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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 2/2013

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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Gegenstrategie zur Armutsfalle Pflege<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2013</strong><br />

arbeiten Teilzeit. Die Folge: Frauen zahlen<br />

niedrigere Rentenbeiträge und bekommen<br />

später weniger Rente.<br />

2) Fokus Kinder<br />

Für die Erziehung der Kinder steigen<br />

Frauen häufig ganz oder teilweise aus dem<br />

Job aus. Frauen erreichen damit insgesamt<br />

weniger Berufsjahre als Männer. Die<br />

Folge: Weniger Erwerbsjahre bedeuten weniger<br />

Rente.<br />

den müssen, summiert sich das pro Jahr<br />

auf 18.000 Euro. Eine längere Pflegezeit<br />

kann so das Familienvermögen aufzehren.<br />

Auf Eigenvorsorge setzen<br />

Was immer noch viele nicht wissen: Die gesetzliche<br />

Pflegeversicherung deckt nur einen<br />

Teil der Kosten, ist also nicht mehr als<br />

eine „Teilkasko“. Dringend zu empfehlen<br />

ist deshalb eine private Pflege-Zusatzversicherung,<br />

die die Lücke schließt.<br />

Fazit: Pflege ist ein sensibles Thema. Und<br />

Pflegevorsorge ist zu wichtig, um sie „zwischen<br />

Tür und Angel“ zu entscheiden. Lassen<br />

Sie sich daher in Ihrer Volksbank umfassend<br />

beraten. Denn die Pflege-Vorsorge<br />

ist nur einer von mehreren Bausteinen der<br />

eigenen Zukunftsvorsorge. Letztlich soll alles<br />

optimal zusammen passen.<br />

Marktplatz der Informationen: Auf der Gewerbeschau in St. Johann informierte das Team um Marion Grimberg über aktuelle Finanzthemen,<br />

u. a. auch über die staatlich geförderte Pflegeversicherung.<br />

Armutsfalle Pflege: Tipps zur richtigen Absicherung<br />

Für die meisten Frauen ist Pflege so arbeitsintensiv wie ein Halbtagsjob. Eine häufige Folge: Frauen stecken<br />

im Beruf zurück – mit entsprechenden Konsequenzen für ihre eigene Altersversorgung. Dies und vieles mehr<br />

dokumentiert die R+V-Studie „Weil Zukunft Pflege braucht“, die auf einer repräsentativen Umfrage des<br />

Allensbach-Instituts von Ende 2012 beruht.<br />

Jutta, 52, ist am Ende ihrer Kräfte. Schon<br />

seit Jahren pflegt sie ihre Schwiegermutter,<br />

und zwar neben ihrem Vollzeitjob. „Einkauf,<br />

Haushalt, Pflege, Behördengänge –<br />

das geht so nicht weiter.“ Dies ist Jutta in<br />

den vergangenen Monaten immer stärker<br />

bewusst geworden, und sie hat eine Entscheidung<br />

getroffen: „Ich reduziere jetzt<br />

die Arbeitszeit, auch wenn ich dann weniger<br />

verdiene.“<br />

So wie Jutta geht es immer mehr Bundesbürgern.<br />

27 Millionen Menschen in<br />

Deutschland werden voraussichtlich in<br />

spätestens zehn Jahren einen Pflegefall<br />

in der Familie haben. Bereits heute sind es<br />

zehn Millionen, weitere 17 Millionen rechnen<br />

in den nächsten fünf bis zehn Jahren<br />

damit. Zu diesem Ergebnis kommt eine<br />

aktuelle Studie der R+V Versicherung auf<br />

Basis einer repräsentativen bundesweiten<br />

Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach.<br />

Hinter diesen Zahlen verbergen<br />

sich aktuell bereits rund 2,5 Millionen<br />

Pflegebedürftige – bis 2030 steigt diese<br />

Zahl nach offiziellen Schätzungen auf 3,4<br />

Millionen. Gerade das Thema Pflegeabsi-<br />

cherung ist aber bisher in der Bevölkerung<br />

noch nicht richtig angekommen. Die gesetzliche<br />

Pflegeversicherung, von der viele<br />

glauben, sie reiche im Pflegefall aus, hat jedoch<br />

nur einen „Teilkasko“-Charakter. Sie<br />

trägt allenfalls einen Teil der anfallenden<br />

Pflegekosten. Die Folge: Im Pflegefall geht<br />

es schnell ans Eingemachte.<br />

Nachfolgend daher einige Tipps, wie man<br />

die „Armutsfalle Pflege“ erkennt – und<br />

rechtzeitig gegensteuern kann.<br />

Pflege betrifft alle – vor allem die Frauen<br />

Pflege findet heute überwiegend in der<br />

Familie statt: 62 Prozent der Deutschen,<br />

die pflegebedürftige Angehörige haben,<br />

kümmern sich selbst um deren Pflege.<br />

Und die liegt in der Mehrzahl in der Hand<br />

von Frauen. Mehr als ein Drittel von ihnen<br />

stemmt die häusliche Pflege ganz allein.<br />

Eine „typische Pflegende“, so die Studie,<br />

ist 61 Jahre alt, verheiratet, hat zwei erwachsene<br />

Kinder, pflegt länger als drei<br />

Jahre und ist nicht berufstätig.<br />

Auch das zeigt die Studie überdeutlich:<br />

Häusliche Pflege kostet Zeit, Kraft, Nerven<br />

– und jede Menge Geld. Weil viele<br />

Frauen die Arbeitszeit reduzieren oder<br />

ganz aus dem Beruf aussteigen, sinken<br />

nicht nur ihre Einnahmen, sondern auch<br />

die Höhe ihrer späteren Rentenzahlungen.<br />

Die Folge: Der finanzielle Freiraum im Alter<br />

schrumpft. Hinzu kommt: Aufgrund ihrer<br />

durchschnittlich fünf Jahre längeren Lebenserwartung<br />

sind fast doppelt so viele<br />

Frauen wie Männer im Alter ein Pflegefall.<br />

Somit ist Pflege eine immer größer werdende<br />

– und sogar doppelt gefährliche<br />

„Falle“ speziell für Frauen. Gerade sie<br />

sollten sich daher besonders intensiv dem<br />

Thema Pflege-Vorsorge widmen. Dabei<br />

sind insbesondere folgende Themen besonders<br />

„unter die Lupe“ zu nehmen:<br />

1) Fokus Gehalt<br />

Frauen verdienen deutlich weniger als<br />

Männer, oft sogar in gleicher Position.<br />

Ihr Bruttostundenlohn ist im Schnitt 22<br />

Prozent niedriger. Denn viele ergreifen typische<br />

„Frauenberufe“: Friseurin, Verkäuferin,<br />

Erzieherin, Krankenschwester – alle<br />

mit eher geringem Einkommen. Oder sie<br />

3) Fokus Trennung<br />

Frauen, die sich auf die Rente ihres Ehemanns<br />

verlassen, bleibt nach einer Scheidung<br />

– trotz Rentenansprüchen an den<br />

Ex-Mann – häufig zu wenig Geld fürs Alter.<br />

Hinzu kommt: Lange berufliche Auszeiten,<br />

beispielsweise durch Kindererziehung<br />

oder die Pflege von Angehörigen, erschweren<br />

nach einer Scheidung den Wiedereinstieg<br />

in den Job.<br />

4) Fokus Lebenserwartung<br />

Frauen leben länger als Männer, im Durchschnitt<br />

fünf Jahre. Frauen haben also nicht<br />

nur eine niedrigere Rente, sondern müssen<br />

auch noch länger damit auskommen.<br />

Nachfolgend nun noch vier<br />

Vorsorge-Tipps zum Thema Pflege:<br />

Pflegekosten nicht unterschätzen<br />

Pflege kostet – über einen längeren Zeitraum<br />

sogar sehr viel Geld. Bei einer monatlichen<br />

„Lücke“ in den Pflegekosten von<br />

beispielsweise 1.500 Euro, die im Falle einer<br />

stationären Pflege privat getragen wer-<br />

sdk.de<br />

Möglichst früh damit anfangen<br />

Das Pflegerisiko ist keine Frage des Alters.<br />

Zwar steigt es mit jedem Lebensjahr<br />

an. Aber auch durch Unfall oder Krankheit<br />

kann man jederzeit zum Pflegefall werden.<br />

Jeder sechste Pflegebedürftige ist<br />

jünger als 65 Jahre. Dabei lohnt sich früh<br />

anfangen gleich doppelt: Wer sich schon<br />

in jungen Jahren für eine private Pflege-<br />

Zusatzversicherung entscheidet, sichert<br />

sich frühzeitig gegen das Pflegerisiko ab<br />

und profitiert zugleich von wesentlich günstigeren<br />

Beiträgen.<br />

Pflege-Förderung nutzen<br />

Auch in der Politik ist das Thema Pflege<br />

als Problem erkannt worden: Seit <strong>2013</strong><br />

gibt es deshalb die freiwillige Möglichkeit,<br />

zusätzlich eine staatlich geförderte Pflegeabsicherung<br />

abzuschließen – den „Pflege-<br />

Bahr“. Den geförderten „Pflege-Bahr“ gibt<br />

es bereits seit Jahresbeginn – ein Grund<br />

mehr, sich jetzt detailliert mit dem Angebot<br />

und den Vorschlägen der Berater der<br />

Volksbank Metzingen – Bad Urach eG auseinanderzusetzen.<br />

Jetzt PFLEGE privat<br />

abschließen und staat liche<br />

Förderung nutzen<br />

Eine Pfl egebedürftigkeit ist eine große<br />

Belastung, aber trotzdem kein Grund,<br />

schwarz zu sehen – wenn man privat<br />

vorgesorgt hat. Und das wird dank staat -<br />

licher Förderung so günstig wie noch nie.<br />

Förderung mitnehmen, Zukunft<br />

sichern! Mehr erfahren Sie bei Ihrer<br />

Volksbank Metzingen - Bad Urach eG,<br />

Telefon 07123 163-0 oder unter sdk.de.<br />

© MAST - Fotolia.com<br />

Eine Pflegebedürftigkeit ist in jeder Hinsicht eine<br />

große Belastung. Wer privat vorgesorgt hat, muß sich<br />

zumindest um die finanziellen Folgen nicht zu sorgen<br />

und hat sein eigenes Vermögen und das seiner Angehörigen<br />

geschützt.<br />

Informationen<br />

Stichwort Studie<br />

„Weil Zukunft Pflege braucht“:<br />

Weitere Infos und einen<br />

Download der Studie gibt es unter<br />

www.weil-zukunft-pflege-braucht.de<br />

Stichwort „Pflege-Bahr“:<br />

Ab <strong>2013</strong> werden private Pflegeversicherungen<br />

gefördert, wenn bestimmte<br />

Kriterien erfüllt sind. Dann<br />

gibt der Staat bei einer monatlichen<br />

Mindestvorsorge von zehn Euro jeweils<br />

fünf Euro dazu – also 60 Euro<br />

jährlich.<br />

Diese Förderung ist richtig und wichtig;<br />

aufgrund der gesetzlichen Vorgaben<br />

an den „Fördertarif“ sind jedoch<br />

die Leistungen begrenzt und es verbleibt<br />

eine erhebliche Versorgungslücke,<br />

die sich durch Ergänzungen aber<br />

schließen lässt. Es empfiehlt sich<br />

daher das Gespräch mit den Beratern<br />

der Volksbank Metzingen – Bad<br />

Urach und der Süddeutschen Krankenversicherung<br />

SDK.<br />

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