Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/12<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN<br />
H FILMGENUSS<br />
Topserie:<br />
Game<br />
Of<br />
Thrones<br />
Tarantino<br />
im Porträt<br />
Sein komplettes<br />
Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
erste Fakten zu<br />
„Django Unchained“<br />
110<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
Mehr <strong>In</strong>halt:<br />
Die drei Musketiere,<br />
Krieg der Götter,<br />
Luther, Drive, What<br />
A Man u. v. a.<br />
Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />
„Die Abenteuer von<br />
Tim und Struppi“<br />
Für die Familie: „Wickie<br />
auf großer Fahrt“<br />
„Johnny English –<br />
jetzt erst recht“
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Entertainment-Portal<br />
Aktuelle Meldungen und<br />
spannende Hintergrundthemen<br />
Batman – Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Die große Pixar-Retrospektive * Die größten Klassiker aller Zeiten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> *<br />
Spezialeffekte * Die Burton-Galerie * Sherlock Holmes * Filmhits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D * Science-Fiction * Japan-Animation * Clint Eastwood<br />
* <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Herstellung * Kino made in Germany * Die letzten Geheimnisse der Natur * Musiklegenden im <strong>Blu</strong>Note-Café * Special-Edition-<br />
Spezial * 3D-Vielfalt im Verkaufsregal * Action auf Asiatisch * James Franco über „127 Hours“ * Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte<br />
* Harte Männer, harte Filme: Western auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> * Tim & Struppi * Doublefeature: Natalie Portman * Avatar – <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D u. v. m.
3/2012 Editorial<br />
Liebe Leser!<br />
Alles neu ...<br />
… macht manchmal auch der März! Mit der vorliegenden Ausgabe<br />
beginnen wir eine behutsame Umgestaltung unseres Film<strong>magazin</strong>s.<br />
Als Erstes wird Ihnen auffallen, dass wir mehr Platz für Tests geschaffen<br />
haben. Mit diesem Heft haben wir damit das erste Mal die Grenze<br />
von 100 Tests überschritten, ohne dass wir in unserer Testtiefe und<br />
Gründlichkeit nachlassen. Die Zahl der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neu erscheinungen<br />
steigt kontinuierlich an und wir wollen Ihnen kein Stück des blauen<br />
Filmgenusses vorenthalten. Außerdem haben wir uns vorgenommen,<br />
verschiedene Themen rund um den Film noch stärker unter die Lupe<br />
zu nehmen, spektakuläre Projekte schon vor ihrem Kinostart zu begleiten<br />
und auch ein wenig mehr hinter die Kulissen des Filmgeschäftes<br />
zu schauen.<br />
Wir haben da schon die eine oder andere Idee, würden uns aber sehr<br />
freuen, wenn Sie, liebe Leser, sich mit Ihren eigenen Ideen und Fragen beteiligen würden. An dieser<br />
Stelle übrigens einen herzlichen Dank an all diejenigen, die uns bereits geschrieben haben! Auch wenn<br />
wir leider nicht genug Platz haben, jeden Leserbrief abzudrucken – wir freuen uns über all Ihre Post und<br />
jeder von Ihnen bekommt eine Antwort.<br />
Bei allen Zukunftsplänen hat aber auch unsere aktuelle Ausgabe wieder einiges zu bieten. Mit Akribie<br />
und viel Herzblut (und nein, damit ist nicht das Rot in der Tarantino-Titelstory gemeint) haben sich<br />
unsere Redakteure die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s bis ins letzte Detail angeschaut, haben Hintergründe recherchiert und<br />
stilsicher aufs Papier gebracht. Ob es die Frage ist, welche Motive Steven Spielberg getrieben haben,<br />
„Die Abenteuer von Tim und Struppi“ zu produzieren, oder welche philosophischen Hintergedanken<br />
den neuen Thriller „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ durchziehen – wir beantworten sie Ihnen. Viel Spaß beim Lesen!<br />
Herzlichst,<br />
Nächstes Heft:<br />
18. Mai 2012<br />
UWE FUNK,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Vorhang auf ...<br />
DIE SHOPPING COMMUNITY<br />
FÜR BLU-RAY SCHNÄPPCHEN<br />
... für Ihre E-Paper-Gratisausgabe – exklusiv bei PagePlace.de<br />
Gutschein-Code<br />
PRO-vCb3jor7P<br />
Gleich hier scannen oder direkt unter www.pageplace.de<br />
anmelden, Gutschein-Code eingeben und Gratisausgabe Ihrer<br />
Wahl als E-Paper sichern! E-Paper für Smartphones, Tablets,<br />
Windows-PC und Macintosh. Gültig bis 31.7.2012.<br />
Osterzeit ist Beamerzeit<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Anzeige<br />
Gewinne mit blu<strong>ray</strong>-dealz.de zu<br />
Ostern einen FullHD Beamer für<br />
dein Heimkino!<br />
<strong>In</strong>halt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 3
24 | <strong>In</strong> <strong>Time</strong><br />
Test des Monats<br />
33 | Another Earth<br />
Anspruch<br />
43 | Fright Night<br />
Komödie<br />
54 | Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />
Animation<br />
AKTUELLES<br />
08 Filmnews<br />
Von „Doctor Who“ über „Robin Hood“ bis<br />
zur zweiten Staffel von „Sherlock“ – auch<br />
in der Serienwelt gibt es viele brandaktuelle<br />
Neuigkeiten<br />
13 Gewinnspiel Science-Fiction<br />
Wir verlosen ein Science-Fiction-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set<br />
14 Universal wird 100<br />
Wir feiern das 100-jährige Bestehen eines der<br />
ältesten Filmstudios Hollywoods<br />
16 Titelthema: Quentin-Tarantino<br />
Kultregisseur Tarantino bekommt seine eigene<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Reihe. <strong>In</strong> knapp einem Jahr wird er<br />
50. Bis dahin wird er seinen neuen Western<br />
„Django Unchained“ fertiggestellt haben<br />
86 Import-Preview: Drive<br />
Topaktuell: Eben noch im Kino, jetzt schon<br />
auf UK-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
TECHNIK<br />
90 4K-Projektion für zu Hause<br />
Welche Vorteile hat die neue Aufl ösung?<br />
92 4K-Projektor JVC DLA-X70R<br />
Schärfer als Full-HD: Die neueste<br />
Projektorengeneration im Expertentest<br />
SERVICE<br />
03 PagePlace-Gutschein<br />
06 So testen wir<br />
94 Leserbriefe<br />
95 Heimkino-Top-10<br />
96 Neuerscheinungen<br />
98 Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />
74 | Luther<br />
Serie<br />
40 | Johnny English<br />
Lange hat er sich im Verborgenen<br />
gehalten, doch nun startet er einen<br />
neuen Angriff auf Ihre Lachmuskeln<br />
4<br />
Titelbild: Hauptmotiv: Nino Muñoz for Stockland Martel.com, 20th Century Fox Home, Constantin Highlight, Sony Pictures Home, Universal Pictures Home, Warner Home
110<br />
69 | Game Of Thrones<br />
Fantasy-Fans aufgepasst: Diese Serie ist so edel wie „Der<br />
Herr der Ringe“, so tiefgründig wie „Die Sopranos“ und<br />
kommt nun endlich in einer hochwertigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box in<br />
den Handel. Wir haben sie getestet<br />
Tests<br />
<strong>In</strong>dex nächste<br />
Seite!<br />
BLU-RAY-TESTS<br />
24 Blockbuster<br />
<strong>In</strong> <strong>Time</strong>, Atemlos, Die drei Musketiere,<br />
Aushilfsgangster, Die Legende der<br />
weißen Schlange, Warrior<br />
32 Anspruch<br />
Contagion, The Front Line, Tyrannosaur,<br />
Another Earth, Sleeping Beauty, Die Rache<br />
der Wanderhure, All Beauty Must Die, Ein<br />
Tick anders, Gilbert Grape u. v. a.<br />
39 Komödie<br />
What A Man, Soloalbum, Johnny English 1<br />
& 2, Fright Night, Dreiviertelmond, Flypaper,<br />
The Guard, Paris Express, Crazy Stupid Love,<br />
Wie ausgewechselt u. v. a.<br />
48 Romantik<br />
Garden State, Restless, Der Engel mit den<br />
dunklen Flügeln, Mercy<br />
50 Familie<br />
Phoebe im Wunderland, Legende, Die <strong>In</strong>sel<br />
der Pferde, Wickie auf großer Fahrt<br />
52 Animation<br />
Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn,<br />
Däumeline, Ferngully, Die Abenteuer von Tim<br />
und Struppi, Susi und Strolch, Alvin und<br />
die Chipmunks 3<br />
59 Thriller<br />
Requiem For A Killer, Sleepless Night,<br />
Greetings To The Devil, Derailed, <strong>In</strong>cite Mill,<br />
Die Lincoln Verschwörung, Eine<br />
offene Rechnung, Elite Squad u. v. a.<br />
66 Horror<br />
Schloss des Schreckens, Apollo 18, Jack<br />
The Reaper, The Texas Chainsaw Massacre,<br />
Paranormal Activity 3, The Ward,<br />
Zombie Apocalypse<br />
69 Serie<br />
Game Of Thrones (1. Staffel), Xanadu (1. Staffel),<br />
The Prisoner, V – Die Besucher (2. Staffel),<br />
Breaking Bad (1. Staffel), Luther (1. Staffel)<br />
75 <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Himmelkvad, Gershwin: Concerto in F –<br />
Rhapsody No. 2, Verdi: Complete Ballet<br />
Music From The Operas<br />
79 Special <strong>In</strong>terest<br />
Ulver, Doors, Ice Road Truckers –<br />
Tödliche Straßen (1. Staffel),<br />
Frozen Planet<br />
81 Retrofilmee<br />
Conan – Der Barbar, Henry V,<br />
Die Musketiere (1973)<br />
82 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Oben, Space Dogs,<br />
Transformers 3,<br />
Die Höhle der<br />
vergessenen<br />
Träume u. v. a.<br />
86 | Drive<br />
Der stylishste<br />
Film des Jahres<br />
in der Import-<br />
Preview<br />
THEMEN DIESER AUSGABE<br />
40 Johnny English – Jetzt erst recht<br />
Die Abrechnung mit dem 007-Mythos:<br />
Wann ist ein Agent ein Agent?<br />
54 Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />
Das große Animationsspektakel und ein<br />
visuelles Highlight für jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan<br />
60 Sleepless Night<br />
Frankreichs Geheimtipp für schlafl ose<br />
Nächte – ein purer Adrenalinkick<br />
67 The Texas<br />
Chainsaw Massacre<br />
Eine Zensurgeschichte esc mit blutigem Ende<br />
69 Game Of Thrones<br />
Das Serienhighlight 2012<br />
75 <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audio<br />
84 Herzogs erster 3D-Film<br />
Die Höhle der vergessenen<br />
Träume<br />
<strong>In</strong>halt: 20th Century Fox Home, Disney Home, Polyband, Sony Pictures, Universal Home, Universum, Warner Home<br />
<strong>In</strong>halt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 5
Service<br />
So wird getestet<br />
Unser Testsystem<br />
Der <strong>In</strong>fokasten<br />
Animation/Komödie<br />
OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />
TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />
Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />
Hier fi nden Sie übersichtlich geordnet die wichtigsten<br />
Daten zu der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc (BD) aufgelistet. Neben der Cover-Abbildung<br />
sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />
Scheibe, der Ihnen einen ersten Eindruck zur<br />
Aufmachung der Disc geben soll. Zudem bietet<br />
der Kasten die Namen der wichtigsten Darsteller<br />
sowie den Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem<br />
<strong>In</strong>teresse an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die<br />
W-Cover-<strong>In</strong>formation bleibt nach wie vor unter<br />
Vorbehalt, da uns die Testdiscs meist ohne Verpackung<br />
zugesandt werden. Im 3D-Bereich gibt es zu<br />
alledem noch die <strong>In</strong>formation über das verwendete<br />
3D-Gerät sowie über die Kompatibilität zu<br />
2D-Geräten. Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den<br />
eingesetzten Videocodec an und darauf folgend<br />
das Bildseitenverhältnis. Bei den Videocodecs<br />
haben sich zwei Standardformate gegenüber dem<br />
Der Bewertungskasten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich<br />
auf Referenzniveau bewegen. Die Besten der<br />
Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />
veralteten DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt: zum<br />
einen Microsofts VC-1-Codec, der durch seine Effi<br />
zienz bei der Komprimierung punktet, und zum<br />
anderen die Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Letztere<br />
zeichnet sich unter anderem durch akkurat abgegrenzte<br />
Farbinformationen aus. Das angegebene<br />
Bildseitenverhältnis stimmt im Optimalfall mit<br />
dem Ihres Fernsehers überein (standardmäßig<br />
1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1). Andernfalls (also z. B.<br />
bei dem breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1)<br />
erscheinen auf dem Bildschirm schwarze Balken<br />
an den Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich<br />
aus, in dem es neben den Standardcodecs<br />
DTS und Dolby Digital auch noch die verlustfrei<br />
komprimierten Formate Dolby True HD und DTS-<br />
HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem analogen<br />
Original sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert.<br />
Die Zahl hinter dem jeweiligen Audiocodec<br />
(z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie viele Lautsprecherkanäle<br />
der Sound abgemischt und auf die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den <strong>In</strong>formationen im<br />
Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“ sowie der<br />
Erstverkaufstag. <strong>In</strong> dem abschließenden Balken<br />
nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter auch<br />
DVDs befi nden, zählen diese trotzdem, da wir Ihnen<br />
damit lediglich den physikalischen Umfang<br />
des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />
sehen Sie nun die Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />
sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />
Sonderausstattung. Zudem fl ießen aber auch noch<br />
Faktoren der Präsentation in die Wertung ein, wie<br />
etwa das Menüdesign oder auch die Ausreizung<br />
der Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Titel<br />
Tonreferenz<br />
Titel<br />
Bildreferenz<br />
Titel<br />
Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />
Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />
insofern welche vorhanden sind.<br />
Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />
Top-Ausstattung<br />
Titel<br />
Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />
Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />
Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />
Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. <strong>In</strong><br />
der Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />
Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem gut eingemessen, hören<br />
Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird ein<br />
klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />
Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />
Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch mit dem Original.<br />
3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />
Aber auch wenn die Zukunft des heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema.<br />
Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir<br />
uns an festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />
über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />
Unser Heimkino<br />
Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />
Heimkino. Herzstück der visu ellen Wiedergabe<br />
ist JVCs kontraststarker 4K2K-Projektor<br />
DLA-X70 mit vierfacher HD-Aufl ösung, akkurater<br />
Shutter-Brillen-Technologie sowie einer makellosen<br />
3D-Wiedergabe. Auf der großen Leinwand<br />
hinterlässt 3D nicht nur einen stärkeren Eindruck<br />
als auf einem herkömmlichen Fernseher. Zusätzlich<br />
offenbart sich uns jede noch so kleine Bildschwäche.<br />
Für den akustischen Test bemühen<br />
wir ein hochwertiges 7.1-Surround-System samt<br />
potentem AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden<br />
wir die Playstation 3 Slim. Da wir für unsere<br />
weiteren Publikationen HD+TV, 3D+TV, AUDIO<br />
TEST und DIGITAL TESTED die aktuellste Technik<br />
bewerten, stehen uns auch stets die neuesten<br />
bzw. derzeit besten Geräte zur Verfügung. Bei<br />
unseren Tests achten wir penibel darauf, dass der<br />
<strong>In</strong>halt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht<br />
wiedergegeben wird.<br />
Film 6,5/10<br />
Um diesen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />
unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />
3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />
wirklich deutlich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />
klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
3D 8/10<br />
Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />
wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
3/4 2/3 2/2 1/2<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />
6
Testübersicht<br />
Service<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />
35 All Beauty Must Die<br />
58 Alvin und die Chipmunks 3 – Chipbruch<br />
46 American Pie 2<br />
33 Another Earth<br />
66 Apollo 18<br />
28 Atemlos – Gefährliche Wahrheit<br />
29 Aushilfsgangster<br />
88 <strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face<br />
73 Breaking Bad (1. Staffel)<br />
81 Conan – Der Barbar<br />
32 Contagion<br />
45 Crazy, Stupid, Love.<br />
52 Däumeline<br />
48 Der Engel mit den dunklen Flügeln<br />
87 Der große Crash – Margin Call<br />
62 Derailed<br />
28 Die drei Musketiere (2011) 3D<br />
54 Die Abenteuer von Tim und Struppi 3D<br />
37 Die Haut, in der ich wohne<br />
84 Die Höhle der vergessenen Träume 3D<br />
50 Die <strong>In</strong>sel der Pferde – Du bist mein Leben!<br />
30 Die Legende der weißen Schlange<br />
63 Die Lincoln Verschwörung<br />
81 Die Musketiere (1973): Einer für alle – alle für einen<br />
34 Die Rache der Wanderhure<br />
83 Die Schwerter des Königs 3D<br />
79 Doors<br />
42 Dreiviertelmond<br />
86 Drive (UK-Import)<br />
65 Easy Money<br />
42 Ein Musketier für alle Fälle<br />
36 Ein Tick anders<br />
63 Eine offene Rechnung<br />
65 Elite Squad – Im Sumpf der Korruption<br />
87 Elle – Sing für deinen Traum<br />
52 Ferngully<br />
42 Flypaper<br />
19 Four Rooms<br />
43 Fright Night<br />
19 From Dusk Till Dawn<br />
80 Frozen Planet<br />
69 Game Of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer<br />
48 Garden State<br />
77 Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No. 2<br />
36 Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa<br />
62 Greetings To The Devil<br />
87 Helden auf vier Pfoten<br />
81 Henry V – Die Schlacht bei Agincourt<br />
76 Himmelkvad<br />
79 Ice Road Truckers – Tödliche Straßen (1. Staffel)<br />
15 Im Westen nichts Neues<br />
24 <strong>In</strong> <strong>Time</strong><br />
64 <strong>In</strong>cite Mill – Jeder ist sich selbst der Nächste<br />
87 Jagdszenen aus Niederbayern<br />
66 Jack The Reaper<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
7,5 7,5 7<br />
6 8,5 7,5<br />
7 6,5 7,5<br />
8 5 7<br />
6 3 7<br />
6 8,5 8,5<br />
5,5 8 7,5<br />
7 5 6,5<br />
8,5 6,5 7<br />
7 6 6,5<br />
7 7 7<br />
8,5 8 7,5<br />
6,5 7 6<br />
6,5 7 6,5<br />
8 7,5 7<br />
4 4,5 6,5<br />
6 9,5 8,5<br />
7,5 9 9<br />
7,5 6,5 6,5<br />
8 5,5 6,5<br />
6 7 6,5<br />
6 8 8<br />
5,5 5,5 7<br />
8 6,5 6<br />
4 7 6,5<br />
4,5 7 7,5<br />
7 7 7,5<br />
7,5 8,5 6,5<br />
9 9,5 7,5<br />
7 6 7<br />
6,5 8,5 6<br />
7 8 6,5<br />
8 8 8<br />
8 8 8<br />
4 6 6,5<br />
7 6,5 4,5<br />
6 7,5 7<br />
– – –<br />
7 8,5 8,5<br />
– – –<br />
10 10 7,5<br />
10 8 8,5<br />
9 7,5 8<br />
7 – 8<br />
8 6,5 6<br />
6,5 7 7<br />
6,5 5,5 5,5<br />
7 3 5,5<br />
8 – 9,5<br />
6,5 5,5 4,5<br />
10 7 4<br />
8 8,5 9<br />
7 6 5<br />
7,5 4,5 3,5<br />
3 5 4,5<br />
20 Jackie Brown<br />
40 Johnny English<br />
41 Johnny English – Jetzt erst recht<br />
63 Krieg der Königreiche<br />
50 Legende<br />
87 Leinen los – Kurs Speyer 3D<br />
88 Love Storming<br />
74 Luther (1. Staffel)<br />
39 Mario Barth – Stadion Tour 2011<br />
49 Mercy<br />
18 Natural Born Killers<br />
87 Nikita<br />
46 O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee<br />
82 Oben 3D<br />
68 Paranormal Activity 3<br />
44 Paris Express<br />
50 Phoebe im Wunderland<br />
52 Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn<br />
59 Requiem For A Killer<br />
18 Reservoir Dogs<br />
48 Restless<br />
88 Resturlaub<br />
66 Schloss des Schreckens<br />
44 See You <strong>In</strong> September<br />
34 Sleeping Beauty<br />
60 Sleepless Night – Nacht der Vergeltung<br />
88 Smoke<br />
39 Soloalbum<br />
82 Space Dogs 3D<br />
62 Steven Seagal – Troublemaker-Collection<br />
65 Straw Dogs – Wer Gewalt sät<br />
56 Susi und Strolch<br />
38 The Front Line – Der Krieg ist nie zu Ende<br />
44 The Guard – Ein Ire sieht schwarz<br />
73 The Prisoner<br />
67 The Texas Chainsaw Massacre<br />
68 The Ward<br />
88 Ticket Out<br />
88 Tornado und der Pferdefl üsterer<br />
83 Transformers 3 3D<br />
36 Trespass<br />
18 True Romance<br />
32 Tyrannosaur<br />
79 Ulver<br />
73 V – Die Besucher (2. Staffel)<br />
78 Verdi: Complete Ballet Music From The Operas<br />
88 Wasser ist Leben<br />
31 Warrior<br />
32 Was auch geschehen mag – The Shunning<br />
15 Wer die Nachtigall stört<br />
39 What A Man<br />
51 Wickie auf großer Fahrt 3D<br />
46 Wie ausgewechselt<br />
72 Xanadu (1. Staffel)<br />
68 Zombie Apocalypse<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
9 8 7,5<br />
7 7 7<br />
7 7,5 7<br />
6 8,5 8,5<br />
7 6,5 4<br />
5 7 6,5<br />
6 8 7<br />
7,5 8 7<br />
7 8 7<br />
6 5,5 6,5<br />
– – –<br />
7,5 6,5 5,5<br />
8,5 7 7,5<br />
9 10 7,5<br />
7 5,5 5<br />
5,5 8,5 8<br />
8,5 7,5 7<br />
6 10 4,5<br />
6,5 8,5 7<br />
9,5 6,5 7<br />
7 7 7<br />
6 8 7,5<br />
7,5 7 3,5<br />
4,5 7,5 7<br />
7,5 7 6<br />
8,5 6,5 8<br />
7 5 6,5<br />
7 7 8,5<br />
4,5 8 6,5<br />
4,5 7 6,5<br />
7 7,5 8<br />
7,5 10 8<br />
8 8,5 8,5<br />
8 6 5,5<br />
7,5 7,5 7,5<br />
6,5 3,5 4,5<br />
5,5 7,5 7,5<br />
6 7 6,5<br />
5,5 7 6,5<br />
5 9,5 8,5<br />
5 7,5 7<br />
– – –<br />
8 6,5 6,5<br />
9 6 8,5<br />
7 8 7<br />
7,5 – 9<br />
6 4 5<br />
8 6 7,5<br />
6,5 8,5 6,5<br />
8,5 8,5 4<br />
6 9 7,5<br />
6 9,5 9<br />
6,5 9 7,5<br />
7,5 6,5 6,5<br />
5 6,5 6,5<br />
Premium-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
<strong>In</strong>halt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 7
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Anonymus für die Heimkinos<br />
Ab 16. Mai wird der Historienfilm „Anonymus“<br />
über Sony Pictures Home erhältlich sein. Der<br />
politische Thriller von Starregisseur Roland<br />
Emmerich spielt im elisabethanischen England.<br />
Einerseits werden in dem Streifen die Machtkämpfe<br />
um die Nachfolge von Königin Elizabeth<br />
I und die damit verbundenen politischen<br />
Unruhen behandelt. Zum anderen wird die Frage<br />
thematisiert, welcher Autor wirklich hinter<br />
den Werken von William Shakespeare steckt.<br />
„Anonymus“ gibt eine mögliche Antwort, die<br />
beim Kinostart für Wirbel sorgte. LF<br />
Gratis-Comic-Tag am 12. Mai<br />
Der in den USA schon seit zehn Jahren sehr<br />
erfolgreiche „Free Comic Book Day“ kommt<br />
nun als „Gratis-Comic-Tag“ zum ersten Mal<br />
auch nach Deutschland. Das Event ist eine<br />
groß angelegte Promotionaktion der Verlage<br />
zur Unterstützung der heimischen Comicbuchlandschaft,<br />
die schon seit Jahren unter rückläufigen<br />
Auflagen leidet. <strong>In</strong> allen teilnehmenden<br />
Buchhandlungen und Zeitschriftenläden wird<br />
ein Kontingent von 30 verschiedenen Comics<br />
vorrätig sein, die man sich als interessierter<br />
Leser gratis mitnehmen kann – die Gesamtauflage<br />
wird 300000 Stück erreichen. Besonders<br />
interessant für Film- und Fernsehliebhaber<br />
dürften die Comicpendants zu „The Dark<br />
Knight Rises“, „The Amazing Spider-Man“, „The<br />
Walking Dead“ und „Game Of Thrones“ sein.<br />
Genauere <strong>In</strong>fos zum Projekt und eine anschauliche<br />
Übersicht der geplanten Hefte gibt es im<br />
Netz unter „gratiscomictag.de“. TW<br />
Lucky Trouble<br />
Milla Jovovich kennt man sonst nur als toughe<br />
Kämpferin in Filmen wie „Resident Evil“ oder<br />
„Das fünfte Element“. <strong>In</strong> der russischen Komödie<br />
„Lucky Trouble“ hingegen spielt sie eine<br />
leidenschaftliche russische Dame, die einem<br />
naiven Provinzlehrer (Konstantin Khabenskij)<br />
den Kopf verdreht, der aber aufgrund einer<br />
Verwechslung als Fußballtrainer fungieren<br />
muss und dadurch in seiner Kleinstadt festsitzt.<br />
Mit ihrer Figur und ihrem reichlichen Overacting<br />
nimmt Jovovich sich und ihre sonstigen<br />
Rollen gekonnt auf die Schippe und sorgt für<br />
leichte osteuropäische Unterhaltung. Dieser<br />
erfrischende Spaß ist passend zum Frühling ab<br />
dem 25. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. NR<br />
Tim-Burton-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Collection<br />
Der Verleiher Warner Home Video hat Details<br />
zur „Tim Burton Collection“ bekannt gegeben,<br />
die am 4. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht werden<br />
soll. Demnach werden acht starbesetzte Spielfilme<br />
des Kultregisseurs in einer Box veröffentlicht.<br />
Das Set beinhaltet die Fantasy-Abenteuer<br />
„Lottergeist Beetlejuice“, „Mars Attacks!“, „Tim<br />
Burton‘s Corpse Bride – Hochzeit mit einer<br />
Leiche“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“,<br />
„Sweeney Todd“ sowie die beiden Comicverfilmungen<br />
„Batman“ und „Batmans Rückkehr“.<br />
Außerdem wird der frühe und gesuchte „Pee-<br />
Wee‘s irre Abenteuer“ (1985) enthalten sein. LF<br />
Gleich drei neue Serienhighlights veröffentlicht<br />
Polyband für die heimische Kinoleinwand. Am<br />
30. Mai erscheint der erste Teil der ersten Staffel<br />
zu der BBC-Serie „Robin Hood“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Jonas Armstrong kämpft als Robin von Locksley<br />
gegen Prinz John an, der in Abwesenheit von<br />
König Richard die Krone von England an sich<br />
gerissen hat.<br />
Actiongeladene Abenteuer verspricht auch die<br />
fünfte Staffel von „Doctor Who“, die am 24.<br />
Banderas und der Urknall<br />
Wenn es ein Motiv für rasante Action in Filmen gibt, dann ist es das<br />
gute alte Geld. Diamanten im Werte von 30 Millionen Dollar dürften<br />
Anreiz genug sein, um auch mal ein krummes Ding durchzuziehen.<br />
Deshalb sucht der Privatdetektiv Cruz (Antonio Banderas)<br />
in dem Thriller „The Big Bang“ nach der verschwundenen Freundin<br />
des russischen Schwergewichtboxers Anton (Robert Maillet). Diese<br />
weiß nämlich, wo die Klunker stecken, und könnte sowohl dem<br />
Auftraggeber als auch dem Schnüffl er zu großem Reichtum verhelfen.<br />
Der Spannung halber sind auch noch andere hinter dem Schatz<br />
her: Drei korrupte Polizisten machen Cruz das Leben schwer. Ach ja,<br />
in der Wüste von New Mexico trifft der Ermittler auf den millionenschweren<br />
Physiker Simon Kestral (Sam Elliott), der mal eben<br />
den Urknall (auf Englisch „Big Bang“ genannt) rekonstruieren<br />
möchte und zufälligerweise der Exmann von<br />
Antons verführerischer Stripper-Freundin ist …<br />
Den verworrenen, durchgeknallten Gangster-<br />
Thriller fi nden Sie ab dem 5. April in den<br />
Videotheken, während die Kauf-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ab<br />
dem 14. Mai im Handel steht. FT<br />
Johnny Depp in: The Lone Ranger<br />
Nachdem Walt Disney erst Ende Februar den Drehbeginn des Großprojekts<br />
„The Lone Ranger“ mit Hauptdarsteller Johnny Depp bekannt gegeben hat, veröffentlichte<br />
der Medienkonzern nun das erste Bild vom Film – mit<br />
starkem Wiedererkennungswert. Selbst, wenn man sich wirklich<br />
bemüht: Man kommt nicht umhin, in den beiden Hauptfi -<br />
guren von „The Lone Ranger“ gewisse Ähnlichkeiten zu anderen<br />
Leinwandhelden zu erkennen. Während Armie Hammer<br />
als Texas-Ranger John Reid an Zorro erinnert, weist Johnny<br />
Depps Kostümierung als <strong>In</strong>dianerkrieger Tonto doch frappierende<br />
Parallelen zu seiner Paraderolle als Captain Jack Sparrow aus<br />
den „Fluch der Karibik“-Filmen auf. „The Lone Ranger“ basiert<br />
auf der Westernserie „Die Texas-Rangers“, einem Klassiker, der<br />
auch nach 60 Jahren immer mal wieder im amerikanischen<br />
Fernsehen gezeigt wird. Es geht um einen Gesetzeshüter im<br />
Wilden Westen, der als Einziger einen Banditenüberfall überlebt<br />
und von einem <strong>In</strong>dianer gesund gepfl egt wird. Ganz<br />
wie Batman und Robin jagt das Duo fortan Verbrecher. FM<br />
Polyband: Neue Serienhighlights in HD<br />
April auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich sein wird. <strong>In</strong> der Serie<br />
reisen Doctor Who und Assistentin Amy quer<br />
durch die Zeit, um so das Universum zu retten.<br />
Am 29. Mai kehrt auch das berühmte Detektivduo<br />
Sherlock Holmes und Dr. Watson mit<br />
Season 2 der beliebten Krimireihe zurück.<br />
Dabei müssen sie gleich drei ihrer bekanntesten<br />
Fälle aufklären: „A Scandal <strong>In</strong> Belgravia“,<br />
„The Hounds Of Baskerville“ und „The<br />
Reichenbach Fall“.<br />
LF<br />
Bilder: Capelight, Disney, KSM, Polyband, Studiocanal, Sunfilm<br />
8
Waking Life<br />
Einen im wahrsten Sinne des Wortes „traumhaften“<br />
Film kann man ab dem 13. April endlich<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bekommen. <strong>In</strong> „Waking Life“ dreht<br />
sich alles um die lebensverändernde Kraft unserer<br />
Träume, um den manchmal nicht mehr<br />
aufzulösenden Schwebezustand zwischen der<br />
Wirklichkeit und der Welt des Schlafs. Die assoziative,<br />
freie und unbändig kreative inhaltliche Komponente des Streifens<br />
wird auf der visuellen Ebene durch ein interessantes Verfremdungsverfahren<br />
komplementiert, bei dem die Realbildaufnahmen der Schauspieler<br />
nachträglich in gezeichnete Sequenzen verwandelt wurden. TW<br />
„DER NÄCHSTE GANZ GROSSE<br />
TV-SERIEN-BLOCKBUSTER“<br />
- INTRO<br />
„Ein TV-Spektakel“<br />
- Spiegel Online<br />
Zuwachs in der <strong>Blu</strong> Cinemathek<br />
Am 3. Mai wird Studiocanals „<strong>Blu</strong> Cinemathek“ um den Erotikthriller<br />
„Chloe“, die Komödie „Clerks – Die Ladenhüter“, die Dokumentation<br />
„Mikrokosmos“, die Wayne-Wang-Komödie „Smoke“, das Drama „There<br />
Will Be Blood“ und den Kriminalfi lm „Vier im roten Kreis“ ergänzt. Mit<br />
dem Thriller „Der talentierte Mr. Ripley“, der Komödie „Geständnisse –<br />
Confessions Of A Dangerous Mind“, dem Kriegsdrama „The Killing<br />
Fields“ und dem Historienthriller „Thirteen Days“ gesellen sich außerdem<br />
vier Streifen zur Kollektion, die erstmals in HD-Aufl ösung veröffentlicht<br />
werden. Die anspruchsvolle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung verwöhnt Sammler dabei<br />
mit einer hochwertigen Verpackung, bestehend aus einem 6-seitigen<br />
Digipack im edlen<br />
Metalliclook-Schuber.<br />
LF<br />
Gewinn oder stirb<br />
Human Traffic: Kultfilm in HD<br />
Er ist zurück, der Kultfi lm aus den 1990er Jahren:<br />
„Human Traffi c“ kommt am 10. Mai in den Handel.<br />
Die Komödie beschäftigt sich mit<br />
der britischen Raver-Szene der<br />
1990er Jahre. Handlungsmittelpunkt<br />
stellt das<br />
Wochenendleben<br />
samt Clubhits von<br />
Fatboy Slim und Co., Drogenexzessen und<br />
Sex dar. Ähnlich wie in einer Dokumentation<br />
werden sieben Protagonisten aus<br />
Cardiff begleitet und dabei ihre Erfahrungen<br />
mit der Kamera eingefangen. LF<br />
Anzeige<br />
DIE KOMPLETTE ERSTE STAFFEL<br />
Ab 30.03. auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD<br />
© 2012 Home Box Offi ce, <strong>In</strong>c. All rights reserved. HBO ® and related service marks<br />
are the property of Home Box Offi ce, <strong>In</strong>c. Distributed by Warner Home Video.
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
10<br />
Jackie Brown: Prequel geplant<br />
Schon seit Längerem machen immer wieder<br />
Gerüchte um ein Prequel zu Quentin<br />
Tarantinos „Jackie Brown“ die Runde – allerdings<br />
ohne jegliche persönliche Beteiligung<br />
Tarantinos. Nun scheint das Projekt langsam<br />
konkrete Züge anzunehmen: Wie bereits das<br />
Original wird auch „The Switch“ auf einer Romanvorlage<br />
basieren und sich um eine frühe<br />
Episode aus dem bewegten Gangster-Leben<br />
von Ordell Robbie und Louis Gara drehen,<br />
die diesmal anstatt von Samuel L. Jackson<br />
und Robert De Niro von Rapper Mos Def und<br />
John Hawkes übernommen werden sollen. Im<br />
Moment sind außerdem „Everybody‘s Darling“<br />
Jennifer Aniston und der Texaner Dennis Quaid<br />
die neuesten und namhaftesten Kandidaten<br />
im turbulenten Besetzungskarussell. TW<br />
Endlich auch in Deutschland: Heat<br />
Lange Zeit war Michael Manns rauschhafter<br />
Mafia-Thriller nur als Importversion zu beziehen,<br />
da Warner Home Video die Rechte an<br />
dem Titel vorübergehend verloren hatte. Nun<br />
hat die deutsche Niederlassung des Major-<br />
Studios jene aber wieder zurückerlangt und<br />
wird das Kultwerk voraussichtlich im Sommer<br />
dieses Jahres (eventuell im Rahmen der günstigen<br />
„Star Selection“) auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlichen.<br />
FT<br />
Frühwerk des Drive-Regisseurs: Fear X<br />
Bevor Regisseur Nicholas Winding Refn mit<br />
seinem stylishen Arthouse-Actioner „Drive“ im<br />
letzten Jahr Amerika und schließlich auch den<br />
Rest der Welt eroberte (siehe auch unsere<br />
Import-Preview auf Seite 86), hatte er<br />
schon so manch andere außergewöhnliche<br />
Produktion auf der Habenseite. Der größte<br />
Trumpf seines Frühwerks „Fear X“ ist<br />
dabei die starke Besetzung: John Turturro<br />
brilliert hier als verzweifelter Ehemann,<br />
der den Unfalltod seiner Frau nicht wahrhaben<br />
will und nach und nach einer großen<br />
Verschwörung auf die Spur kommt. Sunfilm<br />
Entertainment veröffentlich den spannenden<br />
Thriller zu Beginn der zweiten Jahreshälfte. TW<br />
Schauwerte unter dem Meer: Dive 3D<br />
Wer schon immer einmal davon geträumt hat,<br />
in die atemberaubenden Unterwasserwelten<br />
des Roten Meeres einzutauchen und dort<br />
sowohl die Tier- und Pflanzenwelt als auch<br />
gesunkene Schiffswracks zu erkunden, kann<br />
genau das ab dem 14. Mai mit „Dive 3D – Leben<br />
im Schiffswrack“ in die Tat umsetzen. Der<br />
Zuschauer wird auf eine Reise in die Tiefen<br />
des ägyptischen Roten Meeres mitgenommen<br />
und erlebt dort Begegnungen mit bekannten<br />
Meeresbewohnern wie den Clownfischen, Muränen,<br />
Seeigeln oder gepunkteten Adlerrochen.<br />
Die in 3D gedrehten Unterwasseraufnahmen<br />
sollen für ein authentisches Mittendringefühl<br />
sorgen, wenn es z. B. heißt, das Wrack eines<br />
alten gesunkenen Kriegsschiffes zu erkunden.<br />
Fortsetzungen in anderen Meeresgebieten sind<br />
bereits in Arbeit. NR<br />
Komödie pur: Männerherzen 2<br />
Auch in der Fortsetzung des Komödienhits von<br />
2009 dreht sich wieder alles um die Lust und<br />
die Last, ein ganzer Mann zu sein – was immer<br />
das für jeden einzelnen auch heißen mag! All die<br />
bekannten und beliebten Figuren aus dem ersten Teil<br />
sind wieder mit an Bord, haben sich weiterentwickelt,<br />
sind an ganz neuen Scheidepunkten<br />
ihres Lebens angekommen und sich dennoch<br />
im Rahmen ihrer Möglichkeiten treu<br />
geblieben. Ob Til Schweiger als Jerome (der die Lichter der<br />
Großstadt leid ist und eine überstürzte „Landfl ucht“ begeht), ob<br />
Christian Ulmen als Günther (der sich mit den ganz alltäglichen<br />
Beziehungsproblemen herumschlägt) oder Florian David Fitz als<br />
Niklas (der sich von einem fremden Bett ins nächste stürzt): Sie<br />
alle suchen auf ihre ganz persönliche Art und Weise irgendwie<br />
nach ihrem Glück. „Männerherzen und die ganz ganz große Liebe“<br />
erscheint am 30. März bei Warner Home Video. TW<br />
Don’t Be Afraid Of The Dark<br />
Wie gut kennen Sie sich im Science-Fiction-Genre aus? Sind Sie tough genug,<br />
um die folgende Frage zu beantworten?<br />
Aus den korrekt beantworteten Einsendungen ziehen wir drei Gewinner, die folgende von 20th<br />
Century Fox gesponserte Preise erhalten: Je ein tolles <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket mit den aktuellen Science-<br />
Fiction-Krachern „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ und „Darkest Hour“.<br />
Senden Sie Ihre Antwort an:<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Stichwort: Science-Fiction<br />
Lauchstädter Str. 20<br />
04229 Leipzig<br />
Einsendeschluss ist der 30. April 2012. Eine Barauszahlung der<br />
Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss<br />
des Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren<br />
Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder<br />
Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />
Guillermo del Toro schrieb und produzierte 2010 einen<br />
Horrorfi lm, der gleich zwei Debüts mit sich brachte:<br />
Zum einen war „Don’t Be Afraid Of The Dark“ die<br />
erste Regiearbeit des Comiczeichners Troy Nixey<br />
und gleichzeitig feierte die Schauspielerin und<br />
Tom-Cruise-Gattin Katie Holmes ihren ersten Auftritt<br />
im Gruselgenre. An Holmes’ Seite spielt Guy<br />
Pearce einen Familienvater, der mit seiner neuen<br />
Lebensgefährtin und seiner Tochter Sally (Bailee Madison) ein altes<br />
Haus bezieht, um es zu renovieren und weiterzuverkaufen. Doch<br />
hinter einer kleinen Tür lauern leise Stimmen, die Sally dazu auffordern,<br />
sie zu befreien. Als das kleine Mädchen in seiner Einsamkeit<br />
den Stimmen nachgibt, lässt sie ungewollt eine dunkle,<br />
gefährliche Macht auf ihre Familie los.<br />
Das gelungene Remake des TV-Klassikers aus den frühen<br />
1970er Jahren bringt Planet Media ab dem 3. Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
in den Handel.<br />
NR<br />
Verlosung „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ und „Darkest Hour“<br />
Wer inszenierte das legendäre, 1938 ausgestrahlte Radiohörspiel von H. G. Wells<br />
„Krieg der Welten“?<br />
Bilder: 20th Century Fox, Planet Media, Warner Home Video
Luther, Drive, What<br />
A Man u. v. a.<br />
Die drei Musketiere,<br />
Krieg der Götter,<br />
„Die Abenteuer von<br />
Tim und Struppi“<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/12<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN<br />
H Tim und Struppi“<br />
von<br />
Abenteuer „Die<br />
Für die Familie: „Wickie<br />
auf großer Fahrt“<br />
auf großer Fahrt“<br />
„Wickie<br />
Familie: die Für<br />
FILMGENUSS<br />
„Johnny English –<br />
jetzt erst recht“<br />
jetzt erst recht“<br />
– English „Johnny<br />
Jetzt 6 Ausgaben<br />
abonnieren & <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc gratis!<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar, im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones, Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter www.auerbach-verlag.de/abo.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, istockphoto.com/gehring<br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
•6 Ausgaben nur 24,90 €<br />
•Lieferung frei Haus<br />
•eine Prämie Ihrer Wahl<br />
Ja, ich abonniere BLU-RAY<br />
MAGAZIN ab der nächsten<br />
Ausgabe/ab Ausgabe ___/<br />
2012 für ein Jahr zum Preis von<br />
24,90 € für 6 Ausgaben.<br />
(EU-Ausland und CH: 34,90 € für<br />
6 Ausgaben).<br />
Das Abonnement verlängert<br />
sich automatisch um jeweils<br />
ein weiteres Jahr zu den dann<br />
geltenden Konditionen, wenn<br />
nicht spätestens 7 Tage nach<br />
Erhalt der 5. Ausgabe schriftlich<br />
per Post oder Fax bei Auerbach<br />
Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229<br />
Leipzig gekündigt wurde.<br />
Mir ist bekannt, dass ich<br />
innerhalb von zwei Wochen nach<br />
Bestellung ohne Begründung bei<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste<br />
GmbH, Lauchstädter Str. 20,<br />
04229 Leipzig per Post oder Fax<br />
widerrufen kann. Maßgeblich ist<br />
der Tag der Absendung (Poststempel<br />
genügt).<br />
Ich möchte BLU-RAY MAGAZIN abonnieren!<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
E-Mail<br />
Telefon/Mobil<br />
Geburtsdatum<br />
Ich zahle per Kreditkarte Bankeinzug Rechnung<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Datum, Unterschrift<br />
Wohnort<br />
Wunschprämie einfach ankreuzen!*<br />
5 Days of War<br />
Company Man<br />
Die Legende von Aang<br />
Friendship!<br />
Terry Pratchett’s Going Postal<br />
Kung Fu Panda<br />
Memento<br />
New York für Anfänger<br />
The King’s Speech<br />
The Road<br />
The Tourist<br />
Wo die wilden Kerle wohnen<br />
*<br />
Nur solange der Vorrat reicht.<br />
Versand der Prämie erst nach Zahlung des Abo-Betrages.<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug<br />
Kontoinhaber<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
Topserie:<br />
Game<br />
Of<br />
Thrones<br />
Tarantino<br />
im Porträt<br />
Sein komplettes<br />
Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
erste Fakten zu<br />
„Django Unchained“<br />
110<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
Mehr <strong>In</strong>halt:<br />
Die drei Musketiere,<br />
Krieg der Götter,<br />
Luther, Drive, What<br />
A Man u. v. a.<br />
Mehr <strong>In</strong>halt:<br />
Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />
Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 abo@av.de<br />
0341–1495511
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Verblendung: Im Mai auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Erst im Januar im Kino gestartet wird der<br />
Auftakt der US-Verfilmung der beliebten<br />
Millennium-Trilogie bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht.<br />
Der Thriller mit Daniel Craig und<br />
Rooney Mara in den Hauptrollen wird als<br />
2-Disc-Edition im Digipack mit edlem Schuber<br />
voraussichtlich am 24. Mai in den deutschen<br />
Handel kommen. Nach Angaben des Verleihers<br />
beinhaltet die Home-Cinema-Variante<br />
insgesamt 4 Stunden an Hinter-den-Kulissen-<br />
Material (u. a. <strong>In</strong>terviews, Probeaufnahmen<br />
und ein Audiokommentar mit Regisseur<br />
David Fincher). LF<br />
Neu verfilmt: Große Erwartungen<br />
Na, wenn das mal nicht ein abwechslungsreiches<br />
Programm ist: Nach dem weltweit<br />
erfolgreichen Disney-Blockbuster „Prince Of<br />
Persia“ hat sich Regisseur Mike Newell als<br />
nächstes Projekt eine Neuverfilmung von<br />
Charles Dickens’ unsterblichem Klassiker<br />
„Große Erwartungen“ herausgesucht. Ob seine<br />
Version des berühmten Romans der wirklich<br />
gelungenen Kinoadaption von 1998 (mit<br />
Gwyneth Paltrow und Ethan Hawke in den<br />
Hauptrollen) das Wasser reichen kann, bleibt<br />
abzuwarten – interessant wäre sicherlich eine<br />
stärkere Fokussierung auf den Lebensweg der<br />
Hauptfigur Pip, um den bei Alfonso Cuarón<br />
etwas untergegangenen bildungsbürgerlichen<br />
Aspekt des Stoffes deutlicher heraus zuarbeiten.<br />
Der Film befindet sich gerade in der Postproduktion<br />
und wird voraussichtlich noch in<br />
diesem Jahr in den Kinos anlaufen. TW<br />
The Descendants: Oscar ® -Gewinner auf BD<br />
20th Century Fox Home veröffentlicht den<br />
Oscar ® -Gewinner „The Descendants“ mit<br />
George Clooney in der Hauptrolle am 25. Mai<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Das einfühlsame Drama erzählt die<br />
Geschichte von Matt King, für den die Welt zusammenbricht,<br />
nachdem seine Frau bei einem<br />
schweren Bootsunfall ins Koma fällt. Doch<br />
damit nicht genug, erfährt er doch zusätzlich,<br />
dass Elizabeth (Patricia Hastie) seit einiger Zeit<br />
eine Affäre hatte. Plötzlich muss sich Matt ganz<br />
auf sich gestellt um seine beiden Töchter kümmern.<br />
Regie führte Alexander Payne, der sein<br />
Talent schon in der brillanten Tragikomödie<br />
„Sideways“ unter Beweis stellen konnte. LF<br />
Neues für Manga-Fans: <strong>Blu</strong>e Exorcist<br />
Aus dem Hause Kazé, das ja immer eine gute<br />
Adresse für den geneigten Manga-Liebhaber<br />
ist, kommt demnächst eine umfangreiche<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box zur „<strong>Blu</strong>e Exorcist“-Reihe. Die<br />
Geschichte der beiden ungleichen Brüder<br />
Rin und Yukio, die plötzlich erfahren, dass sie<br />
die Söhne des Satans sind und schließlich zu<br />
mächtigen Exorzisten heranreifen, verspricht<br />
jede Menge Action, Abenteuer und Spannung<br />
für ein eher erwachsenes Zielpublikum.<br />
Die Serie erscheint als 4-Disc-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set<br />
mit insgesamt 25 Episoden – der anvisierte<br />
Veröffentlichungszeitraum ist im kommenden<br />
Sommer. TW<br />
Rubbeldiekatz in hochwertiger Collector’s Edition<br />
Fans des neuesten Schweighöfer-Films aufgepasst!<br />
Am 18. Mai veröffentlicht Universal Home<br />
eine 2-Disc-Collector’s-Edition zu der Komödie<br />
„Rubbeldiekatz“, die zahlreiche Merchandising-<br />
Men <strong>In</strong> Black 1 + 2<br />
Artikel enthält. Neben einer wunderbar goldenen<br />
Kosmetiktasche, einer Plüschkatze, Postkarten,<br />
einem Zertifi kat, Autogrammkarten von Alex<br />
Honk und Sarah Voss enthält die Box noch einen<br />
Schlüsselanhänger auf dem „Einparken ist sexy“<br />
aufgedruckt ist.<br />
<strong>In</strong> seinem neuesten Streifen muss sich Matthias<br />
Schweighöfer mit Frauenproblemen herumschlagen.<br />
Weil er als erfolgloser Theaterschauspieler<br />
Alexander keinen Job ergattern kann,<br />
verwandelt er sich kurzerhand in Alexandra und<br />
sticht seine Konkurrentinnen mühelos aus. Ohne<br />
Probleme bekommt er die Zusage für einen<br />
großen Hollywood-Film. Aber kann er tatsächlich<br />
auf Dauer mit ausgestopften BH und hochhackigen<br />
Pumps überzeugen? „Rubbeldiekatz“<br />
wird am 18. Mai alternativ auch in einer 1-Disc-<br />
Edition veröffentlicht.<br />
LF<br />
Bereits im Jahr 1997 begann die Alien-Jagd der Erfolgskombo<br />
Will Smith und Tommy Lee Jones alias<br />
Agent J und Agent K. Die sogenannten Men in<br />
Black, ein Geheimdienst der sich durch schwarze<br />
Anzüge, schnelle Autos, Hightech-Waffen und das<br />
„Blitz-Dings“ auszeichnet, sorgen mit der nötigen<br />
Coolness für Recht und Ordnung unter den eingebürgerten<br />
Außerirdischen. Im dritten Teil (ab dem<br />
24. Mai 2012 in den deutschen Kinos) soll Agent J<br />
nun eine Reise in die Vergangenheit unternehmen, um<br />
nicht nur seinen Kollegen K, sondern gleich die ganze Welt zu retten.<br />
Pünktlich einen Monat vor dem Kinostart des dritten Teils sind<br />
die beiden Vorgänger endlich in feinster <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität erhältlich.<br />
Sammler und alle, die sich vor dem Kinostart des neuesten<br />
Teils noch einmal die Anfänge ins Gedächtnis rufen möchten,<br />
können sich ab dem 26. April 2012 mit der Collector‘s Box<br />
die zwei ersten Teile der Science-Fiction-Komödie gebündelt<br />
und im edlen Schuber nach Hause holen.<br />
NR<br />
Die Tribute von Panem – The Hunger Games<br />
Fantasy-Roman-Verfilmungen<br />
sind derzeit ein<br />
Konzept, das meist Erfolg<br />
verspricht. Die besten Beispiele<br />
sind da wohl „Harry<br />
Potter“ oder die „Biss“-Reihe.<br />
„Die Tribute von Panem“<br />
nach der Romantrilogie von<br />
Suzanne Collins, die sich etwa an dieselbe<br />
Zielgruppe richtete, will sich nun in diese Erfolgsgeschichte<br />
einreihen. Und tatsächlich, die<br />
aktuellsten Prognosen verheißen angesichts<br />
der Vorverkäufe nur Gutes: „Die Tribute von<br />
Panem“ könnten sogar die Erfolge von „Harry<br />
Potter“ und „Twilight“ überbieten. Auch wenn<br />
Suzanne Collins‘ Geschichte nichts mit Zauberei<br />
oder Vampiren zu tun hat, so scheint sie doch<br />
etwas Magisches an sich zu haben, das bereits<br />
am Startwochenende über 100 Millionen Zuschauer<br />
in die Kinos locken könnte. Ab<br />
dem 22. März 2012 kann auch in den<br />
deutschen Kinos verfolgt werden, wie<br />
die junge Katniss versucht, sich in<br />
ihrer grausamen, diktatorischen<br />
Welt zu behaupten und vor allem<br />
die unmenschlichen „Hungerspiele“<br />
zu überleben. NR<br />
Bilder: Sony Pictures, Studiocanal, Paramount, 20th Century Fox, Universal<br />
12
Im Kino: 21 Jump Street<br />
Lange haben die Fans auf die Kinofassung der von 1987 bis 1991 produzierten<br />
US-Kultserie „21 Jump Street“ warten müssen. Jetzt bringt der<br />
Verleiher Sony Pictures das Serienremake ab dem 31. Mai auf die große<br />
Leinwand. Der Film folgt dem Serienprinzip: So<br />
schlüpfen Jonah Hill („Superbad“) und<br />
Channing Tatum („Step Up“) in die<br />
Rollen zweier junger Polizisten, die aufgrund<br />
ihres jugendlichen Aussehens in<br />
der örtlichen Highshool ihren Undercover-<br />
Dienst antreten. Sie tauschen ihre Waffen gegen<br />
Rucksäcke ein, um einen Drogenring aufzudecken.<br />
Während der Ermittlungen stellen sie fest,<br />
dass die Highschool von heute nicht mehr das<br />
ist, was sie früher einmal war. Noch einmal müssen<br />
sie sich mit den Ängsten und Schrecken des<br />
Teenager-Daseins auseinandersetzen – auch mit<br />
Problemen, von denen sie glaubten, sie lägen längst<br />
hinter ihnen. Regie führten Phil Lord und Christopher<br />
Miller, die beide ihr Talent bereits bei „Wolkig mit<br />
Aussicht auf Fleischbällchen“ bewiesen.<br />
LF<br />
Moonrise Kingdom<br />
„Die Royal Tenenbaums“, „Die Tiefseetaucher“, „Der fantastische Mr.<br />
Fox“ – so viele erinnerungswürdige Filme hat uns Wes Anderson schon<br />
beschert. Nun kommt mit „Moonrise Kingdom“ ein neues, buntes, Stargespicktes<br />
Filmerlebnis in die Kinos, das<br />
den unverkennbaren Anderson-Stempel<br />
trägt. Das Drehbuch dazu entwarf er zusammen<br />
mit Roman Coppola, dem Sohn<br />
von Francis Ford Coppola. New England<br />
in den 1960er Jahren: Ein Junge und ein<br />
Mädchen verlieben sich ineinander und<br />
beschließen miteinander durchzubrennen.<br />
Den Eltern gefällt diese Entwicklung<br />
überhaupt nicht, weshalb sie das ganze<br />
verschlafene Städtchen mobilisieren, um<br />
die beiden Ausreißer wiederzufi nden. Der<br />
Film wird am 16. Mai die Filmfestspiele in<br />
Cannes eröffnen. Einen offi ziellen deutschen<br />
Start gibt es bislang nicht. FT<br />
Tom Cruise im Sci-Fi-Fieber<br />
Joseph Kosinski, seines Zeichen Regisseur von „Tron:<br />
Legacy“ werkelt an einem neuen Science-Fiction-<br />
Epos, das noch keinen offi ziellen Titel trägt und<br />
Mitte 2013 in die Kinos kommen soll. Viel ist<br />
noch nicht bekannt. Fakt ist jedoch, dass Tom<br />
Cruise („Mission: Impossible – Phantom Protocoll“)<br />
die Hauptrolle spielt – einen Kriegsveteran,<br />
der auf einem fremden Planeten die letzten Lebewesen<br />
seiner Art auslöschen soll. Doch ein<br />
unerwarteter Zwischenfall sorgt dafür, dass er<br />
seine Mission infrage stellt. Das hört<br />
sich erst einmal nach „Avatar“ an.<br />
Die Vorlage soll aber ein eigens<br />
dafür entwickeltes Science-<br />
Fiction-Comic des Autors Arvid<br />
Nelson („Killer 7“, „X-Men<br />
Unlimited“) sein. Und das verspricht,<br />
ein Actionfeuerwerk<br />
der Superlative zu werden. FT<br />
Anzeige
Thema<br />
Spezial<br />
100 Jahre<br />
Universal<br />
Das älteste noch produzierende Hollywood-Studio feiert seinen 100.<br />
Geburtstag und veröffentlicht 50 der größten Filme des letzten Jahrhunderts<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Wir gratulieren mit einem Artikel zu den Anfängen.<br />
Carl lLaemmle, mle Gründer der rU Universal Studios<br />
Es heißt, der Kaufmann Carl Laemmle sei auf<br />
Geschäftsreise gewesen, als er die Kundschaft<br />
eines Filmtheaters beobachtete. Angeblich soll<br />
er den ganzen Tag damit verbracht haben, das<br />
Publikum zu zählen und die entsprechenden Einnahmen<br />
abzuwägen. Es dauerte nicht lange, bis<br />
er sein Textilgeschäft aufgab, eine Kinokette gründete<br />
und nur wenige Jahre darauf die Universal<br />
Studios aus dem Boden stampfte.<br />
Das erste Filmstudio eröffnete Laemmle 1911<br />
zusammen mit seinen Partnern, den Stern-Brüdern,<br />
unter dem Namen Yankee Film Company.<br />
Nach der Umfi rmierung in die <strong>In</strong>dependent<br />
Moving Pictures Company erkannte der Geschäftsmann<br />
jedoch, dass der Standort an der<br />
Ostküste für ein Unternehmen dieser Art auf<br />
Dauer nicht tragbar war. So zog das Studio bereits<br />
Ende 1912 an die Westküste nach Los Angeles,<br />
wo die Löhne niedriger waren und zudem das<br />
ganze Jahr über die Sonne schien – der perfekte<br />
Standort für kosteneffi ziente Außenaufnahmen<br />
bzw. Filmdrehs. Das nun „The Universal Film<br />
Manufacturing Company“ genannte Unternehmen<br />
breitete sich zunächst auf einer Fläche von<br />
knapp 170 Hektar aus und war eines der ersten<br />
Studios Hollywoods. Daher ist es mit seinen<br />
100 Jahren auch das älteste, das immer noch<br />
Filme produziert.<br />
Die Anfänge<br />
Der Erfolg hat natürlich auch seinen Grund, denn<br />
Carl Laemmle erkannte frühzeitig die Zeichen der<br />
Zeit und prägte das Bild der Traumfabrik maßgeblich.<br />
Zu seinem innovativen Führungsstil gehörte<br />
unter anderem das seit vielen Jahren etablierte<br />
Star-System. Anders als die meisten seiner Konkurrenten<br />
bestand er bei jedem Film auf die Nennung<br />
der Darsteller in den Vor- bzw. Abspännen.<br />
Das motivierte die Schauspieltalente natürlich<br />
zusätzlich, wodurch sie sich leichter für Universal-<br />
Projekte gewinnen ließen. Zudem förderte eine<br />
völlig neue Marketing-Strategie den kommerziellen<br />
Erfolg: Aus einfachen Darstellern wurden<br />
Stars, die von den Medien bevorzugt ins Licht der<br />
Öffentlichkeit gerückt wurden.<br />
Eine weitere große <strong>In</strong>novation war die Zugänglichkeit<br />
der Universal Studios für die Öffentlichkeit.<br />
Als erstes Studio Hollywoods gestattete Universal<br />
den Touristen, das Gelände im Rahmen einer<br />
geführten Studiotour zu erkunden, was zweierlei<br />
Effekte hatte. Zum einen wurde auf diese Weise<br />
eine gewisse Transparenz in die aufwendigen<br />
Filmproduktionen gebracht. Zum anderen erlangten<br />
die Studios eine Art Kultstatus, ähnlich<br />
eines Themenparks. Der Name Universal wurde<br />
somit mehrgleisig gefestigt und etablierte sich<br />
schnell am rapide wachsenden jungen Filmmarkt.<br />
Neue Tonfilme<br />
Ende der 1920er übergab der über 60-jährige<br />
Geschäftsführer der Universal Studios das Ruder<br />
an seinen 21-jährigen Sohn Carl Laemmle jr.<br />
und übertrug ihm die Leitung des Unternehmens.<br />
Dieser wollte vor allem die technische Seite fördern,<br />
darunter besonders die Vertonung. Die<br />
Universal-Filme sollten mit der Zeit gehen und<br />
auch in Zukunft noch konkurrenzfähig bleiben.<br />
Zu den ersten Filmen, die jene modernen Prozesse<br />
während der Produktion nutzen konnten,<br />
gehörten das teilweise mittels Technicolor eingefärbte<br />
Musical „Show Boat“ (1929) sowie das<br />
zweifach Oscar ® -prämierte Antikriegsdrama nach<br />
Erich Maria Remarque „Im Westen nichts Neues“<br />
(1930). Zudem entdeckte Carl Laemmle jr.<br />
die Horror-Niesche und gab den Startschuss<br />
zu einer ganzen Reihe von Monsterfi lmen wie<br />
„Dracula“ (1931), „Frankenstein“ (1931) und<br />
„Der Unsichtbare“ (1933). Viele dieser Filme<br />
schlummern heute noch in den riesigen Archiven<br />
der Universal Studios und warten nur darauf, neu<br />
eingescannt, restauriert und auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht<br />
zu werden.<br />
FALKO THEUNER<br />
Oswald und Micky<br />
Kaum<br />
jemand weiß heute noch, dass in den 1920er Jah-<br />
ren in einer Kollaboration mit Walt Disney die Vorgängerfi gur<br />
zu einer<br />
der größten Trick-Ikonen unserer Zeit entstand. Die<br />
Kurzfi lme<br />
von „Oswald, dem glücklichen Hasen“ bescherten<br />
Universal<br />
große Kinoerfolge. Weil Disney allerdings unzufrie-<br />
den mit seiner Entlohnung war, kreierte er zusammen mit dem<br />
ostfriesischen Trickzeichner Ub Iwerks eine alternative<br />
Version von Oswald – mit runden Mäuse- statt Hasenohren.<br />
Micky Maus war geboren, und sein erster Film<br />
„Steamboat Willie“ (1928) wird heute als Grundstein<br />
des Walt-Disney-Konzerns angesehen. Oswalds Vermächtnis<br />
fand übrigens 2010 in dem preisgekrönten Videospiel „Micky<br />
Epic“ für die Wii seine Ehrung, indem die Maus die Verbin-<br />
dung<br />
zu ihrem entfernten Hasenverwandten entdeckt.<br />
Die Collector‘s Editions aus der 100th-Anniversary-Reihe werden in edlen<br />
Digibooks mit wertvollen, spannenden Hintergrundinformationen ausgeliefert<br />
Bilder: Universal Pictures Home, Disney <strong>In</strong>teractive<br />
14
Spezial<br />
Thema<br />
Im Westen nichts Neues<br />
Antikriegsfilm<br />
OT: All Quiet On The<br />
Western Front L: US<br />
J: 1930 V: Universal<br />
Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DTS 2.0 R: Lewis<br />
Milestone D: Lew Ayres,<br />
Louis Wolheim<br />
LZ: 133 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 3/10<br />
Es ist die patriotische Rede ihres<br />
Lehrers Kantorek, die die Jungen<br />
dazu bringt, sich freiwillig für<br />
den Kriegsdienst zu melden. Doch<br />
beim militärischen Drill angekommen,<br />
merken sie, dass hier ein<br />
anderer Ton angeschlagen wird.<br />
Sie selbst sind nur noch Material,<br />
das geformt wird, um an der Front<br />
verheizt zu werden. Jene, die den<br />
Granaten entkommen, gehören<br />
zur „verlorenen Generation“, da sie<br />
schreckliche Kriegstraumata erleiden.<br />
Erich Maria Remarques Werk<br />
stellt bewusst einige Mechanismen<br />
des Krieges zur Schau, von der<br />
großen Kriegslust ebenjener, die<br />
gar nicht daran teilnehmen, bis<br />
Nach dem Mord an einem französischen Soldaten im Schützengraben<br />
erkennt Paul (Lew Ayres) den vollen Wahnsinn des Krieges<br />
hin zur alten Generation, die der<br />
Jugend Vaterlandsliebe und den<br />
Sinn zum Töten injiziert, als gäbe es<br />
keine Alternativen. Lewis Milestone,<br />
der in den späteren Folgejahren u. a.<br />
für Filmperlen wie „Les Miserables“<br />
und „Meuterei auf der Bounty“<br />
verantwortlich zeichnete, schuf<br />
ein Mammutwerk, das der Vorlage<br />
Remarques absolut gerecht wurde.<br />
1930 wurde „Im Westen nichts<br />
Neues“ für die beste Regie sowie<br />
als bester Film mit dem Oscar ®<br />
ausgezeichnet. Und diese Preise<br />
waren keineswegs unverdient, denn<br />
Milestone hatte mit vielen technischen<br />
Neuerungen zu kämpfen. So<br />
war dies zum Beispiel sein erster<br />
Tonfilm, den er drehte. Das und<br />
die für damalige Verhältnisse sehr<br />
moderne Kameratechnik stellten ihn<br />
besonders in den groß angelegten<br />
Massenszenen vor immense<br />
Herausforderungen. Die dabei entstandenen<br />
Bilder haben auch beim<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release nichts von ihrer<br />
enormen Sogwirkung verloren. FT<br />
Film 10/10<br />
Der Antikriegsfilm schlechthin – die<br />
Literaturverfi lmung nach Erich Maria Remarques<br />
Meisterwerk ist ein Meilenstein der Filmgeschichte.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 4/10<br />
Weitere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
der Collection<br />
Casino<br />
Geboren<br />
am 4. Juli<br />
The<br />
Breakfast<br />
Club<br />
Der<br />
Duft der<br />
Frauen<br />
Wer die Nachtigall stört<br />
Gerichtsdrama<br />
OT: To Kill A<br />
Mockingbird L: US<br />
J: 1962 V: Universal<br />
Pictures Home B: VC-1,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
R: Robert Mulligan<br />
D: Gregory Peck, Robert<br />
Duvall, Brock Peters LZ: 129 min FSK: 12<br />
P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 10/10<br />
Als Atticus Finch, ein kluger Jurist und Vater, lieferte Gregory Peck ein<br />
Statement für mehr Menschlichkeit und gewann dafür einen Oscar ®<br />
Quadrophenia<br />
Jenseits<br />
von<br />
Afrika<br />
Gregory Pecks Paraderolle als<br />
moralisch gefestigter Strafverteidiger<br />
Atticus Finch ist ein weiterer<br />
Oscar ® -Gewinner aus der umfangreichen<br />
Filmbibliothek Universals.<br />
Aus der Sicht von Kindern behandelt<br />
„To Kill A Mockingbird“, wie<br />
der treffendere Originaltitel heißt,<br />
schwierige Themen wie Vergewaltigung,<br />
Rassismus und den Unterschied<br />
zwischen Unschuld und<br />
Schuld. Als der afroamerikanische<br />
Tom Robinson (Brock Peters) vor<br />
Gericht gestellt wird, weil er sich<br />
angeblich an einer weißen Frau<br />
vergriffen haben soll, drängen die<br />
Stadtbewohner auf Selbstjustiz und<br />
Lynchmord. Finch stellt sich dazwischen<br />
und muss seinen Mandanten<br />
sowie seine Kinder vor den Vorurteilen<br />
des Mobs schützen. <strong>In</strong>teressanterweise<br />
folgt die Kamera stets<br />
den Kindern, die mit einigen der<br />
schlimmsten Situationen des Erwachsenseins<br />
konfrontiert werden.<br />
Eine unvoreingenommene re Perspektive<br />
hätte hierfür nicht gefunden<br />
werden können. Das Bild ist<br />
überraschend scharf, frei von jedweden<br />
Störungen und sieht größtenteils<br />
wie eine aktuelle Schwarz-<br />
Weiß-Produktion aus. Auch der Ton<br />
ist relativ sauber und liegt erwartungsgmäß<br />
in einer Stereoabmischung<br />
vor. Im Gegensatz zu dem<br />
über 30 Jahre älteren „Im Westen<br />
nichts Neues“ bietet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine<br />
immense Fülle an Extras, darunter<br />
die 90-minütige Dokumentation<br />
„Schreckliche Gestalten“ und ein<br />
ausführliches Feature zu Gregory<br />
Peck. Neben <strong>In</strong>terviews, Hintergründen<br />
zur Restauration und Kommentaren<br />
kommt auch die Bild-in-Bild-<br />
Funktion zum Einsatz.<br />
FT<br />
Film 8,5/10<br />
Ein kleines Meisterwerk über Schuld und Unschuld,<br />
die Gesellschaft und ihre Außenseiter. Gregory<br />
Peck brilliert als Urtyp aller verständnisvollen Väter.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 4/10<br />
Zurück<br />
in die<br />
Zukunft<br />
Sleepers<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 15
Thema<br />
Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />
Eine Filmografie<br />
Gestatten: Mister Quentin Tarantino, Knoxville, Tennessee,<br />
Vereinigte Staaten von Amerika, geboren am 27. März 1963<br />
Ein Mann in seinem Element, ob vor oder hinter der Kamera: Das<br />
Filmemachen liegt ihm im <strong>Blu</strong>t. Ein Glücksfall für Kinofans weltweit!<br />
Abwechslung pur: Gastauftritte in<br />
seinen eigenen Filmen genießt er<br />
Bilder: 2011 Getty Images: Marc Ausset-Lacroix, Studiocanal, Universum<br />
16
Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />
Thema<br />
Man mag es kaum glauben, aber Quentin Tarantino – der junge Wilde unter den amerikanischen<br />
Filmemachern – wird im nächsten Frühling bereits ein halbes Jahrhundert alt.<br />
Grund genug, um sein bisheriges Œuvre, das nun beinahe vollständig auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu haben<br />
ist, einmal chronologisch unter die Lupe zu nehmen und einen ersten Blick auf sein neuestes<br />
und wie immer sehnlichst erwartetes Projekt „Django Unchained“ zu werfen.<br />
Q<br />
uentin<br />
Ob als Schauspieler oder als umschwärmter Mittelpunkt seiner eigenen Premieren: Dieser<br />
Typ ist ein Charakterkopf mit einem schier endlos erscheinenden Entertainment-Faktor<br />
Tarantino: ein Name, der wie<br />
geschaffen scheint für die große und<br />
glitzernde Welt des Kinos und dessen<br />
Bedeutung in der aktuellen weltweiten<br />
Filmlandschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden kann. Seine bahnbrechenden<br />
Ideen in Sachen Storytelling,<br />
formaler Struktur und Einsatz von Originalsoundtracks<br />
in Filmen haben das Kino, so<br />
wie wir es heute kennen, entscheidend mit<br />
beeinflusst. Sein einzigartiges Gespür für<br />
Ästhetik und Style, das sich aus diversen<br />
filmhistorischen Vorbildern vom Samuraibis<br />
hin zum Westerngenre speist und gierig<br />
jedweden Einfluss der modernen Welt in<br />
sich aufnimmt, kreiert etwas völlig Eigenes,<br />
Originäres und Unverwechselbares, für das<br />
am Ende schlechterdings keine andere Bezeichnung<br />
genügt als: Tarantino-Style!<br />
Wer es sogar zum inoffi ziellen Spitznamen<br />
für eine Poker-Starthand schafft (eine Dame<br />
und eine Zehn, englisch „Queen-Ten“,<br />
wird inzwischen landläufi g als „Quentin<br />
Tarantino“ bezeichnet), der ist tatsächlich<br />
sehr weit vorgedrungen ins allgemeine<br />
popkulturelle Bewusstsein – ganz besonders<br />
natürlich in seinem Heimatland, den<br />
Vereinigten Staaten. Ein guter Gradmesser<br />
für die popkulturelle Bedeutung von Kunstwerken<br />
und Kunstschaffenden sind – ob<br />
es einem nun gefällt oder nicht – seit mittlerweile<br />
20 Jahren „Die Simpsons“. Schaut<br />
man sich die zahlreichen Referenzen<br />
an, die Tarantino über die Jahre in Matt<br />
Groenings gelbem Dauerbrenner eingeräumt<br />
wurden, dann kommt das schon<br />
mehr als einem Ritterschlag gleich. (Man<br />
denke nur an die explizite „Itchy und<br />
Scratchy“-Folge „Reservoir Cats“, an die<br />
leibhaftigen Voice-Acting-Gastauftritte von<br />
Tarantino oder natürlich an die Episode<br />
„Twenty-Two Short Films About Springfi<br />
eld“, die in minutiöser Genauigkeit Struktur<br />
und Handlungseckpunkte von „Pulp<br />
Fiction“ refl ektiert.)<br />
Auffällig ist seine Vorliebe für die Zusammenarbeit<br />
mit einem eingeschworenen<br />
Kreis von immer wiederkehrenden<br />
Tarantino-Favourites, sowohl vor als auch<br />
hinter der Kamera. Man denke nur an Uma<br />
Thurman, Tim Roth, Samuel L. Jackson, an<br />
Roger Avary, seinen Drehbuchpartner aus<br />
den frühen Jahren, oder Robert Rodriguez,<br />
mit dem er schon zahlreiche Projekte realisierte.<br />
Darüber sollte man allerdings nicht<br />
verkennen, dass Tarantino in der „Mannschaftskunst“<br />
des Kinos eines der absoluten<br />
Alphatiere ist, das neben Drehbuch<br />
und Regie am liebsten auch gleich noch<br />
die gesamte Produktion seiner Werke in<br />
die Hand nehmen würde. Damit steht er<br />
eher in der Tradition der großen Namen<br />
des „New Hollywood“ beziehungsweise<br />
der Autorenfi lmer im ursprünglich-europäischen<br />
Sinne. Passend dazu erscheinen<br />
natürlich die durchaus vorhandenen Züge<br />
der Selbstinszenierung, die er mit regelmäßigen<br />
„Gastauftritten“ in seinen eigenen<br />
Werken (und sei es nur als Anrufbeantworterstimme<br />
in „Jackie Brown“) oder mit augenzwinkernden<br />
Querverweisen auf seine<br />
eigenen Filme wie so viele seiner berühmtesten<br />
Kollegen in Maßen zelebriert.<br />
Durch die jüngste Veröffentlichungswelle<br />
von Studiocanal sind bis auf ganz wenige<br />
Ausnahmen nun alle Filme, an denen<br />
Tarantino als Regisseur, Drehbuchautor,<br />
Schauspieler, Kameramann oder Produzent<br />
mitgewirkt hat, in hochaufl ösender Qualität<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. Folgen Sie uns also<br />
auf den nächsten Seiten bei unserem kleinen<br />
Streifzug durch das bisherige Schaffen<br />
eines der faszinierendsten und talentiertesten<br />
Filmemacher unserer Zeit!<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 17
Thema<br />
Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />
Ein Debüt wie ein Urknall: Reservoir Dogs (1992)<br />
Krimi/Thriller<br />
OT: Reservoir Dogs L: US J: 1992 V: Universum B: VC-1,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Quentin Tarantino D: Harvey<br />
Keitel, Tim Roth, Steve Buscemi LZ: 91 min FSK: 18 P: 14<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 03.11.08 × 1 Extras: 10/10<br />
So einfach ist das also: Man arbeitet gemütlich<br />
in einer Videothek, stellt fest, dass es schon seit<br />
ein paar Jährchen kein amtliches „Heist-Movie“<br />
mehr gegeben hat (das Genre, das sich ganz auf<br />
die Planung und Durchführung eines ausgeklü-<br />
gelten Überfalls konzentriert) und liefert ergo eben<br />
selbst ein entsprechendes Regiedebüt ab, das mit<br />
seiner lakonischen Coolness, seinen markanten<br />
Figuren und Darstellern sowie seiner trotz aller lockeren<br />
Sprüche schlichtweg atemberaubenden<br />
Stringenz und Härte innerhalb kürzester Zeit Kultstatus<br />
erreicht! So geschehen bei Mister Quentin<br />
Tarantino, der als Regisseur, Koautor und Darsteller<br />
(Mr. Brown) gleich mit seinem Erstling die Messlatte<br />
ganz weit nach oben legte.<br />
Auffällig an der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist die etwas eintönige,<br />
stumpfe Farbpalette, der ein wenig mehr Lebendigkeit<br />
gutgetan hätte. (Die 20 Jahre seit der Premiere<br />
merkt man dem Material also an – dennoch geht<br />
der Transfer in Ordnung und vermittelt zumindest<br />
ansatzweise HD-Feeling.) Vor Kraft und Vitalität<br />
strotzen hingegen die Songs des Soundtracks, die<br />
wahnsinnig druckvoll und überzeugend aus den<br />
Boxen kommen. me . Ein absoluter Kaufgrund ist neben<br />
dem grandiosen Film das phänomenale n Bonusder<br />
Regisseur<br />
den Zuschauer<br />
höchstpersönlich in einer Einleitung willkommen<br />
heißt. Da erkennt nt man den leidenschaftlichen<br />
Home-Cinema-Enthusiasten te in Tarantino, der<br />
schon seit jeher er ein Verfechter der DVD bzw.<br />
material, zu dem aktuell der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist und<br />
ein unglaublich abwechslungsreiches<br />
und unterhaltsames Potpourri<br />
an Extras geschnürt hat, h<br />
das d jedem Fan die<br />
Freudentränen en in die Augen A treiben t dürfte.<br />
Tarantinos Handschrift: True Romance (1993)<br />
Film 9,5/10<br />
Auch nach all den Jahren wirkt der Streifen frisch und innovativ<br />
wie am ersten Tag. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> überzeugt vor allem durch die<br />
verschwenderische Ausstattung mit Hintergrundinformationen.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Eine auf keinen Fall zu unterschätzende<br />
Perle im inzwischen beinahe vollständigen<br />
Tarantino-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Portfolio ist Tony Scotts<br />
harte und doch hoffnungslos romantische<br />
Verliererballade „True Romance“, für die<br />
Quentin in Zusammenarbeit mit seinem<br />
Partner Roger Avary das Drehbuch schrieb.<br />
Die erstaunlich reibungslos funktionierende<br />
Symbiose aus großer Lovestory und klassischem<br />
Gangster-Film weist schon so einige<br />
Charakteristika auf, die in den späteren Jahren<br />
zu den unverwechselbaren Markenzeichen<br />
seiner eigenen Filme werden sollten:<br />
die scharf gezeichneten (bisweilen sogar<br />
genüsslich überzeichneten) Figuren, der<br />
punktgenau getroffene Straßenslang, das<br />
stets spürbare Selbstverständnis, was Kino<br />
sein darf und muss, sodass am Ende trotz<br />
völliger Realitätsferne etwas unglaublich<br />
Wahres und Bleibendes entsteht. Also unbedingt<br />
anschauen oder wiederentdecken –<br />
es lohnt sich!<br />
Bilder: Studiocanal, Universum, Warner Home Video<br />
Wo die Liebe hinfällt: Zwischen Christian Slater und<br />
Patricia Arquette knisterte es angeblich ganz gewaltig<br />
Gewagtes Experiment: ent: Natural Born Killers (1994)<br />
Nicht viel hätte gefehlt und „Natural Born<br />
Killers“ wäre Tarantinos Erstling (und früher<br />
Durchbruch?) geworden. Genauer gesagt<br />
scheiterte es am lieben Geld, weshalb der<br />
Stoff erst drei Jahre später unter der Ägide<br />
von Oliver Stone das Licht der Welt erblickte.<br />
Wer dieses in reißerischer Videoclip-Ästhetik<br />
inszenierte Monster von einem Film gesehen<br />
hat, weiß, mit welch hartem (aber gutem!)<br />
Tobak man es hier zu tun bekommt. Es<br />
wurde kolportiert, dass Tarantino mit Oliver<br />
Stones überarbeiteter Version seines Drehbuchs<br />
ganz und gar nicht einverstanden<br />
war. Die Frage, was für ein Film unter seiner<br />
eigenen Regie und mit dem ursprünglichen<br />
Drehbuch aus dem Stoff geworden wäre, war<br />
und ist natürlich hochinteressant, wenn auch<br />
von rein hypothetischer Natur. Ein Remake<br />
ist hier von Tarantino trotz seines ausgesprochenen<br />
Faibles für die Wiederbelebung<br />
seiner Lieblingsstoffe wohl ausnahmsweise<br />
nicht zu erwarten!<br />
18<br />
Gewalt ohne Grenzen: Woody Harrelson verlieh seiner Figur<br />
des Mickey Knox eine furchteinflößend-impulsive Bösartigkeit<br />
Reservoir Dogs<br />
(1992)
Ein Meisterwerk für die Ewigkeit: Pulp Fiction (1994)<br />
Fragt man im Freundes- und Bekanntenkreis<br />
einmal ganz unkompliziert herum, was denn<br />
wohl der beste und wichtigste Film sei, den<br />
Tarantino jemals gedreht hat, dann ist das<br />
Votum eindeutig und beinahe einstimmig:<br />
„Pulp Fiction“ lautet die meistgenannte Antwort<br />
und spiegelt damit die Ansicht des Gros<br />
der Kritiker eins zu eins wider. Verdienter<br />
Lohn für das virtuos konstruierte Gangster-<br />
Kaleidoskop war im Jahre 1994 der Oscar ®<br />
für das beste Originaldrehbuch (gemeinsam<br />
mit Roger Avary) – dass „Forrest Gump“ statt<br />
„Pulp Fiction“ die Trophäe als bester Film des<br />
Federleichte Fingerübung: g: Four Rooms (1995)<br />
95)<br />
Jahres zugesprochen bekam, ist wohl eher<br />
der konservativen Ausrichtung der Academy<br />
als den tatsächlichen Kräfte- und Qualitätsverhältnissen<br />
unter den fi lmischen Vertretern<br />
dieses Jahrgangs zuzuschreiben. Und zu dieser<br />
Einschätzung stehen wir, obwohl es in der<br />
Redaktion wirklich ausgesprochene Fans von<br />
Robert Zemeckis‘ liebenswerter Geschichtsfälschung<br />
gibt! Die gerade erst erschienene<br />
und mit prallen Extras nur so vollgestopfte<br />
Special Edition von „Pulp Fiction“ haben wir<br />
im letzten Heft (Ausgabe 2/2012) ausführlich<br />
unter die Lupe genommen.<br />
Einer der letzten weißen Flecke auf der Landkarte<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Editionen von Tarantinos Filmen (oder<br />
Filmen, an denen er in irgendeiner Weise mitgewirkt<br />
hat) wird am 5. April getilgt, wenn Studiocanal<br />
den Episodenfi lm „Four Rooms“ endlich auch auf<br />
dem deutschen Markt veröffentlicht. Tarantino war<br />
hier Regisseur des letzten Segments „The Man<br />
From Hollywood“ und nahm das gesamte Projekt<br />
als ausführender Produzent unter seine Fittiche.<br />
Der ehemalige deutsche Titel „Silvester in fremden<br />
Betten“ deutet die lockere und komödiantische<br />
Natur der insgesamt vier lose miteinander verbundenen<br />
Geschichten in einem Hotel der einsamen<br />
Herzen zur Neujahrsnacht bereits an. Das Gemeinschaftsprojekt<br />
der Regisseure Allison Anders,<br />
Alexandre Rockwell, Robert Rodriguez und –<br />
last, but not least – Quentin Tarantino kommt zwar<br />
etwas schwerfällig aus den Startlöchern und ergibt<br />
durch die verschiedenartigen <strong>In</strong>szenierungsstile<br />
kein wirklich stimmiges Ganzes. Am Ende<br />
entpuppt es sich aber zumindest als leichtes und<br />
sehenswertes Stück Unterhaltung in der Tradition<br />
von (und als direkter Nachzügler zu) Robert<br />
Altmans „Short Cuts“ (1993).<br />
Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />
Wenn Tarantino ruft, dann kommen<br />
die Stars (hier Madonna) in Strömen<br />
Thema<br />
Szenen, die Filmgeschichte schrieben: „Pulp Fiction“ ist eine<br />
einzige Fundgrube von ikonischen Bildern und Figuren<br />
Fun-Splatter de luxe: From Dusk Till Dawn (1996)<br />
Man gönnt sich ja sonst nichts: Für den allein<br />
dem<br />
Einsatz von Robert Rodriguez<br />
vom <strong>In</strong>dex argwöhnisch beäugten en und<br />
zu<br />
verdanken, dass<br />
er sich s nicht n auch<br />
bei den Fans ungebrochen beliebten b en<br />
noch<br />
den Regiestuhl<br />
gekrallt und da-<br />
Fun-Splatter-Klassiker e „From Dusk Till<br />
mit das komplette Burn-out riskiert hat!)<br />
Dawn“ lieferte der<br />
Workaholic Tarantino<br />
Über seine s darstellerische Limitierung gibt<br />
mal l eben das komplette adaptierte Drehbuch,<br />
übernahm<br />
hinter den Kulissen die dennoch weiß er in dieser Rolle als psy-<br />
Verantwortung rtung als einer der ausführenchotisch-paranoider<br />
und unterschwellig<br />
den Produzenten und lieferte vor der Ka-<br />
gewaltbereiter Möchtegern-Gangster<br />
mera seinen bis heute umfangreichsten Richard Gecko durchaus zu überzeugen.<br />
schauspielerischen Auftritt als einer der Studiocanal veröffentlicht den Kultstreifen<br />
es sicherlich keine zwei Meinungen –<br />
Hauptdarsteller ab. (Wahrscheinlich ist es am 19. April auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
True Romance<br />
(1993)<br />
Natural Born Killers<br />
(1994)<br />
Pulp Fiction<br />
(1994)<br />
Four Rooms<br />
(1995)<br />
From Dusk Till Dawn<br />
(1996)<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 19
Thema<br />
Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />
Der dritte Streich: Jackie Brown (1997)<br />
Krimi/Drama<br />
OT: Jackie Brown L: US J: 1997 V: Studiocanal B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Quentin Tarantino D: Pam<br />
Grier, Samuel L. Jackson, Robert Forster LZ: 155 min FSK: 16<br />
P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 02.02.12 × 1 Extras: 9/10<br />
Beinahe vier Jahre nach dem überwältigenden<br />
Erfolg von „Pulp Fiction“ wurde es höchste Zeit<br />
für einen neuen Ausfl ug in die Bilder- und Gedankenwelt<br />
des allseits gefeierten Wunderknaben.<br />
Kann man sich immer wieder ansehen: Robert De Niro<br />
und Samuel L. Jackson als ungleiches Gangster-Paar<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Mit diesem dritten regulären<br />
Kinofi lm musste sich beweisen,<br />
ob Tarantino das Level<br />
seiner beiden hochgelobten Erstlingswerke würde<br />
halten können oder ob er an der schier unmenschlichen<br />
Erwartungshaltung von Fans und Kritikern<br />
scheitern würde. <strong>In</strong> gewisser Weise umging er das<br />
Problem, da er sich erstmals auf eine literarische<br />
Vorlage stützte und Elmore Leonards Roman „Rum<br />
Punch“ als Drehbuch adaptierte. Erneut zeichnete<br />
Tarantino also sowohl für die Regie als auch das<br />
Skript verantwortlich und etablierte damit endgültig<br />
seine Position als unumstrittener Alleinherrscher<br />
seiner Projekte. Die Frage, ob „Jackie Brown“ die<br />
Erwartungen nun erfüllen konnte oder nicht, muss<br />
am Ende sicherlich jeder für sich selbst beantworten.<br />
Fest steht, dass die Kritiken überwiegend positiv<br />
ausfi elen – doch den legitimen Nachfolger für<br />
„Pulp Fiction“ hatte Tarantino nach allgemeinem<br />
Konsens klar verpasst. Den Ruf als einer seiner<br />
schwächeren Filme bekommt „Jackie Brown“ wohl<br />
nicht mehr los – wobei dies bei einer ganz unvoreingenommenen<br />
Betrachtung des Streifens (wozu<br />
die gerade erschienene brillante Special-Edition-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geradezu einlädt) schlichtweg Unsinn ist.<br />
Es ist sicherlich nicht der beste, aber ganz sicher<br />
der am meisten unterschätzte Tarantino überhaupt.<br />
All die typischen und beliebten Trademarks<br />
sind auch hier vorhanden: die genialen Dialoge<br />
Jackie Brown<br />
(von lakonisch bis eloquent), der perfekte<br />
Soundtrack (der hier eine ganze<br />
Ära musikalisch zum Leben erweckt)<br />
und die episodische Struktur des Plots (die einem<br />
so manchen Aha-Moment beschert und den Figuren<br />
unaufhörlich neue Facetten verleiht). Doch<br />
gleichzeitig bürstet er sein eigenes Image so gekonnt<br />
und provokant gegen den Strich, dass er ein<br />
paar enttäuschte Anhänger schon im Vorhinein<br />
willig mit einge plant haben dürfte: Die Entdeckung<br />
der Langsamkeit ist eines der augenfälligsten<br />
Merkmale dieses Films. Die geduldige, geradezu<br />
genüssliche Art und Weise, mit der er sich dem<br />
Studium von Gesichtern und Gesten widmet, sowie<br />
der recht actionarme Plot rücken die ursprünglich<br />
angedachte Hommage an das trashig-explizite<br />
schwarze „Blaxploitation“-Kino der 1970er Jahre –<br />
so paradox es klingen mag – in gewisser Weise in<br />
die Nähe des Arthouse-Kinos. Damit sind Verwirrung<br />
und Kontroversen natürlich vorprogrammiert.<br />
Film 9/10<br />
Clever, witzig und cool ohne Ende: „Jackie Brown“ ist ein<br />
intelligentes Verwirrspiel und Tarantinos ganz persönliche<br />
Liebeserklärung auf Zelluloid an die umwerfende Pam Grier.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Studiocanal, Universal Pictures Home, Universum<br />
FuriosesComeback: Kill Bill, Vol. I (2003) und II (2004)<br />
Nach einer schier unendlich scheinenden Kunstpause von beinahe sechs<br />
Jahren schlug der Meister aber mal so richtig zu: Mit „Kill Bill“ machte er<br />
die westliche Filmwelt auf einen Schlag mit seiner Neuinterpretation des<br />
Samurai-Films vertraut. Besonders Teil eins schlug ein wie eine Bom-<br />
be und setzte neue Maßstäbe in Sachen Kampfchoreografi e und Sound-<br />
track. Studiocanal veröffentlicht am 5. April eine stylishe Steel-Edition, mit<br />
der man beide Teile auf zwei Discs zum Preis von einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bekommt.<br />
Ein ausführliches Review der Filme fi nden Sie in Ausgabe 1/2009.<br />
„Kill Bill, Vol. III“ ist übrigens beschlossene Sache<br />
und wird die Fans voraussichtlich im Jahre<br />
2014 beglücken. Dieses Datum ist allerdings<br />
mit Vorsicht zu genießen, denn mit<br />
der Pünktlichkeit von geplanten Projekten hat es Tarantino ja bekanntlich noch<br />
nie so genau genommen. Erste Gerüchte legen die Vermutung nahe, dass sich die<br />
Fortsetzung womöglich um den (gewohnt blutigen und rachelüsternen) Lebensweg<br />
von Kiddos und Bills gemeinsamer Tochter B. B. drehen wird – doch auch die schon<br />
vor Jahren angedachte Prequel-Idee ist bestimmt noch nicht so ganz vom Tisch.<br />
20
Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />
Thema<br />
Ein Freundschaftsdienst: Sin City (2005)<br />
Mit Robert Rodriguez verbindet Tarantino<br />
schon seit zwei Dekaden eine echte Künstlerund<br />
Männerfreundschaft. Ganz gleich ob bei<br />
„Desperado“, „Four Rooms“, „From Dusk Till<br />
Dawn“ oder dem „Grindhouse“-Projekt: Über<br />
die Jahre fanden sich diese beiden „Brüder<br />
im Geiste“ immer wieder für fruchtbare und<br />
höchst sehenswerte Kollaborationen zusammen.<br />
Ein schönes Beispiel ist Tarantinos Beitrag<br />
Hier kracht's gewaltig: „Death Proof“ zitiert seine<br />
Vorbilder und hebt die Action auf ein neues Level<br />
als „Special Guest Director“ beim visuell atemberaubenden<br />
Comicepos „Sin City“. Für einen<br />
einzigen symbolischen Dollar zog er hier aushilfsweise<br />
die Regiefäden – als Revanche für die<br />
Produktion des „Kill Bill“-Soundtracks, die Robert<br />
Rodriguez 2004 zum gleichen Freundschaftspreis<br />
für ihn erledigte. Den vollständigen Test dieses<br />
im Comicsektor atmosphärisch unerreichten<br />
Geniestreichs fi nden Sie in Ausgabe 5/2009.<br />
Grindhouse Doublefeature: Death Proof (2007)<br />
Und noch ein perfekter Vertreter der stets wie-<br />
derkehrendend Kollaborationen in Tarantinos<br />
Werdegang: eg<br />
Als vorläufi ger Höhepunkt seiner<br />
Zusammenarbeit mit Robert Rodriguez ent-<br />
stand im Jahre<br />
2007 eine stilechte Hommage<br />
an die<br />
berühmt-berüchtigten „Grindhouse“-<br />
B-Movies der 1960er und 1970er Jahre.<br />
Während Rodriguez in „Planet Terror“ Rose<br />
McGowan als<br />
resolute Amazone auf eine<br />
Bande guter<br />
alter Zombies losließ, inszenierte<br />
Tarantino genüsslich das ungleiche Duell zwischen<br />
Kurt Russell als skrupellosem Serienkiller<br />
und einer Bande ultraheißer Stuntfrauen mit<br />
dreckigem Mundwerk und noch dreckigeren<br />
Tricks, wenn es darum geht, die eigene Haut<br />
zu retten. Ach ja: Ganz nebenbei schnappte<br />
sich Tarantino hier auch noch die Kamera und<br />
produzierte den ganzen Spaß – ein echtes Arbeitstier<br />
eben! Einen ausführlichen Test dieses<br />
höchst spaßigen und mit jeder Menge Trash-<br />
Appeal aufwartenden Doppels fi nden Sie übrigens<br />
in Ausgabe 1/2009.<br />
Frech, räudig, genial: <strong>In</strong>glourious Basterds (2009)<br />
Eines muss man Tarantino lassen: Mit einem<br />
Film wie „<strong>In</strong>glourious Basterds“ haben nach<br />
dem Trash-Gewitter von „Death Proof“ ganz<br />
sicher nur die Wenigsten gerechnet. Sein untrügliches<br />
Auge für die ideale Besetzung seiner<br />
teilweise überlebensgroßen Figuren machte<br />
Christoph Waltz über Nacht zum Hollywood-<br />
Star und bescherte dem seit Jahren grandios<br />
aufspielenden österreichischen Mimen zu<br />
Recht den Oscar® als bester Nebendarsteller.<br />
Die gleichermaßen wilde wie dialogisch ausgefeilte<br />
Räuberpistole um den Fall des Dritten<br />
Reichs durch die Macht des Kinos ist eine<br />
beinahe perfekte Symbiose aus Entertainment<br />
und Anspruch und steht damit in geradezu exemplarischer<br />
Weise für die große Qualität, die<br />
Tarantino immer wieder auszeichnet: nämlich<br />
das Mainstream-Publikum und die anspruchsvollen<br />
Cineasten in ein und demselben prall<br />
„Schau mir in die Augen, Kleines!“: <strong>In</strong> der rauen Welt<br />
von „Sin City“ ist Liebe ebenso essenziell wie Macht<br />
gefüllten Kinosaal zu vereinen.<br />
Konsequenterweise wurde<br />
der Film mit einem weltweiten<br />
Einspielergebnis von<br />
322 Millionen Dollar dann<br />
auch zu seinem bisher<br />
größten fi nanziellen Erfolg.<br />
Eine umfangreiche Kritik zu<br />
dem Film und der Technik<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fi nden Sie in<br />
Ausgabe 2/2010.<br />
Ja da schau her: Auch Til Schweiger<br />
hatte schon mal die Ehre mit Mr T!<br />
Jackie Brown<br />
(1997)<br />
Kill Bill, Vol. I<br />
(2003) und II<br />
(2004)<br />
Sin City<br />
(2005)<br />
Grindhouse<br />
Doublefeature:<br />
Death Proof<br />
(2007)<br />
<strong>In</strong>glourious<br />
Basterds<br />
(2009)<br />
Django Unchained<br />
(2012)<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 21
Thema<br />
Quentin Tarantino: Eine Filmografie<br />
Mit Spannung erwartet: Django Unchained (2012)<br />
Wann immer Tarantino ein neues Projekt ankün-ndigt<br />
– oder vielmehr, wann immer die ersten formationen auf dubiosen Kanälen ihren Weg in<br />
<strong>In</strong>-<br />
die unendlichen Weiten des <strong>In</strong>ternets fi nden n –,<br />
bricht sofort ein wahrer Sturm aus Vermutungen,<br />
Gerüchten und ersten handfesten Neuigkeiten<br />
iten<br />
los. Wenn dann, wie letztes Jahr, zu allem Überfl<br />
uss gar das komplette Drehbuch per File-Sharing<br />
seinen Weg in die Hände jedes interessierten essis erten e<br />
Tarantino-Maniacs fi ndet, kennt die Vorfreude kein<br />
Halten mehr. Doch keine Sorge: Lange müssen wir<br />
uns nicht mehr gedulden, denn als krönenden nde<br />
n Abschluss<br />
des Kinojahres feiert „Django Unchained“<br />
Ende 2012 seine Premiere.<br />
Doch worum geht es in diesem Quasi-Reboot<br />
ot<br />
von Sergio Corbuccis unter Genrefans fast schon<br />
kultisch verehrtem Italo-Western „Django“ (1966)<br />
eigentlich? Kurz zum <strong>In</strong>halt: Ein fl üchtiger Sklave<br />
(Jamie Foxx als Django) und ein skrupelloser er Kopfgeldjäger<br />
(Christoph Waltz als Dr. King Schultz)<br />
machen sich auf den Weg, um die große Liebe<br />
von Django (Kerry Washington als Broomhilda) omhild<br />
aus den Händen eines sinistren Plantagenbesit-<br />
age<br />
zers (Leonardo DiCaprio als Calvin Candie)<br />
zu<br />
befreien. So weit, so gut, fi nden wir: Der Boden<br />
Ein Name wie Donnerhall: Franco<br />
Nero wurde als „Django“ zum Kult<br />
scheint mit diesem schauspielerisch herausragenden<br />
Stammpersonal mehr als bereitet<br />
für eine äußerst unterhaltsame, ausufernd<br />
anspielungsreiche und gleichzeitig durchaus<br />
tiefgängige Hommage. <strong>In</strong>sbesondere natürlich<br />
an Sergio Leone (der im Pantheon von<br />
Tarantinos Filmhelden einen der absoluten<br />
Spitzenplätze einnimmt) und die großen<br />
Spaghettiwestern-Klassiker der 1960er und<br />
1970er Jahre.<br />
Die Dreharbeiten laufen bereits seit Anfang<br />
Februar: Gefi lmt wird unter anderem in der<br />
drückenden Südstaaten-Atmosphäre von New<br />
Orleans sowie in den traditionsreichen Melody<br />
Ranch Studios in Kalifornien, in denen schon<br />
Klassiker des Genres wie „The Lone Ranger“ oder<br />
„Wyatt Earp“ entstanden. Der Cast liest sich mit<br />
Namen wie Samuel L. Jackson, Christoph Waltz,<br />
Leonardo DiCaprio und Kurt Russell wie eine<br />
Allstar-Auswahl von Tarantinos absoluten Lieblingsschauspielern:<br />
Wen er für seine Filme will, den bekommt<br />
er auch, und er ist sicherlich einer<br />
derjenigen Regisseure, der für jede einzelne<br />
seiner Figuren schon beim Schreiben<br />
eine mehr als konkrete Vorstellung davon<br />
hat, von wem diese letztendlich verkörpert<br />
werden sollen. Hinzu kommen kultige und<br />
auf den ersten Blick eher unerwartete Stars w i e<br />
Jamie Foxx, Sacha Baron Cohen und Don Johnson,<br />
die man bisher noch nicht mit dem Tarantino-Universum<br />
in Verbindung brachte ... und die doch mit<br />
an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach<br />
diesem Film ebenso selbstverständlich dazugehören<br />
werden wie John Travolta, Uma Thurman,<br />
Samuel L. Jackson und Co.<br />
Ganz gleich, ob man „Django Unchained“ nun<br />
als Drama, schwarze Komödie, klassischen Spaghettiwestern<br />
oder doch eher Retro-Southern<br />
bezeichnet (da er ja ausschließlich in den Südstaaten<br />
spielt und sich stark mit dem Thema<br />
der Sklaverei auseinandersetzt) – auch sein<br />
Was für ein Cast:<br />
Nimmt man die Besetzung als Maßstab,<br />
dann wird der Film ein Megahit!<br />
TOP SECRET<br />
mittlerweile achter Kinofi lm wird<br />
zweifelsohne ein echter Tarantino und all diese<br />
widersprüchlichen Elemente auf einzigartige und<br />
höchst unterhaltsame Art und Weise miteinander<br />
verbinden. Kinostart in Deutschland ist voraussichtlich<br />
der 27. Dezember 2012. Wir können es<br />
schon jetzt kaum noch erwarten und freuen uns<br />
diebisch auf alles, was uns dieser aufregende,<br />
visionäre und unverwechselbare Charakterkopf<br />
der zeitgenössischen Filmwelt in Zukunft noch so<br />
alles auf der großen Leinwand bescheren wird.<br />
Also: Happy Birthday „QT“, und auf das nächste<br />
knappe halbe Jahrhundert, das hoffentlich genauso<br />
aufregend und produktiv wird wie das erste!<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Bilder: Studiocanal, Universal Pictures Home, Warner Home Video<br />
GEWINNSPIEL: TARANTINO FÜR KENNER!<br />
Wenn Sie nach unserem kleinen Tarantino-<br />
Overkill auf den Geschmack gekommen sind<br />
oder einfach Ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung mit ein paar<br />
echten Filmperlen bereichern wollen, dann haben<br />
Sie hier die Gelegenheit dazu. Studiocanal<br />
stellte uns freundlicherweise ein Exemplar<br />
des Re-Release von „Kill Bill Volume I & II“ als<br />
Steel-Edition sowie „Pulp Fiction“ und „Jackie<br />
Brown“ als Special Editions im Pappschuber zur<br />
Verfügung, die mit ein wenig Tarantino-Fachwissen<br />
schon bald in Ihrem heimischen Player<br />
rotieren könnten.<br />
Sagen Sie uns doch einfach Folgendes:<br />
Mit welchem Schauspieler beziehungsweise welcher Schauspielerin hat<br />
Quentin Tarantino (einschließlich „Django Unchained“) am häufigsten<br />
zusammengearbeitet und wie viele Produktionen waren das insgesamt?<br />
Einfach eine Postkarte an:<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Stichwort: Tarantino<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
Einsendeschluss ist der 30. April 2012. Eine<br />
Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die<br />
Auslosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.<br />
Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige<br />
sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer<br />
darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen.<br />
22
Film<br />
Garden State<br />
Die melancholischste<br />
Tragikomödie aller Zeiten.<br />
Seite 48<br />
O Brother, Where<br />
Art Thou?<br />
Homers „Odyssee“ nach<br />
Coen-Art und mit Starbesetzung.<br />
Seite 46<br />
Die Abenteuer<br />
von Tim und Struppi<br />
Endlich gibt es das visuelle Großereignis auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – und es<br />
sieht einfach phänomenal aus. Einlegen, anschauen, schwer<br />
beeindruckt sein! Seite 54<br />
Sleepless Night<br />
Die Thriller-Entdeckung<br />
2012. Nicht verpassen!<br />
Seite 60<br />
Bilder: Sony Pictures, Studiocanal, Sunfilm, Universal Pictures<br />
Tiemo Weisenseel,<br />
Redakteur<br />
Wenn Sie die folgenden<br />
Seiten aufschlagen, dann<br />
wird Ihnen vielleicht auffallen,<br />
dass sich auch das Gesicht<br />
des Filmteils und damit das<br />
eigentliche Herzstück unseres<br />
Hefts ein wenig gewandelt hat.<br />
Um der in den letzten Monaten<br />
merklich angestiegenen Zahl<br />
an Neuerscheinungen auf dem<br />
stetig wachsenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Markt Rechnung zu tragen, haben wir uns entschieden,<br />
die Zahl unserer Reviews deutlich zu erhöhen, sodass<br />
wir in dieser Ausgabe die magische Schallmauer von<br />
über 100 getesteten Scheiben zum ersten Mal in der<br />
mittlerweile fast vierjährigen Geschichte des BLU-RAY<br />
MAGAZINs deutlich durchbrechen. Das bedeutet für<br />
Sie: mehr Filme, mehr <strong>In</strong>halt, mehr <strong>In</strong>formationen – und<br />
einfach einen noch besseren Überblick über das riesige<br />
Angebot der verfügbaren Titel.<br />
An unserem bewährten Konzept ändert sich natürlich<br />
nichts: Wir werden auch in Zukunft mit gewohnter Objektivität<br />
und Kompetenz sowohl die inhaltlichen Qualitäten<br />
als auch die rein technische Umsetzung aller neuen Releases<br />
mit kritischem Blick und viel Leidenschaft für das<br />
Medium Film für Sie beleuchten. Somit behalten Sie im<br />
Dschungel der mannigfaltigen Produktionen, die jeden<br />
Monat neu in den Regalen der Händler und auf den Seiten<br />
der Onlineretailer auftauchen, garantiert immer den<br />
perfekten Durchblick!<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 23<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 23
Film<br />
Test des Monats<br />
Vor diesem Film sollte eine Warnung ausgesprochen werden, denn er wird Sie ganze 109 Minuten<br />
Ihres Lebens kosten. Doch das ist gut investierte Zeit, denn „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ wird Sie fesseln bis zur letzten<br />
Sekunde. Sollten Sie sich dessen nicht sicher sein, dann spenden Sie uns die nächsten 15 Minuten<br />
und lesen Sie den vorliegenden Artikel.<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
24
Test des Monats<br />
Film<br />
Science-Fiction<br />
00 : 11 : 11<br />
OT: <strong>In</strong> <strong>Time</strong> L: US J: 2011 V: 20th Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Andrew Niccol D: Justin Timberlake, Amanda Seyfried,<br />
Cillian Murphy LZ: 109 min FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 30.03.12 × 2 Extras: 5/10 Nach über 100 Jahren kann man des Lebens schon einmal überdrüssig<br />
werden, selbst wenn der Körper noch der eines 25-Jährigen ist<br />
Die Zukunft. Zahlungsmittel wurden auf eine Währung reduziert: Lebenszeit.<br />
Menschen sind genetisch so modifiziert, dass sie nur noch<br />
bis zum 25. Geburtstag altern. Danach stagniert der natürliche Verfall und<br />
sie bleiben bis zu ihrem Ableben jung wie eh und je. Einen Haken gibt<br />
es allerdings an der Sache, denn sie müssen sich jede zusätzliche Minute<br />
hart erarbeiten. Lässt man nach, läuft die Uhr ab. Will (Justin Timberlake)<br />
gehört zu dieser Arbeiterfraktion, die ihren Lohn immer nur 24 Stunden<br />
im Voraus bekommt. Den Tod ständig vor Augen, lebt er von Tag zu Tag im<br />
Prinzip ausschließlich für seine Arbeit. Ganz unerwartet geschehen aber<br />
zwei Dinge, die sein Leben komplett umkrempeln.<br />
Die Zeit läuft!<br />
Der Tag beginnt mit dem üblichen Gutenmorgenkuss der Mutter (Olivia<br />
Wilde als knackige 50-Jährige), die ihm eine halbe Stunde für das Mittagessen<br />
kredenzt. Nach Feierabend geraten die Dinge aus den Fugen. Als<br />
Will einen lebensmüden Yuppie vor den sogenannten Minutemen rettet<br />
(Gangster, die sich auf den Diebstahl von Lebenszeit spezialisiert haben),<br />
erfährt er von dem immensen Überschuss an Zeit, den die Oberschicht<br />
vor den Arbeitern verbirgt. Als Dank für seine Aufrichtigkeit erhält Will von<br />
dem über hundertjährigen Multimillionär die 116 Jahre Kleingeld, die er<br />
zum Ausgehen gespeichert hatte. Ein einfacher Armkontakt genügt. Freut<br />
sich Will nun über den Überfl uss an Zeit, fehlt seiner Mutter am anderen<br />
Ende der Stadt exakt eine halbe Stunde, um den Bus bezahlen zu können.<br />
Die ihr verbliebenen 90 Minuten Zeit reichen gerade so, um ihrem Sohn<br />
entgegenzulaufen und tot in seine Arme zu sinken. Will hat also sowohl<br />
einen Grund als auch das nötige Startkapital, um in die exquisiteren Zeitzonen<br />
zu gelangen und hinter das Geheimnis des Systems zu kommen.<br />
Harte Science-Fiction<br />
Der Name Andrew Niccol dürfte nur wenigen ein Begriff sein, seine Filme<br />
allerdings sind nicht nur Kennern des Science-Fiction-Genres bekannt.<br />
Für den außergewöhnlichen Jim-Carrey-Selbstfi ndungstrip „Die Truman<br />
Filmografie (Auszug) Andrew Niccol<br />
• 2013 The Host<br />
• 2011 <strong>In</strong> <strong>Time</strong> – Deine Zeit läuft ab<br />
• 2005 Lord Of War – Händler des Todes<br />
• 2002 S1m0ne<br />
• 1998 Die Truman Show<br />
• 1997 Gattaca<br />
10 : 06 : 64<br />
Show“ (1998) schrieb er „lediglich“ das Skript. Seit dem hochkarätig besetzten<br />
Biometrie-Thriller „Gattaca“ (1997) führt er zudem regelmäßig<br />
Regie. Niccols Filme referieren stets kritisch auf brandaktuelle technische<br />
und politische Entwicklungen und thematisieren z. B. den gläsernen Menschen<br />
(„Die Truman Show“), virtuelle Ersatzwelten („S1m0ne“) oder<br />
auch die kapitalistischen <strong>In</strong>teressen des Waffenhandels („Lord Of War“).<br />
Für „<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ tilgte er die Zwischenebene des Geldes und drehte das<br />
heute geltende Motto „Zeit ist Geld“ in seiner Bedeutung um. Damit<br />
schuf er einen adrenalingeschwängerten Plot mit Protagonisten, die keine<br />
einzige ruhige Minute haben.<br />
Unter dem Aspekt der präsenten Zeitnot und Verfolgung generiert der<br />
Film eine unglaubliche Spannung, die durch immer neue Spielarten des<br />
Science-Fiction-Themas eine permanente Steigerung erfährt. Niccols fackelt<br />
auch nicht lange und überhäuft den Zuschauer schon in den ersten<br />
Filmminuten förmlich mit genialen Ideen. Sei es das bettelnde Kind, das<br />
nach einer Minute statt eines Euros fragt, die Prostituierte, die für fünf<br />
Minuten eine Stunde verlangt, die allgegenwärtigen Namen berühmter<br />
Uhrmacher oder die Ratlosigkeit, wer attraktiver bzw. jünger aussieht: die<br />
Schwiegermutter, die Frau oder die Tochter des Multimilliardärs Philippe<br />
(Vincent Kartheiser). Letztere wird gespielt von der zauberhaften Amanda<br />
Seyfried, deren Rolle als in Zeit schwelgender Mensch noch weiter dazu<br />
beiträgt, dass sich der Zuschauer in die Welt der Zeitnot hineinversetzt.<br />
Mehr noch gibt die Liaison zwischen Will und Sylvia dem Film eine<br />
00 : 34 : 49 01 : 36 : 38<br />
Wenn man 59 Jahre plus Steuern für einen Jaguar E-Type berappen muss,<br />
hat man einen sehr guten Grund, um auf die Tube zu drücken<br />
Statt Geld schmeißen Will (J. Timberlake) und Sylvia (A. Seyfried) ein paar<br />
Jährchen in die Runde, um im Menschentrubel zu entkommen<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 25
Film<br />
Test des Monats<br />
00 : 27 : 44<br />
01 : 49 : 16<br />
<strong>Time</strong>keeper Leon (C. Murphy) ist absolut präzise, besitzt einen brillanten<br />
Verstand und hat zudem Erinnerungen an Wills Vater<br />
Wie Bonnie und Clyde überfällt das Liebespaar Zeitbanken, um die Beute<br />
schließlich unter den Arbeitern zu verteilen<br />
„Bonnie und Clyde“-Richtung, die einer Revolte gegen das System gleichkommt.<br />
Doch all das in einem gerade einmal 109-minütigen Thriller<br />
unterzubringen, ist nahezu unmöglich, wie das unbefriedigende Gefühl<br />
nach dem Abspann beweist.<br />
Zeit ist Luxus<br />
Die Arbeiterschicht steht stets unter immensem Zeitdruck, kann sich<br />
also keine ruhigen Bewegungen leisten. Zwischen den gemächlich dahinschreitenden<br />
Schickimicki-Menschen fällt der Dauerläufer Will daher<br />
auf wie ein bunter Hund. Aber auch der <strong>Time</strong>keeper (ein Polizist, der bei<br />
Zeitdiebstählen ermittelt) Raymond Leon (Cillian Murphy) ist mit seiner<br />
schwarzen Lederkluft und seinen unterkühlt-logischen Methoden nicht<br />
gerade unauffällig. Sein <strong>In</strong>tellekt sowie seine Unberechenbarkeit erinnern<br />
gar an Sherlock Holmes. Obwohl er Will immer wieder in die Quere<br />
kommt, scheint ihn doch mehr mit der Hauptfi gur zu verbinden, als zunächst<br />
erwartet. Wills Reise in die oberste Etage der Gesellschaft gebietet<br />
einen völlig neuen Stil. Dem Auge des Betrachters werden plötzlich glänzende<br />
Oberfl ächen und warme Lichter präsentiert, die im starken Kontrast<br />
zu den zuvor eher tristen, matten und bräunlichen Kulissen stehen. Das<br />
Klassensystem, abgegrenzt durch mehrere Zeitzonen, hält dennoch eine<br />
einheitliche Modeerscheinung parat: Die Wiederentdeckung der 1970er.<br />
Alles wirkt rund und glänzend und man erwartet eigentlich schon, dass im<br />
nächsten Augenblick Sean Connery mit einem Sunbeam Alpine durchs<br />
Bild fährt. Die zumindest technologische Blütezeit der Menschheit fährt<br />
also den Stil des goldenen Zeitalters.<br />
Der Protagonist<br />
Größter Wermutstropfen ist der Hauptdarsteller selbst. Mag sein, dass<br />
Justin Timberlake äußerlich perfekt in diese stilisierte Welt der 25-Jährigen<br />
hineinpasst. Seine gespielten Emotionen kauft ihm dennoch niemand ab.<br />
Bis auf die authentische unterwürfi ge Haltung lassen sich seiner Gestik<br />
und Mimik ausschließlich gekünstelte Gefühle entnehmen. Wills eigentlicher<br />
Charakter bleibt daher unerschlossen und wagt sich höchstens<br />
dann an die Oberfl äche, wenn er seine Selbstlosigkeit und sein materielles<br />
Desinteresse zur Schau stellt.<br />
Und sei es nun eine Akzentuierung der innerfi lmischen Kapitalismuskritik<br />
oder nicht – der Moment, in dem sich Will einen Jaguar E-Type für<br />
ganze 59 Jahre Lebenszeit kauft (vermutlich um des James-Bond-Feelings<br />
willen), führt seine bisherige Einstellung ad absurdum. Mehr noch<br />
wirft dieses Verhalten zusätzliche Fragen zu seiner Persönlichkeit auf, die<br />
Justin Timberlakes statisches Plastgesicht nicht zu beantworten vermag.<br />
Eine davon lautet: Wofür benötigt jemand, dem an Besitz nicht viel liegt,<br />
ein solches Statussymbol? Die ernüchternde Antwort: Natürlich für die anstehenden<br />
Verfolgungsjagden, die aus der brillanten Grundidee der „Was<br />
wäre, wenn …“-Geschichte einen unnötig geistlosen Actionfi lm machen.<br />
Glamourös und bodenständig<br />
Der visuelle Stil variiert wie oben beschrieben zwischen farblich sehr<br />
warmen Tönen und Simplizität, behält allerdings stets seine Schärfe und<br />
Detailvielfalt bei. <strong>In</strong> der Zeitzone der Arbeiterschicht fällt die Überbelichtung<br />
auf, mit der die entsättigten Bilder eingefangen wurden. Der Transfer<br />
ist ohne jegliche Bildstörungen gelungen. Ähnlich der spiegelnden<br />
Oberfl ächen im Luxusbereich ist die Optik sehr steril, also ohne jegliches<br />
Filmkorn. Kantenschärfe und Wiedergabe der Texturen sind exzellent umgesetzt<br />
und passen zum futuristischen Stil des Films.<br />
Der Audiomix ist nicht immer so räumlich, wie er sein könnte, an den<br />
nötigen Stellen macht er jedoch eine gute Figur. Die Verfolgungsjagden<br />
gewinnen beispielsweise durch die gut eingepegelte Dynamik an Lebendigkeit.<br />
Beim coolen Soundtrack sind zudem sehr schöne Tiefen zu<br />
hören, die durch den Subwoofer eine stimmige Unterstützung erhalten.<br />
Das Bonusmaterial bietet zwei HD-Beiträge. Zum einen eine höchst<br />
interessante Betrachtung der Filmthematik „Eine Gesellschaft unter<br />
Zeitdruck“ (16 Minuten), zum anderen zehn entfallene und erweiterte<br />
Szenen (13 Minuten).<br />
FALKO THEUNER<br />
01 : 16 : 10 00 : 48 : 38<br />
Film 8/10<br />
„<strong>In</strong> <strong>Time</strong>“ führt die Begrenztheit der eigenen Lebenszeit klar vor<br />
Augen und entwickelt eine Spannung, die nur harte Science-<br />
Fiction bieten kann.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Kontrast und Farben sind stark stilisiert. <strong>In</strong> der Welt der Reichen ist<br />
das Bild sehr warm, in der Welt der Armen äußerst kalt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />
Die Minutemen sind egoistische Räuber, die anderen Menschen ihre Lebenszeit<br />
stehlen. Solche oberflächlichen Personen gibt es heute schon …<br />
Warten ist der Luxus<br />
der Reichen<br />
Ton 9/10<br />
Beim Ton gibt es kaum etwas zu bemängeln. Für die Begeisterung<br />
fehlt es dem Rundumklang noch an Volumen und 5.1-Lebendigkeit.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2/3 2/2 2/2<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
26
Luther, Drive, What<br />
A Man u. v. a.<br />
Die drei Musketiere,<br />
Krieg der Götter,<br />
„Die Abenteuer von<br />
Tim und Struppi“<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/12<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN<br />
H Tim und Struppi“<br />
von<br />
Abenteuer „Die<br />
Für die Familie: „Wickie<br />
auf großer Fahrt“<br />
auf großer Fahrt“<br />
„Wickie<br />
Familie: die Für<br />
FILMGENUSS<br />
„Johnny English –<br />
jetzt erst recht“<br />
jetzt erst recht“<br />
– English „Johnny<br />
Jetzt 12 Ausgaben<br />
abonnieren & SPECIAL EDITION –<br />
BLU-RAY gratis!<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar, im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones, Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter www.auerbach-verlag.de/abo.<br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
•12 Ausgaben nur 49,90 €<br />
•Lieferung frei Haus<br />
•eine Prämie Ihrer Wahl<br />
Ja, ich abonniere BLU-RAY<br />
MAGAZIN ab der nächsten<br />
Ausgabe/ab Ausgabe ___/<br />
2012 für zwei Jahre zum Preis<br />
von 49,90 € für 12 Ausgaben.<br />
(EU-Ausland und CH: 89,90 €<br />
für 12 Ausgaben).<br />
Das Abonnement verlängert sich<br />
automatisch um jeweils ein weiteres<br />
Jahr zu den dann geltenden<br />
Konditionen, wenn nicht spätestens<br />
7 Tage nach Erhalt der 11. Ausgabe<br />
schriftlich per Post oder Fax bei<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste<br />
GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229<br />
Leipzig gekündigt wurde.<br />
Ich möchte BLU-RAY MAGAZIN abonnieren!<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
Wohnort<br />
E-Mail<br />
Telefon/Mobil<br />
Geburtsdatum<br />
Ich zahle per Kreditkarte Bankeinzug Rechnung<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte<br />
Name des Karteninhabers<br />
Wunschprämie einfach ankreuzen! *<br />
Psycho<br />
Fight Club**<br />
Last Samurai<br />
<strong>In</strong>ception<br />
300<br />
*Nur solange der Vorrat reicht. Versand der<br />
Prämien erst nach Zahlung des Abo-Betrages.<br />
** Bei Fight Club ist ein Altersnachweis erforderlich.<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug<br />
Kontoinhaber<br />
Topserie:<br />
Game<br />
Of<br />
Thrones<br />
Tarantino<br />
im Porträt<br />
Sein komplettes<br />
Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
erste Fakten zu<br />
„Django Unchained“<br />
110<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
Mehr <strong>In</strong>halt:<br />
Die drei Musketiere,<br />
Krieg der Götter,<br />
Luther, Drive, What<br />
A Man u. v. a.<br />
Mehr <strong>In</strong>halt:<br />
Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />
Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />
Bilder: Auerbach Verlag, istockphoto.com/gbrundin<br />
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb<br />
von zwei Wochen nach Bestellung<br />
ohne Begründung bei Auerbach<br />
Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
per Post oder Fax widerrufen kann.<br />
Maßgeblich ist der Tag der Absendung<br />
(Poststempel genügt).<br />
Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 abo@av.de<br />
0341–1495511
Film<br />
Blockbuster<br />
Atemlos – Gefährliche Wahrheit<br />
Action<br />
OT: Abduction L: US<br />
J: 2011 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: John Singleton<br />
D: Taylor Lautner,<br />
Jason Isaacs, Lily<br />
Collins, Maria Bello<br />
LZ: 106 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 7/10<br />
Hey, warum hast du immer den<br />
gleichen Gesichtsausdruck?<br />
Was macht ein Teenie-Star,<br />
der mehr Erfahrung im<br />
Kampfsport hat als im Schauspielern?<br />
Richtig! Einen handfesten Actionstreifen,<br />
der einem bewährten<br />
Rezept folgt und beim jungen Zielpublikum<br />
funktioniert. Taylor Lautner<br />
(„Eclipse“) hat es nicht so mit der<br />
Schauspielerei, weshalb er dem Titel<br />
entsprechend in „Atemlos“ lieber für<br />
einen hohen Körpereinsatz plädiert.<br />
Die Story ist an die Jason-Bourne-<br />
Filme angelehnt und bietet einige<br />
Vorwände, um Nathan (T. Lautner)<br />
zum gejagten Superagenten zu machen.<br />
Sein vorheriges Familienleben<br />
ist hierbei sehr realistisch dargestellt,<br />
sodass der Ausbruch daraus wie<br />
eine romantische Teenager-Fantasie<br />
erscheint – was das Drehbuch im<br />
Grunde genommen auch ist. Es<br />
geht um das Verfolgtwerden an<br />
sich, um das Beschützen der Freundin<br />
und die Suche nach der eigenen<br />
Herkunft. Dies dient allerdings<br />
ausschließlich zur <strong>In</strong>szenierung der<br />
Actionmomente und der Selbstdarstellung<br />
des Helden. Technisch ist<br />
die Scheibe absolut solide. Durch<br />
Mit der potenziellen Freundin auf der Flucht vor bösen Buben – welcher<br />
männliche Teenager träumt nicht von so einer heldenhaften Situation?<br />
den überhöhten Kontrast gehen<br />
Plastizität und Detailgrad verloren.<br />
Die Kantenschärfe ist gut, während<br />
die hauptsächlich warmen, übersättigten<br />
Farben an einigen Stellen rotbzw.<br />
orangestichig wirken. Bezüglich<br />
des Faktors Bildrauschen ist das<br />
Gebotene absolut sauber. Was wäre<br />
eine Actiondarstellung ohne die hörbar<br />
mitreißende Audiokomponente?<br />
Schon die einleitenden Musiktöne<br />
schöpfen aus dem Vollen und reizen<br />
das Klangspektrum komplett aus.<br />
Die Dynamik ist sagenhaft und hält<br />
den Zuschauer von der ersten bis<br />
zur letzten Minute in dem Geschehen<br />
gefangen. Eine 5.1-Nutzung ist<br />
generell zu spüren, aber nur selten<br />
ausreichend explizit. <strong>In</strong>sgesamt ist<br />
die Audiospur ein ausgesprochen<br />
gelungenes Hörerlebnis. FT<br />
Film 6/10<br />
Jason Bourne für Teenager und ohne Botschaft.<br />
Das ist genau die Rolle, in die der ausdruckslose<br />
„Twilight“-Star Taylor Lautner hineinpasst.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Die drei Musketiere<br />
Abenteuer<br />
OT: The Three Musketeers<br />
L: DE, FR, GB, US<br />
J: 2011 V: Constantin<br />
Highlight B: MVC<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD HR<br />
5.1 verw. 3D-Proj.: JVC<br />
DLA-X70 2D-komp.: ja<br />
R: Paul W. S. Anderson<br />
D: M. Jovovich, M. Macfadyen, L. Evans<br />
LZ: 110 min FSK: 12 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 10/10<br />
Wie ging der Spruch doch gleich?<br />
Einer für alle und jeder für sich selbst<br />
Athos, Aramis, Porthos und<br />
D’Artagnan, das sind Alexandre<br />
Dumas drei Musketiere samt Lehrling.<br />
Viele Verfilmungen hat es bislang<br />
gegeben, und jede bemühte<br />
sich, die Essenz des Abenteuerfilms<br />
schlechthin darzustellen. Regisseur<br />
Paul W. S. Anderson, bekannt durch<br />
seine actiongetriebenen Videospielverfilmungen,<br />
denkt da nicht anders.<br />
Seine <strong>In</strong>terpretation zeichnet<br />
amüsante, sehr gut unterscheidbare<br />
Figurentypen, legt ein ungeheures<br />
Erzähltempo vor und macht einfach<br />
Spaß. Andererseits ist es die<br />
übliche Actionleier bzw. sind es<br />
die inszenatorischen Anleihen von<br />
„Pirates Of The Caribbean“ und<br />
„Resident Evil“, die hier zu Ermüdungserscheinungen<br />
führen. Die<br />
herausstechende Signalfarbe Rot<br />
dient hauptsächlich der Markierung<br />
von Kardinal Richelieus Einflussbereich.<br />
Überhaupt wirken Kulissen<br />
und Ausstattung schon zu perfekt,<br />
als dass sie als echt akzeptiert werden<br />
könnten. Schärfe und Kontrast<br />
sind makellos, beim Colortiming<br />
setzte man auf kräftige Farben. Die<br />
Kardinal Richelieu (C. Waltz) nutzt die Milady de Winter (M. Jovovich) für<br />
seine intriganten Machenschaften. Doch auch sie ist undurchschaubar<br />
durchschnittliche 3D-Tiefenwirkung<br />
ist gut und verleiht einigen Sequenzen<br />
(Markt, Richelieus Kapelle)<br />
zusätzliche Räumlichkeit, wird bei<br />
vielen Dialogszenen aber auf null<br />
heruntergefahren. Die glasklaren Bilder<br />
erhalten Unterstützung durch<br />
den dynamischen Abenteuerscore,<br />
Soundeffekte wurden sehr explizit<br />
eingespielt und stehen auch im<br />
Audiomix sehr weit im Vordergrund.<br />
Die limitierte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Premium-<br />
Edition wird in einem edlen Pappschuber<br />
samt Booklet ausgeliefert.<br />
Sind auf der Hauptdisc schon einige<br />
Extras wie ein 3D-Making-of enthalten,<br />
trumpft die pralle Bonusdisc<br />
mit einer Bild-in-Bild-Funktion, <strong>In</strong>terviews<br />
und Kurzfeaturettes auf. FT<br />
Film 6/10<br />
Ein Abenteuerfi lm nach Lehrbuch, der die<br />
Eigenheiten der Figuren sehr gut herausstellt.<br />
Trotz einfachen Plots unterhaltsam hoch drei.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
3D 5/10<br />
Bilder: Constantin Highlight, Studiocanal<br />
28
Ein außergewöhnliches<br />
Erlebnis. 3D Fans,<br />
Herzog-Anhänger,<br />
Höhlenforscher bringt<br />
er zum Schwärmen.<br />
DIE ZEIT<br />
Herzogs Film ist<br />
ein Geschenk für<br />
die Menschheit.<br />
WELT KOMPAKT<br />
Aushilfsgangster<br />
EIN FILM VON<br />
WERNER HERZOG<br />
Komödie/Action<br />
OT: Tower Heist L: US<br />
J: 2011 V: Universal<br />
Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Brett Ratner D: Ben<br />
Stiller, Eddie Murphy,<br />
Matthew Broderick<br />
LZ: 105 min FSK: 12 P: 18 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.03.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Josh Kovac (Ben Stiller) ist seinem<br />
Boss, dem Börsenmogul<br />
Arthur Shaw (Alan Alda), treu ergeben.<br />
Dieser entpuppt sich jedoch<br />
als gewissenloser Spekulant<br />
und nimmt den fi nanziellen Ruin<br />
seiner Anleger für die Erhaltung<br />
seines Lebensstils in Kauf.<br />
Als sich herausstellt, dass Shaw<br />
sogar die Pensionskasse aller seiner<br />
Angestellten verspekuliert hat,<br />
beschließt Josh, seinen Boss um<br />
dessen geheime Reserven zu erleichtern,<br />
und plant zusammen mit<br />
dem Kleinkriminellen Slide (Eddie<br />
Murphy) einen heiklen Coup.<br />
Die Combo Murphy und Stiller<br />
weckt selbstverständlich Erwartungen<br />
an eine unterhaltsame Komödie<br />
mit reichlich Lachern und<br />
Peinlichkeiten. „Aushilfsgangster“<br />
schlägt jedoch dezentere Töne an.<br />
Hier und da gibt es Situationskomik<br />
oder ein paar trockene Witze, die<br />
aber selten zum Losprusten verleiten.<br />
Auch der Actionfaktor, den<br />
die Handlung verspricht, kommt<br />
deutlich zu kurz. Als Manager kennt<br />
sich Josh bestens im Zielobjekt<br />
aus und so beschränken sich die<br />
Vorbereitungen auf Observationen<br />
und das Abwägen des Für und<br />
Wider. Etwas verwundert – um<br />
nicht zu sagen enttäuscht – ist der<br />
Zuschauer dann dennoch, wenn<br />
am Ende trotz Raubzug-Laien und<br />
reichlich Logiklöchern fast alles wie<br />
am Schnürchen läuft. Spannende<br />
<strong>In</strong>szenierungen oder Wendungen,<br />
wie z. B. in der „Ocean’s“-Reihe,<br />
erwartet der Zuschauer vergeblich.<br />
Immerhin kann der Film auf technischer<br />
Seite überzeugen. Das<br />
fehlerfreie, scharfe Bild hat durchgängig<br />
eine solide Qualität und gibt<br />
keinen Anlass zu negativer Kritik.<br />
Auch der Sound macht einen satten,<br />
klaren Eindruck und nutzt seine<br />
Möglichkeiten, ohne sie jedoch<br />
völlig auszuschöpfen.<br />
NR<br />
DIE VERLORENEN<br />
MEISTERWERKE<br />
DER MENSCHHEIT…<br />
AUCH IN<br />
Bilder: Universal Pictures Home<br />
Charmant, aber skrupellos: Börsenmogul<br />
Arthur Shaw (A. Alda)<br />
Film 5,5/10<br />
Ein fl acher Unterhaltungsfi lm, der für eine<br />
Komödie zu wenig Lacher und für einen<br />
Actionfi lm zu wenig Dynamik zeigt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Anzeige<br />
AB SOFORT AUF<br />
DVD, BLU-RAY & BLU-RAY 3D<br />
ERHÄLTLICH!<br />
www.hot-doks.de<br />
Trailer & mehr<br />
www.ascot-elite.de
Film<br />
Blockbuster<br />
Die Legende der weißen Schlange<br />
Fantasy<br />
OT: Bai She Chuan Shuo L: HK J: 2011 V: KSM B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Siu-Tung Ching D: Jet Li,<br />
Shengyi Huang, Raymond Lam LZ: 94 min FSK: 16 P: 16<br />
Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 3/10<br />
Sie sind die chinesische Version der<br />
„Ghostbusters“: Der Mönch Abbot Fa Hai<br />
(Jet Li) und sein Kumpan (Alfred Hsing) ziehen<br />
durch das mittelalterliche China, um das Land von<br />
einer Dämonenplage zu befreien. Ihr erster Auftrag<br />
führt sie in den kalten Norden, wo sie einer<br />
verführerischen Schneedämonin (Vivian Hsu) das<br />
Handwerk legen. Nach einem videospielartigen<br />
Kampf wird das übernatürliche <strong>In</strong>dividuum in ein<br />
Gefäß gesperrt, um es später in ihrem Kloster in<br />
eine Kerkerdimension zu verbannen.<br />
Doch die beiden sind im Prinzip nur die Nebenfi<br />
guren des Films, denn ein ungewöhnliches<br />
Liebespaar steht eigentlich im Mittelpunkt. Als<br />
der Kräutersammler Xu (Raymond Lam) in<br />
den Bergen von einer grünen Schlangendämonin<br />
(Charlene Choi) erschreckt wird, fällt er in<br />
einen See. Das kann die weiße Schwester der<br />
Verursacherin (Shengyi Huang) nicht mit ansehen:<br />
Sie rettet den Ohnmächtigen, indem<br />
sie ihm einen lebensspendenden Kuss gibt.<br />
Während der Gerettete an einen Traum glaubt,<br />
begibt sich die weiße Schlange in die Gefi lde der<br />
Menschen, da sie den Sterblichen nicht vergessen<br />
kann. Mit sehr radikalen Methoden gewinnt<br />
sie das Herz ihres Angebeteten. Doch auch der<br />
gewiefte Mönch Abott ist in der Stadt, um einen<br />
Fledermausdämon zu stellen. Eine ungewöhnliche<br />
Seuche sucht die Bürger heim und führt ihn<br />
auf die Spur der weißen Schlange.<br />
Wer anderen hilft …<br />
Die Konstellation des tradierten Märchens erinnert<br />
stark an „A Chinese Ghoststory“, denn auch<br />
hier geht Regisseur Siu-Tung Ching mit einiger<br />
Romantik vor, deren Gegner die Tradition selbst<br />
ist. Die menschlichen Vorurteile gegen Dämonen<br />
verwickeln die Protagonisten in einige witzige Verwirrungen,<br />
treiben sie aber auch immer wieder<br />
auseinander. Der Film kann daher durchaus als<br />
Rassismuskritik gesehen werden. Statt eines einfachen<br />
Gut und Böse gibt es ausschließlich ambivalente<br />
Charaktere, die ihr Handeln bewerten<br />
und hinterfragen. Jet Lis Part gehört zwar zu den<br />
düstersten des Films, da er die Liebe der Protagonisten<br />
bedroht, dennoch wird seine Rolle immer<br />
nur als traditionsbewusst und nie als unmenschlich<br />
dargestellt, sodass der Zuschauer stets mit<br />
beiden Seiten mitfi ebert. Wermutstropfen sind<br />
die massiv eingesetzten visuellen Effekte, durch<br />
die der Film zu einer Art Videospiel-Zwischensequenz<br />
wird. Die märchenhaft anmutenden<br />
virtuellen Kulissen sind dermaßen farbenfroh<br />
und steril, dass man am liebsten ein Gamepad<br />
in die Hand nehmen möchte, um mitzumischen.<br />
Es ist daher zwingend notwendig, den Anspruch<br />
auf Realismus fallen zu lassen, wenn man sich<br />
auf die romantische Handlung und die an „Final<br />
Fantasy“ erinnernden Auseinandersetzungen mit<br />
Comicelementen konzentrieren möchte.<br />
Abbots (Jet Li) Gehilfe wurde von einem Fledermausdämon<br />
gebissen<br />
kurzen Schnittfolgen nach, ist aber grundsätzlich<br />
auf dem dunkelsten Level, was angesichts des<br />
hohen Kontrasts auch absolut notwendig ist. Die<br />
innerstädtischen Feierlichkeiten sind eine gute<br />
Möglichkeit für die Herausstellung des Surround-<br />
Sounds, der hier auch gern genutzt wird. Stimmen<br />
von Passanten und Feuerwerksgeräusche<br />
holen den bunten Trubel in Ihre warme Stube.<br />
Auch die magischen Auseinadersetzungen zwischen<br />
Zauberer und Schlange bieten einiges an<br />
Soundeffekten, diese könnten aber noch intensiver<br />
bzw. räumlicher sein. Die sehr gute Musik<br />
erinnert an gängige Rollenspiele wie die „Final<br />
Fantasy“-Reihe, manchmal auch an den einen<br />
oder anderen Danny-Elfman-Score.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6/10<br />
Sollten Sie bunte Fantasy-Märchen mögen, am besten noch ein<br />
Rollenspielfan sein, dürfte Ihnen Jet Lis romantische Fabel à la<br />
„A Chinese Ghost Story“ sicher gefallen.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Trotz hohen Kitschfaktors und nicht immer akkurater Computervisualisierungen<br />
hat der Film dennoch seine schmucken Schauwerte.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Die Schneedämonin ist für ihre Verführungskünste bekannt<br />
– doch tut sie wirklich Unrechtes?<br />
… verbringt seine Zeit sinnvoll<br />
Zu den guten Seiten des Bildes gehört eine äußerst<br />
satte Farbwiedergabe. Der Detailgrad ist<br />
durch die Überbelichtung und die nicht immer<br />
hochwertige Computeranimation durchschnittlich<br />
und auch die meist gute Schärfe schwankt<br />
gelegentlich. Der Schwarzwert lässt in einigen<br />
Ton 8/10<br />
Klangqualität, Basseinsatz und Dynamik sind gut. An dem<br />
dreidimensionalen Klangraum könnte noch geschraubt werden.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 2/2 2/2<br />
Bilder: KSM<br />
30
Blockbuster<br />
Film<br />
Warrior<br />
Bilder: Universum<br />
Sportlerdrama<br />
OT: Warrior L: US<br />
J: 2011 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Gavin O’Connor<br />
D: Tom Hardy, Joel<br />
Edgerton, Nick Nolte<br />
LZ: 140 min FSK: 16<br />
P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />
Von gleichem <strong>Blu</strong>t und doch beinhart<br />
– Mann gegen Mann – im Ring<br />
Das Wort „Konsequenz“ ist so<br />
ziemlich das Erste, was einem<br />
in den Sinn kommen dürfte, wenn<br />
man Gavin O’Connors Bruder- und<br />
Kämpferdrama „Warrior“ kurz und<br />
knapp auf den Punkt bringen will.<br />
Der Plot wird straff und mitreißend<br />
erzählt, die Psychologie der Figuren<br />
bleibt stets nachvollziehbar und<br />
logisch, die dynamisch inszenierten<br />
und einfallsreich choreografierten<br />
Kämpfe im „Mixed-Martial-Arts-Stil“<br />
sind alles andere als zimperlich und<br />
transportieren die raue <strong>In</strong>tensität<br />
dieses extrem harten Kampfsport-<br />
Sammelsuriums äußerst überzeugend.<br />
Alles läuft auf den finalen<br />
Showdown der beiden ungleichen<br />
Brüder Tommy und Brendan (Tom<br />
Hardy und Joel Edgerton) hinaus,<br />
der an Spannung und emotionaler<br />
Aufgeladenheit wirklich kaum zu<br />
überbieten ist und wohlig an Sternstunden<br />
des Genres wie zum Beispiel<br />
„Rocky“ erinnert.<br />
Bei der Gestaltung der Bilder<br />
setzten die Macher eindeutig auf<br />
das richtige Pferd: Mit deutlich<br />
sichtbarem Filmkorn (stellenweise<br />
Nick Nolte endlich mal wieder in einer ganz auf ihn zugeschnittenen Rolle:<br />
Als Vater zwischen zwei zerstrittenen Söhnen läuft er zur Höchstform auf<br />
schon fast zu viel des Guten) entsteht<br />
eine dreckig-griffi ge Qualität<br />
der Szenen, die das Ungeschönte<br />
und Harte der Figuren und der<br />
Story passend refl ektiert. Erstaunlicherweise<br />
leidet die Schärfe unter<br />
diesem exzessiv eingesetzten<br />
Stilmittel nicht zu sehr, sodass der<br />
Detailreichtum der Einstellungen<br />
größtenteils gewahrt bleibt. Die hitzige<br />
Atmosphäre und die vielstimmige<br />
Klangkulisse der brodelnden<br />
Kampfarenen sind selbstverständlich<br />
das Highlight der knackigen<br />
Tonspur. Im Bonusmaterial wird<br />
jede Menge zusätzlicher Stoff zum<br />
Hintergrund des Films geboten –<br />
am interessantesten ist hier ein gut<br />
recherchiertes Featurette über die<br />
reale Entwicklung der kombinierten<br />
Martial-Arts-Wettkämpfe. TW<br />
Film 8/10<br />
Ein Film, der einem mit seiner körperlichen wie<br />
emotionalen <strong>In</strong>tensität den Atem raubt. Großes<br />
Drama, nicht nur für Martial-Arts-Liebhaber!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Anzeige<br />
Eigentlich wollten Sean (Emile<br />
Hirsch) und Ben (Max Minghella)<br />
nur nach Moskau reisen, ihre neue<br />
Party-App ausprobieren und ein<br />
paar Mädels aufreißen. Doch dann<br />
bricht plötzlich die Hölle über die<br />
Sean (Emile Hirsch) hat mit den<br />
Aliens alle Hände voll zu tun<br />
amerikanischen Russland-Touristen<br />
und ihre hübschen Begleiterinnen<br />
herein. Fluoreszierende Kugeln<br />
fallen vom Himmel, Leute lösen<br />
sich in Aschewölkchen auf und<br />
unsichtbare <strong>In</strong>vasoren haben es<br />
auf die Energievorräte der Erde<br />
abgesehen. Ein ungleicher Kampf<br />
ums Überleben beginnt.<br />
Was sich wie eine Kreuzung aus<br />
„Predator“ und „Krieg der Welten“<br />
anhört, ist Timur Bekmambetovs<br />
(„Wanted“, „Wächter der Nacht“)<br />
neueste, actiongeladene Kreation<br />
aus dem Science-Fiction-Genre. Für<br />
die Story zeichnet Jon Spaihts verantwortlich,<br />
der derzeit auch an dem<br />
Skript des lange erwarteten Mammutfi<br />
lms „Prometheus“ von Ridley<br />
Scott werkelt. Auch Regisseur Chris<br />
Gorak ist kein unbeschriebenes<br />
Blatt, denn dieser sorgte als Art<br />
Director für den unvergleichlichen<br />
Look solcher Kult-Klassiker wie<br />
Das stand definitiv nicht im Reiseführer: Die <strong>In</strong>vasion bedroht die Touristen<br />
„Minority Report“ und „Fight Club“.<br />
Sein geschultes Auge brachte auch<br />
der Alien-<strong>In</strong>vasion von „Darkest<br />
Hour“ eine individuelle, visuelle<br />
Note ein, zumal der Film komplett in<br />
3D gedreht wurde. Wer also in den<br />
Genuss des vollen Effektfeuerwerks<br />
kommen möchte, kann sich die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
3D inklusive der 2D-Fassung auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD zulegen. Eine Digital<br />
Copy ist ebenfalls im umfangreichen<br />
Gesamtpaket enthalten.<br />
Alternativ gibt es natürlich auch eine<br />
Kaufversion ohne 3D-Disc. Beide<br />
Versionen kommen am 27. April in<br />
den Handel.<br />
Ab 27. April 2012<br />
im Handel
Film<br />
Anspruch<br />
Contagion<br />
Thriller/Drama<br />
OT: Contagion L: US, AE<br />
J: 2011 V: Warner Home<br />
Video B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.), DD 5.1<br />
R: Steven Soderbergh<br />
D: Gwyneth Paltrow,<br />
Matt Damon, Laurence<br />
Fishburne, Marion Cotillard LZ: 106 min FSK:<br />
12 P: 17 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Der Ausbruch eines aggressiven<br />
Erregers hält die ganze Welt in<br />
Atem. Obwohl sich das eigentliche<br />
Geschehen im mikroskopisch kleinen<br />
Maßstab abspielt, zeigt Steven<br />
Soderberghs Film diverse Einzelschicksale,<br />
die nach einer Lösung<br />
für ihre ausweglose Situation suchen.<br />
Helden gibt es keine, lediglich<br />
sterbende Menschen, die in<br />
Massengräbern beigesetzt werden,<br />
<strong>In</strong> „Contagion“ gibt es keine Helden. Wer infiziert wird, stirbt. Demnach ist<br />
das Szenario an sich die eigentliche Hauptfigur<br />
da die Leichensäcke ausgegangen<br />
sind. Die Suche nach dem Gegenmittel<br />
gestaltet sich als Rennen<br />
gegen die Zeit, bevor auch noch<br />
der letzte Rest der Menschheit<br />
erlischt. Bis dahin ist eine Panik<br />
jedoch unvermeidbar. Sollten Sie<br />
also einen dramatischen Actionfilm<br />
à la Hollywood erwarten, könnte<br />
Soderberghs äußerst rationale Erzählweise<br />
einen bitteren Nachgeschmack<br />
hinterlassen.<br />
Die Farben der wirklich scharfen<br />
Bilder tendieren entweder ins kalte<br />
Türkis oder ins eitrig-kranke Gelb.<br />
„Contagion“ ist ein perfektes Beispiel<br />
für überzogene Kontraste,<br />
zulaufende Details und abgedunkelte<br />
Texturen. Obwohl die Schärfe<br />
generell ein hohes Niveau besitzt,<br />
verschwimmen die Konturen gelegentlich.<br />
Das digitale Rauschen<br />
hält sich in Grenzen.<br />
Große Actionsequenzen gibt es<br />
in diesem Suspense-Thriller wie<br />
gesagt nicht, weshalb den Hörmuscheln<br />
andere Elemente der<br />
Spannungsförderung zur Hand gegeben<br />
werden. Zum einen wäre<br />
Dr. Erin Mears (Kate Winslet) sucht<br />
nach einer Lösung<br />
da der elektrifi zierende Soundtrack<br />
von Cliff Martinez („Drive“), der die<br />
Erzählgeschwindigkeit vorantreibt.<br />
Zum anderen gibt es einige subtile<br />
Straßengeräusche zu hören, die<br />
den Zuschauer zum Teil der kranken<br />
Menge machen. Am besten<br />
schauen Sie diesen unbequemen<br />
Film mit Mundschutz.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Trotz des anstrengenden Themas und der<br />
nüchternen Erzählweise ein nachdenklich<br />
stimmender Thriller mit Starbesetzung.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Was auch geschehen mag<br />
Drama<br />
OT: The Shunning<br />
L: US J: 2011 V: DTP<br />
Entertainment<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Michael Landon Jr.<br />
D: Danielle Panabaker,<br />
Sherry Stringfi eld, Bill<br />
Oberst Jr. LZ: 87 min FSK: 12 P: 12 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 1/10<br />
The<br />
Shunning<br />
Katie sucht nach ihren Wurzeln. Ist<br />
sie in der modernen Welt richtig?<br />
Tyrannosaur<br />
Drama/Sozialstudie<br />
OT: Tyrannosaur L: GB<br />
J: 2011 V: Eurovideo<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Paddy Considine<br />
D: Peter Mullan, Olivia<br />
Colman, Eddie Marsan<br />
LZ: 89 min FSK: 16<br />
P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 08.03.12 × 2 Extras: 6/10<br />
Selten zuvor wurde das Thema Wut<br />
filmisch so genau erfasst<br />
<strong>In</strong> der Verfilmung des gleichnamigen<br />
Buches von Beverly Lewis<br />
ist die junge Amish Katie (Danielle<br />
Panabaker) nicht sicher, ob sie den<br />
strengen Regeln ihrer Glaubensgemeinschaft<br />
gewachsen ist. <strong>In</strong> ihr<br />
wächst stetig der Wunsch, mehr<br />
über sich selbst zu erfahren – ganz<br />
zum Missfallen der Gemeinde ...<br />
Trotz der recht oberfl ächlich porträtierten<br />
Charaktere schaffen es die<br />
Darsteller, beim Zuschauer Emotionen<br />
zu wecken. Ein tatsächliches<br />
Verständnis für die Amish-Kultur<br />
wird aber angesichts der fl achen<br />
Abhandlung nicht erreicht. Entsprechend<br />
des Themas punktet der Film<br />
mit einem sehr natürlichen Bild.<br />
Eine naturnahe Farbdarstellung<br />
und ausgezeichnete Schärfe tragen<br />
dazu bei. Komprimiert klingende<br />
Stimmen und leicht blecherne<br />
Geräuschkulissen wirken hingegen<br />
ein wenig veraltet. Zumindest die<br />
Synchronisation und der schwungvolle<br />
Soundtrack können das<br />
Klangbild aufwerten.<br />
NR<br />
Film 6,5/10<br />
Die naive Coming-of-Age-Story einer Amish,<br />
die hin- und hergerissen ist zwischen ihrem<br />
Glauben und ihren unbekannten Wurzeln.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Ganz abseits des gängigen<br />
Mainstreams gibt es in der<br />
anspruchsvollen und hochinteressanten<br />
Veröffentlichungsreihe Kino<br />
Kontrovers von Eurovideo einige<br />
Filmperlen zu entdecken. „Tyrannosaur“<br />
ist ein gutes Beispiel dafür:<br />
Das bissige Sozialdrama des englischen<br />
Schauspielers (und nun auch<br />
Filme machers) Paddy Considine war<br />
der strahlende Sieger auf dem<br />
Sundance-Filmfestival des letzten<br />
Jahres. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kommt in einem<br />
stilsicher gestalteten weißen Mediabook<br />
mit einem knapp 30-seitigen<br />
Booklet voller Fotos und <strong>In</strong>fos zum<br />
Film. Eine DVD-Version liegt ebenfalls<br />
bei. Die kalte bis natürliche<br />
Farbgebung orientiert sich am rauen<br />
und realistischen Ton der beinharten<br />
Story um den Alltag eines cholerischen<br />
Alkoholkranken (brillant:<br />
Peter Mullan) aus der englischen<br />
Arbeiterklasse. Kleine Mängel in der<br />
Schärfe und beinahe unmerklich<br />
wechselnde Helligkeitswerte drücken<br />
den Technikwert.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
Durch das intensive Schauspiel des<br />
Hauptdarstellers entsteht ein schonungslospackendes<br />
Porträt einer verlorenen Seele.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: Eurovideo, DTP Entertainment, Warner Home Video<br />
32
Anspruch<br />
Film<br />
Another Earth<br />
Drama<br />
OT: Another Earth L: US J: 2011 V: 20th Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.) R: Mike<br />
Cahill D: Brit Marling, William Mapother, Matthew-Lee<br />
Erlbach LZ: 93 min FSK: 12 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 04.05.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Die Zeitlupensequenzen erinnern frappierend an Lars von Triers Slow-Motion-Exzesse in „Melancholia“.<br />
Und auch inhaltlich wird hier ein ähnlich intensives und mitreißendes Level erreicht<br />
Ab und zu gibt es auch im Alltag eines<br />
Filmkritikers geradezu magische Momente:<br />
Neugierig geworden durch die Empfehlung eines<br />
Kollegen, fiel mir ein kleiner, fernab von jeglicher<br />
Unterstützung durch die großen Studios produzierter<br />
amerikanischer Film in die Hände, von<br />
dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte.<br />
„Another Earth“ nannte sich das gute Stück, und<br />
mit der Empfehlung einer doppelten Prämierung<br />
beim Sundance 2011 (dem immer noch ausschlaggebenden<br />
Festival für die internationale<br />
<strong>In</strong>dependent-Szene) konnte da eigentlich nicht<br />
mehr allzu viel schiefgehen. Was mich dann beim<br />
Anschauen dieser ungewöhnlichen Geschichte<br />
erwartete, übertraf meine ohnehin nicht gerade<br />
niedrigen Erwartungen aber noch einmal deutlich.<br />
Ein Paralleluniversum<br />
Der Plot ist einfach nur faszinierend: Eines Tages<br />
taucht am Firmament plötzlich ein exaktes<br />
Spiegelbild der Erde auf. Abgelenkt von diesem<br />
zuerst unerklärlichen Naturschauspiel, wird die<br />
junge Rhoda Williams (Brit Marling) in einen<br />
William Mapother kennt man vielleicht i noch als<br />
undurchsichtigen „Lost“-Bösewicht Ethan Rom<br />
tragischen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem<br />
Frau und Tochter des bekannten Komponisten<br />
John Burroughs (William Mapother) ihr Leben<br />
verlieren. Das Dasein der beiden Hauptfi guren<br />
wird durch diese Katastrophe völlig aus der<br />
Bahn geworfen: Die angehende Astrophysikerin<br />
Rhoda muss wegen fahrlässiger Tötung ins Gefängnis,<br />
begräbt ihren Kindheitstraum, zu den<br />
Sternen zu reisen und hat nach ihrer Entlassung<br />
jeglichen Lebenswillen verloren. <strong>In</strong> einem<br />
verzweifelten Versuch, sich beim inzwischen<br />
völlig verwahrlosten Witwer zu entschuldigen,<br />
schleicht sie sich unter Vorspiegelung fal scher<br />
Tatsachen in sein Leben. Er hat die Identität<br />
der Unfallgegnerin nie erfahren wollen und so<br />
kommen sich beide Schritt für Schritt näher:<br />
Die nächste Katastrophe ist vorprogrammiert.<br />
Drama mit Science-Fiction-Unterbau<br />
Der Film konzentriert sich als eindringliches<br />
Kammerspiel also vornehmlich auf die schwierige<br />
Beziehung der Protagonisten. Die Idee<br />
der parallelen Erde dient Regisseur Mike Cahill<br />
hauptsächlich als philosophisches „Was wäre<br />
wenn“-Vehikel: Welchen Lebensweg hat das<br />
eigene Abbild dort drüben wohl genommen?<br />
Hat mein Doppelgänger die gleichen Vorlieben<br />
wie ich, hat er die gleichen Entscheidungen<br />
getroffen, die gleichen Fehler begangen? Wirklich<br />
interessant werden diese Fragen, als ein<br />
erster Kommunikationsaustausch zwischen<br />
beiden Welten stattfi ndet, als die Möglichkeit<br />
Gestalt annimmt, vielleicht sogar irgendwann<br />
den Schwesterplaneten zu besuchen.<br />
Im Moment der Entdeckung der Existenz der<br />
zweiten Erde hat die angenommene Synchronizität<br />
der Ereignisse natürlich ein Ende – ab diesem<br />
Punkt ist schlichtweg alles möglich und denkbar<br />
und ein echtes Paralleluniversum entsteht.<br />
Glanzstück im „CineProject“<br />
„Another Earth“ erscheint in der einheitlich gestalteten<br />
„CineProject“-Reihe von 20th Century<br />
Fox, in die neben den wichtigsten Katalogtiteln<br />
des Labels auch die eine oder andere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Premiere aufgenommen wird. Die <strong>In</strong>dependent-<br />
Herkunft des Films zeigt sich deutlich im charakteristischen<br />
Handkamerastil, der allerdings nicht<br />
zu unruhig und für die intimen, ganz nah an den<br />
Figuren befi ndlichen Aufnahmen sehr passend<br />
ist. Mit dem gewohnten HD-Level sollte man hier<br />
also generell nicht rechnen – dennoch tun sich<br />
vor allem in den regelmäßig eingestreuten Superzeitlupensequenzen<br />
Bilder von großer Schönheit<br />
und poetischer Strahlkraft auf.<br />
Die heimische Lautsprecheranlage (und hier speziell<br />
der Subwoofer) wird punktuell von einem<br />
mächtigen Drone-Bass gefordert, der die atemberaubend<br />
schöne und doch immer auch etwas<br />
bedrohliche Nähe der zweiten Erde akustisch adäquat<br />
begleitet. Ansonsten stehen die eher wortkargen<br />
Dialoge im Mittelpunkt, die mit tadelloser<br />
Klarheit und guter Synchronisation keine Wünsche<br />
offenlassen. Die Extras bieten so manche<br />
interessante entfallene Szene (unter anderem<br />
eine alternative Version des fantastischen Endes)<br />
sowie einige kurze Gespräche über den wissenschaftlichen<br />
Hintergrund und die Entstehung des<br />
Films mit dem Drehbuchduo Cahill/Marling.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8/10<br />
<strong>In</strong>novatives <strong>In</strong>dependent-Drama, das seine philosophische<br />
Spiegelwelt-Prämisse zum Wohle der emotionalen Wucht seiner<br />
Geschichte einsetzt. Ein außergewöhnlicher Film in jeder Hinsicht.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Der beinahe durchgängige Handkameraeinsatz sorgt für viel<br />
Authentizität, geht allerdings auf Kosten der Bildqualität.<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
Große Teile des unausgesprochenen Gefühlschaos h zwischen den Figuren teilen sich durch behutsame<br />
Gesten, vorsichtige Blicke und die sparsame, aber umso berührendere Mimik der starken Darsteller mit<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Ton 7/10<br />
Glasklare Dialoge, atmosphärisch-bedrohliche Subwoofer-<br />
Frequenzen und ein feiner Post-Rock-Score können hier punkten.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 33
Film<br />
Anspruch<br />
Sleeping Beauty<br />
Mystery/Erotik<br />
OT: Sleeping Beauty<br />
L: AU J: 2011<br />
V: Capelight Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Julia Leigh D: Emily<br />
Browning, Rachael<br />
Blake, Mirrah Foulkes<br />
LZ: 102 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.03.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Trotz eindeutiger Bilder bleibt die<br />
Stimmung faszinierend-distanziert<br />
Der einfachste Weg, sich eine genaue<br />
Vorstellung von „Sleeping<br />
Beauty“ zu machen, ist, sich Stanley<br />
Kubricks letztes Meisterwerk „Eyes<br />
Wide Shut“ ins Gedächtnis zu rufen.<br />
Eine akut unterkühlte Bild- und Erzählsprache,<br />
eine Atmosphäre, die<br />
vor sexueller Spannung förmlich<br />
birst, ein Protagonist, der sich willig<br />
fallen und treiben lässt in eine Welt<br />
der erotischen Geheimbündelei:<br />
Die Parallelen sind auffällig und<br />
zahlreich. „Sucker Punch“-Star Emily<br />
Browning ist das faszinierende<br />
Zentrum dieses geheimnisvollen,<br />
nicht zu klassifizierenden, geradezu<br />
mystischen Bilderreigens.<br />
Als emanzipierte Studentin verdient<br />
sie sich mit allerlei Nebenjobs<br />
etwas hinzu und schreckt<br />
auch nicht davor zurück, aus ihrer<br />
Schönheit und den Reizen<br />
ihres makellosen Körpers Profit<br />
zu schlagen. „Sleeping Beauty“<br />
entfaltet sich nicht im Sinne eines<br />
klassischen Plots, sondern ist (passend<br />
zum vieldeutigen Titel) eher<br />
als verfilmter Traum bzw. als Märchen<br />
für Erwachsene zu begreifen.<br />
Emily Browning ist als geheimnisvoll-verführerische Kindfrau die Idealbesetzung<br />
und beweist, dass sie schauspielerisch über einiges Potenzial verfügt<br />
Lässt man sich ganz darauf ein,<br />
eröffnet sich einem ein wahrhaft<br />
ungewöhnliches Kinoerlebnis, das<br />
für die eigene <strong>In</strong>terpretation alle<br />
Möglichkeiten offenlässt.<br />
Mit einer auffällig blassen Farbgebung<br />
sowie langen, unverwandten<br />
Einstellungen unterstreicht die Australierin<br />
Julia Leigh den kühl-beobachtenden<br />
Stil ihres Drehbuchs<br />
auch auf der visuellen Ebene. Die<br />
dominanten Pastelltöne und die nur<br />
durchschnittliche Schärfe erwecken<br />
dabei wohl mit voller Absicht den<br />
Eindruck von auf den Bildschirm<br />
geworfenen Gemälden. Der nur<br />
sporadisch eingesetzte Score und<br />
das zurückhaltende Sounddesign<br />
passen zur traumwandlerischen<br />
Stimmung, sorgen aber für Abzüge<br />
im Technikwert.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
„Sucker Punch“-Beauty Emily Browning in<br />
einem unterkühlten Erotikdrama, das die<br />
Konventionen des Genres geschickt unterläuft.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Die Rache der Wanderhure<br />
Drama<br />
OT: Die Rache der<br />
Wanderhure L: DE<br />
J: 2012 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Hansjörg Thurn<br />
D: Alexandra Neldel,<br />
Esther Schweins, Götz<br />
Otto LZ: 120 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.02.12 × 1 Extras: 3/10<br />
Ist es Aragorn? Nä, hat nur die<br />
gleiche Frisur und ein Schwert<br />
Marie (A. Neldel) hat es schon nicht leicht. Zuerst erreicht sie die Todesnachricht<br />
ihres Mannes, dann verfolgt sie ein schmieriger <strong>In</strong>quisitor<br />
Im finsteren Mittelalter gab es noch<br />
keine Emanzipation, oder? „Die<br />
Wanderhure“ sowie der vorliegende<br />
Nachfolger wollen uns eines Besseren<br />
belehren, denn Alexandra<br />
Neldel kämpft als Kastellanin Marie<br />
nicht nur mit ihrem Mann um<br />
die Rechte der Frauen. Kurz nachdem<br />
Maries Gatte in den Heiligen<br />
Krieg gezogen ist, erreicht sie auch<br />
schon die verstörende Nachricht<br />
von seinem Ableben. Als wäre das<br />
nicht schlimm genug, giert überdies<br />
der bitterböse Großinquisitor<br />
(Julian Weigend) nach der Hand der<br />
schönen Frau. Schafft sie es nicht,<br />
binnen zehn Tagen nachzuweisen,<br />
dass ihr Mann noch lebt, droht ihr<br />
die Zwangsverheiratung.<br />
Der TV-Film treibt vor allem einen<br />
Gedanken in den Sinn des Zuschauers:<br />
Das große TV-Event ist wohl<br />
nur deshalb so groß, weil es so<br />
vermarktet wird. Qualitativ nämlich<br />
hinkt das Mittelalterstück gängigen<br />
Genreproduktionen wie etwa „Die<br />
Säulen der Erde“ weit hinterher. Die<br />
ideenlose Handlung könnte fl acher<br />
kaum sein, von den hölzernen Dialogen<br />
ganz zu schweigen. Was<br />
also bringt eine so große Zuschauermenge<br />
dazu, sich diesen Film<br />
anzusehen? Vielleicht sind es die<br />
detailgetreue Ausstattung und das<br />
märchenhafte Setting, die für eine<br />
TV-Produktion durchaus sehenswert<br />
sind. Unterstützt werden die<br />
fantastischen Naturkulissen durch<br />
ein ganz passables Bild, das freilich<br />
fürs Fernsehen aufgenommen<br />
wurde und demnach in 1 080i25<br />
vorliegt. Die entsättigten Farben<br />
und das weiche Licht gehören zum<br />
Mittelalterfeeling einfach dazu. Die<br />
Schärfe ist durchschnittlich, genauso<br />
wie der Kontrast. Aufgrund der<br />
Fernsehtauglichkeit ist die Audioabmischung<br />
eher für die Stereoboxen<br />
der TV-Geräte als für Surround-<br />
Anlagen ausgelegt.<br />
FT<br />
Film 4/10<br />
Im Free-TV sicherlich ein angenehmer Zeitvertreib<br />
für Nebenbei. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wird die<br />
Genrekonkurrenz jedoch nicht erreicht.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: Capelight Pictures, Universum<br />
34
All Beauty Must Die<br />
Bilder: Ascot Elite Home<br />
Thriller<br />
OT: All Good Things L: US J: 2012 V: Ascot Elite Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Andrew Jarecki<br />
D: Ryan Gosling, Kirsten Dunst, Frank Langella LZ: 101 min<br />
FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 13.03.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Robert Durst, Sohn eines großen New Yorker<br />
Immobilienmoguls, wurde 2001 wegen<br />
mehrfachen Mordverdachts vor Gericht gestellt.<br />
Die Ereignisse rund um diese Mordanklage wurden<br />
2010 in „All Beauty Must Die“ mit der hervorragenden<br />
Darstellerkombination Ryan Gosling,<br />
Kirsten Dunst und Frank Langella fi lmisch verarbeitet.<br />
Selbstverständlich tragen die Filmfi guren<br />
hierbei nicht die Namen der realen Personen.<br />
All Good Things<br />
Für David (Ryan Gosling) und Katie (Kirsten<br />
Dunst) ist es Liebe auf den ersten Blick. Obwohl<br />
die beiden aus zwei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten<br />
kommen, haben sie sofort einen<br />
Draht zueinander, heiraten kurzerhand und<br />
eröffnen einen gemeinsamen Ökoladen mit<br />
dem Namen „All Good Things“. Doch auch „alle<br />
guten Dinge“ müssen einmal enden – für Katie<br />
und David kommt der Wendepunkt, als Davids<br />
Vater, ein großer Immobilienmogul und Millionär<br />
aus New York, seinen Sohn dazu zwingt, im Familienunternehmen<br />
Fuß zu fassen, um es später<br />
übernehmen zu können. Doch in New York wird<br />
David zunehmend frustrierter und mental instabil,<br />
worunter besonders Katie zu leiden hat ... bis<br />
sie eines Tages spurlos verschwindet.<br />
Der erste Teil des Films, der sich vorrangig mit der<br />
Beziehung zwischen Katie und David beschäftigt,<br />
ist bewegend und mitreißend inszeniert. Während<br />
Ryan Gosling eine Wandlung vom passivrebellischen<br />
Millionärssohn zum kühlen, distanzierten<br />
Psychopathen vollzieht, spielt Kirsten<br />
Dunst die liebende Ehefrau, die immer mehr<br />
am mentalen Verfall ihres Mannes zerbricht.<br />
Nach Katies Verschwinden verliert die Handlung<br />
allerdings zunehmend an Schwung und Zugkraft.<br />
Dank sechsmonatiger intensiver Recherche<br />
bekommt der Zuschauer mit „All Beauty Must<br />
Die“ einen umfangreichen Einblick in die Ereignisse<br />
zwischen 1973 und 2001. Da jedoch<br />
noch längst nicht alle Details zum Fall bekannt<br />
sind, ist ein Teil des Films Spekulation<br />
und Autorenfreiheit.<br />
(K)ein Durchschnittstyp<br />
Während David Marks eine Wandlung vom<br />
Durchschnittstypen zum Psychopathen vollzieht,<br />
bleibt auf der technischen Seite alles eher unspektakulär.<br />
Das Bild gestaltet sich stets ein wenig<br />
zu dunkel und im Verlauf des Films wirkt die<br />
Farbdarstellung zunehmend kälter. Dazu gesellen<br />
sich ein gelegentlich zu starker Kontrast und<br />
eine solide Schärfe, die insgesamt eine „nur“<br />
gute Bildqualität erzeugen. Der durchschnittliche<br />
Sound zeigt etwas wenig klangliche Abwechslung<br />
und nutzt selten seine räumlichen Möglichkeiten<br />
aus, kann dafür aber mit einer hervorragenden<br />
Synchronisation und einer guten Frequenzbreite<br />
punkten. <strong>In</strong> den ca. 2 Stunden Bonusmaterial<br />
fi nden sich viele <strong>In</strong>terviews und Reportagen zum<br />
Hintergrund und zur realen Geschichte sowie ein<br />
Making-of des Films.<br />
NELE REIBER<br />
Film 7,5/10<br />
Dieser Einblick in den Kriminalfall von Robert Durst überzeugt mit<br />
seiner Authentizität und wird getragen von einer mitreißenden<br />
und tragisch endenden Liebesgeschichte.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Stets ein wenig düster, zunehmend kühl und distanziert – das Bild<br />
greift die Stimmung des Films auf.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Wenig Dynamik und Räumlichkeit, dafür eine tolle Synchronisation<br />
und ein stimmiger Soundtrack.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige
Film<br />
Anspruch<br />
Ein Tick anders<br />
Tragikomödie<br />
OT: Ein Tick anders<br />
L: DE J: 2011 V: Lighthouse<br />
Entertainment<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Andi<br />
Rogenhagen D: Jasna<br />
Fritzi Bauer, Waldemar<br />
Kobus, Renate Delfs<br />
LZ: 85 min FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover:<br />
nein<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Eva ist jung, hübsch, unabhängig,<br />
intelligent – und sie leidet<br />
am Tourettesyndrom. „Ich hab<br />
Schluckauf im Gehirn“, sagt sie<br />
am Anfang dieser sympathischen<br />
Tragi komödie, und diese Beschreibung<br />
trifft die unkontrollierbare<br />
Natur ihrer zahlreichen Ticks ganz<br />
genau. Doch weder vom überwiegend<br />
feindseligen Verhalten<br />
ihrer Mitmenschen noch von der<br />
Jasna Fritzi Bauer glänzt in ihrer Rolle als aufgeweckter Teenager genau wie<br />
Renate Delfs als ihre jung gebliebene und lebenskluge Großmutter<br />
plötzlichen Arbeitslosigkeit ihres<br />
Vaters lässt sie sich so leicht entmutigen:<br />
Sie kämpft und beißt<br />
sich durch, verliert nur selten den<br />
Mut und überrascht den Zuschauer<br />
immer wieder mit einem neuen<br />
und unverkrampften Blick auf<br />
sämtliche Bereiche des Lebens.<br />
Jasna Fritzi Bauer in der Rolle des<br />
vom Schicksal geschlagenen und<br />
doch unerschütterlichen Teenagers<br />
ist tatsächlich mehr als nur eine<br />
kleine Entdeckung: Wie sie das<br />
komplizierte Krankheitsbild transportiert,<br />
ohne dabei jemals ihre<br />
Natürlichkeit und ihren jungmädchenhaften<br />
Charme zu verlieren,<br />
versetzt einen immer wieder in<br />
Erstaunen. Sie ist Dreh- und Angelpunkt<br />
einer schwarzen Komödie<br />
mit einem wachen Blick für die<br />
Sonnenseiten des Daseins. Die<br />
passend besetzten und mit viel<br />
Witz geschriebenen Nebenfiguren<br />
runden den guten Gesamteindruck<br />
ab und machen den Film zur vergnüglichen<br />
Außenseiter-Story, die<br />
tatsächlich „einen Tick anders“ ist.<br />
Die Bilder der kleinen deutschen<br />
<strong>In</strong> diesem Film verhält sich wirklich<br />
kaum jemand altersgemäß<br />
Produktion machen von Anfang an<br />
Spaß, überzeugen mit leuch tender<br />
Farbigkeit und ansehnlichen Schärfewerten,<br />
sodass sie sich vor größer<br />
budgetierten Streifen nicht<br />
verstecken muss. Die Abmischung<br />
verzichtet weitgehend auf aufwendige<br />
Effekte und breitwandige<br />
Soundtrack-Einspielungen. TW<br />
Film 7/10<br />
Erstaunlich leichtfüßiger Film über ein diffi ziles<br />
Thema, der seine Figuren ernst nimmt, ohne<br />
dabei jemals auf die Tränendrüse zu drücken.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Gilbert Grape<br />
Drama<br />
OT: What’s Eating<br />
Gilbert Grape L: US<br />
J: 1993 V: Concorde<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1:85:1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Lasse Hallström<br />
D: Johnny Depp,<br />
Juliette Lewis,<br />
Leonardo DiCaprio LZ: 117 min FSK: 6 P: 13<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Irgendwo<br />
in Iowa<br />
Johnny Depp und Leonardo<br />
DiCaprio beweisen ihr Können<br />
Trespass<br />
Thriller/Krimi<br />
OT: Trespass L: US<br />
J: 2011 V: Ascot Elite<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Joel Schumacher<br />
D: Nicolas Cage, Nicole<br />
Kidman, Ben<br />
Mendelsohn<br />
LZ: 91 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.02.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Ein Paar in der Krise: Werden sie<br />
ihrer Gefangenschaft entkommen?<br />
Gilbert (Johnny Depp) würde<br />
am Liebsten das aussichtslose<br />
Kleinstadtleben hinter sich lassen.<br />
Doch als ältester Sohn einer krankhaft<br />
fettleibigen Mutter, die seit<br />
dem Selbstmord ihres Mannes das<br />
Haus nicht mehr verlassen hat, und<br />
als Bruder eines geistig behinderten<br />
Jungen (Leonardo DiCaprio)<br />
muss er seine eigenen Bedürfnisse<br />
oftmals hinten anstellen.<br />
Zurückhaltend, ernst und charmant<br />
verkörpert Depp seine Rolle gewohnt<br />
authentisch. Dennoch wird<br />
er vom jungen DiCaprio beinahe<br />
an die Wand gespielt.<br />
Der fast 20 Jahre alte Streifen wurde<br />
mit sehr viel Liebe aufgearbeitet<br />
und kann sich daher vor allem<br />
optisch mit dem Standard aktueller<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel messen. Lediglich die<br />
Schärfe lässt hier und da nach.<br />
Auch der Sound ist in Ordnung,<br />
bleibt allerdings auf ein mittleres<br />
Frequenzspektrum beschränkt und<br />
klingt dadurch nicht ganz rund. Zudem<br />
fehlt es an Bässen. NR<br />
Film 8/10<br />
Das sensible, grandios dargestellte Porträt<br />
einer amerikanischen Kleinstadt und eines<br />
jungen Mannes mit großer Bürde.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Ohne größeren Eindruck zu<br />
hinterlassen, stottert die<br />
Handlung von Joel Schumachers<br />
„Trespass“ vor sich hin: Das gutbürgerliche<br />
Ehepaar Kyle (Nicolas<br />
Cage) und Sarah (Nicole Kidman)<br />
ist plötzlich im eigenen Haus gefangen,<br />
als Einbrecher sie an der<br />
Haustür überwältigen.<br />
Immer wieder wird der Zuschauer<br />
dabei mit sinnlosem Gebrüll,<br />
Fluchen und mit den unterschiedlichsten<br />
Arten von Drohungen und<br />
Widerstand konfrontiert.<br />
Spannung kommt trotz einiger<br />
interessanter Konstellationen nur<br />
selten auf. Cage und Kidman spielen<br />
gewohnt souverän gegen das<br />
unausgereifte Drehbuch an, wirken<br />
aber dennoch leicht unterfordert.<br />
Aufseiten der Technik fallen<br />
lediglich der starke Orangestich in<br />
der Farbgebung und der kaum genutzte<br />
Mehrkanalton ins Gewicht.<br />
Sowohl Bild als auch Ton bewegen<br />
sich im gehobenen Durchschnitt<br />
und werten die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf. NR<br />
Film 5/10<br />
Ein belangloser, unausgereifter Film, dem es<br />
trotz Topbesetzung und reichlich Potenzial an<br />
einem roten Faden und Spannung fehlt.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Concorde Home, Lighthouse Entertainment<br />
36
GIB IHM SCHARFES!<br />
Neue <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s für deinen Player<br />
Die Haut, in der ich wohne<br />
Drama/Thriller<br />
OT: La Piel Que Habito<br />
L: ES J: 2011<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Pedro Almodóvar<br />
D: Antonio Banderas,<br />
Elena Anaya, Marisa<br />
Paredes LZ: 121 min FSK: 16 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 30.03.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Eigentlich könnte man es sich<br />
leicht machen und „Die Haut,<br />
in der ich wohne“ einfach mit der<br />
Genre einordnung „Almodóvar“ auf<br />
den Punkt genau beschreiben, denn<br />
der neueste Film des spanischen<br />
Regie-Enfant-terrible vereint wieder<br />
einmal Elemente des Dramas,<br />
des Thrillers und diesmal sogar des<br />
klassischen Gruselfilms auf solch<br />
unverwechselbare Art und Weise,<br />
dass seine Handschrift in jeder einzelnen<br />
Einstellung erkennbar ist. Die<br />
fantasievolle Geschichte um den<br />
genialen und grenzwertig-größenwahnsinnigen<br />
Arzt Robert Ledgard<br />
(Antonio Banderas), der sein „Versuchskaninchen“<br />
Vera Cruz (Elena<br />
Anaya) zum Ebenbild seiner verstorbenen<br />
Frau formen will, ist überbordendes<br />
surrealistisches Kino, das<br />
mit subtilen Horrorelementen und<br />
einem undurchsichtigen Figurenarsenal<br />
für gehörig Spannung sorgt.<br />
Almodóvars Lieblingsthema (die<br />
Exis tenz im falschen Körper) wird<br />
hier einmal von einer ganz neuen<br />
Seite beleuchtet. Dass am Ende<br />
einige Fragen offenbleiben und sich<br />
so manche potenziell interessante<br />
Idee nach ersten Andeutungen im<br />
Nichts verliert, ist schade, schmälert<br />
den insgesamt positiven und wirklich<br />
ungewöhnlichen Eindruck des<br />
Films aber nicht zu sehr.<br />
Auffälligstes Merkmal der von<br />
klinisch-hell bis hin zu düster-bedrohlich<br />
wirkenden Motive ist ein<br />
stetig vorhandenes deutliches Korn,<br />
das die Bilder permanent prägt und<br />
ganz sicher nicht jedermann gefallen<br />
wird. Die leise, zurückhaltende<br />
und eher filigrane als pompös-beeindruckende<br />
Tonspur erfüllt ihren<br />
Zweck, bleibt einem aber nicht weiter<br />
im Gedächtnis. Eine ungewohnte<br />
und vor allem ziemlich unpassende<br />
neue Synchronstimme für Antonio<br />
Banderas ist ein kleines, aber nicht<br />
ganz unwichtiges Ärgernis. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Auch der neueste Streich des kreativen<br />
Spaniers enttäuscht nicht und fügt seinem<br />
bunten Werk ein schillerndes Kapitel hinzu.<br />
FROZEN PLANET -<br />
EISIGE WELTEN<br />
ICE ROAD TRUCKERS:<br />
Tödliche Straßen –<br />
Staffel 1<br />
LUTHER –<br />
Staffel 1 & 2<br />
WILDES JAPAN<br />
UNSER UNIVERSUM –<br />
Staffel 5<br />
MISFITS –<br />
Staffel 1<br />
DIE GRÖSSTEN FRAGEN<br />
DER WISSENSCHAFT<br />
DIE LETZTEN TAGE<br />
DER DINOSAURIER<br />
ROBIN HOOD –<br />
Staffel 1, Teil 1<br />
Bilder: Universum<br />
Wie es sich wohl anfühlt, seine<br />
eigene Schöpfung zu küssen?<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Anzeige<br />
© 2011 polyband Medien GmbH<br />
Überall erhältlich, wo es gute <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s gibt.<br />
Jetzt bei<br />
www.polyband.de www.facebook.com/polyband
Film<br />
Anspruch<br />
The Front Line – Der Krieg ist nie zu Ende<br />
Antikriegsdrama<br />
OT: Go-ji-jeon L: KR J: 2011 V: KSM B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Hun Jang D: Ha-kyun Shin, Ok-bin<br />
Kim, Soo Go LZ: 133 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 19.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Korea in den frühen 1950er Jahren: Die kriegerische<br />
Auseinandersetzung um die Vormacht<br />
teilte das Land in Nord- und Südkorea. Und<br />
obwohl es schon seit über einem Jahr Friedensverhandlungen<br />
gibt, kommt es zu keiner Einigung.<br />
Brennpunkt ist vor allem die Grenze zwischen den<br />
beiden Staaten – eine Linie auf der Karte, für die<br />
zahlreiche Menschen ihr Leben lassen müssen.<br />
Aufgrund einer humanistischen Äußerung über den<br />
Feind (sind schließlich auch nur Menschen) wird<br />
der Spionageoffizier Kang Eun-pyo (Ha-kyun Shin)<br />
direkt an die umkämpfte Grenze strafversetzt, um in<br />
einem mysteriösen Mordfall zu ermitteln. Ein ranghoher<br />
Befehlshaber wurde mit einer landeseigenen<br />
Offizierspistole erschossen, was nur eines bedeuten<br />
kann: ein Verräter in den eigenen Reihen.<br />
Schwarz, Weiß und ganz viel Grau<br />
Vor Ort angekommen, stellt Kang zunächst einige<br />
Seltsamkeiten fest. Im Militärlager tollen die Waisenkinder<br />
der umliegenden Ortschaften herum.<br />
Die Soldaten tragen gegnerische Uniformen gegen<br />
die Kälte. Einer der Offi ziere spritzt sich Morphium<br />
gegen die Schmerzen – ein Medikament,<br />
das der Einheit nicht von der Regierung zugeteilt<br />
wurde. Zwischen all diesen Ungereimtheiten<br />
taucht Kangs alter Studienkollege Kim Soo-Hyeok<br />
(Soo Go) auf, der nach seiner Gefangennahme<br />
durch die Nordkoreaner als vermisst galt. Nun<br />
ist er zu einem selbstbewussten Oberstleutnant<br />
geworden, der alles tun würde, um den Krieg zu<br />
beenden. An der Seite mehrerer charakteristisch<br />
herausgestellter Soldaten zieht der Ermittler in<br />
den Kampf für das amerikanisierte Südkorea.<br />
Fährt Regisseur Hun Jang bis hierhin noch die<br />
Schiene eines theoretisch umrissenen Nord-Süd-<br />
Konfl ikts, beginnt nun die Darstellung des Krieges<br />
anhand verschiedener Szenarien. Mühsam ackert<br />
sich die Kamera mit der militärischen Einheit den<br />
Gipfel hinauf. Der Aufstieg ist hart, auch für den<br />
Zuschauer. Die kriminalistische Frage nach dem<br />
Offi ziersmörder tritt in den Hintergrund – wozu<br />
auch über einen Mord lamentieren, wenn sich<br />
links und rechts die Leichenberge stapeln? Die<br />
Truppe wird durch pure Angst und die kurzen<br />
Momente der Ruhe zusammengeschweißt. Hier<br />
zählt ausschließlich das Überleben. Doch warum,<br />
und vor allem wofür sie nun wirklich kämpfen,<br />
wissen die Soldaten nicht. Die Missstände werden<br />
klar herausgestellt, genauso wie die Antikriegsbotschaft.<br />
Allerdings merkt man einigen<br />
markanten Szenen an, dass Regisseur Jang hier<br />
noch mehr wollte und z. B. der Erklimmung des<br />
Berghanges eine fast schon ästhetische Stimmung<br />
andichtete. Von allzu gewaltigem Pathos<br />
hält er sich aber dennoch fern, was man ihm<br />
positiv anrechnen muss. Vielleicht ist es aber<br />
auch diese Gratwanderung zwischen Pathos und<br />
Nüchternheit gewesen, die dem Film die angestrebte<br />
Oscar ® -Nominierung verwehrte.<br />
Das mit einer Red-One-Kamera eingefangene<br />
Bild präsentiert eine makellose Schärfe sowie<br />
einen annehmbaren, ausgeglichenen Kontrast.<br />
Gefi lmt wurde mit einer leichten Überbelichtung<br />
und die Farbsättigung wurde insbesondere in den<br />
Kriegsszenarien zurückgefahren. Wer also nach<br />
referenzträchtigem Material für sein Heimkino<br />
sucht, ist mit diesem inhaltlich wie handwerklich<br />
sehr gut gemachten Werk bestens beraten. Wie<br />
die Bild- ist auch die Soundqualität verhältnismäßig<br />
exzellent. Den Klangraum Ihrer Mehrkanal-<br />
Soundanlage öffnet die Tonspur erst, sobald es<br />
zu einer Kampfhandlung kommt. Unterstützt wird<br />
diese Form der Präsenz durch eine nicht perfekte,<br />
aber durchaus funktionierende Dynamik. <strong>In</strong> puncto<br />
Regiearbeit ist dies eine gelungene Akzentuierung<br />
der Kriegsschrecken bzw. der Trennung<br />
zwischen Krimi- und Kriegsdrama. Gerade die<br />
Ortung der Quelle ist ausgesprochen genau, was<br />
den Hörgenuss bezüglich der Effektebene enorm<br />
steigert. Eine HD-Bildergalerie stellt die Sonderausstattung<br />
des Silberlings dar. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />
auch als konvertierte 3D-Version erhältlich.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 8/10<br />
Ein bisschen wie „JSA – Joint Security Area“, ein bisschen wie<br />
„Letters From Iwo Jima“, hinzu kommt eine Kameraarbeit und<br />
Stilistik, die an Martin Scorsese erinnert.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Klare und deutliche Konturen sowie Detaildichte zeichnen diese<br />
Produktion aus. Die entsättigten Farben sind Stilmittel.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />
Ton 8,5/10<br />
Die Räumlichkeit wird hier als zusätzlicher Eff ekt verwendet, um<br />
die ruhigen Krimipassagen von der Kriegsdarstellung zu trennen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Besonders die Berghangszene (gefilmt aus der<br />
Schräge) besticht durch ihre morbide Ästhetik<br />
Der Kampf um eine Linie i auf einer Landkarte<br />
forderte viele Menschenleben<br />
Bilder: KSM<br />
38
Komödie<br />
Film<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde Home, Sony Music<br />
What A Man<br />
Romantikkomödie<br />
OT: What A Man L: DE,<br />
US J: 2011 V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Matthias<br />
Schweighöfer<br />
D: Matthias<br />
Schweighöfer, Sibel Kekilli, Elyas M’Barek<br />
LZ: 95 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 24.02.12 × 2 Extras: 5/10<br />
Wenn es derzeit um die absoluten<br />
Zuschauermagneten<br />
im deutschen Kino geht, dann fallen<br />
regelmäßig die Namen Michael<br />
Herbig, Til Schweiger und Matthias<br />
Schweighöfer. Letzterer hat mit seinem<br />
Regiedebüt „What A Man“<br />
nun ebenfalls den Schritt vom reinen<br />
Schauspieler zum kompletten<br />
Filmschaffenden gewagt, nahm er<br />
hier doch gleich Drehbuch, <strong>In</strong>sze-<br />
Sibel Kekilli ist im dramatischen Fach sicher besser aufgehoben, ihre große<br />
schauspielerische Klasse kann sie in dieser Komödie nicht so recht beweisen<br />
Mario Barth<br />
Live-Comedy<br />
OT: Mario Barth –<br />
Stadion Tour 2011<br />
L: DE J: 2011 V: Sony<br />
Music B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: – D: Mario Barth<br />
& Freundin, 70 000<br />
Zuschauer LZ: 156 min<br />
FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 16.12.11 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Stadion Tour<br />
2011<br />
nierung und die männliche Hauptrolle<br />
in die eigene Hand. Die Story<br />
um den liebenswerten, aber etwas<br />
handzahmen Lehrer Alex, der sich<br />
als betrogener und verlassener<br />
Nice Guy plötzlich als Macho und<br />
Herzensbrecher versuchen will,<br />
erweist sich jedoch als allzu konventionelle<br />
romantische Komödie,<br />
die den Regeln des Genres so<br />
sklavisch verhaftet bleibt, dass man<br />
das unausweichliche Happy End<br />
bereits nach den ersten 5 Minuten<br />
klar und deutlich vor Augen<br />
hat. Dass man dennoch dranbleibt<br />
und für 1,5 Stunden zumindest<br />
angenehm unterhalten wird, verdankt<br />
der Film einzig und allein<br />
dem sympathischen Spiel des<br />
Hauptdarstellerpärchens Matthias<br />
Schweighöfer und Sibel Kekilli.<br />
Vom technischen Standpunkt aus<br />
gesehen ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein ziemlicher<br />
Volltreffer, bietet sie doch<br />
ein ausgewogenes Bild voller<br />
sehenswerter Kontraste, strahlender<br />
Farben und knackscharfer<br />
Konturen. Mit ihrem stimmungsvollen<br />
und poplastigen Soundtrack<br />
Soloalbum<br />
Romantikkomödie<br />
OT: Soloalbum L: DE<br />
J: 2003 V: Concorde<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Gregor<br />
Schnitzler D: Matthias<br />
Schweighöfer, Nora<br />
Tschirner, Oliver Wnuk<br />
LZ: 90 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Mario Barth hat gut lachen, seine<br />
Touren sind stets ausverkauft<br />
Man mag vom Humor des Mario<br />
Barth ja halten, was man will:<br />
Die geradezu unglaublichen Menschenmassen,<br />
die er seit Jahren mit<br />
seinen Stadiontouren mobilisiert,<br />
sind einfach eine Leistung und ringen<br />
einem doch irgendwie Respekt<br />
ab. Dass sich auch sein drittes Liveprogramm<br />
„Männer sind peinlich,<br />
Frauen manchmal auch“ ausschließlich<br />
um das alte Thema des „kleinen<br />
Unterschieds“ dreht, muss einem<br />
vorher natürlich klar sein – wen<br />
das nicht stört und wer die bekannt<br />
redundante Art des hyper aktiven<br />
Berliners auch nach über 2 Stunden<br />
noch komisch findet, kann<br />
bei dieser vollgepackten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bedenkenlos<br />
zugreifen. Der Auftritt im<br />
Olympiastadion in Berlin überzeugt<br />
als tadellose Liveaufnahme, die mit<br />
hochauflösenden Fernseh kameras<br />
abgedreht wurde. <strong>In</strong> puncto Sound<br />
überzeugt der Mix vor allem während<br />
der Musikeinspielungen und<br />
bei der Liveatmosphäre durch<br />
das Publikum.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
So langsam setzt das Konzept „Mann gegen<br />
Frau“ deutlich Staub an, doch für einen<br />
vergnüglichen Abend reicht es diesmal noch.<br />
Technik 7,5/10<br />
Vom Weichei zum Womanizer – na,<br />
ob das mal gut geht?<br />
(vergleichbar mit den charttauglichen<br />
Playlists der letzten Til-<br />
Schweiger-Filme) und zuverlässig<br />
eingestreuten Surround-Sequenzen<br />
(z. B. beim actionreichen<br />
Paintball- Gefecht) zeigt sich auch<br />
die Tonspur gut aufgestellt. Der<br />
Film erscheint übrigens als Combo-Pack<br />
inklusive DVD. TW<br />
Film 6/10<br />
Etwas holpriges Drehbuch- und Regiedebüt von<br />
Matthias Schweighöfer, das vor allem mit<br />
seinen sehr sympathischen Figuren punktet.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Matthias Schweighöfer und Nora<br />
Tschirner harmonieren prächtig<br />
Den Hinweis in den Eröffnungscredits,<br />
dass der Film lediglich<br />
„frei nach dem Roman“ von<br />
Benjamin von Stuckrad-Barre entstanden<br />
ist, sollte man durchaus<br />
ernst nehmen: Aus dem nicht ohne<br />
Grund als eines der exemplarischen<br />
Werke der neuen deutschen Popliteratur<br />
geltenden Buch, das vor<br />
beißender Gesellschaftskritik nur so<br />
trieft, wurde hier ein amüsanter, aber<br />
gänzlich unkritischer Ratgeber konzipiert,<br />
wie der moderne Twen denn<br />
wohl am besten mit dem leidigen<br />
Thema Liebeskummer umzugehen<br />
hat. Matthias Schweighöfer und Nora<br />
Tschirner in den Hauptrollen sind<br />
absolute Sympathieträger und so bekommt<br />
man mit „Solo album“ einen<br />
unbeschwerten (Anti-)Beziehungsfilm,<br />
der einfach für gute Laune sorgt.<br />
Das liegt nicht zuletzt an dem wunderbaren<br />
Soundtrack, der einen klasse<br />
<strong>In</strong>die-Rock-Sampler der Millenniumära<br />
abgibt und in Kombination<br />
mit der ausgefeilten Signalortung für<br />
eine tolle Akustik sorgt. TW<br />
Film 7/10<br />
Als adäquate Romanadaption grandios<br />
gescheitert, als beschwingte Komödie über die<br />
Liebe und ihre Tücken aber brauchbar.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 39
Film<br />
Komödie<br />
VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 6/10<br />
Nach einer verunglückten Mission mit nachfolgender<br />
Demission begibt sich der Ex-<br />
Geheimagent Johnny English (Rowan Atkinson)<br />
nach Tibet, um unter Klosterbrüdern zu sich<br />
selbst und zu neuer Härte zu finden. Aber der<br />
britische Geheimdienst sieht sich gezwungen,<br />
English zu reaktivieren, da ein <strong>In</strong>formant nur English<br />
persönlich Details zu einer großangelegten<br />
Verschwörung liefern will. Und so kommt der<br />
Zuschauer zu dem Vergnügen, Johnny English<br />
zum zweiten Mal in Aktion zu sehen, von Verfolgungsjagd<br />
zu Verfolgungsjagd, von Fettnäpfchen<br />
zu Fettnäpfchen ...<br />
Geknauscht und nicht gefroren<br />
Auch der zweite „Johnny English“-Film ist von<br />
vornherein als Parodie auf die gängigen Agentenfi<br />
lme angelegt, wobei natürlich zu allererst<br />
James Bond aufs Korn genommen wird. Wer den<br />
ersten Teil kennt, wird ziemlich bald feststellen,<br />
dass trotzdem vieles anders ist. „Jetzt erst recht“<br />
weist sichtbar mehr Action auf, die Schauplätze<br />
sind internationaler und Hauptdarsteller Roan Atkinson<br />
ist vor allem eines: älter geworden. Seine<br />
Elastizität hat er damit noch nicht eingebüßt, aber<br />
man sieht das Knautschgesicht des Mr. Bean etwas<br />
seltener als noch im ersten Teil - als Markenzeichen<br />
gegenüber der eingefrorenen Mine eines<br />
Daniel Craig taugt es aber allemal. Wer jetzt den<br />
klassischen Mr.Bean erwartet, wird sicher enttäuscht.<br />
Die Verschiebung des Plots in Richtung<br />
tatsächlicher Agentenstory, der Wechsel zu eher<br />
hintergründigen Gags, das deutliche Kokettieren<br />
mit dem Alter des Johnny English drücken dem<br />
Film ihren Stempel auf. Es hat schon was, Johnny<br />
English bei der Verfolgung eines akrobatisch<br />
fl iehenden Bösewichts zuzusehen – statt hinterher<br />
zu springen und zu klettern, nimmt er den<br />
Fahrstuhl oder den Baukran. Und er kriegt den<br />
Kerl. Genau das ist übrigens ein weiterer Unterschied<br />
zum ersten Teil: Johnny English ist nicht<br />
mehr ganz der nur tolpatschige Geheimagent<br />
aus „Der Spion, der es versiebte“. An dieser Stelle<br />
kommt der Film allerdings auch immer wieder<br />
an seine Grenzen. Hat man sich auf den neuen,<br />
smarteren Johnny English eingelassen, gibt es<br />
in der nächsten Szene gleich wieder etwas zum<br />
„Fremdschämen“, etwa in der Flugzeugszene<br />
oder beim Dauerverkloppen alter Frauen. Regisseur<br />
Oliver Parker war sich dieser Gratwanderung<br />
schon bewusst - fast wie ein Mantra wiederholt<br />
Film<br />
Iduis at praestrud del iuscidunt nu<br />
del utat nullummy nulput diatem<br />
et velis aliquatem venibh ex ex ea<br />
Technik<br />
Agentenparodien gibt es viele, Mr. Bean gibt es aber nur einmal. Die Mischung aus beidem war das Erfolgsrezept<br />
von „Johnny English (Der Spion, der es versiebte)“. Kein Wunder, dass der knautschige Geheimagent es nun noch<br />
einmal auf die Leinwand schaff te und zur Freude seiner Fans jetzt auch auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Komödie/Action<br />
OT: Johnny English Reborn L: FR, GB, Israel, Japan J: 2011<br />
V: Universal B: VC-1, 2,35 : 1 T: DTS 5.1 R: Oliver Parker D: Rowan<br />
Atkinson, Rosamund Pike, Dominic West, Gillian Anderson, Daniel<br />
Kaluuya LZ: 101 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
Bild<br />
Velis del utat nullummy nulput di<br />
nulput et velis aliquatem venibh e<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
0/3 0/3<br />
er beim Kommentieren der gelöschten TonSzenen<br />
immer wieder den Druck, die Handlung Velis del voranzutreiben<br />
und sich nicht in Situationskomik zu<br />
utat nullummy nulput di<br />
nulput et velis aliquatem venibh e<br />
Abmischung Räumlichkeit<br />
Was aussieht wie die Vorbereitung zum großen<br />
Faschingsauftritt ist Teil des furiosen Finales<br />
Es ist immer wieder ein Genuss, Johnny English<br />
bei der Arbeit zu zu schauen, oder?<br />
0/3 0/3<br />
Bilder: Universal<br />
40
Xxxx<br />
Film<br />
verlieren. Allerdings wäre gerade dann auch ein<br />
wenig mehr Feinschliff bei der Story gut gewesen.<br />
Wir spionieren für Sie<br />
Äußerst fein geschliffen ist zweifellos die<br />
Präsentation des „neuen“ MI-7. Zurück aus<br />
Tibet muss Johnny English feststellen, dass<br />
in London nun alles anders ist. Der Geheimdienst<br />
hat seinen Namen an Toshiba<br />
abgetreten und versteht sich als moderner<br />
Dienstleister: „We Spy For You“. Statt auf Machogehabe<br />
und schnelle Autos wird eher auf<br />
den Dialog gesetzt, Rollenspiele und Rollentausch<br />
sind angesagt. Allerdings ist diese Szene<br />
stark gekürzt und in ihrer ganzen Länge leider nur<br />
im Bonusmaterial zu fi nden, unbedingt anschauen!<br />
Mit Gillian Anderson ist die Rolle der neuen<br />
Geheimdienstchefi n übrigens durchaus prominent<br />
besetzt, auch wenn sie etwas zu spröde<br />
für die Rolle wirkt. Im Gegensatz dazu<br />
spielt sich die Verhaltenspsychologin Kate<br />
Sumner (Rosamund Pike) in das Herz von<br />
Johnny English, was diesen unter anderem<br />
zu einer hinreißenden Kochshow motiviert –<br />
ein guter 0/10Grund, sich auch unbedingt noch<br />
llum zzrit velestrud den ex enit, Abspann velis anzuschauen. Unterm Strich ist der<br />
ex eugue ero ercin Film exerit nulput ein Mix aus Bean und Bond, eine Mischung<br />
consequamet, venis.<br />
aus Persifl age und Action, die durchaus ernst genommen<br />
0/10 werden will. Nicht jeder Zuschauer wird<br />
diese Gratwanderung<br />
0/10<br />
als gelungen empfi nden.<br />
Atkinson ist älter geworden, manche Szene feinsinniger,<br />
als von ihm gewohnt, geknautscht wird<br />
atem ex eugue ero ercin exerit<br />
x ex ea consequamet, venis.<br />
Farbdarstellunlerdings<br />
ausgesprochen gut unterhalten.<br />
nur noch selten. Wer sich darauf einlässt, wird al-<br />
Bildfehler<br />
0/2 0/2<br />
Eine Stimme macht Stimmung<br />
Technisch<br />
0/10<br />
weist die Scheibe eine rundum solide<br />
atem ex eugue ero Qualität ercin exerit auf. Auch wenn der letzte Tick an Schär-<br />
x ex ea consequamet, venis.<br />
Film 7/10<br />
Szenen wie die „Einnahme“ des Sauvage-Towers könnte<br />
man sich wieder und wieder anschauen – wenn man denn<br />
auf diese Art Humor steht. Viel Spaß dabei!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
fe fehlt, sind Details gut zu erkennen,<br />
Kontrast und Schwarzwert stimmen. Selbst<br />
dunkle Bereiche sind gut sichtbar und auch der<br />
Einsatz von Tiefenschärfe gelingt fast fehlerlos.<br />
Die Farben sind eher natürlich, aber der Wechsel<br />
der Schauplätze bringt eine angenehme Dynamik<br />
ins Bild. Beim Ton hat Universal wie so oft nur die<br />
Originalspur in HD abgemischt, die deutsche Tonspur<br />
liegt nur in DTS vor. Auch wenn die Abmischung<br />
keine gravierenden Schwächen zeigt, so<br />
muss man etwa bei der Trennschärfe der Signale<br />
und der entsprechenden Signalortung Abstriche<br />
machen, ebenso in Sachen Frequenzgang – hier<br />
fehlt vor allem den Dialogen etwas Höhe. Apropos<br />
Dialoge, wer in die Originalspur reinhört, wird<br />
feststellen, dass die Stimme von Rowan Atkinson<br />
zum Charakter dieses Streifens deutlich besser<br />
passt, als die gewohnte deutsche Synchronstimme.<br />
Als Bonusmaterial sind vor allem die gelöschten<br />
Szenen mit dem Kommentar des Regisseurs<br />
zu empfehlen. Außerdem fi nden sich noch ein interessantes<br />
Making-of, ein Gag Reel, einige Featurettes<br />
sowie ein Audiokommentar mit Regisseur<br />
und Drehbuchautor auf der Scheibe.<br />
UWE FUNK<br />
Film 7/10<br />
Ein bisschen Bean, ein bisschen Bond, gut geschüttelt – wir sind<br />
gerührt! Alles in allem ein Mix, der den meisten Zuschauern Spaß<br />
machen wird.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Soundqualität<br />
Dynamik<br />
Johnny English<br />
0/2 0/2<br />
„Johnny English“ erschien<br />
2003 und fügte der Filmografi<br />
e von Rowan Atkinson eine<br />
neue Facette hinzu. Zur Handlung:<br />
Durch mehrere tödliche<br />
Ereignisse wird der trottelige<br />
Geheimdienstbeamte Johnny<br />
English (Rowan Atkinson) plötzlich zur Nummer<br />
Eins des britischen MI-7. Und schon wartet die<br />
entsprechende Herausforderung auf ihn: Die<br />
Kronjuwelen müssen wiederbeschaff t werden.<br />
Zudem ist das britische Königreich vor den<br />
dunklen Plänen des Bösewichtes Sauvage (John<br />
Malkovich) zu retten. Der Plot ist abstrus, aber<br />
das spielt keine Rolle. English alias Atkinson lässt<br />
keine Gelegenheit aus, in einer Mischung aus<br />
Mr.Bean und <strong>In</strong>spektor Clouseau das Zwerchfell<br />
der Zuschauer zu strapazieren.<br />
Auch wenn der letzte Tick an Schärfe fehlt, weiß das Bild zu<br />
überzeugen und setzt die verschiedenen Schauplätze gut in Szene.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Die deutsche DTS-Tonspur ist solide abgemischt, mit leichten<br />
Schwächen bei der Signalortung und im oberen Frequenzbereich.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige
Film<br />
Komödie<br />
Dreiviertelmond<br />
Tragikomödie<br />
OT: Dreiviertelmond<br />
L: DE J: 2011<br />
V: Majestic B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Christian Zübert<br />
D: Elmar Wepper,<br />
Mercan-Fatima<br />
Türköglu, Katja Rupé<br />
LZ: 95 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Hayat (M. Türköglu) ist so putzig.<br />
Wer kann diesem Blick widerstehen?<br />
Hartmut (Elmar Wepper) übertüncht<br />
seine Midlife-Crisis<br />
mit seiner griesgrämigen Art und<br />
regelmäßigen Angelausflügen. So<br />
richtig wandelt sich sein Alltag jedoch<br />
erst, als die kleine Hayat<br />
in sein Leben tritt. Nach einem<br />
Schlaganfall ihrer Großmutter ist<br />
das türkische Mädchen ganz auf<br />
sich gestellt und sieht in dem Taxifahrer<br />
Hartmut ihren einzigen Halt.<br />
Obwohl Hartmut eigentlich nur seine<br />
Ruhe haben möchte, ketten<br />
diverse Zufälle die beiden Schicksale<br />
aneinander. „Dreiviertelmond“<br />
ist Christian Züberts („Lammbock“)<br />
herzerwärmender Beitrag zur<br />
deutsch-türkischen Verständigung.<br />
Die Idee kam ihm gemeinsam<br />
mit seiner Frau, Ipek Zübert, die<br />
mit ihm zusammen das Drehbuch<br />
entwickelte. Und tatsächlich schafft<br />
es die Tragikomödie erstaunlich gut,<br />
ein authentisches Szenario zu erstellen,<br />
das mit seiner Leichtigkeit<br />
einen grundsoliden, augenzwinkernden<br />
Humor inszeniert, der Sie<br />
mit einem guten Gefühl aus dem<br />
Film entlässt. Die Qualität des leicht<br />
Im Leben kommt immer alles ganz anders, als man denkt. Hartmut (Elmar<br />
Wepper) entdeckt die Affäre seiner Frau, und das mit über 60 Jahren<br />
überbelichteten Bildes liegt in allen<br />
Belangen über dem Durchschnitt.<br />
Kontrast und Schärfe entsprechen<br />
den Ansprüchen an eine aktuelle<br />
HD-Produktion, die satten Farben<br />
sind sauber dargestellt. Tonal hingegen<br />
erinnert der Film an eine<br />
hochwertige TV-Produktion, es werden<br />
eben mehr Alltagsgeräusche<br />
und Dialoge abgebildet. Musik oder<br />
künstliche Soundeffekte kommen –<br />
wenn überhaupt – nur selten zum<br />
Einsatz. Trotz Elmar Weppers sympathischem<br />
Akzent brauchen Sie<br />
übrigens kein Wörterbuch zu zücken,<br />
die Verständlichkeit ist stets<br />
gegeben. Zur Bonussektion: Ein<br />
Making-of, drei <strong>In</strong>terviews, das Casting<br />
von Hayat und zwei Beiträge<br />
zu den deutschen Kinopremieren<br />
ergänzen den Film sinnvoll. FT<br />
Film 7,5/10<br />
Elmar Wepper und die kleine Mercan-Fatima<br />
wickeln die Zuschauer mit ihrem herzlichen<br />
Charme um den kleinen Finger.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Flypaper<br />
Komödie/Krimi<br />
OT: Flypaper L: US<br />
J: 2011 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Rob Minkoff<br />
D: Patrick Dempsey,<br />
Ashley Judd, Tim Blake<br />
Nelson LZ: 87 min<br />
FSK: 12 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.03.12 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Die Profibankräuber fühlen sich von<br />
den zwei Amateuren gestört ...<br />
Ein Musketier für alle Fälle<br />
Komödie<br />
OT: Les Aventures De<br />
Philibert, Capitaine<br />
Puceau L: FR J: 2011<br />
V: S u n fi l m B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
7.1 R: Sylvain Fusée<br />
D: Jérémie Renier,<br />
Manu Payet, Élodie<br />
Navarre LZ: 102 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Gegen Philiberts (J. Renier) Degen<br />
hat keiner eine Chance<br />
Was passiert eigentlich, wenn<br />
zwei Banden „zufällig“ zur<br />
gleichen Zeit ein und dieselbe<br />
Bank überfallen? „Flypaper“ zeigt,<br />
dass daraus nur eines resultieren<br />
kann: Chaos pur! Schräge Typen,<br />
völlig unfähige Bankräuber und<br />
Patrick Dempsey als Womanizer<br />
mit autistischen Zügen ... Klingt<br />
abgedreht? Ist es auch! Die pure<br />
Unglaubwürdigkeit der Handlung<br />
bietet jedoch immer wieder Unterhaltungswert,<br />
wie man ihn bereits<br />
aus „Hangover“ kennt – schließlich<br />
sind hier dieselben Autoren am<br />
Werk. Besonders zum Ende hin<br />
wird dann jedoch alles etwas zu<br />
rasant − eine Wendung jagt die<br />
nächste und stellt sich kurz darauf<br />
schon wieder als Irreführung heraus.<br />
Immerhin kann die Bildqualität<br />
durchgängig mit guter Schärfe<br />
und natürlichen Farben punkten.<br />
Der passend abgemischte, dynamische<br />
Sound verschenkt lediglich<br />
im Bereich der Räumlichkeit etwas<br />
sein Potenzial.<br />
NR<br />
Film 6/10<br />
Schräg, rasant und chaotisch – „Flypaper“ sorgt<br />
immerhin für kurzweilige Unterhaltung.<br />
Anspruch sollte der Zuschauer nicht erwarten.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Die Arbeit des französischen TV-<br />
Komödien-Regisseurs Sylvain<br />
Fusée ist in etwa mit Michael „Bully“<br />
Herbigs Werk vergleichbar, auch<br />
wenn Fusées Œuvre quantitativ gesehen<br />
noch nicht ganz so groß ist.<br />
Aus komödiantischer Sicht reichen<br />
die Abenteuer des Philibert an den<br />
flapsigen Klamauk Herbigs heran,<br />
was hauptsächlich an den theatralischen<br />
Gebärden der Darsteller<br />
vor kunterbunten Märchenkulissen<br />
liegt. So ficht sich der makellose<br />
Aventure-Held Philibert durch die<br />
Lande, um den Mörder seines Vaters<br />
ausfindig zu machen, und meidet<br />
dabei aus Gottesfurcht schöne<br />
Frauen. Die Komik hat durchaus<br />
ihren Appeal, selbst die an Stummfilm<br />
erinnernden Zeitrafferaufnahmen<br />
regen zum Schmunzeln an.<br />
Übersättigte Farben und eine grandiose<br />
Schärfe lassen die Szenarien<br />
wie aus einem Bilderbuch wirken.<br />
Die Dialoge klingen verzerrt, wodurch<br />
der Ton nicht ganz so gut wie<br />
das Bild wegkommt.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Die humorvollen Ideen der Musketier-Persifl a-<br />
ge sind herrlich, die Darsteller gut – dennoch<br />
fehlt das gewisse Etwas zum echten Lacherfolg.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Bilder: Majestic, Sunfilm, Universum<br />
42
Komödie<br />
Film<br />
Fright Night<br />
Horrorkomödie<br />
nur noch schlagkräftige Argumente wie Hammer<br />
und Holzpfl ock. Oder waren es Silberkugeln,<br />
Kruzifi xe und Knoblauch? Es ist schon nicht<br />
leicht, die Vampirklischees von den echten Fakten<br />
zu unterscheiden.<br />
Bilder: Disney Home<br />
OT: Fright Night L: US J: 2011 V: Disney Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD HR 7.1 R: Craig Gillespie D: Colin Farrell,<br />
Anton Yelchin, Imogen Poots LZ: 106 min FSK: 16 P: 18 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Das Jahr 1985: <strong>In</strong> einer Vorstadtsiedlung von<br />
Las Vegas verschwinden Menschen auf unerklärliche<br />
Weise. Als einer seiner Freunde vermisst<br />
wird, beginnt für Charlie (Anton Yelchin)<br />
ein absoluter Albtraum: Zunächst stellt sein<br />
Kumpel Ed (Christopher Mintz-Plasse) die Hypothese<br />
auf, dass die Spur der Opfer in die<br />
Nähe von Charlies Haus führt – was jener erst<br />
einmal mit einem ungläubigen Kopfschütteln<br />
abtut. Doch dann lernt Charlie seinen Nachbarn<br />
Jerry (Colin Farrell) kennen – einen muskulösen,<br />
gut aussehenden, hilfsbereiten Mann, der mit<br />
absoluter Sicherheit mindestens eine Leiche im<br />
Keller hat.<br />
Jerrys spitze Eckzähne kommen bei der lokalen<br />
Weiblichkeit ziemlich gut an, ebenso wie seine<br />
scharfsinnigen Bemerkungen. Bei so viel Charme<br />
ist klar, dass Charlies Bemühungen, seinen<br />
Nachbarn als gemeingefährlichen Vampir zu entlarven,<br />
auf taube Ohren stoßen. Da helfen wohl<br />
Colin Farrell feiert sich als coolen Vampir, und es<br />
macht tierischen Spaß, dabei zuzuschauen<br />
Ausgesaugt<br />
Von „Charlie Bartlett“ (2007) zu Charlie Brewster<br />
ist es nur ein kleiner Schritt für Teenie-Star Anton<br />
Yelchin („Star Trek“). Die Charaktere beider Figuren<br />
sind prinzipiell identisch, denn beide lechzen<br />
nach Erfolg, Anerkennung und Aufmerksamkeit.<br />
Brewsters Glaubwürdigkeitsproblem nimmt<br />
in „Fright Night“ allerdings den größten Platz<br />
ein und ist der Motivator der meis ten Gags des<br />
Films. Aber egal wer gewinnt, das intelligente<br />
Katz-und-Maus-Spiel zwischen <strong>Blu</strong>tsauger und<br />
Teenie bleibt unterhaltsam. <strong>In</strong>sgesamt erscheint<br />
das Remake sogar stimmiger als Tom Hollands<br />
Original von 1985, was nicht zuletzt am feinen<br />
Humor von Regisseur Craig Gillespie („Lars und<br />
die Frauen“) liegt. Dabei gelingt es dem Film,<br />
einige wirklich furchteinfl ößende Momente zu<br />
generieren und die Regeln des Vampirismus auf<br />
kreativste Weise auszureizen.<br />
Dunkel, düster und … dunkel<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation ist absolut stimmig<br />
und entspricht dem hohen Niveau bisheriger<br />
Disney-Scheiben, sodass es größtenteils nichts<br />
zu bemängeln gibt. Alles wirkt so, wie ein kompromisslos<br />
klares High-Defi nition-Bild aussehen<br />
sollte. Nur in wenigen Einstellungen schwächelt<br />
die Schärfe und die Farbdarstellung erscheint<br />
zu stark stilisiert. Wie der Titel bereits suggeriert,<br />
existieren zahlreiche sehr dunkle Nachtszenen.<br />
Aber auch hier bleibt dank des guten Transfers<br />
das meiste erkennbar, sodass der Filmgenuss<br />
nicht beeinträchtigt wird. Andererseits<br />
beeinfl usst die Dunkelheit der Szenen sicherlich<br />
auch die 3D-Präsentation der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D.<br />
Wahrscheinlich wird jene noch einmal dunkler<br />
sein, da der Lichtweg komplexer ist und zudem<br />
durch eine Polfi lter- oder Shutter-Brille gestört<br />
wird. Besonders Besitzer eines 3D-Projektors<br />
dürften hier das Nachsehen haben. Das sind<br />
aber nur unsere Mutmaßungen, da uns nur<br />
die 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zur Verfügung gestellt werden<br />
Charlie (Anton Yelchin) überlegt, ob Vampire<br />
auch uneingeladen eintreten dürfen<br />
konnte. Der Rundumklang ist sehr präsent und<br />
besitzt eine gelungene 7.1-Abmischung. Allein<br />
durch die hohe Dynamik gewinnen die Horrorszenarien<br />
an Schärfe und Eindrücklichkeit. Es<br />
ist aber auch die packende Musikwahl Ramin<br />
Djawadis („Game Of Thrones“), die dem Film<br />
ein einzigartiges, düster-komisches Flair verleiht.<br />
Das insgesamt 21-minütige Bonusmaterial bietet<br />
neben erweiterten Szenen unter anderem<br />
gespieltes Originalmaterial des Fake-Magiers<br />
Peter Vincent (David Tennant) und der drei<br />
Freunde Charlie, Ed und Adam. Wer es noch ein<br />
wenig dreidimensionaler haben möchte, besorgt<br />
sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D im 3-Disc-Set zusammen mit<br />
der 2D- und DVD-Version.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Charmant und blutig – es gibt nur wenige Horrorkomödien, denen<br />
der Spagat zwischen Furcht und Spaß gelingt. „Fright Night“ ist<br />
eine davon.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Die „Fright Night“ ist sehr düster, zeigt blasse Hauttöne, ist aber<br />
ansonsten absolut brillant anzusehen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Guter Rundumsound mit packender Dynamik und stimmungsvollem<br />
Soundtrack, der Horror und komödiantischen Faktor unterstützt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 2/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 43
Film<br />
Komödie<br />
The Guard – Ein Ire sieht schwarz<br />
Thriller/Komödie<br />
OT: The Guard L: IR<br />
J: 2011 V: Ascot Elite<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: John Michael<br />
McDonagh D: Brendan<br />
Gleeson, Don Cheadle,<br />
Liam Cunningham<br />
LZ: 96 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.03.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Was soll man von einer Komödie<br />
halten, die eigentlich<br />
gar nicht witzig ist? Was von einem<br />
Thriller, der nur sehr wenig mit Action<br />
oder Verfolgungsjagden zu tun<br />
hat? Es ist schwierig, John Michael<br />
McDonaghs „The Guard“ in ein<br />
Schema zu pressen, denn eigentlich<br />
ist es einfach ein Film über einen<br />
mordsmäßig schlechten Kleinstadtcop,<br />
der gar keine Lust hat, auch<br />
Gerry (Brendan Gleeson) ist kein anständiger Bulle, es sei denn, leichte<br />
Mädchen sind in seiner Nähe<br />
nur ein einziges Verbrechen aufzuklären.<br />
Wer kann schon einen Typen<br />
wie Gerry Boyle (Brendan Gleeson)<br />
leiden, dem alles herzlich egal ist<br />
und der einen gesunden Hass gegen<br />
jeden hegt, der ihm über den<br />
Weg läuft? Der Zuschauer natürlich!<br />
Dieser begibt sich nämlich ganz automatisch<br />
auf die stete Suche nach<br />
der eigentlichen Rolle Boyles. Die<br />
Rahmenhandlung ist ein 500-Millionen-Dollar-Drogentransport,<br />
der von<br />
dem FBI-Agenten Wendell Everett<br />
(Don Cheadle) unter Mithilfe von<br />
Gerry aufgespürt werden soll. Natürlich<br />
will Boyle sein korruptes,<br />
ruhiges Polizistendasein nicht für<br />
eine echte Ermittlung opfern, weshalb<br />
es zu einigen schlagfertigen<br />
Gesprächen zwischen den beiden<br />
kommt. Mit seiner drögen und in<br />
sich gekehrten Art läuft sich der<br />
Film nur schwer warm. Hat man<br />
sich jedoch erst einmal auf die kuriosen<br />
Charaktere eingelassen, fällt<br />
das Amüsement auch nicht weiter<br />
schwer. Im besten Fall entdeckt<br />
man sogar, was für eine stimmige<br />
und unnachahmliche Filmperle man<br />
Ein paar betrunkene Unfalltote –<br />
Gerry juckt das wenig<br />
da vor sich hat. Was die technische<br />
Qualität angeht, schwimmt „The<br />
Guard“ hier auf dem Trockenen.<br />
Angefangen beim blechernen Ton<br />
über die mäßige Schärfe bis hin zu<br />
den überstrahlenden Farben gibt es<br />
kaum Möglichkeiten zum Loben.<br />
Der Bonusteil entschädigt für die<br />
genannten Defizite.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Wie schaff t es Brendan Gleeson nur, einen<br />
Charakter so widerwärtig und zugleich so<br />
sympathisch zu gestalten?<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 5,5/10<br />
See You <strong>In</strong> September<br />
Komödie/Romanze<br />
OT: See You <strong>In</strong><br />
September L: US<br />
J: 2010 V: Alive<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Tamara Tunie<br />
D: Justin Kirk, Estella<br />
Warren, Whoopie<br />
Goldberg LZ: 91 min FSK: 12 P: 12 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Ganze 3 Minuten sieht man<br />
Whoopie Goldberg als Psychiaterin<br />
Paris Express<br />
Actionkomödie<br />
OT: Coursier L: FR<br />
J: 2010 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Hervé Renoh<br />
D: Michaël Youn,<br />
Géraldine Nakache,<br />
Jimmy Jean-Louis LZ:<br />
98 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Die Pariser Unterwelt ist nichts für<br />
einen Pizzaboten wie Sam<br />
Drei Minuten dauert der Auftritt<br />
von Whoopie Goldberg in „See<br />
You <strong>In</strong> September“. Danach geht<br />
es weiter mit einer unoriginellen,<br />
lückenhaften und mäßig inszenierten<br />
Romantikkomödie, in der die<br />
neurotische Protagonistin Lindsey<br />
(Estella Warren) einen ganzen Monat<br />
ohne ihre Psychiaterin zurechtkommen<br />
muss und beschließt, eine<br />
Selbsthilfegruppe zu gründen.<br />
Die chaotischen Gruppensitzungen<br />
sind allerdings selten wirklich unterhaltsam.<br />
Künstliche, stereotype<br />
Figuren und wenig Tiefgang bilden<br />
den Rahmen für eine immerhin<br />
ansatzweise unterhaltsame Liebesgeschichte.<br />
Technisch wurde etwas<br />
mehr Geschick bewiesen, denn<br />
das Bild kann sich mit einer guten<br />
Schärfe und natürlichen Farben sehen<br />
lassen. Angesichts des Genres<br />
gibt es zwar keine klangliche Vielfalt<br />
oder Räumlichkeit, doch Soundqualität<br />
und Abmischung sind solide<br />
und unterstreichen die wenigen<br />
guten Momente des Films. NR<br />
Film 4,5/10<br />
Logik und inszenatorisches Geschick sind nicht<br />
gerade die Steckenpferde dieser Romantikkomödie.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Kennen Sie die „Taxi“-Komödien –<br />
Hip-Hop-lastige, urkomische<br />
Actionfilme aus Frankreich, die von<br />
Teil zu Teil lahmer wurden? Wenn<br />
ja, dann wissen Sie bereits, was Sie<br />
bei „Paris Express“ erwartet. Vom<br />
Charme her ist der vorliegende Film<br />
ungefähr auf gleicher Höhe wie<br />
„Taxi 4“, regt also gelegentlich zum<br />
Schmunzeln, oft aber auch zum<br />
Kopfschütteln an. Protagonist ist der<br />
Pizzabote Sam (Michaël Youn), der<br />
seine materiell eingestellte Freundin<br />
mit einer Gehaltserhöhung beeindrucken<br />
möchte, auf der Jagd<br />
nach dem zusätzlichen Hunderter<br />
jedoch mit seinem Motorroller in<br />
eine höchst pikante Falschgeldaffäre<br />
schlittert. Trotz der übersättigten<br />
Farben liegen die qualitativen Parameter<br />
des Bildes weit über dem<br />
Durchschnitt. Die bassgeschwängerte<br />
Musik tönt vollmundig aus<br />
den Lautsprechern. Räumlichkeit<br />
liegt vor, allerdings nicht in dem<br />
Maße, dass sie die Aufmerksamkeit<br />
auf sich lenkt.<br />
FT<br />
Film 5,5/10<br />
Irgendwie hat man alle Gags schon in anderen<br />
Filmen gesehen. Dennoch eine ganz unterhaltsame<br />
Zusammenfassung früherer „Taxi“-Filme.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bilder: Alive, Ascot Elite Home, Universum<br />
44
Komödie<br />
Film<br />
Crazy, Stupid, Love.<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
Romantikkomödie<br />
OT: Crazy, Stupid, Love. L: US J: 2011 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Glenn Ficarra, John Requa D: Ryan Gosling, Steve Carell,<br />
Emma Stone LZ: 119 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 10.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Es gibt sie tatsächlich noch, jene Filme, die einen<br />
unglaublich hohen Unterhaltungswert mit einer<br />
sympathischen und in weiten Teilen glaubwürdigen<br />
Story verbinden, um am Ende ein ziemlich<br />
perfektes Stück Entertainment daraus zu formen.<br />
„Crazy, Stupid, Love.“ ist so ein seltener Glücksfall.<br />
Das nicht immer nur positiv besetzte Label „Romantic<br />
Comedy“ kommt einem hier fast etwas deplatziert<br />
vor, obwohl es den Kern des Plots und das<br />
allgemeine Gute-Laune-Gefühl, das einen von der<br />
ersten Szene bis weit über den Abspann hinaus<br />
begleitet, schon recht treffend zusammenfasst.<br />
Mann, Mann, Mann!<br />
Hauptfi gur dieses klasse Feel-good-Movies ist<br />
Comedy-Allzweckwaffe Steve Carell, der als gutherziger<br />
und treusorgender Ehemann und Vater<br />
Cal Weaver von einem Moment auf den anderen<br />
in eine veritable Midlife-Crisis schlittert. Seine Frau<br />
Emily (wie immer behutsam-emotional und sehr<br />
Ryan Gosling und Emma Stone geben ohne<br />
Übertreibung ein herzallerliebstes Paar ab<br />
überzeugend: Julianne Moore) eröffnet ihm, dass<br />
sie die Scheidung will, dass sie ihn betrogen hat –<br />
seine Welt bricht zusammen. Gut für ihn, dass ihm<br />
postwendend der blendend aussehende und tief<br />
im <strong>In</strong>neren auch noch herzensgute Womanizer<br />
Jacob Palmer (umwerfend cool und sympathisch:<br />
Ryan Gosling) über den Weg läuft, der den in<br />
Selbstmitleid versinkenden Trauerkloß in einem<br />
aberwitzigen Crash-Kurs zum unwiderstehlichen<br />
Frauenschwarm verwandelt. Kurzzeitig gibt es hier<br />
eine sehenswerte und extrem lässig inszenierte<br />
Ryan-Gosling-One-Man-Show zu bewundern, der<br />
man sowohl als Mann und natürlich erst recht als<br />
Frau fasziniert und gerne zusieht.<br />
Übersprudelnde Ideenvielfalt<br />
Wer jetzt denkt, damit wäre der ganze <strong>In</strong>halt bereits<br />
abgehakt, der wird freudig überrascht sein<br />
über all die Ideen, Handlungsstränge und weiteren<br />
wunderbar geschriebenen Nebenfi guren,<br />
die den Film erst richtig rund machen und in alle<br />
möglichen Richtungen erweitern. Da wäre zum<br />
Beispiel die herzerweichende erste Liebe von Cals<br />
pubertierendem Sohn Robbie (Jonah Bobo), der<br />
sich von der abweisenden Haltung seines Objekts<br />
der Begierde nicht im Mindesten beirren<br />
lässt. Damit wird er bald zum heimlichen Vorbild<br />
für seinen Vater, der nach ausgiebigen Eskapaden<br />
mit der halben Damenwelt der Stadt erkennt,<br />
dass auch er um seine große Liebe Emily kämpfen<br />
muss. Nicht zu vergessen natürlich die magische<br />
Verwandlung von Ryan Goslings Figur vom<br />
Saulus zum Paulus: Als er die wunderhübsche<br />
und aufreizend intelligente Hannah (jugendlichcharmant:<br />
Emma Stone) kennenlernt, die gegen<br />
all seine ausgefeilten Verführungskünste immun<br />
zu sein scheint, ist es um ihn geschehen und<br />
auch er entdeckt die Wunder der wahren Liebe.<br />
Zugegeben: Das hört sich nach schlimmem Klischee<br />
und ermüdender Vorhersehbarkeit an, aber<br />
das Drehbuch schlägt immer wieder völlig unerwartete<br />
Haken und die Schauspieler gewinnen ihren<br />
Figuren permanent neue Facetten ab, sodass<br />
sich zu keinem Zeitpunkt Langeweile einstellt. Höhepunkt<br />
ist dann ein heillos übertriebenes Komödienfi<br />
nale (mit einem anschließenden versöhnlichen<br />
Dénouement), das ihre Bauchmuskeln auf eine<br />
echt e Zerreißprobe stellen wird … versprochen!<br />
So viel Ausstrahlung: Da müssen Männer stark<br />
sein und dürfen Frauen schwach werden<br />
Nach den Lobeshymnen auf den Film wollen wir<br />
noch einen Blick auf die Technik der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> werfen.<br />
Die Aufnahmen verströmen mit ihrer prallen<br />
Farbigkeit viel Wärme und Vitalität, allerdings fehlt<br />
ihnen der letzte Feinschliff in puncto Schärfe und<br />
Detailreichtum, um von einem echten Spitzentitel<br />
sprechen zu können. Beim Sound verhält es sich<br />
ähnlich, obwohl man von einer Komödie nicht<br />
mehr verlangen muss, als hier geboten wird. Die<br />
Extras versprühen den gleichen Charme wie der<br />
Hauptfi lm, sind mit einer halben Stunde allerdings<br />
kurz bemessen. Steve Carell, Ryan Gosling und<br />
Emma Stone plaudern über die Schwierigkeiten<br />
einer Beziehung, Liebesszenen auf der Leinwand<br />
und die Vorteile von echter Männerfreundschaft.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8,5/10<br />
Traumhafte Familienunterhaltung, die mit einem perfekten<br />
Ensemble und einer richtig guten und ebenso warmherzigen wie<br />
witzigen Story wirklich begeistert!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Für die Spitzenklasse reicht es nicht ganz, dafür fehlen in beinahe<br />
allen Bereichen ein paar Prozent.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 2/2 2/2<br />
Ein Film dieses Genres braucht keine außergewöhnlichen<br />
Soundkapriolen – dieser bietet viel mehr als der Durchschnitt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 45
Film<br />
Komödie<br />
O Brother, Where Art Thou?<br />
Komödie<br />
OT: O Brother, Where<br />
Art Thou? L: GB, US, FR<br />
J: 2000 V: Universal<br />
Pictures Home B: VC-1,<br />
2.35 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: Joel Coen, Ethan<br />
Coen D: George<br />
Clooney, John<br />
Turturro, Tim Blake Nelson LZ: 107 min<br />
FSK: 12 P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Es beginnt im Mississippi der 30er<br />
Jahre mit einem altbekannten<br />
Kinobild: Eine Kolonne von Strafgefangenen<br />
– natürlich in stilechten<br />
Schwarz-Weiß-Querstreifen – hackt<br />
am Straßenrand Felsbrocken klein.<br />
Nach einem Kameraschwenk über<br />
die Szenerie sieht man drei aneinandergekettete<br />
Sträflinge unbemerkt<br />
über das angrenzende Feld flüchten.<br />
Die drei Kleinkriminellen Everette<br />
V. l. n. r.: Pete (J. Turtorro), Delmar (T. B. Nelson) und Everette (G. Clooney)<br />
fliehen aneinandergekettet aus einer Sträflingskolonne<br />
Eine Mississippi-<br />
Odyssee<br />
George Clooney als gebildeter und<br />
charmanter Kleinganove<br />
(George Clooney), Pete (John<br />
Turturro) und Delmar (Tim Blake<br />
Nelson) machen sich nämlich auf<br />
den Weg, einen großen Schatz zu<br />
bergen. Auf ihrer abenteuerlichen<br />
Reise werden die ungleichen Männer<br />
allmählich zu engen Freunden.<br />
Das Leitmotiv dieses Streifens der<br />
Coen-Brüder ist Homers „Odyssee“.<br />
Die drei „Helden“ treffen sowohl auf<br />
einen blinden Seher als auch auf<br />
verlockende Sirenen, die sie vom<br />
Weg abbringen. Außerdem werden<br />
sie von einem Zyklopen in Form des<br />
einäugigen Bibelverkäufers (John<br />
Goodman) niedergestreckt. Zusätzlich<br />
birgt der Film zahlreiche Referenzen<br />
zur amerikanischen Kulturgeschichte:<br />
vom Ku-Klux-Klan-Treffen<br />
über die Entstehung der Country-<br />
Musik bis hin zum Gastauftritt des<br />
Bankräubers George „Babyface“<br />
Nelson. Daraus ergibt sich eine urkomische<br />
Kombination aus Roadmovie<br />
und <strong>In</strong>dependent-Epos.<br />
Die wunderbar in Szene gesetzte,<br />
hitzegeplagte Landschaft rund um<br />
den Mississippi wird durch sonnengebleichte<br />
Farben, einen gelegentlichen<br />
Orangestich und einen etwas<br />
zu hohen Kontrast stilistisch betont.<br />
Der passende Soundtrack mit<br />
reichlich Country- und <strong>Blu</strong>es-Musik<br />
erklingt in einer soliden Soundqualität,<br />
der es lediglich etwas an Bässen<br />
mangelt. Ansonsten werden sowohl<br />
Surround-Sound als auch klangliche<br />
Dynamik passend eingesetzt. NR<br />
Film 8,5/10<br />
Die Coens erschufen mit diesem Film eine<br />
homogene und durchweg amüsante Mischung<br />
aus Odyssee und Roadmovie.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
American Pie 2<br />
Komödie<br />
OT: American Pie 2<br />
L: US J: 2001<br />
V: Universal Pictures<br />
Home B: VC-1, 1.85 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: J.B.<br />
Rogers D: Jason Biggs,<br />
Alyson Hannigan, Tara<br />
Reid LZ: 111 min<br />
FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.03.12 × 1 Extras: 5/10<br />
Die erste Liebe bleibt: A. Hannigan<br />
und J. Biggs als Michelle und Jim<br />
Wie ausgewechselt<br />
Komödie<br />
OT: The Change-Up<br />
L: US J: 2011 V:<br />
Universal Pictures<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: David Dobkin<br />
D: Ryan Reynolds,<br />
Jason Bateman, Olivia<br />
Wilde LZ: 113 min FSK: 16 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.02.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Schon seltsam, wenn man sich in<br />
einem fremden Körper wiederfindet<br />
Am 26. April startet mit<br />
„American Pie: Das Klassentreffen“<br />
der inzwischen vierte offizielle<br />
Teil der frivolen Reihe um das<br />
Leben und Lieben der Clique um<br />
Jim, Michelle, Stifler und Co. Passend<br />
dazu erscheinen im Vorfeld<br />
auch die direkten Vorgänger auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Im Mittelpunkt des gelungenen<br />
zweiten Teils steht das große<br />
Wiedersehen der Freunde nach<br />
dem ersten Collegejahr. Jim (Jason<br />
Biggs) und die ganze Rasselbande<br />
entern ein gemietetes Strandhaus<br />
und wollen feiern ohne Ende. Dass<br />
sie bei all ihren amüsanten sexuellen<br />
Eskapaden (und Peinlichkeiten)<br />
bald erkennen, dass Freundschaft<br />
und Liebe vielleicht die wertvolleren<br />
Früchte dieses Sommers<br />
sind, macht den Streifen zusätzlich<br />
sympathisch. Auffällig beim Bild<br />
ist die rötlich-bräunliche Färbung<br />
vieler Szenen, die zusammen mit<br />
der gerade noch durchschnittlichen<br />
Schärfe für eine nicht ganz zufriedenstellende<br />
Optik sorgt. TW<br />
Film 7/10<br />
Teil zwei bietet einen amüsanten Neuaufguss<br />
des Erfolgsrezepts des Originals und ist damit<br />
im Vorderfeld der Teeniekomödien anzusiedeln.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Sogenannte Bodyswitch-Komödien,<br />
also Filme, in denen sich<br />
das komische Element aus dem<br />
Körpertausch zweier gegensätzlicher<br />
Hauptfiguren speist, gibt es wie<br />
Sand am Meer. „Wie ausgewechselt“<br />
fügt dem inzwischen ziemlich ausgelutschten<br />
Subgenre eine nette Variation<br />
hinzu: Jason Bateman sehnt<br />
sich als verantwortungsbewusster<br />
Familienvater und erfolgreicher Anwalt<br />
nach dem ungezwungenen Lebensstil<br />
seines Kumpels Mitch (Ryan<br />
Reynolds). Der wiederum weiß als<br />
umtriebiger Frauenschwarm, wie<br />
man das Leben genießt, wünscht<br />
sich aber insgeheim genau jene<br />
etwas spießbürgerliche Idylle, aus<br />
der sein bester Freund zu entfliehen<br />
sucht. Dieses Aufeinanderprallen der<br />
Extreme ist schwungvoll inszeniert<br />
und weiß mit amüsanter Situationskomik<br />
aufzuwarten. Auch die Technik<br />
spielt mit, sodass die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />
ihren sauberen und schicken Bildern<br />
und dem netten Film zumindest ein<br />
klarer Ausleihtipp ist.<br />
TW<br />
Film 6,5/10<br />
Die hochklassige Produktion und eine<br />
anspruchslose, aber witzige Story machen diese<br />
Hollywood-Komödie zum gelungenen Spaß.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Universal Pictures Home<br />
46
02<br />
12<br />
3840 x 2160<br />
cm<br />
h<br />
NR. 2<br />
www.hdplustv.de<br />
NEUHEITEN<br />
EITEN<br />
EN<br />
JETZT SCHON<br />
ENTHÜ<br />
HÜLLT<br />
„<br />
03<br />
12<br />
„Mildred<br />
Pie ce“ nd<br />
alk ire“<br />
Sony<br />
JVC<br />
LG<br />
Sharp<br />
EINSTELLHILFEN<br />
LFEN<br />
H Ö<br />
C H<br />
S T<br />
E N<br />
Starkes Duo –<br />
starke Prämie<br />
Jetzt je 6 Ausgaben HD+TV und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Magazin<br />
abonnieren und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> TRUE BLOOD GRATIS!<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar, im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones, Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter www.auerbach-verlag.de/abo.<br />
Jetzt abonnieren<br />
und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
True Blood GRATIS!<br />
True Blood:<br />
· Erotisches wie gruseliges<br />
Serienvergnügen!<br />
· 642 Minuten<br />
· 12 Episoden<br />
· 5 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs<br />
· <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Picture-<strong>In</strong>-Picture-<br />
Experience<br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
•12 Ausgaben für<br />
49,80 Euro *<br />
•Lieferung frei Haus<br />
•<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc GRATIS<br />
Ja, ich abonniere das BLU-RAY<br />
MAGAZIN und die HD+TV ab der<br />
nächsten Ausgabe/ab Ausgabe<br />
___/ 2012 für jeweils ein Jahr<br />
zum Gesamtpreis von 49,80<br />
Euro* für 12 Ausgaben. (EU-<br />
Ausland und CH: 89,90 Euro für<br />
12 Ausgaben).<br />
Das Abonnement verlängert<br />
sich automatisch um jeweils<br />
ein weiteres Jahr zu den dann<br />
geltenden Konditionen, wenn<br />
nicht spätestens 7 Tage nach<br />
Erhalt der 5. Ausgabe schriftlich<br />
per post oder Fax bei Auerbach<br />
Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229<br />
Leipzig gekündigt wurde.<br />
Mir ist bekannt, dass ich<br />
innerhalb von zwei Wochen nach<br />
Bestellung ohne Begründung bei<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste<br />
GmbH, Lauchstädter Str. 20,<br />
04229 Leipzig per Post oder Fax<br />
widerrufen kann. Maßgeblich ist<br />
der Tag der Absendung<br />
(Poststempel genügt).<br />
* 2 Abonnements für<br />
je 24,90 Euro.<br />
Ich möchte 6 × BLU-RAY MAGAZIN + 6 × HD+TV abonnieren!<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
Wohnort<br />
E-Mail<br />
Telefon/Mobil<br />
Geburtsdatum<br />
Ich zahle per Kreditkarte Bankeinzug Rechnung<br />
Daten für die Zahlung per Kreditkarte<br />
Name des Karteninhabers<br />
Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Datum, Unterschrift<br />
Nur solange der Vorrat reicht.<br />
Versand der Prämie erst nach Zahlung des Abo-Betrages.<br />
Daten für die Zahlung per Bankeinzug<br />
Kontoinhaber<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
Geldinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
PHILIPS 46PFL6806K | LOEWE INDIVIDUAL 55 COMPOSE 3D | JVC DLA-X70R | CES-NEUHEITEN 2012 | 10 VOLKSFERNSEHER IM VERGLEICH | SONY VPL-VW1000<br />
DIGITAL-TV JETZT!<br />
66 JAHRE SONY<br />
XXL-Titelstory mit<br />
a len Hintergründen<br />
und Geheimnissen<br />
NR. 2 MÄRZ/APRIL 2012<br />
NEUES INHALTE WISSEN KAUFBERATUNG<br />
OLED VON LG<br />
TV-Revolution: superflach<br />
superleicht, super Bild<br />
4K<br />
4K IM HEIMKINO<br />
JVC DLA-X70R im Test:<br />
Die neue Schärfereferenz?<br />
BLU-RAY-FRUST<br />
Warum Filmscheiben die<br />
Wiedergab erschweren<br />
140 cm<br />
D: 4, 9, A: 5,75, CH: SFR 10, BeNeLux: 5,90 Italien, Spanien, Slowenien: 6,75,<br />
Griechenland: 7,60, Slowakei: 8, 0<br />
NEUE SENDER<br />
Mehr Programmvielfalt<br />
ohne Zusatzkosten<br />
HD-SERIEN<br />
EN<br />
„Mildred Pierce“ e“ und<br />
„Boardwalk Empire“<br />
Neue TV-Ära<br />
Echte LED-TVs mit<br />
perfektem ekt<br />
em Bild<br />
Google-TV ogle<br />
endlich in Deutschland<br />
42-Zoll-Klasse l-Kla<br />
lass<br />
se von<br />
500 bis<br />
900<br />
Euro<br />
IFA<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS +++ <strong>In</strong> <strong>Time</strong>, Die Abenteuer von Tim und Struppi, Die Tarantino-Story, Drive +++<br />
ENTHÜLLT<br />
Sein komple tes<br />
Werk auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
erste Fakten zu<br />
„Django Unchained“<br />
10 Preisbrecher-TVs<br />
rec<br />
ech<br />
er-TV<br />
_BR201203_TitelV1_<strong>In</strong><strong>Time</strong>1_SK.in d 1<br />
110<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
Die drei Musketiere,<br />
Krieg der Gö ter,<br />
Luther, Drive, What<br />
A Man u. v. a.<br />
Topserie:<br />
Game<br />
Of<br />
Thrones<br />
Tarantino<br />
im Porträt<br />
Mehr <strong>In</strong>halt:<br />
107 107cm cm<br />
„Die Abenteuer von<br />
Tim und Struppi“<br />
Loewe<br />
Panasonic<br />
Philips<br />
Samsung<br />
Toshiba<br />
TESTS<br />
T<br />
S<br />
+<br />
140cm cm<br />
Für die Familie: „Wickie<br />
auf großer Fahrt“<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/12<br />
D A S M A G A Z I N F Ü R H Ö C H S T<br />
E N F I<br />
L M G E N U S<br />
Amanda Seyfried unter Zeitdruck<br />
„Johnny English –<br />
jetzt erst recht“<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig 0341–1495513 0341–1495511 abo@av.de
Film<br />
Romantik<br />
Garden State<br />
Tragikomödie<br />
OT: Garden State<br />
L: US J: 2004<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Z a c hB r a ffD: Zach<br />
Braff, Peter Sarsgaard,<br />
Natalie Portman<br />
LZ: 102 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 01.03.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Zach Braff („Scrubs– Die Anfänger“)<br />
machte schuf mit seinem Regiedebüt<br />
„Garden State“ einen echten<br />
Kultfilm. Nun erscheint die Tragikomödie<br />
erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, und das<br />
sogar in einer Special Edition, die im<br />
Gegensatz zu den DVD-Versionen<br />
noch etwas mehr Bonusmaterial<br />
bietet. Braff spielt den erfolglosen<br />
Schauspieler Andrew Largeman, der<br />
in seine Heimatstadt zurückkehrt,<br />
Andrew (Zach Braff) fühlt sich irgendwie unsichtbar, als ob sein Leben keine<br />
Bedeutung hätte. <strong>In</strong> Wirklichkeit hat er aber nur das falsche Hemd an<br />
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa<br />
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!<br />
um der Beerdigung seiner Mutter<br />
beizuwohnen. Dort angekommen<br />
trifft er ein paar alte Bekannte wieder,<br />
die sich seit damals lediglich<br />
im Rahmen ihres Kleinstadtdaseins<br />
weiterentwickeln konnten. Nach<br />
einer drogendurchzechten Party-<br />
Nacht erfährt Andrew nicht nur von<br />
seiner unbewussten Medikamentierung<br />
mit Antidepressiva, sondern<br />
lernt auch die pathologische Lügnerin<br />
Sam (Natalie Portman) kennen,<br />
mit der er seine skurrile Welt erkundet.<br />
„Garden State“ besitzt einfach<br />
jene Form von Liebenswürdigkeit<br />
und Herz, die man sich auch fürs<br />
eigene Leben wünscht. Obwohl der<br />
Film nun schon knapp acht Jahre<br />
auf dem Buckel hat, erscheint er<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wie eine aktuelle Produktion,<br />
deren große Dunkelflächen<br />
lediglich das ein oder andere Detail<br />
verbergen. Die warmen Farben<br />
und die freundliche Lichtgestaltung<br />
ziehen die Stimmung wieder nach<br />
oben. Zudem ist die Grundschärfe<br />
gut. Schon die Einleitung mit<br />
Coldplay macht deutlich, was den<br />
Soundtrack-Liebhaber in den nächsten<br />
100 Minuten erwarten wird. So<br />
trägt neben dem grandiosen <strong>In</strong>die-<br />
Soundtrack auch die butterweiche<br />
Abmischung enorm zum Wohlfühlfaktor<br />
bei. Die Lokalisierung einzelner<br />
Geräuschquellen geschieht<br />
akkurater als jene der sporadischen<br />
Grundräumlichkeit selbst. FT<br />
Film 9/10<br />
Ohne dieses fi lmische Schmuckstück ist jede<br />
gepfl egte Sammlung unvollständig. Außerdem<br />
ist Natalie Portman hier einfach umwerfend.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Restless<br />
Drama<br />
OT: Restless L: US<br />
J: 2011 V: Sony<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
1:85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Gus Van Sant<br />
D: Mia Wadikowska,<br />
Henry Hopper, Jane<br />
Adams LZ: 91 min<br />
FSK: 6 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 13.02.12 × 1 Extras: 7,5/10<br />
mit den<br />
dunklen Flügeln<br />
Enoch (Henry Hopper) und Annabel<br />
(Mia Wasikowska) lernen<br />
sich auf einer Trauerfeier kennen<br />
und stellen fest, dass sie beide etwas<br />
gemeinsam haben: Der Tod spielt in<br />
ihren Leben eine große Rolle.<br />
Trotz überaus ernster Thematik wirkt<br />
der Film alles andere als verstörend<br />
oder deprimierend. Im Gegenteil:<br />
Enoch und Annabel feiern das Leben<br />
und zeigen, dass es okay ist,<br />
auch die Endlichkeit zu akzeptieren.<br />
Die erfrischende Darstellung und<br />
die einzigartig gezeichneten Charaktere<br />
erschaffen einen bewegenden<br />
<strong>In</strong>dependent-Film, der jedoch bei<br />
dem Versuch, möglichst einzigartig<br />
zu wirken, gelegentlich ins Unglaub-<br />
Ton 7/10 che und weckt damit weder Emotionen<br />
noch Spannung. Technisch<br />
Der Engel<br />
Drama/Fantasy<br />
OT: The Vintner‘s Luck<br />
L: FR, NZ J: 2009<br />
V: Capelight B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Niki Caro<br />
D: Jérémie Renier,<br />
Gaspard Ulliel, Vera<br />
Farmiga LZ: 125 min<br />
FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
Annabel und Enoch gehen auf ihre<br />
ganz eigene Weise mit dem Tod um VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 3/10<br />
D<br />
würdige abdriftet. Ein roter bis oranger<br />
Farbstich und der hohe Kontrast (Jérémie Renier) wünscht<br />
er junge Winzer Sobran<br />
unterstützen stilistisch die überwiegend<br />
positive und verklärte Stimmung.<br />
Gefühlvolle <strong>In</strong>die-Musik prägt<br />
den Sound, der abgesehen von wenig<br />
klanglicher Abwechslung nichts<br />
falsch macht, sich aber auch nicht<br />
sich nichts sehnlicher, als irgendwann<br />
den perfekten Wein herzustellen.<br />
Eines Tages bekommt er<br />
unerwartet die Hilfe eines Engels.<br />
Ihr Treffen wird von diesem Zeitpunkt<br />
an zum alljährlichen Ritual.<br />
besonders hervorhebt.<br />
NR Obwohl die Regisseurin Niki Caro es<br />
Film 7/10<br />
schafft, eine gewisse Faszination am<br />
Wein auch auf den Zuschauer zu<br />
„Restless“ erzählt von der Endlichkeit des<br />
übertragen, bleibt die mitreißende<br />
Lebens und, wie zwei junge, einzigartige<br />
Menschen auf besondere Art damit umgehen. Wirkung lediglich auf einzelne Szenen<br />
Technik 7/10<br />
und wenige zwischenmensch-<br />
liche Momente beschränkt. Oft<br />
Bild 7/10 kratzt der Film nur an der Oberflä-<br />
Der Engel Xas (G. Ulliel) besucht<br />
den Winzer Sobran (J. Renier)<br />
hat das sehr natürlich wirkende Bild<br />
leider gelegentlich Probleme mit<br />
Unschärfen und verschwommenen<br />
Konturen. Der ruhige Sound hält<br />
sich dezent im Hintergrund und<br />
macht sich – wenn überhaupt –<br />
mit einem bewegenden Soundtrack<br />
und einer leider nur durchschnittlichen<br />
Tonqualität bemerkbar. NR<br />
Film 6,5/10<br />
Der stilistisch schöne Film über einen Mann,<br />
der sein Leben dem Wein widmet, kratzt leider<br />
inhaltlich und emotional nur an der Oberfl äche.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: Capelight, Sony Pictures, Studiocanal<br />
48
Romantik<br />
Film<br />
Mercy<br />
Drama<br />
OT: Mercy L: US J: 2010 V: DTP B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Patrick Hoelck D: Scott Caan, Erika<br />
Christensen, James Caan LZ: 87 min FSK: 16 P: 10 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Mercy (Wendy Glenn) ist jung, attraktiv und erfolgreich – kein Wunder also, dass John sich sofort zu ihr<br />
hingezogen fühlt und für sie zu einem anderen Menschen wird<br />
Der amerikanische Schauspieler und Drehbuchautor<br />
Scott Caan erweckt durch seine<br />
Rollen in vorwiegend actionlastigen Filmen oder<br />
Serien (z. B. „Ocean‘s Eleven“ oder „Hawaii<br />
Five-0“) sowie durch seine Football-Spieler-<br />
Statur den Eindruck, er gehöre einem eher<br />
oberflächlichen Männertyp an. Dass er aber<br />
auch geistigen und emotionalen Tiefgang besitzt,<br />
zeigt er in seinem Melodram „Mercy“ aus dem<br />
Jahr 2010.<br />
Ein wenig paradox wirkt es schon, dass der junge,<br />
charmante und attraktive Schriftsteller John<br />
(Scott Caan) erfolgreich seine Brötchen damit<br />
verdient, Liebesromane zu schreiben. Wirklich<br />
verliebt war er schließlich noch nie und „die<br />
wahre Liebe“ hält er eher für einen Mythos. Das<br />
ist auch kaum verwunderlich, da John schon von<br />
Kindheit an durch die Erziehung seines Vaters<br />
(James Caan) mit einer sehr fragwürdigen Sicht<br />
auf Frauen konfrontiert wurde. Diese machte aus<br />
ihm einen Bilderbuch-Macho, der im weiblichen<br />
Geschlecht nicht viel mehr sieht als ein Objekt<br />
der Begierde. Doch dann trifft John eines Tages<br />
John (Scott Caan) versinkt im Mitleid, id lässt sich<br />
gehen, trinkt und zieht sich zunehmend zurück<br />
auf seine „schärfste“ Kritikerin, Mercy. Entgegen<br />
ihrem Namen ist sie alles andere als gnädig mit<br />
ihm und seinem neusten Buch. Sie spürt, dass<br />
seine Worte nicht echt sind und dass er nicht an<br />
das glaubt, was er in seinen Büchern beschreibt.<br />
Ganz im Widerspruch zu seiner Natur lässt John<br />
sich von Mercy kritisieren und fi ndet dabei allmählich<br />
heraus, was Liebe wirklich bedeutet<br />
und dass sie oft mit Schmerz einhergeht.<br />
Eine einfache Geschichte<br />
Das Melodram von und mit Scott Caan erzählt<br />
im Grunde eine einfache, aber bewegende<br />
Geschichte, die mit der richtigen <strong>In</strong>szenierung<br />
ein Juwel hätte werden können. Dass der Film<br />
trotzdem nicht wirkt, liegt keinesfalls an den<br />
Darstellern, denn sowohl die beiden Caans als<br />
distanziertes Vater-Sohn-Gespann als auch die<br />
bezaubernde Wendy Glenn als Mercy spielen<br />
ihre Rollen sehr authentisch. Leider verirrt sich<br />
die Handlung jedoch trotz exzellenter Darstellung<br />
und gefühlvoll porträtierter Charaktere immer<br />
wieder in Klischees und zeigt nur wenige<br />
innovative Ansätze. Zwei dieser interessanten<br />
Ansatzpunkte sind beispielsweise der Handlungsaufbau<br />
nach Romankapiteln und die anfänglichen<br />
Zeitsprünge. Hätte Caan diesen Weg<br />
noch etwas konsequenter verfolgt, dann hätten<br />
sich einige langatmige Passagen durchaus vermeiden<br />
lassen.<br />
Eine wahre Geduldsprobe für den Zuschauer<br />
ist die lange Phase, in der Protagonist John in<br />
Selbstmitleid versinkt und alles und jeden um<br />
sich herum wegzustoßen scheint, ohne dass der<br />
Zuschauer verstehen kann, was tatsächlich in<br />
ihm vorgeht. Obwohl das authentische Schauspiel<br />
von Scott Caan geradezu danach schreit,<br />
mit dem deprimierten Mann mitzufühlen und<br />
ihn zu trösten, wird dem Zuschauer durch fehlende<br />
Zusammenhänge ein tieferes Verständnis<br />
für Johns Situation verwehrt. Wer jedoch bis zum<br />
Ende durchhält, wird mit einer erschütternden<br />
Aufl ösung belohnt, die rückblickend einige Längen<br />
entschuldigt.<br />
Keine Gnade<br />
Eher wie eine Bestrafung mutet da die nur<br />
knapp durchschnittliche Technik von „Mercy“ an.<br />
Bild und Ton hinterlassen einen leicht ironischen<br />
Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass der<br />
Filmtitel übersetzt so viel bedeutet wie „Gnade“<br />
oder „Erbarmen“.<br />
Ausgewaschene Farben, die durch den zu<br />
schwachen Kontrast wirken, als läge ein Grauschleier<br />
über dem Bild, und dazu eine durchgängige,<br />
mal mehr, mal weniger starke Körnung<br />
prägen die Optik des Films. Auch klanglich<br />
bleibt es erbarmungslos. Außer der soliden<br />
Synchronisation gibt es nicht viel zu loben. Die<br />
kaum vorhandenen Bässe lassen einen runden,<br />
satten Sound vermissen und durch die<br />
genrebedingt ungenutzte Räumlichkeit kommt<br />
einfach kein Mittendrinfeeling auf. Auch der<br />
fl ache, nachhallende Sound der Stimmen<br />
und der Geräuschkulissen wirkt zwar nicht<br />
unbedingt störend, steigert aber auch nicht<br />
den Unterhaltungswert.<br />
Nach Bonusinhalten jenseits von Trailer-<strong>Vorschau</strong>en<br />
sucht man auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergeblich.<br />
NELE REIBER<br />
Film 6/10<br />
Scott Caan zeigt mit seinem Melodram, dass er vielschichtiger ist,<br />
als sein Image vermuten lässt. Leider beweist er aber auch wenig<br />
Geschick für eine innovative <strong>In</strong>szenierung.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Der gefühlvolle Soundtrack und die gute Synchronisation können<br />
leicht von der ansonsten mittelmäßigen Soundqualität ablenken.<br />
Bilder: DTP<br />
Johns Agent t(Dylan McDermott) tt)hat nicht viel lSinn für Liebe oder Romantik und ddementsprechend<br />
d<br />
auch für Johns Liebeskummer nicht unbedingt ein offenes Ohr<br />
Stumpfe, gräulich Farben, ein zu schwacher Kontrast und eine<br />
konstante Bildkörnung sorgen für getrübtes Filmvergnügen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 2/3 1/2 1/2<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1/2 1/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 49
Film<br />
Familie<br />
Phoebe im Wunderland<br />
Drama<br />
OT: Phoebe <strong>In</strong><br />
Wonderland L: US<br />
J: 2008 V: DTP<br />
Entertainment<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Daniel Barnz<br />
D: Elle Fanning, Felicity<br />
Huff man, Bill Pullman LZ: 100 min FSK: 12<br />
P: 10 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Phoebe, ihre Mutter (F. Huffman)<br />
und ihre Schwester (B. Madison)<br />
Phoebe (Elle Fanning) ist neun<br />
Jahre alt und fühlt sich nicht<br />
richtig in der Welt. Andere empfinden<br />
sie als seltsam und auch sie<br />
selbst versteht manchmal nicht, warum<br />
sie tut, was sie tut. Die engen<br />
Regeln in der Welt lassen Phoebe<br />
keinen Raum fürs Anderssein und<br />
so flüchtet sie immer weiter in ihre<br />
Fantasiewelt. Ihre neue Kunstlehrerin<br />
Mrs. Dodgers scheint jedoch zu<br />
ahnen, was in Phoebe vorgeht, und<br />
nimmt sich ihrer an.<br />
Das berührende Drama erzählt nicht<br />
nur die fantasievolle Geschichte<br />
eines kleinen Mädchens mit großer<br />
Vorstellungskraft, sondern spricht<br />
auch die ernste Thematik von geistigen<br />
Störungen bei Kindern an. Die<br />
liebevolle Umsetzung des Films<br />
nimmt dem Thema seine Schwere,<br />
ohne es zu bagatellisieren. Auch Elle<br />
Fanning nahm ihre Hauptrolle sehr<br />
ernst, besuchte Kinder mit Tourettesyndrom<br />
und setzte die gesammelten<br />
Eindrücke in eine bemerkenswert<br />
authentische Darstellung<br />
um. Auch die verständnisvollen,<br />
aber verzweifelten Eltern wurden<br />
Phoebe (E. Fanning) ist nicht wie andere Mädchen. Immer öfter driftet sie<br />
in seltsame Verhaltensweisen ab und flieht in das Wunderland ihrer Fantasie<br />
durch Felicity Huffman und Bill<br />
Pullman äußerst treffend besetzt.<br />
Technisch nimmt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> den<br />
Zuschauer mit auf eine gefühlvolle<br />
Reise: Durch die wunderbare Bildschärfe<br />
kann jede Gefühlsregung<br />
in Phoebes Gesicht verfolgt werden<br />
und ihre Tagträume sind betont<br />
farbenfroh gestaltet. Die Realität<br />
ist je nach Phoebes Stimmung<br />
mal durch etwas kühlere, mal<br />
durch wärmere Farben geprägt. <strong>In</strong><br />
die weniger gut ausgeleuchteten<br />
Szenen schleicht sich ab und an<br />
geringfügiges Bildrauschen ein. Die<br />
sensibel eingesetzte, stimmungsvolle<br />
Musik unterstreicht den Charakter<br />
des Films. Ansonsten gibt es<br />
in puncto Ton keine Auffälligkeiten.<br />
Sound effekte wären hier ohnehin<br />
fehl am Platze.<br />
NR<br />
Film 8,5/10<br />
Bezaubernd und bedrückend zugleich: Ein kleines<br />
Mädchen versteht sich selbst und die Welt nicht<br />
mehr und sucht deshalb Halt in ihrer Fantasie.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Legende<br />
Fantasy/Märchen<br />
OT: Legend L: US, UK<br />
J: 1985 V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.) R: Ridley<br />
Scott D: Tom Cruise,<br />
Mia Sara, Tim Curry<br />
LZ: 93/113 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
„Legende“ ist einer der klassischsten<br />
Fantasy-Filme aller Zeiten<br />
Die <strong>In</strong>sel der Pferde<br />
Familie<br />
OT: The Dark Horse<br />
L: US J: 2008 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Cornelia Moore<br />
D: Carol Roscoe,<br />
Kathryn Mesney-<br />
Hetler, Sean G.<br />
Griffi n LZ: 110 min FSK: 6 P: 13 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Du bist<br />
mein Leben!<br />
Dana reitet auf dem schönen, aber<br />
ungestümen Pferd Taliesin<br />
Ridley Scotts „Legende“ von 1985<br />
gehört heute zu Recht zu den<br />
absoluten Fantasy-Klassikern. Für<br />
das eindrucksvolle Make-up (u. a.<br />
Tim Curry als Teufel) erhielt er eine<br />
Oscar ® -Nominierung, verlor aber in<br />
dieser Kategorie gegen Cronenbergs<br />
„Die Fliege“. Nun erscheint mit der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuveröffentlichung auch<br />
zugleich der 20 Minuten längere<br />
(englischsprachige) Director’s Cut,<br />
der für viele Jahre als verloren galt.<br />
Die zur Jahrtausendwende gefundene<br />
Nullkopie des Films wurde<br />
2011 neu abgetastet und komplett<br />
überarbeitet, sodass sie sich nur geringfügig<br />
von der optischen Qualität<br />
des Kinocuts unterscheidet. Dennoch<br />
bittet Scott das Publikum im<br />
Vorwort um Nachsicht. Das Bildrauschen<br />
wurde reduziert, die Schärfe<br />
auf ein gutes Niveau angehoben.<br />
Die großen Schwarzflächen und düsteren<br />
Einstellungen erinnern an das<br />
Alter des 35-Millimeter-Materials.<br />
Dennoch erstrahlt die fantastische<br />
Bildgewalt wie nie zuvor. FT<br />
Film 7/10<br />
Der Mix aus Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“<br />
und „Das letzte Einhorn“ überwältigt mit<br />
unvergleichlichen Kostümen.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 4/10<br />
Als Dana (Carol Roscoe) eines<br />
Tages erfährt, dass ihr Vater<br />
(Sean G. Griffin) an Demenz erkrankt<br />
ist, kehrt sie widerstrebend<br />
zu ihrer zerrütteten Familie zurück.<br />
Dort muss sie feststellen, dass die<br />
Familienfarm kurz vor der Zwangsversteigerung<br />
steht. Dana fasst einen<br />
Entschluss: Sie muss das gefährliche<br />
Pferd ihrer Mutter zähmen<br />
und mit ihm auf einem Turnier Geld<br />
gewinnen, um die Farm zu retten.<br />
Obwohl die Darsteller das ein oder<br />
andere Talent zutage fördern und<br />
den Figuren ein hohes Maß an<br />
Authentizität verleihen, bleibt die<br />
Handlung im Großen und Ganzen<br />
unglaubwürdig. Technisch kann der<br />
Film vor allem mit guter Bildschärfe<br />
und natürlichem Kontrast überzeugen.<br />
Lediglich die durchgängig zu<br />
warme, rotstichige Farbgestaltung<br />
fällt negativ auf. Der Ton wirkt vor<br />
allem durch den angenehmen<br />
Soundtrack und eine solide Soundqualität,<br />
bleibt genrebedingt aber<br />
ruhig und unauffällig.<br />
NR<br />
Film 6/10<br />
Trotz emotionaler Thematik und Tier-Mensch-<br />
Harmonie bleibt „Die <strong>In</strong>sel der Pferde“<br />
größtenteils unglaubwürdig und belanglos.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, DTP Entertainment, KSM<br />
50
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Film<br />
Wickie auf großer Fahrt 3D<br />
Familie/Abenteuer<br />
OT: Wickie auf großer Fahrt L: DE J: 2011 V: Constantin<br />
Highlight B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Christian<br />
Ditter D: Jonas Hämmerle, Valeria Eisenbart, Waldemar<br />
Kobus LZ: 96 min FSK: 0 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.03.12 × 2 Extras: 6,5/10<br />
Wickie (Jonas Hämmerle) muss mal wieder<br />
beweisen, dass Hirnschmalz plumpe Muskelkraft<br />
übertrifft. Sein Vater, der Wikingerhäuptling<br />
Halvar (Waldemar Kobus), wird entführt, sodass<br />
der Filius seinen Platz einnehmen muss. Wird er<br />
die Mannschaft anführen und den Tag mit seinen<br />
klugen Einfällen retten können? Zudem wartet<br />
noch ein unvorstellbarer Schatz auf die Wikinger,<br />
den sie natürlich unbedingt vor dem schrecklichen<br />
Sven (Günther Kaufmann) finden wollen.<br />
Mit dem „Wickie“-Sequel liefert Christian Ditter<br />
(„Vorstadtkrokodile“) ein grundsolides Familienabenteuer<br />
– nicht mehr und nicht weniger. Die<br />
Darsteller sind die gleichen wie im ersten Teil<br />
„Wickie und die starken Männer“ und damit den<br />
Trick fi guren sehr ähnlich. Dennoch wirkt ihr Schauspiel<br />
hölzern, als übten sie ein Laienstück fürs<br />
Kinder theater. <strong>In</strong> erster Linie liegt der Verdienst<br />
des Regisseurs daher sicherlich bei der technischen<br />
Koordinierung des Abenteuers. Schließlich<br />
wird das Machwerk auch als erster deutscher<br />
Kinofi lm vermarktet, der komplett in echtem 3D<br />
gedreht wurde. Deshalb ließen die Filmemacher<br />
Ditter und Christian Rein (Kamera) auch nichts anbrennen<br />
und bemühten für die Aufnahmen den<br />
Stereografen Florian Maier – der richtige Umgang<br />
mit dem aus Kohlefaser gefertigten 3D-Kamera-<br />
Rig will schließlich gelernt sein. Das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen, denn die Bilder sind äußerst<br />
klar und haben eine angenehme Tiefe.<br />
Da es sich allerdings um einen Kinderfi lm handelt,<br />
ist die dritte Dimension sehr vorsichtig integriert<br />
und bietet deshalb „nur“ ein etwas räumlicheres<br />
Sehgefühl. Die mit zwei Arricams festgehaltenen<br />
Bilder haben eine exzellente Schärfe und stellen<br />
die eingefangenen Farben voll gesättigt dar. <strong>In</strong>sbesondere<br />
Wickies orange Frisur sticht vor dem<br />
saftig grünen Hintergrund der Waldszenen hervor.<br />
Die Texturen sind äußerst detailliert, kontrastreich<br />
und geizen nicht mit Schärfe. Beim Ton punktet<br />
allen voran der Parameter Räumlichkeit, denn<br />
diese wird offensiv und effektvoll eingesetzt.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6/10<br />
Als hochbudgetierter Kinderfi lm ist auch der zweite „Wickie“<br />
hauptsächlich visuell eine runde Sache, ausgenommen die<br />
hölzerne Darstellung der Figuren.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Superbunt und superchic gesellt sich das klare Bild unter die<br />
visuellen Referenztitel seiner Zunft.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Ton 9/10<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, einen Film tonal lebendig wirken zu<br />
lassen. Dieser verwendet so gut wie alle.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Constantin Highlight<br />
Während die frühreife Ylvi Wickie anhimmelt,<br />
interessiert sich dieser nur für Bücher<br />
3D 5,5/10<br />
Das 3D-Gefühl und die Technik sind ganz gut, weil sie dank vorsichtiger<br />
Kameraarbeit sehr natürlich, wenn auch zurückhaltend wirken.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
1,5/4 1,5/3 1,5/2 1/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 51
Film<br />
Animation<br />
Prinzessin Lillifee<br />
Animation/Familie<br />
OT: Prinzessin Lillifee<br />
und das kleine Einhorn<br />
L: DE, FR J: 2011 V: Universum<br />
B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
2.0/5.1 R: Ansgar<br />
Niebuhr, Hubert<br />
Weiland S: Maresa<br />
Sedlmeier, Carin Tietze, Stefan Günther<br />
LZ: 72 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Verantwortung für ein Einhornbaby<br />
tragen ist schwieriger als fliegen<br />
und das kleine<br />
Einhorn<br />
Lillifees Einhornfreundin Rosalie<br />
scheint in echter Gefahr zu<br />
schweben, da sie in den Träumen<br />
der Feenprinzessin von jemandem<br />
gejagt wird. <strong>In</strong> ihrer Not gibt Rosalie<br />
ihr Baby in die Obhut Lillifees, doch<br />
das stellt sich gar als wache Realität<br />
heraus. Schnurstracks begeben<br />
sich die Freunde nach <strong>Blu</strong>etopia,<br />
denn sie hoffen, dort die Eltern<br />
zu finden und darüber hinaus das<br />
Rätsel der unnatürlichen Kältewelle<br />
zu lösen. Der zweite Kinofilm nach<br />
den Kinderbüchern von Monika<br />
Finsterbusch besitzt eine genauso<br />
einfache Handlungsstruktur wie Teil<br />
eins und nutzt den dadurch gewonnenen<br />
narrativen Freiraum für<br />
putzige Zwischenspiele mit dem<br />
rosa Schweinchen Pupsi bzw. den<br />
anderen Tierkindern. Hauptthema<br />
sind freilich die edlen Einhorntiere,<br />
die perfekt in Lillifees naive<br />
Knuddelwelt passen. <strong>In</strong>teressant ist<br />
wiederum die Einbeziehung der<br />
Träume, die das Verhalten der Protagonistin<br />
unterschwellig steuern<br />
und sich sogar als „Notleitung“ zu<br />
einer ihr nahestehenden Person<br />
Suchbild für Fortgeschrittene: Wer findet das pinke Schwein Pupsi vor dem<br />
pinken Hintergrund bzw. unter dem nicht minder pinken Schuhhaufen?<br />
herausstellen. Außerdem werden<br />
einige Werte wie die Verantwortung<br />
der Eltern zu ihren Kindern<br />
vermittelt. Die simpel designten<br />
Figuren sind liebevoll animiert und<br />
hinterlassen aufgrund der hervorragenden<br />
Qualität einen bleibenden<br />
Eindruck. Glasklare Linien grenzen<br />
die großfl ächig verteilten Farben<br />
sauber voneinander ab. Für den<br />
Film wurde mächtig in den Farbtopf<br />
gegriffen, wobei natürlich Blau<br />
und ganz viel Pink die Hauptrollen<br />
spielen. Egal ob Sie sich für die<br />
2.0- oder die 5.1-Abmischug entscheiden,<br />
es hört sich im Grunde<br />
genommen beides gleich fl ach an.<br />
Die männlichen Stimmen klingen<br />
blechern und verzerrt, wobei die<br />
tiefsten Töne im Bassbereich wiederum<br />
sehr rund sind.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Für die Jüngsten ist der zweite „Lillifee“-Film<br />
eine schöne Sache, auch wenn der pinke Look<br />
ein zuckersüßes Klischeebild abgibt.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Däumeline<br />
Ferngully<br />
Animation<br />
Animation<br />
OT: Thumbelina L: US<br />
J: 1994 V: 20th Century<br />
Fox Home B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS 5.1<br />
(deutsch), DTS-HD MA<br />
5.1 (englisch) R: Don<br />
<strong>Blu</strong>th, Gary Goldman<br />
S: Dorette Hugo, Nina<br />
Hagen, Dietmar Wunder LZ: 87 min FSK: 0<br />
P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Die Verliebten machen einen Ausflug<br />
auf einer rasanten Hummel<br />
OT: Ferngully L: US<br />
J: 1992 V: 20th Century<br />
Fox Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Bill Kroyer S: Robin<br />
Williams, Samantha<br />
Mathis, Tim Curry<br />
LZ: 76 min FSK: 0 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Die wichtige Rettet-den-Regenwald-Botschaft<br />
ist unverkennbar<br />
Mit den Worten „Es war einmal<br />
eine Frau, die sich sehr nach<br />
einem kleinen Kinde sehnte ...“<br />
beginnt Hans Christian Andersens<br />
Märchen vom Däumelinchen.<br />
Don <strong>Blu</strong>ths filmische Umsetzung<br />
von 1994 nimmt sich das Märchen<br />
zum Vorbild und orientiert sich erzählerisch<br />
nah an der Handlung.<br />
Das daumengroße, grenzenlos naive<br />
Mädchen entspringt einer <strong>Blu</strong>me<br />
und verliebt sich in einen ebenso<br />
großen Feenprinzen. Auf ihrem Weg<br />
zum Glück müssen sie allerdings<br />
einige Abenteuer bestehen. Natürlich<br />
wird nach alter amerikanischer<br />
Zeichentricktradition dazu reichlich<br />
geträllert und gekitscht. Dabei hört<br />
man den teilweise originalen Tonspuren<br />
ihr Alter an. Die Musik wirkt<br />
stellenweise flach und blechern und<br />
auch die Räumlichkeit ist kaum<br />
spürbar. Optisch wirkt hauptsächlich<br />
die Nostalgie des alten Zeichentricks,<br />
der hier und da (besonders<br />
bei Kamerafahrten) etwas poliert<br />
und aufgefrischt wurde. NR<br />
Film 6,5/10<br />
Die wunderschöne Märchenvorlage von<br />
Hans Christian Andersen verliert leider durch<br />
allzu kitschige Singerei etwas an Charme.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Eines der Ergebnisse der Welle<br />
an Naturschutzfilmen aus den<br />
frühen 1990ern ist das Feenepos<br />
„Ferngully“, das in seinem Zeichenstil<br />
stark an die Don-<strong>Blu</strong>th-Klassiker<br />
erinnert. Erzählt wird die Geschichte<br />
aus der Perspektive der kleinen Fee<br />
Crysta, die mithilfe ihrer Freunde,<br />
der Fledermaus Batty und dem<br />
Menschen Zak den australischen<br />
Regenwald retten möchte. Die Bedrohung<br />
geht von einem Wesen<br />
namens Hexxus aus, das die Bequemlichkeit<br />
und Dummheit der<br />
Menschen ausnutzt, um die Zerstörung<br />
des Paradieses herbeizuführen.<br />
Die Figurendesigns und Animationen<br />
sind so zauberhaft, dass<br />
sich dem Film kein Genrefreund<br />
entziehen kann. Trotz satter Farben<br />
und tiefen Schwarzwertes fällt die<br />
Kontrastarmut und Verschmutzung<br />
des knapp 20-jährigen Filmmaterials<br />
auf. Die 5.1-Abmischung klingt nach<br />
Stereosound; die Tonqualität wurde<br />
nur sporadisch aufgefrischt, grobe<br />
Störungen gibt es aber keine. FT<br />
Film 7/10<br />
Die herausragende Animationsqualität und das<br />
kreative Figurendesign machen „Ferngully“<br />
zum absoluten Trick-Klassiker.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Universum<br />
52
88<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Tests<br />
„The Social Network“<br />
Monats:<br />
des Test Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 3/11<br />
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />
„Piranha“<br />
Trash:<br />
Bissiger „Ponyo“<br />
Animation:<br />
Perfekte Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 6/11<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis<br />
„Sherlock<br />
k“<br />
II“ Winch „Largo Bond: für Konkurrenz +++ Speech“ g‘s<br />
im großen Test<br />
RÜCKKEHR<br />
Die Ghibli-Collection<br />
endlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
The Tempest<br />
Bildgewaltiges Epos<br />
Blaue Weihnacht<br />
Die besten Filme<br />
510 <strong>Blu</strong> <strong>ray</strong> Tests<br />
auf einen Blick<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 4/11<br />
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />
„Apocalypse Now“<br />
Klassiker:<br />
Absoluter<br />
„Source Code“:<br />
Explosive Zeitreise<br />
„The Green Hornet“<br />
<strong>In</strong>sekt:<br />
Heldenhaftes<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
Mitmachen und gewinnen<br />
50 000 Euro<br />
Preise im Wer<br />
Explosive Zeitreise<br />
Code“:<br />
„Source<br />
„The Tourist“<br />
Venedig:<br />
in Action<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 1/12<br />
„Der König der Löwen“:<br />
Erstmals in echtem 3D<br />
Erstmals in echtem 3D<br />
Löwen“:<br />
der König „Der<br />
„Jurassic Park<br />
Ultimate Trilogy“<br />
Ultimate Trilogy“<br />
Park<br />
„Jurassic<br />
Wie gut ist der<br />
Extended Cut?<br />
The Amazing<br />
Spider-Man,<br />
3D-Hoffnungen<br />
Der Hobbit,<br />
Knight<br />
Dark The<br />
„127 Hours“:<br />
Rasant und ergreifend<br />
„127 Hours“:<br />
Rasant und ergreifend<br />
„Attack The Block“:<br />
Aliens vs. Gangs<br />
sucht einen Mörder“<br />
„M – Eine Stadt<br />
„72 Stunden:<br />
The Next Three Days“<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/12<br />
DAS MAGAZIN FÜR HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
Aliens vs.<br />
Gangs<br />
Block“:<br />
The „Attack Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 5/11<br />
DAS MAGAZIN FÜR HIGH-DEFINITION-FILME<br />
„M – Eine Stadt<br />
sucht einen Mörder“<br />
Rock it Baby!<br />
Das rockigste Musik-<br />
Lendenschurz-<br />
Brutalo: „Conan“<br />
Brutalo: „Conan“<br />
Lendenschurz-<br />
„72 Stunden:<br />
The Next Three Days“<br />
Die Kultserie in HD:<br />
„Star Trek – Next Generation“<br />
„Star Trek – Next Generation“<br />
HD: in Kultserie Die<br />
Ich bestelle die angekreuzten Hefte<br />
des BLU-RAY MAGAZINS und bezahle<br />
je Exemplar fünf Euro per Vorkasse:<br />
bar<br />
(den Betrag habe ich in bar beigelegt)<br />
Banküberweisung<br />
(den Betrag habe ich auf folgendes<br />
Konto überwiesen: Hypovereinsbank<br />
Leipzig, BLZ: 8 60 200 86,<br />
Konto-Nr.: 357 721 300)<br />
Ihre Daten:<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon/E-Mail (für evtl. Rückfragen)<br />
Datum, Unterschrift<br />
Ausgabe verpasst?<br />
Macht nix, hier können Sie nachbestellen!<br />
Genießer-Kino<br />
von Tykwer, Akin,<br />
Wenders & Herzog<br />
Zum Totlachen<br />
Stichtag, Dinner für<br />
Spinner, Kindsköpfe<br />
Rock it Baby!<br />
Das rockigste Musik-<br />
Spezial aller Zeiten<br />
Für Sie getestet:<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Tests<br />
Ausgabe 3/2011<br />
Leichenfledderei<br />
nach John Landis:<br />
Burke & Hare<br />
Hayao Miyazaki<br />
Die Ghibli-Collection<br />
endlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
84 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Ausgabe 4/2011<br />
Bear Grylls<br />
Überlebenskampf<br />
mal anders: „Worst-<br />
Case Scenario“<br />
WESTERN-<br />
SPECIAL<br />
Herr der Ringe<br />
Wie gut ist der<br />
Extended Cut?<br />
92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Ausgabe 5/2011<br />
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen:<br />
2008 2010 2012<br />
5/2008<br />
6/2008<br />
1/2010<br />
2/2010<br />
1/2012<br />
2/2012<br />
3/2010<br />
5/2010<br />
6/2010<br />
2009 2011<br />
1/2009 1/2011<br />
3/2009 2/2011<br />
4/2009 3/2011<br />
6/2009 4/2011<br />
5/2011<br />
6/2011<br />
Natalie Portmans Oscar ® -Rolle<br />
PLANET DER AFFEN<br />
PREVOLUTION<br />
Einsenden an oder telefonisch:<br />
Für Sie getestet:<br />
Spezial aller Zeiten<br />
Test des Monats:<br />
„The Social Network“<br />
Bissiger Trash:<br />
„Piranha“<br />
Ausgabe 6/2011<br />
Perfekte Animation:<br />
„Ponyo“<br />
84 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Absoluter Klassiker:<br />
„Apocalypse Now“<br />
Heldenhaftes <strong>In</strong>sekt:<br />
„The Green Hornet“<br />
Natalie Portmans Oscar -Rolle<br />
®<br />
Ausgabe 1/2012<br />
Action in Venedig:<br />
„The Tourist“<br />
92 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
PREVOLUTION<br />
AFFEN<br />
DER PLANET<br />
Ausgabe 2/2012<br />
Auerbach Verlag<br />
und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />
– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
Tel.: 03 41/1 49 55-13<br />
88<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Tests<br />
RÜCKKEHR<br />
EINER LEGENDE:<br />
Die komplette Saga<br />
im großen Test<br />
Oscar ® -Gewinner „The King‘s Speech“ +++ Konkurrenz für Bond: „Largo Winch II“<br />
Natalie Portman: Schauspielerin in Höchstform +++ HD-Serien von „V“ bis „Sherlock“<br />
Oscar ® -Gewinner „The King<br />
p<br />
Preise im Wert von über<br />
50 000 Euro<br />
Mitmachen und gewinnen<br />
Das war 2011<br />
510 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
auf einen Blick<br />
Blaue Weihnacht<br />
Die besten Filme<br />
zum Fest<br />
The Tempest<br />
Bildgewaltiges Epos<br />
nach Shakespeare<br />
85 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
Sie können auch bestellen unter:<br />
85 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
nach Shakespeare<br />
www.heftkaufen.de<br />
zum Fest<br />
Preview:<br />
The Dark<br />
Knight<br />
Rises<br />
3D-Hoffnungen<br />
Der Hobbit,<br />
The Amazing<br />
Spider-Man,<br />
Merida u. v. m.<br />
Kill The Boss<br />
Die fiese Rache<br />
an fiesen Chefs<br />
95 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests:<br />
95<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Te<br />
s<br />
sts: 5<br />
an fiesen<br />
Chefs<br />
fiese<br />
Rache<br />
Die<br />
Boss<br />
The Kill<br />
m. v. u. Merida<br />
Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Sofort bestellen – als Einzelexemplar,<br />
im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones,<br />
Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh.<br />
Die komplette Saga<br />
510 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
EINER LEGENDE:<br />
Das war 20<br />
11<br />
Rises
Film<br />
Animation<br />
Bildreferenz<br />
Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />
Als ein gewisser Abenteurer mit Schlapphut und Bullenpeitsche 1981 in die Kinos kam, verfolgte der damals<br />
34-jährige Jungregisseur Steven Spielberg den internationalen Pressespiegel mit regem <strong>In</strong>teresse. So entging ihm<br />
nicht, dass viele europäische Besprechungen <strong>In</strong>diana Jones mit einem belgischen Comichelden verglichen: dem<br />
jungen Reporter Tim.<br />
Abenteuer/Animation<br />
OT: The Adventures Of Tintin L: US J: 2011 V: Sony Pictures<br />
Home B: MVC, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Steven<br />
Spielberg D: Jamie Bell, Andy Serkis, Daniel Craig<br />
LZ: 107 min FSK: 6 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />
Zumindest ist das die Geschichte, die Spielberg<br />
selbst verbreitet. Und dies bewirkt genau<br />
zwei Dinge – die Freisprechung von jeglichen<br />
Plagiatsvorwürfen sowie die Herausstellung der<br />
jahrelangen freundschaftlichen Verbindung des<br />
erfolgreichen Regisseurs und Produzenten zum<br />
Comicstoff. Wenn man so will, war es wohl<br />
Bestimmung, dass der Vater des berühmtesten<br />
aller Film-Archäologen nun fast 30 Jahre später<br />
„Tim und Struppi“ vom flachen Comicpanel auf<br />
die große Kinoleinwand brachte. Doch wie stand<br />
eigentlich der belgische Künstler Hergé zu dem<br />
Projekt? Er war begeistert. Zumindest telefonisch<br />
konnten sich die beiden Kreativköpfe noch<br />
kennenlernen. Kurz darauf war zwar ein Treffen<br />
anberaumt, jenes wurde allerdings durch den<br />
plötzlichen Tod des Comiczeichners im März<br />
1983 verhindert. Von da an lag das Projekt auf<br />
Eis. Später, so heißt es, habe Spielberg nur noch<br />
auf die richtige Technologie gewartet, um dem<br />
schnellen Strich Hergés gerecht zu werden und<br />
eine Mischform aus Animation und Realfilm zu<br />
schaffen. Und genau das ist ihm im vorliegenden<br />
Werk beispiellos gelungen.<br />
Als Vorlage diente hauptsächlich das Album „Tim<br />
und Struppi und das Geheimnis der Einhorn“, er-<br />
Bilder: Sony Pictures Home, Stock.xchng<br />
54
Animation<br />
Film<br />
Tim (J. Bell) und Kapitän Haddock (A. Serkis) befinden sich wieder einmal in einer ausweglosen<br />
Situation. Doch mitten im Nirgendwo ist der nächste Megaschatz bestimmt nicht weit<br />
Diese Bösewichter kennt jeder „Tim und Struppi“-<br />
Fan: Allan (u.) und Brieftaschendieb Silk (o.)<br />
gänzt durch Handlungsteile aus dem Nachfolgealbum<br />
„Der Schatz Rackhams des Roten“ sowie<br />
aus „Die Krabbe mit den goldenen Scheren“, in<br />
dem Tim Kapitän Haddock kennenlernt. <strong>In</strong>haltliche<br />
Modifi kationen führten zu Professor Bienleins<br />
Tilgung aus dem Skript und auch die beiden<br />
Vorbesitzer von Schloss Mühlenhof mussten<br />
der notwendigen Simplizität des Drehbuchs weichen.<br />
Stattdessen nimmt der Kunstsammler Sakharin<br />
(Daniel Craig) die Rolle des Bösewichts ein<br />
und terrorisiert den jungen Reporter Tim (Jamie<br />
Bell) wegen eines Schiffsmodells. Jenen Dreimaster<br />
kauft Tim zu Anfang auf einem Trödelmarkt,<br />
ohne zu wissen, dass sich darin der Teil<br />
einer Schatzkarte befi ndet. Wer die Alben kennt,<br />
weiß, dass jene Karte von Kapitän Haddocks<br />
(Andy Serkis) Vorfahren Sir Francis stammt, der<br />
damit den Ort des Untergangs seines Schiffes<br />
markierte. Und natürlich gehörte der „nonchalante“<br />
und sehr lautstarke Umgangston schon<br />
damals zum Charakter der Haddock-Familie, was<br />
sich sogar in einem Denkmal widerspiegelt.<br />
Vom schnellen Strich<br />
Während Tim einfach nur ein geradliniger Held<br />
mit hervorragendem Moralempfi nden ist, sprüht<br />
der alte Seebär Kapitän Haddock geradezu vor <strong>In</strong>dividualität.<br />
Im Multiversum des Comic mediums<br />
dürfte er mit seinen ungestümen Beleidigungen<br />
und der Vorliebe für Whiskey wohl zu den politisch<br />
unkorrektesten Figuren gehören. Aber<br />
mal ganz ehrlich: Flüche wie „Hunderttausend<br />
heulende und jaulende Höllenhunde“ oder Beleidigungskaskaden<br />
wie „Troglodyten, Barbaren,<br />
<strong>In</strong>triganten, Bahnhofspenner, Affenschwänze,<br />
Ikonoklasten und Quartalssäufer“ zeugen wohl<br />
eher von einem breiten Wortschatz, als dass<br />
sie einen negativen Einfl uss auf die jüngsten<br />
Zuschauer (bzw. Leser) haben würden. Wieder<br />
einmal erwies sich Performance-Capturing-Spezialist<br />
Andy Serkis als klarer Glücksgriff, nachdem<br />
er bereits diversen Affen und Ring-süchtigen Ex-<br />
Hobbits Leben einhauchen durfte.<br />
Im ständigen Wettlauf<br />
<strong>In</strong>sgesamt ist der Kinofi lm eine reine Verfolgungsjagd,<br />
ganz im Sinne der Comicalben. Wie<br />
in einem Hitchcock’schen Thriller sind die Figuren<br />
ständig auf Achse, werden verfolgt oder<br />
verfolgen selbst. Obligatorisch sind natürlich<br />
auch die Szenen, in denen Tim betäubt wird, um<br />
kurz darauf in einer prekären Situation zu erwachen.<br />
Halten Sie sich also fest, wenn die große<br />
Schnitzeljagd beginnt, denn die Kamerafahrten<br />
sind absolut schwindelerregend. Überhaupt begeistert<br />
die State-of-the-Art-CGI-Animation mit<br />
ihrer unglaublichen Schönheit. Man beachte z. B.<br />
die Unebenheiten und Fältchen in den Gesichtern,<br />
die phänomenalen Wassereffekte sowie<br />
den Staub, der durch die Luft des Ateliers fl iegt.<br />
Das sieht so gut aus, dass die Form den unbedeutenden<br />
<strong>In</strong>halt vollkommen übertüncht. Kein<br />
HD-Fan sollte sich dieses visuelle Highlight entgehen<br />
lassen. Durch stilvoll eingesetzte Farbverfremdungen<br />
und den leicht überhöhten Kontrast<br />
gewinnt der Film noch einmal stark an Realismus.<br />
Der 3D-Effekt hingegen ist nur in den wenigsten<br />
Szenen von Belang. So wirken etwa die Flure des<br />
Schiffes noch klaus trophobischer und die große<br />
Verfolgungssequenz auf dem Motorrad erscheint<br />
noch einen Tick spektakulärer – der Großteil ist<br />
hingegen „nur“ so plastisch wie die 2D-Version.<br />
John Williams’ Musik ist eines animierten „<strong>In</strong>diana<br />
Jones“ mehr als würdig. Die gute Räumlichkeit<br />
könnte noch ausgeprägter sein, dafür<br />
ist die Dynamik umso aufregender gestaltet.<br />
Haddocks Synchronstimme ist Gewöhnungssache,<br />
da der Unterschied zur tiefen Stimme des<br />
Seebären aus den Zeichentrickfi lmen gewaltig<br />
ist. Ein „Tausend heulende Höllenhunde“ sollte<br />
mächtiger donnern.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Endlich mal wieder ein richtiger „<strong>In</strong>diana Jones“, dessen<br />
kongeniale Animation Hergés Werk absolut gerecht wird. Wir<br />
können uns nicht sattsehen an den schönen Bildern!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9/10<br />
Visuell ein absolutes Highlight, das sich nur schwerlich in Worte<br />
fassen lässt. Sehen Sie einfach selbst.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Das ist mal ein Soundbild, dem es lediglich an Off ensivität in der<br />
5.1-Abmischung fehlt. Dennoch ein wahrer Ohrenöff ner.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2/3 2/2 2/2<br />
3D 5/10<br />
Die CGI-Animation ist an sich schon sehr plastisch. Der<br />
stereoskopische Eff ekt wurde hingegen sehr vorsichtig integriert.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
2/4 1/3 1/2 1/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 55
Film<br />
Animation<br />
Susi und Strolch<br />
Bildreferenz<br />
Susi und Strolch<br />
Animation<br />
OT: Lady And The Tramp L: US J: 1955 V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 2.55 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: Clyde Geronimi,<br />
Wilfred Jackson, Hamilton Luske S: Ursela Monn, Harry<br />
Wüstenhagen LZ: 76 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 09.02.12 × 1 Extras: 8/10<br />
Schön ist die Nacht, wenn die Sterne am Himmelszelt<br />
leuchten und der Liebste einem gegenübersitzt.<br />
Er und sie bei einem romantischen<br />
Dinner zu zweit: Sie lauschen den zarten Klängen<br />
italienischer Musik und blicken sich tief in die<br />
Augen. Es gibt Spaghetti und nur noch ein Fleischbällchen<br />
ist übrig. Ohne zu zögern rollt er ihr mit<br />
seiner Schnauze das letzte Klößchen entgegen –<br />
Moment! Ja, bei der eben beschriebenen Szene<br />
handelt es sich tatsächlich um den wohl berühmtesten<br />
Filmausschnitt aus „Susi und Strolch“.<br />
Millionen Kinder kennen die wunderbar romantische<br />
Geschichte von den beiden sympathischen<br />
Kläffern und sind mit ihr aufgewachsen. Viele<br />
wissen jedoch gar nicht, welch hohes Alter der<br />
Zeichentrickfilm bereits auf dem Buckel hat.<br />
„Susi und Strolch“ ist der 15. abendfüllende Animationsfilm<br />
aus dem Hause Disney und wurde<br />
bereits 1955 uraufgeführt. Die Idee jedoch, einen<br />
Film über Hunde zu produzieren, entstand schon<br />
Die beiden Siamkatzen Si und Am<br />
machen Susis Zuhause unsicher<br />
wesentlich früher, im Jahre 1937: Joe Grant zeigte<br />
Walt Disney einige Skizzen seiner Cockerspaniel-<br />
Dame, die er gezeichnet hatte. Disney mochte die<br />
Entwürfe und bat Grant, sie in ein Storyboard umzusetzen.<br />
Von der Realisierung war er jedoch nicht<br />
überzeugt, sodass er das Projekt erst einmal auf<br />
Eis legte. Sechs Jahre später las Disney schließlich<br />
Ward Greenes Kurzgeschichte „Happy Dan, The<br />
Whistling Dog“, die ihn begeisterte und für ihn zur<br />
Grundlage der Handlung werden sollte. „Susi und<br />
Strolch“ gilt als das erste Meisterwerk der Walt<br />
Disney Studios, das eine neue, frei erfundene<br />
Handlung aufweist.<br />
Herzerwärmendes Hundeabenteuer<br />
Das Hundeabenteuer erzählt die Geschichte der<br />
vornehmen Cockerspaniel-Dame Susi, die sich in<br />
den frechen Streuner Strolch verliebt. Gemeinsam<br />
mit Strolch lernt Susi das abenteuerliche und freie<br />
Leben auf der Straße kennen. Doch Susi kann kein<br />
Straßenhund werden, da zu Hause eine Familie<br />
wartet, die dringend von ihr beschützt werden<br />
muss. Für die beiden Hauptfi guren standen echte<br />
Vierbeiner Modell. Als Vorlage für Susi diente der<br />
Cockerspaniel eines Zeichners, für Strolch hingegen<br />
eine Streunerin, die vor Hundefängern<br />
bewahrt wurde. Die Hündin wurde nach den<br />
Dreharbeiten in den Streichelzoo von Disneyland<br />
aufgenommen, in dem sie bis zu ihrem Tod lebte.<br />
Trotz des hohen Alters erstrahlt der Zeichentrickfi<br />
lm in höchster Bildqualität. Artefakte oder sonstige<br />
Fehler lassen sich nicht ausmachen. Dafür<br />
sind selbst kleinste Details wie die feine Strichführung<br />
der Gebäude und das Fell der Protagonisten<br />
mit bloßem Auge erkennbar. „Susi und Strolch“ ist<br />
der erste Disney-Zeichentrickfi lm, der zudem<br />
im Cinemascope-Format produziert wurde.<br />
Allerdings fi el die Entscheidung, den<br />
Film im Breitbildformat zu drehen, mit-<br />
ten in der<br />
Produktion, weshalb<br />
viele Hintergründe erweitert<br />
und an<br />
die neue Länge an-<br />
gepasst<br />
werden mussten.<br />
Soundtechnisch überzeugt<br />
die wertvolle Scheibe mit<br />
einem em DTS-HD-HR-5.1-<br />
Mix auf hohem<br />
Niveau. Die Synchronisation<br />
(zweite Fassung aus dem Jahr 1968)<br />
wirkt etwas angestaubt, dafür sorgen Klangeffekte<br />
wie dröhnende Zuggeräusche und donnerndes<br />
Gewitter für eine fesselnde Kinoatmosphäre. Auch<br />
die Dauerohrwürmer „Bella Notte“ (Schön ist die<br />
Nacht) und das Katzenlied „Wir sind Siamesen“,<br />
die aus der Feder von Peggy Lee stammen, erklingen<br />
klar und weisen keinerlei Störgeräusche<br />
auf. Als besonderer Leckerbissen für alle „Susi und<br />
Strolch“-Fans befi nden sich auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> jede<br />
Menge Extras. Neben einem Making-of, zusätzlichen<br />
Szenen, einem Audiokommentar mit Diane<br />
Miller und den Storyboards von 1943 und 1955<br />
erwartet den Zuschauer als absolutes Highlight<br />
Strolchs neuer Song „I’m Free As The Breeze“.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Bei Problemen mit den Zweibeinern i hält die<br />
Hundenachbarschaft zusammen<br />
Film 7,5/10<br />
Ein herrlich romantischer Zeichentrickklassiker aus dem Hause<br />
Disney, der mit seinem umwerfenden Charme auch heute noch<br />
Groß und Klein begeistern wird.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8/10<br />
Trotz des hohen Alters erstrahlt der Zeichentrickfi lm in höchster<br />
Bildqualität.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Der Ton wirkt etwas angestaubt, dafür sorgen Klangeff ekte für eine<br />
fesselnde Kinoatmosphäre.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 2/2 2/2<br />
Bilder: Disney Home<br />
56
Die ganze Welt der<br />
Unterhaltungselektronik<br />
Fernseher, Tablets, 5.1-Lautsprechersets, Sat-Rekorder, plus Technikausblick 2013 und<br />
DIGITAL TESTED deckt auf: Die Lügen der TV-Hersteller. Darauf müssen Sie beim Kauf achten!<br />
Die sparsamsten TVs<br />
der Welt im XXL-Test<br />
Heft im Heft: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
Kino, Multimedia<br />
HEIMKINO ∙ VIDEO ∙ AUDIO ∙ BLU-RAY<br />
Jetzt hier scannen:<br />
Jetzt am Kiosk<br />
und immer aktuell unter www.digitaltested.de<br />
Sofort bestellen - als Einzelexemplar,<br />
im Abonnement oder<br />
als E-Paper für Smartphones,<br />
Tablets, Windows PC und<br />
Macintosh. Oder unter<br />
www.heftkaufen.de.
Film<br />
Animation<br />
Alvin und die Chipmunks 3 – Chipbruch<br />
Familie<br />
OT: Alvin And The Chipmunks 3 L: US J: 2011 V: 20th<br />
Century Fox Home B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) R: M. Mitchell D: J. Lee, D. Gross, J. Long<br />
LZ: 87 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.04.12 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Schon seit ihrem ersten Song von 1958 sind<br />
die Chipmunks mit ihren Helium-Stimmchen<br />
schlicht und einfach Geschmackssache. Entweder<br />
man liebt oder man hasst sie. Ein Dazwischen<br />
ist quasi unmöglich, denn angesichts der<br />
teilweise extrem hochfrequenten Töne in ihren<br />
Songs darf man nicht zimperlich sein, wenn<br />
man einen ganzen Chipmunk-Song durchhalten<br />
möchte. Wen also schon beim ers ten Erklingen<br />
der komprimierten<br />
Streifenhörnchen-<br />
Stimmen me das blanke Grau-<br />
en packt, der sollte um<br />
die<br />
drei „Alvin und die<br />
Chipmunks“-Streifen<br />
aus den Jahren 2007,<br />
2009 und 2011 einen<br />
großen Bogen<br />
machen. Diese Filme<br />
sind wirklich nur etwas<br />
für eingefl eischte<br />
V. l. n. r.: Jeanette, Simon, Brittany, Alvin, Eleonore und<br />
Theodore sind zum ersten Mal auf sich allein gestellt<br />
Fans der Chipmunks! Dass zu den Anhängern<br />
der Streifenhörnchen größtenteils Kinder zählen,<br />
wissen auch die Produzenten und richten<br />
die Handlung fast ausschließlich an die jüngste<br />
Generation. Doch aufgepasst: Trotz der Altersfreigabe<br />
ab null Jahren ist angesichts der schnellen<br />
Schnitte, Action und Gruselelemente davon<br />
abzuraten, unter Sechsjährige mit den Filmen<br />
zu konfrontieren.<br />
„Chipbruch“<br />
Im neusten Film der Streifenhörnchen „Alvin<br />
und die Chipmunks 3 – Chipbruch“ stranden<br />
Alvin, Simon, Theodore und die Chipettes Brittany,<br />
Jeanette und Eleonore auf einer (fast)<br />
einsamen <strong>In</strong>sel und müssen zum ersten Mal<br />
für sich selbst sorgen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten<br />
wachsen die sechs Streifenhörnchen<br />
allmählich über sich selbst hinaus<br />
und zeigen, dass es lediglich etwas Vernunft,<br />
Mut, Geduld und vor allem Zusammenhalt<br />
braucht, um auch die schwierigsten Situationen<br />
zu meistern. Typisch für die Chimpmunks werden<br />
etwa 40 Prozent des Films singend verbracht,<br />
wobei auch aktuellere Songs von Lady<br />
Gaga, Pink oder Destiny‘s Child herhalten müssen.<br />
Natürlich macht sich Ziehvater Dave (Jason<br />
Lee) auf die Suche nach seinen sechs vermissten<br />
Nagerkindern und erhält dabei unfreiwillige<br />
Unterstützung von Erzfeind Ian (David Gross).<br />
Dass man von einem derartigen Film nicht allzu<br />
viele logische Zusammenhänge erwarten sollte,<br />
dürfte wohl bekannt sein. Punkten können die<br />
Streifenhörnchen vor allem durch das gelungene<br />
Zusammenspiel der liebevoll und detailliert<br />
animierten Nager mit der Echtfi lmkulisse<br />
und den menschlichen Protagonisten. Auch viel<br />
Gefühl und eine gewisse moralische Bildung<br />
sind Vorzüge, die den Film für Kinder sehenswert<br />
machen. Eltern sollten sich jedoch bewusst<br />
sein, dass ihre Jüngsten in den hyperaktiven<br />
und äußerst amerikanisch-materialistisch eingestellten<br />
Nagern ein Vorbild sehen könnten. Pinkfarbene<br />
kurze Kleidchen, Zickenkrieg sowie ein<br />
großes Geltungsbedürfnis sind nicht unbedingt<br />
Dinge, an denen sich Kinder orientieren sollten.<br />
Da ist es schon fast von Vorteil, dass die kleinen<br />
singenden Streifenhörnchen derartig abstrakt<br />
sind, denn so fällt es schwerer,<br />
sich tatsächlich mit ihnen n<br />
zu identifi zieren.<br />
Kleine Technikwunder<br />
Dank der wunderbaren<br />
Schärfe werden selbst<br />
kleinste liebevolle Bilddetails ls<br />
sichtbar: Einzelne gesträubte<br />
Chipmunk-Härchen sind ebenso en<br />
gut zu erkennen wie die immer me<br />
tiefer werdenden Sorgenfalten<br />
des Ziehvaters. Passend<br />
zu den aufgedrehten, modernen chen ist natürlich auch die Farbgestaltung des<br />
Streifenhörn-<br />
Films äußerst bunt und gelegentlich etwas schrill.<br />
Einmal abgesehen von den Gesangseinlagen<br />
und Sprechstimmen der Nager, die wirklich ausschließlich<br />
auf die höchsten Frequenzen komprimiert<br />
wurden, gibt der Film ein recht breites<br />
Frequenzspektrum und einiges an klanglicher<br />
Dynamik her. Das ist besonders während des<br />
actionträchtigen Endes spürbar. Trotzdem haut<br />
der Sound nicht wirklich vom Hocker und lässt<br />
noch Spielraum für Verbesserungen. Die umfangreichen<br />
Extras bieten neben einer Jukebox<br />
und Musikvideos auch reichlich Hintergrundgeschichten,<br />
in denen man zum Beispiel die Originalstimmen<br />
der Chipmunks kennenlernt.<br />
NELE REIBER<br />
Film 6/10<br />
Ein amüsanter, kurzweiliger Film mit fl auschigen, quirligen<br />
Protagonisten. Die hochfrequenten Stimmen der Chipmunks und<br />
ihre amerikanische Lebensart bleiben jedoch Geschmackssache.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Farbenfroh, schrill und gestochen scharf setzen sich die<br />
Chipmunks gekonnt in Szene.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Während die Helium-Stimmen Geschmackssache bleiben, kann<br />
der restliche Sound durchweg überzeugen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
58
Thriller<br />
Film<br />
Requiem For A Killer<br />
Action/Thriller<br />
OT: Requiem Pour Une Tueuse L: FR J: 2010 V: Planet Media<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Jérôme Le Gris<br />
D: Melanié Laurent, Clovis Cornillac, Tchéky Karyo<br />
LZ: 93 min FSK: 16 P: 26 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />
Bereits in „<strong>In</strong>glourious Basterds“ konnte Melanié<br />
Laurent ihr Talent für das Darstellen gestandener,<br />
etwas radikaler Frauen beweisen. Nun spielt<br />
sie in Jérôme Le Gris’ Regiedebüt „Requiem For A<br />
Killer“ eine junge, attraktive Frau, die gleichzeitig<br />
Mutter einer 8-jährigen Tochter, eine fantastische<br />
Hobbysängerin und – wer hätte es gedacht – Auftragskillerin<br />
ist. Als solche genießt sie einen legendären<br />
Ruf und ist spezialisiert auf stille, saubere<br />
und unauffällige Liquidierungen. Doch das Leben<br />
als Killer hat für Lucrèce seinen Reiz verloren. Zu<br />
sehr vernachlässigt sie ihre Tochter und belügt ihre<br />
Familie, wenn sie auf Reisen geht. Sie beschließt<br />
also, ihren tödlichen Beruf aufzugeben.<br />
Von ihrem Agenten und Ziehvater wird sie zu einem<br />
letzten Job überredet, der sie fi nanziell absichern<br />
könnte. Das Ziel ist der Opernsänger Alexander<br />
Child (Christopher Stills), der einem großen<br />
Ölkonzern im Weg steht und deshalb unauffällig<br />
beseitigt werden soll. Auf einem klassischen Musikfestival<br />
in der Schweiz, auf dem der Sänger an<br />
der Aufführung von Händels „Der Messias“ mitwirkt,<br />
soll sich Lucrèce der Sache annehmen. Wie<br />
praktisch, dass sie eine hervorragenden Sängerin<br />
ist und so ohne Probleme als Solistin ins Ensemble<br />
eingeschleust werden kann. Doch ihr letzter<br />
Auftrag soll gleichzeitig auch ihr schwierigster und<br />
gefährlichster werden. Sie gerät plötzlich selbst ins<br />
Visier und wird von der Jägerin zur Gejagten ...<br />
<strong>In</strong> der Ruhe liegt die Kraft<br />
„Requiem For A Killer“ wird zwar als unkonventio<br />
neller Thriller in der Tradition von „Nikita“ oder<br />
„Leon – Der Profi “ beschrieben, doch wer hier auf<br />
jede Menge Waffengewalt und Action hofft, der<br />
wird gelangweilt vor dem Bildschirm ein schlafen.<br />
Das Cover-Design führt leider in die Irre, da<br />
Lucrèce während des ganzen Films nicht ein einziges<br />
Mal eine Feuerwaffe bedient.<br />
Der Film ist nicht mehr und nicht weniger als das,<br />
was sein Name verspricht: ein Requiem – eine<br />
Totenmesse. Klassische Musik, ruhige, aber intensive<br />
Szenen, hier und da ein paar Spannungsbögen<br />
und Wendungen sowie tiefe Einblicke in<br />
die Gefühlswelt von Menschen, die auf unterschiedlichste<br />
Weise mit dem Töten umgehen.<br />
Durchweg verfolgt der Streifen einen eher introvertierten<br />
Stil, weiß diesen aber durch seine Darsteller,<br />
die Musik (sofern man sich auf klassische<br />
Musik einzulassen vermag) und die Kulissen zu<br />
kommunizieren und Emotionen zu vermitteln.<br />
Diese inszenatorischen Finessen versprechen<br />
ein großes Potenzial, das der Film leider an einigen<br />
Stellen wieder verschenkt. Konstellationen,<br />
Wendungen und Zusammenhänge wirken nicht<br />
selten gestellt und unglaubwürdig. So ist es beispielsweise<br />
ein sehr großer Zufall, dass ausgerechnet<br />
die beste Killerin im Land gleichzeitig<br />
eine ausgezeichnete Sängerin ist und niemals<br />
auf die Idee gekommen ist, den ungeliebten<br />
Beruf dahingehend zu wechseln. Natürlich<br />
stellt die Gegenseite ebenfalls einen musisch<br />
hochbegabten Agenten zur Verfügung, der mal<br />
eben ins Orches ter eingeschleust werden kann.<br />
Auch der völlig überfl üssige Nebenhandlungsstrang<br />
zu Lucrèce’ Vater wirkt unbedarft an die<br />
Haupthandlung angeklebt und hat keinerlei Bedeutung<br />
für den Film.<br />
Schärfer, als die Polizei erlaubt<br />
„Mörderisch“ scharf – und das sowohl in Nachtals<br />
auch in sonnigen Szenen – gestaltet sich das<br />
Bild und lässt selbst geschulte Augen vergeblich<br />
nach Fehlern suchen. Einzig farblich ergeben<br />
sich durch einen gelegentlich zu schwachen<br />
oder zu starken Kontrast sowie einen stilistischen<br />
kühlen Farbstich ein paar Mankos, die<br />
aber nicht weiter stören.<br />
Neben der stilvollen, meist klassischen oder folkloristischen<br />
Musik wirkt auch die sehr treffende<br />
Synchronisation aufwertend und authentisch.<br />
Leider werden sowohl räumlich als auch dynamisch<br />
nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.<br />
NELE REIBER<br />
Film 6,5/10<br />
Der letzte Auftrag einer stillen Killerin, der sowohl für die<br />
Protagonisten als auch für den Zuschauer nicht ganz so läuft wie<br />
erhoff t und dadurch teilweise sein Potenzial verschenkt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Planet Media<br />
Agent L‘Arménien (Tchéky Karyo) und seine beste<br />
Geheimagent Rico (Clovis Cornillac, Mitte) wird<br />
Killerin Lucrèce (Melanié Laurent)<br />
unfreiwillig in den Dienst zurückgeholt<br />
Nicht nur Melanié Laurent bringt gehörig Schärfe in den Film. Das<br />
Bild brilliert in allen Szenen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Stilvolle Musik durchzieht einen guten Sound, dem es hier und da<br />
etwas an klanglicher Tiefe fehlt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 59
Film<br />
Thriller<br />
Es ist die Urangst eines jeden Elternteils: Das eigene Kind wird entführt und die Täter<br />
verlangen ein Pfand, das nicht im eigenen Spielraum liegt. Was also tun, um<br />
das Liebste zu retten? „Sleepless Night“ schauen, mitbangen und lernen …<br />
Thriller<br />
OT: Nuit Blanche L: FR, BE, LU J: 2011 V: S u n fi l m B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Frédéric Jardin D: Tomer Sisley,<br />
Birol Ünel, Lizzie Brocheré LZ: 102 min FSK: 16 P: 16 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Das Motiv des Thrillers ist simpel, die Umsetzung<br />
jedoch überraschend realistisch und<br />
damit ein zeitloser Adrenalinkick der besonderen<br />
Art: Der Zuschauer wird direkt in die beklemmende<br />
Situation eines Drogenraubs geworfen.<br />
Noch bevor überhaupt klar ist, wer auf welcher<br />
Seite steht, ziehen sich Vincent (Tomer Sisley)<br />
und sein Kumpan Manuel (Laurent Stocker) die<br />
Skimasken über das Gesicht und steigen bewaffnet<br />
aus ihrem Wagen. Alles läuft nach Plan. Sie<br />
stoppen das Auto der Schmuggler, Vincent führt<br />
einen von ihnen zum Kofferraum und stellt die<br />
Ware sicher. Plötzlich wird er vom Messer seines<br />
Gegners überrascht, die Maske gleitet ihm vom<br />
Gesicht und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Ein<br />
kurzer Schusswechsel, ein Schmuggler sinkt tot zu<br />
Boden, der andere entkommt – zusammen mit<br />
der Erinnerung an Vincents Gesicht.<br />
Job und Familie<br />
Im normalen Leben ist Vincent ein Cop aus dem<br />
Drogendezernat. Die Tatsache, dass er eine Tasche<br />
voller Kokain zur eigenen Bereicherung<br />
sicherstellte, macht ihn nicht gerade zum Sympathen.<br />
Das will er aber auch gar nicht sein.<br />
Seine Frau hat sich schon vor Jahren von ihm<br />
getrennt und auch die Beziehung zu seinem<br />
Sohn Thomas (Samy Seghir) ist nicht gerade<br />
die beste. Die Unterhaltung am Frühstückstisch<br />
verrät eigentlich schon alles über die beiden, wobei<br />
Thomas unerwartet klug und glaubhaft<br />
argumentiert. Es mag zwar ein wenig konstruiert<br />
wirken, aber schon in der Debatte<br />
über Milchpulver sowie in Thomas’ Suche<br />
nach seinem blauen Poloshirt werden<br />
bereits entscheidende Grundsteine für<br />
spätere Szenen angelegt. Und das ist<br />
auch die grandiose Grundzutat, die den<br />
Thriller aus der Masse herkömmlicher<br />
Hollywood-Actioner hervorhebt. Regisseur<br />
und Drehbuchautor Frédéric Jardin<br />
versteht es nämlich hervorragend,<br />
mit kleinsten Andeutungen komplexe<br />
Sachverhalte zu erklären bzw. Zusammenhänge<br />
zu erstellen, die Aha-Effekte<br />
beim Zuschauer bewirken. Daher sollte<br />
man den Film schon in einem sehr wachen<br />
Zustand schauen, um wirklich alle<br />
Nuancen mitzubekommen.<br />
Gegen die Zeit<br />
Thomas wird vom Mafi aboss Marciano<br />
(Serge Riaboukine) gekidnappt und in<br />
seinen Klub verschleppt. Vincent soll<br />
ihn mit dem gestohlenen Stoff wieder<br />
freikaufen. Er versteckt die Tasche in der<br />
Männertoilette, postiert seine Pistole unter einer<br />
Bank und begibt sich schnurstracks zum<br />
Treffpunkt. Auf dem Weg dorthin schnappt er<br />
Geräuschfetzen eines Streits zwischen einem<br />
neuen Barmann und seinem Vorgesetzten auf.<br />
Später nutzt er dieses Wissen, um seinen sich<br />
kontinuierlich entwickelnden Plan zu verwirklichen<br />
und Chaos zu verbreiten. Was zunächst<br />
nebensächlich erscheint, gewinnt plötzlich an Bedeutung.<br />
Vincents Handlungen erscheinen stets<br />
vorausschauend, seine Sinne geschärft und dennoch<br />
wird er nie zum Überhelden. Stattdessen<br />
zeigt er jene Kreativität, die intelligente und in die<br />
Enge getriebene Eltern an den Tag legen, um ihre<br />
Sprösslinge vor größerem Unheil zu bewahren.<br />
Er saugt die <strong>In</strong>dizien um sich herum auf und setzt<br />
sie zu einem Fluchtplan-Puzzle zusammen. Doch<br />
die Situation spitzt sich zu, denn auch Marciano<br />
Bilder: Sunfilm<br />
60
Die äußerst menschlichen Charaktere müssen mit völlig unerwarteten Situationen fertigwerden,<br />
die ihre volle Konzentration fordern. Ein solch authentisches Filmkonzept gibt es selten<br />
steht unter großem Zeitdruck. Sein skrupelloser<br />
Geschäftspartner Feydeck (Joey Starr) wartet<br />
bereits ungeduldig auf seine Ware und droht bei<br />
Nichteinhaltung der Frist mit der Sprengung des<br />
Klubs. Auf der anderen Seite warten die beiden<br />
Drogenfahnder Lacombe (Julien Boisselier) und<br />
Vignali (Lizzie Brocheré), die den Stoff aus Vincents<br />
Versteck entfernen und ihn auf ihre Weise<br />
in die Zange nehmen. Viele Optionen bleiben<br />
dem Verzweifelten daher nicht, um seinen Sohn<br />
durch die brandgefährlichen Verquickungen<br />
hindurchzumanövrieren. Sein einziges Ziel wird<br />
von allen Seiten bedroht. Zudem sieht die spaßverwöhnte<br />
Partygesellschaft des Klubs nicht<br />
ein, Vincent den Weg freizumachen, und zehrt<br />
somit immens an seinen Kräften. Gelegentlich<br />
fi ndet er sich auch in einem halluzinatorischen<br />
Refugium wieder, wenn er die unbeschwerten<br />
Partygänger beobachtet, um seiner vertrackten<br />
Situation zumindest für ein paar Sekunden<br />
zu entfl iehen.<br />
Bewaffnet mit Handy und Knarre<br />
Tomer Sisley („Largo Winch II“) macht sich als<br />
Actionheld und besorgter Vater extrem gut. Die<br />
sichtbare Erschöpfung, die Sorge und auch die<br />
zunehmende Wut zeichnen sein Gesicht und<br />
lassen ihn menschlicher wirken als die meisten<br />
seiner Genrekollegen. Einziger Handlungsort und<br />
Schauplatz ist der Nachtklub, dessen Lokalitäten<br />
dermaßen markant sind, dass er sich regelrecht<br />
zum eigenständigen Charakter entwickelt. Vincents<br />
kreisförmiger Streifzug durch die Küche,<br />
den Billardraum, über die Tanzfl äche und die<br />
anderen Örtlichkeiten führt ihn immer wieder<br />
an bestimmten Personen vorbei, die zwar oft im<br />
Hintergrund verweilen, dabei aber stets etwas zur<br />
Situation beitragen. Und seien es nur ängstliche<br />
Blicke von Leuten, die bereits Bekanntschaft mit<br />
Vincents teils rüdem Verhalten gemacht haben.<br />
So verhalten sich die Zeugen einer Prügelei absolut<br />
authentisch, bemühen sich, die Kontrahenten<br />
zu beruhigen, und machen ihrem Entsetzen<br />
über die Szenerie mit Ausrufen à la „Du bringst<br />
ihn ja um!“ Luft. Das gibt dem Film einen ganz<br />
eigenen Ton, denn Gewalt wird nicht etwa mit<br />
einem Wahnsinns-Soundtrack umjubelt. Sie wird<br />
authentisch kommentiert und von der lebendigen<br />
Klubumgebung neutral bis negativ bewertet.<br />
Das wiederum macht sämtliche Action zum<br />
Ausnahmezustand, den es in den meisten Filmen<br />
sonst nur noch als Standard gibt. „Sleepless<br />
Night“ ist daher ein perfekter, rauschartiger Thriller,<br />
von der ersten bis zur letzten Sekunde.<br />
Packend, ergreifend, perfekt!<br />
Das „Stirb langsam“ auf Französisch ist so intensiv<br />
und nah gefi lmt, dass Sie jeden Schritt<br />
mit Vincent gehen, mit ihm leiden und einen<br />
schweißtreibenden Adrenalinkick nach dem<br />
anderen erleben. Zum von Regisseur Frédéric<br />
Jardin angestrebten Doku-Stil trägt die Ruckelkamera<br />
zwar bei, die stark verfremdeten Farben<br />
und der ins Comicartige driftende, extrem überzogene<br />
Kontrast arbeiten hingegen wieder gegen<br />
den Realismusfaktor.<br />
Wie sich das für einen Nachtklub gehört, bietet<br />
die Tanzfl äche eine großartige Musikauswahl, die<br />
ins <strong>Blu</strong>t geht und Ihren Subwoofer zu Höchstleistungen<br />
motiviert. Spannungsfördernd sind die<br />
zusätzlichen Streich- bzw. Schrammeleinlagen<br />
allemal. Wer nicht genau hinhört, könnte jene<br />
glatt mit Hans Zimmers pulsierendem Score zu<br />
„The Dark Knight“ verwechseln. Soundeffekte<br />
sind intensiv und brechend laut umgesetzt –<br />
so lebt z. B. die Anfangssequenz von der Angst<br />
vor dem nächsten Schuss aus der Pumpgun.<br />
Sozusagen ein purer Akustikthrill, der einen geringfügigen<br />
Punktabzug für die nur wenig luftige<br />
Synchronisation sowie die spärlich genutzte 7.1-<br />
Räumlichkeit erhält.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 8,5/10<br />
Realistisch, packend und gnadenlos spannend, von der ersten bis<br />
zur letzten Sekunde. Ein Cop-Thriller wie ein berauschender,<br />
Adrenalin treibender Disco-Exzess.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Der hohe Kontrast sowie die monotonisierten Farben verfremden<br />
den Doku-Stil der Bilder enorm.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1/2 2/2<br />
Ton 8/10<br />
Die wummernde Disco-Musik ist – passend zum Thema – allgegenwärtig<br />
und damit ein eigener Charakterzug des Films.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Anzeige
Film<br />
Thriller<br />
Greetings To The Devil<br />
Action/Drama<br />
OT: Saluda Al Diablo<br />
De Mi Parte L: CO<br />
J: 2011 V: Senator<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Juan Felipe Orozco<br />
D: Édgar Ramirez,<br />
Ricardo Vélez, Carolina<br />
Gomez LZ: 90 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 2/10<br />
Der ehemalige Guerillakämpfer<br />
Angel (Édgar Ramirez) wird<br />
von seiner grausamen Vergangenheit<br />
eingeholt und findet sich bald<br />
in einer Situation wieder, die der<br />
Hauptdarsteller Ramirez in einem<br />
<strong>In</strong>terview mit folgender Metapher<br />
beschreibt: „Es ist, wie barfuß über<br />
glühende Kohlen zu laufen und<br />
dabei einen 3 Tonnen schweren<br />
Wagen zu ziehen“. Ledger (Ricardo<br />
Angel (É. Ramirez) stößt immer wieder an seine Grenzen, kämpft aber dennoch<br />
weiter für das Leben seiner kleinen Tochter<br />
Vélez), der während des Krieges<br />
von Angels Kämpfertruppe gefoltert<br />
wurde und seither ein Leben im<br />
Rollstuhl führt, hat einen perfiden<br />
Racheplan geschmiedet. Angel soll<br />
innerhalb von drei Tagen alle seine<br />
ehemaligen Kameraden töten, die<br />
an der Folterung beteiligt waren,<br />
sonst tötet er Angels kleine Tochter.<br />
Die Handlung sorgt für eine gute<br />
Mischung aus mitreißender Action<br />
und bedrückenden Ruhemomenten.<br />
Leider fällt besonders den Actionszenen<br />
gelegentlich die Logik<br />
zum Opfer, wodurch sich einige<br />
inszenatorische und erzählerische<br />
Ungereimtheiten ergeben.<br />
Gut charakterisierte Figuren, insbesondere<br />
Hauptcharakter Angel,<br />
nehmen den Zuschauer mit auf<br />
eine Gefühlsachterbahn. Die optimalen<br />
Kontrasteinstellungen und<br />
eine gute Schärfe erschaffen eine<br />
Optik, die den Film durch meist<br />
sehr dunkle und orangestichige<br />
Farben atmosphärisch unterstützt.<br />
Leider ergibt sich durch mangelhafte<br />
Ausleuchtung hin und<br />
wieder eine leichte Bildkörnung.<br />
Für Ledger (R. Vélez) gibt es im<br />
Leben nur noch eines: Rache!<br />
Besonders bei Schießereien oder<br />
Ge rangel kommt der Surround-<br />
Sound zur Geltung, der sich ansonsten<br />
dezent zurückhält. Die<br />
erzählerische Abwechslung zwischen<br />
Action und Ruhe macht sich<br />
auch in der klanglichen Dynamik<br />
bemerkbar. Ansonsten bleibt der<br />
Sound eher unauffällig. NR<br />
Film 6,5/10<br />
Der gnadenlose kolumbianische Actionstreifen<br />
punktet mit bewegenden Figuren, nimmt dafür<br />
aber einige Logikmängel in Kauf.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Derailed<br />
Thriller<br />
OT: Derailed L: US<br />
J: 2002 V: Splendid<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Bob Misiorowski<br />
D: Jean-Claude Van<br />
Damme, Tomas Arana,<br />
Laura Harring LZ:<br />
88 min FSK: 16 P: 9 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Biowaffen kann selbst ein Van<br />
Damme nicht besiegen<br />
Steven Seagal<br />
Thriller<br />
OT: A Dangerous Man<br />
L: US J: 2009<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Keoni Waxman<br />
D: Steven Seagal,<br />
Marlaina Mah, Byron<br />
Lawson LZ: 91 min FSK: 18 P: 26 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Troublemaker-<br />
Collection<br />
Da reicht man schon einmal den<br />
kleinen Finger, und dann das …<br />
Wenn Steven Seagal gerade<br />
keine Zeit hat, einen von Terroristen<br />
entführten Zug zu retten,<br />
ist Jean-Claude Van Damme sofort<br />
zur Stelle. Im Rahmen der Filmreihe<br />
„The Expendables Selection“<br />
von Splendid tritt er den bösen<br />
Jungs ordentlich in den Hintern.<br />
Und wo wir schon einmal bei den<br />
großen Vergleichen sind: Grundlegend<br />
ist die Handlung wie in „Stirb<br />
Langsam“ aufgebaut, denn es gilt,<br />
die eigene Frau aus den Fängen<br />
der Terroristen zu befreien. Hierfür<br />
muss der kampferprobte Protagonist<br />
nur einen Bösewicht nach dem<br />
anderen ausschalten, wie es ihm<br />
Bruce Willis schon vorgemacht hat.<br />
Darum kann man dem Film seine<br />
sympathische B-Note (u. a. auch in<br />
Bild und Ton) nicht übel nehmen,<br />
die kommt dem Publikum sowieso<br />
wie eine gewollte Hommage an die<br />
guten alten 1990er vor, in denen<br />
die Helden noch echte Helden<br />
waren, und ein Roundhousekick<br />
noch etwas bewirkte.<br />
FT<br />
Film 4/10<br />
Sieht aus wie ein TV-Actioner aus den 1990ern,<br />
inszeniert seinen Star wie einen Actionhelden<br />
aus den 1990ern, gehört defi nitiv in die 1990er.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 4,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Steven Seagal hoch drei: <strong>In</strong><br />
„A Dangerous Man“ kommt er<br />
nach sechs Jahren Knastaufenthalt<br />
ziemlich sauer aus dem Gefängnis<br />
und verprügelt ein paar Kleinkriminelle.<br />
Als dann auch noch vor<br />
seinen Augen ein Polizistenmord<br />
geschieht und er ein Entführungsopfer<br />
retten muss, wandeln sich<br />
die ersten Stunden seiner Freiheit<br />
zum unlockeren Stelldichein mit<br />
der chinesischen und der russischen<br />
Mafia. Aber Seagal löst die<br />
Pro bleme wie üblich mit der gewohnt<br />
brachialen Knochenbrechermethode.<br />
Ab dem 15. März ist dieser<br />
Film zusammen mit „Today You<br />
Die“ und „Mercenary For Justice“<br />
in einer knallharten 3-Disc-Collection<br />
erhältlich. Das rostfarbene,<br />
oft überbelichtete Bild arbeitet mit<br />
starken Hell-Dunkel-Kontrasten, behält<br />
aber dennoch eine gewisse<br />
Plastizität. Die Audioabmischung<br />
ist eine sehr offensive Angelegenheit<br />
ausgelegt auf den basslastigen,<br />
coolen Soundtrack.<br />
FT<br />
Film 4,5/10<br />
Das Sammelpaket ist für Steven-Seagal-Fans<br />
eine tolle Sache. Fans des alternden Actionstars<br />
werden sich sofort zu Hause fühlen.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: Senator, Splendid, Studiocanal<br />
62
Thriller<br />
Film<br />
Die Lincoln Verschwörung<br />
Historiendrama<br />
OT: The Conspirator<br />
L: US J: 2010<br />
V: Universal Pictures<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Robert Redford<br />
D: James McAvoy,<br />
Robin Wright, Kevin<br />
Kline LZ: 122 min FSK: 12 P: 19 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 01.03.12 × 1 Extras: 8/10<br />
Ist sie eine Verschwörerin? Mary<br />
(R. Wright) soll exekutiert werden<br />
Der Mord an Abraham Lincoln<br />
ist eines jener traumatischen<br />
Ereignisse, die die noch relativ junge<br />
Geschichte der USA prägten.<br />
Der Todesschuss am Karfreitag<br />
1865 ist jedoch erst der Anfang von<br />
Robert Redfords inszeniertem Drama<br />
vor historischem Hintergrund.<br />
So beleuchtet der 75-jährige Regisseur<br />
das Schicksal der vermeintlichen<br />
Mitverschwörerin Mary Surratt<br />
(Robin Wright), die vor ein Tribunal<br />
gestellt wird. Als Eigentümerin des<br />
Hauses, in dem die sieben Verschwörer<br />
den Mord planten, steht<br />
die Frage ihrer Schuld im Raum.<br />
Ihre Verteidigung übernimmt der<br />
junge Frederick Aiken (James<br />
McAvoy), der zwar die Kriegswirren<br />
am eigenen Leib erlebte, jedoch in<br />
Sachen Rechtsprechung noch völlig<br />
unerfahren ist. Auch er ist sich nicht<br />
sicher, ob Mary von dem dunklen<br />
Plan wusste. Je mehr Frederick<br />
nachforscht, desto stärker erhärtet<br />
sich der Verdacht, dass auch noch<br />
etwas anderes hinter dem Schweigen<br />
der Mutter sowie hinter ihrer<br />
Verhaftung steckt. Die Handlung<br />
Einige der Grundfragen des Films: Was passierte wirklich im Haus von<br />
Mary Surratt und wen beschützte sie mit ihrem Schweigen?<br />
verschenkt ihr immenses Spannungspotenzial<br />
durch eine nur<br />
schleppend vorankommende Entwicklung.<br />
Es ist die aufrichtige Bemühung,<br />
eine Wahrheit fi lmisch zu<br />
erkunden, die die Darsteller stagnieren<br />
lässt und der Story das Tempo<br />
raubt. Dass die Bilder zudem extrem<br />
verdunkelt wurden, verlagert<br />
die Last des Themas noch mehr<br />
auf die Schultern des Publikums. Es<br />
gibt nur wenige Filme, die einen so<br />
immensen Kontrast mit so großen<br />
Schwarzfl ächen aufweisen. Das gelegentlich<br />
sehr weiche Licht und die<br />
überröteten Farben erschweren das<br />
Erkennen. Die tonale Abmischung<br />
entspricht dem Standard, während<br />
das englische Bonusmaterial eine<br />
kleine Offenbarung für Geschichtsinteressierte<br />
ist.<br />
FT<br />
Film 5,5/10<br />
Redfords Bemühungen in allen Ehren, aber seine<br />
Regiekunst reicht nicht an jene anderer<br />
Altmeister wie z. B. Clint Eastwood heran.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Krieg der Königreiche<br />
Krieg/Komödie<br />
OT: Pyeong-Yang-<br />
Seong L: KR J: 2011<br />
V: KSM B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Jun-ik Lee<br />
D: Ha-neul Kang,<br />
Kwang Soo, Woo-seon<br />
Seon LZ: 118 min<br />
FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Die Feldherren bewegen ihre<br />
Truppen wie auf dem Schachbrett<br />
Eine offene Rechnung<br />
Thriller/Drama<br />
OT: The Debt L: US J:<br />
2011 V: Universal<br />
Pictures Home B:<br />
MPEG-4, 2.40 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 5.1 R:<br />
John Madden D: Helen<br />
Mirren, Jessica<br />
Chastain, Ciaran Hinds<br />
LZ: 113 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover:<br />
k. A.<br />
VÖ: 26.01.12 × 1 Extras: 2/10<br />
Vogel (J. Christensen) ist in der Gewalt<br />
der Agenten, doch was nun?<br />
Bilder: KSM, Universal Pictures Home<br />
Dieser Kriegsfilm ist anders. Er<br />
präsentiert koreanische Mittelalterschlachten<br />
so, als würden sie<br />
auf einem Spielbrett stattfinden.<br />
Den Generälen geht es einzig um<br />
den spielerischen Sieg, Menschenopfer<br />
werden durch Slapstick und<br />
naiv-komische Dialoge verharmlost.<br />
Gegenüber dem Kriegsthema ist<br />
das natürlich äußerst fragwürdig<br />
und hinterlässt trotz hohem Unterhaltungswert<br />
einen faden Beigeschmack.<br />
Besonders die ernsteren<br />
Szenen verlieren dadurch ihre<br />
Wirkung. Die Action des koreanischen<br />
Films ist solide umgesetzt<br />
und bietet für die HD-Präsentation<br />
einige immens ästhetische Bilder.<br />
Die sehr gute Schärfe geht Hand<br />
in Hand mit einem makellosen<br />
Kontrast und enthüllt nur selten<br />
minimale Komprimierungsartefakte.<br />
Für die Soundqualität sprechen das<br />
stimmige Lautstärkemanagement,<br />
die hervorragende Räumlichkeit<br />
und die einwandfreie Klangqualität<br />
der Tonspur.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
„Krieg der Königreiche“ geht naiv mit dem<br />
Kriegsthema um, wodurch die ernsteren<br />
Szenen ihre Glaubwürdigkeit verlieren.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Die jungen Mossad-Agenten<br />
Rachel (Jessica Chastain),<br />
Stephan (Marton Csokas) und David<br />
(Sam Worthington) sollen den<br />
Nazikriegsverbrecher Dieter Vogel<br />
(Jesper Christensen) aufspüren<br />
und nach Israel bringen, um ihn<br />
dort vor ein Gericht zu stellen.<br />
Doch nicht alles läuft nach Plan ...<br />
John Madden inszeniert seine Geschichte<br />
mit bedrückender <strong>In</strong>tensität,<br />
die völlig auf wilde Schießereien<br />
oder spektakuläre Stunts verzichtet.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Figuren,<br />
die allmählich an ihre körperlichen<br />
und emotionalen Grenzen getrieben<br />
werden und in ihrer Not eine<br />
folgenschwere Entscheidung treffen.<br />
Der Film ist im Wesentlichen<br />
auf seine authentische <strong>In</strong>szenierung<br />
und Darstellung reduziert und versteht<br />
es, die technischen Möglichkeiten<br />
auszuschöpfen. Er glänzt mit<br />
brillanter Schärfe, stilistischer Farbgebung<br />
sowie solider Soundqualität,<br />
gutem Surround-Sound und<br />
wirkungsvoller Klangdynamik. NR<br />
Film 8/10<br />
Bedrückend und spannend inszenierter<br />
Agententhriller, der abseits von Schießereien<br />
und Verfolgungsjagden agiert.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 63
Film<br />
Thriller<br />
<strong>In</strong>cite Mill – Jeder ist sich selbst der Nächste<br />
Thriller/Krimi<br />
OT: <strong>In</strong>shite Miru L: JP J: 2010 V: S u n fi l m B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1 R: Hideo Nakata D: Tatsuya Fujiwara,<br />
Haruka Ayase, Satomi Ishihara LZ: 107 min FSK: 16<br />
P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Spielen Sie gern Cluedo? Wenn ja, dann<br />
stellen Sie sich das Spielszenario einfach<br />
mit realen Personen und echten Morden vor.<br />
Natürlich findet es in einem geschlossenen<br />
Gebäude statt und wird in „Big Brother“-Manier<br />
mittels installierter Kameras mitgeschnitten.<br />
Gegen Regellosigkeit it und Terror nützt t auch das größte<br />
Hirnschmalz nichts<br />
Um den Teilnehmern ihre jeweilige Rolle zu<br />
erleichtern, bleiben ihre Zimmer unverriegelt.<br />
Zusätzlich steht jedem Spieler eine Mordwaffe<br />
zur Verfügung, die sich in einem gesicherten<br />
Behälter befindet. So weiß niemand, wer mit<br />
welchem Werkzeug zur Tat schreitet. Wie in<br />
einer Reality-TV-Show werden die Kandidaten<br />
(meist abgebrannte Gelegenheitsarbeiter) mit<br />
einer immensen Belohnung geködert, vorausgesetzt<br />
sie halten es ganze sieben Tage in dem<br />
„<strong>In</strong>cite Mill“-Experiment aus.<br />
Im Paranoiahaus<br />
Nun wäre es ein Leichtes, eine Woche lang die<br />
Beine still zu halten und am Ende abzukassieren.<br />
Jedoch befi ndet sich offenbar ein Mörder<br />
unter den zehn Personen, und der sät allgemeine<br />
Zwietracht. Zudem scheinen alle Teilnehmer<br />
mindestens eine psychische Störung zu haben,<br />
was sie allesamt zu Hauptverdächtigen macht.<br />
Selbstverständlich lässt das erste Todesopfer<br />
nicht lange auf sich warten, sodass sich die<br />
„Ermittler“ in ihrer eigenen Detektivfantasie verwirklichen<br />
können. Krimifans werden sich also<br />
bestens aufgehoben fühlen, denn <strong>In</strong>dizien, aus<br />
denen sich logische Schlüsse ziehen lassen,<br />
gibt es genug im Film. Zahlreiche Zitate aus<br />
Sherlock-Holmes- und Agatha-Christie-Romanen<br />
assoziieren darüber hinaus ein klassisches<br />
Genreschema, nach dem es einen unfehlbaren<br />
Detektiv und einen Täter geben muss. Das Spiel<br />
mit solchen Klischees gelingt dem Film also<br />
vorzüglich, was wiederum den Kenner in einen<br />
überraschten Zustand der Entzückung versetzen<br />
dürfte, denn wie so oft ist nichts, wie es scheint.<br />
larven oder vielleicht auch die Aufmerksamkeit<br />
von ihm ablenken sollen – wer weiß. „Ring“-<br />
Regisseur Hideo Nakata ist einer von jenen<br />
intelligenten Filmemachern, die es lieben, ein<br />
Szenario auf ein kopfl astiges Bühnenstück zu reduzieren,<br />
um die menschlichen Abgründe weiter<br />
in den Vordergrund zu rücken. „<strong>In</strong>cite Mill“<br />
lässt sich demnach leicht in sein bisheriges<br />
Schaffen einordnen. Wie schon „L – Change<br />
The World“ oder „Chatroom“ zeigt es Personen,<br />
die eine sadistische Freude an einem mentalen<br />
Kräftemessen empfi nden, nach naiven<br />
Moralvorstellungen handeln und sich auf psychischer<br />
Ebene gegenseitig tyrannisieren – und<br />
das ist bei einem Raum voller Soziopathen<br />
äußerst spannend und unterhaltsam.<br />
„<strong>In</strong>cite Mill“ sieht optisch leider nicht sehr beeindruckend<br />
aus, und das, obwohl der Science-<br />
Fiction-Hintergrund genügend ansehnliche Motive<br />
liefert. Beispielsweise weist das futuristische<br />
<strong>In</strong>terieur kaum Kantenschärfe auf, Details fi nden<br />
durch den mittelmäßigen Kontrast kaum Unterstützung<br />
und die Farben könnten satter sein.<br />
Auch wenn es außer Dialogen gar nicht so viel<br />
zu hören gibt, sollten jene zumindest nicht so<br />
gepresst und verzerrt klingen, wie es hier der<br />
Fall ist. Aufgrund der geringen Dynamik im<br />
Klang wird der eigentlich sehr hohen Spannung<br />
ein akustischer Dämpfer verpasst.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Hideo Nakatas Psychothriller verspricht Suspense und<br />
Spannung irgendwo zwischen „Big Brother“ und Hitchcock –<br />
für Krimifreunde mehr als geeignet!<br />
Technik 5,5/10<br />
Das Paranoiahaus ist eine Mischung aus klassischer<br />
Krimilokalität und Science-Fiction-Elementen<br />
Zehn Mohikaner<br />
Als i-Tüpfelchen kommt eine gewisse Science-<br />
Fiction-Atmosphäre hinzu, denn die Exekutive<br />
wird von einem Wächterroboter personifi ziert,<br />
der über den Dingen steht und das System an<br />
sich verkörpert. Wer sich nicht an die Regeln<br />
hält, wird liquidiert. Ein Entrinnen wäre nur<br />
dann möglich, wenn sich die Menschen untereinander<br />
vertrauen würden. Doch Vorsicht:<br />
Der „Thriller“ ist mehr Krimi, als er vielleicht<br />
sein möchte. Statt körperbetonter Action gibt es<br />
also Konversationen, die den Schuldigen ent-<br />
Bild 6/10<br />
Ton 5/10<br />
Die schöne Science-Fiction-Ausstattung kommt durch die<br />
standardmäßige Technik nicht zur vollen Geltung.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Das tödliche Rollenspiel kommt fast ohne spannungsfördernde<br />
Akustikmittel aus. Mit ebensolchen wäre dennoch besser gewesen!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1/3 1/2 1/2<br />
Bilder: Sunfilm<br />
64
Thriller<br />
Film<br />
Elite Squad – Im Sumpf der Korruption<br />
Action/Drama<br />
OT: Tropa De Elite 2<br />
L: BR J: 2010<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: José Padilha D: Seu<br />
Jorge, Wagner Moura,<br />
Tainá Müller LZ:<br />
115 min FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 4/10<br />
Brasilien gilt nicht nur als <strong>In</strong>begriff<br />
des Karnevals oder Herkunftsland<br />
schöner Frauen und guter<br />
Fußballer, sondern ist auch eine<br />
der Hochburgen von Kriminalität<br />
und Drogenhandel. Wie weit dieses<br />
Problem reicht, demonstriert José<br />
Padilha in „Elite Squad“. <strong>In</strong> der<br />
Pseudo-Dokumentation prangert er<br />
unter anderem die Korruption der<br />
Polizei und die Gewissenlosigkeit<br />
Die Drogendealer lassen sich nicht ohne heftige Gegenwehr aus den<br />
Armutsvierteln Rio de Janeiros vertreiben<br />
der brasilianischen Politiker an, die<br />
sich die Kriminalität in den Slums<br />
zunutze machen, um damit Stimmen,<br />
Macht und Geld zu gewinnen.<br />
Betrachtet wird die Handlung aus<br />
der Sicht von Colonel Roberto<br />
Nascimento (Wagner Moura), der<br />
bereits im Filmvorgänger „Tropa De<br />
Elite“ den Protagonisten verkörperte.<br />
Nascimento führt und organisiert<br />
eine Eiliteeinheit im Kampf gegen<br />
die Drogenmafi a, muss aber bald<br />
feststellen, dass er lediglich das<br />
Werkzeug macht gieriger Politiker ist.<br />
Glaubwürdig besetzte Charaktere,<br />
drastische, aber realistische Gewaltdarstellung<br />
sowie die Präsentation<br />
der absoluten Gewissenlosigkeit<br />
von Politikern und Beamten<br />
sind für Padilha die Mittel, um ein<br />
marodes und korrumpiertes System<br />
zu kritisieren.<br />
Unterstützt wird die fi lmische<br />
Wirkung durch den Einsatz der<br />
technischen Möglichkeiten, die<br />
vor allem dem Realismus der<br />
Kämpfe und der Brutalität zugutekommen.<br />
Das Bild punktet mit<br />
toller Schärfe und gutem Kontrast<br />
Nascimento (W. Moura) leitet einen<br />
Einsatz im Hochsicherheitstrakt<br />
und gibt nur bei der gelbstichigen<br />
Farbdarstellung Anlass zu Kritik.<br />
Auch der Ton dramatisiert die<br />
Gefechtsszenen durch den fabelhaft<br />
eingesetzten Rundumklang.<br />
Lediglich das Frequenzspektrum<br />
hätte breiter ausfallen und ein<br />
wenig mehr Tiefe in den Sound<br />
bringen können.<br />
NR<br />
Film 8/10<br />
Der kritisierende Politthriller demonstriert auf<br />
brutal realistische Weise die Probleme eines<br />
völlig maroden und korrumpierten Systems.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Easy Money<br />
Thriller/Drama<br />
OT: Snabba Cash L: SE<br />
J: 2010 V: Senator<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Daniel Espinosa<br />
D: Joel Kinnaman,<br />
Matias Padin,<br />
Dragomir Mrsic<br />
LZ: 125 min FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover:<br />
k. A.<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Mrado (D. Mrsic) ist beim Geldeintreiben<br />
nicht zimperlich<br />
Straw Dogs – Wer Gewalt sät<br />
Thriller<br />
OT: Straw Dogs L: US<br />
J: 2011 V: Sony<br />
Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Rod Lurie D: James<br />
Marsden, Kate<br />
Bosworth, Alexander<br />
Skarsgård LZ: 110 min FSK: 16 P: 19 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.04.12 × 1 Extras: 6/10<br />
„It-Girl“ Kate Bosworth beweist,<br />
dass sie mehr drauf hat als Partys<br />
Bilder: Senator, Sony Pictures Home, Universum<br />
Nach Jens Lapidus’ schwedischem<br />
Beststeller „Spür die<br />
Angst“ (2006) erzählt Jungregisseur<br />
Daniél Espinosa in brutalen<br />
und realistischen Bildern die Geschichte<br />
von drei Männern, die<br />
in einer von Gewalt und Kriminalität<br />
unterwanderten Welt leben<br />
und versuchen, „leichtes Geld“ zu<br />
verdienen. Die Figuren sind zwar<br />
treffend besetzt, besitzen aber nur<br />
wenig Identifizierungspotenzial. Die<br />
Stimmung der Charaktere und die<br />
Atmosphäre der Handlung werden<br />
hingegen durch eine sehr präzise<br />
Kameraarbeit hergestellt. Das sorgt<br />
fast durchgängig für Spannung oder<br />
Bestürzung. Durch die dynamische<br />
Kamera kommt es aber zu Bewegungsunschärfen,<br />
die zusammen<br />
mit der stilistischen Überbelichtung<br />
das Hinsehen gelegentlich etwas<br />
schmerzhaft gestalten. Die Wirkung<br />
der sehr guten Synchronisation wird<br />
leider durch einen komprimierten<br />
und gelegentlich blechern klingenden<br />
Sound gedämpft. NR<br />
Film 7/10<br />
Eine Geschichte von Gewalt, Kriminalität und<br />
Kontrollverlust in einem Stockholm, das zu<br />
einer kalten, korrumpierten Welt verschwimmt.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7/10<br />
Mit „Straw Dogs“ lieferte Westernspezialist<br />
Sam Peckinpah<br />
Anfang der 1970er Jahre ein kontroverses<br />
und heiß diskutiertes Stück<br />
Kino zum Thema Gewaltbereitschaft<br />
des Otto Normalbürgers ab. Warum<br />
genau ein Remake dieses Klassikers<br />
(mit einem brillanten Dustin<br />
Hoffman in der Hauptrolle) nötig<br />
war, erschließt sich uns zwar nicht<br />
ganz, die Story um die erschreckende<br />
Wandlung eines braven<br />
<strong>In</strong>tellektuellen, der durch die unaufhörlichen<br />
Repressalien einer in sich<br />
geschlossenen Dorfgemeinschaft<br />
zum Äußersten getrieben und<br />
schließlich zum Amokläufer wird,<br />
bleibt aber auch mit dem neuen<br />
Cast (James Marsden und Kate<br />
Bosworth) eine packende und nervenaufreibende<br />
Angelegenheit. Das<br />
sommerliche Südstaaten-Setting<br />
greift die Bildgestaltung mit ihren<br />
leuchtenden, vollen Farben bewusst<br />
auf. Durch regelmäßigen Einsatz der<br />
Rears und eine gute Signalortung<br />
überzeugt auch der Sound. TW<br />
Film 7/10<br />
Gelungenes Update eines Klassikers mit<br />
schicken Jungdarstellern und einer ähnlich<br />
intensiven Atmosphäre wie das Original.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 65
Film<br />
Horror<br />
Schloss des Schreckens<br />
Horror/Thriller<br />
OT: The <strong>In</strong>nocents<br />
L: US, GB J: 1961 V:<br />
Capelight B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: Linear PCM<br />
2.0 R: Jack Clayton D:<br />
Deborah Kerr, Peter<br />
Wyngarde, Megs<br />
Jenkins LZ: 100 min<br />
FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 8,5/10<br />
Es ist einer der ganz großen Horrorklassiker<br />
aus den Anfangstagen<br />
des Genrekinos. Als der Film<br />
1961 in die Lichtspielhäuser kam,<br />
waren Literaturvorlagen Pflicht, weshalb<br />
auch „Schloss des Schreckens“<br />
auf dem Henry-James-Roman „The<br />
Turn Of The Screw“ basierte. Und<br />
wie es der enge Horrorbegriff vorsah,<br />
ließ die Verfilmung den Zuschauer<br />
im Unklaren darüber, ob<br />
Im Garten trifft Miss Giddens (D. Kerr) erstmals auf einen ihrer Schützlinge.<br />
Sind die Kinder nun besessen oder bildet sich das die Gouvernante nur ein?<br />
es sich um einen echten Spuk<br />
handelt oder ob die Protagonistin<br />
nur fantasiert. Das Kindermädchen<br />
Miss Giddens (Deborah Kerr) wird<br />
jedenfalls schon zu Anfang als recht<br />
suspekt eingeführt. Da sie Kinder<br />
einfach über alles liebt, führt sie ein<br />
verlockendes Stellenangebot auf das<br />
Anwesen eines reichen Playboys,<br />
der die Verantwortung für seinen<br />
verwais ten Neffen und seine Nichte<br />
abtreten will. Bald findet Giddens<br />
heraus, dass ihre beiden Zöglinge<br />
offenbar von den Geistern ihrer verstorbenen<br />
Vorgängerinnen besessen<br />
sind. Und die müssen den unschuldigen<br />
Kindern natürlich ausgetrieben<br />
werden. Das ständige Spiel mit<br />
der Erwartungshaltung des Zuschauers<br />
und die nagende Frage nach den<br />
wirklichen Umständen beschäftigt<br />
den Betrachter durchgängig. Dass<br />
einen heute geisterhafte Stimmen<br />
nicht mehr ganz so schocken wie<br />
vor über 50 Jahren, dürfte hierbei<br />
klar sein. Das kontrastiv ausgeglichene,<br />
scharfe Schwarz-Weiß-Bild<br />
wurde generös restauriert, sodass<br />
die malerischen Motive bestmög-<br />
Lassen Sie sich nicht täuschen: Der<br />
Film ist in Schwarz-Weiß gehalten<br />
lich zur Geltung kommen, wobei<br />
das Filmkorn keineswegs stört. Der<br />
2.0-Linear-PCM-Sound wiederum<br />
klingt wie der Ton einer gut gepflegten<br />
alten Schallplatte. Es ist zwar<br />
permanentes Rauschen zu hören,<br />
die Stimmen sind allerdings klar<br />
herausgestellt und grobe Artefakte<br />
kommen nicht vor.<br />
FT<br />
Film 7,5/10<br />
Capelights <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist mit vielen Boni, einem<br />
Hörspiel und einer innovativen Wendecover-<br />
Gestaltung ein Kleinod für Sammler.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 3,5/10<br />
Apollo 18<br />
Science-Fiction/Horror<br />
OT: Apollo 18 L: US,<br />
CA J: 2011 V:<br />
Universum B: MPEG-4,<br />
1.33 : 1/1.77 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 5.1 R:<br />
Gonzalo López-Gallego<br />
D: Warren Christie,<br />
Lloyd Owen, Ryan<br />
Robbins LZ: 87 min FSK: 16 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 4/10<br />
„Im Weltall hört dich niemand ...“ –<br />
na, Sie wissen schon, nicht wahr?!<br />
Jack The Reaper<br />
Horror<br />
OT: Jack The Reaper<br />
L: US J: 2011 V: Great<br />
Movies B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Kimberly<br />
Seilhamer D: Tony<br />
Todd, Douglas Tait,<br />
David Beeler LZ:<br />
86 min FSK: 18 P: 10 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 02.02.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Schafft es Jack, Sie zu gruseln?<br />
Oder verschenkt er sein Potenzial?<br />
Die Idee klingt genial: Ein „Found<br />
Footage“-Film, der von der<br />
Prämisse ausgeht, dass die letzte,<br />
offiziell gecancelte Apollo-Mission<br />
Anfang der 1970er Jahre doch stattgefunden<br />
hat. Regisseur Gonzalo<br />
López-Gallego präsentiert in unscharfen,<br />
verwackelten und absichtlich<br />
verblichenen Handkamerabildern<br />
einen Zusammenschnitt aus<br />
angeblichem Originalmaterial und<br />
verwandelt die anfangs in routinierten<br />
Bahnen verlaufende Mondlandung<br />
später in ein paranoides<br />
Outer-Space-Horrorszenario Marke<br />
„Alien“ oder „Dead Space“. Dass<br />
die Rechnung nicht ganz aufgeht,<br />
liegt an der fehlenden Konsequenz,<br />
mit der das Konzept angegangen<br />
wird. Bei Genreperlen wie „Blair<br />
Witch Project“ blieb immer noch<br />
ein Rest Zweifel, ob das Gesehene<br />
nicht vielleicht doch echt sein<br />
könnte – diese Option nimmt sich<br />
„Apollo 18“ durch die unglaubwürdige<br />
Plot-Entwicklung und formale<br />
Patzer leider von vornherein. TW<br />
Film 6/10<br />
Die brillanten Ansätze wollen sich nicht zu<br />
einem guten Film verbinden – so hinterlässt<br />
diese Mission einen faden Nachgeschmack.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 3/10<br />
Ton 7/10<br />
Schon seit vielen Jahren verunglücken<br />
Autos an ein und<br />
derselben Stelle einer Landstraße.<br />
Verantwortlich dafür soll ein Wesen<br />
namens Railroad-Jack sein. Mit seinem<br />
Jahrmarkt lockt er die Opfer in<br />
die Falle, mit seiner Spitzhacke in<br />
den Tod. Es ist schwierig, diesem<br />
Film eine qualitative Klassifizierung<br />
zu geben. Ihm etwas Gutes abzugewinnen,<br />
scheint schier unmöglich.<br />
Zu laienhaft wirken die Darsteller, zu<br />
ungruselig die durchgespielten Horrorszenarien.<br />
Am leichtesten lässt<br />
sich der Film daher wie eine reichlich<br />
unspannende Folge der TV-<br />
Serie „Geschichten aus der Gruft“<br />
beschreiben, nur dass der Film<br />
weder Gänsehaut noch Lachfalten<br />
beschert. Daher kann er bestenfalls<br />
als eine Hommage auf erwähnte<br />
Serie gesehen werden. Der Kontrast<br />
ist milchig, die Schärfe nicht gegeben.<br />
Der Sound entspricht jenem<br />
einer günstigen Fernsehproduktion.<br />
Eine Bildergalerie beschreibt<br />
die Bonussektion.<br />
FT<br />
Film 3/10<br />
Der Jahrmarkt des Grauens gruselt die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Käufer<br />
nicht mit seinem <strong>In</strong>halt, sondern mit<br />
der konsistent unbefriedigenden <strong>In</strong>szenierung.<br />
Technik 4,5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Bilder: Capelight, Great Movies, Universum<br />
66
Horror<br />
Film<br />
The Texas Chainsaw Massacre<br />
Horror/Terror<br />
OT: The Texas Chainsaw Massacre L: US J: 1974 V: Turbine<br />
Medien B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tobe<br />
Hooper D: Gunnar Hansen, Marilyn Burns, Teri McMinn<br />
LZ: 83 min FSK: 18 P: 24 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.03.12 × 1 Extras: 9/10<br />
Während das Kino in den 1970er Jahren zunehmend<br />
neue Formen annahm, sorgte ein<br />
Low-Budget-Streifen für Aufsehen, der eine ganz<br />
klare Botschaft in sich trug: Esst weniger Fleisch!<br />
Tobe Hoopers „The Texas Chainsaw Massacre“<br />
Romantisch: der Kettensägen schwingende<br />
Leatherface vor dem Sonnenuntergang<br />
(TCM) schockierte die damaligen Zuschauer<br />
mit einer kannibalischen, inzestuösen Metzgerfamilie,<br />
die auf ihre ganz eigene explizite Weise<br />
gegen die Nutztierausbeutung durch den Menschen<br />
demonstrierte: Statt der Tiere schlachtete<br />
sie Menschen. Die Form des vorgeführten Terrors<br />
und der schmutzige Look der Südstaatenödnis<br />
inspirieren heute noch viele Filmemacher und<br />
Kreativlinge. Man denke nur an die dichte Atmosphäre<br />
des Videospiels „Resident Evil 4“, in dem<br />
Sie unter anderem vor einem vermummten,<br />
Kettensägen schwingenden Irren Reißaus nehmen<br />
müssen. Die Parallele zum weltbekannten<br />
Leatherface aus „The Texas Chainsaw Massacre“<br />
ist mehr als offensichtlich. Drei TCM-Sequels<br />
und ein Prequel später versuchten sich Michael<br />
Bay sowie Marcus Nispel an einem Remake, das<br />
von den Fans weniger erfolgreich angenommen<br />
wurde. Trotzdem steht im Oktober 2012 noch<br />
ein weiteres Remake von John Luessenhop an,<br />
das zusätzlich mit 3D-Effekten lockt.<br />
Im Stück oder ungeschnitten?<br />
Noch viel interessanter als die Entstehung<br />
und der Einfl uss des Films scheint jedoch die<br />
Zensurgeschichte des Streifens zu sein, der in<br />
Deutschland 1982 indiziert und 1985 beschlagnahmt<br />
wurde. Erst Ende 2011 konnte der<br />
Rechte inhaber Turbine Medien die Streichung<br />
des Titels von der Liste erwirken, um ihn in<br />
einem neuen Verfahren von der FSK prüfen zu<br />
lassen. Nun ist „The Texas Chainsaw Massacre“<br />
komplett ungeschnitten auch in Deutschland<br />
verfügbar, und das sogar in einer allumfassenden<br />
Collector’s Edition, die den Film auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und<br />
DVD anbietet und darüber hinaus auch noch<br />
zwei prall gefüllte Bonusscheiben beinhaltet (mit<br />
über 350 Minuten Extras). Als besonderes Bonbon<br />
liegen ein 64-seitiger Band mit der komplett<br />
dokumentierten Zensurhistorie und Kopien der<br />
Originalgutachten bei – ein außergewöhnlich interessantes<br />
Kleinod für alle Kenner des Genres.<br />
Die HD-Abtastung erfolgte vom 16-Millimeter-<br />
Eco-Kamera-Original, sodass das Bild der <strong>In</strong>tention<br />
des Regisseurs am nächsten kommt. Der<br />
Look ist extrem grobkörnig, überbelichtet und<br />
schmutzig. Dreckige Braun- und Grüntöne sowie<br />
große Dunkelzonen dominieren das Bild.<br />
Scharfe Konturen gibt es nirgends zu entdecken.<br />
Lediglich Pams rote Hotpants stechen aus<br />
dem farblich ansonsten sehr ungesättigten Bild<br />
heraus. Die deutsche Tonspur liegt im Dolby-<br />
Digital-2.0-Format sowie als 5.1-Abmischung<br />
vor. Letztere wurde im verlustfreien DTS-HD MA<br />
komprimiert, was angesichts der geringen Qualität<br />
der Quelle allerdings kaum einen Unterschied<br />
macht. Auch die Surround-Abmischung<br />
ist zunächst nicht wahrzunehmen. Szenen wie<br />
Leatherface’ Verfolgungsjagd durch das Waldgestrüpp<br />
gewinnen hingegen durch die Verlagerung<br />
des penetranten Kettensägenratterns<br />
auf die hinteren Kanäle unheimlich stark an Bedrohlichkeit.<br />
Jetzt nur nicht umdrehen!<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6,5/10<br />
Das Original ist Kult und gerade wegen seiner fehlenden<br />
Explizitheit äußerst verstörend – defi nitiv ein Mitglied des<br />
Horrorkanons.<br />
Technik 4/10<br />
Bild 3,5/10<br />
Bilder: Turbine Medien<br />
Mit dem fremden Anhalter haben die Jugend-<br />
Die Verfolgungsszenen mit der Kettensäge gehören<br />
lichen den Terror bereits in ihren Van geholt<br />
zu den verstörendsten der Kinogeschichte<br />
Ton 4,5/10<br />
Das grobkörnige Bild und der immens hohe Kontrast sind Teil des<br />
dreckigen Looks. Ohne all dies wäre der Film absolut seelenlos.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1/3 1/3 1/2 0,5/2<br />
Das Klangspektrum ist eng gesteckt, wodurch die Dialoge,<br />
Geräusche und scheppernden Musikklänge sehr hohl wirken.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1/3 1/2 0,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 67
Film<br />
Horror<br />
Paranormal Activity 3<br />
Horror<br />
OT: Paranormal<br />
Activity 3 L: US J: 2011<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Henry<br />
Joost D: Sprague<br />
G<strong>ray</strong>den, Katie<br />
Featherston, Lauren<br />
Bittner LZ: 84/94 min FSK: 16 P: 21 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 08.03.12 × 2 Extras: 1,5/10<br />
Der Schlüssel, der die „Paranormal<br />
Activity“-Reihe so aus<br />
der Flut von Hochglanz-Hollywood-<br />
Schockern herausstechen lässt, ist<br />
ihre Machart. Das schlichte Bildmaterial<br />
ergibt eine realistische Atmosphäre,<br />
in der die wenigen Abweichungen<br />
von der Normalität extrem<br />
schockierend wirken. <strong>In</strong> „Paranormal<br />
Activity 3“ wird die Vergangenheit<br />
der Schwestern Katie und Kristi aus<br />
Katie (Chloe Csengery) und Kristi (Jessica Tyler Brown) spielen „Bloody<br />
Mary“ und ahnen nicht, wie schnell so ein „Spiel“ zur Realität werden kann<br />
Teil eins und zwei in den Fokus gerückt.<br />
Familienvideos aus ihrer Kindheit<br />
zeigen, dass die paranormalen<br />
Ereignisse bereits 1988 ihren Anfang<br />
nahmen, als Katie und Kristi gemeinsam<br />
mit ihrer Mutter Julie und<br />
deren Freund Dennis in einem Haus<br />
in Santa Rosa lebten. Mit aufgestellten<br />
Kameras fördert der Berufsfi lmer<br />
Dennis unerklärliche Vorkommnisse<br />
zutage und hegt bald den Verdacht,<br />
dass Kristis unsichtbarer Freund Tobi<br />
mit alledem zu tun hat ...<br />
Das Prinzip der sich allmählich steigernden<br />
Schocksequenzen ist bereits<br />
aus den ersten Teilen bekannt,<br />
sorgt aber dennoch selbst beim abgeklärtesten<br />
Zuschauer für heftiges<br />
Zusammenzucken. Zwischen diesen<br />
Sequenzen hingegen passiert<br />
nicht viel, bis auf den Alltag einer<br />
Patchwork-Familie, der zunehmend<br />
durch die Vorkommnisse beeinfl<br />
usst wird.<br />
Die Qualität der Technik muss sich<br />
leider der Stilistik unterordnen. Das<br />
Handkamerabild zeigt zwar natürliche<br />
Farben, dafür aber einen viel<br />
zu starken Kontrast, geringe Schärfe<br />
Die beiden Schwestern sind von<br />
den Vorgängen völlig verängstigt<br />
und gelegentliches Bildrauschen.<br />
Auch in puncto Ton kommt der<br />
Film nur auf Mittelmaß. Es fehlen<br />
jegliche Musik oder Soundeffekte<br />
und oftmals gibt es sogar nicht einmal<br />
eine Geräuschkulisse. Wenn<br />
jedoch klanglich etwas passiert,<br />
dann mit guter Dynamik, die den<br />
Schockeffekt unterstützt. NR<br />
Film 7/10<br />
Gerade wegen seiner Schlichtheit wirkt<br />
„Paranormal Activity 3“ so verstörend. Kleinere<br />
Längen verschmerzt man da gerne.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 5/10<br />
The Ward<br />
Horror/Thriller<br />
OT: The Ward L: US<br />
J: 2010 V: Concorde<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: John Carpenter<br />
D: Jared Harris, Amber<br />
Heard, Lyndsy Fonseca<br />
LZ: 88 min FSK: 18<br />
P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.02.12 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Kristen (A. Heard) stellt die anderen<br />
Patientinnen zur Rede<br />
Zombie Apocalypse<br />
Horror<br />
OT: Zombie<br />
Apocalypse L: GB, US<br />
J: 2011 V: DTP<br />
Entertainment B:<br />
MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Nick Lyon D: Ving<br />
Rhames, Taryn<br />
Manning, Eddie Steeples LZ: 86 min FSK: 18<br />
P: 12 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.02.12 × 1 Extras: 3/10<br />
„Leichen pflastern ihren Weg“ – kein<br />
Film für Zartbesaitete, das ist klar<br />
Kristen (Amber Heard) kommt<br />
völlig orientierungslos und ohne<br />
Gedächtnis auf die geschlossene<br />
Station einer psychiatrischen Anstalt,<br />
in der es ganz offensichtlich<br />
nicht mit rechten Dingen zugeht.<br />
Auch wenn die Station durchgängig<br />
von einer düsteren und beklemmenden<br />
Stimmung erfüllt ist,<br />
schafft Regisseur John Carpenter<br />
es nicht, die Spannung bis zum<br />
Ende zu halten. Zu schnell nutzen<br />
sich die aneinandergereihten<br />
Grusel sequenzen ab, die dabei<br />
auch noch recht einfallslos und<br />
wenig geheimnisvoll inszeniert sind.<br />
Immerhin bringt das Ende eine<br />
interessante Wendung mit sich, die<br />
ein wenig entschädigen kann. Sehr<br />
angenehm gestaltete sich auch die<br />
gute Schärfe des Bildes, die sogar<br />
in den dunklen Szenen wirkt. Ein<br />
Braunstich und gelegentliche Grauschleier<br />
prägen die stilistische Farbdarstellung.<br />
Klanglich unterstützen<br />
dezente Musik und viel Dynamik<br />
die Stimmung des Films. NR<br />
Film 5,5/10<br />
Eine fl ache Geschichte mit gutem Ende und<br />
treff ender Besetzung, aber unoriginellen, sich<br />
abnutzenden Gruselsequenzen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Wem der Sinn nach einem<br />
harten, allerdings ganz und<br />
gar nicht überraschenden Zombie-<br />
Flic steht, der kann bei „Zombie<br />
Apocalypse“ gern einen Blick riskieren.<br />
Die übliche Truppe der letzten<br />
Überlebenden zieht auch hier<br />
durch Amerika und sucht eine sagenumwobene<br />
Zufluchtsstätte der<br />
Nicht-<strong>In</strong>fizierten. Der hohe Gore-<br />
Faktor lässt die FSK-Einstufung ab<br />
18 Jahren als durchaus angemessen<br />
erscheinen – Tierliebhaber<br />
seien zusätzlich gewarnt: Hier ist<br />
auch das liebe Vieh nicht vor dem<br />
Virus gefeit. Die Bilder werden von<br />
einem leichten Grauschleier und<br />
einem dezenten Rauschen überlagert,<br />
das eine gewisse „Grittiness“,<br />
also ein zum <strong>In</strong>halt passendes<br />
raues Bild erzeugt. Die grünblaue<br />
Farbtönung sticht hervor. Etwas<br />
unschön ist die nur mittelprächtige<br />
Synchronisation – aber mal ehrlich:<br />
Auf die (Sound-)Qualität der Dialoge<br />
kommt es bei solch einem Film<br />
ja wohl nicht wirklich an! TW<br />
Film 5/10<br />
Für hartgesottene Genrefreunde allemal einen<br />
Blick wert, auch wenn das Rad hier wirklich<br />
nicht neu erfunden wird.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: Concorde Home. DTP Entertainment, Paramount Home<br />
68
Serie<br />
Film<br />
Das Lied von eis und Feuer<br />
Fantasy-Serie<br />
OT: Game Of Thrones L: US J: 2011 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Timothy Van Patten,<br />
Brian Kirk D: Sean Bean, Peter Dinklage, Michelle Fairley,<br />
Lena Headey LZ: 10 × 56 min FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 30.03.12 × 5 Extras: 9/10<br />
Verwegene Machtspiele, aufwendige Settings,<br />
detailverliebte Kostüme, eine bedrohliche<br />
Atmosphäre und Sean Bean. Fehlt eigentlich nur<br />
noch Peter Jackson im Regiestuhl. Der dreht aber<br />
derzeit den „Hobbit“-Zweiteiler in Neuseeland.<br />
Sean Bean hatte hingegen Zeit und konnte mit<br />
seiner Verkörperung des Boromir in Jacksons<br />
epochaler „Der Herr der Ringe“-Trilogie die besten<br />
Fantasy-Referenzen vorweisen.<br />
Damit war Bean auch für den amerikanischen<br />
Pay-TV-Sender HBO die erste Wahl und zugleich<br />
Zugpferd der kostspieligen und mit viel Aufwand<br />
betriebenen Verfi lmung von „Game Of Thrones“.<br />
Von den Fans der Romanreihe des amerikanischen<br />
Autors George R. R. Martin kritisch begutachtet,<br />
hat sich der Sender dem 1996 erschienenen<br />
ersten Buch der Fantasy-Saga „Das Lied<br />
von Eis und Feuer“ angenommen.<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Game Of Thrones<br />
Die Verfilmungen von „Der Herr der Ringe“ haben eines<br />
gezeigt: Ernste und intelligente Fantasy weitab singender<br />
Elfen ist wieder salonfähig. Das dachte sich auch der<br />
US-Sender HBO und löste mit der Verfilmung des Fantasy-<br />
Bestsellers „Game Of Thrones“ einen neuen Hype aus.<br />
Krähe, Schwert und eiserner Thron<br />
Ein einfaches Unterfangen ist es nicht, einen multiperspektivischen,<br />
dicht verwobenen und epischen<br />
Stoff wie „Das Lied von Eis und Feuer“ zu<br />
verfi lmen. Immerhin streiten sich darin gleich sieben<br />
Adelshäuser um die Vorherrschaft auf dem<br />
fi ktiven mittelalterlichen Kontinent Wes teros. Mit<br />
ihren politischen <strong>In</strong>trigen, Mordanschlägen und<br />
Komplotten stürzen sie Westeros immer wieder<br />
in kriegerische Auseinandersetzungen und<br />
bürgerkriegsähnliche Zustände. Doch nicht nur<br />
von Menschenhand geschürte Gefahren bedrohen<br />
das Land. Auch die übernatürlichen Wesen<br />
des Nordens und feuerspeienden Drachen des<br />
Ostens, die beide bereits seit vielen Jahren als<br />
ausgestorben galten, trachten der Bevölkerung<br />
nach dem Leben. Neben den auf dem Festland<br />
angesiedelten Adelsfamilien buhlen zudem zwei<br />
im Exil lebende Königskinder um den Thron. Gut,<br />
dass sich der erste Band der Saga und damit<br />
auch die erste Staffel der Verfi lmung zunächst<br />
auf drei Adelshäuser konzentriert.<br />
Schon die düstere Eröffnung der ersten Episode<br />
„Der Winter naht“ zeigt sich wenig zimperlich<br />
und versetzt Fantasy-Jünger in die richtige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 69
Film<br />
Serie<br />
Die zierliche Daenerys (Emilia Clark)<br />
macht die größte Wandlung durch<br />
Während zu Hofe im Geheimen <strong>In</strong>trigen gesponnen werden, tragen die Dothraki ihre Meinungsverschiedenheiten<br />
offen und direkt mit Körperkraft aus. Der Stärkere bekommt Recht<br />
Stimmung. Hinter einer jahrtausendealten gigantischen<br />
Mauer aus Eis, die die Einwohner des<br />
Kontinents vor den dahinter lebenden Wilden<br />
schützen soll, muss ein Bruder der Nachtwache<br />
mit ansehen, wie seine beiden Mitstreiter blutig<br />
ermordet werden – von Untoten.<br />
Wieder auf der anderen Seite angelangt, gilt er<br />
als Deserteur und wird von Lord Eddard Stark<br />
(Sean Bean), Wächter des Nordens und Oberhaupt<br />
der Adelsfamilie Stark, exekutiert. Währenddessen<br />
stirbt in der Hauptstadt King’s Landing<br />
der engste Berater des herrschenden<br />
Königs Robert Baratheon (Mark Addy).<br />
Kurzerhand begibt sich dieser auf<br />
die Reise in den Norden zu Eddard<br />
Stark, mit dem er seit seiner<br />
Jugend eng befreundet<br />
ist und dem er den Posten<br />
als neue rechte Hand des<br />
Königs anbietet. Die aus<br />
dem Hause Lannister<br />
stammende Königin<br />
zeigt sich davon wenig<br />
begeistert, denn sie<br />
verfolgt ihre eigenen<br />
Pläne und scheint in<br />
den Tod des früheren<br />
Beraters verwickelt<br />
zu sein.<br />
Es ist das schlaue Zusammenspiel von markanten<br />
Charakteren, unberechenbaren Todesfällen,<br />
nachvollziehbaren Schachzügen und einer<br />
Prise Erotik, das „Game Of Thrones“ so unterhaltsam<br />
macht. Wie auch schon bei dem früheren<br />
Golden-Globe-Gewinner „Die Sopranos“ muss<br />
man sich auf das Szenario aber erst einlassen,<br />
um es zu mögen. Es dauert seine Zeit, bis sich<br />
die <strong>In</strong>trigen, Pläne und Dramen vollends vor<br />
dem Auge des Zuschauers entfalten und dieser<br />
die enorme inhaltliche Qualität des Stoffes überhaupt<br />
erkennen kann. Doch es ist auch nicht<br />
anstrengend, bis zu diesem Zeitpunkt die unvergleichlich<br />
dichte Fantasy-Atmosphäre in sich aufzusaugen.<br />
Die Kulissen, die Ausstattung und die<br />
Spezialeffekte stehen einer Kinoproduktion in<br />
nichts nach. Mehr noch übertreffen die innovativen<br />
inszenatorischen Ideen und Kamerafahrten<br />
die meisten aktuellen Leinwandproduktionen<br />
spielend. Und „spielen“ ist genau das richtige<br />
Schlagwort für den wichtigsten Aspekt der Serie.<br />
Die Serie im TV<br />
Bereits 2007 kaufte der amerikanische<br />
Pay-TV-Sender HBO die<br />
Rechte an den Romanen, doch<br />
aufgrund des Autorenstreiks<br />
2007 und 2008 kam die Produktion<br />
vorerst ins Stocken. Im Juli<br />
2010 begannen dann endlich die<br />
Dreharbeiten, die vorwiegend in<br />
Schottland und auf Malta stattfanden.<br />
Für die Produktion der ersten<br />
Staffel stand den Produzenten ein<br />
Budget von rund 60 Millionen Dollar zur<br />
Verfügung. Schon nach der Ausstrahlung<br />
der ersten Folge, bei der rund 4,2 Millionen<br />
Zuschauer dabei waren, wurde die<br />
zweite Staffel offi ziell bestätigt, die voraussichtlich<br />
ab April 2012 in den USA zu<br />
sehen sein wird. Die neuen Folgen widmen<br />
sich dem zweiten Buch der Serie, „A<br />
Clash Of Kings“. RTL 2 strahlt die ersten<br />
zehn Folgen von „Game Of Thrones“ vom<br />
23. bis zum 25. März je 20.15 Uhr aus.<br />
Jeder außer uns ist der Feind<br />
Man könnte fast glauben, die Serie sei einem<br />
Brettspiel nachempfunden, wie ja auch schon<br />
der aufwendig animierte Vorspann suggeriert.<br />
Und tatsächlich wissen gewiefte Spieler schon<br />
seit knapp neun Jahren das vielschichtige Brettspiel<br />
(in Deutschland unter dem Titel „Der eiserne<br />
Thron“) um die Häuser Westeros’ zu<br />
schätzen. Umso größeren Spaß macht es, den<br />
Adelshäusern in der Serie wie „Spielern“ zuzuschauen<br />
– wie sie versuchen, sich Zug um<br />
Zug einen Vorteil gegenüber den anderen zu<br />
verschaffen. Die Strategiekomponente ist dabei<br />
keineswegs langweilig anzuschauen, da Freundschaft<br />
und Verrat der beste Zündstoff eines jeden<br />
gelungenen Dramas sind. Groß angelegte<br />
Schlachten sind hier nur Mittel zum Zweck und<br />
werden daher größtenteils ausgeblendet. Vielmehr<br />
geht es um Macht, wobei jeder Spieler<br />
eine charakteristische Eigenschaft besitzt bzw.<br />
seiner ganz eigenen, persönlichen Motivation<br />
nachgeht: Liebe, Ehrgefühl, Rachelust, Geld, Sex,<br />
Angst, jugendlicher Leichtsinn oder auch Verpfl<br />
ichtung – es gibt keine Tat, die nicht auf einer<br />
markanten Emotion, einem Bedürfnis oder einer<br />
zuvor betrachteten Schwäche beruht.<br />
Der Winter naht<br />
Protagonist der ersten Staffel ist Lord Eddard<br />
Stark von Winterfell. Er ist der treu ergebene Soldatenlord,<br />
der Pfl icht und Ehre über alles stellt;<br />
nichts ist ihm verhasster als Verrat, <strong>In</strong>trigen und<br />
Geheimniskrämerei. Der tief im Glauben an die<br />
alten Götter verwurzelte Eddard zweifelt am natürlichen<br />
Tod seines Vorgängers, Lord John Arryn,<br />
und will die Hintergründe seines Todes aufklären.<br />
Dafür begibt er sich an den Hof des Königs, den<br />
Ort, an dem bereits sein Vater und sein Bruder<br />
Opfer politischen Verrats wurden. Aus dem<br />
Adelshaus Baratheon wiederum stammt der derzeitige<br />
Regent des Landes, der auf dem eisernen<br />
Thron sitzen darf. König Robert ist das genaue<br />
Gegenteil Eddards: Er vergnügt sich im Wissen<br />
seiner Frau Cersei (Lena Headey) mit anderen<br />
Bettgespielinnen und scheint seinen Pfl ichten<br />
als Herrscher zunächst kaum nachzukommen.<br />
Die Königin stammt aus dem Hause Lannister<br />
und bereitet den gemeinsamen Sohn Joffrey<br />
(Jack Gleeson) auf seine zukünftigen Aufgaben<br />
vor – nicht ohne Eigeninteresse. Gemeinsam mit<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
70
Serie<br />
Film<br />
Bonussektion<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gesamtführer durch Westeros<br />
• Anatomie einer Episode<br />
• Führer innerhalb der Episoden<br />
• Versteckte Drachen-Eier (Eastereggs)<br />
• Making-of „Game Of Thrones“<br />
• 15 Charakterprofi le<br />
• Die Entstehung der Eröff nungssequenz<br />
• Vom Buch auf den Bildschirm<br />
• Die Nachtwache<br />
• Die Entstehung der Dothraki-Sprache<br />
• Audiokommentare von Darstellern und Crew<br />
Nicht nur die Adelshäuser buhlen um die Vorherrschaft. Auch innerhalb der Familien wird<br />
mehr oder weniger subtil um Macht gekämpft. Jeder ist sein eigener Spielführer<br />
ihrem Bruder Jaime (Nikolaj Coster-Waldau), der<br />
gleichzeitig ihr Liebhaber ist, plant sie ein Komplott<br />
gegen den König, in das auch ihr zweiter<br />
Bruder, der scharfzüngige und zwergenwüchsige<br />
Tyrion (Peter Dinklage), verwickelt zu sein<br />
scheint. Dinklage erhielt für seine ausgezeichnete<br />
Darstellerleistung als zynisch-genialer Taktiker übrigens<br />
einen Golden Globe sowie einen Emmy.<br />
Feuer und <strong>Blu</strong>t<br />
Zu guter Letzt bleibt noch das „Drachen“-Haus<br />
Targaryen. Durch das Meer vom Hauptkontinent<br />
getrennt, leben die einzig noch existierenden<br />
Kinder des ehemaligen Herrschers König Aerys<br />
II., Tochter Daenerys (Emilia Clark) und Thronerbe<br />
Viserys Targaryen (Harry Lloyd), im Exil. Mit<br />
einer politisch motivierten Heirat seiner Schwester<br />
versucht Viserys, den ihm seiner Meinung<br />
nach rechtmäßig zustehenden Thron zurückzuerobern,<br />
wobei er auf die Gefühle Daenerys’<br />
keinerlei Rücksicht nimmt. Doch das Blatt scheint<br />
sich zu wenden, als sich Daenerys ihrer durch<br />
die Zwangsheirat mit dem Pferdelord Khal Drogo<br />
(Jason Momoa) neu erlangten Position und<br />
ihrer Bedeutung im Ringen um den Königsthron<br />
bewusst wird. Die stetigen Übergänge von der<br />
intriganten Haupthandlung zur barbarischen Gesellschaft<br />
des Dothraki-Stammes lockern den<br />
Erzählfl uss durch starke bildliche und inhaltliche<br />
Kontraste enorm auf. Da hier die Natur und die<br />
Macht des körperlich Stärkeren im Mittelpunkt<br />
stehen, verlaufen die Machtkämpfe nicht im Verborgenen.<br />
Ein schöner Kontrast – fast wie aus<br />
einem anderen Film.<br />
Im Zeichen der dreiäugigen Krähe<br />
Doch seien Sie gewarnt: <strong>In</strong> dieser Serie geht<br />
es hauptsächlich um den Tod. Wer nicht darauf<br />
gefasst ist, könnte über das plötzliche Ableben<br />
seines Lieblingscharakters sehr überrascht sein<br />
(vorausgesetzt, man kennt die Bücher noch<br />
nicht). <strong>In</strong>teressanterweise wird gerade in den<br />
Szenen, in denen der Tod am meisten präsent<br />
ist, deutlich, dass es um der Spannung willen<br />
unter der ganzen Verwesung auch wieder Leben<br />
geben muss. Und wenn es nur ein vormals totes<br />
Augenpaar ist, das sich wider der Natur öffnet.<br />
Der Blick auf das Ganze offenbart: Während sich<br />
die Lords im <strong>In</strong>neren der Mauern mittels <strong>In</strong>trigen<br />
und Machtspielchen gegenseitig die Köpfe einschlagen,<br />
erstarkt vor den Mauern die unheimliche<br />
Macht der Wildlinge. Wenn die Adelshäuser<br />
nicht zusammenarbeiten, werden sie alle untergehen,<br />
egal wer auf dem eisernen Thron sitzt.<br />
Und was hat es eigentlich mit den blauäugigen<br />
Untoten auf sich, denen nur mit Feuer beizukommen<br />
ist? Es wird unheimlich.<br />
Unser ist der Zorn<br />
Die „Game Of Thones“-Serien-Box wird mit den<br />
zehn Episoden der ersten Staffel auf fünf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Discs angeboten. Die Laufl änge jeder Folge beträgt<br />
rund 56 Minuten. Mit einem Bildformat von<br />
1.78 : 1 und einer in DTS-HD MA 5.1 abgemischten<br />
Tonspur nimmt die 60 Millionen US-Dollar<br />
teure Produktion Kinoausmaße an. Dem Disc-Set<br />
liegt ein ausklappbarer Episodenguide mit den<br />
Stammbäumen der einzelnen Häuser bei, die in<br />
der ersten Staffel vorkommen. Das umfangreiche<br />
Bonusmaterial können Sie der entsprechenden<br />
Übersicht entnehmen. Trotz der hochwertigen<br />
Menüführung ist die Verteilung des Bonusmaterials<br />
auf die fünf Scheiben etwas wirr geraten.<br />
Theoretisch können Sie sämtliches Material von<br />
jeder Disc aus anwählen, werden dann jedoch<br />
aufgefordert, die Scheibe zu wechseln (der Großteil<br />
befi ndet sich auf den Discs 3 und 5). Die Erstaufl<br />
age enthält zusätzlich ein exklusives Fotobuch<br />
und eine Gratis-DVD mit der ersten Episode der<br />
preisgekrönten Serie „Boardwalk Empire“.<br />
Die Kantenschärfe ist gut, wenn auch nicht überragend.<br />
Obwohl die Dunkelheit allgegenwärtig<br />
ist, lassen die scharfen Bilder vielfältige Texturen<br />
und allerkleinste Details erkennen. Borkenrinde,<br />
Blütenblätter, Grashalme, plätscherndes Wasser,<br />
Schneefl ocken, ja sogar die Fellmäntel der Protagonisten<br />
tragen ihren immensen Detailreichtum<br />
zur Schau. Mit dem Wechsel der Schauplätze ändert<br />
sich auch das Colortiming. So wirken die Trainingseinlagen<br />
Lord Schnees in der winterlichen<br />
Nachtwache unterkühlt blau. Die intriganten<br />
Machenschaften am Hofe von Königsmund besitzen<br />
einen warmen Ton bei entsättigten Farben<br />
und der Dothraki-Stamm wildert bei weißem<br />
Sonnenlicht. <strong>In</strong>nerhalb der Palasträumlichkeiten<br />
spielen zudem weiches Licht sowie dunkle, allumfassende<br />
Schatten die ausschlaggebende<br />
Rolle für den markanten Look. Das großartige<br />
Musikthema der Eröffnungssequenz ist nicht das<br />
einzige akustische Glanzstück der Serie. Komponist<br />
Ramin Djawadi („Iron Man“, „Kampf der<br />
Titanen“) trifft die unvergleichliche Stimmung mit<br />
seinen charakteristischen Serenaden und Weisen<br />
auch in den emotionalsten Sequenzen auf den<br />
Punkt. Besitzer einer 5.1-Surround-Anlage bekommen<br />
eine kinoartige Abmischung zu hören.<br />
Geräusche wie Blätterrauschen, kalter Wind oder<br />
Hufgetrappel sind subtil, aber sehr wirksam auf<br />
die Surround-Kanäle gelegt, sodass ein rundum<br />
natürlicher Klangraum entsteht.<br />
RAYK HOPPE, FALKO THEUNER<br />
Film 10/10<br />
„Game Of Thrones“ ist rundum perfekte, qualitativ hochwertige<br />
Fantasy-Unterhaltung, die sowohl Fans des Genres als auch<br />
Serienfreunde begeistert. Unbedingt anschauen!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Absolut hochwertig. Die Kantenschärfe wurde für den mittelalterlichen<br />
Look aufgeweicht, die Farben wurden stark verfremdet.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1/2 2/2<br />
Subtil, aber natürlich – der Sound wird Sie gefangen nehmen, auch<br />
wenn die Dynamik der Abmischung sehr zurückhaltend ist.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 71
Film<br />
Serie<br />
Xanadu<br />
1.<br />
Staffel<br />
Drama<br />
OT: Xanadu L: FR J: 2011 V: S u n fi l m B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0 R: Daniel Grou, Jean-Philippe Amar u. a.<br />
D: Jean-Baptiste Malartre, Nathalie Blanc, Nora Arnezeder<br />
LZ: 8 × 45 min FSK: 16 P: 24 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 08.03.12 × 2 Extras: 1,5/10<br />
An Dramatik fehlt es dieser Serie wahrlich nicht: Gleich zu Beginn versetzt ein völlig unerwarteter<br />
Amoklauf die Figuren und den Zuschauer in einen regelrechten Schockzustand<br />
Schaut man sich die entscheidenden Serien<br />
der vergangenen Jahre an, dann fällt es<br />
wirklich schwer, für die üblichen Verdächtigen<br />
aus den Vereinigten Staaten („The Sopranos“,<br />
„Damages“, „Mad Men“) das eine oder andere<br />
europäische Gegengewicht zu finden. Außergewöhnliche<br />
und auch über die Landesgrenzen<br />
hinaus vermarktbare Konzepte wie „Life On<br />
Mars“, „Aus Lust und Leidenschaft“ oder die<br />
neue „Sherlock“-Reihe kommen fast ausschließlich<br />
aus den Kreativschmieden der BBC – auf<br />
dem Kontinent entstehen vorwiegend kleinere,<br />
für den heimischen Markt konzipierte und stark<br />
regional geprägte Formate. Mit der soeben auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienenen französischen Produktion<br />
„Xanadu“ gibt es nun aber endlich mal wieder<br />
einen echten Hoffnungsschimmer.<br />
Der Fall des Hauses Valadine<br />
Die Macher benutzen die großen erzählerischen<br />
und gestalterischen Freiheiten, die die amerikanischen<br />
Vorreiter in den letzten Jahren für das<br />
Nesthäkchen h Lapo Valadine (Swann Al Arlaud) ist<br />
der Künstlertyp mit den ausgefallenen Ideen<br />
Seriengenre erkämpft haben, als selbstverständliches<br />
Arsenal. Gleichzeitig gehen sie aber einen<br />
Schritt weiter und fügen ihrer kunstvollen Chronik<br />
des Untergangs des Familienunternehmens<br />
(und der Familie) Valadine genügend eigene<br />
Ideen und unverwechselbare Eigenheiten hinzu,<br />
sodass das Ergebnis Charakter, Charme und Anziehungskraft<br />
en masse entfaltet. Die Tatsache,<br />
dass das Setting von „Xanadu“ in der schon seit<br />
Jahren in einer tiefen Krise steckenden Pornofi<br />
lmindustrie angesiedelt ist, funktioniert als<br />
Werbe strategie für den Vertrieb sicher hervorragend,<br />
spielt für die Serie an sich aber nicht die<br />
entscheidende Rolle. Sicher werden branchenspezifi<br />
sche Problematiken ab und zu gestreift, die<br />
eigentlichen Stärken des folgenübergreifenden<br />
Handlungsbogens sind aber vornehmlich die genaue<br />
Charakterzeichnung, die psychologisch aufgeladenen<br />
Beziehungen unter den Figuren und<br />
die oftmals eher traumartig-ambivalent als klassisch-fi<br />
lmisch inszenierten Zwischensequenzen.<br />
Realistische Anmutung<br />
Schaut man sich die technische Umsetzung dieser<br />
ganz aktuellen Produktion an, dann kann es<br />
durchaus passieren, dass man im ersten Augenblick<br />
enttäuscht ist vom permanenten leichten<br />
Rauschen, das über den Bildern liegt, von den<br />
nicht wirklich gesättigten Farben, die immer mit<br />
einem unmerklichen Grauschleier zu kämpfen<br />
haben, und vom nur durchschnittlichen Schwarzwert,<br />
der die dunkelsten Bildbereiche nicht zu<br />
100 Prozent überzeugend mit einem kräftigen<br />
und reinen Schwarz versieht. Doch je länger<br />
man die Serie verfolgt, desto logischer und<br />
richtiger erscheint einem dieser deutlich gegen<br />
den Strich gebürstete Look, der eben nicht wie<br />
jede x-beliebige HD-Fernsehserie aussieht, sondern<br />
sich ganz bewusst an fi lmischen Vorbildern<br />
orien tiert und dem Hochglanzeindruck so vieler<br />
austauschbarer Produktionen einen ganz eigenen,<br />
irgendwie ehrlicheren und glaubwürdigeren<br />
Charakter entgegensetzt.<br />
Klang und Ausstattung<br />
Im klanglichen Bereich ist besonders die qualitativ<br />
überzeugende Synchronisation hervorzuheben,<br />
die für beinahe jeden Charakter mit einem<br />
nachvollziehbaren und passenden Voice-Talent<br />
aufwarten kann. Dass sowohl die französische<br />
Originalfassung als auch die deutsche Tonspur<br />
nur im mittlerweile wirklich nicht mehr zeitgemäßen<br />
Dolby-Digital-Stereomix vorliegt, fällt weniger<br />
ins Gewicht, als man das auf dem Papier<br />
vermuten könnte: Die Dialoge werden präzise<br />
und klar wiedergegeben und durch eine geschickte<br />
Verlagerung der Signale zwischen den<br />
beiden vorderen Satelliten entsteht sogar ein angenehmer<br />
Anfl ug von Räumlichkeit in den eher<br />
von Geräuschen geprägten Sequenzen.<br />
Die Punkte für die Bonuswertung gibt es ausschließlich<br />
für die ansprechende Aufmachung<br />
des 2-Disc-Sets und den beiliegenden 12-seitigen<br />
Episodenguide. Das ganz in unschuldigem<br />
Weiß gehaltene Digipak bietet einen tollen Kontrast<br />
zum knalligen Schuber und spiegelt das unmittelbare<br />
Nebeneinander der gegensätzlichen<br />
Elemente, das die Serie wie ein roter Faden<br />
durchzieht, sehr passend wider.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 7,5/10<br />
Ausgefeilte und wirklich tiefgängige Familiensaga, die ihre Figuren<br />
gekonnt entwickelt und nebenbei ein komplexes Panorama des<br />
undurchsichtigen Mikrokosmos der Pornoindustrie entwirft.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
„Der Pate“ des bröckelnden Xanadu-Imperiums: Jean-Baptiste t Malartre als Alex Valadine. Die Leistung<br />
der Schauspieler ist ein entscheidender Grund für das großartige Kinofeeling der Produktion<br />
Kein glatter Hochglanzerotik-Look, sondern mit Mut zum Risiko<br />
und Hang zum Realismus gefi lmt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Die Qualität der Synchronisation und die Klarheit der Dialoge<br />
stimmen – die Beschränkung auf den Stereoton ist das größte Manko.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: Sunfilm<br />
72
Serie<br />
Film<br />
The Prisoner<br />
Thriller/Mystery<br />
OT: The Prisoner L: GB<br />
J: 2009 V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1 / DTS 5.1<br />
R: Nick Hurran D: Jim<br />
Caviezel, Ian McKellen,<br />
Hayley Atwell<br />
LZ: 6 × 46 min FSK: 16<br />
P: 23 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 09.03.12 × 3 Extras: 8/10<br />
Nummer 2 (I. McKellen) ist ein<br />
Meister der Manipulation<br />
Freiheit ist nur<br />
eine Illusion<br />
Ohne Erinnerungen wacht Nummer 6 (J. Caviezel) mitten im Nirgendwo auf<br />
und gerät in eine surreale Welt, aus der er mit aller Macht fliehen möchte<br />
Die Miniserie „The Prisoner“<br />
aus dem Jahr 2009 ist weniger<br />
ein Remake der Originalserie<br />
„Nummer 6“ (1967), als<br />
vielmehr eine Neuinterpretation.<br />
Ohne zu wissen, wer oder wo er<br />
ist, erwacht ein Mann in der Wüste<br />
und stößt dort auf eine kleine,<br />
sonnige Stadt, in der die Menschen<br />
anstatt Namen lediglich eine Nummer<br />
besitzen und mit ihrem Leben<br />
vollauf zufrieden zu sein scheinen.<br />
Schnell stellt der Mann fest, dass<br />
man ihn hier seltsamerweise unter<br />
der Nummer 6 kennt. Schleunigst<br />
versucht er, den merkwürdigen Ort<br />
zu verlassen und wieder nach New<br />
York zu gelangen, wo er herzukommen<br />
glaubt. Doch der Stadthalter<br />
Nummer 2 hat ein reges <strong>In</strong>teresse<br />
daran, Nummer 6 zum Bleiben zu<br />
bringen und ihn davon zu überzeugen,<br />
dass „die Stadt“ sein Zuhause<br />
ist und außerhalb dieses geheimnisvollen<br />
Ortes nichts existiert.<br />
Wie schon die Originalserie spricht<br />
„The Prisoner“ heikle, aber immer<br />
noch aktuelle Themen wie permanente<br />
Überwachung, Drogenexperimente<br />
oder Folter an. Der surreale<br />
Charakter der Serie führt gelegentlich<br />
dazu, dass die Handlung etwas<br />
schwer zu verfolgen ist und wirr erscheint.<br />
Die Darsteller (allen voran<br />
Ian McKellen als eiskalter, Psychospielchen<br />
betreibender Nummer 2)<br />
tun ihr Übriges, um dem Film<br />
eine einzigartige, zunehmend bedrohliche<br />
Stimmung zu verleihen.<br />
Optisch kann die Miniserie mit<br />
wunderbarer Schärfe und naturnaher<br />
Farbdarstellung überzeugen.<br />
Neben dem tollen Soundtrack, der<br />
sehr differenziert über alle fünf Kanäle<br />
ausgegeben wird, kann auch<br />
die klangliche Abwechslung und<br />
die solide Soundqualität punkten.<br />
Satte 2 Stunden Bonusmaterial<br />
stillen dann garantiert auch den<br />
Hunger nach mehr.<br />
NR<br />
Film 7,5/10<br />
Die surreale Geschichte eines Mannes, der mit<br />
aller Macht nach seiner Freiheit strebt: „Ich bin<br />
keine Nummer, ich bin ein freier Mensch.“<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
V – Die Besucher (2. Staffel)<br />
Science-Fiction<br />
OT: V – Season 2 L: US<br />
J: 2011 V: Warner<br />
Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.) R: Bryan<br />
Spicer, Steve Shill u. a.<br />
D: Morena Baccarin,<br />
Scott Wolf, Elizabeth Mitchell LZ: 10 × 43 min<br />
FSK: 16 P: 40 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 10.02.12 × 2 Extras: 6/10<br />
Aufhören, wenn’s am schönsten ist:<br />
Das Ensemble von „V“ war stimmig<br />
Breaking Bad (1. Staffel)<br />
Drama/Thriller<br />
OT: Breaking Bad –<br />
Season 1 L: US J: 2008<br />
V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.) R: Vince<br />
Gilligan, Adam<br />
Bernstein u. a. D: B.<br />
Cranston, A. Paul, A. Gunn LZ: 7 × 49 min<br />
FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.03.12 × 2 Extras: 6,5/10<br />
Bryan Cranston wurde für seine<br />
Leistung mit dem Emmy ® geehrt<br />
Bilder: Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />
Fünf Monate nach der ersten<br />
Staffel der interessanten, aber<br />
nicht ganz makellosen Neuinterpretation<br />
der Science-Fiction-Kultserie<br />
aus den 1980er Jahren sind nun<br />
auch die abschließenden Folgen erschienen.<br />
Das bewährte Rezept aus<br />
Paranoia, politischen Ränkespielen<br />
und handfester Action wurde unverändert<br />
beibehalten und macht<br />
das 2-Disc-Set zum willkommenen<br />
Nachschub für jeden, der bereits<br />
mit Staffel eins seine Freude hatte.<br />
Für gerade einmal zehn Folgen<br />
und ein völlig offenes (also unbefriedigendes)<br />
Ende knapp 40 Euro<br />
zu verlangen, ist allerdings mehr<br />
als gewagt und hinterlässt einen<br />
etwas zwiespältigen Eindruck. Das<br />
Bildmaterial gehört erneut zu den<br />
sehenswertesten TV-Produktionen<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – auf der Originaltonspur<br />
gibt es zudem einen wirklich<br />
hörenswerten 5.1-Mix. Die<br />
Extras reichen von verschiedenen<br />
Making-ofs bis hin zu sehenswerten<br />
ent fallenen Szenen.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
Routinierte, aber viel zu kurze zweite Staff el des<br />
ambitionierten Reboots. Fans greifen zu, auch<br />
wenn ein richtig schlüssiges Finale leider fehlt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Kaum eine Serie hat in den<br />
letzten Jahren so viel Staub<br />
aufgewirbelt wie „Breaking Bad“.<br />
Erzählt werden die letzten Jahre im<br />
Leben des eigentlich ganz durchschnittlichen<br />
Familienvaters und<br />
Chemielehrers Walter White (Bryan<br />
Cranston). Angesichts der horrenden<br />
Kosten für die Behandlung seiner<br />
bereits weit fortgeschrittenen<br />
Krebserkrankung beginnt er mit<br />
der Herstellung und dem Verkauf<br />
von Crystal Meth, einer extrem<br />
abhängig machenden und äußerst<br />
aggressiven synthetischen Modedroge.<br />
Die Faszination der außergewöhnlich<br />
harten Story um den<br />
Aufstieg eines Otto Normalbürgers<br />
zur eiskalten Unterweltikone speist<br />
sich vor allem aus der konsequenten<br />
Ambivalenz des gesamten<br />
Figurenarsenals. Technisch fällt besonders<br />
der stellenweise extreme<br />
Kontrast auf, der für (zu) große<br />
Schwarzflächen sorgt. <strong>In</strong>sgesamt<br />
noch ein „gut“, aber purer HD-Spaß<br />
sieht anders aus.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Außergewöhnlicher Genremix im kurzweiligen<br />
Serienformat: Wer auf düsteres, erwachsenes<br />
Storytelling steht, ist hier genau richtig.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 73
Film<br />
Serie<br />
Luther (1. Staffel)<br />
Krimiserie<br />
OT: Luther L: GB J: 2010 V: Polyband B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Brian Kirk u. a. D: Idris Elba<br />
LZ: 3 × 103 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.02.12 × 2 Extras: 4/10<br />
Es gibt unzählige TV-Detektive, die alle irgendwie<br />
aus der Masse herausstechen wollen. So<br />
hat jeder seinen eigenen Tick, sei es ein außergewöhnliches<br />
Auftreten oder generell die Art, wie sie<br />
einen Täter überführen. Was also ist das besondere<br />
Charakteristikum von Detective Chief <strong>In</strong>spector<br />
Luther (I. Elba) kann noch so sehr toben, damit vergrößert<br />
er den Abstand zu seiner Frau nur weiter<br />
Er ist itschon ein genialer il Menschenkenner und muss nur<br />
lernen, Job und Privatleben zu trennen<br />
John Luther (Idris Elba)? Die erste Serienfolge<br />
beginnt mit der Verfolgung eines Tatverdächtigen.<br />
Parallel dazu wird eine Hausdurchsuchung gezeigt.<br />
Das Leben eines versteckten Mädchens steht auf<br />
dem Spiel. Luther treibt seinen Konterpart in die<br />
Enge, dieser stürzt und kann sich nur noch mit<br />
letzter Kraft halten – eine Situation, die der Polizist<br />
für seine Zwecke nutzt. <strong>In</strong> Todesangst gesteht der<br />
Verbrecher und verrät den Fundort des Mädchens.<br />
Anstatt ihm die rettende Hand zu reichen, schaut<br />
Luther nur zu, wie er in die Tiefe fällt. Wie also<br />
soll man Luther einschätzen? Ist er ein Hardliner,<br />
der sein eigenes Urteil vollstreckt? Oder ist er<br />
einfach nur psychisch labil, ein fehlbarer Anti-<br />
Held, der die Situation nicht unter Kontrolle hat?<br />
Für Letzteres sprechen die folgenden Szenen, in<br />
denen Luther nach 7-monatiger Suspendierung<br />
wieder seinen Dienst aufnehmen darf und auch<br />
zu seiner Ehefrau zurückkehren möchte. Jene hat<br />
die kurze „Verschnaufpause“ jedoch genutzt, um<br />
sich einen neuen Partner zuzulegen – sicherlich<br />
auch eine Folge von Luthers unkontrollierten<br />
Wutausbrüchen.<br />
Gefühle über Logik<br />
Das Leben des Protagonisten ist aber nicht nur<br />
tragisch und kompliziert wie in einem üblichen<br />
Film noir. Luther ist auch verdammt gut in seiner<br />
Ermittlertätigkeit bzw. als analytischer Profi ler.<br />
Sein erster Fall nach Langem ist der grausame<br />
Mord an einer Familie. Lediglich die erwachsene<br />
Tochter (Ruth Wilson) hat überlebt, ein mathematisches<br />
Wunderkind. Im Verhör wird Luther<br />
schnell bewusst, dass sie die Täterin sein muss.<br />
Seine Schlussfolgerung ist ziemlich vage und an<br />
den Haaren herbeigezogen (sie hat nicht gegähnt,<br />
also verbirgt sie etwas), aber auch das<br />
ist eine von Luthers Eigenschaften – er arbeitet<br />
nach Gefühl und benutzt Logik nur, um seine<br />
<strong>In</strong>tention zu untermauern. <strong>In</strong> diesem Fall scheint<br />
ihn sein erster Gedanke nicht zu täuschen: Das<br />
Mädchen gibt sich als Täterin zu erkennen und<br />
setzt nun alles daran, Luthers Beweisführung zu<br />
durchbrechen. Sie wird zur genialen Gegenspielerin,<br />
zu einer Art weiblichen Moriarty, während<br />
der Detektiv ein perfektes Verbrechen ganz ohne<br />
Beweise aufklären muss. Sie müssen zugeben,<br />
dass diese Konstellation ein guter Start für einen<br />
potenziellen Kult-Ermittler sein dürfte. Für seine<br />
menschliche (und manchmal auch unmenschliche)<br />
Darstellung erhielt Hauptdarsteller Idris Elba<br />
in diesem Jahr zu Recht einen Golden Globe.<br />
Zu seinem Talent gesellen sich Weitere wie der<br />
Serienerfi nder sowie Drehbuchautor Neil Cross<br />
(„Spooks“) und Regisseur Brian Kirk („Boardwalk<br />
Empire“, „Game Of Thrones“). Damit wäre<br />
der Erfolg schon einmal vorprogrammiert, zumal<br />
die zweite Staffel auch schon am 30. März<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Die 2-Disc-Box der ersten<br />
Staffel enthält drei Langfolgen mit je 100 Minuten<br />
Laufzeit und dem halbstündigen Bonusbeitrag<br />
„Luther – The World Of A True Maverick“.<br />
Über die visuelle Qualität der britischen Topserie<br />
muss nicht viel gesagt werden. Kontrastverhältnis<br />
und Schärfe sind richtig gut, die nur leicht stilisierte<br />
Farbdarstellung ansprechend und das Bildrauschen<br />
hält sich bis auf einige Szenen dezent zurück.<br />
Als markantes Charakteristikum steht Luthers<br />
tiefe Stimme im Vordergrund, die mit ihren niederen<br />
Frequenzen sogar den Subwoofer bemüht.<br />
Ansonsten nutzt der eingespielte Score ebenfalls<br />
niederfrequente Klänge, um die Stimmung<br />
düster und beängstigend zu halten. Im Bereich<br />
der Räumlichkeit gibt es einige Ausbrüche aus<br />
der minimalistischen Audiobeschallung, sodass<br />
5.1-Surround-Anlagen-Besitzer auch das eine<br />
oder andere 3D-Element zu hören bekommen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Er ist kein Held, hat viele Schwächen und triff t auch mal fatale<br />
Fehlentscheidungen, doch gerade das macht ihn sympathisch und<br />
seine Krimiserie so absolut sehenswert.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Für eine TV-Produktion ist das HD-Bild lohnenswert. Die ästhetischen<br />
Tiefenunschärfen heben es auf ein visuell sehr ansprechendes Niveau.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Das Klangbild setzt mit charakteristischen Tiefbässen Akzente und<br />
steuert die Publikumsemotion minimalistisch und eff ektiv.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Polyband<br />
74
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Bilder: iStockphoto.com/strixcode, Stock.xchng<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 75
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Purer Hörgenuss:<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audio<br />
Lust auf eine neue Klangerfahrung und puren Hörgenuss? <strong>In</strong> der aktuellen Ausgabe des <strong>Blu</strong>Note-Cafés möchten wir<br />
Ihnen eine Auswahl an <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audios vorstellen. Verwöhnen Sie Ihre Ohren und lauschen Sie den reinen Tönen<br />
aus bekannten Opern und nordischem Folkloregesang.<br />
Um den ultimativen Audiogenuss zu verspüren,<br />
bedarf es nicht nur einer hochwertigen<br />
Surround-Anlage samt Abspielgerät, das den<br />
audiophilen Ansprüchen gerecht wird. Viel wichtiger<br />
ist es, ein entsprechendes Medium zu besitzen,<br />
das in der Lage ist, den unkomprimierten<br />
Sound in seiner vollkommenen Klangvielfalt<br />
wiederzugeben. Herkömmliche CDs sind in der<br />
Bandbreite ihrer Klangfülle begrenzt, da durch<br />
die Komprimierung Frequenzen getilgt werden<br />
und sich auf diese Weise winzigste Artefakte<br />
einschleichen können. Gerade bei einer hohen<br />
Lautstärke können derartige Fehler störend auf<br />
das menschliche Gehör einwirken. Um einem<br />
solchen Makel entgegenzuwirken, wurde für<br />
die audiophile Zuhörerschaft eigens das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Audio-Format entwickelt. Der wertvolle Silberling<br />
erreicht durch seine extrem hohe Speicherkapazität<br />
eine außergewöhnliche Klangqualität,<br />
die CD oder DVD niemals erreichen können.<br />
Durch das immens große Speichervolumen<br />
ist es problemlos möglich, auf einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Audio hochauflösenden Sound bis zu 192 Kilohertz/24<br />
Bit zusammenzutragen. Dabei wird vor<br />
allem auf eine benutzerfreundliche Bedienung,<br />
ähnlich der CD, Wert gelegt. Die Disc kann<br />
entweder über ein On-Screen-Menü oder aber<br />
über die Funktionstasten auf der Fernbedienung<br />
des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Players angesteuert werden. Die<br />
verschiedenen Tracks sind mithilfe der numerischen<br />
Tasten auswählbar. Über die Farbtasten<br />
kann zusätzlich die jeweils bevorzugte Tonspur<br />
(entweder unkomprimierter Stereosound oder<br />
aber räumlicher 5.1-Mix) bestimmt werden.<br />
Himmelkvad<br />
Im Gegensatz zu den meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audios<br />
steht bei „Himmelkvad“ nicht das Zusammenspiel<br />
von verschiedenen Musikinstrumenten<br />
im Vordergrund: Auf Violinen, Hörner und Bratschen<br />
wird hier komplett verzichtet und stattdessen<br />
die menschliche Stimme mit all ihren<br />
Facetten und Variationen präsentiert. Möglich<br />
wird dies durch die Arrangements des Komponisten<br />
Lasse Thoresen, der es vermag, skandinavische<br />
Volksmusik mit Klängen des Mittleren<br />
Ostens zu vereinen. Thoresen hat mit seinem<br />
„Opus 42“ ein spannendes und abwechslungsreiches<br />
Tonstück erschaffen, das 2010 sogar mit<br />
dem Nordic Council Music Prize ausgezeichnet<br />
wurde. Um ein derartiges Projekt umsetzen zu<br />
können, erforderte es eine enge Zusammenarbeit<br />
mit erfahrenen Musikern, die dazu bereit<br />
waren, nötige Risiken einzugehen. Thoresen<br />
fand geeignete Künstler in der norwegischen<br />
Chorgruppe Nordic Voices und in der Folk-<br />
Sängerin Berit Opheim Versto, die kurzerhand<br />
beauftragt wurden, „Opus 42“ zu vertonen. Im<br />
letzten Jahr war es dann so weit und das stimmgewaltige<br />
Vorhaben wurde für die Nachwelt auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> festgehalten.<br />
Die verschiedenen Audiosignale sind eindeutig<br />
differenzierbar: Über die linken Lautsprecher<br />
sind Sopran- und Baritonpart des Chorgesangs<br />
zu hören. Von den rechten Klangkörpern<br />
sind hingegen Mezzosopran und Tenor zu<br />
Bilder: Artist photo Guri Dahl (Nordic Voices), iStockphoto.com/strixcode, Naxos<br />
76
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
vernehmen. Die Alt- und Bassstimmen werden<br />
über den Center-Lautsprecher ausgegeben.<br />
Durch diese exakte Aufsplittung der<br />
Gesangsdarbietung entsteht schnell der Eindruck,<br />
live bei der Darbietung dabei zu sein –<br />
man sieht den Chor im wahrsten Sinne des<br />
Wortes vor sich.<br />
Besonders die Dynamik der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die den<br />
Hörer selbst feinste Nuancen von pianissimo<br />
zu fortissimo in vollkommener Weise auskosten<br />
lässt, ist wahrlich beeindruckend.<br />
Auf dem wertvollen Silberling ist leider keine Zugabe<br />
enthalten. Dafür liegt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine Super<br />
Audio CD bei, auf der das komplette Konzert<br />
sowohl im Mehrkanalton als auch Stereosound<br />
vorliegt. Zum Abspielen ist ein separater SACD-<br />
Player oder ein SACD-fähiger <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player notwendig.<br />
Mehr über das stimmgewaltige Projekt<br />
erfahren Sie außerdem in dem dazugehörigen<br />
14-seitigen Booklet.<br />
Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No. 2<br />
Keine Frage, George Gershwin ist einer der bedeutendsten<br />
Komponisten der Vereinigten Staaten.<br />
Aus seiner Feder stammen sowohl Stücke<br />
für den Broadway als auch klassische Konzerte.<br />
Mit seiner Oper „Porgy und Bess“ und der sinfonischen<br />
Jazz-Komposition „Rhapsody <strong>In</strong> <strong>Blu</strong>e“<br />
wurde der Tondichter, Pianist und Dirigent zu<br />
einer echten Berühmtheit. Er galt als Experimentalist<br />
und versuchte stets, die gegensätzlichen<br />
Musikstile Jazz und Klassik in einem Stück zu<br />
vereinen. Die Zuhörerschaft war von einer derartigen<br />
Aufbereitung der Jazzkompositionen für<br />
Orchester begeistert und dankte diese Risikofreudigkeit<br />
mit großer Anerkennung. Noch heute<br />
werden Gershwins Arrangements gespielt, erfreuen<br />
sich größter Beliebtheit und gehören verständlich zu den Jazzstandards. Zwei seiner<br />
bekanntesten ntesten Werke fi nden wir auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Audio „Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No.<br />
2“. Das Erstlingswerk „Rhapsody <strong>In</strong> <strong>Blu</strong>e“ ist bis<br />
selbst-<br />
dato Gershwins berühmtestes Tonstück überhaupt.<br />
Seine <strong>In</strong>tention bestand darin, den Jazz<br />
vornehmlich für das weiße Publikum attraktiver zu<br />
machen. Um dieses Ziel zu erreichen, entzog er<br />
dem Jazz seine ursprüngliche Härte und Rohheit.<br />
Bei den Kritikern fand die neue Form der Oper in<br />
sehr unterschiedlicher Weise Anklang. Viele waren<br />
begeistert, andere warfen dem Komponisten eine<br />
fehlende Form vor, da er schließlich nur einzelne<br />
Melodien aneinandergereiht hätte. Um auch die<br />
letzten Zweifl er zu überzeugen, schrieb Gershwin<br />
das „Klavierkonzert in F“, das er eigenhändig orchestrierte.<br />
Bereits im Jahre 1925 wurde das Tonstück<br />
mit dem New Yorker Symphony Orchestra<br />
unter Dirigent Walter Damrosch uraufgeführt. Spätestens<br />
bei der Premiere, bei der Gershwin selbst<br />
den Solopart am Klavier spielte, wurde auch dem<br />
letzten Kritiker klar, dass „Rhapsody <strong>In</strong> <strong>Blu</strong>e“ kein<br />
reiner Glückstreffer war.<br />
Grund genug für das Buffalo Philharmonic<br />
Orches tra, im November 2010 unter der Leitung<br />
von Dirigentin JoAnn Falletta die besten Passagen<br />
aus beiden Werken aufzuführen und das Rohmaterial<br />
für den wertvollen Silberling aufzubereiten.<br />
Das Klaviersolo übernahm dabei der junge<br />
amerikanische Pianist Orion Weiss. Wie bei den<br />
meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audios überzeugt der Sound der<br />
blauen Scheibe durch eine hohe Qualität. Schon<br />
im Menü kann der Zuhörer zwischen einer unkomprimierten<br />
LPCM-2.0-Tonspur oder einem<br />
5.1-Mix wählen. Bei der vorliegenden Disc empfehlen<br />
wir den Stereosound, da er aus den Bo-<br />
xen viel dynamischer und äußerst kraftvoll klingt.<br />
Die Surround-Abmischung hingegen ist sehr leise<br />
und stark auf die Frontlautsprecher gemixt. Durch<br />
einen leichten Widerhall über die hinteren Klangkörper<br />
wird ein Hauch von Konzertatmosphäre<br />
vermittelt. Einen Bonustrack können wir auf der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> leider nicht fi nden, dafür liegt dem Silberling<br />
ein umfangreiches Booklet bei, in dem<br />
weitere <strong>In</strong>formationen über die Gershwin-Werke,<br />
Um ein perfektes Soundergebnis zu erzielen,<br />
erfolgt die Aufstellung der Musiker wie im Chor<br />
Die Gruppe Nordic Voices und Musikerin Berit<br />
Opheim singen das „Himmelkvad“-Projekt ein<br />
25 Jahre Naxos<br />
Mittlerweile umfasst das musikalische Repertoire<br />
des deutschen Klassiklabels über 2 500 Titel. Doch<br />
wie kam die Weltmarke Naxos zu ihrem Erfolg?<br />
Im Jahr 1987 wurde Naxos gegründet – eine Zeit, in<br />
der sich die CD gerade frisch am Markt etablierte.<br />
Während von der Konkurrenz neu eingespielte CDs<br />
zwischen 30 und 40 DM kosteten, vertrieb Naxos<br />
seine Silberlinge durchgängig für 10 DM. Dieser<br />
enorme Preisunterschied konnte durch ein weniger<br />
aufwendiges Design des Booklets und die Zusammenarbeit<br />
mit vorwiegend unbekannten Sinfonieorchestern<br />
ermöglicht werden. Außerdem hat sich<br />
Naxos darauf spezialisiert, auch Kompositionen von<br />
Musikern zu veröffentlichen, die zu Unrecht vergessen<br />
wurden. So wird es dem Publikum beispielsweise<br />
ermöglicht, Klavierstücken von Ferdinand Ries,<br />
einem Zeitgenossen von Beethoven, oder aber<br />
den grandiosen Werken von noch unbeachteten<br />
Künstlern wie Malipiero, Ghedini und Casella zu<br />
lauschen. Die Zuhörerschaft nahm dieses Konzept<br />
dankend an und so wurde Naxos in die Lage versetzt,<br />
auch klassische Musik anderer Nationen zu<br />
vertreiben. Selbstgestecktes Ziel des Musiklabels ist<br />
es, junge Menschen für die Klassik zu begeistern,<br />
alle technischen sowie medialen Möglichkeiten<br />
auszuschöpfen und mit neuen edukativen Projekten<br />
ein möglichst großes Publikum für das Genre<br />
zu schaffen. Dabei<br />
wird insbesondere<br />
auf das breite musikalische<br />
Repertoire,<br />
innovative Neuentwicklung<br />
und natürlich<br />
auf höchste<br />
Qualität der allergrößte<br />
Wert gelegt.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 77
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
den Pianisten Orion Weiss, das Buffalo Philharmonic<br />
Orchestra und Dirigentin JoAnn Falletta zu<br />
fi nden sind.<br />
Verdi: Complete Ballet Music<br />
Als Liebhaber der Opernmusik kommt man an<br />
einem Komponisten garantiert nicht vorbei: Die<br />
Rede ist von Giuseppe Verdi, der mit seinen Stücken<br />
die italienische Oper reformierte. Im Gegensatz<br />
zur Tradition des Belcanto gestaltete Verdi<br />
seine Werke als wahre Dramen, voller Spannung<br />
und Lebendigkeit. Besonders die Bühnenstücke<br />
von Shakespeare und Schiller faszinierten den<br />
Komponisten, sodass er einige von ihnen vertonte<br />
– mit einem überaus großen Erfolg. „Otello“<br />
gehört zu den bedeutendsten Meisterwerken<br />
der italienischen Opernliteratur. Aber auch „Don<br />
Carlos“ und „Aida“ zählen zu den meistgespielten<br />
Aufführungen überhaupt.<br />
Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Audio „Verdi: Complete Ballet<br />
Music From The Operas“ sind zum allerersten<br />
Mal alle Ballettstücke aus den Opern Guiseppe<br />
Verdis enthalten. Die Aufnahmen erfolgten im<br />
Mai 2011 in Großbritannien und wurden durch<br />
das Bournemouth Symphony Orchestra eingespielt,<br />
das von dem berühmten Dirigenten und<br />
Grammy- Gewinner José Serebrier geleitet wurde.<br />
Die Soundqualität des Silberlings ist dabei von hohem<br />
Niveau. Der 5.1-Mix gewährleistet eine opulente<br />
Klangvielfalt, die bei der Zuhörerschaft eine<br />
Liveatmosphäre entstehen lässt. Die Soundausgabe<br />
erfolgt dabei wie beim klassischen Orchester:<br />
Während erste und zweite Violine über den linken<br />
Lautsprecher ausgegeben werden, ertönen die<br />
Blechbläser aus den rechten Resonanzkörpern.<br />
Das Klangbild der Konzertaufnahme zeichnet sich<br />
durch ein großes Dynamikspektrum und eine<br />
saubere Abmischung aus, die nur durch ein leichtes<br />
Knarren der Hörner getrübt wird. Wer lieber<br />
einen Stereosound bevorzugt, für den besteht<br />
die Möglichkeit, alternativ eine unkomprimierte<br />
LPCM-2.0-Tonspur anzuwählen.<br />
Als Extra liegt der blauen Scheibe ein umfangreiches<br />
Booklet bei, in dem <strong>In</strong>formationen<br />
über Guiseppe Verdi, das Bournemouth Symphony<br />
Orchestra und Dirigent José Serebrier<br />
gesammelt wurden.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Himmelkvad<br />
Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F – Rapsody No. 2 (1925)<br />
Verdi: Complete Ballet Music From The Operas<br />
01 Solbøn<br />
02 Likferdssælmin<br />
03 Skap I Meg Et Rent Hjerte<br />
04 La Meg Næres Av Din Skjønnhet<br />
05 O Du Som Er Vårt Liv Og Lys<br />
06 Himmelske Fader<br />
07 Forfrisk Og Gled Min ånd<br />
08 For Menneskeheten<br />
09 G Ud Bevitner At Han Er Én<br />
10 Tvetrall<br />
01 Allegro<br />
02 Adagio<br />
03 Allegro Agitato<br />
04 Rhapsody No. 2 (1931)<br />
05 I Got Rhythm Variations (1934)<br />
01 From Otello: Act III, Scene 7<br />
02 – 04 From Macbeth: Act III, Scene 1<br />
05 – 08 From Jerusalem: Act III, Scene 1<br />
09 From don Carlo: Act III, Scene 2<br />
10 From Aida: Act I, Scene 2<br />
11 From Aida: Act II, Scene 1<br />
12 From Aida: Act II, Scene 2<br />
13 – 15 From Il Trovatore: Act III, Scene 1<br />
16 – 19 From Il Trovatore: Act III, Scene 2<br />
20 – 23 From I Vespri Siciliani: Act III, Scene 2<br />
Folkmusik<br />
Oper<br />
Oper<br />
OT: Himmelkvad L: NO J: 2011 V: 2L T: Linear PCM 2.0,<br />
DTS-HD MA 5.1 D: Lasse Thoresen M: Berit Opheim Versto,<br />
<strong>In</strong>grid Hanken, Frank Havrøy LZ: 60 min FSK: 0 P: 24 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 13.02.11 × 2 Extras: 3/10<br />
Musik 8/10<br />
Eingängige Melodien, die den Zuhörer mit ihrer energiegeladenen<br />
Kraft und breiten Dynamik verzaubern: So haben Sie Folk-Gesang<br />
aus Norwegen noch nie gehört!<br />
Technik 9,5/10<br />
Bild<br />
keine Wertung<br />
Ton 9,5/10<br />
OT: Gershwin: Concerto <strong>In</strong> F/Rhapsody No. 2 L: US J: 2010<br />
V: Naxos T: Linear PCM 2.0, DTS-HD MA 5.1 D: JoAnn<br />
Falletta M: Orion Weiss LZ: 58 min FSK: 0 P: 17 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 30.01.11 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Musik 7/10<br />
Gershwin zog mit seinen Jazzopern Tausende Menschen in seinen<br />
Bann. Lassen auch Sie sich verzaubern und lauschen Sie den<br />
Kompositionen, die Jazz und Klassik miteinander vereinen.<br />
Technik 8/10<br />
Bild<br />
keine Wertung<br />
Ton 8/10<br />
OT: Complete Ballet Music From The Operas L: GB<br />
J: 2011 V: Naxos T: Linear PCM 2.0, DTS-HD MA 5.1 D: José<br />
Serebrier M: – LZ: 115 min FSK: 0 P: 17 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.02.11 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Musik 7,5/10<br />
Sind Sie ein Liebhaber von Verdis Ballettstücken? Dann dürfte<br />
dieser wertvolle Silberling, der jegliche Ballettmusik aus Verdis<br />
Opern beherbergt, genau das Richtige sein.<br />
Technik 9/10<br />
Bild<br />
keine Wertung<br />
Ton 9/10<br />
Bilder: Artist photo Guri Dahl (Nordic Voices), iStockphoto.com/strixcode, Naxos<br />
78
Special <strong>In</strong>terest<br />
Film<br />
Bilder: Eagle Records, Kscope Music, Polyband<br />
Ulver<br />
Progressive Rock<br />
The Norwegian<br />
National Opera<br />
OT: Ulver – The<br />
Norwegian National<br />
Opera L: NO J: 2010<br />
V: Kscope Music<br />
B: MPEG-2, 1.78 : 1<br />
T: PCM 2.0 R: Erlend<br />
Gjertsen D: Kristoffer<br />
Rygg, Jørn H. Sværen,<br />
Tore Ylwizaker LZ: 89 min FSK: 16 P: 18<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 09.12.11 × 2 Extras: 1/10<br />
Ulver-Mastermind Kristoffer Rygg<br />
begeistert mit studioreifem Gesang<br />
Doors<br />
Musikdokumentation<br />
Mr. Mojo Risin’:<br />
The Story Of L.A. Woman<br />
OT: Doors – Mr. Mojo<br />
Risin’: The Story Of<br />
L.A. Woman L: US<br />
J: 2011 V: Eagle<br />
Records B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1, LPCM 2.0<br />
R: Martin R. Smith<br />
D: John Densmore, Ray Manzarek<br />
LZ: 60 min FSK: 6 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.01.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Keine andere Band hat die Musikund<br />
Jugendszene der 1960er<br />
Jahre so beeinflusst wie die Doors.<br />
Kein Wunder also, dass das letzte<br />
Album der Gruppe eine Art Kultstatus<br />
erreichte. Anlässlich des 40.<br />
Jubiläums von „L.A. Woman“ veröffentlicht<br />
Eagle Records die Doku<br />
„Mr. Mojo Risin’: The Story Of L.A.<br />
Woman“, die die Entstehung der<br />
Platte thematisiert. <strong>In</strong> <strong>In</strong>terviews erzählen<br />
sowohl die Doors als auch<br />
die beteiligten Produzenten interessante<br />
Anekdoten über die Fertigung<br />
des Albums. Musikalisch unterlegt<br />
wird die Doku von bekannten Songs<br />
der Band. Der DTS-5.1-Sound ist<br />
von hohem Niveau, nur die Musik-<br />
stündige Performance vereint 17<br />
Mit den vielfachen und faszinierenden<br />
Wandlungen<br />
der norwegischen Band Ulver<br />
(„Wolf“) könnte man ein ganzes<br />
Buch füllen. Liegen ihre Ursprünge<br />
noch tief im skandinavischen<br />
Black-Metal der frühen 1990er<br />
Jahre, probierte sich die niemals<br />
eindeutig zu kategorisierende Formation<br />
in den Jahren darauf an<br />
so verschiedenen Stilen wie dem<br />
Neo-Folk, düsterem Ambient mit<br />
leichten <strong>In</strong>dustrial-Einflüssen sowie<br />
modernem Progressive-Metal mit<br />
deutlichen Trip-Hop-Elementen.<br />
gewohnten Trucks. Ihr dramatisches<br />
Ton 7,5/10 Leben auf der Straße wird auch in<br />
Das eigentlich Erstaunliche ist,<br />
dass sie in all diesen völlig widersprüchlichen<br />
Stilen immer vom<br />
Fleck weg mit ihren Kompositionen<br />
überzeugen konnten und<br />
sich dabei im Laufe der Zeit immer<br />
neue Hörerschichten erschlossen.<br />
Als vorläufigen Höhepunkt der bewegten<br />
Band-Historie kann man<br />
wohl mit Fug und Recht ihren erst<br />
umstrittenen, später dann umjubelten<br />
Auftritt in der norwegischen<br />
Nationaloper in Oslo am 31. Juli<br />
2010 bezeichnen. Die eineinhalb-<br />
Tracks aus der jüngeren Bandgeschichte<br />
und kombiniert diese mit<br />
atmosphärischen bis verstörenden<br />
Videoinstallationen, sodass sich<br />
ein mitreißendes Gesamtkunstwerk<br />
ergibt, das sich vielleicht<br />
nicht jedem auf Anhieb erschließen<br />
wird, jedem aufgeschlossenen<br />
Musikliebhaber jedoch akustisch<br />
wie visuell 90 aufregende Minuten<br />
bescheren kann. Obwohl sich die<br />
Tonauswahl ganz puristisch auf<br />
eine unkomprimierte Stereospur<br />
beschränkt, bekommt man hier<br />
Dokusoap<br />
OT: IRT: Deadliest<br />
Roads L: US J: 2010<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Diverse D: Lisa<br />
Kelly, Alex Debogorski,<br />
Rick Yemm, Dave<br />
Redmond LZ: 10 × 43 min FSK: 12 P: 27<br />
Euro W-Cover: nein<br />
Die Doors bei den Aufnahmen ihrer<br />
letzten gemeinsamen Platte<br />
VÖ: 24.02.12 × 3 Extras: 4/10<br />
O<br />
einlagen wirken aufgrund des Alters bwohl auch die neuere Serie<br />
etwas angestaubt. Der Kommentar von 2010 extra für den Sender<br />
ist klar und gut verständlich, liegt History HD angefertigt wurde, hat<br />
aber leider nur in Englisch vor. sich am Zustand der mittelmäßigen,<br />
Die Bildqualität der Disc ist sehr unscharfen Bildqualität nicht viel getan.<br />
unterschiedlich, da das Bildmaterial<br />
Das mag unter anderem daran<br />
sowohl aus alten Archiv aufnahmen liegen, dass die Trucker erneut durch<br />
als auch aus neuen <strong>In</strong>terviewmitschnitten<br />
Gebiete mit extremen Witterungs-<br />
besteht.<br />
LF bedingungen fahren und das Equip-<br />
Film 7/10<br />
ment dementsprechend da runter<br />
leidet. Diesmal wagen sich vier<br />
<strong>In</strong>teressante Doku über die Entstehung des<br />
der Protagonisten auf die gefährlichen<br />
Straßen des von Serpentinen<br />
legendären „L.A. Woman“-Albums. Für<br />
Doors-Fans ein absoluter Pfl ichtkauf!<br />
Technik 7/10<br />
durchzogenen Himalaja-Gebirges,<br />
und das auch noch in landestypischen<br />
Bild 7/10<br />
Tata-Transportern statt der<br />
Was für eine großartige Location! Wo sonst Grieg, Nielsen oder Puccini<br />
erklingen, rockt eine Ex-Black-Metal-Formation die Bühne – unglaublich!<br />
Ice Road Truckers<br />
eine qualitativ beeindruckende<br />
Reproduktion des Liveerlebnisses<br />
geboten. Die Vocals erklingen mit<br />
einer durchdringenden Präsenz,<br />
die einem regelmäßig Gänsehaut<br />
beschert.<br />
TW<br />
Film 9/10<br />
Talentiert, experimentell und hochmusikalisch,<br />
dazu eine angenehme Portion Härte: defi nitiv<br />
eine Truppe, die sich zu entdecken lohnt!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Tödliche Straßen<br />
(1. Staffel)<br />
Sind sie nicht sympathisch? Die Ice<br />
Road Truckers haben‘s drauf<br />
dieser ersten Staffel des Spin-offs<br />
sehr unterhaltsam dokumentiert.<br />
Teils sind die Farben übersättigt, das<br />
Material überbelichtet. Gelegentlich<br />
mindert das weiche Licht den<br />
Kontrastwert enorm. Der 2.0-Sound<br />
konzentriert sich wie in der Hauptserie<br />
auf die <strong>In</strong>terviewstimmen bzw.<br />
den Kommentator.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Die neue Serie unter dem „Ice Road<br />
Truckers“-Label spielt auf anderem Terrain und<br />
begleitet weniger Protagonisten.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 79
Film<br />
Special <strong>In</strong>terest<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Frozen Planet<br />
Bildreferenz<br />
Frozen Planet<br />
Frozen Planet<br />
Naturdokumentation<br />
OT: Frozen Planet L: GB J: 2011 V: Polyband B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: David Attenborough S: David<br />
Attenborough LZ: 7 × 48 min FSK: 0 P: 27 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.03.12 × 2 Extras: 8/10<br />
Die Antarktis: Tausende Adéliepinguine beobachten<br />
gebannt den Sonnenaufgang.<br />
Einigen wird allerdings die Sicht von einem<br />
fremden Wesen versperrt, das sich offenbar<br />
ganz unbemerkt unter sie gemischt hat. Es ist<br />
der Kameramann Mark Smith („Planet Erde“),<br />
der für die Dokureihe „Frozen Planet“ eine<br />
der fantastischsten Zeitrafferaufnahmen in der<br />
Geschichte der Naturdokumentationen festhält.<br />
<strong>In</strong>sgesamt verbringt er über 1000 Arbeitsstunden<br />
allein in der Kälte, lediglich mit den Tieren<br />
und seiner Kamera. Dass er hierbei nicht selbst<br />
zum Pinguin wurde, grenzt für den begeisterten<br />
Zuschauer beinahe an ein Wunder. Aber die<br />
enorme Anstrengung des Kameramanns hat<br />
sich gelohnt, denn Smiths Aufnahmen sowie die<br />
seiner Kollegen sind eine wahre Offenbarung.<br />
Eigentlich sollten schon die exotischen Motive<br />
aus einem der am wenigsten erforschten Gebiete<br />
der Erde ausreichen, um Sie zu beeindrucken.<br />
Jene wirken wie von einem fremden Planeten<br />
und geben faszinierende Einblicke in die Macht<br />
des Lebens. Das tolle an „Frozen Planet“ ist aber,<br />
dass praktisch jede Einstellung sich als eigenes<br />
Meisterwerk präsentiert und Ihnen allein durch<br />
die ungewöhnlichen Perspektiven und Filmideen<br />
den Atem raubt. Aus einem bewaldeten<br />
Berg wird im Handumdrehen ein Eiskoloss, vor<br />
dessen Kulisse sich plötzlich Menschenmengen<br />
manifestieren, um ihre Tauschgeschäfte für den<br />
Winter abzuschließen. Das Auftauchen eines<br />
Walverbands bringt eine ganze Eisscholle samt<br />
darauf befi ndlicher Seehunde zum Kentern. Eine<br />
von Viehzüchtern getriebene Rentierherde mit<br />
scheinbar unendlich vielen Geweihen nimmt<br />
Kurs auf das südliche Meer, wo die Gischt über<br />
die Brandung sprüht und die HD-Aufl ösung<br />
selbst kleinste Tröpfchen offenbart. Das ist pures<br />
Referenzmaterial in jeder Minute – dafür wurde<br />
High Defi nition gemacht. Die volle Schönheit<br />
des Gezeigten entfaltet sich daher besonders<br />
auf großen Bilddiagonalen.<br />
Pures High Definition<br />
Sieben Episoden lang betrachtet die Dokumentation<br />
einzelne Phänomene des Nord- und<br />
Südpols und gliedert diese nach den vier Jahreszeiten.<br />
<strong>In</strong>sbesondere der Aspekt des Überlebens<br />
tritt hier in den Mittelpunkt. Es ist nach<br />
wie vor sensationell, wie sich die Flora an die<br />
lebensfeindliche Umgebung angepasst hat. Aber<br />
auch die dort ansässigen Menschen erfahren<br />
Beachtung, sodass sich ein allumfassendes Gesamtbild<br />
über jenes Gebiet einstellt, das erst in<br />
den letzten 100 Jahren von den Menschen erschlossen<br />
wurde. Was bleibt über die Premiumserie<br />
der BBC Earth noch anderes zu sagen, als<br />
dass sie die phänomenalsten Bilder zeigt, die wir<br />
seit Langem im Dokubereich gesehen haben.<br />
Aufregende Eiswelt<br />
Massenaufnahmen, riesige Kamera schwenks<br />
und beeindruckende Panoramen offenbaren<br />
eine außerordentliche Schärfe bei extrem klaren<br />
und absolut rauschfreien Bildern. Kontrast<br />
und Farbgebung sind einwandfrei, sodass sich<br />
hier nicht einfach nur von Referenz klasse sprechen<br />
lässt, sondern von einem völlig neuen<br />
Maßstab. Zukünftige Konkurrenzprodukte werden<br />
es schwer haben, dieses Niveau zu erreichen.<br />
Die Audiospur fokussiert konsequent<br />
den angenehmen Kommentar, vergisst aber<br />
auch nicht, gelegentlich ein wenig Raum für die<br />
wunderbare Streichmusik zu lassen. Für eine<br />
Dokumentation ist diese Form der Abmischung<br />
ohne Frage wünschenswert. Das Bonusmaterial<br />
nach jeder Episode gehört zum hohen Ausstattungsniveau<br />
des 2-Disc-Sets, denn jede Folge<br />
besitzt ihr eigenes 10-minütiges Making-of. Zusätzlich<br />
befi ndet sich auf der zweiten Scheibe<br />
eine 20-minütige Episode zu einer Hightech-<br />
Forschungsstation im ewigen Eis – sozusagen<br />
als kleine, interessante Bonusfolge.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 10/10<br />
Sir David Attenborough zeigt mal wieder, wie es geht. Die<br />
BBC-Earth-Dokumentation ist in sämtlichen Belangen perfekt.<br />
Ein absolutes Meisterwerk!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Mensch und Tier bilden Nutzgemeinschaften, um in der unwirtlichen Kälte überleben b zu können. So<br />
lebensfeindlich die Gegend auch sein mag, die Naturaufnahmen sind einfach atemberaubend<br />
Die grafi sche Qualität ist absolut top und setzt in Sachen Schärfe<br />
sowie Kontrastverhältnis deutlich Maßstäbe.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Für eine Doku ist die Soundwiedergabe erstaunlich gut. Besonders<br />
gelungen ist die spannende Violinenmusik.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 1,5/3 1/2 2/2<br />
Bilder: Polyband<br />
80
Retro<br />
Film<br />
Conan – Der Barbar<br />
Fantasy<br />
OT: Conan The<br />
Barbarian L: US J: 1982<br />
V: Concorde Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: John Milius<br />
D: Arnold Schwarzenegger,<br />
James Ear<br />
Jones, Max von Sydow LZ: 130 min FSK: 16<br />
P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Durch seine Rolle als Conan wurde<br />
Arni weltberühmt<br />
Conan (Arnold Schwarzenegger)<br />
muss als Kind miterleben, wie<br />
seine Familie und der Rest des<br />
Stammes vor seinen Augen von<br />
dem Schlangenkultführer Thulsa<br />
Doom (James Earl Jones) ermordet<br />
wird. Er wird versklavt und zu harter<br />
Arbeit gezwungen. Der Barbar<br />
schwört blutige Rache und begibt<br />
sich auf die Suche nach seinem<br />
Erzfeind. „Conan – Der Barbar“<br />
beruht auf der Fantasy-Romanreihe<br />
von Robert E. Howard. Regisseur<br />
John Milius inszenierte den Stoff<br />
recht frei und beauftragte Arnold<br />
Schwarzenegger mit der Hauptrolle,<br />
die ihn als Schauspieler weltbekannt<br />
werden lassen sollte. Für seine<br />
Rolle nahm der ehemalige Bodybuilder<br />
ein halbes Jahr Unterricht<br />
im Schwertkampf und Reiten. Weniger<br />
Zeit musste Schwarzenegger<br />
dagegen in das Auswendiglernen<br />
seiner Texte inves tieren, da der<br />
Film zum großen Teil ohne Dialoge<br />
auskommt und die Handlung<br />
hauptsächlich durch den Erzähler<br />
vorangetrieben wird. Die Epik des<br />
Fantasy-Abenteuers wird primär von<br />
Die Krieger des Schlangenkultführers Thulsa Doom haben Conans Familie<br />
und seinen kompletten Stamm auf dem Gewissen<br />
der Musik versinnbildlicht, die von<br />
Basil Poledouris geschrieben wurde.<br />
<strong>In</strong>sgesamt 90 Musiker und 24 Sänger<br />
wurden benötigt, um den Score<br />
aufzunehmen. Der Soundtrack des<br />
Streifens ist sehr dominant auf der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgemischt, wodurch sowohl<br />
die Dialoge als auch die kernige<br />
Stimme des Erzählers im DTS-<br />
HD-MA-5.1-Mix etwas untergehen.<br />
Klangeffekte sind nur wenige vorhanden,<br />
wenn aber, sorgen diese<br />
für echtes Popcornfeeling. „Conan –<br />
Der Barbar“ lebt von seiner Kulisse,<br />
die weite Wüstenlandschaften und<br />
schneebedeckte Wälder zeigt. Der<br />
Kontrast wirkt fl au und das Bild<br />
ist sehr dunkel gehalten. Oftmals<br />
sind Artefakte wie ein deutliches<br />
Bildrauschen oder Schmutzpartikel<br />
zu beobachten.<br />
LF<br />
Film 7/10<br />
Der absolute Klassiker unter den<br />
Fantasy-Filmen strotzt vor roher Gewalt und<br />
bedenklicher Menschenverachtung.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Henry V<br />
Die Schlacht<br />
bei Agincourt<br />
Die Musketiere<br />
Einer für alle –<br />
alle für einen<br />
Literaturverfilmung/Drama<br />
Abenteuer<br />
OT: The Chronicle<br />
History Of King Henry<br />
The Fift With His Battell<br />
Fought At Agincourt<br />
L: GB J: 1944 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Laurence Olivier<br />
D: L. Olivier, Griffi th Jones, Roy Emerton<br />
LZ: 132 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Der Personal- und Materialaufwand<br />
in einigen Szenen ist immens<br />
OT: The Three<br />
Musketeers/The Four<br />
Musketeers L: ES, FR,<br />
GB, PA, US J: 1973/1974<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA Mono<br />
R: Richard Lester D: M.<br />
York, Charlton Heston, Oliver Reed LZ: 209 min<br />
FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 01.03.12 × 2 Extras: 1/10<br />
Gib auf! Gegen uns hast du sowieso<br />
keine Chance!<br />
Bilder: Concorde Home, KSM, Studiocanal<br />
Die bisher eher auf den DVD-<br />
Markt konzentrierte Reihe<br />
„KSM Klassiker“ wird nun auch<br />
auf den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sektor ausgeweitet.<br />
Einer der ersten Titel, der in der<br />
Edi tion auch auf dem hochauflösenden<br />
Medium erscheint, ist eines<br />
der großen Monumentalwerke von<br />
Sir Laurence Olivier. Mit seiner<br />
allerersten Shakespeare-Verfi lmung<br />
(viele weitere sollten noch folgen)<br />
gewann er sogleich einen Ehren-<br />
Oscar ® für seine außergewöhnliche<br />
Leistung als Hauptdarsteller,<br />
Produzent und Regisseur des<br />
Films. Die Idee, quasi eine „Verfi<br />
lmung“ der Uraufführung aus<br />
dem Jahre 1600 abzuliefern, hat<br />
bis heute Charme und funktioniert<br />
nicht nur als wunderliche Retro-<br />
Kuriosität. Von der Technik darf<br />
man sich selbstredend nicht allzu<br />
viel erwarten: Der Zahn der Zeit hat<br />
deutlich an Bild- und Tonmaterial<br />
genagt. Irritierend ist die stellenweise<br />
alles andere als lippengenaue<br />
Synchronisation.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
<strong>In</strong>teressanter Einblick in ein fast vergessenes<br />
Stück Filmgeschichte, das vor allem für<br />
Shakespeare-Liebhaber lohnenswert sein dürfte.<br />
Technik 4,5/10<br />
Bild 3/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Wenn sie in den Kampf ziehen,<br />
dann heißt es: „Einer für<br />
alle, alle für einen!“. Ganz klar, die<br />
Rede ist von Athos (Oliver Reed),<br />
Aramis (Richard Chamberlain), Porthos<br />
(Frank Finlay) und d’Artagnan<br />
(Michael York) – die drei Musketiere,<br />
die sich gegen die Truppen<br />
von Kardinal Richelieu behaupten<br />
und so das Königshaus schützen.<br />
Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kollektion können<br />
Sie gleich beide Musketier-Klassiker<br />
aus den Jahren 1973 und 1974, die<br />
unter der Regie von Richard Lester<br />
inszeniert wurden, für Ihr Heimkino<br />
erwerben. Das Bildmaterial<br />
weist aufgrund des hohen Alters<br />
ein deutliches Filmkorn auf. Kleine<br />
Artefakte und Schmutzpartikel sind<br />
öfter auszumachen, beeinträchtigen<br />
aber den Filmgenuss nicht weiter.<br />
Der Sound liegt leider nur in einer<br />
DTS-HD-Mono-Tonspur vor und<br />
offenbart daher keine räumlichen<br />
Effekte. Allerdings ist die Synchronisation<br />
gut verständlich abgemischt.<br />
Extras sind nicht vorhanden. LF<br />
Film 8/10<br />
Der Klassiker unter den Musketier-Filmen.<br />
Regisseur Richard Lester serviert die Story von<br />
Dumas mit Leichtigkeit, Ironie und Spannung.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 81
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
Oben 3D<br />
Animation<br />
OT: Up L: US J: 2009<br />
V: Disney Home<br />
B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS-ES MA 5.1<br />
verw. 3D-Proj.: JVC<br />
DLA-X70R 2D-komp.:<br />
ja R: Pete Docter, Bob<br />
Peterson S: Fred Maire,<br />
Maximilian Belle, Karlheinz Böhm<br />
LZ: 96 min FSK: 0 P: 27 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 08.03.12 × 3 Extras: 8/10<br />
Carl entdeckt seinen blinden<br />
Passagier, den Pfadfinder Russell<br />
Der Disney-Titel „Oben“ aus dem<br />
Jahr 2009 hebt sich durch<br />
seine ernstere und erwachsenere<br />
Geschichte von den üblichen Pixar-<br />
Produktionen ab. Hauptfigur Carl<br />
Fredricksen beschließt nach dem<br />
Tod seiner Frau Ellie, ein letztes<br />
großes Abenteuer zu wagen und<br />
sowohl sich als auch seiner Frau<br />
einen gemeinsamen Traum zu erfüllen.<br />
Versehentlich ist auch der<br />
pummelige Pfadfinderjunge Russell<br />
mit von der Partie, der für eine<br />
Menge Spaß und Schwung sorgt.<br />
Während der Beginn des Films<br />
sehr anrührend und etwas melancholisch<br />
gestaltet ist, bringt der<br />
abenteuerliche und actionreichere<br />
zweite Teil besonders für Kinder<br />
spannende Unterhaltung und reichlich<br />
Lacher. Dass es sich bei den<br />
Protagonisten „nur“ um animierte<br />
Figuren handelt, ist angesichts<br />
der lebendigen Animation schnell<br />
vergessen. Man fühlt und fi ebert<br />
mit, lacht und weint vielleicht sogar,<br />
und das macht ausgezeichnete<br />
Familienunterhaltung aus.<br />
Wie von Pixar gewohnt, sieht man<br />
Dank Hunderter Luftballons fliegen Russell, Carl und dessen Haus in ein aufregendes<br />
Abenteuer, das neue Bekanntschaften, aber auch Gefahren birgt<br />
sich einem perfekt animierten und<br />
facettenreichen Bild gegenüber, an<br />
dem es einfach nichts zu meckern<br />
gibt. Auch der Sound zeigt sich<br />
erwartungsgemäß solide, es fehlt<br />
jedoch ein hörbarer Wow-Effekt.<br />
Ähnlich zurückhalten ist auch der<br />
3D-Effekt gestaltet. Die Grund tiefe<br />
und der Detailgrad des 3D sind<br />
zwar optimal und erzeugen eine unglaublich<br />
plastische Wirkung, doch<br />
besonders in actionreichen Szenen<br />
hätten ein paar Pop-up-Effekte nicht<br />
geschadet. Das 3-Disc-Set enthält<br />
eine 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit Hauptfi lm und<br />
Extras, eine komplette BD voller<br />
Bonusinhalte wie einem Pfadfi n-<br />
derspiel und alternativen Szenen<br />
sowie eine 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. NR<br />
Film 9/10<br />
„Oben“ bietet Rundumunterhaltung für die<br />
ganze Familie mit viel Gefühl, Humor, Action<br />
und dem altbekannten Motiv Gut gegen Böse.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 7,5/10<br />
3D 7,5/10<br />
Space Dogs 3D<br />
Animation<br />
OT: Belka I Strelka.<br />
Zvezdnye Sobaki L: RU<br />
J: 2010 V: DTP<br />
Entertainment B: MVC,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 verw. 3D-Proj.:<br />
JVC DLA-X70R<br />
2D-komp.: ja R: <strong>In</strong>na<br />
Evlannikova, Svyatoslav Ushakov D: –<br />
LZ: 85 min FSK: 6 P: 10 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 0/10<br />
Belka (links) und Strelka (rechts) erleben als erste Hunde auf einer Raumfahrtmission<br />
ein (nicht allzu spannendes) Abenteuer<br />
Belka und Strelka waren im Jahr<br />
1960 tatsächlich die ersten Erdbewohner,<br />
die eine vollständige<br />
Raumfahrt erlebten. Auf dieser<br />
wahren Begebenheit beruht die<br />
Geschichte von „Space Dogs“.<br />
Die Liste der nennenswert guten Eigenschaften<br />
des ersten russischen<br />
3D-Animationsfi lms ist allerdings<br />
nicht sehr lang: Natürlich wirkende<br />
und authentisch animierte Bewegungen<br />
lassen die Figuren lebendig<br />
erscheinen. Auch die kindgerecht<br />
ausgebaute Geschichte rund um<br />
Belka und Strelka kann punkten<br />
und gibt im Abspann sogar Einblicke<br />
in echte Archivaufnahmen<br />
der originalen Hunde.<br />
Auf der Kontraliste stehen die unrealistischen<br />
Proportionen der Figuren,<br />
die unoriginellen „Witze“ und<br />
eine schwunglose Handlung. Das<br />
alles sorgt eher für müdes Schmunzeln<br />
als für echte Unterhaltung.<br />
Immerhin kann die Optik des<br />
Films mit einer wunderbaren<br />
Schärfe und natürlichen Farben<br />
punkten. Der Sound ist leider nur<br />
durchschnittlich. Abgesehen von<br />
den stark komprimiert klingenden<br />
Stimmen und Effekten und einem<br />
generellen Mangel an klanglicher<br />
Breite bleibt die Tonqualität solide,<br />
aber unspektakulär. Spektakulär anstrengend<br />
gestaltet sich hingegen<br />
der 3D-Effekt an einigen Stellen.<br />
Besonders in bewegten Szenen<br />
tauchen vermehrt Doppelkonturen<br />
auf und die Augen können<br />
nur mühsam die verschiedenen<br />
Die Ratte Lyonya redet sich gerne<br />
mal um Kopf und Kragen<br />
Ebenen richtig ordnen, da sich Bild<br />
und Effekt gelegentlich widersprechen.<br />
<strong>In</strong> ruhigen Szenen wurde die<br />
zusätzliche Dimension um einiges<br />
angenehmer und dezenter eingesetzt,<br />
wirkt dadurch aber auch nicht<br />
besonders eindrucksvoll. NR<br />
Film 4,5/10<br />
Ein Animationsfi lm mit geringem<br />
Unterhaltungswert, der immerhin auf einer<br />
interessanten, wahren Begebenheit beruht.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
3D 3/10<br />
Bilder: Disney Home, DTP Entertainment<br />
82
Xxxx<br />
Film<br />
Transformers 3 3D<br />
Action<br />
OT: Transformers –<br />
Dark Of The Moon<br />
L: US J: 2011<br />
V: Paramount Pictures<br />
B: MVC, 2.40 : 1 T: DD<br />
5.1, Dolby True HD 7.1<br />
(engl.) R: Michael Bay<br />
D: Shia LaBeouf, Rosie<br />
Huntington-Whiteley, Josh Duhamel LZ:<br />
154 min FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.02.12 × 3 Extras: 10/10<br />
Die verwirrende Action gewinnt in<br />
3D zumindest etwas an Transparenz<br />
Über den Film ist alles gesagt: Entweder<br />
man liebt Michael Bays<br />
gigantomanische Roboter-Materialschlacht<br />
oder man hasst sie –<br />
viel Platz für Zwischentöne gibt es<br />
hier nicht. Die nun erschienene 3D-<br />
De-luxe-Edition bietet den Hauptfilm<br />
in sehr ansehnlicher dreidimensionaler<br />
Qualität, die im Vergleich<br />
zur Kinoversion sogar eindrucksvoller<br />
und räumlicher erscheint.<br />
Die überbordenden Actionszenen<br />
profitieren von der Staffelung in<br />
verschiedene Tiefenebenen und<br />
werden dadurch zumindest einen<br />
Tick übersichtlicher. Trotz der langen<br />
Laufzeit wird das 3D-Erlebnis zu<br />
keinem Zeitpunkt anstrengend. Das<br />
eigentliche Highlight des Sets ist<br />
die randvoll gefüllte Bonus-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
die mit einem 2-stündigen Mega-<br />
Making-of, vielen kleineren Featurettes<br />
und zahlreichen Multi-Angle-<br />
Sequenzen das Herz jedes Fans<br />
höherschlagen lässt.<br />
TW<br />
Film 5/10<br />
Nach der enttäuschenden Erstveröff entlichung<br />
nun endlich die Vollbedienung für alle Fans,<br />
inklusive gutem 3D-Eff ekt und tollen Extras.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
3D 7/10<br />
Die Schwerter des Königs 3D<br />
Fantasy/Abenteuer<br />
OT: <strong>In</strong> The Name Of<br />
The King: A Dungeon<br />
Siege Tale L: US, CA,<br />
DE J: 2007 V: Splendid<br />
Film B: MVC, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1<br />
R: Uwe Boll D: Jason<br />
Statham, Ray Liotta,<br />
Burt Reynolds LZ: 162 min FSK: 12 P: 19<br />
Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 5/10<br />
Farmer (J. Statham) entpuppt sich<br />
als fabelhafter Kämpfer<br />
Bilder: Paramount Pictures, Splendid<br />
Dem Königreich Ehb drohen<br />
dunkle Zeiten, als der böse<br />
Zauberer Gallian (Ray Liotta) versucht,<br />
die Krone an sich zu reißen.<br />
Doch ein einfacher Rübenbauer<br />
(Jason Statham) leistet Widerstand.<br />
Mit flachen Dialogen, einer kaum<br />
vorhandenen Dramaturgie und<br />
überwiegend langatmigen Actionsequenzen<br />
langweilt Uwe Boll nicht<br />
nur das Publikum, sondern unterfordert<br />
auch seine Darstellerriege.<br />
Wenig beeindruckend und nur selten<br />
aufwertend gestaltet sich der<br />
nachbearbeitete 3D-Effekt. Das Bild<br />
wirkt zwar plastischer und realer,<br />
tatsächliche Tiefendynamik gibt es<br />
aber nur selten. Die zu dunklen,<br />
kontrastreichen Farben und eine<br />
durchschnittliche Schärfe prägen<br />
die solide Optik. Der Sound hätte<br />
besonders im Surround-Bereich<br />
seine Möglichkeiten besser nutzen<br />
können, gibt aber ansonsten kaum<br />
Anlass zu Kritik.<br />
NR<br />
Film 4,5/10<br />
Belanglos, langatmig und unbeeindruckend.<br />
Trotz Star-Aufgebot und guter Videospielgrundlage<br />
kann Uwe Boll nicht überzeugen.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
3D 4,5/10<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 83
Film<br />
3D-Spezial<br />
Werner Herzog entdeckt die dritte Dimension:<br />
Dokumentation<br />
OT: Cave Of Forgotten Dreams L: CA, US, FR, DE, GB J: 2011<br />
V: Ascot Elite Home B: MVC, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-TV: JVC DLA-X70 2D-komp.: ja R: Werner Herzog<br />
LZ: 90 min FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 13.03.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />
Wenn sich eine Autorenfi lmlegende wie Werner Herzog an die aktuelle 3D-Technik wagt, dann muss das schon einen<br />
triftigen und kinematografisch plausiblen Grund haben. Wie wäre es zum Beispiel mit exklusiven Aufnahmen von<br />
30 000 Jahre alten Höhlenmalereien, die bis auf einige Auserwählte noch kein Mensch zu Gesicht bekommen hat?<br />
Im Jahre 1994 entdeckte ein Team um den<br />
Höhlenforscher Jean-Marie Chauvet im französischen<br />
Ardèche-Tal ein riesiges urzeitliches<br />
Höhlenareal. Aufgrund der Tatsache, dass der<br />
Zugang vor 22 000 Jahren durch eine herabgestürzte<br />
Felswand verschlossen wurde, entstand<br />
quasi eine Zeitkapsel, in der die vier riesigen<br />
Hallen des Komplexes unverändert erhalten<br />
bleiben konnten. Die eigentliche Sensation war<br />
aber, dass unter den über die Jahrtausende<br />
entstandenen Sinterschichten Hunderte von detaillierten<br />
und fein ausgearbeiteten Höhlenmalereien<br />
in nahezu perfektem Zustand konserviert<br />
wurden. Hierbei handelt es sich um die aktuell<br />
ältesten bekannten Höhlenmalereien der Welt.<br />
Genaue Planung und effizientes Arbeiten war bei<br />
dem äußerst eng gesteckten Drehplan ein Muss<br />
Um das hochsensible Klima der Höhle nicht aus<br />
dem Gleichgewicht zu bringen, ist es nur einer<br />
Handvoll von Wissenschaftlern erlaubt, in regelmäßigen<br />
Abständen ihrer präzisen Forschungsarbeit<br />
unter Tage nachzugehen.<br />
Einblicke in die Vergangenheit<br />
Vor zwei Jahren bekam Werner Herzog als erster<br />
und einziger Filmproduzent von der französischen<br />
Regierung die Erlaubnis, Dreharbeiten<br />
im <strong>In</strong>neren der Chauvet-Höhle in Angriff zu nehmen,<br />
um die Wunder und die Faszination dieses<br />
Ortes durch einen abendfüllenden Dokumentarfilm<br />
auch für eine breite Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen. Mit einem extrem reduzierten Team<br />
(Kameramann, Tontechniker, Assistent) und<br />
einem rigoros begrenzten Zeitfenster für den<br />
Dreh aller Szenen (sechs Drehtage je 4 Stunden<br />
Drehzeit) gelangen Herzog Aufnahmen von<br />
schlichter und auf den Punkt gebrachter Schönheit,<br />
die die Faszination dieser verborgenen und<br />
beinahe vergessenen Welt unmittelbar auf die<br />
Leinwand transportieren.<br />
Die dritte Dimension als logischer Schritt<br />
Schon im Vorfeld schlug Peter Zeitlinger, langjähriger<br />
Weggefährte und Stammkameramann der<br />
meisten Herzog-Produktionen, vor, die Aufnahmen<br />
komplett in stereoskopischem 3D durchzuführen.<br />
Werner Herzog, immerhin bereits im<br />
gesetzteren Alter von 68 Jahren, war keineswegs<br />
gleich Feuer und Flamme. Erst nachdem er die<br />
Beschaffenheit der Höhle und die unglaubliche<br />
Vielfalt der erhaltenen Malereien mit eigenen<br />
Augen gesehen hatte, wurde ihm klar, dass die<br />
gerade wieder aufgekommene dritte Dimension<br />
genau das probate Mittel war, um die markante<br />
„Architektur“ der Bilder hervorzuheben. Die vorzeitlichen<br />
Künstler ließen die natürlichen Strukturen<br />
und Formen der oftmals geradezu welligen<br />
Felswände nämlich ganz bewusst in ihre Motive<br />
einfließen, was ihnen eine weitere räumliche<br />
Ebene und eine sehr plastische Qualität verleiht,<br />
die nun mittels der modernen 3D-Technik<br />
dem Zuschauer unmittelbar vor Augen geführt<br />
werden kann.<br />
Wunder im Dunkeln<br />
<strong>In</strong> der extrem beengten Umgebung mussten<br />
ganz neue und kreative technische Lösungen<br />
eingesetzt werden, die den besten Kompromiss<br />
aus hochwertigen Aufnahmen und maximaler<br />
Portabilität gewährleisten konnten. Auf einem<br />
Wegesystem von Stahlplatten, die kaum mehr<br />
als einen halben Meter messen, in einem Klima,<br />
in dem das Atmen schwerfällt und die Luft<br />
schon nach kurzer Zeit gesundheitsschädigend<br />
sein kann, wird das Filmen zur Schwerstarbeit.<br />
Ausgerüstet mit rein batteriebetriebenem, handlichem<br />
Equipment und einer fast geisterhaften<br />
Beleuchtung, die keine wesentliche Strahlungswärme<br />
abgibt, fing das Team gleich reihenweise<br />
Bilder von faszinierender Schönheit ein.<br />
Ein Blick ins idyllische Tal der Ardèche: Neben Wildwasserabenteuern und Wandermöglichkeiten findet<br />
sich hier nun auch das älteste Zeugnis für den menschlichen Drang nach künstlerischer Expression<br />
Ein typischer Herzog<br />
Als Auflockerung und erklärende <strong>In</strong>stanz schneidet<br />
Herzog kontinuierlich erhellende Kommentare<br />
und tiefgründige <strong>In</strong>terviews mit den beteiligten<br />
Forschern dazwischen, die weit über die<br />
rein wissenschaftliche Dimension hinausgehen.<br />
<strong>In</strong> seiner unnachahmlichen, manchmal regelrecht<br />
unerbittlichen Fasson sucht er nach der<br />
84
Xxxx<br />
Film<br />
Werner Herzog (l.) und sein langjähriger Stammkameramann Peter Zeitlinger (M.) gingen das<br />
Wagnis ein, die ohnehin komplizierten Aufnahmen mit aufwendiger 3D-Technik zu realisieren<br />
eigentlichen Bedeutung, die diese vorzeitliche<br />
Welt der Bilder für den modernen Menschen<br />
und sein Selbstverständnis im Rahmen der kulturgeschichtlichen<br />
Evolution über die Jahrtausende<br />
letztendlich haben könnte. Die gedankliche<br />
Übertragung von den teilweise beängstigend<br />
lebendig wirkenden Motiven hin zu einer Art<br />
„Urkino“ liegt im Kontext dieses positiv „Filmverrückten“<br />
natürlich auf der Hand – doch<br />
wie Herzog diesen Vergleich schließlich ausformuliert<br />
und zu Ende fabuliert, lässt einen<br />
dann doch wieder einmal völlig sprachlos und<br />
geradezu verdutzt zurück.<br />
3D ohne Kompromisse<br />
<strong>In</strong> puncto Technik zeigt sich diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
so kompromisslos wie kaum eine dreidimensionale<br />
Produktion zuvor. Das Ergebnis ist eine<br />
durchgehend überzeugende Tiefenausdehnung,<br />
die stellenweise (zum Beispiel<br />
bei der Einstellung das komplette<br />
Flusstal hinunter)<br />
schlichtweg beeindruckende<br />
Ausmaße erreicht. Stellen<br />
Sie sich also auf ein forderndes<br />
bis anstrengendes<br />
3D-Erlebnis ein, das sich um<br />
den Komfort des Zuschauers kaum schert,<br />
sondern stattdessen das Maximum an Plastizität<br />
aus den Aufnahmen herauszukitzeln sucht.<br />
Zusätzlich zum verschwenderischen 3D-Einsatz<br />
sorgt auch die Handkamera mit ihrer leichten<br />
<strong>In</strong>stabilität für ein nicht eben einfaches bzw.<br />
dokumentarfilm typisches Seherlebnis – allerdings<br />
ist dieses kleine Manko weit entfernt vom<br />
gewollten Handkamera-Geruckel einschlägiger<br />
Actionfilme. Durch die äußerst bewegte Dynamik<br />
in der Bildtiefe werden viele Schwenks<br />
problematisch – ab und an treten besonders<br />
in helleren Einstellungen deutliche Doppelkonturen<br />
auf. Farblich herrschen verständlicherweise<br />
dunkle Braun- und Erdtöne en masse vor – die<br />
Schärfe- und Kontrastwerte pegeln sich aufgrund<br />
des eingeschränkten Equipments nur auf unterdurchschnittlichem<br />
Niveau ein. <strong>In</strong> Bezug auf<br />
die Musik unterstreicht ein schwermütiger Cello-<br />
Soundtrack (angereichert mit gelegentlichen Orgel-,<br />
Chor- und Violinenklängen)<br />
den charismatisch eingesprochenen<br />
Kommentar auf dezente,<br />
aber wirkungsvolle<br />
Art und Weise.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8/10<br />
Eine aufsehenerregende Entdeckung, deren fi lmische Aufarbeitung<br />
durch den rigorosen 3D-Einsatz und Werner Herzogs gewohnt<br />
hintergründigen Kommentar zum Doku-Highlight avanciert.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Angesichts der extrem schwierigen Drehbedingungen darf man<br />
hier nicht mit auf Hochglanz poliertem Referenzmaterial rechnen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Ton 6,5/10<br />
Herzogs Kommentar ertönt klar und deutlich; der zurückhaltende<br />
Score sorgt für viel Atmosphäre und dezenten Raumklang.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Bilder: Ascot Elite Home<br />
Die faszinierende Formenvielfalt der Natur verschlägt<br />
einem immer wieder den Atem<br />
XxxXX.<br />
AUTOR<br />
3D 6,5/10<br />
Die oftmals beeindruckenden Schau- und Tiefenwerte bezahlt man<br />
mit einem durchgehend anstrengenden Seheindruck.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
3/4 1,5/3 1,5/2 0,5/1<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 85
Film<br />
Import<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Drive<br />
Drive (UK-Import)<br />
Bildreferenz<br />
Drive<br />
Drama<br />
OT: Drive L: US J: 2011 V: Icon B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Nicolas Winding Refn D: Ryan Gosling,<br />
Carey Mulligan, Ron Perlman LZ: 100 min FSK: 18 P: 16 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 01.02.12 × 1 Extras: 6/10<br />
<strong>In</strong> grellen, neonpinken Buchstaben brennt sich<br />
der Schriftzug „Drive“ in die Dunkelheit der Straßen<br />
von Los Angeles. Der chillige Song „Nightcall“<br />
jagt dem Zuschauer einen wohligen Schauer über<br />
den Rücken, während der namenlose Fahrer<br />
(Ryan Gosling) in ruhigen, kontrollierten Bewegungen<br />
ein Fluchtauto steuert. Die Skorpionjacke<br />
und der Zahnstocher sind seine Markenzeichen,<br />
ebenso wie seine coolen James-Dean-Gebärden.<br />
„A Real Hero“<br />
Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die<br />
Fahrt. Im Auto des wortkargen „Drivers“ sind Sie<br />
absolut sicher. Selbst die Bankräuber auf dem<br />
Rücksitz brauchen keine Angst vor einer unüberlegten<br />
Entscheidung ihres Chauffeurs zu haben.<br />
Der Polizeifunk verrät ihm jeden nächsten Zug<br />
der Gegenpartei, sodass er immer zwei, drei<br />
Schritte im Voraus planen kann. Doch trotz aller<br />
Vorsicht ist die Staatsgewalt zu übermächtig, das<br />
Unterfangen aussichtslos. Ruhig bringt der Fahrer<br />
das Fluchtfahrzeug in einem Parkhaus zum Stehen,<br />
steigt aus und verschwindet im Getümmel<br />
eines Sportevents. Die Räuber lässt er zurück, sie<br />
hatten sich bei ihrem Einbruch zu viel Zeit gelassen.<br />
Eins macht die Exposition deutlich: Feste<br />
Regeln sind das A und O im Leben des Drivers.<br />
Erst als der Fahrer seiner Nachbarin Irene (Carey<br />
Mulligan) begegnet, geraten die Regeln immer<br />
weiter in Vergessenheit. Er hilft ihr beim Einkauf,<br />
fährt sie und ihren Sohn nach Hause und spürt<br />
zum ersten Mal, was wahres Glück bedeutet.<br />
Doch Irene ist bereits liiert und ihr Mann kehrt<br />
bald von seinem Knasturlaub zurück. Außerdem<br />
gibt es nichts an ihm auszusetzen, denn Standard<br />
(so der Name des Gatten) schätzt seine Familie<br />
über alles. Das Gift des Dramas kommt von außen,<br />
denn Standards ehemalige Beziehungen zur<br />
Mafi a führen dazu, dass er zu einem letzten Coup<br />
gezwungen wird. Der Fahrer entschließt sich, zu<br />
helfen. Für „seine Familie“ ist er zu allem bereit.<br />
Die Handlungsstruktur und auch die Charaktere<br />
erinnern an Scorseses „Taxi Driver“. Die kurzen,<br />
aber prägnanten Gewaltausbrüche wiederum rufen<br />
Regie-Ikonen wie Takeshi Kitano („Outrage“)<br />
oder David Cronenberg („Tödliche Versprechen“)<br />
ins Gedächtnis. Allerdings wird die Brutalität an<br />
keiner Stelle beschönigt oder gefeiert. Sie dient<br />
ausschließlich der Handlung bzw. Darstellung sowie<br />
der Charakterentwicklung.<br />
„Under Your Spell“<br />
Und auch wenn scheinbar viele moderne Filmklassiker<br />
zitiert werden (Rachefeldzug plus Hammer<br />
ergibt „Oldboy“), so ist „Drive“ doch etwas völlig<br />
anderes, Frisches, Neues – ein Drama mit nüchterner<br />
Action, sagenhafter Ästhetik und immens<br />
starken Bildern. Es ist schon verdammt mutig,<br />
einen Film mit nur so wenigen Worten zu konzipieren,<br />
wie es hier der Fall ist. Schon Refns „Walhalla<br />
Rising“ baute genau auf jenem Prinzip auf,<br />
der infl ationären Wortnutzung entgegenzuwirken.<br />
„Drive“ beginnt auf eine sehr durchgestylte Art, die<br />
ähnlich wie frühe Italo-Western atemberaubende<br />
Visualisierungen und Spannungsmomente inszeniert,<br />
ohne Dialoge zu bemühen. Autor, Regisseur<br />
und Produzent Nicolas Winding Refn legt sehr viel<br />
Wert auf die visuelle Sprache und verknüpft diese<br />
mit einem sagenhaften Soundtrack, der sich<br />
Ihnen genauso in die Hirnwindungen brennt wie<br />
die Bilder. Letztere sind ultrascharf, detailreich und<br />
wirken dank der kräftigen Orange-Grün-Kontraste<br />
wie stylishe Schallplatten cover aus den 1980ern.<br />
Wie könnte man das Bild besser beschreiben als<br />
völlig atemberaubend, schön und technisch perfekt?<br />
Actionszenen sind vorhanden, auch wenn<br />
sich der Großteil auf Zeitlupenästhetik einschießt.<br />
Dementsprechend dominiert auch der Score das<br />
akustische Geschehen und projiziert die innere<br />
Gefühlswelt der Protagonisten klanglich. Die<br />
Räumlichkeit nimmt dadurch nur eine untergeordnete<br />
Stellung in dem ansonsten sehr sauberen,<br />
stimmigen Mix ein. Kleinere, gut ortbare<br />
Soundelemente runden das Klangbild sinnvoll ab.<br />
Das in jeder Hinsicht stylishe Filmjuwel erscheint<br />
hierzulande am 29. Juni mit deutscher Tonspur<br />
bei Universum. Wer nicht mehr so lange warten<br />
möchte und Englisch bevorzugt, kann bereits<br />
heute die UK-Fassung importieren.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 9/10<br />
„Drive“ ist einer der stylishsten Kunstfi lme der letzten Jahre. Der<br />
narrative Umschwung in der Mitte des Films verursacht einen<br />
bittersüßen Beigeschmack, den Sie lieben oder hassen werden.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Der Fahrer (R. Gosling) und Irene (C. Mulligan) brauchen<br />
Ron Perlman als machtgieriger, i skrupelloser<br />
kaum Worte. Ihre vielsagenden Blicke reichen vollkommen Mafioso Nino<br />
Perfekt: Der Kontrast ist zwar sehr hoch, aber dennoch haben wir<br />
schon lange keinen so sauberen Bildtransfer erlebt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />
Die unausgesprochenen Worte zwischen dem Fahrer und Irene<br />
werden durch den brillanten Soundtrack großartig inszeniert.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 2/2 2/2<br />
Bilder: Universum<br />
86
Minitests<br />
Film<br />
Der große Crash – Margin Call<br />
Jagdszenen aus Niederbayern<br />
Leinen los – Kurs Speyer 3D<br />
OT: Margin Call L: US J: 2011 G: Drama V: Koch Media B:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: J.C. Chandor D:<br />
Kevin Spacey, Paul Bettany, Demi Moore LZ: 107 min<br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
OT: Jagdszenen aus Niederbayern L: DE J: 1969 G: Drama<br />
V: Eurovideo B: MPEG-4, 1.66 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 R:<br />
Peter Fleischmann D: Martin Sperr, Angela Winkler, Hanna<br />
Schygulla LZ: 86 min FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />
L: DE J: 2011 G: Dokumentation V: Technik Museum<br />
Speyer B: MVC, 1.78 : 1 T: DD 5.1 2D-komp.: ja R: S.<br />
Junge, M. Miserok D: Hans Bügge-Mau, Sven Eric Carl,<br />
Uwe Teloy LZ: 75 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 24.02.12 × 1 Extras: 5,5/10<br />
VÖ: 09.02.12 × 2 Extras: 8/10<br />
VÖ: 15.12.11 × 1 Extras 0/10<br />
Kurz nachdem sich Oliver Stone 2010 in „Wall<br />
Street – Money Never Sleeps“ mit dem riskanten<br />
Treiben der Spekulanten an den Börsen dieser Welt<br />
beschäftigte, griff eine weitere Hollywood-Produktion<br />
das heiße Eisen Finanzkrise in fi lmischer Form<br />
auf. Mit einer beeindruckenden Besetzungsliste<br />
wurde „Margin Call“ zum packenden Ensemble-<br />
Stück um Machtmissbrauch, Korruption und die<br />
Gier nach dem großen Geld. Eine simple Entwicklungsprognose<br />
führt hier innerhalb weniger Stunden<br />
zum Fall eines riesigen <strong>In</strong>vestment-Konzerns.<br />
Die realen Einfl üsse und Hintergründe werden in<br />
den Extras genauer erklärt.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
Unglaublich packender Wirtschaftsthriller, der sich sorgsam<br />
recherchiert und angenehm realistisch anfühlt und dennoch so<br />
manchen Krimi in Sachen Spannung weit hinter sich lässt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Auch wenn Regisseur Peter Fleischmann nie Mitglied<br />
im berühmten Filmverlag der Autoren wurde:<br />
Speziell seine „Jagdszenen aus Niederbayern“<br />
atmen den Geist des Neuen Deutschen Films in<br />
jeder Szene und sind ein Paradebeispiel für die<br />
realistische Gegenbewegung junger Regisseure<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Film greift die<br />
Homosexualität als absolutes Tabuthema der Zeit<br />
auf und ist bis heute schockierend und aufrüttelnd<br />
in seiner schonungslosen Radikalität. Das umfangreich<br />
ausgestattete <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Mediabook aus<br />
der „Kino Kontrovers“-Reihe macht den Film und<br />
seine umstrittene Rezeption begreifbar. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Bemerkenswertes Stück bundesdeutscher Filmgeschichte, das mit<br />
seiner bedrückend-engen Atmosphäre bis heute zu beeindrucken<br />
weiß.<br />
Technik 4/10<br />
Ein Seenotkreuzer unternimmt seine letzte Reise<br />
ins Technik Museum Speyer. Sympathische<br />
Norddeutsche, eine atmosphärische Schiff fahrt<br />
und sehr viel Zentimeterarbeit – für Schiff- bzw.<br />
Technikfreunde, die weder große Erkenntnisse<br />
noch atemberaubende Spannung erwarten, ist<br />
die Dokumentation sicherlich sehenswert. Scharfe<br />
Bilder und ein zweckmäßiger Sound ergänzen<br />
diesen Eindruck. Der 3D-Effekt kann leider durch<br />
einen gleichbleibenden Fokus und sinnlose Popups<br />
nicht wirklich überzeugen.<br />
NR<br />
Film 5/10<br />
Eine Dokumentation mit norddeutschem Charme, die aber<br />
vermutlich nur für Freunde der Schiff fahrttechnik wirklich<br />
<strong>In</strong>teressantes zu bieten hat.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Bild 4,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Ton 3,5/10<br />
3D 5,5/10<br />
Helden auf vier Pfoten<br />
Nikita<br />
Elle – Sing für deinen Traum<br />
OT: Extraordinary Dogs L: GB J: 2011 G: Dokumentationsserie<br />
V: S u n fi l m B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0<br />
R: – D: – LZ: 292 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: nein<br />
OT: Nikita L: FR, IT J: 1989 G: Thriller V: Studiocanal B:<br />
MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Luc Besson D:<br />
Anne Parillaud, Jean-Hugues Anglade, Tchéky Karyo LZ:<br />
117 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Elle: A Modern Cinderella Tale L: US J: 2009 G:<br />
Familienfi lm V: KSM B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: J. Dunson, S. Dunson D: Sterling Knight, Ashlee Hewitt,<br />
Thomas Calabro LZ: 98 min FSK: 6 P: 9 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.02.12 × 2 Extras: 1/10<br />
VÖ: 15.03.12 × 1 Extras: 3,5/10<br />
VÖ: 20.02.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Bilder: Eurovideo, Koch Media, KSM, Studiocanal, Sunfilm<br />
Der Hund gilt als bester Freund des Menschen.<br />
Doch die zotteligen Vierbeiner sind nicht nur<br />
treue Weggefährten. Die intelligenten Tiere haben<br />
besondere Fähigkeiten, die sich der Mensch<br />
gern zunutze macht. <strong>In</strong> der Dokuserie „Helden auf<br />
vier Pfoten“ werden in 13 spannenden Folgen Geschichten<br />
von Hunden aus aller Welt erzählt. Technisch<br />
kann die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nur wenig überzeugen. Das<br />
Bild ist übersättigt, was an einem starken Rot- und<br />
Blaustich zu erkennen ist. Auch tontechnisch wirkt<br />
der im veralteten Dolby-Digital-2.0-Format abgemischte<br />
Sound etwas übersteuert. Der Kommentar<br />
wirkt sehr angenehm und ist gut verständlich. LF<br />
Film 6,5/10<br />
<strong>In</strong> 13 spannenden Folgen erfahren Sie, über welche unglaublichen<br />
Fähigkeiten ein Vierbeiner verfügt. Eine interessante Einsicht, die<br />
nicht nur Hundefans beeindrucken wird.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Nikita ist ein Junkie und wird wegen dem Mord<br />
an einem Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt.<br />
Doch eine geheime Organisation sieht in der<br />
durchgeknallten, gewaltbereiten Frau ein gewisses<br />
Potenzial und bildet sie zur Auftragskillerin aus.<br />
Luc Bessons Actionballade ist hervorragend<br />
inszeniert und lebt von Anne Parillauds dynamischer<br />
Darstellung der Nikita. Dank detaillierter<br />
Aufarbeitung können sich sowohl die<br />
Bild- als auch die Tonqualität durchaus sehen<br />
lassen. Außer gelegentlich verschwommenen<br />
Konturen und einem komprimierten Klang gibt es<br />
nicht viel zu bemängeln.<br />
NR<br />
Film 7,5/10<br />
Eine Actionballade mit fantastischen Darstellern, die zwar im Laufe<br />
von 20 Jahren Filmgeschichte etwas an Wirkungskraft verloren hat,<br />
die es aber immer noch versteht, den Zuschauer zu fesseln.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Der Originaltitel „Elle: A Modern Cinderella Tale“<br />
verspricht eine moderne Aschenputtelgeschichte.<br />
Tatsächlich hat die kitschige Handlung des Teeniefi<br />
lms den bekannten und daher vorhersehbaren<br />
Verlauf eines Aschenputtelszenarios. Doch vom<br />
Charme des Märchens ist angesichts völlig unglaubwürdiger<br />
oder überdrehter Charaktere, einiger<br />
Logikfehler und nervtötendem Zickenkrieg<br />
nichts zu spüren. Auch Bild und Ton haben wenig<br />
charmante Züge. Ein zu schwacher Kontrast, Bildrauschen<br />
durch schlechte Ausleuchtung sowie<br />
komprimierte Stimmen und fehlende Bässe prägen<br />
die technische Seite des Films.<br />
NR<br />
Film 4/10<br />
Eine klischeegespickte, moderne Aschenputtelgeschichte mit völlig<br />
überdrehten Charakteren, Logikfehlern und Zickenkrieg. Nicht<br />
einmal „Highschool Musical“-Fans dürfte das zufriedenstellen.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 87
Film<br />
Minitests<br />
Smoke/<strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face<br />
Resturlaub<br />
Ticket Out<br />
OT: Smoke/<strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face L: DE, US, JP J: 1995 G: Tragikomödie/Episodenfi<br />
lm V: Studiocanal B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: PCM 2.0 R: Wayne Wang D: H. Keitel, W. Hurt, Forest<br />
Whitaker LZ: 113/84 min FSK: 12 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Resturlaub L: DE J: 2011 G: Komödie V: Sony Pictures<br />
Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Gregor<br />
Schnitzler D: Maximilian Brückner, Mira Bartuschek,<br />
Martina Hill LZ: 98 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />
OT: Ticket Out L: US J: 2011 G: Thriller V: Eurovideo B:<br />
MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Doug Lodato D:<br />
Ray Liotta, Alexandra Breckenbridge, Billy Burke LZ:<br />
89 min FSK: 12 P: 10 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 01.03.12 × 2 Extras: 4,5/10<br />
VÖ: 29.02.12 × 1 Extras: 2,5/10<br />
VÖ: 08.03.12 × 1 Extras: 1/10<br />
Zwei Filme zum Preis von einem bekommt man<br />
mit diesem lohnenswerten Doppelpack von<br />
Wayne Wangs kultigen Episodenfi lmen rund um<br />
den blauen Dunst. <strong>In</strong> „Smoke“ und dessen Nachfolger<br />
„<strong>Blu</strong>e <strong>In</strong> The Face“ dreht sich alles um einen<br />
kleinen gemütlichen Tabakladen mitten im Herzen<br />
von Brooklyn, in dem sich die Lebenswege von<br />
ganz unterschiedlichen New Yorker Originalen<br />
(u. a. gespielt von Harvey Keitel und William Hurt)<br />
überschneiden. Der Bildtechnik sieht man die<br />
Herkunft aus den 1990er Jahren leider deutlich<br />
an, hier liegen also nicht die Stärken dieses Sets.<br />
Versöhnlicher stimmt da schon der Sound. TW<br />
Comedy-Bestsellerautor Tommy Jaud zeichnete<br />
auch für das Drehbuch der Verfi lmung seines<br />
zweiten Romans „Resturlaub“ verantwortlich. Alle<br />
Stärken und Schwächen der etwas betulichen Story<br />
um den an ersten Symptomen einer Midlife-Crisis<br />
leidenden Pitschi Greulich (Maximilian Brückner)<br />
und sein überstürztes Urlaubsabenteuer in Buenos<br />
Aires sind dabei quasi eins zu eins auf die Leinwand<br />
übertragen worden: Die Gags zünden nicht<br />
so recht und es stellt sich eher nette Unterhaltung<br />
als ohrenbetäubendes Gelächter ein. Positiv stimmt<br />
die Technik, die mit hochglanzpolierten Bildern<br />
und ordentlicher Soundkulisse punktet. TW<br />
Jocelyn (Alexandra Breckenbridge) fl ieht zusammen<br />
mit ihren Kindern vor ihrem gewalttätigen<br />
Exmann Dennis (Billy Burke) und wird dabei unterstützt<br />
von Jim (Ray Liotta), dessen Organisation<br />
darauf spezialisiert ist, terrorisierten Ehefrauen zu<br />
helfen. Der oft unglaubwürdigen Handlung fehlt es<br />
durch vorhersehbare Wendungen an Spannung.<br />
Lediglich die zwischenmenschlichen Momente, in<br />
denen gelegentlich echte Emotionen geweckt werden,<br />
können punkten. Durch Probleme mit Schärfe<br />
und Farbdarstellung ist „Ticket Out“ nicht wirklich<br />
ein Hingucker und bringt auch klanglich nur wenig<br />
Dynamik und mittelmäßige Soundtechnik mit. NR<br />
Film 7/10<br />
Film 6/10<br />
Film 6/10<br />
Eine schöne Veröff entlichung, die das Lebensgefühl im New York<br />
der 1990er Jahre feiert und für jeden Freund von gut gemachten<br />
Episodenfi lmen ein klarer Kauftipp ist.<br />
Wer die Romane von Tommy Jaud mag, der wird auch mit dieser<br />
ziemlich werkgetreuen (um nicht zu sagen ambitionslosen)<br />
Verfi lmung seinen Spaß haben.<br />
Die vorhersehbare, selten dynamische Handlung mit einigen<br />
Logikfehlern sorgt trotz des spannenden und aktuellen Themas<br />
nur für mäßige Unterhaltung.<br />
Technik 6/10<br />
Technik 7,5/10<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 5/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Tornado und der Pferdeflüsterer<br />
Wasser ist Leben<br />
Love Storming<br />
OT: Tornado And The Kalahari Horse Whisperer L: SA J:<br />
2009 G: Familie V: KSM B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: R. van de Bergh D: Danny Keogh, Joanie Combrink,<br />
Quentin Krog LZ: 115 min FSK: 6 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
OT: Flow L: US J: 2010 G: Dokumentation V: S u n fi l m<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 R: Irena Salina<br />
D: – LZ: 84 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
OT: No Controles L: ES J: 2010 G: Romantikkomödie V:<br />
Schröder Media B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 7.1 R:<br />
Borja Cobeaga D: Unax Ugalde, Alexandra Jiménez,<br />
Julián López LZ: 99 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 16.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />
VÖ: 05.04.12 × 1 Extras: 1/10<br />
VÖ: 22.03.12 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Der junge, gescheiterte Student Pierre (Quentin<br />
Krog) triff t auf ein Pferd, das wie er selbst in<br />
seelischen Nöten steckt, und versucht ihm durch<br />
einen Pferdefl üsterer (Danny Keogh) zu helfen.<br />
Die Geschichte klopft jedoch hauptsächlich fl ache<br />
Parolen und bietet nur wenig interessanten <strong>In</strong>halt.<br />
Beeindruckend sind jedoch die Slow-Motion-<br />
Sequenzen mit faszinierenden Tier- und Naturaufnahmen.<br />
Ansonsten schwankt die Bildqualität<br />
erheblich; lediglich die Schärfe bleibt durchgängig<br />
solide. Gelegentliches blechernes Wiehern und<br />
fl ache Stimmen werden durch den stimmungsvollen<br />
Soundtrack ein wenig aufgewertet. NR<br />
Film 5,5/10<br />
Ein Film für Pferdefreunde, der aber außer einer oberfl ächlich<br />
emotionalen (wahren) Geschichte nur wenig bemerkenswerten<br />
<strong>In</strong>halt bieten kann.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Man sollte meinen, dass eine so wichtige Lebensgrundlage<br />
wie Wasser jedem Menschen frei und<br />
unbegrenzt zur Verfügung steht. Stattdessen<br />
steuert die Menschheit auf eine Wasserknappheit<br />
zu, die in vielen Ländern bereits akut ist.<br />
Dies veranlasst wiederum Konzerne dazu, mit<br />
Wasser ein betrügerisches Milliardengeschäft zu<br />
machen. Leidenschaftlich berichtet die Dokumentation<br />
von dieser Ungerechtigkeit, stößt dabei<br />
jedoch an ihre technischen Grenzen. Unscharfe,<br />
verwackelte Handkamerabilder und ein entsprechender<br />
fl acher Sound lenken des Öfteren<br />
vom überaus ernsten Thema ab.<br />
NR<br />
Film 6/10<br />
Eine fesselnd berichtende Dokumentation über Wasser als<br />
begrenzte Ressource und Machtinstrument, die leider durch<br />
amateurhafte Kameraarbeit an Wirkung verliert.<br />
Technik 4,5/10<br />
Bild 4/10<br />
Ton 5/10<br />
Der junge Spanier Sergio (Unax Ugalde) bekommt<br />
vom Schicksal eine letzte Chance, strandet er<br />
doch ausgerechnet am Silvesterabend mit seiner<br />
Exfreundin Bea (Alexandra Jiménez) in einem eingeschneiten<br />
Flughafenhotel. Bevor seine heimliche<br />
Traumfrau endgültig vom Markt ist und am Neujahrstag<br />
den Bund der Ehe eingeht, bleiben ihm<br />
nur noch wenige Stunden, um sie erneut für sich zu<br />
gewinnen. Romantic Comedy auf die spanische Art<br />
also, mit typisch südländischem Feuer gespielt und<br />
nicht ohne Witz erzählt. Kann man sich anschauen,<br />
zumal die Technik mitspielt und eine überdurchschnittliche<br />
Präsentation in Bild und Ton bietet. TW<br />
Film 6/10<br />
Nette romantische Komödie aus Spanien, die mit ihren<br />
sympathischen Hauptdarstellern zu gefallen weiß, doch leider ab<br />
und zu gehörig ins Klamaukige abdriftet.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Eurovideo, KSM, Schröder Media, Sony Pictures Home, Studiocanal, Sunfilm<br />
88
Technik<br />
4K-Guide<br />
Wie funktioniert die neue<br />
4K-2K-Projektoren-Technologie?<br />
Seite 90<br />
Bilder: Auerbach Verlag, JVC, Polyband – „Frozen Planet“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Handel, Sony<br />
Falko Theuner,<br />
Chef vom Dienst<br />
Vierfaches HD<br />
Unser erster Probelauf<br />
mit dem neuen JVC-3D-<br />
Projektor DLA-X70R.<br />
Seite 92<br />
Wird die große 4K-Trendwende<br />
kommen? Diese<br />
Frage stelle ich mir in letzter<br />
Zeit immer häufiger. Aktuelle<br />
Kinoproduktionen werden ja<br />
teilweise schon vorsorglich in<br />
der hohen Auflösung gedreht<br />
und die ersten massenmarktfähigen<br />
Geräte stehen auch<br />
schon in den Startlöchern. Bedenkt<br />
man aber, dass viele<br />
Zuschauer bereits ihre Probleme damit hatten, Full-HD<br />
von einer SD-Auflösung zu unterscheiden, zweifle ich<br />
einen solchen Umschwung zunächst einmal an. Solche<br />
Aussagen sollten natürlich stets mit Vorsicht getroffen<br />
werden, denn wer weiß schon, welche Trends sich in der<br />
Zukunft durchsetzen werden. Rein technisch gesehen<br />
kann man aber heute schon gewisse Entwicklungen<br />
erkennen. Unser Direktvergleich eines 2K-Projektors<br />
mit einem 4K-Modell bewies uns schon einmal Folgendes:<br />
Es ist nicht einfach, einen Vorteil auszumachen.<br />
So haben auf 4K-Fotos z. B. winzigste Strukturen, wie<br />
etwa Grasbüschel oder auch Objekte, die sich weit im<br />
Hintergrund befinden, präzisere Kanten und Konturen.<br />
Um das zu erkennen, muss man aber sehr, sehr nahe<br />
an die Leinwand herangehen, und beim Bewegtbild<br />
wird es noch komplizierter. Läuft ein Film, bleibt Ihnen<br />
überhaupt keine andere Möglichkeit, als eine Struktur<br />
zu fokussieren. Möchten Sie das ganze Bild erfassen,<br />
muss der Abstand gezwungenermaßen so groß sein,<br />
dass Sie keinen Unterschied zu 2K feststellen werden.<br />
Zu unserer Versuchsanordnung muss aber auch gesagt<br />
werden, dass wir für den Bewegtbildvergleich eine <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
hinzugezogen haben, die bekanntermaßen „nur“<br />
zwei Millionen Bildpunkte liefert. Der 4K-Projektor hat<br />
daher das Ausgangsmaterial hochgerechnet. Aus diesem<br />
Grund lassen Sie uns einfach weiter über das Thema<br />
sprechen, sobald uns (irgendwann in näherer Zukunft)<br />
der erste 4K-Film auf einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> oder einem anderen<br />
kompatiblen Medium erreicht hat.<br />
Über acht Millionen<br />
Bildpunkte<br />
Wie sieht die Bildqualität von morgen aus? Bestaunen<br />
Sie mit uns schon heute die nächste Generation der<br />
Heimkinoprojektoren. Seite 90 ff.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 89
Technik<br />
Spezial<br />
Sonys 4K-Heimpremiere<br />
Mit dem VPL-VW1000ES, Codename Walküre,<br />
startet Sony Professional ins ultrahochaufl ösende<br />
Heimkinozeitalter. Der Projektor ist gemessen<br />
am inneren Aufbau und der Komplexität der<br />
Komponenten vergleichbar mit dem legendä ren<br />
Qualia 004, der bis heute als Synonym für die Full-<br />
HD-Einführung im Heimkino gilt.<br />
Sony versteht unter 4K im Übrigen die echte<br />
Kinoaufl ösung von 4 096 × 2160 Bildpunkten<br />
und nicht das für den Heimbereich von anderen<br />
Herstellern eingeführte Format 3840 × 2160.<br />
Zudem ist der VPL-VW1000ES das erste Heimgerät,<br />
das echte 4K-<strong>In</strong>halte am HDMI-Eingang<br />
annimmt und tatsächlich über 4K-Panels zur<br />
Bild erzeugung verfügt. Zudem sind nicht nur im<br />
2D-Modus sämtliche Bildeinstellungen wie die<br />
Zwischenbildberechnung Motionfl ow verfügbar,<br />
sondern auch die 3D-Wiedergabe gelingt butterweich<br />
und in voller 4K-Bildqualität – das bietet<br />
die Konkurrenz in Form von JVCs DLA-X70R<br />
und DLA-X90R derzeit nicht. Natürlich beherrscht<br />
der VPL-VW1000ES sämtliche Farbräume nach<br />
Kino-, Adobe- oder HDTV-Norm. Die Anpassung<br />
der Bildgröße und Ausrichtung des Bildes zur<br />
Leinwand gelingt komfortabel über die Fernbedienung<br />
(16 : 9- und 21 : 9-Bildformate speicherund<br />
abrufbar) und trotz potenter Lampe arbeitet<br />
der Projektor fl üsterleise. Qualität hat natürlich<br />
ihren Preis: Mit knapp 19 000 Euro peilt Sony<br />
Professional den High-End-Markt an.<br />
Im<br />
Sonys 4K-<br />
Sonys Chip-Know-how<br />
Bereits 2004 führte Sony die ultrahochaufl ösende<br />
4K-Technik in Form des SRX-R110 (ein knapp 100<br />
Kilogramm schwerer Projektor koloss) für professionelle<br />
Lichtspielhäuser ein – der Hersteller kann<br />
somit auf einen stattlichen Erfahrungsfundus<br />
zurückgreifen. Der VPL-VW1000ES ist nicht nur<br />
deutlich kompakter als die Urfassung, auch die<br />
hochaufl ösenden SXRD-Panels zeigen sich grundlegend<br />
überarbeitet.<br />
Die Ausrichtung der Flüssig kristalle gelingt nun<br />
noch präziser, was sich in der Praxis in einem höheren<br />
nativen Kontrast niederschlägt. Gekoppelt<br />
wird die Bildwiedergabe an die dynamische Iris,<br />
die sich je nach Bildinhalt stufenlos öffnet und<br />
schließt, um die akkurate Schwarzdarstellung weiter<br />
zu optimieren.<br />
Eine intelli gente Gammakorrektur sorgt im Gleichklang<br />
dafür, dass brillante Details nicht fl au wirken.<br />
Besonders wichtig für die 4K-Projektion ist eine<br />
maßgeschneiderte Optik: Die ARC-F-Linse (All<br />
Range Crisp Focus) bringt die perfekte Bildschärfe<br />
bis zu den Randbereichen auf die Leinwand.<br />
Sollten sich doch einmal geringe Ungenauigkeiten<br />
einschleichen, hilft eine millimetergenaue<br />
Panelkorrektur dabei, farbige Doppelkonturen<br />
zu vermeiden.<br />
Bilder: Sony<br />
90
Spezial<br />
Technik<br />
Fokus:<br />
Projektion<br />
Aus Full-HD wird 4K<br />
Das 4K-SXRD-Panel (links) kann natürlich nur das<br />
verarbeiten, was der Bildprozessor (rechts) liefert.<br />
Da die Auswahl an nativen 4K-Quellen derzeit rar<br />
ist, setzt Sony auf eine intelligente Bildverarbeitung,<br />
die nicht einfach nur Konturen nachzeichnet,<br />
sondern Zwischenräume mit neuen Bildinformationen<br />
füllt.<br />
Grundlage ist hier die aus dem TV-Bereich bekannte<br />
X-Reality-Technologie: Auf Basis einer internen<br />
Datenbank ermittelt der Bildchip, welches<br />
Bildmaterial vorliegt und welche Konturen bearbeitet<br />
werden müssen. Das Ergebnis steht zwar<br />
echten 4K-Zuspielungen etwas nach und je nach<br />
Bildinhalt können sich partielle Überbelichtungen<br />
ergeben, doch die 4K-Neuberechnung klappt derart<br />
exakt und detailgenau, dass kein Heimkinofan<br />
mehr zur 2K-Darstellung wechseln wollen wird.<br />
Die immensen Licht reserven von 2 000 Lumen<br />
bei korrekten Farben erlauben gigantische Heimkinoinstallationen,<br />
und dies nicht ohne Grund:<br />
Die gesteigerte Pixeldichte ist in der Praxis erst<br />
dann wahrnehmbar, wenn der Sitzabstand etwa<br />
der Bildbreite entspricht – bei einem Sitzabstand<br />
nach Full-HD-Norm (dreifache Bildhöhe) konnten<br />
wir keinen Unterschied zur Vergleichsprojektion in<br />
Full-HD-Aufl ösung ausmachen.<br />
Prinzipbedingt sind Detailunter schiede bei ruhigeren<br />
Aufnahmen besser erkennbar als in<br />
schnellen Action szenen, gerade bei einer Zuspielung<br />
von 24 Vollbildern pro Sekunde.<br />
Was bringt die 4K-Auflösung?<br />
Durch den Einsatz einer echten 4K-Signalverarbeitung<br />
und 4K-SXRD-Panel kann die ultrahohe<br />
Aufl ösung zu jeder Zeit genutzt werden. Selbst<br />
in der 3D-Darstellung oder unter Zuhilfenahme<br />
der Zwischenbildberechnung Motionfl ow stehen<br />
die vollen Aufl ösungsreserven zur Verfügung –<br />
bislang einmalig im Heimbereich. Wie gut die<br />
4K-<strong>In</strong>terpolation in der Praxis klappt, verdeutlichen<br />
unsere Bildausschnitte aus dem Film<br />
„The Dark Knight“: Die 2K-Aufnahme (links) stammt<br />
vom VPL-VW95ES und die 4K-Aufnahme (rechts)<br />
vom VPL-VW1000ES. Auf den ersten Blick sichtbar:<br />
Obwohl es sich nur um 2K-Material handelt, erscheint<br />
das 4K-Bild hochaufl ösender und es treten<br />
weder Überschärfungen noch Bildfehler oder künstliche<br />
Nebeneffekte auf.<br />
Zweiter Vorteil: Feinste Strukturen einer ultrahochaufl<br />
ösenden Aufnahme, die mittels 2K-Archivierung<br />
scheinbar verloren gehen, können durch Sonys Bildverarbeitung<br />
teilweise wieder ans Tageslicht geholt<br />
werden. Um keine falschen Erwartungen zu wecken,<br />
ließ sich im Rahmen der Produktvorführung<br />
die Bildverarbeitung des 4K-Projektors ein- und<br />
ausschalten und die Bildschärfevoreinstellungen<br />
beider Projektoren durften variiert werden – unser<br />
durchgeführter Bildvergleich ist somit repräsentativ.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 91
Technik<br />
Projektor<br />
sehr gut<br />
JVC DLA-X70R<br />
Die Pixelevolution<br />
JVC stößt mit 4K-Aufl ösung ein neues Tor im Heimkino auf. Nachdem der Hersteller bereits bei 3D-Projektoren zu<br />
den Vorreitern gehörte, ermöglicht JVC nun mit vierfacher HD-Aufl ösung eine Bilddarstellung ohne erkennbares<br />
Raster. Der DLA-X70R nimmt jedoch keine 4K-Signale entgegen, sondern bedient sich eines technischen Tricks.<br />
Nach der 3D-Revolution stürzt sich JVC in<br />
das nächste Bildabenteuer: Mit vierfacher<br />
Full-HD-Auflösung (4K) soll die digitale Heimkinoprojektion<br />
dem analogen Film in nichts mehr<br />
nachstehen. Dabei setzt JVC wie im vorigen Jahr<br />
auf Full-HD-Bildchips und verzichtet auf die native<br />
Darstellung von 4K-Bildquellen. Alles nur ein<br />
fauler Zauber? Mitnichten, denn JVC krempelte<br />
die Bildverarbeitung gehörig um. Zwar verrichten<br />
im <strong>In</strong>neren keine Bildchips mit 4K-Aufl ösung<br />
JVC reduziert das<br />
Bedienkonzept der<br />
Fernbedienung auf<br />
das Wesentliche und<br />
räumt den Tasten viel<br />
Platz ein<br />
Ein Steuerkreuz und<br />
vier Tasten – mehr<br />
benötigt die Steuerung<br />
der einzelnen<br />
Funktionen nicht<br />
Direktwahltasten<br />
ersparen häufig den<br />
Aufruf des Hauptmenüs<br />
und sind auf<br />
Wunsch beleuchtet<br />
ihr Werk, doch mittels eines effektiven Tricks<br />
gelingt die Vervierfachung der Pixeldichte dennoch.<br />
Bevor das Bild zur Leinwand gelangt, wird<br />
mithilfe eines aktiven Filters eine Lichtbrechung<br />
erzeugt und zwei nacheinander dargestellte,<br />
auf 4K-Basis berechnete Full-HD-Bilder werden<br />
minimal zueinander verschoben. Durch<br />
diesen Pixel-Shift vervierfacht sich scheinbar<br />
die Pixeldichte, d. h., es sind tatsächlich rund<br />
8,3 Millionen Bildpunkte auf der Leinwand<br />
erkennbar – bzw. nicht erkennbar, denn durch<br />
diesen Schrumpfungsprozess verschwindet die<br />
Pixelstruktur komplett, selbst wenn Sie mit der<br />
Nasenspitze beinahe an die Leinwand stoßen.<br />
Die Bildverarbeitung muss eingehende Full-<br />
HD-Signale auf 4K-Qualität interpolieren, und<br />
dies gelingt unerwartet präzise. Diagonale Linien<br />
verlieren jegliche Treppenstufen, aus einem<br />
digitalen Bild entsteht eine scheinbare analoge<br />
Kopie ohne erkennbare Digitalstruktur. Einzig ein<br />
leichtes Pixelrauschen infolge der Ansteuerung<br />
der D-ILA-Panels ist für geübte Augen in dunklen<br />
Abstufungen erkennbar.<br />
2K-4K-Vergleich<br />
Im direkten Duell mit den Vorgängern fällt es keinesfalls<br />
leicht, den Aufl ösungsunterschied wahrzunehmen,<br />
was mehrere Ursachen hat. Da JVCs<br />
DLA-X70R keine 4K-Signale verarbeitet, sondern<br />
lediglich Full-HD-Signale interpoliert, entsteht<br />
keine höhere Detaildichte. Mittels pixelbasierter<br />
Kontrastanhebung erzielt der DLA-X70R in<br />
feinen Strukturen aber einen subjektiv höheren<br />
Kontrast, sodass Sie Details leichter ausmachen<br />
können. Den größten Unterschied erkennen Sie,<br />
wenn Sie Fotoaufnahmen vergleichen: Hier zahlt<br />
sich die 4K-Aufl ösung aus, denn weder im Vorder-<br />
noch im Hintergrund sind sichtbare Digitalartefakte<br />
erkennbar, ganz gleich, wie nahe Sie der<br />
Leinwand kommen. Der generelle Sitzabstand<br />
sollte maximal der Leinwandbreite entsprechen –<br />
sitzen Sie weiter weg, werden Sie die höhere<br />
Aufl ösung kaum wahrnehmen. Im Filmbetrieb<br />
konnten wir trotz Anstrengung und des hervorragenden<br />
Ausgangsmaterials (IMAX-Sequenzen<br />
aus „The Dark Knight“ sowie extreme Detailschärfe<br />
im Film „Rango“) nur marginale Unterschiede<br />
zur 2K-Projektion ausmachen – sobald<br />
Bewegung ins Spiel kommt und der Sitzabstand<br />
auf heimkinotaugliches Niveau anwächst, verschwimmt<br />
die Grenze zwischen 2K und 4K. Wie<br />
groß der Unterschied in Ihrem Heimkino tatsächlich<br />
ausfällt, lässt sich auch ohne Vergleichsgerät<br />
spielend einfach überprüfen: Schalten Sie die<br />
Zwischenbildberechnung Clear Motion Drive<br />
auf Stufe 1 oder 2, interpoliert der Projektor<br />
Schwarzbilder (leichtes Bildfl immern), um die<br />
Bewegtbildschärfe zu verbessern – infolgedessen<br />
entfällt die 4K-<strong>In</strong>terpolation und Sie sehen<br />
das 2K-Bild. Dies gilt im gleichen Umfang für<br />
die 3D-Darstellung, die nur in 2K zur Verfügung<br />
steht. Wollen Sie dagegen 4K auskosten, haben<br />
Sie die Wahl zwischen der unbearbeiteten Darstellung,<br />
die Kinofi lme originalgetreu ablaufen<br />
lässt, aber eine eingeschränkte Bewegtbildschärfe<br />
liefert, oder der Aktivierung der Stufe 3 des<br />
Clear Motion Drives. <strong>In</strong> diesem Modus bleibt<br />
die 4K-Darstellung erhalten und es werden zusätzliche<br />
Bilder interpoliert, was die Bewegtbildschärfe<br />
verbessert, Kinofi lme jedoch fl üssiger<br />
ablaufen lässt.<br />
Vom Fachhändler beziehen<br />
Im Gegensatz zu den Vorjahresmodellen wies<br />
unser Testmuster eine vergleichsweise durchschnittliche<br />
Voreinstellung auf: Farben waren<br />
Bilder: Auerbach Verlag, JVC<br />
92
Projektor<br />
Technik<br />
Voreinstellung mit z. T. untersättigten Farbtönen.<br />
Nach einer Anpassung ist eine neutrale<br />
Darstellung aber möglich<br />
leicht verschoben und teilweise ungesättigt,<br />
Schattentöne aufgehellt und an den Bildrändern<br />
zeigten sich partielle Unschärfen. Die Voreinstellungen<br />
könnten aber vielseitiger kaum<br />
sein, so wechseln Sie in Windeseile zwischen<br />
dem erweiterten Farbraum nach DCI-Norm<br />
(Voreinstellung Kino 1) oder auf einen der HD-<br />
Norm nachempfundenen Farbraum (z. B. THX<br />
oder Kino 2). Mittels umfangreicher Farbregler<br />
können Spezialisten etwaige Nachteile ausmerzen.<br />
Etwas einfacher, aber gleichfalls zeitintensiv<br />
gelingt der Panelabgleich: <strong>In</strong>nerhalb eines<br />
Strickleitermus ters justieren Sie abweichende<br />
Farbkanten, und dies für mehr als 100 Punkte<br />
getrennt. Dadurch konnten wir nicht nur die im<br />
Ausgangszustand auffällige Unschärfe im Randbereich<br />
ausmerzen, sondern auch minimale<br />
Panelabweichungen korrigieren, sodass eine<br />
nahezu optimale Schärfe über die gesamte<br />
Bildfl äche gewährleistet wird. Lediglich bei Einsatz<br />
des Lens-Shifts gelang es uns nicht, eine<br />
gleichbleibende Referenzabbildung bis zu den<br />
Bildrändern sicherzustellen.<br />
Mehr Licht<br />
Entgegen den Erwartungen wurde die Bildhelligkeit<br />
nicht ausschließlich im 3D-Modus verbessert,<br />
auch in 2D konnten wir eine optimierte<br />
Lichtausbeute ausmachen. Diese sorgt zugleich<br />
für den größten Unterschied zur Vorgängergeneration:<br />
Sie können die Bilddiagonale noch weiter<br />
ausreizen oder bei identischer Leinwandgröße<br />
eine brillantere Projektion bestaunen. Aufseiten<br />
des Bildkontrasts und der Schwarzdarstellung<br />
ergeben sich keine sichtbaren Unterschiede:<br />
JVCs DLA-X70R zeigt nach wie vor die tiefsten<br />
Schwarzwerte aller Projektoren, ohne Details<br />
in dunklen Sequenzen zu unterschlagen. Dies<br />
gilt allerdings nur, solange brillante Bildanteile<br />
nicht gleichberechtigt vorherrschen, denn die<br />
Schwarzdarstellung schwankt abhängig vom<br />
Bildinhalt. Da unsere Augen eine aufgehellte<br />
Schwarzdarstellung in vorrangig hellen Sequenzen<br />
jedoch nicht wahrnehmen können, ist dieser<br />
Nachteil kaum der Rede wert – die DLP-Technik<br />
bleibt trotz alledem einsamer Spitzenreiter im<br />
ANSI-Kontrast. Sollten Sie in die Verlegenheit<br />
kommen, den DLA-X70R mit SD-<strong>In</strong>halten zu<br />
füttern, keine Sorge: Die Bildverarbeitung ist potent<br />
genug, um eine hohe Detailschärfe ohne<br />
Doppelkonturen zu ermöglichen; lediglich die<br />
Rauschreduktion greift nicht intelligent ein.<br />
3D verbessert?<br />
Die bereits im 2D-Modus erkennbar höhere Helligkeit<br />
kommt im gleichen Maße der 3D-Darstellung<br />
zugute. Dennoch bleiben hinter der Brille<br />
auch in diesem Jahr nur rund 10 Prozent der<br />
üppigen 2D-Helligkeitsreserven übrig, sodass die<br />
Bildbreite nach wie vor konservativ geplant werden<br />
sollte. Dann können Sie selbst durchgehend<br />
dunkle 3D-Filme wie „Harry Potter 7.2“ genießen<br />
und eine Überanstrengung der Augen wird vermieden.<br />
Leider gelang es JVC nicht, Doppelkonturen<br />
gänzlich den Garaus zu machen: Je nach<br />
Film zeigen sich im Vorder- oder Hintergrund weiterhin<br />
Doppelbilder. Die manuelle Parallaxenverschiebung<br />
bietet kaum einen Nutzen, da sie partielle<br />
Doppelbilder zwar unterbindet, an anderen<br />
Stellen aber neue hervorruft. Gleiches gilt für die<br />
Crosstalk-Kompensation: Diese reduziert die Helligkeit,<br />
was Geisterbilder schwächer erscheinen<br />
lässt, aber im Gleichzug die Bildbrillanz reduziert.<br />
Apropos Bildbrillanz: <strong>In</strong> der Voreinstellung zeigte<br />
unser Testmuster einen erhöhten Grünlevel aufseiten<br />
der Farbtemperatur; dies erhöht zwar die<br />
Lichtausbeute, mindert aber die Farbgenauigkeit.<br />
Nach korrekter Kalibrierung wusste das 3D-Bild<br />
trotz niedriger Gesamthelligkeit noch mehr zu<br />
überzeugen und auch die neuen Brillen punkten<br />
durch höheren Tragekomfort. Zusätzliche Bildruckler<br />
zeigen sich im 3D-Modus nicht: Der Projektor<br />
liefert dank 48-Hertz-Bildverarbeitung für<br />
das linke und rechte Auge die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Filmsignale<br />
kinogetreu, lediglich ein minimales Bildfl immern<br />
kann auf lange Sicht etwas anstrengend wirken.<br />
Eine zusätzliche Zwischenbildinterpolation im<br />
3D-Modus bietet der DLA-X70R wie die Vorgängermodelle<br />
nicht. Die neue 3D-Konvertierung gefällt<br />
durch manuell justierbare Tiefenwirkung und<br />
Untertitelanpassungen, der 3D-Effekt wirkt aber<br />
sichtlich anstrengender als echte 3D-Signale.<br />
Die anamorphe Bildverzerrung zur balkenfreien<br />
Darstellung von 21 : 9-Signalen im Zusammenspiel<br />
mit einer Vorsatzoptik ist jetzt auch im 3D-<br />
Modus verfügbar. Als praktische Alternative zur<br />
Vorsatzoptik darf die Lens-Memory-Speicherung<br />
angesehen werden: Speichern Sie Ihre Voreinstellungen<br />
für eine 16 : 9- und 21 : 9-Darstellung<br />
einfach ab und rufen Sie diese ohne Umwege<br />
unkompliziert per Tastendruck auf.<br />
D-ILA-Evolution<br />
Der DLA-X70R zählt zu den besten Projektoren,<br />
die der Markt zu bieten hat, und dies unabhängig<br />
vom Preispunkt. <strong>In</strong> 2D lotet JVC das technisch<br />
Machbare aus: Die 4K-<strong>In</strong>terpolation zeigt je nach<br />
Eingangssignal und Sitzabstand tatsächlich Wirkung,<br />
kein anderer Projektor dieser Preisklasse<br />
kommt dem analogen Film derart nahe. Haben<br />
Sie JVCs 3D-Einstieg im letzten Jahr verpasst,<br />
führt kaum ein Weg am neuen DLA-X70R vorbei:<br />
Zum gleichen Preis bietet der Hersteller einen in<br />
vielen Details verbesserten Nachfolger.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Ausstattung<br />
Hersteller JVC<br />
Modell<br />
DLA-X70R<br />
Preis<br />
6999 Euro<br />
<strong>In</strong>fo<br />
jdl.jvc-europe.com<br />
Maße (B/H/T) 45,5 × 17,9 × 47,2 cm<br />
Gewicht<br />
15,4 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Bildtechnologie D-ILA (100 Hz)<br />
Projektionschip 3 × 0,7 Zoll D-ILA<br />
Aufl ösung<br />
3 840 × 2 160 Pixel (2D, interpoliert)<br />
Lampe<br />
220 W UHP (1 200 Lumen)<br />
Lebensdauer 3 000 h (eco), 2 000 h (normal)<br />
Lens-Shift<br />
motorisiert<br />
Zoom/Fokus motorisiert<br />
3D-Formate Frame-Packing, Side-by-Side,<br />
Top-Bottom, 2D-zu-3D-<br />
Konvertierung<br />
Technik<br />
Ausstattung 9/10<br />
Bedienung 8,5/10<br />
Wiedergabe 9/10<br />
Gesamt<br />
Der DLA-X70R spielt in der Heimkinoliga ganz oben mit. Die<br />
4K-Aufl ösung bietet ein Filmerlebnis, das Seinesgleichen sucht.<br />
Zusätzlich hat JVC die 3D-Fähigkeiten nochmals verbessert.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 93
Service<br />
Leserbriefe<br />
Leserbriefe<br />
Kaufversion von „Avatar 3D“<br />
Hallo, in Ihrer Heimkino-3D-Referenz führen<br />
Sie Avatar auf Platz 1. Mir ist nicht schätzung stand uns damals die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D von<br />
Herr Kohl, Sie haben nichts verpasst. Für die Ein-<br />
bekannt, dass eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D im Handel „Avatar“ zur Verfügung, die exklusiv im Bundle<br />
ist, mit Ausnahme einiger Angebote bei mit Panasonic-Geräten verfügbar war. Voraussichtlich<br />
wird es ab Herbst 2012 die offi zielle<br />
Ebay. Habe ich was verpasst?<br />
RAINER KOHL Kaufversion von „Avatar 3D“ im Handel geben.<br />
Zu wenig Tiefenwirkung<br />
Meiner Meinung nach wird heutzutage zu 3D sehr gut erkannt und plädiert für zeitlich<br />
wenig an 3D-Effekten gezeigt. Wie auch im weichere Übergänge zwischen den Bildausschnitten<br />
bzw. Szenen. Von der Gestaltung<br />
<strong>In</strong>terview mit dem Pixar-Mitarbeiter in Heft<br />
2/2012 herauszulesen war, ist man ängstlich her ist also meiner Meinung nach bei dem<br />
bemüht, die Szenen auf Leinwandebene zu 3D-Film noch einiges zu optimieren.<br />
belassen. <strong>In</strong> den 1950er Jahren und auch<br />
DIETRICH RÄSCH<br />
bei der zweiten 3D-Welle in den 1970ern hat<br />
man es mit in den Zuschauerraum hineinragenden<br />
Effekten teilweise übertrieben. Sie haben die Titelstory anscheinend gründlich<br />
Vielen Dank für Ihren sehr schönen Leserbrief!<br />
Aber heute passiert bei den sog. Pop-outs und mit großem <strong>In</strong>teresse gelesen. Das freut<br />
zu wenig, was langweilig wirkt. Es müssen uns. Disney und Co. sind vermutlich wegen ihrer<br />
breiten Zielgruppe, insbesondere wegen der<br />
nun nicht unbedingt Speere oder Ungetiere<br />
pausenlos zu den Zuschauern fliegen. Aber jüngsten Zuschauer sehr vorsichtig, wenn es um<br />
ein 3D-Szenenbild, bei dem z. B. Vegeta tion die Tiefenwirkung geht. Ein Konzern, dessen<br />
oder Gegenstände der <strong>In</strong>neneinrichtung Image stark an der Familientauglichkeit der Filme<br />
etwas vor der Leinwand platziert werden, hängt, möchte sicherlich keine Überanstrengung<br />
erhöhen das Gefühl für die Zuschauer noch beim Publikum riskieren.<br />
mehr, mit eingebunden zu sein. Ein besonderes<br />
Übel mancher heutiger 3D-Filme sind genannter Effekthascherei bewusst übertreiben<br />
Es gibt aber auch Unternehmen, die es mit so-<br />
die erwähnten zu rasanten Schnittfolgen in (und manchmal sogar die Qualitätskontrolle bezüglich<br />
der Publikumswirkung einfach weglassen).<br />
Sekundenschnelle. Das ist wahres Augenpulver.<br />
Das hat die Cutterin von „Hugo“ in Die goldene Mitte wäre hier das Optimum.<br />
Echte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tests<br />
Seit einiger Zeit lese ich Ihre Magazine ob es sich um eine geschnittene Version<br />
HD+TV und das BLU-RAY MAGAZIN. Ich handelt oder Bonusmaterial im Vergleich<br />
muss sagen, die gefallen mir sehr gut, zu den Veröffentlichungen im Ursprungsland<br />
bei der deutschen Veröffentlichung<br />
man hat im Gegensatz zu einigen anderen<br />
Magazinen den Eindruck, Sie haben die weggelassen wurde, und dies auch in der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die Sie beurteilen, auch wirklich Rezension erwähnen. Ach ja, eine Leserbrief-(Doppel-)Seite<br />
wäre auch nett ...<br />
gesehen. Und wenn ein Gerät Defizite hat,<br />
werden diese auch benannt und nicht wie<br />
KAY MEYER<br />
bei anderen Blättern totgeschwiegen.<br />
Woanders konnte ich z. B. von dem eher Das geht runter wie Öl. Und tatsächlich testen<br />
kläglichen deutschen Ton bei der neuen wir unsere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s auch, bevor wir die jeweiligen<br />
Artikel dazu schreiben (wäre schlimm,<br />
„Pulp Fiction“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nichts lesen, in<br />
<strong>In</strong>ternetforen wird darüber mächtig wenn’s nicht so wäre). Wir sind nach wie vor<br />
geschimpft, nur die „Fachpresse“ schweigt sehr darum bemüht, Sie im Falle einer veränderten<br />
Version des Ursprungsfi lms darauf hinzu-<br />
sich aus, bis auf Ihr Magazin eben. Danke<br />
dafür und weiter so! (…) Bei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>- weisen, damit Sie sich trotz Versionen-Wirrwarr<br />
Reviews sollten Sie immer nachforschen, auf dem Homevideo-Markt zurechtfi nden.<br />
„Terminator“-Petition<br />
Das Label Fox hat verlauten lassen, dass<br />
der Kultfilm „Terminator“ mit Arnold<br />
Schwarzenegger auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint.<br />
Fans warten schon lange auf diesen Film<br />
und wollen natürlich die bestmögliche<br />
Fassung erhalten. Im Laufe der Zeit haben<br />
sich allerdings diverse Fehler in die Tonspur<br />
eingeschlichen, die das Gesamtbild<br />
des Films etwas schädigen. Aus diesem<br />
Grund haben sich Fans zusammengetan<br />
und eine Petition zur Rekonstruktion der<br />
originalen Tonspur ins Leben gerufen<br />
(inkl. Aufzählung aller Fehlstellen). Das<br />
Label Fox ist auf diese Petition auch schon<br />
aufmerksam geworden, bezieht aber noch<br />
keine klare Stellung dazu. Deshalb wäre<br />
es schön, wenn Sie auf diese Petition aufmerksam<br />
machen würden und diese so<br />
unterstützen.<br />
Link zur Petition: http://petitionbureau.<br />
org/Terminator1984<strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
MICHAEL STIEGLBAUER<br />
Wir haben Ihre Mail an 20th Century Fox Home<br />
Entertainment weitergeleitet und folgendes offi<br />
zielles Statement zurückbekommen:<br />
„Wir freuen uns, dass sich so viele ‚Terminator‘-<br />
Fans engagiert für ihren Film einsetzen. Die<br />
Petition zu ‚Terminator‘ ist uns bekannt und<br />
wir werden versuchen, diese Anregungen der<br />
Fans bei der neuen BD-Produktion zu berücksichtigen.<br />
Da dabei nicht nur die deutsche<br />
Tonfassung, sondern auch die internationale<br />
Effekttonspur involviert sind, können wir noch<br />
nicht versprechen, welche Änderungen es geben<br />
wird. Aber wir arbeiten wie immer daran,<br />
das bestmögliche Produkt zu veröffentlichen.<br />
Vielen Dank an die Fans für ihren <strong>In</strong>put!“<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />
schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH,<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />
Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
oder einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />
blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
würden wir uns ebenfalls freuen.<br />
Die Redaktion behält sich die sinngemäße<br />
Kürzung der Zuschriften vor. Die abgedruckten<br />
Leserbriefe müssen nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wiedergeben.<br />
Bilder: ...<br />
94
Heimkino-Top-10<br />
Service<br />
Heimkino-Top-10 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Ihre Heimkinoanlage schluckt nur das technisch beste, was der Markt so zu bieten hat? Kein Problem, unsere<br />
Top Ten hilft Ihnen bei der Auswahl. Jetzt neu: mit den besten Scheiben aus dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Bereich.<br />
Bildreferenz<br />
Tonreferenz<br />
Top-Extras<br />
3D-Referenz<br />
1<br />
Avatar Extended Collector’s Edition<br />
L: US J: 2009<br />
G: Fantasy/<br />
Science-Fiction V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 178 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
Tron: Legacy<br />
1<br />
2012<br />
L: US, CA J: 2009 G:<br />
Katastrophenfi lm V:<br />
Sony Pictures LZ:<br />
157 min FSK: 12 VÖ:<br />
3/2010<br />
Peter Gabriel: New Blood 3D<br />
1<br />
Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />
L: US, GB J: 1979–1997<br />
G: Science-Fiction<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home LZ: 968 min<br />
FSK: 16 VÖ: 12/2008<br />
Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />
1<br />
Avatar 3D<br />
L: US J: 2009 G:<br />
Fantasy/Science-<br />
Fiction V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 162 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />
2<br />
L: US J: 2010<br />
G: Science-Fiction<br />
V: Disney Home<br />
LZ: 125 min FSK: 12<br />
VÖ: 6/2011<br />
2<br />
L: GB J: 2011 G: Musik<br />
V: Eagle Records LZ:<br />
129 min FSK: 0 VÖ:<br />
10/2011<br />
2<br />
L: US J: 2001–2003<br />
G: Fantasy V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
716 min FSK: 16<br />
VÖ: 6/2011<br />
2<br />
L: US J: 2009 G:<br />
Animation V: Disney<br />
Home LZ: 95 min FSK:<br />
12 VÖ: 11/2010<br />
3<br />
4<br />
Baraka<br />
L: US J: 1992<br />
G: Dokumentation<br />
V: Alive LZ: 97 min<br />
FSK: 0 VÖ: 12/2008<br />
Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />
Drive<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Abenteuer/Animation<br />
V: Sony Pictures Home<br />
LZ: 107 min FSK: 6<br />
VÖ: 3/2012<br />
3<br />
4<br />
Phil Collins<br />
L: US J: 2010 G: Musik<br />
V: Edel Music LZ:<br />
98 min FSK: 0 VÖ:<br />
10/2010<br />
<strong>Blu</strong>e Man Group – How To Be A Megastar<br />
Crossroads<br />
L: US J: 2008 G:<br />
Alternative/Rock V:<br />
Warner Music LZ:<br />
88 min FSK: 0 VÖ:<br />
12/2009<br />
3<br />
4<br />
Star Wars: The Complete Saga I–VI<br />
L: US J: 1977–2005 G:<br />
Science-Fiction/<br />
Märchen V: 20th<br />
Century Fox Home LZ:<br />
805 min FSK: 12 VÖ:<br />
9/2011<br />
Apocalypse Now<br />
L: US J: 1979 G:<br />
Antikriegsdrama V:<br />
Kinowelt Home LZ:<br />
147 min/196 min<br />
(Redux) FSK: 16 VÖ:<br />
6/2011<br />
Zurück in die Zukunft Anniversary Collection<br />
3<br />
4<br />
Rio 3D<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Animation V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 96 min FSK: 0<br />
VÖ: 9/2011<br />
Die Legende der Wächter 3D<br />
L: US, AU J: 2010 G:<br />
Animation V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
97 min FSK: 12 VÖ:<br />
2/2011<br />
Step Up 3D (Premium Edition)<br />
5<br />
L: US J: 2011 G: Drama<br />
V: Universum LZ:<br />
100 min FSK: 18 VÖ:<br />
6/2012<br />
5<br />
L: US J: 2010 G:<br />
Country-Rock V: Rhino<br />
LZ: 280 min FSK: 0<br />
VÖ: 11/2010<br />
5<br />
L: US J: 1985–1990 G:<br />
Familienfi lm/Action V:<br />
20th Century Fox<br />
Home LZ: 342 min<br />
FSK: 12 VÖ: 10/2010<br />
5<br />
L: US J: 2010 G:<br />
Tanzfi lm V: Constantin<br />
FIlm LZ: 106 min FSK:<br />
6 VÖ: 2/2011<br />
6<br />
7<br />
Frozen Planet<br />
Toy Story 3<br />
Rango<br />
L: GB J: 2011 G:<br />
Naturdokumentation<br />
V: Polyband LZ:<br />
7 × 48 min FSK: 0 VÖ:<br />
3/2012<br />
L: US J: 2010 G:<br />
Animation V: Disney<br />
Home LZ: 103 min<br />
FSK: 0 VÖ: 12/2010<br />
6<br />
7<br />
Iron Man<br />
L: US J: 2008 G:<br />
Comicverfi lmung V:<br />
Concorde Home LZ:<br />
126 min FSK: 12 VÖ:<br />
10/2008<br />
Terminator – Die Erlösung<br />
L: US, DE, GB, IT J:<br />
2009 G: Action/<br />
Science-Fiction V:<br />
Sony Pictures Home<br />
LZ: 117 min FSK: 16<br />
VÖ: 11/2009<br />
Kung Fu Panda<br />
6<br />
7<br />
Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />
Game Of Thrones<br />
Boardwalk Empire<br />
L: US J: 1979–1991 G:<br />
Science-Fiction V:<br />
Paramount Home<br />
LZ: 683 min FSK: 12<br />
VÖ: 4/2009<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Fantasy-Serie V:<br />
Warner Home Video<br />
LZ: 10 × 56 min FSK:<br />
16 VÖ: 3/2012<br />
6<br />
7<br />
Pina 3D<br />
Bugs! 3D<br />
L: DE, FR, GB J: 2011<br />
G: K u n s t fi l m /<br />
Dokumentation V:<br />
Warner Home Video<br />
LZ: 103 min FSK: 12<br />
VÖ: 9/2011<br />
L: GB J: 2003 G:<br />
Dokumentation V:<br />
Ascot Elite Home LZ:<br />
40 min FSK: 0 VÖ:<br />
8/2011<br />
Cirque Du Soleil – Journey Of Man 3D<br />
8<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Animation V:<br />
Paramount Home LZ:<br />
108 min FSK: 6 VÖ:<br />
8/2011<br />
8<br />
L: US J: 2008 G:<br />
Animation V:<br />
Paramount Home LZ:<br />
92 min FSK: 6 VÖ:<br />
11/2008<br />
8<br />
L: US J: 2011 G: Drama<br />
V: Warner Home<br />
Video LZ: 12 × 52 min<br />
FSK: 16 VÖ: 2/2012<br />
8<br />
L: US J: 2000 G:<br />
Artistik/Drama V:<br />
Sony Pictures Home<br />
LZ: 39 min FSK: 6<br />
VÖ: 6/2011<br />
Serengeti<br />
<strong>In</strong>ception<br />
The Rocky Horror Picture Show (Cinedition)<br />
Der König der Löwen 3D<br />
9<br />
L: DE J: 2011 G:<br />
Dokumentation V:<br />
Universum LZ:<br />
102 min FSK: 6 VÖ:<br />
7/2011<br />
9<br />
L: US, UK J: 2010<br />
G: Thriller V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
148 min FSK: 16 VÖ:<br />
12/2010<br />
9<br />
L: GB, US J: 1975 G:<br />
Musical V: 20th<br />
Century Fox Home LZ:<br />
100 min FSK: 12 VÖ:<br />
11/2010<br />
9<br />
L: US J: 1994 G:<br />
Animation V: Disney<br />
Home LZ: 88 min FSK:<br />
0 VÖ: 11/2011<br />
Conan 3D<br />
Forbidden Kingdom<br />
Metropolis<br />
Resident Evil: Afterlife 3D<br />
10<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Fantasy V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
112 min FSK: 18 VÖ:<br />
1/2012<br />
10<br />
L: US, CN J: 2008 G:<br />
Martial Arts V: Koch<br />
Media LZ: 104 min<br />
FSK: 12 VÖ: 12/2009<br />
10<br />
L: DE J: 1927 G:<br />
Drama/Science-Fiction<br />
V: Warner Home Video<br />
LZ: 150 min FSK: 6<br />
VÖ: 10/2011<br />
10<br />
L: DE, FR, EN J: 2010<br />
G: Zombie-Action V:<br />
Constantin Film LZ:<br />
97 min FSK: 16 VÖ:<br />
4/2011<br />
Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 95
Service<br />
Neuerscheinungen April/Mai<br />
Neuerscheinungen*<br />
April 2012<br />
April 2012<br />
April 2012<br />
April 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
2.<br />
Happy Feet 2<br />
Pirates Of The<br />
Caribbean – Die<br />
Piraten-Quadrologie<br />
3.<br />
Hostel 3<br />
5. Abgefüllt<br />
Das Bildnis des<br />
Dorian G<strong>ray</strong><br />
(Meisterwerke in HD)<br />
Cheyenne – This<br />
Must Be The Place<br />
Die Einsamkeit<br />
der Primzahlen<br />
Emma<br />
Four Rooms<br />
George A. Romero –<br />
Deadtime Stories<br />
(Volume II)<br />
Die große Illusion<br />
Im Tal von Elah<br />
(Meisterwerke in HD)<br />
<strong>In</strong>cite Mill – Jeder<br />
ist sich selbst der<br />
Nächste<br />
Das Kabinett des<br />
Dr. Parnassus<br />
(Meisterwerke in HD)<br />
Kein Weg zurück<br />
Kill Bill<br />
(Volume I & II)<br />
Der Killer<br />
Die kommenden Tage<br />
Krieg der Götter<br />
Kuss der Spinnenfrau<br />
(Meisterwerke in HD)<br />
London Boulevard<br />
Männertrip<br />
Ein Musketier<br />
für alle Fälle<br />
Nur für Personal!<br />
Phantastische Film<br />
Box (Volume 2)<br />
Pokémon Forever<br />
Edition<br />
Prêt-À-Porter<br />
Race: Rebellen –<br />
Piloten – Krieger<br />
Robin Hood<br />
(Staffel 1, Volume 1)<br />
Animation,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Abenteuer,<br />
Disney Home<br />
Horror,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Dokumentation,<br />
Sunfi lm<br />
Drama,<br />
Concorde Home<br />
Drama,<br />
Eurovideo<br />
Drama,<br />
Eurovideo<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Horror,<br />
Eurovideo<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Concorde Home<br />
Thriller,<br />
Sunfi lm<br />
Fantasy,<br />
Concorde Home<br />
Thriller,<br />
Sunfi lm<br />
Action,<br />
Studiocanal<br />
Thriller,<br />
Sunfi lm<br />
Drama,<br />
Universal Home<br />
Fantasy,<br />
Constantin<br />
Thriller,<br />
Concorde Home<br />
Thriller,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Sunfi lm<br />
Komödie,<br />
Concorde Home<br />
Fantasy,<br />
Eurovideo<br />
Animation,<br />
Studiocanal<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Animation,<br />
Eurovideo<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
5. Sein oder Nichtsein<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Sleepless Night –<br />
Nacht der Vergeltung<br />
Spy Kids 3 –<br />
Game Over<br />
Studio 54<br />
(Special Edition)<br />
Die Vampirjäger<br />
Vicky Cristina<br />
Barcelona<br />
(Meisterwerke in HD)<br />
Wasser ist<br />
Leben – Flow<br />
Zwei an einem Tag<br />
6. Chocolat<br />
Kill List<br />
Nanny Diaries<br />
10.<br />
Happy New Year<br />
12. 30 Minuten<br />
oder weniger<br />
Dragonheart<br />
The Help<br />
Lebenslänglich<br />
Liefi – Ein Huhn<br />
in der Wildnis<br />
More American<br />
Graffiti<br />
O Brother, Where<br />
Art Thou? – Eine<br />
Mississippi-Odyssee<br />
(Jahr100Film)<br />
Real Steel<br />
Sister Act – Eine<br />
himmlische Karriere<br />
Sister Act 2<br />
Southland Tales<br />
Straw Dogs –<br />
Wer Gewalt sät<br />
Sweet Home Alabama –<br />
Liebe auf Umwegen<br />
Eine Wahnsinnsfamilie<br />
13. The Ape – Auf diesem<br />
Planeten laust dich<br />
der Affe ...<br />
The Big Bang Theory<br />
(4. Staffel)<br />
Action,<br />
Sunfilm<br />
Action,<br />
Studiocanal<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Fantasy,<br />
Sunfilm<br />
Komödie,<br />
Concorde Home<br />
Dokumentation,<br />
Sunfilm<br />
Drama,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Horror,<br />
Universum<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Komödie,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Komödie,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Fantasy,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Disney Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Animation,<br />
Ascot Elite<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Disney Home<br />
Komödie,<br />
Disney Home<br />
Komödie,<br />
Disney Home<br />
Science-Fiction,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Komödie,<br />
Disney Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Koch Media<br />
Serie, Warner<br />
Home Video<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
13. <strong>In</strong> <strong>Time</strong> – Deine Zeit<br />
läuft ab (+ DVD, inkl.<br />
Digital Copy)<br />
Die Reise der Dinosaurier<br />
– Flucht aus<br />
dem Eis<br />
Von Hitlers Schergen<br />
gehetzt<br />
Waking Life<br />
WWE – Best Of Raw<br />
& Smackdown 2011<br />
(3 Discs)<br />
16. Defcon 2012 – Die<br />
verlorene Zivilisation<br />
Dive – Leben im<br />
Schiffswrack<br />
Dragon Chronicles –<br />
Die Jabberwocky-<br />
Saga<br />
Gwyn<br />
Heinrich V<br />
Die <strong>In</strong>sel der Pferde –<br />
Du bist mein Leben!<br />
Die Prinzessin<br />
und das Pony<br />
Sweatshop<br />
Tornado und der<br />
Pferdeflüsterer<br />
19. American Beauty<br />
Bad Lieutenant<br />
(Special Edition)<br />
Beautiful Girls<br />
A Beautiful Mind –<br />
Genie und Wahnsinn<br />
Chinatown<br />
From Dusk Till Dawn<br />
Let Me <strong>In</strong><br />
Mimic (Director’s<br />
Cut, Kinofassung)<br />
Night Drive –<br />
Hyänen des Todes<br />
Sin City<br />
(Steelbox, 2 Discs,<br />
Kinofassung + Recut)<br />
Das Urteil –<br />
Jeder ist käuflich<br />
Wunderkinder<br />
Der zerbrochene<br />
Mond<br />
20. 7 Below – Haus der<br />
dunklen Seelen<br />
Alvin und die Chipmunks<br />
– Teil 1–3<br />
Science-Fiction,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Drama,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Animation,<br />
Capelight<br />
Special <strong>In</strong>terest,<br />
Alive<br />
Science-Fiction,<br />
KSM<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
Fantasy,<br />
KSM<br />
Abenteuer,<br />
KSM<br />
Drama, KSM<br />
Drama,<br />
KSM<br />
Abenteuer,<br />
KSM<br />
Horror, KSM<br />
Drama,<br />
KSM<br />
Drama,<br />
Paramount Home<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Paramount Home<br />
Drama,<br />
Paramount Home<br />
Horror,<br />
Studiocanal<br />
Horror,<br />
Universal Home<br />
Horror,<br />
Studiocanal<br />
Horror,<br />
Schröder Media<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Dokumentation,<br />
Schröder Media<br />
Horror,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Komödie,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
20. Alvin und die Chipmunks:<br />
Chipbruch<br />
Don Juan DeMarco<br />
Endstation Sehnsucht<br />
Little Murder – Spur<br />
aus dem Jenseits<br />
Ein Monster in Paris<br />
Superman: Die<br />
Spielfilm Collection<br />
1978–2006<br />
WWE – The Rock:<br />
The Epic Journey Of<br />
Dwayne „The Rock“<br />
Johnson<br />
24. Glaube, <strong>Blu</strong>t und<br />
Vaterland<br />
Nie mehr ohne dich<br />
Taste The Waste<br />
Die Dschungelhelden –<br />
Operation: Südpol<br />
Der gestiefelte Kater<br />
Hell<br />
Hotel Lux<br />
Jack Says<br />
Men <strong>In</strong> Black<br />
Men <strong>In</strong> Black II<br />
Reality XL<br />
This Is Not An<br />
American Movie<br />
27. Angels & Airwaves<br />
– Love<br />
Blood<strong>ray</strong>ne<br />
Blood<strong>ray</strong>ne 2:<br />
Deliverance<br />
Blood<strong>ray</strong>ne:<br />
The Third Reich<br />
Chop – One Piece<br />
At A <strong>Time</strong><br />
Chromeskull:<br />
Laid To Rest 2<br />
Darkest Hour<br />
Dead Snow<br />
(Special Edition)<br />
Komödie,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Komödie,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Drama,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Thriller,<br />
Universum<br />
Animation,<br />
Universum<br />
Fantasy,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Special <strong>In</strong>terest,<br />
Alive<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Komödie,<br />
Ascot Elite<br />
Dokumentation,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Animation,<br />
Universal Home<br />
Animation,<br />
Paramount<br />
Home<br />
Thriller,<br />
Paramount<br />
Drama,<br />
Paramount Home<br />
Action,<br />
Schröder Media<br />
Science-Fiction,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Science-Fiction,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Thriller,<br />
Schröder Media<br />
Action,<br />
Schröder Media<br />
Science-Fiction,<br />
Splendid<br />
Fantasy,<br />
Splendid<br />
Fantasy,<br />
Splendid<br />
Fantasy,<br />
Splendid<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Science-Fiction,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Bilder: Ascot Elite, Concorde Home, Disney Home, Sony Pictures Home, Stock.xchng, Universal Home, Warner Home Video<br />
96
Neuerscheinungen April/Mai<br />
Service<br />
April 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
27. Death Note/Death<br />
Note – The Last Name<br />
Doctor Who<br />
(Staffel 5, Volume 1)<br />
Der Duft der<br />
grünen Papaya<br />
Die Eisbären – Aug in<br />
Aug mit den Eisbären<br />
Ekel (+ 2 DVDs)<br />
Der Krieg der Knöpfe<br />
Mad Circus – Eine<br />
Ballade von Liebe<br />
und Tod<br />
Mit eisernen Fäusten<br />
Monster Brawl<br />
National Geographic –<br />
Teste dein Gehirn<br />
Natural City<br />
Neon Flesh<br />
Outpost – Black Sun<br />
Shark Night<br />
Sword <strong>In</strong> The Moon<br />
Terra Mare 2 – Geheimnisse<br />
der Ozeane<br />
Tokio Love Hotel<br />
Tom Sawyer<br />
WWII – Der Zweite<br />
Weltkrieg in 3D<br />
Mai 2012<br />
Fantasy,<br />
Splendid<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Drama,<br />
Capelight<br />
Dokumentation,<br />
Edel<br />
Horror,<br />
Alive<br />
Abenteuer,<br />
Koch Media<br />
Drama,<br />
Koch Media<br />
Western,<br />
Koch Media<br />
Komödie,<br />
Splendid<br />
Dokumentation,<br />
WVG<br />
Science-Fiction,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Horror,<br />
Universum<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Drama,<br />
Alive<br />
Abenteuer,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
3. 1 Mord für 2<br />
Thriller,<br />
Concorde Home<br />
Being Human<br />
(1. Staffel)<br />
Bettgeflüster<br />
Chloe<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Clerks – Die Ladenhüter<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Don’t Be Afraid<br />
Of The Dark<br />
The Doors<br />
Geständnisse –<br />
Confessions Of A<br />
Dangerous Mind<br />
Hamburger Hill<br />
Jane Eyre<br />
The Killing Fields<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Melancholia<br />
Mikrokosmos – Das<br />
Volk der Gräser<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Smoke<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Der talentierte<br />
Mr. Ripley<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
There Will Be Blood<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Thirteen Days<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Vier im roten Kreis<br />
(<strong>Blu</strong> Cinemathek)<br />
Virus<br />
Serie,<br />
Concorde Home<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Horror,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Concorde Home<br />
Drama,<br />
Universal Home<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Concorde Home<br />
Dokumentation,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Science-Fiction,<br />
Concorde Home<br />
Mai 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
4. Another Earth<br />
(CineProject)<br />
Faszination Korallenriff<br />
– Fremde Welten<br />
unter Wasser<br />
Mein Freund,<br />
der Delfin<br />
Sherlock Holmes:<br />
Spiel im Schatten<br />
Small World<br />
(CineProject)<br />
Tim Burton<br />
Collection<br />
8. The Boys From<br />
Guerrero City<br />
Chinese zum Mitnehmen<br />
Faust<br />
Ronal der Barbar<br />
10. Benny – Allein im<br />
Wald<br />
Brother’s Justice<br />
Cap und Capper<br />
Cap und Capper/<br />
Cap und Capper 2<br />
Cap und Capper 2<br />
Dark World – Das Tal<br />
der Hexenkönigin<br />
Flying Fortress<br />
Food Fight<br />
Girls Team – 9 Models<br />
und 1 Coach<br />
Der Gott des<br />
Gemetzels<br />
<strong>In</strong>side The Darkness –<br />
Ruhe in Frieden<br />
Der Kindermörder<br />
Livid – Das <strong>Blu</strong>t der<br />
Ballerinas<br />
Rio für Anfänger<br />
11.<br />
Dark City<br />
The Divide<br />
Der Gestank des<br />
Erfolges<br />
Gremlins Collection<br />
Das Haus der<br />
Geheimnisse<br />
Jeremiah Johnson<br />
Night Hunt –<br />
Die Zeit des Jägers<br />
Special Forces<br />
16.<br />
Anonymus<br />
Faces <strong>In</strong> The Crowd<br />
Hellraiser III –<br />
Hell On Earth<br />
18. Eine ganz heiße<br />
Nummer<br />
Drama,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
Drama,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Action,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Drama,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Komödie,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Komödie,<br />
Ascot Elite<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Animation,<br />
Ascot Elite<br />
Dokumentation,<br />
Sunfilm<br />
Komödie,<br />
Euro Video<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Animation,<br />
Disney Home<br />
Fantasy,<br />
Sunfilm<br />
Drama,<br />
Euro Video<br />
Dokumentation,<br />
Sunfilm<br />
Komödie,<br />
Sunfilm<br />
Komödie,<br />
Constantin<br />
Thriller,<br />
Euro Video<br />
Thriller,<br />
Schröder Media<br />
Horror,<br />
Sunfilm<br />
Komödie,<br />
Sunfilm<br />
Science-Fiction,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Thriller,<br />
Universum<br />
Komödie,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Horror,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Horror,<br />
Universum<br />
Drama,<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Horror,<br />
Universum<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Drama,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Thriller,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Horror,<br />
Studiocanal<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Tagesaktuelle <strong>In</strong>formationen zu diesen und<br />
4 000 weiteren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s fi nden Sie online unter<br />
www.blu-<strong>ray</strong>.digitalfernsehen.de<br />
in unserer großen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Datenbank!<br />
Mai 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
18. Komödie,<br />
<strong>In</strong> guten Händen<br />
Universum<br />
Metropia<br />
Animation,<br />
Capelight<br />
Perfect Sense<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Rubbeldiekatz<br />
Komödie,<br />
Universal Home<br />
Titanic<br />
Serie,<br />
Universal Home<br />
Beyond The Front<br />
Line – Kampf um<br />
Karelien<br />
22. Das wandelnde<br />
Schloss<br />
Helden des Polarkreises<br />
24. The Ides Of March –<br />
Tage des Verrats<br />
<strong>In</strong>truders<br />
Die Muppets<br />
Verblendung<br />
(2 Discs)<br />
25. Chain Letter<br />
Death Note: L Change<br />
The World<br />
The Descendants –<br />
Familie und andere<br />
Angelegenheiten<br />
Doctor Who<br />
(5. Staffel, Volume 2)<br />
Exit Humanity<br />
Fred – Der Film<br />
Animation,<br />
Universum<br />
Drama,<br />
Ascot Elite<br />
Komödie,<br />
Ascot Elite<br />
Drama,<br />
Universal Home<br />
Horror,<br />
Universal Home<br />
Komödie,<br />
Disney Home<br />
Thriller,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Science-Fiction,<br />
Splendid<br />
Drama,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Komödie,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Mai 2012<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
25. Drama,<br />
Hard Candy<br />
Universum<br />
Drama,<br />
J. Edgar<br />
Warner Home<br />
Video<br />
Kaiten – Human<br />
Torpedo War<br />
Lucky Trouble<br />
Manhattan<br />
Prisoners Of War<br />
Revenge – Sympathy<br />
For The Devil<br />
Sex Killer – Lust.<br />
Mord. Wahnsinn.<br />
Sweet Karma –<br />
A Dominatrix Story<br />
White Vengeance –<br />
Kampf um die<br />
Qin-Dynastie<br />
Wolfhound<br />
29. Sherlock<br />
(2. Staffel)<br />
31. Breaking Bad<br />
(3. Staffel, 3 Discs)<br />
Breaking Bad<br />
(4. Staffel, 3 Discs)<br />
Jack und Jill<br />
Reign Of Assassins<br />
Drama,<br />
WVG<br />
Komödie,<br />
Lighthouse Home<br />
Entertainment<br />
Komödie,<br />
20th Century<br />
Fox Home<br />
Drama,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Alive<br />
Thriller,<br />
Splendid<br />
Abenteuer,<br />
Splendid<br />
Fantasy,<br />
Universum<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Serie,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Serie,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Komödie,<br />
Sony Pictures<br />
Home<br />
Action,<br />
Universal Home<br />
* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />
Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 3.2012 97
<strong>Vorschau</strong><br />
Thema<br />
4/2012<br />
Nächstes Heft:<br />
18. Mai 2012<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Uwe Funk (UF)<br />
Chef vom Dienst:<br />
Falko Theuner (FT)<br />
Redaktion:<br />
Lydia Fischer (LF), Christian Hill (CH), Rayk<br />
Hoppe (RH), Frances Monsheimer (FM),<br />
Nele Reiber (NR), Christian Trozinski (CT),<br />
Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Krimi pur<br />
Die zweite Staffel von „Sherlock“ läuft auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an und auch Robert Downey Jr. und Jude Law ziehen<br />
zum zweiten Mal als Holmes und Watson gegen das kriminelle Superhirn Professor Moriarty zu Felde.<br />
Beide Großereignisse versprechen brillante Unterhaltung.<br />
Film<br />
Grafikdesign:<br />
Dawid Chmielewski, Therèse Herold,<br />
Tobias Heymann, Marcel Hornburg,<br />
Stefan Kretzschmar, Julia Schmenger,<br />
Stefanie Schmidt, Katharina<br />
Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Lektorat:<br />
Franziska Blüthner, Katharina Neumann,<br />
Janett Niklas<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Mathias Kübler,<br />
Verena Rottmann (Leitung)<br />
„30Minutenoderweniger“: Ein Banküberfall<br />
mit engem Zeitfenster und Lachgarantie<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Magazin berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
gibt hilfreiche Tipps für<br />
den Umstieg.<br />
DIGITAL TESTED<br />
www.digitaltested.de<br />
<strong>In</strong>formationen,<br />
Workshops und<br />
Testberichte zu den<br />
neuesten Multimedia-<br />
Komponenten.<br />
„Melancholia“: Lars von Triers persönliche<br />
Apokalypse liegt schwer im Magen<br />
„Anonymus“: Wer steckt wirklich hinter William<br />
Shakespeares Werken?<br />
„Real Steel“: StahlharteRoboterundeinBoxer-<br />
ein Drama – wie das wohl zusammenpasst?<br />
HD+TV<br />
www.hdplustv.de<br />
HD+TV ist der hochwertige<br />
Ratgeber für Audio,<br />
Video und Heimkino.<br />
Bilder: Concorde Home, Disney Home, Polyband, Sony Pictures<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Anzeigen:<br />
Denise Göhler, Simone Läßig, Franziska<br />
Lipus, Benjamin Mächler, Carsten Philipp<br />
(Leitung), Jan Thielbeer<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@av.de<br />
Abonnenten:<br />
Claudia Fritzsch, Romy Winkler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />
53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1866-9417<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />
Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />
Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />
Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Kassel<br />
© 2012 von Auerbach Verlag und <strong>In</strong>fodienste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />
Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />
dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />
des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />
Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />
kann. <strong>In</strong>sbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />
für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />
die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />
<strong>In</strong>halte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />
diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />
Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />
auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />
nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />
Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />
Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />
<strong>In</strong>itialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />
der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />
Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />
Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />
Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />
und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />
daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
98
4000 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs in der Übersicht<br />
Die neue Filmdatenbank auf<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
INHALT | KRITIK | BILD | TON | BONUS | 3D<br />
So einfach geht‘s:<br />
1 2 3<br />
Entertainment unter<br />
www.digit<br />
italfernsehen.de<br />
auswählen<br />
Gewünschten Film im Suchfeld<br />
eingeben<br />
Alle wichtigen<br />
<strong>In</strong>formati<br />
onen in<br />
einer Übersicht<br />
Jetzt schnell l scan<br />
cannen<br />
und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
beste<br />
llen!