Liebe <strong>Speed</strong>redaktion,<br />

da habt ihr ja wieder einen Volltreffer gelandet mit dem Sonderheft „Der Sachsenring<br />

ruft! 2012“ ! Eine Fundgrube für mich als Autogrammsammler. Da muss man ja schon<br />

am Donnerstag in die Spur, um Legenden wie <strong>Ago</strong>, Read, Redman oder Taveri anzutreffen.<br />

Aber da wird dann einfach Urlaub genommen!<br />

Macht weiter so mit der <strong>Speed</strong>!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Peter Flato<br />

06114 Halle / Saale<br />

Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04-05 Händlernews<br />

Seite 06-07 <strong>Ago</strong>stinis 70. Geburtstag<br />

Seite 08-11 Sachsenring ruft<br />

Seite 12-17 Six Days Teil 6: 1968-1969<br />

Seite 18-21 Isle of Man<br />

Seite 22 Vorwerbung Oschersleben<br />

Seite 23-24 IDM Nürburgring<br />

Seite 25-28 Sachsenring Ticketfl yer<br />

Seite 29-32 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 33-35 IDM Nürburgring<br />

Seite 36-40 SBK in Miller Park<br />

Seite 41-45 SBK in Misano<br />

Seite 46-50 MotoGP in Barcelona<br />

Seite 51 Interview mit Stefan Bradl<br />

Seite 52-57 MotoGP in Silverstone<br />

Seite 58 IG Königsklasse<br />

8h Doha fi nden Sie in der Ausgabe 08/2012<br />

Titelbild-Foto<br />

Valentino Rossi<br />

Giacomo <strong>Ago</strong>stini<br />

Foto: Archiv <strong>Speed</strong><br />

Foto: Ronny Lekl<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

3


HÄNDLERNEWS<br />

Gilles Tooling<br />

GSG Mototechnik<br />

rgk2: modulares fussrastenkit für fahrer und sozius<br />

- ob serienposition oder - veränderte Position (-zigfach verstellbar)<br />

- passt in die originalaufnahmen<br />

- kombinieren sie ihre racing, touren- oder enduroraste nach<br />

ihren wünschen<br />

- lieber sportlich hoch oder komfortabel tief, varrieren sie ihre<br />

serienposition<br />

- verbreitern, neigen und dämpfen einstellen<br />

- rastengelenk-kit silber eloxiert<br />

features:<br />

- optionaler, silber eloxierter, verbreiterungs-kit 10mm<br />

(artikel: rgk-ds01-s)<br />

- optionaler ausleger-kit 20mm<br />

(empfohlen für den Fahrer uns sozius/ artikel: rgk-a-20-s)<br />

- optionaler ausleger-kit 30-40mm<br />

(empfohlen für den sozius/ artikel: rgk-a-30-40-s)<br />

- 24 Positionen wählbar<br />

- 360° einstellbar<br />

Mehr unter www.gillestooling.com<br />

2D-Datarecording<br />

Informationen zum Thema Sturzschutz<br />

Sturzpads schützen Rahmen, Motor und Verkleidungsteile.<br />

Beim Sturz verhindern die Kunststoffpads, dass die zu schützenden<br />

Teile durchschleifen oder zerbrechen.<br />

Produktinfo Bei allen Modellen haben die Kunststoffpads einen Durchmesser<br />

von 60 mm, um eine möglichst große Auflagefläche zu erreichen. Desweiteren<br />

sind sie mit einem großen Radius versehen, um beim Aufschlag<br />

einen besseren Gleiteffekt zu erreichen. Bis auf wenige Modelle dient ein<br />

Aluflansch bzw. eine CNC-gefräste Alu-Trägerplatte als Aufnahme für den<br />

Kunststoffpad. Nur so ist langfristig ein fester Sitz von Pad und Motor gewährleistet.<br />

Hierdurch werden auftretende Kräfte bei einem Sturz auf eine<br />

möglichst große Fläche übertragen.<br />

Das Testfeld Die Kunststoffpads haben sich seit mehr als 10 Jahren im Alltagsbetrieb<br />

an Straßenmotorrädern und auch an Rennmaschinen bestens<br />

bewährt. Es gab keinerlei Folgeschäden. Bei einigen Motorrädern ist ein Verkleidungsausschnitt<br />

erforderlich (siehe Tabelle).<br />

Lieferumfang Die Sturzpads werden paarweise mit allen benötigten Befestigungsmaterialen<br />

und Montageanleitung geliefert. Alle Teile sind im Ersatz<br />

auch einzeln erhältlich. Nicht enthalten ist ein kleinerer Wasserausgleichsbehälter,<br />

der bei einigen Kawasaki Modellen eingebaut werden muss.<br />

Pads in schwarz und weiß lieferbar!<br />

Haben Sie bitte Verständnis, dass keine Haftung bei Folgeschäden, die durch<br />

einen Sturz oder unsachgemäße bzw. mangelhafte Montage entstehen, übernommen<br />

wird!<br />

mehr unter www.gsg-mototechnik.de<br />

KIT Bike<br />

Das KIT Bike ist das perfekte Datenaufzeichnungssystem für ambitionierte<br />

Privatfahrer bis zu professionellen Motorsport Teams. Durch einfache<br />

grafische Analyse der gemessenen Daten kann der ambitionierte<br />

Privatier seinen Fahrstil und Rundenzeit verbessern.<br />

Das leichte und kleine Loggingsystem beinhaltet, GPS, zusätzlichen Geschwindigkeitssensor<br />

und einen Basiskabelbaum zum direkten Anschluss<br />

ans Motorrad. Verschiedene Signale können direkt vom Sensor oder über<br />

CAN vom Steuergerät (Drosselklappe, Temperatur...) abgegriffen werden.<br />

Weitere Sensoren wie Federweg oder Bremsdruck können an den Logger<br />

angeschlossen werden.<br />

Im internen Speicher können Messungen bis zu 55min gespeichert werden.<br />

Durch die GPS Daten kann der Schräglagenwinkel, Geschwindigkeit und<br />

Position genau bestimmt werden. Dadurch können Fahrstile sehr leicht<br />

miteinander verglichen und verbessert werden.<br />

Das KIT Bike kann durch zusätzliche Pakete (Lambda, Detonation) erweitert<br />

werden.<br />

Sporthöcker, schmal, aus GFK, unlackiert, für alle Sportclassic-Modelle passend.<br />

Die Sitzbank passt sich dem Rahmenverlauf an. Mit Staufach, das<br />

Sitzkissen ist 2-teilig, entweder in Echtleder oder Kunstleder.<br />

Bei der Echtleder-Ausführung mit eingenähter ITALO-Tricolore.<br />

Die Original-Befestigung bleibt erhalten.<br />

Art-Nr: B0330 - Polster Kunstlederbezug<br />

Art-Nr: B0331 - Polster Echtlederbezug<br />

1 x KIT Datenlogger<br />

1 x GPS Mouse<br />

1x Minidash display<br />

1 x induktiver Geschwindigkeitssensor<br />

1 x Kabelbaum KIT RWTT incl. ext. Geschwindigkeitssensor<br />

1 x Kabelbaum KIT RWTT 2D (Motorrad Adapter)<br />

USB a/b Downloadkabel<br />

Race KIT Software CD<br />

Aufnahmezeit: 75 Minuten<br />

4 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


HÄNDLERNEWS<br />

Domino – erste Wahl der MotoGP Piloten<br />

Einen Namen hat sich das italiensiche Unternehmen Domino-Tommasselli zunächst im<br />

Motocross gemacht. Seit einigen Jahren werden nun auch Qualitätsprodukte für den<br />

Straßenrennsport hergestellt und auch diese finden ihre zufriedenen Kunden.<br />

Ein Klassiker im Zweiradsport ist der einstellbare Gasgriff. Er überzeugt neben einem<br />

erstklassigen Design mit Funktionalität. Der neue XM2 Kurzhubgasgriff, der auf die Ansprüche<br />

der Sportfahrer abgestimmt ist, ist dreifach einstellbar. Für einige Markenbikes<br />

gibt es bereits passende Gaszüge. Nach und nach fertigt Domino neben den ebenfalls<br />

erhältlichen Universalzügen, Gaszüge für weitere gängige Sportbikes.<br />

Melvin<br />

Neu im Sortiment: Stahlflex-Leitung in weiß<br />

Nachdem die Melvin GmbH schon lange Bremsleitungslieferant des Yamaha<br />

R6-Dunlop Cups ist, wurde auch das Engagement bei Honda Holzhauer Racing<br />

Promotion in der IDM verstärkt.<br />

Weiß verzeichnet bei den Automobilzulassungen seit einigen Jahren erhebliche<br />

Zuwächse und wer mit flinkem Finger die aktuellen Motorrad-Kataloge<br />

durchblättert, stellt fest, auch bei den Zweirädern scheint diese Entwicklung<br />

anzukommen. Ob SuperMoto, Tourer oder Supersportler, bei etlichen neuen<br />

Modellen taucht weiß erstmals als Farbwahl auf und vorhandene Baureihen<br />

werden entsprechend ergänzt.<br />

Für die diesjährige Kollektion hat Stahlflex-Bremsleitungshersteller Melvin<br />

auf den Trend reagiert. Ab sofort sind alle 1003 fertig konfigurierten Leitungs-Kits<br />

des Programms ClassicFlex auf Wunsch und ohne Aufpreis mit<br />

weißer Ummantelung erhältlich. Ebenfalls kostenlos ist die Wahl der Fittings<br />

aus acht Eloxierfarben. Das Unternehmen im Schwarzwald stellt die Bremsleitungen<br />

selbst her und kann so auch individuelle Anfertigungen liefern.<br />

Die erwähnten Kits sind innerhalb von einem Tag beim versierten Schrauber<br />

oder beim Händler.<br />

So kann die farbige Bremsleitung – denn auch hier gibt es acht weitere Varianten<br />

– ein Baustein für eine „White Edition“ oder andere Hinkucker sein.<br />

Eines sind die Stahlflex-Bremsleitungen auf jeden Fall: Eine sinnvolle Investition<br />

in die Sicherheit, denn im Gegensatz zu den Kunststoffleitungen, halten<br />

sie die volle Bremsleistung über viele Jahre, ja sogar Jahrzehnte, und verbessern<br />

das Gefühl für den Druckpunkt oft schon bei ganz neuen Motorrädern.<br />

Jede Leitung wird vom Hersteller druckgeprüft – das Prüfprotokoll liegt immer<br />

im Paket dabei. Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte die Bremsleitungen<br />

vom Fachbetrieb wechseln lassen, denn die sicherste Leitung nützt nichts,<br />

wenn am Ende ein Anschluss nicht korrekt verschraubt ist.<br />

Die aktuelle Typenliste mit den 1003 lieferbaren Kits und den Einzelkomponenten<br />

für individuelle Anfertigungen sowie ABEs, Teilegutachten, etc. findet<br />

sich unter www.melvin.de<br />

telefonischen Rat gibt es unter 0 74 22 / 278-170.<br />

Die weißen Leitungen passen auch zur blau/weiß/roten<br />

CBR 1000 RR mit ABS.<br />

Mit den schwarzen Fittings bildet die weiße Ummantelung einen schönen<br />

Kontrast, der nicht nur an weißen Bikes wirkt. Unabhängig von der Farbe<br />

sind alle Anbauteile und die ABE mit im Kit.<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

5


Silverstone, 16.Juni 2012. Eingerahmt vom Yamaha<br />

Factory Racing Team, wird jener Mann<br />

gebührend gefeiert, der 1975 den ersten Weltmeistertitel<br />

für Yamaha in der „Königsklasse“<br />

eingefahren hatte, zudem seinen 15. und letzten<br />

seiner einzigartigen Karriere. Man mag es nicht<br />

fassen: Der erste Popstar der Motorradszene<br />

ist siebzig, sieht noch immer verdammt gut aus<br />

und ist fit wie ein Turnschuh. Kein Bypass, keine<br />

Gicht, kein Stock, wie so viele andere Männer in<br />

fortgeschrittenem Alter. Macht`s die junge Ehefrau?<br />

Sagen wir so: Man hat es, oder man hat<br />

es nicht. Sein junger Nachfolger, Jorge Lorenzo,<br />

sorgte zudem am Wochenende für das perfekte<br />

Geschenk an den Superstar, nämlich einen weiteren<br />

Yamaha-Sieg!<br />

Damit nicht genug! Der 122-fache Grand Prix Sieger<br />

wird zum 85-jährigen Jubiläum des Sachsenringes<br />

am Donnerstag, 05.Juli, den sachkundigen<br />

Besuchern Rede und Antwort stehen und Autogramme<br />

verteilen, genau wie einst im Mai. Am<br />

Sachsenring gewann <strong>Ago</strong> übrigens insgesamt 11<br />

Grand Prix-Läufe. Der Veranstalter hat versprochen,<br />

eine MV Agusta 500cc, Dreizylinder, extra<br />

zu besorgen. Schließlich wurde <strong>Ago</strong> mit dieser<br />

Marke aus Gallarate zum Idol der Jugend und<br />

zum unantastbaren „Meister aller Meister“. Die<br />

Kombination <strong>Ago</strong>stini / MV Agusta war einst ein<br />

Selbstläufer. Richtig ist, er hatte das Glück des<br />

Tüchtigen, eine unglaubliche Anhängerschar, darunter<br />

auch viele weibliche, zumal er das Aussehen<br />

eines Schauspielers hatte. Irgendwie gab`s<br />

da Ähnlichkeiten mit dem Charakterschauspieler<br />

Marcello Mastroianni („Das süße Leben“/1960).<br />

Da waren aber auch die Kritiker und Neider, oft<br />

Fachjournalisten, aber auch Erbsenzähler darunter.<br />

Fakt ist, <strong>Ago</strong>stini, der stets im Mittelpunkt<br />

stand und steht, hatte in seinen siebzehn aktiven<br />

Jahren keinen schweren Unfall, was für mentale<br />

Stärke spricht und war später als Teamchef bei<br />

Yamaha-Marlboro mit Lawson siegreich. Eine unglaubliche<br />

Bilanz des erfolgreichsten Fahrers aller<br />

Zeiten, der einst viel Farbe in die Motorradszene<br />

brachte. Entspannt darf er die 70 feiern, der<br />

<strong>Ago</strong>!<br />

Ganz anders verlief sein 25. Ehrentag am 16.<br />

Juni 1967. Die Senior TT stand an: 6 Runden<br />

6 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Ehre, wem Ehre gebührt:<br />

Legende Giacomo <strong>Ago</strong>stini zum 70. Geburtstag Text: Ralph Schwotzer<br />

Da konnte niemand widerstehen: Der blendend aussehende <strong>Ago</strong><br />

und die legendäre 3-Zylinder MV Agusta.<br />

Foto: Archiv Werner<br />

(= 364 km!!) waren auf der damals<br />

noch nicht glattgebügelten<br />

Strecke zu fahren. Pärchenstart,<br />

Schiebestart. Es knisterte: <strong>Ago</strong><br />

ging mit der MV Agusta (3 Zylinder)<br />

dreißig Sekunden nach<br />

Hailwood (Honda RC 181) auf<br />

die Piste. Zuvor waren sich die<br />

beiden Giganten in der Junior<br />

(Klasse B bis 350cc) begegnet.<br />

<strong>Ago</strong>stini fuhr härter denn<br />

je, die Zuschauer schnappten<br />

nach Luft, doch so sehr er sich mühte, an diesem<br />

Tag hatte <strong>Ago</strong>stini nicht den Hauch einer Chance<br />

gegen Mike und dessen 297cc- Sechszylinder<br />

Honda. Mike Hailwood hatte eben `ne 21:08,0<br />

(= 173,3 km/h)-Runde „hingelegt“, und das mit<br />

„Stehendem Start“! Nach 364 km hatte Mike seinem<br />

Widersacher über 3 Minuten abgenommen.<br />

Alle anderen Gegner hätten resigniert, aber nicht<br />

<strong>Ago</strong>, mit jetzt 25 Jahren auf seinem fahrerischen<br />

Höhepunkt angekommen.<br />

Zurück zur Senior: Hier hatte Hailwood nur Außenseiterchancen,<br />

denn es gab Fahrwerksschwierigkeiten,<br />

schon seit 1966. Honda selbst interessierte<br />

das nicht, man hatte ja für viel Geld<br />

den besten Fahrer dieser Zeit verpflichtet.<br />

<strong>Ago</strong>stini wollte dieses Rennen unbedingt<br />

gewinnen, zumal es sein 25.Geburtstag war<br />

und seine MV Agusta die bessere Straßenlage<br />

hatte. <strong>Ago</strong> begann schneller als Mike,<br />

der bald Probleme bekam: Sein Gasgriff<br />

hatte sich gelöst. Mit losem Gasgriff absolvierte<br />

Hailwood die zweite Runde in 20:48,8<br />

(= 175,0 km/h). Sein Boxenstopp dauerte<br />

länger als jener <strong>Ago</strong>s, man suchte ja nach<br />

einem Hammer. Nach über 260 km trennten<br />

die beiden Titanen maximal 6 Sekunden, je<br />

nach Streckenabschnitt. Vermutlich hätte<br />

<strong>Ago</strong>stini dieses Duell gewinnen können,<br />

Hailwoods Gasgriff hatte sich wieder gelockert.<br />

Doch dann geschah das Unfassbare:<br />

Die MV Agusta rollte aus, die Kette war gerissen!<br />

Unverschuldet hatte Giacomo diese<br />

Schlacht verloren. <strong>Ago</strong>stini soll trotzdem,<br />

natürlich in charmanter Begleitung, seinen<br />

25. gefeiert haben. Und überhaupt: Dieser<br />

gutaussehende, charismatische Kerl hatte<br />

echte Gegner, die er schlagen musste: Erst<br />

Tarquinio Provini, dann Redman und Hailwood,<br />

später Landsmann Pasolini auf der<br />

köstlich klingenden 500cc-Benelli (Sachsenringbesucher<br />

von 1970 werden sich<br />

gewiss erinnern!), dann den unglaublich<br />

aggressiv fahrenden Finnen Jarno Saarinen<br />

auf der neuen 500cc-Zweitakt-Yamaha.<br />

Auch Bergamonti muss man nennen, ein<br />

Hoch soll er leben! <strong>Ago</strong>stinis T-Max wird vorgestellt.<br />

Herausforderer im Stall MV Agusta, der für<br />

„Stimmung“ sorgen sollte. Dieser Draufgänger<br />

verunglückte leider im Frühjahr 1971 in<br />

Riccione tödlich, Saarinen und Pasolini 1973 in<br />

Monza, bei diesem furchtbaren Massensturz auf<br />

einer Öllache. Giacomo <strong>Ago</strong>stini setzte man bei<br />

MV Agusta 1972/73 einen gewissen Phil Read vor<br />

die Nase. Read löste <strong>Ago</strong>stini als Weltmeister der<br />

„Königsklasse“ ab. <strong>Ago</strong> unterschrieb bei Yamaha<br />

und rächte sich 1975 an Phil Read: MV Agusta<br />

stand plötzlich, jedoch nicht unerwartet, ohne<br />

Titel da.<br />

Und weil`s so schön war, siegte der Held vieler<br />

Motorenschlachten 1976 nochmals mit der geliebten<br />

MV Agusta 500cc auf dem Nürburgring.<br />

Genau dort, wo <strong>Ago</strong> erstmals 1965 auf der neuen<br />

3-Zylinder-MV gewinnen konnte. So schließt sich<br />

der Kreis. <strong>Ago</strong>stini zwang seine Gegner reihenweise<br />

zu Offenbarungseiden oder zur Preisgabe<br />

ihrer besten Fähigkeiten!<br />

Wenn man Giacomo heute fragt, ob er selbst Vorbilder<br />

hatte, dann wird er zwei Namen nennen:<br />

Carlo Ubbiali und Gary Hocking. Ubbiali hatte<br />

einst seine Rennen, speziell bei MV Agusta, generalstabsmäßig<br />

geplant und brachte es auf 9<br />

Weltmeistertitel bis 1960. Und Hocking war nach<br />

Meinung vieler Fachleute einer der couragier-<br />

„Mit Speck fängt man Mäuse!“ Werbung mit <strong>Ago</strong> zieht<br />

und bringt 3.000 Besucher mehr.<br />

Foto: museomotociclo.it Foto: Peter Lange


<strong>Ago</strong> kommt zum Sachsenring am 5. Juli 2012!<br />

testen Racer, die man je auf der klassischen Rennstrecke zu sehen bekam.<br />

Dekoriert 1960/61 mit 3 Vize-WM-Titeln und 2 WM-Titel für MV Agusta.<br />

Hockings Auftritte in Hohenstein-Ernstthal bleiben ewig in Erinnerung. Vielleicht<br />

war <strong>Ago</strong> eine Mischung aus beiden Starfahrern? Das müsste schon<br />

passen, denke ich. Möglicherweise gibt`s demnächst am Sachsenring oder<br />

im Ort neue Stammtischrunden, um für alle Zeiten zu klären, wer denn nun<br />

der BESTE ALLER ZEITEN ist. Doch das wird nicht funktionieren!<br />

Foto: Jeremy<br />

Foto: Jeremy<br />

Foto: museomotociclo.it<br />

Rares Foto:<br />

Provini-Nachfolger <strong>Ago</strong> auf der „immergrünen“ Moto Morini 250cc (1964)<br />

Kampf der Titanen am Sachsenring:<br />

Hailwood (Honda) lauert hinter <strong>Ago</strong> (MV)<br />

Machtkampf bei MV Agusta in Brünn: Phil Read bremst <strong>Ago</strong> aus!<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

7


Kolumne Bridgestone von<br />

Liebe Fans des<br />

Sachsenrings und<br />

liebe motorsportbegeisterte<br />

Leser.<br />

Mein Name ist Steve<br />

Jenkner. Nach der<br />

Beendigung meiner<br />

aktiven Rennsportkarriere<br />

arbeite ich<br />

als Reifentechniker<br />

bei der Firma Bridgestone<br />

und betreue<br />

die Teams der italienischen<br />

Motorradschmiede<br />

Ducati in der MotoGP. Mit meinem<br />

Beitrag möchte ich Sie einmal etwas hinter<br />

die Kulissen des GP-Zirkus blicken lassen.<br />

Seit dem Jahre 2009 ist Bridgestone Alleinausrüster<br />

der Königsklasse des Motorsports,<br />

der Vertrag wurde mit dem Veranstalter erst<br />

kürzlich bis 2014 verlängert. Die Entscheidung<br />

der Dorna, die Einheitsreifenregelung<br />

einzuführen, stieß bei den Werken auf hohen<br />

Anklang. Das Ziel war die Schaffung von<br />

Chancengleichheit in Sachen Reifenwahl,<br />

damit jedes Team und jeder Fahrer diesbezüglich<br />

unter den gleichen Voraussetzungen<br />

startet. Als 2009 das erste Jahr unter diesen<br />

Bedingungen gefahren wurde, war das<br />

Produkt sehr auf Sicherheit ausgelegt und<br />

die Gummimischungen noch nicht so vielfältig<br />

wie heute. Durch ständige Weiterentwicklung<br />

ist das Grip-Level mit den Jahren<br />

immer mehr gestiegen. So wurde zum Beispiel<br />

letztes Jahr in Brünn ein neuer Hinterreifen<br />

mit neuem Aufbau getestet, der ein<br />

deutlich besseres Aufwärmverhalten zeigt<br />

und somit besseren Seitenhalt in kürzerer<br />

Zeit ermöglicht. Genau dieser Reifen wird<br />

nunmehr seit den ersten Testfahrten in der<br />

laufenden GP-Saison eingesetzt. Das gleiche<br />

geschah mit den Vorderradreifen, um<br />

die Balance Front-Heck auszugleichen und<br />

damit eine bessere Gesamtbalance für das<br />

Motorrad zu erreichen. So wurden auch die<br />

Chatteringprobleme nahezu ausgemerzt.<br />

Jedem Fahrer stehen pro Rennwochenende<br />

neun Vorderradreifen und zehn Hinterradreifen<br />

zur Verfügung, wobei die Mischungen im<br />

Steve Jenkner<br />

jeweiligen Härtegrad abweichen. Hinten sind<br />

es beispielsweise fünf harte und fünf weiche<br />

Pneus. Für die Rennen im Nassen stehen<br />

maximal sechs Regenreifen bereit. Seit<br />

dem Grand Prix in Jerez können die Fahrer<br />

zwei Reifen mit einer alternativen Mischung<br />

eintauschen. Diese Reifen werden gerade<br />

in Sachen Haltbarkeit ständig kontrolliert<br />

und verbessert, da es auch schon vorkam,<br />

dass bei abtrocknender Strecke mit Regenreifen<br />

rausgefahren wurde, der Fahrer aber<br />

mit Slicks (durch Aufbrauchen des Profils)<br />

in die Box zurückgekehrt ist. Intermediates<br />

(mit speziellen Schneidewerkzeugen handgeschnittener<br />

Slick) gibt es seit 2009 nicht<br />

mehr.<br />

Die Reifenmischungen sind dann nochmal<br />

von Strecke zu Strecke unterschiedlich. Es<br />

gibt kein Rennen, bei denen die Reifen in den<br />

Sattelzügen die gleichen sind, wie im Rennen<br />

vorher. Wir sprechen hier von ca. 700<br />

Reifen pro Rennen in der Saison 2011 und<br />

nunmehr, wegen der Erhöhung des Starterfeldes,<br />

von ca. 900 Stück in 2012. Mittlerweile<br />

fahren 5 Sattelzüge von Bridgestone<br />

zu den Rennen, vier sind mit Reifen und<br />

Technik bepackt, einer dient als Hospitalitytruck.<br />

Zur Crew gehören insgesamt sechs<br />

Reifentechniker, vier Deutsche und zwei Japaner,<br />

darunter insgesamt vier ehemalige<br />

Rennfahrer. Dadurch wird eine funktionierende<br />

Kommunikation zwischen Technikern<br />

und Fahrern gewährleistet, die Reifentechniker<br />

agieren quasi als Bindeglied zwischen<br />

Team, Fahrer und Reifenhersteller. Dabei ist<br />

unsere Arbeit so aufgeteilt, dass jeder Techniker<br />

einen Hersteller betreut. Insgesamt<br />

sind mit Ingenieuren jeweils zwanzig Leute<br />

von Bridgestone pro Rennen vor Ort. Die<br />

Entwicklung der Gummis schreitet im Rennsport<br />

immer mehr voran, wovon letztendlich<br />

auch die Serienproduktion und somit jeder<br />

Biker, der sein Motorrad mit Bridgestone-<br />

Reifen ausrüstet, profitiert.<br />

Na dann - bis bald! Viel Spaß bei den Rennen<br />

und eine unfallfreie Bikersaison wünscht<br />

Euch Euer<br />

Steve Jenkner<br />

85 Jahre in vier Etappen<br />

Neben den mit großem Brimborium angekündigten<br />

Feiern zum 85jährigen Bestehen<br />

im Rahmen des Grand Prix und der Six Days<br />

gibt es dazu in Hohenstein-Ernstthal auch<br />

eine kleine aber feine Gemeinde, die die 85<br />

Jahre Rennsportgeschichte auf dem Sachsenring<br />

ausführlichst Revue passieren lassen<br />

wird.<br />

Der Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal<br />

e.V., genauer dessen Arbeitskreis „Der Batzendorfer<br />

Stammtisch“ unter der Leitung von<br />

Bernd Bammler beleuchtet in Zusammenarbeit<br />

mit der Ernstthaler Traditionsgaststätte<br />

„Gasthaus Stadt Chemnitz“ die Geschichte<br />

der Motorsportveranstaltungen auf dem<br />

Sachsenring seit 1927.<br />

Um der Fülle der Informationen Raum zu<br />

geben, ist dies auf insgesamt vier Abende<br />

verteilt:<br />

Montag, 02. Juli 2012<br />

„Die ersten 25 Jahre 1927-1952“<br />

Dienstag, 03. Juli 2012<br />

„Sachsenring-Rennsport in der<br />

DDR 1953-1990“<br />

Mittwoch, 04.Juli 2012<br />

„Der neue Sachsenring 1992-2012“<br />

Donnerstag, 05.07.2012<br />

„Seitenwagenrennen ab 1949“<br />

Bernd Bammler hat zu den Veranstaltungen<br />

namhafte Gesprächspartner aus dem Rennsportbereich<br />

eingeladen, mit denen er anhand<br />

von Filmen und Bildern, hauptsächlich<br />

aber durch kurze Vorträge aus ersten Hand<br />

Daten, Fakten Anekdoten der verschiedenen<br />

Epochen ausführlich, informativ und sicherlich<br />

sehr amüsant darlegen wird. Selbst der<br />

informierte Rennsportfan wird über das Detailwissen<br />

der Veranstalter und der Gäste erstaunt<br />

sein und sich vor allem an den kleinen<br />

Randgeschichten erfreuen.<br />

Beginn der Veranstaltungen ist jeweils 19.00<br />

Uhr im „Gasthaus Stadt Chemnitz“ (im<br />

Käst‘l), Pölitzstr. 16 in Hohenstein-Ernstthal,<br />

Eintritt ist frei, die Raumkapazität aber begrenzt.<br />

Der Geschichtsverein, die Redaktion<br />

der „<strong>Speed</strong>“ und die Wirtsleute Petra Steiger<br />

und Walfried Leipziger (Leipel) freuen sich,<br />

dieses echte Schmankerl zum Jubiläum des<br />

Sachsenringes präsentieren zu können.<br />

8 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

9


Zeitplan Grand Prix Aktivitäten auf der Rennstrecke:<br />

Donnerstag, 5.07.2012:<br />

14:00 Einlass in die Boxengasse zum alljährlichen und beliebten “Pit Walk”,<br />

Präsentation historischer Fahrzeuge auf der Start- und Zielgeraden<br />

19:00 Sachsenring-Geburtstagsparty im VIP-Zelt<br />

21:00 “City”-Konzert in der Karthalle<br />

Freitag, 6.07.2012:<br />

09:15 – 09:55 1. Freies Training Moto3 TM<br />

10:10 – 10:55 1. Freies Training MotoGP TM<br />

11:10 – 11:55 1. Freies Training Moto2 TM<br />

12:10 – 12:35 Freies Training Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />

13:15 – 13:55 2. Freies Training Moto3 TM<br />

14:10 – 14:55 2. Freies Training MotoGP TM<br />

15:10 – 15:55 2. Freies Training Moto2 TM<br />

16:10 – 16:40 1. Qualifikation Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />

16:50 – 17:20 1. Qualifikation ADAC Junior Cup<br />

17:30 – 18:00 2. Qualifikation Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />

18:10 – 18:40 1. Qualifikation Sidecar WM<br />

18:50 – 19:20 2. Qualifikation ADAC Junior Cup<br />

Samstag, 7.07.2012:<br />

09:15 – 09:55 3. Freies Training Moto3 TM<br />

10:10 – 10:55 3. Freies Training MotoGP TM<br />

11:10 – 11:55 3. Freies Training Moto2 TM<br />

13:00 – 13:40 Qualifikation Moto3 TM<br />

13:55 – 14:55 Qualifikation MotoGP TM<br />

15:10 – 15:55 Qualifikation Moto2 TM<br />

16:30 1. Rennen Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />

17:35 1. Rennen ADAC Junior Cup<br />

18:15 – 18:45 2. Qualifikation Sidecar WM<br />

Sonntag, 8.07.2012:<br />

09:00 – 09:20 Warm up Moto2 TM<br />

09:30 – 09:50 Warm up MotoGP TM<br />

10:00 – 10:20 Warm up Moto3 TM<br />

11:20 Rennen (29 Runden) Moto2 TM<br />

13:00 Rennen (30 Runden) MotoGP TM<br />

14:30 Rennen (27 Runden) Moto3 TM<br />

16:00 2. Rennen Red Bull MotoGP Rookies Cup<br />

17:05 Rennen (22 Runden) Sidecar WM<br />

10 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Die Geschichte des „Goldenen Sachsenring“<br />

Als der Dresdner Motorrad-Club 1914 (DMC14) Mitte der<br />

20er Jahre des vorigen Jahrhunderts seine Rundstreckenrennen<br />

bei Moritzburg aus verkehrstechnischen Gründen, z.B.<br />

wegen mehrmaligen Querens einer Kleinbahnstrecke, nicht<br />

mehr durchführen konnte, suchte man krampfhaft nach<br />

einer neuen Rennstrecke. Der Club wurde fündig in Form<br />

eines Straßendreiecks im Waldgebiet bei Tharandt. Dieser<br />

Dreieckskurs im Grillenburger Wald, mit Start und Ziel in<br />

Grillenburg, führte über Naundorf nach Klingenberg-Colmnitz<br />

und war etwa 14 km lang. Ausweisfahrer mussten 5,<br />

Lizenzfahrer 14 Runden fahren. Das erste Rennen war 1928<br />

ein großer sportlicher und auch Publikumserfolg. Wegen der<br />

abweisenden Haltung des damaligen sächsischen Innenministeriums<br />

wurden allerdings weitere Rennen in den nächsten<br />

Jahren verboten.<br />

Erst 1931 setzte sich der deutsche Motorradfahrer-Verband<br />

(DMV) durch und das Grillenburger Dreiecksrennen wurde<br />

einer von vier Austragungsorten der deutschen Straßenmeisterschaft.<br />

Zur im gleichen Jahr durchgeführten Deutschen<br />

Motorrad-Clubmeisterschaft stiftete der DMC14 neben den Siegerpreisen drei „Goldene Sachsenringe“ für die Tagesschnellsten:<br />

goldene Siegelringe mit einer Miniaturabbildung der Rennstrecke und der Gravur des Tages.<br />

Das war auch der Zeitpunkt für die Umbenennung der Strecke in „Sachsenring“ im Grillenburger Wald. Doch bereits 1933<br />

wurde das letzte Rennen auf diesem Sachsenring ausgetragen. Der Kurs bei Hohenstein-Ernstthal, auf dem ab 1934 der<br />

Große Preis von Deutschland und später von Europa ausgetragen wurde, erhielt den Namen „Sachsenring“ erst im Jahr<br />

1938. Die Bitterkeit der Dresdner darüber dürfte sich bis heute gelegt haben. Im Gegenteil, aus Dresden erhält der Sachsenring<br />

bis heute großzügige Unterstützung, weil er mittlerweile, Dank gemeinsamer Anstrengungen, ein Aushängeschild<br />

für ganz Sachsen geworden ist.<br />

Als 1998, nach 26-jähriger Abstinenz, der Grand Prix an den nun neuen Sachsenring zurückkehrte, griff der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Hohenstein-Ernstthal, Erich Homilius, die Idee vom „Goldenen Sachsenring“ - diesmal als Ehrenpreis der<br />

Stadt - wieder auf. Aus den Ausschreibungsunterlagen von 1932 der 500ccm-Klasse für den Sachsenring Grillenburg, bei<br />

dem sein Vater auf einer Victoria in der Ausweisklasse startete, erhielt er Kenntnis von diesem Ehrenpreis.<br />

Den „Goldenen Sachsenring“, mit dem Streckenlogo und der jeweiligen Jahreszahl, erhält seit 1998 jeweils der Fahrer, der<br />

die insgesamt schnellste Rennrunde gefahren ist. Gestiftet wird der Ring dieses Jahr vom Goldschmiedeatelier Garcia-Greno<br />

aus Leipzig, das den Großteil der seit 1998 verliehenen Ringe hergestellt hat.<br />

Goldschmiedeatelier und Goldschmiedemanufaktur Garcia<br />

Wir können auf eine 60- jährige Familientradition blicken. Gegründet 1953 in Glauchau von Wolfgang Meyer und ab 1979 von seiner<br />

Tochter Gabriele Garcia-Greno, in einer Unternehmensgröße von bis zu sieben Mitarbeitern geführt.<br />

Nun in 3. Generation schmiedet Thomas Garcia-Greno, der Enkel des Gründers, mit seinen Mitarbeitern die Schmuckstücke seit 12 Jahren<br />

im Leipziger Speck´s Hof.<br />

Trotz des Firmensitzes in Leipzig hat die Verbundenheit mit der Heimatregion Bestand. Seit vielen Jahren wurde der „Goldene Sachsenring“<br />

in dieser Goldschmiede hergestellt. Dass für diese besondere Ehrengabe der Stadt Hohenstein-Ernstthal das Geld 2012 fehlen würde, war<br />

uns nach den vielen Pressemeldungen schnell klar.<br />

Deshalb haben wir nach kurzer Beratung in der Firma beschlossen, in diesem Jahr den Ring zu spenden, damit eine wichtige Identität stiftende<br />

Tradition erhalten bleibt. Bestimmt haben viele Sachsen so gedacht und gehandelt, denn sonst wäre die Veranstaltung wahrscheinlich<br />

abgewandert. In unserer Goldschmiede wurden schon verschiedene Kollektionen für Sportvereine hergestellt. Besonders bemerkenswert<br />

ist, dass wir den Vereinsschmuck für den „ FC Barcelona“ in unserem Herstellungsprogramm hatten. Nach 2-jährigen Verhandlungen<br />

erhielten wir die Lizenz aus Barcelona.<br />

Die Kollektion bestand aus 3 verschiedenen Ringen, Krawattennadel, Anstecker, Ohrstecker und Anhänger.<br />

Sie wurde 2 Jahre lang in Spanien angeboten und hatte in Deutschland ein sehr großes Medieninteresse geweckt.<br />

www.gold-garcia.de<br />

Die bisher mit dem „Goldenen Sachsenring“ geehrten Fahrer:<br />

1998 Alex Barros 500ccm<br />

1999 Alex Barros 500ccm<br />

2000 Olivier Jacque 250ccm<br />

2001 Shinya Nakano 500ccm<br />

2002 Valentino Rossi 500ccm<br />

2003 Max Biaggi MotoGP<br />

2004 Alex Barros MotoGP<br />

2005 Sete Gibernau MotoGP<br />

2006 Dani Pedrosa MotoGP<br />

2007 Dani Pedrosa MotoGP<br />

2008 Mike di Meglio 125ccm<br />

2009 Dani Pedrosa MotoGP<br />

2010 Dani Pedrosa MotoGP<br />

2011 Dani Pedrosa MotoGP<br />

André Birkenkampf (Quelle Stadt Hohenstein-Ernstthal)<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

11<br />

11


SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Foto: Privat<br />

Die Trophy-Mannschaften beider deutscher Staaten waren Ende der 60er Jahre gleichermaßen tonangebend<br />

43. Internationale Six Days Trial (ISDT) 1968 in San Pellegrino Terme (ITA)<br />

Text: Thomas Fritzsch<br />

298 Starter jagen über unkalkulierbares<br />

Gelände durch die Bergermasker<br />

Alpen<br />

Nachdem es der DDR-Trophymannschaft in den<br />

Jahren 1963 bis 67 auf MZ-Maschinen fünfmal<br />

hintereinander gelungen war, den<br />

hart umkämpften Wanderpokal mit<br />

nach Zschopau ins Erzgebirge zu<br />

bringen, stand die Frage, ob sich<br />

auch bei den 43. Internationalen Six<br />

Days Trial (ISDT) im italienischen<br />

San Pellegrino Terme Kurs halten<br />

ließe im Fahrwasser des Erfolges.<br />

Wie die Jahre zuvor wurden auch<br />

1968 die DDR und Großbritannien,<br />

das zuletzt 1953 in der Tschechoslowakei<br />

und damit insgesamt 16 Mal<br />

den prestigeträchtigen Wettbewerb<br />

gewonnen hatte, im Vorfeld als Favoriten<br />

gehandelt. So steht der Rekord<br />

der Briten bis zum heutigen Tag ungebrochen.<br />

Sieben Mal punkteten<br />

die Tschechen mit ihren Jawas und<br />

CZ-Maschinen. Die Westdeutschen<br />

holten den Pott in den Jahren 1955,<br />

57 und 61, nachdem sie nach dem<br />

Krieg erstmals im Jahr 1951 zugelassen<br />

wurden. Außerdem war das<br />

Vorkriegsdeutschland viermal erfolgreich,<br />

wobei die Fahrt 1939 kurz vor<br />

Kriegsausbruch im Nachhinein annuliert wurde.<br />

Zwar stand von Beginn an im Jahr 1913 beim<br />

Wettbewerb stets der Mannschaftsgeist im Vordergrund,<br />

doch jeder der Teilnehmer kann auch<br />

einzeln um Edelmetall kämpfen, wie es 298 Fahrer<br />

aus 16 Nationen in den italienischen Alpen taten.<br />

Die stärkste Nationalmannschaft stellte mit<br />

63 Startern die BRD, zweitstärkste Vertretung<br />

waren die Briten mit 46 Aktiven, gefolgt von der<br />

DDR mit 21, sowie die zum Favoritenkreis zählenden<br />

Tschechoslowaken mit 14 Fahrern. Nach<br />

der technischen Abnahme der Motorräder und<br />

der traditionellen Eröffnungszeremonie wurde<br />

es am 30. September, einem Montag, ernst. Am<br />

Zieldurchfahrt zum Sieg: Das ostdeutsche Sextett gewinnt zum sechsten Mal.<br />

ersten Tag war eine Strecke von 244 Kilometern<br />

angesetzt, die von San Pellegrino aus in den Norden<br />

führte. Das Gelände in den Bergamasker Alpen<br />

ähnelte von seinem Charakter her stark dem<br />

bei der Bergfahrt Valli Bergamasche, die stets in<br />

Bergamo gestartet wurde und seinerzeit als einer<br />

Ihren größten Erfolg feierte das Zündapp - Werk in München mit dem<br />

Gewinn der Welt-Tophy 1968 in San Pellegrino. In dem Jahr stellte<br />

Zündapp auch die beiden besten Fabrikmannschaften unter 26 Marken-<br />

Teams.<br />

der härtesten Wettkämpfe außerhalb der Sechstagefahrt<br />

galt. Auf teils regelrechten Eselspfaden<br />

und unwägbaren Geröllpisten trennte sich schon<br />

zu Anfang die Spreu vom Weizen. Der ultimative<br />

Härtetest für die Fahrer war jedoch der Alpenpass<br />

Passo San Marco. „Die verheizen uns hier“, lautete<br />

ihr Urteil zu jenem Abschnitt über das 1832 Meter<br />

hohe Gebirgsmassiv. Unweigerlich hagelte es<br />

Strafpunkte für etliche der Teilnehmer, die später<br />

jedoch teilweise wieder annulliert wurden. Auch<br />

MZ- Routinier Hans Weber kassierte dabei zwei.<br />

Einzig das Trophy-Sextett der BRD war unter den<br />

sieben Mannschaften noch immer strafpunktfrei.<br />

Während für die DDR zwei zu Buche standen, wa-<br />

ren in der britischen Mannschaft am ersten Tag<br />

gleich zwei Mann ausgefallen. Pro Fahrer und<br />

Tag bedeutete dies 100 Punkte. Viel Mathematik<br />

bedarf es nicht, um zu wissen, dass damit die<br />

Briten bereits weg vom Fenster waren. Und auch<br />

in der Vasenwertung setzten die westdeutschen<br />

Starter der A-Auswahl Akzente. Sie blieben genau<br />

wie die ostdeutsche Simson-B-Auswahl strafpunktfrei.<br />

Bis zum dritten Tag änderte sich an<br />

dieser Reihenfolge nichts. So führte in der Trophy<br />

nach wie vor die westdeutsche Zündapp-Mannschaft<br />

vor der der DDR auf MZ-Maschinen. Während<br />

auch in der Vase bis zum dritten<br />

Tag die Reihenfolge gleich blieb mit<br />

BRD A vor DDR B, wendete sich am<br />

Foto: Privat<br />

vierten Tag das Blatt zu Gunsten der<br />

beiden italienischen Mannschaften.<br />

Zeitgleich verlor die A-Auswahl der<br />

Bundesrepublik auf Grund von Strafpunkten<br />

Boden und fiel damit auf den<br />

6. Platz zurück. Hinter den beiden italienischen<br />

Teams reihte sich die ostdeutsche<br />

A-Auswahl auf MZ, gefolgt<br />

von der Simson-Mannschaft, ein. Mit<br />

194 von 298 Fahrern, die bei Anbruch<br />

des fünften Tages noch dabei waren,<br />

war mehr als ein Drittel der Sportler<br />

bereits ausgeschieden. Sie hatten auf<br />

Grund technischer Defekte oder völliger<br />

Entkräftung entnervt aufgeben<br />

müssen. Mit Werner Salevsky war<br />

auch ein Routinier der ostdeutschen<br />

Trophy betroffen. Nach zwei heftigen<br />

Stürzen musste der fünffache Trophysieger<br />

einen Tag vor dem Finale<br />

die Segel streichen. Der Ausfall des<br />

ostdeutschen Fahrers, der mit 200<br />

Strafpunkten seitens der Jury geahndet wurde,<br />

warf die siegesgewohnten Ostdeutschen im Gesamtklassement<br />

auf den vierten Platz zurück.<br />

Stattdessen war es nach sechs Tagen und 1596<br />

Kilometern den Westdeutschen mit ihren hubraumschwachen<br />

Zündapp-Maschinen gelungen,<br />

einen klaren verdienten Sieg einzufahren. Waren<br />

sie es doch, die als einzige Trophy-Mannschaft<br />

vollkommen strafpunktfrei durch die sechs Tage<br />

gekommen sind. Nach 7 Jahren ging damit die<br />

begehrteste Trophäe im Geländesport der Welt<br />

wieder an die Bundesrepublik. In der Silbervase,<br />

um die seit 1924 gekämpft wird, holten sich Gastgeber<br />

Italien zum dritten Mal nach 1960 und 63<br />

12 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Foto: Privat<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Die DDR - Nationalmannschaft 1968 im<br />

italienischen San Pellegrino Terme.<br />

Hans Weber auf MZ<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

kischen Riesengebirge am ersten Tag tödlich. Mit<br />

ihm verlor der DDR-Motorradgeländesport einen<br />

seiner besten Fahrer. Hans Weber gehörte von<br />

1963 bis 1968 der Trophymannschaft von MZ an,<br />

die in dieser Zeit fünfmal den Wanderpokal holte.<br />

Überdies wurde er auf einer MZ 250 viermal<br />

DDR-Meister, einmal Vizemeister und zweimal<br />

Dritter. Gleich im ersten Jahr der Europameisterschaft<br />

1968 wurde Hans Weber Vizemeister. Auch<br />

mit Auszeichnungen wie „Verdienter Meister des<br />

Sports“ und „Meister des Sports“ wurde er geehrt.<br />

1969 in Garmisch - Partenkirchen:<br />

Sechster Trophy - Sieg für MZ<br />

44. Internationale Six Days Trial<br />

(ISDT) 1969 in Garmisch-Partenkirchen<br />

(BRD)<br />

Die erste Sechstagefahrt in Deutschland fand<br />

1929 im Münchner Raum in Zusammenarbeit<br />

mit der Schweiz teilweise auch auf deren Boden<br />

statt. Nachdem 1933 Deutschland erstmals in<br />

der Trophy siegte, war im Folgejahr Garmisch-<br />

Partenkirchen zum ersten Mal Schauplatz des<br />

Wettbewerbes. Wie in den Jahren 1956, 1958<br />

und 1962, blickte die Geländesportwelt sieben<br />

1969 in Garmisch - Partenkirchen: Fred Willamowski,<br />

Schnellster aller Klassen.<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Jahre später erneut voller Spannung eine Woche<br />

auf die Olympiastadt in den bayrischen Alpen.<br />

Nachdem im Vorjahr die Zündapp-Trophymannschaft<br />

mit Andreas Brandl, Heinz Brinkmann,<br />

Volker Kramer, Siegfried Gienger, Lorenz Specht<br />

und Dieter Kramer in den italienischen Alpen gewonnen<br />

hatte, fand nun vom 15. bis 20. September<br />

und damit ein fünftes Mal die Olympiade des<br />

Motorradsports in dem bekannten Wintersportort<br />

im Werdenfelser Land statt, an der 321 Fahrer<br />

aus 17 Nationen teilnahmen. Davon entfielen auf<br />

die Trohpy 8 Mannschaften, die Silbervase umfasste<br />

25 Quartetts. Während das Gastgeberland<br />

mit 72 Teilnehmern stark vertreten war, entsandte<br />

die DDR lediglich 20 Fahrer. Nichtsdestotrotz<br />

war das ostdeutsche Sextett mit der unbedingten<br />

Absicht gekommen, das Manko vom Vorjahr auszugleichen.<br />

Bei einer Gesamtdistanz von 1454<br />

Kilometern übernahmen die Ostdeutschen bereits<br />

am ersten Tag die Führung. Auch am 3. Tag<br />

war die DDR-Equipe,<br />

wie auch die Tschechoslowakei,<br />

noch strafpunktfrei.<br />

In der siegeswilligen<br />

BRD-Auswahl<br />

setzte unterdessen<br />

Heinz Brinkmann in einer<br />

Sonderprüfung die<br />

Bestzeit. Doch bereits<br />

kurz danach die Hiobsbotschaft<br />

für die Westdeutschen:<br />

Das Ge-<br />

Die siegreiche Silbervasenmannschaft A:<br />

Hans Trinkner (Zündapp 100), Norbert Gabler<br />

(Puch 175), Rolf Witthöft (Puch 125) und<br />

Helmuth Baranek (Zündapp 125).<br />

mit ihrer A-Auswahl und nur einem Strafpunkt vor<br />

der DDR A mit 8 und der Tschechoslowakei mit<br />

36 den Sieg. Ferner holte das ostdeutsche Simson-Quartett<br />

der B-Auswahl unter 20 gestarteten<br />

Teams immerhin Platz 7, vor der westdeutschen<br />

B- und A-Auswahl. Wenige Monate vor der Olympiade<br />

des Motorradgeländesports im Jahr 1969<br />

musste die DDR-Nationalmannschaft einen herben<br />

Verlust hinnehmen. Die Trophymannschaft<br />

hatte einen ihrer Besten verloren.<br />

Hans Weber, geboren am 15. Mai 1941 in Venusberg,<br />

verunglückte während eines Europameisterschaftslaufes<br />

am 24. Mai im tschechoslowatriebe<br />

an seiner 50ccm Zündapp hatte plötzlich<br />

versagt und ließ sich nicht mehr schalten. Den<br />

Vorjahressieg zu wiederholen, dieser Traum war<br />

für das BRD-Sextett damit wie eine Seifenblase<br />

zerplatzt. Mehr und mehr wurde der Wettkampf<br />

nach der Halbzeit zu einem Duell zwischen DDR<br />

und CSSR. Auch am 4. und 5. Tag, nachdem sich<br />

Karlheinz Wagner bei einem Unfall einen offenen<br />

Knochenbruch an seinem Finger zugezogen hatte,<br />

was ihn nicht davon abbringen konnte, weiter<br />

zu fahren, ließen sich die Ostdeutschen partout<br />

nicht abschütteln. Dementsprechend war am<br />

letzten Tag angesichts des bevorstehenden Abschlussrennens<br />

die Spannung in der Luft förmlich<br />

zu spüren. Während die Tschechoslowakei<br />

dabei durch ihren Fahrer Jaroslav Briza, der nicht<br />

über die Pflichtrunden hinaus kam, 12 Strafpunkte<br />

kassierte, meisterten die Ostdeutschen<br />

auch die letzten 123 Kilometer mit Bravur. Damit<br />

hatte die Mannschaft, die über die gesamten<br />

sechs Tage in Führung lag, verdient zum 6. Mal<br />

für die DDR die Trophäe geholt. Außerdem bilanzierten<br />

die Ostdeutschen als einzige Mannschaft<br />

Strafpunktfreiheit. Neben einem weiteren Sieg für<br />

die Fabrikmannschaft konnten die Ostdeutschen<br />

insgesamt fünf Klassensiege erringen, Fred Willamowski<br />

wurde überdies Schnellster aller Klassen.<br />

Insgesamt erkämpften die DDR-Sportler bei 2<br />

Ausfällen 16 Gold- und 2 Silbermedaillen. Damit<br />

ging ein Jahrzehnt großartiger Erfolge für Ostdeutschlands<br />

Fahrer zu Ende. Den westdeutschen<br />

Vorjahressiegern hingegen fehlte diesmal das notwendige<br />

Quäntchen Glück. Mit 700 Strafpunkten<br />

reichte es für sie nur für Platz 7 in der Trophy. Zumindest<br />

die beiden westdeutschen Silbervasenmannschaften<br />

kamen auf heimischem Pflaster<br />

strafpunkfrei A vor B über die Tage.<br />

Welche Entwicklung die Olympiade des Motorradsports<br />

ab 1970 nimmt, lesen Sie im nächsten<br />

Heft.<br />

43. Sechstagefahrt 1968 in San Pellegrino Terme (ITA)<br />

Endergebnis Trophy<br />

1. BRD Brandl, Brinkmann, Kramer, Gienger, Specht, Kramer<br />

2. CSSR auf Jawa mit 2 Strafpunkten<br />

3. Schweden mit 103 Strafpunkten<br />

4. DDR mit 202 Strafpunkten<br />

Endergebnis Silbervase<br />

1. Italien A mit 1 Strafpunkt<br />

2. DDR A auf MZ mit 8 Strafpunkten<br />

3. CSSR mit 36 Strafpunkten<br />

...<br />

7. DDR B mit 219 Strafpunkten<br />

8. BRD B mit 259 Strafpunkten<br />

9. BRD A mit 322 Strafpunkten<br />

44. Sechstagefahrt 1969 in Garmisch-Partenkirchen (BRD)<br />

Endergebnis Trophy<br />

1. DDR auf MZ-Maschinen, strafpunktefrei<br />

2. CSSR auf Jawa mit 12 Strafpunkten<br />

3. England mit 311 Strafpunkten<br />

...<br />

6. BRD auf Zündapp mit 700 Strafpunkten<br />

Endergebnis Silbervase<br />

1. BRD A strafpunktefrei<br />

2. BRD B strafpunktefrei<br />

3. CSSR A strafpunktefrei<br />

4. CSSR B strafpunktefrei<br />

...<br />

7. DDR B mit 13 Strafpunkten<br />

13. DDR A mit 500 Strafpunkten<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

13


SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />

Der ehemalige Zweiradgeländesportler Karlheinz Wagner, der in den Jahren 1963 bis 70 im<br />

Einzel achtmal Gold bei Sechstagefahrten holte, mit der Mannschaft in den Jahren 1965 bis 67<br />

und 1969 zudem vier Trophysiege errang, ist einer der erfolgreichsten MZ-Fahrer aller Zeiten.<br />

48 Tage – achtmal Gold und vier Trophysiege<br />

Der gebürtige Borstendorfer Karlheinz Wagner wurde als Werksfahrer von der Zschopauer<br />

Zweiradschmiede MZ in den Jahren 1963 bis 1970 zur Sechstagefahrt entsandt<br />

– jedes Mal holte er sich beim Vergleich auf höchstem internationalen Niveau<br />

im Einzel auch die Goldmedaille, siegte überdies viermal mit der Mannschaft<br />

Text: Thomas Fritzsch<br />

Der 73-jährige Karlheinz Wagner erzählt als ehemaliger<br />

Werksfahrer der Zschopauer Zweiradschmiede<br />

von seinen Sechstagefahrt-Erlebnissen<br />

1963<br />

„Als ich im Jahr 1960 bei der GST- Motorradwerk<br />

Zschopau einstieg, musste ich mir meine 125er<br />

RT/1 selbst aus vorhandenen und gebrauchten<br />

Teilen zusammenbauen. Genau wie mein Freund<br />

und GST-Mitstreiter Karl-Heinz Bury aus Großolbersdorf<br />

erhielt ich eine Zulassung - mehr war zunächst<br />

nicht. Zu dem Zeitpunkt hat uns niemand<br />

gesagt, wo es lang geht. Man hat sich quasi durch<br />

die Gegend boxen müssen. Am 17. April desselben<br />

Jahres dann mein allererster Start bei „Rund um<br />

die Dittersdorfer Höhe“, an dessen Ende ein 11.<br />

Platz in der Klasse 125ccm und eine Bronzemedaille<br />

für mich zu Buche stand. Nach drei Jahren<br />

Erfahrung auf nationaler Ebene wurde ich für die<br />

Silbervasen-B-Mannschaft der Zschopauer nominiert,<br />

durfte erstmals an einer Sechstagefahrt teilnehmen.<br />

Dass ich dabei Gold holen würde, davon<br />

hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht zu träumen<br />

gewagt. Zu diesem Zweck wurde mir durch die<br />

MZ-Sportabteilung ein Motorrad bereitgestellt,<br />

das für eine Sechstagefahrt vorhergegangener<br />

Jahre zurechtgemacht worden war. Die Maschine<br />

mit einem Doppelschleifenfahrgestell besaß die<br />

gleiche Teleskopgabel, wie sie in den Serienmodellen<br />

RT und BK eingebaut wurde, einen Zentralstoßdämpfer<br />

und hinten zwei außen liegende Federbeine.<br />

Zwar entsprach die Maschine nicht dem<br />

neuesten Standard, war aber fürs Gelände besser<br />

geeignet als eine Schwingenmaschine. Denn was<br />

den Untergrund um den Austragungsort Spindler<br />

Mühle in der Tschechoslowakei betraf, so gab es<br />

kaum Straßen, vielmehr sah man sich überwiegend<br />

unbefestigtem Gelände und Steinen, Wurzeln,<br />

Schlamm und Geröll gegenüber. Das war<br />

das Schlüsselerlebnis für mich als Geländesportler,<br />

1963 habe ich quasi Blut geleckt. Ebenso neu<br />

und faszinierend für mich waren die Massen an<br />

begeisterten Zuschauern bei einem internationalen<br />

Wettkampf. Schnell wurde mir klar, dass es<br />

bei diesen Wettkämpfen<br />

darauf ankommt,<br />

die Übersicht zu behalten<br />

und gut zu fahren.<br />

Neben mir und Horst<br />

Golz (250er) waren<br />

auch Klaus Teuchert,<br />

Klaus Halser (175er)<br />

Debütanten. Angesichts<br />

dessen ist uns das Debüt<br />

recht ordentlich<br />

gelungen mit einem<br />

vierten Platz. Natürlich<br />

war es großartig dabei<br />

zu sein, als unsere Trophy-Kollegen<br />

das erste<br />

Mal gewannen. Bei der<br />

Siegerehrung ließen wir<br />

mit Azetylen gefüllte<br />

Luftballons platzen, die<br />

wir uns besorgt hatten.<br />

Alle waren wir ganz<br />

überschwänglich vor<br />

Freude und vollkommen<br />

aus dem Häuschen.“<br />

1964<br />

„Im Jahr 1964 war die<br />

DDR zum ersten Mal<br />

Ausrichter des Großereignisses<br />

und natürlich<br />

war es etwas Besonderes,<br />

vor heimischer<br />

Kulisse zu starten. An<br />

eine der Sonderprüfungen<br />

in Erfurt erinnere<br />

ich mich dabei<br />

noch recht genau: Es<br />

ging Ortsausgang Zehla-Mehlis<br />

hinauf Richtung<br />

Oberhof. Es hat<br />

mir unheimlich Spaß<br />

gemacht, die kurvenreiche<br />

Serpentinen-<br />

Foto: Fritzsch<br />

Straße hinauf zu fahren. Plötzlich stürzte ein vor<br />

mir gestarteter russischer Fahrer unmittelbar vor<br />

mir. Ich sah noch die Funken an seiner Maschine<br />

fliegen, und wie er anschließend auf der Pflasterstraße<br />

zu Boden ging… Mir hatte jene Straßenbergprüfung<br />

jedoch die Bestzeit aller Klassen<br />

eingebracht. Gemeinsam mit Werner Stiegler,<br />

Klaus Halser (beide 175ccm), Hans Joachim Wilke<br />

(350ccm) haben wir als Silbervasen-A-Mannschaft<br />

hinter dem B-Quartett des Simson-Werks<br />

mit Platz 2 einen Doppelerfolg erzielt, während<br />

unsere Trophy-Kollegen den zweiten Sieg in Folge<br />

feierten.“<br />

1965<br />

„1965 wurde ich für Günter Baumann ins Trophy-Team<br />

berufen. Unsere Mannschaft sah sich<br />

auf der britischen Insel all dem gegenüber, was<br />

eine Veranstaltung schwierig macht, wie der ungewohnte<br />

Linksverkehr, verordnete Trialreifen mit<br />

einem extrem feinstolligen Profil. Wir kannten ja<br />

bis dahin nur die grobstolligen Geländereifen.<br />

Dann schier endlose Hochmoorpassagen mit hohem<br />

Heidekrautbewuchs, in denen nirgends Fahrspuren<br />

zu erkennen waren und man auch deswegen<br />

immer Gefahr lief, mit dem Motorrad plötzlich<br />

in irgendwelche Sumpflöcher abzutauchen. Für<br />

einige war dort die Fahrt bereits zu Ende. Ich sah<br />

Fahrer, die bis zu den Knien im Sumpf versunken<br />

waren, während sie ihre Maschinen nicht wieder<br />

herausbrachten. Es hat ihnen auch keiner geholfen,<br />

bis tief in die Wälder drangen die Zuschauer<br />

nicht vor. Dazu abwechselnd dichter Nebel mit<br />

Sichtweiten von zum Teil unter 10 Metern und<br />

strömender Regen bei miserabler Beschilderung.<br />

Besonders die Engländer waren bereits nach<br />

dem 3. Tag wirklich alle ausgebrannt. Da waren<br />

die knapp bemessenen Zeiten der absolute Ham-<br />

14 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


24.-29. septembeR<br />

SachsenrIng/<br />

ErzgebIrge<br />

www.fIm-Isde2012.com<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

15


SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

So war das Hochmoor in den Wäldern von unzähligen<br />

Lattenrosten und Brettern durchzogen.<br />

Man kann sich bestimmt vorstellen, dass mit<br />

den Geländereifen voller Dreck auf schmierigen<br />

Untergrund da nicht selten die Post abging. Und<br />

wenn du ins Hochmoor geraten bist und niemand<br />

kam, um dich herauszuziehen, konnte es richtig<br />

brenzlig werden.<br />

1967<br />

Ein Jahr später ging es ins polnische Zakopane.<br />

Man kann diese Fahrt mit Rund um Zschopau vergleichen,<br />

vom Untergrund her gut zu fahren. Auch<br />

sie war schwer, aber nicht so, dass sie nicht zu<br />

packen war. Zum fünften Mal in Folge holte die<br />

Trophy-Mannschaft für MZ den Sieg, für mich war<br />

es der dritte Sieg mit der Mannschaft.<br />

Foto: Privat<br />

1960: Karlheinz Wagner stimmt sich auf<br />

seine erste Saison in der Umgebung seines<br />

Heimatortes ein.<br />

mer. So kam es einer Schlacht gleich, die auf<br />

der Isle of Man geschlagen wurde. Als Fahrtleiter<br />

fungierte der bekannte Straßenrennfahrer Geoff<br />

Duke. Der wollte sich unter allen Bedingungen<br />

profilieren. Die Zeiten, die vorher festgelegt worden<br />

waren, hat er über den Haufen geworfen und<br />

eigenständig neue festgelegt, die für die allermeisten<br />

Fahrer nicht zu schaffen waren. Da musste<br />

man schon mit dem Messer zwischen den Zähnen<br />

kämpfen, um dort mithalten zu können. Geschafft<br />

haben das die wenigsten, was die Zahl an Ausfällen<br />

verdeutlicht. Ohne jeden Zweifel war es meine<br />

schwerste Sechstagefahrt, wenn nicht gar die<br />

härteste aller Zeiten. Angesichts dieser Umstände<br />

war es ein überwältigendes Gefühl, als Einziger<br />

von 125 Startern der 250er-Klasse Gold geholt zu<br />

haben, was in allen Klassen 19 Fahrern glückte.<br />

Im Rückblick gesehen hatten nach meinem Dafürhalten<br />

wir MZ-Fahrer von der Kondition her die<br />

wenigsten Schwierigkeiten von allen Teilnehmern.<br />

Härte war in den Trainings zuvor ohnehin angesagt.<br />

Zwar hatten uns die Engländer mit ihren<br />

außergewöhnlich guten Fahrern wie Sammy Miller<br />

im Vorfeld ein Achtungszeichen abgerungen.<br />

Denn ihr guter Ruf eilte ihnen bereits voraus.<br />

Aber schon am dritten Tag war keiner mehr in der<br />

Lage, zu taktieren. Durch die Kraftanstrengungen<br />

waren die Leute einfach fix und fertig. Das war<br />

auch der Zeitpunkt, als zum ersten Mal überhaupt<br />

zwischen uns und den Westdeutschen die<br />

Stimmung kameradschaftlicher wurde. Zwar gab<br />

es auch zuvor unter den Fahrern beider deutscher<br />

Staaten nie Probleme, nur seitens der Offiziellen<br />

wurde immer etwas gestichelt. Als die Westdeutschen<br />

keinerlei Chancen mehr hatten, haben sie<br />

sich als Betreuer für unsere Fahrer eingesetzt.<br />

Ihnen selbst waren bereits die Felle davongeschwommen.<br />

Durch die Ausfälle war nichts mehr<br />

zu gewinnen. Damit wenigstens wir durchkämen,<br />

waren sie dann draußen an der Strecke und<br />

haben versucht, uns den Weg zu weisen an die<br />

Stellen, wo ein Durchkommen im Gelände möglich<br />

war. Und wenn es bei Zeitkontrollen möglich<br />

war, eine Kleinigkeit zu essen, haben sie geholfen,<br />

wo sie nur konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatten<br />

wir das erste Mal das Gefühl, dass die Politik im<br />

zwischenmenschlichen Bereich keine Rolle mehr<br />

spielte und es sportlich fair zuging. Nicht nur weil<br />

wir die Sechstagefahrt in Großbritannien gewannen,<br />

wird sie jedem von uns wohl für immer in<br />

Erinnerung bleiben.<br />

1966<br />

Das Folgejahr in Schweden hatte es auch in sich.<br />

1968<br />

Die Fahrt im italienischen San Pellegrino startete<br />

in einem heillosen Durcheinander. Durch den beginnenden<br />

Frost in den Bergen und einem völlig<br />

aufgeweichten Boden in den niederen Lagen gab<br />

es für die Fahrer massenweise Strafpunkte, die<br />

später durch Neutralisation einiger Streckenabschnitte<br />

teilweise wieder getilgt wurden. Die gesamte<br />

ostdeutsche Trophy-Mannschaft befand<br />

sich unterdessen in Lauerstellung. Doch am 5.<br />

Tag stürzte Werner Salevsky erst in einer Bergprüfung,<br />

später verpasste er auf einer Asphaltstraße<br />

eine Linkskurve. Er durchbrach dabei die Bretter<br />

der Straßenleiteinrichtung und rutschte anschließend<br />

10 Meter der abschüssigen Böschung<br />

hinab. Da der Versuch einer Bergung des Motorrades<br />

auch mit vereinten Kräften scheiterte, war<br />

im Jahr 1968 der Traum von einem weiteren Sieg<br />

zunächst ausgeträumt.<br />

1969<br />

„1969 hätte mein Sturz der Mannschaft beinahe<br />

den Sieg gekostet. Es war mein schlimmster<br />

Wettkampf, denn ich kämpfte mich vier Tage mit<br />

gebrochenem Finger im Alpenvorland durchs Gelände.<br />

Die schlimmen körperlichen Schmerzen<br />

durch den offenen Bruch brachten mich beinahe<br />

um den Verstand. Nichtsdestotrotz siegte unsere<br />

Mannschaft zum sechsten Mal, und erstmals<br />

spielte man bei der Ehrung in der Olympiahalle<br />

von Garmisch-Partenkirchen unsere Nationalhymne.<br />

Jedoch der Reihe nach. Am dritten Tag<br />

kam ich mit meiner Maschine auf einem im Bau<br />

befindlichen Schotterweg durch die hohe Geschwindigkeit<br />

und die Schräglage ins Rutschen.<br />

Zwar konnte ich mich abfangen und hatte einen<br />

Siegreiches DDR-Trophy-Sextett 1967 in<br />

Zakopane: Hans Weber, Klaus Teuchert, Klaus<br />

Halser, Peter Uhlig, Karlheinz Wagner und<br />

Werner Salevsky (v.l. Uhrzeigerrichtung).<br />

Sturz abgewendet. Ich war aber mit einem der<br />

eisernen Begrenzungspfähle kollidiert, der als<br />

Träger für das Absperrband diente. Mein Ringfinger<br />

an der rechten Hand war zertrümmert,<br />

das Blut verschmierte die Brille und beeinträchtigte<br />

die Sicht. An der Zeitkontrolle wurde das<br />

Holzstäbchen eines Eis am Stiels mit einigen<br />

Zentimetern Lenkerband zum Schienenmaterial<br />

umfunktioniert. Dazu erhielt ich Schmerztabletten<br />

und -spritzen. Trotzdem bleiben die aufkommenden<br />

Gefühle beim Reifenwechsel nach der<br />

letzten Tagesetappe mein Geheimnis. Wie der<br />

dritte Tag endete, begann der darauffolgende<br />

Tag mit beinahe unerträglichen Schmerzen. So<br />

war es fast vorhersehbar, dass es über die sechs<br />

Kilometer der Bergprüfung bei Grafenaschau in<br />

einer engen Rechtskurve auf Rollsplitt zum Wegrutschen<br />

kam. Die Fahrt endete abrupt, indem<br />

ich über das Motorrad flog und auf dem Weg zu<br />

Liegen kam. Panik überkam mich, nachdem ich<br />

das Motorrad nirgendwo mehr entdecken konnte.<br />

15 Meter weiter oben war es im zugewilderten<br />

Straßengraben mit einer vollkommen zerbeulten<br />

Felge, einem zerplatzten Schlauch und zerfetzten<br />

Reifen zum Liegen gekommen, nachdem es sich<br />

mehrere Male überschlagen haben musste. Was<br />

war geschehen. Ein großer Gesteinsbrocken am<br />

äußersten Straßenrand, verdeckt durch dichtes<br />

Gestrüpp, war mir zum Verhängnis geworden. Die<br />

Fahrt mit plattem Vorderrad endete nach zwei Ki-<br />

DDR Trophy - Mannschaft 1969 in Garmisch - Partenkirchen: Werner Salevsky, Karlheinz Wagner,<br />

Klaus Halser, Fred Willamowski, Peter Uhlig, Klaus Teuchert und<br />

Mannschaftsleiter Walter Winkler.<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

16 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SIX DAYS TEIL 6 1968 - 1969<br />

lometern talwärts erneut abrupt mit einem Sturz. Im Laufe des Tages<br />

musste ich weitere drei Reifen und einen Schlauch wechseln und habe<br />

die Felge so mit dem Hammer bearbeitet, dass der Schlauch im Reifen<br />

blieb. Immer wieder hat mich nicht nur Walter Kaaden eindringlich<br />

ermahnt, ´Karle, du kannst nicht weiter fahren mit dem Finger´. Ich<br />

erwiderte, dass nichts aus sei. Es war wirklich sehr hart. Doch was am<br />

Schluss einzig zählte, war, dass wir wieder gewonnen hatten. Erst zu<br />

dem Zeitpunkt, als ich wieder zu Hause angekommen war, habe ich<br />

gespürt, wie sehr ich körperlich am Boden war. Mein Wille zum Erfolg<br />

war stärker als die Schmerzen.“<br />

1970<br />

„Im Folgejahr hatten wir bei der IKA eine Elektrikfirma aus Thalheim<br />

als Zulieferer, die uns unter anderem Magneten und Unterbrecher gebaut<br />

haben für unsere Maschinen. Die haben es ganz genau genommen<br />

und die Passung des Hammers am Unterbrecher verengt. Als wir in<br />

der Früh starten wollten, hatte sich auf den Sitzen unserer Motorräder<br />

über Nacht Raureif gebildet bei Temperaturen knapp unter null Grad im<br />

herbstlichen Spanien. In der Folge hat es die Bohrung so zusammengezogen,<br />

dass der Unterbrecher zwangsläufig durch den Nocken aufgemacht<br />

hat, aber dann nur langsam wieder zu. Meine Kollegen konnten<br />

die Motorräder nicht wieder starten. Als ich das mitbekam, kannte zwar<br />

auch ich die genaue Ursache zunächst noch nicht, vermutete aber, dass<br />

es nur an der Zündung liegen könne. Mir war klar, dass ich nur dann<br />

eine Chance hatte, strafpunktfrei davonzukommen, wenn es mir gelänge,<br />

das Motorrad zunächst über die 20-Meter-Marke hinauszubringen.<br />

So legte ich den ersten Gang ein, der Motor heulte kurz auf und ich war<br />

über die kritische Marke hinweg. Die MZ ist mir anschließend ausgegangen<br />

und damit war vorerst Schluss. Als ich den Deckel abgeschraubt<br />

hatte, sah ich, dass der Unterbrecher hängt. Zufällig hatte ich eine Feile<br />

dabei und habe damit so lange die Bohrung des Unterbrechers ausgeweitet,<br />

bis der Unterbrecherhammer selbstständig schloss. Danach<br />

waren die Schwierigkeiten weg. Meine Mannschaftskameraden hatten<br />

weniger Glück und kassierten Strafpunkte.<br />

Das Jahr 1970 besiegelte die endgültig letzte Saison im Motorradgeländesport,<br />

denn ursprünglich wollte ich schon ein Jahr zuvor den Schlusspunkt<br />

setzen. Jedoch konnte mich der Leiter der Sportabteilung, Walter<br />

Kaaden, zu dem Zeitpunkt noch einmal umstimmen. Meinen Traum<br />

hatte ich indes verwirklicht und achtmal Gold in Folge geholt. Nur im<br />

Wettbewerb niemals ausfallen, war immer mein Motto.<br />

Während ich in der Zwischenzeit in den Kundendienst gewechselt war,<br />

hatte man mich auch im Folgejahr noch einmal überzeugt, als Zeitenfahrer<br />

auf die Isle of Man mitzukommen. Im Mai 1986 übernahm ich<br />

schließlich die Leitung der Sportabteilung bei MZ. Im Folgejahr im polnischen<br />

Jelenia Góra gelang der Trophy-Mannschaft ein weiterer Sieg<br />

– es war der siebte und letzte für die Zschopauer Zweiradschmiede.<br />

Karlheinz Wagner, geboren am 21.07.1938 (73 Jahre)<br />

1960 Erster Wettkampf am 17. April<br />

„Rund um die Dittersdorfer Höhe“,11. Platz Bronze<br />

1963 Erste Sechstagefahrt in Spindler Mühle,<br />

Silbervase B – 2. Platz, 1 Gold<br />

1964 in Erfurt, Silbervase A, 2. Platz, 2. Gold<br />

1965 auf der Isle of Man, Trophysieger, 3. Gold<br />

1966 im schwedischen Villingsberg, Trophysieger, 4. Gold<br />

1967 im polnischen Zakopane, Trophysieger, 5. Gold<br />

1968 im italienischen San Pellegrino Terme, 4. Platz Trophy, 6. Gold<br />

1969 in Garmisch-Partenkirchen, Trophysieger, 7. Gold<br />

1970 im spanischen El Escorial, 11. Platz Trophy, 8. Gold<br />

1967 Erster Europapokalsieger in der Klasse 350ccm<br />

1969 DDR-Meister in der Klasse 350<br />

1965 18. Dezember Meister des Sports<br />

1966 19. September Verdienter Meister des Sports<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

17


Isle of Man TT Races 2012<br />

Text und Fotos: Detlef Plötner, Jacqueline Rudelt<br />

Dan Stewart kämpfte verbissen, mehr als Platz 8 war nicht drin.<br />

Wieder einmal war das Wetter auf der Isle of<br />

Man der grosse Unsicherheitsfaktor. Hochsommerliche<br />

Bedingungen boten den Fahrern beste<br />

Voraussetzungen in der Trainingswoche., Jedoch<br />

führte plötzlich einsetzender Nebel zur Absage<br />

des Seitenwagentrainings am Mittwoch Abend.<br />

Der Nebel war so stark, das keine Flugzeuge<br />

mehr auf der Insel landen konnten. Und launisch<br />

ging es dann in der Rennwoche weiter. Sonne und<br />

starker Regen wechselten sich ab und stellten<br />

Fahrer wie Fans an der Strecke auf eine harte Geduldsprobe.<br />

Die besten Strassenrennfahrer der Welt waren<br />

wieder am Start, um im Rennen gegen die Uhr<br />

ihre Kräfte zu messen. Neben Routiniers wie John<br />

McGuinness, Cameron Donald, Bruce Anstey, Michael<br />

Rutter oder Ryan Farquhar wächst langsam<br />

eine neue, junge Generation an Fahrern heran.<br />

Die Brüder William und Michael Dunlop, James<br />

Hillier, Dan Cooper, Rob Wilson oder Dean Harrison<br />

boten grossartige Leistungen und könnten<br />

die Stars von morgen werden. Und auch unter<br />

den Newcomern befanden sich einige Hoffnungsträger.<br />

Neben Jimmy Storrar, John Ingram, Lee<br />

Johnston und Jamie Hamilton, allesamt seit<br />

Jahren in der Britischen Superstock oder Supersportmeisterschaft<br />

unterwegs, gab Karl Harris,<br />

Superstock Europameister 1999 und dreifacher<br />

Britischer Supersportmeister sein TT Debüt. Von<br />

den vorhergenannten verfügt Jamie Hamilton<br />

über die meiste Road Racing Erfahrung und hat<br />

in Ryan Farquhars KMR Team auch beste technische<br />

Voraussetzungen. Erwähnenswert ist auch<br />

die Tatsache, das Hamilton ein sehr guter Fussballer<br />

ist, der schon auf der Wunschliste einiger<br />

englischer Profivereine stand, bevor er seine Zukunft<br />

im Motorsport sah.<br />

Neben Rico Penzkofer wollte auch Stefan Holz<br />

als Newcomer die TT bestreiten. Jedoch verunglückte<br />

er schon im Training schwer und zog sich<br />

verschiedene Verletzungen zu. Wir wünschen an<br />

dieser Stelle alles Gute und baldige Genesung. So<br />

blieb Rico Penzkofer der einzige deutsche Teilnehmer.<br />

Eine Neuerung ist die Startreihenfolge. Bisher<br />

starteten alle Fahrer in der Reihenfolge der ihnen<br />

zugeteilten Startnummern. Von nun an starten<br />

die ersten 20 Solos und 10 der Gespanne nach<br />

Startnummer, danach alle restlichen Teilnehmer<br />

nach ihrer Trainingszeit. Der Sinn des ganzen<br />

wurde keinem so recht klar und die Streckensprecher<br />

hatten täglich ihre Mühe, den Zuschauern<br />

die Startprozedur zu erklären.<br />

Und es gab auch mehrere Comebacks.<br />

Zum einen wurde die Lightweight TT<br />

wieder ins Programm aufgenommen.<br />

Geblieben ist aber nur der altehrwürdige<br />

Name. Anstelle der 250ccm Zweitakter<br />

fahren in dieser Klasse nun die Supertwins<br />

bis 650 ccm. Die Klasse erfreut sich<br />

bereits in Irland und England grosser Beliebtheit<br />

und soll gerade für Newcomer<br />

eine kostengünstige Einstiegsmöglichkeit<br />

bieten. Darüberhinaus sind Eigenbauten<br />

an Fahrwerk und Silhouette erlaubt, was<br />

eine grössere optische Vielfalt mit sich<br />

bringt.<br />

Zum anderen ging die Traditionsmarke Norton<br />

mit einem völlig neuen Bike an den Start. Nach<br />

dem gründlich missglückten Comeback im Jahr<br />

2009, bei dem die neuentwickelte Wankel Norton<br />

keine einzige Trainingsrunde beendete, suchte<br />

man nach neuen Wegen.<br />

Mit Ian Mackman wollte man die Senior TT, bei<br />

der Prototypen startberechtigt sind, in Angriff<br />

nehmen. Bei Spondon wurde ein neuer Rahmen<br />

angefertigt. Komponenten wie Gabelbrücke oder<br />

Fussrasten etc wurden in der eigenen CNC Abteilung<br />

hergestellt und als Triebwerk wurde ein<br />

Aprilia RSV Aggregat auserwählt. Was natürlich<br />

einige Fragen aufwirft. Hartgesottene Norton Fans<br />

fragten sich freilich, was das alles noch mit Norton<br />

zu tun hat. Vielmehr aber stellt sich die Frage<br />

nach dem Sinn des Ganzen. Ausser der Senior TT<br />

gibt es in ganz Grossbrittanien und Irland kein<br />

weiteres Rennen, an dem dieses Bike startberechtigt<br />

wäre. Oder schielt man hier, wie gerüchteweise<br />

schon letzten Winter durchdrang, nach<br />

der Moto GP Klasse? Denn faktisch ist dieses Bike<br />

nach CRT Kriterien aufgebaut. Man wird sehen.<br />

Und noch ein Comeback, Seitenwagen Star Dave<br />

Guy Martin schrammte an den Podestplätzen knapp vorbei.<br />

Bruce Anstey durcheilt Crag Ny Baa.<br />

Molyneux machte zum wiederholten male einen<br />

Rücktritt vom Rücktritt, denn ihm war langweilig.<br />

Mittlerweile verheiratet und im Alter von 48 Jahren<br />

gab es für ihn keinen Grund, warum er nicht<br />

zurückkehren sollte.<br />

Es gab auch einen grossen Verlierer, der hiess<br />

Connor Cummins. Erstmals im Tyco Suzuki Werksteam<br />

an der Seite von Guy Martin unterwegs,<br />

wurde er unverschuldet beim North West 200 von<br />

Gary Johnson vom Motorrad geholt. Eine Handverletzung<br />

war die Folge. Obwohl er sich für die<br />

TT qualifiziert hatte, machte er seine Starts von<br />

der Fitness am jeweiligen Renntag abhängig. Wie<br />

Cummins konnte sich auch Guy Martin von der<br />

ausgezeichneten Qualität seiner Dainese Rennkombi<br />

überzeugen. Nach seinem heftigen Sturz<br />

beim North West 200 hatte er bei den Classic<br />

Rennen im Rahmenprogramm der TT auf dem<br />

Billown Circuit den nächsten Crash zu verkraften.<br />

Beide Male blieb er unverletzt.<br />

John McGuinness, der Trainingsschnellste in der<br />

Superbike Klasse, war natürlich der grosse Favorit<br />

der Dainese Superbike TT.<br />

Dieser Rolle wurde er voll gerecht, er kontrollierte<br />

über weite Strecken das Geschehen und sicherte<br />

sich verdient den 18. TT Sieg seiner Karriere.<br />

Mit 15 minütiger Verspätung wurde das Rennen<br />

gestartet und McGuinness ging mit seiner TT Legends<br />

Honda Fireblade mit Startnummer 1 auf<br />

die Strecke. Im Verlauf der ersten Runde entwickelte<br />

sich ein Dreikampf zwischen Cameron Donald<br />

, John McGuinness und Guy Martin, bei dem<br />

die Positionen mehrfach wechselten und das Trio<br />

innerhalb einer Sekunde lag. Dahinter folgten<br />

Gary Johnson, Bruce Anstey, James Hillier und<br />

William Dunlop. McGuinness` Teamkollege Simon<br />

Andrews, neunter im Training, stürtzte während<br />

der ersten Runde beim Graham Memorial schwer.<br />

Der beste Newcomer des letzten Jahres wurde<br />

18 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


mit Knochenbrüchen und schweren Prellungen<br />

ins Krankenhaus geflogen. Die Honda Techniker<br />

stellten anhand der Telemetriedaten fest, das<br />

Andrews die Kurve um 14 Meilen ( ca. 23 kmh)<br />

schneller als McGuinness nehmen wollte. Michael<br />

Rutter stellte indes seine Bathams Kawasaki<br />

mit Getriebeproblemen in der Boxengasse ab.<br />

In der zweiten Runde übernahm McGuinness die<br />

Führung von Donald und baute seinen Vorsprung<br />

langsam aber sicher weiter aus. Donald festigte<br />

seinen zweiten Platz und konnte sogar den Rückstand<br />

zu McGuinness wieder verkürzen. Adrian<br />

Archibald musste bei Sulby Bridge das Rennen<br />

aufgeben. Guy Martin führte die Verfolger an.<br />

Davy Morgan, Dan Stewart und Luis Carreira handelten<br />

sich jeweils 30 Sekunden Strafzeit wegen<br />

zu hoher Geschwindigkeit beim Tankstop in der<br />

Boxengasse ein. Der Neuseeländer Daniel Jansen<br />

ist sogar der erste Fahrer der TT Geschichte, der<br />

deswegen disqualifiziert wurde. Obwohl Cameron<br />

Donald alles gab, kontrollierte McGuinness<br />

das Geschehen nach belieben. Allein auf dem<br />

Abschnitt zwischen Ramsey und dem Bungalow<br />

verdoppelte sich sein Vorsprung, während Guy<br />

Martin langsam den Anschluss verlor. Bruce Anstey<br />

kam mittlerweile gut in seinen Rhythmus und<br />

robbte sich langsam an Martin heran.<br />

Während Martins Tyco Suzuki eh schon nicht<br />

mehr ganz sauber klang, kamen nach Teamangaben<br />

noch Probleme mit dem Radwechsel beim<br />

zweiten Boxenstop dazu. So musste er sich noch<br />

zwei weitere Runden mit den schon gebrauchten<br />

Reifen herumquälen, was zur Folge hatte, das<br />

Bruce Anstey mit frischen Reifen die dritte Position<br />

übernahm. Ansteys Teamkollege Gary Johnson<br />

festigte seinen fünften Platz.<br />

Die ersten fünf Ränge blieben bis zur Zielflagge<br />

unverändert, dahinter folgten William Dunlop,<br />

James Hillier, Ian Hutchinson, Dean Harrison<br />

und Michael Dunlop. Für Rico Penzkofer endete<br />

das Rennen auf dem enttäuschenden 34. Rang.<br />

Versehentlich wurde er am Ende seiner fünften<br />

Runde mit abgewunken, als er zuvor bereits von<br />

John McGuinness überholt wurde und dieser sein<br />

Rennen beendete. Die Rennleitung sah ihren Fehler<br />

ein und ermittelte seinen Rundendurchschnitt,<br />

den er gutgeschrieben bekam. So kam er wenigstens<br />

noch in die Wertung. Bester Newcomer wurde<br />

Karl Harris auf Platz 21.<br />

In überlegener Manier sicherten sich Dave Molyneux<br />

/ Patrick Farrance den Sieg im Sure Mobile<br />

Sidecar TT Race 1. Für Molyneux bedeutete das<br />

den 15. Sieg seiner TT Karriere, für Farrance war<br />

es der erste. Nicht nur das, Molyneux ist der erste<br />

Gespannfahrer, der mit Motoren aller vier japanischen<br />

Marken gewann. Dieser Sieg war der erste<br />

mit Kawasaki, nachdem er schon 2009 Suzuki<br />

zum ersten Gespannsieg verhalf. In seiner langen<br />

Karriere siegte er auch mit Honda und Yamaha,<br />

unter anderem mit einem 750ccm Zweitakter als<br />

letzter Sieger der offenen Seitenwagenklasse. Von<br />

Beginn an setzte sich Molyneux an die Spitze des<br />

Feldes, vor den Brüdern Ben und Tom Birchall,<br />

für die es das erste TT Podium war. Ihren Crash<br />

im Training hatten die beiden gut verarbeitet und<br />

fuhren auf einen ungefährdeten zweiten Platz.<br />

Conrad Harrison mit Mike Aylott kamen genauso<br />

ungefährdet auf Rang drei, wobei sich der Vater<br />

von Solopilot Dean Harrison ein wenig ärgerte,<br />

nicht gleich von Anfang an seine Pace gefunden<br />

zu haben. Gary Bryan / Jamie Winn sowie Robert<br />

Handcock / Ken Edwards vervollständigten die<br />

Top 5. Für die letztjährigen Sieger und Mitfavoriten<br />

John Holden / Andy Winkle kam das vorzeitige<br />

Aus in der ersten Runde bei Glen Helen.<br />

Die Bedingungen waren optimal für den Start des<br />

Monster Energy Supersport TT Race 1. Blauer<br />

Himmel und Sonnenschein versprachen einen<br />

grossartigen Renntag. Doch kurz vor Streckensperrung<br />

ereignete sich wieder einmal ein Verkehrsunfall<br />

mit tödlichem Ausgang. Das hatte eine<br />

mehr als zweistündige Verschiebung des Ablaufs<br />

zur Folge, da natürlich zuerst die Polizei den Unfallhergang<br />

ermittelte, sowie die Strecke geräumt<br />

werden musste. Trainingsschnellster bei den Supersportlern<br />

war keiner der üblichen Favoriten,<br />

sondern William Dunlop, der seit letztem Jahr im<br />

Team von Wilson Craig regelrecht aufblüht. Gefolgt<br />

wurde er von seinem jüngeren Bruder Michael.<br />

Gleich gehts los: Guy Martin (Suzuki) konzentriert.<br />

Cameron Donald schaffte drei zweite Plätze für Honda.<br />

Dessen langjähriger Sponsor Gary Ryan beendete<br />

vor der Saison seine Sponsoraktivitäten. Über die<br />

Gründe wurde nur spekuliert. Mit Hilfe von McAdoo<br />

Racing stellte „Micky D“ sein eigenes Team<br />

auf die Beine. Die Wahl seiner Bikes war jedoch<br />

ungewöhnlich: Honda Fireblade für Superbike /<br />

Senior, Kawasaki ZX10 für Superstock und Suzuki<br />

GSXR 600 für Supersport. Schon beim North<br />

West 200 Rennen beklagte Dunlop die mangelnde<br />

Power bei der Suzuki. Nach den ersten beiden TT<br />

Trainingssessions war er damit recht unglücklich,<br />

obwohl er sogar die zweitschnellste Zeit erzielte.<br />

Und plötzlich war Gary Ryan wieder da und bot<br />

Hilfe in Form seiner altbewährten Yamaha R6 an,<br />

die Dunlop von nun an pilotierte. Seine persönlich<br />

schnellste Runde im Training fuhr er dennoch<br />

mit der Suzuki.<br />

Vom Start des Rennens an setzte sich Michael an<br />

die Spitze, dicht gefolgt von William Dunlop und<br />

Gary Johnson. Langsam baute er seine Führung<br />

während der ersten Runde aus, Cameron Donald<br />

setzte sich vor William Dunlop an die zweite Position.<br />

Weiterhin folgten Gary Johnson, Bruce<br />

Anstey, Dan Kneen, Ryan Farquhar und John Mc-<br />

Guinness. Pech hatte wieder einmal Guy Martin,<br />

der am Ende der ersten Runde die Segel streichen<br />

musste. Gary Johnson verkürzte während<br />

der zweiten Runde seinen Rückstand auf Michael<br />

Dunlop, der aber sofort wieder ernst machte und<br />

mit 17,49.95 min einen neuen Supersport Rundenrekord<br />

aufstellte. Doch auch ihm blieb das<br />

Pech treu. Bei Ballig Bridge war erneut mit Motorschaden<br />

sein Rennen zu Ende, exakt an der Stelle<br />

seines Ausfalls im letzten Jahr.<br />

Somit führte Gary Johnson vor einem entfesselt<br />

fahrenden Bruce Anstey, der Cameron Donald auf<br />

den dritten Rang verdrängte. Einen schlechten Tag<br />

erwischte Lokalheld Dan Kneen. Ausgangs Governors<br />

Dip verlor er die Kontrolle über seine 600er<br />

Suzuki, die dabei heftig in die Mauer einschlug<br />

und in zwei Teile zerbrach. Kneen selbst zog sich<br />

eine leichte Rückenverletzung zu und wurde ins<br />

Krankenhaus gebracht. Anstey und Donald lieferten<br />

sich ein spannendes Duell, beide trennten<br />

zeitweise nur Bruchteile einer Sekunde. Als alles<br />

schon wie ein sicherer Sieg für Gary Johnson<br />

aussah, musste der auf den letzten Kilometern<br />

entsetzt feststellen, das ihm das Benzin ausging.<br />

Schiebend brachte er seine Honda auf Platz 28<br />

ins Ziel. Ryan Farquhar fiel ebenfalls ohne Benzin<br />

aus. Als Cameron Donald die Ziellinie überquerte,<br />

wusste niemand wer das Rennen gewinnen würde,<br />

alle warteten auf Ansteys Zielankunft. Und<br />

tatsächlich schnappte sich Bruce Anstey mit 0,77<br />

sek Vorsprung den Sieg. Ein wenig ärgerte er sich<br />

über sich selbst, in den ersten Runden kam er<br />

nicht so recht in seinen Rhythmus.<br />

„ Von meinen 9 Siegen, war das der härteste“.<br />

Cameron Donald konnte sine erneute Niederlage<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

19


kaum glauben, er hatte alles gegeben. Vielleicht<br />

verlor er die entscheidenden Sekundenbruchteile<br />

an der Stelle von Dan Kneens Crash, als er dem<br />

ausgelaufenen Öl und Kühlwasser auswich. William<br />

Dunlop akzeptierte seinen dritten Platz, obwohl<br />

er sich als Trainingsschnellster Siegchancen<br />

ausgerechnet hatte. John McGuinness landete<br />

auf dem vierten Platz vor James Hillier, seiner<br />

bisher besten Platzierung.<br />

Veteran Ian Lougher wurde sechster mit nur<br />

0,001 sek Vorsprung auf Roy „ The Boy“ Richardson.<br />

Dan Stewart kam als achter ins Ziel, gefolgt<br />

von Ian Hutchinson, der sich im Frühjahr erneut<br />

sein Bein brach und noch nicht wieder in seiner<br />

alten Form ist. Ivan Lintin in seinem zweiten TT<br />

Jahr belegte den zehnten Platz. Auch für den<br />

Privatier Lintin bedeutete das seine bisher beste<br />

Platzierung.<br />

Der Start des Royal London 360 Superstock TT<br />

Rennens fand erst um 19.30 Uhr statt. Die untergehende<br />

Sonne machte allen Fahrern Probleme.<br />

Der Wechsel zwischen gleissendem Sonnenlicht<br />

und Schatten unter Bäumen bei Geschwindigkeiten<br />

weit über 200 kmh ist unvorstellbar. Am<br />

besten kam John McGuinness mit diesen Bedingungen<br />

zurecht. Obwohl er in seiner TT Karriere<br />

noch kein Superstock oder Production TT Rennen<br />

gewinnen konnte, spürte er, das es diesmal<br />

klappen könnte. Immerhin fährt er die Superstock<br />

Firblade des Padgett Teams auch in der<br />

Britischen Meisterschaft und bei einigen anderen<br />

Rennen. Vom Start an führte McGuinness, einzig<br />

Ryan Farquhar schnappte sich während der ersten<br />

Runde kurzzeitig die Führung. Guy Martin,<br />

Bruce Anstey und Michael Rutter folgten auf den<br />

weiteren Plätzen. Martin verlor wertvolle Zeit, da<br />

der Hinterreifen gewechselt werden musste, was<br />

bei den seriennahen Bikes eher unüblich ist. Am<br />

Ende kam für ihn nur der fünfte Rang heraus.<br />

Der Trainingsschnellste Michael Rutter wurde gar<br />

nur siebter. William Dunlop musste auf Platz 12<br />

liegend einen Ausfall hinnehmen, dafür kämpfte<br />

sich Michael immer näher an Anstey und Farquhar<br />

heran.<br />

In der letzten Runde nahm McGuinness deutlich<br />

Tempo aus dem Rennen. Zu gross war seine<br />

Sorge ohne Sprit auf den letzten Kilometern<br />

auszufallen. Dunlop verkürzte nochmals den<br />

Rückstand auf McGuinness, doch mehr als der<br />

zweite Platz kam nicht heraus. Farquhar wurde<br />

dritter, sein Bike verlor Öl. Soviel, das er sogar<br />

mehrmals von den Fussrasten abrutschte. Daher<br />

war er mit seiner Platzierung mehr als zufrieden.<br />

Bruce Anstey wurde vierter vor Guy Martin und<br />

James Hillier. Hinter Michael Rutter vervollständigten<br />

Gary Johnson, Dan Stewart und Cameron<br />

Donald die Top 10. Rico Penzkofer erwischte keinen<br />

glücklichen Tag, nur Rang 53 schaute heraus.<br />

Er suchte auch nicht nach Ausreden. Auf seiner<br />

Webseite verkündete er, das er starke Schmerzen<br />

gehabt habe und an diesem Tag nicht gut genug<br />

war.<br />

Abermals wurde Karl Harris bester Newcomer<br />

auf Rang 28.<br />

Natürlich brachte das Wetter auch am Mittwoch<br />

den Zeitplan durcheinander. Nach neuerlichen<br />

Verzögerungen entschied man sich, zuerst das<br />

SES TT Zero Rennen durchzuführen. Dem Fahrer,<br />

der als erster in der Geschichte der Elektrobikes<br />

auf seiner Runde die 100 Meilen Barriere durchbricht,<br />

winkt eine Prämie von 10 000 Pfund. Michael<br />

Rutter schaffte das schon im Training, doch<br />

muss die Runde im Rennen gefahren werden.<br />

Trotz aller Beteuerungen ob der zukunftsträchtigen<br />

Technologie stösst das Rennen der Elektrobikes<br />

bei den Fans kaum auf grosses Interesse.<br />

Zu gross sind die Unterschiede zwischen Michael<br />

Rutters und Mark Millers Segway Moto Czysz Bikes<br />

und der Mugen Shinden von John McGuinness<br />

im Vergleich zu den Basteleien von Universitäten<br />

und Colleges. Von den ursprünglich erwarteten<br />

18 Bikes traten etliche gar nicht erst an, einige<br />

fielen schon unmittelbar nach dem Start aus. Es<br />

kamen lediglich 4 Fahrer ins Ziel.<br />

Michael Rutter holte sich mit 104,056 erneut den<br />

Sieg in dieser Klasse und damit auch den Scheck,<br />

vor John McGuinness, Mark Miller und Rob Barber.<br />

Die ersten drei kamen alle auf über 100 Meilen<br />

pro Stunde, Barber lediglich auf 78,22.<br />

Im anschliessenden Sure Mobile Sidecar TT Race<br />

2 liess Routinier Dave Molyneux nichts anbrennen<br />

und sicherte sich seinen insgesamt sechzehnten<br />

TT Sieg. Der Start erfolgte erst um 16.25 Uhr und<br />

die Fahrer wurden vor noch feuchten Streckenabschnitten<br />

gewarnt.<br />

Molyneux / Farrance gingen die Sache zurückhaltend<br />

an. Die Führung wechselte mehrfach zwischen<br />

Molyneux, den Birchall Brüdern und Reeves<br />

/ Sayle. Doch gegen Rennmitte entschied sich Molyneux<br />

das Tempo zu erhöhen und die Entscheidung<br />

zu suchen. Dem hatten seine Gegner nichts<br />

entgegenzusetzen. Reeves / Sayle wurden zweite,<br />

Birchall / Birchall dritte. Für John Holden nahm<br />

der Albtaum kein Ende. Nachdem er vor dem<br />

Rennen aufgrund mangelnder Leistung seines<br />

Kawasaki Motors noch einen Suzuki Motor einbaute,<br />

nahmen Holden / Winkle die Waterworks<br />

Kurve ein wenig zu schnell und verunglückten.<br />

Winkle blieb unverletzt, Holden musste mit dem<br />

Helicopter ins Krankenhaus geflogen werden. Und<br />

für die Geschichtsbücher: als erste auf der Isle<br />

of Man geborene und lebende Gespannfahrerin<br />

qualifizierte sich Debbie Barron mit ihrem Partner<br />

Robert Lunt für dieses Rennen und beendete<br />

es auf Rang 33.<br />

Noch eine Kuriosität am Rande. An diesem Rennen<br />

nahmen fünf Fahrer mit dem Familiennamen<br />

Saunders teil. John Saunders, Wally Saunders,<br />

David Saunders und die Brüder Mark und Lee<br />

Saunders. Und bis auf die Brüder natürlich, ist<br />

keiner mit dem anderen verwandt.<br />

Es war schon 18.25 Uhr als endlich das Monster<br />

Energy Supersport TT Race 2 gestartet wurde.<br />

Wie schon am Montag im Superstock Rennen hatten<br />

alle Akteure mit der untergehenden Sonne<br />

zu kämpfen. Doch davon liess sich Michael Dunlop<br />

nicht beeindrucken. In überragender Manier<br />

sicherte er sich den Sieg im zweiten Supersportrennen,<br />

seinem insgesamt dritten TT Erfolg. Danach<br />

sah es nach dem ersten Rennen gar nicht<br />

aus. Der Motor seiner R6 war hochgegangen.<br />

Doch sein alter und neuer Sponsor Gary Ryan<br />

machte ein paar Scheine locker und bestellte ein<br />

neues Triebwerk in England, das per Flugzeug auf<br />

der Insel eintraf. Insgesamt war die TT für Dunlop<br />

eine recht kostspielige Sache, er verheizte seinen<br />

Honda Fireblade Motor im Training und musste<br />

mit der Superstock Kawasaki das Superbike<br />

Rennen bestreiten, je ein R6 Motor verendete im<br />

Training bzw. Rennen. Doch der Dritte hielt. Gewohnt<br />

aggressiv und kämpferisch ging Dunlop ins<br />

Rennen und liess niemals einen Zweifel an seinem<br />

Siegeswillen. Nach gerade einmal einer halben<br />

Runde fiel sein Bruder William in Führung liegend<br />

aus, für Gary Johnson lief es auch nicht besser.<br />

Cameron Donald festigte seinen zweiten Platz,<br />

hinter ihm kämpften Ryan Farquhar und Bruce<br />

Anstey um Platz 3, am Ende hatte Farquhar mit<br />

0,001sek die Nase vorn. Die Positionen in der<br />

letzten Runde waren bezogen und kein Ausfall auf<br />

den letzten Metern war zu verzeichnen. John Mc-<br />

Guinness auf Platz 5 gefolgt von Ian Hutchinson,<br />

James Hillier, Guy Martin, Dan Stewart und Dan<br />

Cooper komplettierten die Top 10.<br />

So war eigentlich alles bereit für den letzten Renntag.<br />

Freitag, Senior TT Tag. Der Höhepunkt jeder<br />

Tourist Trophy. Doch auch daraus wurde nichts.<br />

Der Regen, der seit Mittwoch Abend über die Insel<br />

peitschte, hörte erst Freitag Vormittag wieder auf.<br />

Es war klar, dass aus dem planmässigen Start<br />

nichts würde. Die Entscheidung, die Rennen auf<br />

Samstag zu verschieben, fiel ziemlich früh. So<br />

wurde übermässiges Warten vermieden.<br />

Doch auch der Samstag lief alles andere als geplant.<br />

Immer wieder gab es stellenweise kurze<br />

Schauer. Leider liess sich die Sonne nicht sehen,<br />

die die Strecke hätte trocknen können. So gab es<br />

Verschiebung auf Verschiebung. Allmählich wurde<br />

die Zeit knapp. Im Fahrerlager war der Abbau<br />

der Zelte und Teamtrucks bereits im vollen Gange,<br />

einige Fahrer waren schon in Richtung Fähre<br />

unterwegs. Gegen 16.00 Uhr entschied sich der<br />

Rennleiter gemeinsam mit John McGuinness,<br />

Ian Lougher und Connor Cummins im Safety Car<br />

eine Inspektionsrunde zu fahren. Am Ende dieser<br />

Runde wurde ein Fahrermeeting abgehalten, um<br />

die Entscheidung bekannt zu geben. Zu gefährlich<br />

für die 1000er Maschinen der Senior TT. Zu<br />

viele feuchte Stellen unter Bäumen stellten ein zu<br />

hohes Risiko dar. Es war allen Beteiligten anzumerken,<br />

glücklich war Keiner mit dieser Entscheidung.<br />

Aber im Interesse der Sicherheit gab es nur<br />

diese eine Lösung. Und damit gab es zum ersten<br />

Mal in der 105 jährigen TT Geschichte keine Senior<br />

TT. Lediglich das Rennen der Bikerpetition.<br />

co.uk Lightweight TT wurde um 18.30 als letztes<br />

Rennen der TT 2012 gestartet. Wie erwartet ging<br />

der grosse Favorit dieser Klasse, Ryan Farquhar,<br />

in Führung gefolgt von James Hillier und Michael<br />

Rutter. Farquhar ist ein Mann der ersten Stunde<br />

und massgeblich an der Einführung dieser Klasse<br />

in Irland beteiligt gewesen. Er betreibt die Entwicklung<br />

in seinem KMR Team bisher am professionellsten.<br />

Rutter und Jamie Hamilton waren mit<br />

seinen Bikes unterwegs und sogar ex GP Star Jeremy<br />

McWilliams fuhr beim North West 200 eine<br />

seiner Maschinen.<br />

Unterschiedliche Boxenstrategien sorgten dafür,<br />

dass zwischenzeitlich James Hillier die Führung<br />

übernahm. Während Farquhar nach der ersten<br />

Runde tankte, spekulierte Hillier auf einen frühzeitigen<br />

Rennabbruch. Dunkle Wolken waren<br />

wieder aufgezogen, jedoch begann es nicht zu<br />

regnen. Nach Hilliers Boxenstop war die alte Reihenfolge<br />

wieder hergestellt. Rutter wurde Dritter,<br />

gefolgt von Cameron Donald, Russ Mountford,<br />

William Dunlop: Der Name Dunlop bürgt für Qualität.<br />

20 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


William Dunlop, Ivan Lintin, Ian Lougher, Olie Linsdell und Jamie Hamilton.<br />

Dave Moffitt wurde auf dem elften Rang 8 H VON bester DOHA Manxman. Abschliessend<br />

kann man dieser neuen Klasse viel Lob zollen und hoffen, das die Werksteams<br />

sich aus dieser Klasse heraushalten. Es wäre ein idealer Nährboden<br />

für Privatfahrer, die sich mit guten Ergebnissen für höhere Aufgaben empfehlen<br />

zufrieden könnten. sein, denn uns ist schon in unserer ends<br />

tors Events Bodyguard AMT aus<br />

erst Am Ende zweiten der Saison TT 2012 der Vize-Weltcup-Sieg sicherte sich JohnMcGuinness der Superstock-Wertung<br />

der Endurance WM gelungen. Arie, und Mathieu Gines sammelten<br />

Frankreich. die Joey Dunlop Vincent Trophäe<br />

als Sieger der TT Gesamtwertung, Dan Stewart holte sich den Sieg in<br />

Bocquet<br />

der Privatfahrerwertung.<br />

Michal und Gregory haben wieder astrein gearbeitet 51 Punkte mehr als die Zweitplatzierten.<br />

und ich denke, dass wir auch nächstes Jahr mit dieser<br />

Sie gewannen beide<br />

Konstellation weiter machen werden. Dann nehmen 24-Stunden-Rennen und wurden<br />

wir aber den Titel in Angriff.“<br />

bei beiden acht Stunden<br />

Mit 67 Punkten legte das Penz13.com-Team eine Rennen jeweils Zweiter. „Eine<br />

starke Saison hin. In Albacete hatte man das Acht- souveräne Leistung, da gibt es<br />

Stunden-Rennen gewonnen, in Magny Cours stand gar nichts zu meckern“, kommentierte<br />

die Truppe beim Bol d‘Or als Dritte auf dem Podium.<br />

Penzkofer. „Den Titel<br />

Der Cup-Titel ging in diesem Jahr an das Team Mo-<br />

haben sie sich verdient.“<br />

Dainese Superbike TT<br />

1. John McGuinness (Honda) 128.078mph<br />

2. Cameron Donald (Honda) 127.780mph<br />

3. Bruce Anstey (Honda) 126.938mph<br />

4. Guy Martin (Suzuki) 126.544mph<br />

5. Gary Johnson (Honda) 126.241mph<br />

6. William Dunlop (Honda) 125.887mph<br />

7. James Hillier (Kawasaki) 124.589mph<br />

8. Ian Hutchinson (Yamaha) 123.827mph<br />

9. Dean Harrison (BMW) 123.272mph<br />

10. Michael Dunlop (Honda) 123.127mph<br />

11. Dan Kneen 1000 (Suzuki) 123.067mph<br />

12. Steve Mercer (Honda) 122.621mph<br />

13. Dan Stewart (Honda) 122.471mph<br />

14. David Johnson (Kawasaki) 121.964mph<br />

15. Davy Morgan (Suzuki) 121.515mph<br />

Foto: Toni Börner<br />

Bikerpetition.co.uk Lightweight TT Race<br />

1. Ryan Farquhar (Kawasaki) 114.155 mph<br />

2. James Hillier (Kawasaki) 113.235 mph<br />

3. Michael Rutter (Kawasaki) 113.077 mph<br />

4. Cameron Donald (Kawasaki) 112.115 mph<br />

5. Russ Mountford (Kawasaki) 111.822 mph<br />

6. William Dunlop (Kawasaki) 111.754 mph<br />

7. Ivan Lintin (Kawasaki) 111.419 mph<br />

8. Ian Lougher (Kawasaki) 110.155 mph<br />

9. Olie Linsdell (Flitwick) 109.989 mph<br />

10. Jamie Hamilton (Kawasaki) 109.404 mph<br />

11. Dave Moffitt (Suzuki) 109.346 mph<br />

12. Dean Harrison (Kawasaki) 108.663 mph<br />

13. Roger Maher (Kawasaki) 108.644 mph<br />

14. John Burrows (Kawasaki) 108.577 mph<br />

15. Michael Dunlop (Kawasaki) 108.365mph<br />

Renne<br />

1 YAMAHA France GMT 94 IPONE David Checa<br />

Kenny Foray<br />

Matthieu Lagrive 231 Runden<br />

2 BMW MOTORRAD France 99 Sebastien Gimbert<br />

Erwan Nigon<br />

Damian Cudlin +30.134<br />

3 S.E.R.T. Vincent Philippe<br />

Anthony Delhalle +49.023<br />

4 MONSTER YAMAHA YART Igor Jerman<br />

Steve Martin<br />

Katsuyuki Nakasuga 230 Runden<br />

5 HONDA TT LEGENDS John MC Guinness<br />

Keith Amor<br />

Glen Richards 227 Runden<br />

6 YMES FOLCH ENDURANCE Daniel Ribalta<br />

Dave Molyneux und Patrick Farrance spulten die Strecke mit 113 mph ab.<br />

Pedro Luis Vallcaneras<br />

Jose Manuel Luis +1‘12.248<br />

Royal London 360 Superstock TT Race<br />

1. John McGuinness (Honda) 126.657 mph<br />

2. Michael Dunlop (Kawasaki) 126.427 mph<br />

3. Ryan Farquhar (Kawasaki) 126.281 mph<br />

4. Bruce Anstey (Honda) 125.593 mph<br />

5. Guy Martin (Suzuki) 125.567 mph<br />

6. James Hillier (Kawasaki) 125.445 mph<br />

7. Michael Rutter (Kawasaki) 125.231 mph<br />

8. Gary Johnson (Honda) 124.742 mph<br />

9. Dan Stewart (Honda) 124.610 mph<br />

10. Cameron Donald (Honda) 124.548 mph<br />

11. Ian Hutchinson (Yamaha) 123.107 mph<br />

12. Stefano Bonetti (Kawasaki) 122.686 mph<br />

13. David Johnson (Kawasaki) 122.341 mph<br />

14. Ian Mackman (Kawasaki) 122.261 mph<br />

15. Adrian Archibald (Kawasaki) 121.930mph<br />

Foto: Toni Börner<br />

Sure Mobile Sidecar TT Race 1<br />

1. Dave Molyneux/Patrick Farrance (DMR) 113.055 mph<br />

2. Ben Birchall/Tom Birchall (Honda) 112.359 mph<br />

3. Conrad Harrison/Mike Aylott (Honda) 111.919 mph<br />

Nach 231 Runden und mit gut 30 Sekunden Vorsprung wurde das Team von<br />

4. Gary Bryan/Jamie Winn (Honda) 110.376 mph<br />

Yamaha France GMT als Erstes abgewunken.<br />

5. Robert Hancock/Ken Edwards (Honda) 107.376 mph<br />

6. Mike Cookson/Kris Hibberd (Honda) 106.923 mph<br />

7. Gary Knight/Dan Knight (Kawasaki) 106.612 mph<br />

8. Frank Lelias/Charlie Richardson (Honda) 106.313 mph<br />

9. John Saunders/Shaun Parker (Honda) 105.588 mph<br />

10. Tony Thirkell/Nigel Barlow (Honda) 105.354 mph<br />

Sure Mobile Sidecar TT Race 2<br />

1. Dave Molyneux/Patrick Farrance (DMR) 113.017 mph<br />

2. Tim Reeves/Dan Sayle (Honda) 112.536 mph<br />

3. Ben Birchall/Tom Birchall (Honda) 111.672 mph<br />

4.<br />

Die<br />

Gary<br />

Gewinner<br />

Bryan/Jamie<br />

von Doha,<br />

Winn<br />

Team Yamaha France,<br />

(Honda)<br />

hier mit dem<br />

108.835<br />

Spanier<br />

mph<br />

David Checa.<br />

5. Dougie Wright/Martin Hull (Honda) 108.429 mph<br />

6. Gregory Lambert/Jason Crowe (Honda) 108.038 mph<br />

7. Robert Handcock/Ken Edwards (Honda) 106.589 mph<br />

8. Tony Baker/Fiona Baker-Milligan (Suzuki) 106.157 mph<br />

9. Karl Bennett/Lee Cain (Honda) 105.965 mph<br />

10. Frank Lelias/Charlie Richardson (Honda) 105.450 mph<br />

Monster Energy Supersport TT Race 1<br />

1. Bruce Anstey (Honda) 124.160mph<br />

2. Cameron Donald (Honda) 124.138mph<br />

3. William Dunlop (Honda) 123.542mph<br />

4. John McGuinness (Honda) 123.310mph<br />

5. James Hillier (Kawasaki) 120.046mph<br />

6. Ian Lougher (Kawasaki) 119.776mph<br />

7. Roy Richardson (Yamaha) 119.776mph<br />

8. Dan Stewart (Honda) 119.503mph<br />

9. Ian Hutchinson (Yamaha) 119.283mph<br />

10. Ivan Lintin (Kawasaki) 118.586mph<br />

11. Daniel Cooper (Triumph) 118.124mph<br />

12. Adrian Archibald (Yamaha) 118.080mph<br />

Monster Energy Supersport TT Race 2<br />

1. Michael Dunlop (Yamaha) 123.543 mph<br />

2. Cameron Donald (Honda) 123.171 mph<br />

3. Ryan Farquhar (Kawasaki) 122.633 mph<br />

4. Bruce Anstey (Honda) 122.633 mph<br />

5. John McGuinness (Honda) 122.327 mph<br />

6. Ian Hutchinson (Yamaha) 120.549 mph<br />

7. James Hillier (Kawasaki) 120.436 mph<br />

8. Guy Martin (Suzuki) 120.256 mph<br />

9. Dan Stewart (Honda) 119.521 mph<br />

10. Daniel Cooper (Triumph) 119.341 mph<br />

11. Roy Richardson (Yamaha) 119.305 mph<br />

12. Ian Lougher (Kawasaki) 118.687 mph<br />

18 12 - 2011 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

21


22 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die IDM 2012<br />

Wilbers Products GmbH<br />

Frieslandstraße 10 · 48527 Nordhorn<br />

Tel.: +49-(0) 59 21-72 71 70 · Fax: +49-(0) 59 21-7 40 99<br />

E-Mail: info@wilbers.de<br />

IDM auf dem Nürburgring<br />

Im Regen versunken<br />

Text: Toni Börner<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Michael Ranseder, Doppelsieg am Nürburgring.<br />

Typisch Eifel. Während der Freitag verregnet begann<br />

und mit Sonne endete, gab es am Samstag<br />

Dauerregen und am Sonntag bestes Sommerwetter.<br />

Die Eifel halt. Vielleicht war es aber hinsichtlich<br />

der Spannung gar nicht so schlecht.<br />

Denn im Regen schienen mal wieder andere besser<br />

zurecht zu kommen. Gut, die Pole-Position<br />

ging an den Sieger von Lauf 2 aus Oschersleben,<br />

Erwan Nigon aus Frankreich, aber sein van<br />

Zon-alpha Technik-BMW-Teamkollege Arie Vos<br />

auf Startplatz zwei war dann doch eine Überraschung.<br />

Karl Muggeridge als Dritter ist auch ein<br />

Stammgast der ersten Reihe, dessen Teamkollege<br />

Arne Tode allerdings nicht.<br />

Im ersten Lauf am Sonntag sollte dann Muggeridge<br />

kurz – für die ersten zwei Runden – die<br />

Führung übernehmen, dann war Nigon an der<br />

Reihe. Der Franzose konnte sich zunächst auch<br />

etwas vom Rest des Feldes absetzen, aber schon<br />

zwei drei Runden später war der Australier Gareth<br />

Jones wieder an seinem Hinterrad.<br />

Die beiden fochten nun die Führung aus. Insgesamt<br />

wechselten sie – zumindest was die Wertung<br />

auf Start-Ziel betrifft, vier Mal die Ränge. Auf der<br />

Piste gab es allerdings weitaus mehr Überholmanöver<br />

und Positionswechsel. Doch weder Nigon<br />

noch Jones sollten das Rennen gewinnen.<br />

In der vorletzten Runde schob sich der schlecht<br />

gestartete Michael Ranseder nach vorn. Zwar<br />

sollte er weiter unter Druck von Jones stehen,<br />

aber der kam nicht mehr am Österreicher vorbei.<br />

„Ich habe den größten Teil des Rennen mit Erwan<br />

Nigon um die Führung gekämpft“, so der Wilbers-<br />

BMW-Racing-Pilot aus Australien. „Ich sah, dass<br />

nach hinten eine Lücke entstanden war und die<br />

wollte ich eigentlich verwalten. Ich fuhr so gut ich<br />

konnte. Als ich sah, dass die Lücke kleiner wurde,<br />

wusste ich, dass es Zeit für einen Angriff war.<br />

Aber sie holten auf und es war dann noch mal ein<br />

harter Kampf um die Führung. Michi hat den gewonnen,<br />

darum Glückwunsch an ihn!“ Die finale<br />

Attacke Jones’ in der NGK-Schikane blieb ohne<br />

Erfolg.<br />

Ranseder feierte seinen ersten Saisonsieg. „Ich<br />

habe wieder den berühmt-berüchtigten Ranseder-Start<br />

dieses Jahres hingelegt, sehr schlecht“,<br />

musste der Technogym Racing Austria Fritze Tuning<br />

Pilot zugeben. „Ich habe aber gesehen, dass<br />

ich gleich einen guten Rhythmus fahren konnte<br />

und bin bei den anderen gut vorbei gekommen.<br />

Dann hatte ich noch ein Problem mit der Bremse,<br />

da habe ich mich erst dran gewöhnen müssen.<br />

Aber der Rhythmus war trotzdem gut und ich bin<br />

erst mal dem Jörg (Teuchert, Anm. d. Red.) ein<br />

wenig nachgefahren. Er hat, glaube ich, auch gemerkt,<br />

dass ich etwas schneller fahren kann. Ich<br />

habe mir die beiden vorne dann gut zurecht gelegt<br />

und relativ wenig Führungsarbeit geleistet. So gesehen<br />

war das ein perfektes Timing für mich.“<br />

Rang drei ging an Teuchert, der sich im letzten<br />

Moment noch an Nigon vorbeidrückte. „Ich bin<br />

ziemlich zufrieden“, so der Hersbrucker Ex-Weltmeister.<br />

„Aus der dritten Startreihe war es nicht<br />

ganz so einfach, denn die Start-Gerade ist jetzt<br />

etwas kürzer und dann hast du gleich diese enge<br />

Spitzkehre. Die ist ja dafür bekannt, dass immer<br />

was passieren kann. Aber Gott-sei-Dank hat alles<br />

gut gepasst, ich war glaube ich Fünfter oder<br />

Sechster und habe etwas Boden gut gemacht. Ich<br />

Muggeridge (31), Nigon (7), Herfoss (17), Teuchert (11), Jones (87)<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

23


IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />

Rennen 2 - Ranseder - Herfoss - Jones, alle auf BMW<br />

habe mich relativ schnell vorne mit einreihen können.<br />

Eine unglückliche Situation war dann, dass<br />

ich mit Roland Resch kollidiert bin. Ich denke, da<br />

einen Schuldigen zu suchen ist wohl schwierig. Er<br />

kam von der Piste ab und war auf den Curbs und<br />

ich habe voll durchbeschleunigt. Er kam dann relativ<br />

stark auf meine Linie zurück und wir sind<br />

kollidiert. Mir hat es schwer den Lenker verrissen<br />

und ich hatte Glück, dass ich dabei selber<br />

nicht gestürzt bin. Ich hoffe mal, er ist ok. Soviel<br />

zu der ersten Runde. Die hat mich etwas aus der<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Fassung gebracht und ich musste meinen Rhythmus<br />

erst mal wieder finden. Und wie es so ist:<br />

Jeder kämpft um seine Position und da sind die<br />

Kämpfe am Anfang entsprechend hart. Ich dachte<br />

eigentlich, dass ich den Boden auf Garteh Jones<br />

und Erwan Nigon wieder gut machen kann, aber<br />

das hat nicht funktioniert. Ich hatte etwas Vibrationen.<br />

Der Reifen hat sich wohl auf der Felge<br />

gedreht – vermute ich mal, denn nach drei vier<br />

Runden wurden die Vibrationen immer stärker<br />

und da musste ich einfach das Tempo etwas rausnehmen.<br />

Dadurch konnte mich der Michi Ranseder<br />

überholen. Ich habe dann etwas gehofft, dass<br />

er mich wieder etwas nach vorne schleppt – das<br />

war dann auch das große Glück. Den Nigon habe<br />

ich noch niederringen können und wieder etwas<br />

Punkte gut gemacht. Ich habe aber mehr auf das<br />

Ergebnis als auf die Punkte geschaut. Das Überholmanöver<br />

gegen Nigon war super-eng.“<br />

Erwan Nigon zeigte sich natürlich enttäuscht.<br />

„Ich hatte kein Problem“, sagte er im Gespräch<br />

mit SPEED. „Ich wollte unbedingt auf das Podest.<br />

Aber Jörg kam dann in der letzten Runde vorbei<br />

und bis zum Ziel war keine Möglichkeit zum Kontern<br />

mehr. Ich bin auch erst das erste Mal hier<br />

auf der Strecke. Aber egal. Im zweiten Lauf greife<br />

ich wieder an.“<br />

Mit über 12 Sekunden Rückstand sah Ghisbert<br />

van Ginhoven das Ziel als Fünfter, Muggerdige<br />

wurde auf seiner Honda als Sechster bester<br />

Nicht-BMW-Fahrer. Der Berliner Dario Giuseppetti<br />

prügelte die Ducati Panigale vom 17. Startplatz<br />

aus immerhin noch auf Rang sieben nach vorn.<br />

Ein starkes Rennen zeigte einmal mehr Lucy<br />

Glöckner, die als achte nur 0,039 Sekunden hinter<br />

dem Ducati-Fahrer das Ziel sah. Auch ein FIM Superstock<br />

WM-Pilot wie Markus Reiterberger hatte<br />

da keine Chance. Arne Tode holte Platz zehn. Der<br />

Tscheche Matej Smrz fiel mit einem technischen<br />

Defekt aus.<br />

Lauf zwei entwickelte sich ähnlich. Muggerdige<br />

übernahm die Führung und hielt diese sogar eine<br />

Runde länger. Erst im vierten Umlauf musste er<br />

sie hergeben. Troy Herfoss war vorbeigegangen.<br />

Der kämpfte nun mit Ranseder um den Sieg, wobei<br />

auch dieses Mal erst in der letzten Runde die<br />

Entscheidung fallen sollte – zu Gunsten des Österreichers.<br />

„Ich habe mir vorher noch Gedanken<br />

gemacht, wie ich gut vom Start weg komme und<br />

das hat gut funktioniert“, gab der Österreicher<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Arne Tode kommt immer besser in Fahrt.<br />

24 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


T1 - Sport1<br />

Gold<br />

Samstag + Sonntag<br />

Platin<br />

Freitag + Samstag + Sonntag<br />

AUSVERKAUFT<br />

T2 - Metallbau Maltitz _______ x 140,00 €<br />

T3 _______ x 125,00 €<br />

T3/1 AUSVERKAUFT<br />

T4 _______ x 125,00 €<br />

T7 - Honda _______ x 140,00 €<br />

T8 - Yamaha<br />

T9<br />

T10 - Sparkasse<br />

AUSVERKAUFT<br />

AUSVERKAUFT<br />

AUSVERKAUFT<br />

T10/1 - Motorrad AUSVERKAUFT<br />

T11 - <strong>Speed</strong>week _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />

T12 _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />

T13 - Sternquell _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />

T14 - R.SAs _______ x 115,00 € _______ x 125,00 €<br />

Stehplatz _______ x 75,00 € _______ x 85,00 €<br />

Kinder bis 12 Jahre haben in den Stehplatzbereich freien Eintritt.<br />

Postversand: zzgl. 3,50€ Inland, Ausland nach Aufwand.<br />

Summe


Daten, Preise, Online-Bestellung: www.mz-roller.de<br />

MZ emmely EL2 Hybrid 0,6 kW<br />

(E-Motor)/2,1 kW (Viertakter),<br />

MZ emmely 50-4T 2,1 kW bei 6500/min<br />

(Viertakter)<br />

MZ Charly 24 Volt/24 AH<br />

Reichweite 25 km<br />

MZ Charly EVO 48V/17 AH<br />

Reichweite 35 km<br />

MZ Max 50-2T 50-cm³-Zweitakter<br />

2,6 kW/3,6 PS bei 7400/min<br />

MZ Anthony 50-2T 50-cm³-Zweitakter<br />

2,6 kW/3,6 PS bei 7400/min<br />

MZ Motorenwerke Zschopau GmbH, 09434 Hohndorf, Telefon: +49 (0) 37 25/49-0, E-Mail: info@muz.de


Motorrad Grand Prix Deutschland 2012<br />

Zeitplan<br />

Freitag, 06. Juli<br />

09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 1<br />

10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 1<br />

11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 1<br />

13:15 - 13:55 40 min Moto3 Freies Training 2<br />

14:10 - 14:55 45 min MotoGP Freies Training 2<br />

15:10 - 15:55 45 min Moto2 Freies Training 2<br />

Samstag, 07. Juli<br />

09:15 - 09:55 40 min Moto3 Freies Training 3<br />

10:10 - 10:55 45 min MotoGP Freies Training 3<br />

11:10 - 11:55 45 min Moto2 Freies Training 3<br />

13:00 - 13:40 40 min Moto3 Qualifying<br />

13:55 - 14:55 60 min MotoGP Qualifying<br />

15:10 - 15:55 45 min Moto2 Qualifying<br />

ab 16:20<br />

Rahmenrennen<br />

Sonntag, 08. Juli<br />

08:40 - 09:00 20 min Moto3 Warm Up<br />

09:10 - 09:30 20 min Moto2 Warm Up<br />

09:40 - 10:00 20 min MotoGP Warm Up<br />

11:15 Moto2 Rennen<br />

13:00 MotoGP Rennen<br />

14:30 Moto3 Rennen<br />

ab 15:15<br />

Rahmenrennen


IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

kam über Rang sechs nicht hinaus, auch Muggeridge<br />

fiel auf Platz sieben ab. „Ich habe alles versucht,<br />

aber das Motorrad hat sich ganz schlimm<br />

verhalten“, so der ehemalige IDM Superbike-Meister<br />

und Ex-Supersport-Weltmeister. „Wir konnten<br />

nicht einmal annähernd ein Setup finden, so dass<br />

sich das Bike wenigstens etwas anständiger hätte<br />

fahren lassen. Ich habe einfach ein paar Punkte<br />

mitgenommen.“<br />

Dario Giuseppetti und Lucy Glöckner – die erneut<br />

Markus Reiterberger hinter sich hielt, dieses Mal<br />

um 0,096 Sekunden – rundeten die Top Ten ab.<br />

Roland Resch, Luca Hansen, Fabio Massei und<br />

Ireneusz Sikora holten die Ränge zwölf bis 15.<br />

IDM Supersport: Eins im Nassen,<br />

eins im Trockenen<br />

Erwan Nigon (7), Pechvogel des Wochenendes, wird in der letzten Runde von Jones überholt.<br />

Die IDM Supersport-Meute musste schon am<br />

Samstagabend einmal ran und da war es noch<br />

nass. Es regnete und rutschte. Hier hieß der Sieger<br />

zum ersten Mal David Linortner. „Ich bin absolut<br />

happy, das ist mein erster Sieg in dieser Saison“,<br />

so der Österreicher. „Es war ein schwieriges<br />

Rennen, die Bedingungen nicht gerade einfach.<br />

Aber meine Yamaha hat bestens funktioniert und<br />

anschließend zu Protokoll. „Im Rennen habe ich<br />

dann gesehen, dass ich sehr schnell mitgehen<br />

kann. Ich hätte auch den zweiten Platz mitnehmen<br />

können, aber ich wollte zwei Mal gewinnen.<br />

Das war gut für das Selbstvertrauen und für das<br />

Team. Wir haben gesehen, dass es gut vorwärts<br />

geht. Ich möchte mich bei Winni Reicht, dem<br />

ganzen Team und bei WP bedanken. Ich glaube,<br />

wir müssen die gesamte restliche Saison bei<br />

den Eiern packen und richtig gut anziehen. Jetzt<br />

kommt der Heim-Grand Prix in Spielberg. Das ist,<br />

glaube ich, auch eine gute BMW-Strecke, aber<br />

dann kommen noch ein paar schwierige Strecken.<br />

Da müssen wir es richtig bei den Eiern packen,<br />

mit aller Macht durchziehen.“<br />

Pechvogel war erneut Nigon, der hinter Ranseder<br />

und Herfoss mit Jones um den letzten Podestplatz<br />

kämpfte. Wieder musste der Franzose den<br />

in der letzten Runde abgeben. „Die Überholmanöver<br />

von Jörg Teuchert und Gareth Jones waren<br />

in beiden Fällen ganz schön eng, aber es ging immer<br />

fair zu“, gestand er. „Ich hatte in der letzten<br />

Runde in jeder Ecke die Tür zugeschlagen. Aber<br />

die beiden fanden dennoch einen Weg vorbei. Ich<br />

bin glücklich, dass ich in beiden Rennen heil im<br />

Ziel angekommen bin.“<br />

Mit Rang fünf konnte Smrz im zweiten Lauf wenigstens<br />

ein paar Punkte mitnehmen. Teuchert<br />

SSP-Start zum Regenrennnen 1, Florian Bauer muss absteigen.<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

ich konnte gegen Ende sogar etwas Vorsprung heraus<br />

fahren. Die nächste Veranstaltung auf dem<br />

Red Bull Ring ist ja mein Heimrennen, da hoffe<br />

ich natürlich auch ganz oben stehen zu können.“<br />

Doch am Sonntag sollte er ja noch einmal ran<br />

müssen.<br />

Platz zwei ging an Roman Stamm aus der<br />

Schweiz. „Ich habe die zwei gebucht, wie es<br />

scheint“, lachte der sympathische Suzuki-Pilot<br />

in Anspielung darauf, dass er eine Woche zuvor<br />

schon mit Bolliger Rang zwei bei den 8 Stunden<br />

von Qatar belegt hatte. „In Vorbereitung<br />

auf das Event hier waren wir in Oschersleben<br />

testen, was uns sehr geholfen hat“, fuhr er fort.<br />

Stamm hatte rund zwei Wochen zuvor an den<br />

Rennen zur DMV Rundstrecken Championship<br />

in der Motorsport Arena teilgenommen und war<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Die grüne Horde vom Kawasaki Schnock Team nach Rennen 1.<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

33


IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

noch mal angegriffen.“<br />

Durch den Abbruch konnten auch so manche geplante<br />

Attacken nicht mehr geritten werden: Bovee<br />

gegen Sutter zum Beispiel. Oder dahinter Linortner<br />

gegen Stamm. Stamm war zum Abbruch<br />

schon vorbei, aber die Runde zurück lag Linortner<br />

vorn. Also Glück für den Österreicher und Pech<br />

für den Schweizer. Tatu Lauslehto holte Rang fünf,<br />

dahinter klassierten sich Wahr, Günther, Schmitter,<br />

Jos van der Aa und Dominik Vincon.<br />

IDM125 / Moto3 – Die Tortur<br />

dort, ebenfalls im Regen, zwei Mal als Sieger vom<br />

Parkett gegangen. „Ich habe mir heute keinen Gefallen<br />

getan, indem ich andere Reifen wählte. Mit<br />

den anderen hätte ich vielleicht an Linortner vorbei<br />

kommen können. Aber ich bin zufrieden, denn<br />

in der Gesamtwertung bin ich vier Plätze nach<br />

vorn gekommen.“ Rang drei ging an Kevin Wahr<br />

auf der Team Romero Yamaha, Jesco Günther<br />

und Dominic Schmitter – am Samstag 18 Jahre<br />

jung geworden – machten die Top Five komplett.<br />

Das Sonntagsrennen fand im Trockenen statt<br />

und damit war es Zeit für Kawasaki-Pilot Daniel<br />

Sutter, sich in die Siegbücher einzutragen. Der<br />

Schweizer siegte mit nur 0,560 Sekunden Vorsprung<br />

auf Leon Bovee und machte damit den<br />

Ausfall vom Vortag wieder wett (Highsider Ausgangs<br />

Mercedes-Arena). Der Lauf wurde aufgrund<br />

mehrerer Stürze abgebrochen, die aber keine<br />

schweren Verletzungen zur Folge hatten. „Ich bin<br />

absolut happy über diesen Sieg“, so Sutter. „Ich<br />

hatte bei den letzten Rennen immer etwas Pech,<br />

besonders bei den letzten Regenrennen. Aber nun<br />

ist es wieder schön, ganz oben zu stehen. Es war<br />

ein hartes Rennen, aber es hat Spaß gemacht,<br />

auch wenn ich das Glück ein bisschen auf meiner<br />

Seite hatte und eine Runde vor Schluss abgebrochen<br />

wurde. Ich bin mir sicher, Leon Bovee hätte<br />

Linortner, Yamaha vor Sutter, Kawasaki<br />

Max Kappler vor Klaus Heidel und Max Maurischat.<br />

Im Vorfeld des IDM-Laufes auf dem Nürburgring<br />

wurde von der IDM-Kommission festgelegt,<br />

dass die Renndistanz der 125er/Moto3-Klasse<br />

wieder auf maximal 70 Kilometer gesenkt wird.<br />

Allerdings erst ab dem Lauf im österreichischen<br />

Zeltweg. Am Nürburgring sollten „die Kleinen“<br />

noch einmal die volle Distanz (21 Runden, ca.<br />

76 km) fahren und dann auch noch zwei Rennen<br />

am Sonntag. „Morgen wird es auf jeden Fall eine<br />

Fitnessfrage, aber ich denke für jeden“, sagte<br />

Pole-Setter Luca Grünwald nach den beiden Regentrainings.<br />

„Meiner Meinung nach ist die Zeit<br />

zwischen den beiden Rennen zu knapp. Ich weiß<br />

auch nicht, warum man zwei Rennen an einem<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

34 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Doppelsieger in den 125ern: Max Enderlein<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Tag machen muss, aber das ist jetzt nun einmal<br />

so. Vielleicht will man uns ja auf die Superbike-<br />

WM vorbereiten.“ Zu seinem Quali selbst sagte<br />

der Freudenberg-Pilot: „Es war ganz gut, soweit<br />

hat alles gepasst. Heute Morgen haben wir noch<br />

etwas Probleme gehabt, da habe ich zwischenzeitlich<br />

fast den Gummi von meinem Lenkerstummel<br />

verloren, nachdem er sich mitgedreht hatte.<br />

Ich musste etwas eher aufhören. Aber am Nachmittag<br />

war alles gut. Das Fahrwerk passt soweit<br />

für den Regen. Es fühlt sich gut an und es fährt<br />

schnell.“<br />

Und schnell fuhr es auch am Sonntag, zumindest<br />

im ersten Rennen. Grünwald setzte sich nach der<br />

Spitzkehre in Front und ergriff die Flucht. Er gewann<br />

den Gesamtlauf und die Moto3-Wertung<br />

souverän. Im zweiten Lauf stürzte er mit einem<br />

Highsider, wie so viele Fahrer Ausgangs der<br />

Mercedes-Arena. Nach dem Rennen wurde er ins<br />

Medical Center zum nachträglichen Check beordert.<br />

„Es geht schon so weit“, sagte er nach dem<br />

Besuch beim Arzt. „Ich habe ein bisschen was am<br />

Fuß, aber es ist nichts gebrochen. Ich muss das<br />

ein bisschen kühlen, dann wird’s wieder. Das erste<br />

Rennen und das Training waren gut. Im Regen hat<br />

alles gepasst, heute Morgen eigentlich auch. Es<br />

war ein super Rennen und ich konnte gewinnen.


IDM AUF DEM NÜRBURGRING<br />

So acht Runden vor dem Ziel habe ich gemerkt,<br />

dass mein Vorsprung reicht. Da habe ich bisschen<br />

was raus genommen, da wir ja nachher noch ein<br />

Rennen hatten. Am Nachmittag haben wir andere<br />

Reifen genommen, weil es wärmer geworden<br />

ist. Das hat schon funktioniert und ich bin mit<br />

Bryan (Schouten) vorn weg gefahren und habe 5<br />

oder 6 Runden vor Schluss einen kleinen Fehler<br />

gemacht. Schon bin ich per Highsider abgeflogen.<br />

Das ist sicherlich blöd, aber das kann man nicht<br />

mehr ändern!“ Klaus Heidel und Bryan Schouten<br />

durften in der Moto3-Wertung in Lauf 1 als zweiter<br />

und dritter mit aufs Podest.<br />

Der Sieg der 125ccm-Zweitaktwertung ging im<br />

ersten Rennen an Max Enderlein vom Freudenberg<br />

Racing Team. „Mein Start war wieder katastrophal,<br />

aber ich habe das Feld von hinten aufgerollt“,<br />

so der Hohenstein-Ernstthaler. „Die letzten<br />

sieben Runden bin ich kontrolliert gefahren, da<br />

ich zu den anderen 125-er Piloten einen sicheren<br />

Vorsprung hatte. Ich habe den ersten Platz heimgefahren.“<br />

Und in der Tat hatte er genügend Vorsprung:<br />

Ladislav Chmelik sah das Ziel als zweiter<br />

dieser Wertung mit acht Sekunden Rückstand,<br />

der Dritte, Max Maurischat, sogar mit 13 Sekunden.<br />

„Ich bin am Anfang bloß ein wenig eingeschlafen“,<br />

scherzte der Hamburger. „Am Schluss<br />

habe ich aber gesehen, dass die anderen nicht<br />

viel schneller waren und dass ich da dran bleiben<br />

konnte. Vielleicht hat mir der Kampf mit Damien<br />

Raemy etwas zu viel Zeit gekostet, man weiß es<br />

nicht.“<br />

Die zweite Tageswertung der Moto3-er gewann<br />

nach dem Sturz von Grünwald Bryan Schouten.<br />

„Mein Start war gut“, sagte er. „Ich<br />

habe gepusht, aber Luca hatte sich<br />

unheimlich an mir festgebissen. Da<br />

kann man nicht wegfahren. Dann ist<br />

Luca mal vorbei gegangen, die Rundenzeiten<br />

gingen sofort wieder hoch.<br />

Also bin ich wieder nach vorn und<br />

schneller gefahren. Dann, fünf Runden<br />

vor Schluss ist er gestürzt. Da<br />

konnte ich das nach Hause fahren.“<br />

Michael Ecklmaier und Klaus Heidel<br />

freuten sich über die Ränge zwei und<br />

drei. Maximilian Kappler aus Oberlungwitz<br />

errang in beiden Rennen<br />

jeweils einen beachtenswerten fünften<br />

Platz. Die Tendenz bei ihm zeigt<br />

deutlich nach oben.<br />

Bei den Zweitaktern ging der zweite<br />

Tagessieg an überlegenen Chmelik.<br />

„Ich hatte endlich mal einen besse-<br />

ren Start als bisher und deshalb konnte ich mitfahren“, freute<br />

sich der Tscheche. „Ich freue mich sehr über diesen ersten Sieg<br />

und bedanke mich bei meinem Team und den Sponsoren.“<br />

Max Enderlein holte einen hervorragenden zweiten Rang, Joe<br />

Schack wurde Dritter.<br />

Luca Grünwald: Sieg im ersten Rennen.<br />

Sturz im zweiten Rennen.<br />

IDM 125 und Moto3 Qualifying auf dem Nürburgring<br />

1 Luca Grünwald GER Freudenberg Racing Team Honda 1:47.623<br />

2 Bryan Schouten NED Dutch Racing Team Honda 1:48.641<br />

3 Henning Flathaug NOR Honda 1:49.223<br />

4 Klaus Heidel GER ADAC Sachsen Leistungsz. Honda 1:49.580<br />

5 Max Maurischat GER Freudenberg Racing Team KTM GP 1:50.344<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

IDM Moto3 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 Luca Grünwald GER Freudenberg Racing Team Honda 33:38.427<br />

2 Klaus Heidel GER ADAC Sachsen Leistungsz. Honda + 02.164<br />

3 Bryan Schouten NED Dutch Racing Team Honda + 02.171<br />

4 Michael Ecklmaier GER Honda + 08.575<br />

5 Maximilian Kappler GER Freudenberg Racing Team Honda + 28.887<br />

IDM Moto3 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 Bryan Schouten NED Dutch Racing Team Honda 33:28.474<br />

2 Michael Ecklmaier GER Honda + 17.376<br />

3 Klaus Heidel GER ADAC Sachsen Leistungsz. Honda + 23.491<br />

4 Jerry van de Bunt NED Honda + 37.987<br />

5 Maximilian Kappler GER Freudenberg Racing Team Honda + 43.202<br />

IDM Moto3 Punktestand<br />

1 Klaus Heidel 113 6 Jerry van de Bunt 60 11 Marcel A. Rodrigues 25<br />

2 Luca Grünwald 100 7 Maximilian Kappler 45<br />

3 Bryan Schouten 93 8 Timo Kugler 42<br />

4 Christoph Beinlich 68 9 Ryan van de Lagemaat 33<br />

5 Michael Ecklmaier 66 10 Tasia Rodink 25<br />

IDM Supersport Qualifying auf dem Nürburgring<br />

1 Roman Stamm SUI Team Suzuki Mayer Suzuki 1:42.854<br />

2 Patrick Vincon GER MSC Feier Grund e.V. im DMV Yamaha 1:43.689<br />

3 Leon Bovee NED Yamaha 1:43.755<br />

4 Kevin Wahr GER ERC DMV Romero Yamaha 1:43.815<br />

5 Dominik Vincon GER MSC Feier Grund e.V. im DMV Yamaha 1:43.864<br />

IDM Supersport 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 David Linortner AUT GERIN-SKM Racing Team Yamaha 34:20.220<br />

2 Roman Stamm SUI Team Suzuki Mayer Suzuki + 04.509<br />

3 Kevin Wahr GER ERC DMV Romero Yamaha + 08.526<br />

4 Jesco Günther GER Team Suzuki Mayer Suzuki + 10.037<br />

5 Dominic Schmitter SUI PCP Racing Team Yamaha + 17.220<br />

IDM Supersport 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 Daniel Sutter SUI Kawasaki Schnock Team Sh. Kawasaki 27:16.209<br />

2 Leon Bovee NED Yamaha + 00.560<br />

3 David Linortner AUT GERIN-SKM Racing Team Yamaha + 00.891<br />

4 Roman Stamm SUI Team Suzuki Mayer Suzuki + 01.096<br />

5 Tatu Lauslehto FIN Yamaha + 03.376<br />

IDM Supersport Punktestand<br />

1 Daniel Sutter 89 6 Leon Bovee 59 11 Gabriel Läuger 32<br />

2 Tatu Lausletho 88 7 Roman Stamm 54 12 Jan Bühn 24<br />

3 Jesco Günther 78 8 Jaroslav Cerny 51 13 Thomas Walther 21<br />

4 David Linortner 76 9 Dominic Schmitter 45 14 Jos van der Aa 17<br />

5 Kevin Wahr 72 10 Dominik Vincon 34 15 Christian von Gunten 15<br />

IDM 125 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 Max Enderlein GER Freudenberg Racing Team KTM GP 33:52.008<br />

2 Ladislav Chmelik CZE Aprili + 08.079<br />

3 Max Maurischat GER Freudenberg Racing Team KTM GP + 12.959<br />

4 Damien Raemy SUI Honda + 13.092<br />

5 Henning Flathaug NOR Honda + 15.111<br />

IDM 125 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 Ladislav Chmelik CZE Aprilia 34.01.726<br />

2 Max Enderlein GER Freudenberg Racing Team KTM GP + 06.975<br />

3 Joé Schack GER Honda-Cintula-Racing Honda + 20.564<br />

4 Damien Raemy NOR Honda + 34.614<br />

5 Henning Flathaug SUI Honda + 34.617<br />

IDM 125 Punktestand<br />

1 Ladislav Chmelik 89 6 Thomas van Leeuwen 57 11 Tomas Gradinger 26<br />

2 Max Enderlein 82 7 Joé Schack 54 12 Lenno Huthmacher 23<br />

3 Max Maurischat 72 8 Florian Alt 50 13 Wesley Jonker 21<br />

4 Henning Flathaug 68 9 Peter Sebastyen 37 14 Maurice Ullrich 18<br />

5 Damien Raemy 66 10 Reiner Scheidhauer 36 15 Julian Mayer 13<br />

IDM Superbike Qualifying auf dem Nürburgring<br />

1 Erwan Nigon FRA Van Zon-alpha Technik-BMW BMW 1:37.426<br />

2 Arie Vos NED Van Zon-alpha Technik-BMW BMW 1:37.677<br />

3 Karl Muggeridge AUS Honda Holzhauer Racing Honda 1:37.860<br />

4 Arne Tode GER Honda Holzhauer Racing Honda 1:38.093<br />

5 Michael Ranseder AUT Technogym Racing Austria BMW 1:38.212<br />

IDM Superbike 1. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 Michael Ranseder AUT Technogym Racing Austria BMW 30:42.815<br />

2 Gareth Jones AUS Wilbers BMW racing BMW + 00.320<br />

3 Jörg Teuchert GER Wilbers BMW racing BMW + 00.885<br />

4 Erwan Nigon FRA Van Zon-alpha Technik-BMW BMW + 01.426<br />

5 Ghistbert van Ginhoven NED RAC Racing BMW BMW + 13.926<br />

IDM Superbike 2. Rennen auf dem Nürburgring<br />

1 Michael Ranseder AUT Technogym Racing Austria BMW 30:42.326<br />

2 Troy Herfoss AUS RAC Racing BMW BMW + 00.414<br />

3 Gareth Jones AUS Wilbers BMW racing BMW + 03.962<br />

4 Erwan Nigon FRA Van Zon-alpha Technik-BMW BMW + 04.645<br />

5 Matej Smrz CZE Yamaha Motor Deutschland Yamaha + 08.324<br />

IDM Superbike Punktestand<br />

1 Michael Ranseder 106 6 Troy Herfoss 67 11 G. van Ginhoven 27<br />

2 Jörg Teuchert 98 7 Karl Muggeridge 63 12 Lucy Glöckner 27<br />

3 Erwan Nigon 92 8 Dario Giuseppetti 48 13 Sascha Hommel 23<br />

4 Gareth Jones 91 9 Arne Tode 33 14 Ireneusz Sikora 16<br />

5 Matej Smrz 81 10 Roland Resch 31 15 Luca Hansen 15<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

35


Foto: worldSBK.com<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Während die ganzen Staaten zum 500 Meilen-<br />

Rennen nach Indianapolis blicken, finden sich<br />

einige wenige Zweirad-Fans in der Steppenlandschaft<br />

von Salt Lake City ein, um die US-Stationen<br />

der Superbike WM zu sehen. Ähnlich wie<br />

im berühmtesten Oval der Welt, will auch in der<br />

Salzwüste von Utah der Veranstalter auf eine zentrale<br />

Klasse vertrauen. Die 600er Supersportler<br />

bleiben also wieder zu Hause und neben wenigen<br />

nationalen Rennen gibt es reichlich Shows und<br />

Rock-Musik. Und natürlich die Attraktion durch<br />

den Memorial Day. Da wir bei <strong>Speed</strong> immer etwas<br />

lernen wollen, hier die Erklärung aus Wikipedia<br />

für diesen freien Montag, der neben 2012 US-Fahnen<br />

im Infield mit zahlreichen Grillplätzen rund<br />

um die Strecke gefeiert wurde: Der Memorial Day<br />

(übersetzt Gedenktag) ist ein amerikanischer Feiertag,<br />

der jedes Jahr am letzten Montag im Mai zu<br />

Ehren der im Krieg für das Vaterland Gefallenen<br />

begangen wird. Der Memorial Day geht auf den<br />

amerikanischen Bürgerkrieg zurück. 1868 erklärte<br />

General John Logan den 30. Mai zum ersten<br />

Mal zum Feiertag. Ursprünglich wurde an diesem<br />

Tag der toten Soldaten in diesem Krieg gedacht,<br />

nach dem Ersten Weltkrieg wurde dies auf alle<br />

amerikanischen Kriegsgefallenen ausgedehnt.<br />

Traditionell werden an diesem Tag die Friedhöfe<br />

der Gefallenen und Gedenkstätten besucht, und<br />

die US-Flagge wird bis Mittag auf Halbmast<br />

gesetzt. Ehrenamtliche schmücken sämtliche<br />

Gräber auf den Nationalfriedhöfen mit kleinen<br />

Flaggen. Der Tag markiert auch den Beginn der<br />

Sommersaison, ein Picknick in einem Park oder<br />

Besuch eines Freibads ist auch eine Art, den Tag<br />

zu begehen. Die Indianapolis 500 finden immer<br />

am Memorial Day-Wochenende statt. Viele Freibäder<br />

öffnen erst am Memorial Day für die Saison,<br />

in touristisch erschlossenen Gegenden kann es<br />

Niccoló Canepa konnte im Nassen überzeugen.<br />

auch vorkommen, dass Hotelpreise ab diesem<br />

Tag für die Hauptsaison erhöht werden (in Salt<br />

Lake City trifft das zu!).<br />

Die besten Erinnerungen an das bunte Fahnenmeer<br />

neben der 4907 Meter langen Strecke hat<br />

sicherlich der amtierende Weltmeister Carlos<br />

Checa, der sich bereits bei der Hälfte der Rennen<br />

in die Siegerliste eintragen durfte und sogar 6 der<br />

bisherigen 8 Rennen anführte. Entsprechend motiviert<br />

zeigte sich „El Toro“ dann auch vor dem<br />

Rennen: „Ich liebe die Atmosphäre in Miller, die<br />

Leute, die Landschaft drum herum, das Streckenlayout<br />

- und der Kurs kommt meinem Fahrstil<br />

entgegen. In Donington haben wir den Kontakt<br />

zur Spitze verloren, ich muss also ein starkes Wochenende<br />

hinlegen.“<br />

Doch es war ein anderer Ducati Pilot, der dann<br />

das Zepter in die Hand nahm, als es erstmals zum<br />

Training auf die regennasse Strecke ging. Der<br />

Tscheche Jakub Smrz vom Liberty Racing Team<br />

prügelte die Ducati durch den Regen und fuhr bei<br />

schwierigen Bedingungen eine Zeit von 2:02.138<br />

Minuten, womit er sich die Spitze sicherte. Er<br />

war damit über zwei Sekunden schneller als der<br />

nächst Pilot, Marco Melandri mit der BMW S<br />

1000 RR. Smrz Teamkollege Sylvain Guintoli sicherte<br />

sich Rang drei, vor dem Italiener Ayrton<br />

Badovini mit der BMW des GoldBet-Teams und<br />

Weltmeister Carlos Checa. In diesem ersten Training<br />

drehte Smrz so beherzt am Gas, dass - wäre<br />

Foto: worldSBK.com<br />

36 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SBK IM MILLER PARK<br />

Max Biaggi kam mit den widrigen Bedingungen nicht zurecht.<br />

es ein Qualifikationstraining gewesen - lediglich<br />

17 Piloten qualifiziert wären. Dabei wären nicht<br />

nur Rookies aus der Startaufstellung geflogen.<br />

Die Ducati-Piloten Canepa und Giugliano schlugen<br />

sich als 6. und 7. recht beachtlich. Biaggi war dagegen<br />

nur 20., Camier und Aoyama noch weiter<br />

hinten. Wild Card-Pilot Shane Turpin, der als 44<br />

jähriger an der Strecke arbeitet, war bester Amerikaner<br />

vor Hopkins. Jake Holden, der bei Grillini<br />

Honda zum Einsatz kam, hatte noch Probleme<br />

mit der BMW. Die wenigsten Sorgen machte sich<br />

Chaz Davies, der vor zwei Jahren schon Vierter<br />

mit der Triumph im letzten US-Supersportrennen<br />

wurde: Kumpel Ben Spies hatte den Briten vor<br />

diesem Lauf mit guten Tipps per SMS versorgt.<br />

Und die setzte der Supersport-Weltmeister dann<br />

im ersten Zeittraining um, wo er sich auf die 11.<br />

Position verbesserte. Ganz vorne gab aber weiter<br />

Jakub Smrz das Tempo vor und sicherte sich auf<br />

trockener Piste die provisorische Pole mit einer<br />

Effenbert-Pilot Jakub Smrz war Schnellster auf nasser Fahrbahn ...<br />

Zeit von 1:49.842 Minuten. Direkt dahinter folgte<br />

Carlos Checa, vor BMW-Fahrer Marco Melandri<br />

und Aprilia-Pilot Max Biaggi. Die Ducatis mit<br />

Davide Giugliano und Sylvain Guintoli rangierten<br />

dahinter, vor der gesamten britisch-irischen Fraktion<br />

mit Rea, Laverty, Sykes, Camier, Davies und<br />

Haslam. Wobei der grüne „Superpole-Dominator“<br />

nach 2/3 des Trainings in der Club House Corner<br />

aus dem Sattel der ZXR flog. Haslam lieferte zu<br />

Beginn der Sitzung die schnellsten Zeiten, konnte<br />

sich aber später nicht mehr steigern und wirkte<br />

sehr nachdenklich. In der zweiten Qualifikation<br />

machte dann Jakub Smrz deutlich, wie wohl er<br />

sich im Miller Motorsports Park fühlt, und lieferte<br />

mit 1:48.517 Minuten die nächste Bestzeit. Auf<br />

Rang zwei folgte Carlos Checa, der einzige Fahrer,<br />

der bislang mit dem Tschechen mithalten konnte,<br />

und die 1:49 unterbot. Auf Vier rangierte der<br />

Franzose Guintoli mit dem schnellen Zweizylinder<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Chaz Davies bekam Tips von Kumpel Ben Spies.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

... und Gewinner der Superpole.<br />

aus Bologna. Lediglich Marco Melandri konnte<br />

sich mit der BMW als Dritter zwischen die Ducatis<br />

schieben. Der Ire Eugene Laverty wurde Fünfter<br />

vor dem Nordiren Jonathan Rea und siegte damit<br />

im „Inselduell“. Ein ehemaliger Brite im britischen<br />

Team schaffte aber die größte Steigerung:<br />

John Hopkins verbesserte sich mit der Fixi Crescent<br />

Suzuki auf Sieben. Tom Sykes kam nur auf<br />

die zehntbeste Zeit.<br />

Im letzten freien Training machten die Piloten<br />

dann nochmals deutlich, wie wichtig die Startaufstellung<br />

nach der Superpole ist und liessen<br />

es im wahrsten Sinne des Wortes fliegen: die bisher<br />

Schnellsten, Smrz und Checa, flogen ab und<br />

machten Bekanntschaft mit dem staubigen Streckenrand.<br />

Bei stürmischem Wetter sicherte sich<br />

aber Checa trotzdem noch die Bestzeit vor Rea,<br />

Melandri und Guintoli. Als dann wieder leichter<br />

Regen einsetzte, waren weitere Verbesserungen<br />

nicht mehr möglich. Letzter auch hier Lokalmatador<br />

Shane Turpin, wobei ihm mit 283,7 Km/h<br />

auf die Höchstgeschwindigkeit von Davies und<br />

Melandri satte 30 km/h fehlten.<br />

Superpole<br />

In der Superpole 1 reichten Leon Haslam 1,1 Sekunden<br />

Rückstand auf Checas Bestzeit nicht, um<br />

weiter zukommen. Im Zehntelabstand rangierten<br />

hinter dem britischen BMW Piloten dann Berger,<br />

Canepa und Hopkins, für die damit die vierte<br />

Startreihe reserviert war. Superpole Zwei wurde<br />

noch viel spannender und bei BMW war man<br />

mehr als enttäuscht, als mit Fabrizio (10.) und<br />

Melandri (9.) die letzten heißen bayrischen Eisen<br />

aus dem Feuer waren. Die beiden Rookies Davies<br />

und Zanetti direkt dahinter zeigten sich dagegen<br />

zufrieden mit dem Erreichten.<br />

In der Superpole 3 sicherte sich dann Jakub Smrz<br />

seine zweite Superpole, die Glasplatte mit der<br />

Eins und eine Tissot-Uhr. Der Tscheche fuhr eine<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Foto: worldSBK.com<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

37


SBK IM MILLER PARK<br />

1:47.626, obwohl einige wenige Regentropfen<br />

fielen. Melandri nahm zu diesem Zeitpunkt auf<br />

dem Monitor wahr, wie auch der Zweitschnellste<br />

Checa, Sykes und Giugliano seine persönliche<br />

Bestzeit unterboten. Für Reihe Zwei qualifizierten<br />

sich Jonathan Rea, Sylvain Guintoli, Max Biaggi<br />

und dessen Teamkollege Eugene Laverty. Wobei<br />

der Ire in dieser Superpole keine einzige gezeitete<br />

Runde ablieferte. Taktik oder Stallorder?<br />

Am Montagmorgen zeigte sich dann im Warm<br />

Up nochmals der aktuelle Leistungsstand: Tom<br />

Sykes fuhr mit der Kawasaki die beste Zeit und<br />

war um 0.155 Sekunden schneller als Checa,<br />

Melandri und Biaggi (4.). Camier hatte sich offensichtlich<br />

mit der Piste mehr angefreundet und<br />

glänzte als Fünfter mit einer ähnlichen Leistung<br />

wie in Donington.<br />

Rennen Eins<br />

Jonathan Rea wurde Fünfter in Superpole drei.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Zielgeraden an Checa vorbei zu gehen. Ende der<br />

zweiten Runde hat der Italiener in bayrischen<br />

Diensten dann Checa um eine Drittel-Sekunde<br />

abgehängt, auf den Führenden Sykes fehlt ihm<br />

aber eine halbe Sekunde. Biaggi hat sich vor Davies<br />

gesetzt und Laverty vor Haslam. Eine Runde<br />

später wird Checa dann Augenzeuge der Fireblade-Leistung,<br />

als Rea an ihm vorbei geht. Doch<br />

der Spanier kontert in der nächsten Kurve. Rea<br />

fährt nun direkt vor Biaggi, der ebenfalls gerne<br />

den Nordiren hinter sich lassen würde. Am Ende<br />

der vierten Runde wird dann Sykes an der Spitze<br />

abgelöst. Doch das Überholmanöver von Melandri<br />

löst einen Erdrutsch unter den ersten Fünf aus.<br />

Auch Biaggi will in diesem Durcheinander Positionen<br />

gut machen und Sykes wird wie ein Anfänger<br />

durchgereicht. Der Franzose Berger verliert zwei<br />

Plätze und gerät damit in einen unterhaltsamen<br />

Fight mit seinen Landsleuten Baz und Guintoli.<br />

Als das erste Renndrittel um ist, hat sich an der<br />

Spitze ein Quartett mit Melandri, Checa, Rea und<br />

Biaggi gebildet. Mit etwas Abstand folgt Laverty<br />

vor Sykes, Haslam und Davies. Dahinter kämpfen<br />

die Italiener Fabrizio, Giugliano und Badovini um<br />

den letzten TopTen-Platz. In der gleichen Runde<br />

erinnert sich dann Checa wohl daran, dass er die<br />

meisten Führungsrunden in Miller Park hat, und<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Beim Start zur 21-Runden-Hatz kommt Checa am<br />

besten weg, wird aber auf dem Weg zur ersten<br />

Kurve von Sykes überholt. Melandri biegt als Dritter<br />

in die Sunset Bend ein, gefolgt von Rea, Pole-<br />

Mann Smrz, Davies, Biaggi, Haslam und Laverty.<br />

Zu Beginn der zweiten Runde nützt Melandri seinen<br />

BMW-Power, um auf der 1000 Meter langen<br />

Tom Sykes führt das Feld in Rennen eins.<br />

Davies vor Sykes und Rea.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

geht an Melandri vorbei wieder an die Spitze. Kurz<br />

zuvor haben sich Hopkins und Salom mit einem<br />

Crash aus dem Geschehen verabschiedet. Superbike-Rookie<br />

Chaz Davies zeigt keinerlei Respekt<br />

vor Landsmann Haslam, kämpft diesen nieder<br />

und macht sich in der Folge an die Verfolgung von<br />

Tom Sykes. Als das letzte Drittel eingeläutet wird,<br />

geht der 19 jährige Loris Baz an Berger vorbei<br />

und ist damit auf Punkte-Kurs. Max Biaggi setzt<br />

sich vor Rea auf den 3. Platz. Dahinter raufen<br />

Laverty und Smrz um den 5. Platz, wobei sich<br />

Laverty mit der Werks-Aprilia bis zum Ziel vor<br />

dem Pole-Setter halten kann. Etwas weiter vorne<br />

wittert Melandri seine Chance auf einen weiteren<br />

BMW-Triumph und startet einen Zwischenspurt.<br />

Doch Weltmeister Checa kann den Angriff parieren,<br />

den Abstand wieder auf mehr als eine Sekunde<br />

vergrößern und damit seinen fünften Sieg<br />

in Salt Lake City sicherstellen. Melandri kommt<br />

als Zweiter ins Ziel und holt weitere 20 Punkte für<br />

sein BMW-Team. Richtig spannend wird es noch<br />

um Platz Drei, da Jonathan Rea seine Chance<br />

sieht den WM-Führenden Biaggi zu attackieren.<br />

In den letzten Runden fährt der Nordire immer<br />

in Biaggis Windschatten, muss aber feststellen,<br />

dass der Italiener keinen Fehler macht. Davies<br />

schnappt sich in der letzten Runde noch Sykes<br />

38 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SBK IM MILLER PARK<br />

und wird guter Siebter. Sicher bedankt er sich nun<br />

für die Tipps per SMS in Richtung Gardasee, wo<br />

Ben Spiess sein Sommer-Domizil hat. Deutlich<br />

unter Wert geschlagen: Sykes (8.), Haslam (10.),<br />

Guintoli (12.) und Camier als 13. Jetzt nur nicht<br />

zu lange die Wunden lecken, schließlich geht es in<br />

knapp zwei Stunden weiter!<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Lauf Zwei<br />

Nachdem Wayne Rainey ja kein Yamaha-Team vor<br />

Ort vorfand und im ersten Lauf den US-Boys den<br />

Rücken stärkte, fand er sich zum Start des zweiten<br />

Rennens in der Checa-Box ein. Von dort kann<br />

der Kalifornier beobachten, wie Smrz sein Pole<br />

nicht optimal umsetzt. Sykes erwischt den besten<br />

Start, Melandri geht dann auf den ersten Metern<br />

am schlaksigen Briten vorbei, der aber mutig als<br />

Erster in die erste Kurve sticht. Checa ist Dritter<br />

vor Smrz, Giugliano, Rea, Biaggi und Haslam.<br />

Laverty übernimmt im Verlauf der nächsten 4,9<br />

Kilometer den Platz von Haslam. In der zweiten<br />

Runde setzt sich dann Checa zunächst vor<br />

Melandri, um nur drei Kurven später Sykes von<br />

der Spitze zu verdrängen. Sykes wird in diesem<br />

Gedränge auch von Melandri überholt, kontert<br />

aber erfolgreich und geht als Zweiter in die vierte<br />

Runde. Hinter dem Führungstrio hat sich Smrz<br />

auf den vierten Platz gebracht und dabei wenig<br />

Respekt vor Rea und Giugliano gezeigt. Doch alle<br />

Mühe war vergebens, da Aoyama gestürzt ist und<br />

die Rennleitung zur roten Flagge griff. Was sich<br />

dann aber abspielte, übertraf das Theater von<br />

Monza nochmals. Satte 1 1/2 Stunden verzögerte<br />

sich der Re-Start, wobei kaum gefegt wurde.<br />

Mit Wasser, einem mobilen Trockner und Besen<br />

beschäftigten sich die Streckenverantwortlichen<br />

an dem überschaubaren Ölfleck. Im Fahrerlager<br />

machte sofort die Geschichte die Runde, dass es<br />

zu einem Kompetenzgerangel der Gewerkschaften<br />

gekommen sei. Fakt ist auf jeden Fall, dass bei<br />

einem Langstreckenrennen in Frankreich dieser<br />

Fleck nach einer Minute beseitigt gewesen wäre.<br />

Doch die Zuschauer warteten gerne, schließlich<br />

war ja Feiertag.<br />

Und als es dann mit der Startaufstellung des Zieleinlaufs<br />

des abgebrochenen Laufes los ging, wurden<br />

sie nicht enttäuscht. Checa stand auf der Pole<br />

vor Sykes, Melandri und Smrz. Doch der BMW<br />

Fahrer stürmte direkt an die Spitze vor Sykes,<br />

Checa, Biaggi und Davies. Wobei der ParkNGo-<br />

Privatfahrer keinen Respekt vor dem Weltmeister<br />

aus 2010 zeigt: in der nächsten Kurve geht der<br />

Walliser am Römer vorbei. In der ersten Runde<br />

Restart zu Rennen zwei.<br />

Der Gewinner von Lauf eins hieß Carlos Checa.<br />

macht Davies dann auch Anstalten seinen Landsmann<br />

Sykes zu attackieren. Fünfter ist mit Giugliano<br />

ein weiterer Aufsteiger, der vor Rea, Laverty,<br />

Biaggi, Haslam und Camier fährt. Erst dahinter<br />

folgen Polemann Smrz und sein französischer<br />

Teamkollege Guintoli. Nach der ersten Runde haben<br />

sich im Mittelfeld Kawasaski-Neuzugang Baz,<br />

Badovini, Hopkins und Berger eingerichtet und<br />

streiten um Platz 15. An diesem Kampf ändert<br />

sich auch wenig, als in der dritten Runde Davies<br />

sich vor Sykes setzt. Dahinter ist Rea Fünfter, vor<br />

dem Superstock-Champion Giugliano, der die<br />

beiden Werks-Aprilias hinter sich hat. Haslam<br />

ist mit der zweiten Werks-BMW lediglich 9., vor<br />

Smrz. Nur eine Runde später macht Ex-Weltmeister<br />

Biaggi kurzen Prozess mit Laverty und dem<br />

zweiten Althea-Piloten Giugliano. Nur Sekunden<br />

später zucken die Streckensprecher zusammen,<br />

als die Ducati mit der Nummer 7 Staub aufwirbelt<br />

und Checa neben der Strecke liegt. „Ich hatte<br />

wohl etwas übertrieben. Schlagartig ist das Vorderrad<br />

weggerutscht“, wird der Spanier später<br />

berichten. Damit führt Melandri vor Davies, Rea,<br />

Sykes und Biaggi. Das lange Warten hat sich gelohnt,<br />

denn das Rennen ist sehr unterhaltsam. In<br />

den nächsten Runden umkreist vorne ein Trio den<br />

Kurs, mit etwas Abstand folgen Sykes und Biaggi<br />

als Duo. Während sich Checa zu einem schnel-<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Kampf um die Spitze, Rea vor Melandri.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

39


SBK IM MILLER PARK<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Melandri schnappt sich Rea.<br />

len Service an seiner Box einfindet, kann Rea den<br />

starken Davies überholen. Wenig später gelingt es<br />

Biaggi an Sykes vorbei zu fahren. Auch wenn die<br />

Aprilia zu den schnellsten Maschinen gehört, ist<br />

es nicht einfach, am besten Kawasaki-Piloten vorbei<br />

zu kommen. Sicherlich will Biaggi keinen Aprilia-Kunden<br />

vor sich haben, doch Davies hält sich<br />

tapfer auf Podestkurs. Als noch 9 Runden zu absolvieren<br />

sind ist die Nummer 3 im Windschatten<br />

der privaten Aprilia angekommen. Ca. 100 Meter<br />

weiter vorne geht Rea an Melandri vorbei in Führung.<br />

Auch Davies folgt dem Honda-Angestellten<br />

und Melandri ist plötzlich nur noch Dritter vor Biaggi.<br />

In den nächsten Runden kann sich Rea vom<br />

jungen Rookie etwas absetzen. Als dann der Miller<br />

Park noch sechsmal zu umrunden ist, erobert<br />

sich Melandri den Platz hinter dem Führenden<br />

zurück. Sykes ist Fünfter vor Laverty, Haslam und<br />

Giugliano. Spätestens jetzt spielen die Reifen die<br />

entscheidende Rolle. Zwei Runden später sieht<br />

man einen Paarlauf an der Spitze, wobei sich die<br />

Italiener im Windschatten der Briten eingenistet<br />

haben und ganz offensichtlich auf eine Chance<br />

warten. Eine Runde später schießt Biaggi dann<br />

aus dem Windschatten an der privaten Aprilia vorbei<br />

und übernimmt Platz Drei. Doch der Altmeister<br />

hat die Rechnung ohne den Rookie gemacht:<br />

Davies kontert den Angriff und geht wieder am<br />

Römer vorbei, muss diesen aber zwei Kurven später<br />

ziehen lassen. Biaggi hat dagegen noch Hoff-<br />

Podium nach Lauf zwei, Melandri gewinnt vor Rea und Biaggi.<br />

nung auf mehr und gibt Gas. Doch noch schneller<br />

als seine V4 ist der Reihenvierzylinder der S<br />

1000 RR. Mit diesem Power geht Marco Melandri<br />

auf der Geraden an Rea vorbei und holt Laufsieg<br />

Nummer Zwei für die deutsche Marke. Max Biaggi<br />

findet sich mit Platz 3 ab, festigt dieser doch<br />

seine WM-Führung. Ob er aber seinem Intimfeind<br />

Melandri gerne auf der Auslaufrunde gratulierte,<br />

wissen wir nicht.<br />

Bernhard Gobmeier und Andrea Dosoli freuen sich mit ihrem Schützling.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Superbike Superpole im Miller Park<br />

1 J. Smrz CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati 1‘47.626<br />

2 C. Checa ESP Althea Racing Ducati 1‘47.810<br />

3 T. Sykes GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki 1‘48.062<br />

4 D. Giugliano ITA Althea Racing Ducati 1‘48.220<br />

5 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda 1‘48.563<br />

Superbike 1. Rennen im Miller Park<br />

1 C. Checa ESP Althea Racing Ducati 1‘48.883<br />

2 M. Melandri ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 2.313<br />

3 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia + 5.338<br />

4 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda + 12.201<br />

5 E. Laverty IRL Aprilia Racing Team Aprilia + 13.262<br />

Superbike 2. Rennen im Miller Park<br />

1 M. Melandri ITA BMW Motorrad Motorsport BMW 1‘48.422<br />

2 J. Rea GBR Honda Wolrd Superbike Team Honda + 0.195<br />

3 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia + 2.137<br />

4 C. Davies GBR ParkinGO MTC Racing Aprilia + 4.245<br />

5 T. Sykes GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 9.534<br />

Tolles Ergebnis für Marco Melandri und BMW.<br />

40 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Superbike WM Misano Adriatico<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Nein, dass wirtschaftlich schwer gebeutelte Italien<br />

hat keine neue Strecke. Doch der 4226 Meter lange<br />

Kurs an der Adria wurde am SBK-Wochenende<br />

in „Misano World Circuit Marco Simoncelli“ umbenannt.<br />

Der im letzten Jahr in Sepang/Malaysia<br />

tödlich verunglückte MotoGP Pilot wuchs in dem<br />

kleinen Ort Coriano, ganz in der Nähe der Rennstrecke<br />

auf. Wie nah das Schicksal bei unserem<br />

herrlichen Sport ist, wurde auch deutlich durch<br />

die zahlreichen „Joan Lascorz 17“ Aufkleber, mit<br />

denen alle Teams und das gesamte Fahrerlager<br />

dem Spanier die besten Genesungswünsche<br />

übermitteln. <strong>Speed</strong> schließt sich gerne an. Bei<br />

herrlichem Wetter an der Adria wurde aber auch<br />

klar, dass alle Piloten die Gefahr ausblenden, sobald<br />

die Stoppuhren laufen oder die rote Ampel<br />

ausgeht: seit langem wurden nicht so viele Stürze<br />

gezählt. Doch betrachten wir zunächst die sonnigen<br />

Trainings und Rennen mit der guten Laune,<br />

wie man sie vom Strandleben mitbringt. Genau<br />

wie es auch „SuperSic“ immer tat!<br />

Superbike<br />

Marco Melandri brannte mit seiner BMW S 1000<br />

RR die erste Bestzeit in den Asphalt von Misano.<br />

Seine Bestzeit lag bei 1:36.613. Ihm folgte Carlos<br />

Checa auf der Althea Ducati, vor Sylvain Guintoli,<br />

der mit seinem US-Ausflug nicht zufrieden war.<br />

Mit Niccolò Canepa auf der Red Devils Roma Ducati<br />

rangierte eine Rookie auf Position Vier. Leon<br />

Camier landete mit der Crescent Suzuki auf Platz<br />

Fünf und wusste damit Ayrton Badovini hinter<br />

sich. Erst auf Rang sieben folgte die erste RSV4<br />

Aprilia Werksmaschine, pilotiert von Max Biaggi.<br />

Achter wurde Jonathan Rea.<br />

Ernst wurde es dann im ersten Zeittraining. Weltmeister<br />

Carlos Checa und der WM 4., Jonathan<br />

Rea lieferten sich ein spannendes Fernduell um<br />

die Spitze des Feldes, wobei in dieser Sitzung jeder<br />

vierte Fahrer einmal im Kies lag! Checa hatte<br />

am Ende (ohne Kies in der Verkleidung) die Nase<br />

mit 0.047 Sekunden vorne. Max Biaggi folgte auf<br />

Rang Drei mit seiner V4-Aprilia und schlug damit<br />

BMW Pilot Marco Melandri, der für die vierte Marke<br />

unter den Top-Four sorgte.Gut aufgelegt zeigte<br />

sich auch Davide Giugliano mit der zweiten Althea<br />

Ducati. Der 22jährige Römer schlug Sylvain Guintoli,<br />

der nur knapp bester Franzose wurde. Sein<br />

junger Landsmann Loris Baz kommt mit der Kawasaki<br />

immer besser zu Recht und wurde Siebter<br />

und der beste Kawasaki-Fahrer am Freitag. Die<br />

besten 18 rangierten innerhalb von 1,1 Sekunden,<br />

was ein sehr enges Feld verspricht.<br />

Hinter dem Ersatz- und Nachwuchsfahrer?! Das<br />

wurmte Tom Sykes sicherlich die halbe Nacht und<br />

er drehte dann am Samstag auch mächtig am<br />

Gasgriff der ZX 10R. In der zweiten Qualifikation<br />

lieferte er mit 1.35.935 Minuten die Bestzeit und<br />

machte sich damit selbst zum Favoriten für die<br />

bevorstehende Superpole. Der Brite aus Huddersfield<br />

schlug knapp Carlos Checa und dessen jungen<br />

Teamkollegen Davide Giugliano, der auf Rang<br />

Drei landete. Jonathan Rea kam mit der Honda<br />

ebenfalls in die vorläufig erste Startreihe. Dahinter<br />

folgte der nächste Brite mit Leon Haslam vor<br />

Jakub Smrz, der sich anschickt Guintoli im Team<br />

in den Schatten zu stellen. Wildcardfahrer Matteo<br />

Baiocco vom Barni Racing Team Italia sorgte mit<br />

seinem siebenten Platz für eine Überraschung.<br />

Leon Camier war als Achter bester GSXR-Fahrer.<br />

Superpole<br />

Tom Sykes entwickelt sich langsam aber sicher<br />

zum würdigen Nachfolger von Troy Corser, den<br />

man „Mr. Superpole“ nannte. Der Kawasaki Pilot<br />

setzte sich in der Superpole für den Lauf in Misano<br />

deutlich gegen seine Mitstreiter durch. Am<br />

Ende hatte der Brite eine Zeit von 1:35.375 Minuten<br />

vorgelegt, die keiner schlagen konnte. Mit<br />

0.6 Sekunden Rückstand folgte Jonathan Rea mit<br />

der Honda auf Startplatz Zwei. Ayrton Badovini<br />

wurde glücklich als Dritter, bester Italiener und<br />

bester BMW-Pilot. Straheln durfte aber auch Rookie<br />

Davide Giugliano, der die zweite Althea Ducati<br />

auf Position Vier, und damit noch in die erste Reihe<br />

brachte.Smrz war Fünfter vor Haslam, Laverty<br />

und seinem Teamkollegen Guintoli. Dieser hatte<br />

doppeltes Pech: er stürzte nachdem er die Bestzeit<br />

markiert hatte. Da er ohne Motorrad in die<br />

Box zurück kam, konnte er in die Zeitenjagd nicht<br />

mehr eingreifen.<br />

Die großen Namen fehlten ohnehin in der zweiten<br />

Pole-Sitzung, die nach dem „Nass-Reglement“<br />

ausgetragen wurde. Max Biaggi, Marco Melandri<br />

und Carlos Checa wurden Opfer der eigenen Taktik<br />

und verpassten den Einzug in die letzte Qualifikationsrunde.<br />

Lokalmatador Biaggi startet aus<br />

Foto: worldSBK.com<br />

der dritten Reihe, Melandri und Checa nur aus der<br />

vierten.<br />

Rennen Eins<br />

24 Runden standen auf den Anzeigentafeln, als<br />

die 24 Piloten in die Startaufstellung rollten.<br />

Pole-Mann Sykes kam gut weg, doch Rea bog<br />

als Erster in die erste Schikane ein. Dritter war<br />

Rookie Giugliano mit der Ducati. Einen noch besseren<br />

Start hatte Biaggi erwischt, der sich als<br />

Sechster hinter Haslam und Badovini einreihte.<br />

Danch fuhr Laverty, der mit Melandri einen weiteren<br />

Blitzstarter im Nacken hatte. In dieser Reihenfolge<br />

ging das Feld auch in die zweite Runde,<br />

wobei Giugliano mit der Startnummer 34 bereits<br />

anfing Tom Sykes zu attackieren. Der amtierende<br />

Superstock Champion überetrieb es aber und verlor<br />

dadurch seinen Platz an Haslam. Zu Beginn<br />

der dritten Runde greift Biaggi Badovini an und<br />

Melandri nutzt das Durcheinander für das eigene<br />

Vorwärts-Kommen. Als sich dann auch noch<br />

Checa in die Streitereien einmischt, hat man das<br />

Gefühl in der Moto2 zu sein. Herrlich. Doch in der<br />

Folgezeit sortieren sich die ersten Vier etwas und<br />

umrunden in der Reihenfolge Rea-Sykes-Haslam.<br />

Giugliano den Kurs. Hinter diesen ist man sich<br />

über die Reihenfolge aber immer noch nicht einig.<br />

Was dazu führt, dass die entstandene Lücke<br />

nicht geschlossen wird. In der vierten Runde kann<br />

dann scheinbar der Nachwuchsmann aus dem Althea<br />

Team nicht mehr folgen und lässt abreißen.<br />

Dahinter fährt Landsmann Melandri vor Badovini,<br />

Biaggi und Checa. Nur zwei Kurven später setzt<br />

sich dann der Spanier wieder vor die Aprilia mit<br />

der Nummer 3. Diese beiden und Badovini raufen<br />

sich herzhaft um die Reihenfolge, bis Biaggi einen<br />

kleinen Fehler macht. Melandri ist inzwischen am<br />

Hinterrad von Giugliano angekommen. Dessen<br />

Teamkollege Checa macht dann einen kleinen<br />

Fehler und verliert die zuvor erkämpfte Position<br />

wieder. Um Platz 12 streiten sich Fabrizio, Baz<br />

und Guintoli, als das erste Renndrittel um ist.<br />

Ganz vorne kann sich der Nordire Rea mit seiner<br />

Honda etwas absetzen, wird aber weiter von einer<br />

Vierergruppe mit Sykes an der Spitze verfolgt.<br />

Diesen folgt das uneinige Duo mit den beiden<br />

Italienern Badovini und Biaggi. In der Folge übertragen<br />

sich die Streitigkeiten auf die Gruppe hinter<br />

der Kawasaki von Sykes: Giugliano mischt die<br />

beiden BMWs mächtig auf. Doch auch Checa und<br />

Badovini tauschen mehrfach die Fahrpositionen.<br />

Smrz ist Neunter vor Camier, Fabrizio und Laverty.<br />

Dann folgen Guintoli und Davies. Das interessante<br />

bei dieser Auflistung: diese Herrschaften<br />

haben keinen schlechten Tag! Es fehlen ihnen lediglich<br />

ein paar Sekunden aus der ersten Runde<br />

oder die Meter aus der Startaufstellung. „Close<br />

Racing“ nennen das die Engländer.<br />

In der 10. Runde kommt Haslam dann erstmals<br />

an Sykes vorbei. Dieser kontert und die beiden<br />

führen nun Kämpfe aus der BSB vor. Doch einige<br />

Kurven später beginnt das leidige „Sykes-Problem“.<br />

Der großgewachsenen Brite gerät unter<br />

Druck und wird zum Opfer. Als Erster schlüpft<br />

Tom Sykes enwickelt sich zu Mr. Superpole und macht Troy Corser Konkurrenz.<br />

Foto: Hans Denzler<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

41


SBK IN MISANO<br />

Start zu Rennen eins.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Die ersten Drei in Rennen eins, Biaggi siegt vor Checa und Giugliano.<br />

engen Feld aber auch manchmal daneben gehen,<br />

darf dann Checa erleben, der sich in der dritten<br />

Runde im Staub wieder findet. Nur zwei Runden<br />

später folgt ihm sein Teamkollege, womit das<br />

Althea Team nach zwei Podestplätzen nun zwei<br />

Nuller verdauen darf. Haslam hatte zuvor bereits<br />

Rea überholt und ist damit Dritter hinter Sykes<br />

und dem Führenden Biaggi. Rea ist Vierter vor<br />

Laverty, Badovini, Melandri, Fabrizio, Baz, Smrz<br />

und Davies. Durch die reichlichen Ausfälle findet<br />

sich Aoyama als 14. in den Punkterängen. Als das<br />

erste Renndrittel Geschichte ist, wird immer noch<br />

heftig gefightet und nicht nur Laverty muss den<br />

Notausgang nehmen. Zwei Runden später findet<br />

dann Rea einen Weg vorbei an Tom Sykes und<br />

seiner Kawasaki. Nun lauern drei BMWs hinter<br />

dem Kawa-Piloten. Gegen den Bayern-Power kann<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Sorgen wegen der Reifen für den zweiten Lauf<br />

machen.<br />

Rennen Zwei<br />

Dieses Mal erwischt Davide Giugliano einen guten<br />

Start, auf den letzten Metern der Gerade geht<br />

aber Polesetter Sykes an die Spitze. Nach der<br />

zweiten Kurve führt Sykes vor Rea, Haslam Giugliano,<br />

Laverty, Biaggi, Guintoli und Checa. Doch<br />

dann ist Haslam recht optimistisch und schafft<br />

die Kurve nur mit Glück. In Runde 2 hat der britische<br />

Kawasaki Pilot dann Rea und Biaggi hinter<br />

sich, als Melandri Guintoli von der Strecke räumt<br />

und damit zum Thema der Steward-Sitzung wird.<br />

Dieses Rennen bietet jetzt schon mehr Action als<br />

die bisherigen MotoGP Läufe der gesamten Saison.<br />

In der dritten Runde hat sich Biaggi schon<br />

vor Rea gesetzt, was mit dem Aprilia Top-<strong>Speed</strong><br />

kein Problem war. Dass wilde Positionskämpfe im<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Kampf um Platz sieben, Laverty vor Guintoli.<br />

der Rookie Giugliano durch. Diesem folgt unmittelbar<br />

Melandri mit der BMW. Biaggi und Checa<br />

folgen in der nächsten Runde. Sykes ist schwer zu<br />

überholen, doch wenn seine Reifen nachlassen,<br />

scheint ein Signal direkt ins Cockpit der Verfolger<br />

zu gehen. Als der Misano Kurs noch zehnmal<br />

zu Umrunden ist führt Rea vor Davide Giugliano,<br />

Max Biaggi und Checa. Die BMWs und Sykes sind<br />

die eindeutigen Verlierer in dieser Phase. Besonders<br />

bei den BMWs brechen die Reifen massiv<br />

ein. „Wir hatten uns für die 190er entschieden,<br />

da es lediglich 3 der neuen 200er Reifen vom Lieferanten<br />

gab. Mit nur drei Reifen kann man aber<br />

nicht testen und zwei Rennen bestreiten. Das war<br />

unprofessionell vom Lieferanten“, war die Kritik<br />

von einem BMW-Techniker. Als die Piloten platz<br />

um Platz verlieren und Melandri soagr frustriert<br />

an der Box aufgibt, kämpfen vorne eine Honda,<br />

eine Aprilia und zwei Ducatis um den Sieg. Zwei<br />

runden später geht dann Davide mit der Ducati<br />

erstmals in Führung bei einem WM-Lauf. Dahinter<br />

wird es turbulent, wobei Max Biaggi am wenigsten<br />

zuckt und am coolsten agiert. Nach einigen<br />

Berührungen kann er sich vor Rea setzen.<br />

Damit fahren drei italienische Motorräder vorne<br />

als das letzte Renndrittel beginnt. Sykes ist abgeschlagen<br />

Fünfter vor Haslam. Melandri, Badovini,<br />

Smrz, Laverty, Davies und Guintoli. Inn den folgenden<br />

Runden resigniert Rea: was er da vor sich<br />

sieht ist ihm zu gewagt. Chaz Davies hat sich den<br />

waidwunden Haslam erfolgreich vorgeknöpft. Als<br />

dann noch drei Runden zu Fahren sind ist Biaggi<br />

an der Spitze und auch Checa setzt sich vor seinen<br />

Teamkollegen. Melandri rutscht ihne Grip auf<br />

dem 15. Platz. Davies dagegen fährt vor Laverty<br />

und Sykes hat sich vor Rea gesetzt. In der letzten<br />

Runde wird dann klar, dass nur noch Checa<br />

Biaggi den Sieg streitig machen kann. Doch der<br />

noch 40 jährige Familienvater liefert eine fehlerfreie<br />

Runde ab und holt den Laufsieg. Platz 2 und<br />

3 sind für das Althea Team ein schöner Erfolg vor<br />

heimischem Publikum und man muss sich keine<br />

Davide Giugliano freut sich über den dritten Platz.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

42 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SBK IN MISANO<br />

sich der Brite aus der Nähe des Sheerwood Forest<br />

nicht lange zur Wehr setzen. Als Erster geht<br />

ihm Haslam durch die Lappen, dann schlüpfen<br />

auch Badovini und kurz danach Melandri durch.<br />

Als noch 9 Runden auf dem Programm stehen<br />

geht Laverty an Sykes vorbei und Davies wirft die<br />

Aprilia in den Dreck. Fünf Runden später werden<br />

die gelben Fahnen gezückt, da auch Laverty nun<br />

seine V 4 verschrottet. Damit ist Badovini 5. vor<br />

seinem Teamkollegen Fabrizio und den beiden<br />

Werks-Kawas mit Sykes und dem 19 jährigen Loris<br />

Baz. Auf Position 14 und 15 ist das Crescent<br />

Suzuki Team unterwegs, wobei „Hooper“ vor Camier<br />

fährt. „Donington lief sehr gut. Jetzt läuft<br />

wieder nix zusammen,“ schimpfte Leon Camier<br />

dann auch nach der Zielankunft. Als dann die<br />

letzten Runden anbrechen kann sich Biaggi über<br />

einen satten Vorsprung freuen. Ihm folgen zwei<br />

Zweier-Gruppen (Rea-Haslam, Melandri-Badovini)<br />

und eine Dreier-Gruppe (Fabrizio-Sykes-Baz), sowie<br />

der einsame Smrz bis ins Ziel. Sykes versucht<br />

zwar noch eine Attacke auf Fabrizio, muss sich<br />

aber auf der Ziellinie geschlagen geben.<br />

Misano lief damit perfekt für Biaggi, der einen<br />

Doppelsieg holte und seinen Vorsprung in der WM<br />

deutlich ausbaute. Verständlich, dass er seine Begeisterung<br />

nicht zurückhalten konnte: „Es war ein<br />

wunderbares Wochenende. Nach der Superpole,<br />

durch die ich nur aus der dritten Reihe gestartet<br />

bin, konnte ich konzentriert bleiben und ein<br />

starkes Rennen zeigen. Nach den Testsessions<br />

entschied ich mich für einen Reifen, der anhand<br />

den Rundenzeiten nicht der schnellste war, mir<br />

aber mehr Vertrauen gab. Trotzdem musste ich<br />

ein paar Risiken eingehen, denn hier gibt es nur<br />

wenige Stellen zum Überholen, aber am Ende war<br />

ich erfolgreich und ich verlasse Misano mit einem<br />

unglaublichen Doppelsieg. Ich danke den Jungs<br />

im Team, die immer gut arbeiten und ich möchte<br />

diesen Sieg meiner Freundin Eleonora und<br />

Chaz Davies ...<br />

Starkes Rennen und achter Platz von Loris Baz in Lauf zwei.<br />

Start zu Lauf zwei.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

... und Carlos Checa verabschieden sich durch Sturz.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

meinem Sohn Leon widmen, der zum ersten Mal<br />

zu einem Rennen mit an der Strecke war.“<br />

Doch auch der WM-Zweite Rea verliess Italien gut<br />

gelaunt: „Das erste Rennen war sehr merkwürdig.<br />

Ich lag in der ersten Hälfte komfortabel in<br />

Führung, aber dann baute der Hinterreifen stark<br />

ab. Ich konnte nicht mehr tun, als Platz fünf ins<br />

Ziel zu retten“, sagt Rea. „Im zweiten Rennen<br />

musste ich perfekt fahren, denn ab der neunten<br />

Runde stand ‚+0 Haslam‘ auf meiner Boxentafel.<br />

Das blieb bis ins Ziel so.“ Weiter erklärte „JR“:<br />

„Zu Beginn des zweiten Rennens steckte ich<br />

hinter Tom (Sykes; Anm. d. Red) und Giugliano<br />

war recht aggressiv, weshalb ich etwas aus dem<br />

Rhythmus kam. Ich blieb aber ruhig, sammelte<br />

mich und überholte Tom. Mir unterliefen keine<br />

Fehler, aber Leon blieb mir auf den Fersen und<br />

übte Druck aus. In den letzten Runden bin ich<br />

so gut wie möglich gefahren und wurde Zweiter,<br />

nachdem ich in den vergangenen Jahren hier zu<br />

kämpfen hatte.“<br />

Supersport<br />

Donington-Sieger Sam Lowes (PTR Honda)<br />

schnappte sich in der Qualifikation der Supersport<br />

am Freitag die provisorische Pole mit einer<br />

Zeit von 1:38.987 Minuten. Damit war der 21 jährige<br />

aus Lincoln der einzige Fahrer, der die 1:39er<br />

Marke knacken konnte. Ihm folgte Kawasaki Pilot<br />

Kenan Sofuoglu, der Broc Parkes distanzieren<br />

konnte. Der Franzose Jules Cluzel wurde Vierter.<br />

Stefano Cruciani wurde mit einer privaten Kawasaki<br />

Fünfter vor Fabien Foret und Alex Baldolini<br />

mit der schnellsten Triumph. Am Samstag konnte<br />

dann weder Sam Lowes, noch ein anderer Pilot<br />

die Freitags-Bestzeit unterbieten und die Pole-Position<br />

ging damit an den Buckmaster-Schützling.<br />

Jules Cluzel holte Startplatz Zwei, vor Sofuoglu<br />

und Parkes. Die erste Reihe wurde dabei nur<br />

durch 0.2 Sekunden voneinander getrennt, die<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Foto: worldSBK.com<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

43


SBK IN MISANO<br />

Top-10 lagen sogar innerhalb von 0.65 Sekunden.<br />

Nochmal „close racing“! Massimo Roccoli war<br />

auf Rang fünf der beste Yamaha-Fahrer.<br />

Rennen<br />

Kenan Sofuoglu (Kawasaki DeltaFin Lorenzini)<br />

und Jules Cluzel (PTR Honda) stritten sich im Supersport<br />

Rennen von Misano um den Sieg, der<br />

nach 22 Runden an den Türken ging. Cluzel kam<br />

am Ende 1.228s dahinter ins Ziel.<br />

Der zweifache Weltmeister Sofuoglu ist damit<br />

bislang der einzige Fahrer, der in dieser Saison<br />

mehr als einen Saisonsieg in der Supersport holen<br />

konnte. Alex Baldolini (Power Team by Suriano<br />

Triumph) wurde Dritter, Roberto Tamburini (Team<br />

Lorini Honda) musste sich knapp geschlagen geben<br />

und sich mit Rang vier begnügen. Polesetter<br />

Sam Lowes (Bogdanka PTR Honda) ereilte im<br />

Rennen derweil das Pech. Zuerst war der Brite zurückgefallen,<br />

dann stürzte er und kam nur als 18.<br />

über die Ziellinie, womit er einen weiteren Nuller<br />

produzierte. Lediglich mit 8 Punkten musste Foret<br />

Misano verlassen. Der Franzose hatte in der Schikane<br />

abgekürzt und wurde zu einer Boxendurchfahrt<br />

verdonnert. Als Vierter in der WM-Tabelle<br />

hat er weiter Boden verloren. Broc Parkes zeigte<br />

Schon vor dem Rennen guter Dinge, Laufsieger Kenan Sofuoglu.<br />

Freude im Team von Max Biaggi über den Doppelsieg.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Das Superstock 1000 Rennen in Misano war einmal<br />

mehr geprägt durch rote Flaggen. Der erste<br />

Start wurde abgebrochen, da Markus Reiterberger<br />

von Federico Dittadi torpediert wurde und<br />

sich das Öl der Nummer 21 über die Strecke ergoss.<br />

Mit deutlicher Verzögerung wurde dann zu<br />

einer 6 Runden Hatz gestartet. Mit vereinten Kräften<br />

hatte sein Team und das BMW WM Team die<br />

S 1000 RR wieder halbwegs fahrbereit gemacht.<br />

Mit reichlich Prellungen und dem Sturz noch in<br />

den Knochen war leider nicht mehr als Platz 10<br />

möglich. Um den Sieg stritten heute andere.<br />

Eddi La Marra ging mit seiner Ducati Panigale<br />

als Erster in die erste Kurve, doch bei Rennhälfte<br />

musste er sich Sylvain Barrier und dessen BMW<br />

geschlagen geben. Wenig später wurde er auch<br />

noch von Michele Magnoni vom GM Racing BMW<br />

Team überholt. Lorenzo Baroni, Barriers Teamkollege<br />

bei BMW Motorrad Italia Gold Bet, wurde<br />

am Ende Zweiter, nachdem er sich bis zur finalen<br />

Runde an die Spitzengruppe herangearbeitet<br />

hatte und noch zwei Gegner überholen konnte.<br />

Magnoni wurde Dritter. Die Top-4 lagen im Ziel<br />

innerhalb von 0.571s.<br />

In der Meisterschaftswertung führt Barrier mit 75<br />

Punkten, vor Lorenzo Savadori, der 64 Zähler hat.<br />

„Reiti“ ist 4. mit 41 Punkten.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

einen schönen Zweikampf mit dem Kawasaki Piloten<br />

Morais und wurde vor diesem Fünfter. Yves<br />

Polzer wurde als 21. zwar überrundet, hatte den<br />

Russen Pozdneev immer im Griff.<br />

In der Gesamtwertung konnte sich Sofuoglu weiter<br />

absetzen, er führt mit 106 Punkten vor seinem<br />

hartnäckigsten Verfolger Cluzel (84). Sam Lowes<br />

ist nur noch Dritter mit 76 Zählern.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Superstock 1000<br />

Im ersten Qualitraining hatte Ducati Panigale<br />

Fahrer Eddi La Marra die Nase vorne. Jeremy<br />

Guarnoni mit der ZX-10R musste sich mit Rang<br />

zwei zufrieden geben. Für den bunten Hersteller-<br />

Mix sorgte Michele Magnoni, der mit seiner BMW<br />

S1000RR auf Platz drei fuhr. Lorenzo Savadori<br />

vom Barni Racing Team sicherte sich mit einer<br />

weiteren Panigale knapp den Platz vor unserem<br />

Markus Reiterberger (Team Alpha Racing). Dahinter<br />

Marco Bussolotti mit einer Ducati 1098R.<br />

Die ersten drei Positionen blieben auch nach<br />

dem zweiten Zeittraining unverändert. Vierter der<br />

Startaufstellung wurde Lorenzo Baroni vor Markus<br />

Reiterberger und Lorenzo Savadori.<br />

Sieger in der Superstock 1000, der Italiener Eddi La Marra.<br />

44 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


SBK IN MISANO<br />

Superstock 600<br />

Lokalmatador Riccardo Russo war in der ersten Qualifikation der Superstock<br />

600 am schnellsten unterwegs. Gleich vier Italiener fanden sich nach der<br />

zweiten Qualifikation an der Spitze wieder, angeführt von Franco Morbidelli<br />

mit einer Yamaha. Ihm folgte die Kawasaki von Christian Gamarino, sowie<br />

zwei weitere Yamaha R6 unter Riccardo Russo und Luca Vitali. Dahinter dann<br />

das Ten Kate Junior Team mit Michael van der Mark und dem Schweizer Bastien<br />

Chesaux. Der einzige Deutsche, Marvin Fritz qualifizierte sich als 21.<br />

Das Rennen war extrem spannend und erst mit einer atemberaubenden letzten<br />

Runde setzte sich der Niederländer Michael van der Mark gegen Lokalmatador<br />

Riccardo Russo durch.Der Abstand zwischen den Beiden betrug<br />

nach zwölf Rennrunden lediglich 0.095 Sekunden. Yamaha Pilot Russo sah<br />

lange Zeit wie der dominierende Mann aus, musste sich am Ende aber dem<br />

niederländischen Honda-Piloten geschlagen geben. Christian Gamarino wurde<br />

im Rennen Dritter und hatte bereits einen Rückstand von sieben Sekunden.<br />

Luca Vitali (Yamaha Team Italia FMI) kassierte den undankbaren vierten<br />

Platz. Marvin Fitz zeigte ein starkes Rennen mit der Kawasaki und arbeitet<br />

sich bis auf den 14. Platz vor.<br />

In der Gesamtwertung führt Russo mit 81 Punkten weiter, doch van der<br />

Mark liegt nur noch zwei Zähler dahinter.<br />

Foto: worldSBK.com<br />

Superbike Superpole in Misano<br />

1 T. Sykes GBR Kawasaki Racin Team Kawasaki 1‘35.375<br />

2 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda 1‘35.991<br />

3 A. Badovini ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW 1‘36.083<br />

4 D. Giugliano ITA Althea Racing Ducati 1‘36.147<br />

5 J. Smrz CZE Liberty Racing Team Effenbert Ducati 1‘36.183<br />

Superbike 1. Rennen in Misano<br />

1 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia 1‘36.388<br />

2 C. Checa ESP Althea Racing Ducati + 0.305<br />

3 D. Giugliano ITA Althea Racing Ducati + 4.503<br />

4 T. Sykes GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki + 8.858<br />

5 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Honda + 11.627<br />

Superbike 2. Rennen in Misano<br />

1 M. Biaggi ITA Aprilia Racing Team Aprilia 1‘36.557<br />

2 J. Rea GBR Honda World Superbike Team Aprilia + 5.355<br />

3 L. Haslam GBR BMW Motorrad Motorsport BMW + 5.731<br />

4 M. Melandri ITA BMW Motorrad Motorsport BMW + 7.004<br />

5 A. Badovini ITA BMW Motorrad Iltalia GoldBet BMW + 7.921<br />

Superbike Punktestand<br />

1 Max Biaggi 210,5 6 Leon Haslam 123 11 Michel Fabrizio 58<br />

2 Jonathan Rea 172 7 Sylvain Guintoli 103 12 Ayrton Badovini 50<br />

3 Tom Sykes 164,5 8 Eugene Laverty 95 13 Leon Camier 49,5<br />

4 Marco Melandri 155,5 9 Davide Giugliano 80 14 Chaz Davies 49<br />

5 Carlos Checa 150,5 10 Jakub Smrz 75,5 15 Maxime Berger 38,5<br />

Supersport Qualifying in Misano<br />

1 S. Loews GBR Bogdanka PTR Honda Honda 1‘38.987<br />

2 J. Cluzel FRA PTR Honda Honda 1‘38.999<br />

3 K. Sofuoglu TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki 1‘39.110<br />

4 B. Parkes AUS Ten Kate Racing Products Honda 1‘39.187<br />

5 M. Roccoli ITA Yakhnich Motorsport Yamaha 1‘39.302<br />

Supersport Rennen in Misano<br />

1 K. Sofuoglu TUR Kawasaki DeltaFin Lorenzini Kawasaki 1‘39.629<br />

2 J. Cluzel FRA PTR Honda Honda + 1.228<br />

3 A. Baldonlini ITA Power Team by Suriano Triumph + 20.597<br />

4 R. Tamburini ITA Team Lorini Honda + 21.800<br />

5 B. Parkes AUS Ten Kate Racing Products Honda + 26.357<br />

Sieger der Superstock 600, Michael van der Mark (60) im Zweikampf mit<br />

dem Zweitplatzierten Riccardo Russo.<br />

Superstock 600 Qualifying in Misano<br />

1 F. Morbidelli ITA Bike Service R.T. Yamaha 1‘42.604<br />

2 C. Gamarino ITA Team GO ELEVEN Kawasaki 1‘42.631<br />

3 R. Russo ITA Team Italia FMI Yamaha 1‘42.678<br />

4 L. Vitali ITA Team Italis FMI Yamaha 1‘42.805<br />

5 M. v. d. Mark NED EAB Ten Kate Junior Team Honda 1‘42.855<br />

Superstock 600 Rennen in Misano<br />

1 M. v. d. Mark NED EAB Ten Kate Junior Team Honda 1‘42.221<br />

2 R. Russo ITA Team Italia FMI Yamaha + 0.095<br />

3 C. Gamarino ITA Team GO ELEVEN Kawasaki + 7.597<br />

4 L. Vitali ITA Team Italia FMI Yamaha + 8.322<br />

5 F. Cocco ITA Team PATA by Martini Yamaha + 14.451<br />

Superstock 600 Punktestand<br />

1 Riccardo Russo 81 6 Christian Gamarino 27 11 Adrian Nestorovic 17<br />

2 Michael v. d. Mark 79 7 Bastien Chesaux 26 12 Franco Morbidelli 17<br />

3 N. Calero Perez 50 8 Stephane Egea 24 13 Nicola Jr. Morrentino 15<br />

4 Gauthier Duwelz 42 9 Tony Covena 23 14 Stefano Casalotti 15<br />

5 Luca Vitali 33 10 Alex Schacht 18 15 Francesso Cocco 11<br />

Supersport Punktestand<br />

1 Kenan Sofuoglu 106 6 Broc Parkes 53 11 Andrea Antonelli 31<br />

2 Jules Cluzel 84 7 Roberto Tamburini 38 12 Vladimir Lenov 26<br />

3 Sam Lowes 76 8 Sheridan Morais 37 13 Lorenzo Lanzi 25<br />

4 Fabien Foret 63 9 Ronan Quarmby 34 14 Jed Metcher 23<br />

5 Alex Baldolini 54 10 Vittorio Iannuzzo 32 15 Massimo Roccoli 18<br />

Superstock 1000 Qualifying in Misano<br />

1 E. La Marra ITA Barni Racing Team Italia Ducati 1‘39.634<br />

2 J. Guarnoni FRA MRS Kawasaki 1‘39.701<br />

3 M. Magnoni ITA G.M Racing BMW 1‘39.784<br />

4 L. Baroni ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW 1‘39.784<br />

5 M. Reiterberger GER Team Alpha Racing BMW 1‘40.005<br />

Superstock 1000 Rennen in Misano<br />

1 S. Barrier FRA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW 1‘39.930<br />

2 L. Baroni ITA BMW Motorrad Italia GoldBet BMW + 0.137<br />

3 M. Magnoni ITA G.M Racing BMW + 0.528<br />

4 E. La Marra ITA Barni Racing Team Italia Ducati + 0.571<br />

5 L. Savadori ITA Berni Racing Team Italia Ducati + 2.269<br />

Superstock 1000 Punktestand<br />

1 Sylvain Barrier 75 6 Christoffer Bergman 33 11 Bryan Staring 20<br />

2 Lorenzo Savadori 64 7 Loris Baz 30 12 Marco Bussolotti 18<br />

3 Eddi La Marra 61 8 Fabio Massei 30 13 Michele Magnoni 16<br />

4 M. Reiterberger 41 9 Jeremy Guarnoni 26 14 Federico Dittadi 15<br />

5 Lorenzo Bergman 40 10 Kev Coghlan 22 15 Alen Gyorfi 14<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

45


BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2012<br />

Lorenzo zum Dritten<br />

Text: André Birkenkampf<br />

James Ellison war Verursacher des Abbruchs am Sonntagmorgen.<br />

Foto: Peter Lange<br />

1.42,099 die Bestzeit markierte, vor Alvaro Bautista,<br />

der sich zum Vormittag um über eine Sekunde<br />

steigern konnte und somit Rang zwei belegte.<br />

Keinen Schritt nach vorn machten die Piloten vom<br />

Honda Werksteam, wobei Stoner seine Zeit vom<br />

Vormittag als einziger nicht verbessern konnte<br />

und nur auf Platz zehn landete. Pedrosa kam mit<br />

knappem Vorsprung auf Stefan Bradl auf sieben.<br />

Bradl war damit der letzte Fahrer des Feldes, der<br />

die Zeitmarke von 1.43 unterbieten konnte.<br />

Samstagvormittag sollten es erneut Stoner und<br />

Pedrosa sein, die die ersten beiden Plätze belegten.<br />

Auf drei folgte Andrea Dovizioso, der seine<br />

Maschine immer besser in den Griff bekam und<br />

damit den Grundstein für ein perfektes Rennen<br />

legte. Mit einer Zeit von 1.41,993 war der Italiener<br />

nur wenig langsamer als die beiden vor ihm<br />

und der letzte Fahrer unter 1.42. Danach folgten<br />

mit Barbera und Hayden zwei Ducatis. Lorenzo,<br />

Bradl, Crutchlow, Rossi und Bautista rundeten die<br />

Top Ten ab.<br />

Als es am Nachmittag um die Startplätze ging,<br />

dominierte wiederum Casey Stoner mit 1.41,295<br />

vor Jorge Lorenzo, der das erste Mal an diesem<br />

Wochenende mit 1.41,441 die 1.42er Marke<br />

knackte. Der Polesetter im Anschluss: „Das Qualifying<br />

diente für uns als weitere Trainingseinheit,<br />

Im ersten freien Training der MotoGP im katalanischen<br />

Montmeló, diesmal nicht bei Regen, sondern<br />

sommerlichen Temperaturen, bestimmten<br />

die beiden Werksfahrer vom Repsol Honda Team<br />

das Geschehen, wobei Stoner mit einer gefahrenen<br />

Zeit von 1.42,775, seinen Teamkollege<br />

Dani Pedrosa nur um knapp eine zehntel Sekunde<br />

auf Rang zwei verweisen konnte. Pedrosas Landsmann<br />

und WM-Führender Jorge Lorenzo kam auf<br />

Platz drei, gefolgt von seinem Markenkollegen<br />

aus dem Monster Tech3 Team, Cal Crutchlow. Dahinter<br />

reihte sich der Amerikaner Ben Spies ein.<br />

Mit Platz 6 zeigte Stefan Bradl erneut eine starke<br />

Leistung in seiner Rookiesaison. Dass er dabei<br />

einmal kurz zu Boden musste, störte den Moto2-<br />

Weltmeister wenig.<br />

Ben Spies, nach bisher sehr dürftigen Vorstellungen<br />

in dieser Saison, gerät im Werksteam immer<br />

mehr unter Zugzwang und hatte sich für die<br />

kommenden Tage einiges vorgenommen, was ihm<br />

mit Rang fünf auch teilweise gelang. Schnellster<br />

Ducastisti war Nicky Hayden auf Platz acht.<br />

Am Nachmittag, in Session zwei, waren die Gripverhältnisse<br />

und die Streckenbedingungen um so<br />

viel besser, dass die Zeiten um fast eine Sekunde<br />

purzelten. Diesmal war es Jorge Lorenzo, der mit<br />

Casey Stoner holte sich die Pole-Position.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Ben Spies<br />

www.hjc-germany.de<br />

R-PHA 10<br />

Simply<br />

my<br />

No. 1<br />

?<br />

ab 359,99€: HJC R-PHA 10<br />

Wer mehr bezahlt ist selber schuld!<br />

46<br />

HJC_91_<strong>Speed</strong>week_2012.indd 07 - - Ihr Motorradmagazin 1<br />

14.05.2012 13:57:54 Uhr


MOTOGP IN BARCELONA<br />

Valentino Rossi ist guter Dinge.<br />

da in den freien Sitzungen oft zu wenig Zeit bleibt,<br />

um alle Aufgaben zu erledigen. Die Reifenwahl<br />

wird hier sehr entscheidend sein, da der Reifenabrieb<br />

im Rennen sehr groß sein wird. Wir haben<br />

am Vormittag hauptsächlich die harte Mischung<br />

probiert und bei den heißen Temperaturen am<br />

Nachmittag die weiche, um zu sehen, ob wir damit<br />

die Renndistanz überstehen. Zudem kamen<br />

noch Probleme mit Chattering, die sich in erster<br />

Linie beim Herausbeschleunigen aus den Kurven<br />

bemerkbar machten. Zum Ende des Qualifyings<br />

konnten wir diese etwas besser in den Griff bekommen,<br />

müssen aber, so denke ich, am morgigen<br />

Tag noch einen Schritt nach vorn gehen.“<br />

Cal Crutchlow verwies Werkspilot Ben Spies in die<br />

zweite Startreihe, die außerdem Pedrosa und Dovizioso<br />

komplettierten. Stefan Bradl gesellte sich<br />

ins Ducati-Sandwich von Hayden und Rossi in Reihe<br />

drei. Der Moto2-Weltmeister gab zu Protokoll:<br />

„Der achte Startplatz ist trotz der heißen Witterungsbedingungen<br />

nicht schlecht für uns, obwohl<br />

ich mir noch etwas mehr erhofft hatte, vielleicht<br />

Stoner vor Crutchlow, Bradl, Rossi und Hayden.<br />

Platz sechs oder sieben. Wir<br />

sind in guter Form und das<br />

Gesamtpaket fürs morgige<br />

Rennen stimmt. Ich werde<br />

wieder versuchen den Spitzenfahrern<br />

zu folgen und<br />

alles ist möglich.“<br />

Bester CRT-Pilot war Randy<br />

de Puniet auf 13.<br />

Regenkapriolen machten<br />

das Warmup am Sonntag<br />

zum Sturzfestival des Wochenendes.<br />

Zunächst warteten<br />

die meisten Fahrer die<br />

Entwicklung des Wetters in<br />

der Box ab, da sich keiner so<br />

richtig entscheiden konnte,<br />

welche Reifenwahl nun die<br />

richtige ist. Als dann aber<br />

der Regen zunahm, hatte<br />

sich das auch geklärt und die ersten Runden an<br />

diesem Tag mussten auf Regenreifen absolviert<br />

Foto: Peter Lange<br />

Guter Start von Ben Spies (11), doch kurze Zeit später stürzt der<br />

Yamaha-Pilot.<br />

Foto: motogp.com<br />

werden. Der Countdown<br />

stand bei zehn Minuten,<br />

als sich James Ellison<br />

lang machte, es folgten<br />

Barbera und de Puniet,<br />

bevor die rote Flagge wegen<br />

auslaufenden Benzins<br />

an Ellisons Maschine geschwenkt<br />

wurde. Kurz nach<br />

Wiederbeginn war es Dani<br />

Pedrosa, dem an gleicher<br />

Stelle beim Anbremsen das<br />

Vorderrad einklappte, der<br />

stürzte. Lorenzo, Abraham<br />

und Rossi fuhren genau an<br />

diesem Streckenteil ebenfalls<br />

geradeaus, hatten<br />

jedoch etwas mehr Glück<br />

und konnten sitzen bleiben.<br />

Nach Schwenken des schwarz-weiß karierten Tuches<br />

fand sich Crutchlow an der Spitze, gefolgt<br />

von Stoner, Rossi, Bautista, Lorenzo und Stefan<br />

Bradl auf sechs.<br />

Im Rennen selbst war dann der Höhenflug des<br />

amtierenden Weltmeisters beendet. „Den besten<br />

Start erwischten Pedrosa und Spies, danach Lorenzo<br />

und Dovizioso, Stoner nur Fünfter. Spies,<br />

so schien es, wollte seine guten Vorsätze in Taten<br />

umsetzen und schickte sich an, den Führenden<br />

zu überholen, bremste sich außen mit Geschwindigkeitsüberschuss<br />

an Pedrosa vorbei, konnte<br />

jedoch die Linie nicht halten um in die folgende<br />

Rechtskurve einzubiegen und stürzte. „Meine Enttäuschung<br />

ist riesengroß, das Motorrad war das<br />

ganze Wochenende über gut und wir wären in der<br />

Lage gewesen, aufs Podium zu fahren. Dani hielt<br />

mich ein wenig auf, aber auf der Geraden war<br />

überholen unmöglich, also versuchte ich es auf<br />

der Bremse. Leider kam ich zu weit von der Strecke<br />

ab und stürzte. Ich konnte zwar das Rennen<br />

fortsetzen, aber leider nicht mehr zur Spitze aufholen.“<br />

Vorn machten sich<br />

derweil Lorenzo und Pedrosa<br />

aus dem Staub, Dovizioso<br />

folgte mit etwas Abstand<br />

vor Stoner und Crutchlow,<br />

Foto: motogp.com<br />

der dem Australier mächtig<br />

Druck machte. Bradl<br />

kämpfte unterdessen mit<br />

Bautista, Rossi und Hayden<br />

um Platz sechs. Der kleine<br />

Spanier mit der Startnummer<br />

26 schien sein Heil in<br />

der Flucht zu suchen, hatte<br />

aber die Rechnung ohne seinen<br />

Landsmann gemacht.<br />

Jorge Lorenzo wusste genau,<br />

dass seine Stärken im<br />

letzten Renndrittel liegen,<br />

denn durch die sanfter einsetzende<br />

Power der Yamaha<br />

hat sein Motorrad weniger<br />

Probleme mit dem Reifenverschleiß als die<br />

Hondas vom Werksteam. Und genau so kam es.<br />

Lorenzo übernahm die Führung und gab sie bis<br />

zum Ende nicht mehr aus der Hand. „Es war kein<br />

leichtes Wochenende für uns, deshalb bin ich sehr<br />

glücklich über den Sieg. Zu Beginn folgte ich Dani<br />

und Ben, denn ich wollte am Anfang keinen Fehler<br />

begehen, wie er dann Ben passiert ist. Ich konnte<br />

danach auf Dani aufschließen und ihn beobachten,<br />

um den richtigen Zeitpunkt zum Überholen<br />

abzuwarten. Danke an Yamaha und das gesamte<br />

Team, die hervorragend gearbeitet haben, um mir<br />

ein perfektes Motorrad fürs Rennen hinzustellen.“<br />

Pedrosa gab sich geschlagen und begnügte sich<br />

mit Platz zwei. Dahinter wurde es zwischen Dovizioso,<br />

Stoner und Crutchlow nochmal richtig<br />

eng. Der Italiener behielt jedoch die Nerven und<br />

konnte sich über sein erstes Podium nach dem<br />

Wechsel auf Yamaha freuen. Stefan Bradl wur-<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

47


MOTOGP IN BARCELONA<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Stafan Bradl kämpft mit Bautista und Rossi, am Ende steht Platz acht.<br />

Andrea Dovizioso verweist Casey Stoner auf Rang vier.<br />

de hinter Bautista und Rossi achter. „Ich bin zu<br />

Beginn des Rennens sehr aggressiv gefahren<br />

und konnte mit den Spitzenpiloten mithalten“ so<br />

Bradl. „Die Reifenwahl war heute wohl nicht die<br />

richtige. Wir hatten uns nach den Temperaturen<br />

der Vortage für die harten Reifen entschieden,<br />

die meisten anderen Fahrer haben aber alle auf<br />

die weichen gesetzt. Ich bin ein wenig traurig,<br />

denn wir hätten mit dem Potential des Motorrads<br />

besser abschneiden können. Trotz allem bin ich<br />

mit Platz acht zufrieden.“ Ben Spies konnte sich<br />

als Zehnter, hinter Nicky Hayden, noch Punkte<br />

sichern. Bester CRT-Pilot war zum wiederholten<br />

Mal Aleix Espargaro als Dreizehnter.<br />

Erster Saisonsieg für<br />

Andrea Iannone<br />

wirklich kein leichtes. Nach dem Start habe ich<br />

einige Positionen verloren, die ich aber im Laufe<br />

des Rennens zurückerobern konnte. Ich war dann<br />

hinter Andrea und Marc Dritter und konnte sogar<br />

zwischenzeitlich die Führung übernehmen. Gegen<br />

Dankeschön ans Team.“ Weniger gesittet ging<br />

es zwischen Marc Márquez und dem zu diesem<br />

Zeitpunkt schnellsten Piloten im Feld, Pol Espargaro<br />

zu. Espargaro, der ab Rennmitte die Lücke<br />

zum Führungstrio schließen konnte, schickte sich<br />

Foto: Peter Lange<br />

Der Italiener Andrea Iannone vom Team <strong>Speed</strong><br />

Master sicherte sich nach einem hart umkämpften<br />

Finale den Sieg vor Interwetten-Paddock-Pilot<br />

Tom Lüthi und Marc Márquez von CatalunyaCaixa-Repsol.<br />

„Es war heute wirklich nicht<br />

leicht, ein harter Kampf um den Sieg. Am Anfang<br />

habe ich versucht meine Position zu halten und<br />

zu verteidigen, um nicht den Anschluss an die<br />

Spitze zu verlieren“, so der glückliche Sieger nach<br />

dem Rennen. „Mein Team hat vor dem Warmup<br />

nochmal nach Lösungen gesucht, um die Zeiten<br />

zum Samstag zu verbessern. Dies ist ihnen und<br />

mir dann auch gelungen und dafür möchte ich<br />

mich bei meiner gesamten Crew bedanken. Unseren<br />

Sieg möchte ich den Erdbebenopfern in<br />

Italien widmen, die im Moment wirklich harte<br />

Zeiten erleben und durchmachen müssen.“ Der<br />

Schweizer Tom Lüthi schien trotz der knappen<br />

Niederlage gegen Iannone nicht sonderlich enttäuscht<br />

zu sein. „Für mich persönlich war es heute<br />

ziemlich heiß da draußen und das Rennen war<br />

Lorenzo freut sich über seinen dritten Saisonsieg vor Pedrosa und Dovizioso.<br />

Ende des Rennens hatte ich jedoch Probleme mit<br />

den abbauenden Reifen, dadurch Probleme mit<br />

der Traktion und ein paar wilde Rutscher. Andrea<br />

ging es ähnlich und er konnte nicht viel schneller<br />

als ich. Es war ein schöner Kampf in der letzten<br />

Runde. In Hinblick auf die Weltmeisterschaft war<br />

es ein guter Tag für uns und dafür ein großes<br />

an, noch ein gehöriges Wörtchen um die Vergabe<br />

der Podiumsplätze mitzureden. Drei Runden vor<br />

Schluß kam es dann zu einem Unfall, der noch<br />

für reichlich Gesprächsstoff sorgen sollte. Marquez<br />

rutschte in La Caixa übers Vorderrad von<br />

der Ideallinie nach außen. Dies erkannte sein<br />

Verfolger Espargaro und wollte die Lücke zum<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Knapper Zieleinlauf in Barcelona und Sieg für den Italiener.<br />

Wenig später geraten Espargaro und Marquez aneinander.<br />

48 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTOGP IN BARCELONA<br />

Überholen nutzen. Marquez hingegen konnte<br />

sein Bike abfangen und zog, um keine Position<br />

und Zeit zu verlieren wieder nach innen auf die<br />

Ideallinie. Auf dieser befand sich nun aber auch<br />

der HP-Tuenti-Pilot und zwar mit ziemlichen Geschwindigkeitsüberschuss.<br />

In voller Schräglage<br />

war ein Crash unvermeidbar. Espargaro krachte<br />

in die Seite von Marquez und stieg so fürchterlich<br />

ab, dass man sofort an die Unfälle der vergangen<br />

Jahre von Shoya Tomizawa und Marco Simoncelli<br />

erinnert wurde. Zum Glück bestätigten sich keine<br />

größeren Verletzungen. Marc Marquez nach dem<br />

Rennen: „Es war ein sehr hartes und schwieriges<br />

Wochenende für uns und Andrea war heute wirklich<br />

sehr schnell. Ich wollte abwarten, um ihn<br />

vielleicht in der letzten Runde zu attackieren,<br />

machte aber einen Fehler und kam dadurch fast<br />

zu Sturz. Danach hatte ich dann die Kollision mit<br />

Pol, es tut mir sehr leid für ihn. Ich ahnte nicht,<br />

dass er direkt hinter mir war. Die 16 Punkte sind<br />

trotzdem sehr wichtig im Kampf um die Weltmeisterschaft<br />

und man kann auch nicht jedes Rennen<br />

gewinnen.“ Marquez bekam im Anschluss von der<br />

Starkes Rennen von Domi Aegerter.<br />

weniger Glück als der Sachse hatten Gino Rea<br />

und Julian Simon, die das Rennen schon in der<br />

ersten Kurve beenden mussten.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Der junge Spanier Maverick<br />

Vinales zeigte<br />

gleich am ersten Tag, dass der Weg zum Sieg am<br />

Sonntag nur über ihn gehen konnte. Schnellster<br />

in FP1, FP3, Qualifying und Warmup und überlegener<br />

Triumph am Rennsonntag. Der einzige Pilot,<br />

der die Erfolgskette kurz zu unterbrechen wusste,<br />

war Louis Rossi vom Racing Team Germany im<br />

zweiten freien Training. Dauergast in den Top<br />

Five ist Sandro Cortese vom Red Bull Team Ajo,<br />

der am Samstagmorgen dann für eine Schrecksekunde<br />

sorgte. Drei Minuten<br />

vor Ende des letzten<br />

freien Trainings stürzte der<br />

WM-Leader und bis dahin<br />

Führende in dieser Session<br />

schwer und blieb zunächst<br />

im spanischen Kiesbett liegen.<br />

Mit großen Schmerzen<br />

in der rechten Hand und<br />

weiteren Blessuren ging es<br />

zur Untersuchung, bei der<br />

sich glücklicherweise keine<br />

Frakturen oder andere<br />

schwere Verletzungen ergaben.<br />

Was Sandro Cortese von<br />

diesem Moment an ablieferte,<br />

war beeindruckend<br />

und verdient höchsten Respekt.<br />

Doch dazu später<br />

mehr. Abgeschlagen unterdessen<br />

unsere anderen deutschen Piloten Jonas<br />

Folger und Marcel Schrötter, die das ganze Wochenende<br />

über, wie schon die Rennen zuvor, mit<br />

der Technik haderten.<br />

Das Qualifying am Samstagnachmittag entwickelte<br />

sich zu einem regelrechten Krimi in dem,<br />

wie schon angesprochen, Vinales die Hauptrolle<br />

hatte. Die weiteren Positionen belegten Khairuddin,<br />

Rossi, Cortese, Oliveira, Salom, Masbou,<br />

Vazquez, Faubel, Antonelli, Alex Marquez und Jakub<br />

Kornfeil als zwölfter, die alle innerhalb einer<br />

Sekunde lagen. Auf den Plätzen 29 bzw. 30 mit<br />

jeweils 2,6 Sekunden Rückstand auf die Pole und<br />

abermals unter Wert geschlagen, Jonas Folger<br />

und Marcel Schrötter.<br />

Nach dem Start zum Rennen war zunächst Louis<br />

Rossi Mann der ersten Runden und konnte zu<br />

seinen Konkurrenten sogar einen kleinen Abstand<br />

herausfahren. Doch die Verfolger hinter ihm waren<br />

sich einig und schlossen die Lücke, angeführt<br />

von Khairuddin und Vinales, die dann auch Ende<br />

Start-Ziel, bei noch zwanzig zu fahrenden Runden,<br />

im Doppelpack am Franzosen vorbeigingen. Ein<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Erster Saisonsieg für Iannone vor Lüthi und Marquez.<br />

Renndirektion eine Zeitstrafe von 60 Sekunden,<br />

die ihn auf Position 23 zurückversetzt hätte. Daraufhin<br />

ging das Team erfolgreich in Berufung,<br />

die Strafe wurde von der FIM geprüft, der Zusammenstoß<br />

als normaler Rennunfall eingestuft und<br />

die Zeitstrafe zurückgenommen.<br />

Esteve Rabat erbte mit zwölf Sekunden Rückstand<br />

Platz vier, Corsi Rang fünf und Nakagami<br />

Rang sechs. Eine starke Leistung boten auch die<br />

beiden Schweizer Dominique Aegerter und Randy<br />

Krummenacher auf sieben und acht. Aegerter,<br />

der schon im Vorjahr brillant mit der Strecke<br />

zurechtkam, aber damals leider stürzte, machte<br />

es diesmal besser und fuhr das Rennen zu Ende.<br />

Den Grundstein hierfür legte er im Qualifying mit<br />

Startplatz sechs. Mika Kallio und Scott Redding,<br />

beide vom Marc VDS Racing Team, komplettierten<br />

die Top Ten. Pech auch diesmal für Ex-Weltmeister<br />

Toni Elias, der einen seiner besseren Tage<br />

erwischt haben sollte. Bis kurz vor Schluß, sah es<br />

für den Spanier endlich einmal wieder nach reichlich<br />

Punkten aus. Er verabschiedete sich jedoch<br />

kurz vor Ende des Rennens übers Vorderrad ins<br />

Kiesbett. Max Neukirchner, Kiefer Racing Team,<br />

ging mit Platz 17 abermals punktelos aus dem<br />

Rennen, wobei der Sachse zugegebenerweise bei<br />

einer Aktion mit Mike Di Meglio etwas Pech hatte.<br />

„Mein Start war gut, doch leider gab es gleich<br />

in der ersten Kurve eine Rempelei der ich ausweichen<br />

musste. Dann kam Mike Di Meglio quer<br />

vor mein Motorrad und ich musste zwangsläufig<br />

aufrichten. Ich bin dann, so glaube ich, als letzter<br />

in die zweite Kurve eingebogen, habe danach<br />

trotzdem einen guten Rhythmus gefunden und<br />

konnte schnell aufholen und etliche Positionen<br />

zurückerobern. Mit der Rennpace wäre es ohne<br />

den Zwischenfall vielleicht möglich gewesen, einige<br />

Punkte mitzunehmen. Ich bin trotzdem zufrieden,<br />

obwohl ich bei weitem noch nicht dort bin,<br />

wo ich sein möchte. Wir machen kleine Schritte,<br />

um zu versuchen nach vorn zu kommen.“ Noch<br />

Vinales<br />

diktiert<br />

Wochenende<br />

Maverick Vinales war das Mass der Dinge.<br />

kleiner Fahrfehler des Malaysiers reichte dann in<br />

der folgenden Runde, um sich nur noch auf Position<br />

acht wiederzufinden. Sandro Cortese kämpfte<br />

derweil, trotz Spritzen und schmerzstillenden<br />

Mitteln, auf Position vier um den Anschluss zu<br />

Spitzentrio, was auch belohnt werden sollte. Aus<br />

drei mach sieben hieß es ab diesem Moment im<br />

Moto3 Rennen von Barcelona, denn Cortese hatte<br />

noch Marquez, Faubel und Olive mit ins Spiel<br />

gebracht. In Runde zehn verabschiedete sich Vi-<br />

Action pur, Vinales vor Rossi und Vazquez.<br />

Foto: motogp.com<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

49


MOTOGP IN BARCELONA<br />

nales uneinholbar aus dieser Gruppe und legte<br />

bis zum Sieg sieben Sekunden zwischen sich und<br />

die Fahrer hinter ihm, angeführt von Louis Rossi,<br />

bei dem plötzlich der Auspuff herabzubaumeln<br />

begann wie ein Lämmerschwanz (Diagnose: gebrochene<br />

Schweißnaht). Cortese, unbeeindruckt<br />

von seinen Blessuren, behauptete in einem Wahnsinns-Finish<br />

Platz zwei vor Joan Olive und Louis<br />

Rossi. „Der zweite Platz war heute wie ein Sieg für<br />

mich“, freute sich Cortese, „die Schmerzen waren<br />

wirklich groß und noch in der Startaufstellung bekam<br />

ich Schmerzmittel. Deshalb geht mein Dank<br />

nicht nur ans Team und KTM, sondern auch an Dr.<br />

Costa und sein Team vom Clinica Mobile.“ Louis<br />

Rossi, Sieger des Frankreich-Grand Prix: „Das<br />

Ziel war es, einen guten Start zu machen und<br />

eine vordere Platzierung zu erreichen. Ich war<br />

an der Spitze vor Viñales, aber er konnte mich<br />

einholen und an mir vorbeigehen. Danach folgte<br />

Sandro Cortese fährt unter Schmerzen auf Platz drei.<br />

Das Podium in der Moto3 bestiegen Vinales, Oliveira und Cortese.<br />

Foto: motogp.com<br />

ich ihm. Schließlich waren<br />

wir nicht schnell genug,<br />

um dem Rest des Feldes<br />

davonzufahren. Die schlossen<br />

zu uns auf und Cortese<br />

überholte mich und Viñales<br />

konnte allein eine Führung<br />

ausfahren. Danach war es<br />

wie im Krieg, denn wir waren<br />

eine große Gruppe und<br />

jeder wollte die Führung<br />

übernehmen. Es war komplett<br />

verrückt. Nach der<br />

Hälfte des Rennens hatte<br />

ich ein gutes Gefühl für den<br />

Hinterreifen und besonders<br />

beim Beschleunigen.<br />

So entschied ich mich, die<br />

Führung zu übernehmen und zu versuchen, wegzufahren.<br />

Doch plötzlich löste sich der Auspuff<br />

und ich verlor etwas meine Konzentration. Ich<br />

versuchte, herauszufinden was los ist. Dann habe<br />

ich versucht, zurück zu kommen und weiter zu<br />

kämpfen. Die vierte Position ist sehr gut und jetzt<br />

wissen wir, dass wir ums Podium kämpfen können.<br />

Das ist großartig.“<br />

Jonas Folger und Marcel Schrötter sahen wegen<br />

technischen Problemen die Zielflagge leider<br />

nicht.<br />

Foto: motogp.com<br />

Moto3 Qualifying in Barcelona<br />

1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 1‘52.160<br />

2 Zulfahmi Khairuddin MAL AirAsia-Sic-Ajo KTM 1‘52.428<br />

3 Louis Rossi FRA Racing Team Germany FTR Honda 1‘52.603<br />

4 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM 1‘52.629<br />

5 Miguel Oliveira POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda 1‘52.757<br />

Moto3 Rennen in Barcelona<br />

1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 41‘50.965<br />

2 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM +7.752<br />

3 Miguel Oliveira POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda +7.853<br />

4 Louis Rossi FRA Racing Team Germany FTR Honda +8.007<br />

5 Alexis Masbou FRA Caretta Technology Honda +8.075<br />

Moto2 Qualifying in Barcelona<br />

1 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter 1‘46.187<br />

2 Pol ESPARGARO SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex 1‘46.382<br />

3 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter 1‘46.430<br />

4 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up 1‘46.477<br />

5 Simone CORSI ITA Came IodaRacing Project FTR 1‘46.816<br />

Moto2 Rennen in Barcelona<br />

1 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up 41‘16.852<br />

2 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter +0.083<br />

3 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter +1.137<br />

4 Esteve RABAT SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex +12.516<br />

5 Simone CORSI ITA Came IodaRacing Project FTR +14.226<br />

MotoGP Qualifying in Barcelona<br />

1 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 1‘41.295<br />

2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘41.441<br />

3 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha 1‘41.548<br />

4 Ben SPIES USA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘41.552<br />

5 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 1‘41.656<br />

MotoGP Rennen in Barcelona<br />

1 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 43‘07.681<br />

2 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda +5.003<br />

3 Andrea DOVIZIOSO ITA Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +9.361<br />

4 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda +9.544<br />

5 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +12.506<br />

50 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Lorenzo zum Vierten<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Im Nassen konnte Valentino Rossi seine Qulitäten erneut unter Beweis stellen.<br />

Bei kalten und nassen Witterungsbedingungen<br />

drehten die Piloten der Königsklasse des Motorradrennsports<br />

ihre ersten Runden im englischen<br />

Silverstone. Genau unter diesen waren<br />

es die beiden Werksfahrer vom Ducati-MotoGP-<br />

Team, Valentino Rossi und Nicky Hayden, die<br />

die ersten beiden Plätze in diesem ersten freien<br />

Training belegten. Valentino Rossi hatte sich zwar<br />

im Vorfeld des Grand Prix trockene Bedingungen<br />

gewünscht, doch ob er das ernst gemeint hat,<br />

bleibt zu bezweifeln, hat er doch genau unter solchen<br />

Bedingungen mit Platz zwei in Frankreich<br />

sein bisher bestes Ergebnis seit seinem Wechsel<br />

auf Ducati erzielt. Dritter wurde Andrea Dovizioso<br />

vor Casey Stoner. Mit Platz fünf, den Cal Crutchlow<br />

für sich verbuchte, und einem Rückstand<br />

von 1,9 Sekunden auf Rossi, war der Abstand zur<br />

Bestzeit dann doch schon enorm. Stefan Bradl,<br />

Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo, Alvaro Bautista und<br />

Hector Barbera komplettierten die Top Ten. Der<br />

Texaner Ben Spies haderte auch mit den Bedingungen,<br />

stürzte und kam mit knapp fünf Sekunden<br />

Rückstand auf Platz elf. Bester CRT-Pilot war<br />

Erste Pole-Position in der MotoGP für Alvaro Bautista.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Starker Auftritt von Stefan Bradl auch in Silverstone.<br />

Foto: motogp.com<br />

Randy De Puniet, von Power Electronics Aspar,<br />

auf Position zwölf. Der Tscheche Karel Abraham,<br />

CardionAB Racing Team, bekam für das Rennwochenende<br />

keine Starterlaubnis, nachdem er sich<br />

bei den Testfahrten nach dem Barcelona Grand<br />

Prix, den dritten und fünften Mittelhandknochen<br />

gebrochen hatte und dabei noch tiefe Schnittwunden<br />

davontrug. „Nach zwei Untersuchungen Im<br />

Clinica Mobile und im Krankenhaus rieten mir die<br />

Ärzte von einer Teilnahme ab. Die Ärzte rieten mir<br />

außerdem, um nicht für längere Zeit auszufallen,<br />

die Hand ruhig zu halten, da sich bei Belastung<br />

die Situation noch verschlimmern könnte und<br />

es zu einer Operation kommen könnte. Also ist<br />

es besser, auf dieses Rennen zu verzichten, als<br />

danach für einige andere mehr auszufallen. Mein<br />

Wunsch ist es, in zwei Wochen wieder dabei zu<br />

sein.“<br />

So wechselhaft wie am Vormittag ging es in Sitzung<br />

zwei. Diesmal war die Strecke zunächst<br />

trocken, und Casey Stoner kam wie gewohnt am<br />

schnellsten auf brauchbare Rundenzeiten. Im<br />

Vergleich zur Bestzeit am Vormittag waren es<br />

dann gleich mal 15 Sekunden. „Der Tag hat uns<br />

bei den Abstimmungsarbeiten nicht viel weiter<br />

gebracht. Heute Vormittag haben wir im Nassen<br />

begonnen und versucht, das Motorrad auf diese<br />

Bedingungen einzustellen. Da die Strecke aber<br />

nach und nach abtrocknete, war es schwierig, die<br />

nötigen Daten zu sammeln. Heute Nachmittag<br />

sind wir für ein paar Runden rausgefahren, als es<br />

wieder begann zu regnen und dadurch die meiste<br />

Trainingszeit zu Nichte machte. Wir haben dann<br />

Veränderungen am Bike getroffen, die auch viel<br />

Zeit kosteten. Wir hoffen jetzt auf besseres Wetter<br />

am morgigen Tag. Das Problem mit dem Chattering<br />

konnten wir zwar etwas verbessern, müssen<br />

es jedoch morgen nochmals genauer austesten.“<br />

Hinter Stoner war es Ben Spies, der sich trotz<br />

des Sturzes am Vormittag besser mit der Strecke<br />

anfreundete und auf trockener Piste zeigen<br />

konnte, dass auch mit ihm zu rechnen ist. „Der<br />

Start heute Morgen war alles andere als gut, als<br />

mir in T15 auch noch das Missgeschick mit dem<br />

Sturz passierte. Trotz allem bin ich mit dem Tag<br />

ganz zufrieden. Wir konnten einige Dinge probieren<br />

und waren am Ende wirklich schnell. Das Gefühl<br />

auf der Maschine ist im Nassen als auch im<br />

Trockenen sehr gut.“ Alvaro Bautista schob sich,<br />

Foto: motogp.com<br />

52 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTOGP IN SILVERSTONE<br />

mit einer Zeit von 2.04,995 - knapp 20 Sekunden<br />

schneller als im ersten freien Training - auf Rang<br />

drei und bestätigte damit seine derzeitig bestechende<br />

Form. Bis Rang zehn folgten Hayden, Stefan<br />

Bradl auf Position fünf „Der Tag war recht zufriedenstellend.<br />

Unser Setup ist zwar noch nicht<br />

so optimal, wie wir es gern hätten, wissen aber<br />

woran wir arbeiten müssen. Wir werden auf trockene<br />

als auch nasse Streckenbedingungen gut<br />

vorbereitet sein.“ so der Zahlinger, weiter Dovizioso,<br />

Lorenzo, Crutchlow, Pedrosa und Barbera.<br />

Valentino Rossi landete mit 2,3 Sekunden Rückstand<br />

auf die Tagesbestzeit, lediglich auf Rang<br />

elf und wünschte sich nun sicherlich wieder Regen.<br />

Randy De Puniet fuhr in Liga zwei wiederum<br />

die beste Zeit.<br />

Nachdem die Ampel zum dritten freien Training,<br />

am Samstagmorgen, auf grün schaltete,<br />

herrschte weitestgehend Ruhe auf der Strecke.<br />

Keiner der Top-Piloten, mit Ausnahme von Valentino<br />

Rossi, verließ zunächst die Box, da der englische<br />

Himmel erneut Regen versprach. Nach ca.<br />

einer viertel Stunde war klar: die Strecke bleibt<br />

trocken, die Regenwolken hatten sich verzogen.<br />

Die Piloten wurden nun jedoch mit dem Problem<br />

der niedrigen Streckentemperatur (zwischen 13<br />

und 14 °C) konfrontiert. Also war Vorsicht angesagt,<br />

wollten doch zunächst einmal die Reifen auf<br />

Temperatur gebracht werden. Der erste, der dies<br />

zu spüren bekam, war Lokalmatador Cal Crutchlow.<br />

Beim Anbremsen in Kurve 13 klappte ihm<br />

das Vorderrad ein und er verabschiedete sich wild<br />

überschlagend ins Kiesbett, wo er zunächst auch<br />

liegen blieb. Schon im Vorjahr erwischte es den<br />

schnellen Briten von der Isle of Man mit Schlüsselbeinbruch<br />

schwer und er musste aufs Rennen<br />

verzichten. Erste Untersuchungen ergaben im<br />

Anschluss eine Verstauchung am linken Knöchel,<br />

somit war das Qualifying passé. Ähnlich erging<br />

es Stefan Bradl und Yonny Hernandez, mit nicht<br />

ganz so schlimmen Folgen. Bestzeit fuhr abermals<br />

Casey Stoner, vor Jorge Lorenzo, der das<br />

erste Mal an diesem Wochenende in den Top Drei<br />

auftauchte und Teamkollege Ben Spies. Valentino<br />

Rossi rutschte zwar auf neun vor, der Rückstand<br />

auf Stoner betrug aber trotz allem noch 2,6 Sekunden.<br />

Sein Teamkollege machte es dagegen etwas<br />

besser und stellte seine Ducati auf sieben.<br />

Für eine absolute Überraschung sorgte im Qualifying<br />

Alvaro Bautista, der seine San Carlo Honda<br />

Gresini auf die Pole wuchtete. Es war die erste für<br />

ihn in der großen Klasse überhaupt. „Ich bin wirklich<br />

happy, aber nicht nur für mich, sondern für<br />

das gesamte Team. In den letzten Minuten fing es<br />

an zu regnen und keiner konnte seine Zeit mehr<br />

Jorge Lorenzo geht an Casey Stoner vorbei.<br />

verbessern. Ich bin meine schnellste Runde allein<br />

gefahren und hätte sogar noch schneller gekonnt,<br />

wenn ich in meiner schnellen Runde und mit frischen<br />

Reifen nicht einige Fehler gemacht hätte.<br />

Ein riesiges Dankeschön an mein gesamtes Team,<br />

das immer 100% gibt und manchmal sogar noch<br />

etwas mehr. Diese Pole kommt nicht einfach so,<br />

sondern es sind die Früchte unserer harten Ar-<br />

Ben Spies führt das Feld durch die ersten Runden.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Cal Crutchlow überholt Stefan Bradl und fährt<br />

bis auf Platz sechs vor.<br />

Foto: Peter Lange<br />

beit.“ Mit einer Rundenzeit von 2.03,303, verwies<br />

er Ben Spies um 0,106 Sekunden und Casey Stoner<br />

um 0,120 auf die Plätze der ersten Startreihe.<br />

Jorge Lorenzo als Bester in Startreihe zwei,<br />

allerdings mit einer halben Sekunde Rückstand<br />

auf die Pole. Landsmann Pedrosa auf fünf und<br />

neben ihm die beste Ducati mit Hector Barbera<br />

auf sechs. In Startreihe drei schafften es Hayden,<br />

Dovizioso und Bradl. Rossi, der in dieser Sitzung<br />

schwer stürzte, auf zehn vor dem ersten Claiming<br />

Ruler Aleix Espargaro.<br />

Am Sonntagmorgen ertönte über Streckenfunk<br />

eine gute Nachricht für die leidgeplagten britischen<br />

Fans – Cal Crutchlow is back und kann<br />

am Rennen teilnehmen. Genau in diesem Warmup<br />

legte Jorge Lorenzo den Grundstein für<br />

seinen Sieg am Nachmittag. Hayden setzte mit<br />

Platz zwei ein Achtungszeichen, was es aber auch<br />

bleiben sollte. Es folgten Stoner und Spies, Pedrosa<br />

fand sich plötzlich nur auf Platz elf wieder,<br />

noch hinter dem unter Schmerzen fahrenden<br />

Crutchlow.<br />

Die ersten Runden des Rennens bestimmte Ben<br />

Spies, der vor Stoner, Bautista, Hayden und<br />

Lorenzo den besten Start erwischte. In den ersten<br />

fünf Runden machte es den Anschein, als<br />

könnten sich die ersten vier vom Rest des Feldes<br />

absetzten. Doch Lorenzo führte die Verfolgergruppe<br />

mit Dovizioso und Pedrosa wieder heran. Vorn<br />

tauschten derweil Spies und Stoner die Plätze.<br />

Ab diesem Zeitpunkt kannte der Weltmeister von<br />

2010 keine Freunde mehr und fuhr eines seiner<br />

grandiosesten Rennen überhaupt. Bautista und<br />

Teamkollege Spies hatten als erstes das Nachsehen.<br />

Stoner, der schon eine kleine Lücke aufgefahren<br />

hatte und sein Heil in der Flucht suchte,<br />

spürte bei noch zehn zu fahrenden<br />

Runden, das es wohl<br />

wieder nichts mit dem Sieg<br />

wird. Die Beiden lieferten sich<br />

ein Rad an Rad Duell der Extraklasse,<br />

doch hieß der Sieger<br />

zum dritten Mal hintereinander<br />

am Ende Jorge Lorenzo. „Es<br />

war heute kein leichtes Rennen<br />

für uns, da die Jungs vor mir<br />

am Anfang sehr schnell waren.<br />

Mein hinterer Reifen begann<br />

zwar immer mehr zu rutschen,<br />

doch hatte ich sehr viel Selbstvertrauen.<br />

Ich konnte die Lücke<br />

schließen und fuhr zunächst<br />

etwas abwartend, da ich auch<br />

keinen Sturz riskieren wollte.<br />

Der Zweikampf mit Casey hat<br />

Foto: motogp.com<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

53


MOTOGP IN SILVERSTONE<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange<br />

Jorge Lorenzo gewinnt vor Casey Stoner und Dani Pedrosa.<br />

Scott Redding, Pol Espargaro und Marc Marquez boten eine super Show.<br />

dann richtig Spaß gemacht und ich konnte durch<br />

samte Wochenende außen angefahren und konnte dadurch mein Bike<br />

meine bessere <strong>Speed</strong> auch an ihm verbeifahren.<br />

über nicht so richtig in die Gänge zu kommen, einen Tick eher aufrichten.“ Marquez gab sich nur<br />

Vier Runden vor Schluß wäre ich dann beinahe<br />

war er es doch, der als WM-Führender nach Silverstone<br />

kam und diese Führung verteidigen oder zu sehen war. Sein Statement nach dem Rennen<br />

ungern geschlagen, wie nach der Zielüberquerung<br />

noch gestürzt. Danke ans Team, was mir wieder<br />

ein perfektes Motorrad hingestellt hat.“ Stoner<br />

sogar ausbauen wollte. Am Ende reichte es für sah etwas anders aus. „Das Rennen lief für mich<br />

gab sich mit gut drei Sekunden Rückstand geschlagen<br />

und musste von Glück reden, nicht noch<br />

ihn nur zu Startplatz sieben. Auf den Plätzen 8 nicht ganz so optimal. Trotz der Probleme, die wir<br />

- 10 finden wir Johann Zarco, Alex De Angelis und<br />

seinem Teamkollegen zum Opfer zu fallen, der<br />

Simone Corsi, gefolgt von den beiden Schweizern<br />

sich ab Runde 13 gefährlich ans Hinterrad des<br />

Domi Aegerter und Randy Krummenacher. Max<br />

Australiers heftete. Pedrosa war trotz des Podiums<br />

mehr als unzufrieden mit dem Ergebnis. Für<br />

Neukirchner stürzte zwar in den letzten Minuten<br />

der Quali, ließ jedoch mit Rang 16, im Gegensatz<br />

Aufsehen sorgte zur Freude der Fans Cal Crutchlow.<br />

Von letzter Stelle ins Rennen gestartet,<br />

zu den vorangegangenen Rennen, einen kleinen<br />

Lichtblick erkennen. Enttäuschend dagegen wiedermal<br />

der Weltmeister von 2010, Toni Elias, der<br />

fuhr er bis auf Rang sechs nach vorn und wurde<br />

von seinen Anhängern gefeiert wie der Sieger.<br />

über einen 22. Startplatz nicht hinaus kam.<br />

Stefan Bradl ließ als achter Valentino Rossi hinter<br />

Im Rennen selbst erwischte Bradley Smith aus<br />

sich. „Wir konnten trotz meiner Verletzung, die<br />

Reihe zwei den besten Start. Im Dreierpack ging<br />

ich mir beim Sturz gestern zugezogen habe, eine<br />

es mit Iannone und Redding in die erste Kurve.<br />

gute Leistung abliefern. Leider haben wir dadurch<br />

Smith und Redding waren auch die, die in den<br />

auch im Training wertvolle Zeit verloren. Es hätte<br />

ersten Runden, ganz nach dem Geschmack der<br />

Zuschauer, die Führung übernahmen, doch Smith Tom Lüthi kämpft im Verfolgerfeld um Platz acht.<br />

aber auch schlimmer kommen können und von<br />

daher bin ich zufrieden. Meine Verletzung am<br />

zeigte in den folgenden Runden Nerven und baute<br />

einen Fahrfehler nach dem anderen ein, was hier das ganze Wochenende über hatten, bin ich<br />

Finger machte mir im Rennen Probleme beim<br />

runterschalten und in den ersten Runden fehlte<br />

wiederum die Verfolger Espargaro, Iannone und mit der Platzierung zufrieden. In meinen Gedanken<br />

bin ich schon beim nächsten Grand Prix in<br />

mir etwas das Gefühl fürs Motorrad, nicht ganz<br />

Marquez zu nutzen wussten. Der Franzose Johann<br />

optimal, aber wir sehen das Positive.“<br />

Zarco verabschiedete sich unterdessen mit einem Assen und hoffe, dass es da etwas besser läuft.“<br />

Sturz aus dem Rennen. Bei noch elf zu fahrenden<br />

Runden ging Espargaro an Redding vorbei, die Führung in der Weltmeisterschaft an Marquez<br />

Tom Lüthi musste mit dem achten Platz zunächst<br />

Pol Espargaro gibt richtige<br />

Antwort<br />

übernahm die Führung und gab sie bis zum abgeben und liegt jetzt Punktgleich mit Espargaro<br />

auf Rang drei der Gesamtwertung. Punkte gab<br />

Schluss nicht mehr her. „Es war ein schwieriges<br />

Wochenende für mich.“ so der Mann von Pons es auch für Domi Aegerter als siebter und Randy<br />

40 HP Tuenti, „Nach meinem nicht so schönen Krummenacher als vierzehnter. Der Stollberger<br />

In der Moto2 hieß der bestimmende Mann des<br />

Heimrennen habe ich hier versucht 100% zu geben.<br />

Ich mag diese Strecke und bin glücklich hier dem Start. Nach einigen wilden Ausweichmanö-<br />

Max Neukirchner verlor das Rennen schon nach<br />

Wochenendes Pol Espargaro. Bis aufs Warmup<br />

am Sonntagmorgen, war der sympathische Spanier<br />

in den Zeitenlisten immer ganz oben zu fin-<br />

fahren zu können, auch mit Hilfe von Kalex, die vern, verursacht durch vor ihm fahrenden Piloten,<br />

hier immer sehr schnell sind und waren. Es ist unglaublich,<br />

so das Rennen zu gewinnen. Ich habe Platz 27 wieder. Die Aufholjagd im Anschluss war<br />

fand er sich nach der ersten Runde nur noch auf<br />

den, was ihm am Samstag auch verdientermaßen<br />

seine erste Pole-Position in der Moto2 einbrachte.<br />

im Rennen versucht schnell zu sein, konnte mir zu jedoch sehenswert. Position für Position kämpfte<br />

Den zweiten Platz errang Andrea Iannone, der seine<br />

gute Form nach dem Sieg in Barcelona über<br />

den anderen Fahrern dann eine kleine Lücke verschaffen.<br />

Gegen Scott und Marc war es nicht ein-<br />

waren mit denen Spitze zu vergleichen. Sollte es<br />

er sich nach vorn und auch seine Rundenzeiten<br />

das Wochenende bestätigte. Auch Scott Redding<br />

fach, aber es war mein Wunsch das Rennen hier gelingen, mit diesen Zeiten in Zukunft eine bessere<br />

Startposition zu erringen, liegen angestrebte<br />

ließ sich vor heimischem Publikum nicht lumpen,<br />

zu gewinnen. Danke an mein gesamtes Team, die<br />

war permanent unter den besten Fünf zu finden<br />

immer hart arbeiten und mich immer unterstützen.“<br />

Dahinter entbrannte ein harter Kampf um Möglichen.<br />

Top Ten-Platzierungen durchaus im Rahmen des<br />

und belohnte sich im Qualifying mir der ersten<br />

Startreihe und Platz drei. Zur Freude des Publikums<br />

folgte auf Rang vier mit Bradley Smith ein<br />

Platz zwei. Iannone und Corsi konnten noch eine<br />

Weile mitmischen, mussten aber Marquez<br />

und Redding sechs Runden vor<br />

weiterer einheimischer Pilot. Heißsporn Marc Marquez,<br />

der am Vormittag schwer stürzte, heimste<br />

Schluss ziehen lassen. Mit dem Messer<br />

zwischen den Zähnen gab keiner<br />

den fünften Startplatz ein und der Italiener Claudio<br />

Corti komplettierte die zweite Startreihe. Tom<br />

der beiden auch nur einen Meter preis.<br />

Lüthi, von Interwetten Paddock, vermochte das ge-<br />

Insgesamt fünf Führungswechsel in der<br />

letzten Runde sprechen dabei eine deutliche<br />

Sprache. Redding überquert als<br />

Zweiter, mit einem hauchdünnen Vorsprung<br />

von 0,049 Sekunden und unter<br />

dem Jubel der Zuschauer die Ziellinie.<br />

„Wir lagen ab dem zweiten Training immer<br />

in den Top Drei und ich wollte das<br />

Podium, schon für die ganzen Fans an<br />

der Strecke. Dass es am Ende zu Platz<br />

zwei reichte ist umso schöner. Ich habe<br />

versucht, mit viel Schwung aus der<br />

letzten Kurve zu kommen, bin sie von<br />

Gute Aufholjagd von Max Neukirchner.<br />

54 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: Peter Lange


MOTOGP IN SILVERSTONE<br />

Foto: Peter Lange<br />

Pol Espargaro gewinnt vor Scott Redding und Marc Marquez.<br />

Vinales gewinnt drittes<br />

Rennen der Saison und<br />

zweites in Folge<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz im Vorfeld der Saison,<br />

entwickelt sich die neue Moto3 mehr und<br />

mehr zum Zuschauermagnet. Die Ausgeglichenheit<br />

der verschiedenen Modelle, Fahrwerke und<br />

Motoren, gepaart mit absoluten Spitzenfahrern,<br />

verspricht von Rennwochenende zu Rennwochenende<br />

Spannung pur. So auch diesmal. Alexis Masbou<br />

erwischte von Position drei kommend den<br />

besten Start. Dahinter reihten sich mit Vazquez,<br />

Vinales, Rossi, Salom, Fenati und Cortese, der<br />

sich nach seinem schweren Sturz in Barcelona<br />

wieder fit meldete, die Verfolger ein. So ging es<br />

Rad an Rad durch die ersten Runden und Führungswechsel<br />

waren an der Tagesordnung. Sechs<br />

Runden vor Schluss konnten sich Vinales, Salom<br />

und Cortese vom Rest des Feldes etwas absetzen,<br />

der Sieg wurde nur noch unter diesen drei Piloten<br />

ausgemacht. Genauso verbissen ging es unter den<br />

Verfolgern Rossi, Kent, Masbou, Vazquez und Fenati<br />

zu. Vinales, der schon einen kleinen Abstand<br />

zwischen sich und den beiden Folgenden legen<br />

konnte, führte das Spitzentrio in die letzte Runde.<br />

Es war klar, wenn nicht ein Fehler passiert, ist ihm<br />

der Sieg nicht mehr zu nehmen. Und so kam es<br />

dann auch. „Es war ein schwieriges Rennen und<br />

ich bin froh, dass es für mich diesen Ausgang genommen<br />

hat. Ich und mein Team haben das ganze<br />

Wochenende sehr hart und konzentriert an diesem<br />

Erfolg gearbeitet. In den letzten Runden habe<br />

ich mächtig am Gas gedreht und konnte mir einen<br />

kleinen Vorsprung verschaffen. Wir gehen Step<br />

by Step nach vorn und wollen uns in den kommenden<br />

Rennen noch verbessern.“ so der neue<br />

Führende der Weltmeisterschaft. Sandro Cortese<br />

verlor zwar das Duell gegen Luis Salom, stand<br />

aber wiederum auf dem Podium und hält damit<br />

den Anschluss zur Spitze. „Ich bin trotz allem<br />

mit Platz drei zufrieden. Die nächsten Wochen,<br />

mit drei Rennen hintereinander werden sehr hart.<br />

Ich mache mir im Moment auch keine Sorgen um<br />

die Weltmeisterschaft, denn ich habe die stärkste<br />

Saison meiner Karriere.“ gab der Berkheimer<br />

im Anschluss zu Protokoll. Pechvogel der letzten<br />

Runde war der Pilot vom Racing Team Germany,<br />

Louis Rossi. Im Kampf um Position vier machte<br />

er einen Fehler und rutschte beim Einbiegen<br />

übers Vorderrad ins Kiesbett. „Das Wochenende<br />

war nicht einfach für uns. Am ersten Tag hatte<br />

ich kein gutes Gefühl fürs Motorrad. Auch wegen<br />

dem Wind konnte ich nicht so locker fahren. Im<br />

Vergleich zu Barcelona war es hier viel schwieriger.<br />

Aber es bedeutet auch, wenn wir Probleme<br />

haben und ich kein gutes Gefühl habe, dass wir<br />

auf Position sieben oder acht liegen, was nicht so<br />

schlecht ist. Ich denke wir haben ein gutes Niveau<br />

erreicht. Wir haben Samstagnacht viel gearbeitet,<br />

um eine Lösung zu finden. Am Morgen im Warmup<br />

haben wir einen guten Kompromiss finden<br />

können, der mir ein besseres Gefühl und mehr<br />

Vertrauen gab. Auch die Bedingungen waren sehr<br />

07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

55


MOTOGP IN SILVERSTONE<br />

Foto: Peter Lange<br />

Moto3 Qualifying in Silverstone<br />

1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 2‘16.187<br />

2 Efren Vazquez SPA JHK Laglisse FTR Honda 2‘16.385<br />

3 Alexis Masbou FRA Caretta Technology Honda 2‘17.043<br />

4 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM 2‘17.123<br />

5 Danny Kent GBR Red Bull KTM Ajo KTM 2‘17.337<br />

In der Moto3 herrscht Spannung pur.<br />

viel besser, sodass ich mich auf dem Motorrad viel wohler gefühlt habe. Im<br />

Rennen hatte ich einen guten Start und konnte direkt mit der Spitzengruppe<br />

mitgehen. Danach machte ich Druck und übernahm die Führung. Ich wollte,<br />

dass Vinales an mir vorbei geht und ich ihm folgen kann, aber da waren auch<br />

Salom und Cortese. Danach machte Masbou einen Fehler und ich rutschte<br />

dadurch etwas nach hinten, während die Jungs vorne davon fuhren. Es war<br />

wie im Krieg in der Gruppe und ich versuchte mein Bestes, um die Führung<br />

zu übernehmen und auf Cortese aufzuholen, aber es reichte nicht. Dann,<br />

in der letzten Kurve machte ich einen Fehler auf der Bremse und Vazquez<br />

wollte mich überholen, doch ich wollte meine Position nicht aufgeben und<br />

versuchte außen zu bleiben. Ich machte einen Fehler und stürzte. Das ist<br />

wirklich enttäuschend, denn das Motorrad war wirklich gut und das Team<br />

hat hart gearbeitet übers Wochenende. Dafür bin ich wirklich dankbar.“ Toni<br />

Finsterbusch wurde 19. und Marcel Schrötter nur 26. Jonas Folger konnte<br />

das Rennen nicht beenden.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Moto3 Rennen in Silverstone<br />

1 Maverick Vinales SPA Blusens Avintia FTR Honda 38‘55.210<br />

2 Luis Salom SPA RW Racing GP Kalex KTM +0.933<br />

3 Sandro Cortese GER Red Bull KTM Ajo KTM +1.023<br />

4 Alexis Masbou FRA Caretta Technology Honda +8.100<br />

5 Efren Vazquez SPA JHK Laglisse FTR Honda +8.414<br />

Moto3 Punktestand<br />

1 Maverick VIÑALES 105 6 Alex RINS 44 11 Miguel OLIVEIRA 33<br />

2 Sandro CORTESE 103 7 Zulfahmi KHAIRUDDIN 44 12 Arthur SISSIS 31<br />

3 Luis SALOM 75 8 Alexis MASBOU 42 13 Hector FAUBEL 28<br />

4 Romano FENATI 61 9 Niccolò ANTONELLI 38 14 Danny KENT 26<br />

5 Louis ROSSI 45 10 Alberto MONCAYO 36 15 Efren VAZQUEZ 22<br />

Moto2 Qualifying in Silverstone<br />

1 Pol ESPARGARO SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex 2‘08.011<br />

2 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up 2‘08.396<br />

3 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex 2‘08.616<br />

4 Bradley SMITH GBR Tech 3 Racing Tech 3 2‘08.844<br />

5 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter 2‘08.864<br />

Moto2 Rennen in Silverstone<br />

1 Pol ESPARGARO SPA Pons 40 HP Tuenti Kalex 38‘29.792<br />

2 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex +1.462<br />

3 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol Suter +1.521<br />

4 Andrea IANNONE ITA <strong>Speed</strong> Master <strong>Speed</strong> Up +2.851<br />

5 Simone CORSI ITA Came IodaRacing Project FTR +3.803<br />

Moto2 Punktestand<br />

1 Marc MARQUEZ 102 6 Mika KALLIO 46 11 Dominique AEGERTER 29<br />

2 Pol ESPARGARO 96 7 Claudio CORTI 45 12 Johann ZARCO 28<br />

3 Thomas LÜTHI 96 8 Bradley SMITH 37 13 Toni ELIAS 27<br />

4 Andrea IANNONE 84 9 Esteve RABAT 34 14 Takaaki NAKAGAMI 23<br />

5 Scott REDDING 70 10 Simone CORSI 30 15 Alex DE ANGELIS 21<br />

Pech für Louis Rossi in der letzten Runde.<br />

Maverick Vinales gewinnt vor Luis Salom und Sandro Cortese.<br />

Foto: motogp.com<br />

MotoGP Qualifying in Silverstone<br />

1 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda 2‘03.303<br />

2 Ben SPIES USA Yamaha Factory Racing Yamaha 2‘03.409<br />

3 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 2‘03.423<br />

4 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 2‘03.763<br />

5 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 2‘03.835<br />

MotoGP Rennen in Silverstone<br />

1 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 41‘16.429<br />

2 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda +3.313<br />

3 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda +3.599<br />

4 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda +5.196<br />

5 Ben SPIES USA Yamaha Factory Racing Yamaha +11.531<br />

MotoGP Punktestand<br />

1 Jorge LORENZO 140 6 Valentino ROSSI 58 11 Ben SPIES 35<br />

2 Casey STONER 115 7 Alvaro BAUTISTA 58 12 Aleix ESPARGARO 20<br />

3 Dani PEDROSA 101 8 Stefan BRADL 51 13 Randy DE PUNIET 11<br />

4 Cal CRUTCHLOW 66 9 Nicky HAYDEN 49 14 Michele PIRRO 9<br />

5 A. DOVIZIOSO 60 10 Hector BARBERA 37 15 James ELLISON 7<br />

56 07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


07 - 2012 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

57


QR-Code scannen für weitere Informationen.<br />

www.alphatechnik.de/oz.html<br />

alpha<br />

Technik GmbH & Co. KG | Äuße<br />

ß re Sa<br />

lzbur<br />

ger<br />

S<br />

tr. 2 01 | 83071 Ste phan<br />

ns<br />

kirch<br />

en<br />

OZ Motorbike steht für höchste Standards bei geschmiedeten Aluminium- und Magnesiumrädern.<br />

Die Erfahrungen aus den extremsten Rennserien weltweit, erlauben permanente Innovationen und<br />

somit eine perfekte und langlebige Performance. Ab sofort erhältlich bei alpha Technik.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!