26.02.2014 Aufrufe

Blu-ray magazin In Time (Vorschau)

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Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/12<br />

DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN<br />

H FILMGENUSS<br />

Topserie:<br />

Game<br />

Of<br />

Thrones<br />

Tarantino<br />

im Porträt<br />

Sein komplettes<br />

Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />

erste Fakten zu<br />

„Django Unchained“<br />

110<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />

Mehr <strong>In</strong>halt:<br />

Die drei Musketiere,<br />

Krieg der Götter,<br />

Luther, Drive, What<br />

A Man u. v. a.<br />

Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />

„Die Abenteuer von<br />

Tim und Struppi“<br />

Für die Familie: „Wickie<br />

auf großer Fahrt“<br />

„Johnny English –<br />

jetzt erst recht“


www.digitalfernsehen.de<br />

Das Entertainment-Portal<br />

Aktuelle Meldungen und<br />

spannende Hintergrundthemen<br />

Batman – Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Die große Pixar-Retrospektive * Die größten Klassiker aller Zeiten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> *<br />

Spezialeffekte * Die Burton-Galerie * Sherlock Holmes * Filmhits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D * Science-Fiction * Japan-Animation * Clint Eastwood<br />

* <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Herstellung * Kino made in Germany * Die letzten Geheimnisse der Natur * Musiklegenden im <strong>Blu</strong>Note-Café * Special-Edition-<br />

Spezial * 3D-Vielfalt im Verkaufsregal * Action auf Asiatisch * James Franco über „127 Hours“ * Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte<br />

* Harte Männer, harte Filme: Western auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Tim & Struppi * Doublefeature: Natalie Portman * Avatar – <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D u. v. m.


3/2012 Editorial<br />

Liebe Leser!<br />

Alles neu ...<br />

… macht manchmal auch der März! Mit der vorliegenden Ausgabe<br />

beginnen wir eine behutsame Umgestaltung unseres Film<strong>magazin</strong>s.<br />

Als Erstes wird Ihnen auffallen, dass wir mehr Platz für Tests geschaffen<br />

haben. Mit diesem Heft haben wir damit das erste Mal die Grenze<br />

von 100 Tests überschritten, ohne dass wir in unserer Testtiefe und<br />

Gründlichkeit nachlassen. Die Zahl der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neu erscheinungen<br />

steigt kontinuierlich an und wir wollen Ihnen kein Stück des blauen<br />

Filmgenusses vorenthalten. Außerdem haben wir uns vorgenommen,<br />

verschiedene Themen rund um den Film noch stärker unter die Lupe<br />

zu nehmen, spektakuläre Projekte schon vor ihrem Kinostart zu begleiten<br />

und auch ein wenig mehr hinter die Kulissen des Filmgeschäftes<br />

zu schauen.<br />

Wir haben da schon die eine oder andere Idee, würden uns aber sehr<br />

freuen, wenn Sie, liebe Leser, sich mit Ihren eigenen Ideen und Fragen beteiligen würden. An dieser<br />

Stelle übrigens einen herzlichen Dank an all diejenigen, die uns bereits geschrieben haben! Auch wenn<br />

wir leider nicht genug Platz haben, jeden Leserbrief abzudrucken – wir freuen uns über all Ihre Post und<br />

jeder von Ihnen bekommt eine Antwort.<br />

Bei allen Zukunftsplänen hat aber auch unsere aktuelle Ausgabe wieder einiges zu bieten. Mit Akribie<br />

und viel Herzblut (und nein, damit ist nicht das Rot in der Tarantino-Titelstory gemeint) haben sich<br />

unsere Redakteure die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s bis ins letzte Detail angeschaut, haben Hintergründe recherchiert und<br />

stilsicher aufs Papier gebracht. Ob es die Frage ist, welche Motive Steven Spielberg getrieben haben,<br />

„Die Abenteuer von Tim und Struppi“ zu produzieren, oder welche philosophischen Hintergedanken<br />

den neuen Thriller „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ durchziehen – wir beantworten sie Ihnen. Viel Spaß beim Lesen!<br />

Herzlichst,<br />

Nächstes Heft:<br />

18. Mai 2012<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Vorhang auf ...<br />

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Osterzeit ist Beamerzeit<br />

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dein Heimkino!<br />

<strong>In</strong>halt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 3


24 | <strong>In</strong> <strong>Time</strong><br />

Test des Monats<br />

33 | Another Earth<br />

Anspruch<br />

43 | Fright Night<br />

Komödie<br />

54 | Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />

Animation<br />

AKTUELLES<br />

08 Filmnews<br />

Von „Doctor Who“ über „Robin Hood“ bis<br />

zur zweiten Staffel von „Sherlock“ – auch<br />

in der Serienwelt gibt es viele brandaktuelle<br />

Neuigkeiten<br />

13 Gewinnspiel Science-Fiction<br />

Wir verlosen ein Science-Fiction-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set<br />

14 Universal wird 100<br />

Wir feiern das 100-jährige Bestehen eines der<br />

ältesten Filmstudios Hollywoods<br />

16 Titelthema: Quentin-Tarantino<br />

Kultregisseur Tarantino bekommt seine eigene<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Reihe. <strong>In</strong> knapp einem Jahr wird er<br />

50. Bis dahin wird er seinen neuen Western<br />

„Django Unchained“ fertiggestellt haben<br />

86 Import-Preview: Drive<br />

Topaktuell: Eben noch im Kino, jetzt schon<br />

auf UK-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

TECHNIK<br />

90 4K-Projektion für zu Hause<br />

Welche Vorteile hat die neue Aufl ösung?<br />

92 4K-Projektor JVC DLA-X70R<br />

Schärfer als Full-HD: Die neueste<br />

Projektorengeneration im Expertentest<br />

SERVICE<br />

03 PagePlace-Gutschein<br />

06 So testen wir<br />

94 Leserbriefe<br />

95 Heimkino-Top-10<br />

96 Neuerscheinungen<br />

98 Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />

74 | Luther<br />

Serie<br />

40 | Johnny English<br />

Lange hat er sich im Verborgenen<br />

gehalten, doch nun startet er einen<br />

neuen Angriff auf Ihre Lachmuskeln<br />

4<br />

Titelbild: Hauptmotiv: Nino Muñoz for Stockland Martel.com, 20th Century Fox Home, Constantin Highlight, Sony Pictures Home, Universal Pictures Home, Warner Home


110<br />

69 | Game Of Thrones<br />

Fantasy-Fans aufgepasst: Diese Serie ist so edel wie „Der<br />

Herr der Ringe“, so tiefgründig wie „Die Sopranos“ und<br />

kommt nun endlich in einer hochwertigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box in<br />

den Handel. Wir haben sie getestet<br />

Tests<br />

<strong>In</strong>dex nächste<br />

Seite!<br />

BLU-RAY-TESTS<br />

24 Blockbuster<br />

<strong>In</strong> <strong>Time</strong>, Atemlos, Die drei Musketiere,<br />

Aushilfsgangster, Die Legende der<br />

weißen Schlange, Warrior<br />

32 Anspruch<br />

Contagion, The Front Line, Tyrannosaur,<br />

Another Earth, Sleeping Beauty, Die Rache<br />

der Wanderhure, All Beauty Must Die, Ein<br />

Tick anders, Gilbert Grape u. v. a.<br />

39 Komödie<br />

What A Man, Soloalbum, Johnny English 1<br />

& 2, Fright Night, Dreiviertelmond, Flypaper,<br />

The Guard, Paris Express, Crazy Stupid Love,<br />

Wie ausgewechselt u. v. a.<br />

48 Romantik<br />

Garden State, Restless, Der Engel mit den<br />

dunklen Flügeln, Mercy<br />

50 Familie<br />

Phoebe im Wunderland, Legende, Die <strong>In</strong>sel<br />

der Pferde, Wickie auf großer Fahrt<br />

52 Animation<br />

Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn,<br />

Däumeline, Ferngully, Die Abenteuer von Tim<br />

und Struppi, Susi und Strolch, Alvin und<br />

die Chipmunks 3<br />

59 Thriller<br />

Requiem For A Killer, Sleepless Night,<br />

Greetings To The Devil, Derailed, <strong>In</strong>cite Mill,<br />

Die Lincoln Verschwörung, Eine<br />

offene Rechnung, Elite Squad u. v. a.<br />

66 Horror<br />

Schloss des Schreckens, Apollo 18, Jack<br />

The Reaper, The Texas Chainsaw Massacre,<br />

Paranormal Activity 3, The Ward,<br />

Zombie Apocalypse<br />

69 Serie<br />

Game Of Thrones (1. Staffel), Xanadu (1. Staffel),<br />

The Prisoner, V – Die Besucher (2. Staffel),<br />

Breaking Bad (1. Staffel), Luther (1. Staffel)<br />

75 <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Himmelkvad, Gershwin: Concerto in F –<br />

Rhapsody No. 2, Verdi: Complete Ballet<br />

Music From The Operas<br />

79 Special <strong>In</strong>terest<br />

Ulver, Doors, Ice Road Truckers –<br />

Tödliche Straßen (1. Staffel),<br />

Frozen Planet<br />

81 Retrofilmee<br />

Conan – Der Barbar, Henry V,<br />

Die Musketiere (1973)<br />

82 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Oben, Space Dogs,<br />

Transformers 3,<br />

Die Höhle der<br />

vergessenen<br />

Träume u. v. a.<br />

86 | Drive<br />

Der stylishste<br />

Film des Jahres<br />

in der Import-<br />

Preview<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

40 Johnny English – Jetzt erst recht<br />

Die Abrechnung mit dem 007-Mythos:<br />

Wann ist ein Agent ein Agent?<br />

54 Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />

Das große Animationsspektakel und ein<br />

visuelles Highlight für jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan<br />

60 Sleepless Night<br />

Frankreichs Geheimtipp für schlafl ose<br />

Nächte – ein purer Adrenalinkick<br />

67 The Texas<br />

Chainsaw Massacre<br />

Eine Zensurgeschichte esc mit blutigem Ende<br />

69 Game Of Thrones<br />

Das Serienhighlight 2012<br />

75 <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audio<br />

84 Herzogs erster 3D-Film<br />

Die Höhle der vergessenen<br />

Träume<br />

<strong>In</strong>halt: 20th Century Fox Home, Disney Home, Polyband, Sony Pictures, Universal Home, Universum, Warner Home<br />

<strong>In</strong>halt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 5


Service<br />

So wird getestet<br />

Unser Testsystem<br />

Der <strong>In</strong>fokasten<br />

Animation/Komödie<br />

OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />

TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />

Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />

Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet die wichtigsten<br />

Daten zu der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc (BD) aufgelistet. Neben der Cover-Abbildung<br />

sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />

Scheibe, der Ihnen einen ersten Eindruck zur<br />

Aufmachung der Disc geben soll. Zudem bietet<br />

der Kasten die Namen der wichtigsten Darsteller<br />

sowie den Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem<br />

<strong>In</strong>teresse an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die<br />

W-Cover-<strong>In</strong>formation bleibt nach wie vor unter<br />

Vorbehalt, da uns die Testdiscs meist ohne Verpackung<br />

zugesandt werden. Im 3D-Bereich gibt es zu<br />

alledem noch die <strong>In</strong>formation über das verwendete<br />

3D-Gerät sowie über die Kompatibilität zu<br />

2D-Geräten. Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den<br />

eingesetzten Videocodec an und darauf folgend<br />

das Bildseitenverhältnis. Bei den Videocodecs<br />

haben sich zwei Standardformate gegenüber dem<br />

Der Bewertungskasten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich<br />

auf Referenzniveau bewegen. Die Besten der<br />

Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />

veralteten DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt: zum<br />

einen Microsofts VC-1-Codec, der durch seine Effi<br />

zienz bei der Komprimierung punktet, und zum<br />

anderen die Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Letztere<br />

zeichnet sich unter anderem durch akkurat abgegrenzte<br />

Farbinformationen aus. Das angegebene<br />

Bildseitenverhältnis stimmt im Optimalfall mit<br />

dem Ihres Fernsehers überein (standardmäßig<br />

1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1). Andernfalls (also z. B.<br />

bei dem breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1)<br />

erscheinen auf dem Bildschirm schwarze Balken<br />

an den Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich<br />

aus, in dem es neben den Standardcodecs<br />

DTS und Dolby Digital auch noch die verlustfrei<br />

komprimierten Formate Dolby True HD und DTS-<br />

HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem analogen<br />

Original sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert.<br />

Die Zahl hinter dem jeweiligen Audiocodec<br />

(z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie viele Lautsprecherkanäle<br />

der Sound abgemischt und auf die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den <strong>In</strong>formationen im<br />

Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“ sowie der<br />

Erstverkaufstag. <strong>In</strong> dem abschließenden Balken<br />

nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter auch<br />

DVDs befi nden, zählen diese trotzdem, da wir Ihnen<br />

damit lediglich den physikalischen Umfang<br />

des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />

sehen Sie nun die Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />

sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />

Sonderausstattung. Zudem fl ießen aber auch noch<br />

Faktoren der Präsentation in die Wertung ein, wie<br />

etwa das Menüdesign oder auch die Ausreizung<br />

der Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Titel<br />

Tonreferenz<br />

Titel<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />

Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />

insofern welche vorhanden sind.<br />

Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />

Top-Ausstattung<br />

Titel<br />

Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />

Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />

Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. <strong>In</strong><br />

der Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem gut eingemessen, hören<br />

Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird ein<br />

klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />

Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />

Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch mit dem Original.<br />

3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />

Aber auch wenn die Zukunft des heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema.<br />

Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir<br />

uns an festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />

über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />

Unser Heimkino<br />

Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />

Heimkino. Herzstück der visu ellen Wiedergabe<br />

ist JVCs kontraststarker 4K2K-Projektor<br />

DLA-X70 mit vierfacher HD-Aufl ösung, akkurater<br />

Shutter-Brillen-Technologie sowie einer makellosen<br />

3D-Wiedergabe. Auf der großen Leinwand<br />

hinterlässt 3D nicht nur einen stärkeren Eindruck<br />

als auf einem herkömmlichen Fernseher. Zusätzlich<br />

offenbart sich uns jede noch so kleine Bildschwäche.<br />

Für den akustischen Test bemühen<br />

wir ein hochwertiges 7.1-Surround-System samt<br />

potentem AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden<br />

wir die Playstation 3 Slim. Da wir für unsere<br />

weiteren Publikationen HD+TV, 3D+TV, AUDIO<br />

TEST und DIGITAL TESTED die aktuellste Technik<br />

bewerten, stehen uns auch stets die neuesten<br />

bzw. derzeit besten Geräte zur Verfügung. Bei<br />

unseren Tests achten wir penibel darauf, dass der<br />

<strong>In</strong>halt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht<br />

wiedergegeben wird.<br />

Film 6,5/10<br />

Um diesen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />

unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />

3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />

wirklich deutlich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />

klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

3D 8/10<br />

Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />

wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

3/4 2/3 2/2 1/2<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />

6


Testübersicht<br />

Service<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />

35 All Beauty Must Die<br />

58 Alvin und die Chipmunks 3 – Chipbruch<br />

46 American Pie 2<br />

33 Another Earth<br />

66 Apollo 18<br />

28 Atemlos – Gefährliche Wahrheit<br />

29 Aushilfsgangster<br />

88 <strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face<br />

73 Breaking Bad (1. Staffel)<br />

81 Conan – Der Barbar<br />

32 Contagion<br />

45 Crazy, Stupid, Love.<br />

52 Däumeline<br />

48 Der Engel mit den dunklen Flügeln<br />

87 Der große Crash – Margin Call<br />

62 Derailed<br />

28 Die drei Musketiere (2011) 3D<br />

54 Die Abenteuer von Tim und Struppi 3D<br />

37 Die Haut, in der ich wohne<br />

84 Die Höhle der vergessenen Träume 3D<br />

50 Die <strong>In</strong>sel der Pferde – Du bist mein Leben!<br />

30 Die Legende der weißen Schlange<br />

63 Die Lincoln Verschwörung<br />

81 Die Musketiere (1973): Einer für alle – alle für einen<br />

34 Die Rache der Wanderhure<br />

83 Die Schwerter des Königs 3D<br />

79 Doors<br />

42 Dreiviertelmond<br />

86 Drive (UK-Import)<br />

65 Easy Money<br />

42 Ein Musketier für alle Fälle<br />

36 Ein Tick anders<br />

63 Eine offene Rechnung<br />

65 Elite Squad – Im Sumpf der Korruption<br />

87 Elle – Sing für deinen Traum<br />

52 Ferngully<br />

42 Flypaper<br />

19 Four Rooms<br />

43 Fright Night<br />

19 From Dusk Till Dawn<br />

80 Frozen Planet<br />

69 Game Of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer<br />

48 Garden State<br />

77 Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No. 2<br />

36 Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa<br />

62 Greetings To The Devil<br />

87 Helden auf vier Pfoten<br />

81 Henry V – Die Schlacht bei Agincourt<br />

76 Himmelkvad<br />

79 Ice Road Truckers – Tödliche Straßen (1. Staffel)<br />

15 Im Westen nichts Neues<br />

24 <strong>In</strong> <strong>Time</strong><br />

64 <strong>In</strong>cite Mill – Jeder ist sich selbst der Nächste<br />

87 Jagdszenen aus Niederbayern<br />

66 Jack The Reaper<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

7,5 7,5 7<br />

6 8,5 7,5<br />

7 6,5 7,5<br />

8 5 7<br />

6 3 7<br />

6 8,5 8,5<br />

5,5 8 7,5<br />

7 5 6,5<br />

8,5 6,5 7<br />

7 6 6,5<br />

7 7 7<br />

8,5 8 7,5<br />

6,5 7 6<br />

6,5 7 6,5<br />

8 7,5 7<br />

4 4,5 6,5<br />

6 9,5 8,5<br />

7,5 9 9<br />

7,5 6,5 6,5<br />

8 5,5 6,5<br />

6 7 6,5<br />

6 8 8<br />

5,5 5,5 7<br />

8 6,5 6<br />

4 7 6,5<br />

4,5 7 7,5<br />

7 7 7,5<br />

7,5 8,5 6,5<br />

9 9,5 7,5<br />

7 6 7<br />

6,5 8,5 6<br />

7 8 6,5<br />

8 8 8<br />

8 8 8<br />

4 6 6,5<br />

7 6,5 4,5<br />

6 7,5 7<br />

– – –<br />

7 8,5 8,5<br />

– – –<br />

10 10 7,5<br />

10 8 8,5<br />

9 7,5 8<br />

7 – 8<br />

8 6,5 6<br />

6,5 7 7<br />

6,5 5,5 5,5<br />

7 3 5,5<br />

8 – 9,5<br />

6,5 5,5 4,5<br />

10 7 4<br />

8 8,5 9<br />

7 6 5<br />

7,5 4,5 3,5<br />

3 5 4,5<br />

20 Jackie Brown<br />

40 Johnny English<br />

41 Johnny English – Jetzt erst recht<br />

63 Krieg der Königreiche<br />

50 Legende<br />

87 Leinen los – Kurs Speyer 3D<br />

88 Love Storming<br />

74 Luther (1. Staffel)<br />

39 Mario Barth – Stadion Tour 2011<br />

49 Mercy<br />

18 Natural Born Killers<br />

87 Nikita<br />

46 O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee<br />

82 Oben 3D<br />

68 Paranormal Activity 3<br />

44 Paris Express<br />

50 Phoebe im Wunderland<br />

52 Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn<br />

59 Requiem For A Killer<br />

18 Reservoir Dogs<br />

48 Restless<br />

88 Resturlaub<br />

66 Schloss des Schreckens<br />

44 See You <strong>In</strong> September<br />

34 Sleeping Beauty<br />

60 Sleepless Night – Nacht der Vergeltung<br />

88 Smoke<br />

39 Soloalbum<br />

82 Space Dogs 3D<br />

62 Steven Seagal – Troublemaker-Collection<br />

65 Straw Dogs – Wer Gewalt sät<br />

56 Susi und Strolch<br />

38 The Front Line – Der Krieg ist nie zu Ende<br />

44 The Guard – Ein Ire sieht schwarz<br />

73 The Prisoner<br />

67 The Texas Chainsaw Massacre<br />

68 The Ward<br />

88 Ticket Out<br />

88 Tornado und der Pferdefl üsterer<br />

83 Transformers 3 3D<br />

36 Trespass<br />

18 True Romance<br />

32 Tyrannosaur<br />

79 Ulver<br />

73 V – Die Besucher (2. Staffel)<br />

78 Verdi: Complete Ballet Music From The Operas<br />

88 Wasser ist Leben<br />

31 Warrior<br />

32 Was auch geschehen mag – The Shunning<br />

15 Wer die Nachtigall stört<br />

39 What A Man<br />

51 Wickie auf großer Fahrt 3D<br />

46 Wie ausgewechselt<br />

72 Xanadu (1. Staffel)<br />

68 Zombie Apocalypse<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

9 8 7,5<br />

7 7 7<br />

7 7,5 7<br />

6 8,5 8,5<br />

7 6,5 4<br />

5 7 6,5<br />

6 8 7<br />

7,5 8 7<br />

7 8 7<br />

6 5,5 6,5<br />

– – –<br />

7,5 6,5 5,5<br />

8,5 7 7,5<br />

9 10 7,5<br />

7 5,5 5<br />

5,5 8,5 8<br />

8,5 7,5 7<br />

6 10 4,5<br />

6,5 8,5 7<br />

9,5 6,5 7<br />

7 7 7<br />

6 8 7,5<br />

7,5 7 3,5<br />

4,5 7,5 7<br />

7,5 7 6<br />

8,5 6,5 8<br />

7 5 6,5<br />

7 7 8,5<br />

4,5 8 6,5<br />

4,5 7 6,5<br />

7 7,5 8<br />

7,5 10 8<br />

8 8,5 8,5<br />

8 6 5,5<br />

7,5 7,5 7,5<br />

6,5 3,5 4,5<br />

5,5 7,5 7,5<br />

6 7 6,5<br />

5,5 7 6,5<br />

5 9,5 8,5<br />

5 7,5 7<br />

– – –<br />

8 6,5 6,5<br />

9 6 8,5<br />

7 8 7<br />

7,5 – 9<br />

6 4 5<br />

8 6 7,5<br />

6,5 8,5 6,5<br />

8,5 8,5 4<br />

6 9 7,5<br />

6 9,5 9<br />

6,5 9 7,5<br />

7,5 6,5 6,5<br />

5 6,5 6,5<br />

Premium-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

<strong>In</strong>halt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 7


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Anonymus für die Heimkinos<br />

Ab 16. Mai wird der Historienfilm „Anonymus“<br />

über Sony Pictures Home erhältlich sein. Der<br />

politische Thriller von Starregisseur Roland<br />

Emmerich spielt im elisabethanischen England.<br />

Einerseits werden in dem Streifen die Machtkämpfe<br />

um die Nachfolge von Königin Elizabeth<br />

I und die damit verbundenen politischen<br />

Unruhen behandelt. Zum anderen wird die Frage<br />

thematisiert, welcher Autor wirklich hinter<br />

den Werken von William Shakespeare steckt.<br />

„Anonymus“ gibt eine mögliche Antwort, die<br />

beim Kinostart für Wirbel sorgte. LF<br />

Gratis-Comic-Tag am 12. Mai<br />

Der in den USA schon seit zehn Jahren sehr<br />

erfolgreiche „Free Comic Book Day“ kommt<br />

nun als „Gratis-Comic-Tag“ zum ersten Mal<br />

auch nach Deutschland. Das Event ist eine<br />

groß angelegte Promotionaktion der Verlage<br />

zur Unterstützung der heimischen Comicbuchlandschaft,<br />

die schon seit Jahren unter rückläufigen<br />

Auflagen leidet. <strong>In</strong> allen teilnehmenden<br />

Buchhandlungen und Zeitschriftenläden wird<br />

ein Kontingent von 30 verschiedenen Comics<br />

vorrätig sein, die man sich als interessierter<br />

Leser gratis mitnehmen kann – die Gesamtauflage<br />

wird 300000 Stück erreichen. Besonders<br />

interessant für Film- und Fernsehliebhaber<br />

dürften die Comicpendants zu „The Dark<br />

Knight Rises“, „The Amazing Spider-Man“, „The<br />

Walking Dead“ und „Game Of Thrones“ sein.<br />

Genauere <strong>In</strong>fos zum Projekt und eine anschauliche<br />

Übersicht der geplanten Hefte gibt es im<br />

Netz unter „gratiscomictag.de“. TW<br />

Lucky Trouble<br />

Milla Jovovich kennt man sonst nur als toughe<br />

Kämpferin in Filmen wie „Resident Evil“ oder<br />

„Das fünfte Element“. <strong>In</strong> der russischen Komödie<br />

„Lucky Trouble“ hingegen spielt sie eine<br />

leidenschaftliche russische Dame, die einem<br />

naiven Provinzlehrer (Konstantin Khabenskij)<br />

den Kopf verdreht, der aber aufgrund einer<br />

Verwechslung als Fußballtrainer fungieren<br />

muss und dadurch in seiner Kleinstadt festsitzt.<br />

Mit ihrer Figur und ihrem reichlichen Overacting<br />

nimmt Jovovich sich und ihre sonstigen<br />

Rollen gekonnt auf die Schippe und sorgt für<br />

leichte osteuropäische Unterhaltung. Dieser<br />

erfrischende Spaß ist passend zum Frühling ab<br />

dem 25. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. NR<br />

Tim-Burton-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Collection<br />

Der Verleiher Warner Home Video hat Details<br />

zur „Tim Burton Collection“ bekannt gegeben,<br />

die am 4. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht werden<br />

soll. Demnach werden acht starbesetzte Spielfilme<br />

des Kultregisseurs in einer Box veröffentlicht.<br />

Das Set beinhaltet die Fantasy-Abenteuer<br />

„Lottergeist Beetlejuice“, „Mars Attacks!“, „Tim<br />

Burton‘s Corpse Bride – Hochzeit mit einer<br />

Leiche“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“,<br />

„Sweeney Todd“ sowie die beiden Comicverfilmungen<br />

„Batman“ und „Batmans Rückkehr“.<br />

Außerdem wird der frühe und gesuchte „Pee-<br />

Wee‘s irre Abenteuer“ (1985) enthalten sein. LF<br />

Gleich drei neue Serienhighlights veröffentlicht<br />

Polyband für die heimische Kinoleinwand. Am<br />

30. Mai erscheint der erste Teil der ersten Staffel<br />

zu der BBC-Serie „Robin Hood“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Jonas Armstrong kämpft als Robin von Locksley<br />

gegen Prinz John an, der in Abwesenheit von<br />

König Richard die Krone von England an sich<br />

gerissen hat.<br />

Actiongeladene Abenteuer verspricht auch die<br />

fünfte Staffel von „Doctor Who“, die am 24.<br />

Banderas und der Urknall<br />

Wenn es ein Motiv für rasante Action in Filmen gibt, dann ist es das<br />

gute alte Geld. Diamanten im Werte von 30 Millionen Dollar dürften<br />

Anreiz genug sein, um auch mal ein krummes Ding durchzuziehen.<br />

Deshalb sucht der Privatdetektiv Cruz (Antonio Banderas)<br />

in dem Thriller „The Big Bang“ nach der verschwundenen Freundin<br />

des russischen Schwergewichtboxers Anton (Robert Maillet). Diese<br />

weiß nämlich, wo die Klunker stecken, und könnte sowohl dem<br />

Auftraggeber als auch dem Schnüffl er zu großem Reichtum verhelfen.<br />

Der Spannung halber sind auch noch andere hinter dem Schatz<br />

her: Drei korrupte Polizisten machen Cruz das Leben schwer. Ach ja,<br />

in der Wüste von New Mexico trifft der Ermittler auf den millionenschweren<br />

Physiker Simon Kestral (Sam Elliott), der mal eben<br />

den Urknall (auf Englisch „Big Bang“ genannt) rekonstruieren<br />

möchte und zufälligerweise der Exmann von<br />

Antons verführerischer Stripper-Freundin ist …<br />

Den verworrenen, durchgeknallten Gangster-<br />

Thriller fi nden Sie ab dem 5. April in den<br />

Videotheken, während die Kauf-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ab<br />

dem 14. Mai im Handel steht. FT<br />

Johnny Depp in: The Lone Ranger<br />

Nachdem Walt Disney erst Ende Februar den Drehbeginn des Großprojekts<br />

„The Lone Ranger“ mit Hauptdarsteller Johnny Depp bekannt gegeben hat, veröffentlichte<br />

der Medienkonzern nun das erste Bild vom Film – mit<br />

starkem Wiedererkennungswert. Selbst, wenn man sich wirklich<br />

bemüht: Man kommt nicht umhin, in den beiden Hauptfi -<br />

guren von „The Lone Ranger“ gewisse Ähnlichkeiten zu anderen<br />

Leinwandhelden zu erkennen. Während Armie Hammer<br />

als Texas-Ranger John Reid an Zorro erinnert, weist Johnny<br />

Depps Kostümierung als <strong>In</strong>dianerkrieger Tonto doch frappierende<br />

Parallelen zu seiner Paraderolle als Captain Jack Sparrow aus<br />

den „Fluch der Karibik“-Filmen auf. „The Lone Ranger“ basiert<br />

auf der Westernserie „Die Texas-Rangers“, einem Klassiker, der<br />

auch nach 60 Jahren immer mal wieder im amerikanischen<br />

Fernsehen gezeigt wird. Es geht um einen Gesetzeshüter im<br />

Wilden Westen, der als Einziger einen Banditenüberfall überlebt<br />

und von einem <strong>In</strong>dianer gesund gepfl egt wird. Ganz<br />

wie Batman und Robin jagt das Duo fortan Verbrecher. FM<br />

Polyband: Neue Serienhighlights in HD<br />

April auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich sein wird. <strong>In</strong> der Serie<br />

reisen Doctor Who und Assistentin Amy quer<br />

durch die Zeit, um so das Universum zu retten.<br />

Am 29. Mai kehrt auch das berühmte Detektivduo<br />

Sherlock Holmes und Dr. Watson mit<br />

Season 2 der beliebten Krimireihe zurück.<br />

Dabei müssen sie gleich drei ihrer bekanntesten<br />

Fälle aufklären: „A Scandal <strong>In</strong> Belgravia“,<br />

„The Hounds Of Baskerville“ und „The<br />

Reichenbach Fall“.<br />

LF<br />

Bilder: Capelight, Disney, KSM, Polyband, Studiocanal, Sunfilm<br />

8


Waking Life<br />

Einen im wahrsten Sinne des Wortes „traumhaften“<br />

Film kann man ab dem 13. April endlich<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bekommen. <strong>In</strong> „Waking Life“ dreht<br />

sich alles um die lebensverändernde Kraft unserer<br />

Träume, um den manchmal nicht mehr<br />

aufzulösenden Schwebezustand zwischen der<br />

Wirklichkeit und der Welt des Schlafs. Die assoziative,<br />

freie und unbändig kreative inhaltliche Komponente des Streifens<br />

wird auf der visuellen Ebene durch ein interessantes Verfremdungsverfahren<br />

komplementiert, bei dem die Realbildaufnahmen der Schauspieler<br />

nachträglich in gezeichnete Sequenzen verwandelt wurden. TW<br />

„DER NÄCHSTE GANZ GROSSE<br />

TV-SERIEN-BLOCKBUSTER“<br />

- INTRO<br />

„Ein TV-Spektakel“<br />

- Spiegel Online<br />

Zuwachs in der <strong>Blu</strong> Cinemathek<br />

Am 3. Mai wird Studiocanals „<strong>Blu</strong> Cinemathek“ um den Erotikthriller<br />

„Chloe“, die Komödie „Clerks – Die Ladenhüter“, die Dokumentation<br />

„Mikrokosmos“, die Wayne-Wang-Komödie „Smoke“, das Drama „There<br />

Will Be Blood“ und den Kriminalfi lm „Vier im roten Kreis“ ergänzt. Mit<br />

dem Thriller „Der talentierte Mr. Ripley“, der Komödie „Geständnisse –<br />

Confessions Of A Dangerous Mind“, dem Kriegsdrama „The Killing<br />

Fields“ und dem Historienthriller „Thirteen Days“ gesellen sich außerdem<br />

vier Streifen zur Kollektion, die erstmals in HD-Aufl ösung veröffentlicht<br />

werden. Die anspruchsvolle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung verwöhnt Sammler dabei<br />

mit einer hochwertigen Verpackung, bestehend aus einem 6-seitigen<br />

Digipack im edlen<br />

Metalliclook-Schuber.<br />

LF<br />

Gewinn oder stirb<br />

Human Traffic: Kultfilm in HD<br />

Er ist zurück, der Kultfi lm aus den 1990er Jahren:<br />

„Human Traffi c“ kommt am 10. Mai in den Handel.<br />

Die Komödie beschäftigt sich mit<br />

der britischen Raver-Szene der<br />

1990er Jahre. Handlungsmittelpunkt<br />

stellt das<br />

Wochenendleben<br />

samt Clubhits von<br />

Fatboy Slim und Co., Drogenexzessen und<br />

Sex dar. Ähnlich wie in einer Dokumentation<br />

werden sieben Protagonisten aus<br />

Cardiff begleitet und dabei ihre Erfahrungen<br />

mit der Kamera eingefangen. LF<br />

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DIE KOMPLETTE ERSTE STAFFEL<br />

Ab 30.03. auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD<br />

© 2012 Home Box Offi ce, <strong>In</strong>c. All rights reserved. HBO ® and related service marks<br />

are the property of Home Box Offi ce, <strong>In</strong>c. Distributed by Warner Home Video.


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

10<br />

Jackie Brown: Prequel geplant<br />

Schon seit Längerem machen immer wieder<br />

Gerüchte um ein Prequel zu Quentin<br />

Tarantinos „Jackie Brown“ die Runde – allerdings<br />

ohne jegliche persönliche Beteiligung<br />

Tarantinos. Nun scheint das Projekt langsam<br />

konkrete Züge anzunehmen: Wie bereits das<br />

Original wird auch „The Switch“ auf einer Romanvorlage<br />

basieren und sich um eine frühe<br />

Episode aus dem bewegten Gangster-Leben<br />

von Ordell Robbie und Louis Gara drehen,<br />

die diesmal anstatt von Samuel L. Jackson<br />

und Robert De Niro von Rapper Mos Def und<br />

John Hawkes übernommen werden sollen. Im<br />

Moment sind außerdem „Everybody‘s Darling“<br />

Jennifer Aniston und der Texaner Dennis Quaid<br />

die neuesten und namhaftesten Kandidaten<br />

im turbulenten Besetzungskarussell. TW<br />

Endlich auch in Deutschland: Heat<br />

Lange Zeit war Michael Manns rauschhafter<br />

Mafia-Thriller nur als Importversion zu beziehen,<br />

da Warner Home Video die Rechte an<br />

dem Titel vorübergehend verloren hatte. Nun<br />

hat die deutsche Niederlassung des Major-<br />

Studios jene aber wieder zurückerlangt und<br />

wird das Kultwerk voraussichtlich im Sommer<br />

dieses Jahres (eventuell im Rahmen der günstigen<br />

„Star Selection“) auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlichen.<br />

FT<br />

Frühwerk des Drive-Regisseurs: Fear X<br />

Bevor Regisseur Nicholas Winding Refn mit<br />

seinem stylishen Arthouse-Actioner „Drive“ im<br />

letzten Jahr Amerika und schließlich auch den<br />

Rest der Welt eroberte (siehe auch unsere<br />

Import-Preview auf Seite 86), hatte er<br />

schon so manch andere außergewöhnliche<br />

Produktion auf der Habenseite. Der größte<br />

Trumpf seines Frühwerks „Fear X“ ist<br />

dabei die starke Besetzung: John Turturro<br />

brilliert hier als verzweifelter Ehemann,<br />

der den Unfalltod seiner Frau nicht wahrhaben<br />

will und nach und nach einer großen<br />

Verschwörung auf die Spur kommt. Sunfilm<br />

Entertainment veröffentlich den spannenden<br />

Thriller zu Beginn der zweiten Jahreshälfte. TW<br />

Schauwerte unter dem Meer: Dive 3D<br />

Wer schon immer einmal davon geträumt hat,<br />

in die atemberaubenden Unterwasserwelten<br />

des Roten Meeres einzutauchen und dort<br />

sowohl die Tier- und Pflanzenwelt als auch<br />

gesunkene Schiffswracks zu erkunden, kann<br />

genau das ab dem 14. Mai mit „Dive 3D – Leben<br />

im Schiffswrack“ in die Tat umsetzen. Der<br />

Zuschauer wird auf eine Reise in die Tiefen<br />

des ägyptischen Roten Meeres mitgenommen<br />

und erlebt dort Begegnungen mit bekannten<br />

Meeresbewohnern wie den Clownfischen, Muränen,<br />

Seeigeln oder gepunkteten Adlerrochen.<br />

Die in 3D gedrehten Unterwasseraufnahmen<br />

sollen für ein authentisches Mittendringefühl<br />

sorgen, wenn es z. B. heißt, das Wrack eines<br />

alten gesunkenen Kriegsschiffes zu erkunden.<br />

Fortsetzungen in anderen Meeresgebieten sind<br />

bereits in Arbeit. NR<br />

Komödie pur: Männerherzen 2<br />

Auch in der Fortsetzung des Komödienhits von<br />

2009 dreht sich wieder alles um die Lust und<br />

die Last, ein ganzer Mann zu sein – was immer<br />

das für jeden einzelnen auch heißen mag! All die<br />

bekannten und beliebten Figuren aus dem ersten Teil<br />

sind wieder mit an Bord, haben sich weiterentwickelt,<br />

sind an ganz neuen Scheidepunkten<br />

ihres Lebens angekommen und sich dennoch<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten treu<br />

geblieben. Ob Til Schweiger als Jerome (der die Lichter der<br />

Großstadt leid ist und eine überstürzte „Landfl ucht“ begeht), ob<br />

Christian Ulmen als Günther (der sich mit den ganz alltäglichen<br />

Beziehungsproblemen herumschlägt) oder Florian David Fitz als<br />

Niklas (der sich von einem fremden Bett ins nächste stürzt): Sie<br />

alle suchen auf ihre ganz persönliche Art und Weise irgendwie<br />

nach ihrem Glück. „Männerherzen und die ganz ganz große Liebe“<br />

erscheint am 30. März bei Warner Home Video. TW<br />

Don’t Be Afraid Of The Dark<br />

Wie gut kennen Sie sich im Science-Fiction-Genre aus? Sind Sie tough genug,<br />

um die folgende Frage zu beantworten?<br />

Aus den korrekt beantworteten Einsendungen ziehen wir drei Gewinner, die folgende von 20th<br />

Century Fox gesponserte Preise erhalten: Je ein tolles <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket mit den aktuellen Science-<br />

Fiction-Krachern „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ und „Darkest Hour“.<br />

Senden Sie Ihre Antwort an:<br />

Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Stichwort: Science-Fiction<br />

Lauchstädter Str. 20<br />

04229 Leipzig<br />

Einsendeschluss ist der 30. April 2012. Eine Barauszahlung der<br />

Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss<br />

des Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren<br />

Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder<br />

Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

Guillermo del Toro schrieb und produzierte 2010 einen<br />

Horrorfi lm, der gleich zwei Debüts mit sich brachte:<br />

Zum einen war „Don’t Be Afraid Of The Dark“ die<br />

erste Regiearbeit des Comiczeichners Troy Nixey<br />

und gleichzeitig feierte die Schauspielerin und<br />

Tom-Cruise-Gattin Katie Holmes ihren ersten Auftritt<br />

im Gruselgenre. An Holmes’ Seite spielt Guy<br />

Pearce einen Familienvater, der mit seiner neuen<br />

Lebensgefährtin und seiner Tochter Sally (Bailee Madison) ein altes<br />

Haus bezieht, um es zu renovieren und weiterzuverkaufen. Doch<br />

hinter einer kleinen Tür lauern leise Stimmen, die Sally dazu auffordern,<br />

sie zu befreien. Als das kleine Mädchen in seiner Einsamkeit<br />

den Stimmen nachgibt, lässt sie ungewollt eine dunkle,<br />

gefährliche Macht auf ihre Familie los.<br />

Das gelungene Remake des TV-Klassikers aus den frühen<br />

1970er Jahren bringt Planet Media ab dem 3. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

in den Handel.<br />

NR<br />

Verlosung „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ und „Darkest Hour“<br />

Wer inszenierte das legendäre, 1938 ausgestrahlte Radiohörspiel von H. G. Wells<br />

„Krieg der Welten“?<br />

Bilder: 20th Century Fox, Planet Media, Warner Home Video


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jetzt erst recht“<br />

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Bilder: Auerbach Verlag, istockphoto.com/gehring<br />

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Die Legende von Aang<br />

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Of<br />

Thrones<br />

Tarantino<br />

im Porträt<br />

Sein komplettes<br />

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erste Fakten zu<br />

„Django Unchained“<br />

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Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />

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0341–1495511


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Verblendung: Im Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Erst im Januar im Kino gestartet wird der<br />

Auftakt der US-Verfilmung der beliebten<br />

Millennium-Trilogie bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht.<br />

Der Thriller mit Daniel Craig und<br />

Rooney Mara in den Hauptrollen wird als<br />

2-Disc-Edition im Digipack mit edlem Schuber<br />

voraussichtlich am 24. Mai in den deutschen<br />

Handel kommen. Nach Angaben des Verleihers<br />

beinhaltet die Home-Cinema-Variante<br />

insgesamt 4 Stunden an Hinter-den-Kulissen-<br />

Material (u. a. <strong>In</strong>terviews, Probeaufnahmen<br />

und ein Audiokommentar mit Regisseur<br />

David Fincher). LF<br />

Neu verfilmt: Große Erwartungen<br />

Na, wenn das mal nicht ein abwechslungsreiches<br />

Programm ist: Nach dem weltweit<br />

erfolgreichen Disney-Blockbuster „Prince Of<br />

Persia“ hat sich Regisseur Mike Newell als<br />

nächstes Projekt eine Neuverfilmung von<br />

Charles Dickens’ unsterblichem Klassiker<br />

„Große Erwartungen“ herausgesucht. Ob seine<br />

Version des berühmten Romans der wirklich<br />

gelungenen Kinoadaption von 1998 (mit<br />

Gwyneth Paltrow und Ethan Hawke in den<br />

Hauptrollen) das Wasser reichen kann, bleibt<br />

abzuwarten – interessant wäre sicherlich eine<br />

stärkere Fokussierung auf den Lebensweg der<br />

Hauptfigur Pip, um den bei Alfonso Cuarón<br />

etwas untergegangenen bildungsbürgerlichen<br />

Aspekt des Stoffes deutlicher heraus zuarbeiten.<br />

Der Film befindet sich gerade in der Postproduktion<br />

und wird voraussichtlich noch in<br />

diesem Jahr in den Kinos anlaufen. TW<br />

The Descendants: Oscar ® -Gewinner auf BD<br />

20th Century Fox Home veröffentlicht den<br />

Oscar ® -Gewinner „The Descendants“ mit<br />

George Clooney in der Hauptrolle am 25. Mai<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Das einfühlsame Drama erzählt die<br />

Geschichte von Matt King, für den die Welt zusammenbricht,<br />

nachdem seine Frau bei einem<br />

schweren Bootsunfall ins Koma fällt. Doch<br />

damit nicht genug, erfährt er doch zusätzlich,<br />

dass Elizabeth (Patricia Hastie) seit einiger Zeit<br />

eine Affäre hatte. Plötzlich muss sich Matt ganz<br />

auf sich gestellt um seine beiden Töchter kümmern.<br />

Regie führte Alexander Payne, der sein<br />

Talent schon in der brillanten Tragikomödie<br />

„Sideways“ unter Beweis stellen konnte. LF<br />

Neues für Manga-Fans: <strong>Blu</strong>e Exorcist<br />

Aus dem Hause Kazé, das ja immer eine gute<br />

Adresse für den geneigten Manga-Liebhaber<br />

ist, kommt demnächst eine umfangreiche<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box zur „<strong>Blu</strong>e Exorcist“-Reihe. Die<br />

Geschichte der beiden ungleichen Brüder<br />

Rin und Yukio, die plötzlich erfahren, dass sie<br />

die Söhne des Satans sind und schließlich zu<br />

mächtigen Exorzisten heranreifen, verspricht<br />

jede Menge Action, Abenteuer und Spannung<br />

für ein eher erwachsenes Zielpublikum.<br />

Die Serie erscheint als 4-Disc-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set<br />

mit insgesamt 25 Episoden – der anvisierte<br />

Veröffentlichungszeitraum ist im kommenden<br />

Sommer. TW<br />

Rubbeldiekatz in hochwertiger Collector’s Edition<br />

Fans des neuesten Schweighöfer-Films aufgepasst!<br />

Am 18. Mai veröffentlicht Universal Home<br />

eine 2-Disc-Collector’s-Edition zu der Komödie<br />

„Rubbeldiekatz“, die zahlreiche Merchandising-<br />

Men <strong>In</strong> Black 1 + 2<br />

Artikel enthält. Neben einer wunderbar goldenen<br />

Kosmetiktasche, einer Plüschkatze, Postkarten,<br />

einem Zertifi kat, Autogrammkarten von Alex<br />

Honk und Sarah Voss enthält die Box noch einen<br />

Schlüsselanhänger auf dem „Einparken ist sexy“<br />

aufgedruckt ist.<br />

<strong>In</strong> seinem neuesten Streifen muss sich Matthias<br />

Schweighöfer mit Frauenproblemen herumschlagen.<br />

Weil er als erfolgloser Theaterschauspieler<br />

Alexander keinen Job ergattern kann,<br />

verwandelt er sich kurzerhand in Alexandra und<br />

sticht seine Konkurrentinnen mühelos aus. Ohne<br />

Probleme bekommt er die Zusage für einen<br />

großen Hollywood-Film. Aber kann er tatsächlich<br />

auf Dauer mit ausgestopften BH und hochhackigen<br />

Pumps überzeugen? „Rubbeldiekatz“<br />

wird am 18. Mai alternativ auch in einer 1-Disc-<br />

Edition veröffentlicht.<br />

LF<br />

Bereits im Jahr 1997 begann die Alien-Jagd der Erfolgskombo<br />

Will Smith und Tommy Lee Jones alias<br />

Agent J und Agent K. Die sogenannten Men in<br />

Black, ein Geheimdienst der sich durch schwarze<br />

Anzüge, schnelle Autos, Hightech-Waffen und das<br />

„Blitz-Dings“ auszeichnet, sorgen mit der nötigen<br />

Coolness für Recht und Ordnung unter den eingebürgerten<br />

Außerirdischen. Im dritten Teil (ab dem<br />

24. Mai 2012 in den deutschen Kinos) soll Agent J<br />

nun eine Reise in die Vergangenheit unternehmen, um<br />

nicht nur seinen Kollegen K, sondern gleich die ganze Welt zu retten.<br />

Pünktlich einen Monat vor dem Kinostart des dritten Teils sind<br />

die beiden Vorgänger endlich in feinster <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität erhältlich.<br />

Sammler und alle, die sich vor dem Kinostart des neuesten<br />

Teils noch einmal die Anfänge ins Gedächtnis rufen möchten,<br />

können sich ab dem 26. April 2012 mit der Collector‘s Box<br />

die zwei ersten Teile der Science-Fiction-Komödie gebündelt<br />

und im edlen Schuber nach Hause holen.<br />

NR<br />

Die Tribute von Panem – The Hunger Games<br />

Fantasy-Roman-Verfilmungen<br />

sind derzeit ein<br />

Konzept, das meist Erfolg<br />

verspricht. Die besten Beispiele<br />

sind da wohl „Harry<br />

Potter“ oder die „Biss“-Reihe.<br />

„Die Tribute von Panem“<br />

nach der Romantrilogie von<br />

Suzanne Collins, die sich etwa an dieselbe<br />

Zielgruppe richtete, will sich nun in diese Erfolgsgeschichte<br />

einreihen. Und tatsächlich, die<br />

aktuellsten Prognosen verheißen angesichts<br />

der Vorverkäufe nur Gutes: „Die Tribute von<br />

Panem“ könnten sogar die Erfolge von „Harry<br />

Potter“ und „Twilight“ überbieten. Auch wenn<br />

Suzanne Collins‘ Geschichte nichts mit Zauberei<br />

oder Vampiren zu tun hat, so scheint sie doch<br />

etwas Magisches an sich zu haben, das bereits<br />

am Startwochenende über 100 Millionen Zuschauer<br />

in die Kinos locken könnte. Ab<br />

dem 22. März 2012 kann auch in den<br />

deutschen Kinos verfolgt werden, wie<br />

die junge Katniss versucht, sich in<br />

ihrer grausamen, diktatorischen<br />

Welt zu behaupten und vor allem<br />

die unmenschlichen „Hungerspiele“<br />

zu überleben. NR<br />

Bilder: Sony Pictures, Studiocanal, Paramount, 20th Century Fox, Universal<br />

12


Im Kino: 21 Jump Street<br />

Lange haben die Fans auf die Kinofassung der von 1987 bis 1991 produzierten<br />

US-Kultserie „21 Jump Street“ warten müssen. Jetzt bringt der<br />

Verleiher Sony Pictures das Serienremake ab dem 31. Mai auf die große<br />

Leinwand. Der Film folgt dem Serienprinzip: So<br />

schlüpfen Jonah Hill („Superbad“) und<br />

Channing Tatum („Step Up“) in die<br />

Rollen zweier junger Polizisten, die aufgrund<br />

ihres jugendlichen Aussehens in<br />

der örtlichen Highshool ihren Undercover-<br />

Dienst antreten. Sie tauschen ihre Waffen gegen<br />

Rucksäcke ein, um einen Drogenring aufzudecken.<br />

Während der Ermittlungen stellen sie fest,<br />

dass die Highschool von heute nicht mehr das<br />

ist, was sie früher einmal war. Noch einmal müssen<br />

sie sich mit den Ängsten und Schrecken des<br />

Teenager-Daseins auseinandersetzen – auch mit<br />

Problemen, von denen sie glaubten, sie lägen längst<br />

hinter ihnen. Regie führten Phil Lord und Christopher<br />

Miller, die beide ihr Talent bereits bei „Wolkig mit<br />

Aussicht auf Fleischbällchen“ bewiesen.<br />

LF<br />

Moonrise Kingdom<br />

„Die Royal Tenenbaums“, „Die Tiefseetaucher“, „Der fantastische Mr.<br />

Fox“ – so viele erinnerungswürdige Filme hat uns Wes Anderson schon<br />

beschert. Nun kommt mit „Moonrise Kingdom“ ein neues, buntes, Stargespicktes<br />

Filmerlebnis in die Kinos, das<br />

den unverkennbaren Anderson-Stempel<br />

trägt. Das Drehbuch dazu entwarf er zusammen<br />

mit Roman Coppola, dem Sohn<br />

von Francis Ford Coppola. New England<br />

in den 1960er Jahren: Ein Junge und ein<br />

Mädchen verlieben sich ineinander und<br />

beschließen miteinander durchzubrennen.<br />

Den Eltern gefällt diese Entwicklung<br />

überhaupt nicht, weshalb sie das ganze<br />

verschlafene Städtchen mobilisieren, um<br />

die beiden Ausreißer wiederzufi nden. Der<br />

Film wird am 16. Mai die Filmfestspiele in<br />

Cannes eröffnen. Einen offi ziellen deutschen<br />

Start gibt es bislang nicht. FT<br />

Tom Cruise im Sci-Fi-Fieber<br />

Joseph Kosinski, seines Zeichen Regisseur von „Tron:<br />

Legacy“ werkelt an einem neuen Science-Fiction-<br />

Epos, das noch keinen offi ziellen Titel trägt und<br />

Mitte 2013 in die Kinos kommen soll. Viel ist<br />

noch nicht bekannt. Fakt ist jedoch, dass Tom<br />

Cruise („Mission: Impossible – Phantom Protocoll“)<br />

die Hauptrolle spielt – einen Kriegsveteran,<br />

der auf einem fremden Planeten die letzten Lebewesen<br />

seiner Art auslöschen soll. Doch ein<br />

unerwarteter Zwischenfall sorgt dafür, dass er<br />

seine Mission infrage stellt. Das hört<br />

sich erst einmal nach „Avatar“ an.<br />

Die Vorlage soll aber ein eigens<br />

dafür entwickeltes Science-<br />

Fiction-Comic des Autors Arvid<br />

Nelson („Killer 7“, „X-Men<br />

Unlimited“) sein. Und das verspricht,<br />

ein Actionfeuerwerk<br />

der Superlative zu werden. FT<br />

Anzeige


Thema<br />

Spezial<br />

100 Jahre<br />

Universal<br />

Das älteste noch produzierende Hollywood-Studio feiert seinen 100.<br />

Geburtstag und veröffentlicht 50 der größten Filme des letzten Jahrhunderts<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Wir gratulieren mit einem Artikel zu den Anfängen.<br />

Carl lLaemmle, mle Gründer der rU Universal Studios<br />

Es heißt, der Kaufmann Carl Laemmle sei auf<br />

Geschäftsreise gewesen, als er die Kundschaft<br />

eines Filmtheaters beobachtete. Angeblich soll<br />

er den ganzen Tag damit verbracht haben, das<br />

Publikum zu zählen und die entsprechenden Einnahmen<br />

abzuwägen. Es dauerte nicht lange, bis<br />

er sein Textilgeschäft aufgab, eine Kinokette gründete<br />

und nur wenige Jahre darauf die Universal<br />

Studios aus dem Boden stampfte.<br />

Das erste Filmstudio eröffnete Laemmle 1911<br />

zusammen mit seinen Partnern, den Stern-Brüdern,<br />

unter dem Namen Yankee Film Company.<br />

Nach der Umfi rmierung in die <strong>In</strong>dependent<br />

Moving Pictures Company erkannte der Geschäftsmann<br />

jedoch, dass der Standort an der<br />

Ostküste für ein Unternehmen dieser Art auf<br />

Dauer nicht tragbar war. So zog das Studio bereits<br />

Ende 1912 an die Westküste nach Los Angeles,<br />

wo die Löhne niedriger waren und zudem das<br />

ganze Jahr über die Sonne schien – der perfekte<br />

Standort für kosteneffi ziente Außenaufnahmen<br />

bzw. Filmdrehs. Das nun „The Universal Film<br />

Manufacturing Company“ genannte Unternehmen<br />

breitete sich zunächst auf einer Fläche von<br />

knapp 170 Hektar aus und war eines der ersten<br />

Studios Hollywoods. Daher ist es mit seinen<br />

100 Jahren auch das älteste, das immer noch<br />

Filme produziert.<br />

Die Anfänge<br />

Der Erfolg hat natürlich auch seinen Grund, denn<br />

Carl Laemmle erkannte frühzeitig die Zeichen der<br />

Zeit und prägte das Bild der Traumfabrik maßgeblich.<br />

Zu seinem innovativen Führungsstil gehörte<br />

unter anderem das seit vielen Jahren etablierte<br />

Star-System. Anders als die meisten seiner Konkurrenten<br />

bestand er bei jedem Film auf die Nennung<br />

der Darsteller in den Vor- bzw. Abspännen.<br />

Das motivierte die Schauspieltalente natürlich<br />

zusätzlich, wodurch sie sich leichter für Universal-<br />

Projekte gewinnen ließen. Zudem förderte eine<br />

völlig neue Marketing-Strategie den kommerziellen<br />

Erfolg: Aus einfachen Darstellern wurden<br />

Stars, die von den Medien bevorzugt ins Licht der<br />

Öffentlichkeit gerückt wurden.<br />

Eine weitere große <strong>In</strong>novation war die Zugänglichkeit<br />

der Universal Studios für die Öffentlichkeit.<br />

Als erstes Studio Hollywoods gestattete Universal<br />

den Touristen, das Gelände im Rahmen einer<br />

geführten Studiotour zu erkunden, was zweierlei<br />

Effekte hatte. Zum einen wurde auf diese Weise<br />

eine gewisse Transparenz in die aufwendigen<br />

Filmproduktionen gebracht. Zum anderen erlangten<br />

die Studios eine Art Kultstatus, ähnlich<br />

eines Themenparks. Der Name Universal wurde<br />

somit mehrgleisig gefestigt und etablierte sich<br />

schnell am rapide wachsenden jungen Filmmarkt.<br />

Neue Tonfilme<br />

Ende der 1920er übergab der über 60-jährige<br />

Geschäftsführer der Universal Studios das Ruder<br />

an seinen 21-jährigen Sohn Carl Laemmle jr.<br />

und übertrug ihm die Leitung des Unternehmens.<br />

Dieser wollte vor allem die technische Seite fördern,<br />

darunter besonders die Vertonung. Die<br />

Universal-Filme sollten mit der Zeit gehen und<br />

auch in Zukunft noch konkurrenzfähig bleiben.<br />

Zu den ersten Filmen, die jene modernen Prozesse<br />

während der Produktion nutzen konnten,<br />

gehörten das teilweise mittels Technicolor eingefärbte<br />

Musical „Show Boat“ (1929) sowie das<br />

zweifach Oscar ® -prämierte Antikriegsdrama nach<br />

Erich Maria Remarque „Im Westen nichts Neues“<br />

(1930). Zudem entdeckte Carl Laemmle jr.<br />

die Horror-Niesche und gab den Startschuss<br />

zu einer ganzen Reihe von Monsterfi lmen wie<br />

„Dracula“ (1931), „Frankenstein“ (1931) und<br />

„Der Unsichtbare“ (1933). Viele dieser Filme<br />

schlummern heute noch in den riesigen Archiven<br />

der Universal Studios und warten nur darauf, neu<br />

eingescannt, restauriert und auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht<br />

zu werden.<br />

FALKO THEUNER<br />

Oswald und Micky<br />

Kaum<br />

jemand weiß heute noch, dass in den 1920er Jah-<br />

ren in einer Kollaboration mit Walt Disney die Vorgängerfi gur<br />

zu einer<br />

der größten Trick-Ikonen unserer Zeit entstand. Die<br />

Kurzfi lme<br />

von „Oswald, dem glücklichen Hasen“ bescherten<br />

Universal<br />

große Kinoerfolge. Weil Disney allerdings unzufrie-<br />

den mit seiner Entlohnung war, kreierte er zusammen mit dem<br />

ostfriesischen Trickzeichner Ub Iwerks eine alternative<br />

Version von Oswald – mit runden Mäuse- statt Hasenohren.<br />

Micky Maus war geboren, und sein erster Film<br />

„Steamboat Willie“ (1928) wird heute als Grundstein<br />

des Walt-Disney-Konzerns angesehen. Oswalds Vermächtnis<br />

fand übrigens 2010 in dem preisgekrönten Videospiel „Micky<br />

Epic“ für die Wii seine Ehrung, indem die Maus die Verbin-<br />

dung<br />

zu ihrem entfernten Hasenverwandten entdeckt.<br />

Die Collector‘s Editions aus der 100th-Anniversary-Reihe werden in edlen<br />

Digibooks mit wertvollen, spannenden Hintergrundinformationen ausgeliefert<br />

Bilder: Universal Pictures Home, Disney <strong>In</strong>teractive<br />

14


Spezial<br />

Thema<br />

Im Westen nichts Neues<br />

Antikriegsfilm<br />

OT: All Quiet On The<br />

Western Front L: US<br />

J: 1930 V: Universal<br />

Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: DTS 2.0 R: Lewis<br />

Milestone D: Lew Ayres,<br />

Louis Wolheim<br />

LZ: 133 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 3/10<br />

Es ist die patriotische Rede ihres<br />

Lehrers Kantorek, die die Jungen<br />

dazu bringt, sich freiwillig für<br />

den Kriegsdienst zu melden. Doch<br />

beim militärischen Drill angekommen,<br />

merken sie, dass hier ein<br />

anderer Ton angeschlagen wird.<br />

Sie selbst sind nur noch Material,<br />

das geformt wird, um an der Front<br />

verheizt zu werden. Jene, die den<br />

Granaten entkommen, gehören<br />

zur „verlorenen Generation“, da sie<br />

schreckliche Kriegstraumata erleiden.<br />

Erich Maria Remarques Werk<br />

stellt bewusst einige Mechanismen<br />

des Krieges zur Schau, von der<br />

großen Kriegslust ebenjener, die<br />

gar nicht daran teilnehmen, bis<br />

Nach dem Mord an einem französischen Soldaten im Schützengraben<br />

erkennt Paul (Lew Ayres) den vollen Wahnsinn des Krieges<br />

hin zur alten Generation, die der<br />

Jugend Vaterlandsliebe und den<br />

Sinn zum Töten injiziert, als gäbe es<br />

keine Alternativen. Lewis Milestone,<br />

der in den späteren Folgejahren u. a.<br />

für Filmperlen wie „Les Miserables“<br />

und „Meuterei auf der Bounty“<br />

verantwortlich zeichnete, schuf<br />

ein Mammutwerk, das der Vorlage<br />

Remarques absolut gerecht wurde.<br />

1930 wurde „Im Westen nichts<br />

Neues“ für die beste Regie sowie<br />

als bester Film mit dem Oscar ®<br />

ausgezeichnet. Und diese Preise<br />

waren keineswegs unverdient, denn<br />

Milestone hatte mit vielen technischen<br />

Neuerungen zu kämpfen. So<br />

war dies zum Beispiel sein erster<br />

Tonfilm, den er drehte. Das und<br />

die für damalige Verhältnisse sehr<br />

moderne Kameratechnik stellten ihn<br />

besonders in den groß angelegten<br />

Massenszenen vor immense<br />

Herausforderungen. Die dabei entstandenen<br />

Bilder haben auch beim<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release nichts von ihrer<br />

enormen Sogwirkung verloren. FT<br />

Film 10/10<br />

Der Antikriegsfilm schlechthin – die<br />

Literaturverfi lmung nach Erich Maria Remarques<br />

Meisterwerk ist ein Meilenstein der Filmgeschichte.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 4/10<br />

Weitere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

der Collection<br />

Casino<br />

Geboren<br />

am 4. Juli<br />

The<br />

Breakfast<br />

Club<br />

Der<br />

Duft der<br />

Frauen<br />

Wer die Nachtigall stört<br />

Gerichtsdrama<br />

OT: To Kill A<br />

Mockingbird L: US<br />

J: 1962 V: Universal<br />

Pictures Home B: VC-1,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

R: Robert Mulligan<br />

D: Gregory Peck, Robert<br />

Duvall, Brock Peters LZ: 129 min FSK: 12<br />

P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 10/10<br />

Als Atticus Finch, ein kluger Jurist und Vater, lieferte Gregory Peck ein<br />

Statement für mehr Menschlichkeit und gewann dafür einen Oscar ®<br />

Quadrophenia<br />

Jenseits<br />

von<br />

Afrika<br />

Gregory Pecks Paraderolle als<br />

moralisch gefestigter Strafverteidiger<br />

Atticus Finch ist ein weiterer<br />

Oscar ® -Gewinner aus der umfangreichen<br />

Filmbibliothek Universals.<br />

Aus der Sicht von Kindern behandelt<br />

„To Kill A Mockingbird“, wie<br />

der treffendere Originaltitel heißt,<br />

schwierige Themen wie Vergewaltigung,<br />

Rassismus und den Unterschied<br />

zwischen Unschuld und<br />

Schuld. Als der afroamerikanische<br />

Tom Robinson (Brock Peters) vor<br />

Gericht gestellt wird, weil er sich<br />

angeblich an einer weißen Frau<br />

vergriffen haben soll, drängen die<br />

Stadtbewohner auf Selbstjustiz und<br />

Lynchmord. Finch stellt sich dazwischen<br />

und muss seinen Mandanten<br />

sowie seine Kinder vor den Vorurteilen<br />

des Mobs schützen. <strong>In</strong>teressanterweise<br />

folgt die Kamera stets<br />

den Kindern, die mit einigen der<br />

schlimmsten Situationen des Erwachsenseins<br />

konfrontiert werden.<br />

Eine unvoreingenommene re Perspektive<br />

hätte hierfür nicht gefunden<br />

werden können. Das Bild ist<br />

überraschend scharf, frei von jedweden<br />

Störungen und sieht größtenteils<br />

wie eine aktuelle Schwarz-<br />

Weiß-Produktion aus. Auch der Ton<br />

ist relativ sauber und liegt erwartungsgmäß<br />

in einer Stereoabmischung<br />

vor. Im Gegensatz zu dem<br />

über 30 Jahre älteren „Im Westen<br />

nichts Neues“ bietet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine<br />

immense Fülle an Extras, darunter<br />

die 90-minütige Dokumentation<br />

„Schreckliche Gestalten“ und ein<br />

ausführliches Feature zu Gregory<br />

Peck. Neben <strong>In</strong>terviews, Hintergründen<br />

zur Restauration und Kommentaren<br />

kommt auch die Bild-in-Bild-<br />

Funktion zum Einsatz.<br />

FT<br />

Film 8,5/10<br />

Ein kleines Meisterwerk über Schuld und Unschuld,<br />

die Gesellschaft und ihre Außenseiter. Gregory<br />

Peck brilliert als Urtyp aller verständnisvollen Väter.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 4/10<br />

Zurück<br />

in die<br />

Zukunft<br />

Sleepers<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 15


Thema<br />

Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />

Eine Filmografie<br />

Gestatten: Mister Quentin Tarantino, Knoxville, Tennessee,<br />

Vereinigte Staaten von Amerika, geboren am 27. März 1963<br />

Ein Mann in seinem Element, ob vor oder hinter der Kamera: Das<br />

Filmemachen liegt ihm im <strong>Blu</strong>t. Ein Glücksfall für Kinofans weltweit!<br />

Abwechslung pur: Gastauftritte in<br />

seinen eigenen Filmen genießt er<br />

Bilder: 2011 Getty Images: Marc Ausset-Lacroix, Studiocanal, Universum<br />

16


Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />

Thema<br />

Man mag es kaum glauben, aber Quentin Tarantino – der junge Wilde unter den amerikanischen<br />

Filmemachern – wird im nächsten Frühling bereits ein halbes Jahrhundert alt.<br />

Grund genug, um sein bisheriges Œuvre, das nun beinahe vollständig auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu haben<br />

ist, einmal chronologisch unter die Lupe zu nehmen und einen ersten Blick auf sein neuestes<br />

und wie immer sehnlichst erwartetes Projekt „Django Unchained“ zu werfen.<br />

Q<br />

uentin<br />

Ob als Schauspieler oder als umschwärmter Mittelpunkt seiner eigenen Premieren: Dieser<br />

Typ ist ein Charakterkopf mit einem schier endlos erscheinenden Entertainment-Faktor<br />

Tarantino: ein Name, der wie<br />

geschaffen scheint für die große und<br />

glitzernde Welt des Kinos und dessen<br />

Bedeutung in der aktuellen weltweiten<br />

Filmlandschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden kann. Seine bahnbrechenden<br />

Ideen in Sachen Storytelling,<br />

formaler Struktur und Einsatz von Originalsoundtracks<br />

in Filmen haben das Kino, so<br />

wie wir es heute kennen, entscheidend mit<br />

beeinflusst. Sein einzigartiges Gespür für<br />

Ästhetik und Style, das sich aus diversen<br />

filmhistorischen Vorbildern vom Samuraibis<br />

hin zum Westerngenre speist und gierig<br />

jedweden Einfluss der modernen Welt in<br />

sich aufnimmt, kreiert etwas völlig Eigenes,<br />

Originäres und Unverwechselbares, für das<br />

am Ende schlechterdings keine andere Bezeichnung<br />

genügt als: Tarantino-Style!<br />

Wer es sogar zum inoffi ziellen Spitznamen<br />

für eine Poker-Starthand schafft (eine Dame<br />

und eine Zehn, englisch „Queen-Ten“,<br />

wird inzwischen landläufi g als „Quentin<br />

Tarantino“ bezeichnet), der ist tatsächlich<br />

sehr weit vorgedrungen ins allgemeine<br />

popkulturelle Bewusstsein – ganz besonders<br />

natürlich in seinem Heimatland, den<br />

Vereinigten Staaten. Ein guter Gradmesser<br />

für die popkulturelle Bedeutung von Kunstwerken<br />

und Kunstschaffenden sind – ob<br />

es einem nun gefällt oder nicht – seit mittlerweile<br />

20 Jahren „Die Simpsons“. Schaut<br />

man sich die zahlreichen Referenzen<br />

an, die Tarantino über die Jahre in Matt<br />

Groenings gelbem Dauerbrenner eingeräumt<br />

wurden, dann kommt das schon<br />

mehr als einem Ritterschlag gleich. (Man<br />

denke nur an die explizite „Itchy und<br />

Scratchy“-Folge „Reservoir Cats“, an die<br />

leibhaftigen Voice-Acting-Gastauftritte von<br />

Tarantino oder natürlich an die Episode<br />

„Twenty-Two Short Films About Springfi<br />

eld“, die in minutiöser Genauigkeit Struktur<br />

und Handlungseckpunkte von „Pulp<br />

Fiction“ refl ektiert.)<br />

Auffällig ist seine Vorliebe für die Zusammenarbeit<br />

mit einem eingeschworenen<br />

Kreis von immer wiederkehrenden<br />

Tarantino-Favourites, sowohl vor als auch<br />

hinter der Kamera. Man denke nur an Uma<br />

Thurman, Tim Roth, Samuel L. Jackson, an<br />

Roger Avary, seinen Drehbuchpartner aus<br />

den frühen Jahren, oder Robert Rodriguez,<br />

mit dem er schon zahlreiche Projekte realisierte.<br />

Darüber sollte man allerdings nicht<br />

verkennen, dass Tarantino in der „Mannschaftskunst“<br />

des Kinos eines der absoluten<br />

Alphatiere ist, das neben Drehbuch<br />

und Regie am liebsten auch gleich noch<br />

die gesamte Produktion seiner Werke in<br />

die Hand nehmen würde. Damit steht er<br />

eher in der Tradition der großen Namen<br />

des „New Hollywood“ beziehungsweise<br />

der Autorenfi lmer im ursprünglich-europäischen<br />

Sinne. Passend dazu erscheinen<br />

natürlich die durchaus vorhandenen Züge<br />

der Selbstinszenierung, die er mit regelmäßigen<br />

„Gastauftritten“ in seinen eigenen<br />

Werken (und sei es nur als Anrufbeantworterstimme<br />

in „Jackie Brown“) oder mit augenzwinkernden<br />

Querverweisen auf seine<br />

eigenen Filme wie so viele seiner berühmtesten<br />

Kollegen in Maßen zelebriert.<br />

Durch die jüngste Veröffentlichungswelle<br />

von Studiocanal sind bis auf ganz wenige<br />

Ausnahmen nun alle Filme, an denen<br />

Tarantino als Regisseur, Drehbuchautor,<br />

Schauspieler, Kameramann oder Produzent<br />

mitgewirkt hat, in hochaufl ösender Qualität<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. Folgen Sie uns also<br />

auf den nächsten Seiten bei unserem kleinen<br />

Streifzug durch das bisherige Schaffen<br />

eines der faszinierendsten und talentiertesten<br />

Filmemacher unserer Zeit!<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 17


Thema<br />

Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />

Ein Debüt wie ein Urknall: Reservoir Dogs (1992)<br />

Krimi/Thriller<br />

OT: Reservoir Dogs L: US J: 1992 V: Universum B: VC-1,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Quentin Tarantino D: Harvey<br />

Keitel, Tim Roth, Steve Buscemi LZ: 91 min FSK: 18 P: 14<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 03.11.08 × 1 Extras: 10/10<br />

So einfach ist das also: Man arbeitet gemütlich<br />

in einer Videothek, stellt fest, dass es schon seit<br />

ein paar Jährchen kein amtliches „Heist-Movie“<br />

mehr gegeben hat (das Genre, das sich ganz auf<br />

die Planung und Durchführung eines ausgeklü-<br />

gelten Überfalls konzentriert) und liefert ergo eben<br />

selbst ein entsprechendes Regiedebüt ab, das mit<br />

seiner lakonischen Coolness, seinen markanten<br />

Figuren und Darstellern sowie seiner trotz aller lockeren<br />

Sprüche schlichtweg atemberaubenden<br />

Stringenz und Härte innerhalb kürzester Zeit Kultstatus<br />

erreicht! So geschehen bei Mister Quentin<br />

Tarantino, der als Regisseur, Koautor und Darsteller<br />

(Mr. Brown) gleich mit seinem Erstling die Messlatte<br />

ganz weit nach oben legte.<br />

Auffällig an der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist die etwas eintönige,<br />

stumpfe Farbpalette, der ein wenig mehr Lebendigkeit<br />

gutgetan hätte. (Die 20 Jahre seit der Premiere<br />

merkt man dem Material also an – dennoch geht<br />

der Transfer in Ordnung und vermittelt zumindest<br />

ansatzweise HD-Feeling.) Vor Kraft und Vitalität<br />

strotzen hingegen die Songs des Soundtracks, die<br />

wahnsinnig druckvoll und überzeugend aus den<br />

Boxen kommen. me . Ein absoluter Kaufgrund ist neben<br />

dem grandiosen Film das phänomenale n Bonusder<br />

Regisseur<br />

den Zuschauer<br />

höchstpersönlich in einer Einleitung willkommen<br />

heißt. Da erkennt nt man den leidenschaftlichen<br />

Home-Cinema-Enthusiasten te in Tarantino, der<br />

schon seit jeher er ein Verfechter der DVD bzw.<br />

material, zu dem aktuell der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist und<br />

ein unglaublich abwechslungsreiches<br />

und unterhaltsames Potpourri<br />

an Extras geschnürt hat, h<br />

das d jedem Fan die<br />

Freudentränen en in die Augen A treiben t dürfte.<br />

Tarantinos Handschrift: True Romance (1993)<br />

Film 9,5/10<br />

Auch nach all den Jahren wirkt der Streifen frisch und innovativ<br />

wie am ersten Tag. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> überzeugt vor allem durch die<br />

verschwenderische Ausstattung mit Hintergrundinformationen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Eine auf keinen Fall zu unterschätzende<br />

Perle im inzwischen beinahe vollständigen<br />

Tarantino-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Portfolio ist Tony Scotts<br />

harte und doch hoffnungslos romantische<br />

Verliererballade „True Romance“, für die<br />

Quentin in Zusammenarbeit mit seinem<br />

Partner Roger Avary das Drehbuch schrieb.<br />

Die erstaunlich reibungslos funktionierende<br />

Symbiose aus großer Lovestory und klassischem<br />

Gangster-Film weist schon so einige<br />

Charakteristika auf, die in den späteren Jahren<br />

zu den unverwechselbaren Markenzeichen<br />

seiner eigenen Filme werden sollten:<br />

die scharf gezeichneten (bisweilen sogar<br />

genüsslich überzeichneten) Figuren, der<br />

punktgenau getroffene Straßenslang, das<br />

stets spürbare Selbstverständnis, was Kino<br />

sein darf und muss, sodass am Ende trotz<br />

völliger Realitätsferne etwas unglaublich<br />

Wahres und Bleibendes entsteht. Also unbedingt<br />

anschauen oder wiederentdecken –<br />

es lohnt sich!<br />

Bilder: Studiocanal, Universum, Warner Home Video<br />

Wo die Liebe hinfällt: Zwischen Christian Slater und<br />

Patricia Arquette knisterte es angeblich ganz gewaltig<br />

Gewagtes Experiment: ent: Natural Born Killers (1994)<br />

Nicht viel hätte gefehlt und „Natural Born<br />

Killers“ wäre Tarantinos Erstling (und früher<br />

Durchbruch?) geworden. Genauer gesagt<br />

scheiterte es am lieben Geld, weshalb der<br />

Stoff erst drei Jahre später unter der Ägide<br />

von Oliver Stone das Licht der Welt erblickte.<br />

Wer dieses in reißerischer Videoclip-Ästhetik<br />

inszenierte Monster von einem Film gesehen<br />

hat, weiß, mit welch hartem (aber gutem!)<br />

Tobak man es hier zu tun bekommt. Es<br />

wurde kolportiert, dass Tarantino mit Oliver<br />

Stones überarbeiteter Version seines Drehbuchs<br />

ganz und gar nicht einverstanden<br />

war. Die Frage, was für ein Film unter seiner<br />

eigenen Regie und mit dem ursprünglichen<br />

Drehbuch aus dem Stoff geworden wäre, war<br />

und ist natürlich hochinteressant, wenn auch<br />

von rein hypothetischer Natur. Ein Remake<br />

ist hier von Tarantino trotz seines ausgesprochenen<br />

Faibles für die Wiederbelebung<br />

seiner Lieblingsstoffe wohl ausnahmsweise<br />

nicht zu erwarten!<br />

18<br />

Gewalt ohne Grenzen: Woody Harrelson verlieh seiner Figur<br />

des Mickey Knox eine furchteinflößend-impulsive Bösartigkeit<br />

Reservoir Dogs<br />

(1992)


Ein Meisterwerk für die Ewigkeit: Pulp Fiction (1994)<br />

Fragt man im Freundes- und Bekanntenkreis<br />

einmal ganz unkompliziert herum, was denn<br />

wohl der beste und wichtigste Film sei, den<br />

Tarantino jemals gedreht hat, dann ist das<br />

Votum eindeutig und beinahe einstimmig:<br />

„Pulp Fiction“ lautet die meistgenannte Antwort<br />

und spiegelt damit die Ansicht des Gros<br />

der Kritiker eins zu eins wider. Verdienter<br />

Lohn für das virtuos konstruierte Gangster-<br />

Kaleidoskop war im Jahre 1994 der Oscar ®<br />

für das beste Originaldrehbuch (gemeinsam<br />

mit Roger Avary) – dass „Forrest Gump“ statt<br />

„Pulp Fiction“ die Trophäe als bester Film des<br />

Federleichte Fingerübung: g: Four Rooms (1995)<br />

95)<br />

Jahres zugesprochen bekam, ist wohl eher<br />

der konservativen Ausrichtung der Academy<br />

als den tatsächlichen Kräfte- und Qualitätsverhältnissen<br />

unter den fi lmischen Vertretern<br />

dieses Jahrgangs zuzuschreiben. Und zu dieser<br />

Einschätzung stehen wir, obwohl es in der<br />

Redaktion wirklich ausgesprochene Fans von<br />

Robert Zemeckis‘ liebenswerter Geschichtsfälschung<br />

gibt! Die gerade erst erschienene<br />

und mit prallen Extras nur so vollgestopfte<br />

Special Edition von „Pulp Fiction“ haben wir<br />

im letzten Heft (Ausgabe 2/2012) ausführlich<br />

unter die Lupe genommen.<br />

Einer der letzten weißen Flecke auf der Landkarte<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Editionen von Tarantinos Filmen (oder<br />

Filmen, an denen er in irgendeiner Weise mitgewirkt<br />

hat) wird am 5. April getilgt, wenn Studiocanal<br />

den Episodenfi lm „Four Rooms“ endlich auch auf<br />

dem deutschen Markt veröffentlicht. Tarantino war<br />

hier Regisseur des letzten Segments „The Man<br />

From Hollywood“ und nahm das gesamte Projekt<br />

als ausführender Produzent unter seine Fittiche.<br />

Der ehemalige deutsche Titel „Silvester in fremden<br />

Betten“ deutet die lockere und komödiantische<br />

Natur der insgesamt vier lose miteinander verbundenen<br />

Geschichten in einem Hotel der einsamen<br />

Herzen zur Neujahrsnacht bereits an. Das Gemeinschaftsprojekt<br />

der Regisseure Allison Anders,<br />

Alexandre Rockwell, Robert Rodriguez und –<br />

last, but not least – Quentin Tarantino kommt zwar<br />

etwas schwerfällig aus den Startlöchern und ergibt<br />

durch die verschiedenartigen <strong>In</strong>szenierungsstile<br />

kein wirklich stimmiges Ganzes. Am Ende<br />

entpuppt es sich aber zumindest als leichtes und<br />

sehenswertes Stück Unterhaltung in der Tradition<br />

von (und als direkter Nachzügler zu) Robert<br />

Altmans „Short Cuts“ (1993).<br />

Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />

Wenn Tarantino ruft, dann kommen<br />

die Stars (hier Madonna) in Strömen<br />

Thema<br />

Szenen, die Filmgeschichte schrieben: „Pulp Fiction“ ist eine<br />

einzige Fundgrube von ikonischen Bildern und Figuren<br />

Fun-Splatter de luxe: From Dusk Till Dawn (1996)<br />

Man gönnt sich ja sonst nichts: Für den allein<br />

dem<br />

Einsatz von Robert Rodriguez<br />

vom <strong>In</strong>dex argwöhnisch beäugten en und<br />

zu<br />

verdanken, dass<br />

er sich s nicht n auch<br />

bei den Fans ungebrochen beliebten b en<br />

noch<br />

den Regiestuhl<br />

gekrallt und da-<br />

Fun-Splatter-Klassiker e „From Dusk Till<br />

mit das komplette Burn-out riskiert hat!)<br />

Dawn“ lieferte der<br />

Workaholic Tarantino<br />

Über seine s darstellerische Limitierung gibt<br />

mal l eben das komplette adaptierte Drehbuch,<br />

übernahm<br />

hinter den Kulissen die dennoch weiß er in dieser Rolle als psy-<br />

Verantwortung rtung als einer der ausführenchotisch-paranoider<br />

und unterschwellig<br />

den Produzenten und lieferte vor der Ka-<br />

gewaltbereiter Möchtegern-Gangster<br />

mera seinen bis heute umfangreichsten Richard Gecko durchaus zu überzeugen.<br />

schauspielerischen Auftritt als einer der Studiocanal veröffentlicht den Kultstreifen<br />

es sicherlich keine zwei Meinungen –<br />

Hauptdarsteller ab. (Wahrscheinlich ist es am 19. April auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

True Romance<br />

(1993)<br />

Natural Born Killers<br />

(1994)<br />

Pulp Fiction<br />

(1994)<br />

Four Rooms<br />

(1995)<br />

From Dusk Till Dawn<br />

(1996)<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 19


Thema<br />

Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />

Der dritte Streich: Jackie Brown (1997)<br />

Krimi/Drama<br />

OT: Jackie Brown L: US J: 1997 V: Studiocanal B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Quentin Tarantino D: Pam<br />

Grier, Samuel L. Jackson, Robert Forster LZ: 155 min FSK: 16<br />

P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 02.02.12 × 1 Extras: 9/10<br />

Beinahe vier Jahre nach dem überwältigenden<br />

Erfolg von „Pulp Fiction“ wurde es höchste Zeit<br />

für einen neuen Ausfl ug in die Bilder- und Gedankenwelt<br />

des allseits gefeierten Wunderknaben.<br />

Kann man sich immer wieder ansehen: Robert De Niro<br />

und Samuel L. Jackson als ungleiches Gangster-Paar<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Mit diesem dritten regulären<br />

Kinofi lm musste sich beweisen,<br />

ob Tarantino das Level<br />

seiner beiden hochgelobten Erstlingswerke würde<br />

halten können oder ob er an der schier unmenschlichen<br />

Erwartungshaltung von Fans und Kritikern<br />

scheitern würde. <strong>In</strong> gewisser Weise umging er das<br />

Problem, da er sich erstmals auf eine literarische<br />

Vorlage stützte und Elmore Leonards Roman „Rum<br />

Punch“ als Drehbuch adaptierte. Erneut zeichnete<br />

Tarantino also sowohl für die Regie als auch das<br />

Skript verantwortlich und etablierte damit endgültig<br />

seine Position als unumstrittener Alleinherrscher<br />

seiner Projekte. Die Frage, ob „Jackie Brown“ die<br />

Erwartungen nun erfüllen konnte oder nicht, muss<br />

am Ende sicherlich jeder für sich selbst beantworten.<br />

Fest steht, dass die Kritiken überwiegend positiv<br />

ausfi elen – doch den legitimen Nachfolger für<br />

„Pulp Fiction“ hatte Tarantino nach allgemeinem<br />

Konsens klar verpasst. Den Ruf als einer seiner<br />

schwächeren Filme bekommt „Jackie Brown“ wohl<br />

nicht mehr los – wobei dies bei einer ganz unvoreingenommenen<br />

Betrachtung des Streifens (wozu<br />

die gerade erschienene brillante Special-Edition-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geradezu einlädt) schlichtweg Unsinn ist.<br />

Es ist sicherlich nicht der beste, aber ganz sicher<br />

der am meisten unterschätzte Tarantino überhaupt.<br />

All die typischen und beliebten Trademarks<br />

sind auch hier vorhanden: die genialen Dialoge<br />

Jackie Brown<br />

(von lakonisch bis eloquent), der perfekte<br />

Soundtrack (der hier eine ganze<br />

Ära musikalisch zum Leben erweckt)<br />

und die episodische Struktur des Plots (die einem<br />

so manchen Aha-Moment beschert und den Figuren<br />

unaufhörlich neue Facetten verleiht). Doch<br />

gleichzeitig bürstet er sein eigenes Image so gekonnt<br />

und provokant gegen den Strich, dass er ein<br />

paar enttäuschte Anhänger schon im Vorhinein<br />

willig mit einge plant haben dürfte: Die Entdeckung<br />

der Langsamkeit ist eines der augenfälligsten<br />

Merkmale dieses Films. Die geduldige, geradezu<br />

genüssliche Art und Weise, mit der er sich dem<br />

Studium von Gesichtern und Gesten widmet, sowie<br />

der recht actionarme Plot rücken die ursprünglich<br />

angedachte Hommage an das trashig-explizite<br />

schwarze „Blaxploitation“-Kino der 1970er Jahre –<br />

so paradox es klingen mag – in gewisser Weise in<br />

die Nähe des Arthouse-Kinos. Damit sind Verwirrung<br />

und Kontroversen natürlich vorprogrammiert.<br />

Film 9/10<br />

Clever, witzig und cool ohne Ende: „Jackie Brown“ ist ein<br />

intelligentes Verwirrspiel und Tarantinos ganz persönliche<br />

Liebeserklärung auf Zelluloid an die umwerfende Pam Grier.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Studiocanal, Universal Pictures Home, Universum<br />

FuriosesComeback: Kill Bill, Vol. I (2003) und II (2004)<br />

Nach einer schier unendlich scheinenden Kunstpause von beinahe sechs<br />

Jahren schlug der Meister aber mal so richtig zu: Mit „Kill Bill“ machte er<br />

die westliche Filmwelt auf einen Schlag mit seiner Neuinterpretation des<br />

Samurai-Films vertraut. Besonders Teil eins schlug ein wie eine Bom-<br />

be und setzte neue Maßstäbe in Sachen Kampfchoreografi e und Sound-<br />

track. Studiocanal veröffentlicht am 5. April eine stylishe Steel-Edition, mit<br />

der man beide Teile auf zwei Discs zum Preis von einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bekommt.<br />

Ein ausführliches Review der Filme fi nden Sie in Ausgabe 1/2009.<br />

„Kill Bill, Vol. III“ ist übrigens beschlossene Sache<br />

und wird die Fans voraussichtlich im Jahre<br />

2014 beglücken. Dieses Datum ist allerdings<br />

mit Vorsicht zu genießen, denn mit<br />

der Pünktlichkeit von geplanten Projekten hat es Tarantino ja bekanntlich noch<br />

nie so genau genommen. Erste Gerüchte legen die Vermutung nahe, dass sich die<br />

Fortsetzung womöglich um den (gewohnt blutigen und rachelüsternen) Lebensweg<br />

von Kiddos und Bills gemeinsamer Tochter B. B. drehen wird – doch auch die schon<br />

vor Jahren angedachte Prequel-Idee ist bestimmt noch nicht so ganz vom Tisch.<br />

20


Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />

Thema<br />

Ein Freundschaftsdienst: Sin City (2005)<br />

Mit Robert Rodriguez verbindet Tarantino<br />

schon seit zwei Dekaden eine echte Künstlerund<br />

Männerfreundschaft. Ganz gleich ob bei<br />

„Desperado“, „Four Rooms“, „From Dusk Till<br />

Dawn“ oder dem „Grindhouse“-Projekt: Über<br />

die Jahre fanden sich diese beiden „Brüder<br />

im Geiste“ immer wieder für fruchtbare und<br />

höchst sehenswerte Kollaborationen zusammen.<br />

Ein schönes Beispiel ist Tarantinos Beitrag<br />

Hier kracht's gewaltig: „Death Proof“ zitiert seine<br />

Vorbilder und hebt die Action auf ein neues Level<br />

als „Special Guest Director“ beim visuell atemberaubenden<br />

Comicepos „Sin City“. Für einen<br />

einzigen symbolischen Dollar zog er hier aushilfsweise<br />

die Regiefäden – als Revanche für die<br />

Produktion des „Kill Bill“-Soundtracks, die Robert<br />

Rodriguez 2004 zum gleichen Freundschaftspreis<br />

für ihn erledigte. Den vollständigen Test dieses<br />

im Comicsektor atmosphärisch unerreichten<br />

Geniestreichs fi nden Sie in Ausgabe 5/2009.<br />

Grindhouse Doublefeature: Death Proof (2007)<br />

Und noch ein perfekter Vertreter der stets wie-<br />

derkehrendend Kollaborationen in Tarantinos<br />

Werdegang: eg<br />

Als vorläufi ger Höhepunkt seiner<br />

Zusammenarbeit mit Robert Rodriguez ent-<br />

stand im Jahre<br />

2007 eine stilechte Hommage<br />

an die<br />

berühmt-berüchtigten „Grindhouse“-<br />

B-Movies der 1960er und 1970er Jahre.<br />

Während Rodriguez in „Planet Terror“ Rose<br />

McGowan als<br />

resolute Amazone auf eine<br />

Bande guter<br />

alter Zombies losließ, inszenierte<br />

Tarantino genüsslich das ungleiche Duell zwischen<br />

Kurt Russell als skrupellosem Serienkiller<br />

und einer Bande ultraheißer Stuntfrauen mit<br />

dreckigem Mundwerk und noch dreckigeren<br />

Tricks, wenn es darum geht, die eigene Haut<br />

zu retten. Ach ja: Ganz nebenbei schnappte<br />

sich Tarantino hier auch noch die Kamera und<br />

produzierte den ganzen Spaß – ein echtes Arbeitstier<br />

eben! Einen ausführlichen Test dieses<br />

höchst spaßigen und mit jeder Menge Trash-<br />

Appeal aufwartenden Doppels fi nden Sie übrigens<br />

in Ausgabe 1/2009.<br />

Frech, räudig, genial: <strong>In</strong>glourious Basterds (2009)<br />

Eines muss man Tarantino lassen: Mit einem<br />

Film wie „<strong>In</strong>glourious Basterds“ haben nach<br />

dem Trash-Gewitter von „Death Proof“ ganz<br />

sicher nur die Wenigsten gerechnet. Sein untrügliches<br />

Auge für die ideale Besetzung seiner<br />

teilweise überlebensgroßen Figuren machte<br />

Christoph Waltz über Nacht zum Hollywood-<br />

Star und bescherte dem seit Jahren grandios<br />

aufspielenden österreichischen Mimen zu<br />

Recht den Oscar® als bester Nebendarsteller.<br />

Die gleichermaßen wilde wie dialogisch ausgefeilte<br />

Räuberpistole um den Fall des Dritten<br />

Reichs durch die Macht des Kinos ist eine<br />

beinahe perfekte Symbiose aus Entertainment<br />

und Anspruch und steht damit in geradezu exemplarischer<br />

Weise für die große Qualität, die<br />

Tarantino immer wieder auszeichnet: nämlich<br />

das Mainstream-Publikum und die anspruchsvollen<br />

Cineasten in ein und demselben prall<br />

„Schau mir in die Augen, Kleines!“: <strong>In</strong> der rauen Welt<br />

von „Sin City“ ist Liebe ebenso essenziell wie Macht<br />

gefüllten Kinosaal zu vereinen.<br />

Konsequenterweise wurde<br />

der Film mit einem weltweiten<br />

Einspielergebnis von<br />

322 Millionen Dollar dann<br />

auch zu seinem bisher<br />

größten fi nanziellen Erfolg.<br />

Eine umfangreiche Kritik zu<br />

dem Film und der Technik<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fi nden Sie in<br />

Ausgabe 2/2010.<br />

Ja da schau her: Auch Til Schweiger<br />

hatte schon mal die Ehre mit Mr T!<br />

Jackie Brown<br />

(1997)<br />

Kill Bill, Vol. I<br />

(2003) und II<br />

(2004)<br />

Sin City<br />

(2005)<br />

Grindhouse<br />

Doublefeature:<br />

Death Proof<br />

(2007)<br />

<strong>In</strong>glourious<br />

Basterds<br />

(2009)<br />

Django Unchained<br />

(2012)<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 21


Thema<br />

Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />

Mit Spannung erwartet: Django Unchained (2012)<br />

Wann immer Tarantino ein neues Projekt ankün-ndigt<br />

– oder vielmehr, wann immer die ersten formationen auf dubiosen Kanälen ihren Weg in<br />

<strong>In</strong>-<br />

die unendlichen Weiten des <strong>In</strong>ternets fi nden n –,<br />

bricht sofort ein wahrer Sturm aus Vermutungen,<br />

Gerüchten und ersten handfesten Neuigkeiten<br />

iten<br />

los. Wenn dann, wie letztes Jahr, zu allem Überfl<br />

uss gar das komplette Drehbuch per File-Sharing<br />

seinen Weg in die Hände jedes interessierten essis erten e<br />

Tarantino-Maniacs fi ndet, kennt die Vorfreude kein<br />

Halten mehr. Doch keine Sorge: Lange müssen wir<br />

uns nicht mehr gedulden, denn als krönenden nde<br />

n Abschluss<br />

des Kinojahres feiert „Django Unchained“<br />

Ende 2012 seine Premiere.<br />

Doch worum geht es in diesem Quasi-Reboot<br />

ot<br />

von Sergio Corbuccis unter Genrefans fast schon<br />

kultisch verehrtem Italo-Western „Django“ (1966)<br />

eigentlich? Kurz zum <strong>In</strong>halt: Ein fl üchtiger Sklave<br />

(Jamie Foxx als Django) und ein skrupelloser er Kopfgeldjäger<br />

(Christoph Waltz als Dr. King Schultz)<br />

machen sich auf den Weg, um die große Liebe<br />

von Django (Kerry Washington als Broomhilda) omhild<br />

aus den Händen eines sinistren Plantagenbesit-<br />

age<br />

zers (Leonardo DiCaprio als Calvin Candie)<br />

zu<br />

befreien. So weit, so gut, fi nden wir: Der Boden<br />

Ein Name wie Donnerhall: Franco<br />

Nero wurde als „Django“ zum Kult<br />

scheint mit diesem schauspielerisch herausragenden<br />

Stammpersonal mehr als bereitet<br />

für eine äußerst unterhaltsame, ausufernd<br />

anspielungsreiche und gleichzeitig durchaus<br />

tiefgängige Hommage. <strong>In</strong>sbesondere natürlich<br />

an Sergio Leone (der im Pantheon von<br />

Tarantinos Filmhelden einen der absoluten<br />

Spitzenplätze einnimmt) und die großen<br />

Spaghettiwestern-Klassiker der 1960er und<br />

1970er Jahre.<br />

Die Dreharbeiten laufen bereits seit Anfang<br />

Februar: Gefi lmt wird unter anderem in der<br />

drückenden Südstaaten-Atmosphäre von New<br />

Orleans sowie in den traditionsreichen Melody<br />

Ranch Studios in Kalifornien, in denen schon<br />

Klassiker des Genres wie „The Lone Ranger“ oder<br />

„Wyatt Earp“ entstanden. Der Cast liest sich mit<br />

Namen wie Samuel L. Jackson, Christoph Waltz,<br />

Leonardo DiCaprio und Kurt Russell wie eine<br />

Allstar-Auswahl von Tarantinos absoluten Lieblingsschauspielern:<br />

Wen er für seine Filme will, den bekommt<br />

er auch, und er ist sicherlich einer<br />

derjenigen Regisseure, der für jede einzelne<br />

seiner Figuren schon beim Schreiben<br />

eine mehr als konkrete Vorstellung davon<br />

hat, von wem diese letztendlich verkörpert<br />

werden sollen. Hinzu kommen kultige und<br />

auf den ersten Blick eher unerwartete Stars w i e<br />

Jamie Foxx, Sacha Baron Cohen und Don Johnson,<br />

die man bisher noch nicht mit dem Tarantino-Universum<br />

in Verbindung brachte ... und die doch mit<br />

an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach<br />

diesem Film ebenso selbstverständlich dazugehören<br />

werden wie John Travolta, Uma Thurman,<br />

Samuel L. Jackson und Co.<br />

Ganz gleich, ob man „Django Unchained“ nun<br />

als Drama, schwarze Komödie, klassischen Spaghettiwestern<br />

oder doch eher Retro-Southern<br />

bezeichnet (da er ja ausschließlich in den Südstaaten<br />

spielt und sich stark mit dem Thema<br />

der Sklaverei auseinandersetzt) – auch sein<br />

Was für ein Cast:<br />

Nimmt man die Besetzung als Maßstab,<br />

dann wird der Film ein Megahit!<br />

TOP SECRET<br />

mittlerweile achter Kinofi lm wird<br />

zweifelsohne ein echter Tarantino und all diese<br />

widersprüchlichen Elemente auf einzigartige und<br />

höchst unterhaltsame Art und Weise miteinander<br />

verbinden. Kinostart in Deutschland ist voraussichtlich<br />

der 27. Dezember 2012. Wir können es<br />

schon jetzt kaum noch erwarten und freuen uns<br />

diebisch auf alles, was uns dieser aufregende,<br />

visionäre und unverwechselbare Charakterkopf<br />

der zeitgenössischen Filmwelt in Zukunft noch so<br />

alles auf der großen Leinwand bescheren wird.<br />

Also: Happy Birthday „QT“, und auf das nächste<br />

knappe halbe Jahrhundert, das hoffentlich genauso<br />

aufregend und produktiv wird wie das erste!<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Bilder: Studiocanal, Universal Pictures Home, Warner Home Video<br />

GEWINNSPIEL: TARANTINO FÜR KENNER!<br />

Wenn Sie nach unserem kleinen Tarantino-<br />

Overkill auf den Geschmack gekommen sind<br />

oder einfach Ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung mit ein paar<br />

echten Filmperlen bereichern wollen, dann haben<br />

Sie hier die Gelegenheit dazu. Studiocanal<br />

stellte uns freundlicherweise ein Exemplar<br />

des Re-Release von „Kill Bill Volume I & II“ als<br />

Steel-Edition sowie „Pulp Fiction“ und „Jackie<br />

Brown“ als Special Editions im Pappschuber zur<br />

Verfügung, die mit ein wenig Tarantino-Fachwissen<br />

schon bald in Ihrem heimischen Player<br />

rotieren könnten.<br />

Sagen Sie uns doch einfach Folgendes:<br />

Mit welchem Schauspieler beziehungsweise welcher Schauspielerin hat<br />

Quentin Tarantino (einschließlich „Django Unchained“) am häufigsten<br />

zusammengearbeitet und wie viele Produktionen waren das insgesamt?<br />

Einfach eine Postkarte an:<br />

Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Stichwort: Tarantino<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Einsendeschluss ist der 30. April 2012. Eine<br />

Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die<br />

Auslosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.<br />

Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige<br />

sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer<br />

darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

22


Film<br />

Garden State<br />

Die melancholischste<br />

Tragikomödie aller Zeiten.<br />

Seite 48<br />

O Brother, Where<br />

Art Thou?<br />

Homers „Odyssee“ nach<br />

Coen-Art und mit Starbesetzung.<br />

Seite 46<br />

Die Abenteuer<br />

von Tim und Struppi<br />

Endlich gibt es das visuelle Großereignis auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – und es<br />

sieht einfach phänomenal aus. Einlegen, anschauen, schwer<br />

beeindruckt sein! Seite 54<br />

Sleepless Night<br />

Die Thriller-Entdeckung<br />

2012. Nicht verpassen!<br />

Seite 60<br />

Bilder: Sony Pictures, Studiocanal, Sunfilm, Universal Pictures<br />

Tiemo Weisenseel,<br />

Redakteur<br />

Wenn Sie die folgenden<br />

Seiten aufschlagen, dann<br />

wird Ihnen vielleicht auffallen,<br />

dass sich auch das Gesicht<br />

des Filmteils und damit das<br />

eigentliche Herzstück unseres<br />

Hefts ein wenig gewandelt hat.<br />

Um der in den letzten Monaten<br />

merklich angestiegenen Zahl<br />

an Neuerscheinungen auf dem<br />

stetig wachsenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Markt Rechnung zu tragen, haben wir uns entschieden,<br />

die Zahl unserer Reviews deutlich zu erhöhen, sodass<br />

wir in dieser Ausgabe die magische Schallmauer von<br />

über 100 getesteten Scheiben zum ersten Mal in der<br />

mittlerweile fast vierjährigen Geschichte des BLU-RAY<br />

MAGAZINs deutlich durchbrechen. Das bedeutet für<br />

Sie: mehr Filme, mehr <strong>In</strong>halt, mehr <strong>In</strong>formationen – und<br />

einfach einen noch besseren Überblick über das riesige<br />

Angebot der verfügbaren Titel.<br />

An unserem bewährten Konzept ändert sich natürlich<br />

nichts: Wir werden auch in Zukunft mit gewohnter Objektivität<br />

und Kompetenz sowohl die inhaltlichen Qualitäten<br />

als auch die rein technische Umsetzung aller neuen Releases<br />

mit kritischem Blick und viel Leidenschaft für das<br />

Medium Film für Sie beleuchten. Somit behalten Sie im<br />

Dschungel der mannigfaltigen Produktionen, die jeden<br />

Monat neu in den Regalen der Händler und auf den Seiten<br />

der Onlineretailer auftauchen, garantiert immer den<br />

perfekten Durchblick!<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 23<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 23


Film<br />

Test des Monats<br />

Vor diesem Film sollte eine Warnung ausgesprochen werden, denn er wird Sie ganze 109 Minuten<br />

Ihres Lebens kosten. Doch das ist gut investierte Zeit, denn „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ wird Sie fesseln bis zur letzten<br />

Sekunde. Sollten Sie sich dessen nicht sicher sein, dann spenden Sie uns die nächsten 15 Minuten<br />

und lesen Sie den vorliegenden Artikel.<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

24


Test des Monats<br />

Film<br />

Science-Fiction<br />

00 : 11 : 11<br />

OT: <strong>In</strong> <strong>Time</strong> L: US J: 2011 V: 20th Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: Andrew Niccol D: Justin Timberlake, Amanda Seyfried,<br />

Cillian Murphy LZ: 109 min FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 30.03.12 × 2 Extras: 5/10 Nach über 100 Jahren kann man des Lebens schon einmal überdrüssig<br />

werden, selbst wenn der Körper noch der eines 25-Jährigen ist<br />

Die Zukunft. Zahlungsmittel wurden auf eine Währung reduziert: Lebenszeit.<br />

Menschen sind genetisch so modifiziert, dass sie nur noch<br />

bis zum 25. Geburtstag altern. Danach stagniert der natürliche Verfall und<br />

sie bleiben bis zu ihrem Ableben jung wie eh und je. Einen Haken gibt<br />

es allerdings an der Sache, denn sie müssen sich jede zusätzliche Minute<br />

hart erarbeiten. Lässt man nach, läuft die Uhr ab. Will (Justin Timberlake)<br />

gehört zu dieser Arbeiterfraktion, die ihren Lohn immer nur 24 Stunden<br />

im Voraus bekommt. Den Tod ständig vor Augen, lebt er von Tag zu Tag im<br />

Prinzip ausschließlich für seine Arbeit. Ganz unerwartet geschehen aber<br />

zwei Dinge, die sein Leben komplett umkrempeln.<br />

Die Zeit läuft!<br />

Der Tag beginnt mit dem üblichen Gutenmorgenkuss der Mutter (Olivia<br />

Wilde als knackige 50-Jährige), die ihm eine halbe Stunde für das Mittagessen<br />

kredenzt. Nach Feierabend geraten die Dinge aus den Fugen. Als<br />

Will einen lebensmüden Yuppie vor den sogenannten Minutemen rettet<br />

(Gangster, die sich auf den Diebstahl von Lebenszeit spezialisiert haben),<br />

erfährt er von dem immensen Überschuss an Zeit, den die Oberschicht<br />

vor den Arbeitern verbirgt. Als Dank für seine Aufrichtigkeit erhält Will von<br />

dem über hundertjährigen Multimillionär die 116 Jahre Kleingeld, die er<br />

zum Ausgehen gespeichert hatte. Ein einfacher Armkontakt genügt. Freut<br />

sich Will nun über den Überfl uss an Zeit, fehlt seiner Mutter am anderen<br />

Ende der Stadt exakt eine halbe Stunde, um den Bus bezahlen zu können.<br />

Die ihr verbliebenen 90 Minuten Zeit reichen gerade so, um ihrem Sohn<br />

entgegenzulaufen und tot in seine Arme zu sinken. Will hat also sowohl<br />

einen Grund als auch das nötige Startkapital, um in die exquisiteren Zeitzonen<br />

zu gelangen und hinter das Geheimnis des Systems zu kommen.<br />

Harte Science-Fiction<br />

Der Name Andrew Niccol dürfte nur wenigen ein Begriff sein, seine Filme<br />

allerdings sind nicht nur Kennern des Science-Fiction-Genres bekannt.<br />

Für den außergewöhnlichen Jim-Carrey-Selbstfi ndungstrip „Die Truman<br />

Filmografie (Auszug) Andrew Niccol<br />

• 2013 The Host<br />

• 2011 <strong>In</strong> <strong>Time</strong> – Deine Zeit läuft ab<br />

• 2005 Lord Of War – Händler des Todes<br />

• 2002 S1m0ne<br />

• 1998 Die Truman Show<br />

• 1997 Gattaca<br />

10 : 06 : 64<br />

Show“ (1998) schrieb er „lediglich“ das Skript. Seit dem hochkarätig besetzten<br />

Biometrie-Thriller „Gattaca“ (1997) führt er zudem regelmäßig<br />

Regie. Niccols Filme referieren stets kritisch auf brandaktuelle technische<br />

und politische Entwicklungen und thematisieren z. B. den gläsernen Menschen<br />

(„Die Truman Show“), virtuelle Ersatzwelten („S1m0ne“) oder<br />

auch die kapitalistischen <strong>In</strong>teressen des Waffenhandels („Lord Of War“).<br />

Für „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ tilgte er die Zwischenebene des Geldes und drehte das<br />

heute geltende Motto „Zeit ist Geld“ in seiner Bedeutung um. Damit<br />

schuf er einen adrenalingeschwängerten Plot mit Protagonisten, die keine<br />

einzige ruhige Minute haben.<br />

Unter dem Aspekt der präsenten Zeitnot und Verfolgung generiert der<br />

Film eine unglaubliche Spannung, die durch immer neue Spielarten des<br />

Science-Fiction-Themas eine permanente Steigerung erfährt. Niccols fackelt<br />

auch nicht lange und überhäuft den Zuschauer schon in den ersten<br />

Filmminuten förmlich mit genialen Ideen. Sei es das bettelnde Kind, das<br />

nach einer Minute statt eines Euros fragt, die Prostituierte, die für fünf<br />

Minuten eine Stunde verlangt, die allgegenwärtigen Namen berühmter<br />

Uhrmacher oder die Ratlosigkeit, wer attraktiver bzw. jünger aussieht: die<br />

Schwiegermutter, die Frau oder die Tochter des Multimilliardärs Philippe<br />

(Vincent Kartheiser). Letztere wird gespielt von der zauberhaften Amanda<br />

Seyfried, deren Rolle als in Zeit schwelgender Mensch noch weiter dazu<br />

beiträgt, dass sich der Zuschauer in die Welt der Zeitnot hineinversetzt.<br />

Mehr noch gibt die Liaison zwischen Will und Sylvia dem Film eine<br />

00 : 34 : 49 01 : 36 : 38<br />

Wenn man 59 Jahre plus Steuern für einen Jaguar E-Type berappen muss,<br />

hat man einen sehr guten Grund, um auf die Tube zu drücken<br />

Statt Geld schmeißen Will (J. Timberlake) und Sylvia (A. Seyfried) ein paar<br />

Jährchen in die Runde, um im Menschentrubel zu entkommen<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 25


Film<br />

Test des Monats<br />

00 : 27 : 44<br />

01 : 49 : 16<br />

<strong>Time</strong>keeper Leon (C. Murphy) ist absolut präzise, besitzt einen brillanten<br />

Verstand und hat zudem Erinnerungen an Wills Vater<br />

Wie Bonnie und Clyde überfällt das Liebespaar Zeitbanken, um die Beute<br />

schließlich unter den Arbeitern zu verteilen<br />

„Bonnie und Clyde“-Richtung, die einer Revolte gegen das System gleichkommt.<br />

Doch all das in einem gerade einmal 109-minütigen Thriller<br />

unterzubringen, ist nahezu unmöglich, wie das unbefriedigende Gefühl<br />

nach dem Abspann beweist.<br />

Zeit ist Luxus<br />

Die Arbeiterschicht steht stets unter immensem Zeitdruck, kann sich<br />

also keine ruhigen Bewegungen leisten. Zwischen den gemächlich dahinschreitenden<br />

Schickimicki-Menschen fällt der Dauerläufer Will daher<br />

auf wie ein bunter Hund. Aber auch der <strong>Time</strong>keeper (ein Polizist, der bei<br />

Zeitdiebstählen ermittelt) Raymond Leon (Cillian Murphy) ist mit seiner<br />

schwarzen Lederkluft und seinen unterkühlt-logischen Methoden nicht<br />

gerade unauffällig. Sein <strong>In</strong>tellekt sowie seine Unberechenbarkeit erinnern<br />

gar an Sherlock Holmes. Obwohl er Will immer wieder in die Quere<br />

kommt, scheint ihn doch mehr mit der Hauptfi gur zu verbinden, als zunächst<br />

erwartet. Wills Reise in die oberste Etage der Gesellschaft gebietet<br />

einen völlig neuen Stil. Dem Auge des Betrachters werden plötzlich glänzende<br />

Oberfl ächen und warme Lichter präsentiert, die im starken Kontrast<br />

zu den zuvor eher tristen, matten und bräunlichen Kulissen stehen. Das<br />

Klassensystem, abgegrenzt durch mehrere Zeitzonen, hält dennoch eine<br />

einheitliche Modeerscheinung parat: Die Wiederentdeckung der 1970er.<br />

Alles wirkt rund und glänzend und man erwartet eigentlich schon, dass im<br />

nächsten Augenblick Sean Connery mit einem Sunbeam Alpine durchs<br />

Bild fährt. Die zumindest technologische Blütezeit der Menschheit fährt<br />

also den Stil des goldenen Zeitalters.<br />

Der Protagonist<br />

Größter Wermutstropfen ist der Hauptdarsteller selbst. Mag sein, dass<br />

Justin Timberlake äußerlich perfekt in diese stilisierte Welt der 25-Jährigen<br />

hineinpasst. Seine gespielten Emotionen kauft ihm dennoch niemand ab.<br />

Bis auf die authentische unterwürfi ge Haltung lassen sich seiner Gestik<br />

und Mimik ausschließlich gekünstelte Gefühle entnehmen. Wills eigentlicher<br />

Charakter bleibt daher unerschlossen und wagt sich höchstens<br />

dann an die Oberfl äche, wenn er seine Selbstlosigkeit und sein materielles<br />

Desinteresse zur Schau stellt.<br />

Und sei es nun eine Akzentuierung der innerfi lmischen Kapitalismuskritik<br />

oder nicht – der Moment, in dem sich Will einen Jaguar E-Type für<br />

ganze 59 Jahre Lebenszeit kauft (vermutlich um des James-Bond-Feelings<br />

willen), führt seine bisherige Einstellung ad absurdum. Mehr noch<br />

wirft dieses Verhalten zusätzliche Fragen zu seiner Persönlichkeit auf, die<br />

Justin Timberlakes statisches Plastgesicht nicht zu beantworten vermag.<br />

Eine davon lautet: Wofür benötigt jemand, dem an Besitz nicht viel liegt,<br />

ein solches Statussymbol? Die ernüchternde Antwort: Natürlich für die anstehenden<br />

Verfolgungsjagden, die aus der brillanten Grundidee der „Was<br />

wäre, wenn …“-Geschichte einen unnötig geistlosen Actionfi lm machen.<br />

Glamourös und bodenständig<br />

Der visuelle Stil variiert wie oben beschrieben zwischen farblich sehr<br />

warmen Tönen und Simplizität, behält allerdings stets seine Schärfe und<br />

Detailvielfalt bei. <strong>In</strong> der Zeitzone der Arbeiterschicht fällt die Überbelichtung<br />

auf, mit der die entsättigten Bilder eingefangen wurden. Der Transfer<br />

ist ohne jegliche Bildstörungen gelungen. Ähnlich der spiegelnden<br />

Oberfl ächen im Luxusbereich ist die Optik sehr steril, also ohne jegliches<br />

Filmkorn. Kantenschärfe und Wiedergabe der Texturen sind exzellent umgesetzt<br />

und passen zum futuristischen Stil des Films.<br />

Der Audiomix ist nicht immer so räumlich, wie er sein könnte, an den<br />

nötigen Stellen macht er jedoch eine gute Figur. Die Verfolgungsjagden<br />

gewinnen beispielsweise durch die gut eingepegelte Dynamik an Lebendigkeit.<br />

Beim coolen Soundtrack sind zudem sehr schöne Tiefen zu<br />

hören, die durch den Subwoofer eine stimmige Unterstützung erhalten.<br />

Das Bonusmaterial bietet zwei HD-Beiträge. Zum einen eine höchst<br />

interessante Betrachtung der Filmthematik „Eine Gesellschaft unter<br />

Zeitdruck“ (16 Minuten), zum anderen zehn entfallene und erweiterte<br />

Szenen (13 Minuten).<br />

FALKO THEUNER<br />

01 : 16 : 10 00 : 48 : 38<br />

Film 8/10<br />

„<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ führt die Begrenztheit der eigenen Lebenszeit klar vor<br />

Augen und entwickelt eine Spannung, die nur harte Science-<br />

Fiction bieten kann.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Kontrast und Farben sind stark stilisiert. <strong>In</strong> der Welt der Reichen ist<br />

das Bild sehr warm, in der Welt der Armen äußerst kalt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Die Minutemen sind egoistische Räuber, die anderen Menschen ihre Lebenszeit<br />

stehlen. Solche oberflächlichen Personen gibt es heute schon …<br />

Warten ist der Luxus<br />

der Reichen<br />

Ton 9/10<br />

Beim Ton gibt es kaum etwas zu bemängeln. Für die Begeisterung<br />

fehlt es dem Rundumklang noch an Volumen und 5.1-Lebendigkeit.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2/3 2/2 2/2<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

26


Luther, Drive, What<br />

A Man u. v. a.<br />

Die drei Musketiere,<br />

Krieg der Götter,<br />

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Tim und Struppi“<br />

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auf großer Fahrt“<br />

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Familie: die Für<br />

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Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />

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Bilder: Auerbach Verlag, istockphoto.com/gbrundin<br />

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ohne Begründung bei Auerbach<br />

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0341–1495511


Film<br />

Blockbuster<br />

Atemlos – Gefährliche Wahrheit<br />

Action<br />

OT: Abduction L: US<br />

J: 2011 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: John Singleton<br />

D: Taylor Lautner,<br />

Jason Isaacs, Lily<br />

Collins, Maria Bello<br />

LZ: 106 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 7/10<br />

Hey, warum hast du immer den<br />

gleichen Gesichtsausdruck?<br />

Was macht ein Teenie-Star,<br />

der mehr Erfahrung im<br />

Kampfsport hat als im Schauspielern?<br />

Richtig! Einen handfesten Actionstreifen,<br />

der einem bewährten<br />

Rezept folgt und beim jungen Zielpublikum<br />

funktioniert. Taylor Lautner<br />

(„Eclipse“) hat es nicht so mit der<br />

Schauspielerei, weshalb er dem Titel<br />

entsprechend in „Atemlos“ lieber für<br />

einen hohen Körpereinsatz plädiert.<br />

Die Story ist an die Jason-Bourne-<br />

Filme angelehnt und bietet einige<br />

Vorwände, um Nathan (T. Lautner)<br />

zum gejagten Superagenten zu machen.<br />

Sein vorheriges Familienleben<br />

ist hierbei sehr realistisch dargestellt,<br />

sodass der Ausbruch daraus wie<br />

eine romantische Teenager-Fantasie<br />

erscheint – was das Drehbuch im<br />

Grunde genommen auch ist. Es<br />

geht um das Verfolgtwerden an<br />

sich, um das Beschützen der Freundin<br />

und die Suche nach der eigenen<br />

Herkunft. Dies dient allerdings<br />

ausschließlich zur <strong>In</strong>szenierung der<br />

Actionmomente und der Selbstdarstellung<br />

des Helden. Technisch ist<br />

die Scheibe absolut solide. Durch<br />

Mit der potenziellen Freundin auf der Flucht vor bösen Buben – welcher<br />

männliche Teenager träumt nicht von so einer heldenhaften Situation?<br />

den überhöhten Kontrast gehen<br />

Plastizität und Detailgrad verloren.<br />

Die Kantenschärfe ist gut, während<br />

die hauptsächlich warmen, übersättigten<br />

Farben an einigen Stellen rotbzw.<br />

orangestichig wirken. Bezüglich<br />

des Faktors Bildrauschen ist das<br />

Gebotene absolut sauber. Was wäre<br />

eine Actiondarstellung ohne die hörbar<br />

mitreißende Audiokomponente?<br />

Schon die einleitenden Musiktöne<br />

schöpfen aus dem Vollen und reizen<br />

das Klangspektrum komplett aus.<br />

Die Dynamik ist sagenhaft und hält<br />

den Zuschauer von der ersten bis<br />

zur letzten Minute in dem Geschehen<br />

gefangen. Eine 5.1-Nutzung ist<br />

generell zu spüren, aber nur selten<br />

ausreichend explizit. <strong>In</strong>sgesamt ist<br />

die Audiospur ein ausgesprochen<br />

gelungenes Hörerlebnis. FT<br />

Film 6/10<br />

Jason Bourne für Teenager und ohne Botschaft.<br />

Das ist genau die Rolle, in die der ausdruckslose<br />

„Twilight“-Star Taylor Lautner hineinpasst.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Die drei Musketiere<br />

Abenteuer<br />

OT: The Three Musketeers<br />

L: DE, FR, GB, US<br />

J: 2011 V: Constantin<br />

Highlight B: MVC<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD HR<br />

5.1 verw. 3D-Proj.: JVC<br />

DLA-X70 2D-komp.: ja<br />

R: Paul W. S. Anderson<br />

D: M. Jovovich, M. Macfadyen, L. Evans<br />

LZ: 110 min FSK: 12 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 10/10<br />

Wie ging der Spruch doch gleich?<br />

Einer für alle und jeder für sich selbst<br />

Athos, Aramis, Porthos und<br />

D’Artagnan, das sind Alexandre<br />

Dumas drei Musketiere samt Lehrling.<br />

Viele Verfilmungen hat es bislang<br />

gegeben, und jede bemühte<br />

sich, die Essenz des Abenteuerfilms<br />

schlechthin darzustellen. Regisseur<br />

Paul W. S. Anderson, bekannt durch<br />

seine actiongetriebenen Videospielverfilmungen,<br />

denkt da nicht anders.<br />

Seine <strong>In</strong>terpretation zeichnet<br />

amüsante, sehr gut unterscheidbare<br />

Figurentypen, legt ein ungeheures<br />

Erzähltempo vor und macht einfach<br />

Spaß. Andererseits ist es die<br />

übliche Actionleier bzw. sind es<br />

die inszenatorischen Anleihen von<br />

„Pirates Of The Caribbean“ und<br />

„Resident Evil“, die hier zu Ermüdungserscheinungen<br />

führen. Die<br />

herausstechende Signalfarbe Rot<br />

dient hauptsächlich der Markierung<br />

von Kardinal Richelieus Einflussbereich.<br />

Überhaupt wirken Kulissen<br />

und Ausstattung schon zu perfekt,<br />

als dass sie als echt akzeptiert werden<br />

könnten. Schärfe und Kontrast<br />

sind makellos, beim Colortiming<br />

setzte man auf kräftige Farben. Die<br />

Kardinal Richelieu (C. Waltz) nutzt die Milady de Winter (M. Jovovich) für<br />

seine intriganten Machenschaften. Doch auch sie ist undurchschaubar<br />

durchschnittliche 3D-Tiefenwirkung<br />

ist gut und verleiht einigen Sequenzen<br />

(Markt, Richelieus Kapelle)<br />

zusätzliche Räumlichkeit, wird bei<br />

vielen Dialogszenen aber auf null<br />

heruntergefahren. Die glasklaren Bilder<br />

erhalten Unterstützung durch<br />

den dynamischen Abenteuerscore,<br />

Soundeffekte wurden sehr explizit<br />

eingespielt und stehen auch im<br />

Audiomix sehr weit im Vordergrund.<br />

Die limitierte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Premium-<br />

Edition wird in einem edlen Pappschuber<br />

samt Booklet ausgeliefert.<br />

Sind auf der Hauptdisc schon einige<br />

Extras wie ein 3D-Making-of enthalten,<br />

trumpft die pralle Bonusdisc<br />

mit einer Bild-in-Bild-Funktion, <strong>In</strong>terviews<br />

und Kurzfeaturettes auf. FT<br />

Film 6/10<br />

Ein Abenteuerfi lm nach Lehrbuch, der die<br />

Eigenheiten der Figuren sehr gut herausstellt.<br />

Trotz einfachen Plots unterhaltsam hoch drei.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

3D 5/10<br />

Bilder: Constantin Highlight, Studiocanal<br />

28


Ein außergewöhnliches<br />

Erlebnis. 3D Fans,<br />

Herzog-Anhänger,<br />

Höhlenforscher bringt<br />

er zum Schwärmen.<br />

DIE ZEIT<br />

Herzogs Film ist<br />

ein Geschenk für<br />

die Menschheit.<br />

WELT KOMPAKT<br />

Aushilfsgangster<br />

EIN FILM VON<br />

WERNER HERZOG<br />

Komödie/Action<br />

OT: Tower Heist L: US<br />

J: 2011 V: Universal<br />

Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Brett Ratner D: Ben<br />

Stiller, Eddie Murphy,<br />

Matthew Broderick<br />

LZ: 105 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.03.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Josh Kovac (Ben Stiller) ist seinem<br />

Boss, dem Börsenmogul<br />

Arthur Shaw (Alan Alda), treu ergeben.<br />

Dieser entpuppt sich jedoch<br />

als gewissenloser Spekulant<br />

und nimmt den fi nanziellen Ruin<br />

seiner Anleger für die Erhaltung<br />

seines Lebensstils in Kauf.<br />

Als sich herausstellt, dass Shaw<br />

sogar die Pensionskasse aller seiner<br />

Angestellten verspekuliert hat,<br />

beschließt Josh, seinen Boss um<br />

dessen geheime Reserven zu erleichtern,<br />

und plant zusammen mit<br />

dem Kleinkriminellen Slide (Eddie<br />

Murphy) einen heiklen Coup.<br />

Die Combo Murphy und Stiller<br />

weckt selbstverständlich Erwartungen<br />

an eine unterhaltsame Komödie<br />

mit reichlich Lachern und<br />

Peinlichkeiten. „Aushilfsgangster“<br />

schlägt jedoch dezentere Töne an.<br />

Hier und da gibt es Situationskomik<br />

oder ein paar trockene Witze, die<br />

aber selten zum Losprusten verleiten.<br />

Auch der Actionfaktor, den<br />

die Handlung verspricht, kommt<br />

deutlich zu kurz. Als Manager kennt<br />

sich Josh bestens im Zielobjekt<br />

aus und so beschränken sich die<br />

Vorbereitungen auf Observationen<br />

und das Abwägen des Für und<br />

Wider. Etwas verwundert – um<br />

nicht zu sagen enttäuscht – ist der<br />

Zuschauer dann dennoch, wenn<br />

am Ende trotz Raubzug-Laien und<br />

reichlich Logiklöchern fast alles wie<br />

am Schnürchen läuft. Spannende<br />

<strong>In</strong>szenierungen oder Wendungen,<br />

wie z. B. in der „Ocean’s“-Reihe,<br />

erwartet der Zuschauer vergeblich.<br />

Immerhin kann der Film auf technischer<br />

Seite überzeugen. Das<br />

fehlerfreie, scharfe Bild hat durchgängig<br />

eine solide Qualität und gibt<br />

keinen Anlass zu negativer Kritik.<br />

Auch der Sound macht einen satten,<br />

klaren Eindruck und nutzt seine<br />

Möglichkeiten, ohne sie jedoch<br />

völlig auszuschöpfen.<br />

NR<br />

DIE VERLORENEN<br />

MEISTERWERKE<br />

DER MENSCHHEIT…<br />

AUCH IN<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

Charmant, aber skrupellos: Börsenmogul<br />

Arthur Shaw (A. Alda)<br />

Film 5,5/10<br />

Ein fl acher Unterhaltungsfi lm, der für eine<br />

Komödie zu wenig Lacher und für einen<br />

Actionfi lm zu wenig Dynamik zeigt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

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Film<br />

Blockbuster<br />

Die Legende der weißen Schlange<br />

Fantasy<br />

OT: Bai She Chuan Shuo L: HK J: 2011 V: KSM B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Siu-Tung Ching D: Jet Li,<br />

Shengyi Huang, Raymond Lam LZ: 94 min FSK: 16 P: 16<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 3/10<br />

Sie sind die chinesische Version der<br />

„Ghostbusters“: Der Mönch Abbot Fa Hai<br />

(Jet Li) und sein Kumpan (Alfred Hsing) ziehen<br />

durch das mittelalterliche China, um das Land von<br />

einer Dämonenplage zu befreien. Ihr erster Auftrag<br />

führt sie in den kalten Norden, wo sie einer<br />

verführerischen Schneedämonin (Vivian Hsu) das<br />

Handwerk legen. Nach einem videospielartigen<br />

Kampf wird das übernatürliche <strong>In</strong>dividuum in ein<br />

Gefäß gesperrt, um es später in ihrem Kloster in<br />

eine Kerkerdimension zu verbannen.<br />

Doch die beiden sind im Prinzip nur die Nebenfi<br />

guren des Films, denn ein ungewöhnliches<br />

Liebespaar steht eigentlich im Mittelpunkt. Als<br />

der Kräutersammler Xu (Raymond Lam) in<br />

den Bergen von einer grünen Schlangendämonin<br />

(Charlene Choi) erschreckt wird, fällt er in<br />

einen See. Das kann die weiße Schwester der<br />

Verursacherin (Shengyi Huang) nicht mit ansehen:<br />

Sie rettet den Ohnmächtigen, indem<br />

sie ihm einen lebensspendenden Kuss gibt.<br />

Während der Gerettete an einen Traum glaubt,<br />

begibt sich die weiße Schlange in die Gefi lde der<br />

Menschen, da sie den Sterblichen nicht vergessen<br />

kann. Mit sehr radikalen Methoden gewinnt<br />

sie das Herz ihres Angebeteten. Doch auch der<br />

gewiefte Mönch Abott ist in der Stadt, um einen<br />

Fledermausdämon zu stellen. Eine ungewöhnliche<br />

Seuche sucht die Bürger heim und führt ihn<br />

auf die Spur der weißen Schlange.<br />

Wer anderen hilft …<br />

Die Konstellation des tradierten Märchens erinnert<br />

stark an „A Chinese Ghoststory“, denn auch<br />

hier geht Regisseur Siu-Tung Ching mit einiger<br />

Romantik vor, deren Gegner die Tradition selbst<br />

ist. Die menschlichen Vorurteile gegen Dämonen<br />

verwickeln die Protagonisten in einige witzige Verwirrungen,<br />

treiben sie aber auch immer wieder<br />

auseinander. Der Film kann daher durchaus als<br />

Rassismuskritik gesehen werden. Statt eines einfachen<br />

Gut und Böse gibt es ausschließlich ambivalente<br />

Charaktere, die ihr Handeln bewerten<br />

und hinterfragen. Jet Lis Part gehört zwar zu den<br />

düstersten des Films, da er die Liebe der Protagonisten<br />

bedroht, dennoch wird seine Rolle immer<br />

nur als traditionsbewusst und nie als unmenschlich<br />

dargestellt, sodass der Zuschauer stets mit<br />

beiden Seiten mitfi ebert. Wermutstropfen sind<br />

die massiv eingesetzten visuellen Effekte, durch<br />

die der Film zu einer Art Videospiel-Zwischensequenz<br />

wird. Die märchenhaft anmutenden<br />

virtuellen Kulissen sind dermaßen farbenfroh<br />

und steril, dass man am liebsten ein Gamepad<br />

in die Hand nehmen möchte, um mitzumischen.<br />

Es ist daher zwingend notwendig, den Anspruch<br />

auf Realismus fallen zu lassen, wenn man sich<br />

auf die romantische Handlung und die an „Final<br />

Fantasy“ erinnernden Auseinandersetzungen mit<br />

Comicelementen konzentrieren möchte.<br />

Abbots (Jet Li) Gehilfe wurde von einem Fledermausdämon<br />

gebissen<br />

kurzen Schnittfolgen nach, ist aber grundsätzlich<br />

auf dem dunkelsten Level, was angesichts des<br />

hohen Kontrasts auch absolut notwendig ist. Die<br />

innerstädtischen Feierlichkeiten sind eine gute<br />

Möglichkeit für die Herausstellung des Surround-<br />

Sounds, der hier auch gern genutzt wird. Stimmen<br />

von Passanten und Feuerwerksgeräusche<br />

holen den bunten Trubel in Ihre warme Stube.<br />

Auch die magischen Auseinadersetzungen zwischen<br />

Zauberer und Schlange bieten einiges an<br />

Soundeffekten, diese könnten aber noch intensiver<br />

bzw. räumlicher sein. Die sehr gute Musik<br />

erinnert an gängige Rollenspiele wie die „Final<br />

Fantasy“-Reihe, manchmal auch an den einen<br />

oder anderen Danny-Elfman-Score.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6/10<br />

Sollten Sie bunte Fantasy-Märchen mögen, am besten noch ein<br />

Rollenspielfan sein, dürfte Ihnen Jet Lis romantische Fabel à la<br />

„A Chinese Ghost Story“ sicher gefallen.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Trotz hohen Kitschfaktors und nicht immer akkurater Computervisualisierungen<br />

hat der Film dennoch seine schmucken Schauwerte.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Die Schneedämonin ist für ihre Verführungskünste bekannt<br />

– doch tut sie wirklich Unrechtes?<br />

… verbringt seine Zeit sinnvoll<br />

Zu den guten Seiten des Bildes gehört eine äußerst<br />

satte Farbwiedergabe. Der Detailgrad ist<br />

durch die Überbelichtung und die nicht immer<br />

hochwertige Computeranimation durchschnittlich<br />

und auch die meist gute Schärfe schwankt<br />

gelegentlich. Der Schwarzwert lässt in einigen<br />

Ton 8/10<br />

Klangqualität, Basseinsatz und Dynamik sind gut. An dem<br />

dreidimensionalen Klangraum könnte noch geschraubt werden.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 2/2 2/2<br />

Bilder: KSM<br />

30


Blockbuster<br />

Film<br />

Warrior<br />

Bilder: Universum<br />

Sportlerdrama<br />

OT: Warrior L: US<br />

J: 2011 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Gavin O’Connor<br />

D: Tom Hardy, Joel<br />

Edgerton, Nick Nolte<br />

LZ: 140 min FSK: 16<br />

P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />

Von gleichem <strong>Blu</strong>t und doch beinhart<br />

– Mann gegen Mann – im Ring<br />

Das Wort „Konsequenz“ ist so<br />

ziemlich das Erste, was einem<br />

in den Sinn kommen dürfte, wenn<br />

man Gavin O’Connors Bruder- und<br />

Kämpferdrama „Warrior“ kurz und<br />

knapp auf den Punkt bringen will.<br />

Der Plot wird straff und mitreißend<br />

erzählt, die Psychologie der Figuren<br />

bleibt stets nachvollziehbar und<br />

logisch, die dynamisch inszenierten<br />

und einfallsreich choreografierten<br />

Kämpfe im „Mixed-Martial-Arts-Stil“<br />

sind alles andere als zimperlich und<br />

transportieren die raue <strong>In</strong>tensität<br />

dieses extrem harten Kampfsport-<br />

Sammelsuriums äußerst überzeugend.<br />

Alles läuft auf den finalen<br />

Showdown der beiden ungleichen<br />

Brüder Tommy und Brendan (Tom<br />

Hardy und Joel Edgerton) hinaus,<br />

der an Spannung und emotionaler<br />

Aufgeladenheit wirklich kaum zu<br />

überbieten ist und wohlig an Sternstunden<br />

des Genres wie zum Beispiel<br />

„Rocky“ erinnert.<br />

Bei der Gestaltung der Bilder<br />

setzten die Macher eindeutig auf<br />

das richtige Pferd: Mit deutlich<br />

sichtbarem Filmkorn (stellenweise<br />

Nick Nolte endlich mal wieder in einer ganz auf ihn zugeschnittenen Rolle:<br />

Als Vater zwischen zwei zerstrittenen Söhnen läuft er zur Höchstform auf<br />

schon fast zu viel des Guten) entsteht<br />

eine dreckig-griffi ge Qualität<br />

der Szenen, die das Ungeschönte<br />

und Harte der Figuren und der<br />

Story passend refl ektiert. Erstaunlicherweise<br />

leidet die Schärfe unter<br />

diesem exzessiv eingesetzten<br />

Stilmittel nicht zu sehr, sodass der<br />

Detailreichtum der Einstellungen<br />

größtenteils gewahrt bleibt. Die hitzige<br />

Atmosphäre und die vielstimmige<br />

Klangkulisse der brodelnden<br />

Kampfarenen sind selbstverständlich<br />

das Highlight der knackigen<br />

Tonspur. Im Bonusmaterial wird<br />

jede Menge zusätzlicher Stoff zum<br />

Hintergrund des Films geboten –<br />

am interessantesten ist hier ein gut<br />

recherchiertes Featurette über die<br />

reale Entwicklung der kombinierten<br />

Martial-Arts-Wettkämpfe. TW<br />

Film 8/10<br />

Ein Film, der einem mit seiner körperlichen wie<br />

emotionalen <strong>In</strong>tensität den Atem raubt. Großes<br />

Drama, nicht nur für Martial-Arts-Liebhaber!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Anzeige<br />

Eigentlich wollten Sean (Emile<br />

Hirsch) und Ben (Max Minghella)<br />

nur nach Moskau reisen, ihre neue<br />

Party-App ausprobieren und ein<br />

paar Mädels aufreißen. Doch dann<br />

bricht plötzlich die Hölle über die<br />

Sean (Emile Hirsch) hat mit den<br />

Aliens alle Hände voll zu tun<br />

amerikanischen Russland-Touristen<br />

und ihre hübschen Begleiterinnen<br />

herein. Fluoreszierende Kugeln<br />

fallen vom Himmel, Leute lösen<br />

sich in Aschewölkchen auf und<br />

unsichtbare <strong>In</strong>vasoren haben es<br />

auf die Energievorräte der Erde<br />

abgesehen. Ein ungleicher Kampf<br />

ums Überleben beginnt.<br />

Was sich wie eine Kreuzung aus<br />

„Predator“ und „Krieg der Welten“<br />

anhört, ist Timur Bekmambetovs<br />

(„Wanted“, „Wächter der Nacht“)<br />

neueste, actiongeladene Kreation<br />

aus dem Science-Fiction-Genre. Für<br />

die Story zeichnet Jon Spaihts verantwortlich,<br />

der derzeit auch an dem<br />

Skript des lange erwarteten Mammutfi<br />

lms „Prometheus“ von Ridley<br />

Scott werkelt. Auch Regisseur Chris<br />

Gorak ist kein unbeschriebenes<br />

Blatt, denn dieser sorgte als Art<br />

Director für den unvergleichlichen<br />

Look solcher Kult-Klassiker wie<br />

Das stand definitiv nicht im Reiseführer: Die <strong>In</strong>vasion bedroht die Touristen<br />

„Minority Report“ und „Fight Club“.<br />

Sein geschultes Auge brachte auch<br />

der Alien-<strong>In</strong>vasion von „Darkest<br />

Hour“ eine individuelle, visuelle<br />

Note ein, zumal der Film komplett in<br />

3D gedreht wurde. Wer also in den<br />

Genuss des vollen Effektfeuerwerks<br />

kommen möchte, kann sich die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

3D inklusive der 2D-Fassung auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD zulegen. Eine Digital<br />

Copy ist ebenfalls im umfangreichen<br />

Gesamtpaket enthalten.<br />

Alternativ gibt es natürlich auch eine<br />

Kaufversion ohne 3D-Disc. Beide<br />

Versionen kommen am 27. April in<br />

den Handel.<br />

Ab 27. April 2012<br />

im Handel


Film<br />

Anspruch<br />

Contagion<br />

Thriller/Drama<br />

OT: Contagion L: US, AE<br />

J: 2011 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.), DD 5.1<br />

R: Steven Soderbergh<br />

D: Gwyneth Paltrow,<br />

Matt Damon, Laurence<br />

Fishburne, Marion Cotillard LZ: 106 min FSK:<br />

12 P: 17 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Der Ausbruch eines aggressiven<br />

Erregers hält die ganze Welt in<br />

Atem. Obwohl sich das eigentliche<br />

Geschehen im mikroskopisch kleinen<br />

Maßstab abspielt, zeigt Steven<br />

Soderberghs Film diverse Einzelschicksale,<br />

die nach einer Lösung<br />

für ihre ausweglose Situation suchen.<br />

Helden gibt es keine, lediglich<br />

sterbende Menschen, die in<br />

Massengräbern beigesetzt werden,<br />

<strong>In</strong> „Contagion“ gibt es keine Helden. Wer infiziert wird, stirbt. Demnach ist<br />

das Szenario an sich die eigentliche Hauptfigur<br />

da die Leichensäcke ausgegangen<br />

sind. Die Suche nach dem Gegenmittel<br />

gestaltet sich als Rennen<br />

gegen die Zeit, bevor auch noch<br />

der letzte Rest der Menschheit<br />

erlischt. Bis dahin ist eine Panik<br />

jedoch unvermeidbar. Sollten Sie<br />

also einen dramatischen Actionfilm<br />

à la Hollywood erwarten, könnte<br />

Soderberghs äußerst rationale Erzählweise<br />

einen bitteren Nachgeschmack<br />

hinterlassen.<br />

Die Farben der wirklich scharfen<br />

Bilder tendieren entweder ins kalte<br />

Türkis oder ins eitrig-kranke Gelb.<br />

„Contagion“ ist ein perfektes Beispiel<br />

für überzogene Kontraste,<br />

zulaufende Details und abgedunkelte<br />

Texturen. Obwohl die Schärfe<br />

generell ein hohes Niveau besitzt,<br />

verschwimmen die Konturen gelegentlich.<br />

Das digitale Rauschen<br />

hält sich in Grenzen.<br />

Große Actionsequenzen gibt es<br />

in diesem Suspense-Thriller wie<br />

gesagt nicht, weshalb den Hörmuscheln<br />

andere Elemente der<br />

Spannungsförderung zur Hand gegeben<br />

werden. Zum einen wäre<br />

Dr. Erin Mears (Kate Winslet) sucht<br />

nach einer Lösung<br />

da der elektrifi zierende Soundtrack<br />

von Cliff Martinez („Drive“), der die<br />

Erzählgeschwindigkeit vorantreibt.<br />

Zum anderen gibt es einige subtile<br />

Straßengeräusche zu hören, die<br />

den Zuschauer zum Teil der kranken<br />

Menge machen. Am besten<br />

schauen Sie diesen unbequemen<br />

Film mit Mundschutz.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Trotz des anstrengenden Themas und der<br />

nüchternen Erzählweise ein nachdenklich<br />

stimmender Thriller mit Starbesetzung.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Was auch geschehen mag<br />

Drama<br />

OT: The Shunning<br />

L: US J: 2011 V: DTP<br />

Entertainment<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Michael Landon Jr.<br />

D: Danielle Panabaker,<br />

Sherry Stringfi eld, Bill<br />

Oberst Jr. LZ: 87 min FSK: 12 P: 12 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 1/10<br />

The<br />

Shunning<br />

Katie sucht nach ihren Wurzeln. Ist<br />

sie in der modernen Welt richtig?<br />

Tyrannosaur<br />

Drama/Sozialstudie<br />

OT: Tyrannosaur L: GB<br />

J: 2011 V: Eurovideo<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Paddy Considine<br />

D: Peter Mullan, Olivia<br />

Colman, Eddie Marsan<br />

LZ: 89 min FSK: 16<br />

P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 08.03.12 × 2 Extras: 6/10<br />

Selten zuvor wurde das Thema Wut<br />

filmisch so genau erfasst<br />

<strong>In</strong> der Verfilmung des gleichnamigen<br />

Buches von Beverly Lewis<br />

ist die junge Amish Katie (Danielle<br />

Panabaker) nicht sicher, ob sie den<br />

strengen Regeln ihrer Glaubensgemeinschaft<br />

gewachsen ist. <strong>In</strong> ihr<br />

wächst stetig der Wunsch, mehr<br />

über sich selbst zu erfahren – ganz<br />

zum Missfallen der Gemeinde ...<br />

Trotz der recht oberfl ächlich porträtierten<br />

Charaktere schaffen es die<br />

Darsteller, beim Zuschauer Emotionen<br />

zu wecken. Ein tatsächliches<br />

Verständnis für die Amish-Kultur<br />

wird aber angesichts der fl achen<br />

Abhandlung nicht erreicht. Entsprechend<br />

des Themas punktet der Film<br />

mit einem sehr natürlichen Bild.<br />

Eine naturnahe Farbdarstellung<br />

und ausgezeichnete Schärfe tragen<br />

dazu bei. Komprimiert klingende<br />

Stimmen und leicht blecherne<br />

Geräuschkulissen wirken hingegen<br />

ein wenig veraltet. Zumindest die<br />

Synchronisation und der schwungvolle<br />

Soundtrack können das<br />

Klangbild aufwerten.<br />

NR<br />

Film 6,5/10<br />

Die naive Coming-of-Age-Story einer Amish,<br />

die hin- und hergerissen ist zwischen ihrem<br />

Glauben und ihren unbekannten Wurzeln.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Ganz abseits des gängigen<br />

Mainstreams gibt es in der<br />

anspruchsvollen und hochinteressanten<br />

Veröffentlichungsreihe Kino<br />

Kontrovers von Eurovideo einige<br />

Filmperlen zu entdecken. „Tyrannosaur“<br />

ist ein gutes Beispiel dafür:<br />

Das bissige Sozialdrama des englischen<br />

Schauspielers (und nun auch<br />

Filme machers) Paddy Considine war<br />

der strahlende Sieger auf dem<br />

Sundance-Filmfestival des letzten<br />

Jahres. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kommt in einem<br />

stilsicher gestalteten weißen Mediabook<br />

mit einem knapp 30-seitigen<br />

Booklet voller Fotos und <strong>In</strong>fos zum<br />

Film. Eine DVD-Version liegt ebenfalls<br />

bei. Die kalte bis natürliche<br />

Farbgebung orientiert sich am rauen<br />

und realistischen Ton der beinharten<br />

Story um den Alltag eines cholerischen<br />

Alkoholkranken (brillant:<br />

Peter Mullan) aus der englischen<br />

Arbeiterklasse. Kleine Mängel in der<br />

Schärfe und beinahe unmerklich<br />

wechselnde Helligkeitswerte drücken<br />

den Technikwert.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Durch das intensive Schauspiel des<br />

Hauptdarstellers entsteht ein schonungslospackendes<br />

Porträt einer verlorenen Seele.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Eurovideo, DTP Entertainment, Warner Home Video<br />

32


Anspruch<br />

Film<br />

Another Earth<br />

Drama<br />

OT: Another Earth L: US J: 2011 V: 20th Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) R: Mike<br />

Cahill D: Brit Marling, William Mapother, Matthew-Lee<br />

Erlbach LZ: 93 min FSK: 12 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 04.05.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Die Zeitlupensequenzen erinnern frappierend an Lars von Triers Slow-Motion-Exzesse in „Melancholia“.<br />

Und auch inhaltlich wird hier ein ähnlich intensives und mitreißendes Level erreicht<br />

Ab und zu gibt es auch im Alltag eines<br />

Filmkritikers geradezu magische Momente:<br />

Neugierig geworden durch die Empfehlung eines<br />

Kollegen, fiel mir ein kleiner, fernab von jeglicher<br />

Unterstützung durch die großen Studios produzierter<br />

amerikanischer Film in die Hände, von<br />

dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte.<br />

„Another Earth“ nannte sich das gute Stück, und<br />

mit der Empfehlung einer doppelten Prämierung<br />

beim Sundance 2011 (dem immer noch ausschlaggebenden<br />

Festival für die internationale<br />

<strong>In</strong>dependent-Szene) konnte da eigentlich nicht<br />

mehr allzu viel schiefgehen. Was mich dann beim<br />

Anschauen dieser ungewöhnlichen Geschichte<br />

erwartete, übertraf meine ohnehin nicht gerade<br />

niedrigen Erwartungen aber noch einmal deutlich.<br />

Ein Paralleluniversum<br />

Der Plot ist einfach nur faszinierend: Eines Tages<br />

taucht am Firmament plötzlich ein exaktes<br />

Spiegelbild der Erde auf. Abgelenkt von diesem<br />

zuerst unerklärlichen Naturschauspiel, wird die<br />

junge Rhoda Williams (Brit Marling) in einen<br />

William Mapother kennt man vielleicht i noch als<br />

undurchsichtigen „Lost“-Bösewicht Ethan Rom<br />

tragischen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem<br />

Frau und Tochter des bekannten Komponisten<br />

John Burroughs (William Mapother) ihr Leben<br />

verlieren. Das Dasein der beiden Hauptfi guren<br />

wird durch diese Katastrophe völlig aus der<br />

Bahn geworfen: Die angehende Astrophysikerin<br />

Rhoda muss wegen fahrlässiger Tötung ins Gefängnis,<br />

begräbt ihren Kindheitstraum, zu den<br />

Sternen zu reisen und hat nach ihrer Entlassung<br />

jeglichen Lebenswillen verloren. <strong>In</strong> einem<br />

verzweifelten Versuch, sich beim inzwischen<br />

völlig verwahrlosten Witwer zu entschuldigen,<br />

schleicht sie sich unter Vorspiegelung fal scher<br />

Tatsachen in sein Leben. Er hat die Identität<br />

der Unfallgegnerin nie erfahren wollen und so<br />

kommen sich beide Schritt für Schritt näher:<br />

Die nächste Katastrophe ist vorprogrammiert.<br />

Drama mit Science-Fiction-Unterbau<br />

Der Film konzentriert sich als eindringliches<br />

Kammerspiel also vornehmlich auf die schwierige<br />

Beziehung der Protagonisten. Die Idee<br />

der parallelen Erde dient Regisseur Mike Cahill<br />

hauptsächlich als philosophisches „Was wäre<br />

wenn“-Vehikel: Welchen Lebensweg hat das<br />

eigene Abbild dort drüben wohl genommen?<br />

Hat mein Doppelgänger die gleichen Vorlieben<br />

wie ich, hat er die gleichen Entscheidungen<br />

getroffen, die gleichen Fehler begangen? Wirklich<br />

interessant werden diese Fragen, als ein<br />

erster Kommunikationsaustausch zwischen<br />

beiden Welten stattfi ndet, als die Möglichkeit<br />

Gestalt annimmt, vielleicht sogar irgendwann<br />

den Schwesterplaneten zu besuchen.<br />

Im Moment der Entdeckung der Existenz der<br />

zweiten Erde hat die angenommene Synchronizität<br />

der Ereignisse natürlich ein Ende – ab diesem<br />

Punkt ist schlichtweg alles möglich und denkbar<br />

und ein echtes Paralleluniversum entsteht.<br />

Glanzstück im „CineProject“<br />

„Another Earth“ erscheint in der einheitlich gestalteten<br />

„CineProject“-Reihe von 20th Century<br />

Fox, in die neben den wichtigsten Katalogtiteln<br />

des Labels auch die eine oder andere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Premiere aufgenommen wird. Die <strong>In</strong>dependent-<br />

Herkunft des Films zeigt sich deutlich im charakteristischen<br />

Handkamerastil, der allerdings nicht<br />

zu unruhig und für die intimen, ganz nah an den<br />

Figuren befi ndlichen Aufnahmen sehr passend<br />

ist. Mit dem gewohnten HD-Level sollte man hier<br />

also generell nicht rechnen – dennoch tun sich<br />

vor allem in den regelmäßig eingestreuten Superzeitlupensequenzen<br />

Bilder von großer Schönheit<br />

und poetischer Strahlkraft auf.<br />

Die heimische Lautsprecheranlage (und hier speziell<br />

der Subwoofer) wird punktuell von einem<br />

mächtigen Drone-Bass gefordert, der die atemberaubend<br />

schöne und doch immer auch etwas<br />

bedrohliche Nähe der zweiten Erde akustisch adäquat<br />

begleitet. Ansonsten stehen die eher wortkargen<br />

Dialoge im Mittelpunkt, die mit tadelloser<br />

Klarheit und guter Synchronisation keine Wünsche<br />

offenlassen. Die Extras bieten so manche<br />

interessante entfallene Szene (unter anderem<br />

eine alternative Version des fantastischen Endes)<br />

sowie einige kurze Gespräche über den wissenschaftlichen<br />

Hintergrund und die Entstehung des<br />

Films mit dem Drehbuchduo Cahill/Marling.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8/10<br />

<strong>In</strong>novatives <strong>In</strong>dependent-Drama, das seine philosophische<br />

Spiegelwelt-Prämisse zum Wohle der emotionalen Wucht seiner<br />

Geschichte einsetzt. Ein außergewöhnlicher Film in jeder Hinsicht.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Der beinahe durchgängige Handkameraeinsatz sorgt für viel<br />

Authentizität, geht allerdings auf Kosten der Bildqualität.<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

Große Teile des unausgesprochenen Gefühlschaos h zwischen den Figuren teilen sich durch behutsame<br />

Gesten, vorsichtige Blicke und die sparsame, aber umso berührendere Mimik der starken Darsteller mit<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Ton 7/10<br />

Glasklare Dialoge, atmosphärisch-bedrohliche Subwoofer-<br />

Frequenzen und ein feiner Post-Rock-Score können hier punkten.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 33


Film<br />

Anspruch<br />

Sleeping Beauty<br />

Mystery/Erotik<br />

OT: Sleeping Beauty<br />

L: AU J: 2011<br />

V: Capelight Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Julia Leigh D: Emily<br />

Browning, Rachael<br />

Blake, Mirrah Foulkes<br />

LZ: 102 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.03.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Trotz eindeutiger Bilder bleibt die<br />

Stimmung faszinierend-distanziert<br />

Der einfachste Weg, sich eine genaue<br />

Vorstellung von „Sleeping<br />

Beauty“ zu machen, ist, sich Stanley<br />

Kubricks letztes Meisterwerk „Eyes<br />

Wide Shut“ ins Gedächtnis zu rufen.<br />

Eine akut unterkühlte Bild- und Erzählsprache,<br />

eine Atmosphäre, die<br />

vor sexueller Spannung förmlich<br />

birst, ein Protagonist, der sich willig<br />

fallen und treiben lässt in eine Welt<br />

der erotischen Geheimbündelei:<br />

Die Parallelen sind auffällig und<br />

zahlreich. „Sucker Punch“-Star Emily<br />

Browning ist das faszinierende<br />

Zentrum dieses geheimnisvollen,<br />

nicht zu klassifizierenden, geradezu<br />

mystischen Bilderreigens.<br />

Als emanzipierte Studentin verdient<br />

sie sich mit allerlei Nebenjobs<br />

etwas hinzu und schreckt<br />

auch nicht davor zurück, aus ihrer<br />

Schönheit und den Reizen<br />

ihres makellosen Körpers Profit<br />

zu schlagen. „Sleeping Beauty“<br />

entfaltet sich nicht im Sinne eines<br />

klassischen Plots, sondern ist (passend<br />

zum vieldeutigen Titel) eher<br />

als verfilmter Traum bzw. als Märchen<br />

für Erwachsene zu begreifen.<br />

Emily Browning ist als geheimnisvoll-verführerische Kindfrau die Idealbesetzung<br />

und beweist, dass sie schauspielerisch über einiges Potenzial verfügt<br />

Lässt man sich ganz darauf ein,<br />

eröffnet sich einem ein wahrhaft<br />

ungewöhnliches Kinoerlebnis, das<br />

für die eigene <strong>In</strong>terpretation alle<br />

Möglichkeiten offenlässt.<br />

Mit einer auffällig blassen Farbgebung<br />

sowie langen, unverwandten<br />

Einstellungen unterstreicht die Australierin<br />

Julia Leigh den kühl-beobachtenden<br />

Stil ihres Drehbuchs<br />

auch auf der visuellen Ebene. Die<br />

dominanten Pastelltöne und die nur<br />

durchschnittliche Schärfe erwecken<br />

dabei wohl mit voller Absicht den<br />

Eindruck von auf den Bildschirm<br />

geworfenen Gemälden. Der nur<br />

sporadisch eingesetzte Score und<br />

das zurückhaltende Sounddesign<br />

passen zur traumwandlerischen<br />

Stimmung, sorgen aber für Abzüge<br />

im Technikwert.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

„Sucker Punch“-Beauty Emily Browning in<br />

einem unterkühlten Erotikdrama, das die<br />

Konventionen des Genres geschickt unterläuft.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Die Rache der Wanderhure<br />

Drama<br />

OT: Die Rache der<br />

Wanderhure L: DE<br />

J: 2012 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Hansjörg Thurn<br />

D: Alexandra Neldel,<br />

Esther Schweins, Götz<br />

Otto LZ: 120 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 29.02.12 × 1 Extras: 3/10<br />

Ist es Aragorn? Nä, hat nur die<br />

gleiche Frisur und ein Schwert<br />

Marie (A. Neldel) hat es schon nicht leicht. Zuerst erreicht sie die Todesnachricht<br />

ihres Mannes, dann verfolgt sie ein schmieriger <strong>In</strong>quisitor<br />

Im finsteren Mittelalter gab es noch<br />

keine Emanzipation, oder? „Die<br />

Wanderhure“ sowie der vorliegende<br />

Nachfolger wollen uns eines Besseren<br />

belehren, denn Alexandra<br />

Neldel kämpft als Kastellanin Marie<br />

nicht nur mit ihrem Mann um<br />

die Rechte der Frauen. Kurz nachdem<br />

Maries Gatte in den Heiligen<br />

Krieg gezogen ist, erreicht sie auch<br />

schon die verstörende Nachricht<br />

von seinem Ableben. Als wäre das<br />

nicht schlimm genug, giert überdies<br />

der bitterböse Großinquisitor<br />

(Julian Weigend) nach der Hand der<br />

schönen Frau. Schafft sie es nicht,<br />

binnen zehn Tagen nachzuweisen,<br />

dass ihr Mann noch lebt, droht ihr<br />

die Zwangsverheiratung.<br />

Der TV-Film treibt vor allem einen<br />

Gedanken in den Sinn des Zuschauers:<br />

Das große TV-Event ist wohl<br />

nur deshalb so groß, weil es so<br />

vermarktet wird. Qualitativ nämlich<br />

hinkt das Mittelalterstück gängigen<br />

Genreproduktionen wie etwa „Die<br />

Säulen der Erde“ weit hinterher. Die<br />

ideenlose Handlung könnte fl acher<br />

kaum sein, von den hölzernen Dialogen<br />

ganz zu schweigen. Was<br />

also bringt eine so große Zuschauermenge<br />

dazu, sich diesen Film<br />

anzusehen? Vielleicht sind es die<br />

detailgetreue Ausstattung und das<br />

märchenhafte Setting, die für eine<br />

TV-Produktion durchaus sehenswert<br />

sind. Unterstützt werden die<br />

fantastischen Naturkulissen durch<br />

ein ganz passables Bild, das freilich<br />

fürs Fernsehen aufgenommen<br />

wurde und demnach in 1 080i25<br />

vorliegt. Die entsättigten Farben<br />

und das weiche Licht gehören zum<br />

Mittelalterfeeling einfach dazu. Die<br />

Schärfe ist durchschnittlich, genauso<br />

wie der Kontrast. Aufgrund der<br />

Fernsehtauglichkeit ist die Audioabmischung<br />

eher für die Stereoboxen<br />

der TV-Geräte als für Surround-<br />

Anlagen ausgelegt.<br />

FT<br />

Film 4/10<br />

Im Free-TV sicherlich ein angenehmer Zeitvertreib<br />

für Nebenbei. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wird die<br />

Genrekonkurrenz jedoch nicht erreicht.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Capelight Pictures, Universum<br />

34


All Beauty Must Die<br />

Bilder: Ascot Elite Home<br />

Thriller<br />

OT: All Good Things L: US J: 2012 V: Ascot Elite Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Andrew Jarecki<br />

D: Ryan Gosling, Kirsten Dunst, Frank Langella LZ: 101 min<br />

FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 13.03.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Robert Durst, Sohn eines großen New Yorker<br />

Immobilienmoguls, wurde 2001 wegen<br />

mehrfachen Mordverdachts vor Gericht gestellt.<br />

Die Ereignisse rund um diese Mordanklage wurden<br />

2010 in „All Beauty Must Die“ mit der hervorragenden<br />

Darstellerkombination Ryan Gosling,<br />

Kirsten Dunst und Frank Langella fi lmisch verarbeitet.<br />

Selbstverständlich tragen die Filmfi guren<br />

hierbei nicht die Namen der realen Personen.<br />

All Good Things<br />

Für David (Ryan Gosling) und Katie (Kirsten<br />

Dunst) ist es Liebe auf den ersten Blick. Obwohl<br />

die beiden aus zwei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten<br />

kommen, haben sie sofort einen<br />

Draht zueinander, heiraten kurzerhand und<br />

eröffnen einen gemeinsamen Ökoladen mit<br />

dem Namen „All Good Things“. Doch auch „alle<br />

guten Dinge“ müssen einmal enden – für Katie<br />

und David kommt der Wendepunkt, als Davids<br />

Vater, ein großer Immobilienmogul und Millionär<br />

aus New York, seinen Sohn dazu zwingt, im Familienunternehmen<br />

Fuß zu fassen, um es später<br />

übernehmen zu können. Doch in New York wird<br />

David zunehmend frustrierter und mental instabil,<br />

worunter besonders Katie zu leiden hat ... bis<br />

sie eines Tages spurlos verschwindet.<br />

Der erste Teil des Films, der sich vorrangig mit der<br />

Beziehung zwischen Katie und David beschäftigt,<br />

ist bewegend und mitreißend inszeniert. Während<br />

Ryan Gosling eine Wandlung vom passivrebellischen<br />

Millionärssohn zum kühlen, distanzierten<br />

Psychopathen vollzieht, spielt Kirsten<br />

Dunst die liebende Ehefrau, die immer mehr<br />

am mentalen Verfall ihres Mannes zerbricht.<br />

Nach Katies Verschwinden verliert die Handlung<br />

allerdings zunehmend an Schwung und Zugkraft.<br />

Dank sechsmonatiger intensiver Recherche<br />

bekommt der Zuschauer mit „All Beauty Must<br />

Die“ einen umfangreichen Einblick in die Ereignisse<br />

zwischen 1973 und 2001. Da jedoch<br />

noch längst nicht alle Details zum Fall bekannt<br />

sind, ist ein Teil des Films Spekulation<br />

und Autorenfreiheit.<br />

(K)ein Durchschnittstyp<br />

Während David Marks eine Wandlung vom<br />

Durchschnittstypen zum Psychopathen vollzieht,<br />

bleibt auf der technischen Seite alles eher unspektakulär.<br />

Das Bild gestaltet sich stets ein wenig<br />

zu dunkel und im Verlauf des Films wirkt die<br />

Farbdarstellung zunehmend kälter. Dazu gesellen<br />

sich ein gelegentlich zu starker Kontrast und<br />

eine solide Schärfe, die insgesamt eine „nur“<br />

gute Bildqualität erzeugen. Der durchschnittliche<br />

Sound zeigt etwas wenig klangliche Abwechslung<br />

und nutzt selten seine räumlichen Möglichkeiten<br />

aus, kann dafür aber mit einer hervorragenden<br />

Synchronisation und einer guten Frequenzbreite<br />

punkten. <strong>In</strong> den ca. 2 Stunden Bonusmaterial<br />

fi nden sich viele <strong>In</strong>terviews und Reportagen zum<br />

Hintergrund und zur realen Geschichte sowie ein<br />

Making-of des Films.<br />

NELE REIBER<br />

Film 7,5/10<br />

Dieser Einblick in den Kriminalfall von Robert Durst überzeugt mit<br />

seiner Authentizität und wird getragen von einer mitreißenden<br />

und tragisch endenden Liebesgeschichte.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Stets ein wenig düster, zunehmend kühl und distanziert – das Bild<br />

greift die Stimmung des Films auf.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Wenig Dynamik und Räumlichkeit, dafür eine tolle Synchronisation<br />

und ein stimmiger Soundtrack.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

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Film<br />

Anspruch<br />

Ein Tick anders<br />

Tragikomödie<br />

OT: Ein Tick anders<br />

L: DE J: 2011 V: Lighthouse<br />

Entertainment<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Andi<br />

Rogenhagen D: Jasna<br />

Fritzi Bauer, Waldemar<br />

Kobus, Renate Delfs<br />

LZ: 85 min FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover:<br />

nein<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Eva ist jung, hübsch, unabhängig,<br />

intelligent – und sie leidet<br />

am Tourettesyndrom. „Ich hab<br />

Schluckauf im Gehirn“, sagt sie<br />

am Anfang dieser sympathischen<br />

Tragi komödie, und diese Beschreibung<br />

trifft die unkontrollierbare<br />

Natur ihrer zahlreichen Ticks ganz<br />

genau. Doch weder vom überwiegend<br />

feindseligen Verhalten<br />

ihrer Mitmenschen noch von der<br />

Jasna Fritzi Bauer glänzt in ihrer Rolle als aufgeweckter Teenager genau wie<br />

Renate Delfs als ihre jung gebliebene und lebenskluge Großmutter<br />

plötzlichen Arbeitslosigkeit ihres<br />

Vaters lässt sie sich so leicht entmutigen:<br />

Sie kämpft und beißt<br />

sich durch, verliert nur selten den<br />

Mut und überrascht den Zuschauer<br />

immer wieder mit einem neuen<br />

und unverkrampften Blick auf<br />

sämtliche Bereiche des Lebens.<br />

Jasna Fritzi Bauer in der Rolle des<br />

vom Schicksal geschlagenen und<br />

doch unerschütterlichen Teenagers<br />

ist tatsächlich mehr als nur eine<br />

kleine Entdeckung: Wie sie das<br />

komplizierte Krankheitsbild transportiert,<br />

ohne dabei jemals ihre<br />

Natürlichkeit und ihren jungmädchenhaften<br />

Charme zu verlieren,<br />

versetzt einen immer wieder in<br />

Erstaunen. Sie ist Dreh- und Angelpunkt<br />

einer schwarzen Komödie<br />

mit einem wachen Blick für die<br />

Sonnenseiten des Daseins. Die<br />

passend besetzten und mit viel<br />

Witz geschriebenen Nebenfiguren<br />

runden den guten Gesamteindruck<br />

ab und machen den Film zur vergnüglichen<br />

Außenseiter-Story, die<br />

tatsächlich „einen Tick anders“ ist.<br />

Die Bilder der kleinen deutschen<br />

<strong>In</strong> diesem Film verhält sich wirklich<br />

kaum jemand altersgemäß<br />

Produktion machen von Anfang an<br />

Spaß, überzeugen mit leuch tender<br />

Farbigkeit und ansehnlichen Schärfewerten,<br />

sodass sie sich vor größer<br />

budgetierten Streifen nicht<br />

verstecken muss. Die Abmischung<br />

verzichtet weitgehend auf aufwendige<br />

Effekte und breitwandige<br />

Soundtrack-Einspielungen. TW<br />

Film 7/10<br />

Erstaunlich leichtfüßiger Film über ein diffi ziles<br />

Thema, der seine Figuren ernst nimmt, ohne<br />

dabei jemals auf die Tränendrüse zu drücken.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Gilbert Grape<br />

Drama<br />

OT: What’s Eating<br />

Gilbert Grape L: US<br />

J: 1993 V: Concorde<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1:85:1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Lasse Hallström<br />

D: Johnny Depp,<br />

Juliette Lewis,<br />

Leonardo DiCaprio LZ: 117 min FSK: 6 P: 13<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Irgendwo<br />

in Iowa<br />

Johnny Depp und Leonardo<br />

DiCaprio beweisen ihr Können<br />

Trespass<br />

Thriller/Krimi<br />

OT: Trespass L: US<br />

J: 2011 V: Ascot Elite<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Joel Schumacher<br />

D: Nicolas Cage, Nicole<br />

Kidman, Ben<br />

Mendelsohn<br />

LZ: 91 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 28.02.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Ein Paar in der Krise: Werden sie<br />

ihrer Gefangenschaft entkommen?<br />

Gilbert (Johnny Depp) würde<br />

am Liebsten das aussichtslose<br />

Kleinstadtleben hinter sich lassen.<br />

Doch als ältester Sohn einer krankhaft<br />

fettleibigen Mutter, die seit<br />

dem Selbstmord ihres Mannes das<br />

Haus nicht mehr verlassen hat, und<br />

als Bruder eines geistig behinderten<br />

Jungen (Leonardo DiCaprio)<br />

muss er seine eigenen Bedürfnisse<br />

oftmals hinten anstellen.<br />

Zurückhaltend, ernst und charmant<br />

verkörpert Depp seine Rolle gewohnt<br />

authentisch. Dennoch wird<br />

er vom jungen DiCaprio beinahe<br />

an die Wand gespielt.<br />

Der fast 20 Jahre alte Streifen wurde<br />

mit sehr viel Liebe aufgearbeitet<br />

und kann sich daher vor allem<br />

optisch mit dem Standard aktueller<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel messen. Lediglich die<br />

Schärfe lässt hier und da nach.<br />

Auch der Sound ist in Ordnung,<br />

bleibt allerdings auf ein mittleres<br />

Frequenzspektrum beschränkt und<br />

klingt dadurch nicht ganz rund. Zudem<br />

fehlt es an Bässen. NR<br />

Film 8/10<br />

Das sensible, grandios dargestellte Porträt<br />

einer amerikanischen Kleinstadt und eines<br />

jungen Mannes mit großer Bürde.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Ohne größeren Eindruck zu<br />

hinterlassen, stottert die<br />

Handlung von Joel Schumachers<br />

„Trespass“ vor sich hin: Das gutbürgerliche<br />

Ehepaar Kyle (Nicolas<br />

Cage) und Sarah (Nicole Kidman)<br />

ist plötzlich im eigenen Haus gefangen,<br />

als Einbrecher sie an der<br />

Haustür überwältigen.<br />

Immer wieder wird der Zuschauer<br />

dabei mit sinnlosem Gebrüll,<br />

Fluchen und mit den unterschiedlichsten<br />

Arten von Drohungen und<br />

Widerstand konfrontiert.<br />

Spannung kommt trotz einiger<br />

interessanter Konstellationen nur<br />

selten auf. Cage und Kidman spielen<br />

gewohnt souverän gegen das<br />

unausgereifte Drehbuch an, wirken<br />

aber dennoch leicht unterfordert.<br />

Aufseiten der Technik fallen<br />

lediglich der starke Orangestich in<br />

der Farbgebung und der kaum genutzte<br />

Mehrkanalton ins Gewicht.<br />

Sowohl Bild als auch Ton bewegen<br />

sich im gehobenen Durchschnitt<br />

und werten die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf. NR<br />

Film 5/10<br />

Ein belangloser, unausgereifter Film, dem es<br />

trotz Topbesetzung und reichlich Potenzial an<br />

einem roten Faden und Spannung fehlt.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Concorde Home, Lighthouse Entertainment<br />

36


GIB IHM SCHARFES!<br />

Neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s für deinen Player<br />

Die Haut, in der ich wohne<br />

Drama/Thriller<br />

OT: La Piel Que Habito<br />

L: ES J: 2011<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Pedro Almodóvar<br />

D: Antonio Banderas,<br />

Elena Anaya, Marisa<br />

Paredes LZ: 121 min FSK: 16 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.03.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Eigentlich könnte man es sich<br />

leicht machen und „Die Haut,<br />

in der ich wohne“ einfach mit der<br />

Genre einordnung „Almodóvar“ auf<br />

den Punkt genau beschreiben, denn<br />

der neueste Film des spanischen<br />

Regie-Enfant-terrible vereint wieder<br />

einmal Elemente des Dramas,<br />

des Thrillers und diesmal sogar des<br />

klassischen Gruselfilms auf solch<br />

unverwechselbare Art und Weise,<br />

dass seine Handschrift in jeder einzelnen<br />

Einstellung erkennbar ist. Die<br />

fantasievolle Geschichte um den<br />

genialen und grenzwertig-größenwahnsinnigen<br />

Arzt Robert Ledgard<br />

(Antonio Banderas), der sein „Versuchskaninchen“<br />

Vera Cruz (Elena<br />

Anaya) zum Ebenbild seiner verstorbenen<br />

Frau formen will, ist überbordendes<br />

surrealistisches Kino, das<br />

mit subtilen Horrorelementen und<br />

einem undurchsichtigen Figurenarsenal<br />

für gehörig Spannung sorgt.<br />

Almodóvars Lieblingsthema (die<br />

Exis tenz im falschen Körper) wird<br />

hier einmal von einer ganz neuen<br />

Seite beleuchtet. Dass am Ende<br />

einige Fragen offenbleiben und sich<br />

so manche potenziell interessante<br />

Idee nach ersten Andeutungen im<br />

Nichts verliert, ist schade, schmälert<br />

den insgesamt positiven und wirklich<br />

ungewöhnlichen Eindruck des<br />

Films aber nicht zu sehr.<br />

Auffälligstes Merkmal der von<br />

klinisch-hell bis hin zu düster-bedrohlich<br />

wirkenden Motive ist ein<br />

stetig vorhandenes deutliches Korn,<br />

das die Bilder permanent prägt und<br />

ganz sicher nicht jedermann gefallen<br />

wird. Die leise, zurückhaltende<br />

und eher filigrane als pompös-beeindruckende<br />

Tonspur erfüllt ihren<br />

Zweck, bleibt einem aber nicht weiter<br />

im Gedächtnis. Eine ungewohnte<br />

und vor allem ziemlich unpassende<br />

neue Synchronstimme für Antonio<br />

Banderas ist ein kleines, aber nicht<br />

ganz unwichtiges Ärgernis. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Auch der neueste Streich des kreativen<br />

Spaniers enttäuscht nicht und fügt seinem<br />

bunten Werk ein schillerndes Kapitel hinzu.<br />

FROZEN PLANET -<br />

EISIGE WELTEN<br />

ICE ROAD TRUCKERS:<br />

Tödliche Straßen –<br />

Staffel 1<br />

LUTHER –<br />

Staffel 1 & 2<br />

WILDES JAPAN<br />

UNSER UNIVERSUM –<br />

Staffel 5<br />

MISFITS –<br />

Staffel 1<br />

DIE GRÖSSTEN FRAGEN<br />

DER WISSENSCHAFT<br />

DIE LETZTEN TAGE<br />

DER DINOSAURIER<br />

ROBIN HOOD –<br />

Staffel 1, Teil 1<br />

Bilder: Universum<br />

Wie es sich wohl anfühlt, seine<br />

eigene Schöpfung zu küssen?<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Anzeige<br />

© 2011 polyband Medien GmbH<br />

Überall erhältlich, wo es gute <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s gibt.<br />

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Film<br />

Anspruch<br />

The Front Line – Der Krieg ist nie zu Ende<br />

Antikriegsdrama<br />

OT: Go-ji-jeon L: KR J: 2011 V: KSM B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Hun Jang D: Ha-kyun Shin, Ok-bin<br />

Kim, Soo Go LZ: 133 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 19.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Korea in den frühen 1950er Jahren: Die kriegerische<br />

Auseinandersetzung um die Vormacht<br />

teilte das Land in Nord- und Südkorea. Und<br />

obwohl es schon seit über einem Jahr Friedensverhandlungen<br />

gibt, kommt es zu keiner Einigung.<br />

Brennpunkt ist vor allem die Grenze zwischen den<br />

beiden Staaten – eine Linie auf der Karte, für die<br />

zahlreiche Menschen ihr Leben lassen müssen.<br />

Aufgrund einer humanistischen Äußerung über den<br />

Feind (sind schließlich auch nur Menschen) wird<br />

der Spionageoffizier Kang Eun-pyo (Ha-kyun Shin)<br />

direkt an die umkämpfte Grenze strafversetzt, um in<br />

einem mysteriösen Mordfall zu ermitteln. Ein ranghoher<br />

Befehlshaber wurde mit einer landeseigenen<br />

Offizierspistole erschossen, was nur eines bedeuten<br />

kann: ein Verräter in den eigenen Reihen.<br />

Schwarz, Weiß und ganz viel Grau<br />

Vor Ort angekommen, stellt Kang zunächst einige<br />

Seltsamkeiten fest. Im Militärlager tollen die Waisenkinder<br />

der umliegenden Ortschaften herum.<br />

Die Soldaten tragen gegnerische Uniformen gegen<br />

die Kälte. Einer der Offi ziere spritzt sich Morphium<br />

gegen die Schmerzen – ein Medikament,<br />

das der Einheit nicht von der Regierung zugeteilt<br />

wurde. Zwischen all diesen Ungereimtheiten<br />

taucht Kangs alter Studienkollege Kim Soo-Hyeok<br />

(Soo Go) auf, der nach seiner Gefangennahme<br />

durch die Nordkoreaner als vermisst galt. Nun<br />

ist er zu einem selbstbewussten Oberstleutnant<br />

geworden, der alles tun würde, um den Krieg zu<br />

beenden. An der Seite mehrerer charakteristisch<br />

herausgestellter Soldaten zieht der Ermittler in<br />

den Kampf für das amerikanisierte Südkorea.<br />

Fährt Regisseur Hun Jang bis hierhin noch die<br />

Schiene eines theoretisch umrissenen Nord-Süd-<br />

Konfl ikts, beginnt nun die Darstellung des Krieges<br />

anhand verschiedener Szenarien. Mühsam ackert<br />

sich die Kamera mit der militärischen Einheit den<br />

Gipfel hinauf. Der Aufstieg ist hart, auch für den<br />

Zuschauer. Die kriminalistische Frage nach dem<br />

Offi ziersmörder tritt in den Hintergrund – wozu<br />

auch über einen Mord lamentieren, wenn sich<br />

links und rechts die Leichenberge stapeln? Die<br />

Truppe wird durch pure Angst und die kurzen<br />

Momente der Ruhe zusammengeschweißt. Hier<br />

zählt ausschließlich das Überleben. Doch warum,<br />

und vor allem wofür sie nun wirklich kämpfen,<br />

wissen die Soldaten nicht. Die Missstände werden<br />

klar herausgestellt, genauso wie die Antikriegsbotschaft.<br />

Allerdings merkt man einigen<br />

markanten Szenen an, dass Regisseur Jang hier<br />

noch mehr wollte und z. B. der Erklimmung des<br />

Berghanges eine fast schon ästhetische Stimmung<br />

andichtete. Von allzu gewaltigem Pathos<br />

hält er sich aber dennoch fern, was man ihm<br />

positiv anrechnen muss. Vielleicht ist es aber<br />

auch diese Gratwanderung zwischen Pathos und<br />

Nüchternheit gewesen, die dem Film die angestrebte<br />

Oscar ® -Nominierung verwehrte.<br />

Das mit einer Red-One-Kamera eingefangene<br />

Bild präsentiert eine makellose Schärfe sowie<br />

einen annehmbaren, ausgeglichenen Kontrast.<br />

Gefi lmt wurde mit einer leichten Überbelichtung<br />

und die Farbsättigung wurde insbesondere in den<br />

Kriegsszenarien zurückgefahren. Wer also nach<br />

referenzträchtigem Material für sein Heimkino<br />

sucht, ist mit diesem inhaltlich wie handwerklich<br />

sehr gut gemachten Werk bestens beraten. Wie<br />

die Bild- ist auch die Soundqualität verhältnismäßig<br />

exzellent. Den Klangraum Ihrer Mehrkanal-<br />

Soundanlage öffnet die Tonspur erst, sobald es<br />

zu einer Kampfhandlung kommt. Unterstützt wird<br />

diese Form der Präsenz durch eine nicht perfekte,<br />

aber durchaus funktionierende Dynamik. <strong>In</strong> puncto<br />

Regiearbeit ist dies eine gelungene Akzentuierung<br />

der Kriegsschrecken bzw. der Trennung<br />

zwischen Krimi- und Kriegsdrama. Gerade die<br />

Ortung der Quelle ist ausgesprochen genau, was<br />

den Hörgenuss bezüglich der Effektebene enorm<br />

steigert. Eine HD-Bildergalerie stellt die Sonderausstattung<br />

des Silberlings dar. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />

auch als konvertierte 3D-Version erhältlich.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 8/10<br />

Ein bisschen wie „JSA – Joint Security Area“, ein bisschen wie<br />

„Letters From Iwo Jima“, hinzu kommt eine Kameraarbeit und<br />

Stilistik, die an Martin Scorsese erinnert.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Klare und deutliche Konturen sowie Detaildichte zeichnen diese<br />

Produktion aus. Die entsättigten Farben sind Stilmittel.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Ton 8,5/10<br />

Die Räumlichkeit wird hier als zusätzlicher Eff ekt verwendet, um<br />

die ruhigen Krimipassagen von der Kriegsdarstellung zu trennen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Besonders die Berghangszene (gefilmt aus der<br />

Schräge) besticht durch ihre morbide Ästhetik<br />

Der Kampf um eine Linie i auf einer Landkarte<br />

forderte viele Menschenleben<br />

Bilder: KSM<br />

38


Komödie<br />

Film<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde Home, Sony Music<br />

What A Man<br />

Romantikkomödie<br />

OT: What A Man L: DE,<br />

US J: 2011 V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Matthias<br />

Schweighöfer<br />

D: Matthias<br />

Schweighöfer, Sibel Kekilli, Elyas M’Barek<br />

LZ: 95 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 24.02.12 × 2 Extras: 5/10<br />

Wenn es derzeit um die absoluten<br />

Zuschauermagneten<br />

im deutschen Kino geht, dann fallen<br />

regelmäßig die Namen Michael<br />

Herbig, Til Schweiger und Matthias<br />

Schweighöfer. Letzterer hat mit seinem<br />

Regiedebüt „What A Man“<br />

nun ebenfalls den Schritt vom reinen<br />

Schauspieler zum kompletten<br />

Filmschaffenden gewagt, nahm er<br />

hier doch gleich Drehbuch, <strong>In</strong>sze-<br />

Sibel Kekilli ist im dramatischen Fach sicher besser aufgehoben, ihre große<br />

schauspielerische Klasse kann sie in dieser Komödie nicht so recht beweisen<br />

Mario Barth<br />

Live-Comedy<br />

OT: Mario Barth –<br />

Stadion Tour 2011<br />

L: DE J: 2011 V: Sony<br />

Music B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: – D: Mario Barth<br />

& Freundin, 70 000<br />

Zuschauer LZ: 156 min<br />

FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 16.12.11 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Stadion Tour<br />

2011<br />

nierung und die männliche Hauptrolle<br />

in die eigene Hand. Die Story<br />

um den liebenswerten, aber etwas<br />

handzahmen Lehrer Alex, der sich<br />

als betrogener und verlassener<br />

Nice Guy plötzlich als Macho und<br />

Herzensbrecher versuchen will,<br />

erweist sich jedoch als allzu konventionelle<br />

romantische Komödie,<br />

die den Regeln des Genres so<br />

sklavisch verhaftet bleibt, dass man<br />

das unausweichliche Happy End<br />

bereits nach den ersten 5 Minuten<br />

klar und deutlich vor Augen<br />

hat. Dass man dennoch dranbleibt<br />

und für 1,5 Stunden zumindest<br />

angenehm unterhalten wird, verdankt<br />

der Film einzig und allein<br />

dem sympathischen Spiel des<br />

Hauptdarstellerpärchens Matthias<br />

Schweighöfer und Sibel Kekilli.<br />

Vom technischen Standpunkt aus<br />

gesehen ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein ziemlicher<br />

Volltreffer, bietet sie doch<br />

ein ausgewogenes Bild voller<br />

sehenswerter Kontraste, strahlender<br />

Farben und knackscharfer<br />

Konturen. Mit ihrem stimmungsvollen<br />

und poplastigen Soundtrack<br />

Soloalbum<br />

Romantikkomödie<br />

OT: Soloalbum L: DE<br />

J: 2003 V: Concorde<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Gregor<br />

Schnitzler D: Matthias<br />

Schweighöfer, Nora<br />

Tschirner, Oliver Wnuk<br />

LZ: 90 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Mario Barth hat gut lachen, seine<br />

Touren sind stets ausverkauft<br />

Man mag vom Humor des Mario<br />

Barth ja halten, was man will:<br />

Die geradezu unglaublichen Menschenmassen,<br />

die er seit Jahren mit<br />

seinen Stadiontouren mobilisiert,<br />

sind einfach eine Leistung und ringen<br />

einem doch irgendwie Respekt<br />

ab. Dass sich auch sein drittes Liveprogramm<br />

„Männer sind peinlich,<br />

Frauen manchmal auch“ ausschließlich<br />

um das alte Thema des „kleinen<br />

Unterschieds“ dreht, muss einem<br />

vorher natürlich klar sein – wen<br />

das nicht stört und wer die bekannt<br />

redundante Art des hyper aktiven<br />

Berliners auch nach über 2 Stunden<br />

noch komisch findet, kann<br />

bei dieser vollgepackten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bedenkenlos<br />

zugreifen. Der Auftritt im<br />

Olympiastadion in Berlin überzeugt<br />

als tadellose Liveaufnahme, die mit<br />

hochauflösenden Fernseh kameras<br />

abgedreht wurde. <strong>In</strong> puncto Sound<br />

überzeugt der Mix vor allem während<br />

der Musikeinspielungen und<br />

bei der Liveatmosphäre durch<br />

das Publikum.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

So langsam setzt das Konzept „Mann gegen<br />

Frau“ deutlich Staub an, doch für einen<br />

vergnüglichen Abend reicht es diesmal noch.<br />

Technik 7,5/10<br />

Vom Weichei zum Womanizer – na,<br />

ob das mal gut geht?<br />

(vergleichbar mit den charttauglichen<br />

Playlists der letzten Til-<br />

Schweiger-Filme) und zuverlässig<br />

eingestreuten Surround-Sequenzen<br />

(z. B. beim actionreichen<br />

Paintball- Gefecht) zeigt sich auch<br />

die Tonspur gut aufgestellt. Der<br />

Film erscheint übrigens als Combo-Pack<br />

inklusive DVD. TW<br />

Film 6/10<br />

Etwas holpriges Drehbuch- und Regiedebüt von<br />

Matthias Schweighöfer, das vor allem mit<br />

seinen sehr sympathischen Figuren punktet.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Matthias Schweighöfer und Nora<br />

Tschirner harmonieren prächtig<br />

Den Hinweis in den Eröffnungscredits,<br />

dass der Film lediglich<br />

„frei nach dem Roman“ von<br />

Benjamin von Stuckrad-Barre entstanden<br />

ist, sollte man durchaus<br />

ernst nehmen: Aus dem nicht ohne<br />

Grund als eines der exemplarischen<br />

Werke der neuen deutschen Popliteratur<br />

geltenden Buch, das vor<br />

beißender Gesellschaftskritik nur so<br />

trieft, wurde hier ein amüsanter, aber<br />

gänzlich unkritischer Ratgeber konzipiert,<br />

wie der moderne Twen denn<br />

wohl am besten mit dem leidigen<br />

Thema Liebeskummer umzugehen<br />

hat. Matthias Schweighöfer und Nora<br />

Tschirner in den Hauptrollen sind<br />

absolute Sympathieträger und so bekommt<br />

man mit „Solo album“ einen<br />

unbeschwerten (Anti-)Beziehungsfilm,<br />

der einfach für gute Laune sorgt.<br />

Das liegt nicht zuletzt an dem wunderbaren<br />

Soundtrack, der einen klasse<br />

<strong>In</strong>die-Rock-Sampler der Millenniumära<br />

abgibt und in Kombination<br />

mit der ausgefeilten Signalortung für<br />

eine tolle Akustik sorgt. TW<br />

Film 7/10<br />

Als adäquate Romanadaption grandios<br />

gescheitert, als beschwingte Komödie über die<br />

Liebe und ihre Tücken aber brauchbar.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 39


Film<br />

Komödie<br />

VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 6/10<br />

Nach einer verunglückten Mission mit nachfolgender<br />

Demission begibt sich der Ex-<br />

Geheimagent Johnny English (Rowan Atkinson)<br />

nach Tibet, um unter Klosterbrüdern zu sich<br />

selbst und zu neuer Härte zu finden. Aber der<br />

britische Geheimdienst sieht sich gezwungen,<br />

English zu reaktivieren, da ein <strong>In</strong>formant nur English<br />

persönlich Details zu einer großangelegten<br />

Verschwörung liefern will. Und so kommt der<br />

Zuschauer zu dem Vergnügen, Johnny English<br />

zum zweiten Mal in Aktion zu sehen, von Verfolgungsjagd<br />

zu Verfolgungsjagd, von Fettnäpfchen<br />

zu Fettnäpfchen ...<br />

Geknauscht und nicht gefroren<br />

Auch der zweite „Johnny English“-Film ist von<br />

vornherein als Parodie auf die gängigen Agentenfi<br />

lme angelegt, wobei natürlich zu allererst<br />

James Bond aufs Korn genommen wird. Wer den<br />

ersten Teil kennt, wird ziemlich bald feststellen,<br />

dass trotzdem vieles anders ist. „Jetzt erst recht“<br />

weist sichtbar mehr Action auf, die Schauplätze<br />

sind internationaler und Hauptdarsteller Roan Atkinson<br />

ist vor allem eines: älter geworden. Seine<br />

Elastizität hat er damit noch nicht eingebüßt, aber<br />

man sieht das Knautschgesicht des Mr. Bean etwas<br />

seltener als noch im ersten Teil - als Markenzeichen<br />

gegenüber der eingefrorenen Mine eines<br />

Daniel Craig taugt es aber allemal. Wer jetzt den<br />

klassischen Mr.Bean erwartet, wird sicher enttäuscht.<br />

Die Verschiebung des Plots in Richtung<br />

tatsächlicher Agentenstory, der Wechsel zu eher<br />

hintergründigen Gags, das deutliche Kokettieren<br />

mit dem Alter des Johnny English drücken dem<br />

Film ihren Stempel auf. Es hat schon was, Johnny<br />

English bei der Verfolgung eines akrobatisch<br />

fl iehenden Bösewichts zuzusehen – statt hinterher<br />

zu springen und zu klettern, nimmt er den<br />

Fahrstuhl oder den Baukran. Und er kriegt den<br />

Kerl. Genau das ist übrigens ein weiterer Unterschied<br />

zum ersten Teil: Johnny English ist nicht<br />

mehr ganz der nur tolpatschige Geheimagent<br />

aus „Der Spion, der es versiebte“. An dieser Stelle<br />

kommt der Film allerdings auch immer wieder<br />

an seine Grenzen. Hat man sich auf den neuen,<br />

smarteren Johnny English eingelassen, gibt es<br />

in der nächsten Szene gleich wieder etwas zum<br />

„Fremdschämen“, etwa in der Flugzeugszene<br />

oder beim Dauerverkloppen alter Frauen. Regisseur<br />

Oliver Parker war sich dieser Gratwanderung<br />

schon bewusst - fast wie ein Mantra wiederholt<br />

Film<br />

Iduis at praestrud del iuscidunt nu<br />

del utat nullummy nulput diatem<br />

et velis aliquatem venibh ex ex ea<br />

Technik<br />

Agentenparodien gibt es viele, Mr. Bean gibt es aber nur einmal. Die Mischung aus beidem war das Erfolgsrezept<br />

von „Johnny English (Der Spion, der es versiebte)“. Kein Wunder, dass der knautschige Geheimagent es nun noch<br />

einmal auf die Leinwand schaff te und zur Freude seiner Fans jetzt auch auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Komödie/Action<br />

OT: Johnny English Reborn L: FR, GB, Israel, Japan J: 2011<br />

V: Universal B: VC-1, 2,35 : 1 T: DTS 5.1 R: Oliver Parker D: Rowan<br />

Atkinson, Rosamund Pike, Dominic West, Gillian Anderson, Daniel<br />

Kaluuya LZ: 101 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

Bild<br />

Velis del utat nullummy nulput di<br />

nulput et velis aliquatem venibh e<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

0/3 0/3<br />

er beim Kommentieren der gelöschten TonSzenen<br />

immer wieder den Druck, die Handlung Velis del voranzutreiben<br />

und sich nicht in Situationskomik zu<br />

utat nullummy nulput di<br />

nulput et velis aliquatem venibh e<br />

Abmischung Räumlichkeit<br />

Was aussieht wie die Vorbereitung zum großen<br />

Faschingsauftritt ist Teil des furiosen Finales<br />

Es ist immer wieder ein Genuss, Johnny English<br />

bei der Arbeit zu zu schauen, oder?<br />

0/3 0/3<br />

Bilder: Universal<br />

40


Xxxx<br />

Film<br />

verlieren. Allerdings wäre gerade dann auch ein<br />

wenig mehr Feinschliff bei der Story gut gewesen.<br />

Wir spionieren für Sie<br />

Äußerst fein geschliffen ist zweifellos die<br />

Präsentation des „neuen“ MI-7. Zurück aus<br />

Tibet muss Johnny English feststellen, dass<br />

in London nun alles anders ist. Der Geheimdienst<br />

hat seinen Namen an Toshiba<br />

abgetreten und versteht sich als moderner<br />

Dienstleister: „We Spy For You“. Statt auf Machogehabe<br />

und schnelle Autos wird eher auf<br />

den Dialog gesetzt, Rollenspiele und Rollentausch<br />

sind angesagt. Allerdings ist diese Szene<br />

stark gekürzt und in ihrer ganzen Länge leider nur<br />

im Bonusmaterial zu fi nden, unbedingt anschauen!<br />

Mit Gillian Anderson ist die Rolle der neuen<br />

Geheimdienstchefi n übrigens durchaus prominent<br />

besetzt, auch wenn sie etwas zu spröde<br />

für die Rolle wirkt. Im Gegensatz dazu<br />

spielt sich die Verhaltenspsychologin Kate<br />

Sumner (Rosamund Pike) in das Herz von<br />

Johnny English, was diesen unter anderem<br />

zu einer hinreißenden Kochshow motiviert –<br />

ein guter 0/10Grund, sich auch unbedingt noch<br />

llum zzrit velestrud den ex enit, Abspann velis anzuschauen. Unterm Strich ist der<br />

ex eugue ero ercin Film exerit nulput ein Mix aus Bean und Bond, eine Mischung<br />

consequamet, venis.<br />

aus Persifl age und Action, die durchaus ernst genommen<br />

0/10 werden will. Nicht jeder Zuschauer wird<br />

diese Gratwanderung<br />

0/10<br />

als gelungen empfi nden.<br />

Atkinson ist älter geworden, manche Szene feinsinniger,<br />

als von ihm gewohnt, geknautscht wird<br />

atem ex eugue ero ercin exerit<br />

x ex ea consequamet, venis.<br />

Farbdarstellunlerdings<br />

ausgesprochen gut unterhalten.<br />

nur noch selten. Wer sich darauf einlässt, wird al-<br />

Bildfehler<br />

0/2 0/2<br />

Eine Stimme macht Stimmung<br />

Technisch<br />

0/10<br />

weist die Scheibe eine rundum solide<br />

atem ex eugue ero Qualität ercin exerit auf. Auch wenn der letzte Tick an Schär-<br />

x ex ea consequamet, venis.<br />

Film 7/10<br />

Szenen wie die „Einnahme“ des Sauvage-Towers könnte<br />

man sich wieder und wieder anschauen – wenn man denn<br />

auf diese Art Humor steht. Viel Spaß dabei!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

fe fehlt, sind Details gut zu erkennen,<br />

Kontrast und Schwarzwert stimmen. Selbst<br />

dunkle Bereiche sind gut sichtbar und auch der<br />

Einsatz von Tiefenschärfe gelingt fast fehlerlos.<br />

Die Farben sind eher natürlich, aber der Wechsel<br />

der Schauplätze bringt eine angenehme Dynamik<br />

ins Bild. Beim Ton hat Universal wie so oft nur die<br />

Originalspur in HD abgemischt, die deutsche Tonspur<br />

liegt nur in DTS vor. Auch wenn die Abmischung<br />

keine gravierenden Schwächen zeigt, so<br />

muss man etwa bei der Trennschärfe der Signale<br />

und der entsprechenden Signalortung Abstriche<br />

machen, ebenso in Sachen Frequenzgang – hier<br />

fehlt vor allem den Dialogen etwas Höhe. Apropos<br />

Dialoge, wer in die Originalspur reinhört, wird<br />

feststellen, dass die Stimme von Rowan Atkinson<br />

zum Charakter dieses Streifens deutlich besser<br />

passt, als die gewohnte deutsche Synchronstimme.<br />

Als Bonusmaterial sind vor allem die gelöschten<br />

Szenen mit dem Kommentar des Regisseurs<br />

zu empfehlen. Außerdem fi nden sich noch ein interessantes<br />

Making-of, ein Gag Reel, einige Featurettes<br />

sowie ein Audiokommentar mit Regisseur<br />

und Drehbuchautor auf der Scheibe.<br />

UWE FUNK<br />

Film 7/10<br />

Ein bisschen Bean, ein bisschen Bond, gut geschüttelt – wir sind<br />

gerührt! Alles in allem ein Mix, der den meisten Zuschauern Spaß<br />

machen wird.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Soundqualität<br />

Dynamik<br />

Johnny English<br />

0/2 0/2<br />

„Johnny English“ erschien<br />

2003 und fügte der Filmografi<br />

e von Rowan Atkinson eine<br />

neue Facette hinzu. Zur Handlung:<br />

Durch mehrere tödliche<br />

Ereignisse wird der trottelige<br />

Geheimdienstbeamte Johnny<br />

English (Rowan Atkinson) plötzlich zur Nummer<br />

Eins des britischen MI-7. Und schon wartet die<br />

entsprechende Herausforderung auf ihn: Die<br />

Kronjuwelen müssen wiederbeschaff t werden.<br />

Zudem ist das britische Königreich vor den<br />

dunklen Plänen des Bösewichtes Sauvage (John<br />

Malkovich) zu retten. Der Plot ist abstrus, aber<br />

das spielt keine Rolle. English alias Atkinson lässt<br />

keine Gelegenheit aus, in einer Mischung aus<br />

Mr.Bean und <strong>In</strong>spektor Clouseau das Zwerchfell<br />

der Zuschauer zu strapazieren.<br />

Auch wenn der letzte Tick an Schärfe fehlt, weiß das Bild zu<br />

überzeugen und setzt die verschiedenen Schauplätze gut in Szene.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Die deutsche DTS-Tonspur ist solide abgemischt, mit leichten<br />

Schwächen bei der Signalortung und im oberen Frequenzbereich.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige


Film<br />

Komödie<br />

Dreiviertelmond<br />

Tragikomödie<br />

OT: Dreiviertelmond<br />

L: DE J: 2011<br />

V: Majestic B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Christian Zübert<br />

D: Elmar Wepper,<br />

Mercan-Fatima<br />

Türköglu, Katja Rupé<br />

LZ: 95 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Hayat (M. Türköglu) ist so putzig.<br />

Wer kann diesem Blick widerstehen?<br />

Hartmut (Elmar Wepper) übertüncht<br />

seine Midlife-Crisis<br />

mit seiner griesgrämigen Art und<br />

regelmäßigen Angelausflügen. So<br />

richtig wandelt sich sein Alltag jedoch<br />

erst, als die kleine Hayat<br />

in sein Leben tritt. Nach einem<br />

Schlaganfall ihrer Großmutter ist<br />

das türkische Mädchen ganz auf<br />

sich gestellt und sieht in dem Taxifahrer<br />

Hartmut ihren einzigen Halt.<br />

Obwohl Hartmut eigentlich nur seine<br />

Ruhe haben möchte, ketten<br />

diverse Zufälle die beiden Schicksale<br />

aneinander. „Dreiviertelmond“<br />

ist Christian Züberts („Lammbock“)<br />

herzerwärmender Beitrag zur<br />

deutsch-türkischen Verständigung.<br />

Die Idee kam ihm gemeinsam<br />

mit seiner Frau, Ipek Zübert, die<br />

mit ihm zusammen das Drehbuch<br />

entwickelte. Und tatsächlich schafft<br />

es die Tragikomödie erstaunlich gut,<br />

ein authentisches Szenario zu erstellen,<br />

das mit seiner Leichtigkeit<br />

einen grundsoliden, augenzwinkernden<br />

Humor inszeniert, der Sie<br />

mit einem guten Gefühl aus dem<br />

Film entlässt. Die Qualität des leicht<br />

Im Leben kommt immer alles ganz anders, als man denkt. Hartmut (Elmar<br />

Wepper) entdeckt die Affäre seiner Frau, und das mit über 60 Jahren<br />

überbelichteten Bildes liegt in allen<br />

Belangen über dem Durchschnitt.<br />

Kontrast und Schärfe entsprechen<br />

den Ansprüchen an eine aktuelle<br />

HD-Produktion, die satten Farben<br />

sind sauber dargestellt. Tonal hingegen<br />

erinnert der Film an eine<br />

hochwertige TV-Produktion, es werden<br />

eben mehr Alltagsgeräusche<br />

und Dialoge abgebildet. Musik oder<br />

künstliche Soundeffekte kommen –<br />

wenn überhaupt – nur selten zum<br />

Einsatz. Trotz Elmar Weppers sympathischem<br />

Akzent brauchen Sie<br />

übrigens kein Wörterbuch zu zücken,<br />

die Verständlichkeit ist stets<br />

gegeben. Zur Bonussektion: Ein<br />

Making-of, drei <strong>In</strong>terviews, das Casting<br />

von Hayat und zwei Beiträge<br />

zu den deutschen Kinopremieren<br />

ergänzen den Film sinnvoll. FT<br />

Film 7,5/10<br />

Elmar Wepper und die kleine Mercan-Fatima<br />

wickeln die Zuschauer mit ihrem herzlichen<br />

Charme um den kleinen Finger.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Flypaper<br />

Komödie/Krimi<br />

OT: Flypaper L: US<br />

J: 2011 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Rob Minkoff<br />

D: Patrick Dempsey,<br />

Ashley Judd, Tim Blake<br />

Nelson LZ: 87 min<br />

FSK: 12 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.03.12 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Die Profibankräuber fühlen sich von<br />

den zwei Amateuren gestört ...<br />

Ein Musketier für alle Fälle<br />

Komödie<br />

OT: Les Aventures De<br />

Philibert, Capitaine<br />

Puceau L: FR J: 2011<br />

V: S u n fi l m B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

7.1 R: Sylvain Fusée<br />

D: Jérémie Renier,<br />

Manu Payet, Élodie<br />

Navarre LZ: 102 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Gegen Philiberts (J. Renier) Degen<br />

hat keiner eine Chance<br />

Was passiert eigentlich, wenn<br />

zwei Banden „zufällig“ zur<br />

gleichen Zeit ein und dieselbe<br />

Bank überfallen? „Flypaper“ zeigt,<br />

dass daraus nur eines resultieren<br />

kann: Chaos pur! Schräge Typen,<br />

völlig unfähige Bankräuber und<br />

Patrick Dempsey als Womanizer<br />

mit autistischen Zügen ... Klingt<br />

abgedreht? Ist es auch! Die pure<br />

Unglaubwürdigkeit der Handlung<br />

bietet jedoch immer wieder Unterhaltungswert,<br />

wie man ihn bereits<br />

aus „Hangover“ kennt – schließlich<br />

sind hier dieselben Autoren am<br />

Werk. Besonders zum Ende hin<br />

wird dann jedoch alles etwas zu<br />

rasant − eine Wendung jagt die<br />

nächste und stellt sich kurz darauf<br />

schon wieder als Irreführung heraus.<br />

Immerhin kann die Bildqualität<br />

durchgängig mit guter Schärfe<br />

und natürlichen Farben punkten.<br />

Der passend abgemischte, dynamische<br />

Sound verschenkt lediglich<br />

im Bereich der Räumlichkeit etwas<br />

sein Potenzial.<br />

NR<br />

Film 6/10<br />

Schräg, rasant und chaotisch – „Flypaper“ sorgt<br />

immerhin für kurzweilige Unterhaltung.<br />

Anspruch sollte der Zuschauer nicht erwarten.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Die Arbeit des französischen TV-<br />

Komödien-Regisseurs Sylvain<br />

Fusée ist in etwa mit Michael „Bully“<br />

Herbigs Werk vergleichbar, auch<br />

wenn Fusées Œuvre quantitativ gesehen<br />

noch nicht ganz so groß ist.<br />

Aus komödiantischer Sicht reichen<br />

die Abenteuer des Philibert an den<br />

flapsigen Klamauk Herbigs heran,<br />

was hauptsächlich an den theatralischen<br />

Gebärden der Darsteller<br />

vor kunterbunten Märchenkulissen<br />

liegt. So ficht sich der makellose<br />

Aventure-Held Philibert durch die<br />

Lande, um den Mörder seines Vaters<br />

ausfindig zu machen, und meidet<br />

dabei aus Gottesfurcht schöne<br />

Frauen. Die Komik hat durchaus<br />

ihren Appeal, selbst die an Stummfilm<br />

erinnernden Zeitrafferaufnahmen<br />

regen zum Schmunzeln an.<br />

Übersättigte Farben und eine grandiose<br />

Schärfe lassen die Szenarien<br />

wie aus einem Bilderbuch wirken.<br />

Die Dialoge klingen verzerrt, wodurch<br />

der Ton nicht ganz so gut wie<br />

das Bild wegkommt.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Die humorvollen Ideen der Musketier-Persifl a-<br />

ge sind herrlich, die Darsteller gut – dennoch<br />

fehlt das gewisse Etwas zum echten Lacherfolg.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Majestic, Sunfilm, Universum<br />

42


Komödie<br />

Film<br />

Fright Night<br />

Horrorkomödie<br />

nur noch schlagkräftige Argumente wie Hammer<br />

und Holzpfl ock. Oder waren es Silberkugeln,<br />

Kruzifi xe und Knoblauch? Es ist schon nicht<br />

leicht, die Vampirklischees von den echten Fakten<br />

zu unterscheiden.<br />

Bilder: Disney Home<br />

OT: Fright Night L: US J: 2011 V: Disney Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD HR 7.1 R: Craig Gillespie D: Colin Farrell,<br />

Anton Yelchin, Imogen Poots LZ: 106 min FSK: 16 P: 18 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Das Jahr 1985: <strong>In</strong> einer Vorstadtsiedlung von<br />

Las Vegas verschwinden Menschen auf unerklärliche<br />

Weise. Als einer seiner Freunde vermisst<br />

wird, beginnt für Charlie (Anton Yelchin)<br />

ein absoluter Albtraum: Zunächst stellt sein<br />

Kumpel Ed (Christopher Mintz-Plasse) die Hypothese<br />

auf, dass die Spur der Opfer in die<br />

Nähe von Charlies Haus führt – was jener erst<br />

einmal mit einem ungläubigen Kopfschütteln<br />

abtut. Doch dann lernt Charlie seinen Nachbarn<br />

Jerry (Colin Farrell) kennen – einen muskulösen,<br />

gut aussehenden, hilfsbereiten Mann, der mit<br />

absoluter Sicherheit mindestens eine Leiche im<br />

Keller hat.<br />

Jerrys spitze Eckzähne kommen bei der lokalen<br />

Weiblichkeit ziemlich gut an, ebenso wie seine<br />

scharfsinnigen Bemerkungen. Bei so viel Charme<br />

ist klar, dass Charlies Bemühungen, seinen<br />

Nachbarn als gemeingefährlichen Vampir zu entlarven,<br />

auf taube Ohren stoßen. Da helfen wohl<br />

Colin Farrell feiert sich als coolen Vampir, und es<br />

macht tierischen Spaß, dabei zuzuschauen<br />

Ausgesaugt<br />

Von „Charlie Bartlett“ (2007) zu Charlie Brewster<br />

ist es nur ein kleiner Schritt für Teenie-Star Anton<br />

Yelchin („Star Trek“). Die Charaktere beider Figuren<br />

sind prinzipiell identisch, denn beide lechzen<br />

nach Erfolg, Anerkennung und Aufmerksamkeit.<br />

Brewsters Glaubwürdigkeitsproblem nimmt<br />

in „Fright Night“ allerdings den größten Platz<br />

ein und ist der Motivator der meis ten Gags des<br />

Films. Aber egal wer gewinnt, das intelligente<br />

Katz-und-Maus-Spiel zwischen <strong>Blu</strong>tsauger und<br />

Teenie bleibt unterhaltsam. <strong>In</strong>sgesamt erscheint<br />

das Remake sogar stimmiger als Tom Hollands<br />

Original von 1985, was nicht zuletzt am feinen<br />

Humor von Regisseur Craig Gillespie („Lars und<br />

die Frauen“) liegt. Dabei gelingt es dem Film,<br />

einige wirklich furchteinfl ößende Momente zu<br />

generieren und die Regeln des Vampirismus auf<br />

kreativste Weise auszureizen.<br />

Dunkel, düster und … dunkel<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation ist absolut stimmig<br />

und entspricht dem hohen Niveau bisheriger<br />

Disney-Scheiben, sodass es größtenteils nichts<br />

zu bemängeln gibt. Alles wirkt so, wie ein kompromisslos<br />

klares High-Defi nition-Bild aussehen<br />

sollte. Nur in wenigen Einstellungen schwächelt<br />

die Schärfe und die Farbdarstellung erscheint<br />

zu stark stilisiert. Wie der Titel bereits suggeriert,<br />

existieren zahlreiche sehr dunkle Nachtszenen.<br />

Aber auch hier bleibt dank des guten Transfers<br />

das meiste erkennbar, sodass der Filmgenuss<br />

nicht beeinträchtigt wird. Andererseits<br />

beeinfl usst die Dunkelheit der Szenen sicherlich<br />

auch die 3D-Präsentation der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D.<br />

Wahrscheinlich wird jene noch einmal dunkler<br />

sein, da der Lichtweg komplexer ist und zudem<br />

durch eine Polfi lter- oder Shutter-Brille gestört<br />

wird. Besonders Besitzer eines 3D-Projektors<br />

dürften hier das Nachsehen haben. Das sind<br />

aber nur unsere Mutmaßungen, da uns nur<br />

die 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zur Verfügung gestellt werden<br />

Charlie (Anton Yelchin) überlegt, ob Vampire<br />

auch uneingeladen eintreten dürfen<br />

konnte. Der Rundumklang ist sehr präsent und<br />

besitzt eine gelungene 7.1-Abmischung. Allein<br />

durch die hohe Dynamik gewinnen die Horrorszenarien<br />

an Schärfe und Eindrücklichkeit. Es<br />

ist aber auch die packende Musikwahl Ramin<br />

Djawadis („Game Of Thrones“), die dem Film<br />

ein einzigartiges, düster-komisches Flair verleiht.<br />

Das insgesamt 21-minütige Bonusmaterial bietet<br />

neben erweiterten Szenen unter anderem<br />

gespieltes Originalmaterial des Fake-Magiers<br />

Peter Vincent (David Tennant) und der drei<br />

Freunde Charlie, Ed und Adam. Wer es noch ein<br />

wenig dreidimensionaler haben möchte, besorgt<br />

sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D im 3-Disc-Set zusammen mit<br />

der 2D- und DVD-Version.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Charmant und blutig – es gibt nur wenige Horrorkomödien, denen<br />

der Spagat zwischen Furcht und Spaß gelingt. „Fright Night“ ist<br />

eine davon.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Die „Fright Night“ ist sehr düster, zeigt blasse Hauttöne, ist aber<br />

ansonsten absolut brillant anzusehen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Guter Rundumsound mit packender Dynamik und stimmungsvollem<br />

Soundtrack, der Horror und komödiantischen Faktor unterstützt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 2/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 43


Film<br />

Komödie<br />

The Guard – Ein Ire sieht schwarz<br />

Thriller/Komödie<br />

OT: The Guard L: IR<br />

J: 2011 V: Ascot Elite<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: John Michael<br />

McDonagh D: Brendan<br />

Gleeson, Don Cheadle,<br />

Liam Cunningham<br />

LZ: 96 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.03.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Was soll man von einer Komödie<br />

halten, die eigentlich<br />

gar nicht witzig ist? Was von einem<br />

Thriller, der nur sehr wenig mit Action<br />

oder Verfolgungsjagden zu tun<br />

hat? Es ist schwierig, John Michael<br />

McDonaghs „The Guard“ in ein<br />

Schema zu pressen, denn eigentlich<br />

ist es einfach ein Film über einen<br />

mordsmäßig schlechten Kleinstadtcop,<br />

der gar keine Lust hat, auch<br />

Gerry (Brendan Gleeson) ist kein anständiger Bulle, es sei denn, leichte<br />

Mädchen sind in seiner Nähe<br />

nur ein einziges Verbrechen aufzuklären.<br />

Wer kann schon einen Typen<br />

wie Gerry Boyle (Brendan Gleeson)<br />

leiden, dem alles herzlich egal ist<br />

und der einen gesunden Hass gegen<br />

jeden hegt, der ihm über den<br />

Weg läuft? Der Zuschauer natürlich!<br />

Dieser begibt sich nämlich ganz automatisch<br />

auf die stete Suche nach<br />

der eigentlichen Rolle Boyles. Die<br />

Rahmenhandlung ist ein 500-Millionen-Dollar-Drogentransport,<br />

der von<br />

dem FBI-Agenten Wendell Everett<br />

(Don Cheadle) unter Mithilfe von<br />

Gerry aufgespürt werden soll. Natürlich<br />

will Boyle sein korruptes,<br />

ruhiges Polizistendasein nicht für<br />

eine echte Ermittlung opfern, weshalb<br />

es zu einigen schlagfertigen<br />

Gesprächen zwischen den beiden<br />

kommt. Mit seiner drögen und in<br />

sich gekehrten Art läuft sich der<br />

Film nur schwer warm. Hat man<br />

sich jedoch erst einmal auf die kuriosen<br />

Charaktere eingelassen, fällt<br />

das Amüsement auch nicht weiter<br />

schwer. Im besten Fall entdeckt<br />

man sogar, was für eine stimmige<br />

und unnachahmliche Filmperle man<br />

Ein paar betrunkene Unfalltote –<br />

Gerry juckt das wenig<br />

da vor sich hat. Was die technische<br />

Qualität angeht, schwimmt „The<br />

Guard“ hier auf dem Trockenen.<br />

Angefangen beim blechernen Ton<br />

über die mäßige Schärfe bis hin zu<br />

den überstrahlenden Farben gibt es<br />

kaum Möglichkeiten zum Loben.<br />

Der Bonusteil entschädigt für die<br />

genannten Defizite.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Wie schaff t es Brendan Gleeson nur, einen<br />

Charakter so widerwärtig und zugleich so<br />

sympathisch zu gestalten?<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 5,5/10<br />

See You <strong>In</strong> September<br />

Komödie/Romanze<br />

OT: See You <strong>In</strong><br />

September L: US<br />

J: 2010 V: Alive<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Tamara Tunie<br />

D: Justin Kirk, Estella<br />

Warren, Whoopie<br />

Goldberg LZ: 91 min FSK: 12 P: 12 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Ganze 3 Minuten sieht man<br />

Whoopie Goldberg als Psychiaterin<br />

Paris Express<br />

Actionkomödie<br />

OT: Coursier L: FR<br />

J: 2010 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Hervé Renoh<br />

D: Michaël Youn,<br />

Géraldine Nakache,<br />

Jimmy Jean-Louis LZ:<br />

98 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Die Pariser Unterwelt ist nichts für<br />

einen Pizzaboten wie Sam<br />

Drei Minuten dauert der Auftritt<br />

von Whoopie Goldberg in „See<br />

You <strong>In</strong> September“. Danach geht<br />

es weiter mit einer unoriginellen,<br />

lückenhaften und mäßig inszenierten<br />

Romantikkomödie, in der die<br />

neurotische Protagonistin Lindsey<br />

(Estella Warren) einen ganzen Monat<br />

ohne ihre Psychiaterin zurechtkommen<br />

muss und beschließt, eine<br />

Selbsthilfegruppe zu gründen.<br />

Die chaotischen Gruppensitzungen<br />

sind allerdings selten wirklich unterhaltsam.<br />

Künstliche, stereotype<br />

Figuren und wenig Tiefgang bilden<br />

den Rahmen für eine immerhin<br />

ansatzweise unterhaltsame Liebesgeschichte.<br />

Technisch wurde etwas<br />

mehr Geschick bewiesen, denn<br />

das Bild kann sich mit einer guten<br />

Schärfe und natürlichen Farben sehen<br />

lassen. Angesichts des Genres<br />

gibt es zwar keine klangliche Vielfalt<br />

oder Räumlichkeit, doch Soundqualität<br />

und Abmischung sind solide<br />

und unterstreichen die wenigen<br />

guten Momente des Films. NR<br />

Film 4,5/10<br />

Logik und inszenatorisches Geschick sind nicht<br />

gerade die Steckenpferde dieser Romantikkomödie.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Kennen Sie die „Taxi“-Komödien –<br />

Hip-Hop-lastige, urkomische<br />

Actionfilme aus Frankreich, die von<br />

Teil zu Teil lahmer wurden? Wenn<br />

ja, dann wissen Sie bereits, was Sie<br />

bei „Paris Express“ erwartet. Vom<br />

Charme her ist der vorliegende Film<br />

ungefähr auf gleicher Höhe wie<br />

„Taxi 4“, regt also gelegentlich zum<br />

Schmunzeln, oft aber auch zum<br />

Kopfschütteln an. Protagonist ist der<br />

Pizzabote Sam (Michaël Youn), der<br />

seine materiell eingestellte Freundin<br />

mit einer Gehaltserhöhung beeindrucken<br />

möchte, auf der Jagd<br />

nach dem zusätzlichen Hunderter<br />

jedoch mit seinem Motorroller in<br />

eine höchst pikante Falschgeldaffäre<br />

schlittert. Trotz der übersättigten<br />

Farben liegen die qualitativen Parameter<br />

des Bildes weit über dem<br />

Durchschnitt. Die bassgeschwängerte<br />

Musik tönt vollmundig aus<br />

den Lautsprechern. Räumlichkeit<br />

liegt vor, allerdings nicht in dem<br />

Maße, dass sie die Aufmerksamkeit<br />

auf sich lenkt.<br />

FT<br />

Film 5,5/10<br />

Irgendwie hat man alle Gags schon in anderen<br />

Filmen gesehen. Dennoch eine ganz unterhaltsame<br />

Zusammenfassung früherer „Taxi“-Filme.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Alive, Ascot Elite Home, Universum<br />

44


Komödie<br />

Film<br />

Crazy, Stupid, Love.<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

Romantikkomödie<br />

OT: Crazy, Stupid, Love. L: US J: 2011 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: Glenn Ficarra, John Requa D: Ryan Gosling, Steve Carell,<br />

Emma Stone LZ: 119 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 10.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Es gibt sie tatsächlich noch, jene Filme, die einen<br />

unglaublich hohen Unterhaltungswert mit einer<br />

sympathischen und in weiten Teilen glaubwürdigen<br />

Story verbinden, um am Ende ein ziemlich<br />

perfektes Stück Entertainment daraus zu formen.<br />

„Crazy, Stupid, Love.“ ist so ein seltener Glücksfall.<br />

Das nicht immer nur positiv besetzte Label „Romantic<br />

Comedy“ kommt einem hier fast etwas deplatziert<br />

vor, obwohl es den Kern des Plots und das<br />

allgemeine Gute-Laune-Gefühl, das einen von der<br />

ersten Szene bis weit über den Abspann hinaus<br />

begleitet, schon recht treffend zusammenfasst.<br />

Mann, Mann, Mann!<br />

Hauptfi gur dieses klasse Feel-good-Movies ist<br />

Comedy-Allzweckwaffe Steve Carell, der als gutherziger<br />

und treusorgender Ehemann und Vater<br />

Cal Weaver von einem Moment auf den anderen<br />

in eine veritable Midlife-Crisis schlittert. Seine Frau<br />

Emily (wie immer behutsam-emotional und sehr<br />

Ryan Gosling und Emma Stone geben ohne<br />

Übertreibung ein herzallerliebstes Paar ab<br />

überzeugend: Julianne Moore) eröffnet ihm, dass<br />

sie die Scheidung will, dass sie ihn betrogen hat –<br />

seine Welt bricht zusammen. Gut für ihn, dass ihm<br />

postwendend der blendend aussehende und tief<br />

im <strong>In</strong>neren auch noch herzensgute Womanizer<br />

Jacob Palmer (umwerfend cool und sympathisch:<br />

Ryan Gosling) über den Weg läuft, der den in<br />

Selbstmitleid versinkenden Trauerkloß in einem<br />

aberwitzigen Crash-Kurs zum unwiderstehlichen<br />

Frauenschwarm verwandelt. Kurzzeitig gibt es hier<br />

eine sehenswerte und extrem lässig inszenierte<br />

Ryan-Gosling-One-Man-Show zu bewundern, der<br />

man sowohl als Mann und natürlich erst recht als<br />

Frau fasziniert und gerne zusieht.<br />

Übersprudelnde Ideenvielfalt<br />

Wer jetzt denkt, damit wäre der ganze <strong>In</strong>halt bereits<br />

abgehakt, der wird freudig überrascht sein<br />

über all die Ideen, Handlungsstränge und weiteren<br />

wunderbar geschriebenen Nebenfi guren,<br />

die den Film erst richtig rund machen und in alle<br />

möglichen Richtungen erweitern. Da wäre zum<br />

Beispiel die herzerweichende erste Liebe von Cals<br />

pubertierendem Sohn Robbie (Jonah Bobo), der<br />

sich von der abweisenden Haltung seines Objekts<br />

der Begierde nicht im Mindesten beirren<br />

lässt. Damit wird er bald zum heimlichen Vorbild<br />

für seinen Vater, der nach ausgiebigen Eskapaden<br />

mit der halben Damenwelt der Stadt erkennt,<br />

dass auch er um seine große Liebe Emily kämpfen<br />

muss. Nicht zu vergessen natürlich die magische<br />

Verwandlung von Ryan Goslings Figur vom<br />

Saulus zum Paulus: Als er die wunderhübsche<br />

und aufreizend intelligente Hannah (jugendlichcharmant:<br />

Emma Stone) kennenlernt, die gegen<br />

all seine ausgefeilten Verführungskünste immun<br />

zu sein scheint, ist es um ihn geschehen und<br />

auch er entdeckt die Wunder der wahren Liebe.<br />

Zugegeben: Das hört sich nach schlimmem Klischee<br />

und ermüdender Vorhersehbarkeit an, aber<br />

das Drehbuch schlägt immer wieder völlig unerwartete<br />

Haken und die Schauspieler gewinnen ihren<br />

Figuren permanent neue Facetten ab, sodass<br />

sich zu keinem Zeitpunkt Langeweile einstellt. Höhepunkt<br />

ist dann ein heillos übertriebenes Komödienfi<br />

nale (mit einem anschließenden versöhnlichen<br />

Dénouement), das ihre Bauchmuskeln auf eine<br />

echt e Zerreißprobe stellen wird … versprochen!<br />

So viel Ausstrahlung: Da müssen Männer stark<br />

sein und dürfen Frauen schwach werden<br />

Nach den Lobeshymnen auf den Film wollen wir<br />

noch einen Blick auf die Technik der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> werfen.<br />

Die Aufnahmen verströmen mit ihrer prallen<br />

Farbigkeit viel Wärme und Vitalität, allerdings fehlt<br />

ihnen der letzte Feinschliff in puncto Schärfe und<br />

Detailreichtum, um von einem echten Spitzentitel<br />

sprechen zu können. Beim Sound verhält es sich<br />

ähnlich, obwohl man von einer Komödie nicht<br />

mehr verlangen muss, als hier geboten wird. Die<br />

Extras versprühen den gleichen Charme wie der<br />

Hauptfi lm, sind mit einer halben Stunde allerdings<br />

kurz bemessen. Steve Carell, Ryan Gosling und<br />

Emma Stone plaudern über die Schwierigkeiten<br />

einer Beziehung, Liebesszenen auf der Leinwand<br />

und die Vorteile von echter Männerfreundschaft.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8,5/10<br />

Traumhafte Familienunterhaltung, die mit einem perfekten<br />

Ensemble und einer richtig guten und ebenso warmherzigen wie<br />

witzigen Story wirklich begeistert!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Für die Spitzenklasse reicht es nicht ganz, dafür fehlen in beinahe<br />

allen Bereichen ein paar Prozent.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 2/2 2/2<br />

Ein Film dieses Genres braucht keine außergewöhnlichen<br />

Soundkapriolen – dieser bietet viel mehr als der Durchschnitt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 45


Film<br />

Komödie<br />

O Brother, Where Art Thou?<br />

Komödie<br />

OT: O Brother, Where<br />

Art Thou? L: GB, US, FR<br />

J: 2000 V: Universal<br />

Pictures Home B: VC-1,<br />

2.35 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: Joel Coen, Ethan<br />

Coen D: George<br />

Clooney, John<br />

Turturro, Tim Blake Nelson LZ: 107 min<br />

FSK: 12 P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Es beginnt im Mississippi der 30er<br />

Jahre mit einem altbekannten<br />

Kinobild: Eine Kolonne von Strafgefangenen<br />

– natürlich in stilechten<br />

Schwarz-Weiß-Querstreifen – hackt<br />

am Straßenrand Felsbrocken klein.<br />

Nach einem Kameraschwenk über<br />

die Szenerie sieht man drei aneinandergekettete<br />

Sträflinge unbemerkt<br />

über das angrenzende Feld flüchten.<br />

Die drei Kleinkriminellen Everette<br />

V. l. n. r.: Pete (J. Turtorro), Delmar (T. B. Nelson) und Everette (G. Clooney)<br />

fliehen aneinandergekettet aus einer Sträflingskolonne<br />

Eine Mississippi-<br />

Odyssee<br />

George Clooney als gebildeter und<br />

charmanter Kleinganove<br />

(George Clooney), Pete (John<br />

Turturro) und Delmar (Tim Blake<br />

Nelson) machen sich nämlich auf<br />

den Weg, einen großen Schatz zu<br />

bergen. Auf ihrer abenteuerlichen<br />

Reise werden die ungleichen Männer<br />

allmählich zu engen Freunden.<br />

Das Leitmotiv dieses Streifens der<br />

Coen-Brüder ist Homers „Odyssee“.<br />

Die drei „Helden“ treffen sowohl auf<br />

einen blinden Seher als auch auf<br />

verlockende Sirenen, die sie vom<br />

Weg abbringen. Außerdem werden<br />

sie von einem Zyklopen in Form des<br />

einäugigen Bibelverkäufers (John<br />

Goodman) niedergestreckt. Zusätzlich<br />

birgt der Film zahlreiche Referenzen<br />

zur amerikanischen Kulturgeschichte:<br />

vom Ku-Klux-Klan-Treffen<br />

über die Entstehung der Country-<br />

Musik bis hin zum Gastauftritt des<br />

Bankräubers George „Babyface“<br />

Nelson. Daraus ergibt sich eine urkomische<br />

Kombination aus Roadmovie<br />

und <strong>In</strong>dependent-Epos.<br />

Die wunderbar in Szene gesetzte,<br />

hitzegeplagte Landschaft rund um<br />

den Mississippi wird durch sonnengebleichte<br />

Farben, einen gelegentlichen<br />

Orangestich und einen etwas<br />

zu hohen Kontrast stilistisch betont.<br />

Der passende Soundtrack mit<br />

reichlich Country- und <strong>Blu</strong>es-Musik<br />

erklingt in einer soliden Soundqualität,<br />

der es lediglich etwas an Bässen<br />

mangelt. Ansonsten werden sowohl<br />

Surround-Sound als auch klangliche<br />

Dynamik passend eingesetzt. NR<br />

Film 8,5/10<br />

Die Coens erschufen mit diesem Film eine<br />

homogene und durchweg amüsante Mischung<br />

aus Odyssee und Roadmovie.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7,5/10<br />

American Pie 2<br />

Komödie<br />

OT: American Pie 2<br />

L: US J: 2001<br />

V: Universal Pictures<br />

Home B: VC-1, 1.85 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: J.B.<br />

Rogers D: Jason Biggs,<br />

Alyson Hannigan, Tara<br />

Reid LZ: 111 min<br />

FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.03.12 × 1 Extras: 5/10<br />

Die erste Liebe bleibt: A. Hannigan<br />

und J. Biggs als Michelle und Jim<br />

Wie ausgewechselt<br />

Komödie<br />

OT: The Change-Up<br />

L: US J: 2011 V:<br />

Universal Pictures<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: David Dobkin<br />

D: Ryan Reynolds,<br />

Jason Bateman, Olivia<br />

Wilde LZ: 113 min FSK: 16 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Schon seltsam, wenn man sich in<br />

einem fremden Körper wiederfindet<br />

Am 26. April startet mit<br />

„American Pie: Das Klassentreffen“<br />

der inzwischen vierte offizielle<br />

Teil der frivolen Reihe um das<br />

Leben und Lieben der Clique um<br />

Jim, Michelle, Stifler und Co. Passend<br />

dazu erscheinen im Vorfeld<br />

auch die direkten Vorgänger auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Im Mittelpunkt des gelungenen<br />

zweiten Teils steht das große<br />

Wiedersehen der Freunde nach<br />

dem ersten Collegejahr. Jim (Jason<br />

Biggs) und die ganze Rasselbande<br />

entern ein gemietetes Strandhaus<br />

und wollen feiern ohne Ende. Dass<br />

sie bei all ihren amüsanten sexuellen<br />

Eskapaden (und Peinlichkeiten)<br />

bald erkennen, dass Freundschaft<br />

und Liebe vielleicht die wertvolleren<br />

Früchte dieses Sommers<br />

sind, macht den Streifen zusätzlich<br />

sympathisch. Auffällig beim Bild<br />

ist die rötlich-bräunliche Färbung<br />

vieler Szenen, die zusammen mit<br />

der gerade noch durchschnittlichen<br />

Schärfe für eine nicht ganz zufriedenstellende<br />

Optik sorgt. TW<br />

Film 7/10<br />

Teil zwei bietet einen amüsanten Neuaufguss<br />

des Erfolgsrezepts des Originals und ist damit<br />

im Vorderfeld der Teeniekomödien anzusiedeln.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Sogenannte Bodyswitch-Komödien,<br />

also Filme, in denen sich<br />

das komische Element aus dem<br />

Körpertausch zweier gegensätzlicher<br />

Hauptfiguren speist, gibt es wie<br />

Sand am Meer. „Wie ausgewechselt“<br />

fügt dem inzwischen ziemlich ausgelutschten<br />

Subgenre eine nette Variation<br />

hinzu: Jason Bateman sehnt<br />

sich als verantwortungsbewusster<br />

Familienvater und erfolgreicher Anwalt<br />

nach dem ungezwungenen Lebensstil<br />

seines Kumpels Mitch (Ryan<br />

Reynolds). Der wiederum weiß als<br />

umtriebiger Frauenschwarm, wie<br />

man das Leben genießt, wünscht<br />

sich aber insgeheim genau jene<br />

etwas spießbürgerliche Idylle, aus<br />

der sein bester Freund zu entfliehen<br />

sucht. Dieses Aufeinanderprallen der<br />

Extreme ist schwungvoll inszeniert<br />

und weiß mit amüsanter Situationskomik<br />

aufzuwarten. Auch die Technik<br />

spielt mit, sodass die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />

ihren sauberen und schicken Bildern<br />

und dem netten Film zumindest ein<br />

klarer Ausleihtipp ist.<br />

TW<br />

Film 6,5/10<br />

Die hochklassige Produktion und eine<br />

anspruchslose, aber witzige Story machen diese<br />

Hollywood-Komödie zum gelungenen Spaß.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Universal Pictures Home<br />

46


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Film<br />

Romantik<br />

Garden State<br />

Tragikomödie<br />

OT: Garden State<br />

L: US J: 2004<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Z a c hB r a ffD: Zach<br />

Braff, Peter Sarsgaard,<br />

Natalie Portman<br />

LZ: 102 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 01.03.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Zach Braff („Scrubs– Die Anfänger“)<br />

machte schuf mit seinem Regiedebüt<br />

„Garden State“ einen echten<br />

Kultfilm. Nun erscheint die Tragikomödie<br />

erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, und das<br />

sogar in einer Special Edition, die im<br />

Gegensatz zu den DVD-Versionen<br />

noch etwas mehr Bonusmaterial<br />

bietet. Braff spielt den erfolglosen<br />

Schauspieler Andrew Largeman, der<br />

in seine Heimatstadt zurückkehrt,<br />

Andrew (Zach Braff) fühlt sich irgendwie unsichtbar, als ob sein Leben keine<br />

Bedeutung hätte. <strong>In</strong> Wirklichkeit hat er aber nur das falsche Hemd an<br />

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa<br />

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!<br />

um der Beerdigung seiner Mutter<br />

beizuwohnen. Dort angekommen<br />

trifft er ein paar alte Bekannte wieder,<br />

die sich seit damals lediglich<br />

im Rahmen ihres Kleinstadtdaseins<br />

weiterentwickeln konnten. Nach<br />

einer drogendurchzechten Party-<br />

Nacht erfährt Andrew nicht nur von<br />

seiner unbewussten Medikamentierung<br />

mit Antidepressiva, sondern<br />

lernt auch die pathologische Lügnerin<br />

Sam (Natalie Portman) kennen,<br />

mit der er seine skurrile Welt erkundet.<br />

„Garden State“ besitzt einfach<br />

jene Form von Liebenswürdigkeit<br />

und Herz, die man sich auch fürs<br />

eigene Leben wünscht. Obwohl der<br />

Film nun schon knapp acht Jahre<br />

auf dem Buckel hat, erscheint er<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wie eine aktuelle Produktion,<br />

deren große Dunkelflächen<br />

lediglich das ein oder andere Detail<br />

verbergen. Die warmen Farben<br />

und die freundliche Lichtgestaltung<br />

ziehen die Stimmung wieder nach<br />

oben. Zudem ist die Grundschärfe<br />

gut. Schon die Einleitung mit<br />

Coldplay macht deutlich, was den<br />

Soundtrack-Liebhaber in den nächsten<br />

100 Minuten erwarten wird. So<br />

trägt neben dem grandiosen <strong>In</strong>die-<br />

Soundtrack auch die butterweiche<br />

Abmischung enorm zum Wohlfühlfaktor<br />

bei. Die Lokalisierung einzelner<br />

Geräuschquellen geschieht<br />

akkurater als jene der sporadischen<br />

Grundräumlichkeit selbst. FT<br />

Film 9/10<br />

Ohne dieses fi lmische Schmuckstück ist jede<br />

gepfl egte Sammlung unvollständig. Außerdem<br />

ist Natalie Portman hier einfach umwerfend.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Restless<br />

Drama<br />

OT: Restless L: US<br />

J: 2011 V: Sony<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1:85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Gus Van Sant<br />

D: Mia Wadikowska,<br />

Henry Hopper, Jane<br />

Adams LZ: 91 min<br />

FSK: 6 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 13.02.12 × 1 Extras: 7,5/10<br />

mit den<br />

dunklen Flügeln<br />

Enoch (Henry Hopper) und Annabel<br />

(Mia Wasikowska) lernen<br />

sich auf einer Trauerfeier kennen<br />

und stellen fest, dass sie beide etwas<br />

gemeinsam haben: Der Tod spielt in<br />

ihren Leben eine große Rolle.<br />

Trotz überaus ernster Thematik wirkt<br />

der Film alles andere als verstörend<br />

oder deprimierend. Im Gegenteil:<br />

Enoch und Annabel feiern das Leben<br />

und zeigen, dass es okay ist,<br />

auch die Endlichkeit zu akzeptieren.<br />

Die erfrischende Darstellung und<br />

die einzigartig gezeichneten Charaktere<br />

erschaffen einen bewegenden<br />

<strong>In</strong>dependent-Film, der jedoch bei<br />

dem Versuch, möglichst einzigartig<br />

zu wirken, gelegentlich ins Unglaub-<br />

Ton 7/10 che und weckt damit weder Emotionen<br />

noch Spannung. Technisch<br />

Der Engel<br />

Drama/Fantasy<br />

OT: The Vintner‘s Luck<br />

L: FR, NZ J: 2009<br />

V: Capelight B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Niki Caro<br />

D: Jérémie Renier,<br />

Gaspard Ulliel, Vera<br />

Farmiga LZ: 125 min<br />

FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

Annabel und Enoch gehen auf ihre<br />

ganz eigene Weise mit dem Tod um VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 3/10<br />

D<br />

würdige abdriftet. Ein roter bis oranger<br />

Farbstich und der hohe Kontrast (Jérémie Renier) wünscht<br />

er junge Winzer Sobran<br />

unterstützen stilistisch die überwiegend<br />

positive und verklärte Stimmung.<br />

Gefühlvolle <strong>In</strong>die-Musik prägt<br />

den Sound, der abgesehen von wenig<br />

klanglicher Abwechslung nichts<br />

falsch macht, sich aber auch nicht<br />

sich nichts sehnlicher, als irgendwann<br />

den perfekten Wein herzustellen.<br />

Eines Tages bekommt er<br />

unerwartet die Hilfe eines Engels.<br />

Ihr Treffen wird von diesem Zeitpunkt<br />

an zum alljährlichen Ritual.<br />

besonders hervorhebt.<br />

NR Obwohl die Regisseurin Niki Caro es<br />

Film 7/10<br />

schafft, eine gewisse Faszination am<br />

Wein auch auf den Zuschauer zu<br />

„Restless“ erzählt von der Endlichkeit des<br />

übertragen, bleibt die mitreißende<br />

Lebens und, wie zwei junge, einzigartige<br />

Menschen auf besondere Art damit umgehen. Wirkung lediglich auf einzelne Szenen<br />

Technik 7/10<br />

und wenige zwischenmensch-<br />

liche Momente beschränkt. Oft<br />

Bild 7/10 kratzt der Film nur an der Oberflä-<br />

Der Engel Xas (G. Ulliel) besucht<br />

den Winzer Sobran (J. Renier)<br />

hat das sehr natürlich wirkende Bild<br />

leider gelegentlich Probleme mit<br />

Unschärfen und verschwommenen<br />

Konturen. Der ruhige Sound hält<br />

sich dezent im Hintergrund und<br />

macht sich – wenn überhaupt –<br />

mit einem bewegenden Soundtrack<br />

und einer leider nur durchschnittlichen<br />

Tonqualität bemerkbar. NR<br />

Film 6,5/10<br />

Der stilistisch schöne Film über einen Mann,<br />

der sein Leben dem Wein widmet, kratzt leider<br />

inhaltlich und emotional nur an der Oberfl äche.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Capelight, Sony Pictures, Studiocanal<br />

48


Romantik<br />

Film<br />

Mercy<br />

Drama<br />

OT: Mercy L: US J: 2010 V: DTP B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Patrick Hoelck D: Scott Caan, Erika<br />

Christensen, James Caan LZ: 87 min FSK: 16 P: 10 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Mercy (Wendy Glenn) ist jung, attraktiv und erfolgreich – kein Wunder also, dass John sich sofort zu ihr<br />

hingezogen fühlt und für sie zu einem anderen Menschen wird<br />

Der amerikanische Schauspieler und Drehbuchautor<br />

Scott Caan erweckt durch seine<br />

Rollen in vorwiegend actionlastigen Filmen oder<br />

Serien (z. B. „Ocean‘s Eleven“ oder „Hawaii<br />

Five-0“) sowie durch seine Football-Spieler-<br />

Statur den Eindruck, er gehöre einem eher<br />

oberflächlichen Männertyp an. Dass er aber<br />

auch geistigen und emotionalen Tiefgang besitzt,<br />

zeigt er in seinem Melodram „Mercy“ aus dem<br />

Jahr 2010.<br />

Ein wenig paradox wirkt es schon, dass der junge,<br />

charmante und attraktive Schriftsteller John<br />

(Scott Caan) erfolgreich seine Brötchen damit<br />

verdient, Liebesromane zu schreiben. Wirklich<br />

verliebt war er schließlich noch nie und „die<br />

wahre Liebe“ hält er eher für einen Mythos. Das<br />

ist auch kaum verwunderlich, da John schon von<br />

Kindheit an durch die Erziehung seines Vaters<br />

(James Caan) mit einer sehr fragwürdigen Sicht<br />

auf Frauen konfrontiert wurde. Diese machte aus<br />

ihm einen Bilderbuch-Macho, der im weiblichen<br />

Geschlecht nicht viel mehr sieht als ein Objekt<br />

der Begierde. Doch dann trifft John eines Tages<br />

John (Scott Caan) versinkt im Mitleid, id lässt sich<br />

gehen, trinkt und zieht sich zunehmend zurück<br />

auf seine „schärfste“ Kritikerin, Mercy. Entgegen<br />

ihrem Namen ist sie alles andere als gnädig mit<br />

ihm und seinem neusten Buch. Sie spürt, dass<br />

seine Worte nicht echt sind und dass er nicht an<br />

das glaubt, was er in seinen Büchern beschreibt.<br />

Ganz im Widerspruch zu seiner Natur lässt John<br />

sich von Mercy kritisieren und fi ndet dabei allmählich<br />

heraus, was Liebe wirklich bedeutet<br />

und dass sie oft mit Schmerz einhergeht.<br />

Eine einfache Geschichte<br />

Das Melodram von und mit Scott Caan erzählt<br />

im Grunde eine einfache, aber bewegende<br />

Geschichte, die mit der richtigen <strong>In</strong>szenierung<br />

ein Juwel hätte werden können. Dass der Film<br />

trotzdem nicht wirkt, liegt keinesfalls an den<br />

Darstellern, denn sowohl die beiden Caans als<br />

distanziertes Vater-Sohn-Gespann als auch die<br />

bezaubernde Wendy Glenn als Mercy spielen<br />

ihre Rollen sehr authentisch. Leider verirrt sich<br />

die Handlung jedoch trotz exzellenter Darstellung<br />

und gefühlvoll porträtierter Charaktere immer<br />

wieder in Klischees und zeigt nur wenige<br />

innovative Ansätze. Zwei dieser interessanten<br />

Ansatzpunkte sind beispielsweise der Handlungsaufbau<br />

nach Romankapiteln und die anfänglichen<br />

Zeitsprünge. Hätte Caan diesen Weg<br />

noch etwas konsequenter verfolgt, dann hätten<br />

sich einige langatmige Passagen durchaus vermeiden<br />

lassen.<br />

Eine wahre Geduldsprobe für den Zuschauer<br />

ist die lange Phase, in der Protagonist John in<br />

Selbstmitleid versinkt und alles und jeden um<br />

sich herum wegzustoßen scheint, ohne dass der<br />

Zuschauer verstehen kann, was tatsächlich in<br />

ihm vorgeht. Obwohl das authentische Schauspiel<br />

von Scott Caan geradezu danach schreit,<br />

mit dem deprimierten Mann mitzufühlen und<br />

ihn zu trösten, wird dem Zuschauer durch fehlende<br />

Zusammenhänge ein tieferes Verständnis<br />

für Johns Situation verwehrt. Wer jedoch bis zum<br />

Ende durchhält, wird mit einer erschütternden<br />

Aufl ösung belohnt, die rückblickend einige Längen<br />

entschuldigt.<br />

Keine Gnade<br />

Eher wie eine Bestrafung mutet da die nur<br />

knapp durchschnittliche Technik von „Mercy“ an.<br />

Bild und Ton hinterlassen einen leicht ironischen<br />

Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass der<br />

Filmtitel übersetzt so viel bedeutet wie „Gnade“<br />

oder „Erbarmen“.<br />

Ausgewaschene Farben, die durch den zu<br />

schwachen Kontrast wirken, als läge ein Grauschleier<br />

über dem Bild, und dazu eine durchgängige,<br />

mal mehr, mal weniger starke Körnung<br />

prägen die Optik des Films. Auch klanglich<br />

bleibt es erbarmungslos. Außer der soliden<br />

Synchronisation gibt es nicht viel zu loben. Die<br />

kaum vorhandenen Bässe lassen einen runden,<br />

satten Sound vermissen und durch die<br />

genrebedingt ungenutzte Räumlichkeit kommt<br />

einfach kein Mittendrinfeeling auf. Auch der<br />

fl ache, nachhallende Sound der Stimmen<br />

und der Geräuschkulissen wirkt zwar nicht<br />

unbedingt störend, steigert aber auch nicht<br />

den Unterhaltungswert.<br />

Nach Bonusinhalten jenseits von Trailer-<strong>Vorschau</strong>en<br />

sucht man auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergeblich.<br />

NELE REIBER<br />

Film 6/10<br />

Scott Caan zeigt mit seinem Melodram, dass er vielschichtiger ist,<br />

als sein Image vermuten lässt. Leider beweist er aber auch wenig<br />

Geschick für eine innovative <strong>In</strong>szenierung.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Der gefühlvolle Soundtrack und die gute Synchronisation können<br />

leicht von der ansonsten mittelmäßigen Soundqualität ablenken.<br />

Bilder: DTP<br />

Johns Agent t(Dylan McDermott) tt)hat nicht viel lSinn für Liebe oder Romantik und ddementsprechend<br />

d<br />

auch für Johns Liebeskummer nicht unbedingt ein offenes Ohr<br />

Stumpfe, gräulich Farben, ein zu schwacher Kontrast und eine<br />

konstante Bildkörnung sorgen für getrübtes Filmvergnügen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 2/3 1/2 1/2<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1/2 1/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 49


Film<br />

Familie<br />

Phoebe im Wunderland<br />

Drama<br />

OT: Phoebe <strong>In</strong><br />

Wonderland L: US<br />

J: 2008 V: DTP<br />

Entertainment<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Daniel Barnz<br />

D: Elle Fanning, Felicity<br />

Huff man, Bill Pullman LZ: 100 min FSK: 12<br />

P: 10 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Phoebe, ihre Mutter (F. Huffman)<br />

und ihre Schwester (B. Madison)<br />

Phoebe (Elle Fanning) ist neun<br />

Jahre alt und fühlt sich nicht<br />

richtig in der Welt. Andere empfinden<br />

sie als seltsam und auch sie<br />

selbst versteht manchmal nicht, warum<br />

sie tut, was sie tut. Die engen<br />

Regeln in der Welt lassen Phoebe<br />

keinen Raum fürs Anderssein und<br />

so flüchtet sie immer weiter in ihre<br />

Fantasiewelt. Ihre neue Kunstlehrerin<br />

Mrs. Dodgers scheint jedoch zu<br />

ahnen, was in Phoebe vorgeht, und<br />

nimmt sich ihrer an.<br />

Das berührende Drama erzählt nicht<br />

nur die fantasievolle Geschichte<br />

eines kleinen Mädchens mit großer<br />

Vorstellungskraft, sondern spricht<br />

auch die ernste Thematik von geistigen<br />

Störungen bei Kindern an. Die<br />

liebevolle Umsetzung des Films<br />

nimmt dem Thema seine Schwere,<br />

ohne es zu bagatellisieren. Auch Elle<br />

Fanning nahm ihre Hauptrolle sehr<br />

ernst, besuchte Kinder mit Tourettesyndrom<br />

und setzte die gesammelten<br />

Eindrücke in eine bemerkenswert<br />

authentische Darstellung<br />

um. Auch die verständnisvollen,<br />

aber verzweifelten Eltern wurden<br />

Phoebe (E. Fanning) ist nicht wie andere Mädchen. Immer öfter driftet sie<br />

in seltsame Verhaltensweisen ab und flieht in das Wunderland ihrer Fantasie<br />

durch Felicity Huffman und Bill<br />

Pullman äußerst treffend besetzt.<br />

Technisch nimmt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> den<br />

Zuschauer mit auf eine gefühlvolle<br />

Reise: Durch die wunderbare Bildschärfe<br />

kann jede Gefühlsregung<br />

in Phoebes Gesicht verfolgt werden<br />

und ihre Tagträume sind betont<br />

farbenfroh gestaltet. Die Realität<br />

ist je nach Phoebes Stimmung<br />

mal durch etwas kühlere, mal<br />

durch wärmere Farben geprägt. <strong>In</strong><br />

die weniger gut ausgeleuchteten<br />

Szenen schleicht sich ab und an<br />

geringfügiges Bildrauschen ein. Die<br />

sensibel eingesetzte, stimmungsvolle<br />

Musik unterstreicht den Charakter<br />

des Films. Ansonsten gibt es<br />

in puncto Ton keine Auffälligkeiten.<br />

Sound effekte wären hier ohnehin<br />

fehl am Platze.<br />

NR<br />

Film 8,5/10<br />

Bezaubernd und bedrückend zugleich: Ein kleines<br />

Mädchen versteht sich selbst und die Welt nicht<br />

mehr und sucht deshalb Halt in ihrer Fantasie.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Legende<br />

Fantasy/Märchen<br />

OT: Legend L: US, UK<br />

J: 1985 V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: Ridley<br />

Scott D: Tom Cruise,<br />

Mia Sara, Tim Curry<br />

LZ: 93/113 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

„Legende“ ist einer der klassischsten<br />

Fantasy-Filme aller Zeiten<br />

Die <strong>In</strong>sel der Pferde<br />

Familie<br />

OT: The Dark Horse<br />

L: US J: 2008 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Cornelia Moore<br />

D: Carol Roscoe,<br />

Kathryn Mesney-<br />

Hetler, Sean G.<br />

Griffi n LZ: 110 min FSK: 6 P: 13 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Du bist<br />

mein Leben!<br />

Dana reitet auf dem schönen, aber<br />

ungestümen Pferd Taliesin<br />

Ridley Scotts „Legende“ von 1985<br />

gehört heute zu Recht zu den<br />

absoluten Fantasy-Klassikern. Für<br />

das eindrucksvolle Make-up (u. a.<br />

Tim Curry als Teufel) erhielt er eine<br />

Oscar ® -Nominierung, verlor aber in<br />

dieser Kategorie gegen Cronenbergs<br />

„Die Fliege“. Nun erscheint mit der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuveröffentlichung auch<br />

zugleich der 20 Minuten längere<br />

(englischsprachige) Director’s Cut,<br />

der für viele Jahre als verloren galt.<br />

Die zur Jahrtausendwende gefundene<br />

Nullkopie des Films wurde<br />

2011 neu abgetastet und komplett<br />

überarbeitet, sodass sie sich nur geringfügig<br />

von der optischen Qualität<br />

des Kinocuts unterscheidet. Dennoch<br />

bittet Scott das Publikum im<br />

Vorwort um Nachsicht. Das Bildrauschen<br />

wurde reduziert, die Schärfe<br />

auf ein gutes Niveau angehoben.<br />

Die großen Schwarzflächen und düsteren<br />

Einstellungen erinnern an das<br />

Alter des 35-Millimeter-Materials.<br />

Dennoch erstrahlt die fantastische<br />

Bildgewalt wie nie zuvor. FT<br />

Film 7/10<br />

Der Mix aus Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“<br />

und „Das letzte Einhorn“ überwältigt mit<br />

unvergleichlichen Kostümen.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 4/10<br />

Als Dana (Carol Roscoe) eines<br />

Tages erfährt, dass ihr Vater<br />

(Sean G. Griffin) an Demenz erkrankt<br />

ist, kehrt sie widerstrebend<br />

zu ihrer zerrütteten Familie zurück.<br />

Dort muss sie feststellen, dass die<br />

Familienfarm kurz vor der Zwangsversteigerung<br />

steht. Dana fasst einen<br />

Entschluss: Sie muss das gefährliche<br />

Pferd ihrer Mutter zähmen<br />

und mit ihm auf einem Turnier Geld<br />

gewinnen, um die Farm zu retten.<br />

Obwohl die Darsteller das ein oder<br />

andere Talent zutage fördern und<br />

den Figuren ein hohes Maß an<br />

Authentizität verleihen, bleibt die<br />

Handlung im Großen und Ganzen<br />

unglaubwürdig. Technisch kann der<br />

Film vor allem mit guter Bildschärfe<br />

und natürlichem Kontrast überzeugen.<br />

Lediglich die durchgängig zu<br />

warme, rotstichige Farbgestaltung<br />

fällt negativ auf. Der Ton wirkt vor<br />

allem durch den angenehmen<br />

Soundtrack und eine solide Soundqualität,<br />

bleibt genrebedingt aber<br />

ruhig und unauffällig.<br />

NR<br />

Film 6/10<br />

Trotz emotionaler Thematik und Tier-Mensch-<br />

Harmonie bleibt „Die <strong>In</strong>sel der Pferde“<br />

größtenteils unglaubwürdig und belanglos.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, DTP Entertainment, KSM<br />

50


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Film<br />

Wickie auf großer Fahrt 3D<br />

Familie/Abenteuer<br />

OT: Wickie auf großer Fahrt L: DE J: 2011 V: Constantin<br />

Highlight B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Christian<br />

Ditter D: Jonas Hämmerle, Valeria Eisenbart, Waldemar<br />

Kobus LZ: 96 min FSK: 0 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.03.12 × 2 Extras: 6,5/10<br />

Wickie (Jonas Hämmerle) muss mal wieder<br />

beweisen, dass Hirnschmalz plumpe Muskelkraft<br />

übertrifft. Sein Vater, der Wikingerhäuptling<br />

Halvar (Waldemar Kobus), wird entführt, sodass<br />

der Filius seinen Platz einnehmen muss. Wird er<br />

die Mannschaft anführen und den Tag mit seinen<br />

klugen Einfällen retten können? Zudem wartet<br />

noch ein unvorstellbarer Schatz auf die Wikinger,<br />

den sie natürlich unbedingt vor dem schrecklichen<br />

Sven (Günther Kaufmann) finden wollen.<br />

Mit dem „Wickie“-Sequel liefert Christian Ditter<br />

(„Vorstadtkrokodile“) ein grundsolides Familienabenteuer<br />

– nicht mehr und nicht weniger. Die<br />

Darsteller sind die gleichen wie im ersten Teil<br />

„Wickie und die starken Männer“ und damit den<br />

Trick fi guren sehr ähnlich. Dennoch wirkt ihr Schauspiel<br />

hölzern, als übten sie ein Laienstück fürs<br />

Kinder theater. <strong>In</strong> erster Linie liegt der Verdienst<br />

des Regisseurs daher sicherlich bei der technischen<br />

Koordinierung des Abenteuers. Schließlich<br />

wird das Machwerk auch als erster deutscher<br />

Kinofi lm vermarktet, der komplett in echtem 3D<br />

gedreht wurde. Deshalb ließen die Filmemacher<br />

Ditter und Christian Rein (Kamera) auch nichts anbrennen<br />

und bemühten für die Aufnahmen den<br />

Stereografen Florian Maier – der richtige Umgang<br />

mit dem aus Kohlefaser gefertigten 3D-Kamera-<br />

Rig will schließlich gelernt sein. Das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen, denn die Bilder sind äußerst<br />

klar und haben eine angenehme Tiefe.<br />

Da es sich allerdings um einen Kinderfi lm handelt,<br />

ist die dritte Dimension sehr vorsichtig integriert<br />

und bietet deshalb „nur“ ein etwas räumlicheres<br />

Sehgefühl. Die mit zwei Arricams festgehaltenen<br />

Bilder haben eine exzellente Schärfe und stellen<br />

die eingefangenen Farben voll gesättigt dar. <strong>In</strong>sbesondere<br />

Wickies orange Frisur sticht vor dem<br />

saftig grünen Hintergrund der Waldszenen hervor.<br />

Die Texturen sind äußerst detailliert, kontrastreich<br />

und geizen nicht mit Schärfe. Beim Ton punktet<br />

allen voran der Parameter Räumlichkeit, denn<br />

diese wird offensiv und effektvoll eingesetzt.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6/10<br />

Als hochbudgetierter Kinderfi lm ist auch der zweite „Wickie“<br />

hauptsächlich visuell eine runde Sache, ausgenommen die<br />

hölzerne Darstellung der Figuren.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Superbunt und superchic gesellt sich das klare Bild unter die<br />

visuellen Referenztitel seiner Zunft.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Ton 9/10<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Film tonal lebendig wirken zu<br />

lassen. Dieser verwendet so gut wie alle.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Constantin Highlight<br />

Während die frühreife Ylvi Wickie anhimmelt,<br />

interessiert sich dieser nur für Bücher<br />

3D 5,5/10<br />

Das 3D-Gefühl und die Technik sind ganz gut, weil sie dank vorsichtiger<br />

Kameraarbeit sehr natürlich, wenn auch zurückhaltend wirken.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

1,5/4 1,5/3 1,5/2 1/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 51


Film<br />

Animation<br />

Prinzessin Lillifee<br />

Animation/Familie<br />

OT: Prinzessin Lillifee<br />

und das kleine Einhorn<br />

L: DE, FR J: 2011 V: Universum<br />

B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

2.0/5.1 R: Ansgar<br />

Niebuhr, Hubert<br />

Weiland S: Maresa<br />

Sedlmeier, Carin Tietze, Stefan Günther<br />

LZ: 72 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Verantwortung für ein Einhornbaby<br />

tragen ist schwieriger als fliegen<br />

und das kleine<br />

Einhorn<br />

Lillifees Einhornfreundin Rosalie<br />

scheint in echter Gefahr zu<br />

schweben, da sie in den Träumen<br />

der Feenprinzessin von jemandem<br />

gejagt wird. <strong>In</strong> ihrer Not gibt Rosalie<br />

ihr Baby in die Obhut Lillifees, doch<br />

das stellt sich gar als wache Realität<br />

heraus. Schnurstracks begeben<br />

sich die Freunde nach <strong>Blu</strong>etopia,<br />

denn sie hoffen, dort die Eltern<br />

zu finden und darüber hinaus das<br />

Rätsel der unnatürlichen Kältewelle<br />

zu lösen. Der zweite Kinofilm nach<br />

den Kinderbüchern von Monika<br />

Finsterbusch besitzt eine genauso<br />

einfache Handlungsstruktur wie Teil<br />

eins und nutzt den dadurch gewonnenen<br />

narrativen Freiraum für<br />

putzige Zwischenspiele mit dem<br />

rosa Schweinchen Pupsi bzw. den<br />

anderen Tierkindern. Hauptthema<br />

sind freilich die edlen Einhorntiere,<br />

die perfekt in Lillifees naive<br />

Knuddelwelt passen. <strong>In</strong>teressant ist<br />

wiederum die Einbeziehung der<br />

Träume, die das Verhalten der Protagonistin<br />

unterschwellig steuern<br />

und sich sogar als „Notleitung“ zu<br />

einer ihr nahestehenden Person<br />

Suchbild für Fortgeschrittene: Wer findet das pinke Schwein Pupsi vor dem<br />

pinken Hintergrund bzw. unter dem nicht minder pinken Schuhhaufen?<br />

herausstellen. Außerdem werden<br />

einige Werte wie die Verantwortung<br />

der Eltern zu ihren Kindern<br />

vermittelt. Die simpel designten<br />

Figuren sind liebevoll animiert und<br />

hinterlassen aufgrund der hervorragenden<br />

Qualität einen bleibenden<br />

Eindruck. Glasklare Linien grenzen<br />

die großfl ächig verteilten Farben<br />

sauber voneinander ab. Für den<br />

Film wurde mächtig in den Farbtopf<br />

gegriffen, wobei natürlich Blau<br />

und ganz viel Pink die Hauptrollen<br />

spielen. Egal ob Sie sich für die<br />

2.0- oder die 5.1-Abmischug entscheiden,<br />

es hört sich im Grunde<br />

genommen beides gleich fl ach an.<br />

Die männlichen Stimmen klingen<br />

blechern und verzerrt, wobei die<br />

tiefsten Töne im Bassbereich wiederum<br />

sehr rund sind.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Für die Jüngsten ist der zweite „Lillifee“-Film<br />

eine schöne Sache, auch wenn der pinke Look<br />

ein zuckersüßes Klischeebild abgibt.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Däumeline<br />

Ferngully<br />

Animation<br />

Animation<br />

OT: Thumbelina L: US<br />

J: 1994 V: 20th Century<br />

Fox Home B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS 5.1<br />

(deutsch), DTS-HD MA<br />

5.1 (englisch) R: Don<br />

<strong>Blu</strong>th, Gary Goldman<br />

S: Dorette Hugo, Nina<br />

Hagen, Dietmar Wunder LZ: 87 min FSK: 0<br />

P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Die Verliebten machen einen Ausflug<br />

auf einer rasanten Hummel<br />

OT: Ferngully L: US<br />

J: 1992 V: 20th Century<br />

Fox Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: Bill Kroyer S: Robin<br />

Williams, Samantha<br />

Mathis, Tim Curry<br />

LZ: 76 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Die wichtige Rettet-den-Regenwald-Botschaft<br />

ist unverkennbar<br />

Mit den Worten „Es war einmal<br />

eine Frau, die sich sehr nach<br />

einem kleinen Kinde sehnte ...“<br />

beginnt Hans Christian Andersens<br />

Märchen vom Däumelinchen.<br />

Don <strong>Blu</strong>ths filmische Umsetzung<br />

von 1994 nimmt sich das Märchen<br />

zum Vorbild und orientiert sich erzählerisch<br />

nah an der Handlung.<br />

Das daumengroße, grenzenlos naive<br />

Mädchen entspringt einer <strong>Blu</strong>me<br />

und verliebt sich in einen ebenso<br />

großen Feenprinzen. Auf ihrem Weg<br />

zum Glück müssen sie allerdings<br />

einige Abenteuer bestehen. Natürlich<br />

wird nach alter amerikanischer<br />

Zeichentricktradition dazu reichlich<br />

geträllert und gekitscht. Dabei hört<br />

man den teilweise originalen Tonspuren<br />

ihr Alter an. Die Musik wirkt<br />

stellenweise flach und blechern und<br />

auch die Räumlichkeit ist kaum<br />

spürbar. Optisch wirkt hauptsächlich<br />

die Nostalgie des alten Zeichentricks,<br />

der hier und da (besonders<br />

bei Kamerafahrten) etwas poliert<br />

und aufgefrischt wurde. NR<br />

Film 6,5/10<br />

Die wunderschöne Märchenvorlage von<br />

Hans Christian Andersen verliert leider durch<br />

allzu kitschige Singerei etwas an Charme.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Eines der Ergebnisse der Welle<br />

an Naturschutzfilmen aus den<br />

frühen 1990ern ist das Feenepos<br />

„Ferngully“, das in seinem Zeichenstil<br />

stark an die Don-<strong>Blu</strong>th-Klassiker<br />

erinnert. Erzählt wird die Geschichte<br />

aus der Perspektive der kleinen Fee<br />

Crysta, die mithilfe ihrer Freunde,<br />

der Fledermaus Batty und dem<br />

Menschen Zak den australischen<br />

Regenwald retten möchte. Die Bedrohung<br />

geht von einem Wesen<br />

namens Hexxus aus, das die Bequemlichkeit<br />

und Dummheit der<br />

Menschen ausnutzt, um die Zerstörung<br />

des Paradieses herbeizuführen.<br />

Die Figurendesigns und Animationen<br />

sind so zauberhaft, dass<br />

sich dem Film kein Genrefreund<br />

entziehen kann. Trotz satter Farben<br />

und tiefen Schwarzwertes fällt die<br />

Kontrastarmut und Verschmutzung<br />

des knapp 20-jährigen Filmmaterials<br />

auf. Die 5.1-Abmischung klingt nach<br />

Stereosound; die Tonqualität wurde<br />

nur sporadisch aufgefrischt, grobe<br />

Störungen gibt es aber keine. FT<br />

Film 7/10<br />

Die herausragende Animationsqualität und das<br />

kreative Figurendesign machen „Ferngully“<br />

zum absoluten Trick-Klassiker.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Universum<br />

52


88<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Tests<br />

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„Der König der Löwen“:<br />

Erstmals in echtem 3D<br />

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Löwen“:<br />

der König „Der<br />

„Jurassic Park<br />

Ultimate Trilogy“<br />

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Rasant und ergreifend<br />

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Aliens vs. Gangs<br />

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Gangs<br />

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Brutalo: „Conan“<br />

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„Star Trek – Next Generation“<br />

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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Tests<br />

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Ausgabe 4/2011<br />

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Überlebenskampf<br />

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Case Scenario“<br />

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Herr der Ringe<br />

Wie gut ist der<br />

Extended Cut?<br />

92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

Ausgabe 5/2011<br />

Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen:<br />

2008 2010 2012<br />

5/2008<br />

6/2008<br />

1/2010<br />

2/2010<br />

1/2012<br />

2/2012<br />

3/2010<br />

5/2010<br />

6/2010<br />

2009 2011<br />

1/2009 1/2011<br />

3/2009 2/2011<br />

4/2009 3/2011<br />

6/2009 4/2011<br />

5/2011<br />

6/2011<br />

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PLANET DER AFFEN<br />

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Test des Monats:<br />

„The Social Network“<br />

Bissiger Trash:<br />

„Piranha“<br />

Ausgabe 6/2011<br />

Perfekte Animation:<br />

„Ponyo“<br />

84 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

Absoluter Klassiker:<br />

„Apocalypse Now“<br />

Heldenhaftes <strong>In</strong>sekt:<br />

„The Green Hornet“<br />

Natalie Portmans Oscar -Rolle<br />

®<br />

Ausgabe 1/2012<br />

Action in Venedig:<br />

„The Tourist“<br />

92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />

PREVOLUTION<br />

AFFEN<br />

DER PLANET<br />

Ausgabe 2/2012<br />

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88<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

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95<br />

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an fiesen<br />

Chefs<br />

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Die komplette Saga<br />

510 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />

EINER LEGENDE:<br />

Das war 20<br />

11<br />

Rises


Film<br />

Animation<br />

Bildreferenz<br />

Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />

Als ein gewisser Abenteurer mit Schlapphut und Bullenpeitsche 1981 in die Kinos kam, verfolgte der damals<br />

34-jährige Jungregisseur Steven Spielberg den internationalen Pressespiegel mit regem <strong>In</strong>teresse. So entging ihm<br />

nicht, dass viele europäische Besprechungen <strong>In</strong>diana Jones mit einem belgischen Comichelden verglichen: dem<br />

jungen Reporter Tim.<br />

Abenteuer/Animation<br />

OT: The Adventures Of Tintin L: US J: 2011 V: Sony Pictures<br />

Home B: MVC, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Steven<br />

Spielberg D: Jamie Bell, Andy Serkis, Daniel Craig<br />

LZ: 107 min FSK: 6 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />

Zumindest ist das die Geschichte, die Spielberg<br />

selbst verbreitet. Und dies bewirkt genau<br />

zwei Dinge – die Freisprechung von jeglichen<br />

Plagiatsvorwürfen sowie die Herausstellung der<br />

jahrelangen freundschaftlichen Verbindung des<br />

erfolgreichen Regisseurs und Produzenten zum<br />

Comicstoff. Wenn man so will, war es wohl<br />

Bestimmung, dass der Vater des berühmtesten<br />

aller Film-Archäologen nun fast 30 Jahre später<br />

„Tim und Struppi“ vom flachen Comicpanel auf<br />

die große Kinoleinwand brachte. Doch wie stand<br />

eigentlich der belgische Künstler Hergé zu dem<br />

Projekt? Er war begeistert. Zumindest telefonisch<br />

konnten sich die beiden Kreativköpfe noch<br />

kennenlernen. Kurz darauf war zwar ein Treffen<br />

anberaumt, jenes wurde allerdings durch den<br />

plötzlichen Tod des Comiczeichners im März<br />

1983 verhindert. Von da an lag das Projekt auf<br />

Eis. Später, so heißt es, habe Spielberg nur noch<br />

auf die richtige Technologie gewartet, um dem<br />

schnellen Strich Hergés gerecht zu werden und<br />

eine Mischform aus Animation und Realfilm zu<br />

schaffen. Und genau das ist ihm im vorliegenden<br />

Werk beispiellos gelungen.<br />

Als Vorlage diente hauptsächlich das Album „Tim<br />

und Struppi und das Geheimnis der Einhorn“, er-<br />

Bilder: Sony Pictures Home, Stock.xchng<br />

54


Animation<br />

Film<br />

Tim (J. Bell) und Kapitän Haddock (A. Serkis) befinden sich wieder einmal in einer ausweglosen<br />

Situation. Doch mitten im Nirgendwo ist der nächste Megaschatz bestimmt nicht weit<br />

Diese Bösewichter kennt jeder „Tim und Struppi“-<br />

Fan: Allan (u.) und Brieftaschendieb Silk (o.)<br />

gänzt durch Handlungsteile aus dem Nachfolgealbum<br />

„Der Schatz Rackhams des Roten“ sowie<br />

aus „Die Krabbe mit den goldenen Scheren“, in<br />

dem Tim Kapitän Haddock kennenlernt. <strong>In</strong>haltliche<br />

Modifi kationen führten zu Professor Bienleins<br />

Tilgung aus dem Skript und auch die beiden<br />

Vorbesitzer von Schloss Mühlenhof mussten<br />

der notwendigen Simplizität des Drehbuchs weichen.<br />

Stattdessen nimmt der Kunstsammler Sakharin<br />

(Daniel Craig) die Rolle des Bösewichts ein<br />

und terrorisiert den jungen Reporter Tim (Jamie<br />

Bell) wegen eines Schiffsmodells. Jenen Dreimaster<br />

kauft Tim zu Anfang auf einem Trödelmarkt,<br />

ohne zu wissen, dass sich darin der Teil<br />

einer Schatzkarte befi ndet. Wer die Alben kennt,<br />

weiß, dass jene Karte von Kapitän Haddocks<br />

(Andy Serkis) Vorfahren Sir Francis stammt, der<br />

damit den Ort des Untergangs seines Schiffes<br />

markierte. Und natürlich gehörte der „nonchalante“<br />

und sehr lautstarke Umgangston schon<br />

damals zum Charakter der Haddock-Familie, was<br />

sich sogar in einem Denkmal widerspiegelt.<br />

Vom schnellen Strich<br />

Während Tim einfach nur ein geradliniger Held<br />

mit hervorragendem Moralempfi nden ist, sprüht<br />

der alte Seebär Kapitän Haddock geradezu vor <strong>In</strong>dividualität.<br />

Im Multiversum des Comic mediums<br />

dürfte er mit seinen ungestümen Beleidigungen<br />

und der Vorliebe für Whiskey wohl zu den politisch<br />

unkorrektesten Figuren gehören. Aber<br />

mal ganz ehrlich: Flüche wie „Hunderttausend<br />

heulende und jaulende Höllenhunde“ oder Beleidigungskaskaden<br />

wie „Troglodyten, Barbaren,<br />

<strong>In</strong>triganten, Bahnhofspenner, Affenschwänze,<br />

Ikonoklasten und Quartalssäufer“ zeugen wohl<br />

eher von einem breiten Wortschatz, als dass<br />

sie einen negativen Einfl uss auf die jüngsten<br />

Zuschauer (bzw. Leser) haben würden. Wieder<br />

einmal erwies sich Performance-Capturing-Spezialist<br />

Andy Serkis als klarer Glücksgriff, nachdem<br />

er bereits diversen Affen und Ring-süchtigen Ex-<br />

Hobbits Leben einhauchen durfte.<br />

Im ständigen Wettlauf<br />

<strong>In</strong>sgesamt ist der Kinofi lm eine reine Verfolgungsjagd,<br />

ganz im Sinne der Comicalben. Wie<br />

in einem Hitchcock’schen Thriller sind die Figuren<br />

ständig auf Achse, werden verfolgt oder<br />

verfolgen selbst. Obligatorisch sind natürlich<br />

auch die Szenen, in denen Tim betäubt wird, um<br />

kurz darauf in einer prekären Situation zu erwachen.<br />

Halten Sie sich also fest, wenn die große<br />

Schnitzeljagd beginnt, denn die Kamerafahrten<br />

sind absolut schwindelerregend. Überhaupt begeistert<br />

die State-of-the-Art-CGI-Animation mit<br />

ihrer unglaublichen Schönheit. Man beachte z. B.<br />

die Unebenheiten und Fältchen in den Gesichtern,<br />

die phänomenalen Wassereffekte sowie<br />

den Staub, der durch die Luft des Ateliers fl iegt.<br />

Das sieht so gut aus, dass die Form den unbedeutenden<br />

<strong>In</strong>halt vollkommen übertüncht. Kein<br />

HD-Fan sollte sich dieses visuelle Highlight entgehen<br />

lassen. Durch stilvoll eingesetzte Farbverfremdungen<br />

und den leicht überhöhten Kontrast<br />

gewinnt der Film noch einmal stark an Realismus.<br />

Der 3D-Effekt hingegen ist nur in den wenigsten<br />

Szenen von Belang. So wirken etwa die Flure des<br />

Schiffes noch klaus trophobischer und die große<br />

Verfolgungssequenz auf dem Motorrad erscheint<br />

noch einen Tick spektakulärer – der Großteil ist<br />

hingegen „nur“ so plastisch wie die 2D-Version.<br />

John Williams’ Musik ist eines animierten „<strong>In</strong>diana<br />

Jones“ mehr als würdig. Die gute Räumlichkeit<br />

könnte noch ausgeprägter sein, dafür<br />

ist die Dynamik umso aufregender gestaltet.<br />

Haddocks Synchronstimme ist Gewöhnungssache,<br />

da der Unterschied zur tiefen Stimme des<br />

Seebären aus den Zeichentrickfi lmen gewaltig<br />

ist. Ein „Tausend heulende Höllenhunde“ sollte<br />

mächtiger donnern.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7,5/10<br />

Endlich mal wieder ein richtiger „<strong>In</strong>diana Jones“, dessen<br />

kongeniale Animation Hergés Werk absolut gerecht wird. Wir<br />

können uns nicht sattsehen an den schönen Bildern!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9/10<br />

Visuell ein absolutes Highlight, das sich nur schwerlich in Worte<br />

fassen lässt. Sehen Sie einfach selbst.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Das ist mal ein Soundbild, dem es lediglich an Off ensivität in der<br />

5.1-Abmischung fehlt. Dennoch ein wahrer Ohrenöff ner.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2/3 2/2 2/2<br />

3D 5/10<br />

Die CGI-Animation ist an sich schon sehr plastisch. Der<br />

stereoskopische Eff ekt wurde hingegen sehr vorsichtig integriert.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

2/4 1/3 1/2 1/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 55


Film<br />

Animation<br />

Susi und Strolch<br />

Bildreferenz<br />

Susi und Strolch<br />

Animation<br />

OT: Lady And The Tramp L: US J: 1955 V: Disney Home<br />

B: MPEG-4, 2.55 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Clyde Geronimi,<br />

Wilfred Jackson, Hamilton Luske S: Ursela Monn, Harry<br />

Wüstenhagen LZ: 76 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 8/10<br />

Schön ist die Nacht, wenn die Sterne am Himmelszelt<br />

leuchten und der Liebste einem gegenübersitzt.<br />

Er und sie bei einem romantischen<br />

Dinner zu zweit: Sie lauschen den zarten Klängen<br />

italienischer Musik und blicken sich tief in die<br />

Augen. Es gibt Spaghetti und nur noch ein Fleischbällchen<br />

ist übrig. Ohne zu zögern rollt er ihr mit<br />

seiner Schnauze das letzte Klößchen entgegen –<br />

Moment! Ja, bei der eben beschriebenen Szene<br />

handelt es sich tatsächlich um den wohl berühmtesten<br />

Filmausschnitt aus „Susi und Strolch“.<br />

Millionen Kinder kennen die wunderbar romantische<br />

Geschichte von den beiden sympathischen<br />

Kläffern und sind mit ihr aufgewachsen. Viele<br />

wissen jedoch gar nicht, welch hohes Alter der<br />

Zeichentrickfilm bereits auf dem Buckel hat.<br />

„Susi und Strolch“ ist der 15. abendfüllende Animationsfilm<br />

aus dem Hause Disney und wurde<br />

bereits 1955 uraufgeführt. Die Idee jedoch, einen<br />

Film über Hunde zu produzieren, entstand schon<br />

Die beiden Siamkatzen Si und Am<br />

machen Susis Zuhause unsicher<br />

wesentlich früher, im Jahre 1937: Joe Grant zeigte<br />

Walt Disney einige Skizzen seiner Cockerspaniel-<br />

Dame, die er gezeichnet hatte. Disney mochte die<br />

Entwürfe und bat Grant, sie in ein Storyboard umzusetzen.<br />

Von der Realisierung war er jedoch nicht<br />

überzeugt, sodass er das Projekt erst einmal auf<br />

Eis legte. Sechs Jahre später las Disney schließlich<br />

Ward Greenes Kurzgeschichte „Happy Dan, The<br />

Whistling Dog“, die ihn begeisterte und für ihn zur<br />

Grundlage der Handlung werden sollte. „Susi und<br />

Strolch“ gilt als das erste Meisterwerk der Walt<br />

Disney Studios, das eine neue, frei erfundene<br />

Handlung aufweist.<br />

Herzerwärmendes Hundeabenteuer<br />

Das Hundeabenteuer erzählt die Geschichte der<br />

vornehmen Cockerspaniel-Dame Susi, die sich in<br />

den frechen Streuner Strolch verliebt. Gemeinsam<br />

mit Strolch lernt Susi das abenteuerliche und freie<br />

Leben auf der Straße kennen. Doch Susi kann kein<br />

Straßenhund werden, da zu Hause eine Familie<br />

wartet, die dringend von ihr beschützt werden<br />

muss. Für die beiden Hauptfi guren standen echte<br />

Vierbeiner Modell. Als Vorlage für Susi diente der<br />

Cockerspaniel eines Zeichners, für Strolch hingegen<br />

eine Streunerin, die vor Hundefängern<br />

bewahrt wurde. Die Hündin wurde nach den<br />

Dreharbeiten in den Streichelzoo von Disneyland<br />

aufgenommen, in dem sie bis zu ihrem Tod lebte.<br />

Trotz des hohen Alters erstrahlt der Zeichentrickfi<br />

lm in höchster Bildqualität. Artefakte oder sonstige<br />

Fehler lassen sich nicht ausmachen. Dafür<br />

sind selbst kleinste Details wie die feine Strichführung<br />

der Gebäude und das Fell der Protagonisten<br />

mit bloßem Auge erkennbar. „Susi und Strolch“ ist<br />

der erste Disney-Zeichentrickfi lm, der zudem<br />

im Cinemascope-Format produziert wurde.<br />

Allerdings fi el die Entscheidung, den<br />

Film im Breitbildformat zu drehen, mit-<br />

ten in der<br />

Produktion, weshalb<br />

viele Hintergründe erweitert<br />

und an<br />

die neue Länge an-<br />

gepasst<br />

werden mussten.<br />

Soundtechnisch überzeugt<br />

die wertvolle Scheibe mit<br />

einem em DTS-HD-HR-5.1-<br />

Mix auf hohem<br />

Niveau. Die Synchronisation<br />

(zweite Fassung aus dem Jahr 1968)<br />

wirkt etwas angestaubt, dafür sorgen Klangeffekte<br />

wie dröhnende Zuggeräusche und donnerndes<br />

Gewitter für eine fesselnde Kinoatmosphäre. Auch<br />

die Dauerohrwürmer „Bella Notte“ (Schön ist die<br />

Nacht) und das Katzenlied „Wir sind Siamesen“,<br />

die aus der Feder von Peggy Lee stammen, erklingen<br />

klar und weisen keinerlei Störgeräusche<br />

auf. Als besonderer Leckerbissen für alle „Susi und<br />

Strolch“-Fans befi nden sich auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> jede<br />

Menge Extras. Neben einem Making-of, zusätzlichen<br />

Szenen, einem Audiokommentar mit Diane<br />

Miller und den Storyboards von 1943 und 1955<br />

erwartet den Zuschauer als absolutes Highlight<br />

Strolchs neuer Song „I’m Free As The Breeze“.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Bei Problemen mit den Zweibeinern i hält die<br />

Hundenachbarschaft zusammen<br />

Film 7,5/10<br />

Ein herrlich romantischer Zeichentrickklassiker aus dem Hause<br />

Disney, der mit seinem umwerfenden Charme auch heute noch<br />

Groß und Klein begeistern wird.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

Trotz des hohen Alters erstrahlt der Zeichentrickfi lm in höchster<br />

Bildqualität.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Der Ton wirkt etwas angestaubt, dafür sorgen Klangeff ekte für eine<br />

fesselnde Kinoatmosphäre.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 2/2 2/2<br />

Bilder: Disney Home<br />

56


Die ganze Welt der<br />

Unterhaltungselektronik<br />

Fernseher, Tablets, 5.1-Lautsprechersets, Sat-Rekorder, plus Technikausblick 2013 und<br />

DIGITAL TESTED deckt auf: Die Lügen der TV-Hersteller. Darauf müssen Sie beim Kauf achten!<br />

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Film<br />

Animation<br />

Alvin und die Chipmunks 3 – Chipbruch<br />

Familie<br />

OT: Alvin And The Chipmunks 3 L: US J: 2011 V: 20th<br />

Century Fox Home B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) R: M. Mitchell D: J. Lee, D. Gross, J. Long<br />

LZ: 87 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.04.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Schon seit ihrem ersten Song von 1958 sind<br />

die Chipmunks mit ihren Helium-Stimmchen<br />

schlicht und einfach Geschmackssache. Entweder<br />

man liebt oder man hasst sie. Ein Dazwischen<br />

ist quasi unmöglich, denn angesichts der<br />

teilweise extrem hochfrequenten Töne in ihren<br />

Songs darf man nicht zimperlich sein, wenn<br />

man einen ganzen Chipmunk-Song durchhalten<br />

möchte. Wen also schon beim ers ten Erklingen<br />

der komprimierten<br />

Streifenhörnchen-<br />

Stimmen me das blanke Grau-<br />

en packt, der sollte um<br />

die<br />

drei „Alvin und die<br />

Chipmunks“-Streifen<br />

aus den Jahren 2007,<br />

2009 und 2011 einen<br />

großen Bogen<br />

machen. Diese Filme<br />

sind wirklich nur etwas<br />

für eingefl eischte<br />

V. l. n. r.: Jeanette, Simon, Brittany, Alvin, Eleonore und<br />

Theodore sind zum ersten Mal auf sich allein gestellt<br />

Fans der Chipmunks! Dass zu den Anhängern<br />

der Streifenhörnchen größtenteils Kinder zählen,<br />

wissen auch die Produzenten und richten<br />

die Handlung fast ausschließlich an die jüngste<br />

Generation. Doch aufgepasst: Trotz der Altersfreigabe<br />

ab null Jahren ist angesichts der schnellen<br />

Schnitte, Action und Gruselelemente davon<br />

abzuraten, unter Sechsjährige mit den Filmen<br />

zu konfrontieren.<br />

„Chipbruch“<br />

Im neusten Film der Streifenhörnchen „Alvin<br />

und die Chipmunks 3 – Chipbruch“ stranden<br />

Alvin, Simon, Theodore und die Chipettes Brittany,<br />

Jeanette und Eleonore auf einer (fast)<br />

einsamen <strong>In</strong>sel und müssen zum ersten Mal<br />

für sich selbst sorgen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten<br />

wachsen die sechs Streifenhörnchen<br />

allmählich über sich selbst hinaus<br />

und zeigen, dass es lediglich etwas Vernunft,<br />

Mut, Geduld und vor allem Zusammenhalt<br />

braucht, um auch die schwierigsten Situationen<br />

zu meistern. Typisch für die Chimpmunks werden<br />

etwa 40 Prozent des Films singend verbracht,<br />

wobei auch aktuellere Songs von Lady<br />

Gaga, Pink oder Destiny‘s Child herhalten müssen.<br />

Natürlich macht sich Ziehvater Dave (Jason<br />

Lee) auf die Suche nach seinen sechs vermissten<br />

Nagerkindern und erhält dabei unfreiwillige<br />

Unterstützung von Erzfeind Ian (David Gross).<br />

Dass man von einem derartigen Film nicht allzu<br />

viele logische Zusammenhänge erwarten sollte,<br />

dürfte wohl bekannt sein. Punkten können die<br />

Streifenhörnchen vor allem durch das gelungene<br />

Zusammenspiel der liebevoll und detailliert<br />

animierten Nager mit der Echtfi lmkulisse<br />

und den menschlichen Protagonisten. Auch viel<br />

Gefühl und eine gewisse moralische Bildung<br />

sind Vorzüge, die den Film für Kinder sehenswert<br />

machen. Eltern sollten sich jedoch bewusst<br />

sein, dass ihre Jüngsten in den hyperaktiven<br />

und äußerst amerikanisch-materialistisch eingestellten<br />

Nagern ein Vorbild sehen könnten. Pinkfarbene<br />

kurze Kleidchen, Zickenkrieg sowie ein<br />

großes Geltungsbedürfnis sind nicht unbedingt<br />

Dinge, an denen sich Kinder orientieren sollten.<br />

Da ist es schon fast von Vorteil, dass die kleinen<br />

singenden Streifenhörnchen derartig abstrakt<br />

sind, denn so fällt es schwerer,<br />

sich tatsächlich mit ihnen n<br />

zu identifi zieren.<br />

Kleine Technikwunder<br />

Dank der wunderbaren<br />

Schärfe werden selbst<br />

kleinste liebevolle Bilddetails ls<br />

sichtbar: Einzelne gesträubte<br />

Chipmunk-Härchen sind ebenso en<br />

gut zu erkennen wie die immer me<br />

tiefer werdenden Sorgenfalten<br />

des Ziehvaters. Passend<br />

zu den aufgedrehten, modernen chen ist natürlich auch die Farbgestaltung des<br />

Streifenhörn-<br />

Films äußerst bunt und gelegentlich etwas schrill.<br />

Einmal abgesehen von den Gesangseinlagen<br />

und Sprechstimmen der Nager, die wirklich ausschließlich<br />

auf die höchsten Frequenzen komprimiert<br />

wurden, gibt der Film ein recht breites<br />

Frequenzspektrum und einiges an klanglicher<br />

Dynamik her. Das ist besonders während des<br />

actionträchtigen Endes spürbar. Trotzdem haut<br />

der Sound nicht wirklich vom Hocker und lässt<br />

noch Spielraum für Verbesserungen. Die umfangreichen<br />

Extras bieten neben einer Jukebox<br />

und Musikvideos auch reichlich Hintergrundgeschichten,<br />

in denen man zum Beispiel die Originalstimmen<br />

der Chipmunks kennenlernt.<br />

NELE REIBER<br />

Film 6/10<br />

Ein amüsanter, kurzweiliger Film mit fl auschigen, quirligen<br />

Protagonisten. Die hochfrequenten Stimmen der Chipmunks und<br />

ihre amerikanische Lebensart bleiben jedoch Geschmackssache.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Farbenfroh, schrill und gestochen scharf setzen sich die<br />

Chipmunks gekonnt in Szene.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Während die Helium-Stimmen Geschmackssache bleiben, kann<br />

der restliche Sound durchweg überzeugen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

58


Thriller<br />

Film<br />

Requiem For A Killer<br />

Action/Thriller<br />

OT: Requiem Pour Une Tueuse L: FR J: 2010 V: Planet Media<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Jérôme Le Gris<br />

D: Melanié Laurent, Clovis Cornillac, Tchéky Karyo<br />

LZ: 93 min FSK: 16 P: 26 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Bereits in „<strong>In</strong>glourious Basterds“ konnte Melanié<br />

Laurent ihr Talent für das Darstellen gestandener,<br />

etwas radikaler Frauen beweisen. Nun spielt<br />

sie in Jérôme Le Gris’ Regiedebüt „Requiem For A<br />

Killer“ eine junge, attraktive Frau, die gleichzeitig<br />

Mutter einer 8-jährigen Tochter, eine fantastische<br />

Hobbysängerin und – wer hätte es gedacht – Auftragskillerin<br />

ist. Als solche genießt sie einen legendären<br />

Ruf und ist spezialisiert auf stille, saubere<br />

und unauffällige Liquidierungen. Doch das Leben<br />

als Killer hat für Lucrèce seinen Reiz verloren. Zu<br />

sehr vernachlässigt sie ihre Tochter und belügt ihre<br />

Familie, wenn sie auf Reisen geht. Sie beschließt<br />

also, ihren tödlichen Beruf aufzugeben.<br />

Von ihrem Agenten und Ziehvater wird sie zu einem<br />

letzten Job überredet, der sie fi nanziell absichern<br />

könnte. Das Ziel ist der Opernsänger Alexander<br />

Child (Christopher Stills), der einem großen<br />

Ölkonzern im Weg steht und deshalb unauffällig<br />

beseitigt werden soll. Auf einem klassischen Musikfestival<br />

in der Schweiz, auf dem der Sänger an<br />

der Aufführung von Händels „Der Messias“ mitwirkt,<br />

soll sich Lucrèce der Sache annehmen. Wie<br />

praktisch, dass sie eine hervorragenden Sängerin<br />

ist und so ohne Probleme als Solistin ins Ensemble<br />

eingeschleust werden kann. Doch ihr letzter<br />

Auftrag soll gleichzeitig auch ihr schwierigster und<br />

gefährlichster werden. Sie gerät plötzlich selbst ins<br />

Visier und wird von der Jägerin zur Gejagten ...<br />

<strong>In</strong> der Ruhe liegt die Kraft<br />

„Requiem For A Killer“ wird zwar als unkonventio<br />

neller Thriller in der Tradition von „Nikita“ oder<br />

„Leon – Der Profi “ beschrieben, doch wer hier auf<br />

jede Menge Waffengewalt und Action hofft, der<br />

wird gelangweilt vor dem Bildschirm ein schlafen.<br />

Das Cover-Design führt leider in die Irre, da<br />

Lucrèce während des ganzen Films nicht ein einziges<br />

Mal eine Feuerwaffe bedient.<br />

Der Film ist nicht mehr und nicht weniger als das,<br />

was sein Name verspricht: ein Requiem – eine<br />

Totenmesse. Klassische Musik, ruhige, aber intensive<br />

Szenen, hier und da ein paar Spannungsbögen<br />

und Wendungen sowie tiefe Einblicke in<br />

die Gefühlswelt von Menschen, die auf unterschiedlichste<br />

Weise mit dem Töten umgehen.<br />

Durchweg verfolgt der Streifen einen eher introvertierten<br />

Stil, weiß diesen aber durch seine Darsteller,<br />

die Musik (sofern man sich auf klassische<br />

Musik einzulassen vermag) und die Kulissen zu<br />

kommunizieren und Emotionen zu vermitteln.<br />

Diese inszenatorischen Finessen versprechen<br />

ein großes Potenzial, das der Film leider an einigen<br />

Stellen wieder verschenkt. Konstellationen,<br />

Wendungen und Zusammenhänge wirken nicht<br />

selten gestellt und unglaubwürdig. So ist es beispielsweise<br />

ein sehr großer Zufall, dass ausgerechnet<br />

die beste Killerin im Land gleichzeitig<br />

eine ausgezeichnete Sängerin ist und niemals<br />

auf die Idee gekommen ist, den ungeliebten<br />

Beruf dahingehend zu wechseln. Natürlich<br />

stellt die Gegenseite ebenfalls einen musisch<br />

hochbegabten Agenten zur Verfügung, der mal<br />

eben ins Orches ter eingeschleust werden kann.<br />

Auch der völlig überfl üssige Nebenhandlungsstrang<br />

zu Lucrèce’ Vater wirkt unbedarft an die<br />

Haupthandlung angeklebt und hat keinerlei Bedeutung<br />

für den Film.<br />

Schärfer, als die Polizei erlaubt<br />

„Mörderisch“ scharf – und das sowohl in Nachtals<br />

auch in sonnigen Szenen – gestaltet sich das<br />

Bild und lässt selbst geschulte Augen vergeblich<br />

nach Fehlern suchen. Einzig farblich ergeben<br />

sich durch einen gelegentlich zu schwachen<br />

oder zu starken Kontrast sowie einen stilistischen<br />

kühlen Farbstich ein paar Mankos, die<br />

aber nicht weiter stören.<br />

Neben der stilvollen, meist klassischen oder folkloristischen<br />

Musik wirkt auch die sehr treffende<br />

Synchronisation aufwertend und authentisch.<br />

Leider werden sowohl räumlich als auch dynamisch<br />

nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.<br />

NELE REIBER<br />

Film 6,5/10<br />

Der letzte Auftrag einer stillen Killerin, der sowohl für die<br />

Protagonisten als auch für den Zuschauer nicht ganz so läuft wie<br />

erhoff t und dadurch teilweise sein Potenzial verschenkt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Planet Media<br />

Agent L‘Arménien (Tchéky Karyo) und seine beste<br />

Geheimagent Rico (Clovis Cornillac, Mitte) wird<br />

Killerin Lucrèce (Melanié Laurent)<br />

unfreiwillig in den Dienst zurückgeholt<br />

Nicht nur Melanié Laurent bringt gehörig Schärfe in den Film. Das<br />

Bild brilliert in allen Szenen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 3/3 1,5/2 2/2<br />

Stilvolle Musik durchzieht einen guten Sound, dem es hier und da<br />

etwas an klanglicher Tiefe fehlt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 59


Film<br />

Thriller<br />

Es ist die Urangst eines jeden Elternteils: Das eigene Kind wird entführt und die Täter<br />

verlangen ein Pfand, das nicht im eigenen Spielraum liegt. Was also tun, um<br />

das Liebste zu retten? „Sleepless Night“ schauen, mitbangen und lernen …<br />

Thriller<br />

OT: Nuit Blanche L: FR, BE, LU J: 2011 V: S u n fi l m B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Frédéric Jardin D: Tomer Sisley,<br />

Birol Ünel, Lizzie Brocheré LZ: 102 min FSK: 16 P: 16 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Das Motiv des Thrillers ist simpel, die Umsetzung<br />

jedoch überraschend realistisch und<br />

damit ein zeitloser Adrenalinkick der besonderen<br />

Art: Der Zuschauer wird direkt in die beklemmende<br />

Situation eines Drogenraubs geworfen.<br />

Noch bevor überhaupt klar ist, wer auf welcher<br />

Seite steht, ziehen sich Vincent (Tomer Sisley)<br />

und sein Kumpan Manuel (Laurent Stocker) die<br />

Skimasken über das Gesicht und steigen bewaffnet<br />

aus ihrem Wagen. Alles läuft nach Plan. Sie<br />

stoppen das Auto der Schmuggler, Vincent führt<br />

einen von ihnen zum Kofferraum und stellt die<br />

Ware sicher. Plötzlich wird er vom Messer seines<br />

Gegners überrascht, die Maske gleitet ihm vom<br />

Gesicht und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Ein<br />

kurzer Schusswechsel, ein Schmuggler sinkt tot zu<br />

Boden, der andere entkommt – zusammen mit<br />

der Erinnerung an Vincents Gesicht.<br />

Job und Familie<br />

Im normalen Leben ist Vincent ein Cop aus dem<br />

Drogendezernat. Die Tatsache, dass er eine Tasche<br />

voller Kokain zur eigenen Bereicherung<br />

sicherstellte, macht ihn nicht gerade zum Sympathen.<br />

Das will er aber auch gar nicht sein.<br />

Seine Frau hat sich schon vor Jahren von ihm<br />

getrennt und auch die Beziehung zu seinem<br />

Sohn Thomas (Samy Seghir) ist nicht gerade<br />

die beste. Die Unterhaltung am Frühstückstisch<br />

verrät eigentlich schon alles über die beiden, wobei<br />

Thomas unerwartet klug und glaubhaft<br />

argumentiert. Es mag zwar ein wenig konstruiert<br />

wirken, aber schon in der Debatte<br />

über Milchpulver sowie in Thomas’ Suche<br />

nach seinem blauen Poloshirt werden<br />

bereits entscheidende Grundsteine für<br />

spätere Szenen angelegt. Und das ist<br />

auch die grandiose Grundzutat, die den<br />

Thriller aus der Masse herkömmlicher<br />

Hollywood-Actioner hervorhebt. Regisseur<br />

und Drehbuchautor Frédéric Jardin<br />

versteht es nämlich hervorragend,<br />

mit kleinsten Andeutungen komplexe<br />

Sachverhalte zu erklären bzw. Zusammenhänge<br />

zu erstellen, die Aha-Effekte<br />

beim Zuschauer bewirken. Daher sollte<br />

man den Film schon in einem sehr wachen<br />

Zustand schauen, um wirklich alle<br />

Nuancen mitzubekommen.<br />

Gegen die Zeit<br />

Thomas wird vom Mafi aboss Marciano<br />

(Serge Riaboukine) gekidnappt und in<br />

seinen Klub verschleppt. Vincent soll<br />

ihn mit dem gestohlenen Stoff wieder<br />

freikaufen. Er versteckt die Tasche in der<br />

Männertoilette, postiert seine Pistole unter einer<br />

Bank und begibt sich schnurstracks zum<br />

Treffpunkt. Auf dem Weg dorthin schnappt er<br />

Geräuschfetzen eines Streits zwischen einem<br />

neuen Barmann und seinem Vorgesetzten auf.<br />

Später nutzt er dieses Wissen, um seinen sich<br />

kontinuierlich entwickelnden Plan zu verwirklichen<br />

und Chaos zu verbreiten. Was zunächst<br />

nebensächlich erscheint, gewinnt plötzlich an Bedeutung.<br />

Vincents Handlungen erscheinen stets<br />

vorausschauend, seine Sinne geschärft und dennoch<br />

wird er nie zum Überhelden. Stattdessen<br />

zeigt er jene Kreativität, die intelligente und in die<br />

Enge getriebene Eltern an den Tag legen, um ihre<br />

Sprösslinge vor größerem Unheil zu bewahren.<br />

Er saugt die <strong>In</strong>dizien um sich herum auf und setzt<br />

sie zu einem Fluchtplan-Puzzle zusammen. Doch<br />

die Situation spitzt sich zu, denn auch Marciano<br />

Bilder: Sunfilm<br />

60


Die äußerst menschlichen Charaktere müssen mit völlig unerwarteten Situationen fertigwerden,<br />

die ihre volle Konzentration fordern. Ein solch authentisches Filmkonzept gibt es selten<br />

steht unter großem Zeitdruck. Sein skrupelloser<br />

Geschäftspartner Feydeck (Joey Starr) wartet<br />

bereits ungeduldig auf seine Ware und droht bei<br />

Nichteinhaltung der Frist mit der Sprengung des<br />

Klubs. Auf der anderen Seite warten die beiden<br />

Drogenfahnder Lacombe (Julien Boisselier) und<br />

Vignali (Lizzie Brocheré), die den Stoff aus Vincents<br />

Versteck entfernen und ihn auf ihre Weise<br />

in die Zange nehmen. Viele Optionen bleiben<br />

dem Verzweifelten daher nicht, um seinen Sohn<br />

durch die brandgefährlichen Verquickungen<br />

hindurchzumanövrieren. Sein einziges Ziel wird<br />

von allen Seiten bedroht. Zudem sieht die spaßverwöhnte<br />

Partygesellschaft des Klubs nicht<br />

ein, Vincent den Weg freizumachen, und zehrt<br />

somit immens an seinen Kräften. Gelegentlich<br />

fi ndet er sich auch in einem halluzinatorischen<br />

Refugium wieder, wenn er die unbeschwerten<br />

Partygänger beobachtet, um seiner vertrackten<br />

Situation zumindest für ein paar Sekunden<br />

zu entfl iehen.<br />

Bewaffnet mit Handy und Knarre<br />

Tomer Sisley („Largo Winch II“) macht sich als<br />

Actionheld und besorgter Vater extrem gut. Die<br />

sichtbare Erschöpfung, die Sorge und auch die<br />

zunehmende Wut zeichnen sein Gesicht und<br />

lassen ihn menschlicher wirken als die meisten<br />

seiner Genrekollegen. Einziger Handlungsort und<br />

Schauplatz ist der Nachtklub, dessen Lokalitäten<br />

dermaßen markant sind, dass er sich regelrecht<br />

zum eigenständigen Charakter entwickelt. Vincents<br />

kreisförmiger Streifzug durch die Küche,<br />

den Billardraum, über die Tanzfl äche und die<br />

anderen Örtlichkeiten führt ihn immer wieder<br />

an bestimmten Personen vorbei, die zwar oft im<br />

Hintergrund verweilen, dabei aber stets etwas zur<br />

Situation beitragen. Und seien es nur ängstliche<br />

Blicke von Leuten, die bereits Bekanntschaft mit<br />

Vincents teils rüdem Verhalten gemacht haben.<br />

So verhalten sich die Zeugen einer Prügelei absolut<br />

authentisch, bemühen sich, die Kontrahenten<br />

zu beruhigen, und machen ihrem Entsetzen<br />

über die Szenerie mit Ausrufen à la „Du bringst<br />

ihn ja um!“ Luft. Das gibt dem Film einen ganz<br />

eigenen Ton, denn Gewalt wird nicht etwa mit<br />

einem Wahnsinns-Soundtrack umjubelt. Sie wird<br />

authentisch kommentiert und von der lebendigen<br />

Klubumgebung neutral bis negativ bewertet.<br />

Das wiederum macht sämtliche Action zum<br />

Ausnahmezustand, den es in den meisten Filmen<br />

sonst nur noch als Standard gibt. „Sleepless<br />

Night“ ist daher ein perfekter, rauschartiger Thriller,<br />

von der ersten bis zur letzten Sekunde.<br />

Packend, ergreifend, perfekt!<br />

Das „Stirb langsam“ auf Französisch ist so intensiv<br />

und nah gefi lmt, dass Sie jeden Schritt<br />

mit Vincent gehen, mit ihm leiden und einen<br />

schweißtreibenden Adrenalinkick nach dem<br />

anderen erleben. Zum von Regisseur Frédéric<br />

Jardin angestrebten Doku-Stil trägt die Ruckelkamera<br />

zwar bei, die stark verfremdeten Farben<br />

und der ins Comicartige driftende, extrem überzogene<br />

Kontrast arbeiten hingegen wieder gegen<br />

den Realismusfaktor.<br />

Wie sich das für einen Nachtklub gehört, bietet<br />

die Tanzfl äche eine großartige Musikauswahl, die<br />

ins <strong>Blu</strong>t geht und Ihren Subwoofer zu Höchstleistungen<br />

motiviert. Spannungsfördernd sind die<br />

zusätzlichen Streich- bzw. Schrammeleinlagen<br />

allemal. Wer nicht genau hinhört, könnte jene<br />

glatt mit Hans Zimmers pulsierendem Score zu<br />

„The Dark Knight“ verwechseln. Soundeffekte<br />

sind intensiv und brechend laut umgesetzt –<br />

so lebt z. B. die Anfangssequenz von der Angst<br />

vor dem nächsten Schuss aus der Pumpgun.<br />

Sozusagen ein purer Akustikthrill, der einen geringfügigen<br />

Punktabzug für die nur wenig luftige<br />

Synchronisation sowie die spärlich genutzte 7.1-<br />

Räumlichkeit erhält.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 8,5/10<br />

Realistisch, packend und gnadenlos spannend, von der ersten bis<br />

zur letzten Sekunde. Ein Cop-Thriller wie ein berauschender,<br />

Adrenalin treibender Disco-Exzess.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Der hohe Kontrast sowie die monotonisierten Farben verfremden<br />

den Doku-Stil der Bilder enorm.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1/2 2/2<br />

Ton 8/10<br />

Die wummernde Disco-Musik ist – passend zum Thema – allgegenwärtig<br />

und damit ein eigener Charakterzug des Films.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

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Film<br />

Thriller<br />

Greetings To The Devil<br />

Action/Drama<br />

OT: Saluda Al Diablo<br />

De Mi Parte L: CO<br />

J: 2011 V: Senator<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Juan Felipe Orozco<br />

D: Édgar Ramirez,<br />

Ricardo Vélez, Carolina<br />

Gomez LZ: 90 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 2/10<br />

Der ehemalige Guerillakämpfer<br />

Angel (Édgar Ramirez) wird<br />

von seiner grausamen Vergangenheit<br />

eingeholt und findet sich bald<br />

in einer Situation wieder, die der<br />

Hauptdarsteller Ramirez in einem<br />

<strong>In</strong>terview mit folgender Metapher<br />

beschreibt: „Es ist, wie barfuß über<br />

glühende Kohlen zu laufen und<br />

dabei einen 3 Tonnen schweren<br />

Wagen zu ziehen“. Ledger (Ricardo<br />

Angel (É. Ramirez) stößt immer wieder an seine Grenzen, kämpft aber dennoch<br />

weiter für das Leben seiner kleinen Tochter<br />

Vélez), der während des Krieges<br />

von Angels Kämpfertruppe gefoltert<br />

wurde und seither ein Leben im<br />

Rollstuhl führt, hat einen perfiden<br />

Racheplan geschmiedet. Angel soll<br />

innerhalb von drei Tagen alle seine<br />

ehemaligen Kameraden töten, die<br />

an der Folterung beteiligt waren,<br />

sonst tötet er Angels kleine Tochter.<br />

Die Handlung sorgt für eine gute<br />

Mischung aus mitreißender Action<br />

und bedrückenden Ruhemomenten.<br />

Leider fällt besonders den Actionszenen<br />

gelegentlich die Logik<br />

zum Opfer, wodurch sich einige<br />

inszenatorische und erzählerische<br />

Ungereimtheiten ergeben.<br />

Gut charakterisierte Figuren, insbesondere<br />

Hauptcharakter Angel,<br />

nehmen den Zuschauer mit auf<br />

eine Gefühlsachterbahn. Die optimalen<br />

Kontrasteinstellungen und<br />

eine gute Schärfe erschaffen eine<br />

Optik, die den Film durch meist<br />

sehr dunkle und orangestichige<br />

Farben atmosphärisch unterstützt.<br />

Leider ergibt sich durch mangelhafte<br />

Ausleuchtung hin und<br />

wieder eine leichte Bildkörnung.<br />

Für Ledger (R. Vélez) gibt es im<br />

Leben nur noch eines: Rache!<br />

Besonders bei Schießereien oder<br />

Ge rangel kommt der Surround-<br />

Sound zur Geltung, der sich ansonsten<br />

dezent zurückhält. Die<br />

erzählerische Abwechslung zwischen<br />

Action und Ruhe macht sich<br />

auch in der klanglichen Dynamik<br />

bemerkbar. Ansonsten bleibt der<br />

Sound eher unauffällig. NR<br />

Film 6,5/10<br />

Der gnadenlose kolumbianische Actionstreifen<br />

punktet mit bewegenden Figuren, nimmt dafür<br />

aber einige Logikmängel in Kauf.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Derailed<br />

Thriller<br />

OT: Derailed L: US<br />

J: 2002 V: Splendid<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Bob Misiorowski<br />

D: Jean-Claude Van<br />

Damme, Tomas Arana,<br />

Laura Harring LZ:<br />

88 min FSK: 16 P: 9 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Biowaffen kann selbst ein Van<br />

Damme nicht besiegen<br />

Steven Seagal<br />

Thriller<br />

OT: A Dangerous Man<br />

L: US J: 2009<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Keoni Waxman<br />

D: Steven Seagal,<br />

Marlaina Mah, Byron<br />

Lawson LZ: 91 min FSK: 18 P: 26 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Troublemaker-<br />

Collection<br />

Da reicht man schon einmal den<br />

kleinen Finger, und dann das …<br />

Wenn Steven Seagal gerade<br />

keine Zeit hat, einen von Terroristen<br />

entführten Zug zu retten,<br />

ist Jean-Claude Van Damme sofort<br />

zur Stelle. Im Rahmen der Filmreihe<br />

„The Expendables Selection“<br />

von Splendid tritt er den bösen<br />

Jungs ordentlich in den Hintern.<br />

Und wo wir schon einmal bei den<br />

großen Vergleichen sind: Grundlegend<br />

ist die Handlung wie in „Stirb<br />

Langsam“ aufgebaut, denn es gilt,<br />

die eigene Frau aus den Fängen<br />

der Terroristen zu befreien. Hierfür<br />

muss der kampferprobte Protagonist<br />

nur einen Bösewicht nach dem<br />

anderen ausschalten, wie es ihm<br />

Bruce Willis schon vorgemacht hat.<br />

Darum kann man dem Film seine<br />

sympathische B-Note (u. a. auch in<br />

Bild und Ton) nicht übel nehmen,<br />

die kommt dem Publikum sowieso<br />

wie eine gewollte Hommage an die<br />

guten alten 1990er vor, in denen<br />

die Helden noch echte Helden<br />

waren, und ein Roundhousekick<br />

noch etwas bewirkte.<br />

FT<br />

Film 4/10<br />

Sieht aus wie ein TV-Actioner aus den 1990ern,<br />

inszeniert seinen Star wie einen Actionhelden<br />

aus den 1990ern, gehört defi nitiv in die 1990er.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 4,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Steven Seagal hoch drei: <strong>In</strong><br />

„A Dangerous Man“ kommt er<br />

nach sechs Jahren Knastaufenthalt<br />

ziemlich sauer aus dem Gefängnis<br />

und verprügelt ein paar Kleinkriminelle.<br />

Als dann auch noch vor<br />

seinen Augen ein Polizistenmord<br />

geschieht und er ein Entführungsopfer<br />

retten muss, wandeln sich<br />

die ersten Stunden seiner Freiheit<br />

zum unlockeren Stelldichein mit<br />

der chinesischen und der russischen<br />

Mafia. Aber Seagal löst die<br />

Pro bleme wie üblich mit der gewohnt<br />

brachialen Knochenbrechermethode.<br />

Ab dem 15. März ist dieser<br />

Film zusammen mit „Today You<br />

Die“ und „Mercenary For Justice“<br />

in einer knallharten 3-Disc-Collection<br />

erhältlich. Das rostfarbene,<br />

oft überbelichtete Bild arbeitet mit<br />

starken Hell-Dunkel-Kontrasten, behält<br />

aber dennoch eine gewisse<br />

Plastizität. Die Audioabmischung<br />

ist eine sehr offensive Angelegenheit<br />

ausgelegt auf den basslastigen,<br />

coolen Soundtrack.<br />

FT<br />

Film 4,5/10<br />

Das Sammelpaket ist für Steven-Seagal-Fans<br />

eine tolle Sache. Fans des alternden Actionstars<br />

werden sich sofort zu Hause fühlen.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Senator, Splendid, Studiocanal<br />

62


Thriller<br />

Film<br />

Die Lincoln Verschwörung<br />

Historiendrama<br />

OT: The Conspirator<br />

L: US J: 2010<br />

V: Universal Pictures<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Robert Redford<br />

D: James McAvoy,<br />

Robin Wright, Kevin<br />

Kline LZ: 122 min FSK: 12 P: 19 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 01.03.12 × 1 Extras: 8/10<br />

Ist sie eine Verschwörerin? Mary<br />

(R. Wright) soll exekutiert werden<br />

Der Mord an Abraham Lincoln<br />

ist eines jener traumatischen<br />

Ereignisse, die die noch relativ junge<br />

Geschichte der USA prägten.<br />

Der Todesschuss am Karfreitag<br />

1865 ist jedoch erst der Anfang von<br />

Robert Redfords inszeniertem Drama<br />

vor historischem Hintergrund.<br />

So beleuchtet der 75-jährige Regisseur<br />

das Schicksal der vermeintlichen<br />

Mitverschwörerin Mary Surratt<br />

(Robin Wright), die vor ein Tribunal<br />

gestellt wird. Als Eigentümerin des<br />

Hauses, in dem die sieben Verschwörer<br />

den Mord planten, steht<br />

die Frage ihrer Schuld im Raum.<br />

Ihre Verteidigung übernimmt der<br />

junge Frederick Aiken (James<br />

McAvoy), der zwar die Kriegswirren<br />

am eigenen Leib erlebte, jedoch in<br />

Sachen Rechtsprechung noch völlig<br />

unerfahren ist. Auch er ist sich nicht<br />

sicher, ob Mary von dem dunklen<br />

Plan wusste. Je mehr Frederick<br />

nachforscht, desto stärker erhärtet<br />

sich der Verdacht, dass auch noch<br />

etwas anderes hinter dem Schweigen<br />

der Mutter sowie hinter ihrer<br />

Verhaftung steckt. Die Handlung<br />

Einige der Grundfragen des Films: Was passierte wirklich im Haus von<br />

Mary Surratt und wen beschützte sie mit ihrem Schweigen?<br />

verschenkt ihr immenses Spannungspotenzial<br />

durch eine nur<br />

schleppend vorankommende Entwicklung.<br />

Es ist die aufrichtige Bemühung,<br />

eine Wahrheit fi lmisch zu<br />

erkunden, die die Darsteller stagnieren<br />

lässt und der Story das Tempo<br />

raubt. Dass die Bilder zudem extrem<br />

verdunkelt wurden, verlagert<br />

die Last des Themas noch mehr<br />

auf die Schultern des Publikums. Es<br />

gibt nur wenige Filme, die einen so<br />

immensen Kontrast mit so großen<br />

Schwarzfl ächen aufweisen. Das gelegentlich<br />

sehr weiche Licht und die<br />

überröteten Farben erschweren das<br />

Erkennen. Die tonale Abmischung<br />

entspricht dem Standard, während<br />

das englische Bonusmaterial eine<br />

kleine Offenbarung für Geschichtsinteressierte<br />

ist.<br />

FT<br />

Film 5,5/10<br />

Redfords Bemühungen in allen Ehren, aber seine<br />

Regiekunst reicht nicht an jene anderer<br />

Altmeister wie z. B. Clint Eastwood heran.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Krieg der Königreiche<br />

Krieg/Komödie<br />

OT: Pyeong-Yang-<br />

Seong L: KR J: 2011<br />

V: KSM B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Jun-ik Lee<br />

D: Ha-neul Kang,<br />

Kwang Soo, Woo-seon<br />

Seon LZ: 118 min<br />

FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Die Feldherren bewegen ihre<br />

Truppen wie auf dem Schachbrett<br />

Eine offene Rechnung<br />

Thriller/Drama<br />

OT: The Debt L: US J:<br />

2011 V: Universal<br />

Pictures Home B:<br />

MPEG-4, 2.40 : 1 T:<br />

DTS-HD MA 5.1 R:<br />

John Madden D: Helen<br />

Mirren, Jessica<br />

Chastain, Ciaran Hinds<br />

LZ: 113 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover:<br />

k. A.<br />

VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 2/10<br />

Vogel (J. Christensen) ist in der Gewalt<br />

der Agenten, doch was nun?<br />

Bilder: KSM, Universal Pictures Home<br />

Dieser Kriegsfilm ist anders. Er<br />

präsentiert koreanische Mittelalterschlachten<br />

so, als würden sie<br />

auf einem Spielbrett stattfinden.<br />

Den Generälen geht es einzig um<br />

den spielerischen Sieg, Menschenopfer<br />

werden durch Slapstick und<br />

naiv-komische Dialoge verharmlost.<br />

Gegenüber dem Kriegsthema ist<br />

das natürlich äußerst fragwürdig<br />

und hinterlässt trotz hohem Unterhaltungswert<br />

einen faden Beigeschmack.<br />

Besonders die ernsteren<br />

Szenen verlieren dadurch ihre<br />

Wirkung. Die Action des koreanischen<br />

Films ist solide umgesetzt<br />

und bietet für die HD-Präsentation<br />

einige immens ästhetische Bilder.<br />

Die sehr gute Schärfe geht Hand<br />

in Hand mit einem makellosen<br />

Kontrast und enthüllt nur selten<br />

minimale Komprimierungsartefakte.<br />

Für die Soundqualität sprechen das<br />

stimmige Lautstärkemanagement,<br />

die hervorragende Räumlichkeit<br />

und die einwandfreie Klangqualität<br />

der Tonspur.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

„Krieg der Königreiche“ geht naiv mit dem<br />

Kriegsthema um, wodurch die ernsteren<br />

Szenen ihre Glaubwürdigkeit verlieren.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Die jungen Mossad-Agenten<br />

Rachel (Jessica Chastain),<br />

Stephan (Marton Csokas) und David<br />

(Sam Worthington) sollen den<br />

Nazikriegsverbrecher Dieter Vogel<br />

(Jesper Christensen) aufspüren<br />

und nach Israel bringen, um ihn<br />

dort vor ein Gericht zu stellen.<br />

Doch nicht alles läuft nach Plan ...<br />

John Madden inszeniert seine Geschichte<br />

mit bedrückender <strong>In</strong>tensität,<br />

die völlig auf wilde Schießereien<br />

oder spektakuläre Stunts verzichtet.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Figuren,<br />

die allmählich an ihre körperlichen<br />

und emotionalen Grenzen getrieben<br />

werden und in ihrer Not eine<br />

folgenschwere Entscheidung treffen.<br />

Der Film ist im Wesentlichen<br />

auf seine authentische <strong>In</strong>szenierung<br />

und Darstellung reduziert und versteht<br />

es, die technischen Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen. Er glänzt mit<br />

brillanter Schärfe, stilistischer Farbgebung<br />

sowie solider Soundqualität,<br />

gutem Surround-Sound und<br />

wirkungsvoller Klangdynamik. NR<br />

Film 8/10<br />

Bedrückend und spannend inszenierter<br />

Agententhriller, der abseits von Schießereien<br />

und Verfolgungsjagden agiert.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 63


Film<br />

Thriller<br />

<strong>In</strong>cite Mill – Jeder ist sich selbst der Nächste<br />

Thriller/Krimi<br />

OT: <strong>In</strong>shite Miru L: JP J: 2010 V: S u n fi l m B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1 R: Hideo Nakata D: Tatsuya Fujiwara,<br />

Haruka Ayase, Satomi Ishihara LZ: 107 min FSK: 16<br />

P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Spielen Sie gern Cluedo? Wenn ja, dann<br />

stellen Sie sich das Spielszenario einfach<br />

mit realen Personen und echten Morden vor.<br />

Natürlich findet es in einem geschlossenen<br />

Gebäude statt und wird in „Big Brother“-Manier<br />

mittels installierter Kameras mitgeschnitten.<br />

Gegen Regellosigkeit it und Terror nützt t auch das größte<br />

Hirnschmalz nichts<br />

Um den Teilnehmern ihre jeweilige Rolle zu<br />

erleichtern, bleiben ihre Zimmer unverriegelt.<br />

Zusätzlich steht jedem Spieler eine Mordwaffe<br />

zur Verfügung, die sich in einem gesicherten<br />

Behälter befindet. So weiß niemand, wer mit<br />

welchem Werkzeug zur Tat schreitet. Wie in<br />

einer Reality-TV-Show werden die Kandidaten<br />

(meist abgebrannte Gelegenheitsarbeiter) mit<br />

einer immensen Belohnung geködert, vorausgesetzt<br />

sie halten es ganze sieben Tage in dem<br />

„<strong>In</strong>cite Mill“-Experiment aus.<br />

Im Paranoiahaus<br />

Nun wäre es ein Leichtes, eine Woche lang die<br />

Beine still zu halten und am Ende abzukassieren.<br />

Jedoch befi ndet sich offenbar ein Mörder<br />

unter den zehn Personen, und der sät allgemeine<br />

Zwietracht. Zudem scheinen alle Teilnehmer<br />

mindestens eine psychische Störung zu haben,<br />

was sie allesamt zu Hauptverdächtigen macht.<br />

Selbstverständlich lässt das erste Todesopfer<br />

nicht lange auf sich warten, sodass sich die<br />

„Ermittler“ in ihrer eigenen Detektivfantasie verwirklichen<br />

können. Krimifans werden sich also<br />

bestens aufgehoben fühlen, denn <strong>In</strong>dizien, aus<br />

denen sich logische Schlüsse ziehen lassen,<br />

gibt es genug im Film. Zahlreiche Zitate aus<br />

Sherlock-Holmes- und Agatha-Christie-Romanen<br />

assoziieren darüber hinaus ein klassisches<br />

Genreschema, nach dem es einen unfehlbaren<br />

Detektiv und einen Täter geben muss. Das Spiel<br />

mit solchen Klischees gelingt dem Film also<br />

vorzüglich, was wiederum den Kenner in einen<br />

überraschten Zustand der Entzückung versetzen<br />

dürfte, denn wie so oft ist nichts, wie es scheint.<br />

larven oder vielleicht auch die Aufmerksamkeit<br />

von ihm ablenken sollen – wer weiß. „Ring“-<br />

Regisseur Hideo Nakata ist einer von jenen<br />

intelligenten Filmemachern, die es lieben, ein<br />

Szenario auf ein kopfl astiges Bühnenstück zu reduzieren,<br />

um die menschlichen Abgründe weiter<br />

in den Vordergrund zu rücken. „<strong>In</strong>cite Mill“<br />

lässt sich demnach leicht in sein bisheriges<br />

Schaffen einordnen. Wie schon „L – Change<br />

The World“ oder „Chatroom“ zeigt es Personen,<br />

die eine sadistische Freude an einem mentalen<br />

Kräftemessen empfi nden, nach naiven<br />

Moralvorstellungen handeln und sich auf psychischer<br />

Ebene gegenseitig tyrannisieren – und<br />

das ist bei einem Raum voller Soziopathen<br />

äußerst spannend und unterhaltsam.<br />

„<strong>In</strong>cite Mill“ sieht optisch leider nicht sehr beeindruckend<br />

aus, und das, obwohl der Science-<br />

Fiction-Hintergrund genügend ansehnliche Motive<br />

liefert. Beispielsweise weist das futuristische<br />

<strong>In</strong>terieur kaum Kantenschärfe auf, Details fi nden<br />

durch den mittelmäßigen Kontrast kaum Unterstützung<br />

und die Farben könnten satter sein.<br />

Auch wenn es außer Dialogen gar nicht so viel<br />

zu hören gibt, sollten jene zumindest nicht so<br />

gepresst und verzerrt klingen, wie es hier der<br />

Fall ist. Aufgrund der geringen Dynamik im<br />

Klang wird der eigentlich sehr hohen Spannung<br />

ein akustischer Dämpfer verpasst.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Hideo Nakatas Psychothriller verspricht Suspense und<br />

Spannung irgendwo zwischen „Big Brother“ und Hitchcock –<br />

für Krimifreunde mehr als geeignet!<br />

Technik 5,5/10<br />

Das Paranoiahaus ist eine Mischung aus klassischer<br />

Krimilokalität und Science-Fiction-Elementen<br />

Zehn Mohikaner<br />

Als i-Tüpfelchen kommt eine gewisse Science-<br />

Fiction-Atmosphäre hinzu, denn die Exekutive<br />

wird von einem Wächterroboter personifi ziert,<br />

der über den Dingen steht und das System an<br />

sich verkörpert. Wer sich nicht an die Regeln<br />

hält, wird liquidiert. Ein Entrinnen wäre nur<br />

dann möglich, wenn sich die Menschen untereinander<br />

vertrauen würden. Doch Vorsicht:<br />

Der „Thriller“ ist mehr Krimi, als er vielleicht<br />

sein möchte. Statt körperbetonter Action gibt es<br />

also Konversationen, die den Schuldigen ent-<br />

Bild 6/10<br />

Ton 5/10<br />

Die schöne Science-Fiction-Ausstattung kommt durch die<br />

standardmäßige Technik nicht zur vollen Geltung.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Das tödliche Rollenspiel kommt fast ohne spannungsfördernde<br />

Akustikmittel aus. Mit ebensolchen wäre dennoch besser gewesen!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1/3 1/2 1/2<br />

Bilder: Sunfilm<br />

64


Thriller<br />

Film<br />

Elite Squad – Im Sumpf der Korruption<br />

Action/Drama<br />

OT: Tropa De Elite 2<br />

L: BR J: 2010<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: José Padilha D: Seu<br />

Jorge, Wagner Moura,<br />

Tainá Müller LZ:<br />

115 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 4/10<br />

Brasilien gilt nicht nur als <strong>In</strong>begriff<br />

des Karnevals oder Herkunftsland<br />

schöner Frauen und guter<br />

Fußballer, sondern ist auch eine<br />

der Hochburgen von Kriminalität<br />

und Drogenhandel. Wie weit dieses<br />

Problem reicht, demonstriert José<br />

Padilha in „Elite Squad“. <strong>In</strong> der<br />

Pseudo-Dokumentation prangert er<br />

unter anderem die Korruption der<br />

Polizei und die Gewissenlosigkeit<br />

Die Drogendealer lassen sich nicht ohne heftige Gegenwehr aus den<br />

Armutsvierteln Rio de Janeiros vertreiben<br />

der brasilianischen Politiker an, die<br />

sich die Kriminalität in den Slums<br />

zunutze machen, um damit Stimmen,<br />

Macht und Geld zu gewinnen.<br />

Betrachtet wird die Handlung aus<br />

der Sicht von Colonel Roberto<br />

Nascimento (Wagner Moura), der<br />

bereits im Filmvorgänger „Tropa De<br />

Elite“ den Protagonisten verkörperte.<br />

Nascimento führt und organisiert<br />

eine Eiliteeinheit im Kampf gegen<br />

die Drogenmafi a, muss aber bald<br />

feststellen, dass er lediglich das<br />

Werkzeug macht gieriger Politiker ist.<br />

Glaubwürdig besetzte Charaktere,<br />

drastische, aber realistische Gewaltdarstellung<br />

sowie die Präsentation<br />

der absoluten Gewissenlosigkeit<br />

von Politikern und Beamten<br />

sind für Padilha die Mittel, um ein<br />

marodes und korrumpiertes System<br />

zu kritisieren.<br />

Unterstützt wird die fi lmische<br />

Wirkung durch den Einsatz der<br />

technischen Möglichkeiten, die<br />

vor allem dem Realismus der<br />

Kämpfe und der Brutalität zugutekommen.<br />

Das Bild punktet mit<br />

toller Schärfe und gutem Kontrast<br />

Nascimento (W. Moura) leitet einen<br />

Einsatz im Hochsicherheitstrakt<br />

und gibt nur bei der gelbstichigen<br />

Farbdarstellung Anlass zu Kritik.<br />

Auch der Ton dramatisiert die<br />

Gefechtsszenen durch den fabelhaft<br />

eingesetzten Rundumklang.<br />

Lediglich das Frequenzspektrum<br />

hätte breiter ausfallen und ein<br />

wenig mehr Tiefe in den Sound<br />

bringen können.<br />

NR<br />

Film 8/10<br />

Der kritisierende Politthriller demonstriert auf<br />

brutal realistische Weise die Probleme eines<br />

völlig maroden und korrumpierten Systems.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Easy Money<br />

Thriller/Drama<br />

OT: Snabba Cash L: SE<br />

J: 2010 V: Senator<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Daniel Espinosa<br />

D: Joel Kinnaman,<br />

Matias Padin,<br />

Dragomir Mrsic<br />

LZ: 125 min FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover:<br />

k. A.<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Mrado (D. Mrsic) ist beim Geldeintreiben<br />

nicht zimperlich<br />

Straw Dogs – Wer Gewalt sät<br />

Thriller<br />

OT: Straw Dogs L: US<br />

J: 2011 V: Sony<br />

Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Rod Lurie D: James<br />

Marsden, Kate<br />

Bosworth, Alexander<br />

Skarsgård LZ: 110 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.04.12 × 1 Extras: 6/10<br />

„It-Girl“ Kate Bosworth beweist,<br />

dass sie mehr drauf hat als Partys<br />

Bilder: Senator, Sony Pictures Home, Universum<br />

Nach Jens Lapidus’ schwedischem<br />

Beststeller „Spür die<br />

Angst“ (2006) erzählt Jungregisseur<br />

Daniél Espinosa in brutalen<br />

und realistischen Bildern die Geschichte<br />

von drei Männern, die<br />

in einer von Gewalt und Kriminalität<br />

unterwanderten Welt leben<br />

und versuchen, „leichtes Geld“ zu<br />

verdienen. Die Figuren sind zwar<br />

treffend besetzt, besitzen aber nur<br />

wenig Identifizierungspotenzial. Die<br />

Stimmung der Charaktere und die<br />

Atmosphäre der Handlung werden<br />

hingegen durch eine sehr präzise<br />

Kameraarbeit hergestellt. Das sorgt<br />

fast durchgängig für Spannung oder<br />

Bestürzung. Durch die dynamische<br />

Kamera kommt es aber zu Bewegungsunschärfen,<br />

die zusammen<br />

mit der stilistischen Überbelichtung<br />

das Hinsehen gelegentlich etwas<br />

schmerzhaft gestalten. Die Wirkung<br />

der sehr guten Synchronisation wird<br />

leider durch einen komprimierten<br />

und gelegentlich blechern klingenden<br />

Sound gedämpft. NR<br />

Film 7/10<br />

Eine Geschichte von Gewalt, Kriminalität und<br />

Kontrollverlust in einem Stockholm, das zu<br />

einer kalten, korrumpierten Welt verschwimmt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7/10<br />

Mit „Straw Dogs“ lieferte Westernspezialist<br />

Sam Peckinpah<br />

Anfang der 1970er Jahre ein kontroverses<br />

und heiß diskutiertes Stück<br />

Kino zum Thema Gewaltbereitschaft<br />

des Otto Normalbürgers ab. Warum<br />

genau ein Remake dieses Klassikers<br />

(mit einem brillanten Dustin<br />

Hoffman in der Hauptrolle) nötig<br />

war, erschließt sich uns zwar nicht<br />

ganz, die Story um die erschreckende<br />

Wandlung eines braven<br />

<strong>In</strong>tellektuellen, der durch die unaufhörlichen<br />

Repressalien einer in sich<br />

geschlossenen Dorfgemeinschaft<br />

zum Äußersten getrieben und<br />

schließlich zum Amokläufer wird,<br />

bleibt aber auch mit dem neuen<br />

Cast (James Marsden und Kate<br />

Bosworth) eine packende und nervenaufreibende<br />

Angelegenheit. Das<br />

sommerliche Südstaaten-Setting<br />

greift die Bildgestaltung mit ihren<br />

leuchtenden, vollen Farben bewusst<br />

auf. Durch regelmäßigen Einsatz der<br />

Rears und eine gute Signalortung<br />

überzeugt auch der Sound. TW<br />

Film 7/10<br />

Gelungenes Update eines Klassikers mit<br />

schicken Jungdarstellern und einer ähnlich<br />

intensiven Atmosphäre wie das Original.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 65


Film<br />

Horror<br />

Schloss des Schreckens<br />

Horror/Thriller<br />

OT: The <strong>In</strong>nocents<br />

L: US, GB J: 1961 V:<br />

Capelight B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: Linear PCM<br />

2.0 R: Jack Clayton D:<br />

Deborah Kerr, Peter<br />

Wyngarde, Megs<br />

Jenkins LZ: 100 min<br />

FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />

Es ist einer der ganz großen Horrorklassiker<br />

aus den Anfangstagen<br />

des Genrekinos. Als der Film<br />

1961 in die Lichtspielhäuser kam,<br />

waren Literaturvorlagen Pflicht, weshalb<br />

auch „Schloss des Schreckens“<br />

auf dem Henry-James-Roman „The<br />

Turn Of The Screw“ basierte. Und<br />

wie es der enge Horrorbegriff vorsah,<br />

ließ die Verfilmung den Zuschauer<br />

im Unklaren darüber, ob<br />

Im Garten trifft Miss Giddens (D. Kerr) erstmals auf einen ihrer Schützlinge.<br />

Sind die Kinder nun besessen oder bildet sich das die Gouvernante nur ein?<br />

es sich um einen echten Spuk<br />

handelt oder ob die Protagonistin<br />

nur fantasiert. Das Kindermädchen<br />

Miss Giddens (Deborah Kerr) wird<br />

jedenfalls schon zu Anfang als recht<br />

suspekt eingeführt. Da sie Kinder<br />

einfach über alles liebt, führt sie ein<br />

verlockendes Stellenangebot auf das<br />

Anwesen eines reichen Playboys,<br />

der die Verantwortung für seinen<br />

verwais ten Neffen und seine Nichte<br />

abtreten will. Bald findet Giddens<br />

heraus, dass ihre beiden Zöglinge<br />

offenbar von den Geistern ihrer verstorbenen<br />

Vorgängerinnen besessen<br />

sind. Und die müssen den unschuldigen<br />

Kindern natürlich ausgetrieben<br />

werden. Das ständige Spiel mit<br />

der Erwartungshaltung des Zuschauers<br />

und die nagende Frage nach den<br />

wirklichen Umständen beschäftigt<br />

den Betrachter durchgängig. Dass<br />

einen heute geisterhafte Stimmen<br />

nicht mehr ganz so schocken wie<br />

vor über 50 Jahren, dürfte hierbei<br />

klar sein. Das kontrastiv ausgeglichene,<br />

scharfe Schwarz-Weiß-Bild<br />

wurde generös restauriert, sodass<br />

die malerischen Motive bestmög-<br />

Lassen Sie sich nicht täuschen: Der<br />

Film ist in Schwarz-Weiß gehalten<br />

lich zur Geltung kommen, wobei<br />

das Filmkorn keineswegs stört. Der<br />

2.0-Linear-PCM-Sound wiederum<br />

klingt wie der Ton einer gut gepflegten<br />

alten Schallplatte. Es ist zwar<br />

permanentes Rauschen zu hören,<br />

die Stimmen sind allerdings klar<br />

herausgestellt und grobe Artefakte<br />

kommen nicht vor.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Capelights <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist mit vielen Boni, einem<br />

Hörspiel und einer innovativen Wendecover-<br />

Gestaltung ein Kleinod für Sammler.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 3,5/10<br />

Apollo 18<br />

Science-Fiction/Horror<br />

OT: Apollo 18 L: US,<br />

CA J: 2011 V:<br />

Universum B: MPEG-4,<br />

1.33 : 1/1.77 : 1 T:<br />

DTS-HD MA 5.1 R:<br />

Gonzalo López-Gallego<br />

D: Warren Christie,<br />

Lloyd Owen, Ryan<br />

Robbins LZ: 87 min FSK: 16 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 4/10<br />

„Im Weltall hört dich niemand ...“ –<br />

na, Sie wissen schon, nicht wahr?!<br />

Jack The Reaper<br />

Horror<br />

OT: Jack The Reaper<br />

L: US J: 2011 V: Great<br />

Movies B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Kimberly<br />

Seilhamer D: Tony<br />

Todd, Douglas Tait,<br />

David Beeler LZ:<br />

86 min FSK: 18 P: 10 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 02.02.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Schafft es Jack, Sie zu gruseln?<br />

Oder verschenkt er sein Potenzial?<br />

Die Idee klingt genial: Ein „Found<br />

Footage“-Film, der von der<br />

Prämisse ausgeht, dass die letzte,<br />

offiziell gecancelte Apollo-Mission<br />

Anfang der 1970er Jahre doch stattgefunden<br />

hat. Regisseur Gonzalo<br />

López-Gallego präsentiert in unscharfen,<br />

verwackelten und absichtlich<br />

verblichenen Handkamerabildern<br />

einen Zusammenschnitt aus<br />

angeblichem Originalmaterial und<br />

verwandelt die anfangs in routinierten<br />

Bahnen verlaufende Mondlandung<br />

später in ein paranoides<br />

Outer-Space-Horrorszenario Marke<br />

„Alien“ oder „Dead Space“. Dass<br />

die Rechnung nicht ganz aufgeht,<br />

liegt an der fehlenden Konsequenz,<br />

mit der das Konzept angegangen<br />

wird. Bei Genreperlen wie „Blair<br />

Witch Project“ blieb immer noch<br />

ein Rest Zweifel, ob das Gesehene<br />

nicht vielleicht doch echt sein<br />

könnte – diese Option nimmt sich<br />

„Apollo 18“ durch die unglaubwürdige<br />

Plot-Entwicklung und formale<br />

Patzer leider von vornherein. TW<br />

Film 6/10<br />

Die brillanten Ansätze wollen sich nicht zu<br />

einem guten Film verbinden – so hinterlässt<br />

diese Mission einen faden Nachgeschmack.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 3/10<br />

Ton 7/10<br />

Schon seit vielen Jahren verunglücken<br />

Autos an ein und<br />

derselben Stelle einer Landstraße.<br />

Verantwortlich dafür soll ein Wesen<br />

namens Railroad-Jack sein. Mit seinem<br />

Jahrmarkt lockt er die Opfer in<br />

die Falle, mit seiner Spitzhacke in<br />

den Tod. Es ist schwierig, diesem<br />

Film eine qualitative Klassifizierung<br />

zu geben. Ihm etwas Gutes abzugewinnen,<br />

scheint schier unmöglich.<br />

Zu laienhaft wirken die Darsteller, zu<br />

ungruselig die durchgespielten Horrorszenarien.<br />

Am leichtesten lässt<br />

sich der Film daher wie eine reichlich<br />

unspannende Folge der TV-<br />

Serie „Geschichten aus der Gruft“<br />

beschreiben, nur dass der Film<br />

weder Gänsehaut noch Lachfalten<br />

beschert. Daher kann er bestenfalls<br />

als eine Hommage auf erwähnte<br />

Serie gesehen werden. Der Kontrast<br />

ist milchig, die Schärfe nicht gegeben.<br />

Der Sound entspricht jenem<br />

einer günstigen Fernsehproduktion.<br />

Eine Bildergalerie beschreibt<br />

die Bonussektion.<br />

FT<br />

Film 3/10<br />

Der Jahrmarkt des Grauens gruselt die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Käufer<br />

nicht mit seinem <strong>In</strong>halt, sondern mit<br />

der konsistent unbefriedigenden <strong>In</strong>szenierung.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Bilder: Capelight, Great Movies, Universum<br />

66


Horror<br />

Film<br />

The Texas Chainsaw Massacre<br />

Horror/Terror<br />

OT: The Texas Chainsaw Massacre L: US J: 1974 V: Turbine<br />

Medien B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tobe<br />

Hooper D: Gunnar Hansen, Marilyn Burns, Teri McMinn<br />

LZ: 83 min FSK: 18 P: 24 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 9/10<br />

Während das Kino in den 1970er Jahren zunehmend<br />

neue Formen annahm, sorgte ein<br />

Low-Budget-Streifen für Aufsehen, der eine ganz<br />

klare Botschaft in sich trug: Esst weniger Fleisch!<br />

Tobe Hoopers „The Texas Chainsaw Massacre“<br />

Romantisch: der Kettensägen schwingende<br />

Leatherface vor dem Sonnenuntergang<br />

(TCM) schockierte die damaligen Zuschauer<br />

mit einer kannibalischen, inzestuösen Metzgerfamilie,<br />

die auf ihre ganz eigene explizite Weise<br />

gegen die Nutztierausbeutung durch den Menschen<br />

demonstrierte: Statt der Tiere schlachtete<br />

sie Menschen. Die Form des vorgeführten Terrors<br />

und der schmutzige Look der Südstaatenödnis<br />

inspirieren heute noch viele Filmemacher und<br />

Kreativlinge. Man denke nur an die dichte Atmosphäre<br />

des Videospiels „Resident Evil 4“, in dem<br />

Sie unter anderem vor einem vermummten,<br />

Kettensägen schwingenden Irren Reißaus nehmen<br />

müssen. Die Parallele zum weltbekannten<br />

Leatherface aus „The Texas Chainsaw Massacre“<br />

ist mehr als offensichtlich. Drei TCM-Sequels<br />

und ein Prequel später versuchten sich Michael<br />

Bay sowie Marcus Nispel an einem Remake, das<br />

von den Fans weniger erfolgreich angenommen<br />

wurde. Trotzdem steht im Oktober 2012 noch<br />

ein weiteres Remake von John Luessenhop an,<br />

das zusätzlich mit 3D-Effekten lockt.<br />

Im Stück oder ungeschnitten?<br />

Noch viel interessanter als die Entstehung<br />

und der Einfl uss des Films scheint jedoch die<br />

Zensurgeschichte des Streifens zu sein, der in<br />

Deutschland 1982 indiziert und 1985 beschlagnahmt<br />

wurde. Erst Ende 2011 konnte der<br />

Rechte inhaber Turbine Medien die Streichung<br />

des Titels von der Liste erwirken, um ihn in<br />

einem neuen Verfahren von der FSK prüfen zu<br />

lassen. Nun ist „The Texas Chainsaw Massacre“<br />

komplett ungeschnitten auch in Deutschland<br />

verfügbar, und das sogar in einer allumfassenden<br />

Collector’s Edition, die den Film auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und<br />

DVD anbietet und darüber hinaus auch noch<br />

zwei prall gefüllte Bonusscheiben beinhaltet (mit<br />

über 350 Minuten Extras). Als besonderes Bonbon<br />

liegen ein 64-seitiger Band mit der komplett<br />

dokumentierten Zensurhistorie und Kopien der<br />

Originalgutachten bei – ein außergewöhnlich interessantes<br />

Kleinod für alle Kenner des Genres.<br />

Die HD-Abtastung erfolgte vom 16-Millimeter-<br />

Eco-Kamera-Original, sodass das Bild der <strong>In</strong>tention<br />

des Regisseurs am nächsten kommt. Der<br />

Look ist extrem grobkörnig, überbelichtet und<br />

schmutzig. Dreckige Braun- und Grüntöne sowie<br />

große Dunkelzonen dominieren das Bild.<br />

Scharfe Konturen gibt es nirgends zu entdecken.<br />

Lediglich Pams rote Hotpants stechen aus<br />

dem farblich ansonsten sehr ungesättigten Bild<br />

heraus. Die deutsche Tonspur liegt im Dolby-<br />

Digital-2.0-Format sowie als 5.1-Abmischung<br />

vor. Letztere wurde im verlustfreien DTS-HD MA<br />

komprimiert, was angesichts der geringen Qualität<br />

der Quelle allerdings kaum einen Unterschied<br />

macht. Auch die Surround-Abmischung<br />

ist zunächst nicht wahrzunehmen. Szenen wie<br />

Leatherface’ Verfolgungsjagd durch das Waldgestrüpp<br />

gewinnen hingegen durch die Verlagerung<br />

des penetranten Kettensägenratterns<br />

auf die hinteren Kanäle unheimlich stark an Bedrohlichkeit.<br />

Jetzt nur nicht umdrehen!<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 6,5/10<br />

Das Original ist Kult und gerade wegen seiner fehlenden<br />

Explizitheit äußerst verstörend – defi nitiv ein Mitglied des<br />

Horrorkanons.<br />

Technik 4/10<br />

Bild 3,5/10<br />

Bilder: Turbine Medien<br />

Mit dem fremden Anhalter haben die Jugend-<br />

Die Verfolgungsszenen mit der Kettensäge gehören<br />

lichen den Terror bereits in ihren Van geholt<br />

zu den verstörendsten der Kinogeschichte<br />

Ton 4,5/10<br />

Das grobkörnige Bild und der immens hohe Kontrast sind Teil des<br />

dreckigen Looks. Ohne all dies wäre der Film absolut seelenlos.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1/3 1/3 1/2 0,5/2<br />

Das Klangspektrum ist eng gesteckt, wodurch die Dialoge,<br />

Geräusche und scheppernden Musikklänge sehr hohl wirken.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1/3 1/2 0,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 67


Film<br />

Horror<br />

Paranormal Activity 3<br />

Horror<br />

OT: Paranormal<br />

Activity 3 L: US J: 2011<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Henry<br />

Joost D: Sprague<br />

G<strong>ray</strong>den, Katie<br />

Featherston, Lauren<br />

Bittner LZ: 84/94 min FSK: 16 P: 21 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 08.03.12 × 2 Extras: 1,5/10<br />

Der Schlüssel, der die „Paranormal<br />

Activity“-Reihe so aus<br />

der Flut von Hochglanz-Hollywood-<br />

Schockern herausstechen lässt, ist<br />

ihre Machart. Das schlichte Bildmaterial<br />

ergibt eine realistische Atmosphäre,<br />

in der die wenigen Abweichungen<br />

von der Normalität extrem<br />

schockierend wirken. <strong>In</strong> „Paranormal<br />

Activity 3“ wird die Vergangenheit<br />

der Schwestern Katie und Kristi aus<br />

Katie (Chloe Csengery) und Kristi (Jessica Tyler Brown) spielen „Bloody<br />

Mary“ und ahnen nicht, wie schnell so ein „Spiel“ zur Realität werden kann<br />

Teil eins und zwei in den Fokus gerückt.<br />

Familienvideos aus ihrer Kindheit<br />

zeigen, dass die paranormalen<br />

Ereignisse bereits 1988 ihren Anfang<br />

nahmen, als Katie und Kristi gemeinsam<br />

mit ihrer Mutter Julie und<br />

deren Freund Dennis in einem Haus<br />

in Santa Rosa lebten. Mit aufgestellten<br />

Kameras fördert der Berufsfi lmer<br />

Dennis unerklärliche Vorkommnisse<br />

zutage und hegt bald den Verdacht,<br />

dass Kristis unsichtbarer Freund Tobi<br />

mit alledem zu tun hat ...<br />

Das Prinzip der sich allmählich steigernden<br />

Schocksequenzen ist bereits<br />

aus den ersten Teilen bekannt,<br />

sorgt aber dennoch selbst beim abgeklärtesten<br />

Zuschauer für heftiges<br />

Zusammenzucken. Zwischen diesen<br />

Sequenzen hingegen passiert<br />

nicht viel, bis auf den Alltag einer<br />

Patchwork-Familie, der zunehmend<br />

durch die Vorkommnisse beeinfl<br />

usst wird.<br />

Die Qualität der Technik muss sich<br />

leider der Stilistik unterordnen. Das<br />

Handkamerabild zeigt zwar natürliche<br />

Farben, dafür aber einen viel<br />

zu starken Kontrast, geringe Schärfe<br />

Die beiden Schwestern sind von<br />

den Vorgängen völlig verängstigt<br />

und gelegentliches Bildrauschen.<br />

Auch in puncto Ton kommt der<br />

Film nur auf Mittelmaß. Es fehlen<br />

jegliche Musik oder Soundeffekte<br />

und oftmals gibt es sogar nicht einmal<br />

eine Geräuschkulisse. Wenn<br />

jedoch klanglich etwas passiert,<br />

dann mit guter Dynamik, die den<br />

Schockeffekt unterstützt. NR<br />

Film 7/10<br />

Gerade wegen seiner Schlichtheit wirkt<br />

„Paranormal Activity 3“ so verstörend. Kleinere<br />

Längen verschmerzt man da gerne.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 5/10<br />

The Ward<br />

Horror/Thriller<br />

OT: The Ward L: US<br />

J: 2010 V: Concorde<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: John Carpenter<br />

D: Jared Harris, Amber<br />

Heard, Lyndsy Fonseca<br />

LZ: 88 min FSK: 18<br />

P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.02.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Kristen (A. Heard) stellt die anderen<br />

Patientinnen zur Rede<br />

Zombie Apocalypse<br />

Horror<br />

OT: Zombie<br />

Apocalypse L: GB, US<br />

J: 2011 V: DTP<br />

Entertainment B:<br />

MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Nick Lyon D: Ving<br />

Rhames, Taryn<br />

Manning, Eddie Steeples LZ: 86 min FSK: 18<br />

P: 12 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.02.12 × 1 Extras: 3/10<br />

„Leichen pflastern ihren Weg“ – kein<br />

Film für Zartbesaitete, das ist klar<br />

Kristen (Amber Heard) kommt<br />

völlig orientierungslos und ohne<br />

Gedächtnis auf die geschlossene<br />

Station einer psychiatrischen Anstalt,<br />

in der es ganz offensichtlich<br />

nicht mit rechten Dingen zugeht.<br />

Auch wenn die Station durchgängig<br />

von einer düsteren und beklemmenden<br />

Stimmung erfüllt ist,<br />

schafft Regisseur John Carpenter<br />

es nicht, die Spannung bis zum<br />

Ende zu halten. Zu schnell nutzen<br />

sich die aneinandergereihten<br />

Grusel sequenzen ab, die dabei<br />

auch noch recht einfallslos und<br />

wenig geheimnisvoll inszeniert sind.<br />

Immerhin bringt das Ende eine<br />

interessante Wendung mit sich, die<br />

ein wenig entschädigen kann. Sehr<br />

angenehm gestaltete sich auch die<br />

gute Schärfe des Bildes, die sogar<br />

in den dunklen Szenen wirkt. Ein<br />

Braunstich und gelegentliche Grauschleier<br />

prägen die stilistische Farbdarstellung.<br />

Klanglich unterstützen<br />

dezente Musik und viel Dynamik<br />

die Stimmung des Films. NR<br />

Film 5,5/10<br />

Eine fl ache Geschichte mit gutem Ende und<br />

treff ender Besetzung, aber unoriginellen, sich<br />

abnutzenden Gruselsequenzen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Wem der Sinn nach einem<br />

harten, allerdings ganz und<br />

gar nicht überraschenden Zombie-<br />

Flic steht, der kann bei „Zombie<br />

Apocalypse“ gern einen Blick riskieren.<br />

Die übliche Truppe der letzten<br />

Überlebenden zieht auch hier<br />

durch Amerika und sucht eine sagenumwobene<br />

Zufluchtsstätte der<br />

Nicht-<strong>In</strong>fizierten. Der hohe Gore-<br />

Faktor lässt die FSK-Einstufung ab<br />

18 Jahren als durchaus angemessen<br />

erscheinen – Tierliebhaber<br />

seien zusätzlich gewarnt: Hier ist<br />

auch das liebe Vieh nicht vor dem<br />

Virus gefeit. Die Bilder werden von<br />

einem leichten Grauschleier und<br />

einem dezenten Rauschen überlagert,<br />

das eine gewisse „Grittiness“,<br />

also ein zum <strong>In</strong>halt passendes<br />

raues Bild erzeugt. Die grünblaue<br />

Farbtönung sticht hervor. Etwas<br />

unschön ist die nur mittelprächtige<br />

Synchronisation – aber mal ehrlich:<br />

Auf die (Sound-)Qualität der Dialoge<br />

kommt es bei solch einem Film<br />

ja wohl nicht wirklich an! TW<br />

Film 5/10<br />

Für hartgesottene Genrefreunde allemal einen<br />

Blick wert, auch wenn das Rad hier wirklich<br />

nicht neu erfunden wird.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Concorde Home. DTP Entertainment, Paramount Home<br />

68


Serie<br />

Film<br />

Das Lied von eis und Feuer<br />

Fantasy-Serie<br />

OT: Game Of Thrones L: US J: 2011 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Timothy Van Patten,<br />

Brian Kirk D: Sean Bean, Peter Dinklage, Michelle Fairley,<br />

Lena Headey LZ: 10 × 56 min FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.03.12 × 5 Extras: 9/10<br />

Verwegene Machtspiele, aufwendige Settings,<br />

detailverliebte Kostüme, eine bedrohliche<br />

Atmosphäre und Sean Bean. Fehlt eigentlich nur<br />

noch Peter Jackson im Regiestuhl. Der dreht aber<br />

derzeit den „Hobbit“-Zweiteiler in Neuseeland.<br />

Sean Bean hatte hingegen Zeit und konnte mit<br />

seiner Verkörperung des Boromir in Jacksons<br />

epochaler „Der Herr der Ringe“-Trilogie die besten<br />

Fantasy-Referenzen vorweisen.<br />

Damit war Bean auch für den amerikanischen<br />

Pay-TV-Sender HBO die erste Wahl und zugleich<br />

Zugpferd der kostspieligen und mit viel Aufwand<br />

betriebenen Verfi lmung von „Game Of Thrones“.<br />

Von den Fans der Romanreihe des amerikanischen<br />

Autors George R. R. Martin kritisch begutachtet,<br />

hat sich der Sender dem 1996 erschienenen<br />

ersten Buch der Fantasy-Saga „Das Lied<br />

von Eis und Feuer“ angenommen.<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Game Of Thrones<br />

Die Verfilmungen von „Der Herr der Ringe“ haben eines<br />

gezeigt: Ernste und intelligente Fantasy weitab singender<br />

Elfen ist wieder salonfähig. Das dachte sich auch der<br />

US-Sender HBO und löste mit der Verfilmung des Fantasy-<br />

Bestsellers „Game Of Thrones“ einen neuen Hype aus.<br />

Krähe, Schwert und eiserner Thron<br />

Ein einfaches Unterfangen ist es nicht, einen multiperspektivischen,<br />

dicht verwobenen und epischen<br />

Stoff wie „Das Lied von Eis und Feuer“ zu<br />

verfi lmen. Immerhin streiten sich darin gleich sieben<br />

Adelshäuser um die Vorherrschaft auf dem<br />

fi ktiven mittelalterlichen Kontinent Wes teros. Mit<br />

ihren politischen <strong>In</strong>trigen, Mordanschlägen und<br />

Komplotten stürzen sie Westeros immer wieder<br />

in kriegerische Auseinandersetzungen und<br />

bürgerkriegsähnliche Zustände. Doch nicht nur<br />

von Menschenhand geschürte Gefahren bedrohen<br />

das Land. Auch die übernatürlichen Wesen<br />

des Nordens und feuerspeienden Drachen des<br />

Ostens, die beide bereits seit vielen Jahren als<br />

ausgestorben galten, trachten der Bevölkerung<br />

nach dem Leben. Neben den auf dem Festland<br />

angesiedelten Adelsfamilien buhlen zudem zwei<br />

im Exil lebende Königskinder um den Thron. Gut,<br />

dass sich der erste Band der Saga und damit<br />

auch die erste Staffel der Verfi lmung zunächst<br />

auf drei Adelshäuser konzentriert.<br />

Schon die düstere Eröffnung der ersten Episode<br />

„Der Winter naht“ zeigt sich wenig zimperlich<br />

und versetzt Fantasy-Jünger in die richtige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 69


Film<br />

Serie<br />

Die zierliche Daenerys (Emilia Clark)<br />

macht die größte Wandlung durch<br />

Während zu Hofe im Geheimen <strong>In</strong>trigen gesponnen werden, tragen die Dothraki ihre Meinungsverschiedenheiten<br />

offen und direkt mit Körperkraft aus. Der Stärkere bekommt Recht<br />

Stimmung. Hinter einer jahrtausendealten gigantischen<br />

Mauer aus Eis, die die Einwohner des<br />

Kontinents vor den dahinter lebenden Wilden<br />

schützen soll, muss ein Bruder der Nachtwache<br />

mit ansehen, wie seine beiden Mitstreiter blutig<br />

ermordet werden – von Untoten.<br />

Wieder auf der anderen Seite angelangt, gilt er<br />

als Deserteur und wird von Lord Eddard Stark<br />

(Sean Bean), Wächter des Nordens und Oberhaupt<br />

der Adelsfamilie Stark, exekutiert. Währenddessen<br />

stirbt in der Hauptstadt King’s Landing<br />

der engste Berater des herrschenden<br />

Königs Robert Baratheon (Mark Addy).<br />

Kurzerhand begibt sich dieser auf<br />

die Reise in den Norden zu Eddard<br />

Stark, mit dem er seit seiner<br />

Jugend eng befreundet<br />

ist und dem er den Posten<br />

als neue rechte Hand des<br />

Königs anbietet. Die aus<br />

dem Hause Lannister<br />

stammende Königin<br />

zeigt sich davon wenig<br />

begeistert, denn sie<br />

verfolgt ihre eigenen<br />

Pläne und scheint in<br />

den Tod des früheren<br />

Beraters verwickelt<br />

zu sein.<br />

Es ist das schlaue Zusammenspiel von markanten<br />

Charakteren, unberechenbaren Todesfällen,<br />

nachvollziehbaren Schachzügen und einer<br />

Prise Erotik, das „Game Of Thrones“ so unterhaltsam<br />

macht. Wie auch schon bei dem früheren<br />

Golden-Globe-Gewinner „Die Sopranos“ muss<br />

man sich auf das Szenario aber erst einlassen,<br />

um es zu mögen. Es dauert seine Zeit, bis sich<br />

die <strong>In</strong>trigen, Pläne und Dramen vollends vor<br />

dem Auge des Zuschauers entfalten und dieser<br />

die enorme inhaltliche Qualität des Stoffes überhaupt<br />

erkennen kann. Doch es ist auch nicht<br />

anstrengend, bis zu diesem Zeitpunkt die unvergleichlich<br />

dichte Fantasy-Atmosphäre in sich aufzusaugen.<br />

Die Kulissen, die Ausstattung und die<br />

Spezialeffekte stehen einer Kinoproduktion in<br />

nichts nach. Mehr noch übertreffen die innovativen<br />

inszenatorischen Ideen und Kamerafahrten<br />

die meisten aktuellen Leinwandproduktionen<br />

spielend. Und „spielen“ ist genau das richtige<br />

Schlagwort für den wichtigsten Aspekt der Serie.<br />

Die Serie im TV<br />

Bereits 2007 kaufte der amerikanische<br />

Pay-TV-Sender HBO die<br />

Rechte an den Romanen, doch<br />

aufgrund des Autorenstreiks<br />

2007 und 2008 kam die Produktion<br />

vorerst ins Stocken. Im Juli<br />

2010 begannen dann endlich die<br />

Dreharbeiten, die vorwiegend in<br />

Schottland und auf Malta stattfanden.<br />

Für die Produktion der ersten<br />

Staffel stand den Produzenten ein<br />

Budget von rund 60 Millionen Dollar zur<br />

Verfügung. Schon nach der Ausstrahlung<br />

der ersten Folge, bei der rund 4,2 Millionen<br />

Zuschauer dabei waren, wurde die<br />

zweite Staffel offi ziell bestätigt, die voraussichtlich<br />

ab April 2012 in den USA zu<br />

sehen sein wird. Die neuen Folgen widmen<br />

sich dem zweiten Buch der Serie, „A<br />

Clash Of Kings“. RTL 2 strahlt die ersten<br />

zehn Folgen von „Game Of Thrones“ vom<br />

23. bis zum 25. März je 20.15 Uhr aus.<br />

Jeder außer uns ist der Feind<br />

Man könnte fast glauben, die Serie sei einem<br />

Brettspiel nachempfunden, wie ja auch schon<br />

der aufwendig animierte Vorspann suggeriert.<br />

Und tatsächlich wissen gewiefte Spieler schon<br />

seit knapp neun Jahren das vielschichtige Brettspiel<br />

(in Deutschland unter dem Titel „Der eiserne<br />

Thron“) um die Häuser Westeros’ zu<br />

schätzen. Umso größeren Spaß macht es, den<br />

Adelshäusern in der Serie wie „Spielern“ zuzuschauen<br />

– wie sie versuchen, sich Zug um<br />

Zug einen Vorteil gegenüber den anderen zu<br />

verschaffen. Die Strategiekomponente ist dabei<br />

keineswegs langweilig anzuschauen, da Freundschaft<br />

und Verrat der beste Zündstoff eines jeden<br />

gelungenen Dramas sind. Groß angelegte<br />

Schlachten sind hier nur Mittel zum Zweck und<br />

werden daher größtenteils ausgeblendet. Vielmehr<br />

geht es um Macht, wobei jeder Spieler<br />

eine charakteristische Eigenschaft besitzt bzw.<br />

seiner ganz eigenen, persönlichen Motivation<br />

nachgeht: Liebe, Ehrgefühl, Rachelust, Geld, Sex,<br />

Angst, jugendlicher Leichtsinn oder auch Verpfl<br />

ichtung – es gibt keine Tat, die nicht auf einer<br />

markanten Emotion, einem Bedürfnis oder einer<br />

zuvor betrachteten Schwäche beruht.<br />

Der Winter naht<br />

Protagonist der ersten Staffel ist Lord Eddard<br />

Stark von Winterfell. Er ist der treu ergebene Soldatenlord,<br />

der Pfl icht und Ehre über alles stellt;<br />

nichts ist ihm verhasster als Verrat, <strong>In</strong>trigen und<br />

Geheimniskrämerei. Der tief im Glauben an die<br />

alten Götter verwurzelte Eddard zweifelt am natürlichen<br />

Tod seines Vorgängers, Lord John Arryn,<br />

und will die Hintergründe seines Todes aufklären.<br />

Dafür begibt er sich an den Hof des Königs, den<br />

Ort, an dem bereits sein Vater und sein Bruder<br />

Opfer politischen Verrats wurden. Aus dem<br />

Adelshaus Baratheon wiederum stammt der derzeitige<br />

Regent des Landes, der auf dem eisernen<br />

Thron sitzen darf. König Robert ist das genaue<br />

Gegenteil Eddards: Er vergnügt sich im Wissen<br />

seiner Frau Cersei (Lena Headey) mit anderen<br />

Bettgespielinnen und scheint seinen Pfl ichten<br />

als Herrscher zunächst kaum nachzukommen.<br />

Die Königin stammt aus dem Hause Lannister<br />

und bereitet den gemeinsamen Sohn Joffrey<br />

(Jack Gleeson) auf seine zukünftigen Aufgaben<br />

vor – nicht ohne Eigeninteresse. Gemeinsam mit<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

70


Serie<br />

Film<br />

Bonussektion<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gesamtführer durch Westeros<br />

• Anatomie einer Episode<br />

• Führer innerhalb der Episoden<br />

• Versteckte Drachen-Eier (Eastereggs)<br />

• Making-of „Game Of Thrones“<br />

• 15 Charakterprofi le<br />

• Die Entstehung der Eröff nungssequenz<br />

• Vom Buch auf den Bildschirm<br />

• Die Nachtwache<br />

• Die Entstehung der Dothraki-Sprache<br />

• Audiokommentare von Darstellern und Crew<br />

Nicht nur die Adelshäuser buhlen um die Vorherrschaft. Auch innerhalb der Familien wird<br />

mehr oder weniger subtil um Macht gekämpft. Jeder ist sein eigener Spielführer<br />

ihrem Bruder Jaime (Nikolaj Coster-Waldau), der<br />

gleichzeitig ihr Liebhaber ist, plant sie ein Komplott<br />

gegen den König, in das auch ihr zweiter<br />

Bruder, der scharfzüngige und zwergenwüchsige<br />

Tyrion (Peter Dinklage), verwickelt zu sein<br />

scheint. Dinklage erhielt für seine ausgezeichnete<br />

Darstellerleistung als zynisch-genialer Taktiker übrigens<br />

einen Golden Globe sowie einen Emmy.<br />

Feuer und <strong>Blu</strong>t<br />

Zu guter Letzt bleibt noch das „Drachen“-Haus<br />

Targaryen. Durch das Meer vom Hauptkontinent<br />

getrennt, leben die einzig noch existierenden<br />

Kinder des ehemaligen Herrschers König Aerys<br />

II., Tochter Daenerys (Emilia Clark) und Thronerbe<br />

Viserys Targaryen (Harry Lloyd), im Exil. Mit<br />

einer politisch motivierten Heirat seiner Schwester<br />

versucht Viserys, den ihm seiner Meinung<br />

nach rechtmäßig zustehenden Thron zurückzuerobern,<br />

wobei er auf die Gefühle Daenerys’<br />

keinerlei Rücksicht nimmt. Doch das Blatt scheint<br />

sich zu wenden, als sich Daenerys ihrer durch<br />

die Zwangsheirat mit dem Pferdelord Khal Drogo<br />

(Jason Momoa) neu erlangten Position und<br />

ihrer Bedeutung im Ringen um den Königsthron<br />

bewusst wird. Die stetigen Übergänge von der<br />

intriganten Haupthandlung zur barbarischen Gesellschaft<br />

des Dothraki-Stammes lockern den<br />

Erzählfl uss durch starke bildliche und inhaltliche<br />

Kontraste enorm auf. Da hier die Natur und die<br />

Macht des körperlich Stärkeren im Mittelpunkt<br />

stehen, verlaufen die Machtkämpfe nicht im Verborgenen.<br />

Ein schöner Kontrast – fast wie aus<br />

einem anderen Film.<br />

Im Zeichen der dreiäugigen Krähe<br />

Doch seien Sie gewarnt: <strong>In</strong> dieser Serie geht<br />

es hauptsächlich um den Tod. Wer nicht darauf<br />

gefasst ist, könnte über das plötzliche Ableben<br />

seines Lieblingscharakters sehr überrascht sein<br />

(vorausgesetzt, man kennt die Bücher noch<br />

nicht). <strong>In</strong>teressanterweise wird gerade in den<br />

Szenen, in denen der Tod am meisten präsent<br />

ist, deutlich, dass es um der Spannung willen<br />

unter der ganzen Verwesung auch wieder Leben<br />

geben muss. Und wenn es nur ein vormals totes<br />

Augenpaar ist, das sich wider der Natur öffnet.<br />

Der Blick auf das Ganze offenbart: Während sich<br />

die Lords im <strong>In</strong>neren der Mauern mittels <strong>In</strong>trigen<br />

und Machtspielchen gegenseitig die Köpfe einschlagen,<br />

erstarkt vor den Mauern die unheimliche<br />

Macht der Wildlinge. Wenn die Adelshäuser<br />

nicht zusammenarbeiten, werden sie alle untergehen,<br />

egal wer auf dem eisernen Thron sitzt.<br />

Und was hat es eigentlich mit den blauäugigen<br />

Untoten auf sich, denen nur mit Feuer beizukommen<br />

ist? Es wird unheimlich.<br />

Unser ist der Zorn<br />

Die „Game Of Thones“-Serien-Box wird mit den<br />

zehn Episoden der ersten Staffel auf fünf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Discs angeboten. Die Laufl änge jeder Folge beträgt<br />

rund 56 Minuten. Mit einem Bildformat von<br />

1.78 : 1 und einer in DTS-HD MA 5.1 abgemischten<br />

Tonspur nimmt die 60 Millionen US-Dollar<br />

teure Produktion Kinoausmaße an. Dem Disc-Set<br />

liegt ein ausklappbarer Episodenguide mit den<br />

Stammbäumen der einzelnen Häuser bei, die in<br />

der ersten Staffel vorkommen. Das umfangreiche<br />

Bonusmaterial können Sie der entsprechenden<br />

Übersicht entnehmen. Trotz der hochwertigen<br />

Menüführung ist die Verteilung des Bonusmaterials<br />

auf die fünf Scheiben etwas wirr geraten.<br />

Theoretisch können Sie sämtliches Material von<br />

jeder Disc aus anwählen, werden dann jedoch<br />

aufgefordert, die Scheibe zu wechseln (der Großteil<br />

befi ndet sich auf den Discs 3 und 5). Die Erstaufl<br />

age enthält zusätzlich ein exklusives Fotobuch<br />

und eine Gratis-DVD mit der ersten Episode der<br />

preisgekrönten Serie „Boardwalk Empire“.<br />

Die Kantenschärfe ist gut, wenn auch nicht überragend.<br />

Obwohl die Dunkelheit allgegenwärtig<br />

ist, lassen die scharfen Bilder vielfältige Texturen<br />

und allerkleinste Details erkennen. Borkenrinde,<br />

Blütenblätter, Grashalme, plätscherndes Wasser,<br />

Schneefl ocken, ja sogar die Fellmäntel der Protagonisten<br />

tragen ihren immensen Detailreichtum<br />

zur Schau. Mit dem Wechsel der Schauplätze ändert<br />

sich auch das Colortiming. So wirken die Trainingseinlagen<br />

Lord Schnees in der winterlichen<br />

Nachtwache unterkühlt blau. Die intriganten<br />

Machenschaften am Hofe von Königsmund besitzen<br />

einen warmen Ton bei entsättigten Farben<br />

und der Dothraki-Stamm wildert bei weißem<br />

Sonnenlicht. <strong>In</strong>nerhalb der Palasträumlichkeiten<br />

spielen zudem weiches Licht sowie dunkle, allumfassende<br />

Schatten die ausschlaggebende<br />

Rolle für den markanten Look. Das großartige<br />

Musikthema der Eröffnungssequenz ist nicht das<br />

einzige akustische Glanzstück der Serie. Komponist<br />

Ramin Djawadi („Iron Man“, „Kampf der<br />

Titanen“) trifft die unvergleichliche Stimmung mit<br />

seinen charakteristischen Serenaden und Weisen<br />

auch in den emotionalsten Sequenzen auf den<br />

Punkt. Besitzer einer 5.1-Surround-Anlage bekommen<br />

eine kinoartige Abmischung zu hören.<br />

Geräusche wie Blätterrauschen, kalter Wind oder<br />

Hufgetrappel sind subtil, aber sehr wirksam auf<br />

die Surround-Kanäle gelegt, sodass ein rundum<br />

natürlicher Klangraum entsteht.<br />

RAYK HOPPE, FALKO THEUNER<br />

Film 10/10<br />

„Game Of Thrones“ ist rundum perfekte, qualitativ hochwertige<br />

Fantasy-Unterhaltung, die sowohl Fans des Genres als auch<br />

Serienfreunde begeistert. Unbedingt anschauen!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Absolut hochwertig. Die Kantenschärfe wurde für den mittelalterlichen<br />

Look aufgeweicht, die Farben wurden stark verfremdet.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1/2 2/2<br />

Subtil, aber natürlich – der Sound wird Sie gefangen nehmen, auch<br />

wenn die Dynamik der Abmischung sehr zurückhaltend ist.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 71


Film<br />

Serie<br />

Xanadu<br />

1.<br />

Staffel<br />

Drama<br />

OT: Xanadu L: FR J: 2011 V: S u n fi l m B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Daniel Grou, Jean-Philippe Amar u. a.<br />

D: Jean-Baptiste Malartre, Nathalie Blanc, Nora Arnezeder<br />

LZ: 8 × 45 min FSK: 16 P: 24 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.03.12 × 2 Extras: 1,5/10<br />

An Dramatik fehlt es dieser Serie wahrlich nicht: Gleich zu Beginn versetzt ein völlig unerwarteter<br />

Amoklauf die Figuren und den Zuschauer in einen regelrechten Schockzustand<br />

Schaut man sich die entscheidenden Serien<br />

der vergangenen Jahre an, dann fällt es<br />

wirklich schwer, für die üblichen Verdächtigen<br />

aus den Vereinigten Staaten („The Sopranos“,<br />

„Damages“, „Mad Men“) das eine oder andere<br />

europäische Gegengewicht zu finden. Außergewöhnliche<br />

und auch über die Landesgrenzen<br />

hinaus vermarktbare Konzepte wie „Life On<br />

Mars“, „Aus Lust und Leidenschaft“ oder die<br />

neue „Sherlock“-Reihe kommen fast ausschließlich<br />

aus den Kreativschmieden der BBC – auf<br />

dem Kontinent entstehen vorwiegend kleinere,<br />

für den heimischen Markt konzipierte und stark<br />

regional geprägte Formate. Mit der soeben auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienenen französischen Produktion<br />

„Xanadu“ gibt es nun aber endlich mal wieder<br />

einen echten Hoffnungsschimmer.<br />

Der Fall des Hauses Valadine<br />

Die Macher benutzen die großen erzählerischen<br />

und gestalterischen Freiheiten, die die amerikanischen<br />

Vorreiter in den letzten Jahren für das<br />

Nesthäkchen h Lapo Valadine (Swann Al Arlaud) ist<br />

der Künstlertyp mit den ausgefallenen Ideen<br />

Seriengenre erkämpft haben, als selbstverständliches<br />

Arsenal. Gleichzeitig gehen sie aber einen<br />

Schritt weiter und fügen ihrer kunstvollen Chronik<br />

des Untergangs des Familienunternehmens<br />

(und der Familie) Valadine genügend eigene<br />

Ideen und unverwechselbare Eigenheiten hinzu,<br />

sodass das Ergebnis Charakter, Charme und Anziehungskraft<br />

en masse entfaltet. Die Tatsache,<br />

dass das Setting von „Xanadu“ in der schon seit<br />

Jahren in einer tiefen Krise steckenden Pornofi<br />

lmindustrie angesiedelt ist, funktioniert als<br />

Werbe strategie für den Vertrieb sicher hervorragend,<br />

spielt für die Serie an sich aber nicht die<br />

entscheidende Rolle. Sicher werden branchenspezifi<br />

sche Problematiken ab und zu gestreift, die<br />

eigentlichen Stärken des folgenübergreifenden<br />

Handlungsbogens sind aber vornehmlich die genaue<br />

Charakterzeichnung, die psychologisch aufgeladenen<br />

Beziehungen unter den Figuren und<br />

die oftmals eher traumartig-ambivalent als klassisch-fi<br />

lmisch inszenierten Zwischensequenzen.<br />

Realistische Anmutung<br />

Schaut man sich die technische Umsetzung dieser<br />

ganz aktuellen Produktion an, dann kann es<br />

durchaus passieren, dass man im ersten Augenblick<br />

enttäuscht ist vom permanenten leichten<br />

Rauschen, das über den Bildern liegt, von den<br />

nicht wirklich gesättigten Farben, die immer mit<br />

einem unmerklichen Grauschleier zu kämpfen<br />

haben, und vom nur durchschnittlichen Schwarzwert,<br />

der die dunkelsten Bildbereiche nicht zu<br />

100 Prozent überzeugend mit einem kräftigen<br />

und reinen Schwarz versieht. Doch je länger<br />

man die Serie verfolgt, desto logischer und<br />

richtiger erscheint einem dieser deutlich gegen<br />

den Strich gebürstete Look, der eben nicht wie<br />

jede x-beliebige HD-Fernsehserie aussieht, sondern<br />

sich ganz bewusst an fi lmischen Vorbildern<br />

orien tiert und dem Hochglanzeindruck so vieler<br />

austauschbarer Produktionen einen ganz eigenen,<br />

irgendwie ehrlicheren und glaubwürdigeren<br />

Charakter entgegensetzt.<br />

Klang und Ausstattung<br />

Im klanglichen Bereich ist besonders die qualitativ<br />

überzeugende Synchronisation hervorzuheben,<br />

die für beinahe jeden Charakter mit einem<br />

nachvollziehbaren und passenden Voice-Talent<br />

aufwarten kann. Dass sowohl die französische<br />

Originalfassung als auch die deutsche Tonspur<br />

nur im mittlerweile wirklich nicht mehr zeitgemäßen<br />

Dolby-Digital-Stereomix vorliegt, fällt weniger<br />

ins Gewicht, als man das auf dem Papier<br />

vermuten könnte: Die Dialoge werden präzise<br />

und klar wiedergegeben und durch eine geschickte<br />

Verlagerung der Signale zwischen den<br />

beiden vorderen Satelliten entsteht sogar ein angenehmer<br />

Anfl ug von Räumlichkeit in den eher<br />

von Geräuschen geprägten Sequenzen.<br />

Die Punkte für die Bonuswertung gibt es ausschließlich<br />

für die ansprechende Aufmachung<br />

des 2-Disc-Sets und den beiliegenden 12-seitigen<br />

Episodenguide. Das ganz in unschuldigem<br />

Weiß gehaltene Digipak bietet einen tollen Kontrast<br />

zum knalligen Schuber und spiegelt das unmittelbare<br />

Nebeneinander der gegensätzlichen<br />

Elemente, das die Serie wie ein roter Faden<br />

durchzieht, sehr passend wider.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 7,5/10<br />

Ausgefeilte und wirklich tiefgängige Familiensaga, die ihre Figuren<br />

gekonnt entwickelt und nebenbei ein komplexes Panorama des<br />

undurchsichtigen Mikrokosmos der Pornoindustrie entwirft.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

„Der Pate“ des bröckelnden Xanadu-Imperiums: Jean-Baptiste t Malartre als Alex Valadine. Die Leistung<br />

der Schauspieler ist ein entscheidender Grund für das großartige Kinofeeling der Produktion<br />

Kein glatter Hochglanzerotik-Look, sondern mit Mut zum Risiko<br />

und Hang zum Realismus gefi lmt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

Die Qualität der Synchronisation und die Klarheit der Dialoge<br />

stimmen – die Beschränkung auf den Stereoton ist das größte Manko.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: Sunfilm<br />

72


Serie<br />

Film<br />

The Prisoner<br />

Thriller/Mystery<br />

OT: The Prisoner L: GB<br />

J: 2009 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1 / DTS 5.1<br />

R: Nick Hurran D: Jim<br />

Caviezel, Ian McKellen,<br />

Hayley Atwell<br />

LZ: 6 × 46 min FSK: 16<br />

P: 23 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 09.03.12 × 3 Extras: 8/10<br />

Nummer 2 (I. McKellen) ist ein<br />

Meister der Manipulation<br />

Freiheit ist nur<br />

eine Illusion<br />

Ohne Erinnerungen wacht Nummer 6 (J. Caviezel) mitten im Nirgendwo auf<br />

und gerät in eine surreale Welt, aus der er mit aller Macht fliehen möchte<br />

Die Miniserie „The Prisoner“<br />

aus dem Jahr 2009 ist weniger<br />

ein Remake der Originalserie<br />

„Nummer 6“ (1967), als<br />

vielmehr eine Neuinterpretation.<br />

Ohne zu wissen, wer oder wo er<br />

ist, erwacht ein Mann in der Wüste<br />

und stößt dort auf eine kleine,<br />

sonnige Stadt, in der die Menschen<br />

anstatt Namen lediglich eine Nummer<br />

besitzen und mit ihrem Leben<br />

vollauf zufrieden zu sein scheinen.<br />

Schnell stellt der Mann fest, dass<br />

man ihn hier seltsamerweise unter<br />

der Nummer 6 kennt. Schleunigst<br />

versucht er, den merkwürdigen Ort<br />

zu verlassen und wieder nach New<br />

York zu gelangen, wo er herzukommen<br />

glaubt. Doch der Stadthalter<br />

Nummer 2 hat ein reges <strong>In</strong>teresse<br />

daran, Nummer 6 zum Bleiben zu<br />

bringen und ihn davon zu überzeugen,<br />

dass „die Stadt“ sein Zuhause<br />

ist und außerhalb dieses geheimnisvollen<br />

Ortes nichts existiert.<br />

Wie schon die Originalserie spricht<br />

„The Prisoner“ heikle, aber immer<br />

noch aktuelle Themen wie permanente<br />

Überwachung, Drogenexperimente<br />

oder Folter an. Der surreale<br />

Charakter der Serie führt gelegentlich<br />

dazu, dass die Handlung etwas<br />

schwer zu verfolgen ist und wirr erscheint.<br />

Die Darsteller (allen voran<br />

Ian McKellen als eiskalter, Psychospielchen<br />

betreibender Nummer 2)<br />

tun ihr Übriges, um dem Film<br />

eine einzigartige, zunehmend bedrohliche<br />

Stimmung zu verleihen.<br />

Optisch kann die Miniserie mit<br />

wunderbarer Schärfe und naturnaher<br />

Farbdarstellung überzeugen.<br />

Neben dem tollen Soundtrack, der<br />

sehr differenziert über alle fünf Kanäle<br />

ausgegeben wird, kann auch<br />

die klangliche Abwechslung und<br />

die solide Soundqualität punkten.<br />

Satte 2 Stunden Bonusmaterial<br />

stillen dann garantiert auch den<br />

Hunger nach mehr.<br />

NR<br />

Film 7,5/10<br />

Die surreale Geschichte eines Mannes, der mit<br />

aller Macht nach seiner Freiheit strebt: „Ich bin<br />

keine Nummer, ich bin ein freier Mensch.“<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

V – Die Besucher (2. Staffel)<br />

Science-Fiction<br />

OT: V – Season 2 L: US<br />

J: 2011 V: Warner<br />

Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: Bryan<br />

Spicer, Steve Shill u. a.<br />

D: Morena Baccarin,<br />

Scott Wolf, Elizabeth Mitchell LZ: 10 × 43 min<br />

FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 10.02.12 × 2 Extras: 6/10<br />

Aufhören, wenn’s am schönsten ist:<br />

Das Ensemble von „V“ war stimmig<br />

Breaking Bad (1. Staffel)<br />

Drama/Thriller<br />

OT: Breaking Bad –<br />

Season 1 L: US J: 2008<br />

V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: Vince<br />

Gilligan, Adam<br />

Bernstein u. a. D: B.<br />

Cranston, A. Paul, A. Gunn LZ: 7 × 49 min<br />

FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.12 × 2 Extras: 6,5/10<br />

Bryan Cranston wurde für seine<br />

Leistung mit dem Emmy ® geehrt<br />

Bilder: Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />

Fünf Monate nach der ersten<br />

Staffel der interessanten, aber<br />

nicht ganz makellosen Neuinterpretation<br />

der Science-Fiction-Kultserie<br />

aus den 1980er Jahren sind nun<br />

auch die abschließenden Folgen erschienen.<br />

Das bewährte Rezept aus<br />

Paranoia, politischen Ränkespielen<br />

und handfester Action wurde unverändert<br />

beibehalten und macht<br />

das 2-Disc-Set zum willkommenen<br />

Nachschub für jeden, der bereits<br />

mit Staffel eins seine Freude hatte.<br />

Für gerade einmal zehn Folgen<br />

und ein völlig offenes (also unbefriedigendes)<br />

Ende knapp 40 Euro<br />

zu verlangen, ist allerdings mehr<br />

als gewagt und hinterlässt einen<br />

etwas zwiespältigen Eindruck. Das<br />

Bildmaterial gehört erneut zu den<br />

sehenswertesten TV-Produktionen<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – auf der Originaltonspur<br />

gibt es zudem einen wirklich<br />

hörenswerten 5.1-Mix. Die<br />

Extras reichen von verschiedenen<br />

Making-ofs bis hin zu sehenswerten<br />

ent fallenen Szenen.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

Routinierte, aber viel zu kurze zweite Staff el des<br />

ambitionierten Reboots. Fans greifen zu, auch<br />

wenn ein richtig schlüssiges Finale leider fehlt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Kaum eine Serie hat in den<br />

letzten Jahren so viel Staub<br />

aufgewirbelt wie „Breaking Bad“.<br />

Erzählt werden die letzten Jahre im<br />

Leben des eigentlich ganz durchschnittlichen<br />

Familienvaters und<br />

Chemielehrers Walter White (Bryan<br />

Cranston). Angesichts der horrenden<br />

Kosten für die Behandlung seiner<br />

bereits weit fortgeschrittenen<br />

Krebserkrankung beginnt er mit<br />

der Herstellung und dem Verkauf<br />

von Crystal Meth, einer extrem<br />

abhängig machenden und äußerst<br />

aggressiven synthetischen Modedroge.<br />

Die Faszination der außergewöhnlich<br />

harten Story um den<br />

Aufstieg eines Otto Normalbürgers<br />

zur eiskalten Unterweltikone speist<br />

sich vor allem aus der konsequenten<br />

Ambivalenz des gesamten<br />

Figurenarsenals. Technisch fällt besonders<br />

der stellenweise extreme<br />

Kontrast auf, der für (zu) große<br />

Schwarzflächen sorgt. <strong>In</strong>sgesamt<br />

noch ein „gut“, aber purer HD-Spaß<br />

sieht anders aus.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Außergewöhnlicher Genremix im kurzweiligen<br />

Serienformat: Wer auf düsteres, erwachsenes<br />

Storytelling steht, ist hier genau richtig.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 73


Film<br />

Serie<br />

Luther (1. Staffel)<br />

Krimiserie<br />

OT: Luther L: GB J: 2010 V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Brian Kirk u. a. D: Idris Elba<br />

LZ: 3 × 103 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.02.12 × 2 Extras: 4/10<br />

Es gibt unzählige TV-Detektive, die alle irgendwie<br />

aus der Masse herausstechen wollen. So<br />

hat jeder seinen eigenen Tick, sei es ein außergewöhnliches<br />

Auftreten oder generell die Art, wie sie<br />

einen Täter überführen. Was also ist das besondere<br />

Charakteristikum von Detective Chief <strong>In</strong>spector<br />

Luther (I. Elba) kann noch so sehr toben, damit vergrößert<br />

er den Abstand zu seiner Frau nur weiter<br />

Er ist itschon ein genialer il Menschenkenner und muss nur<br />

lernen, Job und Privatleben zu trennen<br />

John Luther (Idris Elba)? Die erste Serienfolge<br />

beginnt mit der Verfolgung eines Tatverdächtigen.<br />

Parallel dazu wird eine Hausdurchsuchung gezeigt.<br />

Das Leben eines versteckten Mädchens steht auf<br />

dem Spiel. Luther treibt seinen Konterpart in die<br />

Enge, dieser stürzt und kann sich nur noch mit<br />

letzter Kraft halten – eine Situation, die der Polizist<br />

für seine Zwecke nutzt. <strong>In</strong> Todesangst gesteht der<br />

Verbrecher und verrät den Fundort des Mädchens.<br />

Anstatt ihm die rettende Hand zu reichen, schaut<br />

Luther nur zu, wie er in die Tiefe fällt. Wie also<br />

soll man Luther einschätzen? Ist er ein Hardliner,<br />

der sein eigenes Urteil vollstreckt? Oder ist er<br />

einfach nur psychisch labil, ein fehlbarer Anti-<br />

Held, der die Situation nicht unter Kontrolle hat?<br />

Für Letzteres sprechen die folgenden Szenen, in<br />

denen Luther nach 7-monatiger Suspendierung<br />

wieder seinen Dienst aufnehmen darf und auch<br />

zu seiner Ehefrau zurückkehren möchte. Jene hat<br />

die kurze „Verschnaufpause“ jedoch genutzt, um<br />

sich einen neuen Partner zuzulegen – sicherlich<br />

auch eine Folge von Luthers unkontrollierten<br />

Wutausbrüchen.<br />

Gefühle über Logik<br />

Das Leben des Protagonisten ist aber nicht nur<br />

tragisch und kompliziert wie in einem üblichen<br />

Film noir. Luther ist auch verdammt gut in seiner<br />

Ermittlertätigkeit bzw. als analytischer Profi ler.<br />

Sein erster Fall nach Langem ist der grausame<br />

Mord an einer Familie. Lediglich die erwachsene<br />

Tochter (Ruth Wilson) hat überlebt, ein mathematisches<br />

Wunderkind. Im Verhör wird Luther<br />

schnell bewusst, dass sie die Täterin sein muss.<br />

Seine Schlussfolgerung ist ziemlich vage und an<br />

den Haaren herbeigezogen (sie hat nicht gegähnt,<br />

also verbirgt sie etwas), aber auch das<br />

ist eine von Luthers Eigenschaften – er arbeitet<br />

nach Gefühl und benutzt Logik nur, um seine<br />

<strong>In</strong>tention zu untermauern. <strong>In</strong> diesem Fall scheint<br />

ihn sein erster Gedanke nicht zu täuschen: Das<br />

Mädchen gibt sich als Täterin zu erkennen und<br />

setzt nun alles daran, Luthers Beweisführung zu<br />

durchbrechen. Sie wird zur genialen Gegenspielerin,<br />

zu einer Art weiblichen Moriarty, während<br />

der Detektiv ein perfektes Verbrechen ganz ohne<br />

Beweise aufklären muss. Sie müssen zugeben,<br />

dass diese Konstellation ein guter Start für einen<br />

potenziellen Kult-Ermittler sein dürfte. Für seine<br />

menschliche (und manchmal auch unmenschliche)<br />

Darstellung erhielt Hauptdarsteller Idris Elba<br />

in diesem Jahr zu Recht einen Golden Globe.<br />

Zu seinem Talent gesellen sich Weitere wie der<br />

Serienerfi nder sowie Drehbuchautor Neil Cross<br />

(„Spooks“) und Regisseur Brian Kirk („Boardwalk<br />

Empire“, „Game Of Thrones“). Damit wäre<br />

der Erfolg schon einmal vorprogrammiert, zumal<br />

die zweite Staffel auch schon am 30. März<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Die 2-Disc-Box der ersten<br />

Staffel enthält drei Langfolgen mit je 100 Minuten<br />

Laufzeit und dem halbstündigen Bonusbeitrag<br />

„Luther – The World Of A True Maverick“.<br />

Über die visuelle Qualität der britischen Topserie<br />

muss nicht viel gesagt werden. Kontrastverhältnis<br />

und Schärfe sind richtig gut, die nur leicht stilisierte<br />

Farbdarstellung ansprechend und das Bildrauschen<br />

hält sich bis auf einige Szenen dezent zurück.<br />

Als markantes Charakteristikum steht Luthers<br />

tiefe Stimme im Vordergrund, die mit ihren niederen<br />

Frequenzen sogar den Subwoofer bemüht.<br />

Ansonsten nutzt der eingespielte Score ebenfalls<br />

niederfrequente Klänge, um die Stimmung<br />

düster und beängstigend zu halten. Im Bereich<br />

der Räumlichkeit gibt es einige Ausbrüche aus<br />

der minimalistischen Audiobeschallung, sodass<br />

5.1-Surround-Anlagen-Besitzer auch das eine<br />

oder andere 3D-Element zu hören bekommen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7,5/10<br />

Er ist kein Held, hat viele Schwächen und triff t auch mal fatale<br />

Fehlentscheidungen, doch gerade das macht ihn sympathisch und<br />

seine Krimiserie so absolut sehenswert.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Für eine TV-Produktion ist das HD-Bild lohnenswert. Die ästhetischen<br />

Tiefenunschärfen heben es auf ein visuell sehr ansprechendes Niveau.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Das Klangbild setzt mit charakteristischen Tiefbässen Akzente und<br />

steuert die Publikumsemotion minimalistisch und eff ektiv.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Polyband<br />

74


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Bilder: iStockphoto.com/strixcode, Stock.xchng<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 75


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audio<br />

Lust auf eine neue Klangerfahrung und puren Hörgenuss? <strong>In</strong> der aktuellen Ausgabe des <strong>Blu</strong>Note-Cafés möchten wir<br />

Ihnen eine Auswahl an <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audios vorstellen. Verwöhnen Sie Ihre Ohren und lauschen Sie den reinen Tönen<br />

aus bekannten Opern und nordischem Folkloregesang.<br />

Um den ultimativen Audiogenuss zu verspüren,<br />

bedarf es nicht nur einer hochwertigen<br />

Surround-Anlage samt Abspielgerät, das den<br />

audiophilen Ansprüchen gerecht wird. Viel wichtiger<br />

ist es, ein entsprechendes Medium zu besitzen,<br />

das in der Lage ist, den unkomprimierten<br />

Sound in seiner vollkommenen Klangvielfalt<br />

wiederzugeben. Herkömmliche CDs sind in der<br />

Bandbreite ihrer Klangfülle begrenzt, da durch<br />

die Komprimierung Frequenzen getilgt werden<br />

und sich auf diese Weise winzigste Artefakte<br />

einschleichen können. Gerade bei einer hohen<br />

Lautstärke können derartige Fehler störend auf<br />

das menschliche Gehör einwirken. Um einem<br />

solchen Makel entgegenzuwirken, wurde für<br />

die audiophile Zuhörerschaft eigens das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Audio-Format entwickelt. Der wertvolle Silberling<br />

erreicht durch seine extrem hohe Speicherkapazität<br />

eine außergewöhnliche Klangqualität,<br />

die CD oder DVD niemals erreichen können.<br />

Durch das immens große Speichervolumen<br />

ist es problemlos möglich, auf einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Audio hochauflösenden Sound bis zu 192 Kilohertz/24<br />

Bit zusammenzutragen. Dabei wird vor<br />

allem auf eine benutzerfreundliche Bedienung,<br />

ähnlich der CD, Wert gelegt. Die Disc kann<br />

entweder über ein On-Screen-Menü oder aber<br />

über die Funktionstasten auf der Fernbedienung<br />

des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Players angesteuert werden. Die<br />

verschiedenen Tracks sind mithilfe der numerischen<br />

Tasten auswählbar. Über die Farbtasten<br />

kann zusätzlich die jeweils bevorzugte Tonspur<br />

(entweder unkomprimierter Stereosound oder<br />

aber räumlicher 5.1-Mix) bestimmt werden.<br />

Himmelkvad<br />

Im Gegensatz zu den meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audios<br />

steht bei „Himmelkvad“ nicht das Zusammenspiel<br />

von verschiedenen Musikinstrumenten<br />

im Vordergrund: Auf Violinen, Hörner und Bratschen<br />

wird hier komplett verzichtet und stattdessen<br />

die menschliche Stimme mit all ihren<br />

Facetten und Variationen präsentiert. Möglich<br />

wird dies durch die Arrangements des Komponisten<br />

Lasse Thoresen, der es vermag, skandinavische<br />

Volksmusik mit Klängen des Mittleren<br />

Ostens zu vereinen. Thoresen hat mit seinem<br />

„Opus 42“ ein spannendes und abwechslungsreiches<br />

Tonstück erschaffen, das 2010 sogar mit<br />

dem Nordic Council Music Prize ausgezeichnet<br />

wurde. Um ein derartiges Projekt umsetzen zu<br />

können, erforderte es eine enge Zusammenarbeit<br />

mit erfahrenen Musikern, die dazu bereit<br />

waren, nötige Risiken einzugehen. Thoresen<br />

fand geeignete Künstler in der norwegischen<br />

Chorgruppe Nordic Voices und in der Folk-<br />

Sängerin Berit Opheim Versto, die kurzerhand<br />

beauftragt wurden, „Opus 42“ zu vertonen. Im<br />

letzten Jahr war es dann so weit und das stimmgewaltige<br />

Vorhaben wurde für die Nachwelt auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> festgehalten.<br />

Die verschiedenen Audiosignale sind eindeutig<br />

differenzierbar: Über die linken Lautsprecher<br />

sind Sopran- und Baritonpart des Chorgesangs<br />

zu hören. Von den rechten Klangkörpern<br />

sind hingegen Mezzosopran und Tenor zu<br />

Bilder: Artist photo Guri Dahl (Nordic Voices), iStockphoto.com/strixcode, Naxos<br />

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<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

vernehmen. Die Alt- und Bassstimmen werden<br />

über den Center-Lautsprecher ausgegeben.<br />

Durch diese exakte Aufsplittung der<br />

Gesangsdarbietung entsteht schnell der Eindruck,<br />

live bei der Darbietung dabei zu sein –<br />

man sieht den Chor im wahrsten Sinne des<br />

Wortes vor sich.<br />

Besonders die Dynamik der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die den<br />

Hörer selbst feinste Nuancen von pianissimo<br />

zu fortissimo in vollkommener Weise auskosten<br />

lässt, ist wahrlich beeindruckend.<br />

Auf dem wertvollen Silberling ist leider keine Zugabe<br />

enthalten. Dafür liegt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine Super<br />

Audio CD bei, auf der das komplette Konzert<br />

sowohl im Mehrkanalton als auch Stereosound<br />

vorliegt. Zum Abspielen ist ein separater SACD-<br />

Player oder ein SACD-fähiger <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player notwendig.<br />

Mehr über das stimmgewaltige Projekt<br />

erfahren Sie außerdem in dem dazugehörigen<br />

14-seitigen Booklet.<br />

Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No. 2<br />

Keine Frage, George Gershwin ist einer der bedeutendsten<br />

Komponisten der Vereinigten Staaten.<br />

Aus seiner Feder stammen sowohl Stücke<br />

für den Broadway als auch klassische Konzerte.<br />

Mit seiner Oper „Porgy und Bess“ und der sinfonischen<br />

Jazz-Komposition „Rhapsody <strong>In</strong> <strong>Blu</strong>e“<br />

wurde der Tondichter, Pianist und Dirigent zu<br />

einer echten Berühmtheit. Er galt als Experimentalist<br />

und versuchte stets, die gegensätzlichen<br />

Musikstile Jazz und Klassik in einem Stück zu<br />

vereinen. Die Zuhörerschaft war von einer derartigen<br />

Aufbereitung der Jazzkompositionen für<br />

Orchester begeistert und dankte diese Risikofreudigkeit<br />

mit großer Anerkennung. Noch heute<br />

werden Gershwins Arrangements gespielt, erfreuen<br />

sich größter Beliebtheit und gehören verständlich zu den Jazzstandards. Zwei seiner<br />

bekanntesten ntesten Werke fi nden wir auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Audio „Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No.<br />

2“. Das Erstlingswerk „Rhapsody <strong>In</strong> <strong>Blu</strong>e“ ist bis<br />

selbst-<br />

dato Gershwins berühmtestes Tonstück überhaupt.<br />

Seine <strong>In</strong>tention bestand darin, den Jazz<br />

vornehmlich für das weiße Publikum attraktiver zu<br />

machen. Um dieses Ziel zu erreichen, entzog er<br />

dem Jazz seine ursprüngliche Härte und Rohheit.<br />

Bei den Kritikern fand die neue Form der Oper in<br />

sehr unterschiedlicher Weise Anklang. Viele waren<br />

begeistert, andere warfen dem Komponisten eine<br />

fehlende Form vor, da er schließlich nur einzelne<br />

Melodien aneinandergereiht hätte. Um auch die<br />

letzten Zweifl er zu überzeugen, schrieb Gershwin<br />

das „Klavierkonzert in F“, das er eigenhändig orchestrierte.<br />

Bereits im Jahre 1925 wurde das Tonstück<br />

mit dem New Yorker Symphony Orchestra<br />

unter Dirigent Walter Damrosch uraufgeführt. Spätestens<br />

bei der Premiere, bei der Gershwin selbst<br />

den Solopart am Klavier spielte, wurde auch dem<br />

letzten Kritiker klar, dass „Rhapsody <strong>In</strong> <strong>Blu</strong>e“ kein<br />

reiner Glückstreffer war.<br />

Grund genug für das Buffalo Philharmonic<br />

Orches tra, im November 2010 unter der Leitung<br />

von Dirigentin JoAnn Falletta die besten Passagen<br />

aus beiden Werken aufzuführen und das Rohmaterial<br />

für den wertvollen Silberling aufzubereiten.<br />

Das Klaviersolo übernahm dabei der junge<br />

amerikanische Pianist Orion Weiss. Wie bei den<br />

meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audios überzeugt der Sound der<br />

blauen Scheibe durch eine hohe Qualität. Schon<br />

im Menü kann der Zuhörer zwischen einer unkomprimierten<br />

LPCM-2.0-Tonspur oder einem<br />

5.1-Mix wählen. Bei der vorliegenden Disc empfehlen<br />

wir den Stereosound, da er aus den Bo-<br />

xen viel dynamischer und äußerst kraftvoll klingt.<br />

Die Surround-Abmischung hingegen ist sehr leise<br />

und stark auf die Frontlautsprecher gemixt. Durch<br />

einen leichten Widerhall über die hinteren Klangkörper<br />

wird ein Hauch von Konzertatmosphäre<br />

vermittelt. Einen Bonustrack können wir auf der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> leider nicht fi nden, dafür liegt dem Silberling<br />

ein umfangreiches Booklet bei, in dem<br />

weitere <strong>In</strong>formationen über die Gershwin-Werke,<br />

Um ein perfektes Soundergebnis zu erzielen,<br />

erfolgt die Aufstellung der Musiker wie im Chor<br />

Die Gruppe Nordic Voices und Musikerin Berit<br />

Opheim singen das „Himmelkvad“-Projekt ein<br />

25 Jahre Naxos<br />

Mittlerweile umfasst das musikalische Repertoire<br />

des deutschen Klassiklabels über 2 500 Titel. Doch<br />

wie kam die Weltmarke Naxos zu ihrem Erfolg?<br />

Im Jahr 1987 wurde Naxos gegründet – eine Zeit, in<br />

der sich die CD gerade frisch am Markt etablierte.<br />

Während von der Konkurrenz neu eingespielte CDs<br />

zwischen 30 und 40 DM kosteten, vertrieb Naxos<br />

seine Silberlinge durchgängig für 10 DM. Dieser<br />

enorme Preisunterschied konnte durch ein weniger<br />

aufwendiges Design des Booklets und die Zusammenarbeit<br />

mit vorwiegend unbekannten Sinfonieorchestern<br />

ermöglicht werden. Außerdem hat sich<br />

Naxos darauf spezialisiert, auch Kompositionen von<br />

Musikern zu veröffentlichen, die zu Unrecht vergessen<br />

wurden. So wird es dem Publikum beispielsweise<br />

ermöglicht, Klavierstücken von Ferdinand Ries,<br />

einem Zeitgenossen von Beethoven, oder aber<br />

den grandiosen Werken von noch unbeachteten<br />

Künstlern wie Malipiero, Ghedini und Casella zu<br />

lauschen. Die Zuhörerschaft nahm dieses Konzept<br />

dankend an und so wurde Naxos in die Lage versetzt,<br />

auch klassische Musik anderer Nationen zu<br />

vertreiben. Selbstgestecktes Ziel des Musiklabels ist<br />

es, junge Menschen für die Klassik zu begeistern,<br />

alle technischen sowie medialen Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen und mit neuen edukativen Projekten<br />

ein möglichst großes Publikum für das Genre<br />

zu schaffen. Dabei<br />

wird insbesondere<br />

auf das breite musikalische<br />

Repertoire,<br />

innovative Neuentwicklung<br />

und natürlich<br />

auf höchste<br />

Qualität der allergrößte<br />

Wert gelegt.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 77


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

den Pianisten Orion Weiss, das Buffalo Philharmonic<br />

Orchestra und Dirigentin JoAnn Falletta zu<br />

fi nden sind.<br />

Verdi: Complete Ballet Music<br />

Als Liebhaber der Opernmusik kommt man an<br />

einem Komponisten garantiert nicht vorbei: Die<br />

Rede ist von Giuseppe Verdi, der mit seinen Stücken<br />

die italienische Oper reformierte. Im Gegensatz<br />

zur Tradition des Belcanto gestaltete Verdi<br />

seine Werke als wahre Dramen, voller Spannung<br />

und Lebendigkeit. Besonders die Bühnenstücke<br />

von Shakespeare und Schiller faszinierten den<br />

Komponisten, sodass er einige von ihnen vertonte<br />

– mit einem überaus großen Erfolg. „Otello“<br />

gehört zu den bedeutendsten Meisterwerken<br />

der italienischen Opernliteratur. Aber auch „Don<br />

Carlos“ und „Aida“ zählen zu den meistgespielten<br />

Aufführungen überhaupt.<br />

Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audio „Verdi: Complete Ballet<br />

Music From The Operas“ sind zum allerersten<br />

Mal alle Ballettstücke aus den Opern Guiseppe<br />

Verdis enthalten. Die Aufnahmen erfolgten im<br />

Mai 2011 in Großbritannien und wurden durch<br />

das Bournemouth Symphony Orchestra eingespielt,<br />

das von dem berühmten Dirigenten und<br />

Grammy- Gewinner José Serebrier geleitet wurde.<br />

Die Soundqualität des Silberlings ist dabei von hohem<br />

Niveau. Der 5.1-Mix gewährleistet eine opulente<br />

Klangvielfalt, die bei der Zuhörerschaft eine<br />

Liveatmosphäre entstehen lässt. Die Soundausgabe<br />

erfolgt dabei wie beim klassischen Orchester:<br />

Während erste und zweite Violine über den linken<br />

Lautsprecher ausgegeben werden, ertönen die<br />

Blechbläser aus den rechten Resonanzkörpern.<br />

Das Klangbild der Konzertaufnahme zeichnet sich<br />

durch ein großes Dynamikspektrum und eine<br />

saubere Abmischung aus, die nur durch ein leichtes<br />

Knarren der Hörner getrübt wird. Wer lieber<br />

einen Stereosound bevorzugt, für den besteht<br />

die Möglichkeit, alternativ eine unkomprimierte<br />

LPCM-2.0-Tonspur anzuwählen.<br />

Als Extra liegt der blauen Scheibe ein umfangreiches<br />

Booklet bei, in dem <strong>In</strong>formationen<br />

über Guiseppe Verdi, das Bournemouth Symphony<br />

Orchestra und Dirigent José Serebrier<br />

gesammelt wurden.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Himmelkvad<br />

Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No. 2 (1925)<br />

Verdi: Complete Ballet Music From The Operas<br />

01 Solbøn<br />

02 Likferdssælmin<br />

03 Skap I Meg Et Rent Hjerte<br />

04 La Meg Næres Av Din Skjønnhet<br />

05 O Du Som Er Vårt Liv Og Lys<br />

06 Himmelske Fader<br />

07 Forfrisk Og Gled Min ånd<br />

08 For Menneskeheten<br />

09 G Ud Bevitner At Han Er Én<br />

10 Tvetrall<br />

01 Allegro<br />

02 Adagio<br />

03 Allegro Agitato<br />

04 Rhapsody No. 2 (1931)<br />

05 I Got Rhythm Variations (1934)<br />

01 From Otello: Act III, Scene 7<br />

02 – 04 From Macbeth: Act III, Scene 1<br />

05 – 08 From Jerusalem: Act III, Scene 1<br />

09 From don Carlo: Act III, Scene 2<br />

10 From Aida: Act I, Scene 2<br />

11 From Aida: Act II, Scene 1<br />

12 From Aida: Act II, Scene 2<br />

13 – 15 From Il Trovatore: Act III, Scene 1<br />

16 – 19 From Il Trovatore: Act III, Scene 2<br />

20 – 23 From I Vespri Siciliani: Act III, Scene 2<br />

Folkmusik<br />

Oper<br />

Oper<br />

OT: Himmelkvad L: NO J: 2011 V: 2L T: Linear PCM 2.0,<br />

DTS-HD MA 5.1 D: Lasse Thoresen M: Berit Opheim Versto,<br />

<strong>In</strong>grid Hanken, Frank Havrøy LZ: 60 min FSK: 0 P: 24 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 13.02.11 × 2 Extras: 3/10<br />

Musik 8/10<br />

Eingängige Melodien, die den Zuhörer mit ihrer energiegeladenen<br />

Kraft und breiten Dynamik verzaubern: So haben Sie Folk-Gesang<br />

aus Norwegen noch nie gehört!<br />

Technik 9,5/10<br />

Bild<br />

keine Wertung<br />

Ton 9,5/10<br />

OT: Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F/Rhapsody No. 2 L: US J: 2010<br />

V: Naxos T: Linear PCM 2.0, DTS-HD MA 5.1 D: JoAnn<br />

Falletta M: Orion Weiss LZ: 58 min FSK: 0 P: 17 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 30.01.11 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Musik 7/10<br />

Gershwin zog mit seinen Jazzopern Tausende Menschen in seinen<br />

Bann. Lassen auch Sie sich verzaubern und lauschen Sie den<br />

Kompositionen, die Jazz und Klassik miteinander vereinen.<br />

Technik 8/10<br />

Bild<br />

keine Wertung<br />

Ton 8/10<br />

OT: Complete Ballet Music From The Operas L: GB<br />

J: 2011 V: Naxos T: Linear PCM 2.0, DTS-HD MA 5.1 D: José<br />

Serebrier M: – LZ: 115 min FSK: 0 P: 17 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.02.11 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Musik 7,5/10<br />

Sind Sie ein Liebhaber von Verdis Ballettstücken? Dann dürfte<br />

dieser wertvolle Silberling, der jegliche Ballettmusik aus Verdis<br />

Opern beherbergt, genau das Richtige sein.<br />

Technik 9/10<br />

Bild<br />

keine Wertung<br />

Ton 9/10<br />

Bilder: Artist photo Guri Dahl (Nordic Voices), iStockphoto.com/strixcode, Naxos<br />

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Special <strong>In</strong>terest<br />

Film<br />

Bilder: Eagle Records, Kscope Music, Polyband<br />

Ulver<br />

Progressive Rock<br />

The Norwegian<br />

National Opera<br />

OT: Ulver – The<br />

Norwegian National<br />

Opera L: NO J: 2010<br />

V: Kscope Music<br />

B: MPEG-2, 1.78 : 1<br />

T: PCM 2.0 R: Erlend<br />

Gjertsen D: Kristoffer<br />

Rygg, Jørn H. Sværen,<br />

Tore Ylwizaker LZ: 89 min FSK: 16 P: 18<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 09.12.11 × 2 Extras: 1/10<br />

Ulver-Mastermind Kristoffer Rygg<br />

begeistert mit studioreifem Gesang<br />

Doors<br />

Musikdokumentation<br />

Mr. Mojo Risin’:<br />

The Story Of L.A. Woman<br />

OT: Doors – Mr. Mojo<br />

Risin’: The Story Of<br />

L.A. Woman L: US<br />

J: 2011 V: Eagle<br />

Records B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1, LPCM 2.0<br />

R: Martin R. Smith<br />

D: John Densmore, Ray Manzarek<br />

LZ: 60 min FSK: 6 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.01.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Keine andere Band hat die Musikund<br />

Jugendszene der 1960er<br />

Jahre so beeinflusst wie die Doors.<br />

Kein Wunder also, dass das letzte<br />

Album der Gruppe eine Art Kultstatus<br />

erreichte. Anlässlich des 40.<br />

Jubiläums von „L.A. Woman“ veröffentlicht<br />

Eagle Records die Doku<br />

„Mr. Mojo Risin’: The Story Of L.A.<br />

Woman“, die die Entstehung der<br />

Platte thematisiert. <strong>In</strong> <strong>In</strong>terviews erzählen<br />

sowohl die Doors als auch<br />

die beteiligten Produzenten interessante<br />

Anekdoten über die Fertigung<br />

des Albums. Musikalisch unterlegt<br />

wird die Doku von bekannten Songs<br />

der Band. Der DTS-5.1-Sound ist<br />

von hohem Niveau, nur die Musik-<br />

stündige Performance vereint 17<br />

Mit den vielfachen und faszinierenden<br />

Wandlungen<br />

der norwegischen Band Ulver<br />

(„Wolf“) könnte man ein ganzes<br />

Buch füllen. Liegen ihre Ursprünge<br />

noch tief im skandinavischen<br />

Black-Metal der frühen 1990er<br />

Jahre, probierte sich die niemals<br />

eindeutig zu kategorisierende Formation<br />

in den Jahren darauf an<br />

so verschiedenen Stilen wie dem<br />

Neo-Folk, düsterem Ambient mit<br />

leichten <strong>In</strong>dustrial-Einflüssen sowie<br />

modernem Progressive-Metal mit<br />

deutlichen Trip-Hop-Elementen.<br />

gewohnten Trucks. Ihr dramatisches<br />

Ton 7,5/10 Leben auf der Straße wird auch in<br />

Das eigentlich Erstaunliche ist,<br />

dass sie in all diesen völlig widersprüchlichen<br />

Stilen immer vom<br />

Fleck weg mit ihren Kompositionen<br />

überzeugen konnten und<br />

sich dabei im Laufe der Zeit immer<br />

neue Hörerschichten erschlossen.<br />

Als vorläufigen Höhepunkt der bewegten<br />

Band-Historie kann man<br />

wohl mit Fug und Recht ihren erst<br />

umstrittenen, später dann umjubelten<br />

Auftritt in der norwegischen<br />

Nationaloper in Oslo am 31. Juli<br />

2010 bezeichnen. Die eineinhalb-<br />

Tracks aus der jüngeren Bandgeschichte<br />

und kombiniert diese mit<br />

atmosphärischen bis verstörenden<br />

Videoinstallationen, sodass sich<br />

ein mitreißendes Gesamtkunstwerk<br />

ergibt, das sich vielleicht<br />

nicht jedem auf Anhieb erschließen<br />

wird, jedem aufgeschlossenen<br />

Musikliebhaber jedoch akustisch<br />

wie visuell 90 aufregende Minuten<br />

bescheren kann. Obwohl sich die<br />

Tonauswahl ganz puristisch auf<br />

eine unkomprimierte Stereospur<br />

beschränkt, bekommt man hier<br />

Dokusoap<br />

OT: IRT: Deadliest<br />

Roads L: US J: 2010<br />

V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Diverse D: Lisa<br />

Kelly, Alex Debogorski,<br />

Rick Yemm, Dave<br />

Redmond LZ: 10 × 43 min FSK: 12 P: 27<br />

Euro W-Cover: nein<br />

Die Doors bei den Aufnahmen ihrer<br />

letzten gemeinsamen Platte<br />

VÖ: 24.02.12 × 3 Extras: 4/10<br />

O<br />

einlagen wirken aufgrund des Alters bwohl auch die neuere Serie<br />

etwas angestaubt. Der Kommentar von 2010 extra für den Sender<br />

ist klar und gut verständlich, liegt History HD angefertigt wurde, hat<br />

aber leider nur in Englisch vor. sich am Zustand der mittelmäßigen,<br />

Die Bildqualität der Disc ist sehr unscharfen Bildqualität nicht viel getan.<br />

unterschiedlich, da das Bildmaterial<br />

Das mag unter anderem daran<br />

sowohl aus alten Archiv aufnahmen liegen, dass die Trucker erneut durch<br />

als auch aus neuen <strong>In</strong>terviewmitschnitten<br />

Gebiete mit extremen Witterungs-<br />

besteht.<br />

LF bedingungen fahren und das Equip-<br />

Film 7/10<br />

ment dementsprechend da runter<br />

leidet. Diesmal wagen sich vier<br />

<strong>In</strong>teressante Doku über die Entstehung des<br />

der Protagonisten auf die gefährlichen<br />

Straßen des von Serpentinen<br />

legendären „L.A. Woman“-Albums. Für<br />

Doors-Fans ein absoluter Pfl ichtkauf!<br />

Technik 7/10<br />

durchzogenen Himalaja-Gebirges,<br />

und das auch noch in landestypischen<br />

Bild 7/10<br />

Tata-Transportern statt der<br />

Was für eine großartige Location! Wo sonst Grieg, Nielsen oder Puccini<br />

erklingen, rockt eine Ex-Black-Metal-Formation die Bühne – unglaublich!<br />

Ice Road Truckers<br />

eine qualitativ beeindruckende<br />

Reproduktion des Liveerlebnisses<br />

geboten. Die Vocals erklingen mit<br />

einer durchdringenden Präsenz,<br />

die einem regelmäßig Gänsehaut<br />

beschert.<br />

TW<br />

Film 9/10<br />

Talentiert, experimentell und hochmusikalisch,<br />

dazu eine angenehme Portion Härte: defi nitiv<br />

eine Truppe, die sich zu entdecken lohnt!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Tödliche Straßen<br />

(1. Staffel)<br />

Sind sie nicht sympathisch? Die Ice<br />

Road Truckers haben‘s drauf<br />

dieser ersten Staffel des Spin-offs<br />

sehr unterhaltsam dokumentiert.<br />

Teils sind die Farben übersättigt, das<br />

Material überbelichtet. Gelegentlich<br />

mindert das weiche Licht den<br />

Kontrastwert enorm. Der 2.0-Sound<br />

konzentriert sich wie in der Hauptserie<br />

auf die <strong>In</strong>terviewstimmen bzw.<br />

den Kommentator.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Die neue Serie unter dem „Ice Road<br />

Truckers“-Label spielt auf anderem Terrain und<br />

begleitet weniger Protagonisten.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 79


Film<br />

Special <strong>In</strong>terest<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Frozen Planet<br />

Bildreferenz<br />

Frozen Planet<br />

Frozen Planet<br />

Naturdokumentation<br />

OT: Frozen Planet L: GB J: 2011 V: Polyband B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: David Attenborough S: David<br />

Attenborough LZ: 7 × 48 min FSK: 0 P: 27 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.03.12 × 2 Extras: 8/10<br />

Die Antarktis: Tausende Adéliepinguine beobachten<br />

gebannt den Sonnenaufgang.<br />

Einigen wird allerdings die Sicht von einem<br />

fremden Wesen versperrt, das sich offenbar<br />

ganz unbemerkt unter sie gemischt hat. Es ist<br />

der Kameramann Mark Smith („Planet Erde“),<br />

der für die Dokureihe „Frozen Planet“ eine<br />

der fantastischsten Zeitrafferaufnahmen in der<br />

Geschichte der Naturdokumentationen festhält.<br />

<strong>In</strong>sgesamt verbringt er über 1000 Arbeitsstunden<br />

allein in der Kälte, lediglich mit den Tieren<br />

und seiner Kamera. Dass er hierbei nicht selbst<br />

zum Pinguin wurde, grenzt für den begeisterten<br />

Zuschauer beinahe an ein Wunder. Aber die<br />

enorme Anstrengung des Kameramanns hat<br />

sich gelohnt, denn Smiths Aufnahmen sowie die<br />

seiner Kollegen sind eine wahre Offenbarung.<br />

Eigentlich sollten schon die exotischen Motive<br />

aus einem der am wenigsten erforschten Gebiete<br />

der Erde ausreichen, um Sie zu beeindrucken.<br />

Jene wirken wie von einem fremden Planeten<br />

und geben faszinierende Einblicke in die Macht<br />

des Lebens. Das tolle an „Frozen Planet“ ist aber,<br />

dass praktisch jede Einstellung sich als eigenes<br />

Meisterwerk präsentiert und Ihnen allein durch<br />

die ungewöhnlichen Perspektiven und Filmideen<br />

den Atem raubt. Aus einem bewaldeten<br />

Berg wird im Handumdrehen ein Eiskoloss, vor<br />

dessen Kulisse sich plötzlich Menschenmengen<br />

manifestieren, um ihre Tauschgeschäfte für den<br />

Winter abzuschließen. Das Auftauchen eines<br />

Walverbands bringt eine ganze Eisscholle samt<br />

darauf befi ndlicher Seehunde zum Kentern. Eine<br />

von Viehzüchtern getriebene Rentierherde mit<br />

scheinbar unendlich vielen Geweihen nimmt<br />

Kurs auf das südliche Meer, wo die Gischt über<br />

die Brandung sprüht und die HD-Aufl ösung<br />

selbst kleinste Tröpfchen offenbart. Das ist pures<br />

Referenzmaterial in jeder Minute – dafür wurde<br />

High Defi nition gemacht. Die volle Schönheit<br />

des Gezeigten entfaltet sich daher besonders<br />

auf großen Bilddiagonalen.<br />

Pures High Definition<br />

Sieben Episoden lang betrachtet die Dokumentation<br />

einzelne Phänomene des Nord- und<br />

Südpols und gliedert diese nach den vier Jahreszeiten.<br />

<strong>In</strong>sbesondere der Aspekt des Überlebens<br />

tritt hier in den Mittelpunkt. Es ist nach<br />

wie vor sensationell, wie sich die Flora an die<br />

lebensfeindliche Umgebung angepasst hat. Aber<br />

auch die dort ansässigen Menschen erfahren<br />

Beachtung, sodass sich ein allumfassendes Gesamtbild<br />

über jenes Gebiet einstellt, das erst in<br />

den letzten 100 Jahren von den Menschen erschlossen<br />

wurde. Was bleibt über die Premiumserie<br />

der BBC Earth noch anderes zu sagen, als<br />

dass sie die phänomenalsten Bilder zeigt, die wir<br />

seit Langem im Dokubereich gesehen haben.<br />

Aufregende Eiswelt<br />

Massenaufnahmen, riesige Kamera schwenks<br />

und beeindruckende Panoramen offenbaren<br />

eine außerordentliche Schärfe bei extrem klaren<br />

und absolut rauschfreien Bildern. Kontrast<br />

und Farbgebung sind einwandfrei, sodass sich<br />

hier nicht einfach nur von Referenz klasse sprechen<br />

lässt, sondern von einem völlig neuen<br />

Maßstab. Zukünftige Konkurrenzprodukte werden<br />

es schwer haben, dieses Niveau zu erreichen.<br />

Die Audiospur fokussiert konsequent<br />

den angenehmen Kommentar, vergisst aber<br />

auch nicht, gelegentlich ein wenig Raum für die<br />

wunderbare Streichmusik zu lassen. Für eine<br />

Dokumentation ist diese Form der Abmischung<br />

ohne Frage wünschenswert. Das Bonusmaterial<br />

nach jeder Episode gehört zum hohen Ausstattungsniveau<br />

des 2-Disc-Sets, denn jede Folge<br />

besitzt ihr eigenes 10-minütiges Making-of. Zusätzlich<br />

befi ndet sich auf der zweiten Scheibe<br />

eine 20-minütige Episode zu einer Hightech-<br />

Forschungsstation im ewigen Eis – sozusagen<br />

als kleine, interessante Bonusfolge.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 10/10<br />

Sir David Attenborough zeigt mal wieder, wie es geht. Die<br />

BBC-Earth-Dokumentation ist in sämtlichen Belangen perfekt.<br />

Ein absolutes Meisterwerk!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Mensch und Tier bilden Nutzgemeinschaften, um in der unwirtlichen Kälte überleben b zu können. So<br />

lebensfeindlich die Gegend auch sein mag, die Naturaufnahmen sind einfach atemberaubend<br />

Die grafi sche Qualität ist absolut top und setzt in Sachen Schärfe<br />

sowie Kontrastverhältnis deutlich Maßstäbe.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Für eine Doku ist die Soundwiedergabe erstaunlich gut. Besonders<br />

gelungen ist die spannende Violinenmusik.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 1,5/3 1/2 2/2<br />

Bilder: Polyband<br />

80


Retro<br />

Film<br />

Conan – Der Barbar<br />

Fantasy<br />

OT: Conan The<br />

Barbarian L: US J: 1982<br />

V: Concorde Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: John Milius<br />

D: Arnold Schwarzenegger,<br />

James Ear<br />

Jones, Max von Sydow LZ: 130 min FSK: 16<br />

P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Durch seine Rolle als Conan wurde<br />

Arni weltberühmt<br />

Conan (Arnold Schwarzenegger)<br />

muss als Kind miterleben, wie<br />

seine Familie und der Rest des<br />

Stammes vor seinen Augen von<br />

dem Schlangenkultführer Thulsa<br />

Doom (James Earl Jones) ermordet<br />

wird. Er wird versklavt und zu harter<br />

Arbeit gezwungen. Der Barbar<br />

schwört blutige Rache und begibt<br />

sich auf die Suche nach seinem<br />

Erzfeind. „Conan – Der Barbar“<br />

beruht auf der Fantasy-Romanreihe<br />

von Robert E. Howard. Regisseur<br />

John Milius inszenierte den Stoff<br />

recht frei und beauftragte Arnold<br />

Schwarzenegger mit der Hauptrolle,<br />

die ihn als Schauspieler weltbekannt<br />

werden lassen sollte. Für seine<br />

Rolle nahm der ehemalige Bodybuilder<br />

ein halbes Jahr Unterricht<br />

im Schwertkampf und Reiten. Weniger<br />

Zeit musste Schwarzenegger<br />

dagegen in das Auswendiglernen<br />

seiner Texte inves tieren, da der<br />

Film zum großen Teil ohne Dialoge<br />

auskommt und die Handlung<br />

hauptsächlich durch den Erzähler<br />

vorangetrieben wird. Die Epik des<br />

Fantasy-Abenteuers wird primär von<br />

Die Krieger des Schlangenkultführers Thulsa Doom haben Conans Familie<br />

und seinen kompletten Stamm auf dem Gewissen<br />

der Musik versinnbildlicht, die von<br />

Basil Poledouris geschrieben wurde.<br />

<strong>In</strong>sgesamt 90 Musiker und 24 Sänger<br />

wurden benötigt, um den Score<br />

aufzunehmen. Der Soundtrack des<br />

Streifens ist sehr dominant auf der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgemischt, wodurch sowohl<br />

die Dialoge als auch die kernige<br />

Stimme des Erzählers im DTS-<br />

HD-MA-5.1-Mix etwas untergehen.<br />

Klangeffekte sind nur wenige vorhanden,<br />

wenn aber, sorgen diese<br />

für echtes Popcornfeeling. „Conan –<br />

Der Barbar“ lebt von seiner Kulisse,<br />

die weite Wüstenlandschaften und<br />

schneebedeckte Wälder zeigt. Der<br />

Kontrast wirkt fl au und das Bild<br />

ist sehr dunkel gehalten. Oftmals<br />

sind Artefakte wie ein deutliches<br />

Bildrauschen oder Schmutzpartikel<br />

zu beobachten.<br />

LF<br />

Film 7/10<br />

Der absolute Klassiker unter den<br />

Fantasy-Filmen strotzt vor roher Gewalt und<br />

bedenklicher Menschenverachtung.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Henry V<br />

Die Schlacht<br />

bei Agincourt<br />

Die Musketiere<br />

Einer für alle –<br />

alle für einen<br />

Literaturverfilmung/Drama<br />

Abenteuer<br />

OT: The Chronicle<br />

History Of King Henry<br />

The Fift With His Battell<br />

Fought At Agincourt<br />

L: GB J: 1944 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Laurence Olivier<br />

D: L. Olivier, Griffi th Jones, Roy Emerton<br />

LZ: 132 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Der Personal- und Materialaufwand<br />

in einigen Szenen ist immens<br />

OT: The Three<br />

Musketeers/The Four<br />

Musketeers L: ES, FR,<br />

GB, PA, US J: 1973/1974<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA Mono<br />

R: Richard Lester D: M.<br />

York, Charlton Heston, Oliver Reed LZ: 209 min<br />

FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 01.03.12 × 2 Extras: 1/10<br />

Gib auf! Gegen uns hast du sowieso<br />

keine Chance!<br />

Bilder: Concorde Home, KSM, Studiocanal<br />

Die bisher eher auf den DVD-<br />

Markt konzentrierte Reihe<br />

„KSM Klassiker“ wird nun auch<br />

auf den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sektor ausgeweitet.<br />

Einer der ersten Titel, der in der<br />

Edi tion auch auf dem hochauflösenden<br />

Medium erscheint, ist eines<br />

der großen Monumentalwerke von<br />

Sir Laurence Olivier. Mit seiner<br />

allerersten Shakespeare-Verfi lmung<br />

(viele weitere sollten noch folgen)<br />

gewann er sogleich einen Ehren-<br />

Oscar ® für seine außergewöhnliche<br />

Leistung als Hauptdarsteller,<br />

Produzent und Regisseur des<br />

Films. Die Idee, quasi eine „Verfi<br />

lmung“ der Uraufführung aus<br />

dem Jahre 1600 abzuliefern, hat<br />

bis heute Charme und funktioniert<br />

nicht nur als wunderliche Retro-<br />

Kuriosität. Von der Technik darf<br />

man sich selbstredend nicht allzu<br />

viel erwarten: Der Zahn der Zeit hat<br />

deutlich an Bild- und Tonmaterial<br />

genagt. Irritierend ist die stellenweise<br />

alles andere als lippengenaue<br />

Synchronisation.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

<strong>In</strong>teressanter Einblick in ein fast vergessenes<br />

Stück Filmgeschichte, das vor allem für<br />

Shakespeare-Liebhaber lohnenswert sein dürfte.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 3/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Wenn sie in den Kampf ziehen,<br />

dann heißt es: „Einer für<br />

alle, alle für einen!“. Ganz klar, die<br />

Rede ist von Athos (Oliver Reed),<br />

Aramis (Richard Chamberlain), Porthos<br />

(Frank Finlay) und d’Artagnan<br />

(Michael York) – die drei Musketiere,<br />

die sich gegen die Truppen<br />

von Kardinal Richelieu behaupten<br />

und so das Königshaus schützen.<br />

Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kollektion können<br />

Sie gleich beide Musketier-Klassiker<br />

aus den Jahren 1973 und 1974, die<br />

unter der Regie von Richard Lester<br />

inszeniert wurden, für Ihr Heimkino<br />

erwerben. Das Bildmaterial<br />

weist aufgrund des hohen Alters<br />

ein deutliches Filmkorn auf. Kleine<br />

Artefakte und Schmutzpartikel sind<br />

öfter auszumachen, beeinträchtigen<br />

aber den Filmgenuss nicht weiter.<br />

Der Sound liegt leider nur in einer<br />

DTS-HD-Mono-Tonspur vor und<br />

offenbart daher keine räumlichen<br />

Effekte. Allerdings ist die Synchronisation<br />

gut verständlich abgemischt.<br />

Extras sind nicht vorhanden. LF<br />

Film 8/10<br />

Der Klassiker unter den Musketier-Filmen.<br />

Regisseur Richard Lester serviert die Story von<br />

Dumas mit Leichtigkeit, Ironie und Spannung.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 81


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

Oben 3D<br />

Animation<br />

OT: Up L: US J: 2009<br />

V: Disney Home<br />

B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-ES MA 5.1<br />

verw. 3D-Proj.: JVC<br />

DLA-X70R 2D-komp.:<br />

ja R: Pete Docter, Bob<br />

Peterson S: Fred Maire,<br />

Maximilian Belle, Karlheinz Böhm<br />

LZ: 96 min FSK: 0 P: 27 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.03.12 × 3 Extras: 8/10<br />

Carl entdeckt seinen blinden<br />

Passagier, den Pfadfinder Russell<br />

Der Disney-Titel „Oben“ aus dem<br />

Jahr 2009 hebt sich durch<br />

seine ernstere und erwachsenere<br />

Geschichte von den üblichen Pixar-<br />

Produktionen ab. Hauptfigur Carl<br />

Fredricksen beschließt nach dem<br />

Tod seiner Frau Ellie, ein letztes<br />

großes Abenteuer zu wagen und<br />

sowohl sich als auch seiner Frau<br />

einen gemeinsamen Traum zu erfüllen.<br />

Versehentlich ist auch der<br />

pummelige Pfadfinderjunge Russell<br />

mit von der Partie, der für eine<br />

Menge Spaß und Schwung sorgt.<br />

Während der Beginn des Films<br />

sehr anrührend und etwas melancholisch<br />

gestaltet ist, bringt der<br />

abenteuerliche und actionreichere<br />

zweite Teil besonders für Kinder<br />

spannende Unterhaltung und reichlich<br />

Lacher. Dass es sich bei den<br />

Protagonisten „nur“ um animierte<br />

Figuren handelt, ist angesichts<br />

der lebendigen Animation schnell<br />

vergessen. Man fühlt und fi ebert<br />

mit, lacht und weint vielleicht sogar,<br />

und das macht ausgezeichnete<br />

Familienunterhaltung aus.<br />

Wie von Pixar gewohnt, sieht man<br />

Dank Hunderter Luftballons fliegen Russell, Carl und dessen Haus in ein aufregendes<br />

Abenteuer, das neue Bekanntschaften, aber auch Gefahren birgt<br />

sich einem perfekt animierten und<br />

facettenreichen Bild gegenüber, an<br />

dem es einfach nichts zu meckern<br />

gibt. Auch der Sound zeigt sich<br />

erwartungsgemäß solide, es fehlt<br />

jedoch ein hörbarer Wow-Effekt.<br />

Ähnlich zurückhalten ist auch der<br />

3D-Effekt gestaltet. Die Grund tiefe<br />

und der Detailgrad des 3D sind<br />

zwar optimal und erzeugen eine unglaublich<br />

plastische Wirkung, doch<br />

besonders in actionreichen Szenen<br />

hätten ein paar Pop-up-Effekte nicht<br />

geschadet. Das 3-Disc-Set enthält<br />

eine 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit Hauptfi lm und<br />

Extras, eine komplette BD voller<br />

Bonusinhalte wie einem Pfadfi n-<br />

derspiel und alternativen Szenen<br />

sowie eine 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. NR<br />

Film 9/10<br />

„Oben“ bietet Rundumunterhaltung für die<br />

ganze Familie mit viel Gefühl, Humor, Action<br />

und dem altbekannten Motiv Gut gegen Böse.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 7,5/10<br />

3D 7,5/10<br />

Space Dogs 3D<br />

Animation<br />

OT: Belka I Strelka.<br />

Zvezdnye Sobaki L: RU<br />

J: 2010 V: DTP<br />

Entertainment B: MVC,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 verw. 3D-Proj.:<br />

JVC DLA-X70R<br />

2D-komp.: ja R: <strong>In</strong>na<br />

Evlannikova, Svyatoslav Ushakov D: –<br />

LZ: 85 min FSK: 6 P: 10 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 0/10<br />

Belka (links) und Strelka (rechts) erleben als erste Hunde auf einer Raumfahrtmission<br />

ein (nicht allzu spannendes) Abenteuer<br />

Belka und Strelka waren im Jahr<br />

1960 tatsächlich die ersten Erdbewohner,<br />

die eine vollständige<br />

Raumfahrt erlebten. Auf dieser<br />

wahren Begebenheit beruht die<br />

Geschichte von „Space Dogs“.<br />

Die Liste der nennenswert guten Eigenschaften<br />

des ersten russischen<br />

3D-Animationsfi lms ist allerdings<br />

nicht sehr lang: Natürlich wirkende<br />

und authentisch animierte Bewegungen<br />

lassen die Figuren lebendig<br />

erscheinen. Auch die kindgerecht<br />

ausgebaute Geschichte rund um<br />

Belka und Strelka kann punkten<br />

und gibt im Abspann sogar Einblicke<br />

in echte Archivaufnahmen<br />

der originalen Hunde.<br />

Auf der Kontraliste stehen die unrealistischen<br />

Proportionen der Figuren,<br />

die unoriginellen „Witze“ und<br />

eine schwunglose Handlung. Das<br />

alles sorgt eher für müdes Schmunzeln<br />

als für echte Unterhaltung.<br />

Immerhin kann die Optik des<br />

Films mit einer wunderbaren<br />

Schärfe und natürlichen Farben<br />

punkten. Der Sound ist leider nur<br />

durchschnittlich. Abgesehen von<br />

den stark komprimiert klingenden<br />

Stimmen und Effekten und einem<br />

generellen Mangel an klanglicher<br />

Breite bleibt die Tonqualität solide,<br />

aber unspektakulär. Spektakulär anstrengend<br />

gestaltet sich hingegen<br />

der 3D-Effekt an einigen Stellen.<br />

Besonders in bewegten Szenen<br />

tauchen vermehrt Doppelkonturen<br />

auf und die Augen können<br />

nur mühsam die verschiedenen<br />

Die Ratte Lyonya redet sich gerne<br />

mal um Kopf und Kragen<br />

Ebenen richtig ordnen, da sich Bild<br />

und Effekt gelegentlich widersprechen.<br />

<strong>In</strong> ruhigen Szenen wurde die<br />

zusätzliche Dimension um einiges<br />

angenehmer und dezenter eingesetzt,<br />

wirkt dadurch aber auch nicht<br />

besonders eindrucksvoll. NR<br />

Film 4,5/10<br />

Ein Animationsfi lm mit geringem<br />

Unterhaltungswert, der immerhin auf einer<br />

interessanten, wahren Begebenheit beruht.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

3D 3/10<br />

Bilder: Disney Home, DTP Entertainment<br />

82


Xxxx<br />

Film<br />

Transformers 3 3D<br />

Action<br />

OT: Transformers –<br />

Dark Of The Moon<br />

L: US J: 2011<br />

V: Paramount Pictures<br />

B: MVC, 2.40 : 1 T: DD<br />

5.1, Dolby True HD 7.1<br />

(engl.) R: Michael Bay<br />

D: Shia LaBeouf, Rosie<br />

Huntington-Whiteley, Josh Duhamel LZ:<br />

154 min FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.02.12 × 3 Extras: 10/10<br />

Die verwirrende Action gewinnt in<br />

3D zumindest etwas an Transparenz<br />

Über den Film ist alles gesagt: Entweder<br />

man liebt Michael Bays<br />

gigantomanische Roboter-Materialschlacht<br />

oder man hasst sie –<br />

viel Platz für Zwischentöne gibt es<br />

hier nicht. Die nun erschienene 3D-<br />

De-luxe-Edition bietet den Hauptfilm<br />

in sehr ansehnlicher dreidimensionaler<br />

Qualität, die im Vergleich<br />

zur Kinoversion sogar eindrucksvoller<br />

und räumlicher erscheint.<br />

Die überbordenden Actionszenen<br />

profitieren von der Staffelung in<br />

verschiedene Tiefenebenen und<br />

werden dadurch zumindest einen<br />

Tick übersichtlicher. Trotz der langen<br />

Laufzeit wird das 3D-Erlebnis zu<br />

keinem Zeitpunkt anstrengend. Das<br />

eigentliche Highlight des Sets ist<br />

die randvoll gefüllte Bonus-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />

die mit einem 2-stündigen Mega-<br />

Making-of, vielen kleineren Featurettes<br />

und zahlreichen Multi-Angle-<br />

Sequenzen das Herz jedes Fans<br />

höherschlagen lässt.<br />

TW<br />

Film 5/10<br />

Nach der enttäuschenden Erstveröff entlichung<br />

nun endlich die Vollbedienung für alle Fans,<br />

inklusive gutem 3D-Eff ekt und tollen Extras.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

3D 7/10<br />

Die Schwerter des Königs 3D<br />

Fantasy/Abenteuer<br />

OT: <strong>In</strong> The Name Of<br />

The King: A Dungeon<br />

Siege Tale L: US, CA,<br />

DE J: 2007 V: Splendid<br />

Film B: MVC, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Uwe Boll D: Jason<br />

Statham, Ray Liotta,<br />

Burt Reynolds LZ: 162 min FSK: 12 P: 19<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 5/10<br />

Farmer (J. Statham) entpuppt sich<br />

als fabelhafter Kämpfer<br />

Bilder: Paramount Pictures, Splendid<br />

Dem Königreich Ehb drohen<br />

dunkle Zeiten, als der böse<br />

Zauberer Gallian (Ray Liotta) versucht,<br />

die Krone an sich zu reißen.<br />

Doch ein einfacher Rübenbauer<br />

(Jason Statham) leistet Widerstand.<br />

Mit flachen Dialogen, einer kaum<br />

vorhandenen Dramaturgie und<br />

überwiegend langatmigen Actionsequenzen<br />

langweilt Uwe Boll nicht<br />

nur das Publikum, sondern unterfordert<br />

auch seine Darstellerriege.<br />

Wenig beeindruckend und nur selten<br />

aufwertend gestaltet sich der<br />

nachbearbeitete 3D-Effekt. Das Bild<br />

wirkt zwar plastischer und realer,<br />

tatsächliche Tiefendynamik gibt es<br />

aber nur selten. Die zu dunklen,<br />

kontrastreichen Farben und eine<br />

durchschnittliche Schärfe prägen<br />

die solide Optik. Der Sound hätte<br />

besonders im Surround-Bereich<br />

seine Möglichkeiten besser nutzen<br />

können, gibt aber ansonsten kaum<br />

Anlass zu Kritik.<br />

NR<br />

Film 4,5/10<br />

Belanglos, langatmig und unbeeindruckend.<br />

Trotz Star-Aufgebot und guter Videospielgrundlage<br />

kann Uwe Boll nicht überzeugen.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7,5/10<br />

3D 4,5/10<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 83


Film<br />

3D-Spezial<br />

Werner Herzog entdeckt die dritte Dimension:<br />

Dokumentation<br />

OT: Cave Of Forgotten Dreams L: CA, US, FR, DE, GB J: 2011<br />

V: Ascot Elite Home B: MVC, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: JVC DLA-X70 2D-komp.: ja R: Werner Herzog<br />

LZ: 90 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 13.03.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Wenn sich eine Autorenfi lmlegende wie Werner Herzog an die aktuelle 3D-Technik wagt, dann muss das schon einen<br />

triftigen und kinematografisch plausiblen Grund haben. Wie wäre es zum Beispiel mit exklusiven Aufnahmen von<br />

30 000 Jahre alten Höhlenmalereien, die bis auf einige Auserwählte noch kein Mensch zu Gesicht bekommen hat?<br />

Im Jahre 1994 entdeckte ein Team um den<br />

Höhlenforscher Jean-Marie Chauvet im französischen<br />

Ardèche-Tal ein riesiges urzeitliches<br />

Höhlenareal. Aufgrund der Tatsache, dass der<br />

Zugang vor 22 000 Jahren durch eine herabgestürzte<br />

Felswand verschlossen wurde, entstand<br />

quasi eine Zeitkapsel, in der die vier riesigen<br />

Hallen des Komplexes unverändert erhalten<br />

bleiben konnten. Die eigentliche Sensation war<br />

aber, dass unter den über die Jahrtausende<br />

entstandenen Sinterschichten Hunderte von detaillierten<br />

und fein ausgearbeiteten Höhlenmalereien<br />

in nahezu perfektem Zustand konserviert<br />

wurden. Hierbei handelt es sich um die aktuell<br />

ältesten bekannten Höhlenmalereien der Welt.<br />

Genaue Planung und effizientes Arbeiten war bei<br />

dem äußerst eng gesteckten Drehplan ein Muss<br />

Um das hochsensible Klima der Höhle nicht aus<br />

dem Gleichgewicht zu bringen, ist es nur einer<br />

Handvoll von Wissenschaftlern erlaubt, in regelmäßigen<br />

Abständen ihrer präzisen Forschungsarbeit<br />

unter Tage nachzugehen.<br />

Einblicke in die Vergangenheit<br />

Vor zwei Jahren bekam Werner Herzog als erster<br />

und einziger Filmproduzent von der französischen<br />

Regierung die Erlaubnis, Dreharbeiten<br />

im <strong>In</strong>neren der Chauvet-Höhle in Angriff zu nehmen,<br />

um die Wunder und die Faszination dieses<br />

Ortes durch einen abendfüllenden Dokumentarfilm<br />

auch für eine breite Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen. Mit einem extrem reduzierten Team<br />

(Kameramann, Tontechniker, Assistent) und<br />

einem rigoros begrenzten Zeitfenster für den<br />

Dreh aller Szenen (sechs Drehtage je 4 Stunden<br />

Drehzeit) gelangen Herzog Aufnahmen von<br />

schlichter und auf den Punkt gebrachter Schönheit,<br />

die die Faszination dieser verborgenen und<br />

beinahe vergessenen Welt unmittelbar auf die<br />

Leinwand transportieren.<br />

Die dritte Dimension als logischer Schritt<br />

Schon im Vorfeld schlug Peter Zeitlinger, langjähriger<br />

Weggefährte und Stammkameramann der<br />

meisten Herzog-Produktionen, vor, die Aufnahmen<br />

komplett in stereoskopischem 3D durchzuführen.<br />

Werner Herzog, immerhin bereits im<br />

gesetzteren Alter von 68 Jahren, war keineswegs<br />

gleich Feuer und Flamme. Erst nachdem er die<br />

Beschaffenheit der Höhle und die unglaubliche<br />

Vielfalt der erhaltenen Malereien mit eigenen<br />

Augen gesehen hatte, wurde ihm klar, dass die<br />

gerade wieder aufgekommene dritte Dimension<br />

genau das probate Mittel war, um die markante<br />

„Architektur“ der Bilder hervorzuheben. Die vorzeitlichen<br />

Künstler ließen die natürlichen Strukturen<br />

und Formen der oftmals geradezu welligen<br />

Felswände nämlich ganz bewusst in ihre Motive<br />

einfließen, was ihnen eine weitere räumliche<br />

Ebene und eine sehr plastische Qualität verleiht,<br />

die nun mittels der modernen 3D-Technik<br />

dem Zuschauer unmittelbar vor Augen geführt<br />

werden kann.<br />

Wunder im Dunkeln<br />

<strong>In</strong> der extrem beengten Umgebung mussten<br />

ganz neue und kreative technische Lösungen<br />

eingesetzt werden, die den besten Kompromiss<br />

aus hochwertigen Aufnahmen und maximaler<br />

Portabilität gewährleisten konnten. Auf einem<br />

Wegesystem von Stahlplatten, die kaum mehr<br />

als einen halben Meter messen, in einem Klima,<br />

in dem das Atmen schwerfällt und die Luft<br />

schon nach kurzer Zeit gesundheitsschädigend<br />

sein kann, wird das Filmen zur Schwerstarbeit.<br />

Ausgerüstet mit rein batteriebetriebenem, handlichem<br />

Equipment und einer fast geisterhaften<br />

Beleuchtung, die keine wesentliche Strahlungswärme<br />

abgibt, fing das Team gleich reihenweise<br />

Bilder von faszinierender Schönheit ein.<br />

Ein Blick ins idyllische Tal der Ardèche: Neben Wildwasserabenteuern und Wandermöglichkeiten findet<br />

sich hier nun auch das älteste Zeugnis für den menschlichen Drang nach künstlerischer Expression<br />

Ein typischer Herzog<br />

Als Auflockerung und erklärende <strong>In</strong>stanz schneidet<br />

Herzog kontinuierlich erhellende Kommentare<br />

und tiefgründige <strong>In</strong>terviews mit den beteiligten<br />

Forschern dazwischen, die weit über die<br />

rein wissenschaftliche Dimension hinausgehen.<br />

<strong>In</strong> seiner unnachahmlichen, manchmal regelrecht<br />

unerbittlichen Fasson sucht er nach der<br />

84


Xxxx<br />

Film<br />

Werner Herzog (l.) und sein langjähriger Stammkameramann Peter Zeitlinger (M.) gingen das<br />

Wagnis ein, die ohnehin komplizierten Aufnahmen mit aufwendiger 3D-Technik zu realisieren<br />

eigentlichen Bedeutung, die diese vorzeitliche<br />

Welt der Bilder für den modernen Menschen<br />

und sein Selbstverständnis im Rahmen der kulturgeschichtlichen<br />

Evolution über die Jahrtausende<br />

letztendlich haben könnte. Die gedankliche<br />

Übertragung von den teilweise beängstigend<br />

lebendig wirkenden Motiven hin zu einer Art<br />

„Urkino“ liegt im Kontext dieses positiv „Filmverrückten“<br />

natürlich auf der Hand – doch<br />

wie Herzog diesen Vergleich schließlich ausformuliert<br />

und zu Ende fabuliert, lässt einen<br />

dann doch wieder einmal völlig sprachlos und<br />

geradezu verdutzt zurück.<br />

3D ohne Kompromisse<br />

<strong>In</strong> puncto Technik zeigt sich diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

so kompromisslos wie kaum eine dreidimensionale<br />

Produktion zuvor. Das Ergebnis ist eine<br />

durchgehend überzeugende Tiefenausdehnung,<br />

die stellenweise (zum Beispiel<br />

bei der Einstellung das komplette<br />

Flusstal hinunter)<br />

schlichtweg beeindruckende<br />

Ausmaße erreicht. Stellen<br />

Sie sich also auf ein forderndes<br />

bis anstrengendes<br />

3D-Erlebnis ein, das sich um<br />

den Komfort des Zuschauers kaum schert,<br />

sondern stattdessen das Maximum an Plastizität<br />

aus den Aufnahmen herauszukitzeln sucht.<br />

Zusätzlich zum verschwenderischen 3D-Einsatz<br />

sorgt auch die Handkamera mit ihrer leichten<br />

<strong>In</strong>stabilität für ein nicht eben einfaches bzw.<br />

dokumentarfilm typisches Seherlebnis – allerdings<br />

ist dieses kleine Manko weit entfernt vom<br />

gewollten Handkamera-Geruckel einschlägiger<br />

Actionfilme. Durch die äußerst bewegte Dynamik<br />

in der Bildtiefe werden viele Schwenks<br />

problematisch – ab und an treten besonders<br />

in helleren Einstellungen deutliche Doppelkonturen<br />

auf. Farblich herrschen verständlicherweise<br />

dunkle Braun- und Erdtöne en masse vor – die<br />

Schärfe- und Kontrastwerte pegeln sich aufgrund<br />

des eingeschränkten Equipments nur auf unterdurchschnittlichem<br />

Niveau ein. <strong>In</strong> Bezug auf<br />

die Musik unterstreicht ein schwermütiger Cello-<br />

Soundtrack (angereichert mit gelegentlichen Orgel-,<br />

Chor- und Violinenklängen)<br />

den charismatisch eingesprochenen<br />

Kommentar auf dezente,<br />

aber wirkungsvolle<br />

Art und Weise.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8/10<br />

Eine aufsehenerregende Entdeckung, deren fi lmische Aufarbeitung<br />

durch den rigorosen 3D-Einsatz und Werner Herzogs gewohnt<br />

hintergründigen Kommentar zum Doku-Highlight avanciert.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Angesichts der extrem schwierigen Drehbedingungen darf man<br />

hier nicht mit auf Hochglanz poliertem Referenzmaterial rechnen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

1,5/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Ton 6,5/10<br />

Herzogs Kommentar ertönt klar und deutlich; der zurückhaltende<br />

Score sorgt für viel Atmosphäre und dezenten Raumklang.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Bilder: Ascot Elite Home<br />

Die faszinierende Formenvielfalt der Natur verschlägt<br />

einem immer wieder den Atem<br />

XxxXX.<br />

AUTOR<br />

3D 6,5/10<br />

Die oftmals beeindruckenden Schau- und Tiefenwerte bezahlt man<br />

mit einem durchgehend anstrengenden Seheindruck.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

3/4 1,5/3 1,5/2 0,5/1<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 85


Film<br />

Import<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Drive<br />

Drive (UK-Import)<br />

Bildreferenz<br />

Drive<br />

Drama<br />

OT: Drive L: US J: 2011 V: Icon B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Nicolas Winding Refn D: Ryan Gosling,<br />

Carey Mulligan, Ron Perlman LZ: 100 min FSK: 18 P: 16 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 01.02.12 × 1 Extras: 6/10<br />

<strong>In</strong> grellen, neonpinken Buchstaben brennt sich<br />

der Schriftzug „Drive“ in die Dunkelheit der Straßen<br />

von Los Angeles. Der chillige Song „Nightcall“<br />

jagt dem Zuschauer einen wohligen Schauer über<br />

den Rücken, während der namenlose Fahrer<br />

(Ryan Gosling) in ruhigen, kontrollierten Bewegungen<br />

ein Fluchtauto steuert. Die Skorpionjacke<br />

und der Zahnstocher sind seine Markenzeichen,<br />

ebenso wie seine coolen James-Dean-Gebärden.<br />

„A Real Hero“<br />

Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die<br />

Fahrt. Im Auto des wortkargen „Drivers“ sind Sie<br />

absolut sicher. Selbst die Bankräuber auf dem<br />

Rücksitz brauchen keine Angst vor einer unüberlegten<br />

Entscheidung ihres Chauffeurs zu haben.<br />

Der Polizeifunk verrät ihm jeden nächsten Zug<br />

der Gegenpartei, sodass er immer zwei, drei<br />

Schritte im Voraus planen kann. Doch trotz aller<br />

Vorsicht ist die Staatsgewalt zu übermächtig, das<br />

Unterfangen aussichtslos. Ruhig bringt der Fahrer<br />

das Fluchtfahrzeug in einem Parkhaus zum Stehen,<br />

steigt aus und verschwindet im Getümmel<br />

eines Sportevents. Die Räuber lässt er zurück, sie<br />

hatten sich bei ihrem Einbruch zu viel Zeit gelassen.<br />

Eins macht die Exposition deutlich: Feste<br />

Regeln sind das A und O im Leben des Drivers.<br />

Erst als der Fahrer seiner Nachbarin Irene (Carey<br />

Mulligan) begegnet, geraten die Regeln immer<br />

weiter in Vergessenheit. Er hilft ihr beim Einkauf,<br />

fährt sie und ihren Sohn nach Hause und spürt<br />

zum ersten Mal, was wahres Glück bedeutet.<br />

Doch Irene ist bereits liiert und ihr Mann kehrt<br />

bald von seinem Knasturlaub zurück. Außerdem<br />

gibt es nichts an ihm auszusetzen, denn Standard<br />

(so der Name des Gatten) schätzt seine Familie<br />

über alles. Das Gift des Dramas kommt von außen,<br />

denn Standards ehemalige Beziehungen zur<br />

Mafi a führen dazu, dass er zu einem letzten Coup<br />

gezwungen wird. Der Fahrer entschließt sich, zu<br />

helfen. Für „seine Familie“ ist er zu allem bereit.<br />

Die Handlungsstruktur und auch die Charaktere<br />

erinnern an Scorseses „Taxi Driver“. Die kurzen,<br />

aber prägnanten Gewaltausbrüche wiederum rufen<br />

Regie-Ikonen wie Takeshi Kitano („Outrage“)<br />

oder David Cronenberg („Tödliche Versprechen“)<br />

ins Gedächtnis. Allerdings wird die Brutalität an<br />

keiner Stelle beschönigt oder gefeiert. Sie dient<br />

ausschließlich der Handlung bzw. Darstellung sowie<br />

der Charakterentwicklung.<br />

„Under Your Spell“<br />

Und auch wenn scheinbar viele moderne Filmklassiker<br />

zitiert werden (Rachefeldzug plus Hammer<br />

ergibt „Oldboy“), so ist „Drive“ doch etwas völlig<br />

anderes, Frisches, Neues – ein Drama mit nüchterner<br />

Action, sagenhafter Ästhetik und immens<br />

starken Bildern. Es ist schon verdammt mutig,<br />

einen Film mit nur so wenigen Worten zu konzipieren,<br />

wie es hier der Fall ist. Schon Refns „Walhalla<br />

Rising“ baute genau auf jenem Prinzip auf,<br />

der infl ationären Wortnutzung entgegenzuwirken.<br />

„Drive“ beginnt auf eine sehr durchgestylte Art, die<br />

ähnlich wie frühe Italo-Western atemberaubende<br />

Visualisierungen und Spannungsmomente inszeniert,<br />

ohne Dialoge zu bemühen. Autor, Regisseur<br />

und Produzent Nicolas Winding Refn legt sehr viel<br />

Wert auf die visuelle Sprache und verknüpft diese<br />

mit einem sagenhaften Soundtrack, der sich<br />

Ihnen genauso in die Hirnwindungen brennt wie<br />

die Bilder. Letztere sind ultrascharf, detailreich und<br />

wirken dank der kräftigen Orange-Grün-Kontraste<br />

wie stylishe Schallplatten cover aus den 1980ern.<br />

Wie könnte man das Bild besser beschreiben als<br />

völlig atemberaubend, schön und technisch perfekt?<br />

Actionszenen sind vorhanden, auch wenn<br />

sich der Großteil auf Zeitlupenästhetik einschießt.<br />

Dementsprechend dominiert auch der Score das<br />

akustische Geschehen und projiziert die innere<br />

Gefühlswelt der Protagonisten klanglich. Die<br />

Räumlichkeit nimmt dadurch nur eine untergeordnete<br />

Stellung in dem ansonsten sehr sauberen,<br />

stimmigen Mix ein. Kleinere, gut ortbare<br />

Soundelemente runden das Klangbild sinnvoll ab.<br />

Das in jeder Hinsicht stylishe Filmjuwel erscheint<br />

hierzulande am 29. Juni mit deutscher Tonspur<br />

bei Universum. Wer nicht mehr so lange warten<br />

möchte und Englisch bevorzugt, kann bereits<br />

heute die UK-Fassung importieren.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 9/10<br />

„Drive“ ist einer der stylishsten Kunstfi lme der letzten Jahre. Der<br />

narrative Umschwung in der Mitte des Films verursacht einen<br />

bittersüßen Beigeschmack, den Sie lieben oder hassen werden.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Der Fahrer (R. Gosling) und Irene (C. Mulligan) brauchen<br />

Ron Perlman als machtgieriger, i skrupelloser<br />

kaum Worte. Ihre vielsagenden Blicke reichen vollkommen Mafioso Nino<br />

Perfekt: Der Kontrast ist zwar sehr hoch, aber dennoch haben wir<br />

schon lange keinen so sauberen Bildtransfer erlebt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />

Die unausgesprochenen Worte zwischen dem Fahrer und Irene<br />

werden durch den brillanten Soundtrack großartig inszeniert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 2/2 2/2<br />

Bilder: Universum<br />

86


Minitests<br />

Film<br />

Der große Crash – Margin Call<br />

Jagdszenen aus Niederbayern<br />

Leinen los – Kurs Speyer 3D<br />

OT: Margin Call L: US J: 2011 G: Drama V: Koch Media B:<br />

MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: J.C. Chandor D:<br />

Kevin Spacey, Paul Bettany, Demi Moore LZ: 107 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

OT: Jagdszenen aus Niederbayern L: DE J: 1969 G: Drama<br />

V: Eurovideo B: MPEG-4, 1.66 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 R:<br />

Peter Fleischmann D: Martin Sperr, Angela Winkler, Hanna<br />

Schygulla LZ: 86 min FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />

L: DE J: 2011 G: Dokumentation V: Technik Museum<br />

Speyer B: MVC, 1.78 : 1 T: DD 5.1 2D-komp.: ja R: S.<br />

Junge, M. Miserok D: Hans Bügge-Mau, Sven Eric Carl,<br />

Uwe Teloy LZ: 75 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />

VÖ: 09.02.12 × 2 Extras: 8/10<br />

VÖ: 15.12.11 × 1 Extras 0/10<br />

Kurz nachdem sich Oliver Stone 2010 in „Wall<br />

Street – Money Never Sleeps“ mit dem riskanten<br />

Treiben der Spekulanten an den Börsen dieser Welt<br />

beschäftigte, griff eine weitere Hollywood-Produktion<br />

das heiße Eisen Finanzkrise in fi lmischer Form<br />

auf. Mit einer beeindruckenden Besetzungsliste<br />

wurde „Margin Call“ zum packenden Ensemble-<br />

Stück um Machtmissbrauch, Korruption und die<br />

Gier nach dem großen Geld. Eine simple Entwicklungsprognose<br />

führt hier innerhalb weniger Stunden<br />

zum Fall eines riesigen <strong>In</strong>vestment-Konzerns.<br />

Die realen Einfl üsse und Hintergründe werden in<br />

den Extras genauer erklärt.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Unglaublich packender Wirtschaftsthriller, der sich sorgsam<br />

recherchiert und angenehm realistisch anfühlt und dennoch so<br />

manchen Krimi in Sachen Spannung weit hinter sich lässt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Auch wenn Regisseur Peter Fleischmann nie Mitglied<br />

im berühmten Filmverlag der Autoren wurde:<br />

Speziell seine „Jagdszenen aus Niederbayern“<br />

atmen den Geist des Neuen Deutschen Films in<br />

jeder Szene und sind ein Paradebeispiel für die<br />

realistische Gegenbewegung junger Regisseure<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Film greift die<br />

Homosexualität als absolutes Tabuthema der Zeit<br />

auf und ist bis heute schockierend und aufrüttelnd<br />

in seiner schonungslosen Radikalität. Das umfangreich<br />

ausgestattete <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Mediabook aus<br />

der „Kino Kontrovers“-Reihe macht den Film und<br />

seine umstrittene Rezeption begreifbar. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Bemerkenswertes Stück bundesdeutscher Filmgeschichte, das mit<br />

seiner bedrückend-engen Atmosphäre bis heute zu beeindrucken<br />

weiß.<br />

Technik 4/10<br />

Ein Seenotkreuzer unternimmt seine letzte Reise<br />

ins Technik Museum Speyer. Sympathische<br />

Norddeutsche, eine atmosphärische Schiff fahrt<br />

und sehr viel Zentimeterarbeit – für Schiff- bzw.<br />

Technikfreunde, die weder große Erkenntnisse<br />

noch atemberaubende Spannung erwarten, ist<br />

die Dokumentation sicherlich sehenswert. Scharfe<br />

Bilder und ein zweckmäßiger Sound ergänzen<br />

diesen Eindruck. Der 3D-Effekt kann leider durch<br />

einen gleichbleibenden Fokus und sinnlose Popups<br />

nicht wirklich überzeugen.<br />

NR<br />

Film 5/10<br />

Eine Dokumentation mit norddeutschem Charme, die aber<br />

vermutlich nur für Freunde der Schiff fahrttechnik wirklich<br />

<strong>In</strong>teressantes zu bieten hat.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Bild 4,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Ton 3,5/10<br />

3D 5,5/10<br />

Helden auf vier Pfoten<br />

Nikita<br />

Elle – Sing für deinen Traum<br />

OT: Extraordinary Dogs L: GB J: 2011 G: Dokumentationsserie<br />

V: S u n fi l m B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0<br />

R: – D: – LZ: 292 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />

OT: Nikita L: FR, IT J: 1989 G: Thriller V: Studiocanal B:<br />

MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Luc Besson D:<br />

Anne Parillaud, Jean-Hugues Anglade, Tchéky Karyo LZ:<br />

117 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Elle: A Modern Cinderella Tale L: US J: 2009 G:<br />

Familienfi lm V: KSM B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: J. Dunson, S. Dunson D: Sterling Knight, Ashlee Hewitt,<br />

Thomas Calabro LZ: 98 min FSK: 6 P: 9 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.02.12 × 2 Extras: 1/10<br />

VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />

VÖ: 20.02.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Bilder: Eurovideo, Koch Media, KSM, Studiocanal, Sunfilm<br />

Der Hund gilt als bester Freund des Menschen.<br />

Doch die zotteligen Vierbeiner sind nicht nur<br />

treue Weggefährten. Die intelligenten Tiere haben<br />

besondere Fähigkeiten, die sich der Mensch<br />

gern zunutze macht. <strong>In</strong> der Dokuserie „Helden auf<br />

vier Pfoten“ werden in 13 spannenden Folgen Geschichten<br />

von Hunden aus aller Welt erzählt. Technisch<br />

kann die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nur wenig überzeugen. Das<br />

Bild ist übersättigt, was an einem starken Rot- und<br />

Blaustich zu erkennen ist. Auch tontechnisch wirkt<br />

der im veralteten Dolby-Digital-2.0-Format abgemischte<br />

Sound etwas übersteuert. Der Kommentar<br />

wirkt sehr angenehm und ist gut verständlich. LF<br />

Film 6,5/10<br />

<strong>In</strong> 13 spannenden Folgen erfahren Sie, über welche unglaublichen<br />

Fähigkeiten ein Vierbeiner verfügt. Eine interessante Einsicht, die<br />

nicht nur Hundefans beeindrucken wird.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Nikita ist ein Junkie und wird wegen dem Mord<br />

an einem Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt.<br />

Doch eine geheime Organisation sieht in der<br />

durchgeknallten, gewaltbereiten Frau ein gewisses<br />

Potenzial und bildet sie zur Auftragskillerin aus.<br />

Luc Bessons Actionballade ist hervorragend<br />

inszeniert und lebt von Anne Parillauds dynamischer<br />

Darstellung der Nikita. Dank detaillierter<br />

Aufarbeitung können sich sowohl die<br />

Bild- als auch die Tonqualität durchaus sehen<br />

lassen. Außer gelegentlich verschwommenen<br />

Konturen und einem komprimierten Klang gibt es<br />

nicht viel zu bemängeln.<br />

NR<br />

Film 7,5/10<br />

Eine Actionballade mit fantastischen Darstellern, die zwar im Laufe<br />

von 20 Jahren Filmgeschichte etwas an Wirkungskraft verloren hat,<br />

die es aber immer noch versteht, den Zuschauer zu fesseln.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Der Originaltitel „Elle: A Modern Cinderella Tale“<br />

verspricht eine moderne Aschenputtelgeschichte.<br />

Tatsächlich hat die kitschige Handlung des Teeniefi<br />

lms den bekannten und daher vorhersehbaren<br />

Verlauf eines Aschenputtelszenarios. Doch vom<br />

Charme des Märchens ist angesichts völlig unglaubwürdiger<br />

oder überdrehter Charaktere, einiger<br />

Logikfehler und nervtötendem Zickenkrieg<br />

nichts zu spüren. Auch Bild und Ton haben wenig<br />

charmante Züge. Ein zu schwacher Kontrast, Bildrauschen<br />

durch schlechte Ausleuchtung sowie<br />

komprimierte Stimmen und fehlende Bässe prägen<br />

die technische Seite des Films.<br />

NR<br />

Film 4/10<br />

Eine klischeegespickte, moderne Aschenputtelgeschichte mit völlig<br />

überdrehten Charakteren, Logikfehlern und Zickenkrieg. Nicht<br />

einmal „Highschool Musical“-Fans dürfte das zufriedenstellen.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 87


Film<br />

Minitests<br />

Smoke/<strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face<br />

Resturlaub<br />

Ticket Out<br />

OT: Smoke/<strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face L: DE, US, JP J: 1995 G: Tragikomödie/Episodenfi<br />

lm V: Studiocanal B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: PCM 2.0 R: Wayne Wang D: H. Keitel, W. Hurt, Forest<br />

Whitaker LZ: 113/84 min FSK: 12 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Resturlaub L: DE J: 2011 G: Komödie V: Sony Pictures<br />

Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Gregor<br />

Schnitzler D: Maximilian Brückner, Mira Bartuschek,<br />

Martina Hill LZ: 98 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />

OT: Ticket Out L: US J: 2011 G: Thriller V: Eurovideo B:<br />

MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Doug Lodato D:<br />

Ray Liotta, Alexandra Breckenbridge, Billy Burke LZ:<br />

89 min FSK: 12 P: 10 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 01.03.12 × 2 Extras: 4,5/10<br />

VÖ: 29.02.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />

VÖ: 08.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />

Zwei Filme zum Preis von einem bekommt man<br />

mit diesem lohnenswerten Doppelpack von<br />

Wayne Wangs kultigen Episodenfi lmen rund um<br />

den blauen Dunst. <strong>In</strong> „Smoke“ und dessen Nachfolger<br />

„<strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face“ dreht sich alles um einen<br />

kleinen gemütlichen Tabakladen mitten im Herzen<br />

von Brooklyn, in dem sich die Lebenswege von<br />

ganz unterschiedlichen New Yorker Originalen<br />

(u. a. gespielt von Harvey Keitel und William Hurt)<br />

überschneiden. Der Bildtechnik sieht man die<br />

Herkunft aus den 1990er Jahren leider deutlich<br />

an, hier liegen also nicht die Stärken dieses Sets.<br />

Versöhnlicher stimmt da schon der Sound. TW<br />

Comedy-Bestsellerautor Tommy Jaud zeichnete<br />

auch für das Drehbuch der Verfi lmung seines<br />

zweiten Romans „Resturlaub“ verantwortlich. Alle<br />

Stärken und Schwächen der etwas betulichen Story<br />

um den an ersten Symptomen einer Midlife-Crisis<br />

leidenden Pitschi Greulich (Maximilian Brückner)<br />

und sein überstürztes Urlaubsabenteuer in Buenos<br />

Aires sind dabei quasi eins zu eins auf die Leinwand<br />

übertragen worden: Die Gags zünden nicht<br />

so recht und es stellt sich eher nette Unterhaltung<br />

als ohrenbetäubendes Gelächter ein. Positiv stimmt<br />

die Technik, die mit hochglanzpolierten Bildern<br />

und ordentlicher Soundkulisse punktet. TW<br />

Jocelyn (Alexandra Breckenbridge) fl ieht zusammen<br />

mit ihren Kindern vor ihrem gewalttätigen<br />

Exmann Dennis (Billy Burke) und wird dabei unterstützt<br />

von Jim (Ray Liotta), dessen Organisation<br />

darauf spezialisiert ist, terrorisierten Ehefrauen zu<br />

helfen. Der oft unglaubwürdigen Handlung fehlt es<br />

durch vorhersehbare Wendungen an Spannung.<br />

Lediglich die zwischenmenschlichen Momente, in<br />

denen gelegentlich echte Emotionen geweckt werden,<br />

können punkten. Durch Probleme mit Schärfe<br />

und Farbdarstellung ist „Ticket Out“ nicht wirklich<br />

ein Hingucker und bringt auch klanglich nur wenig<br />

Dynamik und mittelmäßige Soundtechnik mit. NR<br />

Film 7/10<br />

Film 6/10<br />

Film 6/10<br />

Eine schöne Veröff entlichung, die das Lebensgefühl im New York<br />

der 1990er Jahre feiert und für jeden Freund von gut gemachten<br />

Episodenfi lmen ein klarer Kauftipp ist.<br />

Wer die Romane von Tommy Jaud mag, der wird auch mit dieser<br />

ziemlich werkgetreuen (um nicht zu sagen ambitionslosen)<br />

Verfi lmung seinen Spaß haben.<br />

Die vorhersehbare, selten dynamische Handlung mit einigen<br />

Logikfehlern sorgt trotz des spannenden und aktuellen Themas<br />

nur für mäßige Unterhaltung.<br />

Technik 6/10<br />

Technik 7,5/10<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 5/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Tornado und der Pferdeflüsterer<br />

Wasser ist Leben<br />

Love Storming<br />

OT: Tornado And The Kalahari Horse Whisperer L: SA J:<br />

2009 G: Familie V: KSM B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: R. van de Bergh D: Danny Keogh, Joanie Combrink,<br />

Quentin Krog LZ: 115 min FSK: 6 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

OT: Flow L: US J: 2010 G: Dokumentation V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 R: Irena Salina<br />

D: – LZ: 84 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

OT: No Controles L: ES J: 2010 G: Romantikkomödie V:<br />

Schröder Media B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 7.1 R:<br />

Borja Cobeaga D: Unax Ugalde, Alexandra Jiménez,<br />

Julián López LZ: 99 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />

VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />

VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Der junge, gescheiterte Student Pierre (Quentin<br />

Krog) triff t auf ein Pferd, das wie er selbst in<br />

seelischen Nöten steckt, und versucht ihm durch<br />

einen Pferdefl üsterer (Danny Keogh) zu helfen.<br />

Die Geschichte klopft jedoch hauptsächlich fl ache<br />

Parolen und bietet nur wenig interessanten <strong>In</strong>halt.<br />

Beeindruckend sind jedoch die Slow-Motion-<br />

Sequenzen mit faszinierenden Tier- und Naturaufnahmen.<br />

Ansonsten schwankt die Bildqualität<br />

erheblich; lediglich die Schärfe bleibt durchgängig<br />

solide. Gelegentliches blechernes Wiehern und<br />

fl ache Stimmen werden durch den stimmungsvollen<br />

Soundtrack ein wenig aufgewertet. NR<br />

Film 5,5/10<br />

Ein Film für Pferdefreunde, der aber außer einer oberfl ächlich<br />

emotionalen (wahren) Geschichte nur wenig bemerkenswerten<br />

<strong>In</strong>halt bieten kann.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Man sollte meinen, dass eine so wichtige Lebensgrundlage<br />

wie Wasser jedem Menschen frei und<br />

unbegrenzt zur Verfügung steht. Stattdessen<br />

steuert die Menschheit auf eine Wasserknappheit<br />

zu, die in vielen Ländern bereits akut ist.<br />

Dies veranlasst wiederum Konzerne dazu, mit<br />

Wasser ein betrügerisches Milliardengeschäft zu<br />

machen. Leidenschaftlich berichtet die Dokumentation<br />

von dieser Ungerechtigkeit, stößt dabei<br />

jedoch an ihre technischen Grenzen. Unscharfe,<br />

verwackelte Handkamerabilder und ein entsprechender<br />

fl acher Sound lenken des Öfteren<br />

vom überaus ernsten Thema ab.<br />

NR<br />

Film 6/10<br />

Eine fesselnd berichtende Dokumentation über Wasser als<br />

begrenzte Ressource und Machtinstrument, die leider durch<br />

amateurhafte Kameraarbeit an Wirkung verliert.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 4/10<br />

Ton 5/10<br />

Der junge Spanier Sergio (Unax Ugalde) bekommt<br />

vom Schicksal eine letzte Chance, strandet er<br />

doch ausgerechnet am Silvesterabend mit seiner<br />

Exfreundin Bea (Alexandra Jiménez) in einem eingeschneiten<br />

Flughafenhotel. Bevor seine heimliche<br />

Traumfrau endgültig vom Markt ist und am Neujahrstag<br />

den Bund der Ehe eingeht, bleiben ihm<br />

nur noch wenige Stunden, um sie erneut für sich zu<br />

gewinnen. Romantic Comedy auf die spanische Art<br />

also, mit typisch südländischem Feuer gespielt und<br />

nicht ohne Witz erzählt. Kann man sich anschauen,<br />

zumal die Technik mitspielt und eine überdurchschnittliche<br />

Präsentation in Bild und Ton bietet. TW<br />

Film 6/10<br />

Nette romantische Komödie aus Spanien, die mit ihren<br />

sympathischen Hauptdarstellern zu gefallen weiß, doch leider ab<br />

und zu gehörig ins Klamaukige abdriftet.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Eurovideo, KSM, Schröder Media, Sony Pictures Home, Studiocanal, Sunfilm<br />

88


Technik<br />

4K-Guide<br />

Wie funktioniert die neue<br />

4K-2K-Projektoren-Technologie?<br />

Seite 90<br />

Bilder: Auerbach Verlag, JVC, Polyband – „Frozen Planet“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Handel, Sony<br />

Falko Theuner,<br />

Chef vom Dienst<br />

Vierfaches HD<br />

Unser erster Probelauf<br />

mit dem neuen JVC-3D-<br />

Projektor DLA-X70R.<br />

Seite 92<br />

Wird die große 4K-Trendwende<br />

kommen? Diese<br />

Frage stelle ich mir in letzter<br />

Zeit immer häufiger. Aktuelle<br />

Kinoproduktionen werden ja<br />

teilweise schon vorsorglich in<br />

der hohen Auflösung gedreht<br />

und die ersten massenmarktfähigen<br />

Geräte stehen auch<br />

schon in den Startlöchern. Bedenkt<br />

man aber, dass viele<br />

Zuschauer bereits ihre Probleme damit hatten, Full-HD<br />

von einer SD-Auflösung zu unterscheiden, zweifle ich<br />

einen solchen Umschwung zunächst einmal an. Solche<br />

Aussagen sollten natürlich stets mit Vorsicht getroffen<br />

werden, denn wer weiß schon, welche Trends sich in der<br />

Zukunft durchsetzen werden. Rein technisch gesehen<br />

kann man aber heute schon gewisse Entwicklungen<br />

erkennen. Unser Direktvergleich eines 2K-Projektors<br />

mit einem 4K-Modell bewies uns schon einmal Folgendes:<br />

Es ist nicht einfach, einen Vorteil auszumachen.<br />

So haben auf 4K-Fotos z. B. winzigste Strukturen, wie<br />

etwa Grasbüschel oder auch Objekte, die sich weit im<br />

Hintergrund befinden, präzisere Kanten und Konturen.<br />

Um das zu erkennen, muss man aber sehr, sehr nahe<br />

an die Leinwand herangehen, und beim Bewegtbild<br />

wird es noch komplizierter. Läuft ein Film, bleibt Ihnen<br />

überhaupt keine andere Möglichkeit, als eine Struktur<br />

zu fokussieren. Möchten Sie das ganze Bild erfassen,<br />

muss der Abstand gezwungenermaßen so groß sein,<br />

dass Sie keinen Unterschied zu 2K feststellen werden.<br />

Zu unserer Versuchsanordnung muss aber auch gesagt<br />

werden, dass wir für den Bewegtbildvergleich eine <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

hinzugezogen haben, die bekanntermaßen „nur“<br />

zwei Millionen Bildpunkte liefert. Der 4K-Projektor hat<br />

daher das Ausgangsmaterial hochgerechnet. Aus diesem<br />

Grund lassen Sie uns einfach weiter über das Thema<br />

sprechen, sobald uns (irgendwann in näherer Zukunft)<br />

der erste 4K-Film auf einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder einem anderen<br />

kompatiblen Medium erreicht hat.<br />

Über acht Millionen<br />

Bildpunkte<br />

Wie sieht die Bildqualität von morgen aus? Bestaunen<br />

Sie mit uns schon heute die nächste Generation der<br />

Heimkinoprojektoren. Seite 90 ff.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 89


Technik<br />

Spezial<br />

Sonys 4K-Heimpremiere<br />

Mit dem VPL-VW1000ES, Codename Walküre,<br />

startet Sony Professional ins ultrahochaufl ösende<br />

Heimkinozeitalter. Der Projektor ist gemessen<br />

am inneren Aufbau und der Komplexität der<br />

Komponenten vergleichbar mit dem legendä ren<br />

Qualia 004, der bis heute als Synonym für die Full-<br />

HD-Einführung im Heimkino gilt.<br />

Sony versteht unter 4K im Übrigen die echte<br />

Kinoaufl ösung von 4 096 × 2160 Bildpunkten<br />

und nicht das für den Heimbereich von anderen<br />

Herstellern eingeführte Format 3840 × 2160.<br />

Zudem ist der VPL-VW1000ES das erste Heimgerät,<br />

das echte 4K-<strong>In</strong>halte am HDMI-Eingang<br />

annimmt und tatsächlich über 4K-Panels zur<br />

Bild erzeugung verfügt. Zudem sind nicht nur im<br />

2D-Modus sämtliche Bildeinstellungen wie die<br />

Zwischenbildberechnung Motionfl ow verfügbar,<br />

sondern auch die 3D-Wiedergabe gelingt butterweich<br />

und in voller 4K-Bildqualität – das bietet<br />

die Konkurrenz in Form von JVCs DLA-X70R<br />

und DLA-X90R derzeit nicht. Natürlich beherrscht<br />

der VPL-VW1000ES sämtliche Farbräume nach<br />

Kino-, Adobe- oder HDTV-Norm. Die Anpassung<br />

der Bildgröße und Ausrichtung des Bildes zur<br />

Leinwand gelingt komfortabel über die Fernbedienung<br />

(16 : 9- und 21 : 9-Bildformate speicherund<br />

abrufbar) und trotz potenter Lampe arbeitet<br />

der Projektor fl üsterleise. Qualität hat natürlich<br />

ihren Preis: Mit knapp 19 000 Euro peilt Sony<br />

Professional den High-End-Markt an.<br />

Im<br />

Sonys 4K-<br />

Sonys Chip-Know-how<br />

Bereits 2004 führte Sony die ultrahochaufl ösende<br />

4K-Technik in Form des SRX-R110 (ein knapp 100<br />

Kilogramm schwerer Projektor koloss) für professionelle<br />

Lichtspielhäuser ein – der Hersteller kann<br />

somit auf einen stattlichen Erfahrungsfundus<br />

zurückgreifen. Der VPL-VW1000ES ist nicht nur<br />

deutlich kompakter als die Urfassung, auch die<br />

hochaufl ösenden SXRD-Panels zeigen sich grundlegend<br />

überarbeitet.<br />

Die Ausrichtung der Flüssig kristalle gelingt nun<br />

noch präziser, was sich in der Praxis in einem höheren<br />

nativen Kontrast niederschlägt. Gekoppelt<br />

wird die Bildwiedergabe an die dynamische Iris,<br />

die sich je nach Bildinhalt stufenlos öffnet und<br />

schließt, um die akkurate Schwarzdarstellung weiter<br />

zu optimieren.<br />

Eine intelli gente Gammakorrektur sorgt im Gleichklang<br />

dafür, dass brillante Details nicht fl au wirken.<br />

Besonders wichtig für die 4K-Projektion ist eine<br />

maßgeschneiderte Optik: Die ARC-F-Linse (All<br />

Range Crisp Focus) bringt die perfekte Bildschärfe<br />

bis zu den Randbereichen auf die Leinwand.<br />

Sollten sich doch einmal geringe Ungenauigkeiten<br />

einschleichen, hilft eine millimetergenaue<br />

Panelkorrektur dabei, farbige Doppelkonturen<br />

zu vermeiden.<br />

Bilder: Sony<br />

90


Spezial<br />

Technik<br />

Fokus:<br />

Projektion<br />

Aus Full-HD wird 4K<br />

Das 4K-SXRD-Panel (links) kann natürlich nur das<br />

verarbeiten, was der Bildprozessor (rechts) liefert.<br />

Da die Auswahl an nativen 4K-Quellen derzeit rar<br />

ist, setzt Sony auf eine intelligente Bildverarbeitung,<br />

die nicht einfach nur Konturen nachzeichnet,<br />

sondern Zwischenräume mit neuen Bildinformationen<br />

füllt.<br />

Grundlage ist hier die aus dem TV-Bereich bekannte<br />

X-Reality-Technologie: Auf Basis einer internen<br />

Datenbank ermittelt der Bildchip, welches<br />

Bildmaterial vorliegt und welche Konturen bearbeitet<br />

werden müssen. Das Ergebnis steht zwar<br />

echten 4K-Zuspielungen etwas nach und je nach<br />

Bildinhalt können sich partielle Überbelichtungen<br />

ergeben, doch die 4K-Neuberechnung klappt derart<br />

exakt und detailgenau, dass kein Heimkinofan<br />

mehr zur 2K-Darstellung wechseln wollen wird.<br />

Die immensen Licht reserven von 2 000 Lumen<br />

bei korrekten Farben erlauben gigantische Heimkinoinstallationen,<br />

und dies nicht ohne Grund:<br />

Die gesteigerte Pixeldichte ist in der Praxis erst<br />

dann wahrnehmbar, wenn der Sitzabstand etwa<br />

der Bildbreite entspricht – bei einem Sitzabstand<br />

nach Full-HD-Norm (dreifache Bildhöhe) konnten<br />

wir keinen Unterschied zur Vergleichsprojektion in<br />

Full-HD-Aufl ösung ausmachen.<br />

Prinzipbedingt sind Detailunter schiede bei ruhigeren<br />

Aufnahmen besser erkennbar als in<br />

schnellen Action szenen, gerade bei einer Zuspielung<br />

von 24 Vollbildern pro Sekunde.<br />

Was bringt die 4K-Auflösung?<br />

Durch den Einsatz einer echten 4K-Signalverarbeitung<br />

und 4K-SXRD-Panel kann die ultrahohe<br />

Aufl ösung zu jeder Zeit genutzt werden. Selbst<br />

in der 3D-Darstellung oder unter Zuhilfenahme<br />

der Zwischenbildberechnung Motionfl ow stehen<br />

die vollen Aufl ösungsreserven zur Verfügung –<br />

bislang einmalig im Heimbereich. Wie gut die<br />

4K-<strong>In</strong>terpolation in der Praxis klappt, verdeutlichen<br />

unsere Bildausschnitte aus dem Film<br />

„The Dark Knight“: Die 2K-Aufnahme (links) stammt<br />

vom VPL-VW95ES und die 4K-Aufnahme (rechts)<br />

vom VPL-VW1000ES. Auf den ersten Blick sichtbar:<br />

Obwohl es sich nur um 2K-Material handelt, erscheint<br />

das 4K-Bild hochaufl ösender und es treten<br />

weder Überschärfungen noch Bildfehler oder künstliche<br />

Nebeneffekte auf.<br />

Zweiter Vorteil: Feinste Strukturen einer ultrahochaufl<br />

ösenden Aufnahme, die mittels 2K-Archivierung<br />

scheinbar verloren gehen, können durch Sonys Bildverarbeitung<br />

teilweise wieder ans Tageslicht geholt<br />

werden. Um keine falschen Erwartungen zu wecken,<br />

ließ sich im Rahmen der Produktvorführung<br />

die Bildverarbeitung des 4K-Projektors ein- und<br />

ausschalten und die Bildschärfevoreinstellungen<br />

beider Projektoren durften variiert werden – unser<br />

durchgeführter Bildvergleich ist somit repräsentativ.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 91


Technik<br />

Projektor<br />

sehr gut<br />

JVC DLA-X70R<br />

Die Pixelevolution<br />

JVC stößt mit 4K-Aufl ösung ein neues Tor im Heimkino auf. Nachdem der Hersteller bereits bei 3D-Projektoren zu<br />

den Vorreitern gehörte, ermöglicht JVC nun mit vierfacher HD-Aufl ösung eine Bilddarstellung ohne erkennbares<br />

Raster. Der DLA-X70R nimmt jedoch keine 4K-Signale entgegen, sondern bedient sich eines technischen Tricks.<br />

Nach der 3D-Revolution stürzt sich JVC in<br />

das nächste Bildabenteuer: Mit vierfacher<br />

Full-HD-Auflösung (4K) soll die digitale Heimkinoprojektion<br />

dem analogen Film in nichts mehr<br />

nachstehen. Dabei setzt JVC wie im vorigen Jahr<br />

auf Full-HD-Bildchips und verzichtet auf die native<br />

Darstellung von 4K-Bildquellen. Alles nur ein<br />

fauler Zauber? Mitnichten, denn JVC krempelte<br />

die Bildverarbeitung gehörig um. Zwar verrichten<br />

im <strong>In</strong>neren keine Bildchips mit 4K-Aufl ösung<br />

JVC reduziert das<br />

Bedienkonzept der<br />

Fernbedienung auf<br />

das Wesentliche und<br />

räumt den Tasten viel<br />

Platz ein<br />

Ein Steuerkreuz und<br />

vier Tasten – mehr<br />

benötigt die Steuerung<br />

der einzelnen<br />

Funktionen nicht<br />

Direktwahltasten<br />

ersparen häufig den<br />

Aufruf des Hauptmenüs<br />

und sind auf<br />

Wunsch beleuchtet<br />

ihr Werk, doch mittels eines effektiven Tricks<br />

gelingt die Vervierfachung der Pixeldichte dennoch.<br />

Bevor das Bild zur Leinwand gelangt, wird<br />

mithilfe eines aktiven Filters eine Lichtbrechung<br />

erzeugt und zwei nacheinander dargestellte,<br />

auf 4K-Basis berechnete Full-HD-Bilder werden<br />

minimal zueinander verschoben. Durch<br />

diesen Pixel-Shift vervierfacht sich scheinbar<br />

die Pixeldichte, d. h., es sind tatsächlich rund<br />

8,3 Millionen Bildpunkte auf der Leinwand<br />

erkennbar – bzw. nicht erkennbar, denn durch<br />

diesen Schrumpfungsprozess verschwindet die<br />

Pixelstruktur komplett, selbst wenn Sie mit der<br />

Nasenspitze beinahe an die Leinwand stoßen.<br />

Die Bildverarbeitung muss eingehende Full-<br />

HD-Signale auf 4K-Qualität interpolieren, und<br />

dies gelingt unerwartet präzise. Diagonale Linien<br />

verlieren jegliche Treppenstufen, aus einem<br />

digitalen Bild entsteht eine scheinbare analoge<br />

Kopie ohne erkennbare Digitalstruktur. Einzig ein<br />

leichtes Pixelrauschen infolge der Ansteuerung<br />

der D-ILA-Panels ist für geübte Augen in dunklen<br />

Abstufungen erkennbar.<br />

2K-4K-Vergleich<br />

Im direkten Duell mit den Vorgängern fällt es keinesfalls<br />

leicht, den Aufl ösungsunterschied wahrzunehmen,<br />

was mehrere Ursachen hat. Da JVCs<br />

DLA-X70R keine 4K-Signale verarbeitet, sondern<br />

lediglich Full-HD-Signale interpoliert, entsteht<br />

keine höhere Detaildichte. Mittels pixelbasierter<br />

Kontrastanhebung erzielt der DLA-X70R in<br />

feinen Strukturen aber einen subjektiv höheren<br />

Kontrast, sodass Sie Details leichter ausmachen<br />

können. Den größten Unterschied erkennen Sie,<br />

wenn Sie Fotoaufnahmen vergleichen: Hier zahlt<br />

sich die 4K-Aufl ösung aus, denn weder im Vorder-<br />

noch im Hintergrund sind sichtbare Digitalartefakte<br />

erkennbar, ganz gleich, wie nahe Sie der<br />

Leinwand kommen. Der generelle Sitzabstand<br />

sollte maximal der Leinwandbreite entsprechen –<br />

sitzen Sie weiter weg, werden Sie die höhere<br />

Aufl ösung kaum wahrnehmen. Im Filmbetrieb<br />

konnten wir trotz Anstrengung und des hervorragenden<br />

Ausgangsmaterials (IMAX-Sequenzen<br />

aus „The Dark Knight“ sowie extreme Detailschärfe<br />

im Film „Rango“) nur marginale Unterschiede<br />

zur 2K-Projektion ausmachen – sobald<br />

Bewegung ins Spiel kommt und der Sitzabstand<br />

auf heimkinotaugliches Niveau anwächst, verschwimmt<br />

die Grenze zwischen 2K und 4K. Wie<br />

groß der Unterschied in Ihrem Heimkino tatsächlich<br />

ausfällt, lässt sich auch ohne Vergleichsgerät<br />

spielend einfach überprüfen: Schalten Sie die<br />

Zwischenbildberechnung Clear Motion Drive<br />

auf Stufe 1 oder 2, interpoliert der Projektor<br />

Schwarzbilder (leichtes Bildfl immern), um die<br />

Bewegtbildschärfe zu verbessern – infolgedessen<br />

entfällt die 4K-<strong>In</strong>terpolation und Sie sehen<br />

das 2K-Bild. Dies gilt im gleichen Umfang für<br />

die 3D-Darstellung, die nur in 2K zur Verfügung<br />

steht. Wollen Sie dagegen 4K auskosten, haben<br />

Sie die Wahl zwischen der unbearbeiteten Darstellung,<br />

die Kinofi lme originalgetreu ablaufen<br />

lässt, aber eine eingeschränkte Bewegtbildschärfe<br />

liefert, oder der Aktivierung der Stufe 3 des<br />

Clear Motion Drives. <strong>In</strong> diesem Modus bleibt<br />

die 4K-Darstellung erhalten und es werden zusätzliche<br />

Bilder interpoliert, was die Bewegtbildschärfe<br />

verbessert, Kinofi lme jedoch fl üssiger<br />

ablaufen lässt.<br />

Vom Fachhändler beziehen<br />

Im Gegensatz zu den Vorjahresmodellen wies<br />

unser Testmuster eine vergleichsweise durchschnittliche<br />

Voreinstellung auf: Farben waren<br />

Bilder: Auerbach Verlag, JVC<br />

92


Projektor<br />

Technik<br />

Voreinstellung mit z. T. untersättigten Farbtönen.<br />

Nach einer Anpassung ist eine neutrale<br />

Darstellung aber möglich<br />

leicht verschoben und teilweise ungesättigt,<br />

Schattentöne aufgehellt und an den Bildrändern<br />

zeigten sich partielle Unschärfen. Die Voreinstellungen<br />

könnten aber vielseitiger kaum<br />

sein, so wechseln Sie in Windeseile zwischen<br />

dem erweiterten Farbraum nach DCI-Norm<br />

(Voreinstellung Kino 1) oder auf einen der HD-<br />

Norm nachempfundenen Farbraum (z. B. THX<br />

oder Kino 2). Mittels umfangreicher Farbregler<br />

können Spezialisten etwaige Nachteile ausmerzen.<br />

Etwas einfacher, aber gleichfalls zeitintensiv<br />

gelingt der Panelabgleich: <strong>In</strong>nerhalb eines<br />

Strickleitermus ters justieren Sie abweichende<br />

Farbkanten, und dies für mehr als 100 Punkte<br />

getrennt. Dadurch konnten wir nicht nur die im<br />

Ausgangszustand auffällige Unschärfe im Randbereich<br />

ausmerzen, sondern auch minimale<br />

Panelabweichungen korrigieren, sodass eine<br />

nahezu optimale Schärfe über die gesamte<br />

Bildfl äche gewährleistet wird. Lediglich bei Einsatz<br />

des Lens-Shifts gelang es uns nicht, eine<br />

gleichbleibende Referenzabbildung bis zu den<br />

Bildrändern sicherzustellen.<br />

Mehr Licht<br />

Entgegen den Erwartungen wurde die Bildhelligkeit<br />

nicht ausschließlich im 3D-Modus verbessert,<br />

auch in 2D konnten wir eine optimierte<br />

Lichtausbeute ausmachen. Diese sorgt zugleich<br />

für den größten Unterschied zur Vorgängergeneration:<br />

Sie können die Bilddiagonale noch weiter<br />

ausreizen oder bei identischer Leinwandgröße<br />

eine brillantere Projektion bestaunen. Aufseiten<br />

des Bildkontrasts und der Schwarzdarstellung<br />

ergeben sich keine sichtbaren Unterschiede:<br />

JVCs DLA-X70R zeigt nach wie vor die tiefsten<br />

Schwarzwerte aller Projektoren, ohne Details<br />

in dunklen Sequenzen zu unterschlagen. Dies<br />

gilt allerdings nur, solange brillante Bildanteile<br />

nicht gleichberechtigt vorherrschen, denn die<br />

Schwarzdarstellung schwankt abhängig vom<br />

Bildinhalt. Da unsere Augen eine aufgehellte<br />

Schwarzdarstellung in vorrangig hellen Sequenzen<br />

jedoch nicht wahrnehmen können, ist dieser<br />

Nachteil kaum der Rede wert – die DLP-Technik<br />

bleibt trotz alledem einsamer Spitzenreiter im<br />

ANSI-Kontrast. Sollten Sie in die Verlegenheit<br />

kommen, den DLA-X70R mit SD-<strong>In</strong>halten zu<br />

füttern, keine Sorge: Die Bildverarbeitung ist potent<br />

genug, um eine hohe Detailschärfe ohne<br />

Doppelkonturen zu ermöglichen; lediglich die<br />

Rauschreduktion greift nicht intelligent ein.<br />

3D verbessert?<br />

Die bereits im 2D-Modus erkennbar höhere Helligkeit<br />

kommt im gleichen Maße der 3D-Darstellung<br />

zugute. Dennoch bleiben hinter der Brille<br />

auch in diesem Jahr nur rund 10 Prozent der<br />

üppigen 2D-Helligkeitsreserven übrig, sodass die<br />

Bildbreite nach wie vor konservativ geplant werden<br />

sollte. Dann können Sie selbst durchgehend<br />

dunkle 3D-Filme wie „Harry Potter 7.2“ genießen<br />

und eine Überanstrengung der Augen wird vermieden.<br />

Leider gelang es JVC nicht, Doppelkonturen<br />

gänzlich den Garaus zu machen: Je nach<br />

Film zeigen sich im Vorder- oder Hintergrund weiterhin<br />

Doppelbilder. Die manuelle Parallaxenverschiebung<br />

bietet kaum einen Nutzen, da sie partielle<br />

Doppelbilder zwar unterbindet, an anderen<br />

Stellen aber neue hervorruft. Gleiches gilt für die<br />

Crosstalk-Kompensation: Diese reduziert die Helligkeit,<br />

was Geisterbilder schwächer erscheinen<br />

lässt, aber im Gleichzug die Bildbrillanz reduziert.<br />

Apropos Bildbrillanz: <strong>In</strong> der Voreinstellung zeigte<br />

unser Testmuster einen erhöhten Grünlevel aufseiten<br />

der Farbtemperatur; dies erhöht zwar die<br />

Lichtausbeute, mindert aber die Farbgenauigkeit.<br />

Nach korrekter Kalibrierung wusste das 3D-Bild<br />

trotz niedriger Gesamthelligkeit noch mehr zu<br />

überzeugen und auch die neuen Brillen punkten<br />

durch höheren Tragekomfort. Zusätzliche Bildruckler<br />

zeigen sich im 3D-Modus nicht: Der Projektor<br />

liefert dank 48-Hertz-Bildverarbeitung für<br />

das linke und rechte Auge die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Filmsignale<br />

kinogetreu, lediglich ein minimales Bildfl immern<br />

kann auf lange Sicht etwas anstrengend wirken.<br />

Eine zusätzliche Zwischenbildinterpolation im<br />

3D-Modus bietet der DLA-X70R wie die Vorgängermodelle<br />

nicht. Die neue 3D-Konvertierung gefällt<br />

durch manuell justierbare Tiefenwirkung und<br />

Untertitelanpassungen, der 3D-Effekt wirkt aber<br />

sichtlich anstrengender als echte 3D-Signale.<br />

Die anamorphe Bildverzerrung zur balkenfreien<br />

Darstellung von 21 : 9-Signalen im Zusammenspiel<br />

mit einer Vorsatzoptik ist jetzt auch im 3D-<br />

Modus verfügbar. Als praktische Alternative zur<br />

Vorsatzoptik darf die Lens-Memory-Speicherung<br />

angesehen werden: Speichern Sie Ihre Voreinstellungen<br />

für eine 16 : 9- und 21 : 9-Darstellung<br />

einfach ab und rufen Sie diese ohne Umwege<br />

unkompliziert per Tastendruck auf.<br />

D-ILA-Evolution<br />

Der DLA-X70R zählt zu den besten Projektoren,<br />

die der Markt zu bieten hat, und dies unabhängig<br />

vom Preispunkt. <strong>In</strong> 2D lotet JVC das technisch<br />

Machbare aus: Die 4K-<strong>In</strong>terpolation zeigt je nach<br />

Eingangssignal und Sitzabstand tatsächlich Wirkung,<br />

kein anderer Projektor dieser Preisklasse<br />

kommt dem analogen Film derart nahe. Haben<br />

Sie JVCs 3D-Einstieg im letzten Jahr verpasst,<br />

führt kaum ein Weg am neuen DLA-X70R vorbei:<br />

Zum gleichen Preis bietet der Hersteller einen in<br />

vielen Details verbesserten Nachfolger.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Ausstattung<br />

Hersteller JVC<br />

Modell<br />

DLA-X70R<br />

Preis<br />

6999 Euro<br />

<strong>In</strong>fo<br />

jdl.jvc-europe.com<br />

Maße (B/H/T) 45,5 × 17,9 × 47,2 cm<br />

Gewicht<br />

15,4 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Bildtechnologie D-ILA (100 Hz)<br />

Projektionschip 3 × 0,7 Zoll D-ILA<br />

Aufl ösung<br />

3 840 × 2 160 Pixel (2D, interpoliert)<br />

Lampe<br />

220 W UHP (1 200 Lumen)<br />

Lebensdauer 3 000 h (eco), 2 000 h (normal)<br />

Lens-Shift<br />

motorisiert<br />

Zoom/Fokus motorisiert<br />

3D-Formate Frame-Packing, Side-by-Side,<br />

Top-Bottom, 2D-zu-3D-<br />

Konvertierung<br />

Technik<br />

Ausstattung 9/10<br />

Bedienung 8,5/10<br />

Wiedergabe 9/10<br />

Gesamt<br />

Der DLA-X70R spielt in der Heimkinoliga ganz oben mit. Die<br />

4K-Aufl ösung bietet ein Filmerlebnis, das Seinesgleichen sucht.<br />

Zusätzlich hat JVC die 3D-Fähigkeiten nochmals verbessert.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 93


Service<br />

Leserbriefe<br />

Leserbriefe<br />

Kaufversion von „Avatar 3D“<br />

Hallo, in Ihrer Heimkino-3D-Referenz führen<br />

Sie Avatar auf Platz 1. Mir ist nicht schätzung stand uns damals die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D von<br />

Herr Kohl, Sie haben nichts verpasst. Für die Ein-<br />

bekannt, dass eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D im Handel „Avatar“ zur Verfügung, die exklusiv im Bundle<br />

ist, mit Ausnahme einiger Angebote bei mit Panasonic-Geräten verfügbar war. Voraussichtlich<br />

wird es ab Herbst 2012 die offi zielle<br />

Ebay. Habe ich was verpasst?<br />

RAINER KOHL Kaufversion von „Avatar 3D“ im Handel geben.<br />

Zu wenig Tiefenwirkung<br />

Meiner Meinung nach wird heutzutage zu 3D sehr gut erkannt und plädiert für zeitlich<br />

wenig an 3D-Effekten gezeigt. Wie auch im weichere Übergänge zwischen den Bildausschnitten<br />

bzw. Szenen. Von der Gestaltung<br />

<strong>In</strong>terview mit dem Pixar-Mitarbeiter in Heft<br />

2/2012 herauszulesen war, ist man ängstlich her ist also meiner Meinung nach bei dem<br />

bemüht, die Szenen auf Leinwandebene zu 3D-Film noch einiges zu optimieren.<br />

belassen. <strong>In</strong> den 1950er Jahren und auch<br />

DIETRICH RÄSCH<br />

bei der zweiten 3D-Welle in den 1970ern hat<br />

man es mit in den Zuschauerraum hineinragenden<br />

Effekten teilweise übertrieben. Sie haben die Titelstory anscheinend gründlich<br />

Vielen Dank für Ihren sehr schönen Leserbrief!<br />

Aber heute passiert bei den sog. Pop-outs und mit großem <strong>In</strong>teresse gelesen. Das freut<br />

zu wenig, was langweilig wirkt. Es müssen uns. Disney und Co. sind vermutlich wegen ihrer<br />

breiten Zielgruppe, insbesondere wegen der<br />

nun nicht unbedingt Speere oder Ungetiere<br />

pausenlos zu den Zuschauern fliegen. Aber jüngsten Zuschauer sehr vorsichtig, wenn es um<br />

ein 3D-Szenenbild, bei dem z. B. Vegeta tion die Tiefenwirkung geht. Ein Konzern, dessen<br />

oder Gegenstände der <strong>In</strong>neneinrichtung Image stark an der Familientauglichkeit der Filme<br />

etwas vor der Leinwand platziert werden, hängt, möchte sicherlich keine Überanstrengung<br />

erhöhen das Gefühl für die Zuschauer noch beim Publikum riskieren.<br />

mehr, mit eingebunden zu sein. Ein besonderes<br />

Übel mancher heutiger 3D-Filme sind genannter Effekthascherei bewusst übertreiben<br />

Es gibt aber auch Unternehmen, die es mit so-<br />

die erwähnten zu rasanten Schnittfolgen in (und manchmal sogar die Qualitätskontrolle bezüglich<br />

der Publikumswirkung einfach weglassen).<br />

Sekundenschnelle. Das ist wahres Augenpulver.<br />

Das hat die Cutterin von „Hugo“ in Die goldene Mitte wäre hier das Optimum.<br />

Echte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />

Seit einiger Zeit lese ich Ihre Magazine ob es sich um eine geschnittene Version<br />

HD+TV und das BLU-RAY MAGAZIN. Ich handelt oder Bonusmaterial im Vergleich<br />

muss sagen, die gefallen mir sehr gut, zu den Veröffentlichungen im Ursprungsland<br />

bei der deutschen Veröffentlichung<br />

man hat im Gegensatz zu einigen anderen<br />

Magazinen den Eindruck, Sie haben die weggelassen wurde, und dies auch in der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die Sie beurteilen, auch wirklich Rezension erwähnen. Ach ja, eine Leserbrief-(Doppel-)Seite<br />

wäre auch nett ...<br />

gesehen. Und wenn ein Gerät Defizite hat,<br />

werden diese auch benannt und nicht wie<br />

KAY MEYER<br />

bei anderen Blättern totgeschwiegen.<br />

Woanders konnte ich z. B. von dem eher Das geht runter wie Öl. Und tatsächlich testen<br />

kläglichen deutschen Ton bei der neuen wir unsere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s auch, bevor wir die jeweiligen<br />

Artikel dazu schreiben (wäre schlimm,<br />

„Pulp Fiction“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nichts lesen, in<br />

<strong>In</strong>ternetforen wird darüber mächtig wenn’s nicht so wäre). Wir sind nach wie vor<br />

geschimpft, nur die „Fachpresse“ schweigt sehr darum bemüht, Sie im Falle einer veränderten<br />

Version des Ursprungsfi lms darauf hinzu-<br />

sich aus, bis auf Ihr Magazin eben. Danke<br />

dafür und weiter so! (…) Bei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>- weisen, damit Sie sich trotz Versionen-Wirrwarr<br />

Reviews sollten Sie immer nachforschen, auf dem Homevideo-Markt zurechtfi nden.<br />

„Terminator“-Petition<br />

Das Label Fox hat verlauten lassen, dass<br />

der Kultfilm „Terminator“ mit Arnold<br />

Schwarzenegger auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint.<br />

Fans warten schon lange auf diesen Film<br />

und wollen natürlich die bestmögliche<br />

Fassung erhalten. Im Laufe der Zeit haben<br />

sich allerdings diverse Fehler in die Tonspur<br />

eingeschlichen, die das Gesamtbild<br />

des Films etwas schädigen. Aus diesem<br />

Grund haben sich Fans zusammengetan<br />

und eine Petition zur Rekonstruktion der<br />

originalen Tonspur ins Leben gerufen<br />

(inkl. Aufzählung aller Fehlstellen). Das<br />

Label Fox ist auf diese Petition auch schon<br />

aufmerksam geworden, bezieht aber noch<br />

keine klare Stellung dazu. Deshalb wäre<br />

es schön, wenn Sie auf diese Petition aufmerksam<br />

machen würden und diese so<br />

unterstützen.<br />

Link zur Petition: http://petitionbureau.<br />

org/Terminator1984<strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

MICHAEL STIEGLBAUER<br />

Wir haben Ihre Mail an 20th Century Fox Home<br />

Entertainment weitergeleitet und folgendes offi<br />

zielles Statement zurückbekommen:<br />

„Wir freuen uns, dass sich so viele ‚Terminator‘-<br />

Fans engagiert für ihren Film einsetzen. Die<br />

Petition zu ‚Terminator‘ ist uns bekannt und<br />

wir werden versuchen, diese Anregungen der<br />

Fans bei der neuen BD-Produktion zu berücksichtigen.<br />

Da dabei nicht nur die deutsche<br />

Tonfassung, sondern auch die internationale<br />

Effekttonspur involviert sind, können wir noch<br />

nicht versprechen, welche Änderungen es geben<br />

wird. Aber wir arbeiten wie immer daran,<br />

das bestmögliche Produkt zu veröffentlichen.<br />

Vielen Dank an die Fans für ihren <strong>In</strong>put!“<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

oder einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />

blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

würden wir uns ebenfalls freuen.<br />

Die Redaktion behält sich die sinngemäße<br />

Kürzung der Zuschriften vor. Die abgedruckten<br />

Leserbriefe müssen nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wiedergeben.<br />

Bilder: ...<br />

94


Heimkino-Top-10<br />

Service<br />

Heimkino-Top-10 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Ihre Heimkinoanlage schluckt nur das technisch beste, was der Markt so zu bieten hat? Kein Problem, unsere<br />

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Bildreferenz<br />

Tonreferenz<br />

Top-Extras<br />

3D-Referenz<br />

1<br />

Avatar Extended Collector’s Edition<br />

L: US J: 2009<br />

G: Fantasy/<br />

Science-Fiction V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 178 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

Tron: Legacy<br />

1<br />

2012<br />

L: US, CA J: 2009 G:<br />

Katastrophenfi lm V:<br />

Sony Pictures LZ:<br />

157 min FSK: 12 VÖ:<br />

3/2010<br />

Peter Gabriel: New Blood 3D<br />

1<br />

Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />

L: US, GB J: 1979–1997<br />

G: Science-Fiction<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 968 min<br />

FSK: 16 VÖ: 12/2008<br />

Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />

1<br />

Avatar 3D<br />

L: US J: 2009 G:<br />

Fantasy/Science-<br />

Fiction V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 162 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />

2<br />

L: US J: 2010<br />

G: Science-Fiction<br />

V: Disney Home<br />

LZ: 125 min FSK: 12<br />

VÖ: 6/2011<br />

2<br />

L: GB J: 2011 G: Musik<br />

V: Eagle Records LZ:<br />

129 min FSK: 0 VÖ:<br />

10/2011<br />

2<br />

L: US J: 2001–2003<br />

G: Fantasy V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

716 min FSK: 16<br />

VÖ: 6/2011<br />

2<br />

L: US J: 2009 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 95 min FSK:<br />

12 VÖ: 11/2010<br />

3<br />

4<br />

Baraka<br />

L: US J: 1992<br />

G: Dokumentation<br />

V: Alive LZ: 97 min<br />

FSK: 0 VÖ: 12/2008<br />

Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />

Drive<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Abenteuer/Animation<br />

V: Sony Pictures Home<br />

LZ: 107 min FSK: 6<br />

VÖ: 3/2012<br />

3<br />

4<br />

Phil Collins<br />

L: US J: 2010 G: Musik<br />

V: Edel Music LZ:<br />

98 min FSK: 0 VÖ:<br />

10/2010<br />

<strong>Blu</strong>e Man Group – How To Be A Megastar<br />

Crossroads<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Alternative/Rock V:<br />

Warner Music LZ:<br />

88 min FSK: 0 VÖ:<br />

12/2009<br />

3<br />

4<br />

Star Wars: The Complete Saga I–VI<br />

L: US J: 1977–2005 G:<br />

Science-Fiction/<br />

Märchen V: 20th<br />

Century Fox Home LZ:<br />

805 min FSK: 12 VÖ:<br />

9/2011<br />

Apocalypse Now<br />

L: US J: 1979 G:<br />

Antikriegsdrama V:<br />

Kinowelt Home LZ:<br />

147 min/196 min<br />

(Redux) FSK: 16 VÖ:<br />

6/2011<br />

Zurück in die Zukunft Anniversary Collection<br />

3<br />

4<br />

Rio 3D<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Animation V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 96 min FSK: 0<br />

VÖ: 9/2011<br />

Die Legende der Wächter 3D<br />

L: US, AU J: 2010 G:<br />

Animation V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

97 min FSK: 12 VÖ:<br />

2/2011<br />

Step Up 3D (Premium Edition)<br />

5<br />

L: US J: 2011 G: Drama<br />

V: Universum LZ:<br />

100 min FSK: 18 VÖ:<br />

6/2012<br />

5<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Country-Rock V: Rhino<br />

LZ: 280 min FSK: 0<br />

VÖ: 11/2010<br />

5<br />

L: US J: 1985–1990 G:<br />

Familienfi lm/Action V:<br />

20th Century Fox<br />

Home LZ: 342 min<br />

FSK: 12 VÖ: 10/2010<br />

5<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Tanzfi lm V: Constantin<br />

FIlm LZ: 106 min FSK:<br />

6 VÖ: 2/2011<br />

6<br />

7<br />

Frozen Planet<br />

Toy Story 3<br />

Rango<br />

L: GB J: 2011 G:<br />

Naturdokumentation<br />

V: Polyband LZ:<br />

7 × 48 min FSK: 0 VÖ:<br />

3/2012<br />

L: US J: 2010 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 103 min<br />

FSK: 0 VÖ: 12/2010<br />

6<br />

7<br />

Iron Man<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Comicverfi lmung V:<br />

Concorde Home LZ:<br />

126 min FSK: 12 VÖ:<br />

10/2008<br />

Terminator – Die Erlösung<br />

L: US, DE, GB, IT J:<br />

2009 G: Action/<br />

Science-Fiction V:<br />

Sony Pictures Home<br />

LZ: 117 min FSK: 16<br />

VÖ: 11/2009<br />

Kung Fu Panda<br />

6<br />

7<br />

Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />

Game Of Thrones<br />

Boardwalk Empire<br />

L: US J: 1979–1991 G:<br />

Science-Fiction V:<br />

Paramount Home<br />

LZ: 683 min FSK: 12<br />

VÖ: 4/2009<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Fantasy-Serie V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 10 × 56 min FSK:<br />

16 VÖ: 3/2012<br />

6<br />

7<br />

Pina 3D<br />

Bugs! 3D<br />

L: DE, FR, GB J: 2011<br />

G: K u n s t fi l m /<br />

Dokumentation V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 103 min FSK: 12<br />

VÖ: 9/2011<br />

L: GB J: 2003 G:<br />

Dokumentation V:<br />

Ascot Elite Home LZ:<br />

40 min FSK: 0 VÖ:<br />

8/2011<br />

Cirque Du Soleil – Journey Of Man 3D<br />

8<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Animation V:<br />

Paramount Home LZ:<br />

108 min FSK: 6 VÖ:<br />

8/2011<br />

8<br />

L: US J: 2008 G:<br />

Animation V:<br />

Paramount Home LZ:<br />

92 min FSK: 6 VÖ:<br />

11/2008<br />

8<br />

L: US J: 2011 G: Drama<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 12 × 52 min<br />

FSK: 16 VÖ: 2/2012<br />

8<br />

L: US J: 2000 G:<br />

Artistik/Drama V:<br />

Sony Pictures Home<br />

LZ: 39 min FSK: 6<br />

VÖ: 6/2011<br />

Serengeti<br />

<strong>In</strong>ception<br />

The Rocky Horror Picture Show (Cinedition)<br />

Der König der Löwen 3D<br />

9<br />

L: DE J: 2011 G:<br />

Dokumentation V:<br />

Universum LZ:<br />

102 min FSK: 6 VÖ:<br />

7/2011<br />

9<br />

L: US, UK J: 2010<br />

G: Thriller V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

148 min FSK: 16 VÖ:<br />

12/2010<br />

9<br />

L: GB, US J: 1975 G:<br />

Musical V: 20th<br />

Century Fox Home LZ:<br />

100 min FSK: 12 VÖ:<br />

11/2010<br />

9<br />

L: US J: 1994 G:<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 88 min FSK:<br />

0 VÖ: 11/2011<br />

Conan 3D<br />

Forbidden Kingdom<br />

Metropolis<br />

Resident Evil: Afterlife 3D<br />

10<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Fantasy V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

112 min FSK: 18 VÖ:<br />

1/2012<br />

10<br />

L: US, CN J: 2008 G:<br />

Martial Arts V: Koch<br />

Media LZ: 104 min<br />

FSK: 12 VÖ: 12/2009<br />

10<br />

L: DE J: 1927 G:<br />

Drama/Science-Fiction<br />

V: Warner Home Video<br />

LZ: 150 min FSK: 6<br />

VÖ: 10/2011<br />

10<br />

L: DE, FR, EN J: 2010<br />

G: Zombie-Action V:<br />

Constantin Film LZ:<br />

97 min FSK: 16 VÖ:<br />

4/2011<br />

Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 95


Service<br />

Neuerscheinungen April/Mai<br />

Neuerscheinungen*<br />

April 2012<br />

April 2012<br />

April 2012<br />

April 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

2.<br />

Happy Feet 2<br />

Pirates Of The<br />

Caribbean – Die<br />

Piraten-Quadrologie<br />

3.<br />

Hostel 3<br />

5. Abgefüllt<br />

Das Bildnis des<br />

Dorian G<strong>ray</strong><br />

(Meisterwerke in HD)<br />

Cheyenne – This<br />

Must Be The Place<br />

Die Einsamkeit<br />

der Primzahlen<br />

Emma<br />

Four Rooms<br />

George A. Romero –<br />

Deadtime Stories<br />

(Volume II)<br />

Die große Illusion<br />

Im Tal von Elah<br />

(Meisterwerke in HD)<br />

<strong>In</strong>cite Mill – Jeder<br />

ist sich selbst der<br />

Nächste<br />

Das Kabinett des<br />

Dr. Parnassus<br />

(Meisterwerke in HD)<br />

Kein Weg zurück<br />

Kill Bill<br />

(Volume I & II)<br />

Der Killer<br />

Die kommenden Tage<br />

Krieg der Götter<br />

Kuss der Spinnenfrau<br />

(Meisterwerke in HD)<br />

London Boulevard<br />

Männertrip<br />

Ein Musketier<br />

für alle Fälle<br />

Nur für Personal!<br />

Phantastische Film<br />

Box (Volume 2)<br />

Pokémon Forever<br />

Edition<br />

Prêt-À-Porter<br />

Race: Rebellen –<br />

Piloten – Krieger<br />

Robin Hood<br />

(Staffel 1, Volume 1)<br />

Animation,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Abenteuer,<br />

Disney Home<br />

Horror,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Dokumentation,<br />

Sunfi lm<br />

Drama,<br />

Concorde Home<br />

Drama,<br />

Eurovideo<br />

Drama,<br />

Eurovideo<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Horror,<br />

Eurovideo<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Concorde Home<br />

Thriller,<br />

Sunfi lm<br />

Fantasy,<br />

Concorde Home<br />

Thriller,<br />

Sunfi lm<br />

Action,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Sunfi lm<br />

Drama,<br />

Universal Home<br />

Fantasy,<br />

Constantin<br />

Thriller,<br />

Concorde Home<br />

Thriller,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Sunfi lm<br />

Komödie,<br />

Concorde Home<br />

Fantasy,<br />

Eurovideo<br />

Animation,<br />

Studiocanal<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Animation,<br />

Eurovideo<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

5. Sein oder Nichtsein<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Sleepless Night –<br />

Nacht der Vergeltung<br />

Spy Kids 3 –<br />

Game Over<br />

Studio 54<br />

(Special Edition)<br />

Die Vampirjäger<br />

Vicky Cristina<br />

Barcelona<br />

(Meisterwerke in HD)<br />

Wasser ist<br />

Leben – Flow<br />

Zwei an einem Tag<br />

6. Chocolat<br />

Kill List<br />

Nanny Diaries<br />

10.<br />

Happy New Year<br />

12. 30 Minuten<br />

oder weniger<br />

Dragonheart<br />

The Help<br />

Lebenslänglich<br />

Liefi – Ein Huhn<br />

in der Wildnis<br />

More American<br />

Graffiti<br />

O Brother, Where<br />

Art Thou? – Eine<br />

Mississippi-Odyssee<br />

(Jahr100Film)<br />

Real Steel<br />

Sister Act – Eine<br />

himmlische Karriere<br />

Sister Act 2<br />

Southland Tales<br />

Straw Dogs –<br />

Wer Gewalt sät<br />

Sweet Home Alabama –<br />

Liebe auf Umwegen<br />

Eine Wahnsinnsfamilie<br />

13. The Ape – Auf diesem<br />

Planeten laust dich<br />

der Affe ...<br />

The Big Bang Theory<br />

(4. Staffel)<br />

Action,<br />

Sunfilm<br />

Action,<br />

Studiocanal<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Fantasy,<br />

Sunfilm<br />

Komödie,<br />

Concorde Home<br />

Dokumentation,<br />

Sunfilm<br />

Drama,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Komödie,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Komödie,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Fantasy,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Disney Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Animation,<br />

Ascot Elite<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Disney Home<br />

Komödie,<br />

Disney Home<br />

Komödie,<br />

Disney Home<br />

Science-Fiction,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Komödie,<br />

Disney Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Koch Media<br />

Serie, Warner<br />

Home Video<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

13. <strong>In</strong> <strong>Time</strong> – Deine Zeit<br />

läuft ab (+ DVD, inkl.<br />

Digital Copy)<br />

Die Reise der Dinosaurier<br />

– Flucht aus<br />

dem Eis<br />

Von Hitlers Schergen<br />

gehetzt<br />

Waking Life<br />

WWE – Best Of Raw<br />

& Smackdown 2011<br />

(3 Discs)<br />

16. Defcon 2012 – Die<br />

verlorene Zivilisation<br />

Dive – Leben im<br />

Schiffswrack<br />

Dragon Chronicles –<br />

Die Jabberwocky-<br />

Saga<br />

Gwyn<br />

Heinrich V<br />

Die <strong>In</strong>sel der Pferde –<br />

Du bist mein Leben!<br />

Die Prinzessin<br />

und das Pony<br />

Sweatshop<br />

Tornado und der<br />

Pferdeflüsterer<br />

19. American Beauty<br />

Bad Lieutenant<br />

(Special Edition)<br />

Beautiful Girls<br />

A Beautiful Mind –<br />

Genie und Wahnsinn<br />

Chinatown<br />

From Dusk Till Dawn<br />

Let Me <strong>In</strong><br />

Mimic (Director’s<br />

Cut, Kinofassung)<br />

Night Drive –<br />

Hyänen des Todes<br />

Sin City<br />

(Steelbox, 2 Discs,<br />

Kinofassung + Recut)<br />

Das Urteil –<br />

Jeder ist käuflich<br />

Wunderkinder<br />

Der zerbrochene<br />

Mond<br />

20. 7 Below – Haus der<br />

dunklen Seelen<br />

Alvin und die Chipmunks<br />

– Teil 1–3<br />

Science-Fiction,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Drama,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Animation,<br />

Capelight<br />

Special <strong>In</strong>terest,<br />

Alive<br />

Science-Fiction,<br />

KSM<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Fantasy,<br />

KSM<br />

Abenteuer,<br />

KSM<br />

Drama, KSM<br />

Drama,<br />

KSM<br />

Abenteuer,<br />

KSM<br />

Horror, KSM<br />

Drama,<br />

KSM<br />

Drama,<br />

Paramount Home<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Paramount Home<br />

Drama,<br />

Paramount Home<br />

Horror,<br />

Studiocanal<br />

Horror,<br />

Universal Home<br />

Horror,<br />

Studiocanal<br />

Horror,<br />

Schröder Media<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Dokumentation,<br />

Schröder Media<br />

Horror,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Komödie,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

20. Alvin und die Chipmunks:<br />

Chipbruch<br />

Don Juan DeMarco<br />

Endstation Sehnsucht<br />

Little Murder – Spur<br />

aus dem Jenseits<br />

Ein Monster in Paris<br />

Superman: Die<br />

Spielfilm Collection<br />

1978–2006<br />

WWE – The Rock:<br />

The Epic Journey Of<br />

Dwayne „The Rock“<br />

Johnson<br />

24. Glaube, <strong>Blu</strong>t und<br />

Vaterland<br />

Nie mehr ohne dich<br />

Taste The Waste<br />

Die Dschungelhelden –<br />

Operation: Südpol<br />

Der gestiefelte Kater<br />

Hell<br />

Hotel Lux<br />

Jack Says<br />

Men <strong>In</strong> Black<br />

Men <strong>In</strong> Black II<br />

Reality XL<br />

This Is Not An<br />

American Movie<br />

27. Angels & Airwaves<br />

– Love<br />

Blood<strong>ray</strong>ne<br />

Blood<strong>ray</strong>ne 2:<br />

Deliverance<br />

Blood<strong>ray</strong>ne:<br />

The Third Reich<br />

Chop – One Piece<br />

At A <strong>Time</strong><br />

Chromeskull:<br />

Laid To Rest 2<br />

Darkest Hour<br />

Dead Snow<br />

(Special Edition)<br />

Komödie,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Komödie,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Drama,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Thriller,<br />

Universum<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Fantasy,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Special <strong>In</strong>terest,<br />

Alive<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Komödie,<br />

Ascot Elite<br />

Dokumentation,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Animation,<br />

Universal Home<br />

Animation,<br />

Paramount<br />

Home<br />

Thriller,<br />

Paramount<br />

Drama,<br />

Paramount Home<br />

Action,<br />

Schröder Media<br />

Science-Fiction,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Science-Fiction,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Thriller,<br />

Schröder Media<br />

Action,<br />

Schröder Media<br />

Science-Fiction,<br />

Splendid<br />

Fantasy,<br />

Splendid<br />

Fantasy,<br />

Splendid<br />

Fantasy,<br />

Splendid<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Science-Fiction,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Bilder: Ascot Elite, Concorde Home, Disney Home, Sony Pictures Home, Stock.xchng, Universal Home, Warner Home Video<br />

96


Neuerscheinungen April/Mai<br />

Service<br />

April 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

27. Death Note/Death<br />

Note – The Last Name<br />

Doctor Who<br />

(Staffel 5, Volume 1)<br />

Der Duft der<br />

grünen Papaya<br />

Die Eisbären – Aug in<br />

Aug mit den Eisbären<br />

Ekel (+ 2 DVDs)<br />

Der Krieg der Knöpfe<br />

Mad Circus – Eine<br />

Ballade von Liebe<br />

und Tod<br />

Mit eisernen Fäusten<br />

Monster Brawl<br />

National Geographic –<br />

Teste dein Gehirn<br />

Natural City<br />

Neon Flesh<br />

Outpost – Black Sun<br />

Shark Night<br />

Sword <strong>In</strong> The Moon<br />

Terra Mare 2 – Geheimnisse<br />

der Ozeane<br />

Tokio Love Hotel<br />

Tom Sawyer<br />

WWII – Der Zweite<br />

Weltkrieg in 3D<br />

Mai 2012<br />

Fantasy,<br />

Splendid<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Drama,<br />

Capelight<br />

Dokumentation,<br />

Edel<br />

Horror,<br />

Alive<br />

Abenteuer,<br />

Koch Media<br />

Drama,<br />

Koch Media<br />

Western,<br />

Koch Media<br />

Komödie,<br />

Splendid<br />

Dokumentation,<br />

WVG<br />

Science-Fiction,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Action,<br />

Splendid<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Drama,<br />

Alive<br />

Abenteuer,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

3. 1 Mord für 2<br />

Thriller,<br />

Concorde Home<br />

Being Human<br />

(1. Staffel)<br />

Bettgeflüster<br />

Chloe<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Clerks – Die Ladenhüter<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Don’t Be Afraid<br />

Of The Dark<br />

The Doors<br />

Geständnisse –<br />

Confessions Of A<br />

Dangerous Mind<br />

Hamburger Hill<br />

Jane Eyre<br />

The Killing Fields<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Melancholia<br />

Mikrokosmos – Das<br />

Volk der Gräser<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Smoke<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Der talentierte<br />

Mr. Ripley<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

There Will Be Blood<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Thirteen Days<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Vier im roten Kreis<br />

(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />

Virus<br />

Serie,<br />

Concorde Home<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Horror,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Concorde Home<br />

Drama,<br />

Universal Home<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Concorde Home<br />

Dokumentation,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Science-Fiction,<br />

Concorde Home<br />

Mai 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

4. Another Earth<br />

(CineProject)<br />

Faszination Korallenriff<br />

– Fremde Welten<br />

unter Wasser<br />

Mein Freund,<br />

der Delfin<br />

Sherlock Holmes:<br />

Spiel im Schatten<br />

Small World<br />

(CineProject)<br />

Tim Burton<br />

Collection<br />

8. The Boys From<br />

Guerrero City<br />

Chinese zum Mitnehmen<br />

Faust<br />

Ronal der Barbar<br />

10. Benny – Allein im<br />

Wald<br />

Brother’s Justice<br />

Cap und Capper<br />

Cap und Capper/<br />

Cap und Capper 2<br />

Cap und Capper 2<br />

Dark World – Das Tal<br />

der Hexenkönigin<br />

Flying Fortress<br />

Food Fight<br />

Girls Team – 9 Models<br />

und 1 Coach<br />

Der Gott des<br />

Gemetzels<br />

<strong>In</strong>side The Darkness –<br />

Ruhe in Frieden<br />

Der Kindermörder<br />

Livid – Das <strong>Blu</strong>t der<br />

Ballerinas<br />

Rio für Anfänger<br />

11.<br />

Dark City<br />

The Divide<br />

Der Gestank des<br />

Erfolges<br />

Gremlins Collection<br />

Das Haus der<br />

Geheimnisse<br />

Jeremiah Johnson<br />

Night Hunt –<br />

Die Zeit des Jägers<br />

Special Forces<br />

16.<br />

Anonymus<br />

Faces <strong>In</strong> The Crowd<br />

Hellraiser III –<br />

Hell On Earth<br />

18. Eine ganz heiße<br />

Nummer<br />

Drama,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Dokumentation,<br />

KSM<br />

Drama,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Action,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Drama,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Komödie,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Komödie,<br />

Ascot Elite<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Animation,<br />

Ascot Elite<br />

Dokumentation,<br />

Sunfilm<br />

Komödie,<br />

Euro Video<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Animation,<br />

Disney Home<br />

Fantasy,<br />

Sunfilm<br />

Drama,<br />

Euro Video<br />

Dokumentation,<br />

Sunfilm<br />

Komödie,<br />

Sunfilm<br />

Komödie,<br />

Constantin<br />

Thriller,<br />

Euro Video<br />

Thriller,<br />

Schröder Media<br />

Horror,<br />

Sunfilm<br />

Komödie,<br />

Sunfilm<br />

Science-Fiction,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Thriller,<br />

Universum<br />

Komödie,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Horror,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Drama,<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Drama,<br />

Universum<br />

Drama,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Thriller,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Horror,<br />

Studiocanal<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Tagesaktuelle <strong>In</strong>formationen zu diesen und<br />

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Mai 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

18. Komödie,<br />

<strong>In</strong> guten Händen<br />

Universum<br />

Metropia<br />

Animation,<br />

Capelight<br />

Perfect Sense<br />

Drama,<br />

Universum<br />

Rubbeldiekatz<br />

Komödie,<br />

Universal Home<br />

Titanic<br />

Serie,<br />

Universal Home<br />

Beyond The Front<br />

Line – Kampf um<br />

Karelien<br />

22. Das wandelnde<br />

Schloss<br />

Helden des Polarkreises<br />

24. The Ides Of March –<br />

Tage des Verrats<br />

<strong>In</strong>truders<br />

Die Muppets<br />

Verblendung<br />

(2 Discs)<br />

25. Chain Letter<br />

Death Note: L Change<br />

The World<br />

The Descendants –<br />

Familie und andere<br />

Angelegenheiten<br />

Doctor Who<br />

(5. Staffel, Volume 2)<br />

Exit Humanity<br />

Fred – Der Film<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Drama,<br />

Ascot Elite<br />

Komödie,<br />

Ascot Elite<br />

Drama,<br />

Universal Home<br />

Horror,<br />

Universal Home<br />

Komödie,<br />

Disney Home<br />

Thriller,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Science-Fiction,<br />

Splendid<br />

Drama,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Komödie,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Mai 2012<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

25. Drama,<br />

Hard Candy<br />

Universum<br />

Drama,<br />

J. Edgar<br />

Warner Home<br />

Video<br />

Kaiten – Human<br />

Torpedo War<br />

Lucky Trouble<br />

Manhattan<br />

Prisoners Of War<br />

Revenge – Sympathy<br />

For The Devil<br />

Sex Killer – Lust.<br />

Mord. Wahnsinn.<br />

Sweet Karma –<br />

A Dominatrix Story<br />

White Vengeance –<br />

Kampf um die<br />

Qin-Dynastie<br />

Wolfhound<br />

29. Sherlock<br />

(2. Staffel)<br />

31. Breaking Bad<br />

(3. Staffel, 3 Discs)<br />

Breaking Bad<br />

(4. Staffel, 3 Discs)<br />

Jack und Jill<br />

Reign Of Assassins<br />

Drama,<br />

WVG<br />

Komödie,<br />

Lighthouse Home<br />

Entertainment<br />

Komödie,<br />

20th Century<br />

Fox Home<br />

Drama,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Thriller,<br />

Alive<br />

Thriller,<br />

Splendid<br />

Abenteuer,<br />

Splendid<br />

Fantasy,<br />

Universum<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Serie,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Serie,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Komödie,<br />

Sony Pictures<br />

Home<br />

Action,<br />

Universal Home<br />

* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />

Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 97


<strong>Vorschau</strong><br />

Thema<br />

4/2012<br />

Nächstes Heft:<br />

18. Mai 2012<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Chef vom Dienst:<br />

Falko Theuner (FT)<br />

Redaktion:<br />

Lydia Fischer (LF), Christian Hill (CH), Rayk<br />

Hoppe (RH), Frances Monsheimer (FM),<br />

Nele Reiber (NR), Christian Trozinski (CT),<br />

Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Krimi pur<br />

Die zweite Staffel von „Sherlock“ läuft auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an und auch Robert Downey Jr. und Jude Law ziehen<br />

zum zweiten Mal als Holmes und Watson gegen das kriminelle Superhirn Professor Moriarty zu Felde.<br />

Beide Großereignisse versprechen brillante Unterhaltung.<br />

Film<br />

Grafikdesign:<br />

Dawid Chmielewski, Therèse Herold,<br />

Tobias Heymann, Marcel Hornburg,<br />

Stefan Kretzschmar, Julia Schmenger,<br />

Stefanie Schmidt, Katharina<br />

Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Lektorat:<br />

Franziska Blüthner, Katharina Neumann,<br />

Janett Niklas<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Mathias Kübler,<br />

Verena Rottmann (Leitung)<br />

„30Minutenoderweniger“: Ein Banküberfall<br />

mit engem Zeitfenster und Lachgarantie<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

<strong>In</strong>formationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neuesten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

„Melancholia“: Lars von Triers persönliche<br />

Apokalypse liegt schwer im Magen<br />

„Anonymus“: Wer steckt wirklich hinter William<br />

Shakespeares Werken?<br />

„Real Steel“: StahlharteRoboterundeinBoxer-<br />

ein Drama – wie das wohl zusammenpasst?<br />

HD+TV<br />

www.hdplustv.de<br />

HD+TV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

Bilder: Concorde Home, Disney Home, Polyband, Sony Pictures<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Denise Göhler, Simone Läßig, Franziska<br />

Lipus, Benjamin Mächler, Carsten Philipp<br />

(Leitung), Jan Thielbeer<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Claudia Fritzsch, Romy Winkler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />

Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />

Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

© 2012 von Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. <strong>In</strong>sbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

<strong>In</strong>halte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />

auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

<strong>In</strong>itialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98


4000 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs in der Übersicht<br />

Die neue Filmdatenbank auf<br />

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INHALT | KRITIK | BILD | TON | BONUS | 3D<br />

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