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3D-Heli-Action Heliglühen, Anheizer und flotte Dreier (Vorschau)

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Fliegt das?<br />

Eine gute Frage. Und hier gleich eine noch bessere:<br />

Wie fliegt sich das? Bisher gab es ja ein solches Konstrukt<br />

noch nie, daher konnte man weder auf Präzedenzfälle<br />

zurückgreifen, noch zusammen am Simulator<br />

üben. Um wenigstens einen Einblick in das potentielle<br />

Steuerverhalten zu bekommen, benutzten wir einen<br />

menschlichen Simulator: Lukas Grunauer. Das löste<br />

zugleich das Start-Problem, denn ein Abheben direkt<br />

vom Boden hätte die Chancen auf einen echten Flug<br />

stark reduziert.<br />

Flug 1: Lukas hält das Tandem mit eisernem Griff.<br />

Beide <strong>Heli</strong>s ziehen annähernd gleich, die Lage<br />

scheint stabil. Wir signalisieren Loslassen. Das<br />

Gespann bewegt sich mit einem leichten Ruck in die<br />

Luft, dreht ein wenig <strong>und</strong> kippt sodann zur Seite.<br />

Ich gebe leicht Pitch, um die Schräglage auszugleichen.<br />

Mit Nick drücke ich den fliegenden Balken<br />

weg, Nicolas folgt auf gleiche Weise. Driftend,<br />

jedoch erstaunlich stabil, bewegt sich das Tandem<br />

übers Feld. Knapp 15 Sek<strong>und</strong>en lang, dann drehte<br />

einer der Freiläufe durch, das Fluggerät ging in den<br />

Messerflug über <strong>und</strong> schlug ein.<br />

Trotz der wenigen Sek<strong>und</strong>en, die subjektiv wie eine<br />

Ewigkeit erschienen, hatten wir viel gelernt. Zum<br />

einen, dass das Tandem faktisch flugfähig war. Zum<br />

zweiten, dass die Motorisierung ausreichte, um<br />

Steuereingaben wirksam umsetzen zu können. Darüber<br />

hinaus war ein Fernsteuern prinzipiell möglich<br />

– mit der klaren Einschränkung, dass die Kommunikation<br />

der Piloten den Flaschenhals darstellte.<br />

Denn ein Kommando wie „rollen nach links“ musste<br />

ja jeder für sich erst in Pitch erhöhen/senken<br />

übersetzen. Damit allein war es noch nicht getan,<br />

denn wie beim normalen <strong>Heli</strong>flug ist nicht nur der<br />

Steuerinput an sich entscheidend, sondern auch die<br />

Dosierung. Und schließlich: Schieflagen ebenso wie<br />

Kurven sollte primär nur ein <strong>Heli</strong> korrigieren beziehungsweise<br />

einleiten. Denn wenn beide Piloten<br />

simultan ins Geschehen eingreifen, kann sich eine<br />

Art Jojo-Effekt einstellen.<br />

Nach einer etwas harten Landung war<br />

der Beweis vollbracht: Das Tandem<br />

funktioniert <strong>und</strong> lässt sich mit der<br />

nötigen Ausdauer auch kontrolliert<br />

bewegen. Ein physikalisches<br />

Experiment der Sonderklasse<br />

Und jetzt<br />

'ne Wuast!<br />

Flug 2 verlief deutlich ruhiger <strong>und</strong> beinhaltete die<br />

erste kontrollierte Kurve. Aus nicht geklärter Ursache<br />

schaltete ein Regler mitten im Flug ab – mit entsprechendem<br />

Resultat.<br />

Nach erneuter Reparatur folgte der dritte Einsatz.<br />

Nach einer Weile schnellen Drehens – vermutlich<br />

verstärkt durch die gleichen Rotor-Drehrichtungen<br />

– bekamen wir das Tandem unter Kontrolle <strong>und</strong><br />

konnten es r<strong>und</strong> eine Minute lang über das Feld<br />

dirigieren. Zeit zum Staunen blieb keine, denn man<br />

ist vollständig ausgelastet, sich in Wortschnipseln<br />

wie „Kurve rechts in drei, Du Pitch, ich Nick hinten“<br />

zu verständigen. Sogar eine Art Landeanflug war<br />

möglich. Nur das Aufsetzen war zu hart, da nicht<br />

zeitgleich genug. Das tat dem erfolgreichen Ausgang<br />

des Experiments jedoch keinen Abbruch, denn<br />

längst war klar: Das Tandem fliegt! «<br />

Sollte man das nachmachen?<br />

Auf gar keinen Fall! Die hier gezeigten <strong>Heli</strong>-Stunts sind akribisch<br />

geplant <strong>und</strong> werden von erfahrenen Profis durchgeführt. Jede<br />

Aktion ist bis ins Detail sehr genau vorbereitet <strong>und</strong> alle<br />

denkbaren Sicherheitsvorkehrungen wurden dabei getroffen.<br />

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