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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 2/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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Der Blick hinter die Kulissen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2013</strong><br />

Nach der Hengstparade ist „vor“ der Hengstparade<br />

„Warm-up“ für die Schwarzwälder<br />

und die „Ungarische Post“ .<br />

Bunt, bunter,<br />

Stadtgarden ...<br />

Das viel besuchte Spektakel und harmonische Zusammenspiel von Mensch und Tier ist ein Kraftakt, die Logistik riesig.<br />

Vom Klohäuschen bis zu den Tickets will alles perfekt organisiert sein. Während einer die Zügel hält, funktioniert die<br />

gesamte Planung nur im Team. Wenn´s um die Inhalte der Hengstparade geht, müssen im Haupt- und Landgestüt<br />

Marbach alle ran. Das Tagesgeschäft, Turniere und andere Veranstaltungen laufen derweil weiter.<br />

Im ältesten deutschen Staatsgestüt wird<br />

den Besuchern mit der Hengstparade<br />

ein unterhaltsames, rund vierstündiges<br />

Schauprogramm geboten. In diesem Jahr<br />

mit Gastland Tschechien. Damit alles rund<br />

läuft, muss vorab genau getaktet werden.<br />

„Wir sammeln das ganze Jahr Ideen, deshalb<br />

ist nach der Hengstparade eigentlich<br />

auch vor der Hengstparade“, sagt Chef-<br />

Koordinator Thomas Engelhart.<br />

Mensch und Tier<br />

im Programm zusammenbringen<br />

Je näher der Termin rückt, desto mehr<br />

Termine stehen im Kalender der Organisatoren,<br />

verrät er. „Details müssen ineinandergreifen“,<br />

erklärt der Agraringenieur,<br />

dem seit gut acht Jahren die Leitung der-<br />

Organisation der Hengstparade obliegt.<br />

Und: „Mensch und Tier im Programm zusammenzubringen,<br />

ist dabei eine der größten<br />

Herausforderungen“. Manche Dinge<br />

seien dabei besonders kitzelig, sagt er. So<br />

beispielsweise der Auf- und Abmarsch im<br />

Hengstparade-Vorplatz. „Der muss genau<br />

passen und minutiös nach Plan funktionieren“.<br />

Freilich sollten sich dabei die Stuten<br />

und Hengste nicht unbedingt die Wege<br />

kreuzen. „Sonst gibt´s ein Durcheinander“,<br />

weiß der Fachmann. Das will man selbstverständlich<br />

vermeiden. Bei der Hengstparade<br />

sind alle 120 Mitarbeiter des Gestüts<br />

im Einsatz, darunter 40 Lehrlinge. „Der<br />

Betrieb außerhalb der Hengstparade muss<br />

funktionieren und Pferde wie Stallungen<br />

täglich versorgt werden“, erinnert Engelhart.<br />

Mindestens genauso viele Menschen<br />

kommen an den drei Aufführungstagen<br />

noch von Extern mit hinein ins Programm-<br />

Geschehen, rechnet Engelhart vor.<br />

Fast 20 edle Vierbeiner reisen<br />

von Tschechien auf die <strong>Alb</strong><br />

Eine rund 30köpfige Delegation aus<br />

Tschechien wird in diesem Jahr anreisen.<br />

Beherbergt werden sie vom Gestüt. „Fast<br />

20 edle Vierbeiner kommen außerdem<br />

über die Autobahn von Tschechien auf die<br />

„Dresscode“ für Reiter und Vierbeiner<br />

ist bei der Hengstparade Pflicht.<br />

<strong>Alb</strong>“. Was die Kostümierung angeht: „Die<br />

unterliegt bei der Hengstparade einem<br />

strengen Dresscode“. Angesagt sind<br />

Gestüts- und Galauniformen nebst auf<br />

Hochglanz gebrachte Stiefel. „Historisch<br />

müssen wir fit sein“, sagt Engelhart. Die<br />

Kostüme für die historischen Schaubilder<br />

kommen aus einem Kostümhaus in Stuttgart<br />

und müssen alle rechtzeitig geordert<br />

werden. „Von Hut- bis Schuhgröße muss<br />

hier alles passen“. Pferdewirte kümmern<br />

sich um das Styling der Pferde. „Pferdewaschen<br />

und das Schönmachen der Vierbeiner<br />

ist Inhalt ihrer Ausbildung“. Weiter<br />

gibt es für jede Quadrille einen genauen<br />

Choreografie-Plan. „Der muss erstellt und<br />

zuvor abgelaufen werden“. Helfer müssen<br />

vorab eingeteilt werden und zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort sein. „Alleine für einen<br />

Zehnspänner werden zehn Helfer zum<br />

Einspannen benötigt, danach müssen alle<br />

noch sicher vom Stall in die Festarena<br />

kommen und zurück“. Auf die Schaunummer<br />

„Ungarische Post“ stimmt Horst König<br />

derweil schon die Schwarzwälder ein.<br />

„Für das Reiten im Stehen auf zwei Pferden<br />

gleichzeitig, benötigt man ein gutes<br />

Gleichgewichts- und Balancegefühl“, sagt<br />

der Mann, der seit 36 Jahren dabei ist<br />

und sonst eher der „Ansprechpartner“ für<br />

Araberschönheiten im Gestüt ist. „Zwei unterschiedliche<br />

Bodenflächen beeinflussen<br />

gleichzeitig die Temposteuerung, dafür<br />

braucht´s das richtige Feeling“. Was Besonderes<br />

hat sich in diesem Jahr der Leiter<br />

der Landesfahrschule Marbach einfallen<br />

lassen. „Vielmehr habe ich die Azubis zusammenkommen<br />

lassen, damit sie eigene<br />

Vorschläge machen können“, sagt Fred<br />

Probst. Das Resultat: „Sie haben sich eine<br />

nicht ganz einfache Kür herausgesucht“,<br />

bemerkt Probst bei der Probe in der Reitschule.<br />

Zweimal die Woche wird hier für<br />

die „Pyramide“ geprobt. Sechs angehende<br />

Pferdewirte geben ihr Bestes und beweisen<br />

enorme Geduld, wenn ein Pferd mal<br />

keine Lust hat oder eben nicht mitspielt.<br />

Ziel: Das Publikum muss<br />

bis zum Schluss sitzenbleiben<br />

„Sportlich fit muss man für die Schauübung<br />

außerdem sein“, so Probst. Schon<br />

beim Training hat der Betrachter daran keine<br />

Zweifel. Ziel für alle ist: „Das Programm<br />

Gewohntes Bild der Hengstparade:<br />

Viel Spektakel und volle Ränge.<br />

muss so gestaltet sein, dass das Publikum<br />

bis zum Schluss sitzen bleibt“, unterstreicht<br />

Engelhart. „In diesem Jahr wird´s für<br />

alle so richtig abwechslungsreich!“, verspricht<br />

er im gleichen Zug.<br />

Text & Fotografie: Patricia Kozjek<br />

Informationen<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

Gestütshof 1, 72532 Gomadingen<br />

Telefon 07385 / 9695-27 Fax -10<br />

poststelle@hul.bwl.de<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

ist Partner von<br />

Ohne Choreographie und Harmonie<br />

geht hier gar nichts: Die Zweispänner-<br />

Quadrille erfordert Konzentration von<br />

Mensch und Tier.<br />

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