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4 195047 404907 06<br />
06/13<br />
E 4,90 / CHF 9,80<br />
AU E 5,50 / LUX E 5,50<br />
Heft 6/13<br />
November/Dezember<br />
ISSN 1438-7905<br />
China tropisch: Süd-Yunnan<br />
Am Oberlauf des Mekong<br />
GROSSES SPEZIAL<br />
<strong>Asien</strong> <strong>abseits</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Trampelpfade</strong><br />
• Philippinen: einsame Küstenlinien<br />
• Taiwan: malerische Bergprovinzen<br />
• Korea: Stadtentdeckungen<br />
Bhutan • Kambodscha • Korea • Süd-Yunnan • Taiwan • Thailand • Vietnam<br />
Song Saa Island<br />
Kambodscha de luxe<br />
Bhutan<br />
Im Land des Donnerdrachen<br />
Thailand:<br />
Jenseits von Bangkok<br />
Grüne Berge und graue Riesen<br />
Traditionelle<br />
Chinesische Medizin<br />
Alternative Wege zur Gesundheit<br />
Business<br />
Gastmönch in Korea<br />
Meditieren, schweigen, zu sich selbst finden<br />
China fehlen<br />
ArbeitsKräfte<br />
Unternehmen suchen<br />
verzweifelt Facharbeiter<br />
Im Wettbewerb den<br />
Faden verloren<br />
Bangladeschs Textilindustrie<br />
steht unter Druck
editorial<br />
Dass sich die Intensität von Reiseeindrücken nicht<br />
in Kilometern messen lässt, wusste bereits Ende des<br />
18. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> Schriftsteller Xavier de Maistre.<br />
Das Buch des Franzosen aus dem Jahr 1794 hieß<br />
Reise um mein Zimmer und beschreibt eben genau<br />
eine solche.<br />
Damit ist nicht gemeint, dass Sie in Zukunft Heidschnucken<br />
in Lüneburg statt Warane auf Komodo<br />
beobachten sollten. Abenteuer Alltag zu erleben ist<br />
eben doch noch einen Tick spannen<strong>der</strong>, wenn er in<br />
<strong>Asien</strong> stattfindet. Wohl kein Kontinent hat eine vergleichbare<br />
Dichte unterschiedlicher Religionen, Ethnien,<br />
Wohlstandsniveaus und Gesellschaftssysteme<br />
zu bieten. Buddhistische Königreiche, märchenhaft<br />
reiche Ölsultanate, islamische Demokratien, bettelarme<br />
Stalinisten – alles so verschiedenartig und<br />
bereit zur Entdeckung.<br />
Und wenn <strong>der</strong> Urlaub wie immer viel zu kurz war,<br />
Xavier de Maistre kann Abhilfe schaffen. Er wusste<br />
die Dramatik einer Reise in den eigenen vier Wänden<br />
noch zu steigern – mit dem kleinen Bändchen<br />
Nächtliche Expedition in meinem Zimmer!<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Martin Brückner<br />
martin.brueckner@asiavision.de<br />
Man reist ja nicht, um anzukommen,<br />
son<strong>der</strong>n um zu reisen.<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
(1749-1832)<br />
<strong>Asien</strong><br />
individuell<br />
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06/2013<br />
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Reise<br />
Bildreportage: Nord-Thailand<br />
Zufluchtsort für Dickhäuter 10<br />
Thailand<br />
Der unentdeckte Norden 18<br />
SPEZIAL<br />
Reisetipps für jeden Geschmack<br />
Vietnam Mui Ne 24<br />
Japan Naha 26<br />
Philippinen Palawan 28<br />
Malaysia Pangkor Laut 30<br />
Thailand Khanom 32<br />
Taiwan Hualien 34<br />
Süd-Korea Busan 35<br />
Kambodscha<br />
Luxus an <strong>der</strong> Küste 36<br />
Reisemängel<br />
Wie man böse Überraschungen meidet 42<br />
Bhutan<br />
Quer durchs Königreich 44<br />
Vietnam<br />
Auf zum Fansipan! 50<br />
Leserreise: Vietnam<br />
Die Bergwelt des Nordens 52<br />
China<br />
Am Oberlauf des Mekong 54<br />
Taiwan<br />
Inselerkundung per Rad 60<br />
Wirtschaft<br />
Bangladesch<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsdruck 68<br />
China<br />
Praktiker gesucht 70<br />
Kultur<br />
TCM<br />
Wohlgefühl statt Herbst-Blues 62<br />
Korea<br />
Ein Leben unter Mönchen 74<br />
Rubrik<br />
<strong>Asien</strong> im Bild 4<br />
Travel-Meldungen 8<br />
Tipps&Trends 16<br />
<strong>Asien</strong> im www 40<br />
Das Stichwort: Glückskeks 65<br />
Wirtschafts-Meldungen 66<br />
<strong>Asien</strong> Promi: Tadashi Yanai 71<br />
Kultur-Meldungen 72<br />
Preisrätsel / Impressum 79<br />
Medienseite 80<br />
Reisemängel<br />
Nord-Thailand<br />
BHUTAN<br />
Korea<br />
Nord-Thailand mal an<strong>der</strong>s<br />
Ob in <strong>der</strong> „Hölle von Nan“ o<strong>der</strong> allein unter Thai-Touristen in Chiang Khan, Nord-Thailand<br />
ist eine kleine Entdeckungsreise wert – mit viel Charme und Authentizität! Seite 18<br />
Urlauben ohne böse Überraschung<br />
Dreckige Hotelzimmer, unzureichende Hygiene o<strong>der</strong> mangelhafter Service trüben die<br />
Reisefreude. Was Urlauber in solchen Fällen zu beachten haben. Seite 42<br />
Im Land des Donnerdrachens<br />
Ein Urlaub in Bhutan ist das genaue Gegenteil von Massentourismus. Kaum mehr als<br />
40.000 Auslän<strong>der</strong> besuchen das kleine Königreich pro Jahr und erhalten ihr Visum<br />
grundsätzlich nur in Kombination mit einer organisierten Rundreise. Die hat ihren Preis,<br />
bietet aber buddhistische Gastfreundschaft und sagenhafte Klosterburgen in einer beeindruckenden<br />
Himalaja-Kulisse. Seite 44<br />
TCM: Wohlgefühl statt Herbst-Blues<br />
Wenn es draußen trüb und kalt ist, sinkt auch die Laune unter Null. Das muss nicht<br />
sein. Mit Yin und Yang sowie den fünf Elementen kommt die Stimmung wie<strong>der</strong> in<br />
Schwung. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Seite 62<br />
Unter Mönchen in Korea<br />
Früh aufstehen, früh zu Bett gehen, täglich meditieren, viel schweigen. In Südkorea<br />
können seit einigen Jahren auch Touristen in buddhistischen Tempeln übernachten<br />
und gemeinsam mit den Mönchen zur Ruhe finden. Ein Besuch als Gastmönch in<br />
einem <strong>der</strong> ältesten Tempel des Landes. Seite 74<br />
TCM<br />
Das sind unsere Titelthemen<br />
Auf dem Titelbild: Blumenverkäuferin auf dem Markt<br />
von Nam Dinh, rund 90 Kilometer südostlich von Hanoi<br />
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06/2013
DAS ABO.<br />
DIE PRÄMIEN.<br />
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Nepal/Kathmandu, Phuket, Shanghai, Vietnam.<br />
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Das chinesische<br />
Nationalepos: Mulan.<br />
Der Film von Jingle<br />
Ma schil<strong>der</strong>t die<br />
Geschichte <strong>der</strong> legendären<br />
Heldin Mulan<br />
(verkörpert von<br />
Vicky Zhao Wei), die<br />
anstelle ihres Vaters<br />
in die Armee eintritt,<br />
um die feindlichen<br />
Mongolenstämme zu<br />
bekämpfen.<br />
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um 1 Jahr zum gültigen Bezugspreis, wenn ich nicht 3 Wochen vor Ablauf schriftlich kündige. Die Bestellung<br />
kann ich bei Asia Vision innerhalb von 10 Tagen nach eingang beim Verlag schriftlich wi<strong>der</strong>rufen.<br />
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O Bankeinzug (nur in D) O Rechnung<br />
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Datum, Unterschrift IA 06-13
<strong>Asien</strong> im Bild<br />
www.inasien.de 06/2013
<strong>Asien</strong> im Bild<br />
Indien – Delhi<br />
Bunt, bunt, bunt<br />
sind alle meine Klei<strong>der</strong><br />
Ein Arbeiter in Delhi beim Färbevorgang von<br />
Textilien. Rund 7.000 Chemikalien kommen<br />
bei <strong>der</strong> Textilproduktion zum Einsatz. Einige<br />
unter ihnen sind in Europa verboten, kommen<br />
aber in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n durchaus in den<br />
Farbeimer, so etwa auch in den sogenannten<br />
„Billiglohnlän<strong>der</strong>n“ wie Indien. Sie produzieren<br />
90 Prozent aller Textilien, die in Europa auf dem<br />
Markt angeboten werden. Die Arbeiter sind<br />
meist Analphabeten und können sich nicht über<br />
die gesundheitsschädlichen Wirkstoffe beim<br />
Färbevorgang informieren. Vor allem die vielen<br />
Zusatzstoffe, die zur Produktion <strong>der</strong> Farbe<br />
Schwarz benötigt werden, sorgen in Europa<br />
nicht nur für den Büroschick, son<strong>der</strong>n sind für<br />
die Fabrikarbeiter vor allem eins: aggressiv und<br />
gesundheitsschädlich. Schutzkleidung ist jedoch<br />
in indischen Färbereien unbekannt und meist<br />
wird mit nackten Beinen in <strong>der</strong> Brühe gestanden.<br />
Dem Verbraucher in Deutschland kann man nur<br />
empfehlen, auf das Prüfsiegel „geprüfte Textilien“<br />
zu achten.<br />
06/2013<br />
www.inasien.de
+ News + + + Meldungen + + + Travel + + + News + + + Meldung<br />
Nepal im kleinen Team entdecken<br />
Das Kathmandutal mit seinen Pagodentempeln und Klosterhöfen<br />
sowie die Bären und Nashornvögel im Chitwanpark<br />
- das erleben Marco Polo-Gäste <strong>der</strong> neuen Mini-Gruppenreise<br />
nach Nepal. Dabei wird auf dem Phewasee gepaddelt<br />
und eine mehrtägige Jeep-Expedition in die Region<br />
Lower Mustang auf über 2.500 Meter unternommen.<br />
Bei <strong>der</strong> Tour sind maximal 12 Teilnehmern mit von <strong>der</strong><br />
Partie. Der Vorteil: Man wohnt in kleinen Boutiquehotels<br />
und familiären Unterkünften und ist hautnah am nepalesischen<br />
Alltagsleben, bspw. beim Abendessen mit einer<br />
Familie. Die 17-tägige Entdeckerreise in <strong>der</strong> Mini-Gruppe<br />
kostet ab 3.399 Euro p.P. im Doppelzimmer. Inbegriffen<br />
sind Flüge, Transfers, Ausflüge, Rundreise und Begleitung<br />
durch den einheimischen und Deutsch sprechenden<br />
Scout. Mehr Infos: Tel. 0800-44014401 (kostenfrei) o<strong>der</strong><br />
www.marco-polo-reisen.com/reisen/2014/MP/4545<br />
Tokios Spinnennetz<br />
In dem weltgrößten Nahverkehrsnetz werden täglich 40 Millionen<br />
Passagiere gezählt, also die Hälfte <strong>der</strong> Einwohner Deutschlands. Das<br />
mit einer unglaublich hohen Präzision und Sauberkeit funktionierende<br />
Netz bietet die schnellsten Möglichkeiten, um von einem Ort zum<br />
an<strong>der</strong>en zu kommen. Selbst Ortsunkundige brauchen keine Berührungsangst<br />
zu haben, denn die meisten Fahrtkartenautomaten besitzen<br />
eine Englischtaste und die Stationen sind auch mit lateinischen<br />
Buchstaben beschriftet.<br />
Thailand, 17. November<br />
Loi Krathong<br />
Kambodschas neue Airline<br />
Kambodscha hat mit Cambodia Airlines eine zweite<br />
Fluggesellschaft bekommen, die die Nationalflagge trägt.<br />
Für die internationalen Flüge, die seit Oktober starten,<br />
werden zunächst zwei Flugzeuge des Typs Bombardier<br />
Dash 8 und zwei Airbus A321 geleast. Geplant sind bis zu<br />
22 Maschinen. Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fluggesellschaft sind die kambodschanische<br />
Royal Group, die unter an<strong>der</strong>em Hotels,<br />
Medien- und Telekommunikationsfirmen betreibt, und<br />
<strong>der</strong> philippinische Konzern San Miguel, <strong>der</strong> mehrheitlich<br />
an Philippine Airlines beteiligt ist. Die neue Luftverkehrsgesellschaft<br />
bietet den<br />
einzigen Direktflug zwischen<br />
Phnom Penh und<br />
Manila an und ist mit<br />
den Flügen von Philippine<br />
Airlines vernetzt.<br />
Es gilt als eines <strong>der</strong> schönsten und imposantesten Feste Thailands und<br />
findet jedes Jahr in <strong>der</strong> Vollmondnacht des zwölften Mondmonats<br />
statt. Lotusförmige Schiffchen aus Bananenblättern, sogenannte<br />
Krathong, werden dann zu Ehren<br />
<strong>der</strong> Flussgöttin Mae Khongkha zu<br />
Wasser gelassen. Außerdem sollen<br />
die mit brennenden Kerzen,<br />
Räucherstäbchen und Blumen<br />
geschmückten Krathong Sünden<br />
und Unheil davon schwemmen.<br />
Vor allem Verliebte setzen ihre<br />
Krathong gerne gemeinsam aus<br />
um damit ewige Liebe zu erreichen.<br />
Die Vielfalt <strong>der</strong> kunstvoll<br />
gefertigten Krathong reicht von<br />
kleinen Booten aus Bananenblättern<br />
bis hin zu aufwendig<br />
geschmückten Versionen sowie<br />
riesigen Styroporkreationen. An<br />
vielen Orten gibt es sogar Wettbewerbe<br />
um die schönsten und<br />
originellsten Werke.<br />
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<strong>Asien</strong>s führende Hotelbuchungsseite Agoda.com<br />
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06/2013
en + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News+ + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + +<br />
Korea & die Strandperlen <strong>Asien</strong>s<br />
Zu Fuß von Peking nach London<br />
Couchsurfing, Reiseblogs o<strong>der</strong> die Urlaubsschnappschüsse auf<br />
Instagram und Facebook: Reisen findet vermehrt mit sozialen Netzwerken<br />
statt. Der Englän<strong>der</strong> Michael Lee Jordan geht noch einen<br />
Schritt weiter und startet ein waghalsiges Reise-experiment: Er will<br />
zu Fuß von Peking nach London reisen. Dabei setzt er auf Social Travelling:<br />
Seine Google+ Community soll ihn, auf welchem Weg auch<br />
immer, zu seinem Startpunkt nach Peking bringen. Michael nimmt<br />
dabei nahezu alles an – außer Geld. Als einer <strong>der</strong> Hauptsponsoren<br />
unterstützt die Online-Reiseagentur tripsta den verrückten Englän<strong>der</strong><br />
monatlich mit Sachspenden. Weitere Informationen zu Michael<br />
und seiner Reise: www.michaelleejohnson.com<br />
Für all diejenigen, die gerne mal kurz ins Land <strong>der</strong> Morgenstille<br />
schnuppern und die wichtigsten Höhepunkte Südkoreas kennenlernen<br />
möchten, bietet <strong>der</strong> <strong>Asien</strong>-Spezialist Reisefieber neue<br />
Korea-Kombinationsreisen mit den Strandparadiesen Bali, den<br />
Philippinen und Thailand an. Der 14-tägige Reisevorschlag führt<br />
in einer Gruppe Gleichgesinnter in die Hauptstadt Südkoreas, in<br />
den Songnisan-Nationalpark und nach Daegu, <strong>der</strong> viertgrößten<br />
Stadt Südkoreas. Ferner stehen auf dem Programm: <strong>der</strong> Besuch<br />
im Mount Gaya-Nationalpark mit dem berühmtesten Tempel Koreas,<br />
dem Haeinsa Tempel, eine Besichtigungstour in Gyeongju<br />
mit <strong>der</strong> Seokguram-Grotte und dem buddhistische Nonnentempel.<br />
Über Busan<br />
geht es dann zurück<br />
nach Seoul und zum<br />
Badeabstecher nach<br />
Bali, den Philippinen<br />
und Thailand. Wer<br />
Lust hat, kann gerne<br />
auch eine Rundreise<br />
„beyond“ Korea anschließen,<br />
z.B. nach<br />
China. Buchbar ab<br />
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in ausgesuchten Häusern in Indien,<br />
auf Sri Lanka und den Malediven<br />
Gönnen Sie sich und Ihrem Körper<br />
einmal etwas beson<strong>der</strong>es<br />
Thailand - Krabi<br />
Klettern in Krabi<br />
Die Küste Krabis gilt mit ihren bizarren Felsformationen und weißen Sandstränden<br />
nicht nur als maritimes Paradies, son<strong>der</strong>n zählt gleichzeitig auch zu den<br />
angesagtesten Kletterdestinationen weltweit. Jedes Jahr kommen unzählige<br />
Kletterbegeisterte in die Region, um die spektakuläre Felskulisse zu bezwingen<br />
und einen Blick auf die tropische Meereslandschaft zu erhaschen. Die steilen<br />
Felsen am Railay Beach und am Ton Sai Beach zählen zu den bekanntesten<br />
Kletterpunkten <strong>der</strong> Provinz. Insgesamt bietet Krabi rund 600 Kletterrouten<br />
in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, so dass sowohl Anfänger als auch<br />
Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.<br />
Ayurvedakuren vom anerkannten<br />
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net: www.ayurveda-reisen.de<br />
06/2013<br />
www.inasien.de
Reise<br />
Nord-Thailand<br />
Zufluchtsort für Dickhäuter<br />
Missbraucht o<strong>der</strong> vernachlässigt wurden die Tiere, die in einem 800 Hektar<br />
großen Refugium nahe Chiang Mai ihre Bleibe gefunden haben. Der in das<br />
bewaldete Mae-Taeng-Tal eingebettete Elephant Nature Park ermöglicht es den<br />
rund zwei Dutzend Elefanten, in ihrer natürlichen Umgebung zu leben. Es ist<br />
Sangduen Lek Chailert zu verdanken, dass dieser Park existiert. Seit 1995 hat<br />
sowohl <strong>der</strong> Park als auch seine Grün<strong>der</strong>in zahlreiche Auszeichnungen erhalten,<br />
etwa den Genesis Award 2003 <strong>der</strong> Humane Society<br />
10<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Die Elefanten haben im Naturpark absoluten Freilauf. Beson<strong>der</strong>s gerne halten<br />
sie sich in <strong>der</strong> Nähe des Flusses auf, <strong>der</strong> durch den Park fliesst. Dort sind sie von<br />
Besuchern ungestört und gehen baden, spielen o<strong>der</strong> messen ihre Kräfte<br />
Sobald Sangduen Lek Challert das 800<br />
Hektar große Grundstück betritt und<br />
die Elefanten ihre Stimme hören o<strong>der</strong><br />
sie erspähen, kommen insbeson<strong>der</strong>e die<br />
jungen Elefanten voller Freude zu ihr<br />
gerannt und beginnen mit ihr zu spielen,<br />
zu schmusen und sie mit ihrem Rüssel<br />
liebevoll zu küssen<br />
Jedem Elefanten ist ein Mahout zugeteilt. Dieser mischt sich jedoch nicht aktiv<br />
ein, son<strong>der</strong>n beobachtet den Elefanten und dessen Verhalten aus <strong>der</strong> Entfernung.<br />
Während <strong>der</strong> Beobachtungsphasen auf freiem Gelände schnitzen die Mahouts<br />
gerne zum Zeitvertreib Holzelefanten<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 11
Reise<br />
Drei<br />
Elefantenkin<strong>der</strong><br />
spielen und<br />
reinigen sich<br />
zugleich in einem<br />
Matschloch<br />
12<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Unter den von<br />
verschiedensten<br />
Regionen<br />
stammenden<br />
Elefanten bilden<br />
sich nach einiger<br />
Zeit auch Herden.<br />
Vor allem nach<br />
<strong>der</strong> Geburt<br />
von Jungtieren<br />
gruppieren sich<br />
die Elefanten und<br />
ziehen mit <strong>der</strong><br />
gesamten Herde<br />
auf dem Areal von<br />
Platz zu Platz<br />
Unser Fotograf<br />
Bjoern Gantert,<br />
1980 in Zürich<br />
geboren, hat<br />
Fotografie<br />
in Stuttgart<br />
studiert und<br />
lebt seit 2007<br />
in Hamburg.<br />
Dort widmet<br />
er sich als freier Fotograf internationalen<br />
Reportagen und Fotoprojekten. Seine<br />
Fotoserien und künstlerischen Projekte<br />
publiziert er in Magazinen, Büchern und<br />
Ausstellungen (www.BjoernGantert.<br />
com).<br />
Elefanten mögen von Natur aus Körperkontakt: Zwei Elefanten<br />
aus einer Herde beim Spielen und Schmusen<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 13
Reise<br />
Ein Elefantenpaar beobachtet grasende Rin<strong>der</strong>. Im Naturpark leben fast alle Tiere auf <strong>der</strong>selben Fläche. Die gelegentlichen<br />
Absperrungen umzäunen nur die jungen Bäume, um sie in <strong>der</strong> Wachstumsphase vor dem Abfressen zu beschützen<br />
Im Vorratslager des Naturschutzparks werden täglich jede Menge Bananen, Wassermelonen, Ananas und Kürbise<br />
angeliefert, gelagert und schlussendlich an die Elefanten verteilt<br />
14 www.inasien.de<br />
Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />
Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />
finden Sie unter www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Reiseangebote<br />
Nord-Thailand<br />
Trekking Doi Inthanon-Nationalpark<br />
3-tägige Tour. Höhepunkte: Doi Inthanon,<br />
Karen Bergvolk, Panorama-Wan<strong>der</strong>ung<br />
Baan Muang Auang, Baan Huay Kaow<br />
Leep. Dt.-spr RL, Ü/F/M/A ab 289 € p.P.<br />
im DZ, inkl. Transfers. Thailand Tours,<br />
Tel. +49 (0)8191-97306-0,<br />
www.thailand-tours.net<br />
Thailand intensiv<br />
11-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />
Bangkok, Khao Yai-Nationalpark, Phanom<br />
Rung, Korat, Khon Kaen, Chiang Rai,<br />
Chiang Mai. Dt.-spr. RL, Ü/F/M ab 1.972 €<br />
p.P. im DZ, inkl. Transfers. Asia Select,<br />
Tel. +49 (0)911-580510,<br />
www.asia-select.de<br />
Thailand auf Schritt und Tritt<br />
12-tägige Aktivreise. Höhepunkte: Bangkok,<br />
River Kwai, Nakhon Sawan, Mae Sod,<br />
Ton Lung, Chiang Mai. Dt.-spr. RL, Ü/F ab<br />
2.095 € p.P. im DZ, inkl. Flug und<br />
Transfers. Gebeco,<br />
Tel. +49 (0)431-5446-736,<br />
www.gebeco.de<br />
Durch die Einzelbetreuung <strong>der</strong> Elefanten sind die Mahouts „ihrem“<br />
Elefanten sehr nah und füttern diesen gelegentlich auch zwischendurch<br />
mit einer leckeren Banane<br />
Trotz ihres Gewichts laufen Elefanten<br />
fast geräuschlos mit weichen,<br />
rhytmischen Schritten. Unterstützung<br />
bekommen sie von einem dicken,<br />
fe<strong>der</strong>nden Polster an <strong>der</strong> Unterseite<br />
des Beines, welches die Wucht des<br />
Gewichts beim Auftreten abfe<strong>der</strong>t<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 15
+ News + + + Meldungen + + + Tipps & Trends + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + N<br />
Praktisches Solarladegerät<br />
Das „Worst-Case“-Szenario jedes Campers ist wohl, wenn<br />
die Batterien von Taschenlampe und Telefon leer sind,<br />
und zwar gleichzeitig. Da sitzt man da, im Dunkeln. Ein<br />
Knacken im Gebüsch und man wünscht sich sehnlichst<br />
das Morgengrauen herbei. Das Licht am Ende dieses Tunnels<br />
ist eine gelungene Kombination aus Solarladegerät<br />
und Lampe. Nach acht Stunden in <strong>der</strong> Sonne kann sie das<br />
Smartphone aufladen o<strong>der</strong> mit einstellbarer Lichtstärke<br />
heimleuchten. Die integrierte Lampe leuchtet in voll<br />
aufgeladenem Zustand über 20 Stunden mit voller Lichtstärke,<br />
gedimmt sogar 80 Stunden! Dazu kommen noch<br />
Extrafunktionen wie SOS-Licht o<strong>der</strong> die Auflademöglichkeit<br />
per USB. Eine gelungene Kombination aus Solarladegerät<br />
und Solarlampe. WakaWaka Solarladegerät, UVP<br />
69,90 Euro, zu bestellen bei www.coolstuff.de<br />
China, 17. Mai 2014<br />
Für Marathon-Fans<br />
Indonesien<br />
Tabu-Thema Aids<br />
42 Kilometer, nur die eigenen Beine und <strong>der</strong> innere Schweinehund. Für wen<br />
sich das nach <strong>der</strong> optimalen Freizeitbeschäftigung anhört, für den hat <strong>der</strong><br />
Rundreisen-Spezialist Albatros Travel genau das richtige Urlaubsangebot<br />
den „Great Wall Marathon“ in China. Während <strong>der</strong> sechs- o<strong>der</strong> siebentägigen<br />
Rundreise wird ultimative läuferische Herausfor<strong>der</strong>ung mit spannen<strong>der</strong> Kultur-<br />
und Familienreise kombiniert. Der Marathon richtet sich vor allem an gut<br />
Trainierte. Aber auch Anfänger und Hobbyläufer können zwischen Halbmarathon<br />
und 7,5-Kilometer „Fun Run“ wählen. Am Tag danach gibt es ein Fest<br />
für Sportler, Helfer und Angehörige. Weitere Infos: www.albatros-travel.<br />
de/marathon<br />
Indonesien gehört zu den wenigen Län<strong>der</strong>n, in denen die<br />
Zahl neuer HIV-Infektionen in den letzten Jahren stark<br />
gestiegen ist – und zwar allein zwischen 2001 und 2011<br />
um mindestens 25 Prozent. Damit liegt die Neuinfektionsrate<br />
höher als in den meisten Län<strong>der</strong>n Afrikas. Das Land<br />
besitzt die größte muslimische Bevölkerung <strong>der</strong> Welt und<br />
tut sich mit <strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Bevölkerung schwer. Das<br />
dürfte wohl eine Wurzel des Übels sein. Prostituierte sind<br />
beson<strong>der</strong>s gefährdet, da die wenigsten Freier Kondome<br />
benutzen wollen. Die meisten Mädchen können es sich<br />
nicht leisten, Freier zu verlieren und gehen darauf ein.<br />
Bild: tania huiny_flickr.com<br />
Checkliste Reiseapotheke<br />
• Fieberthermometer<br />
• Paracetamol (gegen leichte bis mäßig<br />
starke Schmerzen und Fieber)<br />
• abschwellendes Nasenspray für den<br />
Druckausgleich im Flugzeug und<br />
gegen Schnupfen bei oftmals zu<br />
kalt eingestellter Klimaanlage<br />
• Durchfallmittel<br />
(z.B. Imodium o<strong>der</strong> Tannacomp)<br />
• Halstabletten gegen die trockene Luft im<br />
Flieger und an<strong>der</strong>en klimatisierten Räumen<br />
• Kaugummi gegen Reiseübelkeit (z.B. Superpep)<br />
• Ohrentropfen für Wasserratten (z.B. Normison)<br />
• Salbe gegen Mückenstiche und Verbrennungen (z.B. Soventol)<br />
06/2013
ews + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldun<br />
Shopping-Tourismus in Deutschland<br />
Spitzenreiter bleiben in dieser Reiserubrik die Chinesen, so die Angabe des<br />
Shopping Tourist Barometer von Global Blue, Experte für internationalen<br />
Shopping-Tourismus. Erfasst werden die Ausgaben von Reisenden, die sich anschließend<br />
die Mehrwertsteuer<br />
erstatten lassen. Spitzenreiter<br />
beim Shopping-Tourismus in<br />
Deutschland sind seit 2011 die<br />
Chinesen, Russen belegen Platz<br />
zwei. Auf Platz drei liegen Reisende<br />
aus arabischen Län<strong>der</strong>n.<br />
Eines haben allen drei Zielgruppen<br />
gemeinsam: Mehr als einer<br />
von zwei Touristen verreist gezielt<br />
zum Shopping.<br />
Frühbucherparken<br />
Bei <strong>der</strong> Buchung eines Flughafenparkplatzes<br />
kann man<br />
jetzt auf Nummer sicher gehen:<br />
Holiday Extras bietet<br />
neuerdings an elf deutschen<br />
Flughäfen eine Woche ab 29<br />
Euro und zwei Wochen ab 34<br />
Euro an. Das Angebot gilt für Angebote ab dem<br />
3. November und ist kostenlos stornierbar.<br />
Tokio<br />
Der alte Fischmarkt<br />
Der größte Meeresgetierhandelsplatz <strong>der</strong> Welt, <strong>der</strong> alte<br />
Fischmarkt Tsukiji in Tokio, ist nicht mehr lange zu sehen:<br />
2015 soll er geschlossen und an einen neuen Standort am<br />
Meer verlegt werden. Also nichts wie hin! 1935 im deutschen<br />
Stil <strong>der</strong> Neuen Sachlichkeit errichtet, beherbergt<br />
er 900 Händler, die täglich um die 2.200 Tonnen Fisch<br />
und Meeresfrüchte verkaufen. Ein riesiger Irrgarten aus<br />
kleinen Gassen und Ständen.<br />
Halt beim Langstreckenflug<br />
Endlich mal eine ansehnliche Strumpfhose für<br />
Männer: Comfort4Men. Ihr klassisches Anwendungsgebiet:<br />
Vorbeugung gegen schmerzende<br />
Beine, Venenleiden wie Krampfa<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Besenreißer,<br />
aber auch zur allgemeinen Entlastung<br />
<strong>der</strong> Venen, etwa beim Langstreckenflug. Die<br />
Beine werden durch den gleichmäßig abgestuften<br />
Druckverlauf und durch einen angenehmen Massageeffekt<br />
spürbar entlastet. Das bewährt sich<br />
bei langen sitzenden und stehenden Tätigkeiten<br />
und auch auf langen Flugreisen – Stichwort Reisethrombose.<br />
Der Preis bewegt sich je nach Modell<br />
zwischen 37 und 45 €.<br />
Foto-Kalen<strong>der</strong> 2014:<br />
Im Reich des Buddha<br />
Der Berliner Fotograf Mario Weigt hat unzählige Male die<br />
Anrainerstaaten des Mekong bereist und faszinierende<br />
Aufnahmen aus diesen Län<strong>der</strong>n mitgebracht - so auch<br />
wie<strong>der</strong> einmal für den großformatigen Kalen<strong>der</strong> „Im<br />
Reich des Buddha“ (UVP 19,95 €, 45x33 cm, Spiralbindung).<br />
Seine Reportagen und Fotografien werden auch<br />
in Zeitschriften wie GEO, Der Spiegel, Stern o<strong>der</strong> National<br />
Geographic publiziert.<br />
06/2013<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Der Gewinner des Nokia Asha-Smartphones (siehe Gewinnspiel<br />
Ausgabe 05-2013) ist Herr Volker Malzahn aus Berlin.<br />
www.inasien.de 17
Reise<br />
Mann mit Hühnerkopf. Im „Höllendom“ auf dem Gelände des Wat<br />
Phumin in Nan ist diese Skulptur noch vergleichsweise harmlos<br />
Nord-Thailand, wie es nicht je<strong>der</strong> kennt<br />
Vor 100 Jahren führten lediglich Elefantenpfade von Bangkok nach Chiang Mai. Das bedeutete<br />
für Reisende wochenlange Dschungeltouren. Satt bewachsene Berge und Täler sowie ein buntes<br />
Völkergemisch aus Bergstämmen und Nord-Thais findet man noch heute vor<br />
In Nan ist die Hölle los<br />
S<br />
ie ist heute eine Stadt im Aufbruch,<br />
die nordthailändische Stadt Nan,<br />
nicht allzu weit entfernt von <strong>der</strong><br />
laotischen Grenze. Doch touristisch<br />
ist das charmante Provinzstädtchen<br />
mit seinen 25.000 Einwohnern bislang<br />
kaum entdeckt. Wer Thailand<br />
jenseits <strong>der</strong> ausgetretenen Pfade<br />
kennenlernen möchte, <strong>der</strong> ist hier<br />
genau richtig, denn Nan tickt an<strong>der</strong>s<br />
als <strong>der</strong> Rest des Landes.<br />
Das zeigen auch die Tempelgemälde<br />
im über 400 Jahre alten Wat<br />
Phumin: In einem kleinen Rundbau<br />
rechts des Tempels verbirgt<br />
sich ein Horror-Kabinett, wie es<br />
in buddhistischen Klöstern sonst<br />
kaum anzutreffen ist. Skulpturen,<br />
darunter Menschen mit Hühner-,<br />
Schweine- und Büffelköpfen, stellen<br />
das gespenstische und durchaus<br />
auch blutrünstige Szenario einer<br />
Beim Loi Krathong-Fest am Ufer des Nan-Flusses soll die Flussgöttin Mae<br />
Khongkha gütig gestimmt werden<br />
18<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
uddhistischen Hölle dar. Obgleich<br />
im buddhistischen Glauben kein<br />
Höllenbild existiert, sind die drastischen<br />
Darstellungen von erlesener<br />
Grausamkeit. Drei Figuren mit zum<br />
Gebet erhobenen Händen schmoren<br />
in einem Kessel, <strong>der</strong> auf Totenköpfen<br />
sitzt und mit überdimensionierten<br />
Knochen beheizt wird.<br />
Gleich daneben wird einem Mann<br />
die Zunge abgeschnitten, ein an<strong>der</strong>er<br />
wird mit heißem Öl übergossen<br />
und ein dritter hängt kopfunter und<br />
blutend an einem stachligem Baum<br />
und wird von einem Vogel sowie<br />
von einem Mann mit Speer attackiert.<br />
Wer vom Höllen-Dom wie<strong>der</strong> ins<br />
Freie hinaustritt, <strong>der</strong> findet eine sympathische<br />
Kleinstadt direkt am Nan-<br />
Fluss vor. An dessen Ufern finden<br />
sich die Menschen zusammen, wenn<br />
Ende Oktober das große Bootsrennen<br />
startet. Und hier treffen sie sich,<br />
wenn beim traditionellen Lichterfest<br />
im November weiße Lichtballons<br />
zum Himmel steigen und kleine,<br />
kunstvoll gesteckte Gebinde mit<br />
Ein Tempel als Kunstwerk: Die Wandmalereien<br />
im Wat Phumin hat Thit<br />
Buaphan in jahrzehntelanger Arbeit<br />
angefertigt<br />
Unter Thais in Chiang Khan<br />
W<br />
er Nordthailand jenseits<br />
ausgetretener Pfade kennenlernen<br />
möchte, <strong>der</strong> wird nicht nur<br />
am Ufer des Nan-Flusses fündig.<br />
Auch am Ufer des Mekong, <strong>der</strong> über<br />
mehrere 100 Kilometer die Grenze<br />
zwischen Thailand und Laos bildet,<br />
finden sich Urlaubsorte, in die sich<br />
westliche Touristen bislang noch<br />
selten verirren. Wer nach Chiang<br />
Khan kommt, einen Ort, in dem sich<br />
hell- und dunkelbraune Holzhäuser<br />
fast direkt am Flussufer befinden,<br />
<strong>der</strong> tut dies in <strong>der</strong> Regel nicht für<br />
eine Tempeltour o<strong>der</strong> zum Party feiern.<br />
Stattdessen genießen Besucher<br />
Fahrradtouren durch die Umgebung<br />
o<strong>der</strong> bewun<strong>der</strong>n die Stromschnellen<br />
Kaeng Khut Khu, fünf Kilometer<br />
vom Ort entfernt und bequem per<br />
Rad erreichbar. O<strong>der</strong> sie gehen in<br />
den kleinen Boutiquen entlang <strong>der</strong><br />
Chai Khong-Straße einkaufen.<br />
brennenden Kerzen auf dem Nan-<br />
Fluss treiben. Der Untergrund dieser<br />
sogenannten Krathong besteht aus<br />
dem Strunk von Bananenstauden,<br />
aus Schaumstoff o<strong>der</strong> zuweilen auch<br />
einfach aus Eiswaffeln. Mit dem<br />
Krathong sollen Ärger, Groll und<br />
Unglück davonschwimmen und die<br />
Flussgöttin Mae Khongkha gütig<br />
gestimmt werden. Das stimmungsvolle<br />
Loi Krathong-Fest zeigt auch,<br />
dass viele Rituale im buddhistischen<br />
Thailand auf hinduistische Traditionen<br />
zurückgehen – denn seine<br />
Wurzeln finden sich in Indien.<br />
In Nan ist es bereits dunkel, wenn<br />
sich die Menschen am Ufer des<br />
Flusses versammeln. Die Heißluftballons<br />
und Himmelslaternen, die<br />
über den Fluss gen Himmel schweben<br />
und Khom Loi genannt werden,<br />
ergeben ein idyllisches Bild – auch<br />
wenn so mancher Ballon etwas Anschub<br />
braucht, bevor er sich nach<br />
oben bewegt.<br />
Das Lichterfest in Nan ist allerdings<br />
keinesfalls nur andächtig.<br />
Knallkörper und kleine Raketen<br />
sind allgegenwärtig. Im Gegensatz<br />
zu den Loi Krathong-Feierlichkeiten<br />
in Bangkok, Chiang Mai<br />
o<strong>der</strong> Sukhothai finden sich an Nans<br />
Flussufern jedoch fast nur Einheimische<br />
ein. Touristisch ist die<br />
Kleinstadt ein noch unbeschriebenes<br />
Blatt – und das trotz bester<br />
Flugverbindungen mit Nok Air.<br />
Reise<br />
Nur 5 Kilometer von Chiang Khan warten Boote auf Ausflügler zu den Stromschnellen bei Kaeng<br />
Khut Lhu. Unten: Die Restaurants in Chiang Khan bieten authentische Thai-Küche<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 19
Reise<br />
Die Holzhäuser in <strong>der</strong> Chai Khong-Straße in Chiang Khan sind ein Magnet für<br />
Touristen aus Thailand, aber auch für Novizen und buddhistische Mönche<br />
ser senkt, bietet sich ein Anblick,<br />
<strong>der</strong> noch nicht von knatternden<br />
Motorbooten gestört wird. Ledig-<br />
lich <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Fischer<br />
bewegt sein Holzboot langsam mit<br />
dem Ru<strong>der</strong> über das Wasser.<br />
Wo geht´s hier zum Dschungel?<br />
W<br />
Wurde <strong>der</strong> Ort noch vor vier Jahren<br />
vom Reiseführer Lonely Planet<br />
als „abgeschieden und kaum<br />
besucht“ bezeichnet, hat sich das<br />
inzwischen geän<strong>der</strong>t: Der Ort in<br />
<strong>der</strong> Provinz Loei ist in den letzten<br />
Jahren zu einem In-Ziel für Thais<br />
geworden – und nicht für Farangs.<br />
Die kommen an ihren langen Wochenenden<br />
aus Bangkok – und das<br />
nicht ohne Grund. Einheimische<br />
wissen nun einmal am besten, wo<br />
es in ihrem Land schön ist. Das hat<br />
sein Gutes: Statt Pizza und Pasta<br />
locken am Flussufer Fischrestaurants,<br />
<strong>der</strong>en Sitzplätze vor allem<br />
in den Abendstunden begehrt sind.<br />
Denn wenn sich die dunkelrote<br />
Sonne über dem braunen Flusswaser<br />
ins Binnenland Thailands reist,<br />
<strong>der</strong> denkt dabei nicht nur an Flussidylle,<br />
son<strong>der</strong>n häufig an Trekkingtouren<br />
und Elefantencamps. Die<br />
meisten Erstbesucher des Landes<br />
unternehmen Ausflüge in <strong>der</strong> Umgebung<br />
von Chiang Mai und sind<br />
mit den dort gemachten Erfahrungen<br />
auch durchaus zufrieden.<br />
Doch die Wäl<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Umgebung<br />
<strong>der</strong> Stadt sind keine Urwäl<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
nur „Sekundärwäl<strong>der</strong>“, etwa<br />
angepflanzte Bambuswäl<strong>der</strong>. Elefanten<br />
finden sich hier in Gefangenschaft.<br />
„Die meisten ausländischen<br />
Touristen fahren nach Nordthailand,<br />
wenn sie eine Dschungeltour unternehmen<br />
wollen. Hier im Khao<br />
Yai-Nationalpark haben wir echten<br />
Monsunregenwald und die Artenvielfalt<br />
ist viel größer“, beteuert<br />
Udorn Jantboworn, die regelmäßig<br />
Touristen durch den Khao Yai-Nationalpark<br />
führt.<br />
Wer es also naturnaher will, dem<br />
empfiehlt sich ein Besuch im Khao<br />
Yai-Nationalpark, rund 200 Kilometer<br />
nordöstlich von Bangkok.<br />
Dort lassen sich Elefanten mit etwas<br />
Geduld, Glück und einem ortskundigen<br />
Guide tatsächlich noch<br />
in freier Wildbahn beobachten.<br />
Etwas 300 Elefanten, so schätzt<br />
man, leben im Nationalpark. Auch<br />
Wildrin<strong>der</strong> und Tiger, Kragenbären<br />
und Gibbonaffen sind Bewohner<br />
Öko-Touristen auf <strong>der</strong> Suche nach<br />
Affen und wilden Elefanten im Khao<br />
Yai-Nationalpark<br />
des Parks, <strong>der</strong> zum Großteil aus<br />
Regenwald besteht. Faszinierend zu<br />
beobachten sind die Fle<strong>der</strong>mäuse,<br />
die sich aus einer Höhle in Parknähe<br />
abends zu Hun<strong>der</strong>ttausenden<br />
in die Lüfte aufmachen. Weniger<br />
angenehm, aber lei<strong>der</strong> recht häufig,<br />
sind Begegnungen mit Blutegeln,<br />
vor denen man sich bei Wan<strong>der</strong>ungen<br />
durch den Park am besten<br />
durch Übersocken schützt. Wer so<br />
ausgerüstet ist, wird seinen Parkausflug<br />
nicht bereuen.<br />
20<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
E<br />
Elefantenprozession<br />
lefanten, die nicht in freier Wildbahn,<br />
son<strong>der</strong>n harmonisch mit<br />
Menschen zusammen leben, finden<br />
Besucher in Baan Tha Klang, einem<br />
einzigartigen Ort in <strong>der</strong> Nähe des<br />
Moon-Flusses in <strong>der</strong> Provinz Surin<br />
im Nordosten Thailands. Für Pittaya<br />
Homkrailas, einen <strong>der</strong> aktivsten<br />
Elefantenschützer Thailands, ist<br />
Baan Tha Klang ein Musterbeispiel<br />
für das Zusammenleben von<br />
Mensch und Elefant. „Ich bin fast<br />
durch ganz Südostasien gereist und<br />
nirgendwo habe ich Zusammenleben<br />
von Mensch und Elefant erlebt<br />
wie hier“, sagt Homkrailas, <strong>der</strong><br />
auch ein Buch über den Ort geschrieben<br />
hat.<br />
Wer als Tourist das Dorf besucht,<br />
das vom rund 50 Kilometer entfernten<br />
Surin per Songthaew erreicht<br />
werden kann, muss sich darauf einstellen,<br />
dass im Ort kaum jemand<br />
Englisch spricht. Die Elefantenflüsterer<br />
in Baan Tha Klang sind vom<br />
Volksstamm <strong>der</strong> Kui, ihre Vorfahren<br />
sind über die Jahrhun<strong>der</strong>te von Indien<br />
über Kambodscha hierher in den<br />
Isarn gewan<strong>der</strong>t. Im Ort leben etwa<br />
1.200 Menschen, in Baan Tha Klang<br />
sowie in den umliegenden Dörfern<br />
mehr als 300 Elefanten. Der wohl<br />
beste Reisezeitpunkt ist Mitte Mai,<br />
wenn die jungen Männer für einige<br />
Zeit ins Kloster eintreten. Bevor sie<br />
in den Wat Chaeng Sawang, den<br />
einzigen Tempel des Ortes, aufgenommen<br />
werden, reiten sie auf bemalten<br />
Elefanten zum Moon-Fluss,<br />
dabei tragen sie magentafarbene<br />
Umhänge sowie eine kra chorm, eine<br />
kronenähnliche Kopfbedeckung<br />
aus bunter Aluminiumfolie. Die<br />
Kleidung soll verhin<strong>der</strong>n, dass böse<br />
Geister die Novizen erkennen und<br />
sie womöglich noch davon abhalten,<br />
die Lehren Buddhas zu studieren.<br />
Die Köpfe <strong>der</strong> Elefanten, auf denen<br />
die Novizen zum Moon-Fluss<br />
reiten, sind mit Mustern verziert.<br />
Über 100 Tiere begleiten die Prozession,<br />
die um den höchsten buddhistischen<br />
Feiertag Visakha Puja<br />
stattfindet. Während die Mahouts<br />
auf den Köpfen <strong>der</strong> Elefanten sizen,<br />
nehmen die magentafarben gekleideten<br />
Novizen bequem auf Metallbänken<br />
Platz, die auf den vor<strong>der</strong>en<br />
Teilen <strong>der</strong> Elefantenrücken befestigt<br />
sind. Um sich vor <strong>der</strong> gleißenden<br />
Sonne zu schützen, tragen manche<br />
Novizen und Mönche schattenspendende<br />
Schirme.<br />
Für den unbedarften Besucher<br />
ist die Elefantenprozession, die von<br />
zahlreichen Fußgängern und auch<br />
von Autos begleitet wird, vor allem<br />
ein farbenprächtiges Spektakel, das<br />
durch eine Art Jahrmarkt auf dem<br />
Tempelgelände ergänzt wird. Ihr<br />
Hintergrund ist jedoch die tiefe spirituelle<br />
Verbindung zwischen Dorfbewohnern<br />
und Elefanten. Solch<br />
faszinierende Traditionen erlebt nur<br />
<strong>der</strong> Reisende, <strong>der</strong> ausgetretene touristische<br />
Pfade verlässt und sich auf<br />
ein weitgehend unentdecktes Thailand<br />
einlässt, das die vielfältigsten<br />
und überraschendsten Facetten bietet<br />
– wenn man sie nur entdecken<br />
will.<br />
Rainer Heubeck<br />
Reise<br />
Keine Touristenshow,<br />
son<strong>der</strong>n<br />
echte Tradition<br />
ist die Elefantenprozession<br />
zum<br />
Moon-Fluss bei<br />
Baan Tha Klang<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 21
Reise<br />
Mo<strong>der</strong>ne Kunst mit traditionellen<br />
Motiven zeigt die Nan Riverside Art<br />
Gallery<br />
Reiseangebote<br />
Nord-Thailand<br />
Nordthailand klassisch<br />
6-tägige Erlebnisreise. Höhepunkte: Bangkok,<br />
Ayuthaya, Sukhothai, Chiang Mai,<br />
Lampang, Phitsanuloke, Lopburi. Dt.-spr.<br />
RL, Ü/F ab 240 € p.P. im DZ, inkl. Transfers.<br />
SunTrips, Tel. +49 (0)30-8871170,<br />
www.suntrips.de<br />
Tour around Thailand<br />
6-tägige Rundreise. Höhepunkte: Bangkok,<br />
Kanchanaburi, Ayutthaya, Uthai Thani,<br />
Sukhotai, Lampang, Chiang Mai, Tak.<br />
Engl.-spr RL, Ü/F/M ab 895 € p.P. im DZ,<br />
inkl. Transfers. In Asia Tours, Tel. +49(0)2-<br />
2875089, www.thailandholidays.de<br />
Große Thailand-Rundreise<br />
19-tägig. Höhepunkte: Bangkok, Ayuthai,<br />
Lopburi, Khao Yai, Khorat, Nong Khai,<br />
Phitsanuloke, Phrae, Nan, Chiang Rai,<br />
Chiang Mai. Dt.-spr. RL, Ü/F/A ab 2.690 €<br />
p.P. im DZ, inkl. Flug und Transfers. Ikarus,<br />
Tel. +49 (0)6174-290222, www.ikarus.com<br />
B<br />
edeutende Ausstellungen und<br />
Galerien finden sich normalerweise<br />
in Großstädten – und wer<br />
Bangkok besucht, <strong>der</strong> hat in dieser<br />
Rubrik die Qual <strong>der</strong> Wahl. Der<br />
Künstler Winai Prabripoo, <strong>der</strong> 25<br />
Jahre in <strong>der</strong> Millionen-Metropole<br />
lebte, hat es an<strong>der</strong>s gemacht: Er<br />
brachte die Kunst ins thailändischlaotische<br />
Grenzland – dorthin, wo<br />
er aufgewachsen ist. 20 Kilometer<br />
außerhalb <strong>der</strong> 25.000-Einwohner-<br />
Stadt Nan betreibt Winai Prabripoo<br />
seit 2004 die wohl am schönsten<br />
gelegene Kunstgalerie Thailands:<br />
die von Bäumen und Sträuchern<br />
umgebene Nan Riverside Art Gallery.<br />
Der Ausstellungsschwerpunkt<br />
ist die Zeitgenössische Kunst Thailands,<br />
die jedoch auch gerne mal<br />
verfremdete, wenn auch traditionelle<br />
Motive wie Elefanten o<strong>der</strong><br />
Tempelmalereien aufgreift. Neben<br />
Gemälden finden sich auch Skulpturen,<br />
Keramiken und Installationen.<br />
Selbst eine Kreation <strong>der</strong> thailändischen<br />
Kronprinzessin gibt es<br />
hier zu sehen. Während die Ausstellungen<br />
im Erdgeschoss des Gebäudes<br />
regelmäßig wechseln, präsentiert<br />
Winai Prabripoo im ersten<br />
Stock eine Dauerausstellung. Viele<br />
Gemälde sind inspiriert von den<br />
Wandbemalungen im Wat Phumin,<br />
einen Tempel in <strong>der</strong> Stadt Nan.<br />
Back to the roots! Der Maler Winai Prabripoo hat in Bangkok studiert und<br />
präsentiert seine Werke in <strong>der</strong> Nan Riverside Art Gallery<br />
22 www.inasien.de<br />
Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />
Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />
finden Sie unter www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Spezial<br />
SEITE 23-35<br />
<strong>Asien</strong> für jeden Geschmack<br />
Einsame Küstenlinien, malerische Bergprovinzen und touristisch wenig bekannte urbane Zentren – alle<br />
mit ganz ureigenen Charme. Die einzigartige Geschichte, Tradition und Geologie <strong>der</strong> auf den folgenden<br />
Seiten vorgestellten Regionen und Orte machen sie zu inspirierenden Reisezielen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art.<br />
INHALT<br />
Vietnam: Mui Ne ..........................S. 24<br />
Japan: Naha ...........................................S. 26<br />
Philippinen Palawan ...................S. 28<br />
Malaysia Pangkor Laut ............S. 30<br />
Thailand Khanom ..........................S. 32<br />
Taiwan Hualien ..................................S. 34<br />
Süd-Korea Busan .............................S. 35<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 23
SPEZIAL<br />
MUI NE (Vietnam)<br />
Mit dem Bus etwa fünf Stunden von Ho-Chi-Minh-Stadt entfernt, gleich<br />
nördlich <strong>der</strong> Küstenstadt Phan Thiet. Mui Ne ist ein ruhiges<br />
Fischerdorf am Rande eines weitläufigen Strandes. Dort<br />
findet man auch interessante geologische Formationen,<br />
zum Beispiel rote und weiße Sanddünen und Felsen, die<br />
fast außerirdisch wirken. Die Fischer von Mui Ne gehen mit<br />
runden, korbähnlichen Booten auf Fischfang.<br />
24<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
SPEZIAL<br />
Reisetipps<br />
Gary B., Vereinigtes Königreich: „Nehmen<br />
Sie am frühen Abend ein Taxi zu<br />
den nahegelegenen Cham-Pagoden-<br />
Ruinen, rechtzeitig vor Sonnenuntergang.<br />
Zu dieser Zeit fühlt man sich <strong>der</strong><br />
uralten Dynastie am nahesten.“<br />
Erika S., Schweden: „Einige <strong>der</strong> empfehlenswertesten<br />
Attraktionen sind die<br />
Sanddünen von Mui Ne, die wun<strong>der</strong>volle<br />
Flussfahrt auf dem Fairy Stream,<br />
die Schluchten aus rotem Sandstein,<br />
die Drachenfruchtplantagen und <strong>der</strong> ruhende<br />
Buddha, <strong>der</strong> größte Vietnams.“<br />
Weshalb dorthin reisen?<br />
Vietnams Küstenlinie ist insgesamt sehr reizvoll,<br />
doch Mui Ne ist aufgrund seiner Zugänglichkeit,<br />
Preisgünstigkeit und <strong>der</strong> unkomplizierten<br />
Fischerdorfatmosphäre beson<strong>der</strong>s zu<br />
empfehlen. Das Meer ist dank einer stetigen<br />
Brise und geringer Regenfälle ideal zum<br />
Windsurfen. An Land können sich Besucher<br />
im Dünensurfen versuchen. O<strong>der</strong> den Fairy<br />
Stream, einen traumhaften<br />
Flusslauf, mit<br />
dem Boot o<strong>der</strong> die<br />
Küste per Motorrad<br />
erkunden.<br />
Beste Reisezeit<br />
Die Hauptsaison ist von Mitte<br />
Oktober bis Mitte Mai.<br />
Anreise<br />
Reisende können entwe<strong>der</strong> in Ho-Chi-Minh-Stadt einen Direktbus<br />
besteigen o<strong>der</strong> – noch besser – mit dem Mietwagen<br />
anreisen und die Küstenlinie im eigenen Tempo entdecken.<br />
Reiseangebot Mui Ne<br />
Little Mui Ne Resort (3*)<br />
Eine kleine aber feine Bungalowanlage im<br />
Norden des 12 km langen Strandes von Mui<br />
Ne, einem nordvietnamesischen Dorf nachempfunden.<br />
In <strong>der</strong> Umgebung: zahlreiche<br />
preiswerte Restaurants und die berühmten<br />
Dünen von Mui Ne, die man bequem zu Fuß<br />
erreicht. Ü/F ab 34 € p.P. im DZ. SunTrips, Tel.<br />
+49 (0)8871170, www.suntrips.de<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Das Saigon Mui Ne (4 Sterne)<br />
besitzt Strand- und Gartenbungalows,<br />
einen Spa, Pool und einen<br />
Privatstrand (Familiensuite<br />
ab 139 €). Das Phu Hai Resort (4<br />
Sterne) ist eine vollausgestattete<br />
Anlage in Strandlage mit mo<strong>der</strong>nen<br />
Villas und einem Spielzimmer<br />
für Kin<strong>der</strong> (Deluxe Villa mit<br />
Gartenblick ab 57 €).<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 25
SPEZIAL<br />
NAHA (Japan)<br />
Naha ist die Hauptstadt <strong>der</strong> Präfektur Okinawa, einer Inselkette, die den<br />
südlichsten Teil Japans ausmacht und etwa 2,5 Flugstunden von Tokio entfernt<br />
liegt. Die Präfektur umfasst Hun<strong>der</strong>te von tropischen und subtropischen Inseln<br />
unterschiedlicher Größe. Naha liegt auf <strong>der</strong> Insel Okinawa selbst, nach <strong>der</strong> das<br />
Archipel benannt ist. Dort befindet sich auch <strong>der</strong> wichtigste Flughafen.<br />
Beste Reisezeit<br />
Im Frühling (März / April) ist das Wetter am angenehmsten.<br />
Im April kann man Wale vor <strong>der</strong> Küste beobachten.<br />
Der Juli ist optimal für einen Strandurlaub,<br />
denn dann ist das Meer am wärmsten.<br />
26<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
SPEZIAL<br />
Reisetipps<br />
Weshalb dorthin reisen?<br />
Okinawa gilt als das Hawaii Japans, denn das ganze Archipel<br />
verfügt über ein warmes tropisches Klima, weiße<br />
Sandstrände, eine entspannte Atmosphäre und eine<br />
Fülle von Wassersportmöglichkeiten, etwa Tauchen o<strong>der</strong><br />
Schnorcheln. Okinawa war <strong>der</strong>einst die Domäne des alten<br />
Königreichs Ryukyu, das erst im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t Japan<br />
einverleibt wurde. Die dortige Kultur, Traditionen und<br />
selbst die gesprochenen Dialekte unterscheiden<br />
sich daher deutlich vom<br />
Rest des Landes. Museen und Parks,<br />
die an die berühmte „Schlacht um<br />
Okinawa“ im 2. Weltkrieg erinnern,<br />
sind weitere interessante Aspekte.<br />
Für Reisende ist Naha damit nicht nur<br />
ein bequemer Ausgangspunkt, um<br />
die ganze Region zu erkunden.<br />
Anreise<br />
Man kann von den Festland-Flughäfen<br />
Narita o<strong>der</strong> Ha Naha direkt<br />
anfliegen. Zum Fortbewegung innerhalb<br />
<strong>der</strong> Stadt nutzt man die<br />
Monorail-Bahn. Zu an<strong>der</strong>en Teilen<br />
<strong>der</strong> Insel kommt man mit dem Bus.<br />
Zwischen <strong>der</strong> Hauptinsel und den<br />
außenliegenden Eilanden verkehren Kurzstreckenflüge,<br />
aber auch Fähren. Für ganz hartgesottene Reisende gibt<br />
es auch eine Langstreckenfähre nach Okinawa von Tokio<br />
aus, die 44 Stunden benötigt.<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Das Terrace Garden Mihama Resort ist eine Viersterne-<br />
Anlage auf <strong>der</strong> Hauptinsel (Deluxe-Doppelzimmer ab<br />
181 €). Das Okinawa Port Hotel liegt direkt in Naha und<br />
praktisch nah zu öffentlichen Verkehrsanbindungen und<br />
Einkaufsmöglichkeiten (Einzelzimmer ab 189 €).<br />
Wong B., Hongkong: „Kauft einen<br />
Eintagespass für die Monorail (nur<br />
600 Yen) zum Erkunden <strong>der</strong> Stadt.<br />
Das ist absolut lohnenswert!“<br />
Julia N.: „Leiht euch gratis ein iPhone<br />
am Flughafen aus. Das erspart<br />
viele Unannehmlichkeiten. Denn wenn<br />
ihr zum Beispiel Kommunikationsprobleme<br />
habt, könnt ihr euch an das<br />
sehr hilfreiche Help Center wenden,<br />
und die übersetzen dann für euch.“<br />
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13-tägige Rundreise. Höhepunkte: Tokio,<br />
Kyoto, Baden in Okinawa, Seoul. Dt.-<br />
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06/2013<br />
www.inasien.de 27
SPEZIAL<br />
PALAWAN (Philippinen)<br />
Palawan ist eine langgestreckte, tropische Insel mit Nationalparks, abgeschiedenen Buchten,<br />
weißen Sandstränden, Kalksteinklippen, Regenwald und Korallenriffen. Umgeben von<br />
vielen Inseln und Inselchen liegt es im Südwesten des Archipels <strong>der</strong> Philippinen, etwa eine<br />
Flugstunde von Manila entfernt. Sie verfügt über reiche Mineral- und Erdgasvorkommen, es<br />
wird viel Ackerbau betrieben und gefischt. Mehrere Land- und Meergebiete Palawans stehen<br />
unter Naturschutz und es hat sich ein lebhafter und verantwortungsvoller Ökotourismus in<br />
diesen Regionen herausgebildet.<br />
Beste Reisezeit<br />
Weshalb dorthin<br />
reisen?<br />
Palawan ist die Urlaubsinsel<br />
schlechthin! Sie ist einfach zu erreichen,<br />
die Preise sind günstig<br />
und man findet hier einige <strong>der</strong><br />
besten Tauchgründe <strong>der</strong> Welt.<br />
Die Riffe im El Nido-Meerschutzgebiet<br />
bieten eine unglaubliche<br />
biologische Vielfalt, während<br />
die versunkenen Schiffwracks<br />
um Coron vor allem für Taucher<br />
von Interesse sind. Die Regenwäl<strong>der</strong><br />
Palawans sind einfach<br />
atemberaubend. Neben satter<br />
Flora und exotischer Fauna bieten<br />
sie zahllose Wasserfälle und<br />
wun<strong>der</strong>volle Ausblicke von den<br />
erwan<strong>der</strong>baren Hügeln und<br />
Klippen, die die gesamte Insel<br />
überziehen.<br />
Während <strong>der</strong> Trockenzeit (November bis Juni) ist die beste<br />
Jahreszeit für einen Besuch Palawans, denn die Insel ist vom<br />
Monsun nicht son<strong>der</strong>lich stark betroffen.<br />
Anreise<br />
Von Manila fliegt man direkt zur Inselhauptstadt Puerto<br />
Princesa. El Nido verfügt über einen eigenen Flughafen,<br />
<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Chartergesellschaft Transvoyager Inc. angeflogen<br />
wird.<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Das El Nido Resorts Miniloc Island (3,5 Sterne) ist eine<br />
umweltfreundliche Anlage innerhalb des El Nido-Marineparks<br />
(Zimmer ab 285 €).<br />
Mangenguey Island (4 Sterne)<br />
ist eine empfehlenswerte Boutiqueanlage<br />
direkt am Strand<br />
(Zimmer ab 160 €). Kin<strong>der</strong><br />
unter 16 Jahren sind dort allerdings<br />
nicht willkommen.<br />
28<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Reisetipps<br />
Chad D., Vereinigte Staaten: „Macht<br />
hier euren Tauchschein. Es gibt zwar<br />
auch Tauchgründe für Anfänger, aber<br />
als zertifizierter Taucher hat man einfach<br />
mehr Möglichkeiten und Spaß.“<br />
Sin M., Singapur: „Nehmt so viele Wassersportmöglichkeiten<br />
wahr, wie ihr<br />
könnt! Denn dafür ist Palawan wie<br />
geschaffen.“<br />
faszination Philippinen<br />
Inseltraum im Pazifik<br />
Lassen Sie sich verzaubern von spektakulären Landschaften,<br />
<strong>der</strong> faszinierenden Kultur sowie von weißen<br />
Sandstränden und kleinen Buchten <strong>der</strong> über 7.000 Inseln.<br />
Erkunden Sie einige <strong>der</strong> schönsten Tauchreviere unserer<br />
Erde und genießen Sie dieses tropische Inselparadies:<br />
Reiseangebot Palawan<br />
Palawan Discovery<br />
4-tägige Rundreise.<br />
Höhepunkte: Puerto<br />
Princesa, Saint Pauls<br />
Park, Island Hopping.<br />
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SPEZIAL<br />
PANGKOR LAUT (Malaysia)<br />
ist eine kleine Insel und liegt vor <strong>der</strong> Nordwestküste von Malaysia als Teil des Bundesstaats Perak. Sie<br />
punktet als ruhiges Reiseziel mit wun<strong>der</strong>schönen Stränden, Ruinen aus <strong>der</strong> holländischer Kolonialzeit,<br />
Tempeln und Fischerdörfern und ist vor allem bei einheimischen Urlaubern beliebt.<br />
Weshalb dorthin reisen?<br />
Pangkor bietet ein noch entspannteres Urlaubserlebnis<br />
als die benachbarte Insel Langkawi. Es gibt unbeschreiblich<br />
schöne Strande und eine breite Auswahl an<br />
Unterkünften, von einfachen Strandbungalows bis zu<br />
hochklassigen Resorts. Die Insel ist von weiten Flächen<br />
unberührten Regenwaldes überzogen, wo Besucher beson<strong>der</strong>s<br />
Makaken und Nashornvögel in ihrer natürlichen<br />
Umgebung beobachten können. Auch die frischen Meeresfrüchte<br />
– z.B. mit Kokosnusspaste gedämpfter<br />
Fisch o<strong>der</strong> Weichschalenkrebse<br />
– locken viele<br />
Reisetipps<br />
Alia B., Malaysia: „Verbringt vor o<strong>der</strong><br />
nach eurem Aufenthalt eine Weile in<br />
Lamut, um dort getrocknete Meeresfrüchte<br />
einzukaufen.“<br />
Alan W., Vereinigtes Königreich:<br />
„Mietet euch ein Motorrad. Die Inselhauptstadt<br />
liegt nur sieben Kilometer<br />
entfernt. Die malerische Umgebung<br />
ist wie geschaffen für eine Motorradtour.“<br />
Schlemmer nach Pangkor.<br />
Anreise<br />
Pangkor erreicht man<br />
von Ipoh aus, einer<br />
Küstenstadt 200 Kilometer<br />
nördlich von<br />
Kuala Lumpur, welche<br />
- nebenbei bemerkt<br />
- ebenfalls ein emp-<br />
30<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
SPEZIAL<br />
fehlenswerter Urlaubsort ist, speziell für Feinschmecker.<br />
Ab Ipoh macht man sich auf den Weg zum Fährpier in<br />
Lamut (etwa 80 Kilometer). Dort besteigt man für die<br />
vierzigminütige Überfahrt eine <strong>der</strong> regelmäßig verkehrenden<br />
Fähren.<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Das Pangkor Island Beach Resort (4 Sterne) umfasst<br />
Bungalows und einen privaten Bootspier entlang eines<br />
großen hoteleigenen Strandes. Das Pangkor Laut Resort<br />
(5 Sterne) ist eine exklusive Anlage mit weitläufigem<br />
Garten und über dem Wasser gebauten Villen (ab 384<br />
€). Es liegt auf einer kleineren Nachbarinsel Pangkors.<br />
Reiseangebot Pangkor Laut<br />
Beste Reisezeit<br />
Pangkors Wetter ist vom Monsun<br />
(November bis Februar) nicht<br />
maßgeblich beeinflusst. Es ist daher<br />
ganzjährig heiß und schwül. Wer<br />
einen romantischen Urlaub im<br />
Sinn hat, vermeidet am besten die<br />
Schulferienzeit gegen Jahresende.<br />
Höhepunkte Malaysias<br />
9-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />
Kuala Lumpur, Malakka, Cameron<br />
Highlands, Penang, Kota<br />
Bahru, Kuala Terengganu, Kuantan.<br />
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Ü/F ab 2.488 € p.P. im DZ, inkl.<br />
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vorgestellt werden, mit Übersichtskarte <strong>der</strong> Region,<br />
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06/2013<br />
www.inasien.de 31
SPEZIAL<br />
KHANOM (Thailand)<br />
Das kleine Fischerdorf an <strong>der</strong> Westküste des Golfes von Thailand ist vor allem wegen seiner<br />
langen einsamen Strände, Regen- und Mangrovenwäl<strong>der</strong> und steilen Kalksteinklippen<br />
erwähnenswert. Es teilt sein warmes tiefblaues Meer mit <strong>der</strong> nahegelegenen Insel Koh<br />
Samui, die von Khanoms Stränden aus erblickt werden kann. Allerdings ist Khanom weitaus<br />
weniger touristisch entwickelt als die benachbarte Partyinsel. Hier sind die Strände sauber,<br />
ruhig und von Palmenhainen eingesäumt, <strong>der</strong> gelbe Sand ist von bunten Muschelschalen<br />
durchsetzt. Als Beweis ihrer ökologischen Bedeutung und natürlichen Vielfalt sind Khanoms<br />
Strände zum Teil eines Nationalparks erklärt worden, <strong>der</strong> gerade etabliert wird. Er umfasst<br />
auch weitere Inseln in <strong>der</strong> Nähe mit ihren Korallenbänken, Höhlen, Wasserfällen und<br />
Mangrovenwäl<strong>der</strong>n.<br />
Reisetipps<br />
Ravi C., Indien. „Mietet ein Fahrrad<br />
und besucht die Delfinbucht. Wir hatten<br />
Glück und konnten dort rosarote<br />
Delfine beobachten.“<br />
Bee Y., Malaysia. „Probiert die Fischrestaurants<br />
nahe <strong>der</strong> Marinebasis aus!“<br />
Weshalb dorthin reisen?<br />
Khanom ist ein recht unscheinbares Urlaubsziel und wird<br />
daher von den meisten Reisenden gerne übersehen, die<br />
es eher auf die Inseln Samui o<strong>der</strong> Phangan zieht. Das<br />
macht Khanom selbstverständlich ideal für diejenigen,<br />
die echte Ruhe suchen. Besucher können Kayakfahrten<br />
zu kleinen Nachbarinseln unternehmen, in den<br />
Korallenriffen tauchen,<br />
an Touren zum Beobachten<br />
von Fischen und<br />
Delfinen teilnehmen,<br />
köstliche Meeresfrüchte<br />
genießen o<strong>der</strong> sich ganz<br />
einfach mit ausgedehnten<br />
Strandspaziergängen<br />
begnügen.<br />
32<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
SPEZIAL<br />
Beste Reisezeit<br />
An <strong>der</strong> Westseite des Golfes von Thailand<br />
fällt <strong>der</strong> meiste Regen zwischen Oktober und<br />
Januar. Allerdings hält <strong>der</strong> Regen nie sehr<br />
lange an, egal zu welcher Jahreszeit.<br />
Reiseangebot Khanom<br />
Tropische Schätze<br />
<strong>der</strong> Andamanensee<br />
8-tägige Rundreise. Höhepunkte: Phuket,<br />
Koh Phi Phi, Koh Lanta, Koh Ngai, Krabi.<br />
Engl.-spr. RL, Ü/F ab 625 € p.P. im DZ, inkl.<br />
Transfers. Asia Select, Tel. +49(0)911-580510,<br />
www.asia-select.de<br />
Anreise<br />
Von Bangkok fliegt man eine Stunde nach Surat<br />
Thani. Dort mietet man sich ein Auto für die etwa<br />
eineinhalbstündige Fahrt nach Khanom. Ein eigenes<br />
Auto ist sowieso unerlässlich, wenn man die abgeschiedenen<br />
Buchten besuchen will, die in <strong>der</strong> Umgebung<br />
Khanoms liegen.<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Das Baanciviliaze Resort (4 Sterne) liegt im nördlichen<br />
Teil von Khanom und verfügt über mo<strong>der</strong>ne<br />
Strandvillas (Deluxe Villa mit Meerblick ab 44 € pro<br />
Nacht). Das Talkoo Beach Resort (4 Sterne) hat<br />
hübsche Strandbungalows inmitten einer gepflegten<br />
Gartenanlage (Superior Bunglaow ab 27 € pro<br />
Nacht).<br />
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06/2013<br />
www.inasien.de 33
SPEZIAL<br />
HUALIEN (Taiwan)<br />
Die Kleinstadt Hualien liegt an <strong>der</strong> Ostküste Taiwans, etwa sechs<br />
bis acht Autostunden von Taipeh entfernt, sozusagen eingezwängt<br />
zwischen <strong>der</strong> Pazifikküste auf <strong>der</strong> einen und dem Hausberg Hehuanshan („Berg <strong>der</strong> Freude“)<br />
auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Das Klima ist mild, die Luft frisch und die Aussicht auf die wolkenverschleierten<br />
Gipfel des Hehuanshan schlichtweg unbeschreiblich.<br />
Weshalb dorthin reisen?<br />
Hualien hat sowohl Meer als auch Berge zu bieten und verspricht<br />
daher ein abwechslungsreiches Urlaubserlebnis. Im<br />
Winter ist <strong>der</strong> Hehuanshan mit Schnee bedeckt. Ganzjährig<br />
kann man die Marmorklippen und die Taroko-Klamm bewan<strong>der</strong>n,<br />
eine lohnende aber auch herausfor<strong>der</strong>nde Erfahrung.<br />
Im Sommer finden sich viele Besucher ein, um Wale und<br />
Delfine zu beobachten. Ganz in <strong>der</strong> Nähe von Hualien liegen<br />
Thermalquellen, Seen, kleine Dörfer und Tempel. Außerdem<br />
besteht die Möglichkeit für Wildwasserfloßfahrten.<br />
Anreise<br />
Einheimische Touristen kommen normalerweise mit dem<br />
eigenen Auto nach Hualien. Wer über keines verfügt, kann<br />
auch eine landschaftlich reizvolle Fahrt mit dem Zug von Taipeh<br />
aus unternehmen, die zwischen zwei und vier Stunden<br />
in Anspruch nehmen kann. Es gibt von Taipeh aus allerdings<br />
auch Flüge von lediglich 30 Minuten.<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Das Silks Place Taroko Hotel (4 Sterne) ist ein stilvolles<br />
Berghotel mit Spa und Kin<strong>der</strong>club. Doppelzimmer mit Ausblick<br />
auf die Taroko-Klamm kosten ab 146 €. Das Classic<br />
Hotel City Resort ist ebenfalls schick und liegt direkt in<br />
Hualien (Superior Doppelzimmer ab 74 €).<br />
Reisetipps<br />
Mew L., Singapur „Die Taroko-Klamm<br />
ist wirklich beeindruckend, die Luft<br />
sauber und frisch. Man fühlt sich inmitten<br />
<strong>der</strong> Marmorberge so entspannt<br />
und wird noch dazu vom rauschenden<br />
Wasser des Flusses eingehüllt.“<br />
Chin H., Singapur: „Entgegen landläufiger<br />
Annahmen ist es im Winter<br />
in dieser Klamm ebenso schön, wenn<br />
nicht gar schöner als im Sommer. In<br />
<strong>der</strong> Nebensaison hat man praktisch den<br />
ganzen Wan<strong>der</strong>pfad für sich selbst.“<br />
Reiseangebot Hualien<br />
Naturparadies Taiwan<br />
12-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />
Taipei, Lukang,<br />
Sonne-Mond-See, Tainan,<br />
Kaohsiung, Taitung, Taroko-<br />
Schlucht. Dt.-spr. RL, Ü/F ab<br />
2.195 € p.P. im DZ, inkl.<br />
Flug und Transfers. Gebeco,<br />
Tel. +49(0)431-5446738,<br />
www.gebeco.de<br />
Beste Reisezeit<br />
Hualiens mildes Klima macht einen Besuch<br />
ganzjährig angenehm. Im Winter empfiehlt<br />
sich eine Bergwan<strong>der</strong>ung jedoch nur für<br />
jene, die sich nicht von Regen abschrecken<br />
lassen. Zwischen Juni und September kann<br />
es gelegentlich zu Taifunen kommen.<br />
34<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
SPEZIAL<br />
BUSAN (Süd-Korea)<br />
Die nach Seoul zweitgrößte Stadt Süd-Koreas und <strong>der</strong> wichtigste Tiefseehafen des<br />
Landes liegt an <strong>der</strong> südöstlichen Küste, etwa 25 Flugminuten von Seoul entfernt. Es<br />
verfügt über alle kosmopolitischen Vorteile einer Küstenmetropole, einschließlich<br />
Einkaufsmöglichkeiten, Nachtleben, einer zeitgenössischen Kulturszene und<br />
selbstverständlich weitläufigen Stränden.<br />
Weshalb dorthin reisen?<br />
Busan ist bei Südkoreanern vor allem aus zwei Gründen angesagt:<br />
Fischgerichte und Meer. Die beliebtesten Strände sind<br />
Haeundae, Songjong und Gwangalli. Sie bieten Sand soweit<br />
das Auge reicht, werden im Sommer aber vollkommen von<br />
einheimischen Urlaubern in Beschlag genommen. Im<br />
Hinterland kann man um und auf dem Hausberg<br />
Geumjeongsan Wan<strong>der</strong>ungen unternehmen. Wer<br />
sich durch die dichte Vegetation bis auf den Gipfel<br />
durchschlägt, den erwartet ein fantastischer Panoramablick.<br />
Eine einstündige Busfahrt von Busan entfernt<br />
liegt außerdem Gyeongju, die ehemalige Hauptstadt<br />
des alten Königreiches Silla. Busan selbst ist Gastgeberstadt<br />
eines weltbekannten internationalen<br />
Filmfestivals (BIFF) und hat<br />
sich auch als Austragungsstadt<br />
<strong>der</strong> Sommerolympiade 2020 beworben.<br />
Anreise<br />
Busan kann sowohl über Land,<br />
per Flugzeug und auch von <strong>der</strong><br />
See her erreicht werden. Es gibt<br />
sogar regelmäßige Fähren und<br />
Hydrofoil-Schnellboote, die von<br />
Japan herüberkommen. Von Busan<br />
aus gibt es übrigens auch eine<br />
Fähre zur Insel Jeju (11 Stunden),<br />
die in <strong>der</strong> letzt jährigen Liste „Frische<br />
Urlaubsziele“ vertreten war.<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Das Lotte Hotel Busan (5 Sterne) ist ein Full-Service Hotelhochhaus<br />
mitten im Einkaufsbezirk (ein Zimmer ab 166 €.) Das<br />
Paradise Busan Hotel (ebenfalls 5 Sterne) liegt am Haeundae-<br />
Strand (ein Zimmer ab 179 €).<br />
Beste Reisezeit<br />
Vor allem im Juli und August, den heißesten Monaten des<br />
Jahres, locken die Strände Busans. Lei<strong>der</strong> sind sie zu dieser<br />
Zeit beson<strong>der</strong>s überfüllt, was Auswirkungen auf den Spaßfaktor<br />
haben kann. Angenehm warm ist es im Frühling<br />
(April bis Mai), wenn die Kirschbäume blühen, aber auch<br />
im Herbst (September bis November), wenn sich die Blätter<br />
<strong>der</strong> Bergwäl<strong>der</strong> verfärben.<br />
Reisetipps<br />
Daniel A., USA: „Der Igidae-Park ist<br />
ein wun<strong>der</strong>schöner Platz für einen<br />
romantischen Spaziergang.“<br />
Ma. P., Philippinen: „Der City Tour-<br />
Bus, bei dem ihr je<strong>der</strong>zeit zu- o<strong>der</strong> aussteigen<br />
könnt, ist die beste Art, Busan<br />
während eines Kurzaufenthaltes kennenzulernen.<br />
Außerdem ist es hilfreich,<br />
sich im Touristeninformationszentrum<br />
koreanische Wörter auf einen Zettel<br />
schreiben zu lassen, wie zum Beispiel<br />
Toilette, Reis, Rindfleisch und an<strong>der</strong>e<br />
nützliche Wörter.“<br />
Reiseangebot Busan<br />
Best of Korea 2013/2014<br />
11-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />
Seoul, Seoraksan, Andong, Haeinsa,<br />
Gyeongju, Busan, Jeju. Dt.-spr. RL,<br />
Ü/F ab 2.299 € p.P. im DZ, inkl. Flug<br />
und alle Transfers.<br />
Reisefieber,<br />
www.reisefieber.net,<br />
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(0)6021-30665<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 35
Reise<br />
Song Saa Island<br />
Kambodschas Luxusküste<br />
Die Tempel von Angkor sind und bleiben Kambodschas größte<br />
Touristenattraktion. Doch entlang <strong>der</strong> 440 Kilometer langen Küste des Königreichs<br />
eröffnen immer mehr Luxusunterkünfte, die besser betuchten Reisenden eine<br />
entspannte Alternative zum Strandurlaub in Thailand bieten<br />
Bild: Song Saa Private Island<br />
36 www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Bild: Song Saa Private Island<br />
Im Song Saa Private Island Resort hat jede Villa einen Pool und Meerblick. Die<br />
lange Holzbrücke (Foto li.) verbindet die naturbelassene Insel Koh Bong mit <strong>der</strong><br />
grösseren Nachbarinsel Koh Ouen, auf <strong>der</strong> Luxus und Wellness zu Hause sind<br />
Auf dieser Insel gehen die<br />
Uhren an<strong>der</strong>s: Gäste, die<br />
nach 35-minütiger Speedboat-Fahrt<br />
auf Song Saa Island<br />
eintreffen, müssen ihre Uhren um<br />
eine Stunde vorstellen. Das neueröffnete<br />
Fünf-Sterne-Resort im<br />
Golf von Thailand liegt so nah<br />
am Äquator, dass die Sonne schon<br />
vor sechs Uhr aufgeht. Zu früh<br />
– meinen die Besitzer Melita und<br />
Rory Hunter. Deshalb haben die<br />
australischen Eheleute eine eigene<br />
„Inselzeit“ eingeführt, die dem 25<br />
Kilometer entfernten kambodschanischen<br />
Festland voraus ist. So geht<br />
die Sonne zu Zeiten auf und unter,<br />
die besser mit dem Biorhythmus<br />
<strong>der</strong> Gäste harmonieren.<br />
Verrückt? „Natürlich!“, sagt<br />
Manager Mark Evans. „Doch das<br />
macht unser Resort so beson<strong>der</strong>s:<br />
Alles ist an<strong>der</strong>s und ein bisschen<br />
verrückt.“ So ist es wohl auch<br />
zu erklären, dass ausgerechnet die<br />
Tourismus-Quereinsteiger Melita<br />
und Rory Hunter das erste Luxus-<br />
Insel-Resort Kambodschas eröffneten,<br />
während die international<br />
etablierten Hotelketten wie Sofitel,<br />
Raffles und Hyatt ihre Fünf-Sterne-<br />
Häuser auf Siem Reap nahe Angkor<br />
und auf die Hauptstadt Phnom Penh<br />
konzentrieren.<br />
Song Saa heißt Liebespaar<br />
Gerüchten zufolge waren 20 Millionen<br />
Dollar nötig, um im Koh-Rong-<br />
Archipel einen Traum zu realisieren,<br />
<strong>der</strong> vor fast zehn Jahren seinen<br />
Anfang nahm: Auf ihrer Hochzeitsreise<br />
durch Kambodscha besuchten<br />
Melita und Rory Hunter, die in Australien<br />
Apartments sanierten, auch<br />
die Hafenstadt Sihanoukville und<br />
die vorgelagerte Hauptinsel Koh<br />
Rong. Per Fischerboot erkundeten<br />
sie die Umgebung und verliebten<br />
sich in die zwei unbewohnten Mini-<br />
Inseln Koh Ouen und Koh Bong.<br />
Die heißen im Volksmund Song<br />
Saa, was auf Khmer soviel wie<br />
Liebespaar bedeutet. Der Gedanke,<br />
die vom Regenwald überwucherten<br />
Inseln in ein Luxus-Resort zu<br />
verwandeln, wie es sonst nur die<br />
Malediven o<strong>der</strong> die Seychellen bieten,<br />
ließ die Hunters nicht mehr<br />
los. Doch es vergingen Jahre, bis<br />
die Eheleute die Inseln pachten<br />
durften und genug Investoren gefunden<br />
hatten, die im günstigen<br />
Backpacker-Paradies Kambodscha<br />
auch das Potenzial für teuren Luxusurlaub<br />
erkannten.<br />
Das Song Saa Private Island<br />
Resort umfasst heute 27 Villen: Die<br />
Dschungelvillen schmiegen sich an<br />
die dicht bewachsenen Hügeln im<br />
Song Saa Private Island Resort ist auch ein guter<br />
Ausgangspunkt für Tauch- und Schnorcheltouren in die<br />
Unterwasserwelt des Koh Rong Archipels<br />
Zentrum <strong>der</strong> Insel, die Meeresvillen<br />
grenzen an den weißen Privatstrand,<br />
die Über-Wasser-Villen<br />
stehen auf Stelzen im türkisblauen<br />
Wasser. Alle Villen bieten einen<br />
Blick aufs Meer, einen privaten<br />
Außenpool und eine originelle Einrichtung,<br />
die Elemente aus lokalen<br />
Fischerdörfern mit mo<strong>der</strong>nem<br />
Luxus vereint. iPod, W-Lan und<br />
Satellitenfernsehen gehören ebenso<br />
dazu wie Himmelbett, Whirlpool<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 37
Reise<br />
Reiseangebote<br />
Kambodscha<br />
Faszination Kambodscha<br />
16-tägige Rundreise. Höhepunkte: Phnom<br />
Penh, Kratie, Mekong Island, Stung Treng,<br />
Mekong, Koh Ker, Siem Reap, Angkor,<br />
Battambang. Dt.-spr RL, Ü/F ab 2.695 €<br />
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www.auf-und-davon-reisen.de<br />
Große Indochina-Rundreise<br />
19-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />
Vientiane, Luang Prabang, Mekong, Pak<br />
Ou, Hanoi, Halong Buchtz, Hi An, Saigon,<br />
Phnom Penh, Siem Reap, Angkor Wat.<br />
Dt.-spr. RL, Ü/F ab 2.290 € p.P. im DZ,<br />
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Kambodscha klassisch<br />
7-tägige Rundreise. Höhepunkte: Phnom<br />
Penh, Choeung Ek, Tonle Sap, Siem Reap.<br />
Engl.-spr. RL, Ü/F ab 639 € p.P. im DZ,<br />
inkl. Transfers. Antares <strong>Asien</strong> Reisen,<br />
Tel. +49 (0)40-999987130,<br />
www.antares-asien-reisen.de<br />
Die Four Rivers Floating Lodge in <strong>der</strong> Provinz Koh Kong eignet sich auch für<br />
Reisende, die Campingurlaub sonst nichts abgewinnen. Die 12 Luxuszelte sind<br />
ausgestattet wie Hotelzimmer, schwimmen aber auf dem malerischen Tatai-Fluss<br />
und zeitgenössische Kunst aus lokalen<br />
Fundstücken. „Unsere Gäste<br />
sollen immer erkennen, dass sie<br />
in Kambodscha sind und nicht auf<br />
einer beliebigen Insel“, sagt Melita<br />
Hunter, die für das gesamte Design<br />
verantwortlich ist und dabei Umweltschutz<br />
beson<strong>der</strong>s groß schrieb.<br />
So sind auch die 200 Meter rund<br />
um Song Saa Island eine Tabuzone<br />
für alle Fischerboote, damit Flora<br />
und Fauna im Koh-Rong-Archipel<br />
langfristig geschützt werden.<br />
Das gesellschaftliche Zentrum<br />
des Resorts ist das Vista Restaurant,<br />
das auf Stelzen im Wasser steht und<br />
über eine geschwungene Holzbrücke<br />
erreichbar ist. Hier bereitet<br />
Küchenchef Neil Wager, <strong>der</strong> zuvor<br />
im North Island Resort auf den<br />
Seychellen König Juan Carlos von<br />
Spanien, Brad Pitt und David Beckham<br />
bekochte, das Sieben-Gänge-<br />
Abendessen und an<strong>der</strong>e Mahlzeiten<br />
zu. Wer lieber privat speist, kann 24<br />
Stunden am Tag kambodschanischinternationale<br />
Köstlichkeiten wie<br />
Amok, Bananenblütensalat o<strong>der</strong><br />
Mango-Panna-Cotta bestellen und<br />
in seine Villa bringen lassen. Fast<br />
200 Angestellte widmen sich dem<br />
Wohl <strong>der</strong> 68 Gäste, die Song Saa<br />
Island maximal beherbergen kann.<br />
Die Besucher zahlen pro Villa und<br />
Nacht 1.200 Euro o<strong>der</strong> mehr, genießen<br />
im Gegenzug aber einen<br />
„All inclusive“-Service, <strong>der</strong> neben<br />
<strong>der</strong> Spitzenküche auch Weine<br />
und nichtalkoholische Getränke<br />
umfasst, ebenso ärztliche Betreuung,<br />
gratis Telefonate in alle Welt,<br />
Speedboat-Transfers, Wellness-<br />
Programme, Kayak- und Schnorchel-Trips<br />
sowie Exkursionen in<br />
den Regenwald o<strong>der</strong> zu Fischerdörfern<br />
auf den Nachbarinseln.<br />
Song Saa Private Island Resort ist<br />
das exklusivste, aber nicht das einzige<br />
neue Luxusangebot entlang <strong>der</strong><br />
kambodschanischen Küste.<br />
Auf Koh Kong, <strong>der</strong> großen Nachbarinsel<br />
von Song Saa Island, kann man am Leben<br />
<strong>der</strong> Bauern und Fischer teilhaben<br />
Bild: Song Saa Private Island<br />
38<br />
www.inasien.de<br />
Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />
Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />
finden Sie unter www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Stelzenhäusern. Der kaum genutzte<br />
Grenzübergang Cham Yeam/Hat<br />
Lek ist nur wenige Kilometer von<br />
Koh Kong entfernt und bietet eine<br />
gute Gelegenheit, den Besuch<br />
<strong>der</strong> thailändischen und kambodschanischen<br />
Küste miteinan<strong>der</strong> zu<br />
kombinieren – direkter Vergleich<br />
inklusive.<br />
<br />
Michael Scholten<br />
Erlebnisreisen<br />
WELTWEIT<br />
Das schneeweiße Strandhaus des Resorts Knai Bang Chatt im früheren Seebad<br />
Kep bietet 17 Zimmer, eine Suite, viel Ruhe und morgendliche Yogakurse<br />
Bedarf an Luxushotels steigt<br />
Seitdem das Königreich 2011 dem<br />
Most Beautiful Bays in the World<br />
Club beitrat, wurden in Sihanoukville,<br />
auf den vorgelagerten Inseln,<br />
aber auch in den Küstenstädten Kep<br />
und Koh Kong zahlreiche Projekte<br />
angeschoben. Sie sollen die Küste<br />
für den Wettbewerb mit Thailand<br />
fit machen, ohne dortige Fehler des<br />
Massentourismus zu wie<strong>der</strong>holen.<br />
2012 verzeichnete Kambodscha mit<br />
3,58 Millionen Touristen, also 24,4<br />
Prozent mehr als im Jahr 2011, einen<br />
neuen Besucherrekord. Proportional<br />
steigt <strong>der</strong> Bedarf an Luxus<br />
für reiche Reisende.<br />
Bevor Diktator Pol Pot das Land<br />
zwischen den 70er und 90er Jahren<br />
zugrunde richtete, hatten sich vor<br />
allem Kep und Sihanoukville als<br />
beliebte Badeorte etabliert. Heute<br />
zeugen in Kep, zwei Autostunden<br />
von <strong>der</strong> Hauptstadt Phnom Penh<br />
entfernt, noch viele Ruinen vom<br />
früheren Glanz, doch edle Resorts<br />
wie das Knai Bang Chatt knüpfen<br />
jetzt wie<strong>der</strong> an die alten Zeiten<br />
an. Besitzer Jeff Moons bietet in<br />
seinem schneeweißen Strandhaus<br />
17 Zimmer und eine Suite. Der<br />
benachbarte Segelclub und das Restaurant<br />
stehen auch Besuchern zur<br />
Verfügung, die nicht im Knai Bang<br />
Chatt übernachten, auch die Yoga-<br />
Kurse um sechs Uhr können von allen<br />
Interessenten gebucht werden.<br />
Zelte & Bungalows im Urwald<br />
Bislang einzigartig in Kambodscha<br />
ist das Konzept <strong>der</strong> Four Rivers<br />
Floating Lodge nahe Koh Kong.<br />
Am Fuße <strong>der</strong> mächtigen Kardamom<br />
Berge schwimmen insgesamt<br />
12 weiße Luxuszelte in malerischer<br />
Kulisse direkt auf dem Tatai-Fluss,<br />
in ihrer Mitte liegt das Gemeinschaftsrestaurant.<br />
Die Anlage ist<br />
auch Ausgangspunkt für Kayakund<br />
Trekkingtouren zu den Wasserfällen<br />
und Regenwäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Umgebung. Die Übernachtung im<br />
Zelt kostet circa 150 Euro, inklusive<br />
Bootstransfer und Frühstück,<br />
und sollte erfahrungsgemäß weit im<br />
voraus gebucht werden.<br />
Zum Jahreswechsel eröffnet mit<br />
dem Mangrove Resort Koh Kong<br />
auch eine günstigere Alternative zur<br />
Four Rivers Floating Lodge. Mitten<br />
im Mangrovenwald und nur sieben<br />
Kilometer südlich des Stadtzentrums<br />
verbinden hölzerne Laufstege<br />
insgesamt 36 Bungalows sowie<br />
ein Restaurant und einen 25 Meter<br />
langen Pool, die alle auf Pfählen<br />
im niedrigen Wasser stehen. Der<br />
Lonely Planet lobt Koh Kong zurzeit<br />
als einen <strong>der</strong> weltweit besten<br />
Orte für Öko-Tourismus: Boote<br />
fahren durch sattgrüne Mangrovenwäl<strong>der</strong>,<br />
die das Gebiet ein wenig<br />
wie Skandinavien aussehen lassen,<br />
und zu muslimisch geprägten Fischerdörfern<br />
mit Moscheen und<br />
HENKALA A<br />
06466 912970<br />
www.henkalaya.de<br />
henkalaya@t-online.de<br />
06/2013<br />
In <strong>Asien</strong>-146hx49b_2013-05-pfad.indd 1 01.07.2013 12:32:23www.inasien.de 39
<strong>Asien</strong> mit Links<br />
Home Reportagen Wirtschaft Kultur<br />
Besuchen Sie in<strong>Asien</strong> im Internet: www.inasien.de<br />
www.fremdenverkehrsamt<br />
Welche Impfungen sind nötig, wann ist die beste Reisezeit und was ist beim Visum zu<br />
beachten? Eine Fernreise ist gut zu planen – und dazu ist kein Reiseführer nötig. Hier<br />
ein Blick auf die teilweise sehr gelungenen Internetseiten <strong>der</strong> Fremdenverkehrsämter<br />
Vor allem die Einreise- und Visaregelungen<br />
unterscheiden sich von<br />
Land zu Land deutlich. Welche Zollbestimmungen<br />
hat außerdem Thailand<br />
und wie ist die medizinische<br />
Versorgung in Kambodscha? Nicht<br />
zu vergessen den Spaßfaktor: Wo<br />
gibt es die schönsten Strände und<br />
Tauchgebiete, wo interessante Kulturveranstaltungen?<br />
Rund um Thailand<br />
Viele Infos finden Thailandreisende<br />
unter www.thailandtourismus.de.<br />
Diese Internetseite erhält aufgrund<br />
ihres attraktiven Designs von <strong>der</strong><br />
in<strong>Asien</strong>-Redaktion das Prädikat<br />
„wertvoll und informativ“. Wer außerdem<br />
viel Zeit mitbringt: Hier<br />
gibt es jede Menge Infos zu Land<br />
und Leute, Einreisebestimmungen,<br />
Tipps zur Reisevorbereitung, zur<br />
Sprache, zu kulturellen Ereignissen<br />
sowie zur Landeskultur. Wer dann<br />
immer noch nicht genug hat, kann<br />
sich zusätzlich das Thailand-Reisemagazin<br />
als e-Broschüre herunterladen.<br />
www.china-tourism.de: wun<strong>der</strong>schöne Bil<strong>der</strong> und ein kreatives Design. Lei<strong>der</strong><br />
lassen die gegebenen Infos Wünsche offen<br />
www.thailandtourismus.de: viel Wissenswertes auf visuell ansprechenden Seiten<br />
Herbst in Kyoto<br />
Die japanische Fremdenverkehrszentrale<br />
legt mit einem ansprechenden<br />
Design, Übersichtlichkeit und<br />
hoher Benutzerfreundlichkeit unter<br />
www.jnto.de einen tollen Webauftritt<br />
hin. Gleich auf den ersten Blick<br />
erfahren Nippon-Fans, dass Japan<br />
zu allen Jahreszeiten ein Besuch<br />
wert ist, die schönsten Jahreszeiten<br />
jedoch die Kirschblüte im Frühling<br />
und <strong>der</strong> Herbst mit seinen feuerroten<br />
Ahornblättern sind.<br />
Auch hier gibt es eine elektronische<br />
Broschüre zu Japan, die rundum informiert.<br />
Selbst zu Winter- und<br />
Wassersport sind viele Infos mit<br />
von <strong>der</strong> Partie. Die wichtigsten Rei-<br />
40<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Service Kulinarisches Reisetipps Gesundheit<br />
http://german.visitkorea.or.kr: zu videolastig und wenig<br />
benutzerfreundlich, dafür viel Wissenswertes<br />
www.jnto.de: übersichtlich, benutzerfreundlich und dazu auch<br />
noch eine mit Infos prall gefüllte e-Broschüre<br />
seinfos gibt es beim Link „Wichtige<br />
Infos“. Wer sich dann auch noch<br />
mit empfehlenswerten Reiseführern<br />
eindecken möchte, kann unter<br />
dem Menüpunkt „Japan“ eine entsprechende<br />
Liste finden.<br />
Mit Psy durch Korea<br />
Auf <strong>der</strong> Internetseite des koreanischen<br />
Fremdenverkehrsamtes<br />
german.visitkorea.or.kr springt<br />
einem gleich ein bekanntes Gesicht<br />
ins Auge: <strong>der</strong> koreanische Pop-Star<br />
Psy, <strong>der</strong> mit seinen Musikvideos<br />
für Korea wirbt. Eine sehr informative<br />
Seite, die allerdings in punkto<br />
Benutzerfreundlichkeit und Übersicht<br />
Wünsche offen lässt. Die Informationsfülle<br />
ist groß, allerdings<br />
ist die Internetseite viel zu voll mit<br />
Videos gepackt.<br />
Das Land <strong>der</strong> Mitte<br />
Spätestens bei einem Blick auf<br />
www.china-tourism.de kann man<br />
sich <strong>der</strong> Faszination des Landes<br />
nicht mehr entziehen. Das Design<br />
ist kreativ, die Liebe zu Bil<strong>der</strong>n<br />
groß. Der Pluspunkt im Vergleich<br />
zu an<strong>der</strong>en Internetseiten: in<br />
Deutschland stattfindene Veranstaltungsinfos<br />
unter den Links „Presse“<br />
und „aktuelle Events“. Der Minuspunkt:<br />
kurz gehaltene und weniger<br />
vielfältige Informationen.<br />
Mobiles Singapur<br />
Sehr professionell präsentiert sich<br />
das Fremdenverkehrsamt vom Stadtstaat<br />
Singapur unter www.yoursingapore.com.<br />
Wer allerdings die<br />
englische Sprache nicht beherrscht,<br />
wird diese Website auch nicht beson<strong>der</strong>s<br />
attraktiv finden, da sie sich<br />
eben nur in englischer Sprache präsentiert.<br />
Ein großer Pluspunkt ist<br />
in diesem Fall die hohe Benutzerfreundlichkeit<br />
und Übersichtlichkeit.<br />
Lei<strong>der</strong> ist das Design mit sehr<br />
dunklen Farbtönen nicht son<strong>der</strong>lich<br />
ansprechend. Interessant ist das<br />
große Angebot an Wissenswertem<br />
und dass es das alles auch schön<br />
als App gibt, die sich je<strong>der</strong> bequem<br />
auf sein Smartphone o<strong>der</strong> iPhone<br />
runterladen kann.<br />
Simona Bianco<br />
simona.bianco@asiavision.de<br />
die besten WebSiteS<br />
Fremdenverkehrsamt<br />
Adresse Design Inhalt<br />
www.thailandtourismus.de 1 1<br />
www.jnto.de 1 1<br />
http://german.visitkorea.or.kr 3 2<br />
www.china-tourism.de 1 2<br />
www.yoursingapore.com 2 1<br />
www.taiwantourismus.de 1 1<br />
http://de.macautourism.gov.mo 1 2<br />
www.incredibleindia.org 3 2<br />
www.discoverhongkong.com/de 1 2<br />
www.tourismmalaysia.de 1 2<br />
TOP = 1, FLOP = 5<br />
www.yoursingapore.com: sehr dunkles Design und<br />
nicht beson<strong>der</strong>s übersichtlich. Zum Trost gibt es eine<br />
praktische App zum Herunterladen<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 41
Reise<br />
Bild: stefans_box_flickrcom<br />
Urlauben ohne böse Überraschung<br />
Dreckige Hotelzimmer, unzureichende Hygiene o<strong>der</strong> mangelhafter Service können die<br />
Reisefreude trüben. Was Urlauber in solchen Fällen beachten müssen, verraten zwei<br />
Tourismus-Dozenten <strong>der</strong> International School of Management (ISM) in München<br />
Wer eine Pauschalreise gebucht hat,<br />
hat im Falle erheblicher Reisemängel<br />
einen großen Vorteil, denn es<br />
gibt nur einen Ansprechpartner,<br />
an den eine Beschwerde gerichtet<br />
werden muss, eben <strong>der</strong> Reiseveranstalter.<br />
Schwieriger wird es für<br />
Urlauber, die ihre Reise aus einzelnen<br />
Bausteinen zusammengesetzt<br />
haben. Wer zum Beispiel bei einer<br />
Rundreise verschiedene Hotels separat<br />
bucht und An- sowie Abreise<br />
direkt bei <strong>der</strong> Fluggesellschaft, hat<br />
in jedem Fall schon mal verschiedene<br />
Ansprechpartner.<br />
„Am Ball“ bleiben<br />
Wichtig ist vor allem, dass die<br />
Reisemängel sofort gemeldet werden,<br />
an<strong>der</strong>nfalls haben Urlauber<br />
schlechte Chancen, einen Teil <strong>der</strong><br />
Kosten erstattet zu bekommen.<br />
Warum? Der Reiseveranstalter<br />
muss die Möglichkeit haben, das<br />
bestehende Problem noch während<br />
<strong>der</strong> Urlaubszeit zu lösen. Urlauber<br />
sollten außerdem kontinuierlich<br />
nachhaken, ob an <strong>der</strong> Verbesserung<br />
des Zustandes gearbeitet wird. Im<br />
Idealfall können Urlauber nachwei-<br />
42 www.inasien.de<br />
06/2013
sen, welche Schritte sie zur Beseitigung<br />
des Mangels unternommen<br />
haben, bspw. durch E-Mails an den<br />
Reiseveranstalter. Bei vielen Reiseveranstaltern<br />
ist an zwei bis drei<br />
Tagen pro Woche ein Vertreter vor<br />
Ort im Hotel, den betroffene Urlauber<br />
direkt ansprechen können.<br />
Flugverspätungen<br />
Bei Nichtbeför<strong>der</strong>ung, Überbuchung,<br />
Annullierung und erheblicher<br />
Verspätung des Flugs können<br />
nach dem Gemeinschaftsrecht <strong>der</strong><br />
Europäischen Union (EU) gemäß<br />
<strong>der</strong> Verordnung (EG) Nr. 261/2004<br />
Ansprüche geltend gemacht werden.<br />
Bei verspätetem Abflug gewährt die<br />
Verordnung Betreuungsleistungen<br />
wie zum Beispiel eine Hotelübernachtung<br />
sowie Anspruch auf Erstattung<br />
des Reisepreises. Bei einer<br />
Reisedistanz von mehr als 3.500<br />
Kilometern und mehr als vier Stunden<br />
Verspätung ist <strong>der</strong> Erstattungsanspruch<br />
<strong>der</strong>zeit 600 Euro.<br />
Aktuell hat <strong>der</strong> Europäische Gerichtshof<br />
in einem Urteil den Verbraucherschutz<br />
<strong>der</strong> Flugreisenden<br />
erneut gestärkt: Werden Anschlussflüge<br />
aufgrund von Verspätungen<br />
verpasst, ist im Falle einer Ausgleichszahlung<br />
<strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
verspäteten Ankunft am Endflughafen<br />
relevant. Bislang galt nur<br />
die Höhe <strong>der</strong> Verspätung, die ein<br />
Flugzeug beim Abflug vom Starto<strong>der</strong><br />
Zwischenlande-Flughafen<br />
hat. Dass dadurch aber womöglich<br />
weitere Anschlüsse verpasst und<br />
sich die Ankunft am Zielflughafen<br />
deshalb noch viel mehr verzögert,<br />
wurde bislang nicht berücksichtigt.<br />
Die Richter des höchsten europäischen<br />
Gerichts stärken abermals<br />
den Verbraucherschutz. Inwieweit<br />
die betroffenen Airlines damit umgehen<br />
und es eventuell zu einer<br />
Flugpreiserhöhung kommt, bleibt<br />
abzuwarten.<br />
Nichtgefallen o<strong>der</strong> Mangel?<br />
Grundsätzlich sollten sich Urlauber<br />
aber fragen, ob es sich bei einem<br />
empfundenen Reisemangel auch<br />
um einen rechtlich einklagbaren<br />
Mangel handelt o<strong>der</strong> ob die eigenen<br />
Ansprüche an die Gegebenheiten<br />
vor Ort und das Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis angepasst werden müssen.<br />
Unfreundliches Personal ist<br />
zwar ärgerlich, aber es gibt keine<br />
Freundlichkeitsgarantie. Eine Sternekategorie<br />
ist keine automatische<br />
Absicherung, dass das Hotel in<br />
einem hervorragenden Zustand ist.<br />
Und „All Inclusive“ heißt nicht,<br />
dass jedes Getränk <strong>der</strong> Welt verfügbar<br />
ist. Urlauber sollten sich<br />
also fragen, was sie zum Beispiel<br />
vom Buffet erwarten können. Im<br />
Niedrigpreissegment fällt es meist<br />
nicht ganz so üppig aus, was man<br />
in diesem Fall aber eben auch nicht<br />
einklagen kann, wenn bestimmte<br />
Mindestleistungen erbracht sind.<br />
An<strong>der</strong>s ist die Sachlage im Falle<br />
einer Baustelle. Wenn das Hotel<br />
Kenntnis von erheblichem Baulärm<br />
hat, müssen die Gäste informiert<br />
werden – an<strong>der</strong>nfalls können die Urlauber<br />
Ansprüche geltend machen.<br />
Außerdem ist ein Mangel immer<br />
dann vorhanden, wenn wesentliche<br />
Bestandteile <strong>der</strong> Reise ausfallen.<br />
Dies ist zum Beispiel <strong>der</strong> Fall, wenn<br />
eine Wan<strong>der</strong>reise gebucht wurde<br />
und sich dann vor Ort <strong>der</strong> Berg als<br />
gesperrt entpuppt.<br />
Reisemangel Nummer eins<br />
Nach Auswertung des Internetportals<br />
Holidaycheck ist <strong>der</strong> Reisemangel<br />
Nummer eins <strong>der</strong> deutschen<br />
Urlauber die Hygiene. Hier muss<br />
aber zwischen Dingen, die unschön<br />
sind, und Dingen, von denen eine<br />
gesundheitliche Gefährdung ausgeht,<br />
unterschieden werden. So ist<br />
Staub auf dem Hotelschrank noch<br />
kein Reisemangel. Bei großflächigem<br />
Schimmel ist die Aussicht<br />
auf Anerkennung als Mangel aber<br />
ebenso groß wie bei verdorbenen<br />
Lebensmitteln.<br />
Ähnlich ist die Lage bei <strong>der</strong><br />
technischen Ausstattung, immerhin<br />
Top-Mangelgrund Nummer zwei<br />
bei deutschen Urlaubern. Steckdosen,<br />
aus denen lose Stromkabel<br />
schauen, sind lebensgefährlich und<br />
daher ein relevanter Mangel.<br />
Quelle: International School<br />
of Management (ISM), München<br />
Klarer Fall eines Reisemangels mit Aussicht auf Schadensersatz: wenn man beim zugesicherten<br />
Pool auf dem Trockenen liegt<br />
Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />
Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />
finden Sie unter www.inasien.de<br />
Reise<br />
Bild: stefans_box_flickrcom<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 43
Reise<br />
Bhutan<br />
Im Land des Donnerdrachen<br />
Ein Urlaub in Bhutan ist das genaue Gegenteil von Massentourismus. Kaum mehr als 40.000<br />
Auslän<strong>der</strong> besuchen das kleine Königreich pro Jahr und erhalten ihr Visum grundsätzlich nur in<br />
Kombination mit einer organisierten Rundreise. Die hat ihren Preis, bietet aber buddhistische<br />
Gastfreundschaft und sagenhafte Klosterburgen in einer beeindruckenden Himalaja-Kulisse<br />
Weniger Hektik findet man auf keinem<br />
an<strong>der</strong>en internationalen Flughafen:<br />
In Paro landet nur hin und<br />
wie<strong>der</strong> eine Maschine aus Indien,<br />
Bangladesch, Nepal, Thailand o<strong>der</strong><br />
Singapur. Die nationale Fluglinie<br />
Drukair beschäftigt einige <strong>der</strong> bestgeschulten<br />
Piloten <strong>der</strong> Welt, weil <strong>der</strong><br />
Landeanflug auf Bhutans einzigen<br />
Flughafen stets eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
ist. Paro liegt in einem<br />
Tal, umgeben von gigantischen Ber-<br />
gen, so wie auch Bhutan zwischen<br />
zwei Riesenreichen eingequetscht<br />
liegt: Indien und China, zwei Großmächte<br />
also, die sich schon Sikkim<br />
und Tibet einverleibt haben.<br />
Doch das Land des Donnerdrachen,<br />
wie die 700.000 Bhutaner<br />
ihre Heimat nennen, trotzt weiterhin<br />
beiden Nachbarn und dem<br />
westlichen Einfluss. Obwohl 1974<br />
<strong>der</strong> Tourismus, 1999 das Fernsehen<br />
und 2003 das Mobilfunknetz eingeführt<br />
wurden, scheint in Bhutan<br />
weiterhin die Zeit stillzustehen. Das<br />
Land ist so klein wie die Schweiz<br />
und wirkt, als habe man vor 100<br />
Jahren ein Schweizer Bergdorf eingezäunt,<br />
um es für Museumszwecke<br />
zu konservieren. Alle Häuser<br />
werden bis heute im gleichen Fachwerkbaustil<br />
errichtet, die Natur ist<br />
intakt, alle Bhutaner in offiziellen<br />
Ämtern müssen traditionelle Gewän<strong>der</strong><br />
tragen.<br />
44<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
FERNE WELTEN entdecken !<br />
BHUTAN<br />
Bhutans einziger internationaler Flughafen liegt in Paro. Die königliche Fluglinie<br />
Drukair verlangt ihren speziell geschulten Piloten beson<strong>der</strong>e Flugkenntnisse ab<br />
Größtmöglicher Kulturschock<br />
Auch Tandin Wangmo empfängt<br />
ihre Reisegruppe am Flughafen in<br />
einem aus bunter Seide gewebten<br />
Pesar Kira. Die junge Frau spricht<br />
perfekt Englisch mit einem leichten<br />
US-Akzent und hat mehr Auslandserfahrung<br />
als die meisten <strong>der</strong> 700<br />
Kollegen aus ihrer Zunft. 1981 in<br />
Thimphu geboren, hat sie ihre Teenagerjahre<br />
und ihr Studium in New<br />
York verbracht. „Wir sind in den<br />
90er Jahren mit <strong>der</strong> ganzen Familie<br />
nach Manhattan gezogen, weil mein<br />
Vater für Bhutans Außenministeri-<br />
um gearbeitet hat und zur Botschaft<br />
in New York versetzt wurde“, erzählt<br />
Tandin Wangmo ihrer Gruppe.<br />
Der Reisebus schleppt sich auf<br />
kleinen Straßen über die Bergpässe,<br />
hält sich an den Linksverkehr<br />
auf Bhutans Straßen und braucht<br />
geschlagene vier Stunden für die<br />
56 Kilometer von Paro nach Thimphu.<br />
Die Hauptstadt hat 80.000<br />
Einwohner, keine Ampeln, keine<br />
Hochhäuser, keine Industrie und<br />
kein Verkehrschaos. „Als ich in<br />
New York die Wolkenkratzer, die<br />
U-Bahn, die Leuchtreklamen und<br />
Faszinierendes Königreich im Himalaya<br />
HÖHEPUNKTE BHUTANS<br />
12-Tage-Erlebnisreise<br />
16.03. – 27.03.2014 ¤ 3.690,–<br />
13.04. – 24.04.2014 ¤ 3.790,–<br />
05.10. – 16.10.2014 ¤ 3.790,–<br />
02.11. – 13.11.2014 ¤ 3.790,–<br />
BHUTAN AKTIV<br />
15-Tage-Aktivreise<br />
09.03. – 22.03.2014 ¤ 3.980,–<br />
19.10. – 01.11.2014 ¤ 4.130,–<br />
09.11. – 22.11.2014 ¤ 4.130,–<br />
SIKKIM – BHUTAN<br />
20-Tage-Studienreise<br />
29.03. – 17.04.2014 ¤ 4.850,–<br />
18.09. – 07.10.2014 ¤ 4.790,–<br />
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Goldene Gebetsmühlen und farbenfroh bemalte Holzpfähle gehören zu jedem<br />
Kloster. Bhutan ist das letzte autarke buddhistische Königreich im Himalaja<br />
06/2013<br />
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im Reisebüro o<strong>der</strong> beim Veranstalter<br />
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Reise<br />
Bhutans König Jigme Namgyel Wangchuck, fünfter Thronerbe <strong>der</strong> Wangchuck-Dynastie, heiratete 2011 die Pilotentochter<br />
Jetsun Pema. Das Königspaar kennt sich seit <strong>der</strong> Kindheit, studierte in den USA und hat eine Vorliebe für Basketball<br />
die vielen Kulturen sah, war das<br />
eine völlig neue Welt für mich“,<br />
sagt Tandin Wangmo. Doch für<br />
die damals Zwölfjährige war New<br />
York ein Kulturschock und eine Inspiration<br />
zugleich. Sie besuchte die<br />
Highschool in Chelsea, studierte<br />
Politik und Landschaftsarchitektur<br />
in New York und später auch drei<br />
Jahre in Auckland, Neuseeland.<br />
2012 kehrte sie in ihre abgelegene<br />
Heimat zurück. „Mir war immer<br />
klar, dass ich irgendwann wie<strong>der</strong> in<br />
Bhutan leben und arbeiten wollte.“<br />
Jetzt steht Tandin Wangmo mit<br />
vier US-amerikanischen Touristen<br />
am Buddha Point und genießt den<br />
Panoramablick auf das sattgrüne<br />
Thimphu Valley mit vielen weißverputzten<br />
Häusern. „Im Vergleich<br />
zu an<strong>der</strong>en asiatischen Län<strong>der</strong>n ist<br />
Bhutan durchaus altmodisch“, sagt<br />
die Reiseleiterin. Sie verweist auf<br />
die vielen Traditionen und Festivals,<br />
an denen die Nation festhält.<br />
So steht am ersten Reisetag in<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Thimphu auch ein Besuch im National<br />
Institute for Zorig Chusum<br />
auf dem Programm. Hier erlernen<br />
Jungen und Mädchen die 13 traditionellen<br />
Künste Bhutans, zu denen<br />
Mal- und Zeichentechniken ebenso<br />
gehören wie Arbeiten mit Ton,<br />
Schiefer und Holz.<br />
Bruttosozialglück statt Geld<br />
Die Arbeitslosigkeit ist ein großes<br />
Problem für Bhutans Jugend. Denn<br />
bei aller Schönheit, war und ist<br />
Bhutan ein armes Land. Ein Viertel<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung lebt unterhalb<br />
<strong>der</strong> Armutsgrenze, die bei einem<br />
Monatsgehalt von 1.096 Ngultrum<br />
(ca. 16 Euro) liegt. Zentral-Bhutan<br />
und <strong>der</strong> Osten spielen wirtschaftlich<br />
kaum eine Rolle, während <strong>der</strong><br />
Westen dank seiner Wasserkraftprojekte<br />
Strom nach Indien verkaufen<br />
kann und Thimphu als Zentrum<br />
politischer Entscheidungen stark<br />
von internationaler Entwicklungshilfe<br />
profitiert.<br />
46<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Das Punakha Dzong gehört zu den schönsten Klosterburgen des<br />
Landes und grenzt direkt an einen Fluss aus Gletscherwasser<br />
„Geld allein macht nicht glücklich“,<br />
befand <strong>der</strong> ehemalige König<br />
Jigme Dorje Wangchuck. Er befahl<br />
seinen Untertanen bereits 1972,<br />
nach dem „Bruttosozialglück“ zu<br />
streben. Tandin Wangmo beschreibt<br />
diese Erfindung als „eine Mischung<br />
aus geistigem Wohlergehen, kultureller<br />
Identität und Umweltschutz“.<br />
Das Bruttosozialglück fand weltweit<br />
Nie<strong>der</strong>schlag in allen Medien<br />
und brachte das damals wie heute<br />
im Westen kaum bekannte Bhutan<br />
erstmals in den Blickwinkel einiger<br />
<strong>Asien</strong>-Touristen.<br />
BHUTAN –<br />
KÖNIGREICH ÜBER DEN<br />
WOLKEN DES HIMALAYAS<br />
RUNDREISE<br />
Erlebnis Bhutan<br />
6 Nächte<br />
Inklusive: Flug ab/bis Bangkok, Vollpension, hochwertiger Reiseführer<br />
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Thimphu eignen sich perfekt zum neugierigen Rausschauen<br />
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06/2013<br />
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Reise<br />
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Bhutan Kaleidoskop<br />
8-tägige Busrundreise. Höhepunkte:<br />
Bangkok, Paro, Thimphu, Punakha,<br />
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12-tägige Rundreise. Höhepunkte: Kolkata,<br />
Paro, Thimphu, Punakha, Tongsa,<br />
Bumthang. Engl.-spr. RL, Ü/F/M/A ab<br />
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Spuren des Donnerdrachen<br />
13-tägige Rundreise. Höhepunkte: Paro,<br />
Dochula Pass, Wangdue, Phodrang, Pele<br />
La Pass, Gangtey, Bumthang, Yotong La<br />
Pass, Jakar, Tromgsa, Thimphu. Dt.-spr.<br />
RL, Ü/F/M/A ab 2.899 € p.P. im DZ, inkl.<br />
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306526, www.reisefieber.net<br />
Unser Autor<br />
Michael Scholten bereiste Bhutan und<br />
122 weitere Län<strong>der</strong>, bevor er sich 2010 in<br />
Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh nie<strong>der</strong>ließ.<br />
Der Vater zweier Söhne hielt viele<br />
seiner abenteuerlichen Touren in Weltreise<br />
– Ein Tagebuch fest, das über seine<br />
Homepage www.michaelscholten.com<br />
erhältlich ist.<br />
Ein junger Mönch beobachtet das Treiben im Tashichhoe Dzong, das zugleich Sitz<br />
<strong>der</strong> Regierung, Thronhalle des Königs und Hauptquartier <strong>der</strong> Mönche ist<br />
Aktuell ruht die Hoffnung auf<br />
eine bessere Wirtschaft auf den<br />
Schultern des jungen Königs Jigme<br />
Khesar Namgyel Wangchuck.<br />
Der 1980 geborene Monarch hat<br />
in Massachusetts und Oxford studiert<br />
und stellt alle Weichen (sanft)<br />
auf Zukunft. „Die Bhutaner lieben<br />
ihren König“, betont Tandin<br />
Wangmo und führt die Reisegruppe<br />
durch den Tashichhoe Dzong.<br />
Die frühere Klosterfestung ist <strong>der</strong><br />
Regierungssitz, sie beinhaltet den<br />
Thronsaal des Königs und zugleich<br />
das Hauptquartier <strong>der</strong> buddhistischen<br />
Mönche. Hier heiratete <strong>der</strong><br />
König im Jahr 2011 die zehn Jahre<br />
jüngere Pilotentochter Jetsun Pema,<br />
hier übernahm <strong>der</strong> Monarch im Jahr<br />
2008 auch den goldenen Thron seines<br />
Vaters Jigme Singye und ließ<br />
sich die sogenannte Rabenkrone<br />
aufsetzen.<br />
Der „Drachenkönig“ begann<br />
2008 mit dem Abbau seiner eigenen<br />
Macht, indem er eine parlamentarische<br />
Demokratie mit zwei Kammern<br />
einführte und sein Volk zu den<br />
ersten freien Wahlen aufrief. Damals<br />
gewann die königstreue Partei<br />
für Frieden und Wohlstand (DTP),<br />
doch bei <strong>der</strong> zweiten Wahl im Juli<br />
2013 wurde diese abgestraft. Das<br />
Volk warf <strong>der</strong> Regierung vor, das<br />
Land in fünf Jahren kaum vorangebracht<br />
zu haben, und wählte mit<br />
großer Mehrheit die oppositionelle<br />
Volksdemokratische Partei (PDP).<br />
„Die Demokratisierung Bhutans<br />
ist einen guten Schritt vorangekommen“,<br />
meint Tandin Wangmo,<br />
die auch einen Umbruch beim Tourismus<br />
in ihrer Heimat beobachtet.<br />
„Um Natur und Landeskultur<br />
zu schützen, war bis vor wenigen<br />
Jahren die Zahl <strong>der</strong> ausländischen<br />
Besucher stark limitiert. Jetzt sind<br />
diese Grenzen aufgehoben und <strong>der</strong><br />
Tourismus soll eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Einnahmequellen werden.“<br />
Kein Herz für Rucksacktouristen<br />
Bhutan verfolgt eine spezielle Visapolitik.<br />
Sofern nicht die Regierung<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> König eine Einladung aussprechen,<br />
müssen Touristen eine<br />
Rundreise über eine <strong>der</strong> staatlich<br />
registrierten Agenturen buchen.<br />
Reisende sind verpflichtet, in <strong>der</strong><br />
Hauptsaison täglich 250 US-Dollar<br />
auszugeben, in <strong>der</strong> Nebensaison<br />
200 Dollar, die jedoch bei <strong>der</strong><br />
Buchung mit Unterkunft, Verpflegung,<br />
Reiseleitung, Transport und<br />
48 www.inasien.de<br />
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finden Sie unter www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Reiseleiterin Tandin Wangmo ist erreichbar<br />
über: tandinwangmo@gmail.com bzw.<br />
www.bhutanwildferntravels.com, die Internetseite<br />
ihrer eigenen Agentur. Der staatlich<br />
registrierte Anbieter stellt Touren zusammen<br />
und hilft auch bei <strong>der</strong> Visabeschaffung.<br />
Weitere Auskünfte erteilt Bhutan Tourism,<br />
die touristische Repräsentanz Bhutans für<br />
deutschsprachige Län<strong>der</strong> (Karl-Marx-Allee<br />
91 A, 10243 Berlin, Tel. 030-42084943,<br />
info@bhutantourism.de).<br />
In einer Handwerksschule in Thimphu<br />
wurde die Nationalflagge Bhutans auf<br />
selbstgeschöpftes Papier gemalt. Der<br />
Donnerdrachen ist das Staatssymbol<br />
Eintrittsgel<strong>der</strong>n verrechnet werden.<br />
Kostenbewusste Rucksacktouristen,<br />
wie sie hun<strong>der</strong>ttausendfach<br />
in Thailand, Vietnam, Laos und<br />
Kambodscha unterwegs sind, hält<br />
sich Bhutan mit dieser Preispolitik<br />
vom Hals.<br />
Beim Abendessen in einem<br />
urigen Restaurant empfiehlt Tandin<br />
Wangmo ihrer Reisegruppe Ema<br />
Datsi, einen Eintopf aus Chilischoten<br />
und Yak-Käse, dazu roten Reis<br />
und Brennesselsuppe. Während die<br />
Touristen mit lokalem Wein anstoßen,<br />
<strong>der</strong> aus Hirse hergestellt wird,<br />
gibt die Reiseleiterin einen Ausblick<br />
auf die bevorstehende Rundreise<br />
und listet ihre persönliche Top<br />
3 <strong>der</strong> Sehenswürdigkeiten auf. Das<br />
Taktsang Kloster, auch Tigernest genannt,<br />
wurde an einem steilen Hang<br />
in circa 900 Metern Höhe erbaut.<br />
Der Legende nach ritt <strong>der</strong> zweite<br />
Buddha, Guru Padma Sambhava,<br />
auf dem Rücken einer Tigerin zu<br />
diesem Ort. Heute stehen Touristen<br />
dafür Pferde zur Verfügung, aber<br />
das Tigernest kann auch bei einer<br />
zwei- bis dreistündigen, körperlich<br />
nicht allzu for<strong>der</strong>nden Wan<strong>der</strong>ung<br />
erreicht werden.<br />
Paradies für Naturfreunde<br />
Die Autoreise über den Dochula-<br />
Pass, nur 30 Kilometer von Thimphu<br />
entfernt und 3.050 Meter über dem<br />
Meeresspiegel gelegen, wird von<br />
bunten Gebetsfahnen flankiert und<br />
versinkt gern im Nebel. Sehenswert<br />
sind die 108 Stupas, die Königin<br />
Ashi Dorij Wangmo Wangchuck<br />
zu Ehren <strong>der</strong> siegreichen Armee<br />
Bhutans errichten ließ.<br />
Das Phobjikha Valley ist ein<br />
Höhepunkt für Vogelkundler, weil<br />
sich in <strong>der</strong> grandiosen Naturkulisse<br />
jeden Winter ein großer Schwarm<br />
<strong>der</strong> höchst seltenen Schwarzen Kraniche<br />
nie<strong>der</strong>lässt. Ohnehin bietet<br />
das Land 770 Vogelarten und fast<br />
5.400 verschiedene Pflanzenarten,<br />
darunter 300 Heilpflanzen und 600<br />
Orchideenarten.<br />
Seit Tandin Wangmo sich in Tibet<br />
im Sommer 2012 zur diplomierten<br />
Yoga-Lehrerin hat ausbilden<br />
lassen, träumt sie davon, im schönen<br />
Phobjikha Valley ein eigenes<br />
Yoga-Zentrum zu eröffnen. Doch<br />
auch Trekkingtouren durch die raue<br />
Bergwelt des Himalajas möchte<br />
sie anbieten, zum Beispiel zu ihrer<br />
eigenen Verwandtschaft im Nordosten<br />
des Landes. „Einmal im Jahr<br />
wage ich mit meinen Eltern und<br />
Brü<strong>der</strong>n die abenteuerliche Reise<br />
über die Bergpässe“, erzählt<br />
Tandin Wangmo und verspricht:<br />
„Bhutans Bergdörfer haben einen<br />
ganz beson<strong>der</strong>en Charme und beleben<br />
Körper und Geist.“ Und wenn<br />
ihr die eisigen Gletscher und tiefen<br />
Schluchten des Himalajas zu Füßen<br />
liegen, vermisst die 32-jährige Weltenbürgerin<br />
die New Yorker Straßenschluchten<br />
keine Sekunde.<br />
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06/2013<br />
www.inasien.de 49
Reise<br />
Vietnam - Berg Fansipan<br />
Vom ersten Mal<br />
Als ich den 3.143 Meter hohen Fansipan zum ersten Mal besteigen wollte, endete das<br />
mit einem Misserfolg. Es war mein erster Einsatz als Reiseleiter einer kleinen Gruppe<br />
- und sollte nicht mein letzter sein<br />
Im Fachjargon <strong>der</strong> Reiseleiter nennt<br />
man die erste Tour zu einer Destination<br />
eine „Pilotreise“. Dabei<br />
muss sich je<strong>der</strong> Teilnehmer darüber<br />
im Klaren sein, dass <strong>der</strong> Reiseleiter<br />
kaum mehr Ahnung hat als er<br />
selbst, aber genau darum buchen<br />
viele diese Reise. Ich kenne ein<br />
paar Leute, die sogar immer nur<br />
dann teilnehmen wollen, wenn sie<br />
wissen, dass eine neue Tour entwickelt<br />
wird und dementsprechend<br />
unterwegs etwas schief gehen kann.<br />
So etwa bei meiner Erstbesteigung<br />
des Gipfels des Fansipan vor acht<br />
Jahren.<br />
Erste Erfahrungen<br />
Es schüttete wie aus Eimern, die<br />
Pfade waren schlammig und rutschig.<br />
Damals war <strong>der</strong> Fansipan<br />
noch ein absoluter Geheimtipp,<br />
aber auch heute noch zählt je<strong>der</strong><br />
Bezwinger des Berges zur Elite<br />
<strong>der</strong> Vietnam-Touristen. Nur 0,02<br />
Prozent <strong>der</strong> jährlich fast sechs Millionen<br />
Besucher wagen hier den<br />
Aufstieg.<br />
Inzwischen haben auch viele<br />
Vietnamesen ihren Berg für sich<br />
entdeckt. Und wer beim größten<br />
staatlichen Tourismusunternehmen<br />
Saigon-Tourist eine Ausbildung<br />
macht, muss obligatorisch mindestens<br />
einmal zum Fansipan, 17<br />
Kilometer von Ort Sapa entfernt<br />
50<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
gelegen. Dort steht eine Vielzahl<br />
einfacher Hotels zur Verfügung –<br />
und es werden immer mehr. Auch<br />
Bergausrüstung und Schuhe kann<br />
man dort erstehen, allerdings sollte<br />
man sich nicht wun<strong>der</strong>n, dass es<br />
sich dabei fast ausschließlich um<br />
gefälschte Markennamen handelt.<br />
Durch den Regenwald<br />
Die Besteigung des Fansipan ist<br />
technisch nicht son<strong>der</strong>lich anspruchsvoll.<br />
Man benötigt we<strong>der</strong><br />
Seile noch Steigeisen und es gibt<br />
keine gefährlichen Gletscherspalten.<br />
Am besten trägt man knöchelhohe,<br />
leichte Bergschuhe. Professionelle<br />
Stöcke sind nützlich, ein paar stabile<br />
Bambusstöcke vom Wegesrand<br />
tun es aber auch. Wirklich wichtig<br />
sind jedoch eine gute Kondition und<br />
<strong>der</strong> eiserne Wille zum Weitergehen.<br />
Abstürzen kann man nicht, außer<br />
vielleicht direkt vom Gipfel, falls<br />
man sich extrem dumm anstellt.<br />
Und auf dem Weg dahin fängt einen<br />
im Fall des Fallens <strong>der</strong> Bambus auf,<br />
<strong>der</strong> überall wuchert.<br />
Trotzdem ist <strong>der</strong> Fansipan kein<br />
normaler „Latschgipfel“. Alles, was<br />
<strong>der</strong> ambitionierte Bergfreund aus<br />
den Alpen kennt, kann er hier vergessen.<br />
Der Fansipan liegt im Regenwald<br />
und die Wege sind auch<br />
bei schönem Wetter matschig, denn<br />
die Blätter <strong>der</strong> Bäume überdecken<br />
jeden Pfad, so dass an viele Stellen<br />
kein Sonnenstrahl vordringen kann.<br />
All das wusste ich im Mai 2005<br />
noch nicht. Als ich mit meiner<br />
Gruppe in einem Basislager auf<br />
2.200 Metern Höhe eintraf, welches<br />
aus Planenfragmenten bestand, waren<br />
alle durchnässt und erschöpft.<br />
Keiner wollte weitergehen. Wir<br />
stiegen also wie <strong>der</strong> ab. Ohne Gipfelerfolg.<br />
Seither stand ich circa 20 mal<br />
auf dem Gipfel des Fansipan und<br />
kann heute ohne Übertreibung sagen,<br />
fast jeden Stein dieses Berges<br />
zu kennen. Im Fansipan-Club <strong>der</strong><br />
Nicht-Asiaten, die akribisch die<br />
Zahl ihrer Besteigungen ins Reisetagebuch<br />
kritzeln, dürfte ich einen<br />
<strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Plätze einnehmen.<br />
Kein Guide, keine Tour<br />
Mein Tipp für eine erfolgreiche und<br />
entspannte Fansipan-Besteigung<br />
lautet, sich am Fuß des Berges<br />
nicht zu einer zweitägigen Besteigung<br />
überreden lassen. Bei einer<br />
Dreitagestour übernachtet man im<br />
(inzwischen) deutlich komfortableren<br />
Camp auf 2.200 Meter Höhe<br />
anstatt im neuen Camp auf 2.800<br />
Metern. Bei <strong>der</strong> Gipfelbesteigung<br />
Unser Autor<br />
Thomas Kropff (43) bereist <strong>Asien</strong> seit<br />
20 Jahren. Der Dresdner fuhr mit dem<br />
Fahrrad 5.000 Kilometer durch Vietnam,<br />
Kambodscha, Thailand und Laos. Seit<br />
2005 konzipiert und leitet er Aktivreisen<br />
durch Südostasien und ist Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Reiseagentur Fansipan Asia Tours (www.<br />
fansipan.de).<br />
kann man jegliches Gepäck im<br />
Lager zurücklassen. Einen Guide<br />
braucht man aber auf jeden Fall. Er<br />
ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Selbst wenn man den Weg allein<br />
finden kann, stößt man früher o<strong>der</strong><br />
später auf einen Nationalpark-Ranger,<br />
<strong>der</strong> jeden Individualkletterer<br />
ohne Reiseleiter zurückschickt.<br />
Die beste Zeit für die Besteigung<br />
ist Oktober und November, doch<br />
auch Ende März und <strong>der</strong> April sind<br />
passabel. Nicht zu empfehlen sind<br />
die regenreichen Monate Mai bis<br />
August. Im Dezember und Januar<br />
ist es bitterkalt und eine Besteigung<br />
für Normalsterbliche unmöglich.<br />
Der Ort Sapa ist<br />
mit seinen 1.600<br />
Höhenmetern <strong>der</strong><br />
höchst gelegene<br />
Ort Vietnams und<br />
Ausgangspunkt für<br />
die Besteigung des<br />
Fansipan<br />
06/2013<br />
Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />
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finden Sie unter www.inasien.de<br />
www.inasien.de 51
Leser<br />
berich t en<br />
In <strong>der</strong> Bergwelt bei<br />
Dong Van hat es<br />
die Mo<strong>der</strong>ne noch<br />
schwer. Sie mischt<br />
sich nur langsam<br />
über die wenigen<br />
asphaltierten Straßen<br />
in die Traditionen <strong>der</strong><br />
Bergvölker ein<br />
Raue Bergwelt im Norden<br />
Vietnams<br />
Im Norden von Vietnam ist die Welt geordnet – noch.<br />
In <strong>der</strong> fruchtbaren Ebene siedeln die Vietnamesen, am Fuß <strong>der</strong> Hügel<br />
finden sich die Dörfer <strong>der</strong> Tay, hoch in <strong>der</strong> rauen Bergwelt führen Hmong, Dzao und an<strong>der</strong>e<br />
Minoritäten ein hartes, aber selbstbestimmtes und von <strong>der</strong> Außenwelt wenig beeinflusstes Leben<br />
U<br />
52 www.inasien.de<br />
nbefestigte <strong>Trampelpfade</strong> und Pisten<br />
werden durch asphaltierte Straßen<br />
ersetzt – und über die kommen<br />
fremde Einflüsse in die ehemals<br />
unzugängliche Region. Der Ort Sapa<br />
ist längst vom Tourismus geprägt,<br />
aber auch in an<strong>der</strong>en Ortschaften<br />
im Bergland mischen sich<br />
an Markttagen zunehmend Touristen<br />
unter die noch in traditioneller<br />
Tracht gekleideten Bewohner.<br />
Auf dem Samstagmarkt von<br />
Can Cao haben sich viele Blumen-<br />
Hmong in ihrer auffallenden Tracht<br />
eingefunden. Die Frauen bieten an<br />
ihren Ständen Garn in leuchtenden<br />
Farben an. Auf dem Viehmarkt begutachten<br />
die wesentlich unauffälliger<br />
gekleideten Männer Pferde und<br />
Wasserbüffel. Neben den grauen<br />
Büffeln gibt es auch Albinovarianten<br />
mit rosafarbenem Teint, die<br />
jedoch auf Grund ihrer geringeren<br />
Wi<strong>der</strong>standskraft weniger erzielen.<br />
Direkt daneben lautes Gequieke von<br />
an Schnauze und Beine zusammengebundenen<br />
Schweinen, die nach<br />
verhandeltem Preis kopfüber in einen<br />
Sack gepackt werden.<br />
Die Region um Bac Ha<br />
Wir spazieren<br />
durch die Bil<strong>der</strong>buchlandschaft<br />
einer Tay-Siedlung<br />
in <strong>der</strong> Nähe<br />
von Bac Ha, in <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> auf Wasserbüffeln<br />
herumturnen.<br />
Frauen schleppen<br />
Steine und Erde<br />
zur Ausbesserung<br />
von in<strong>Asien</strong>-Leserin Christine Hoffmann<br />
eines abgebrochenen Straßenstücks.<br />
Die Männer haben anscheinend eine<br />
wichtigere Beschäftigung: Sie<br />
widmen sich <strong>der</strong> Schnapsbrennerei,<br />
denn für den morgigen Sonntagsmarkt<br />
wird überall Reisschnaps destilliert.<br />
Wir werden in einfache, saubere<br />
Häuser eingeladen<br />
Frauen <strong>der</strong> sogenannten Blumen-Hmong in<br />
farbenprächtiger Tracht auf dem Markt von Bac Ha
und probieren das wohlschmeckende<br />
Ergebnis. Das Destillat ist hochprozentig,<br />
nach Auskunft unseres<br />
Führers sogar brennbar. Tien, unser<br />
Führer, stammt ebenfalls aus dem<br />
Norden und spricht die Sprache <strong>der</strong><br />
Hmong und an<strong>der</strong>er Minoritäten,<br />
was uns immer wie<strong>der</strong> die Türen<br />
<strong>der</strong> Einheimischen öffnet.<br />
Der große Sonntagsmarkt ist das<br />
wichtigste Ereignis in <strong>der</strong> Region<br />
um Bac Ha. Auch hier sind viele<br />
Blumen-Hmong zu sehen, die oft<br />
schon am Vortag zu Fuß den Weg<br />
aus den entfernten Bergdörfern antreten.<br />
Auf den schmalen Wegen<br />
zwischen den Verkaufsständen wird<br />
gedrängt und geschoben, je<strong>der</strong> ist<br />
mit seinen Einkäufen beschäftigt.<br />
Gegen Mittag ist <strong>der</strong> größte Andrang<br />
vorbei. Die Frauen haben ihre<br />
Waren verkauft und stärken sich<br />
nun mit einer Schale Suppe o<strong>der</strong><br />
Reis. Die Männer widmen sich dem<br />
Reisschnaps und <strong>der</strong> Bambuspfeife.<br />
Weiterfahrt nach Meo Vac<br />
In Ha Giang bekommen wir die<br />
Son<strong>der</strong>genehmigung für die Weiterfahrt<br />
nach Meo Vac. Die Straße<br />
führt nun hinauf in eine einsame<br />
Berglandschaft. Eine bizarr geformte<br />
Wolke hängt wie ein Vulkanausbruch<br />
über einer Bergkuppe.<br />
Langsam wird es sonniger und trockener<br />
– und das bedeutet für die<br />
Bergbewohner ein Tag ohne Strom,<br />
denn <strong>der</strong> wird hier aus Wasserkraft<br />
gewonnen. Zu spüren bekommen<br />
wir das, als <strong>der</strong> Tank unseres Geländewagens<br />
leer ist. Um trotz ausgefallenem<br />
Strom weiterzukommen,<br />
wird kurzer Hand die Verkleidung<br />
Christine und Siegfried Hoffmann<br />
in Nord-Vietnam mit Blick auf die<br />
Berglandschaft bei Tam Coc<br />
<strong>der</strong> Zapfsäule demontiert und das<br />
Benzin mit einer Handkurbel in<br />
den Tank gepumpt.<br />
Nach Yenh Minh weicht die<br />
Vegetation einer kahlen Landschaft<br />
aus Stein. Graue Felsnadeln<br />
schießen wie Pilze aus<br />
dem Boden. Die Szenerie<br />
erinnert an den Steinwald<br />
von Shilin im chinesischen<br />
Yunnan. Auf den wenigen Flecken<br />
Erde zwischen den Felsen wird ein<br />
kümmerlicher Ackerbau betrieben.<br />
Was eine großartige Szenerie für<br />
den Reisenden ist, bedeutet ein sehr<br />
karges Leben für die Einheimischen.<br />
Am Nachmittag besichtigen wir<br />
den Palast des letzten Hmong-Herrschers.<br />
Seine jüngste Frau muss<br />
ziemlich einflussreich gewesen sein,<br />
denn <strong>der</strong> Lagerraum des Opiums<br />
war nur durch ihr Zimmer zugänglich.<br />
Später, in einem Dorf, sitzen<br />
Frauen <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Lolo bei<br />
<strong>der</strong> Arbeit. Neben ihnen steht eine<br />
große Mineralwasserflasche gefüllt<br />
mit Reisschnaps sowie Bienen und<br />
Hornissen. Die Lolo lieben Schnaps<br />
mit Insekten- o<strong>der</strong> Wurmeinlage.<br />
Auf <strong>der</strong> Hochstraße zwischen<br />
Dong Van und Meo Vac weichen<br />
pittoreske Bergkuppen Abschnitten<br />
aus dunklem Fels. Einsame Bäume<br />
behaupten sich tapfer in einer kahlen,<br />
abweisenden Landschaft. Tief<br />
unten leuchten Flecken rötlicher Erde<br />
in einem engen, vegetationslosen<br />
Tal. Eine wahre Mondlandschaft<br />
nahe <strong>der</strong> chinesischen Grenze. Im<br />
einstmals staubigen Außenposten<br />
Meo Vac gibt es inzwischen ein<br />
Hotel. Abends laufen wir durch die<br />
unbeleuchteten Straßen auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach einem Lokal. Wir finden<br />
eines, dessen Auslage aber wenig<br />
appetitanregend wirkt: Neben einer<br />
mit Blut gefüllten Schale<br />
steht ein Teller mit<br />
Geflügelteilen. Unser<br />
Führer greift dort selbst<br />
zum Wok und bereitet<br />
uns ein einfaches, aber<br />
schmackhaftes Essen aus<br />
Reis und gebratenen Boh-<br />
Leserreisen gesucht!<br />
Auf dieser Doppelseite kann je<strong>der</strong> zu<br />
Wort kommen, <strong>der</strong> in <strong>Asien</strong> seine ganz<br />
persönlichen Erfahrungen gemacht hat.<br />
Einzige Voraussetzung: Die Geschichte<br />
sollte mit eigenen Bil<strong>der</strong>n illustriert<br />
werden, von denen ein Bild den Erzähler<br />
zeigt. Der Text sollte etwa 4.000<br />
Zeichen ohne Leerzeichen enthalten.<br />
Für jede abgedruckte Geschichte gibt<br />
es ein kostenloses Jahresabonnement<br />
von in<strong>Asien</strong>!<br />
Zuschriften bitte an:<br />
redaktion@inasien.de o<strong>der</strong><br />
Asia Vision Verlag / Leserreise<br />
Rudolfstr. 22-24, D-60327 Frankfurt<br />
Fax: +49 (0)69-665632-22<br />
nen. Dazu gibt es ungekühltes, vietnamesisches<br />
Bier.<br />
Eine erst kürzlich gebaute Brücke<br />
ermöglicht die Weiterfahrt nach<br />
Cao Bang. Vor Bao Lac geht es<br />
durch einen kleinen Bergort, in dem<br />
gerade Markttag ist. Es haben sich<br />
viele „schwarze“ Dzao und „grüne“<br />
Hmong eingefunden. Die verschiedenen<br />
Untergruppen <strong>der</strong> Bergvölker<br />
werden hier nach <strong>der</strong> Farbe ihrer<br />
traditionellen Tracht bezeichnet.<br />
Ein paar junge Männer setzen sich<br />
in Szene, an<strong>der</strong>e sind scheu, aber<br />
alle sind freundlich. Nach Bao Gioc<br />
wird die Berglandschaft sanfter und<br />
verliert ihre Wildheit.<br />
Am nächsten Morgen dröhnen in<br />
Cao Bang sozialistische Parolen aus<br />
den Lautsprechern, unterbrochen<br />
durch heroische Musik. Wir sind<br />
wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Vietnamesen,<br />
aber mit den Gedanken noch<br />
immer in den Bergen.<br />
Im Bergland<br />
zwischen Yen Minh<br />
und Dong Van: ein<br />
karges Leben in<br />
atemberauben<strong>der</strong><br />
Landschaft<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 53
Reise<br />
Mekong, jung und schlank<br />
Breit, gelb, phlegmatisch, meditativ. Der Mekong, den Reisende in <strong>der</strong> Regel kennen<br />
lernen, ist ein erwachsener Fluss, <strong>der</strong> um die Hüften ein wenig dick geworden ist.<br />
Wer dem jungen, wilden Mekong begegnen möchte, muss zu seinem Oberlauf reisen,<br />
in die südwestchinesische Provinz Yunnan. Eine Reise, die sich<br />
definitiv lohnt, meint in<strong>Asien</strong>--Autor Volker Häring<br />
54<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Der Weg zum Oberlauf des<br />
Mekongs ist beschwerlich.<br />
Von Kunming fliegt man<br />
nach Zhongdian, jene Ortschaft,<br />
die inzwischen eine Reinkarnation<br />
als Shangri-la hinter<br />
sich hat. James Hilton beschreibt<br />
in seinem Roman Verlorener Horizont<br />
ein paradiesisches Reich im<br />
Himalaja, in dem eine Synthese aus<br />
westlicher und östlicher Weisheit<br />
die ideale Gesellschaft hervorgebracht<br />
hat. Im Roman liegt das gesellschaftliche<br />
Paradies im Schatten<br />
eines riesigen Schneeberges. Den<br />
hat Zhongdian zwar nicht zu bieten,<br />
jedoch das knapp 200 Kilometer<br />
entfernte Deqin.<br />
In einer steten Berg- und Talbahn<br />
geht es vom auf 3.200 Meter Höhe<br />
gelegenen Zhongdian über Benzilan,<br />
das auf knapp 2.000 Meter<br />
Höhe am Yangzi liegt, und den<br />
Yading-Pass (4.200 Meter) nach<br />
Deqin. Bei gutem Wetter thront <strong>der</strong><br />
Kawa Karpo (Meili Xueshan) immerhin<br />
noch 3.500 Meter über Deqin.<br />
Wahrlich schwindelerregend<br />
ist jedoch die Fallhöhe vom 6.740<br />
Meter hohen Gipfel ins Mekong-<br />
Tal. Dieses liegt mit 1.900 Metern<br />
fast 5.000 Meter tiefer. Vom Aussichtspunkt<br />
beim „Tempel, <strong>der</strong> von<br />
weit angeflogen kam“ (Feilei Si)<br />
kann man den Mekong nur erahnen.<br />
Kunstvoll terrassiert ziehen sich<br />
winzige Fel<strong>der</strong> bis zum Talboden.<br />
Traditionelle Bauerndörfer kleben<br />
an den Hängen in <strong>der</strong> Hoffnung,<br />
nicht im nächsten Moment in den<br />
Mekong zu rutschen. Erdrutsche<br />
sind übrigens nicht selten – ein<br />
Grund, warum bis heute die Straße<br />
des Mekong-Tals flussaufwärts<br />
in Richtung Tibet eine Sand- und<br />
Geröllwüste ist. Von hier bis zur<br />
Quelle ist eine Reise nur Abenteuerlustigen<br />
zu empfehlen. Flussabwärts<br />
hingegen haben chinesische<br />
Straßenbauingenieure eine wahre<br />
Meisterleistung vollbracht. In engen<br />
Serpentinen windet sich die Straße<br />
von Deqin ins 1.300 Meter tiefer<br />
gelegene Mekong-Tal. Als gelbrotfarbener<br />
und vor allem reißen<strong>der</strong><br />
06/2013<br />
Gebirgsfluss begrüßt <strong>der</strong> Mekong<br />
seine Besucher wild und ungebändigt.<br />
Alle paar Kilometer spannt<br />
sich eine krude Hängebrücke über<br />
den Mekong und verbindet die hoch<br />
an den Hängen liegenden Bergdörfer<br />
mit dem Rest <strong>der</strong> Welt.<br />
Christen, Lamas<br />
und ein Staudamm<br />
Fruchtbar ist das Tal, und wirkt fast<br />
mediterran. Da wun<strong>der</strong>t es auch<br />
nicht, dass 50 Kilometer flussabwärts<br />
von Deqin Weinberge an den<br />
Hängen des Mekong auftauchen. Im<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>t hatten französische<br />
Missionare das obere Mekong-Tal<br />
entdeckt und eine Nische gefunden,<br />
in <strong>der</strong> zwischen misstrauischen chinesischen<br />
Offiziellen und feindseelig<br />
gesinnten tibetischen Lamas<br />
das Christentum florieren konnte.<br />
Ein gutes Dutzend alter christlicher<br />
Kirchen stehen bis heute im Mekong-Tal.<br />
Das am besten erhaltene<br />
Gotteshaus findet man in Cizhong,<br />
einem kleinen Ort mit vorwiegend<br />
christlicher Bevölkerung. Vor allem<br />
Naxi und Tibeter wohnen hier und<br />
bilden eine kleine, aber sehr aktive<br />
christliche Gemeinde. Der Wein für<br />
das Abendmahl wird aus lokalen<br />
Trauben hergestellt, das Know-how<br />
wird seit Generationen weitergegeben.<br />
Die Kirche selbst ist eine recht<br />
krude Mischung aus tibetischem<br />
Kloster und früh-romanischer Kirchenbaukunst<br />
mit einer Hauch von<br />
Kitsch. Noch liegt Cizhong hoch<br />
über dem Mekong, in einigen Jahren<br />
könnte die Kirche schon am<br />
Flussufer stehen, denn 30 Kilometer<br />
flussabwärts wird ein großer<br />
Damm gebaut, einer von vielen<br />
Staustufen, die China in den nächsten<br />
Jahren errichten möchte. Zu<br />
verlockend ist <strong>der</strong> Gedanke, die<br />
Urgewalt des Mekongs zu nutzen<br />
und in Strom umzuwandeln. Was<br />
für das Ökosystem am Oberlauf<br />
des Mekongs eine Katastrophe ist,<br />
ist für die Anwohner im Tal ein<br />
Segen: Mit dem Damm kommen<br />
wirtschaftliche Entwicklung, Strom<br />
Reise<br />
Die Nr. 1 für außergewöhnliche<br />
<strong>Asien</strong>-Erlebnisse<br />
• Flusskreuzfahrten mit Boutique-Schiffen:<br />
Nördlicher Mekong (China, Laos, Thailand),<br />
südlicher Mekong (Vietnam, Kambodscha),<br />
Irrawaddy (Myanmar)<br />
• Bahnreisen für Entdecker:<br />
Tibet-Bahn, Indiens UNESCO-Welterbe,<br />
Eastern & Oriental Express, Transsib<br />
• Komfort-Kreuzflug durch <strong>Asien</strong>:<br />
Im Privatjet (Exklusiv-Charter) zu den<br />
Höhepunkten und geheimen Juwelen<br />
in sieben asiatischen Län<strong>der</strong>n<br />
Katalogbestellung und Beratung:<br />
<br />
<br />
www.inasien.de 55
Reise<br />
Nach wildem Oberlauf gereift: In Pakbeng hat <strong>der</strong> Mekong wie<strong>der</strong> das alte, träge Gesicht<br />
und Perspektiven. Gute Argumente<br />
in einer <strong>der</strong> ehemalig ärmsten Regionen<br />
Chinas.<br />
Wer hat Angst<br />
vorm großen Fluss?<br />
Während sich im benachbarten, gerade<br />
einmal 50 Kilometer Luftlinie<br />
entfernten Yangzi-Tal seit Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
überregionale Handelswege<br />
etabliert haben, machte die Entwicklung<br />
um das obere Mekong-<br />
Tal bis heute einen großen Bogen.<br />
Zu eng und zu wild ist das Tal<br />
zwischen Weixi und Jinghong, als<br />
dass hier Platz für eine Straße wäre.<br />
Aber das ist entlang des gesamten<br />
Laufes des Mekongs eine Konstante:<br />
Ganz trauen die Menschen dem<br />
Fluss we<strong>der</strong> in China, noch in Laos,<br />
Kambodscha o<strong>der</strong> Vietnam. Der<br />
Mekong ist eben Lebensa<strong>der</strong>, aber<br />
auch Gefahr zugleich. Uferstraßen<br />
gibt es entlang seines gesamten<br />
Verlaufes so gut wie gar nicht, auch<br />
wenn sich die chinesischen Ingenieure<br />
Mühe geben, dies zu än<strong>der</strong>n.<br />
Für den Reisenden, <strong>der</strong> dem Mekong<br />
flussabwärts folgt, heißt das<br />
erst einmal Abschied nehmen vom<br />
Mekong.<br />
Über Weixi und das Yangzi-Tal<br />
führt die Straße nach Shigu an<br />
<strong>der</strong> berühmten „ersten Biegung des<br />
Yangzi“. Ohne diese 180-Grad-<br />
Kehre wäre <strong>der</strong> Yangzi, wie bis vor<br />
einigen Millionen Jahren, nur ein<br />
Nebenfluss des Mekongs und China<br />
säße auf dem Trockenen. Ein Umstand,<br />
auf den die Bewohner von<br />
Shigu bis heute stolz sind.<br />
Folgt man von Shigu <strong>der</strong> historischen<br />
Teestraße, die einst Lhasa<br />
mit den Teeanbaugebieten im Süden<br />
Yunnans verband, so erreicht man<br />
Shaxi. Während ein Tal weiter <strong>der</strong><br />
Mekong durch ein enges Tal braust,<br />
braucht es nicht beson<strong>der</strong>s viel<br />
Phantasie, um zu verstehen, warum<br />
die historischen Karawanen den<br />
Weg durch das Nachbartal wählten:<br />
Fruchtbar und weit erstreckt sich<br />
das Tal des Yang-Flusses und das<br />
Klima ist trotz <strong>der</strong> Höhenlage von<br />
über 2.000 Metern mild. Während<br />
die ebenfalls an <strong>der</strong> historischen<br />
Teestraße gelegenen Städte Liji-<br />
56<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Reise<br />
Der Mekong ist Lebensa<strong>der</strong> und Speisekammer zugleich: Fischmarkt im<br />
Goldenen Dreieck<br />
ang und Dali mittlerweile zwischen<br />
Disneyland und Ballermann versinken,<br />
ist Shaxi ein gutes Beispiel,<br />
wie touristische Entwicklung nicht<br />
auf Kosten von Authentizität und<br />
historischer Bausubstanz gehen<br />
muss. Mit Schweizer Hilfe wurde<br />
die lange vergessene und dem Verfall<br />
anheim gegebene Altstadt restauriert.<br />
Etabliert haben sich auch<br />
einige stilvolle Boutique-Hotels,<br />
allen voran das Laomadian.<br />
Jeden Freitag, wenn die Anwohner<br />
<strong>der</strong> umliegenden Dörfer in<br />
ihren lokalen Trachten zum Wochenmarkt<br />
nach Shaxi kommen,<br />
fühlt sich <strong>der</strong> Besucher dann fast<br />
in die Zeiten zurückversetzt, als<br />
Shaxi eine <strong>der</strong> wichtigsten Etappen<br />
<strong>der</strong> Teestraße war. Fast? Ja, wären<br />
da nicht die Marktschreier, die aus<br />
500-Watt-Boxen ihre Ware anbieten<br />
und <strong>der</strong> Matouqin-Spieler, ein<br />
Virtuose auf <strong>der</strong> hiesigen Version<br />
des Cellos, <strong>der</strong> DVDs verkauft.<br />
Zurück zu den Ufern<br />
Fast 500 Kilometer fließt <strong>der</strong> Mekong<br />
unbeachtet durch Täler, die<br />
keine Straßen und kaum Ansiedlungen<br />
kennen. Dann, in Jinghong,<br />
200 Kilometer von <strong>der</strong> laotischen<br />
Grenze entfernt, hat sich <strong>der</strong> Fluss<br />
beruhigt. Die Stadt kann die ersten<br />
zwei offiziellen Brücken über<br />
den Mekong nachweisen – und das<br />
nach immerhin 2.500 Kilometern<br />
Reise von <strong>der</strong> Quelle flussabwärts.<br />
Bis vor kurzem konnte Jinghong<br />
sogar behaupten, die Hälfte aller<br />
Brücken über den Mekong sein<br />
Eigen zu nennen, bis Vietnam und<br />
Laos nachzogen und ihrerseits dazu<br />
beitrugen, dass <strong>Asien</strong>s drittlängster<br />
Fluss trockenen Fußes überquert<br />
werden kann. In Jinghong ist <strong>der</strong><br />
südostasiatische Einfluss bereits<br />
deutlich zu spüren. Der Volksstamm<br />
<strong>der</strong> Dai, <strong>der</strong> in Xishuangbanna,<br />
dessen Hauptstadt Jinghong ist, die<br />
Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung stellt, ist<br />
eng mit den Thais verwandt. Wie<br />
eng, zeigt sich 20 Kilometer flussabwärts<br />
in Ganlanba. Hier ist über<br />
die Jahre ein Museumsdorf mit<br />
einer Showbühne entstanden, auf<br />
<strong>der</strong> das traditionelle thailändische<br />
Neujahrsfest Songkran jeden Tag<br />
neu gefeiert wird. Feuchtfröhlich<br />
geht es dabei zu, wobei tatsächlich<br />
Wasser gemeint ist. Wie in<br />
Thailand wässern auch die Dai<br />
zum Neujahr alles und jeden, <strong>der</strong><br />
nicht schnell genug ausweicht, mit<br />
vollen Wasserkübeln. Ein Touris-<br />
Nach fast <strong>der</strong> Hälfte seines Flußlaufes ist <strong>der</strong> Mekong<br />
endlich schiffbar: Schwimmende Tankstelle im<br />
Goldenen Dreieck<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 57
Reise<br />
Auch <strong>der</strong> Mekong entspringt wie viele an<strong>der</strong>e große asiatische Flüsse im Himalaya: Tibetische Mönche am Oberlauf<br />
tenspektakel sicherlich, aber auch<br />
ein Riesenspaß!<br />
Wer gerne auf dem Rad sitzt,<br />
sollte die Gelegenheit nutzen, ohne<br />
viel Aufwand den Mekong entlang<br />
zu radeln. In Jinghong kann man<br />
sich in einem <strong>der</strong> vielen Cafés<br />
entlang <strong>der</strong> Manting Lu ein Rad<br />
leihen und eine 40 Kilometer lange<br />
Rundroute entlang bei<strong>der</strong> Mekong-<br />
Ufer absolvieren. So nahe kommt<br />
man dabei dem Mekong selten!<br />
Zur Belohnung für die körperliche<br />
Anstrengung kann man anschließend<br />
über die vielen Nachtmärkte<br />
von Jinghong schlen<strong>der</strong>n. Kaum<br />
eine chinesische Stadt hat so viel<br />
kulinarische Vielfalt zu bieten wie<br />
die erste Großstadt am Mekong.<br />
Und im Übrigen auch für viele<br />
hun<strong>der</strong>t Kilometer die letzte. Denn<br />
<strong>der</strong> Mekong macht sich kurz hinter<br />
Jinghong aufs Neue rar und biegt<br />
ins Dreilän<strong>der</strong>eck China-Birma-<br />
Laos ab. Die nächsten 200 Kilometer<br />
ist <strong>der</strong> Mekong sozusagen ein<br />
„Illegaler“, <strong>der</strong> sich zwischen den<br />
Län<strong>der</strong>grenzen bewegt.<br />
Dunkle Vergangenheit:<br />
Das Goldene Dreieck<br />
Wer im Le Meridian Golden Triangle<br />
im äußersten Nordosten von<br />
Thailand auf <strong>der</strong> Terrasse sitzt und<br />
auf den Mekong blickt, hat das Gefühl,<br />
auf einem Flughafen o<strong>der</strong> am<br />
Bahnhof auf einen alten Bekannten<br />
zu warten. „Da kommt er!“, ist<br />
man versucht zu rufen, wenn <strong>der</strong><br />
Mekong im Morgendunst auftaucht.<br />
In <strong>der</strong> Flussmitte zeichnet sich eine<br />
Sandbank, mit gutem Willen eine<br />
Insel ab, die dem Goldenen Dreieck<br />
seinen Namen gab. Hier, zwischen<br />
Laos, Thailand und Birma, auf exterritorialem<br />
Boden, befand sich bis<br />
in die 1970er Jahre das Zentrum des<br />
Drogenschmuggels. Heute verlaufen<br />
die Drogenrouten weit jenseits<br />
des berühmten Goldenen Dreiecks.<br />
Wer wäre auch so blöd, an einem<br />
Platz, <strong>der</strong> in jedem Reiseführer<br />
steht, Drogen zu verschieben! Kein<br />
Geheimnis also, nur ein Naturspektakel.<br />
Ein Sonnenaufgang über dem<br />
Mekong am Goldenen Dreieck ist<br />
58<br />
www.inasien.de<br />
Aids-Prävention ist in <strong>der</strong><br />
gesamten Region ein großes Thema:<br />
Kondomwerbung in Pakbeng<br />
06/2013
Reise<br />
Mit Buddhas Segen die Mekongufer entlang: Chinesischer Lastwagen in Deqin<br />
Reiseangebote Mekong<br />
immer noch eine Reise wert. Und<br />
<strong>der</strong> Mekong, <strong>der</strong> hier um die Ecke<br />
biegt und gold-gelbfarben in <strong>der</strong><br />
Sonne scheint, ist dann auch <strong>der</strong><br />
alte Bekannte, den man aus Südostasien<br />
o<strong>der</strong> verschiedenen Berichten<br />
kennt: Seicht, leise und träge fließt<br />
er dahin.<br />
Wie<strong>der</strong> schiffbar<br />
Zuweilen zerreißt das Dröhnen <strong>der</strong><br />
laotischen Schnellboote, die mit<br />
ungesun<strong>der</strong> Geschwindigkeit den<br />
Mekong hinabdonnern, die Stille.<br />
Hier, am Goldenen Dreieck, beginnt<br />
<strong>der</strong> Unterlauf eines Flusses, <strong>der</strong><br />
aus unerklärlichen Gründen ohne<br />
Mittellauf auskommt und auf mehr<br />
als zwei Dritteln seiner Länge nicht<br />
schiffbar ist. Gerade einmal 500<br />
Kilometer Uferstraße nennt er sein<br />
Eigen und er heißt nirgendwo Mekong,<br />
außer im Westen. Für Südostasien<br />
ist er die wichtigste Lebensa<strong>der</strong>,<br />
die durch Staudammbauten<br />
in China und Laos jedoch akut<br />
gefährdet ist. Und für viele Reisende<br />
ist er <strong>der</strong> Inbegriff Südostasiens.<br />
Eine Reise an den Oberlauf<br />
des Mekongs bricht mit diesen Klischees<br />
und lässt einen den Mekong<br />
neu entdecken.<br />
<br />
Volker Häring<br />
Mekong-Flusskreuzfahrt<br />
Goldenes Dreieck<br />
17-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />
das legendäre Shangri-La-Land, Tigersprungschlucht,<br />
Lijiang, Jinghong, Goldene<br />
Dreieck, Luang Prabang. Dt.-spr RL,<br />
Ü/F/M/A ab 3.990 € p.P. im DZ, inkl. Flug<br />
und Transfers. Lernidee, Tel. +49 (0)30-<br />
78600097, www.lernidee.de<br />
Mekong-Fluss-Expedition<br />
Goldenes Dreieck<br />
16-tägige Rundreise. Höhepunkte:<br />
Kunming, Shangri-La, Lijang, Jinghong,<br />
Goldenes Dreieck, Luang Prabang. Dt.-<br />
spr. RL, Ü/F/M/A ab 4.680 € p.P. im DZ,<br />
inkl. Flug und Transfers. Reisefieber, Tel.<br />
+49(0)6021-306533, www.reisefieber.net<br />
Traumhafte Landschaften Chinas<br />
17-tägige Erlebnisreise. Höhepunkte: Beijing,<br />
Schanghai, Tunxi, Hangzhou, Guilin,<br />
Longsheng, Tigersprungschlucht, Lijiang,<br />
Leshan. Dt.-spr. RL, Ü/F/M ab 3.845 € p.P.<br />
im DZ, inkl. Flug und Transfers. Gebeco,<br />
Tel. +49 (0)431-5446738, www.gebeco.de<br />
Fluß <strong>der</strong> Extreme: Weiße Stupas<br />
markieren den schroffen Abbruch vom<br />
Kawa Karpo ins Mekongtal<br />
06/2013<br />
Ausführliche Reiseinformationen, Visabestimmungen,<br />
Gesundheitshinweise und aktuelle Kurse asiatischer Währungen<br />
finden Sie unter www.inasien.de<br />
www.inasien.de 59
ANZEIGE<br />
Auf zwei Rä<strong>der</strong>n durch Taiwan<br />
<strong>Asien</strong>s schönste Seiten auf einer einzigen Insel - das bietet Taiwan Fernosturlaubern und Reisenden<br />
auf dem Weg nach Südostasien, Australien o<strong>der</strong> rund um die Welt. Die Insel, von frühen Seefahrern<br />
zu Recht „Formosa“ - die Schöne - genannt, liegt rund 160 Kilometer vor <strong>der</strong> Südostküste Chinas im<br />
Westpazifik<br />
Um die Insel zu erleben, gibt es keine<br />
bessere und umweltfreundlichere<br />
Möglichkeit als per Fahrrad. Ganze<br />
3.600 Kilomter gut beschil<strong>der</strong>ter<br />
Radwege durchziehen die Insel -<br />
und das Netz wird immer dichter!<br />
Darunter etwa Radwan<strong>der</strong>wege in<br />
Taipeh, Yilan, Hualien und Taitung.<br />
Auf <strong>der</strong> Eisenbahnstrecke zwischen<br />
Fulong und Taitung wurde zudem<br />
ein Son<strong>der</strong>programm aufgelegt, mit<br />
dem man Zug- und Radfahren problemlos<br />
kombinieren kann. An den<br />
Fahrradmietstationen <strong>der</strong> Bahnhöfe<br />
gibt es neben einem umfassenden<br />
Serviceangebot sogar Ruhe- und<br />
Duschgelegenheiten (http://taiwanbike.tw).<br />
Apropo Eisenbahn: Die Trassen<br />
stillgelegter Bahnstrecken wurden<br />
teilweise in Fahrradwege umgewandelt,<br />
die dem Radler freien Blick<br />
auf faszinierende Kulturlandschaften<br />
gewähren, etwa die Dongfong Green<br />
Passage im Westen <strong>der</strong> Insel.<br />
Touren-Highlights<br />
Eine sehr populäre Radstrecke in<br />
<strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Insel Taiwan führt<br />
rund um den Sonne-Mond-See<br />
(www.SunMoonLake.gov.tw), mit<br />
fast 12 Quadratkilometern Fläche<br />
das größte Binnengewässer des<br />
Landes. Der 760 Meter hoch gelegene<br />
Stausee kann auf dem 33 Kilometer<br />
langen Sun Moon Lake Biking<br />
Trail mit dem Fahrrad in rund zwei<br />
Stunden umrundet werden. Etliche<br />
60<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
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Hotels vor Ort bieten ihren Gästen<br />
Leihrä<strong>der</strong> an (http://travelcnn.com/<br />
explorations/play/10-best-cyclingroutes-world-902676).<br />
Ein weiterer Tipp: Vom De Yan<br />
Seaside Botanical Garden an <strong>der</strong><br />
Ostküste Taiwans bietet sich an <strong>der</strong><br />
Küste in Richtung Süden eine halbtägige<br />
Fahrradtour an, die auf das<br />
Siba-Plateau mit seiner herrlichen<br />
Aussicht und dann hinunter zum<br />
Hafen von Hualien führt. Im Landkreis<br />
Hualien liegt auch die legendäre<br />
Marmorschlucht von Taroko,<br />
die auf einem 20 Kilometer langen<br />
Radweg in rund zwei Stunden sehr<br />
gut per Drahtesel erkundet werden<br />
kann.<br />
An allen markierten Radwegen<br />
findet man übrigens Fahrradvermietungen,<br />
darunter etliche auch<br />
des taiwanesischen Fahrradproduzenten<br />
Giant. Auch viele Hotels<br />
vermitteln Fahrrä<strong>der</strong>. Im Stadtbereich<br />
sind vielerorts selbst Einwegmieten<br />
möglich. Daneben gibt<br />
es Reiseveranstalter, die komplette<br />
Radreisen mit Übernachtungen anbieten.<br />
Wer das eigene Fahrrad von<br />
zu Hause mitbringen möchte, sollte<br />
die Beför<strong>der</strong>ungsbedingungen und<br />
-kosten mit <strong>der</strong> Fluggesellschaft<br />
klären. Das lokale Mietangebot<br />
Taiwans, welches Drahtesel aus<br />
eigener Produktion in alle Welt<br />
exportiert, ist jedoch preislich nicht<br />
zu toppen.<br />
Taipeh per Drahtesel<br />
Selbst die verkehrsreiche Metropole<br />
Taipeh lässt sich angenehm<br />
Veranstaltungstipps<br />
Das ganze Jahr über finden in Taiwan Sportveranstaltungen<br />
rund ums Zweirad statt<br />
– von leicht zu bewältigenden „Fun Events”<br />
bis zu anspruchsvollen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
die in die Bergwelt <strong>der</strong> Insel führen. In<br />
neun Etappen wird beispielsweise über das<br />
Jahr verteilt die National Cycling Club Series<br />
sowie die All Star Challenge in Einzelrennen<br />
durchgeführt. Höhepunkt für Radsportfreunde<br />
ist seit ein paar Jahren das alljährliche<br />
Taiwan Cycling Festival im November.<br />
Einen Überblick über Radveranstaltungen<br />
und Triathlons gibt www.inmotionasia.com,<br />
Stichwort Taiwan 2013 Race Calendar.<br />
Der Reiseführer Cycling in Taiwan kann<br />
beim Taiwan Tourismusbüro in Frankfurt<br />
kostenfrei bestellt werden (Tel. 069-610743,<br />
www.taiwantourismus.de). Wer sich lieber<br />
einer geführten Reise anschließt, findet<br />
beispielsweise beim Berliner Spezialveranstalter<br />
China by Bike Gruppentouren<br />
(www.china-by-bike.de/touren/tai.php).<br />
mit dem Zweirad erkunden. An<br />
den Ufern des Danshui und dessen<br />
zahlreichen Nebenflüssen führen<br />
viele attraktive Radwege durch das<br />
Stadtgebiet, die sich zu einem 150<br />
Kilometer langen Netz verknüpfen.<br />
In <strong>der</strong> Stadtbahn (MRT) dürfen<br />
Fahrrä<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> Hauptverkehrszeiten<br />
mitgenommen werden.<br />
Die Stationen mit Fahrradein- und<br />
-ausstieg sind auf den Streckenkarten<br />
gekennzeichnet. Noch preiswerter<br />
ist die Kombination von Bahn und<br />
YouBike - Mieträ<strong>der</strong>, die man an insgesamt<br />
elf Stationen ausleihen kann<br />
(www.youbike.com.tw).<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 61
Service<br />
Wohlgefühl statt Herbst-Blues<br />
Mit <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen Medizin<br />
die kalte Jahreszeit genießen<br />
Wenn es draußen trüb und kalt ist, sinkt auch die Laune unter Null. Das muss nicht sein.<br />
Mit Yin & Yang sowie den Fünf Elementen können Sie Ihre Stimmung wie<strong>der</strong> in Schwung<br />
bringen. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet nämlich Einiges zur Selbsthilfe<br />
62<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
I<br />
n <strong>der</strong> kalten Jahreszeit kann einem<br />
schon mal die Decke auf den Kopf<br />
fallen. Kein Wun<strong>der</strong>, schließlich<br />
halten wir uns dann vorwiegend in<br />
Innenräumen auf. Holen wir uns<br />
also die Sonne nach drinnen. Vollspektrum-Leuchten<br />
etwa bringen<br />
das Sonnenlicht in seiner ganzen<br />
Bandbreite fast identisch in die Innenräume.<br />
Manchmal sind es auch<br />
schon Kleinigkeiten, die unser Gemüt<br />
ankurbeln, etwa ein entspannendes<br />
Lavendelbad.<br />
Mit dem Herbst kommt Yin<br />
Nach <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen<br />
Lehre (TCM) ist die Herbstund<br />
Winterzeit von Yin geprägt,<br />
während Yang Wärme, Helligkeit<br />
und Aktivität in den Alltag bringt,<br />
also eher für die Sommerzeit steht.<br />
Zum Yang-Bereich zählt natürlich<br />
auch die Bewegung: Bereits eine<br />
Laufrunde um den Block bringt<br />
Abstand zum Alltag, so dass die<br />
Gedanken nicht ständig um ein<br />
Thema kreisen. Auch <strong>der</strong> Körper<br />
hat was von <strong>der</strong> Bewegung an <strong>der</strong><br />
frischen Luft: Er tankt Sonne und<br />
produziert selbst an leicht bewölkten<br />
Tagen das Gute-Laune-Vitamin<br />
D. Wem dann immer noch kalt ist,<br />
<strong>der</strong> findet bei einer Tasse Ingwertee<br />
Wärme. Dazu ein paar Scheibchen<br />
<strong>der</strong> scharfen Knolle zehn bis 15 Minuten<br />
in einem halben Liter Wasser<br />
köcheln lassen. Nach Erkenntnis<br />
<strong>der</strong> TCM trägt <strong>der</strong> Tee dazu bei,<br />
dass die Leitbahnen im Körper wie<strong>der</strong><br />
durchlässig werden. Eine Prise<br />
brauner Zucker o<strong>der</strong> ein Teelöffel<br />
Honig machen das Getränk noch<br />
aromatischer.<br />
Wer rastet, <strong>der</strong> rostet<br />
Bewegungs-Übungen wie Qigong<br />
o<strong>der</strong> Taiji zielen noch gezielter<br />
darauf ab, angestaute Emotionen,<br />
Verspannungen o<strong>der</strong> Blockaden<br />
wie<strong>der</strong> in Fluss zu bringen. Das<br />
stärkt unsere Mitte. Den „inneren<br />
Schweinehund“ sollten Sie beson<strong>der</strong>s<br />
zu Trainingsbeginn an die Leine<br />
nehmen. Denn hier zählt: Kurz<br />
und beständig üben bringt schon<br />
weiter als träges Nichtstun. Der<br />
Trick dabei: Je länger Sie durchhalten,<br />
desto motivierter werden Sie.<br />
Regelmäßige Angebote von Volkshochschulen,<br />
Krankenkassen o<strong>der</strong><br />
freien Trainern gibt es zur Genüge<br />
und unterstützen dabei, durch feste<br />
Termine am Ball zu bleiben. Bei <strong>der</strong><br />
konkreten Auswahl sollten Sie auf<br />
Ihr Bauchgefühl hören. Wichtig ist,<br />
dass die Chemie zwischen Ihnen<br />
und Ihrem Trainer stimmt. Er sollte<br />
authentisch sein, konkret gespechen<br />
Stabilität, Natürlichkeit und Entspanntheit<br />
ausdrücken. Genau das<br />
will TCM. Fragen Sie vor allem<br />
nach, welche Qigong- o<strong>der</strong> Taiji-<br />
Form unterrichtet wird. Denn auch<br />
hier gibt es unterschiedliche Bewegungsabläufe<br />
mit unterschiedlichen<br />
Wirkungen. „Eisenhemd“-Qigong<br />
för<strong>der</strong>t etwa Kraft und Zentriertheit,<br />
„Kranich“-Qigong eher Leichtigkeit.<br />
Zimt o<strong>der</strong> Zitrone?<br />
Genügend Schlaf, eine vertrauensvolle<br />
Einstellung zum Leben sowie<br />
eine wohltuende Ernährung sind<br />
ebenfalls wichtige Bausteine, um<br />
mit sich und seiner Umgebung in<br />
Einklang zu sein. Doch was bedeutet<br />
das genau? Der eine braucht<br />
acht Stunden Schlaf, dem an<strong>der</strong>en<br />
reichen fünf Stunden, um am<br />
nächsten Morgen topfit zu sein.<br />
Ähnlich sieht es bei <strong>der</strong> Ernährung<br />
aus. Ständig Fröstelnde können<br />
sich vor allem im Winter mit<br />
wärmenden Nahrungsmitteln und<br />
Kräutern was Gutes tun. Darunter<br />
etwa Zimt, Fenchel, Knoblauch,<br />
Lauch, Thymian, Rosmarin o<strong>der</strong><br />
Petersilie. Unter den Fleischsorten<br />
zählen dazu vor allem Lamm- und<br />
Rindfleisch.<br />
Auf die sommerliche Speisekarte<br />
passen aus TCM-Sicht eher<br />
Südfrüchte wie Bananen, Orangen<br />
und Zitronen. Kühlend sind auch<br />
Gurken, Salat o<strong>der</strong> Pfefferminztee.<br />
Im Umkehrschluss sind diese Nahrungsmittel<br />
auch für jene gut, denen<br />
ständig zu warm ist. Doch auch hier<br />
gilt, nicht in die Extreme zu gehen.<br />
We<strong>der</strong> die eine, noch die an<strong>der</strong>e<br />
Richtung sollte zu stark betont werden.<br />
Wichtig ist eine gute Mischung<br />
aus „heißen“ und „kalten“ Lebensmitteln<br />
und Getränken. Eiskalte<br />
Getränke, vor allem zur Mahlzeit,<br />
o<strong>der</strong> „innere Hitze“ Erzeugendes<br />
(Kaffee, Chips, Süßigkeiten, stark<br />
Gebratenes und Gegrilltes) sollten<br />
deshalb die Ausnahme sein.<br />
Service<br />
Guten Morgen, schöner Tag!<br />
Tägliches Reiben <strong>der</strong> Nierengegend<br />
stärkt laut TCM-Lehre die Lebensenergie.<br />
Dazu in die Hände hauchen und mit<br />
den warmen Handflächen kräftig über<br />
die Nierengegend am Rücken reiben.<br />
Anschließend die Hände noch eine Weile<br />
auf <strong>der</strong> Nierengegend ruhen lassen und<br />
in Gedanken mit einem Lächeln „in die<br />
Nieren atmen“.<br />
Auch morgendliches Strecken tut gut.<br />
Das öffnet die Körperleitbahnen, auch<br />
Meridiane genannt.<br />
Der Bauch, DAS Kraftzentrum<br />
Der Bauchraum ist ein wichtiges Energiezentrum.<br />
Schenken Sie ihm Aufmerksamkeit,<br />
indem Sie die Handfläche mit<br />
sanftem Druck um den Nabel kreisen<br />
lassen. Sie können dabei auch den Atem<br />
„mitkreisen“ lassen: Atmen Sie ein, wenn<br />
die Hände oben sind, und atmen Sie aus,<br />
wenn die Hände die untere Kreishälfte<br />
durchlaufen. Als Variation: Massieren<br />
Sie zuerst im Uhrzeigersinn und dehnen<br />
Sie die Kreise dabei ein Stück weit aus.<br />
Danach geht es in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Richtung<br />
weiter und die Kreise werden wie<strong>der</strong><br />
kleiner. Diese Übung stärkt aus TCM-<br />
Sicht Ihre Mitte und Ihre Lebenskraft.<br />
Lecker und nahrhaft<br />
Ein gutes Frühstück macht fit. Aus chinesischer<br />
Sicht eignet sich dazu vor allem<br />
eine warme Mahlzeit. Gute Anregungen<br />
gibt es in sogenannten Fünf-Elemente-<br />
Kochbüchern.<br />
Wem die traditionelle Reissuppe zu<br />
„leer“ schmeckt, kann sich auch mit<br />
einem ausgewogenen Müsli stärken. Im<br />
Winter sollte es auf jeden Fall warm angerichtet<br />
werden.<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 63
Service<br />
Geniessen Sie den goldenen Herbst und nehmen Sie ihn gleich auch noch mit in den Winter - indem<br />
Sie sich nach den Prinzipien <strong>der</strong> Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stärken. Die einzelnen<br />
Komponenten eignen sich hervorragend zur Selbsthilfe<br />
Kursinformationen<br />
Einige Krankenkassen bieten Kurse an, an<strong>der</strong>e<br />
übernehmen unter gewissen Voraussetzungen<br />
einen Teil <strong>der</strong> Kursgebühren.<br />
Erkundigen Sie sich bei Ihrer örtlichen<br />
Volkshochschule o<strong>der</strong> bei verschiedenen<br />
Anbietern (u.a. www.tao-hamburg.de,<br />
www.tao-yoga.de, www.taomotion.de,<br />
www.frankfurter-ring.de)<br />
Wer die Ernährung ganz gezielt<br />
zur Unterstützung seiner Gesundheit<br />
einsetzen möchte, holt sich<br />
am besten Rat bei einem auf TCM<br />
spezialisierten Heilpraktiker o<strong>der</strong><br />
Arzt. Beide können feststellen, ob<br />
Ihr Stimmungstief durch ein stagnierendes<br />
Leber-Qi hervorgerufen<br />
wird und inwieweit auch Magenund<br />
Milz-Qi geschwächt sind.<br />
Zur Erläuerung: Es geht dabei<br />
nicht direkt um das jeweilige Organ<br />
in <strong>der</strong> Sichtweise <strong>der</strong> westlichen<br />
Medizin, son<strong>der</strong>n um das Organ<br />
aus <strong>der</strong> chinesischen Sichtweise.<br />
Sie ordnet die Organe den Fünf<br />
Elementen zu: Der Organ-Funktionskreis<br />
Leber wird hiernach mit<br />
dem Element Holz sowie <strong>der</strong> Emotion<br />
Wut in Verbindung gebracht,<br />
während Magen und Milz mit den<br />
Eigenschaften Sorgen und Grübeln<br />
dem Element Erde zugeordnet sind.<br />
Diese Zusammenhänge können uns<br />
wertvolle Hinweise geben, wie wir<br />
an den Kernpunkt unseres Problems<br />
kommen.<br />
Druck, <strong>der</strong> gut tut<br />
Die TCM ist sehr gut zur Selbsthilfe<br />
geeignet. Grund dafür sind ihre<br />
vielfältigen Komponenten aus gezielter<br />
Ernährung, Kräutertherapie,<br />
Bewegung und <strong>der</strong> Stimulation von<br />
Akupunkturpunkten. Im Zusammenspiel<br />
können sie unseren Körper<br />
wie<strong>der</strong> ins Gleichgewicht bringen.<br />
Nach diesem ganzheitlichen Ansatz<br />
können beispielsweise „Nadelstiche“<br />
an bestimmten Körperpunkten<br />
bestimmte Organe aktivieren und<br />
die Energie kommt auf den Leitbahnen<br />
wie<strong>der</strong> zum Fließen. Auch<br />
durch die sogenannte Moxibution<br />
können bestimmte Punkte angeregt<br />
werden. Hitze und die Essenz von<br />
glimmenden Kräuterstäben bingen<br />
hier Kraft in die betroffenen Körperregionen.<br />
Zur Selbstanwendung eignet<br />
sich im Übrigen <strong>der</strong> leichte<br />
bis kräftige Druck mit teils<br />
kreisenden Bewegungen<br />
<strong>der</strong> Akupressur. Als Aufbaupunkt<br />
gilt etwa „Magen 36“. Dieser Punkt<br />
liegt eine Hand breit unterhalb <strong>der</strong><br />
Kniescheibe und von dort aus einen<br />
Finger breit nach außen neben dem<br />
Schienbein. Wird dieser Punkt mit<br />
einem Finger kräftig gedrückt und<br />
leicht kreisend massiert, kann Kräftigung<br />
eintreten. Mit <strong>der</strong> Methode<br />
„Magen36“ soll auch die innere<br />
Mitte, <strong>der</strong> Magen und das Immunsystem<br />
gestärkt werden. Eine Anwendung<br />
ist vor allem bei ständiger<br />
Müdigkeit und Erschöpfung zu<br />
empfehlen. Achtung: Wer krank ist<br />
o<strong>der</strong> schwanger, sollte vorher ärztliche<br />
Rücksprache halten.<br />
Auch das Aktivieren des sogenannten<br />
„Tor des Lebens“ bringt<br />
laut TCM die Lebenskraft wie<strong>der</strong><br />
zum Fliessen. Es befindet sich auf<br />
dem Rücken in Höhe des Bauchnabels.<br />
Und so geht´s: Schließen Sie<br />
Ihre Hände zu einer Faust, den Daumen<br />
obendrauf liegend. Reiben Sie<br />
nun mit dem Daumenballen auf Höhe<br />
dieses Punktes rechts und links<br />
von <strong>der</strong> Wirbelsäule auf- und ab.<br />
Um den Winterblues auszusperren,<br />
bedarf es also oft nur ein wenig<br />
Unterstützung. Sich selbst was<br />
Gutes tun und achtsam mit sich und<br />
seiner Umgebung umgehen, ist <strong>der</strong><br />
Schlüssel dazu.<br />
64<br />
www.inasien.de<br />
Ständig Fröstelnde können sich vor allem im Winter mit<br />
wärmenden Nahrungsmitteln was Gutes tun, darunter<br />
Zimt, Fenchel, Lauch, Lamm und Rindfleisch<br />
06/2013
S t i c h w o r t A s i e n<br />
Glückskeks<br />
So chinesisch wie die Große Mauer? Zumindest reicht fast jedes chinesische<br />
Restaurant in Deutschland einen Glückskeks nach dem Essen. Im Land <strong>der</strong> Mitte<br />
jedoch ist das Gebäck mit den versteckten Botschaften so gut wie unbekannt<br />
Seine Herkunft ist fast ebenso wenig<br />
eindeutig wie die Sprüche, die sich<br />
in seinem Innern befinden. Auf dem<br />
Papierstreifen, <strong>der</strong> in einen neutral<br />
schmeckenden Teigmantel eingebacken<br />
wird, sind so tiefsinnige Sätze<br />
zu lesen wie „Das Leben meistert<br />
man lächelnd o<strong>der</strong> überhaupt nicht“<br />
o<strong>der</strong> „Gedenke <strong>der</strong> Quelle, wenn<br />
Du trinkst“.<br />
Vor allem China-Restaurants<br />
in Europa und Amerika bieten<br />
Glückskekse zur Abrundung <strong>der</strong><br />
Mahlzeit an. In China kennt sie<br />
jedoch kaum jemand. In den 1990er<br />
Jahren versuchte sie zwar ein großer<br />
US-amerikanischer Hersteller in<br />
Hong Kong zu etablieren, doch <strong>der</strong><br />
Versuch misslang: Die Kekse waren<br />
zu amerikanisch. Zu amerikanisch?<br />
In <strong>der</strong> Tat. Glückskekse in ihrer mo<strong>der</strong>nen<br />
Form tauchten erstmals zu<br />
Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts an <strong>der</strong><br />
Westküste <strong>der</strong> USA auf und wurden<br />
hier richtig populär. Wer allerdings<br />
genau ihr Schöpfer war, bleibt bis<br />
heute eine Streitfrage.<br />
Auch wenn sie mittlerweile in großen Mengen von Maschinen gefertigt werden: Noch heute<br />
kann man im Chinatown San Franciscos bei <strong>der</strong> manuellen Produktion zuschauen<br />
Einflüsse aus Japan<br />
Ausgerechnet ein japanischer Einwan<strong>der</strong>er,<br />
Makato Hagiwara, soll<br />
um 1900 den Gästen seines japanischen<br />
Teegartens in San Francisco<br />
Glückskekse gereicht haben.<br />
Auch dem chinesischen Unternehmer<br />
David Jung und dem japanischen<br />
Konditor Seiichi Kito in<br />
Los Angeles wird die Erfindung des<br />
Glückskeks zugeschrieben.<br />
Ob nun chinesische o<strong>der</strong> japanische<br />
Immigranten – sie dürften<br />
alte Rezepte aus <strong>Asien</strong> aufgegriffen<br />
haben. Bereits im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
tauchen in <strong>der</strong> japanischen<br />
Literatur sogenannte tsujuira senbei<br />
o<strong>der</strong> omikuji senbei auf: japanisches<br />
Mürbegebäck, dem ein<br />
Spruch beigelegt wurde. An<strong>der</strong>e<br />
Theorien besagen, dass <strong>der</strong> Glückskeks<br />
vom chinesischen Mondkuchen<br />
yuebing inspiriert wurde, bis<br />
heute eine Spezialität in China. Der<br />
Legende nach haben chinesische<br />
Wi<strong>der</strong>standsgruppen im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />
als China von den Mongolen<br />
besetzt war, Mondkuchen zum<br />
Schmuggeln geheimer Nachrichten<br />
genutzt, um ihren Wi<strong>der</strong>stand zu<br />
koordinieren.<br />
Ein Keks für Je<strong>der</strong>mann<br />
Jedenfalls kam die Idee mit den<br />
Keksen in den USA gut an – und<br />
wurde immer stärker mit China<br />
in Verbindung gebracht. Bis in<br />
die 1930er Jahre hinein waren es<br />
zwar häufig japanische Einwan<strong>der</strong>er,<br />
die chinesische Restaurants<br />
betrieben, als jedoch während des<br />
Zweiten Weltkriegs japanischstämmige<br />
Amerikaner zu Tausenden<br />
in Internierungslager zwangsumgesiedelt<br />
wurden und ihre Bäckereien<br />
geschlossen werden mussten,<br />
übernahmen vermutlich immer<br />
mehr chinesische Einwan<strong>der</strong>er die<br />
Herstellung <strong>der</strong> Glückskekse. Zunächst<br />
wurden sie an <strong>der</strong> Westküste<br />
<strong>der</strong> USA populär, dann im ganzen<br />
Land und später auch in Deutschland.<br />
Letztlich haben also Japaner,<br />
Chinesen, aber auch amerikanische<br />
Konsumenten zum Erfolg des<br />
knusprigen Gebäcks beigetragen.<br />
Milena Bähnisch<br />
Bild: zenobia_joy_flickr.com<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 65
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Indonesien<br />
Adidas zahlt Abfindung<br />
Einen wegweisenden Erfolg im Kampf gegen den<br />
ehemaligen Adidas-Zulieferbetrieb PT Kizone konnten<br />
indonesische Arbeiter erringen: Wie die Entwicklungsorganisation<br />
Inkota mitteilte, musste Adidas dem<br />
Druck <strong>der</strong> Gewerkschafter und Aktivisten nachgeben,<br />
die für die Auszahlung von 1,8 Mio. US-Dollar Abfindung<br />
an die 2.800 Arbeiter <strong>der</strong> illegal geschlossenen<br />
Fabrik gekämpft hatten. Inkota hatte mit seiner Kampagne<br />
für saubere Kleidung mit öffentlichen Aktionen<br />
auf die Situation aufmerksam gemacht. Auch wenn<br />
die genauen Vereinbarungen des Abkommens bisher<br />
nicht öffentlich bekannt sind, ist sicher, dass den<br />
Arbeitern eine beträchtliche Summe zugesagt wurde.<br />
Die Gewerkschaft DPC SPSI TSK und das PT Kizone<br />
Workers Coordinating Committee werden die<br />
genauen Auszahlungsmodalitäten weiter mit Adidas<br />
aushandeln. „Dieser Fall ist ein Meilenstein im Kampf<br />
für die Rechte von Beschäftigten in Zulieferbetrieben<br />
<strong>der</strong> Sportartikelindustrie“, so Maik Pflaum von <strong>der</strong><br />
Christlichen Initiative Romero. „Er zeigt aber auch,<br />
dass Adidas nur unter Druck bereit ist, Arbeitsrechte<br />
zu achten.“ Im April 2011 waren 2.800 Arbeiter durch<br />
die Schließung des Adidas-Zulieferbetriebs PT Kizone<br />
im indonesischen Tangerang arbeitslos geworden.<br />
Die ihnen nach indonesischem Recht und internationalen<br />
Arbeitsstandards zustehenden Abfindungszahlungen,<br />
die auch nach dem Adidas-Verhaltenskodex<br />
erfor<strong>der</strong>lich wären, hatten sie bislang nicht erhalten.<br />
Insgesamt standen den Arbeitern 3,4 Mio. US-Dollar<br />
(plus Zinsen) zu. An<strong>der</strong>e Unternehmen, die ebenfalls<br />
Abnehmer des Zulieferbetriebs PT Kizone waren,<br />
haben mit insgesamt 1,6 Millionen US-Dollar bereits<br />
zu den Abfindungszahlungen beigetragen.<br />
China<br />
Verhaltenskodex<br />
In Bezug auf die Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer haben die<br />
Staats- und Regierungschefs <strong>der</strong> ASEAN-Gemeinschaft von China Schritte zur<br />
Entspannung gefor<strong>der</strong>t. Bei einer Tagung im bruneischen Bandas Seri Begawan<br />
gaben sie außerdem bekannt, mit <strong>der</strong> Regierung in Beijing über einen neuen<br />
Verhaltenskodex reden zu wollen. Sowohl ASEAN als auch China seien an einer<br />
„ruhigen und friedlichen Atmosphäre“ interessiert, sagte Bruneis Sultan Hassanal<br />
Bolkiah. Mit den Philippinen, Vietnam, Malaysia und Brunei liegen <strong>der</strong>zeit vier<br />
<strong>der</strong> zehn ASEAN-Mitglie<strong>der</strong> im Territorialstreit mit China. Die Volksrepublik beansprucht<br />
den Großteil eines Seegebiets, in dem große Erdgas- und Erdölfel<strong>der</strong><br />
liegen. Der philippinische Präsident Benigno Aquino sprach sich dafür aus, China<br />
geschlossen zu einem gemeinsamen Verhaltenskodex zu drängen. So will er<br />
gewährleisten, dass die Konflikte multilateral und geklärt werden. Der indonesische<br />
Außenminister Marty Natalegawa erklärte seinerseits, dass er mit seinen<br />
Kollegen diesen Kodex in Kürze näher erörtern wolle. Erst dann solle die Staatengemeinschaft<br />
ihre Position <strong>der</strong> chinesischen Regierung präsentieren. Beijing hat<br />
sich bislang ablehnend gegenüber einem Verhaltenskodex geäußert und möchte<br />
Verhandlungen mit jedem Land einzeln führen.<br />
Wertsachen auf Reisen<br />
Eine Reisegepäckversicherung schützt nur begrenzt, denn ohne Polizeiprotokoll<br />
auch kein Anspruch auf Rückerstattung. Wertsachen also am besten immer im<br />
Safe unterbringen. Denn Diebstahl gehört juristisch gesehen zum allgemeinen<br />
Lebensrisiko und eigentlich kann nur <strong>der</strong> Dieb haftbar gemacht werden – außer,<br />
die entwendeten Gegenstände wurden im Zimmersafe o<strong>der</strong> Hoteltresor untergebracht.<br />
Denn nur wenn ein entsprechen<strong>der</strong> Tresor o<strong>der</strong> Safe benutzt wurde,<br />
haftet die Versicherung des Hotels verbindlich bei einem Diebstahl. Wenn trotz<br />
aller Vorsicht doch etwas entwendet wurde, muss <strong>der</strong> Verlust umgehend an <strong>der</strong><br />
Hotelrezeption gemeldet werden.<br />
Bei Pauschalreisen werden die Ansprüche<br />
dem Veranstalter gegenüber<br />
geltend gemacht, bei direkter<br />
Buchung gegenüber dem Hotelier.<br />
In beiden Fällen ist bei <strong>der</strong> örtlichen<br />
Polizei Anzeige zu erstatten.<br />
Reisegepäckversicherungen treten<br />
in erster Linie für den Verlust des<br />
Gepäcks auf <strong>der</strong> Reise ein – und das<br />
auch nur unter bestimmten Bedingungen.<br />
Quelle: TÜV Rheinland<br />
66<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
4 195047 404907 02<br />
E 4,90 / CHF 9,80<br />
AU E 5,50 / LUX E 5,50<br />
Heft 2/07<br />
ISSN 1438-7905<br />
+ + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen +<br />
Ideale Reisekasse<br />
Ein guter Mix aus Devisen, Kreditkarten und Reiseschecks<br />
sollten vor Urlaubsantritt mit in die Reisetasche. Meistens<br />
ist <strong>der</strong> Wechselkurs im Zielland weitaus günstiger. Auch die<br />
Einfuhrbeschränkungen für Fremd- und Landeswährung sind<br />
zu berücksichtigen. Euro und US-Dollar gehören dabei zu den<br />
bevorzugten Fremdwährungen, die in die Landeswährung<br />
eingetauscht werden. Geld kann in Banken, autorisierten<br />
Wechselstuben sowie in großen Hotels gewechselt werden.<br />
Umtauschkurse sind vor Ort zu vergleichen, auch Gebühren<br />
können anfallen. Reiseschecks eignen sich ebenfalls zum Devisentausch.<br />
Achtung beim Geldabheben per Automat: Nicht<br />
überall werden ec- o<strong>der</strong> maestro-Karte akzeptiert. Zudem<br />
fallen meistens Gebühren an. Diese Kosten kann man mit Kreditkarten<br />
vermeiden, mit denen weltweit<br />
keine Bargeldgebühren zu Buche schlagen.<br />
Unter www.auslandsabhebung.de<br />
gibt es eine Übersicht kostenloser Karten.<br />
Wer auf Nummer sicher gehen möchte,<br />
<strong>der</strong> legt sich eine o<strong>der</strong> zwei Kreditkarten<br />
zu, die auch als bargeldloses Zahlungsmittel<br />
gerne gesehen sind. Die ideale Reisekasse<br />
beinhaltet auch Reiseschecks, die als<br />
Zahlungsmittel beson<strong>der</strong>s sicher sind. Zum<br />
Einlösen von Reiseschecks vor Ort ist <strong>der</strong><br />
Personalausweis o<strong>der</strong> Reisepass und die<br />
eigenhändige Unterschrift erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Chinesische Reisetrends<br />
Längst kommen die Reiseweltmeister nicht mehr aus Deutschland und<br />
den USA, son<strong>der</strong>n aus China. Mit Urlaubsausgaben von rund 102 Milliarden<br />
US-Dollar im Jahr 2012 verzeichnete die Volksrepublik gegenüber<br />
dem Vorjahr eine Steigerung von 40 Prozent. Laut Studie gaben weltweit<br />
75 Prozent <strong>der</strong> befragten Hoteliers an, dass chinesische Reisende bereits<br />
bis zu fünf Prozent ihres Geschäftsanteils ausmachen. Den höchsten<br />
Zuwachs mit 61 Prozent verzeichnete <strong>der</strong> <strong>Asien</strong>-Pazifik-Raum. Weiterhin<br />
prognostizierten Hoteliers für die nächsten drei Jahre ein Wachstum des<br />
chinesischen Marktes: Je<strong>der</strong> zehnte erwartet eine Steigerung von mehr als<br />
50 Prozent, während knapp die Hälfte aller Befragten mit einem Anstieg<br />
zwischen zehn und 50 Prozent rechnen. Der Trend bei den Chinesen: weg<br />
von Gruppenreisen, hin zu Individualreisen. Wenn es um die Recherche<br />
geht, spielen persönliche Empfehlungen eine immer wichtigere Rolle. Fast<br />
ein Drittel <strong>der</strong> chinesischen Reisenden verlassen sich auf Tipps von Familie<br />
und Freunden, gefolgt von Online-Buchungs- und Bewertungsportalen.<br />
Quelle: prnewswire.com<br />
Son<strong>der</strong>aktion!<br />
<br />
März/April<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Indochina • Macau • Burma: Flusskreuzfahrt • Jade<br />
Jade – das Gold <strong>Asien</strong>s<br />
Faszinierend, wertvoll und oft gefälscht<br />
Die Kirschgänger<br />
So feiert Japan das Fest <strong>der</strong> Kirschblüten<br />
Burma: Flusskreuzfahrt<br />
auf dem Ayeyarwadi<br />
BUSINESS<br />
INDOCHINA<br />
Gratwan<strong>der</strong>ung<br />
zwischen zwei Kulturen<br />
Japans Fischereiflotten im<br />
Kampf um Fanggebiete<br />
<br />
Die <strong>Asien</strong>trends<br />
auf <strong>der</strong> Internationalen<br />
Tourismusbörse<br />
MACAU Hong Kongs kleine<br />
Schwester erlebt eine ungeahnte Blüte<br />
DIE DIE MEERE<br />
LEEREN<br />
CHINAS<br />
UMWELTSORGEN<br />
Und wie die Deutschen<br />
sie lösen können
Wirtschaft<br />
Um längerfristig konkurrenzfähig zu bleiben, muss die<br />
Textilindustrie Bangladeschs ihre Produktivität erhöhen<br />
Der Mo<strong>der</strong>nisierungsdruck steigt<br />
Der verheerende Brand in einer Textilfabrik führte <strong>der</strong> ganzen Welt vor Augen, dass die<br />
Arbeitsbedingungen in Bangladesch vorsintflutlich sind. Auch die technische Ausstattung <strong>der</strong><br />
Produktionsstätten bedarf dringend einer Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
Nicht nur aufgrund von „hausgemachten“<br />
Problemen steht die Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie Bangladeschs<br />
unter Druck. Im vergangenen Finanzjahr<br />
hat die Branche auch wegen<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftskrise in ihren<br />
wichtigsten Absatzmärkten deutlich<br />
gelitten. Stiegen die Exporte von<br />
Textilien und Bekleidung im Finanzjahr<br />
2010/11, das von Juli bis<br />
Juni dauert, dank eines kräftigen<br />
Basiseffektes noch um beeindruckende<br />
43 Prozent, schwächte sich<br />
die Dynamik 2011/12 auf lediglich<br />
knapp sieben Prozent ab. Zuletzt belief<br />
sich <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Ausfuhren auf<br />
lediglich noch 19 Mrd. US-Dollar.<br />
In den vergangenen Monaten hat<br />
das Geschäft immerhin angezogen:<br />
Das Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
lag durchweg bei deutlich<br />
über 10 Prozent und erreichte im<br />
März sogar knapp 20 Prozent. In<br />
Anbetracht <strong>der</strong> Bedeutung des Sektors<br />
für die Wirtschaft ist ein stärkeres<br />
Wachstum für die weitere Entwicklung<br />
des südasiatischen Landes<br />
unerlässlich. Textilien und Bekleidung<br />
standen zuletzt für rund 79<br />
Prozent <strong>der</strong> gesamten Exporte Bangladeschs<br />
und trugen rund 12 Prozent<br />
zum Bruttoinlandsprodukt bei.<br />
In <strong>der</strong> in Kooperation mit <strong>der</strong><br />
Bangladesh Chamber of Commerce<br />
and Industry durchgeführten Studie<br />
„Bangladesh’s Ready-made Garments<br />
Landscape: The Challenge<br />
of Growth“ kamen die Analysten<br />
von McKinsey immerhin zu <strong>der</strong><br />
Einschätzung, dass die Ausfuhren<br />
<strong>der</strong> örtlichen Textilindustrie in den<br />
nächsten zehn Jahren durchschnittlich<br />
um sieben bis neun Prozent<br />
zulegen dürften. Eine entsprechende<br />
Umfrage unter Lieferanten und Abnehmern<br />
ergab sogar ein deutlich<br />
optimistischeres Bild mit einer erwarteten<br />
Steigerung von über zehn<br />
Prozent per annum. Bis 2015 soll<br />
sich <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Exporte so im Vergleich<br />
zu 2011 verdoppeln, und bis<br />
2020 sogar knapp verdreifachen.<br />
Deutschland: wichtigster<br />
Absatzmarkt in <strong>der</strong> EU<br />
Bangladesch gehört zu den größten<br />
Exporteuren von Textilien und<br />
Bekleidung weltweit. Die Hersteller<br />
konzentrieren sich bislang<br />
überwiegend auf ihre traditionellen<br />
Absatzmärkte in Europa sowie in<br />
den USA. Abnehmer in <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union machten in den<br />
ersten drei Quartalen des laufenden<br />
Finanzjahres 2012/13 etwa 58 Prozent<br />
<strong>der</strong> Exporte aus. Unter den<br />
68<br />
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06/2013
Wirtschaft<br />
EU-Län<strong>der</strong>n kaufte Deutschland<br />
mit Abstand die meisten Textilien<br />
aus Bangladesch: Ihr Wert betrug<br />
insgesamt 2,7 Mrd. US-Dollar und<br />
entsprach damit gut 17 Prozent<br />
<strong>der</strong> Gesamtausfuhren. Größter Abnehmer<br />
waren die USA mit einem<br />
Anteil von 23 Prozent.<br />
Internationale Einzelhandelsketten,<br />
fast ausschließlich aus dem<br />
Niedrigpreissegment, hatten bereits<br />
in den 1980er Jahren damit begonnen,<br />
Textilien und Bekleidung<br />
in Bangladesch zu kaufen. Einige<br />
haben inzwischen eigene Beschaffungsbüros<br />
vor Ort eröffnet und<br />
beziehen die Waren direkt vom<br />
Hersteller.<br />
Keine Quoten, keine<br />
Einfuhrzölle<br />
Die Exporte in nicht traditionelle<br />
Märkte sind bislang noch gering,<br />
nehmen jedoch rasch zu: Im Zeitraum<br />
Juli 2012 bis März 2013 verzeichneten<br />
sie ein Plus von knapp<br />
28 Prozent gegenüber <strong>der</strong> Vorjahresperiode.<br />
Wichtigste Abnehmer<br />
in dieser Gruppe sind Japan, Australien<br />
und die Türkei. Laut McKinsey<br />
dürften insbeson<strong>der</strong>e Nachbarlän<strong>der</strong><br />
wie China und Indien, aber<br />
auch lateinamerikanische Staaten<br />
in naher Zukunft als Absatzmärkte<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Neben <strong>der</strong> Diversifizierung <strong>der</strong><br />
Absatzmärkte muss Bangladesch<br />
auch einen stärkeren Fokus auf eine<br />
Verbreiterung <strong>der</strong> Produktpalette<br />
sowie <strong>der</strong> angebotenen Qualitäten<br />
legen. Ausländische Unternehmen<br />
zeigen durchaus Interesse, auch<br />
modischere und anspruchsvollere<br />
Bekleidung fertigen zu lassen. Einzelne<br />
internationale Händler von<br />
Waren des mittleren Preissegments<br />
haben bereits mit entsprechenden<br />
Beschaffungsaktivitäten begonnen<br />
o<strong>der</strong> planen diese für die nahe<br />
Zukunft. Laut McKinsey dürften<br />
die Exporte von Produkten dieser<br />
Kategorie künftig mit rund 14<br />
Prozent pro Jahr deutlich schneller<br />
zulegen als die von Billigwaren.<br />
Trotz steigen<strong>der</strong> Produktionskosten<br />
punktet Bangladesch gegenüber <strong>der</strong><br />
Konkurrenz nach wie vor in erster<br />
Linie mit dem Preisargument.<br />
Marktzugangserleichterungen, die<br />
dem Land von einer Reihe wichtiger<br />
Absatzmärkte gewährt werden,<br />
halten die Preise zusätzlich<br />
niedrig. Exporte in die EU beispielsweise<br />
unterliegen im Rahmen<br />
<strong>der</strong> sogenannten „Everything but<br />
Arms“-Regelung keinen Quoten<br />
und keinen Einfuhrzöllen. Die<br />
Zollvergünstigungen, die die USA<br />
Bangladesch gewähren, stehen aktuell<br />
allerdings auf dem Prüfstand.<br />
Sowohl die Qualität als auch die<br />
Fertigungszeiten im Niedrigpreissegment<br />
beschreiben ausländische<br />
Unternehmen als befriedigend.<br />
Um längerfristig konkurrenzfähig<br />
zu bleiben, muss Bangladesch<br />
jedoch seine Produktivität erhöhen.<br />
Die Mehrzahl <strong>der</strong> rund 5.400<br />
Bekleidungsfabriken arbeitet auf<br />
niedrigem Niveau und mit hohem<br />
manuellen Anteil. Laut McKinsey<br />
produzieren lediglich 50 bis 100<br />
Hersteller auf fortgeschrittenem<br />
Level.<br />
Hemmend auf die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
wirken sich die anhaltend hohen<br />
Zinsen aus. Industrieverbände<br />
nennen ein Zinsniveau im einstelligen<br />
Bereich als Voraussetzung<br />
für Investitionen in neue Technologien.<br />
Nur wenige Firmen sind<br />
momentan in <strong>der</strong> Lage, solche zu<br />
realisieren. Bei den meisten Investitionen<br />
handelt es sich lediglich<br />
um einen geringfügigen Ausbau <strong>der</strong><br />
bereits bestehenden Produktionsanlagen.<br />
Umweltfreundliche Produktionsmethoden<br />
sind ebenfalls kaum<br />
verbreitet. Immerhin gibt es erste<br />
Ansätze, den Wasserverbrauch zu<br />
reduzieren.<br />
Auch wenn dies angesichts <strong>der</strong><br />
jüngsten Ereignisse kaum zu glauben<br />
ist: In einzelnen Fertigungsbetrieben<br />
haben sich die Arbeitsbedingungen<br />
nach Einschätzung von<br />
Branchenkennern verbessert. Die<br />
Bandbreite ist jedoch groß und die<br />
Mängel im Bereich <strong>der</strong> Arbeitssicherheit<br />
nach wie vor offensichtlich.<br />
Über sehr gute Corporate-<br />
Social-Responsibility-Standards<br />
dürften lediglich ein bis zwei Prozent<br />
<strong>der</strong> Hersteller verfügen, zum<br />
Teil angestoßen von ausländischen<br />
Abnehmern. Eine Überprüfung,<br />
inwieweit die entsprechenden Vereinbarungen<br />
eingehalten werden,<br />
gestaltet sich angesichts langer und<br />
unübersichtlicher Lieferketten jedoch<br />
schwierig.<br />
Geringe Verfügbarkeit<br />
qualifizierter Arbeitskräfte<br />
Für die weitere Entwicklung des<br />
Sektors stellt neben <strong>der</strong> ungenügenden<br />
Ausstattung auch die geringe<br />
Verfügbarkeit qualifizierter<br />
Arbeitskräfte ein Hin<strong>der</strong>nis dar.<br />
Der Großteil <strong>der</strong> aktuell rund vier<br />
Millionen Beschäftigten in <strong>der</strong><br />
Textilbranche erhält lediglich ein<br />
kurzes Training „on the Job“ o<strong>der</strong><br />
in einer lokalen Nähschule. Ausbildungsstätten<br />
im eigentlichen<br />
Sinne sind nicht vorhanden. Ein<br />
weiterer erschweren<strong>der</strong> Faktor sind<br />
die mangelhaften infrastrukturellen<br />
Rahmenbedingungen. Zwar plant<br />
die Regierung den Ausbau <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur<br />
sowie <strong>der</strong> Energieversorgung.<br />
Aktuell treiben<br />
aber sowohl Verzögerungen beim<br />
Transport als auch die unzureichende<br />
Verfügbarkeit von Strom<br />
die Kosten in die Höhe.<br />
Die Tatsache, dass Bangladesch<br />
einen beträchtlichen Teil <strong>der</strong> Rohstoffe<br />
und Vorerzeugnisse für seine<br />
Textilproduktion importieren<br />
muss, wirkt sich ebenfalls negativ<br />
auf die Konkurrenzfähigkeit <strong>der</strong><br />
Branche aus. Zwar kann <strong>der</strong> lokale<br />
Primärtextilsektor die Nachfrage<br />
nach Garnen zu 95 Prozent und die<br />
nach Strickgarnen zu 90 Prozent<br />
decken; bei gewebten Stoffen sind<br />
die Hersteller von Exporttextilien<br />
jedoch zu 60 Prozent auf Importe<br />
angewiesen. Diese Tatsache birgt<br />
neben längeren Lieferzeiten für das<br />
Endprodukt auch ein beträchtliches<br />
Wechselkursrisiko.<br />
Anna Westenberger, GTAI<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 69
Wirtschaft<br />
Praktiker verzweifelt gesucht<br />
Die Volksrepublik China verfügt über ein hoch entwickeltes Universitäten- und Berufsschulsystem.<br />
Trotzdem beklagen Unternehmen vor Ort einen gravierenden Fachkräftemangel. Das liegt vor<br />
allem an <strong>der</strong> fehlenden Praxisnähe <strong>der</strong> Ausbildungsprogramme. Eine intensive Kooperation<br />
zwischen Wirtschaft und Bildung könnte diesen Missstand beseitigen<br />
Ihre Expansion nach Fernost betreiben<br />
deutsche Firmen schon seit<br />
vielen Jahren. Gerade für international<br />
agierende Konzerne gehört<br />
es zum guten Ton, mindestens eine<br />
Nie<strong>der</strong>lassung in China zu haben.<br />
Traditionell verlegten Unternehmen<br />
vor allem ihre Produktionsstandorte<br />
dorthin. Für sie waren die günstigen<br />
lokalen Arbeiter ein Grund für die<br />
Expansion ins Reich <strong>der</strong> Mitte.<br />
Hohe Qualifikationen waren für<br />
die Produktionsabläufe nicht vonnöten,<br />
dagegen waren ungelernte<br />
und schnell verfügbare Arbeitskräfte<br />
die Grundlage des Erfolgs.<br />
Seitdem hat sich die Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> deutschen Nie<strong>der</strong>lassungen in<br />
Chinesen haben trotz ihres Universitätsabschlusses<br />
oft nicht die<br />
Qualifikationen, die deutsche<br />
Firmen wünschen<br />
China stark geän<strong>der</strong>t. Viele Firmen<br />
haben zumindest Teile ihrer<br />
Forschung und Entwicklung in die<br />
Volksrepublik verlegt. Das än<strong>der</strong>t<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen an Arbeitskräfte,<br />
nun werden ausgebildete Mitarbeiter<br />
für technologische Entwicklungen<br />
o<strong>der</strong> Managementpositionen<br />
gesucht. Doch die sind rar, obwohl<br />
jedes Jahr mehr als drei Millionen<br />
junge Chinesen ein Hochschulstudium<br />
abschließen.<br />
Zwischen theoretischer Bildung<br />
und praktischem Nutzen <strong>der</strong> Absolventen<br />
klafft allerdings eine breite<br />
Lücke. „Das liegt vor allem daran,<br />
dass das chinesische Hochschulsystem<br />
auf die Praxiskomponente<br />
nicht so viel Wert legt“, erklärt<br />
Günter Schucher vom GIGAInstitut<br />
für <strong>Asien</strong>Studien in Hamburg.<br />
Das freilich ist ein Problem für<br />
den Arbeitsmarkt. Denn hier werden<br />
Kräfte benötigt, die ihr Metier<br />
theoretisch und praktisch verstehen.<br />
Aus diesem Grund existiert in China<br />
ein System von Berufsakademien,<br />
die einen an<strong>der</strong>en Anspruch haben<br />
als die Universitäten: Sie möchten<br />
praktisch Anwendbares vermitteln,<br />
doch oft fehlt es ihnen an<br />
qualifizierten Dozenten. Während<br />
in Deutschland ein Professor vor<br />
seiner Lehrtätigkeit an einer Fachhochschule<br />
mindestens fünf Jahre<br />
in <strong>der</strong> freien Wirtschaft gearbeitet<br />
haben muss, gibt es in China solche<br />
Voraussetzungen nicht. Diese Praxislücke<br />
<strong>der</strong> Professoren setzt sich<br />
bei ihrer Schülergeneration fort.<br />
Praxislücke bei<br />
Berufsakademien<br />
So müssen die meisten internationalen<br />
Unternehmen ihre studierten<br />
Berufseinsteiger zeitintensiv on<br />
the job ausbilden. Auch Wolfgang<br />
Schiller, Vize-Präsident für Human<br />
Resources von Linde Material<br />
Handling, verfährt so mit den<br />
Neulingen: „Wir setzen dabei auf<br />
gezielte Qualifizierung und spezifische<br />
Weiterbildung.“ Mit wachsendem<br />
Praxiswissen steigt <strong>der</strong><br />
Wert des Mitarbeiters.<br />
Nicht selten werden sie daher von<br />
an<strong>der</strong>en Unternehmen abgeworben,<br />
sobald die lernintensive und teure<br />
Probezeit beim vorherigen Arbeitgeber<br />
abgeschlossen ist. Das ist<br />
ein potentielles Verlustgeschäft<br />
für viele Unternehmen. „Deshalb<br />
müssen Mitarbeiterbindungsprogramme,<br />
die die Loyalität zum<br />
Arbeitgeber erhöhen, immer dazugehören“,<br />
betont Schiller.<br />
Schon seit Jahren sieht ein Fünfjahresplan<br />
<strong>der</strong> chinesischen Regierung<br />
vor, eine berufsnahe Ausbildung<br />
einzuführen. Wie<strong>der</strong>holt wies<br />
Bildungsminister Wan Gang darauf<br />
hin, Anreize in diese Richtung stärken<br />
zu müssen. Ein Vorbild dafür<br />
ist zum Beispiel die Zusammenarbeit<br />
von Berufsschulen und Unternehmen<br />
in Deutschland. Standards<br />
legen das Wissensniveau fest, das<br />
Unternehmen bei Berufseinsteigern<br />
erwarten können. Nach diesen zentral<br />
festgelegten Voraussetzungen<br />
richten sich die ausbildenden Institute.<br />
Ob diese Vorhaben letztendlich<br />
auch in China in die Tat umgesetzt<br />
werden können, hängt laut<br />
China- und Bildungsexperte Günter<br />
Schucher von dem Engagement <strong>der</strong><br />
Unternehmen ab. „Auf sie kommt<br />
es letztendlich an.“<br />
Katharina Schnurpfeil<br />
70 www.inasien.de<br />
06/2013
…Tadashi Yanai<br />
A s i e n s P r o m i n e n t e<br />
Die Welt spricht über …<br />
Mit seinem weltweit großen Modeunternehmen Uniqlo will er nun auch das Herz<br />
deutscher „Fashion-Victims“ erobern. Seine Designer loben ihn als Inspirationsquelle und<br />
erfolgreichen Manager. In <strong>der</strong> Tat ist er seit Jahren <strong>der</strong> reichste Japaner<br />
Es begann alles fast so wie bei dem<br />
italienischen Modelabel United Colors<br />
of Benetton. Und auch, wenn<br />
Uniqlo aus Japan kommt, bekam es<br />
kurzerhand den Beinamen „Japans<br />
Benetton“. Denn ähnlich wie beim<br />
Italiener o<strong>der</strong> bei einem bekannten<br />
schwedischen Händler entwerfen<br />
die hauseigenen Designer, manchmal<br />
auch bestimmte VIPs, die neuen<br />
Kollektionen <strong>der</strong> Marke, dessen<br />
Name eine Abkürzung von Unique<br />
Clothing ist. Japans größtes Textilunternehmen<br />
Fast Retailing ist <strong>der</strong><br />
Mutterkonzern und dessen Chef <strong>der</strong><br />
64-jährige Tadashi Yanai. Er hält<br />
immer wie<strong>der</strong> als bestes Beispiel<br />
dafür her, wie dynamisch und global<br />
Japans Wirtschaft doch sei. Und<br />
in <strong>der</strong> Tat ist seine Textilmarke eine<br />
<strong>der</strong> seltenen japanischen Erfolgsgeschichten<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre.<br />
Mit dem Faden fing´s an<br />
Das Interesse an <strong>der</strong> Textilbranche<br />
wurde Yanai mit einem familiengeführten<br />
Textilladen in <strong>der</strong> westjapanischen<br />
Stadt Ube sozusagen in<br />
die Wiege gelegt. Von seinem Vater<br />
Anfang <strong>der</strong> 1960er Jahre gegründet,<br />
trat er 1972 nach dem Studium<br />
<strong>der</strong> Politik- und Wirtschaftswissenschaften<br />
an <strong>der</strong> Tokioter Eliteuniversität<br />
Waseda in das väterliche<br />
Unternehmen ein. 1984 dann stellte<br />
er sich mit Uniqlo auf eigene Beine<br />
und eröffnete das erste Geschäft<br />
in <strong>der</strong> Millionenmetropole Hiroshima.<br />
Anfangs setzte er auf Familienmode<br />
und preiswerte Importware<br />
aus Korea und China. Doch erst<br />
die neueste japanische Textiltechnologie<br />
verhalf ihm zum Erfolg:<br />
Der japanische Textilkönig setzt sich als Mitglied des U.S.-Japan Council für gute<br />
Beziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten ein<br />
Die Verbindung von klassischem<br />
Gewebe mit einem künstlichen<br />
Spezialfaden, <strong>der</strong> sowohl wärmen<br />
als auch kühlen kann. Mit diesem<br />
Textilgewebe stattete Yanai mehrere<br />
Olympiamannschaften Japans<br />
aus und machte sich somit einen<br />
Namen.<br />
Eine Marke geht um die Welt<br />
Erst die Vision, dann <strong>der</strong> Erfolg<br />
– so traf es zumindest Yanai. Die<br />
Vision, eines Tages weltweit zu<br />
den Großen in <strong>der</strong> Textilbranche<br />
zu zählen hat sich mit über 800<br />
Filialen in Japan und bisher 400 im<br />
Ausland erfüllt.<br />
Zum Erfolg verhalf <strong>der</strong> unverkennbar<br />
eigene Kollektionsstil,<br />
<strong>der</strong> hauptsächlich aus sogenannten<br />
Basics besteht, die fast konkurrenzlos<br />
zu niedrigen Preisen ihre<br />
Käufer finden. Und das soll auch<br />
im Ladendesign erkennbar sein:<br />
Grell ausgeleuchtet ist Uniqlo bei<br />
günstigen Preisen ein wahrer Discounter<br />
unter den Kultlabels. Nach<br />
Geschäftskonzentration auf China<br />
öffnete 2001 die erste Filiale in<br />
London, 2007 folgte Paris. Bald<br />
nun sollen auch deutsche Käufer<br />
bei Uniqlo einkaufen gehen. Für<br />
Frühjahr 2014 ist <strong>der</strong> erste Laden<br />
in Berlin geplant.<br />
Simona Bianco<br />
simona.bianco@asiavision.de<br />
Bild: Flickr_U.S.-Japan Council<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 71
+ News + + + Meldungen + + + Kultur + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen<br />
Die Bangbangs von Chongqing<br />
Bild: Bert van Dijk / flickr.com<br />
In <strong>der</strong> chinesischen Metropole sind sie die letzten ihre Art, die sogenannten Bangbangs,<br />
die Zementsäcke, Möbel und an<strong>der</strong>es Schwergewicht mittels Bambusstangen durch die<br />
Stadt tragen. Und zwar dorthin, wohin sich noch nicht einmal ein Fahrrad durchschlängeln<br />
kann. Solange es die kleinen Gassen von Chongqing noch geben wird, wird wohl auch<br />
noch ihre Zunft überleben.<br />
Sou Fujimoto<br />
Wer in einem Haus des 1971 in Hokkaido geborenen<br />
Architekten Sou Fujimoto lebt, <strong>der</strong> weiß, was<br />
an <strong>der</strong> nächsten Straßenecke passiert, während<br />
er sich die Zähne putzt. Nach den vermeintlichen<br />
„Baumhäusern“ des Japaners sind längst nicht<br />
mehr nur seine Landsgenossen verrückt. Das Gefühl<br />
grenzenloser Offenheit mittels wandlosen<br />
Strukturen und luftig verteilten Ebenen möchten<br />
auch längst schon Europäer genießen – und das<br />
nicht nur im privaten Raum. So soll etwa das Hauptgebäude<br />
<strong>der</strong> Kunsthalle Bielefeld mit einem Anbau<br />
des japanischen Architekten erweitert werden.<br />
Bild: Naoya Fujii, flickr.com<br />
Indien hören<br />
Ein akustischer Ausflug in die<br />
bewegte Vergangenheit und<br />
Gegenwart des siebtgrößten<br />
Staates <strong>der</strong> Erde. Von den<br />
mythischen Anfängen des Indus-Kults<br />
bis zum Bollywoodboom,<br />
<strong>der</strong> jährlich für über<br />
1.000 neue Spielfilme sorgt,<br />
spannt Erzähler Rufus Beck<br />
den Bogen seines Bildungstrips<br />
durch Indien. Dazu gibt<br />
es 40 Musikbeispiele (Silberfuchsverlag,<br />
24 €).<br />
Ausstellung Zürich, bis 12. Januar 2014<br />
Persien – Europa – Iran<br />
Die Bande zwischen Europa und Persien<br />
gewannen nach 1600 an Intensität.<br />
Der kulturelle Austausch hinterließ<br />
nachhaltige Spuren. Davon zeugen die<br />
Darstellungen zeitgenössischer Perser auf<br />
nie<strong>der</strong>ländischen Bil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> auch die<br />
persische Schärpe als beständiger Teil<br />
<strong>der</strong> polnischen Nationaltracht. Ein Teil<br />
<strong>der</strong> Ausstellung ist <strong>der</strong> zeitgenössischen<br />
iranischen Kunst gewidmet und geht <strong>der</strong><br />
Frage nach, wie wir den Iran heute wahrnehmen.<br />
Mit vielen Veranstaltungen im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Ausstellung, etwa Lesungen,<br />
Workshops und Musik zur Klangkunst<br />
Teherans (www.rietberg.ch).<br />
72<br />
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06/2013
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App bei Lebensmittelallergien<br />
Macau<br />
Kostenlos unterhalten<br />
Entspannt im Restaurant:<br />
Der „Allergy<br />
Traveler” verrät dem<br />
Kellner in 18 Speisen<br />
und per Bild, auf welche<br />
Speisen man allergisch<br />
reagiert (Android,<br />
kostenlos).<br />
Samstags und Sonntags geht es in <strong>der</strong> Innenstadt<br />
von Macau lebhaft zu. Dann treten Löwentänzer<br />
auf, Arien aus chinesischen Opern werden gesungen<br />
und portugiesische Folkloregruppen tanzen.<br />
Das alles vor den Ruinen von St. Paul und dem<br />
Barra-Platz am A-Ma Tempel – und zwar kostenlos.<br />
Sponsor ist das Macau Government Tourist Office.<br />
Bruce Lee in Hong Kong<br />
Bis Juli 2018 läuft die größte und längste Bruce Lee-<br />
Ausstellung aller Zeiten im Hong Kong Heritage<br />
Museum. Der Kung Fu-Superstar, <strong>der</strong> selbst 40 Jahre<br />
nach seinem Tod immer noch in <strong>der</strong> Stadt präsent<br />
ist, zeigt über 600 Gegenstände aus dem Leben <strong>der</strong><br />
Ikone des Martial-Arts-Films und beleuchtet das kulturelle<br />
Phänomen Bruce Lee („Bruce Lee. Art. Life“,<br />
www.heritagemuseum.gov.hk).<br />
Indien & Nepal<br />
Unterwegs mit Religions-Philosophen<br />
Ein Spezialist für Gesundheits- und<br />
„Best Ager“-Reisen (Mediplus)<br />
verbindet im kommenden Jahr<br />
zwei Rundreisen mit intensiven<br />
Einblicken in Religion und Kultur:<br />
Südindien o<strong>der</strong> Nepal kombiniert<br />
mit Indiens Norden und Rajasthan.<br />
Mit von <strong>der</strong> Partie sind die<br />
Religions-Philosophen<br />
Ronald<br />
Zürrer bzw. Miro Cucuz. Ronald<br />
Zürrer ist sowohl in <strong>der</strong> abendländischen<br />
Geistesgeschichte als<br />
auch in asiatischer Philosophie und<br />
Meditation ausgebildet und lebte<br />
mehrere Jahre als Mönch in einem<br />
hinduistischen Kloster. Der Religions-Philosoph,<br />
Lektor und Indienkenner<br />
Miro Cucuz lebte ebenfalls<br />
zehn Jahre als Mönch in einem<br />
hinduistischen Kloster und ist als<br />
Hilfspriester für Feuerzeremonien<br />
tätig. Gewährt werden intensive<br />
Einblicke zu unbekannten Riten<br />
und Religionen auch an weniger<br />
besuchten Weltkulturerbestätten.<br />
Die jeweils 16-tägigen Rundreisen führen entwe<strong>der</strong> durch Südindien<br />
o<strong>der</strong> durch Nepal in Kombination mit Indiens Norden<br />
(Rajasthan). Mediplus hat hierfür Übernachtungen in ehemaligen<br />
Königspalästen, Bootstouren auf dem Ganges, Besuche von Gebetszeremonien<br />
und zahlreichen UNESCO-Weltkulturerbestätten<br />
organisiert (16 Tage, ab 2.397 € (Nepal ab 2.897 € ) inkl. Flügen,<br />
Rail&Fly, Halbpension).<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 73
Kultur<br />
Unter Mönchen in Korea<br />
Früh aufstehen, früh zu Bett gehen, täglich meditieren, viel schweigen. Das Leben<br />
als Mönch erfor<strong>der</strong>t Disziplin; doch es ermöglicht auch, zu sich selbst zu finden.<br />
In Südkorea können seit einigen Jahren auch Touristen in buddhistischen Tempeln<br />
übernachten und gemeinsam mit den Mönchen zur Ruhe finden. Ein Besuch als<br />
Gastmönch in einem <strong>der</strong> ältesten Tempel des Landes<br />
74<br />
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06/2013
Als Mönchsnovize Jijin am<br />
frühen Abend die große hölzerne<br />
Gebetshalle betritt,<br />
ist er spät dran. Er verbeugt sich<br />
vor <strong>der</strong> Buddhafigur am Eingang<br />
und eilt leise zu dem Platz, an dem<br />
sich bereits die an<strong>der</strong>en Mönche<br />
und Novizen versammelt haben<br />
– kniend und in sich versunken vor<br />
goldfarbenen Buddhastatuen, die<br />
sanftmütig auf die meditierende<br />
Schar unter ihnen blicken.<br />
Der 28-jährige Jijin befindet sich<br />
im dritten Jahr seiner Anwartschaft<br />
und hat noch zwei Jahre vor sich.<br />
Erst nach fünf Jahren als Novize<br />
kann er nach einer einmonatigen<br />
Abschlussprüfung Mönch werden.<br />
Je<strong>der</strong> Kontakt zu seiner Familie ist<br />
ihm während seiner Novizenzeit<br />
untersagt. Schweigend fügt er sich<br />
in die Reihen ein, wie die Gastmönche,<br />
die ihm in die Gebetshalle<br />
folgten, darunter Touristen aus<br />
Korea, Europa und den USA. In<br />
Tempelkleidung gehüllt, leben sie<br />
für kurze Zeit bei den Mönchen und<br />
werden gleich nach Ankunft von<br />
den Novizen in den Verhaltenskodex<br />
eingewiesen, das oftmals Ruhe<br />
und Schweigen gebietet. Alkohol<br />
sowie Rauchen verboten.<br />
Disziplin und Regeltreue<br />
Erwartungsvoll harren die Gäste<br />
in <strong>der</strong> Gebetshalle des Hwaeomsa-Tempels<br />
<strong>der</strong> Zeremonie. Von<br />
Bergen umgeben, liegt er im Süden<br />
des Landes inmitten des Jirisan-<br />
Nationalparks. Dann ertönt <strong>der</strong> tiefe,<br />
sonore Klang eines Mönchs.<br />
Er stimmt einen choralen Gesang<br />
an, in den alle, bis auf die Gastmönche,<br />
einstimmen. Der Gesang<br />
steigert sich, wird lauter, inbrünstiger<br />
und füllt mit seiner Intensität<br />
schließlich die ganze Halle<br />
aus. Ein seltsames Gefühl macht<br />
sich bemerkbar, so als würde <strong>der</strong><br />
Körper in Resonanz versetzt. Im<br />
festen Rhythmus wird <strong>der</strong> Gesang<br />
unterbrochen und beginnt dann<br />
wie<strong>der</strong> von vorn, während sich alle<br />
Teilnehmer abwechselnd erheben,<br />
verbeugen und nie<strong>der</strong>knien. Nach<br />
einer halben Stunde kehrt Ruhe ein<br />
und alle entfernen sich.<br />
„Ergreifend“, sagt Han Chul<br />
Park, 78, Professor aus Seoul. „Die<br />
Zeremonie hat meinen Geist berührt“.<br />
Es ist bereits sein zweiter<br />
Tempelaufenthalt und er verbringt<br />
ihn dieses Mal im Hwaeomsa-Tempel.<br />
Weil die Atmosphäre so schön<br />
ist, wie er sagt. Die zu den ältesten<br />
Tempeln Koreas zählende Stätte<br />
wurde vor rund 1.500 Jahren von<br />
einem indischen Mönch gegründet<br />
und 1663 nie<strong>der</strong>gebrannt, jedoch<br />
sofort wie<strong>der</strong> aufgebaut.<br />
Der fernöstliche Himmel ist an<br />
diesem Abend klar. Der Anblick <strong>der</strong><br />
Sternbil<strong>der</strong> lässt die aufkommende<br />
Kühle fast vergessen. Es herrscht<br />
Ruhe. Außer dem Plätschern eines<br />
Wasserbeckens ist nichts zu hören,<br />
bis <strong>der</strong> Gastmönch-Betreuer Woo<br />
Mun Suk die Gäste zur Teezeremonie<br />
lädt. Zeit zum Entspannen<br />
und für ein Gespräch. Woo Mun<br />
ist seit 16 Jahren ordinierter Mönch<br />
und lebt gemäß des Jogye-Ordens<br />
keusch. Seinen Weg hat <strong>der</strong> 40-<br />
jährige nie bereut. „Ich kann mir<br />
nichts Besseres vorstellen“, sagt er<br />
und erzählt von innerer und äußerer<br />
Freiheit, die er seither genießt.<br />
Doch die Zahl <strong>der</strong> Mönche ist<br />
rückläufig. Ihr Leben erfor<strong>der</strong>t ein<br />
hohes Maß an Disziplin und Regeltreue<br />
und ist nicht für jeden<br />
erstrebenswert. In welchem Tempel<br />
sie wohnen wollen, können sich jedoch<br />
Mönche in Korea aussuchen.<br />
Kultur<br />
Mönchsnovize Jijin ist 28 Jahre alt und im dritten von<br />
fünf Jahren seiner Anwartschaft<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 75
Kultur<br />
Frühmorgens auf dem Gelände des Hwaeomsa-Tempels: Eine lange Reihe Mönche zieht in Richtung <strong>der</strong> alten Gebetshalle,<br />
um ihre morgendliche Zeremonie abzuhalten<br />
Tagsüber sind sie frei, können etwa<br />
studieren. Dennoch steigen immer<br />
wie<strong>der</strong> manche aus, erzählt Woo<br />
Mun. Meistens, weil sie heiraten<br />
wollen. Für ihn sei das jedoch kein<br />
Thema Zwei Bücher haben ihn zum<br />
Mönchsein verführt, darunter Siddharta<br />
von Hermann Hesse.<br />
Die Teestunde ist vorüber. Woo<br />
Mun zieht sich zurück und die<br />
Gastmönche suchen ihre Quartiere<br />
auf. Sie schlafen in einem traditionellen,<br />
langgestreckten Holzbau,<br />
einer Sammelunterkunft ohne Toilette,<br />
Dusche und Waschbecken.<br />
Die befinden sich in einem Nebengebäude.<br />
Knarrend und quietschend<br />
geben Schiebetüren den Weg in<br />
karg eingerichtete Räume frei. Geschlafen<br />
wird auf dem beheizten<br />
Boden mit Decken. Gongschläge<br />
dröhnen: Es ist neun Uhr abends,<br />
Bettruhe.<br />
Drei Uhr. Morgentoilette.<br />
Das Klacken eines Holzschlaginstruments<br />
dringt ans Ohr: aufstehen,<br />
Morgentoilette, anziehen. Zeit<br />
für Eitelkeiten bleibt nicht, denn<br />
um 3:30 Uhr steht Jijin vor den<br />
Unterkünften, um die Gastmönche<br />
abzuholen. Zum Morgenappell an<br />
<strong>der</strong> Tempeltrommel. Schlaftrunken<br />
folgen sie ihm schweigend in Zweierreihen<br />
mit übereinan<strong>der</strong> gelegten<br />
Händen, die Rechte über die Linke.<br />
So bewegt man sich als Mönch<br />
über das Tempelgelände, hat Jijin<br />
ihnen eingetrichtert. Vor <strong>der</strong> riesigen<br />
Trommel hat sich ein Mönch<br />
aufgebaut und legt los. Die dumpfen<br />
Schläge durchdringen die Luft,<br />
wie Tinte das weiche Papier des<br />
Maulbeerbaums. „Das Herz sollte<br />
nach dem Rhythmus <strong>der</strong> Trommel<br />
schlagen“, sagt Jijin. Fünf Mönche<br />
donnern nacheinan<strong>der</strong> auf sie ein,<br />
zehn Minuten lang. Das Trommeln<br />
gilt <strong>der</strong> Freude und dem Glück allen<br />
Lebens. Zum Abschluss ertönen<br />
monumentale Gongschläge. Nun<br />
sind definitiv alle wach.<br />
Währenddessen zieht eine lange<br />
Reihe Mönche in rostbraunen Kutten<br />
über das Tempelareal hinweg,<br />
in Richtung Gebetshalle. Jijin und<br />
die Gastmönche folgen ihnen zur<br />
halbstündigen, choralen Morgenzeremonie.<br />
Ihr schließen sich in<br />
<strong>der</strong> Meditationshalle die 108 Nie<strong>der</strong>werfungen<br />
an, eine kraftvolle<br />
Übung für Körper und Geist: aufrecht<br />
stehen, Hände vor <strong>der</strong> Brust<br />
falten, tief verbeugen, hinknien, mit<br />
Händen und Stirn auf den Boden,<br />
aufstehen und alles von vorn.<br />
Insgesamt 108 Mal, ohne Pause.<br />
Jede Nie<strong>der</strong>werfung steht für eine<br />
Buße, eine Bitte, ein Dank o<strong>der</strong><br />
ein Gelöbnis. Etwa jenes, stets sein<br />
76<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
Kultur<br />
Bestes zu geben. Wer nicht mehr<br />
kann, setzt aus und steigt später<br />
wie<strong>der</strong> ein o<strong>der</strong> pausiert bis zum<br />
Ende. Jijin schaut schweigend darüber<br />
hinweg. Gleich danach wird<br />
eine halbe Stunde lang meditiert,<br />
im Lotussitz.<br />
Sechs Uhr. Frühstückszeit<br />
Vor dem Essenssaal pfeift <strong>der</strong> Wind<br />
und heult durch die Ritzen, als sich<br />
die Mönche nähern. „Wer nicht<br />
gearbeitet hat, sollte nicht essen“,<br />
prangt auf dem Schild über dem<br />
Saal. An <strong>der</strong> Tür steht ein junger<br />
Novize, kerzengerade und mit aufgerichteter<br />
Hand vor <strong>der</strong> Brust. In<br />
sich versunken und den Blick ins<br />
Leere gewandt, verharrt er dort wie<br />
eine Buddhastatue, um die Mönche<br />
zu empfangen. Sie haben Vortritt.<br />
Als <strong>der</strong> erste kommt, beugt sich<br />
<strong>der</strong> Novize schlagartig im 90-Grad-<br />
Winkel vor. Eine Demutsgeste und<br />
Respektsbekundung, die jedem eintretenden<br />
Mönch zuteil wird. Dann<br />
erst sind die Gastmönche an <strong>der</strong><br />
Reihe und bedienen sich vom Büffet.<br />
Fleisch, Fisch, Geflügel sucht<br />
man hier vergebens. Stattdessen<br />
gibt es vegetarische Tempelküche<br />
mit viel Gemüse, farbenfroh und<br />
variantenreich, darunter die Landesspezialität<br />
Kimchi, ergänzend<br />
Suppe, Reis und etwas Obst, als<br />
Blick über einen Teil des Tempelareals. Im Hintergrund sind die Berge des Jirisan-Nationalparks<br />
zu sehen<br />
Getränk Wasser o<strong>der</strong> Tee. Es gilt,<br />
nur so viel zu nehmen, wie man<br />
essen kann, nichts übrig zu lassen<br />
und zu schweigen. Es hat schon fast<br />
etwas Meditatives, seine Schüssel<br />
langsam und vollständig zu leeren,<br />
darauf achtend, auch das letzte<br />
Reiskorn zu verspeisen, ja, es überhaupt<br />
mit Stäbchen fassen zu können.<br />
Löffel sind für die Suppe. Am<br />
Ende des Essens räumt je<strong>der</strong> sein<br />
Geschirr selbst weg, spült es auch<br />
selbst ab und Jijin zieht sich zum<br />
Studium des Buddhismus zurück.<br />
Das Tageslicht bahnt sich seinen<br />
Weg, allmählich wird es hell. Alles<br />
ist ruhig, bis auf das Zwitschern <strong>der</strong><br />
Vögel. „Ich fühle mich gut“, sagt<br />
Gastmönch Tai June aus den USA.<br />
Für ihn und seine Frau Marie ist es<br />
<strong>der</strong> erste Tempelaufenthalt. In Südkorea<br />
bieten viele buddhistische<br />
Tempel Aufenthalte für Besucher<br />
an, 16 von ihnen sind englischsprachige<br />
Gäste aus dem Ausland.<br />
Die Abläufe <strong>der</strong> Tempelaufenthalte<br />
Templestay in Südkorea<br />
bieten <strong>der</strong>zeit 16 buddhistische Tempel<br />
für englischsprachige Gäste an. Je nach<br />
Tempel und Programm beträgt <strong>der</strong> Preis<br />
pro Person und Nacht inkl. Verpflegung<br />
ca. 27 bis 68 Euro. Kurze Einführungen<br />
von 2,5 bis 3,5 Stunden ohne Übernachtung<br />
kosten ca. 14 bis 20 Euro.<br />
Die Unterbringung erfolgt in Sammelunterkünften,<br />
getrennt nach Männern und<br />
Frauen. Gegebenenfalls sind auch separate<br />
Unterkünfte möglich. Toiletten und<br />
Duschen liegen außerhalb <strong>der</strong> Schlafräume.<br />
Handtücher und Toilettenartikel sind<br />
mitzubringen. Buchungen können vor<br />
Ort o<strong>der</strong> auf eng.templestay.com (ohne<br />
www!) vorgenommen werden.<br />
Mehr Infos: Templestay Information Center<br />
(Seoul), 71 Gyeonji-dong, Jongno-gu,<br />
tägl. 9-18 Uhr, mit Restaurant (Tempelküche)<br />
und Café, Tel. +82-2-2031-2000.<br />
Weitere Auskünfte bei <strong>der</strong> Koreanischen<br />
Tourismuszentrale, Tel. +49 (0)69-<br />
233226, www.visitkorea.or.kr<br />
Seit 16 Jahren Mönch und zufrieden: <strong>der</strong> 40 Jahre alte Woo Mun Suk bei <strong>der</strong><br />
Teezeremonie<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 77
Kultur<br />
Mönch Woo Mun Suk beim morgendlichen Meditations-Spaziergang durch den nahe gelegenen<br />
Bambuswald<br />
ähneln sich, variieren aber auch und<br />
dauern von einer Nacht bis zu einer<br />
Woche. Dabei lernen die Gäste das<br />
Leben <strong>der</strong> Mönche kennen, essen,<br />
beten und meditieren mit ihnen,<br />
basteln, machen Spaziergänge, haben<br />
aber auch Zeit für sich und<br />
beteiligen sich an Gemeinschaftsarbeiten<br />
wie dem Fegen des Areals.<br />
2002 wurde das Projekt anlässlich<br />
<strong>der</strong> Fußball-WM in Korea und<br />
Japan initiiert. Inzwischen kann es<br />
beeindruckende Erfolge vorweisen<br />
und gilt als Aushängeschild des<br />
koreanischen Tourismus. Vor zehn<br />
Jahren waren es 2.500 Gäste, 2007<br />
bereits 82.000, 2011 schon über<br />
212.000 Gäste, davon 12 Prozent<br />
aus dem Ausland und 1.700 Deutsche!<br />
„Ich denke, die meisten sind<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach ihrem wahren<br />
Selbst“, sagt Songi Han vom<br />
Templestay Information Center in<br />
Seoul.<br />
Protestanten sträuben sich<br />
schon mal<br />
Kommen kann je<strong>der</strong>, unabhängig<br />
von Herkunft o<strong>der</strong> Religion,<br />
erzählt Mönch Woo Mun. „Katholiken<br />
wollen alles mitmachen“,<br />
sagt er, „Protestanten dagegen sind<br />
skeptischer und sträuben sich schon<br />
mal.“ Beim morgendlichen, meditativen<br />
Spaziergang sind jedoch<br />
alle dabei. Woo Mun geht durch<br />
einen Bambuswald, vorbei an <strong>der</strong><br />
Mönchsakademie und einer Einsiedelei<br />
und hinauf zu einem Bergheiligtum.<br />
Schließlich lädt er noch mal<br />
zum Tee, bevor die Gastmönche<br />
gemeinschaftlich ihre Unterkünfte<br />
ausfegen für die nächsten Besucher.<br />
Gastnonne Marie aus den USA<br />
hat am Ende ihres Aufenthalts gemischte<br />
Gefühle. „Es war schön<br />
und interessant“, sagt sie, „aber<br />
einmal reicht“. Für die gebürtige Hawaianerin<br />
und ihren Mann Tai June<br />
bleibt es wohl eine „einmalige, doch<br />
unvergessliche Lebenserfahrung“.<br />
Vor allem Koreaner fühlen sich<br />
von den Tempeln angezogen, und<br />
dass, obwohl nur 23 Prozent dem<br />
Buddhismus angehören. 25 Prozent<br />
sind Christen, ein paar Prozent<br />
gehören sonstigen Religionen an,<br />
<strong>der</strong> Rest – knapp die Hälfte – ist<br />
konfessionslos. Manche kommen<br />
auch einfach nur, um die entspannte<br />
Atmosphäre <strong>der</strong> Bergtempel zu<br />
genießen. Unter den Besuchern sind<br />
auch zunehmend ausländische Gäste,<br />
die den Weg zu Koreas Tempeln<br />
finden, wenn sie eine Auszeit brauchen<br />
und Energie tanken wollen.<br />
Und nicht nur einmal, weiß Woo<br />
Mun, <strong>der</strong> schon einige Wie<strong>der</strong>holer<br />
begrüßt hat. Hier oben, im Hwaeomsa-Tempel,<br />
fühlt er sich wegen<br />
<strong>der</strong> Berge beson<strong>der</strong>s wohl und<br />
nimmt ein letztes Mal die Teekanne<br />
zur Hand. Im Mönchsein sieht er<br />
seine Bestimmung und sein Glück.<br />
Woo Mun hat gefunden, wonach er<br />
suchte und blickt zufrieden lächelnd<br />
in die Runde. „Noch eine Tasse<br />
Tee?“<br />
Text & Bil<strong>der</strong>: Sascha M. Kleis<br />
78<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
in<strong>Asien</strong>-Preisrätsel<br />
GEWINNEN SIE ein von drei MP3-<br />
Hörbüchern aus <strong>der</strong> Reihe Kulturschock<br />
des Reise Know How-Verlags. Rainer Krack<br />
skizziert Hintergründe und Entwicklungen<br />
zur Orientierung im fremden Alltag.<br />
Bitte geben Sie bei Einsendung<br />
des Lösungswortes die gewünschte<br />
Destination des Hörbuchs an:<br />
Thailand o<strong>der</strong> Indien.<br />
Schicken Sie das Lösungswort<br />
bis zum 06. Dezember an:<br />
Asia Vision Verlag<br />
Rudolfstraße 22-24<br />
60327 Frankfurt<br />
o<strong>der</strong> an: redaktion@inasien.de<br />
Lösungswort <strong>der</strong> letzten<br />
Ausgabe: Guangzhou<br />
Gewonnen haben:<br />
Nadja Flies, Hoyerswerda<br />
Gerd Thalbach, Starnberg<br />
Frank Busch, Neu-Isenburg<br />
s1818 .58-62<br />
roter<br />
Edelstein<br />
Straßenbelag<br />
R<br />
O<br />
S C H M I E D<br />
P A R O L E S T O F F<br />
O L E I G E L K R U G<br />
L A G U N E A T A R A<br />
D O S E T I N B R U N S T<br />
R S P O U N D I I E<br />
M E D I Z I N S U N G E N A U<br />
O H I O N B E T R A R O M A<br />
O L S I S A L A S V<br />
R E N T E U K L I C K E N<br />
T M E T E L L D O L L Y<br />
M O R G E N I E G A L<br />
A L I N G E M E N G E<br />
A L M O S E N L E E<br />
F R O N T A L<br />
S F<br />
(1-9) Guangzhou<br />
1<br />
Stadt in<br />
Algerien<br />
Abk.:<br />
per<br />
Adresse<br />
Teil von<br />
Vietnam<br />
Abk.:<br />
Dienstag<br />
2<br />
ugs.:<br />
Misserfolg<br />
Unterlage<br />
für<br />
die Maus<br />
(engl.)<br />
Abk.:<br />
Papierwährung<br />
Mittel<br />
gegen<br />
Sodbrennen<br />
Kosename<br />
d.<br />
Großvaters<br />
3<br />
kleines<br />
Klavier<br />
ugs.:<br />
Ausweise<br />
4<br />
Gemüse<br />
unverfälscht<br />
Speisefisch,<br />
Salm<br />
5<br />
2<br />
Anwen<strong>der</strong>software<br />
für Mobilgeräte<br />
Abk.:<br />
Operationssaal<br />
Baumwolle<br />
Hafenstadt<br />
auf<br />
Korsika<br />
Pfleger,<br />
Aufseher<br />
6<br />
Lied,<br />
Singweise<br />
Nähmittel<br />
Gebieter<br />
Hauptstadt<br />
Bulgariens<br />
Sitzstreik<br />
(amerik.)<br />
Abk.:<br />
Siedepunkt<br />
vor<br />
langer<br />
Zeit<br />
Vorname<br />
des<br />
Räubers<br />
Hood<br />
5<br />
Ball mit Abk.:<br />
Unterschnitt<br />
Public<br />
(Tennis) Relations<br />
Gefahrensignal<br />
alte<br />
assyr.<br />
Hauptstadt<br />
Flächenmaß<br />
feste<br />
japanische<br />
Matratze<br />
Mannschaftssportart<br />
Zierpflanze<br />
3<br />
falscher<br />
Weg (in<br />
die ...<br />
gehen)<br />
Unterwelt,<br />
Hölle<br />
nie<strong>der</strong>l.:<br />
eins<br />
s1818 .39-63<br />
Selbsttäuschung<br />
Handeln<strong>der</strong><br />
4<br />
Öffnung<br />
Firmen-,<br />
Marken-,<br />
Druckerzeichen<br />
männl.<br />
Nachkomme<br />
®<br />
Zeichen<br />
für<br />
Barium<br />
mild,<br />
sanft<br />
Europ.<br />
Fußballverband<br />
(Abk.)<br />
Abk. des<br />
US-<br />
Geheimdienstes<br />
Baumwollstoff<br />
bitterer<br />
Spott<br />
Abk.:<br />
Rechtsanwälte<br />
Verhältniswort<br />
dagegen,<br />
kontra<br />
artig,<br />
brav<br />
1<br />
Mischfarbe<br />
Zitterpappel<br />
Wollsorte<br />
zum<br />
Brennen<br />
bringen<br />
span.<br />
Maler<br />
(Salvador)<br />
† 1989<br />
Abk.:<br />
ohne<br />
Obligo<br />
Vorfahre<br />
6<br />
Getreideart<br />
Abk.:<br />
Maximum<br />
Rückbuchung<br />
Papierlaterne<br />
Impressum in<strong>Asien</strong><br />
in<strong>Asien</strong><br />
erscheint zweimonatlich im:<br />
Asia Vision Verlag<br />
Rudolfstraße 22–24<br />
60327 Frankfurt<br />
Tel.: +49 (0)69-665632-0<br />
Fax.: +49 (0)69-665632-22<br />
Internet: www.inasien.de<br />
E-Mail: redaktion@inasien.de<br />
Chefredakteur: Martin Brückner<br />
Redaktion: Ann-Karin Heyer<br />
Layout: Muhammet Simsek<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Milena Bähnisch, Simona Bianco,<br />
Bjoern Gantert, Evelyn Gerlach,<br />
Volker Häring, Francoise Hauser,<br />
Rainer Heubeck, Sascha Maurice Kleis,<br />
Thomas Kropff, Michael Scholten,<br />
Tandin Wangmo, Anna Westenberger<br />
Anzeigenverkauf: Dagmar Hummel<br />
Druck: Dierichs Druck, Kassel<br />
Vertrieb: VU Verlagsunion Walluf<br />
Bildnachweise:<br />
Titel: Shutterstock // Inhalt (S. 4): Shutterstock, Michael Scholten, Rainer Heubeck, Sascha<br />
M. Kleis // <strong>Asien</strong> imBild (S. 6-7): Shutterstock // Travel-Meldungen (S. 8-9): Agentur Frische<br />
Fisch, Shutterstock // Bildreportage (S. 10-15): Bjoern Gantert // Tipps & Trends (S. 16-17):<br />
Albatros Travel, Mario Weigt, Shutterstock, flickr.com, coolstuff.com // Nord-Thailand (S.<br />
18-23): Rainer Heubeck // <strong>Asien</strong> Promi (S. 26): flickr.com // Spezial (S. 27-37): Agoda.com,<br />
Shutterstock // Kambodscha (S. 38-43): Michael Scholten, Song Saa Private Island Resort<br />
// Reisemängel (S. 44-45): flickr.com // Bhutan (S. 46-51): Michael Scholten // Vietnam<br />
(S. 52-53): Thomas Kropff // Leserreise Vietnam (S. 54-55): Evelyn Gerlach // Oberlauf<br />
Mekong (S. 56-61): Volker Häring // TCM gegen trübe Stimmung (S. 64-65): Shutterstock<br />
// Stichwort (S. 67): flickr.com // Wirtschafts-Meldungen (S. 68-69): Shutterstock //<br />
Textilbranche Bangladesh (S. 70-71): Shutterstock // Kultur-Meldungen (S. 72-73):<br />
Shutterstock, Museum Rietberg Zürich, flickr.com // Korea Mönche (S. 74-78): Sacha M.<br />
Kleis // <strong>Vorschau</strong> (S. 82): Shutterstock<br />
Sämtliche Artikel und Informationen sind<br />
nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.<br />
Eine Gewährleistung für ihre<br />
Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch<br />
nicht übernommen werden. Zuschriften an<br />
die Redaktion sind erwünscht, Rücksendung<br />
erfolgt gegen beigefügtes Rückporto. Für<br />
die Rücksendung von Fotos o. Ä. wird keine<br />
Gewährleistung übernommen. Es gelten<br />
die Geschäftsbedingungen des Verlags. Beiträge,<br />
Fotos und grafische Darstellungen sind<br />
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auch auszugsweise, ihre Vervielfältigung auf<br />
fotomechanischem o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>em Weg sowie<br />
die Nutzung auf Datenträgern bedarf<br />
<strong>der</strong> schriftlichen Zustimmung des Verlags.<br />
Bezugsbedingungen<br />
Kioskverkauf: Deutschland 4,90 Euro,<br />
Schweiz CHF 9,80, Österreich 5,50 Euro<br />
Einzelbestellung beim Verlag: 6,80 Euro<br />
Abonnements: 27,50 Euro, CHF 57,–<br />
06/2013<br />
www.inasien.de<br />
79
+ News + + + Meldungen + + + Bücher, Filme, CDs + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen<br />
Die spinnen, die Japaner!<br />
Mit dem provokativen Buch „Darum<br />
nerven Japaner“ sorgte Neumann<br />
bereits vor mehr als zehn Jahren für<br />
Begeisterung, aber auch für Hassstimmen<br />
in zahlreichen Internetforen.<br />
Jetzt ist endlich <strong>der</strong> Folgeband<br />
da. Mit <strong>der</strong> Fortsetzung knüpft <strong>der</strong><br />
Autor an die bissige Vorlage an. Schonungslos<br />
und vor allem humorvoll<br />
beleuchtet er die seltsamen Seiten<br />
<strong>der</strong> japanischen Psyche, aber auch<br />
den Alltag und natürlich die ganz<br />
beson<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen wie<br />
Erdbeben und den Umgang mit japanischen<br />
Männern. Menschen ohne<br />
Humor sollten dieses Buch allerdings<br />
im Regal stehen lassen: Es ist nämlich<br />
kein bisschen politisch korrekt und<br />
deshalb erfrischend witzig.<br />
Christoph Neumann: „Darum spinnen Japaner – Neues vom Wahnsinn des japanischen<br />
Alltags“, Piper Verlag, 240 Seiten, 9,99 €<br />
Koreanisches Japan, japanisches Korea<br />
Koreanischstämmige Japaner haben es nicht immer leicht in Japan: Immer wie<strong>der</strong> schlagen ihnen unterschwellige Vorurteile<br />
entgegen. Auch in dritter o<strong>der</strong> vierter Generation gelten sie in Japan noch als Auslän<strong>der</strong>. Doch auch Korea ist ihnen fremd<br />
und die vermeintlich kulturelle Heimat erweist sich oft als Fremde. Genau um diese Zerrissenheit geht es in den oft etwas<br />
schwermütigen Erzählungen. Dies übrigens nicht ohne Grund: Lee war selbst eine koreanische Japanerin und wechselte bis<br />
zu ihrem Tod 1992 mehrfach zwischen beiden Län<strong>der</strong>n.<br />
Yangji Lee: „Yuhi & an<strong>der</strong>e Erzählungen“, Abera Verlag, 222 Seiten, 22 €<br />
Vietnam mit Mutti<br />
Eigentlich sollte es ein romantischer Urlaub zu zweit werden, doch dann macht seine<br />
Freundin überraschend Schluss und Andi muss die Gruppenreise nach Vietnam und Kambodscha<br />
allein antreten. Fast zumindest, denn seine Mutter übernimmt den leeren Platz<br />
und bringt auch gleich noch zwei seiner Schwestern mit. Als wäre dies nicht schlimm genug,<br />
versucht seine Familie ihn auch noch mit <strong>der</strong> Reiseleiterin zu verkuppeln, während die<br />
Gruppe alle klassischen Sehenswürdigkeiten <strong>der</strong> beiden Län<strong>der</strong> abreißt. Ein warnendes<br />
aber ausnehmend lustiges literarisches Mahnmal für alle, die eine Pauschalreise nach<br />
Südostasien planen – und für alle an<strong>der</strong>en die passende Urlaubslektüre zum Reiseziel.<br />
Christoph Dörr: „Muscheln für Mutti“, Blanvalet, 384 Seiten, 12,99 €<br />
80<br />
www.inasien.de<br />
06/2013
+ + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + + Meldungen + + + News + + +<br />
151 Facetten Thailands<br />
Der ehemalige Spiegel-Korrespondent in Thailand zeigt 151 typische Eigenheiten, Skurrilitäten,<br />
Momentaufnahmen und Persönlichkeiten. Ein Buch, das sich ein bisschen wie eine schnelle<br />
Rikschafahrt durch Thailand liest. Mit viel Lokalflair, kontroversen Eindrücken und leckeren Höhepunkten<br />
puzzelt sich Seite für Seite ein Bil<strong>der</strong>mosaik zusammen, das zum Schluss ein echtes Stück<br />
Thailand ergibt. Auch jene, die schon öfter dort waren, finden sich in diesem Buch gut wie<strong>der</strong>:<br />
„Schau mal, weißt Du noch? Wie damals in Bangkok...”<br />
Thilo Thilke: „151 Thailand – Portrait eines farbenfrohen Königreichs in 151 Momentaufnahmen“,<br />
Conbook Verlag, 286 Seiten, 14,95 €<br />
Kampf <strong>der</strong> Strategen<br />
Die allein erziehende Mutter Yasuko tötet ihren Ex-Mann in Notwehr. Ihr Nachbar<br />
Ishigami hört den Mord zufällig mit an und bietet ihr seine Hilfe an. Gleich zu Beginn<br />
des Buchs wohnt <strong>der</strong> Leser diesem Verbrechen bei. Kann man daraus noch einen<br />
spannenden Krimi stricken? Higashino kann! Denn<br />
in diesem Buch geht es nicht darum, das Verbrechen<br />
aufzuklären, son<strong>der</strong>n es zu vertuschen. Ishigami,<br />
ein genialer Mathematiker, verschafft Yasuko ein<br />
vermeintlich wasserdichtes Alibi und klügelt einen<br />
scheinbar perfekten, logischen Plan aus, Yasuko zu<br />
retten. Zunächst erfolgreich, gäbe es da nicht den<br />
Gegenspieler, seinen alten Kommilitonen Yukawa,<br />
<strong>der</strong> die Polizei in ihren Untersuchungen unterstützt<br />
und sich mit Ishigami ein spannendes Logikduell<br />
liefert. Kann Ishigama den Kampf gewinnen?<br />
Keigo Higashino: „Verdächtige Geliebte“, 320 Seiten,<br />
Klett-Cotta, 19,95 €<br />
Die tägliche Dosis Chinesisch<br />
Wer Sprachen lernt, muss regelmäßig dranbleiben.<br />
Bei exotischen Idiomen gar nicht so einfach! Hier<br />
kommt <strong>der</strong> neue Sprachkalen<strong>der</strong> Chinesisch ins Spiel:<br />
Jeden Tag gibt es ein neues Rätsel, einen kurze Text,<br />
Redewendungen, Sprichwörter, kurze Grammatiko<strong>der</strong><br />
Wortschatzübungen und allerhand wissenswerte<br />
Fakten zur Landeskunde. Kurzum, eine Fünf-<br />
Minuten-Portion Chinesisch, die mit überschaubaren<br />
Aufgaben zum Lernen animiert. Erste Vorkenntnisse<br />
sollte man mitbringen, dank <strong>der</strong> konsequenten Verwendung<br />
<strong>der</strong> Pinyin-Umschrift (plus Schriftzeichen, versteht sich), profitieren jedoch<br />
auch ambitionierte Anfänger von diesem Kalen<strong>der</strong>.<br />
Hausmann auf Japanisch<br />
Als Mann einfach mal zwei Jahre bei den Kin<strong>der</strong>n<br />
bleiben? Das ist schon im Westen nicht immer<br />
einfach. Im Japan freilich, wo die Väter ihre Kin<strong>der</strong><br />
dank langer Arbeitszeiten oft nur wenige Minuten<br />
am Tag sehen, scheint dieser Plan geradezu unerhört.<br />
Doch Ryunosuke, Verwaltungsangestellter<br />
und Ehemann <strong>der</strong> Autorin, ist fest entschlossen.<br />
Babyschwimmen, Kin<strong>der</strong>arzt und Spielgruppe:<br />
Heldenhaft erkämpft er sich die Akzeptanz, wird<br />
zum „Windelsamurai“ und stellt nebenbei noch<br />
einen Rekord als Mann mit dem längsten Erziehungsurlaub<br />
Japans auf. All dies ist ausnehmend<br />
unterhaltsam zu lesen und eine wun<strong>der</strong>bare Möglichkeit,<br />
eine Seite Japans zu entdecken, die auch<br />
manch ein Japaner nicht kennt.<br />
Susanne Steffen: „Der Windel Samurai“, Rowohlt<br />
Verlag, 256 Seiten, 8,99 €<br />
Lan Diao: „Chinesischer Sprachkalen<strong>der</strong> 2014“, Buske Verlag, 640 Seiten, 14,90 €<br />
06/2013<br />
www.inasien.de 81
<strong>Vorschau</strong><br />
Ausgabe 1/2014 erscheint am 18. DEZEMBER 2013<br />
Refugium <strong>der</strong> Zeitlosigkeit<br />
Tief im Süden von Laos ist <strong>der</strong> Mekong mit<br />
zahlreichen Inseln gesprenkelt, auf denen die Zeit<br />
stehen geblieben zu sein scheint. Die tropische<br />
Flusslandschaft mit dem Namen „Viertausend<br />
Inseln“ erreicht an dieser Stelle die größte Breite<br />
seines langen Laufes zwischen den Höhen des<br />
Himalajas und seinem Delta am Südchinesischen<br />
Meer. Fischer und Reisbauern haben hier<br />
ihren beschaulichen Lebensrhythmus bis in die<br />
Gegenwart beibehalten. Das Einzige, was sich<br />
hier bewegt, ist <strong>der</strong> Mekong.<br />
Tee-Zeremonie<br />
Es geht um nichts weniger als um die Zubereitung einer Schale<br />
Tee. Um die Kunst, einen Tee jenseits <strong>der</strong> Teebeutelhast und doch<br />
in aller Schlichtheit zuzubereiten, zu servieren und entgegenzunehmen.<br />
Ein Ritual, was man nie mehr vergisst. Selbst, wenn man<br />
den Teeraum schon verlassen hat.<br />
Naturerlebnisse in Südasien<br />
Und dann kommt <strong>der</strong> Drache...<br />
Um Glück dreht sich vieles, wenn nach dem chinesischen Mondkalen<strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong> ein neues Jahr beginnt. Das am 31. Januar anstehende<br />
Neujahrsfest ist für Chinesen <strong>der</strong> wichtigste Feiertag des<br />
Jahres. Schon Wochen vorher wird mit den Vorbereitungen für<br />
das 15-tägige Fest begonnen. Das Ziel: Freude, Erfolg, Gesundheit<br />
und Wohlstand herbeirufen.<br />
Seit Jahrtausenden sind die Malediven von<br />
an<strong>der</strong>en Landmassen isoliert, was eine<br />
ganz eigene Pflanzen- und Tierwelt auf<br />
dem Inselreich hervorgebracht hat. Für<br />
Vogelbeobachter ist Sri Lanka ein wahres<br />
Paradies. Und wer es mehr mit großen<br />
Säugetieren hat, <strong>der</strong> kann sich auf einzigartige<br />
Naturreisen nach Indien begeben, in das Reich<br />
des Tigers.<br />
Wir bitten um Ihr Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellem Anlass verschoben werden.<br />
82 www.inasien.de 06/2013
ThAilAnd<br />
Triumph für<br />
Thaksin<br />
Messen & Kongresse<br />
China präsentiert<br />
sich auf <strong>der</strong> CeBIT<br />
MAcher & MärKTe<br />
Ratan Tata – Manager<br />
mit Macht und Bedacht<br />
chinA<br />
31<br />
Neue Chancen für<br />
das Perlflussdelta<br />
AsiA Bridge<br />
:::<br />
Glaubt man den Prognosen,<br />
geht Indonesiens Stahlindustrie<br />
goldenen Zeiten entgegen. In<br />
wichtigen Abnehmerbranchen<br />
Trends | Analysen | Strategien für Ihr <strong>Asien</strong>geschäft 11:2011<br />
<br />
Indonesien<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
vereinigt mit<br />
aktuell ASIA<br />
stehen die Zeichen auf Wachstum.<br />
Beispielsweise erwarten<br />
Experten, dass die größte ASE-<br />
iMMoBilienMärKTe<br />
steter<br />
Aufstieg<br />
<br />
AN-Nation in den kommenden<br />
zwei Jahren Thailand als führenden<br />
Automarkt überholen wird.<br />
Produktion und Verkauf sollen<br />
auf jährlich 1,2 Millionen Autos<br />
und 8,1 Millionen Motorrä<strong>der</strong><br />
anwachsen. Der dafür benötigte<br />
Stahl wird zumeist importiert.<br />
Um den einheimischen Markt<br />
für ausländische Anbieter von<br />
Ausgangsstoffen und Verarbeitungsmaschinen<br />
zugänglicher zu<br />
machen, kooperiert das indonesische<br />
Industrieministerium ab<br />
diesem Jahr mit <strong>der</strong> Deutschen<br />
Messe AG als Gastgeber <strong>der</strong> „Indonesia International<br />
Steel, Iron and Aluminium Expo and<br />
Forum“ (Inasal).<br />
<br />
Auf dieser neuen Messe werden vom 11. bis 13. Juli internationale<br />
Aussteller die gesamte Bandbreite <strong>der</strong> Aluminium-,<br />
Eisen- und Stahltechnologie zeigen. Die Ausstellungsfläche<br />
wird sich im Jakarta Convention Center befinden, das<br />
ursprünglich für eine Gipfelkonferenz <strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong><br />
Blockfreien Staaten gebaut worden war. Nun dient es als<br />
Hauptumschlagplatz für Stahlwaren aus dem In- und Ausland.<br />
Das Angebot <strong>der</strong> Ausstellungsplattform umfasst die ganze<br />
Produktkette <strong>der</strong> Aluminium-, Eisen- und Stahlindustrie.<br />
Von Rohmaterialien über Verarbeitungstechnologie bis hin<br />
zum Endvertrieb werden Besucher <strong>der</strong> „Inasal“ alles vorfinden.<br />
Überdies bieten Aussteller Rohre und Kabel an.<br />
Organisiert wird die „Inasal“ von Hannover Fairs International,<br />
einer Tochtergesellschaft <strong>der</strong> Deutschen Messe AG<br />
<br />
<br />
<br />
Aussteller zu öffnen und Netzwerkmöglichkeiten für Produzenten<br />
und Konsumenten zu schaffen. „Damit erschließen<br />
wir für unsere Kunden zusätzliche Geschäftsperspektiven<br />
auf dem wichtigen asiatischen Markt“, berichtet Dr. Andreas<br />
Gruchow, <strong>der</strong> im Vorstand <strong>der</strong> Deutschen Messe AG fürs<br />
Auslandsgeschäft verantwortlich zeichnet.<br />
<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
:::<br />
<br />
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Mit <strong>der</strong> „Inasal“ erweitert die Deutsche Messe ihr Portfolio<br />
in den Bereichen Gießerei und Metallurgie. Zu dem gleichen<br />
Thema existieren bereits etablierte Messen des Hannoveraner<br />
Messeanbieters. Die Fachmessen „Ankiros/Annofer“ und<br />
„Aluexpo“ in <strong>der</strong> Türkei erfreuen sich beispielsweise schon<br />
in Hannover, in Kooperation mit dem indonesischen Messeveranstalter<br />
Wahyu Promo Citra. Das dreitägige Event zielt<br />
issn: 1864-3752<br />
darauf ab, den indonesischen Handelsplatz für ausländische<br />
seit Jahren eines großen Zuspruchs. Auch die in Indien beworbenen<br />
Fachausstellungen „Ifex“, „Metex“ und „Alu India“, die<br />
die Deutsche Messe AG gemeinsam mit <strong>der</strong> Kölnmesse YA<br />
Tradefair bewirbt, sind geschätzte Branchenveranstaltungen.<br />
„Umso mehr freuen wir uns, jetzt auch auf dem indonesischen<br />
Wachstumsmarkt vertreten zu sein“, so Gruchow. Die Wei-<br />
Mit newsletter<br />
des dAW<br />
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