Trödler Kassetten-Recorder (Vorschau)
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TECHNIK<br />
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sofern ihr Design als besonders zeittypisch<br />
empfunden wird. Einzelne <strong>Recorder</strong><br />
von Philips gehören ebenso dazu wie beispielsweise<br />
der Typ CN 224 von Grundig,<br />
der mit seinem glänzenden, leider aber<br />
empfindlichen Alu-Design heute noch beeindrucken<br />
kann. Eine Besonderheit bietet<br />
der Philips <strong>Recorder</strong> N 2401 Stereo von<br />
1970: Er kann mit bis zu sechs <strong>Kassetten</strong><br />
gefüttert werden und besitzt zusammen<br />
mit einem Wechselmagazin, bei dem die<br />
<strong>Kassetten</strong> sogar gewendet werden, eine<br />
unbegrenzte Spieldauer: „Ein aufwändig<br />
konstruiertes Gerät, von dem Sie eine lange<br />
Lebensdauer erwarten können” – so<br />
zumindest lautete das Versprechen des<br />
Herstellers. Immerhin, wer ein solches Gerät<br />
nicht irgendwann entsorgt hat, besitzt<br />
heute eine Rarität, die für einige Sammler<br />
Loewe Optacord 441<br />
Playtape Originalschachtel<br />
Playtape von Photo-Porst<br />
<strong>Kassetten</strong> waren zunächst auf eine<br />
Spieldauer von 2 x 30 Minuten (C 60) ausgelegt<br />
oder 2 x 45 Minuten (C 90), bald ergänzt<br />
durch Bänder mit 2 x 60 Minuten (C<br />
120) Laufzeit. Erkauft wurde das mit einem<br />
dünneren Bandmaterial, das bei hastiger<br />
Bedienung oder gelockertem Band schon<br />
mal in den <strong>Recorder</strong> hineingezogen werden<br />
konnte – Bandsalat! Ansonsten arbeiteten<br />
die Geräte bei pfleglichem Umgang<br />
durchaus zuverlässig, wenn man einmal<br />
davon absieht, dass sie bei schwachen<br />
Batterien gerne zu „jaulen” begannen. Abgesehen<br />
von möglichen Bastelarbeiten<br />
gehören Schäden durch ausgelaufene<br />
Batterien und ein defekter Antriebsriemen<br />
zu den häufigsten Fehlern. Schön, wenn er<br />
nur gerissen ist – aus den Resten lässt sich<br />
vielleicht noch die passende Größe ermitteln,<br />
was die Ersatzteilsuche erleichtert.<br />
Häufig gibt es aber eine eher unangenehme<br />
Überraschung, dann nämlich, wenn<br />
sich das alte Material in eine klebrige<br />
teerartige Masse verwandelt hat, die nur<br />
mit Lösungsmitteln (Silikonentferner oder<br />
Aceton) und hartnäckigem Putzen entfernt<br />
werden kann. Dabei ist sehr sorgfältiges<br />
Arbeiten nötig, damit der neue Riemen<br />
nicht mit übersehenen Resten verklebt.<br />
Marktlage<br />
Für gut erhaltene <strong>Recorder</strong> der ersten Serie<br />
darf man heute Preise von etwa 10 bis<br />
50 Euro erwarten; seltenere Geräte wie<br />
beispielsweise der Kuba „Cartridge-<strong>Recorder</strong>”<br />
werden von Sammlern manchmal<br />
höher bewertet als der Urtyp von Philips,<br />
aber in aller Regel noch im zweistelligen<br />
Bereich. Wachsender Beliebtheit erfreuen<br />
sich auch einige der ersten Heimgeräte,<br />
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