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Eigenbau: Dynamisch tauchendes U-Boot aus Holz
03 März 2014
5,90 EUR A: 6,70 Euro CH: 11,80 sFr BeNeLux: 6,90 Euro I: 7,90 Euro
DIE ZEITSCHRIFT FÜR DEN SCHIFFSMODELLBAU
Aufgerüstet,
verfeinert,
motorisiert
EXTRA
Bauplan
im Heft:
Die BISMARCK von Trumpeter:
So wird sie zum Funktionsmodell!
Messe-Report
News und Trends von der
Nürnberger Spielwarenmesse
Überraschung von Graupner:
SRK HARRO KOEBKE als Bausatz!
Boom-Boats
im Eigenbau
Drei „Baumschubser“
für alle Fälle
SchiffsModell
PRAXIS
TEST
21 BETA von C. M. B.
World Champion Engines
Das neue
3,5-cm³-Triebwerk von C.M.B.
Vom „Uhu“ zum
„Leo vom Asitz“
98-g-Segelboot
fein detailliert
H.M.S BLUE BELL | Best.-Nr. 2200
PREMIUM LINE
Rumpflänge ca. 1280 mm
BAUSATZ MULTIBOAT | Best.-Nr. 2129
Mit umfangreichem Dekorsatz. Enthält
Aufkleber für das Feuerlösch- und Polizeiboot.
Rumpflänge ca. 600 mm
H.M.S PRINCE OF WALES | BEST.-NR. 2159
PREMIUM LINE
Rumpflänge ca. 1500 mm
U-BOOT TYP VII | BEST.-NR. 2059
PREMIUM LINE
Rumpflänge ca. 1390 mm
Mit vollwertiger Nautic-Steuerung
Integrierte Funktionen
ersetzen die herkömmlichen
Schaltbausteine.
MC-16 HOTT | BEST.-NR. 33016
8 Kanäle (erweiterbar auf bis
zu 22 Kanäle)
20 Modellspeicher
MC-20 HOTT | BEST.-NR. 33020
12 Kanäle (erweiterbar auf bis
zu 26 Kanäle)
24 Modellspeicher
MC-32 HOTT | BEST.-NR. 33033
16 Kanäle (erweiterbar auf bis
zu 30 Kanäle)
80 Modellspeicher
Weitere Informationen und Zubehör zu unseren Produkten unter:
AZ_33
www.facebook.com/GraupnerNews www.youtube.com/GraupnerNews WWW.GRAUPNER.DE
EDITORIAL
Gelungene
Überraschung
Sebastian Greis
Verantw. Redakteur
Liebe Leser,
beim Gang über die diesjährige Spielwarenmesse in Nürnberg stach er sofort
ins Auge: der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE. Graupner hatte zuvor
keine Informationen über diesen neuen Bausatz nach außen sickern lassen,
und im Neuheitenkatalog für 2014 fand das Modell keinerlei Erwähnung. Die
Überraschung war perfekt – und mir war sofort klar: Dieser Rettungskreuzer
muss – auch wenn es bislang nur ein Prototyp ist – auf die Titelseite dieser
Ausgabe.
Sebastian Vees, Produktentwickler bei Graupner, zeigte sich auf der Messe
mir gegenüber übrigens zuversichtlich, das Finetuning bald abschließen
und den Bausatz in den Handel bringen zu können. Ich bin sehr gespannt
darauf und freue mich bereits heute, die HARRO KOEBKE für Sie unter die
Lupe nehmen und Ihnen einen umfassenden Test-Bericht präsentieren zu
dürfen.
Dass dieses schöne Hobby aber keinesfalls von Überraschungen der Hersteller
abhängig ist, beweist einmal mehr unser Autor Herrmann Zimmermann.
Sein selbstgebautes Boom-Boat „Squirrel“, das langjährigen SchiffsModell-
Lesern nicht unbekannt sein dürfte, hat eine Evolution durchgemacht und zwei
Schwestern bekommen: Auch die „Otter“ und die BB-06 eifern nun auf
Schweizer Bergseen ihren kanadischen Vorbildern nach. Dazu erhielten sie
sogar „funktionstüchtige“ Zahnreihen aus Sägeblättern. Sehen und staunen Sie
selbst ab Seite 18.
Bedanken möchte ich mich schon jetzt fur die vielen Zuschriften, die ich in
den ersten Wochen als neuer Verantwortlicher Redakteur von SchiffsModell
erhalten habe. Um das Magazin für Sie weiterentwickeln und noch besser
machen zu können, freue ich mich über Feedback aller Art, bin gespannt auf
Ihre Vorschläge und Angebote und nehme auch Kritik gerne entgegen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken der Neuheiten in unserem
Messe-Report und bei der Lektüre dieser Ausgabe, herzlichst
Ihr Sebastian Greis
Übrigens: SchiffsModell erschien im Dezember 2013 mit der Doppelausgabe
1 + 2/2014. Dieses Heft zählte für Abonnenten nur als eine Aboausgabe!
Ggf. haben wir die auf der letzten Aborechnung aufgedruckte letzte
Ausgabe um eine Ausgabennummer erhöht, so dass Abonnenten
selbstverständlich für jede berechnete Ausgabe auch ein Heft erhalten!
SchiffsModell 3/2014
1
Fundiert und umfassend.
NEU!
Die Entwicklung der Bundesmarine
von ihrer Gründung
bis 1990: Dargestellt anhand
ihrer vielfältigen Boote und
Schiffstypen. Eine aktuelle
Gesamtschau.
144 Seiten · ca. 250 Abb.
22,3 x 26,5 cm
€ [A] 27,80
sFr. 36,90 € 26,99
ISBN 978-3-86245-733-5
Der Autor beschreibt in diesem Buch die Seestreitkräfte der
DDR, den gesamten Schiffs- und Bootsbestand. Umfangreiches,
zum Teil erstmals veröffentlichtes Bildmaterial, exakte technische
Daten, Infos zur Bewaffnung, zu In- und Außerdienststellung
sowie Beschreibung der Besonderheiten bei Planung,
Entwicklung, Bau und Einsatz der einzelnen Typen erklären die
Volksmarine im Detail.
144 Seiten · ca. 270 Abb. · 22,3 x 26,5 cm
€ [A] 27,80
sFr. 36,90 € 26,99
ISBN 978-3-86245-649-9
Die Schiffs- und Bootsklassen
der Deutschen Marine, detaillierte
Informationen zu den
Marineeinheiten und attraktive
Fotos: Ein umfassender Überblick.
144 Seiten · ca. 250 Abb.
22,3 x 26,5 cm
€ [A] 27,80
sFr. 36,90 € 26,99
ISBN 978-3-86245-727-4
Auch als eBook erhältlich
Die Geschichte der Gorch Fock
und ihrer fünf Schwesterschiffe.
Brillant bebildert und
mit fundierten nautischen und
historischen Hintergrundinfos.
168 Seiten · ca. 180 Abb.
22,3 x 26,5 cm
€ [A] 30,80
sFr. 39,90 € 29,95
ISBN 978-3-86245-672-7
Faszination Technik
www.geramond.de
oder gleich bestellen unter
Tel. 0180-532 16 17 (0,14 €/Min.)
Mini-Boom-Boats
18
BISMARCK auf Tour
34
Kleine Fräse –
ganz groß
Proxxon
MF70
Inhalt Heft 3/2014
6
8
79
Neu auf dem Markt
Neuheiten, Nachrichten und Markt
Nürnberger Spielwarenmesse
Trends und die aktuellsten Neuheiten für 2014
Vereinsmeldungen
Tipps und aktuelle Infos zu Veranstaltungen
Löschkreuzer
WESER
44
Motorschiffe
18
24
28
34
Flotte Schwestern
Weiterentwickelte Boom-Boats mit noch mehr Spaß
Bahamafeeling auf dem Modellteich
Verbesserungen am Einsteigermodell Rivera
Rettung eines Klassikers
Restauration mit minimaler Werkstattausrüstung
Schlachtschiff aus Plastik
Trumpeter-BISMARCK als Fahrmodell
9 SEITEN!
28
Messebericht
Nürnberg
Modellbau-
Praxis
U-Boote
Segelschiffe
40
44
48
52
Radargerät mit unsichtbarem Z-Antrieb
Aufwertung Motoryacht JULES VERNE mit Funktionen
Kleine Fräse – Große Hilfe
Die Proxxon Microfräse MF70 in der Werkstatt
Die schwimmende Bleistiftschachtel
Dynamisch tauchendes U-Boot in Holzbauweise
„Leo vom Asitz“
98-g-Mikrosegler trotzt steifer Brise
„Leo vom Asitz“
trotzt
steifer Brise
8
Specials
Szene
72
38
43
78
80
Im Dienst der Forschung
Vorgestellt: Forschungsschiff MARIA S. MERIAN
An zwei Tagen um die Welt
II. internationaler Tag der Schiffsmodellbauer
Intermodellbau Dortmund
Vorbericht zu Europas größter Modellbaumesse
Mitten auf der Messe
Lipper Modellbautage in Bad Salzuflen
Neujahrstauchen in der kleinen Ostsee
Jahresbeginn mit Neptun und Modellbooten
Technik
62
36.000 Umdrehungen
Rennmotor 21 BETA von C.M.B. im Test
52
SchiffsModell 3/2014
5
NEU AUF DEM MARKT
SchiffsModell
NEU
AUF DEM
MARKT
Gästefahrten mit der CAP SAN DIEGO
Weltweit größter
Museumsfrachter
Cap-San-Schiff verlässt seinen Liegeplatz
mit Passagieren an Bord.
In den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen
Jahrhunderts galten die CAP SAN-Schiffe der Hamburg-
Südamerikanischen Dampf schiffahrts-Gesellschaft als
die „Schwäne des Südatlantiks“. Ihre unvergleichbar
elegante Linienführung machte die Frachtschiffe, die auch
Passa gieren in 12 Kabinen Platz boten, zu den vielleicht
schönsten Vertreterinnen ihrer Art. Alles über die CAP
SAN DIEGO erfahren Sie in Ausgabe 1/2014 des Magazins
SCHIFF CLASSIC.
Selbst heute, mehr als 50 Jahre nach der Indienststellung,
ist die 1961 gebaute CAP SAN DIEGO ein Musterbeispiel
für zeitgenössisches Design und deutschen Schiffbau vor
der Evolution des Containers. Als größtes fahrbereites
Museums-Frachtschiff der Welt kann die CAP SAN DIEGO
täglich in Hamburg (Überseebrücke, 20459 Hamburg)
besichtigt werden.
Ausfahrten 2014
Trip 1/14 9. Mai; Einlaufparade 825. Hafengeburtstag
Trip 2/14 10. Mai; Hafengeburtstag
Trip 3/14 29. Juni; Familientag an Bord
Trip 4/14 12. Juli; Summer Brunch
Trip 5/14 13. Juli; Auf statt an der Elbe
Trip 6/14 1. August; Hamburg Cruise Days / Blue Port
Trip 7/14 2. August; Hamburg Cruise Days / Parade
Tickets im Internet buchen: www.capsandiego.de
AUF EINEN BLICK
VSP65.BM
Bauer-Modelle
Hi-Tech
im Modell
Bei Bauer-Modelle neu im Vertrieb:
Kingmax Segelwinden und Servos.
KingMax ist einer der größten Hersteller für Segelwinden
und Servos für Modellbau- und Industrieanwendungen.
KingMax Servos und Segelwinden werden in vielen
RTR-Modellen verschiedener Hersteller eingebaut.
Bei allen Segelwinden werden die Seile in gekapselten
Seilrollen gegen ungewolltes Abwickeln gesichert.
Erhältlich ist nun auch ein Voith Schneider Propeller
VSP65.BM-Komplettset mit Brushless-Motor und Regler.
Es kommt ein neu entwickelter, auf die Leistungsdaten
des VSP abgestimmter Brushless-Motor zum Einsatz.
Der speziell gefertigte, programmierbare Regler VSP Control
wurde auf den BL-Motor des VSP abgestimmt. Dieser Regler
ist auch separat erhältlich.
Bauer-Modelle
Alleenstraße 31, 73240 Wendlingen
Telefon: 07024 . 40 46 36, www.bauer-modelle.de
Antriebsmotor: G-Power 281575
Betriebsspannung VSP: 6 bis 14,4 V, 2 bis 3 LiPo,
5 bis 12NiMh, 6 bis 12V PB
Regler:
30A, 2 bis 5 LiPo, 5 bis 12 NiMh,
Softanlauf, ohne Bremse
BEC:
5V, 2A
Komplettset-Preis: 195 Euro
6
Ochtruper Veranstaltungs GmbH
15. Modellbau
Schleswig-Holstein
Der Schiffsmodellbau-Bereich geht im Norden auf Expansionskurs.
Mit frischem Schwung laufen die Planungen für die 15. Modellbau
Schleswig-Holstein am 1. und 2. März in den Holstenhallen 1 bis 4
in Neumünster.
Mit über 250 Modellen der verschiedensten Baugrößen und Bauweisen
wird der Schiffsmodellbaubereich in Halle 4 zum großen Schaufenster
rund um diese Sparte. Die Schiffsmodellbaugemeinschaften aus
Schleswig-Holstein und Hamburg sind mit zahlreichen Exponaten der
Spitzenklasse zu Gast in Neumünster.
Öffnungszeiten: Eintrittspreise:
Samstag 10 bis 18 Uhr Erwachsene 10, ermäßigt: 9 Euro
Sonntag 10 bis 17 Uhr Kinder (6 bis 14 Jahre) 5 Euro
www.bv-messen.de
Klassikwelt Bodensee
Mit dem Oldtimer auf
Einkaufstour
Rund 800 Teilnehmer bieten auf der Klassikwelt Bodensee
ein hochwertiges Produktangebot.
Auf schwimmende, fahrende und fliegende Raritäten können
sich die Besucher der 7. Klassikwelt Bodensee vom 23. bis 25.
Mai 2014 freuen. Rund 800 Teilnehmer, darunter Aussteller,
Clubs und Teams werden am Bodensee erwartet. In der „Lebenden
Werkstatt“ zeigen Restaurierungsprofis der Fahrzeugakademie
Schweinfurt, wie man „Edelschrott“ fachmännisch wieder
in den Originalzustand versetzt. Bei den Klassikern der
Luftfahrt gehen die „Flying Bull Warbirds“ an den Start. Auf dem
Boxenstop-Messerundkurs können die Besucher legendäre
Rennautos und Motorräder erleben.
Korrektur
zu SCHIFFSMODELL Ausgabe 01/02 2014
In Ausgabe 1/2 der Zeitschrift SchiffsModell wurde
Peter Eggenweiler im Beitrag über die QUEEN falsch
zitiert. Seine Aussage bei der Präsentation des
Modells auf der Spielwarenmesse 2009 lautete:
„Die QUEEN ist nicht im Barbie-Maßstab – der ist 1:6“.
Tatsächlich hat die QUEEN einen Maßstab
von ca. 1:10 und wurde mit Lego-Scala-Figuren bestückt.
Wir bitten aero-naut, Jörg Dreischulte und unsere Leser
um Entschuldigung.
SchiffsModell 3/2014
ModellStudio
Klebstoff
für alle Fälle
U-Boot-Produktion
Thomas Steinhagen konzentriert sich künftig
auf die Produktion von Überwasserrümpfen.
Vor nunmehr zwei Jahren wurden die Produktionsstätten von
Hasse Schiffsmodellbau durch Brandfolge- und Löschwasser-
Schäden vernichtet. Inzwischen hat Steinhagen Modelltechnik
viele ehemalige Formen von Hasse wie auch Schaffer in die
Produktion genommen.
Zunächst werden die Formen für die Rümpfe der Überwasserfahrzeuge
aufgearbeitet. Von Anfang an war klar, dass man sich
erst danach den Unterwasserfahrzeugen widmen kann. Da
bis jetzt erst etwa die Hälfte der Formen aufgearbeitet werden
konnte, wird es bis zur Aufnahme der U-Boot-Produktion noch
länger dauern. Steinhagen Modelltechnik denkt darüber nach,
die komplette Produktion der Unterwasserfahrzeuge abzugeben.
Dabei handelt es sich um die Formensätze für acht U-Boote aus
dem ehemaligen Angebot von Hasse, bzw. Schaffer. Ernsthafte
Interessenten mögen sich direkt an Herrn Steinhagen wenden.
Kontakt:
Dipl.-Ing. Thomas Steinhagen
Hollmannstraße 18, 24148 Kiel
Telefon: 0431 . 72 48 07
www.steinhagen-modelltechnik.de
Neue Klebstoffe sind bei Wolfgang Liening
aus Heinsberg erhältlich:
RHINO PU-Leim härtet innerhalb von 10 Minuten
aus. Nach der Aushärtung ist er mit einem
Messer leicht zu schneiden und zu schleifen!
Rhino PU-Leim eignet sich für Holz, EPP,
Styropor und GFK. Die Lieferung erfolgt mit
Schutzhandschuh. 65 g kosten 4,95 Euro.
Wundabound 2-K-Acryl-Kleber härtet in
3–5Minuten steinhart aus und eignet sich für
alle Werkstoffe im Modellbau als schnelle,
hochfeste Verklebung. Die Lieferung erfolgt
in 25-ml-Doppelkartusche. Diese ist zum
Preis von 9,95 Euro erhältlich.
Canopy wipe Reiniger fur Kunstoffe reinigt
selbst von länger eingetrockneten Sekundenkleber-Flecken.
Aus Kleidung, von Folien, Textilfolien
oder Lack sind Klebstoffreste damit schonend
zu entfernen. Klarsichthauben werden
durch das Mittel nicht blind.
Zum Preis von 6,95 Euro ist eine 30-ml-Flasche
erhältlich.
ModellStudio Wolfgang Liening,
Bergstraße 26a, 52525 Heinsberg
Telefon: 02452 . 88810
www.modellstudio.de
Steinhagen Modelltechnik
abzugeben
7
SZENE Trends und News von der Spielwarenmesse 2014
SPIELWARENMESSE 2014
Highlights
aus Nürnberg
2014 gibt die Spielwarenmesse in Nürnberg einen
eindeutigen Trend vor: Außenbordmotoren!
Sie bereichern mittlerweile das Sortiment nahezu
jeden Anbieters.
Ohne Außenbordmotor, aber mit Tochterboot,
gab es die größte Überraschung am Graupner-Stand:
SRK Harro Koebke als Bausatzversion – vorerst noch
als Prototyp. Diese und weitere Höhepunkte der
diesjährigen Spielwarenmesse stellen wir Ihnen hier
in unserem Highlight-Report vor.
TEXT UND FOTOS: Sebastian Greis
Foto: Photopool/Spielwarenmesse eG
Vorgestellt von
Pro Boat/Horizon
Superschneller Katamaran
Offiziell nachbilden darf Pro Boat den Rockstar-Energy-Katamaran. Im
Modell erreicht dieser durch den 26-cm 3 -Motor ca. 65 km/h Spitzen -
geschwindigkeit. Über ein eingebautes Startsystem lässt sich der Motor
jederzeit bequem per Knopfdruck von der Fernsteuerung aus starten.
Der Rumpf wird handlaminiert und alle verbauten Komponenten sind von
höchster Qualität. Eine Zentrifugalkupplung verhindert, dass sich die
Schraube im Standgas dreht. Die Servohalter für Gas- und Ruderservo sind
aus stabilem Composite-Material hergestellt und einfach zu wechseln.
Nachfolger der
Spektrum DX 10t:
die DX 18t ist mit
18 proportionalen
Kanälen ausgestattet
Pro Boat zeigt Rockstar-Energy-Katamaran
Spektrum der Vielfalt
Die Spektrum DX18t ist serienmäßig mit 18 voll proportionalen
Kanälen ausgestattet, verfügt über eine mehrsprachige Sprachausgabe,
kabelloses Lehrer/Schüler-System und eine umfangreiche Software
für annähernd jede Sparte des Modellsports.Das innovative
Wechselmodulsystem erlaubt es, die Anlage bestmöglich an die
Anwendung anzupassen, wodurch der Sender optimal auf jegliche
Anforderung eingestellt werden kann. Eine umfangreiche Auswahl
von Wechsel-Modulsteinen steht als Zubehör zur Verfügung.
8
Ausgepackt von
aero-naut
Moderner Klassiker
Mit der Jule präsentierte aero-naut das Modell eines typischen
Fischkutters, wie sie überall an der Nord- und Ostseeküste anzutreffen
sind. Der Modellbausatz enthält alle zum Bau erforderlichen, laser -
geschnittenen Sperrholzteile, Mahagoniteile sowie die Scheiben,
Depronhelling, Beschlagteile, Schiffswelle, Ruder und Ständer. Das
Steuerhaus ist komplett aus gebaut. Material für die Lampen ist ebenfalls
enthalten. Der weiter im Bausatz
enthaltene Ätzteilesatz aus
Neusilber enthält u.a. Scheinwerfer, DATEN
Rüttelsieb, Kocher und Sortier -
Jule
anlage. Zudem eignet sich die Jule
zum weiteren Ausrüsten mit
Maßstab: 1:25
Sonderfunktionen.
Länge: 800 mm
Breite: 251 mm
Gewicht: 3.500 – 3.700 g
Preis: 229 Euro
Lotsenboot aus ABS-Teilen
Das Modell Pilot ist ein freier Nachbau eines modernen 20-m-Lotsen -
bootes. Der Rumpf ist in Kunststoff-Bauweise als Knickspanter aus -
geführt. Alle ABS-Teile sind lasergeschnitten und können nach dem
Zusammenstecken sofort verklebt werden. Der Modellbausatz enthält
alle zum Bau erforderlichen, lasergeschnitten ABS-Teile, Depronhelling,
Beschlagteile, Scheuerleiste, Schiffswellen, Ruder, sowie die Reflektoren
und LED für die Scheinwerfer. Der im Bausatz enthaltene Ätzteilesatz
aus Neu silber enthält über 100 Teile. Darin sind u.a. die Relingstützen,
Scheinwerfer, bewegliche Türscharniere
und die Instrumente der Armaturentafel
DATEN
enthalten.
Pilot
Maßstab: 1:25
Länge: 715 mm
Breite: 200 mm
Gewicht: 2.400 – 3.000 g
Preis: 169 Euro
Freier Nachbau:
Lotsenboot Pilot
Typischer Küstenfischkutter: Jule
Außen mini
Unter dem Namen „Aqua-Race mini“
ist ein moderner Außenborder
für offene Boote wie z.B. die Forelle
oder Rettungs- und Schlauchboote
bis ca. 35 cm Länge erhältlich.
Eine Haube schützt den Elektromotor
vor Spritzwasser, der Antrieb
kann mit einem Servo angelenkt
oder rastend festgestellt werden.
Die Lieferung erfolgt komplett
montiert zum Preis von 14,90 Euro.
Im Look der Klassiker:
Außenborder Aqua-
Race classic. Gibt’s
auch in mini.
Foto: aero-naut
Außen classic
„Aqua-Race classic“ heißt der Außenborder
im Look der 1930 –1950er-Jahre
für klassische Motorboote bis ca. 80 cm
Länge. Ist der Motor mit vier Schrauben
am Heckspiegel montiert, kann die Höhe
um ca. 7 mm verstellt und der Anstellwinkel
um ca. +/- 5° angepasst werden.
Der Elektromotor treibt eine flexible Welle
an und wird offen vor dem Tank montiert.
Geliefert wird der „Aqua-Race classic“
ohne Motor und Schiffsschraube, jedoch
mit zwei Kupplungen für 3,17 und 4,0 mm.
DATEN
AR classic
Im besten Licht
Wer Spaß am Bauen hat, der freut sich über den Bausatz
eines vorbildgetreuen Scheinwerfers. Der 20-mm-
Scheinwerfer aus Neusilber eignet sich für den Betrieb
mit LED von 6–12 V, ist um 360° dreh- und um +/- 15°
schwenkbar. Die Lieferung erfolgt mir ausführlicher
Montageanleitung.
Voll drehbar:
Scheinwerfer-
Bausatz von
aero-naut
SchiffsModell 3/2014
Länge:
Höhe:
Breite:
Drehzahl:
Schraube:
Preis:
Modellbau-Materialien
123 mm
157 mm
54 mm
26.000 U/Min
max. 35 mm
59,90 Euro
Das den Bausätzen beiliegende Mahagoni-Furnier ist jetzt auch in
diversen Stärken und Formaten separat erhältlich. Die Platten mit
Stärke 1,5 mm bestehen aus drei, Platten mit Stärke 2,5 mm aus
fünf Furnierschichten.
Daneben wird das Sortiment um weiße ABS-Platten im Format
500 × 400 mm mit den Stärken 0,5 und 3,0 mm ergänzt. Das Material
ist leicht mit Schere oder Bastelmesser zu bearbeiten.
Ebenso leicht zu bearbeiten ist Depron. Aero-naut bietet das
leichte, vielseitig verwendbare Material in Platten mit Maßen von
1.250 × 800 × 3 mm und 1.250 × 800 × 6 mm zum Selbstbearbeiten
an. Weiterhin sind 1-m-Kiefern-Rundstäbe mit glatter Oberfläche
in Durchmessern von 5 bis 30 mm bestellbar.
9
SZENE Trends und News von der Spielwarenmesse 2014
Einsteigermodelle bei
Bausätze für Einsteiger
Artesania Latina
Zwei rudimentär ausgeführte Arbeitsschiff-Bausätze, die sich für Einsteiger eignen, kommen
aus Spanien. Der Fischtrawler und der Schlepper lassen sich je nach individuellem Fortschritt mit
Details und Funktionen verfeinern.
Eine praktische Sache ist der Werkstatt-Bausatz. Er bietet eine Werkstatt zum Selberbauen mit
diversen Fächern für den allgemeinen Werkstattbedarf und integriertem Modell-Ständer.
Foto: Hitec
Rudimentäres Hecktrawler-Modell
für Einsteiger
Fotos: Dean’s Marine
GFK von der Insel
Am Stand von Dean’s Marine war Mathew
D. John von Albion Alloys. Er präsentiere das
neueste Flex-i-File-System. Ein Aluminium-
Bogen, in den ein Schleifband beliebiger Körnung
eingespannt werden kann, ermöglicht
makelloses Schleifen von Rundungen.
Ron Dean hatte für 2014 einige Modell-
Neuheiten von der Insel im Gepäck, allesamt
aufgebaut auf GFK-Rümpfen. Allen Bausätzen
liegen ein Beschlagteilesatz, Wellen und
Schrauben bei. Für den hiesigen Markt
besonders interessant dürften die beiden
hier vorgestellten Modelle sein.
Ladegerät mit Display
Das Touchdisplay des neuen Ladegeräts
X1touch ermöglicht eine einfache und intuitive
Bedienung. Das Display mit Hintergrundbeleuchtung
zeigt detaillierte Informationen
zum La de vor gang an und ermöglicht eine
Vielzahl von Einstellungen. Fünf Akkuspeicher
können direkt personalisiert und ausgewählt
werden. NiXX-Akkus können zyklisch geladen
werden, für LiXX-Zellen gibt es einen Lagerungsladungsmodus
und eine Balance-Funktion. Als
Besonderheit kann das Gerät über die Software
ChargeMaster mit einem PC ferngesteuert werden.
Zum Lieferumfang gehören: Ladegerät, Netzkabe,
12-V-Anschlusskabel, Ladekabel mit Multiplex
M6-Stecker und ein Universal Balancer Board.
Die Schlepperausführung der
Einsteiger-Bausätze
Im Dock von
Dean’s Marine
Am 25-ft-Motor-Boat in 1:12 ist die Beplankung
in die Rumpfoberfläche eingeformt
Präsentiert von
Hitec
Der Werkstatt-Bausatz bietet neben
Stauraum für Werkstattbedarf auch
einen Modellständer
Tipp für die Graue Flotte: HMS TINTAGEL
CASTLE in 1:96, trotzdem noch 810 mm lang
DATEN
X1touch
Akkutypen: LiPo, LiIon, LiFE,
NiMH, NiCd, Blei
Zellenzahl: 1 –6 LiXX, 1–15 NiXX
Eingangssp. DC: 11–18 V
Eingangssp. AC: 100–240 V
Ladestrom: 0,1–7,0 A (max. 55 W)
Entladestrom: 0,1–2,0 A (max. 55 W)
Leistung: 55 W AC/DC
Maße:
160×138×56 mm
Gewicht: 560 g
10
Überrascht bei
Hacker Model Production
Im Stil der 50er-Jahre
Das Modell der Grimmershörn stellt einen Hafenschlepper aus den
späten 50er-Jahren dar. Der Modellbausatz enthält alle benötigten Teile
für Holzrumpf und Kunststoff-Aufbauten
sowie eine gelaserte Decksbeplankung
und einen im 3D-Druck
DATEN
erstellten Beschlagteilesatz.
GRIMMERSHÖRN
Maßstab: 1:25
Länge: 830 mm
Breite: 216 mm
Höhe: 475 mm
Mit 3-D-Beschlägen: der Hafenschlepper GRIMMERSHÖRN
DATEN
SD EILEEN
Maßstab: 1:25
Länge: 880 mm
Breite: 390 mm
Höhe: 593 mm
Damen-Schlepper
Die SD EILEEN ist eine der
kleinsten Einheiten, die auf der
Damen-Werft produziert wurde.
Der Modellbausatz enthält alle
zum Bau des Modells benötigten
Teile, Aufbauten und in 3D-Druck
hergestellte Beschlagteile.
Fotos: Carson
Aufgefallen bei
Carson
Neue Premium-Reihe
Mit dem Einführen einer PremiumModell-
Schiffsreihe setzt Carson ein positives Zeichen
in Richtung Schiffsmodellbau. Zwar handelt es
sich bei den erhältlichen Modellen ausnahmslos
um Almost-Ready-To-Run-Ausführungen, die
lediglich eines Fahrakkus bedürfen. Die Modelle
sind komplett detailliert und bereits lackiert.
Carsons Kurs lässt erwartungsvoll in die
Zukunft blicken.
Foto: Multiplex
Ausporbiert bei
Multiplex
Nahezu beliebig
zu erweitern:
Smart SX9 FLEXX
Smart und kompakt
Smart SX9 FLEXX M-Link ist eine kompakte
und intelligente Fernsteuerung für den
Funktionsmodellbau. Über den standardmäßig
gegebenen Funktionsumfang
hinaus, kann der Modellbauer mit den
Empfängern der M-Link-Serie ein völlig
flexibles Belegungskonzept nutzen und so
den Funktionsumfang nahezu beliebig
erweitern. Die Smart SX9 FLEXX M-Link
verfügt über 9 Kanäle (max. 4 proportional),
50 ID-Modellspeicher, automatische
Modellerkennung.
Zum Preis von 99,90 Euro werden die zum
Betrieb nötigen Mignon-Batterien und ein
RX-5 ID1 M-Link-Empfänger mitgeliefert.
Foto: Hype
Nützliches von
Hype
Kraftvoll kleben
Ganz einfach ist der Umgang mit 2-Komponentenharz
mit dem Combi-Pack. Harz und
Härter befinden sich in getrennten Kammern
in der Tube. Beim Herausdrücken werden
die Komponenten im Mischaufsatz zusammengefügt.
So lässt sich das 5-Minuten-
Epoxi bedarfsgerecht dosieren.
Neu im Sortiment ist außerdem ein mobiler
60-W-Lötkolben, der zum Betrieb mit 12 V an
3S LiPo-Akkus ausgelegt ist.
Im Combi-Pack:
das 5-Minuten-
Epoxi von Hype
SchiffsModell 3/2014
11
SZENE
Trends und News von der Spielwarenmesse
Neuheiten-Parade bei
Graupner/SJ
Erfreuliches gibt es von Graupner/SJ zu berichten. Man möchte
dort an die mit dem Namen Graupner verbundene Tradition
anknüpfen. Ganz oben auf der Agenda steht, die Verfügbarkeit der
bestellbaren Artikel sicherzustellen. Das gilt auch für das Zubehörsortiment.
Joachim Pfeiffer und Sebastian Vees zeigten sich zuversichtlich,
dass dies bald der Fall sein wird. Die Ausblicke auf die
Zukunft am Graupner/SJ-Stand zeigten, dass der junge aktive
Schiffsmodellbauer Vees die Bedürfnisse seiner Kollegen kennt
und mit der Junior-Line auch den Nachwuchs im Auge behält.
Als Prototyp in Nürnberg:
die QUEEN MARY II; vorbildgerecht
mit POD-Antrieben
Dicker Pott mit POD
Die QUEEN MARY II soll bald in der Premium-Line einlaufen. Wie das
Vorbild wird auch das Modell mit POD-Antrieben ausgestattet.
Scharfer Klassiker
Der Rumpf des Segelbootes GR 65 wird in einem innovativen
Verfahren aus ABS hergestellt, das das Formen einer scharfen Kante
erlaubt. Mit dem ARTR-Modell möchte man Lust auf Regattasegeln
wecken und den Einstieg in die RG-65-Klasse erleichtern.
Aus ABS: die GR 65
Neuer SAR-Star
Vorgestellt wurde der Prototyp eines
Bausatzmodells des 36,5-m-Seenotkreuzers
HARRO KOEBKE. Der Vorfertigungsgrad
gestattet dem Modellbauer
den Ausbau mit diversen Funktionen.
Anreiz und Spielraum dazu bieten
Scheinwerfer, Winden, Radargeräte,
Löschmonitor und Tochterbootwanne.
Kraft von außen
Die GTX-Außenbordmotoren sind in unterschiedlichen Größen
für Renn- und Sportboote von 0,4 bis 1 m Länge erhältlich.
Sie sind einheitlich für 29 mm Motordurchmesser konfiguriert.
Im Mittelpunkt des Besucherinteresses: Seenotkreuzer HARRO KOEBKE
Fotos: Graupner
Der Handschmeichler
Neu sind die Fernsteueranlagen MZ-10 (5 Kanal),
MZ-12 (6 Kanal), MZ-18 (9 Kanal) und MZ-24
(12 Kanal). Das Prunkstück, die MZ-24, verfügt
neben einem 3,5-Zoll-Farbdisplay und
12 Steuerfunktionen über 30 Modellspeicher.
Spitzen-Modell: die MZ-24
12
Ausgeliefert als ARTF-Modell: die USS MISSOURI
Schwimmende Legende
Bereits in der Premium-Line angekommen ist die USS MISSOURI.
Das heute als Museum in Pearl Harbour zu besichtigende
Schlachtschiff der IOWA-Klasse wird
DATEN
USS MISSOURI
als fein detailliertes ARTR-Modell
ausgeliefert. Der Rumpf ist aus
GFK gefertigt, die Aufbauten aus
Maßstab:
Länge:
1:150
1.790 mm
gelasertem ABS. Details und Kleinteile
sind aus Metall gefertigt, die Dekors
bereits aufgebracht.
Breite: 220 mm
Gewicht: 6.500 g
RC-Funktionen: Ruderverstellung
Vorwärts-/Rückwärtsfahrt
(stufenlose Regelung)
Kleiner Kreuzer
Foto: Graupner
Mit mehrfarbigen Beibooten: die HMS BELFAST
DATEN
HMS BELFAST
Etwas kleiner als die USS
MISSOURI ist die HMS BELFAST.
Im selben Maßstab kommt das
Modell des leichten Kreuzers auf
ca. 1,25 m.
Auch dieses Premium-Line-
Modell verfügt über einen
GFK-Rumpf mit ABS-Aufbauten
und verspricht einen hohen
Vorfertigungs- und Detaillierungsgrad:
sogar die Beiboote sind
mehrfarbig lackiert.
Linie für Champions
Die Graupner/SJ-Reihe „Championship-Line“ steht für
hohe Qualität auch für den Wettbewerbseinsatz. Aus
dieser Reihe kommt nun die Midnight Gambler. Das GFK-
Modell verfügt über hochwertige RC-Komponenten, einen
Flutkanal zur Selbstaufrichtung und ein Not-Aus-System.
Maßstab: 1:150
Länge: 1.250 mm
Breite: 150 mm
Gewicht: 4.500 g
RC-Funktionen: Ruderverstellung
Vorwärts-/Rückwärtsfahrt
(stufenlose Regelung)
DATEN
Midnight Gambler
Maßstab: 1:150
Länge:
1.250 mm
Breite:
150 mm
Gewicht: 4.500 g
RC-Funktionen: Ruderverstellung
Vorwärts-/Rückwärtsfahrt
(stufenlose Regelung)
Foto: Graupner
Premiere als Standgerät
Weltweit die ersten Ladegeräte im platzsparenden
Standdesign sind die der Polaron-Serie. Die Polaron-
Combo-Geräte sind mit Docking-SMPS-Netzteil ausgestattet.
Alle Geräte verfügen über ein 3-Zoll-Farbdisplay.
SchiffsModell 3/2014
13
SZENE Trends und News von der Spielwarenmesse 2014
Fotos: Krick
Neuheitenreigen bei
Krick
Beiboot an Bord?
Einfache Dinghi-Bausätze sind in verschiedenen
Größen erhältlich und daher für Modelle
in diversen Maßstäben als Beiboote geeignet.
Zum Bausatz gehören: GFK-Fertigrumpf, Planenabdeckung,
zwei Sitzbänke und zwei Spritzschutzleisten aus ABS.
Stets auf Kurs
Das Ruder im Griff hat man mit den neuen, in diversen
Maßstäben erhältlichen Messingrudern mit verstiftetem
Ruderblatt, Ruderkoker und Lenkhebel aus Nylon-
Kunststoff. Ein auf dem Kokerrohr bereits angebrachtes
Gewinde soll die Montage vereinfachen.
Feine Werkstatthelfer
Über Krick sind auch die Werkstatthelfer und
Materialien von Deluxe-Materials erhältlich:
Perfect Plastic Putty ist ein schnell trocknender,
superfeiner Ein-Komponenten-Kunststoffspachtel
zum Füllen, Glätten und Fugen
kaschieren. Perfect Putty bindet sich gut mit
den zu spachtelnden Materialien und erlaubt
einfache Reinigung mit Wasser.
Tricky Stick vereinfacht das Verbinden von
Schaumstoffen mit transparenten Kunststoffen
mit Sekundenkleber. Vor dem
Einsatz des Klebstoffs trägt man Tricky
Stick auf und lässt es trocknen. Dann
kann normal geklebt werden.
DATEN
Navigator 870
Länge:
870 mm
Breite:
200 mm
Höhe:
1.830 mm
Segelfläche: 0,45 m 2
Gesamtgewicht: 2.400 g
Vorbild Polizei
Das Polizeiboot WSP 47 ist die vorbildähnliche
Nachbildung eines typischen
Polizeibootes aus den 90er-Jahren.
Der Modellbausatz enthält einen
tiefgezogenen ABS-Rumpf, lasergeschnittene
Sperrholzteile für
DATEN
den Aufbau, Welle mit Stevenrohr,
WSP 47
Kupplung und Antriebsmotor sowie
einen umfangreichen Beschlagteilesatz.
Löschmonitor und Radar
Rumpflänge: 600 mm
Breite: 205 mm sind bereits für das Aufrüsten mit
Höhe: 335 mm Funktionen vorbereitet.
Maßstab: 1:20
Nur drei Stunden
Eine Bauzeit von nur drei Stunden
verspricht die RTS-Segelyacht Hawaii
1000. Es handelt sich dabei um den
Nachbau einer modernen Hochsee-
Segelyacht, die auch für Modellsegel-
Einsteiger geeignet ist. Der GFK-Rumpf
wird fertig lackiert und dekoriert ausgeliefert.
Zur besonders einfachen
Handhabung ist die Segelsteuerung
an Deck montiert.
DATEN
Hawaii 1000
Länge:
1.000 mm
Breite:
200 mm
Höhe:
2.150 mm
Segelfläche: 0,52 m 2
Gesamtgewicht: 2.600 g
Scharfer Ocean-Racer
Bei der Navigator 870 handelt es sich um
die Nachbildung eines modernen Ocean-
Racers. Das Modell ist auf einem GFK-
Rumpf aufgebaut und verfügt zur Verbesserung
der Ruderwirkung bei Schräglage über
ein Doppelruder. Empfänger, Ruderservo
und Segelwinde sind bereits fertig montiert.
DATEN
PIRAT
Maßstab: 1:10
Gesamtlänge: 555 mm
Rumpflänge: 500 mm
Breite: 161 mm
Höhe: 730 mm
Segeljolle nach Original-Vorlagen
Der PIRAT wurde 1938 von dem Bootskonstrukteur Carl Martens gezeichnet.
Mit dieser beliebten Konstruktion, die ursprünglich „10-Quadratmeter-
Einheits-Jugendjolle“ hieß, gewann er ein Preisausschreiben der Zeitschrift
„Yacht“. Über viele Jahre war der PIRAT das meistgebaute Vollholz-Segelboot
Deutschlands. Das Modell wurde im Maßstab 1:10 anhand von Originalzeichnungen
und Fotos exakt nachgebaut.
14
DATEN
Pan 21
Gesamtlänge: 770 mm
Rumpflänge: 660 mm
Rumpfbreite: 270 mm
Rumpfhöhe: 83 mm
Rumpfgewicht: ca. 700 g (leer)
maximale Spannung: 3S/11,1 V
DATEN
Außenborder
Prop.-Durchmesser:
Prop.-Aufnahme:
Gesamthöhe:
Heißer Renn-Katamaran
Gesamtbreite:
Rennboot-Designer Peter Schmitt entwarf den Renn-Katamaran Pan 21. Der Gesamtlänge:
breite Rumpf ist aus GFK gefertigt, Servo und Fahrtregler sind bereits installiert,
die Antriebsanlage montiert und das Dekor bereits aufgebracht. Rumpfschale,
Kabinenhaube und Außenborder sind auch einzeln erhältlich.
Der separat erhältliche Außenbordmotor eignet sich für Rennboote bis 70 cm.
Das Gehäuse besteht aus robustem Kunststoff. Eine biegsame Flexwelle mit Alu-Adaptern
sorgt auch bei höheren Drehzahlen für möglichst reibungsarmen Vortrieb.
34 mm
M4
160 mm
48 mm
120 mm
Schnell am Teich mit
Hobbico/Revell
Die Modelle am Stand von Hobbico
orientieren sich eindeutig noch am US-Markt.
Entwickler Christian Böhme kündigte an,
dass Entwicklungen für den Deutschen
Modellbaumarkt folgen werden.
Tactic mit 8 Kanälen
Die Fernsteuerung TTX850 ist die Weiterentwicklung
der TTX650. Jetzt stehen acht Kanäle zur
Verfügung, 30 Modellspeicherplätze, erweiterte
Programmieroptionen mit mehrsprachiger Software.
Zum Lieferumfang gehört außerdem
ein Ladegerät mit wechselbaren Steckern.
DATEN
Rescue 17
Rumpflänge: 965 mm
Gesamthöhe: 432 mm
Breite:
261 mm
Gesamtgewicht: 3.600 g
Maßstab: 1:30
RC-Funktion: Ruderverstellung,
Motorregelung
vor-/rückwärts,
Wasserpumpe ein/aus,
Löschmonitor drehen
Foto: Hobbico
Einstieg mit Wildcat
Der Katamaran Wildcat EP macht den Einstieg in
den Brushless-Rennmodellsport einfach. Für die
hohen Geschwindigkeiten der Wildcat EP wurden
Motor, Rumpfform, Antriebssystem und Akku
auf Leistung ausgelegt. Das ABS-Modell wird mit
2,4-GHz-Tactic-Pistolenfernsteuerung geliefert.
DATEN
Wildcat EP
Rumpflänge: 673 mm
Gesamtlänge: 737 mm
Breite: 229 mm
Gesamtgewicht: 907 g
RC-Funktion: Ruderverstellung,
Motorregelung
vorwärts
Besuch aus Seattle
Die Rescue 17 ist ein freier Nachbau
eines amerikanischen Feuerlöschbootes
aus Seattle. Das vorbildähnliche
Modell bietet Spielraum zur individuellen
Gestaltung. Rumpf, Deck und
Brückenaufbau sind aus GFK gefertigt
und komplett lackiert. Die Rescue 17
wird fast vollständig vorgebaut
inklusive Tactic-4-Kanal-Fernsteueranlage
geliefert.
SchiffsModell 3/2014
15
SZENE Trends und News von der Spielwarenmesse 2014
Entdeckt bei
Trumpeter
Am Stand des bekannten Plastikmodell-Herstellers wurde
ein Prototyp vorgeführt: eine mit RC-Komponenten ausgestattete
USS ARIZONA im Maßstab 1:200. Neben einer
Wellenanlage wurden ein Rauchgenerator sowie eine
Einheit zum Heben und Senken der Geschütztürme gezeigt,
die bald auch einzeln erhältlich sein sollen.
Bald mit RC-Komponenten: die USS ARIZONA von Trumpeter
Vorgestellt von
Kyosho
Zu Gast bei
Raboesch
Überraschend vertreten war
die Niederländische Traditionsfirma
Raboesch. Nach der
Übergabe an eine neue Geschäftsführung
im Jahr 2013
freuten sich Hanco Hommel
und Linda Drost, Kunden und
Vertriebspartner in diesem
Jahr persönlich auf der Nürnberger
Spielwarenmesse an
ihrem Stand begrüßen zu
dürfen. Von der Präsenz auf
der Messe verspricht man sich, künftig noch bessere Beziehungen zu den
Geschäftspartnern aufbauen und erhalten zu können. Seit mehr als 30
Jahren werden bei Raboesch Profile und Platten für Modellbauer und
Bastler sowie – jeder Schiffsmodellbauer kennt sie – Wellenanlagen und
Propeller für Modellboote in gleichbleibender Qualität gefertigt. In
Deutschland sind die Produkte über den Fachhandel erhältlich.
Weiterentwicklungen bei
Thunder Tiger
Stolz präsentiert: die Hurricane 900 VE
Sofort im Rennen
Hurricane
Länge:
Breite:
Höhe:
Gewicht:
DATEN
945 mm
230 mm
155 mm
2.580 g
Das als C-1 Racing-Katamaran ausgelegte Rennboot Hurricane
900 VE ist mit dem brandneuen, wassergekühlten Vortex
Marine Brushless-System ausgestattet, das von 2s - 6s LiPo
Akkus versorgt werden kann. Der Brushless-Regler mit BEC
verfügt über eine maximale Belastbarkeit von 120 A. Das Modell
verfügt über einen mehrfarbig lackierten GFK-Rumpf und wird
als Ready-Set inklusive 2,4-GHz-Fernsteuersystem ausgeliefert.
Überarbeiteter Regatta-Renner
Die neu überarbeitete Seawind ist das Flaggschiff der Segelflotte
von Kyosho. Das Design ist an die berühmten
Racer aus den Segelregatten „Round the World“
angelehnt. Geliefert wird das Modell komplett
fahrfertig als Ready-Set mit bereits integriertem
Kyosho-2,4-GHz-Perfex-Fernsteuersystem.
DATEN
Madcat
Avanti
Neues Design: die Avanti-Powerboote
Länge:
Breite:
Outlaw in neuem Outfit Höhe:
Die bereits bewährten Powerboat-Konzepte von Gewicht:
Thunder Tiger erhielten ein neues Design. Die Avanti
ist auf der bekannten OBL Outlaw aufgebaut und
erhielt einen leichten, widerstandsfähigen ABS-Rumpf
im Racing-Design. Regler und Motor sind wassergekühlt.
DATEN
740 mm
210 mm
165 mm
1.050 g
Doppelrumpf mit Brushless-Power
Im Katamaran-Sektor folgt die Madcat auf die Bandit. Dabei wurde die
Madcat auf den bereits bewährten Komponenten aufgebaut. Ein wassergekühltes
Brushless-System kommt auch in diesem Modell zum Einsatz.
16
Länge:
Breite:
Höhe:
Gewicht:
690 mm
180 mm
150 mm
1.210 g
Nachfolger der Bandit: die Madcat
Ahoi und
Leinen los!
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MOTORSCHIFFE
Boom-Boats: „Squirrel“, „Otter“ und BB-06
WEITERENTWICKLUNG DER „SQUIRREL“
Flotte
Schwestern
18
Evolutionsstufe 2:
die „Otter“
SchiffsModell 3/2014
Evolutionsstufe 3:
die BB-06
Boom-Boat „Squirrel“ eifert schon
seit 2011 auf Schweizer Gewässern
seinen kanadischen Vorbildern nach.
Jetzt bekam die kleine „Baumschubserin“
zwei Schwestern: Die Otter und
die BB-06 zeichnen sich durch bessere
Wendigkeit und Stabilität aus.
TEXT UND FOTOS: Herrmann Zimmermann
Boom-Boats werden im Original in
Kanada und Alaska dazu verwendet,
aus einzelnen geschlagenen
Baumstämmen ein Floß zu formen,
das dann auf dem Wasser -
weg flussabwärts zu den Sägebetrieben verschifft
werden kann. Für diese Aufgabe sind
Kraft und Wendigkeit gefragt – darum sollte
das Boot nicht all zu lang sein. So haben
Boote dieser Bauart ein sehr geringes Längen-/Breitenverhältnis,
das für eine gute
Manövrierbarkeit erforderlich ist. Leider
bleibt dadurch die Stabilität der Geradeausfahrt
auf der Strecke, entsprechend der alten
Bootsbauer-Weisheit: „Länge läuft“. Bei den
Originalbooten stört das nicht, denn deren
Einsatzgebiet ist in der Regel auf einen sehr
kleinen Bereich begrenzt. Bei den Modellen
sieht das schon anders aus, denn bei schneller
Fahrt erweisen sich alle Boomboats, unabhängig
vom Maßstab, als nicht sehr kursstabil.
Die Ge rade ausfahrt muss vom Steuermann
ständig korrigiert werden, weil sie
sonst eher ei ner Schlangenlinie ähnelt. Das
ist zwar kein gravierendes Problem, reizt
aber zur Um setz ung von Ver besser ungs -
maßnahmen.
Aufgeben kommt nicht infrage
Da ich die Urform der Modelle aus Styrodur
herstelle und anschließend mit Glasgewebe
und Epoxi beschichte, ist so ein Rumpf
relativ schnell erstellt. Den Drehpunkt des
Unterwasser-Antriebes hatte ich bislang wie
bei den Originalen etwa bei einem Viertel
bis einem Fünftel der Rumpflänge (von
vorne gesehen) angeordnet. Durch Verschieben
des Drehpunktes bis zu einem
Sechstel der Rumpflänge, konnte ich das
schläng elnde Fahrverhalten etwas ver ring -
ern, aber nicht ganz beseitigen. Eine Verlängerung
der achteren Kielflosse hatte auf
den Kurvenradius erwartungsgemäß einen
negativen Einfluss und konnte die Geradeausfahrt
auch nicht wesentlich verbessern.
Eine Veränderung des Längen-/Breitenverhältnisses
des Rumpfes kam aus Grün den
der Original treue nicht infrage. Die Lösung
musste entweder mit der originalen Rumpfform
gefunden werden, oder das Problem
war nicht lösbar und das Projekt konnte beerdigt
werden.
Ein neues Versuchskaninchen
Wo entstehen die meisten und besten Lösungen?
Natürlich im Schlaf! Warum muss
eine Wasserschraube immer schieben?
Kann sie nicht auch ziehen? Der Umbau war
schnell erledigt und eilends ging es zum
Testweiher. Hier wurde ich mit einem durchschlagenden
Erfolg konfrontiert. Keine
Schlangenlinie sondern sauberer Geradeauslauf
und das, ohne die Wendigkeit in irgendeiner
Weise zu be ein flussen. In der
Werft konnte nun aus dem vorhandenen
19
MOTORSCHIFFE
Boom-Boats: „Squirrel“, „Otter“ und BB-06
Der „Squirrel“-
Rumpf war die
Ausgangsbasis für
neue Rumpfformen
mit optimiertem
Laufverhalten
Der Rumpf des ersten Boom-Boates, der
„Squirrel“, regte zur Weiterentwicklung an
Der Motor mit
Schraube befindet
sich unter dem
Rumpf. Das Servo
ermöglicht über ein
Getriebe eine Drehung
von 180 Grad
Versuchskaninchen ein korrektes Boom-
Boat erstellt werden. Mit meinem Modellbaukollegen
Christoph hat te ich abgesprochen,
dass das nächste Boot mit einem of -
fenen Steuerstand ausgeführt wird. Es
entstand also eine Art Cabrio. Entsprechende
Originale sind im Internet bei Harlow
Marine oder auch unter dem Suchbegriff
„Boom-Boat“ bei einer der Internet such -
maschinen zu finden.
Im Ausgangsmodell „Squirrel“ hatten
sich die Unterwassermotoren bestens bewährt.
Unser neues Versuchskaninchen
wurde auf den Namen „Otter“ getauft und
mit allen Ausrüstungsbauteilen bestückt. Offene
Boom-Boats werden in der
Dämmerung zwar eher selten eingesetzt,
trotzdem erhielt auch „Otter“ eine ordnungsgemäße
Befeuerung. Inzwischen hatte der
Winter zugeschlagen und ein Fahrt im Testweiher
unmöglich gemacht, lediglich im
Schwimmbecken meines Sohnes konnte ich
ein Wenig ausprobieren.
Bergen mit dem Boom-Boat
Von einem SchiffsModell-Leser wurde ich
gefragt, ob denn das kleine Boot mit seinem
Motörchen genügend Kraft hätte, um auch
ein größeres Modell in Seenot ans rettende
Ufer zu schieben? Ich konnte ihm ant -
worten, dass ich selbst manches Mal erstaunt
war, mit welcher Leichtigkeit die Rettung
selbst um ein Vielfaches größerer Modelle
erfolgte.
Sogar Modelle mit einer Länge von einem
Meter wurden zwar gemütlich aber zuverlässig
an Land bugsiert. Was liegt näher, als
20
die neu gewonnenen
Erkenntnisse in einem
weite ren Modell – dieses
Mal mit einem
sehr ungewöhnlichen
Rumpf – umzusetzen?
Rumpf mit Birnenform
Das Foto eines sehr ungewöhnlichen Boom-
Boates wurde mir von einem Kollegen aus
den USA zugesandt. Die Rumpfform gleicht
in der Draufsicht einer Birne mit der breitesten
Stelle im Heck-Bereich. Inzwischen ist
auch die Herstellung dieser ungewöhnlichen
Rumpfform eine Routineangelegen heit. Um
eine Zugwirkung zu erlangen, wurde der Motor
möglichst weit vorne unter dem Rumpf
gelagert. Er besteht aus einem Röhrchen, das
an beiden Enden mit einer Bundbuchse versehen
ist. In dieser Bundbuchsenöffnung ist
ein kleineres Röhrchen gelagert, das die Motorhalterung
aufnimmt. An das im Rumpf
gelagerte Röhrchen wurde eine Grundplatte
mit Löchern aufgelötet, die eingeharzt eine
stabile Halterung ergibt. Die Anschlusskabel
des Motors werden durch das Röhrchen nach
oben geführt. Aus der Materialsammlung
wurden zwei Zahnräder gesucht, die sowohl
ein übereinstimmendes Zahnmodul als auch
eine Übersetzung von 1:2 aufweisen. So wird
aus der Drehung des Servos von ca. 90 Grad
eine Drehung des Unterwassermotors von
ca. 180 Grad. Mit etwas Glück findet man
Zahnräder, die sowohl auf das Röhrchen als
auch auf das Servo passen. Es versteht sich
von selbst, dass die Zahnräder beim Einbau
möglichst wenig Spiel haben sollten.
Der verbesserte Geradeauslauf erlaubt
stärkere Rundungen am Heck, was das
Bugsieren und Manövrieren zwischen
„Baumstämmen“ erleichtert
Die Urform aus Styrodur wurde zur besseren
Handhabung mit einem Holzstiel versehen
Wechselseitiges Laminieren von Rumpfseite
und -boden schafft eine feste Verbindung
Das Styrodur ist aufgelöst, der Rumpf zur
weiteren Verarbeitung bereit
Rumpfbau
SchiffsModell
PRAXIS
Tipp
Die Rumpfform wird auf Styrodur aufgezeichnet,
grob ausgesägt, verschliffen und am Boden eine
GFK- oder Alu-Platte aufgeleimt.
Zur besseren Handhabung beim Laminieren
wird die Deckseite mit einem Holzstiel versehen,
der in das Styrodur gesteckt wird. Die Bodenplatte
erhält eine Lage Glasgewebe mit Epoxidharz.
Ist das Laminat ausgehärtet, wird die Kante
verschliffen. Die Rumpfseite wird mit einem
Streifen Glasgewebe zweimal umwickelt und
mit Harz getränkt.
Auf das Verschleifen der Kante folgt wieder
eine Bodenplatte usw. bis eine ausreichende
Wandstärke erreicht ist. Diese wechselseitige
Laminierung bringt den Vorteil einer festen
Verbindung zwischen Boden und Seite, sowie
eine scharfe Kante. Der Holzstiel zur Handhabung
wird entfernt und eine Vertiefung
in den Styrodur eingebracht. In die Vertiefung
werden circa 50 cm 3 Nitroverdünner gegossen
und nach 15 Minuten ist der Kunststoff aufgelöst
und kann mit der Flüssigkeit ausgeschüttet
werden. Der Rumpf steht zur weiteren Verarbeitung
bereit.
Die Cabrio-Bauweise gibt
den Blick auf die Instrumente
im Fahrstand frei
„Otter“ heißt das neue
Versuchskaninchen und
wurde als „Cabrio“ aufgebaut
SchiffsModell 3/2014
21
MOTORSCHIFFE
Boom-Boats: „Squirrel“, „Otter“ und BB-06
Die Antriebseinheit von „Otter“ fiel deutlich
rudimentärer aus als die des Ausgangsmodells.
Das Fahrverhalten wurde dadurch
dennoch nicht beeinflusst
Die Motorlagerung: die angelötete Lochplatte
ergibt im Rumpf eingeharzt eine
stabile Halterung
Es folgen der Einbau von Fahrsteller,
Empfänger und Akku. Der Akku ist bei allen
Booten ein 7,4-V-LiPo. Fahrsteller und Empfänger
sind möglichst weit hinten im Rumpf
zu platzieren, während der Akku in der Mitte
angeordnet ist.
Schutz vor Beulenpest
Unbedingt notwendig ist das Anbringen der
Verstärkungsleisten, oder wie ich sie nenne:
„die Leisten gegen die Beulenpest“, an der
Rumpfaußenhaut. Richtige Boom-Boats
werden durch diese vor Beschädigungen am
Rumpf durch Baumstämme geschützt und
auch im Modell kann das nicht schaden. Im
Abstand von 10 mm werden mit einem
Marker punktförmige Markierungen ange -
bracht. Weder Bleistift noch durchgehende
Linien sollten zur Mar kie rung verwendet
werden, da Cyanolit-Kleb stoff auf diesen
nicht haftet. Starke Rundungen sind durch
vorheriges Biegen an den Rumpf anzu -
passen. Lücken können später mit Cyanolit
aufgefüllt werden. Vorsicht ist mit Klebestreifen
geboten, da diese auf dem Rumpf
kleben und schwierig zu entfernen sind.
Eine Decksplatte mit Süllkante wird der
inneren Rumpfform genau angepasst und
ohne Decksleisten direkt eingeklebt. Die
Süllkante wird in 10 mm Höhe von einem
weiteren Deck überdeckt, auf dem sich vorne
der Steuerstand und im Heckbereich ein
kleiner Aufbau befindet. Dieser Aufbau ist
mit einem Lufteinlass, einer Unterspannungsanzeige,
einem Abgasrohr mit Schalldämpfer
und einem Schutzgitter bestückt.
Das „Ruderservo“: auch im BB-06 lässt sich
über die Zahnradverbindung der Antriebsmotor
um 180 Grad drehen
Obwohl offene Boom-Boats selten in
der Dämmerung eingesetzt werden,
erhielt auch die BB-06 eine Befeuerung
Ganze Palette an Farben
Eine knifflige Arbeit ist die Unter bring ung
des Haupt- und Licht-Schalters im Steuerstand.
Die gesamte Beleuchtung wur de mit
stromsparenden LEDs um ge setzt.
Die frontseitige Säge ist aus einem groben
Sägeblatt für eine Stichsäge hergestellt, für
die beiden seitlichen Zahnreihen wurden Sägeblätter
mit kleineren Zähnen verwendet.
Motor und Schwert sind bei den Vorbildern
meist in Rot gehalten, während der Rumpf
Das Boomboot mit Birnenformrumpf: die Zahnreihen werden durch Sägeblätter imitiert
22
Evolutionsstufe 3: der Prototyp
mit Birnenformrumpf erhielt
zunächst die Bezeichnung BB-06
überwiegend schwarz oder anthrazit eingefärbt
ist. Auf Deck und Steuerstelle finden
wir die ganze Palette an Farben, manchmal
durchbrochen von Rost.
Retter in der Not
Inzwischen haben alle drei Boote ihre Jungfernfahrt
absolviert und die Ergebnisse sind
wie erwartet: die Geradeausfahrt ist nicht
schlangenförmig, wenn auch nicht perfekt.
Die Wendigkeit wurde nicht beeinflusst und
ist immer noch sehr beispielhaft.
Da meistens eines der Boote im Koffer -
raum meines Autos liegt, kann man an geeigneten
Gewässern einen Stopp für eine kurze
Fahrt machen oder auch die Rettung eines
Havaristen durchführen. Das teilweise spöttische
Betrachten des kleinen Modells als
zu künf tiges Bergeboot wurde nach erfolg -
reichen Rettungen eingestellt und wich der
Be wun derung durch die Spötter. Lediglich
bei starkem Seitenwind genügt die Kraft der
kleinen Boote nicht mehr. Meist wird der
Havarist dadurch ohnehin Richtung Ufer
gedrückt.
n
DER AUTOR
Herrmann Zimmermann berichtete
in der SchiffsModell bereits über den Bau
des Basismodells „Squirrel“
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Einsteigermodell RIVERA aufgewertet
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Bahamafeeling
auf dem Modellmeer
Auf der Suche nach einem wendigen und spritzigen Modell,
wurde ich auf das Modell RIVERA aufmerksam. Die Bilder vom Hersteller ließen eine relativ hohe
Geschwindigkeit erwarten – gerade für Jugendliche ein nicht zu vernachlässigender Kaufanreiz.
TEXT UND FOTOS: Kevin Philipp Kaut
Bei der RIVERA von einem Bausatz zu
sprechen, wäre fast schon gelogen,
weißt das Modell doch Eigenschaften
auf, die eigentlich eher zu einem RTR-Mo -
dell passen:
• Der tiefgezogene ABS-Rumpf ist bereits
mit dem Deck verklebt
• Der Aufbau ist tiefgezogen und bedarf
keinerlei Nachbearbeitung (Fenster liegen
als Dekorfolie bei)
• Der Elektromotor ist fertig verkabelt und
eingebaut
• Stevenrohr mit Welle und Kupplung sowie
die Ruderanlage sind eingebaut
• Im Rumpf verbaut ist ein gelaserter Holzrahmen,
der für die notwendige RC-Ausrüstung
vorbereitet ist
• Eine Lackierung ist nicht nötig, da der Bausatz
über einen Dekorbogen verfügt.
Das Modell entspricht dem Maßstab 1:32
und hat damit eine Länge von 60,5 cm und
eine Breite von 18 cm. Dadurch dürfte es sich
gut transportieren und auch über den Regattakurs
steuern lassen. Graupner kündigte im
Neuheiten-Prospekt 2013 die RIVERA auch
als RTR-Modell an. Natürlich ist es schön,
wenn bei einem solchen Modell bis auf den
Akku meist alles enthalten ist, schließlich
kommt man so schnell und sicher zum Ziel:
aufs Wasser. Der Kreativität sind dadurch
nicht zwangsläufig engere Grenzen gesetzt.
Komplette Generalüberholung
Hätte ich keine größere Ambitionen als Modellbauer,
so wäre die Fertigstellung in kürzester
Zeit erledigt und das Schiff im Wasser
gewesen. Doch von Anfang an war mir klar,
das aus diesem Bausatz noch einiges mehr
herauszuholen ist.
Ein markantes Merkmal dieser italienischen
Motoryacht sind die großzügigen
Fenster zu beiden Seiten des Aufbaus, sowie
die große Frontscheibe und die zweiteilige
Dachverglasung. Hier einfach nur Aufkleber
anzubringen erschien mir geradezu als Verbrechen.
Schnell wurde der Entschluss gefasst
die Fenster auszufräsen und durch gefärbtes
Acrylglas zu ersetzen. Als einteilige
Scheibe sollte dies nicht geschehen. Ich habe
die langen Seitenscheiben in drei Segmente
unterteilt und zwei Holme stehen lassen,
was mehr Stabilität in die Sache bringt und
trotzdem gut aussieht. Damit die vorgesehenen
drei Fenster auf jeder Seite exakt gleich
aussehen, habe ich Schablonen aus Pappe
angefertigt, die ich auf beiden Seiten verwenden
konnte.
Nach dem Übertragen der Umrisse (auch
der Frontscheibe und der Dachfenster) bohr -
te ich diese grob mit einem 2 mm Bohrer
aus und feilte dann die Fenster auf das ge -
naue Maß aus. Schon ohne die eingesetzten
Fensterscheiben, war die optische Aufwertung
enorm. Aus der blau getönten Acrylglasplatte
schnitt ich, ebenfalls unter Zuhilfenahme
der Pappschablonen, die Fenster
24
mit etwas Übermaß aus und klebte sie mit
UHU-Hart in den ABS-Aufbau ein. Um der
großen Frontscheibe noch den letzten Schliff
zu verpassen, habe ich diese mit Scheibenwischern
versehen. Für die Kajüte war nur
ein einfacher Aufkleber vorgesehen, der Ein -
gang andeutet.
Hier habe ich aus einer dünnen ABS-
Platte eine Tür angefertigt, mit einem verglasten
Bullauge und einer Türklinke versehen
und links und rechts davon Haltegriffe
aus Messingdraht an ge bracht. Statt des Aufklebers
für die Sitzbank habe ich diesen ge -
gen grünen Samtstoff ausgetauscht und am
Heck noch einen Flaggenstock mit einer
eng lischen Flagge an ge bracht. Warum eine
englische Flagge? Es war die einzige, die
beim Händler in passender Größe vorrätig
war. Für das hintere Deck und das vordere
Sonnendeck waren nur schwarz/ weiße Auf -
Der Aufbau der RIVERA wie er aus dem
Kasten kommt. Hier sind die Fenster bereits
angezeichnet und fertig zum Ausfräsen
Der vordere Bereich des Bootes
mit aufgeschossener Seilrolle
und Anker. Die Scheibenwischer
sind noch nicht montiert
kleber mit aufgedruckten Planken vorgesehen.
Gerne hätte ich diese gegen Holz plan -
ken ausgetauscht. Da ich aber keine zu Händen
hatte und diese Holzplatten auch nicht
gerade billig sind, habe ich ausnahmsweise
Dekorfolie mit Holzdekor verwendet.
Im Bereich des Bugs brachte ich einen
Yachtanker und eine aufgeschossene Seil -
rolle an. Zwei gelbe Schwimm westen fanden
im Kabinenbereich ihren Platz.
Das i-Tüpfelchen bilden jedoch die zwei
Sonnenanbeterinnen, die es sich auf den
Sonnendecks gemütlich gemacht haben. Sie
stammen aus dem Eisenbahn-Zubehör und
sind vom Maßstab eigentlich etwas zu groß,
Der Aufbau nach dem Ausfräsen mit bereits
eingeklebten Fenstern. Die optische Wirkung
gegenüber der Aufkleber-Variante ist enorm
Das überdimensionierte Ruder hat sich
bei den Fahrerprobungen hervorragend
bewährt. Das Modell passt damit zwar
gerade noch so auf den Ständer, die Fahrspaßsteigerung
ist dieses Zugeständnis
aber wert
Das hintere Sonnendeck. Hier sind die meisten Veränderungen vorgenommen worden
SchiffsModell 3/2014
25
MOTORSCHIFFE
Einsteigermodell RIVERA aufgewertet
Die RIVERA bei einer ihrer Probefahrten
im glasklaren Wasser des Naturerlebnisbades.
Aufkommendes
„Bahamafeeling“ lässt sich nicht leugnen
AUF EINEN BLICK
Modell RIVERA
Hersteller: Graupner
Maßstab: 1:32
Länge ca: 605 mm
Breite ü.a: 180 mm
Höhe ca: 210 mm
Gewicht ca: 1.200 g
Schwierigkeit: Einsteiger
Preis:
139,95 Euro (UVP)
was aber bisher noch niemanden gestört hat.
Im Gegenteil: es entlockt den Leuten immer
wieder ein Grinsen. Die Figuren habe ich allerdings
nicht festgeklebt, da sie noch auf einem
anderen Schiff Verwendung finden und
ich sie außerdem beim Fahren auf dem Wasser
abnehme. Auch wenn der Rumpf herstellerseitig
keine Lackierung vorsieht, zog
ich es doch vor, das Unterwasserschiff bis
zur Wasser linie in roter Farbe aus der Spraydose
zu lackieren. In Verbindung mit dem
selbstklebenden Dekorbogen an den Rumpfseiten
und am Heck wirkt das Finish jetzt
echt yachtmäßig.
Technische Ausrüstung
Das Modell verfügt ab Werk über einen
Speed 600 ECO 7,2-Volt-Motor. Dieser ist
perfekt fluchtend mit der Welle eingebaut
und soll in Verbindung mit einer zwei -
flügeligen Rennschraube mit 32 mm Durchmesser
für den nötigen Vortrieb sorgen. Als
Antriebsakku dient ein 6-zelliger NiMh-
Akku in der Größenordnung von 2000-
3.000 mAh. Für diese Baugröße ist auch die
nötige Aussparung im RC-Einbaubrett vorgesehen.
In meinem Modell ist ein Akku mit
2.400 mAh verbaut. Zum Befestigen liegt
dem Bausatz schon ein roter Klettbandverschluss
bei, der nur noch auf die passende
Länge gekürzt werden muss.
Als Regler verwende ich einen Carbon Series
20 Turns aus dem Hause Model craft.
Da mein Vater noch einen alten Graupner
Die ganze Familie ist begeistert –
wir müssen auslosen, wer fahren darf
B-6 40-MHz-Empfänger übrig hatte, erübrigte
sich die Frage nach 2,4-GHz. Im Zweifelsfalle
greift man auf das zurück, was
schnell und kostenlos zur Verfügung steht.
Für einen guten und sicheren Empfang
wollte ich das Antennenkabel auf keinen Fall
unter oder irgendwo auf dem Deck verlegen
und griff auf die gute alte Wendel stab -
antenne zurück. Es versteht sich von selbst
dass das Antennenkabel vor dem Anschluss
noch entsprechend gekürzt werden muss.
Das Ruder sitzt direkt hinter der Schraube
und wird so bestens angestrahlt. Um die Ruderwirkung
noch zusätzlich zu verbessern,
habe ich beiliegende Graupner-Ruder ein -
fach gegen das nächst größere aus der gleichen
Baureihe ausgetauscht. Dies sieht nun
etwas überdimensioniert aus und das Modell
passt gerade noch auf den mitgelieferten
Ständer, aber die Ruderwirkung dürfte eine
eindeutige Verbesserung zeigen.
Fahrerprobung
Nach dem obligatorischen Badewannentest,
der keinerlei Grund zu Beanstandungen gab,
fuhr ich mit meiner Familie an einem schönen
Abend an unser Vereinsgewässer, um
zur Jungfernfahrt zu starten. Nach Reichweitentest
und Funktionskontrolle übergab
ich die RIVERA ihrem nassen Element. Zuvor
wurden noch einige Bilder gemacht, man
weiß ja nie. Die Bilder zu diesem Bericht
sind allerdings im Naturerlebnisbad einer
Nachbargemeinde entstanden. Das Wasser
macht dort geradezu einen paradiesischen
Eindruck. Der Steuerknüppelweg ist bei mir
senderseitig auf 2/3 vorwärts, 1/3 rückwärts
eingestellt. Da ich noch eine alte Graupner
Fazit
Egal ob der Käufer noch irgendwo
die „alte“ von mir gebaute Version oder
die RTR-Version erwirbt; jeder sollte
für sich selbst entscheiden, ob er nicht
ein wenig Zeit, Mühe und ein paar Euro
investiert, um das Modell vom Massenprodukt
zu einem persönlichen kleinen
Schmuckstück umzubauen. Da wir
in unserer Familie alle gemeinsam den
Modellbootsport betreiben und wir
alle von diesem Boot begeistert sind,
werden wir wohl in Zukunft auslosen wer
unsere aufgewertete RIVERA fahren darf.
CX-4 (40 MHz) verwende, geschieht dies auf
mechanischen Weg über den Senderknüppel.
Der bewährte Graupner-Regler reagiert
sehr feinfühlig. Durch das übergroße Ruder
reagiert es auch hervorragend auf Steuerkorrekturen.
Der Wendekreis ist minimal. Fast
dreht das Boot auf dem Teller. So lässt es sich
gut an die Bojen des Regattakurses herantasten.
Beim Durchdrücken des Knüppels
beschleunigt die RIVERA sofort auf eine beeindruckende
Geschwindigkeit. Bedingt
durch die Form des Rumpfes kommt das
Modell super ins Gleiten und liefert ein imposantes
Fahrbild. Das findet auch meine
Mutter als stolze „Modellschiff-Kapitäns-
patentbesitzerin“.
n
DER AUTOR
Kevin Philipp Kaut befindet sich zur Zeit im
Studium. Er zeigt, wie man auch mit bescheidener
Hobby-Kasse schöne Modelle bauen kann.
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MOTORSCHIFFE
Löschkreuzer WESER
GRAUPNER-KREUZER WIRD RESTAURIERT
Rettung eines
Klassikers
30 Jahre hatte das Exemplar
der WESER auf dem Buckel,
das aus dem 1979 erschienenen
Graupner-Baukasten entstanden
war und sich in reichlich
verlebtem Zustand befand.
In einer minimal ausgestatteten
Werkstatt wurde es mit Akribie
und Geschick neu belebt
TEXT UND FOTOS: Pierre Schmitt
Auf einer Modellbauausstellung Ende
2009 wurde ich von jemandem angesprochen,
der das Modell der
WESER anbot. Eigentlich wollte
ich zu diesem Zeitpunkt kein
neues Projekt in Angriff nehmen, da ich mit
verschiedenen anderen Modellen genügend
beschäftigt war, vereinbarte aber dennoch einen
Termin, von dem ich mit insgesamt fünf
Modellen zurückkehrte. Das Graupner-Modell
gibt die WESER im Zustand vor dem
Ausbau der oberen Brücke wieder. Das von
mir erstandene Modell gehörte zu ersten Serie,
die 1979 auf den Markt kam – entsprechend
alt war auch die eingebaute Multiplex
RC-Anlage. Das Modell schien komplett, war
jedoch nicht fahrbereit, da die Elektrik nicht
funktionierte. Museumsreife Entstör-Kondensatoren
und Kabelverbindungen jeglicher
Art fanden sich im Inneren. Der un über -
sichtliche Kabelsalat verwirrte mich. Die Bauqualität
war mittel mä ßig, es wa ren viele
Ungenauigkeiten vorhanden. Einige Teile
waren auch schon abgebrochen. Es sollte also
ein größeres Projekt auf mich zukommen.
Da es eine lange Lagerzeit hin ter sich hatte,
war das Modell verstaubt und wurde zu -
nächst einer gründlichen Säuberungsaktion
unterzogen und sämtliche Details vom Deck
entfernt.
28
TECHNISCHE DATEN
Kompaktes Modell
Maßstab: 1 : 30
Länge ü.a: ca. 1.080 mm
Breite:
225 mm
Gesamtgewicht: ca. 6.300 g
Leider fehlten Bauanleitung und -plan,
nur ein RC-Einbauplan aus den späten Sieb -
zigern war vorhanden. Die Werft existiert
mittlerweile nicht mehr, daher waren Anfragen
zum Schiff dort nicht möglich.
Zum Glück gibt es bei Graupner im Internet
die neue Bauanleitung als Download
und auf Anfrage erhielt ich dort auch einen
Bauplan. Die WESER ist übrigens bis jetzt
als Classic-Line-Modell nach wie vor im Programm.
Als nützlich erwies sich auch die
Foto-CD vom Modellbaukaufhaus. Ich habe
sie mir zu spät gekauft, was dazu führte, dass
ich einige Details im Nachhinein nochmals
überarbeitete.
SchiffsModell 3/2014
Deutliche sichtbare Spuren des Gebrauchs
Die drei Graupner Jumbo 540 6-V-Mo -
toren sollten eingebaut bleiben, ebenso
die Doppelgelenk-Kardankupplungen aus
Kunst stoff. Zur Stromversorgung habe ich
einen 6-V-Bleiakku mit 12 Ah von Panasonic
eingebaut, er passte von der Größe gut in
den Rumpf. Bei der Neuverlegung der elektrischen
Installation halfen mir Vereinskollegen,
da ich auf diesem Gebiet Laie bin.
Das neue Farbkleid
Der Vorbesitzer hatte den Boden in den Aufbauten
seltsamerweise weiß lackiert, hier
musste also eine neue Bodenfarbe her. Problem
war, einen zumindest annähernd passenden
Farbton zu finden. Revell Nr. SM 364
mattgrün war meine Lösung. Das nachträgliche
Auftragen der Farbe im Inneren der
Brücke und des Deckhauses erforderte große
Geduld und Sorgfalt, insbesondere wegen
der schlechten Zugänglichkeit.
Gestört haben mich bei dem Modell die
unrealistisch hochglänzenden Farben. Vor
dem Neulackieren wurden einzelne Bauteile
an einigen Stellen verspachtelt und mit
400er-Nassschleifpapier geschliffen – es gab
viele unschöne Stellen und Löcher. Der Vor -
be sitzer hatte wohl keine Vorbehandlung der
Holzteile mit Porenfüller durchgeführt und
nur eine einzige Farbschicht aufge bracht.
Das Unterwasserschiff strich ich mit dem
Pinsel in rotbraun, Revell Nr. 37, entsprechend
dem echten, matten Farbton der damals
verwendeten Antifouling-Farben. Der
Rumpf selbst wurde mit matter Teerfarbe,
29
MOTORSCHIFFE
Löschkreuzer WESER
Der Rumpf bekam ein mattes Farbkleid
Das überarbeitete Deck im Bugbereich
Das Innenleben war unübersichtlich
Modernisiertes Rettungsboot und überholter Kran
Revell Nr. 6, gestrichen. Viel Zeit und diverse
Farben wurden für zahlreiche erforderliche
kleine Farbretuschen und die Detaillackierung
aufgewendet.
Aufwendige Detailarbeit
Die Reling ist der Schwachpunkt des Mo -
dells, da sie weit außen liegt und ungeschützt
ist. Die Kunststoffstützen und deren Befestigungszapfen
können leicht ab brech en. Ich
habe daher die Füße der Reling stützen und
die entsprechenden Stellen an Deck mit einem
konischen 1-mm-Diamantbohrer aufgebohrt
und 1,5-2 cm lange Stahlstifte eingeklebt.
Im Zuge der vorbildgerechten Anpassung
des Modells wurden nach Plan auf der
Rückseite der Kamine sowie auf dem Oberdeck
zwei Handläufe angebracht.
Nicht vorbildgerecht an meinem Modell
war auch, dass keinerlei Öffnungen für die
Abgasrohre bzw. Belüftung vorhanden wa -
ren. So galt es, entsprechende Öffnungen
an zubringen, deren Position ich dem Plan
30
entnahm. An den beiden Kaminwartungsklappen
wurden die Achsen und die Scharniere
durch Draht angedeutet. Bei genauem
Betrachten der Vorbildaufnahmen habe ich
festgestellt, dass diese Klappen eigentlich tiefer
liegen sollten. So wurden sie entfernt,
weiß lackiert und an der richtigen Stelle angebracht.
Im rückwärtigen Bereich des Deckhauses
gibt es laut Bauplan nur eine einzige
Tür auf der Steuerbordseite. Es müsste nach
Original-Fotos aber auch noch eine auf der
Backbordseite geben. Also wurde diese aus
ABS nach gebaut, inklusive Türgriff und
zweier Vorreiber.
Erst gegen Bauende habe ich noch die Reling
zum Brückenaufgang angefer tigt. Das
war nicht ganz einfach, da dieser Bereich
schwer zugänglich ist. Daher ist sie nicht
ganz so perfekt, wie im Bauplan angegeben.
Auch die kurze Reling hinter dem Steuerstand
wurde noch nachgebaut. Fast jedes Detail,
vom Süllrand über die Löschmonitore
bis hin zu den Rettungsmitteln, wurde über-
arbeitet. Kaum Verbesserungen bedurften
lediglich der detaillierte Fahrstand und der
gelötete Gittermast, dem eine neue Lackierung
reichte. Als optische Aufwertung relativ
einfach umzusetzen, waren die vier unteren
Revisionsklappen entlang des Deck hau ses.
Ich habe sie aus 1 mm starken ABS-Streifen
nachgebildet, sie sind etwa 3 cm lang und
1,5 cm hoch. Dazu gehörten auch einfache
Nachbildungen der oberen Scharniere.
Vom Kran zum Schlauchbbot
Recht aufwendig ist der Zusammenbau des
aus 29 Teilen bestehenden Krans, der leider
funktionslos bleibt. Am Kran selbst habe ich
vier kleine Bedienhebel angebracht und
die Hydraulik zy linder silbern lackiert. Als
Schlauch leitungen habe ich schwarz isolierte
Litze angebracht. Es fehlte noch das HIAB-
Herstellerschild, das ich zunächst selbst anfertigte.
Später bestellte ich dann doch den
Dekorbogen und es wurden die korrekten
Schilder aufgeklebt. Wer einen besseren
Das Modell kann sich wieder sehen lassen – die benötigte Werkstattausrüstung ist überschaubar
SchiffsModell 3/2014
Kran bauen will, sollte sich den HIAB-Seacrane
im Maßstab 1:24 von Krick ansehen.
Auch Graupner Kran Nr. 339 im Maßstab
1:33 wäre möglich, entspricht aber nicht exakt
dem Vorbild.
Nicht zeitgemäß war das Schlauchboot.
Der Außenbordmotor war nur ange deutet,
Steuerrad, Sitzbank und weitere typische
Schlauch boot-Details fehlten ganz. Ich habe
zunächst den Boden und den Heckspiegel
silbern lackiert und einen Gashebel montiert.
Eine Sitz bank und eine Außenborder-Tank
wurden aus Styrodur angefertigt und am Bug
eine Schleppöse angebracht. Steuerrad und
Windschutz-Scheibe durften auch nicht fehlen.
Vier Metall-Haltegriffe seitlich im Bugund
Heckbereich kamen noch dazu, außerdem
wurde die Befestigung mit Takelgarn erneuert.
Leider habe ich keine Detailfotos zum
Vorbild des Schlauch bootes, es sieht so noch
ziemlich nackt aus.
Vorbildgetreu war der ausfahrbare Beleuchtungsmast
mit den beiden Scheinwerfern,
mit denen sowohl im Modell als auch
im Original eine große Fläche ausgeleuchtet
werden kann. Die falsch angebrachten Heck -
leuch ten an den Seiten der Kamine wurden
ausgebaut und an der richtigen Stelle – mittig
über der hinteren Brückenreling – an zwei
kleinen Halterungen aus Holz angebracht.
Die alten Löcher mussten verspachtelt und
neue Kabelführungen angebracht werden.
Auch an der hinteren Brückenreling selbst
wurde mittig eine Leuchte installiert. Ein
Topplicht wurde oben am Mast an ge bracht,
wo der Vorbesitzer einen Schein werfer montiert
hatte. Soll alles vorbild ge recht funktionieren,
bleibt noch einiges zu tun. Die Folien
des Steuerpults habe ich zum Test von hinten
beleuchtet. Es gefällt mir gut und ich werde
diese Funktion ausbauen – drei bis vier Miniglühlämpchen
müssten genügen.
Als letzten Schritt habe ich die RC-Anlage
in Angriff genommen, nachdem mich die
optische Restaurierung des Modells neu
motiviert hatte. Wie schon erwähnt, war das
Boot mit einer „antiken“ Multiplex-Anlage
ausgerüstet, die durch eine einfache, neue
Anlage ersetzt werden sollte. Für mich als
„Nichtelektriker“ gestaltete sich die Verkabelung
kompliziert. Ein Boot wie die WESER
war mir aber zu schade, um es nur mit we -
nigen Funktionen auszustatten. Eine 6-Kanal-Anlage,
die den Kostenrah men nicht
sprengte, fand ich in der Modellcraft MC-60
(40 MHz).
Das Restaurierungsergebnis
Einige Aufnahmen vor Beginn der Arbeiten
und nach Ende des ziemlich langen Werftaufenthaltes
verdeutlichen in etwa die durchgeführten
Arbeitsschritte. Der finanzielle
Aufwand für den Kauf von Teilen und Zubehör
blieb mit etwa 75 Euro moderat. Der mir
zur Verfügung stehende Werkzeugsatz beschränkte
sich dabei auf ein Minimum,
31
MOTORSCHIFFE
Löschkreuzer WESER
Der obere Fahrstand vor (links) und nach der Restaurierung (rechts)
DAS ORIGINAL
Typschiff ohne direkten Nachfolger
Das Modell bekam neue Revisionsklappen
Die WESER war das erste seegehende Löschboot der Bundesrepublik
Unter der Baunummer 2247 lief am 20. Ok -
tober 1973 in Bremerhaven bei der Schichau
Unterweser AG der Prototyp eines modernen
und leistungsfähigen Löschkreuzers
vom Stapel, der bei seiner Indienststellung
im Januar 1974 auf den Namen WESER
getauft wurde. Die WESER war das erste
see-gehende Löschboot der Bundesrepublik
und wurde mit den Hauptaufgaben Bekämpfung
von Bränden, technische Hilfeleistung
in der Gefahrenabwehr und Sicherheitswachen
im Bremerhavener Geestervorhafen
stationiert. Ihr Einsatzgebiet erstreckte
sich von der Hafengruppe Bremerhaven
über den Mündungstrichter der Weser bis
zur offenen Nordsee.
Im Dezember 1998 wurde der Feuerlöschkreuzer
nach 25 jährigem Dienst an einen
Gebrauchtmaschinenhändler in die Niederlande
verkauft. Später wurde die WESER
von der Firma Sindorf Trading/Sindorf
Offshore b.v. erworben und sollte als Löschund
Rettungsboot für Bohrinseln eingesetzt
werden.
2004, das Schiff befand sich mittlerweile in
desolatem Zustand, wurde die WESER von
der Firma Metaaldraaierij Sepers b.v. gekauft
und instandgesetzt. Seit 2006 dient es als
Repräsentationsschiff der auf aufwendige
Um- und Neubauten spezialisierten Werft
in Dreumel und Heerewaarden. Bei einer
Modernisierung wurde die Einheit nachträglich
mit einer gasdichten Brücke ausgerüstet.
Trotz der beachtlichen Leistungsfähigkeit
sollte nach dem Typschiff jedoch kein weiterer
Löschkreuzer gebaut werden. Die WESER
war eines der letzten reinen Feuerlöschboote.
Die Zukunft verlangte nach Mehrzweckschiffen
– so wurde die WESER
in Bremerhaven durch zwei mit Löschmonitoren
ausgestatte Schlepper ersetzt.
Alle Details
wurden
entfernt
Die Reling zum Brückenaufgang
Technische Daten
Länge (ü.a.): 32,5 m
Breite:
6,75 m
Seitenhöhe: 4,06 m
Verdrängung: 150 BRT
Höchstgeschw: 18 kn
Antrieb
1 × MTU-16-Zylinder (3.000 PS)
2 × MTU-8-Zylinder (je 750 PS)
Feuerlöschanlage
3 Monitore, Antrieb und Steuerung
elektro-hydraulisch, Nr. 3 ist 17 m über
Wasserlinie (WL) ausfahrbar, Wurfweite:
90 m, Wasserlieferung ca. 3000 I/min
Schaummittel
12,5 t, 2 Schaummittelpumpen
mit je 14 m 3 /h gegen 13,5 bar
Sprühanlage
je 5 Sprühdüsen auf Back- und Steuerbord-
Seite zum Schutz vor übermäßiger Wärmestrahlung
bei der Brandbekämpfung.
Scheinwerferanlage
1 bewegliche, elektrisch ferngesteuert
bis zu 17 m über Wasserlinie ausfahrbare
Doppelstrahleranlage mit zwei
1.000-W-Halogen-Metall-Dampflampen.
Ausleuchtungsbereich: ca. 300–600 m 2 ,
2 bewegliche 250-W-Navi gations -
scheinwerfer, 2 Halogen-Strahler am
Aufbau des Schiffes installiert
Krananlage
1 Hydraulikkran, Tragkraft ca. 1.000 kg
bei 5 m Ausladung, 360°-Schwenkbereich
32
Meisterschaftsniveau hat das Modell nicht –
hier ging es eher um Fahrspaß
einen Dremel oder ähnliches habe ich nicht.
Etwas Modellbauerfahrung und Sorgfalt
sind für die Restaurierung eines solchen Modells
erforderlich, kein Bauteil blieb letztlich
unbearbeitet – dafür gibt es reichlich Gestaltungsspielraum.
Mein Modell sollte nicht unbedingt lupenrein
ausgeführt sein, aber aus etwa
0,5–1 m Entfernung korrekt aussehen. Die
WESER sollte primär fahrbereit sein – die
Freude am Fahrbetrieb überwiegt bei mir gegenüber
dem Bastelleinsatz – und obendrein
vorbildgetreuer aussehen als der Urbau -
kasten. Nach den Restaurationsmaßnahmen
SchiffsModell 3/2014
präsentiert sich das Modell nun in etwas besserer
Form. Meisterschaftsniveau hat es immer
noch nicht, es kann sich aber zumindest
bei Schaufahren und lokalen Ausstellungen
sehen lassen.
Mehr war auch nicht geplant und meinen
selbst gesetzten Qualitätsanspruch stellt das
Model nun zufrieden.
n
DER AUTOR
Pierre Schmitt restauriert und verbessert
am liebsten ältere Baukasten-Modelle.
Die ihm zur Verfügung stehende Werkstattausrüstung
dafür ist minimal.
Literatur-Tipp
Zivilschutzmagazin 6-7/1988: Vorbild
SchiffsModell 12/05: Vorbild
SchiffsModell 05/07: Modell
SchiffsModell 08/09: Modell
Nützlich und empfehlenswert:
WESER Foto-CD mit ca. 238 Aufnahmen
von Modellbau-Kaufhaus (18 Euro).
33
MOTORSCHIFFE
Bismarck von Trumpeter
BISMARCK VON TRUMPETER ALS FAHRMODELL
Schlachtschiff aus Plastik
Einige Plastikmodelle eignen sich zum Ausbau zum Funktionsmodell. Das BISMARCK-Modell
von Trumpeter lässt sich nicht nur als Fahrmodell aufbauen und optisch verfeinern, sondern
bietet zudem Spielraum zum Ausrüsten mit Sonderfunktionen.
TEXT UND FOTOS: Thorsten Meyer, Steve Schmidt (Fahrfotos)
Die Trumpeter-BISMARCK eig -
net sich ideal für den zukünf -
tigen Einsatz als RC-Modell, da
der Rumpf des Bausatzes in
einem Stück gefertigt ist. Eine
Ausnahme ist lediglich der aus zwei Teilen
bestehende Bugwulst, der noch angeklebt
werden muss. Die Spritzteile des Bausatzes
sind durchweg von sehr guter Qualität, das
gilt auch für den beiliegenden, umfangreichen
Ätzteilesatz. Inzwischen gibt es von
anderen Anbietern bereits weitere Ätzteile
und sogar ein Holzdeck für die Trumpeter-
BISMARCK zu kaufen. In Deutschland werden
die Bausätze der chinesischen Firma
Trumpeter über Faller vertrieben.
Als Erstes habe ich die Wellenanlage
(Wellendurchmesser 2 mm, Stevenrohrdurchmesser
5 mm) und die Ruderanlage
Mit dem Inhalt des Baukastens ist die Werkbank
erst einmal voll
gebaut. In die beiliegenden Plastik-Lagerböcke
habe ich 2-mm-Gleitlager eingebaut.
Die Komponenten für die Wellenanlagen
stammen aus dem Programm der Firma
Gundert. Die Motoren (2822/17 mit 1100
Umdrehungen/Volt) habe ich bei Hobby -
king bestellt, die Drehzahlregler Fusion Tornado
BL 8A stammen von Schweig hofer.
Bereit für Hartrudermanöver
Jeder der drei Motoren verfügt über einen
eigenen Regler, was mir die Möglichkeit eröffnete,
über meinen Computersender noch
eine Ruderunterstützung bei Hartruder -
manövern zu programmieren: Bedient man
den Gasknüppel nach vorne bzw. nach hinten,
laufen alle drei Motoren gleichzeitig
vorwärts, bzw. rückwärts. Bewegt man den
Knüppel nach links bzw. nach rechts, laufen
34
die beiden Außenmotoren entgegengesetzt,
der Mittelmotor bleibt aus. Dadurch kann
man auch in engen Fahrgewässern oder in
Ufernähe sehr gut manövrieren.
Die Ruderanlage baute ich aus den Komponenten,
die ich auch schon für die Wellenanlagen
verwendet hatte. Dabei wurden die
Ruderblätter des Bausatzes verwendet. In
diese habe ich 2-mm-Edelstahldrähte mit Sekundenkleber
eingeklebt.
Kunststoffwinkel als Motorhalter
Die Anlenkung habe ich mit 2-mm-Stellringen
realisiert, an welche passende Anlenkungsbefestigungen
angelötet wurden. Von
dort führt ein Gestänge aus Messingdraht
zum Ruderservo.
Als Motorhalterungen habe ich Kunststoffwinkel
aus dem Baumarkt verwendet,
als Wellenkupplungen tut „Kupplungs -
schlauch“ von robbe Dienst. Die dreiblättri-
Der Rauch steigt vorbildgetreu aus dem
Schornstein des Modells
gen Messing-Propeller mit 25 mm Durchmesser
stammen aus dem Programm von
Raboesch. Als alle Antriebskomponenten im
Rumpf installiert waren, ging es mit diesem
erst einmal zum Dichtigkeitstest in die Badewanne.
Auch im Maßstab 1:200 ist eine
Bismarck mit 1,25 m Länge kein kleines Modell,
aber sie passte noch so eben in die
Wanne. Wellen- und Ruderanlagen waren
auf Anhieb dicht, mit dem 2S-LiPo-Akku
(4.000 mAh) erzeugten die Motoren mehr
als reichlich Schub und auch der Rest auf -
trieb war mehr als ausreichend.
Also konnte der Bau des Modells mit allen
anderen Teilen weiter in Angriff genommen
werden. Als Nächstes habe ich das Haupt -
deck fertig gestellt, es allerdings jetzt noch
Vor der Lackierung lässt sich gut erkennen, welche Details aus Ätzteilen aufgebaut werden
DER BAUSATZ
Schlachtschiff BISMARCK
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1:200
Preis:
ca. 220 Euro
Schwierigkeit: mittel
Technische Daten
Länge:
Breite:
Gewicht:
Bezug:
125 cm
18 cm
4,6 kg
Fachhandel
Eines der Bordflugzeuge vom Typ Ar 196
SchiffsModell 3/2014
35
MOTORSCHIFFE
Bismarck von Trumpeter
nicht auf den Rumpf geklebt. Es fol gten die
Aufbauten und Geschütztürme und die diversen
Kleinteile wie die Flaks, E-Messgeräte,
Verkehrsboote, Scheinwerfer mit LEDs usw.
Magnete an Deck
Bei den Geschütztürmen der Schweren Artillerie
können die Rohre mittels in den Türmen
eingebauter Servos gehoben und gesenkt
werden. Die Türme und die großen E-
Messgeräte sind auch drehbar. Hierfür habe
ich fertige Drehmechaniken verwendet, die
unter www.modellbau-mania.de bzw. bei
ebay (Verkäufer: mgs-mechanics) erhältlich
sind.
Nach der Fertigstellung der einzelnen
Baugruppen bzw. -teile wurden diese
lackiert und nach dem Trocknen zusammengebaut.
Erst jetzt habe ich auch das
Hauptdeck aufgeklebt, dadurch ersparte ich
mir Abklebearbeiten vor dem Lackieren. Die
Aufbauten sind in einem Stück abnehmbar
Fazit
Der Bau des Modells hat mir sehr viel Spaß
gemacht, verlangt einem aber wegen der
vielen kleinen und leicht zu beschädigenden
Teile auch einiges ab. Andererseits
kann man aus diesem Plastikbausatz für
relativ günstiges Geld ein sehr gut detailliertes
Modell erstellen. Ein Vorteil ist auch
die saubere Bauweise ohne große Schleifarbeiten
und der schnelle Baufortschritt.
Zum Schluss möchte ich mich auch noch
bei meinem Vereinskameraden Steve
Schmidt bedanken, der sich extra in
seinen Neoprenanzug gezwängt hat, um
die Fotos der BISMARCK auf dem Wasser
anzufertigen.
und mit Magneten am Deck befestigt. Die
15-cm-Geschütztürme ohne E-Messgeräte
sind festgeklebt, die 15-cm-Türme mit E-
Messgeräten sind abnehmbar und ebenfalls
mit Magneten fixiert. Das ist notwendig, da
die E-Messgeräte dieser Türme etwas über
das abnehmbare Aufbaudeck ragen und
folglich vor dem Abnehmen der Aufbauten
entfernt werden müssen.
Die Verkabelungsarbeit hat mich dann
auch noch einige Zeit beschäftigt, insgesamt
sind allein zwölf Servos im Schiff verbaut.
Mittels einer Sub-D-Steckverbindung wird
die Verbindung zwischen Aufbauten und
Rumpf hergestellt. Im Rumpf wurde dann
auch noch ein Raucherzeuger (www.uwefleer.npage.de)
installiert. Der Raucherzeuger
und die Scheinwerfer können ebenfalls über
die Fernsteuerung bedient werden.
Schiffsmasse 4,6 kg
Nach Erledigung einiger Restarbeiten ging
es erneut in die Badewanne zum Austa -
rieren. Dabei stellte sich heraus, dass trotz
der üppigen technischen Ausstattung noch
einiges an Ballast benötigt wurde. Die fahrfertige
Bismarck wiegt jetzt 4,6 kg!
Separater Geschützturm als Ansichtsmuster
Die Rohre in den Türmen der schweren
Artillerie können über Servos gehoben
und gesenkt werden
Schwenkmechanik in der Turmbarbette
Der Raucherzeuger mit Lüfter
Schwenkmechaniken für Türme
und E-Messgerät
Motoren und Regler im Rumpf montiert
Erst nach der Fertigstellung aller Baugruppen wurde lackiert
36
Die filigrane Reling habe ich übrigens
weggelassen. Bei einem Fahrmodell würde
sie wohl nicht allzu lange in einem unbeschädigten
Zustand bleiben und abgesehen
davon ist das auch kein historischer Fehler,
denn im Gefecht wurde die Reling am Original
sowieso niedergelegt.
Die Trumpeter-Bismarck macht als Fahrmodell
einen sehr guten Eindruck. Das
Schiff läuft stabil, die Ruderwirkung ist gut
und dank der getrennt ansteuerbaren Motoren
lässt sie sich fast auf der Stelle drehen.
Inzwischen hat das Modell schon Einsätze
auf einigen Ausstellungen und Schiffsmodelbautreffen
hinter sich. Bei diesen Veranstaltungen
kam die BISMARCK bei Ausstellern
und Besuchern gut an.
Ein schönes Bonbon des Baukastens ist,
dass er noch einen separaten Geschützturm
der Schweren Artillerie mit durchsichtigen
Gehäuseteilen enthält. Dieser eignet sich
ideal zur Ergänzung des Modells auf Ausstellungen
und wird von den Besuchern sehr
gerne ausführlich betrachtet.
n
DER AUTOR
Thorsten Meyer baut außer Schiffsmodellen
auch Eisenbahnanlagen im Maßstab 1:87.
Das BISMARCK-Modell kommt bei Schaufahren
gut an – bei Modellbauern und Zuschauern
DAS VORBILD
FÜR DEN FEINEN JOB
GIBT ES
DIE RICHTIGEN GERÄTE
Inbegriff des Schlachtschiffs
Die BISMARCK zählt unbestritten zu den bekanntesten
Großkampfschiffen überhaupt – bis heute.
Zum Zeitpunkt ihrer Dienststellung im August 1940 galt sie
als das größte und kampfstärkste, weil seinerzeit modernste
Schlachtschiff der Welt. Trotzdem wurde sie bereits auf ihrer
ersten Einsatzfahrt, dem „Unternehmen Rheinübung“, schwer
beschädigt und in der Folge von weit überlegenen britischen
Kräften am 27. Mai 1941 im Nordatlantik versenkt. Von den über
2200 Mann Besatzung konnten nur 116 gerettet werden.
Zwei der Überlebenden wurden von dem Wetterschiff SACHSEN-
WALD aufgenommen. Eine Reportage über das Schicksal von
Otto Maus und Walter Lorenzen mit dem Titel: „Vom Wetterschiff
aufgefischt“, erschien in Ausgabe 2/2013 der Zeitschrift SCHIFF-
Classic.
Der Mythos der BISMARCK wurde durch die Entdeckung des
Wracks am 8. Juni 1989 noch weiter gefördert. Die Unterwasseraufnahmen
aus 4800 m Tiefe zeigen das aufrecht auf dem Grund
liegende Wrack mit weitgehend unversehrtem Schiffskörper,
die während des Sinkens aus den Barbetten herausgefallenen
Türme der Schweren Artillerie und der abgerissen Kommandoturm
befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Abrichthobel AH 80. Vibrationsfreies, sauberes Hobeln von
Weich- und Harthölzern. Der Kleinste und Feinste weltweit!
Tragende Konstruktion aus Alu-Druckguss mit CNC-bearbeiteten
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37
SZENE Internationaler Tag der Schiffsmodellbauer 2014
INTERNATIONALER TAG DER SCHIFFSMODELLBAUER, 10. UND 11. MAI 2014
An zwei Tagen
2013 fand der erste internationale Tag
der Schiffsmodellbauer statt. Keine Protestveranstaltung,
wie es sich ursprünglich
abzeichnete, sondern eine einzigartige, weltweite
Veranstaltung zur Präsentation unseres
Hobbys in der Öffentlichkeit entwickelte
sich daraus. 2014 geht es in die zweite Runde.
TEXT: Andreas Schneider
um die Welt
Umfragen im SchiffsModell.net und in der Facebook-Gruppe
zur Faszination Modellteich ergaben, dass der internationale
Tag der Schiffsmodellbauer nun jährlich am 2. Mai-Wochenende
stattfinden soll – 2014 also am 10. und 11. Mai.
Mehr als 70 Veranstaltungen wurden 2013 gezählt. Von Australien
über Mexico und Nordamerika bis Europa spannte sich das Netz der
Schiffsmodellbauer um den ganzen Globus. Das soll dieses Jahr getoppt
werden! Werden heuer 100 Veranstaltungen gemeldet? Kommen
weitere Regionen dazu? Es gibt noch einige Regionen und Kontinente
mit weißen Flecken auf der Karte. Mach mit und werde Teil
dieses weltweiten „Treffens“ der Schiffsmodellbauer. Jeder kann eine
Veranstaltung melden.
Wir wollen interessierten Gruppen frei stel len, ob sie sich Samstag
oder Sonntag – oder gar an beiden Tagen – treffen möchten. Dies ist
die salomonische Entscheidung einer weiteren Abstimmung aus
dem Kreise der Teilnehmer aus 2013.
Was ist zu tun?
Triff dich an diesem Wochenende mit deinen Modellbaukollegen,
deinem Verein oder deiner Interessengemeinschaft draußen am
Teich und präsentiere unser Lieblingshobby der Öffentlichkeit. Zeig,
38
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des SchiffsModell.net und den Teilnehmern der Faszination Modellteich 2013
Die Modellbauer und ihre Schiffe trotzten 2013 widrigsten
Bedingungen. Dabei spielten sich zum Teil spannende
Szenen wie hier auf dem Dortmunder Phönix-See ab.
was im Winter in eurer Werft entstanden ist, zeig was möglich ist
im Modellbau, aber auch, wie einfach der Einstieg sein kann.
Meldet eure Veranstaltung über das Formular des SchiffsModell.net
an, damit jeder sehen kann, wann und wo Ihr euch trefft.
Die Veranstaltungen werden im SchiffsModell.net veröffentlicht
und auf einer google-Karte angezeigt. Zu einem späteren Zeit -
punkt wird es in diesem Formular auch einen Uploadbutton
geben, über den Fotos der Veranstaltungen online gestellt werden
können. Die Bilder werden unter Angabe des Ortes und des Veranstalters
für die Berichterstattung verwendet und über die Kanäle
des SchiffsModell.net verbreitet. Sowohl die Logos als auch das
Anmeldeformular sind ohne Registrierung im SchiffsModell.net
erreichbar und funktionsfähig.
n
QR-Code scannen und direkt zum
Anmeldeformular gelangen. Alternativ
ist dieses über folgende URL erreichbar:
www.schiffsmodell.net
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SchiffsModell 3/2014
MODELLBAU-PRAXIS
Radaranlenkung im Eigenbau
AUFWERTUNG DER MOTORYACHT JULES VERNE
Radar-Anlenkung
Vor einiger Zeit kaufte Jakob Huber den Graupner-Baukasten der Motoryacht JULES VERNE.
Das Modell einer typischen Mahagoni-Holzyacht im Stil der 30er- und 40er-Jahre. Als i-Tüpfel
sollte es eine Radar ansteuerung erhalten, die von außen nicht sichtbar ist. Keine leichte Aufgabe.
TEXT UND FOTOS: Jakob Huber
mit unsichtbarem Z-Antrieb
Diverse Versuche, das Radar möglichst
ohne sichtbare Technik anzusteuern,
waren schon schief gegangen. Das Radar
ist so klein, dass nicht einmal ein Mikro-
Motor mit einem Getriebe von 4 mm Durchmesser
rein passt. So musste der Antriebsmotor,
ein Faulhaber mit Getriebe, unter
dem Deck montiert werden. Nun sind aber
vom Antriebsmotor bis zum Radar einige
Kurven und Bögen zu überwinden.
Als erstes nahm ich ein Kunststoffrohr
mit 2 mm Außendurchmesser und führte
einen dünnen Stahldraht durch. Am oberen
Ende wurde der Radarschirm befestigt. Dieses
Gebinde befestigte ich am Mast bis hinunter
zum Motor unter Deck. Wen wundert
es, dass das Radar mit dieser Anlenkung nur
ruckelte? Das Bewegungsbild war grauen -
haft. Danach versuchte ich es mit einem
Stahl seil, aber das Ergebnis war ähnlich. Die
Kurven sind einfach zu eng und zu viele.
Dieser Weg wurde also generell verworfen.
Nun war auch der Mast so ramponiert, dass
er entsorgt werden musste.
Es muss mal etwas schiefgehen
Ich entschloss mich, einen ganz anderen
Weg zu gehen. Ich überlegte, ob eine Anlenkung
mit Kegelrädern funktionieren könnte,
etwa so, wie ein Z-Antrieb. So wurden drei
Sätze Kegelräder angeschafft: ein Satz Modul
0,5 20/20 Zähne, Bohrung 4 mm für die
Anlenkung am Antriebsmotor und zwei
Sätze Modul 0,2 20/20 Zähne, Bohrung
1,5 mm für die Anlenkung des Radarschirmes.
Die Zahnräder für den Radarschirm
sind so klein, dass diese unterhalb von dem
Radarpodest einigermaßen Platz haben.
Nach dem Verlust musste ein neuer Mast
gebaut werden. Ich sägte aus einem Stück
6-mm-Sperrholz die Konturen des Mastes
aus und schliff den Rohling so lange, bis er
dem Original entsprach. Für die Anlenkungen
fräste ich vorne in den Mast eine recht
tiefe, 3 mm breite Nut. Das Podest für das
Radar wurde gleich an den Mast geklebt. Darin
habe ich vorne mittig ein 3-mm-Loch für
die Durchführung der Anlenkung gebohrt.
Damit waren die Anforderungen geschaffen,
um eine fast unsichtbare Anlenkung des
Radars zu bewirken. Längenangaben von
Es ist nicht einfach, mit kleinen Zahnrädern
eine schlüssige Verbindung zu bekommen
Der Spielwert des Basismodells sollte
durch die Aufwertung mit Funktionen
am Mast gesteigert werden
40
den Rohren und Stangen habe ich keine gemacht,
die ergeben sich aus dem Bau heraus.
Als Material verwendete ich Messing.
In das Radar bohrte ich, ebenfalls mittig,
ein 3-mm-Loch und klebte dort, oben bündig,
unten etwa 1,5 mm herausschauend, ein
3×2,1-mm-Rohr ein. Diese Einheit klebte ich
nun auf das Podest, wobei das unten herausstehende
Stück Rohr zusätzlichen Halt im
Podest findet.
Als nächstes nahm ich ein 2×1,4-mm-
Rohr und rieb es mit einer Reibahle auf
1,5 mm auf. In dieses Rohr klebte ich eine
1,5-mm-Stange und auf diese ein Kegelrad
Modul 0,2 mm. Diese Anordnung steckte
ich mit dem Zahnrad nach unten von unten
in das Radar.
Modell nicht auf den Kopf stellen
In den Radarschirm klebte ich mittig ebenfalls
ein Stück 1,5-mm-Stange. Dieses Stück
mit dem Radarschirm wurde von oben in
das Rohr gesteckt. Wird nun die Anlenkung
in Bewegung gesetzt, dreht sich der Radarschirm
mit. Herausfallen kann er eigentlich
nicht, nur wenn man das Modell auf den
Kopf stellt. Die Konstruktion hat den Vorteil,
dass Besucher, die bei Ausstellungen gerne
mal an einem solchen Radar fummeln, es
nicht gleich kaputt machen.
Als nächstes baute ich die Querachse der
Anlenkung. Dazu nahm ich eine 6-Kant-
Stange Schlüssel-Weite 5 mm. In diese
bohrte ich dann ein durchgehendes Loch
2,1 mm. In diesem lief dann die Stange
2 mm, die ich vorher an beiden Enden auf
1,5 mm abdrehte, sodass die kleineren Kegelräder
darauf passen und eingeklebt werden
konnten. Als Klebstoff verwendete ich
„Loctite 648 Fügen Welle-Nabe“. Mit diesem
Kleber machte ich beste Erfahrungen.
Diese Einheit klebte ich so auf einen
Sockel unter das Podest, dass eine schlüssige
und leicht drehbare Verbindung mit dem
Viel Geduld
erforderte die Anpassung
der Kegelradverbindungen.
Bis alles richtig
passt, muss viel
probiert werden
Einige Versuche hatten den Mast in Mitleidenschaft gezogen.
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MICRO-Fräse MF 70. Stufenlos regelbar von 5.000 bis 20.000/min.
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hohen Drehzahlen und zum Einsatz von extrem kleinen Fräsern.
Größe 340 x 225 x 130 mm. Gewicht 7 kg.
6 Stahlspannzangen von 1,0 - 3,2 mm und
Stufen-Spannpratzen gehören dazu.
Die Einzelteile des „Z-Antriebes“
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Oben: das Radar mit Kegelzahnradgetriebe. Im neu angefertigten
Mast (Mitte) wird die Welle (unten) bis unter das Deck geführt
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SchiffsModell 3/2014
MOELLBAU-PRAXIS
Radaranlenkung im Eigenbau
Der neue Mast an Deck der
JULES VERNE. Jetzt dreht sich
das Radar, ohne dass der
Mechanismus zu sehen ist
Unter Deck befindet sich der Faulhaber-
Motor, der das Kegelradgetriebe antreibt
nach oben gehenden Stück entstand. Das
erste Gelenk war damit fertig und der Radarschirm
drehte sich genauso mit. Ein kleiner
(wirklich ein kleiner) Schlag auf die Achse
und er drehte sich etwas schwerer, aber das
sollte er ja auch. Sodann fertigte ich das lange
Teil nach dem Muster der quer liegenden
Anlenkung, nur kam auf das eine Ende ein
Kegelrad Modul 0,2, auf das andere Ende ein
Kegelrad Modul 0,5. Zwischen die Verbindungen
bei den größeren Kegelrädern ka -
men passende Buchsen.
Mehr Funktionen am Mast
Die Buchsen wurden geklebt, die Kegelräder
mit Madenschrauben festgeschraubt. Diese
Einheit legte ich in den gefrästen Schlitz am
Mast. Alles wurde dementsprechend lang
genug angefertigt, damit es auch durch das
Deck in den Bootsrumpf hineinragte. Auch
hier musste die Anlenkung genauestens angepasst
werden. Ohne viel Probieren, läuft
42
Hinter der Stütze der Radarplattform ist
die Anlenkung unsichtbar
dabei nichts. Nun musste noch der Antriebsmotor
angebaut werden. Das war das dritte
Gelenk. Als Motor hatte ich noch einen Faulhaber
mit passendem Getriebe. Auf dem Motor-Ritzel
montierte ich das zweite Kegelrad,
Modul 0,5. Als ich diesen fest am Mast der
Jules Verne montierte und einschaltete, gab
dieser meines Erachtens viel zu laute Lauf -
ge räusche ab. Deshalb gab ich ihm einen
Mantel aus Schaumstoff und Ruhe war. Ein
wenig wackelig aber er ist schlüssig. Nun
befindet sich am Mast nicht nur das Radar,
es sind auch Lichter dort angebracht. Als
Anschlusskabel für diese verwendete ich
dünnes Kabel von einem ausgemusterten
Trafo. Es ist sehr dünn, gut lackiert und für
die geringe Leistung einer Modellglühlampe
reicht es allemal. Die Kabel wurden ebenfalls
durch den im Mast eingefrästen Schlitz geführt.
Außerdem baute ich eine Stütze für
die Radarplattform, die unten verkleidet
wurde. Zum Schluss wurde alles ver spach -
telt, geschliffen und lackiert. Noch ein wenig
Öl auf die beweglichen Teile, fertig war der
Mast und konnte in die JULES VERNE eingebaut
werden. Zur Anlenkung verwende
ich einen elektronischen Ein-/Ausschalter.
Vor diesen setzte ich einen Spannungsregler,
damit kann man den Motor auf die richtige
Umdrehungszahlen einpegeln. Ansonsten
läuft er mit der Bordspannung von 12 V viel
zu schnell.
n
Fazit
Es ist nicht einfach, mit solch kleinen
Zahnrädern eine schlüssige Verbindung
zu bekommen.
Ich denke, in diesem Fall kommt man
mit Zeichnungen und Messen nicht
viel weiter. Ein Uhrmacher könnte es
bestimmt besser. Aber es funktioniert
und ich bin zufrieden damit.
Ich wünsche jedem, der eine solche
Konstruktion bauen möchte, ein gutes
Gelingen.
Kleinster Messegast: das winzige
Modell des Kriegsschiffes SCHARNHORST
wurde im Maßstab 1:1.250 erstellt
und ist äußerst selten.
VORSCHAU INTERMODELLBAU 2014
Von der Luxus-Yacht
bis zum U-Boot
Die INTERMODELLBAU, Europas größte Messe für Modellbau und
Modellsport, ist auch 2014 Treffpunkt der Schiffsmodellbaufreunde
aus ganz Europa. Vom 9. bis 13. April 2014 warten spektakuläre
Vorführungen im Wasserbecken auf die Besucher.
TEXT UND FOTOS: Dr. Andreas Weber
Ideeller Träger der INTERMODELLBAU
ist wie gewohnt der nauticus e.V., Deutscher
Dachverband für Schiffsmodellbau
und Schiffsmodellsport. In Halle 5 ist er mit
einem eigenen Stand vertreten. Ansonsten
dreht sich dort fast alles um das große Wasserbecken,
wo die Vorführungen im 20-Minuten-Rhythmus
wechseln und das mit seiner
Tiefe von 40 Zentimetern für einen veritablen
„Schiffsuntergang“ taugt. Das dürfte
die Aufgabe der niederländischen Gruppe
„Hollands Offshore“ sein, die sich, unterstützt
von Berliner Modellbauern, in diesem
Jahr dem spannenden Thema Offshore widmet.
Versorgungsschiffe im Maßstab 1:40
bzw. 1:50 werden viele fern ge steuerte Funktionen
zeigen, eine Kollision, einen Untergang
und ein simuliertes Feuer an Bord.
SchiffsModell 3/2014
USS MISSOURI Länge von 2,70 m
Ebenfalls aus den Niederlanden kommt die
Gruppe Mini Marine International, deren
Mitglieder historische und moderne Marine-
Schiffe überwiegend im Maßstab 1:100 nachbauen.
Absoluter Hingucker dürfte die USS
Missouri sein, die es angesichts ihrer gewaltigen
Größe auch als Modell noch auf eine
Länge von 2,70 m bringt.
Belgier präsentieren „Cherbourg“
Zu Gast ist auch der MBV Hofstade. Die Belgier
präsentieren ihr Diorama „Cherbourg
Anno 1944“. Auf einer Fläche von 3 x 12 Meter
wird ein realistisches Abbild der alliierten
Landung im 2. Weltkrieg in der Normandie
im August 1944 gezeigt. Die Wasserfläche
des Cherbourger Hafens ist echt. Die Mo -
Eintrittspreise
Eintritt für Erwachsene: im Vorverkauf
11,50 Euro, an der Tageskasse 14 Euro.
Die Eintrittskarte der INTERMODELLBAU
berechtigt ebenfalls zum Besuch der
parallel stattfindenden Flugmodellbau-
Messe experTEC (11. bis 13. April).
Info und Tickets: www.intermodelbau.de
delle schwimmen ferngesteuert auf einem
zehn Zentimeter tiefen Gewässer.
Yachtmodellbau im Maßstab 1:10
Die IG Yachtmodellbau kommt mit sehr professionellen
Nachbauten im Maßstab 1:10
und 1:20 nach Dortmund. Der Wuppertaler
Bert Elbel koordiniert die Arbeiten der aus
ganz Deutschland kommenden Mitglieder,
die ihre ansehnlichen Luxus-Yachten in einem
kleinen Yachthafen im eigenen Wasserbecken
präsentieren.
Gläserne U-Boote im Glasbecken
Die 100 nationalen und internationalen Mitglieder
der IG Sonar präsentieren insgesamt
fast 50 Ausstellungsstücke. Zwei erfahrene
Modell bauer führen gläserne U-Boot-
Modelle in einem eigenen Glasbecken vor.
Alle Manöver können dabei live am Stand
des nauticus e.V. beobachtet werden.
Karton im Fokus
Der mittlerweile 82-jährige Hamburger Apotheker
Richard Petersen erklärt den Kartonmodellbau
in seiner unnachahmlichen norddeutschen
Art. Gebaut werde Modelle aus
aufwendig bedrucktem Karton (Papier mit
mehr als 80 Gramm pro qm), oft mit der
Lupe und mit viel Geduld: Bis zu 10.000 Teile
sind zu verarbeiten.
Tickets aus dem Online-Shop
Im Online-Shop der INTERMODELLBAU
können Tickets schnell, bequem und einfach
von zuhause aus erworben werden. Das Ticket
kann auch gleich daheim ausgedruckt
werden. Mit dem Kauf eines solchen „Printat-home-Ticket“
ist ein Preisvorteil gegen -
über dem Kauf an der Tageskasse ver bun -
den, zudem vermeidet man Wartezeiten an
der Kasse.
43
MODELLBAU-PRAXIS Microfräse in der Werkstatt
PROXXON MICROFRÄSE MF70
Kleine Fräse
Große
Hilfe
Wer im Modellbau nicht immer
auf fertige Kaufteile zurückgreifen,
sondern selbst auch
aufwendigere Sachen herstellen
möchte, kommt ohne eine
Drehbank oder Fräse nicht
wirklich weit. Sicher kam fast
jeder Modell bauer schon
in die Situation, in der er sich
wünscht, ein ent sprech endes
Werkzeug parat zu haben.
TEXT UND FOTOS: Dieter Jaufmann
44
Der Ein-/Ausschalter liegt direkt neben dem Drehzahlregler
Praktisch: Auf der
Stirnseite ist eine Tabelle
mit den passenden
Drehzahlen für verschiedene
Fräser-Durchmesser in
verschiedenen Werkstoffen
angebracht
Kompakt: aufgrund ihrer Maße findet die
MF70 in jeder Werkstatt Platz
Die Anordnung der Bedienelemente
macht die MF 70 benutzerfreundlich
Mir erging es bereits schon
mehrfach so, sodass ich
dieser Situation überdrüssig
wurde und mich zum
Kauf einer Fräse entschloss.
Doch das erhältliche Angebot ist gigantisch
und eigentlich in jeder Größe und Preiskategorie
etwas vorzufinden. Da ich das Werkzeug
fast ausschließlich für Modell bau -
zwecke vorsah, sollte es demzufolge auch
möglichst handlich und in meinem kleinen
Hobbyraum problemlos unterzubringen
sein. Nach einer ausgiebigen Recherche
stieß ich auf die Microfräse MF70 von Proxxon.
Diese Firma führt eine ganze Palette
von verschiedenen Elektrofeinwerkzeugen
wie z.B. Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen.
Bestellt, bezahlt und bereits am über -
nächsten Tag klingelte der Postbote an der
SchiffsModell 3/2014
Haustür und überreichte mir mein Paket.
Mit großer Freude wurde sofort die Ma -
schine ausgepackt und der Familie lautstark
verkündet, dass wir nun eine Fräse im Haushalt
haben. Leider hielt sich deren Begeisterung,
im Gegensatz zu meiner, ziem lich im
Rahmen.
Kleiner als vorgestellt
Die MF70 erschien mir auf den ersten Blick
doch etwas kleiner, als ich sie mir vorgestellt
hatte. Allerdings ist sie weniger für den professionellen
Einsatz in metallverarbeitenden
Werkstätten konstruiert, sondern eher für
ambitionierte Hobbyhandwerker. Demzufolge
verfügen Microfräsen auch über eher
kleinerdimensionierte Verfahrwege. Ne ben
der MF70 gehören ein Spannzangenblock
mit sechs Spannzangen von 1,0 bis 3,2 mm,
ein Koordinatenkreuztisch KT70, ein Spannpratzensatz
sowie die Bedienungsanleitung
zum Lieferumfang. Die Anleitung enthält
kompakt auf wenigen Seiten alles Notwendige,
sodass man mit der Bedienung eigentlich
sehr schnell zurecht kommt. Leider ist
das nicht unbedingt selbst ver ständ lich. Für
den endgültigen Betrieb verbleibt dem
Käufer lediglich die Aufgabe, den
200 x 70 mm großen Kreuztisch mit den
vier beigelegten M4-Innensechskantschrauben
an die Fräse anzuschrauben. Zudem
muss die Fräse mit vier weiteren Schrauben
auf einer stabilen Unterlage befestigt
werden. Dies garantiert Sicherheit und verhindert
ein sogenanntes Rodeo-Arbeiten. Sobald
eine sichere Montage gewährleistet ist,
können wir uns auch mit der Bedienung näher
vertraut machen.
45
MODELLBAU-PRAXIS Microfräse in der Werkstatt
Die Fräsergebnisse sind absolut zufriedenstellend
Der Präzisionsmaschinenschraubstock (optional) hat sich als nützlich erwiesen
Das Arbeiten mit der MF70 geht leicht von der Hand – sie möchte in meiner Werkstatt ich auf keinen Fall mehr missen
Gleich zu Beginn fällt mir die kompakte
Größe positiv auf. Selbst in den kleinsten
Hobbyräumen findet die Werkzeug ma schi -
ne Platz. Mit einer Gesamthöhe von 340 mm
ist diese nur unwesentlich höher, als ein
senkrecht aufgestelltes DIN-A4-Blatt. Den
Antrieb übernimmt ein 100 Watt starker
Elektromotor. Über einen Drehknopf an der
Seite lässt sich die notwendige Arbeitsdrehzahl
stufenlos verstellen. Entscheidend ist,
immer vor Arbeitsbeginn die passende
Drehzahl einzustellen, die vom Fräsdurchmesser
sowie dem zu bearbeitenden Ma -
terial abhängig ist. Wer an dieser Stelle nun
absolut unsicher ist, sollte einen kurzen Blick
auf die Fräsmaschine werfen. Proxxon hat
46
Sechs
Spannzangen
gehören zum
Lieferumfang
nämlich eine Grafik angebracht, auf welcher
ersichtlich ist, welche Drehzahl in Abhängigkeit
vom Durchmesser für den jeweiligen
Werkstoff einzustellen ist. Die MF70 ist
beson ders für feine und prä zise Fräsarbeiten
in Metallen, Kuns t stoffen oder Holz konstruiert
worden.
Drehzahl stufenlos verstellbar
Die stufenlos verstell bare Drehzahl liegt im
Bereich von 5.000 bis 20.000 Umdre hun -
gen, was den Einsatz von sehr kleinen
Fräsdurch mes sern erlaubt. Auch der mitgelieferte
Koordinatentisch KT70 ist sehr präzise
und ohne jegliches Spiel, was eine entscheidende
Voraus setz ung für genaues, sauberes
Arbeiten ist. Soll te der Tisch mit der
Zeit doch Spiel bekommen, können die Achsen
problemlos mit Justier-Schrauben nachgestellt
werden. Die drei Handräder sind aus
Kunstsoff gefertigt und mit einer entsprechenden
Skalierung versehen.
Klein aber solide
Dabei bedeutet jeder Teilstrich 0,05 mm Vorschub
und eine vollständige Umdrehung genau
1 mm. Um das Arbeiten zu erleichtern,
lassen sich die Skalenringe ohne Verfahren
des Tisches auf null einstellen. Zusätzlich
verfügt die Fräse über eine verschiebbare
Skala für die Verstellung in x- und z-
Richtung. Der Verfahrweg in vertikaler Richtung
beträgt insgesamt 83 mm, in Querrichtung
134 mm und in Längsrichtung 46 mm.
Wenn schließlich die Fräse vollständig einsatzbereit
vor einem steht, hat man dennoch
den Eindruck, dass es sich hier zwar um eine
kleine aber dennoch solide Maschine han -
delt. Kein Teil wirkt in irgendeiner Weise
billig oder gar fehl am Platz. Die Bedienelemente
sind gut platziert und griffig, sodass
den anstehenden Arbeiten nichts weiter im
Wege steht.
Zur Gewährleistung einer gewissen Arbeitssicherheit
und optimaler Qualität muss
das Werkstück immer festgespannt werden.
Für diesen Zweck bestellte ich mir neben
dem im Lieferumfang beinhaltenden Spannpratzensatz
noch einen passenden Schraubstock
von Proxxon. Dieser ist aus Stahl ge -
fräst, hat eine Backenbreite von 46 mm und
eine Spannweite von 34 mm. Er wird auf
dem Kreuztisch befestigt und das Werkstück
darin sicher eingespannt. Jetzt bleibt es nur
noch einen passenden Fräser einzusetzen.
Werzeugwechsel
Im Zubehörprogramm bietet Proxxon hier -
für passende Vollhartmetall-Schaftfräser -
sätze an. Diese verfügen über zwei Spiralnuten
und einen Fischschwanz-Anschliff,
was das Eintauchen in Werkstücke ohne Vorbohrung
ermöglicht. Für das Einsetzten
muss die Spindel mit einem Schlüssel
blockiert und die Überwurfmutter gelöst
werden. Nun die gewünschte Spannzange
mit passendem Einsatzwerkzeug einführen
und die Mutter wieder festziehen. Bei den
Spannzangen werden unter anderem die
folgenden Größen 1,0–1,5–2,0–2,4–3,0 und
3,2 mm mitgeliefert. Diese hochwertigen
micromot-Stahlspannzangen sind dreifach
geschlitzt und zusätzlich gehärtet.
In der Bedienungsanleitung wird darauf
hinge wiesen, alle Einsatzwerkzeuge so kurz
wie möglich zu spannen, da lang heraus -
stehen de Schäfte vibrieren und dadurch ein
präzises Fräsen verhindern. Nachdem die
Fräse soweit eingestellt und an den Strom
angeschlossen ist, bleibt es noch die Spindel
Ist sicherer Stand gewährleistet, heißt es:
Fräser rein und los geht’s
SchiffsModell 3/2014
DATEN
Fräse Proxxon MF70
Stromanschluss: 220 – 240 V
Leistung:
100 W
Spindeldrehzahlen: 5.000–20.000 U/min
Tisch:
200×70 mm
Verfahrwege: x (quer) 134 mm
y (längs) 46 mm
z (hoch) 80 mm
Maschinenfuß:
Gesamthöhe:
Gewicht:
130×225 mm
370 mm
ca. 7 kg
Lieferumfang
Microfräse MF70, Spannzangenblock
mit sechs Spannzangen (1,0–3,2 mm),
Koordinatenkreuztisch KT70, Spannpratzensatz,
Bedienungsanleitung
Bezug: Fachhandel, UVP/Euro: 289,-
auf die passende Fräsdrehzahl einzustellen,
sowie die Fräse mit dem oberen Handrad
auf die gewünschte Frästiefe zu bringen. Mit
der vorderen Kurbel wird schließlich der
Tisch in der Längsrichtung bewegt und mit
der rechten in Querposition. Zunächst habe
ich eine Abflachung in ein dickes Kunststoff-
Rundprofil gefräst. Das ging wie Butter, denn
durch die stufenlose Drehzahlregelung ließ
sich schnell eine passende Drehzahl finden,
bei der ein guter Vorschub erzielt wurde und
das Material nicht schmolz.
Multifunktionalität
Als nächstes folgte ein Aluminium-Werkstoff,
in den zu Testzwecken verschiedene
Fasen und Nuten gefräst wurden. Auch hier
war das Ergebnis zufriedenstellend, sodass
ich das Gerät mittlerweile auf gar keinen Fall
in meiner Werkstatt missen möchte.
Egal ob Motorhalter, Kühlplatten oder
Fensterrahmen. All dies, und noch mehr,
lässt sich mit der Microfräse realisieren. Zu-
Blick unter die Abdeckung auf den
100-Watt-Motor und den Drehzahlregler.
Alles ist übersichtlich und sauber eingebaut
dem lässt sich die MF70 auch in eine kleine
Standbohrmaschine umwandeln. Hierfür
werden einfach anstatt Fräser Bohrer eingespannt.
Allerdings sind nur Bohrer-Größen
möglich, für die eine Spannzange vor -
handen ist. Im Zubehörprogramm von
Proxxon findet man auch einen Teilapparat
für die Microfräse. Dieser ist für das Bearbeiten
von kreis förmigen Werkstücken, die
Her stellung von radial versetzten Bohrungen,
Ausfräsungen, Vierkanten, Sechskanten,
etc. nützlich. Ebenso gibt es auch eine
passende Graviereinrichtung GE 70, die
anstelle des Kreuztisches auf die MF70
montiert werden kann. Dadurch können
Buchstaben, Zahlen, Ausschnitte oder frei
erfundene Formen exakt in Metalle oder
Kunst stoffe eingraviert werden. n
DER AUTOR
Dieter Jaufmann, ist spezialisiert auf
Powerboats und deren Aufrüstung.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer kleinen,
präzisen Fräse ist, sollte durchaus
die Proxxon MF70 berücksichtigen.
Sie ist sehr kompakt, praktisch und mit
sieben Kilogramm Eigengewicht relativ
handlich.
Für große Werkstücke ist sie etwas
zu klein, aber wie der Name schon sagt
handelt es sich eben um eine MICRO-
Fräse. Zudem sind einige Umrüstsets
auf dem Markt erhältlich, mit denen
die Proxxon MF70 ohne größeren
Aufwand zu einer CNC-Fräse umgebaut
werden kann.
47
U-BOOTE
Eigenbau-Submarine
YELLOW-SUBMARINE IM HOLZ-EIGENBAU
Schwimmende
Bleistiftschachtel
Dieses U-Boot ist eine Spezialkonstruktion
für die Steuerung
nach Sicht im Handbetrieb – auf
Basis einer Bleistiftschachtel!
Passend zum altmodischen
Ausgangsmaterial Holz wurde
auf elektronische Regelsysteme
verzichtet. Die Steuerung
beschränkt sich auf Seitenruder
und Drehzahlsteller – der
An stellwinkel der vorderen
Tiefenruder wird vor Fahrtantritt
durch eine Klemmschraube
justiert.
TEXT UND FOTOS: Florian Schmidt
48
Nach dem Stand der heute ver füg ba -
ren Modelltechnik wird ein U-Boot-
Spezi dieses Ding als hoffnungslos
antiquiertes Einsteigermodell einordnen.
Was veranlasst also jemanden, nach dem
einen oder anderen „richtigen“ U-Boot, so
einen Dinosaurier zu bauen?
Ich möchte fast wetten, dass jeder Modellbauer
die Erfolge und Katastrophen seiner
ersten Eigenbauten ein Leben lang vor Au -
gen hat. Bei mir wären das ein im Sturm fast
verlorener Gaffelkutter und das Fliegen mit
ei nem dynamisch tauchenden U-Boot. Ich
woll te es 30 Jahre später einfach nochmal
versuchen.
Das Modell begann ich mit ei nem rechteckigen
Sperrholzkasten, in den das Technikgerüst
wie eine Schublade gleitet. Die
Maße ergaben sich aus dem für die Ein bau -
ten benötigten Raum (was ich später bereuen
sollte).
Tiefseeexpeditionen vermeiden
Um die hölzerne Bleistiftschachtel klebte
ich so viel Balsa, wie zum Schleifen der gewünschten
Bootsform gebraucht wurde. Ich
empfehle eine Wandstärke von mindestens
8 mm und abgerundete Kanten. Scharfe
Winkel erschweren das anschließende Versiegeln.
Ich zog eine Schicht von etwa 1,5 mm
GFK auf, einhergehend mit dem allseits beliebten
Spachteln und Schleifen.
Es gibt bei meinem Modell keinen zylindrischen
Druckkörper. Tiefseeexpeditionen
sind also nicht ratsam. Das war auch nicht
mein Anspruch. Geringes Volumen braucht
weniger Ballast – die Trägheit nimmt ab, was
die Steuerbarkeit verbessert. Um das Volumen
möglichst gering zu halten, ist mein
Modell vorwiegend rechteckig und ohne
Konturanbauten am Rumpf.
Nicht nur aus dem Steinzeitregal
Den Turm habe ich nach Urmodell in
For men laminiert. Er könnte vielleicht auch
dün ner aus Kunststofffolie geklebt werden.
Die selbstgegossene Silikondichtung wird
von einer zentralen Verschlussschraube
im Bug zwischen laubgesägten ABS-Platten
gepresst. Diese Klebestelle mit dem GFK-
Rumpf verdient Aufmerksamkeit.
Stevenrohr und Kupplung sollten nicht
aus dem Steinzeitregal stammen. Ich habe
eine kleine Drehmaschine, es gibt solche
Wellenanlagen mit motorseitigem Kugel -
lager und Lippring aber auch im Fachhandel
Beim heutigen Stand der Modelltechnik
wirkt dieses U-Boot hoffnungslos antiquiert ...
Die Gewindebuch se dient zum Fixieren der Bleistift schach tel im Bootsrumpf
Der Motor ist an einem separaten
Spant mit dem Heck verschraubt –
das bringt fast 30 mm Raumgewinn
Herstellen des Silikondichtringes
Die selbstgemachte Dichtung
sitzt nahezu perfekt
SchiffsModell 3/2014
Die Halbschalen des Turms nach dem Heraustrennen
aus der Urform
Zusammengefügte Turmhalbschalen
zu kaufen. Die Powergripp-Kupplung ist
steckbar und lässt zu, den Motor an einem
separaten Spant mit dem Heck zu verschrauben.
Ich gewinne dadurch gut 30 mm Raum.
Radarhalterung und horizontale Flossen
werden unbedingt hochsolide mit langen,
stabilen Stiften verklebt. Bei meinem Boot
führt ein Messingrohr für das Sicherheitssystem
in der Mitte der linken Flosse nach
außen, weil ich dort am wenigsten mit Verstopfungen
rechne.
Manövrierbarkeit im Handbetrieb
Das Boot ist kurz, Länge zu Breite etwa 7,3 : 1.
Damit wird es wendig, aber auch leicht beweglich
um die Querachse. Der Ballast hängt
in einem kurzen, dicken Barren unter dem
Schwerpunkt. Er richtet das Boot nach einer
Störung schnell mit großer Kraft in die Horizontale
auf.
Das Verhältnis der Flächen Tiefenruder
vorne zu Flossen hinten beträgt etwa 1 : 1,7.
Horizontale Schwingungen werden annähernd
vollständig unterdrückt. Das Ver hält -
nis der senkrechten Fläche der Seitenruderhalter
zum Ruderblatt beträgt etwa 1,5 : 1 Zwar
liegt das Ruder im Propellerstrahl, das bringt
aber eigentlich nur an der Oberfläche Vor -
teile. Getaucht neigen U-Boote ohnehin zum
Querstellen, wenn sie nicht durch
senkrechte Flossen daran gehindert werden.
Drehen die Ruder komplett um ihre Achse,
ist auch ein Modell mit Ruderkreuz vor dem
Propeller wendig, so es denn nur kurz genug
wird. Trotz spielfreier Anlenkungen pendelt
mein Boot ganz leicht. Das Ruder sollte
geringfügig vergrößert werden.
Der Speed-500-E-Motor verbraucht bei
7 V am Zweiblatt-Hydropropeller mit Was -
ser hahnfett im Stevenrohr 3 A bei Standschub.
Das ist doppelt so stark, wie zum Tauchen
nötig wäre. Wenn ich bemerke, dass
das Modell steigt, reicht ein kurzer Gas-Stoß
49
U-BOOTE
Eigenbau-Submarine
Die gelbe Farbe ist ein Sicherheitsfaktor
und erleichtert das Fahren nach Sicht
Unter dem Turm
befindet sich
ein Handrad zum
Entlüften. Vor
jedem Tauchgang
sollte dies
geschehen, um
Unterdruck
im Modell zu
vermeiden
Das Technikgerüst: auf der Oberseite befinden sich RC-Komponenten
und Ansteuerungen, auf der Unterseite ist im Bugbereich der
Akku untergebracht
zum Abfangen. Muss ein Boot aber erst zwei
Sekunden beschleunigen, um Druck an den
Tiefenrudern aufzubauen, wird es schwierig,
es dynamisch zu kontrollieren. So ein Modell
braucht genug Schub, um praktisch aus dem
Stand auf Unterwassergeschwindigkeit zu
springen. Darum eignet sich ein kleines,
spon tan losflitzendes Modell für Hand be -
trieb am besten.
Nun soll es auch echte Renn-U-Boote geben.
In diesem Fall werden die passiven Stabilisierungsmaßnahmen
nicht ausreichen.
Zufällig hat der 500 E die gleichen Anschlussmaße
wie seine scharfen Schwestern.
SICHERHEITSSYSTEME
Sichtkontakt ist alles
Laut Hersteller sollte mein Dreh zahl stel -
ler bei Ausfall des Senders abschalten. Tut er
aber nicht. Klügere Bastler prüfen so etwas
vermutlich, bevor sie ein derart enges Technikgerüst
um den Regler herum bauen, dass
kaum ein anderer hinein passt. Mit im
Rumpf verlegter Antenne habe ich nicht nur
gute Erfahrungen gemacht. Der Federstahldraht
ist außerdem zum Ab wei sen von Treibgut
geeignet.
U-Boot fahren
Das Modell wird sorgfältig horizontal getrimmt.
Oder doch anders? Buglastig kann
Grundsätzlich ist dieses Modell auf extrem gutmütiges Fahrverhalten ausgelegt.
Vorausgesetzt, das Modell bleibt sichtbar. Darum werden zwei hochwirksame
Sicherheitssysteme angewendet.
1. Gelbe Farbe
Das Boot ist sehr gelb. Leider lehrt die
Erfahrung, dass bisweilen Ablenkungen im
„Zentralrechner“ des Piloten auftreten
können, die zum Verlust des Sichtkontaktes
führen. Gelb ist sehr auffällig, was das
Wiederfinden erleichtert.
2. Absturzbremse
Das erwähnte Röhrchen in der Flosse
informiert via Schlauch einen einstellbaren
Membranschalter (kein Sensor!) von Conrad
über in meinem Fall verwegene 50 cm
Tauchtiefe. Blüht die Alge, kann das schnell
die Sichtgrenze sein.
Der Schalter ist leider nur als Schließer
verfügbar und mit gerade 20 mA zu
belasten. Die kommen mit 5 V aus der
Empfängerversorgung. Bei zweifacher
Betätigung der Reedrelais wird die Signalleitung
des Drehzahlstellers getrennt.
Motor aus! Einfacher geht’s nicht.
Schalter gibt es für jeden Druck. Als
Tiefen regler ist diese Anordnung allerdings
ungeeignet Das Boot fährt dann
ein „Sägezahnprofil“ zwischen 20 und
50 cm Tiefe. Ich bin bekennender
Flachwasserfahrer und es handelt sich
hierbei um eine reine Absturzbremse.
Vor dem Lostauchen wird das U-Boot mit
dieser Klemmschraube getrimmt
ich stromsparend schleichen, hecklastig
wird es hektisch. Vor dem Lostauchen mache
ich am Kai fest und öffne für eine Minute
das Handrad unter dem Turm. Die Luft im
Boot nimmt das zur Wassertemperatur passende
Volumen an. Andernfalls gäbe es
üblen Unterdruck. Nach kurzem Propellergurgeln
kann ich mühelos beliebig lange
zwischen 20 und 50 cm Tiefe halten – so
nach Augenmaß – auch in Kurven. Natürlich
muss man üben, bis Kopf und Finger miteinander
harmonieren und um nur mit Gas
und Seitenruder steuern zu können. Beispielsweise
sollte die Heckwelle während einer
großen Acht an der Ober fläche sichtbar
bleiben. Das geht durchaus, nur ist der Pilot
in jeder Sekunde gefordert, voll konzentriert
zu blei ben. Mir persönlich macht das Freude.
Und ja – es ist wirklich so aufregend wie
damals. Ich setze mich jetzt bald mit der
Bleistiftschachtel in den Bus und fahre zum
Teich, ein paar ahnungslose Enten um -
kreisen ...
n
DER AUTOR
Florian Schmidt baut auch anspruchsvollere
U-Boot-Modelle. Mit diesem Modell arbeitete
er ein „Trauma“ aus seiner Jugend auf.
50
Schiffe und Meer …
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SEGELSCHIFFE
Sailing-Uhu verfeinert
MIKROSEGELSCHIFF „LEO VOM ASITZ“
Leichtgewicht
trotzt steifer Brise
2011 in Leogang: die Teilnehmer des Hochsee-
Segelns bauen als Abendbeschäftigung eine
ganze Flotte kleiner, weißer Freisegelboote aus
Tiefziehteilen, die noch in derselben Nacht
zu Wasser gelassen werden. Mittlerweile ist
dieses einfach zu bauende, aus wenigen Teilen
bestehende Modell als „Uhu“ bekannt
geworden und lässt sich – wie unser Autor
beweist – sogar als vorbildähnlicher
RC-Segler aufbauen.
TEXT UND FOTOS: Peter Burgmann
52
„Leo vom Asitz“ in voller
Pracht: Das Stadtlogo von
Saalfelden/Leogang ziert das
Segel und am Heckspiegel
prang das Namensschild
Unter 100 Gramm (Uhu) zu bleiben,
war bei diesem Modell Ehrensache
Freisegeln ist die eine Seite des Modellsegelns,
ich wollte mein Modell
allerdings um RC-Komponenten
erweitern. Als Mitglied der Minisail-Classic
versuchte ich mich einem
Original anzunähern. Bei der Suche nach
Vorbildern entdeckte ich im Bildband „Wood,
Water & Light“ von Benjamin Mendlowitz
Bilder und die Zeichnung eines Herreshoff
12ers. Die Rumpfansicht stimmte weit -
gehend mit dem tiefgezogenen Rumpf über -
ein. Über die Rudergröße kann man dann
noch trefflich streiten. Als Takelage trägt der
12er ein Rigg aus Vorsegel und einem Groß -
segel an einer Gaffel.
Bootsständer mit Tücken
Zum Bausatz gehörte ein grünes Cat segel
mit dem Logo vom Hochsee-Segeln. Dieses
wollte ich alternativ einsetzen kön nen. Um
vorbildgetreu zu sein, sollte das Rigg aus
Groß- und Vorsegel demontierbar werden.
Mich interessierte zudem der Unterscheid
der beiden Riggs bei den Segeleigenschaften.
Nach Rück sprache mit Uwe Kreckel erhielt
ich freundlicherweise eine Datei mit diver -
sen Takelmöglichkeiten für den „Uhu“ (Bedeutung
Uhu: Unter hundert Gramm).
Denn darunter zu bleiben, war bei diesem
Modell Ehrensache.
Da ein so filigranes Modell kaum in der
Hand gebaut werden kann, entstand zuerst
ein Bootsständer. Nach einer Vorlage aus
dem Internet sägte ich den Bootsständer aus
einer durchsichtigen Kunststoffplatte aus.
Zum Biegen der schräg stehenden Seitenflächen
wurde die Kunststoffplatte zwischen
Holzplatten eingespannt und an den Bie -
gestellen mit einem Heißluftfön erwärmt.
Etwas Fingerspitzengefühl ist dabei schon
notwen dig. Man muss den richtigen Mo -
ment erwischen. Zur schonenden Auf -
nahme des Mo dells wurden zierliche Gummifüßchen
zugeschnitten und auf die
oberen Kanten geklebt. Sie bereiteten mir
später noch gro ßen Kummer. Aber dazu später
mehr ...
Der angeschnittene Gummi löste die
matte türkisfarbene Revell-Farbe im Unterwasserbereich
an und erzeugte glänzende
und zudem braun verfärbte Stellen. Als Abhilfe
klebte ich Filzstückchen auf. Mit dem
Erfolg, dass der leichtgewichtige „Uhu“ gar
nicht mehr auf dem Ständer bleiben wollte.
Schon bei der kleinsten Berührung rutschte
er weg. Abhilfe schafften in den Ständer eingelassene
Messingnägel, auf die ich kurze
Stücke einer Silikonkabelisolierung aufsteckte.
Jetzt bleibt der „Uhu“ wieder in seinem
Bett.
SchiffsModell 3/2014
53
SEGELSCHIFFE
Sailing-Uhu verfeinert
Tiefziehteile des Bausatzes
Die Gestaltung der Modelaufnahme erwies sich als tückisch
Der Ballast war zu schwer und wurde in der Mitte durchtrennt
Ruderservo mit Ansteuerungsdraht.
Wichtig: Hebel in Verlängerung der
Servoachse – sonst eiert das Ganze
Auf der Modellbaumesse in Karlsruhe
erstand ich einen 150-mAh-Lipo-Akku aus
dem Hubschrauberbedarf und bei Conrad
zwei Micro-Servos vom Typ ES-07/JR, die
nur 4,4 g wiegen. Das Ruderservo sollte glatt
am Heck anliegen, dazu verlegte ich den
Aus gang des Anschlusskabels nach unten
und kappte eine Befestigungslasche. Das Segelverstellservo
bekam eine Verlängerungs -
platte an den Servoarm angenietet. Eine weitere
Forderung war, dass die Servos auch
beim fertigen Modell austauschbar sein sollten.
Wie sich später herausstellte, war das
eine weise Entscheidung. Eine verschraubbare
Konstruktion mit Halteplatten wurde
ausgeknobelt. Angesteuert wird der „Uhu“
über einen kleinen 2,4-GHz-Empfänger.
Den „Uhu“-Bausatz und dazugehörige RC-
Ausbausätze in unterschiedlichen Konfigurationen
gibt es seit 2013 bei Sol-Expert zu
kaufen.
Mit dem Lötkolben ans Segel
Die Segel sollten originalen Segeln gleichen.
Dazu experimentierte ich mit dem bekann -
ten weißen Spinnackerstoff, der durch die
Verstärkungsfäden ein Karo mus ter hat. Verdünnungsreste
und Beize kamen zum Einsatz.
Mit Bauernmalereifarbe erziel te ich die
54
besten Ergebnisse. Von Hellelfenbein über
Dunkelbraun bis Ocker oder auch Kupfervirtriolfarben
ist hier alles möglich. Ich ent -
schied mich für den Farbton Hell elfenbein.
Die Farbe trug ich in schnellen Strichen mit
einem Wattestäbchen auf und wischte die
Reste direkt anschließend ab. Das erzeugte
einen originalähnlichen, ungleichmäßigen
Farb auftrag. Mit Wasser ist die Einfärbung
nicht mehr auszuwaschen. Die Vorliek-Kanten
klebte ich mit doppelseitigem Klebeband
um. Mit der Spitze des Lötkolbens schmolz
ich Löcher als Befestigungsösen ein.
Erster Gang zur Waage
Nun kam zum ersten Mal die Waage zum
Einsatz. Es galt, unter 100 g Gesamtgewicht
zu bleiben. Rumpf + Deck + 2 Servos mit
Haltern + Empfänger mit Akku und zusätzlich
eine Rigg-Attrappe aus Pappe stoppten
die Waage erst bei 50 g. Was würde das zum
Bausatz gehörende Bleigewicht wiegen?
90 g – her mit der Säge! Ein Schnitt durch
die Mitte setzte die Diät erfolgreich um. Bei
96 g pendelte sich nach der anschließenden
Trimmaktion die Anzeige ein.
Der erste Schritt war getan. Das Gewicht
wurde jetzt zum weiteren Ausbau nur ein -
gelegt, jedoch noch nicht richtig verklebt.
Die Schwimm lage war noch nicht optimal,
es sollten allerdings noch einige Anbauteile
hinzukommen, die diese beeinflussen.
Das Boot sollte ja aus der Ferne gesteuert
werden, dazu benötigte es ein Ruder mit
einer stilechten Aufhängung. Aus Papier entstanden
Scharnierbänder, die eine Buchse
aus Kunststoff umfassen. Um das Ruder -
servo ausbauen zu können, klemmt ein
Silikonschlauch den Anlenkungsdraht auf
dem Servoarm fest. Der Draht wird durch
einen seitlich geschlitzten Halter unter Deck
und durch die Decksdurchführung geführt.
Damit sich der Ausschlag der Pinne in Grenzen
hält, greift der Ansteuerungsdraht in
einen Schlitz im Ruder. Das bedingt einen
großen Ruderausschlag bei kleiner Be -
wegung der Pinne. So muss der Steuermann
keine akrobatischen Tricks vollführen.
Takelage aus Kohlefaser
Die Takelage besteht aus Kohlefaserrohren
mit 3 mm Außendurchmesser für den Mast
und 2 mm für die Bäume. Für die Gaffelund
Großbaumlagerung bog ich Halter aus
0,5-mm-Messingdraht, die gleichzeitig als
Niederhalter konzipiert sind. Nach oben begrenzen
Abschnitte von Kabelisolierungen
aus Silkon den Bewegungsdrang. Als Lage-
Nietimitationen aus Weißleim
Gaffelbeschlag aus Messingdraht
Schwimmprobe: Der Bug ist etwas zu hoch, das Heck zu tief
Der bauchige Rumpf bietet ausreichend
Platz für die Technikkomponenten
Fräsen des Schlitzes für die Ruderanlenkung
Das erste Wiegen: Die Anzeige steht bei 58 g
SchiffsModell 3/2014
rung für Cat- und Gaffelrigg klebte ich je -
weils ein eigenes Führungsröhrchen in den
Rumpf hinein.
Aderendhülsen vermindern die Reibung
der Schoten an den Decksdurchführungen.
Die Schoten sind aus 0,08 mm starkem Dyneema,
einer technischen Schnur die eine
Tragkraft von 4 daN bietet.
Um die passenden Schotwege zu erreichen,
dient ein Traveller als Umlenkung für
die Großschot. Der Traveller fixiert gleichzeitig
das Cockpit an seinem Platz, das den
Zugang zum Innenleben wasserdicht abschottet.
Angelehnt an den Herreshoff 12er
kam ein Wasserabweiser auf Deck, an dem
die beiden Vorschotwinden befestigt sind.
Zwei M2er Schrauben und ein roter Silkonschlauch
imitieren diese.
Mit Farbe zur Jungfernfahrt
Nachdem die Sitzbretter ins Cockpit eingeklebt
waren, bestellte ich die Preiser Miniaturfiguren
I (Artikelnummer 63001) im
Maßstab 1 : 32 zum Casting. Aus der Gruppe
von 15 unbemalten, sitzenden Reisenden
qualifizierte sich ein Paar. Es durfte als Segelcrew
zum ersten Mal an Bord Platz nehmen.
Mit kompletter Takelage und dem Seglerpaar
an Bord ging die erste Reise auf die
Waage: nur 98 Gramm! Die Zielvorgabe
wurde also eingehalten.
55
SEGELSCHIFFE
Sailing-Uhu verfeinert
MODELLBAU-PRAXIS I
Wasserfester Eimer aus Pappe
Der Wassereimer entsteht aus einem Schnittmusterbogen
aus Pappe, die mit Sekundenkleber gehärtet wird.
Einzeichnen des Kreisbogens auf der Pappe
SchiffsModell
PRAXIS
TIPP
Es herrscht Leben
auf dem mit Details
aufgewerteten
Deck. Es ist alles an
Bord, was für einen
Törn benötigt wird
Nun musste noch schnell etwas Farbe an
das Boot, denn der Termin des nächsten
Hochsee-Segelns, 2012, war schon nahe gerückt.
Die ersten Fahrversuche fanden am
Freitagabend im Badeteich des Embachhofes
in Österreich statt. Sofort gesellten sich weitere
„Uhus“ aus dem Workshop von 2011
dazu. Verschiedene Riggs und diverse Variationen
des ursprünglich gleichen Modells
waren mittlerweile entstanden.
Mich begeisterten die Starkwindeigenschaften
des winzigen Seglers. Die recht frischen
Böen wurden mit Bravour ge meistert,
ohne dass die Boote in den Wind schossen.
Mein Lob geht an Uwe Kreckel und Mario
Schwarz für die ausgefeilte Konstruktion. Der
Entschluss stand fest: Mein „Uhu“ kommt
mit auf 2.000 m und dann rein in den Speicherteich
auf dem Asitz. Jungfernfahrt vor
Alpen kulisse – das hat schon was!
Testfahrten mit beiden Riggs
Da ich ein paar Urlaubstage an das Hochsee-Segeln
anhängte, blieb genug Muße um
Der Bogen wird zusammengeklebt und mit einem Boden versehen
Ein Überzug aus Sekundenkleber härtet die dünne Pappe
Mit zusätzlichen
klebstoffgehärteten
Schablonen und
gebogenem Messing
kann der Eimer
weiter detailliert
werden
56
Jungfernfahrt vor Alpen panorama –
einfach wunderbar!
57
SEGELSCHIFFE
Sailing-Uhu verfeinert
DER BAUSATZ
Perfekt für Anfänger
Der „Uhu“ eignet sich hervorragend
für Einsteiger, wie erfolgreiche Kinderbastel-Aktionen
auf den großen
Modellbaumessen bestätigen.
Erfahrenen Modellbauern bietet der
kleine robuste Segler aus Tiefziehteilen
den Anreiz zum individuellen
Ausbau mit der einen oder anderen
Finesse – oder wie in meinem Fall,
der Orientierung an einem Original.
Nicht verwunderlich ist daher, dass
der kleine Segler mittlerweile in
verschiedenen Ausbaustufen erhältlich
ist.
Seit der Faszination Modellbau
Friedrichshafen bietet die Sol-Expertgroup
(1zu87 Modellbau) einen
Freisegler, der sich nachträglich auf
RC-Betrieb umrüsten lässt, den
dazugehörigen RC-Ausbausatz
sowie unterschiedlich ausgestattete
RC-Komplettsets an.
die beiden Riggs zu testen und ein paar Fotos
zu schießen. Es stellte sich heraus, dass beide
Riggs problemlos gefahren werden können.
Der Geradeauslauf war dank der Einhaltung
der Segel- und Lateralschwerpunkte bei beiden
Takelarten gegeben. Das Catrigg zog bei
plötzlich einfallenden Böen ganz typisch
nach Luv. Mit dem Vorsegel ist die Kursstabilität
besser. Problemsituationen entstehen
nicht, da das riesige Ruder immer die Kontrolle
aus übt. Hätte ich es verkleinert, wäre
der Lateral schwerpunkt nach vorne gewandert,
was Auswirkungen auf den Geradeauslauf
ge habt hätte.
Des Seglers bunte Kleider
Nach der Jungfernfahrt lockte es, die Detailausstattung
des Bootes weiterzutreiben. Natürlich
bekamen meine Segler bunte Kleidung.
An den Befestigungslaschen des Ruders
imitierte ich mit Weißleimtropfen die
Befestigungsbolzen. Der Unterwasseranstrich
wurde erneuert, da die Gummi füß -
chen des Ständers den Lack aufgeweicht und
verfärbt hatten. Und dann rauchte das Segelverstellservo
ab. Es rauchte nicht wirklich,
sondern leuchtete wie eine LED im Rumpf.
Hier bewährten sich die eingeschraubten
Servohalter. Das Servo konnte demontiert
und begutachtet werden. Das Poti und die
Kabel hatten gelitten. An dieser Stelle ein
Lob an die Fa. Conrad, denn der Umtausch
von „kaputt“ gegen „neu“ erfolgte freundlich
und direkt in einer Filiale.
Wurfanker aus Messingdraht
In der Zwischenzeit hatte ich einen Ausrüstungskatalog
von Toplicht in Hamburg bestellt.
Das Blättern darin ist wie in einem Lexikon
– ständig fällt einem etwas Neues ein.
Als erstes setzte ich Lippen zur Befestigung
der Leinen beim Anlegen um.
58
MODELLBAU-PRAXIS II
Deckslippen selber machen
An ein oval zusammengedrücktes Messingrohr lötete ich ein dünnes Blech. Dann sägte
ich mit der Laubsäge die Lippe als Rohling ab und schlitzte ihn schräg ein. Zu beachten
ist, dass es rechte und linke Lippen gibt. Es entstanden also zwei unterschiedliche Paare.
SchiffsModell
PRAXIS
TIPP
Messingrohr oval pressen und mit einem dünnen Blech verlöten. Dann mit der Laubsäge
den Lippenrohling als Scheibe absägen.
Den Rohling in den Schraubstock spannen und schräg einschlitzen
Fertig ist die Lippe. Beim Einbringen des Schlitzes ist darauf zu achten,
ob es eine rechte oder eine linke Lippe sein soll
Segeln vor traumhafter Kulisse: Der Badeteich
des Embachhofes bietet ruhiges Wasser und
atemberaubendes Panorama
Die Festmacherseile müssen am Boot
einen festen Halt finden. Dazu lötete ich aus
Messing zwei Kreuzpoller. Nach dem Polieren
klebte ich die Schmuckstücke an Deck
in Position. Das Festmachen im Hafen war
nun möglich. Aber auch auf dem Meer
wollte ich einen Stopp ermöglichen. Aus
0,7 mm dicken Messingdrähten fertigte ich Im Zusammenspiel mit den Kreuzpollern werten die Lippen das Deck stark auf
SchiffsModell 3/2014 1-2/2014
59
SEGELSCHIFFE
Sailing-Uhu verfeinert
MODELLBAU-PRAXIS III
Segel erstellen und färben
Segelschablonen mit entsprechendem Übermaß für Schotauf -
nahmen und Verstärkungen auf Segelstoff übertragen. Dann
kann das Segel ausgeschnitten und entsprechend ausgerüstet
werden. Zum Schluss erfolgt der Abgleich auf einer Plankopie.
Segelschablonen auf dem Spinnakerstoff
SchiffsModell
PRAXIS
TIPP
einen Wurfanker. Eine dünne Kette sorgt
für das bessere Eingraben am Meeresboden
und mit einer Leine kann der Anker dann
wieder zurück an Bord gezogen werden.
Sauber aufgefiert findet das Ganze seinen
Platz auf dem Vorschiff.
Da mein „Uhu“ auf dem Asitz genannten
Hausberg von Leo gang seine Runden gezogen
hatte, sollte das Boot den Namen „Leo
vom Asitz“ erhalten. Bei der Tourismusverwaltung
von Saalfelden/Leogang fragte ich
an, ob es mir ge stattet sei, das Logo zu nutzen.
Sehr freund lich wurde mir geantwortet
und das Löwen-Logo sogar als Datei zur Verfügung
gestellt. Es ziert nun zusammen mit
dem Geburtsjahr das Gaffelsegel.
Mehr Individualismus
Das Namensschild ist ein Computer aus -
druck auf Papier. Nach einer Versiegelung
mit Sekundenkleber prangt es nun am Heckspiegel
der „Leo“. Auf dem gleichen Weg entstand
die Seekarte von Amrum, die lange
Zeit auf der rechten Sitzbank lag. Sekundenkleber
härtete die dünne Pappe, aus der der
stilvolle Blecheimer entstand. Auf den Bil -
Lieferanten
Bausatz: www.sol-expert-group.de
Figuren: www.preiserfiguren.de
Schotgarn: www.drachenwerkstatt.de
Schiffsausstattung: www.toplicht.de
Fertige gefärbte Segel zum Abgleich auf einer Plankopie
dern ist die Vorgehensweise gut erkenn bar.
Das ins Boot eingedrungene Wasser wird
mit einem Ösfass in den Eimer geschöpft.
Dieses im Maßstab 1 : 32 winzige Detail entstand
aus der gleichen Pappe wie der Eimer.
Für Seenotfälle oder zur Versorgung kleiner
Verletzungen gibt es an Bord eine Rettungskiste.
Sie ruht auf dem Cockpitboden
unter dem schlanken Fuß der Seglerin. Im
Modell ist die Kiste nur mit Styrodur gefüllt,
sieht aber täuschend echt aus.
Ein weiteres Ausrüstungsdetail ist der
Sack unter dem Traveller, der ein Reserve -
segel birgt. Lie fe rant des edlen Teils ist die
Phantasie segel macherei „Berkley Sails Ltd.“.
Im wasserfesten Sack ist wieder nur Styro -
dur. Als Hülle dient ein Stück Papierklebeband,
das ebenfalls mit Sekundenkleber
imprägniert wur de. Ein Stück Schnur verschließt
den Segelsack.
Ausrüstung des Vorsegels mit Klebekante und Schot in der Vorderkante
Safety first mit Rettungsring
Sicherheit an Bord ging dem Eigner über
alles, deshalb muss der Rettungsring griff -
bereit in einem Halter befestigt werden. Hier
half der Toplicht-Katalog mit den passenden
Maßen für den Rettungsring weiter. Nach
Norm gibt es die Ringe ab 600 mm Außendurchmesser
bei einem Innendurchmesser
60
von 380 mm. Eine weiße Kunststoffdichtung
aus der Wühlkiste hatte die passenden Abmessungen
und diente als Rohling. Aus
Farbe, Klebebändern und dünnem schwar -
zen Kabel besteht das Finish.
Aus dem Bauch heraus wäre mein Rettungsring
vermutlich viel zu klein geworden.
Die Bilder zeigen aber, dass das Maß sehr
wohl passt.
Weitere Ideen
Wie man sieht gibt es auch bei einer
Handvoll Modellschiff viele Möglichkeiten
zur individuellen Gestaltung. Der Segelspaß
ist zu meiner eigenen Überraschung in der
„Unter-Hundert-Gramm“-Klasse auch dann
möglich, wenn eine Brise geht. Weitere Ausbauideen
reifen heran. Dank Mikro-Led-
Technologie wäre ein funktionsfähiges Topplicht
realisierbar. Eine Landesflagge samt
Flaggenstock fände ganz gut am Heck Platz.
Vielleicht sollte auch etwas Proviant für die
hungrigen Segler an Bord genommen werden
… Ich wünsche viel Spaß beim Weiterausbau!
n
Der Autor bei Startvorbereitungen am Speicherteich des Asitz auf 2000 Höhenmetern
DER AUTOR
Peter Burgmann, fährt regelmäßig zum
Hochsee-Segeln nach Leogang. In diesem Jahr
möchte er dort die Taufe des Bootes nachholen.
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TECHNIK
Motorentest C.M.B. 21 BETA
IM TEST: C.M.B. 21 BETA
36.000
Umdrehungen
62
SchiffsModell
PRAXIS
TEST
Der C.M.B. 21 BETA vorbereitet
für den Einsatz mit Getriebe.
Als beste Abstimmung für den
BETA hat sich ein Getriebe mit
16-Zähne-Metallrad am Motor
und 33-Zähne-Delrinrad auf der
Getriebewelle bewährt
Auf der Herstellerhomepage waren bereits seit Saisonbeginn je nach Entwicklungsfortgang
immer aktuellere Bilder des neuen 3,5-cm³-Triebwerkes zu sehen und
auf der internationalen FSR-V-Regatta Anfang Juni 2013 in Velenje (Slowenien)
konnte ich ein erstes Ausstellungsstück begutachten. Im Juli war es endlich soweit:
Die ersten Serienmotoren des neuen C.M.B. 21 BETA wurden ausgeliefert.
TEXT UND FOTOS: Christoph Schneider
Am schönsten ist immer der Moment,
wenn „der Neue“ in der
eigenen Werkstatt angekommen
ist, man die Versiegelung des
Kartons öffnet und der Motor
erst einmal sorgsam und vorsichtig auseinandergebaut
wird. Sehr positiv aufgefallen
ist mir, dass bei meinen beiden C.M.B. 21
BETA kein einziges noch so kleines Metallteilchen
im Inneren zu finden war. Auch die
außen und innen im Motor vorge fun dene
Fertigungsqualität bereitete mir viel Freude
und ich konnte die ersten Tests an unserem
Vereinsteich kaum abwarten. Neben den Befestigungsabmessungen
der erfolgreichen
C.M.B. Valvola-Motoren wur de das bewährte
Bohrungs-/Hubverhältnis von 16,17 mm
(Bohrung) zu 16,98 mm (Hub) beibehalten,
d. h. dem Zeitgeist ent sprech end ist auch der
BETA ein Langhuber.
Aber was ist am C.M.B. 21 BETA gegenüber
seinen Vorgängern alles neu? Unerwartet
viel, wobei Gehäuse und Laufgarnitur aus
meiner Sicht die bedeutendsten Neuer -
ungen darstellen. In dem vollständig neu
konstruierten Gehäuse findet man ein
Design der Überströmkanäle vor, welches
wieder in die Richtung der von vielen Modell -
sportlern so ge schätz ten „C.M.B. Green-
Head-Valvola-Motoren“ geht. Die beim
Vorgänger C.M.B. 21 VAC verwendete Sichel -
form der Kanäle ist einer geraden Kanal -
führung gewichen, wobei die Tiefe der
Kanäle im Gehäuse weniger ausgeprägt ist,
als beispielsweise bei den C.M.B. 21 RSVoder
EVO-Motoren. Das Ergebnis sind größere
Kanalquerschnitte als beim VAC, aber
insgesamt ein etwas geringeres Vo lu men als
bei den RSV- und EVO-Moto ren.
Fertigungstechnisch hat man sich überall
im Gehäuse viel Mühe gegeben, so viel Material
wie möglich „stehen zu lassen“, um
ein geringes Kurbelgehäusevolumen zu erreichen.
Die hierdurch ermöglichte hohe
Vorverdichtung ist eine ganz wesentliche
Voraus setzung für mehr Drehmoment. Sehr
SchiffsModell 3/2014
63
TECHNIK
Motorentest C.M.B. 21 BETA
Ober- und Unterseite des neue Wasserkühlkopfs
Blick auf den 9-mm-Vergaser
Neu gestaltet: der Rohrdrehschieber
schön anzuschauen ist auch die neue Laufgarnitur
bei der von bisher drei auf nunmehr
sieben Überströmkanäle umgestellt wurde,
um eine optimierte Gemischversorgung und
-verwirbelung zu erreichen. Auch das Design
des Auslassfensters wurde verändert: Statt
des bisherigen einzigen Auslassfensters
kommt nun ein Drei-Kanal-Auslass zur Anwendung,
wodurch letztendlich eine größere
Auslassfläche ermöglicht und der Kolben
noch besser geführt wird.
Modifiziert wurde auch das Pleuel. Die
seitlichen Flanken, die üblicherweise schräg
angefräst werden, um dem Pleuel eine strömungsgünstige,
messerartige Form zu geben,
werden in der BETA-Serie nun weniger
stark profiliert, wodurch mehr Material stehen
bleibt und dadurch dem Pleuel mehr
Stabilität gegeben wird. Ebenfalls weniger
ausgeprägt ist die zum Ansammeln und
Zuführen des Öls zur Ölschmierbohrung
dienende Nut auf der dem Rohrdrehschieber
zugewandten Seite des Pleuels.
64
gasereinheit um rund 4 mm dichter am
Rohr dreh schieber. Der Ansaugweg wird
durch diese konstruktive Maßnahme verkürzt,
damit wird an Stabilität gewonnen.
Außerordentlich gut gelungen finde ich
den neu gestalteten Rohrdrehschieber. Bei
gleich gebliebenem Innendurchmesser ist
der Außendurchmesser um einen Milli -
meter kleiner geworden, wodurch das beim
Vorgängermodell bereits geringe Gesamtgewicht
nochmals gesenkt werden konnte und
zusätzlich die Reibung reduziert wird, da die
umlaufende Fläche kleiner geworden ist.
Auf den Aluminiumeinsatz zur opti ma -
DIE DATEN
C.M.B. 21 BETA
Hersteller: C.M.B. World
Champion Engines
Leistung: 2,2 kW (3 PS)/
36.000 min -1
Bohrung: 16,15 mm
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Optimierungen am Einlasssystem
Der Vergaserdurchmesser wurde um rund
fünf Prozent vergrößert, d. h. der Durchmesser
des Drosselkükens wurde von bisher
8,6 mm auf nunmehr 9,0 mm erweitert.
Daneben ist der Befestigungsflansch des
Vergasers jetzt am Aluminiumkörper des
Vergasers integriert und somit sitzt die Verlen
Steuerung des Gasgemisches wurde
diesmal verzichtet. Eine Fehlerquelle we -
niger, da sich der in den Vorgängermotoren
verwendete und mittels einer kleinen Inbus-
Madenschraube gesicherte Aluminiumeinsatz
in Einzelfällen schon mal gelöst hat.
Dem ließe sich zwar leicht durch einen Tropfen
„LOCTITE 601 Fügen Welle-Nabe“ an
der kleinen Inbus-Madenschraube vorbeugen,
aber so ist es natürlich viel einfacher.
Um dem Gasgemisch dennoch beim Durch -
strömen des Rohrdrehschiebers die gewünschte
Richtungsweisung nach oben zu
geben, ist nun werksseitig ein entspreche -
nder Radius im Inneren angearbeitet.
Völlig neu: der Wasserkühlkopf
Viel kleiner ausgeprägt, als bei allen Vorgängermotoren
und in Design und Farbe so gehalten,
wie der beliebte große Bruder von
der 15-cm 3 -Fraktion, der bereits zur Jahreswende
2012/2013 auf den Markt gekommen
war. Der durch vier Inbusschrauben mit M3-
Gewinde auf dem Motorgehäuse befestigte
Wasserkühlkopf wird mittels des ebenfalls
neu gestalteten Brennraumeinsatzes zentriert.
In Europa wird der BETA werksseitig mit
einem Brennraumeinsatz für Konuskerzen
geliefert. Eine Version für Standard kerzen,
wie sie oft in Übersee für die Hydroklassen
verwendet wird, ist aber auch lieferbar. Volu-
Motorrückwand mit
Rohrdrehschieber
Groß dimensioniertes Hauptkugellager:
verwendet werden hochwertige SKF-Lager
mit C3-Lagerluft
Hier wurde keine Modellpflege betrieben
sondern ein komplett neuer Motor entwickelt
Kurbelwelle mit Einsätzen zum Auswuchten
SchiffsModell 3/2014
men und Kugel im Brennraum sind deutlich
kleiner gewählt, als noch von den EVO- und
VAC-Motoren gewohnt. Dies lässt erwarten,
dass der BETA auch mit „niedrigeren“ Nitromethananteilen
gut klar kom men sollte.
Parallel zum neuen Motor hat C.M.B.
auch ein neues Resonanzrohr für 3,5-cm 3 -
Motoren herausgebracht. Auf den ersten
flüchtigen Blick sieht es der Version aus dem
Jahr 2012 recht ähnlich, aber entscheidend
ist die nun längere, beruhigte Zone zwischen
vorderem Konus und Gegenkonus.
Sehr erfreulich finde ich, dass sich der
Drucktankanschluss jetzt am vorderen Ko -
nus befindet und nicht mehr ganz hinten
am End dämpfer. Funktioniert hat die Druck -
ab nahme am Enddämpfer zwar auch, aber
naturgemäß wird gerade in der vorderen
Konussektion ein höherer Druck abgenommen,
was immer dann entscheidend ist,
wenn das Ventil beim verwendeten Float tank
etwas schwergängiger ist. Dadurch hat man
doch etwas mehr Sicherheitsreserve.
Ebenfalls ist erfreulich, dass sich der Enddämpfer
unverändert mittels dreier Schrauben
schnell und einfach zum Rei nigen abnehmen
lässt.
Lässt man die genannten Neuerungen
Revue passieren, so kommt man schnell zu
dem Ergebnis, dass hier nicht einfach nur
Modellpflege betrieben, sondern dass ein
komplett neuer Motor entwickelt wurde.
Fassen wir zusammen
Beibehalten wurde das bei C.M.B. „Valvola“
genannte Einlass konzept, das heißt, dass die
Ein lass steuerung über einen separaten
Rohr dreh schieber und nicht mittels Kurbel -
wellendrehschieber erfolgt. Ich schätze die -
ses Kon zept sehr, da dadurch das Risiko des
Bruchs einer bei Motoren mit Kurbelwel -
leneinlasssteuerung zwangsläufig hohl gebohrten
und dünnwandigen Kurbelwelle
schlicht weg entfällt und das „Valvola-Konzept“
Kurbelwellen aus „Vollmaterial“ mit
geringerem Durchmesser ermöglicht. Dadurch
können wiederum groß dimensionierte
Kugellager verwendet werden. So sind
auch im C.M.B. 21 BETA qualitativ hochwertige
SKF-Lager mit C3-Lagerluft anzutreffen,
die aufgrund ihrer Standardabmessungen
um ein Vielfaches preiswerter und somit
kundenfreundlicher sind als teure Spezialanfertigungen.
Nach all den theoretischen Betrachtungen
wird es nun aber Zeit für den Praxistest.
Die Erstfahrt fand Mitte August 2013 bei
bestem Sommerwetter statt. Früh genug, um
eine gute Abstimmung für die internationale
Freundschaftsregatta in Schwedt zu finden,
die Ende August anstand.
Gerade beim Einlaufen eines neuen Motors
sollte man sich viel Mühe geben, da die
ersten Minuten einer neuen Maschine recht
entscheidend für die spätere Leistungsentfaltung
und Lebensdauer sind. Pflicht vor jedem
Einlaufen ist zunächst die Messung der
Verdichtung. Meine beiden C.M.B. 21 BETA-
Motoren hatten jeweils ein einheitliches
Spiel zwischen Kolben und Brennraum von
0,55 mm. Um die Belastung für Pleuel und
Kurbelwellenzapfen so gering wie möglich
zu halten, gebe ich grundsätzlich zum Einlaufen
eine zusätzliche 1/10-Zylinderkopfdichtung
hinzu und lande somit bei einem
Brennraumspalt von 0,65 mm.
Die ersten 10 Minuten bekommt jeder
3,5-cm³-Motor bei mir einen Sprit mit einem
hohen Ölanteil, damit alle beweglichen Teile
während der ersten Umdrehungen ausreichend
geschmiert werden. Seit vielen Jahren
verwende ich hierfür ausschließlich den von
Simprop vertriebenen Modeltechnics GX 25-
Sprit. Er enthält 20 % Rizinusöl und 25 %
Nitromethan. An der Antriebswelle kommt
ein deutlich kleinerer Propeller zum Einsatz,
als später im Rennbetrieb vorgesehen. In
65
TECHNIK
Motorentest C.M.B. 21 BETA
Motorrückwand mit Rohrdrehschieber
für Getriebeantrieb (R = Reverse)
Vorderansicht ohne Kühlkopf
Links das BETA-Pleuel: weniger tailliert
mit schwächer ausgeprägter Ölsammelnut
als beim Vorgänger (rechts)
Neue Strömungskanäle der Laufbuchse
Der vollständige Laufsatz: die neuen
Strömungskanäle versprechen optimierte
Gemischversorgung und -verwirbelung
66
meinem Fall ist das regelmäßig ein uralter
45-mm-Webra-Prop aus weißem Kunststoff.
Der Vergaser ist werksseitig bestens voreingestellt,
so dass die ersten 10 Minuten problemlos
bei maximal Halbgas und sehr fetter
Gemischeinstellung absolviert wurden. Danach
lässt man den Motor vollständig abkühlen,
damit sich alle Teile „gut setzen“ können.
Weiter geht es dann mit Rennsprit. Auch
hier kommt seit vielen Jahren ebenfalls von
Simprop vertriebener Modeltechnics-Sprit
zum Einsatz: 2 Liter GX 25, 2 Liter Supaglow
25 und 800 ml Nitromethan ergeben die Mischung
von 15 % Öl (davon ca. 9 % Rizinusund
ca. 6 % EDL-Synthetik-Öl) und 37,5 %
Nitromethan sowie einem Methanolanteil
von 47,5 %. Der Kunststoff-Prop wird nun
gegen einen 2026 PL-Aluminiumprop mit
48 mm Durchmesser getauscht. Los geht’s
zunächst auch wieder mit sehr fetter Gemischeinstellung
und Halbgas, aber ab und
an darf er jetzt schon eine Vollgasrunde drehen,
bevor es dann wieder für einige Runden
in den Halbgasmodus zurückgeht. Das
Ganze dauert dann insgesamt wieder 10 Minuten
und zurück am Ufer darf der Motor
erneut vollständig abkühlen.
C.M.B. 21 BETA eingebaut im Falcon: Nach
einigen Verbesserungen am Modell stellt
der Motor das Kernstück der
leistungssteigernden Maßnahmen dar
Schluss mit Lustig
Der neue Motor muss jetzt zeigen, was in
ihm steckt: Der deutlich größere Prop für
den Renneinsatz wird montiert und ab geht’s
ins Wasser, natürlich wieder mit fetter Gemischeinstellung.
Die Freude ist groß, der
BETA dreht mühelos hoch und zieht den
großen Prop tadellos durch. Nun wird das
Gemisch per RC-Düsennadelverstellung
langsam aber sicher immer magerer eingestellt,
die Drehzahl nimmt nochmals erfreulich
zu und der Klang hört sich sehr weich
und stimmig an. Eng gefahrene Kurven
steckt der BETA genauso gut weg wie
längeres Drosseln: Er zieht tadellos wieder
an und ist nach wenigen Metern wieder auf
voller Drehzahl bzw. Geschwindigkeit. Wieder
nach 10 Minuten geht’s zurück zum Steg.
Die Temperatur an Kühlkopf und Gehäuse
erscheint mir genau richtig, und dass trotz
hochsommerlichen Temperaturen von ca.
30 °C und einem gegenüber den Vorgängermotoren
deutlich kleiner bemessenen Kühlkopf.
Die werksseitig mitgelieferte C.M.B.-
Kerze sieht aus wie neu. Für den Anfang
klasse, nun konnte es weitergehen mit
Speedmessungen und Feinabstimmungen.
Im Renneinsatz
Eingesetzt wird der C.M.B. 21 BETA in meinem
nunmehr 11 (!) Rennjahre „jungen“
Falcon-Rumpf, über dessen Bau die Schiffs-
Modell schon im Jahr 2003 berichtet hatte.
Über die Jahre wurde allerdings einiges am
Ein Motor, der aus der Schachtel heraus
Geschwindigkeiten von über 68 km/h ermöglicht ...
Unterwasserschiff gewerkelt, d. h. jede noch
so kleine Unebenheit begradigt und am
Drehmomentausgleich des sich gerne in
Linkskurven nach außen neigenden FAL-
CONs gearbeitet. Als beste Abstim-mung für
den BETA hat sich bei mir eine Getriebeuntersetzung
von 1:2,06 = 16-Zähne-Metallrad
auf dem Motor und 33-Zähne-Delrinrad auf
der Getriebewelle bewährt, kombiniert mit
einem 2026-Mocom-Prop aus dem
Prestwich Model Centre von Dave Marles.
Nach nur relativ wenigen Testfahrten konnte
ich mit diesem Setup per Radarpistole eine
Höchstgeschwindigkeit von knapp über 66
km/h messen. Da ich von den Vorgängermotoren
im jeweiligen Renntrimm regelmäßig
konstante Höchstgeschwindigkeiten von
SchiffsModell 3/2014
ca. 65 km/h gewohnt war, fühlte ich mich
mit dem BETA gut vorbereitet für den ersten
Renneinsatz in Schwedt.
Gespannt war ich auf die Vorläufe in
Schwedt, nach denen ich mit dem erfreulichen
Startplatz 1 ins Finale gehen konnte.
Das Finale endete dann mit einem zweiten
Platz rundengleich und nur wenige Sekunden
hinter dem Gewinner Jürgen Mischke.
Für den ersten Renneinsatz nach nur wenig
Abstimmungsarbeit und mit einem Motor
aus der Schachtel, d. h. ohne Modifikationen,
war ich überaus zufrieden. Während allen
Läufen war die Geschwindigkeit konstant,
das Drosselverhalten sehr gut, der Spritverbrauch
lag für 30 Minuten bei erfreulich
niedrigen 1.450 ml und die in den beiden
Vorläufen und dem Finale verwendete Glühkerze
sah aus wie nagelneu. Ein guter Einstieg.
Und mein Gefühl sagte mir, dass da
noch mehr drin war.
Da geht noch was
Unmittelbar nach dem Regattawochenende
in Schwedt traf bei mir dann das nagelneue
C.M.B.-Resonanzrohr für den BETA ein, das
natürlich gleich ausprobiert werden musste.
In Schwedt hatte ich das C.M.B.-Resonanzrohr
der Serie 2011/2012 mit einer Rohrlänge
von 19 cm (gemessen von Mitte Kerze bis zur
Lötnaht zwischen vorderem und hinterm Resonanzrohrkonus)
verwendet, also wurde
auch das neue BETA-Resonanzrohr für den
ersten Test auf 19 cm eingestellt. Das sonstige
67
TECHNIK
Motorentest C.M.B. 21 BETA
Der BETA in seine
Einzelteile zerlegt.
Zusammengebaut
hat er das Potential,
erstmals ein FSR-
Modell im Rennen
auf über 70 km/h zu
beschleunigen
Setup blieb unverändert und so bereitete es
mir große Freude, dass die Radarpistole nun
Messergebnisse von über 67 km/h zeigte.
Da der Motor in den Kurven tadellos
durchzog und auch nach längerem Drosseln
zügig wieder hochdrehte, entschied ich mich,
in weiteren Versuchen die Rohrlänge in 2-
mm-Schritten so weit zu reduzieren, bis der
Motor in der Kurve nicht mehr sauber durchzieht,
um hierdurch das Limit auszuloten.
Ideale Temperatur
Die besten Ergebnisse hatte ich bei 18,8 cm
mit dann immerhin bereits knapp über
68 km/h. Bei 18,6 cm war in engen Linkskurven
ein leichter Drehzahlabfall festzustellen
und bei 18,4 cm wird bereits auf der Geraden
nicht mehr die Drehzahl wie bei dem
längeren Resonanzrohr erreicht, d. h. das
Limit war hier überschritten. Von anderen
„BETA-Fahrern“ habe ich zwischenzeitlich
auch mit anderen Getriebe- und Schraubenabstimmungen
das Limit bei 18,5 cm Resonanzrohrlänge
bestätigt be kom men.
Neben dem Gewinn von ein paar km/h
hat das neue BETA Resonanzrohr auch noch
eine weitere sehr positive Eigenschaft: Es
bleibt deutlich kühler im Vergleich zu den
Vorgängerserien. Während ich bei den 3,5er-
C.M.B.-Resonanzrohren der Serien 2009 bis
2012 die gewünschte Temperatur nur durch
eine zusätzliche Wasserkühlung mittels
Direkteinspritzung in der Dämpfersektion
erreicht habe, bleibt das neue C.M.B.-Resonanzrohr
auch ohne zusätzliche Kühlung
68
ganz entspannt im grünen Bereich.
Apropos Temperatur: Gegenüber seinen
Vorgängern fühlt sich der BETA in etwas
wärmerem Klima wohler, gemessen mit einem
Infrarot-Thermometer konnte ich eine
ideale Kühlkopftemperatur bei 65 °C feststellen,
während meine bisher verwendeten
C.M.B. Valvola-Motoren ihre Wohlfühlzone
bei 55 °C Kühlkopftemperatur hatten. Ein
separater Kühlkreislauf von Motor und
Krümmer ist für den BETA somit nicht er -
forderlich. Bei Außentemperaturen von über
30 °C war es völlig ausreichend, das Kühlwasser
über einen Silikonschlauch mit 3 mm
Innendurchmesser am Kühlkopf anzulie -
fern und es dann vom Kühlkopf zum Krümmer
weiterzuleiten, bevor es das Boot wieder
verlässt.
Im Herbst bei Temperaturen um oder
unter 20 °C hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
erst den Krümmer und dann mit
dem bereits leicht vorgewärmten Wasser den
Zylinderkopf zu kühlen, um die nötige Temperatur
zu erreichen.
n
DER AUTOR
Christoph Schneider ist sehr erfahren auf
dem Gebiet Verbrennungsmotoren und
testete bereits mehrfach für die Schiffsmodell.
Ein Autor, der nicht schätzt, sondern misst.
Neues C.M.B.-Resonanzrohr
für 3,5-cm³-Motoren
Fazit
Ein Motor für die 3,5-cm³- Klasse, der aus
der Schachtel heraus Geschwindigkeiten
von über 68 km/h ermöglicht, ist schon
mehr als bemerkenswert!
Das Verhältnis zwischen Drehzahl, Drehmoment
und Haltbarkeit ist gut ausbalanciert
und die Verwendung von Kugellagern
mit Standardabmessungen ist gewohnt
kundenfreundlich.
Die ersten Rennergebnisse in der Klasse
FSR-V 3,5 cm³ können sich sehen lassen:
So wurden mit diesem Motor bereits
die englische Meisterschaft 2013 von Ian
Folkson und die französische Meisterschaft
2013 von Sebastien Videmont gewonnen.
Auch bei der Deutschen Meisterschaft 2013,
die Anfang Oktober in Duisburg stattfand,
waren die BETA-Motoren von Markus
Schwab und Christian Hof unter den ersten
drei Plätzen zu finden.
Mit dem BETA ist C.M.B. ein guter Wurf
gelungen und das zu einem guten Preis-
/Leistungsverhältnis. Gespannt sein darf
man daher auf die kommende FSR-Saison:
Vielleicht sehen wir ja mit einem BETA erstmals
einen Speed von 70 km/h im Rennen.
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SchiffsModell 3/2014
71
SPECIALS
Maria S. Merian
EISRANDFORSCHUNGSSCHIFF MARIA S. MERIAN
Im Dienst
der Forschung
2004 lief auf der Kröger-Werft in Schacht-Audorf eines der
weltweit modernsten Forschungsschiffe vom Stapel.
Die MARIA S. MERIAN ist vor allem für Modellbauer interessant,
die noch auf der Suche nach einem Projekt sind, bei dem
sie sich an Funktionen und Details so richtig austoben können.
TEXT UND FOTOS: Oliver Müller
Als ein weithin unbekanntes oder
exotisches Schiff kann man die
MARIA S. MERIAN nun wirklich
nicht bezeichnen: Die Präsenz
an Informationen und Bildern
über die MARIA S. MERIAN im Internet ist
geradezu gigantisch. Und auch als Kartonmodell
dürfte der eine oder andere bereits
ihre Bekanntschaft gemacht haben. Güns -
tige Voraussetzungen also für Modellbauer,
deren Recherche ergeb nisse für auserkorene
Modelle manches Mal ja leider nur aus wenigen
Original-Fotos oder gar aus großer
Leere bestehen.
Mit der Tageszeitung flatterte mir also die
Ankündigung ins Haus, dass mal wieder ein
Forschungsschiff in Bremen anlegt und bei
einem „Open Ship“ zum Beäugen ein lädt.
Eigentlich nicht gerade meine Klasse, aber
es loderte die Neugier in mir und das war
auch gut so. Der grauen Flotte zugeneigt,
kann ich meinerseits behaupten, dass ich im
72
Besichtigen von Kriegsschiffen routiniert
bin und technische Komponenten mir nicht
fremd sind. Und gerade die vielen Details
und Arbeits geräte an Deck machen die
MARIA S. MERIAN interessant für Funktionsmodellbauer.
Doch was erwar tet einen
auf einem Forschungsschiff?
Neues Eisrandforschungsschiff
Benannt wurde das Schiff nach der deut -
schen Künstlerin und Naturforscherin Maria
Sybilla Merian aus dem 17. Jahr hun dert. Hier
beginnt bereits der unter schwel lige Bekanntheitsgrad.
Denn das Konterfei jener Dame
zierte bis zur Einführung des Euro den
500-DM-Schein. Ihr Bezug zur Wissenschaft
begann mit einer Reise nach Südamerika
und der dort vor Ort geführten Insektenforschung,
die sie in Kupferstichen für die
Nachwelt festhielt, was zu jener Zeit gera -
dezu revolutionär war. Es sei das „weltweit
modernste multidisziplinäre Forschungs -
SchiffsModell 3/2014
Die traditionelle Schiffsglocke darf auch auf
einem modernen Schiff nicht fehlen
TECHNISCHE DATEN
MARIA S. MERIAN
Länge über alles: 94,80 m
Breite:
19,20 m
Tiefgang:
max. 6,50 m
Geschwindigkeit: max. 15 kn
Tankkapazität: 620 t
Frischwasserkapaz.: 100 t
Reichweite: 7.500 nm
Standzeit in See: 35 Tage
wiss. Nutzladung: 150 t
Tragfähigkeit: ca. 1.345 t
schiff“, erklärte die da mal ige Bundesforschungsministerin
Edelgard Bulmahn anlässlich
der Taufe am 26. Juli 2005 ihr Patenkind.
Das Schiff dient als Plattform zur
Zusammenführung von Einzelwissenschaften
im internationalen Kontext und zum
Austausch der Ergebnisse. Im Fokus stehen
die Erforschung der Ökosysteme, der Klimaveränderung
und der Tier- und Pflanzenwelt.
Konstruktionsbedingt reicht der Einsatzbereich
von wärmeren Regionen wie der
Karibik bis in die Eisrand-Regionen.
Eigentümer ist das Land Mecklenburg-
Vorpommern, vertreten durch das Ministerium
für Bildung, Wissenschaft und Kultur,
das sich mit 30 % an den laufenden Kosten
73
SPECIALS
Maria S. Merian
für den ganzjährigen Betrieb beteiligt. Den
verbleibenden Rest steuert die Deutsche Forschungsgemeinschaft
bei. Mit dem Betrieb
ist die Universität in Hamburg beauftragt,
die die Forschungsreisen organisiert. Die
technische und nautische Betreuung und somit
auch das Stellen der Besatzung übernimmt
via Bereederungsvertrag die Schifffahrtsgesellschaft
Brise aus Leer. Die wis -
senschaftliche Betreuung liegt beim
Leibnitz- Institut für Ostseeforschung in War -
nemünde, welches zugleich Vertretungsbefug
ter des Minister iums ist. Den Bug ziert
das Wappen der Familie Merian: Ein Storch,
der im Schnabel eine Schlange trägt.
High-Tech bei den Antrieben
Mit Maßen von 94,8 m Gesamtlänge und
19,2 m Breite bei max. 6,5 bis 7,0 m Tiefgang
ist die MARIA S. MERIAN nicht gerade als
klein zu bezeichnen. Zwei dieselelektrische
Schottel-POD-Antriebe (Schiffsschrauben
und Ruder bilden eine Einheit und können
um 360° gedreht werden) erbringen eine
Leistung von 3.800 kW. Hiermit werden maximal
15 Knoten erreicht. Als zusätzlichen
Spezialantrieb erhielt das Schiff einen Schottel-Bugstrahl-Pumpjet
mit 1.900 kW, der
in allen Richtungen vollen Schub zur Verfügung
stellt, was sich insbesondere in Flachgewässern
als Vorteil er weist.
Bei einem möglichen Aktionsradius von
ca. 7.500 Seemeilen kann das Schiff
35 Tage autark arbeiten. Gebaut wurde sie
auf der Kröger-Werft im schleswig-holsteinischen
Schacht-Audorf nahe Rendsburg.
Die Kiellegung erfolgte im Juni 2003, im
Februar 2006 wurde offiziell Flagge gehisst.
Kaum in Betrieb, musste sie aufgrund eines
Antriebsschadens sechs Monate zur Repa -
ratur, bevor sie endgültig in Betrieb gehen
konnte.
Von Deck zu Deck
Acht Decks sind zu erkunden. Beginn eines
jeden Rundganges ist die Brücke. Sehr funktionell
und eher bescheiden ist sie angelegt,
weitläufig, mit vielfältigen Gerätschaften zur
Steuerung des Schiffes. Vom Brückendeck
erreicht man das obere Peildeck, auf dem verschiedenste
Radarsysteme und Arbeitsscheinwerfer
installiert sind. Von der Brücke
aus gelangt man auch auf den Aufbau mit seiner
großen Freifläche, auf der das Rufzeichen
„DBBT“ in großen Lettern aufgespritzt ist.
Wieder auf der Kommandobrücke geht es
nun immer abwärts.
Auffällig sind die zahlreich vorhandenen
Deckspläne, die sicherlich nicht für den neugierigen
Besucher angebracht wurden, sondern
vielmehr zur Orientierung der wissenschaftlich
arbeitenden Passagiere, von denen
bis zu 23 mitfahren können, nebst der
23 Mann starken Besatzung. Diese Orientierungshilfe
schlägt sich auch bei der farblichen
Gestaltung der einzelnen Decks und Niedergänge
wieder, die von blau bis türkis gestaltet
sind. Auf dem Backdeck, Hauptdeck und Zwischendeck
findet man vom Labor bis zum
Speiseraum alles, was ein Schiff sein Innenleben
nennt. Im Hinblick auf die wissenschaftlichen
Arbeiten erkundet der Nichtfachmann
ihm in ihrer Funktion unbekannte
Räume, wie beispielsweise den Gravimeterraum
(dient der Messung der Schwerkraft)
oder den Sa linometerraum (dient der Bestim -
mung des Salzgehaltes im Salzwasser).
Grundsätzlich wird an Bord nur Vorarbeit
So sieht die Kommandobrücke vom Vordeck aus
Höchster Punkt des Schiffs: der Radarmast
Kleiner Proviantkran auf dem Vordeck
Halogenscheinwerfer
Am Backbord-Fahrerstand
74
Die Heckansicht beim Open Ship – das
Forschungsschiff strotzt nur so vor Details.
Für das Umsetzen im Modell besonders
attraktiv ist das Freifall-Rettungsboot
EINSATZGEBIET
Nord- und Mittelatlantik
Neben dem Schiebebalken befindet
sich mittschiffs ein Arbeitskran
Laut aktuellem Fahrplan sind derzeitig
der Nord- und Mittelatlantik, neben
dem Mittel- und Schwarzen Meer, das
Hauptforschungsgebiet. Für diejenigen,
die nicht länger auf einen Hafenbesuch
warten möchten und Lust auf mehr
Information haben, empfehle ich die
meines Erachtens sehr gute Website
www.maria-s-merian.de,
die (fast) keine Frage unbeantwortet
lässt und Lust zum Erkunden des
Eisrandforschungsschiffes macht.
„Maria S. Merian“ auslaufend auf der Weser
SchiffsModell 1-2/2014
75
SPECIALS
Maria S. Merian
Der „Krater-Knilch“: ein Ozeanboden-
Seismometer (OBS) zum Aufzeichnen von
Druckwellen auf dem Meeresgrund
Festmacherwinde auf dem Achterdeck
Akustisches Strömungsmessgerät
Über große Umlenkrollen werden im Windenraum
die Drahtseile zu den einzelnen Kränen
und Winden ans Deck geleitet
Zum Bewegen der mobilen Winde
braucht man einen Kran
geleistet, detaillierte Analysen der auf See
gesammelten Daten folgen an Land.
Was einem als Außenstehender sofort
auf fällt und die Schiffssilhouette prägt, ist
die hohe Zahl von Kränen und Winden jeglicher
Größe. Neun Arbeitswinden mit Drähten
bzw. Kabeln bis zu 7 km Länge können
eingesetzt werden. Tief im Inneren auf dem
sog. Tankdeck, auf dem auch Wäscherei und
Lotgeräteraum liegen, befindet sich auch der
Windenraum mit seinen zahlreichen Seiltrommeln.
Das Bordpersonal versucht zu erklären,
welche Winde wofür zum Einsatz
kommt. Große Umlenkrollen lassen die
Wege nur vermuten, die die Drähte oder Kabel
an das Deck führen.
Viele Arbeitsgeräte
Auf dem Achterdeck können mit einem so
genannten A-Rahmen bis zu 20 t Last bewegt
werden – über drei Meter außenbords.
Hier mit ist es möglich, Meeresforschungsgeräte
im Meer zu versenken und wieder
an Bord zu nehmen. Ebenso dient der Lastenträger
zum Ausbringen von Netzen oder
Stoßrohren bis zu 24 Metern, mit denen
76
DAS KARTON-MODELL
Echte Herausforderung
Hersteller: Passat Verlag
Maßstab: 1 : 250
Material:
Karton
Preis:
45 Euro
Schwierigkeitsgrad: schwer
Ätzteile beim Hersteller vorrätig
man den Meeresboden eingehend erfor -
schen kann. Insgesamt zählt das Schiff fünf
Kräne und zwei Schiebebalken mit unterschiedlicher
Tragkraft. Bei den Schiebe bal -
ken handelt es sich um verschiebbare Ausleger,
mit denen es möglich ist, Gerätschaften
seitlich ins Wasser zu setzen. Der größte
ist so konstruiert, dass er als Schie ber bis
zu 20 t und als Kran bis 12,5 t heben kann.
Er dient auch zum Verbringen der Arbeitscontainer
an Deck. 29 kleine 10-Fuß-Container
können auf dem Schiff untergebracht
werden.
Diverse Arbeitsgeräte wie das Ozeanboden-Seismometer
(OBS), Spitzname „Krater-Knilch“,
sind im wissenschaftlichen
Stauraum untergebracht. Diese Geräte werden
in ca. 6.000 bis 7.000 m auf den Meeresboden
gesetzt und zeichnen dort Erdbeben
oder künstliche Druckwellen auf. Bis
zu einem Jahr bleiben sie dort, bis sie dann
mittels „bordinterner“ Auftriebskörper wieder
an die Oberfläche kommen und dort mit
Hilfe von Peilsender, Blitzlicht und Fahne
geortet und aufgenommen werden. Mit dem
Großkastengreifer (GKG) können größere
Mengen Meeresboden an Bord gehoben
werden, um die Sedimentschichten der
obersten 40 cm zu untersuchen. Akkustische
Strömungsmessung der Oberflächenoder
Tiefenströmung erfolgt durch einen
Profilstrommesser. Gemessen wird während
der Fahrt vom Schiff aus oder an einem
festen Punkt in der See verankert. Das Schiff
ist ausgerüstet mit Technik aller Art, bei der
einem Debütanten das Erkunden Spaß
macht. Um empfindliche Biotope nicht zu
schädigen, kann die MARIA S. MERIAN bis
zu 48 Stunden abwasserfrei agieren. Für
diese Besonderheit trägt das Schiff die Umweltauszeichnung
„Blauer Engel“. n
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SZENE Lipper Modellbautage 2014
MODELLBAU-MESSE IN BAD SALZUFLEN
Schiffe
im Mittelpunkt
Vom 17. bis 19. Januar 2014 standen die Lipper
Modellbau-Tage ganz im Zeichen des Modellbaus.
Zahlreiche Aussteller nutzten so die Gelegenheit,
ihre schwimmenden Schätze zu präsentieren.
Nicht irgendwo, sondern im Zentrum der Halle.
TEXT UND FOTOS: Christian Kamp
Der Eisbrecher Stettin in 1:20 macht einen
stabilen Eindruck
Die Lipper Modellbautage gibt es schon
seit einigen Jahren. Immer in den ersten
Januarwochen finden sie im Messezentrum
Bad Salzuflen statt. Bis dahin
eher als Eisenbahnflohmarkt verschrien,
wurde das Konzept der Messe 2006 vom damaligen
Veranstalter aufgegeben. Unter der
Messeleitung Bad Salzuflen wurde die Messe
2007 neu gestaltet und ausgebaut. Seither
entwickelte sich das ganze positiv für Betreiber,
Aussteller, Verkäufer und Händler.
2012 war ich zum ersten Mal als Besucher
dort. Was mir auffiel, waren die kostenlosen
Parkplätze am Messezentrum, die großen
hellen Messehallen mit rund 12.500 Quadratmetern
Fläche und ein großes Wasserbecken
mit 15 x 11 m und etwa 50 cm Wassertiefe.
Alle Ausstellungsstände hatten Wände
und je eine kleine Kammer mit Stromanschluss
für Ladegeräte und Kaffeekocher.
Was will man mehr!
2014 war ich nun zum zweiten Mal als
Aussteller dort und hatte ein kurzes Inter -
view mit dem Messeleiter, Herrn Schütz. Auf
meine Frage, was denn alles gezeigt würde
und wie viele Aussteller, Händler und Verkäufer
da wären, gab Herr Schütz Auskunft,
dass es 97 Verkaufsstände in ver schie den s-
ten Modellbau- und Spielwarensparten
(Lego, Carrera, Fischer Technik, Plastikmo-
78
Schiffsmodelle – und somit Gesprächsstoff –
gab es reichlich
dellbau, Heli, Auto usw.) gibt. Als Aussteller
wären 30 Vereine und In teres sengruppen
rund um die Themen Modellbau, Schiff,
Bahn, Auto, Truck, Panzer und Flug mit un -
zähligen Modellen da.
Was ich am Konzept dieser Messe so gut
finde, ist die Aufteilung der Stände und
Aussteller. Am Haupt ein gang stehen die
Händler und Verkäufer, dann kommen die
Eisenbahner und die Trucker und in der Hallenmitte
findet man die Schiffsmodelle. Im
hinteren Teil der Halle sind die Helis und
Flieger hinter Schutznetzen zu finden, am
anderen Ende der Halle Autos und Panzer.
So sind die „Krachmacher“ etwas zusammen
und man kann sich in ruhiger Umgebung
gut unterhalten. Es ist wesentlich ruhiger als
auf vergleichbaren Veranstaltungen, auf denen
ich schon ausstellte.
Freitag ist der Tag der Jäger
Der Freitag ist eher der Tag der Jäger und
Käufer, Schaupublikum gibt es am ersten
Tag weniger. Auch wir Aussteller zogen los,
um unsere Hobbykasse an die Verkäufer zu
bringen. Es ist eher ruhig und jeder hat Zeit
zum Gespräch. Am Samstag wird es dann
richtig voll! Es gibt viele Fachgespräche und
die Möglichkeit zum Fahren auf dem Becken
mit Kollegen wird stark frequentiert. Hier
Riesig: das Modell der Pamir überragte
sogar die Dimensionen der Stände
kommt jeder auf seine Kosten, der Infos zu
Modellen oder zum Hobby allgemein sucht.
Sonntags ist die Hölle los. Ab 10 Uhr flutet
die Halle mit Menschen und wir sitzen brav
hinterm Stand, um Fragen zu beantworten
und vielen großen und kleinen Kindern die
Modelle zu erklären. Ich habe am Sonntagabend
von Herrn Schütz erfahren, dass 2014
satte 18.000 Besucher in drei Tagen auf die
Messe kamen.
Ich bin auf jeden Fall 2015 wieder mit
dabei und freue mich auf die Zeit dort. Was
ich mir für 2015 wünschen würde, wäre ein
Händler für Schiffsmodellzubehör, denn in
diesem Bereich gab es doch sehr wenig zu
kaufen.
Mein Fazit: Ein Besuch lohnt sich trotz -
dem immer! Die Nähe zu den anderen Modellbausparten
macht diese Messe interessant.
Mich persönlich haben die „lebens-
großen“, originalgetreuen R2D2-Einheiten
fas ziniert, die zahlreich auf den Gängen anzutreffen
waren.
n
SZENE Termine
Veranstaltungskalender
Hier finden Sie aktuelle Informationen aus den Vereinen und Veranstaltungstipps, die sich lohnen.
SMC-Wiesbaden
Treffpunktänderung! Die Mitglieder des
Schiffsmodellbau Club Wiesbaden treffen
sich ab sofort im Restaurant „Die Post in
Walluf”, Mühlstr. 116, 65396 Walluf,
wie üblich jeden 2. Mittwoch im Monat ab
18:00 Uhr.
Änderung des Ausstellungsortes! Am
26. April 2014 von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr
findet das alljährliche Modelltreffen in
Wiesbaden statt.
Der SMC Wiesbaden freut sich, dass wieder
der alte Ausstellungsort „Gemeindesaal der
Kreuzkirche (Wiesbaden, Walkmühltalanlage
1)“ mit dem Walkmühltalweiher genutzt
werden kann. Schiffsmodelle dürfen also
wieder im Wasser ihre Runden drehen. Die
Mitglieder des SMC Wiesbaden freuen sich
über Ihre Teilnahme.
Ansprechpartner: Hartmut Berger,
Tel. 06 11-654 34, E-mail: info@schiffs
modellbauclub-wiesbaden.de
Internationales Modell-U-Boot-
Treffen
Wann: 26.–27. April 2014
Wo: Schwimmbad Tannenberg,
Gossau bei Zürich
Was wird geboten: Ausstellung und Vorführung
verschiedenster U-Boote, Vorführungen
zu statischem und dynamischem Tauchen
Info: MSCZ Modell Schiff Club Zürich
Internet: www.mscz.ch
ACHTUNG! der Clubname der Modell Schiffer
Zürich Nord (MSZN) wurde geändert in:
Modell Schiff Club Zürich MSCZ.
Pfingstschaufahren
Wann: 07.–09. Juni 2014
Wo: Maasgrundweiher, Oberursel
Was wird geboten: Schauprogramm,
Wertungsläufe IG-Südwest, ECO und S7,
Sea-Jet-Cup, Feuerwerk auf dem Wasser
Info: SMG-Oberursel e.V.
Internet: www.smgo.info,
Tel.: 0 61 71-531 15
Sommerfest mit Schaufahren
Wann: 12.–13. Juli 2014
Wo: Sportplatz Wiesbach, Bad Ems
Was wird geboten: Modellausstellung,
Schaufahren, Offroad- und Trailbahn für
Fahrzeuge, großes Feuerwerk am Samstagabend
anlässlich des 40-jährigen Bestehens
des Modellclub Lahntal Bad Ems e.V.
Info: Modellclub Lahntal Bad Ems e.V.
Internet: www.modellbau-bad-ems.de,
Tel.: 0 26 24-33 77
Schiffsmodelle im Freibad
Wann: 14. September 2014
Wo: Freibad Badlantic, Ahrensburg
Was : Freies Schippern im Freibad
Info: SMC-Ahrensburg
Internet: www.smc-ahrensburg.de,
Tel.: 0 41 02-405 35
Internationales Schaufahren für
Funktionsmodellbau
Wann: 20.–21. September 2014
Wo: Gartenbad Eglisee, Basel
Was wird geboten: große Modell -
ausstellung, Modellvorführungen
an Land und auf dem Wasser,
Kinderfahren, Sonderschauen
Info: Modell-Schiffbau-Club Basel
Internet: www.mscb.ch,
Tel.: +41-79 218-66 68
Modell-U-Boot Treffen
und 1. 206er-Treffen
Wann: 26. April 2014, 10:00–17:00 Uhr
Wo: Stadionbad Nürnberg,
Hans-Kalb-Str. 42
90471 Nürnberg
Ansprechpartner: Matthias Ahrens,
Tel. 09 11-988 59 89,
E-Mail: mahrens@gmx.de
Modellboot-Treffen und
Schaufahren
Wann: 27. April 2014, 10:00–16:00 Uhr
Wo: Stadionbad Nürnberg,
Hans-Kalb-Str. 42
90471 Nürnberg
Ansprechpartner: Matthias Ahrens,
Stockäckerstr. 10, 90455 Nürnberg,
Tel. 09 11-988 59 89,
E-Mail: mahrens@gmx.de
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SchiffsModell 3/2014
79
SZENE
Neujahrstauchen im Helenesee
Mit Neptun
ins neue Jahr
Vor den Toren der Stadt Frankfurt (Oder) liegt
der Helenesee, ein gefluteter Tagebau mit
klarem Wasser und einer Tiefe bis zu 70 Meter.
Im Sommer ist er ein gut besuchtes Badeparadies
mit Campingplatz und FKK-Strand. Und im Winter?
TEXT UND FOTOS: Eberhard Fordinal
NEUJAHRSTAUCHEN
Baden mit den Seelöwen
Das Neujahrstauchen im Helenesee hat Tradition. Neben
Tauchern, Winterbadern und Schaulustigen sind auch
Modellsportler am Neujahrstag an der „kleinen Ostsee“.
Sonnenschein und Eintritt von nur einem Euro zogen zum Jahreswechsel
Hunderte Frankfurter und Gäste aus den umliegenden
Orten an die Helene, wo die „Heleneseelöwen“ zum traditionellen
Neujahrsschwimmen ins Wasser stiegen. Allen voran zog Neptun,
zünftig mit langen Haaren, Krone und Zepter, mit seinem Gefolge
von Tauchern zum See. Dort verschwand Neptun, dieses Jahr
von Marcel Bieck vom TC Poseidon Eisenhüttenstadt dargestellt,
mit einem beleuchteten Weihnachtsbaum in den Fluten des
Sees. Mit dem Setzen des Weihnachtsbaumes unter Wasser ist
die Begrüßung des neuen Jahres komplett.
Bereit zum Neujahrsschwimmen: die Heleneseelöwen
80
Zum 45. Mal hatte am 1. Januar der
Frank furter Unterwasserclub unter der
Leitung von Thomas Breinig zum traditionellen
Neujahrstauchen im Helene see
eingeladen. Mit dabei waren die Modellsportler
des Frankfurter Modellsport Vereins e.V.
Schon am Vortag hatten die Vereinsmitglieder
das große Zelt am Ufer des Helenesees,
im Volksmund „die Helene“ oder auch
die „kleine Ostsee“ genannt, aufgebaut. „Eine
Heizung wie in den vergangenen Jahren
brauchen wir heute nicht“, freute sich Clubchef
Burkhard Ahrens angesichts der Temperaturen
von fast zehn Grad Celsius. Der
traditionelle Glühwein zur Begrüßung des
neuen Jahres schmeckte aber trotzdem.
Neben den Frankfurter Modellsportlern
waren auch Gäste aus Rostock, Berlin und
Fürstenwalde angereist, um hier ihre Mo -
delle zu präsentieren. Dicht umringt war das
Areal der Schiffsmodellsportler und von den
Zuschauern gab es Fragen über Fragen, die
von den Vereinsmitgliedern gerne und ausdauernd
beantwortet wurden.
Georg Tretow aus Berlin war ein äußerst
gefragter Mann: Sein Modell des Schleppers
PENELOPE hat einige Funktionen, die neugierig
machen. So lassen sich die Kabinentüren
per Fernsteuerung öffnen und ge ben
den Blick ins Innere frei. Eine umfangreiche
Be leuchtung bringt tolle Stimmung in der
Dämmerung und verschiedene Geräusche
unter malen die Szenerie – neben spe zifisch
en Fahrgeräuschen sind auch Kommandos
und Musik abrufbar.
Auf dem Wasser ging es sehr lebhaft zu.
Zwischen verschiedenen Funktionsmodellen
flitzten kleine Rennboote mit unglaublicher
Geschwindigkeit über das glatte Wasser
der Helene. Im Falle des Kenterns richteten
sie sich selbstständig wieder auf und setzten
ihre Fahrt fort. Anziehungspunkt und beliebtes
Fotomodell war das Segelboot SANTA
MARIA von Uwe Kaufmann aus Fürstenwalde.
Doch Uwe hatte noch mehr zu bieten,
denn er brachte auch den DDR-Seenot -
rettungskreuzer STOLTERA 2 und das U-
Boot U 47 zu Wasser. Pech hatte er allerdings
mit dem U-Boot. Es verfing sich in der Leine
einer kleinen Boje, wobei eine Welle herausgezogen
wurde.
Großes Bohei gab es dann, als sich die
Eisbader in ihren bunten Kostümen ins Wasser
begaben. Laut skandierten sie angesichts
der warmen Wasser-Temperaturen (6° C):
„Wir brauchen dringend Eis und Schnee, wir
Löwen vom Helenesee.“ Einige Modellsportler
steuerten ihre Boote dann nahe an die
Eisbader heran, um im Notfall schnell Hilfe
leisten zu können. Beobachtet wurde die Szenerie
von den kamerabestückten Drohnen
der Flieger-Kollegen.
n
DER AUTOR
Eberhard Fordinal engagiert sich für den
Schiffsmodellbau im SMC Schwedt-Oder
Heiß begehrt und mit Fragen gelöchert:
die ausstellenden Modellbauer am Helenesee
SchiffsModell 3/2014
81
VORSCHAU auf Heft 04/2014
Das
neue Heft
erscheint am
26.
MÄRZ
Impressum
3/2014 | März | 36. Jahrgang
Internet: www.schiffsmodell-magazin.de
Redaktionsanschrift:
SchiffsModell
Infanteriestraße 11a, 80797 München
Tel. +49 (0) 89 13.06.99.720
Fax +49 (0) 89 13.06.99.700
E-Mail: redaktion@schiffsmodell-magazin.de
Verantwortl. Redakteur: Sebastian Greis
Redaktionsleitung: Michael Krische
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Peter Burgmann, Eberhard Fordinal,
Jakob Huber, Dieter Jaufmann, Christian Kamp,
Kevin Philipp Kaut, Chris König, Thorsten Meyer,
Oliver Müller, Florian Schmidt, Pierre Schmitt,
Andreas Schneider, Christoph Schneider,
Herrmann Zimmermann
Layout: Ralf Puschmann (Ltg.), Sebastian Lechler,
Jens Wolfram, Sebastian Dreifke
Extrem seefest:
MLB der United States Coast Guard
Höchst seetüchtig waren die 44 Fuß MLBs der United States Coast Guard, die bei der
Britischen RNLI unter dem Namen Waveney Class Verwendung fanden. Ähnlich
wie bei der DGzRS unterscheiden sich die Boote dieser Klasse in ihren Ausführungen.
Wir stellen ein Fahrmodell in 1:20 auf Basis eines Bausatzes von Billing Boats vor.
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Uwe Stockburger, Tel. +49 (0) 7721.89.87-71,
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Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 21 vom 1.1.2014
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Litho: Ludwig Media, Zell am See (A)
Druck: Severotisk, Usti nad Labem (CZ)
Verlag:
GeraMond Verlag GmbH
Infanteriestraße 11a, 80797 München
Geschäftsführung:
Clemens Hahn, Carsten Leininger
Herstellungsleitung: Sandra Kho
Vertriebsleitung: Dr. Regine Hahn
Vertrieb/Auslieferung Handel:
MZV, Unterschleißheim
OPTIMIST von Graupner
Retro ist im Modellbau „in“. Dazu passt unser
Bericht über den Graupner-Klassiker: Aus dem vor
rund 30 Jahre erschienenem Bausatz enstand
mit modernen Methoden ein echtes Prachtstück.
Schottel selber bauen
Schottelpropeller bündeln
Antrieb und Steuerung eines
Schiffes in einer Einheit. Damit
ausgestattete Schiffe sind
auch ohne Bugstrahlruder
sehr wendig. Wir zeigen den
kostengünstigen Eigenbau
einer solchen Antriebs-Einheit.
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all Ihren Facetten begeistern wie Sie? Dann empfehlen Sie
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