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Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 8/14<br />
DAS MAGAZIN FÜR<br />
HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
Die Tribute von Panem<br />
Mock<strong>in</strong>gjay – Teil 1<br />
IFA 2014<br />
HEIMKINOTRENDS<br />
DIREKT VON DER MESSE<br />
TRUE DETECTIVE<br />
DIE NEUE PREMIUM-SERIE<br />
9.1 SOUND<br />
ECHTES AURO-3D MIT<br />
LICHTMOND 3<br />
<strong>Samuel</strong> L. <strong>Jackson</strong> & <strong>India</strong> <strong>Eisley</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Anime</strong>-<strong>Realverfilmung</strong><br />
Godzilla Coll. Edition<br />
Capta<strong>in</strong> Harlock Sons Of Anarchy 4
»Sons of Anarchy ist tiefgründig,<br />
dramatisch, vor allem aber knallhart!«<br />
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»Die spannendste Serie <strong>der</strong> Welt!«<br />
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Die komplette 3. Season ab 19. September<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, DVD und schon jetzt<br />
als Digital HD!<br />
© 2014 Twentieth Century Fox Home Enterta<strong>in</strong>ment LLC. Alle Rechte vorbehalten. TWENTIETH CENTURY FOX HOME ENTERTAINMENT,<br />
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8/2014 Editorial<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Facebook<br />
Liebe Leser!<br />
Wenn Sie jetzt glauben, ich spreche<br />
gleich von den phänomenalen<br />
Technik-Neuheiten <strong>der</strong> Internationalen<br />
Funk-Ausstellung, die auch fürs Heimk<strong>in</strong>o<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>iges an Hardware bereit<br />
hielt, dann haben Sie sich geschnitten.<br />
Wozu den ganzen Messestress an Sie,<br />
liebe Leser, weitergeben? Stattdessen<br />
möchte ich lieber vom neuen Projekt<br />
me<strong>in</strong>es geschätzten Kollegen, Uwe<br />
Funk, erzählen. Früher noch Chefredakteur<br />
des vorliegenden Magaz<strong>in</strong>s,<br />
hatte er sich neben se<strong>in</strong>er Tätigkeit als<br />
Chefredakteur dk <strong>der</strong> „Haus und Garten Test“ e<strong>in</strong>ige Monate Zeit genommen,<br />
um e<strong>in</strong> neues Magaz<strong>in</strong> zu entwickeln – se<strong>in</strong> ganz persönliches<br />
Traum-Projekt, um genau zu se<strong>in</strong>. Und nun liegt es endlich am Kiosk,<br />
trägt den Namen „Auszeit“ und befasst sich auf über 130 Seiten mit<br />
Themen wie z. B. „Vegane Rohkost im Trend“, „Kloster-Leben auf Zeit“,<br />
„Die verborgenen Talente des Honigs“ und „Was sich alles aus Holun<strong>der</strong><br />
herstellen lässt“. Wer also nach Entspannung vom Alltagsstress sucht<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach mal wissen möchte, wie man Honig-Seife selber macht,<br />
bekommt <strong>in</strong> diesem grandios aufgemachten Magaz<strong>in</strong> wertvolle Tipps.<br />
Und wenn Sie dann wie<strong>der</strong> genug <strong>in</strong>nere Ruhe gesammelt haben, dann<br />
s<strong>in</strong>d Sie fit für die „Krachmacher“ des vorliegenden BLU-RAY MAGAZINs<br />
wie etwa den rigorosen, neuen „Godzilla“-Film, den Schwarzenegger-<br />
Actioner „Sabotage“ o<strong>der</strong> das heldenhafte „The Legend Of Hercules“.<br />
Die Titelstory widmet sich dem spannenden Thema <strong>der</strong> Jugendbuch-<br />
Verfilmungen, die <strong>der</strong>zeit mit „Die Tribute von Panem“ e<strong>in</strong> sehr ansprechendes<br />
und gut funktionierendes Zugpferd haben. Wirklich überrascht<br />
hat mich diesmal aber die Entdeckung <strong>der</strong> kultverdächtigen HBO-Serie<br />
„True Detective“, die mit Hollywood-starkem Cast, grandioser Regie und<br />
e<strong>in</strong>em packenden Drehbuch e<strong>in</strong>fach alles richtig macht.<br />
Für alle 3D-Fans empfehle ich das sehr coole Interview mit dem 3D-<br />
Spezialisten und Regisseur Ben Stassen auf den Seiten 74 und 75. Hier<br />
verrät er nämlich, weshalb er das <strong>der</strong>zeitige 3D-K<strong>in</strong>o für tot hält und wie<br />
zukünftige K<strong>in</strong>oformate 3D doch noch retten könnten.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Herzlichst,<br />
FALKO THEUNER,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
24. Oktober 2014<br />
P. S.: Das BLU-RAY MAGAZIN ist jetzt auch<br />
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AB 9. OKTOBER ALS<br />
BLU-RAY, BLU-RAY 3D, <br />
DVD UND DIGITAL<br />
CRUISE/BLUNT/EDGEOFTOMORROW
16 | Die Tribute von Panem – Mock<strong>in</strong>gjay Teil 1<br />
Titelthema<br />
24 | Godzilla<br />
Test des Monats<br />
42 | Die Bücherdieb<strong>in</strong><br />
Anspruch<br />
AKTUELLES<br />
03 | Editorial<br />
08 | Im K<strong>in</strong>o: I Orig<strong>in</strong>s<br />
10 | Filmnews<br />
86 | IFA-News 2014<br />
12 | Nachtests<br />
14 | Regisseur des Monats:<br />
Just<strong>in</strong> Chadwick<br />
16 | Titelthema: Bestseller-<br />
Verfilmungen – „Die Tribute von<br />
Panem – Mock<strong>in</strong>gjay Teil 1“,<br />
„The Maze Runner“,<br />
„Die Bestimmung – Divergent“<br />
SERVICE<br />
06 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Test-Index<br />
84 | So testen wir<br />
95 | Neuersche<strong>in</strong>ungen<br />
96 | Leserbriefe<br />
98 | Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />
TECHNIK<br />
82 | Wissen: Unser neues,<br />
großes Test-Wohnzimmer<br />
88 | Sony Curved TV<br />
90 | Samsung Curved TV<br />
92 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Player von<br />
Panasonic und Sony<br />
50 | <strong>Kite</strong><br />
Thriller<br />
71 | True Detective (1. Staffel)<br />
Oscar-reife Schauspielkunst und die<br />
packende Handlung machen die<br />
neue HBO-Serie zum Kult-Hit.<br />
64 | Lichtmond 3<br />
Special Interest<br />
4
28 | Her<br />
Joaqu<strong>in</strong> Phoenix spielt <strong>in</strong> Spike Jonzes<br />
mehrfach ausgezeichnetem Liebesfi lm<br />
„Her“ e<strong>in</strong>en frisch Verlassenen, <strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>e ganz spezielle Beziehung zu se<strong>in</strong>em<br />
neuen Betriebssystem aufbaut.<br />
BLU-RAY-TESTS<br />
24 | Blockbuster<br />
Monuments Men, The Lego Movie 3D, The<br />
Return Of The First Avenger, Transcendence,<br />
Die Bestimmung – Divergent, Godzilla 3D,<br />
Her, The Legend Of Hercules, Auge um Auge,<br />
Pompeii, Noah, Sabotage<br />
34 | Anspruch<br />
Illusion, Endless Love, K<strong>in</strong>gs Of Summer,<br />
Summer <strong>in</strong> February, Zwischen Welten, To Kill<br />
A Man, Mandela, Grand Budapest Hotel, Tao<br />
Jie, Die Bücherdieb<strong>in</strong> u. v. m.<br />
43 | Komödie<br />
Banklady, Agent Null Null Nix, Pastewka (1.<br />
Staffel), Hellben<strong>der</strong>s, Hellfjord, Hooligan Factory,<br />
Vaterfreuden, Die Schadenfreund<strong>in</strong>nen,<br />
Stromberg <strong>der</strong> Film<br />
46 | Thriller<br />
Space Pirate Capta<strong>in</strong> Harlock 3D, The Return<br />
Of Joe Rich, Unna Trilogie, Dom Hemm<strong>in</strong>gway,<br />
<strong>Kite</strong>, Anklage Mord, A S<strong>in</strong>gle Shot,<br />
Nightwatch u.v.m.<br />
56 | Retro<br />
Fright Night (1985), Dracula (1979), Der Flug<br />
zur Hölle, Christ<strong>in</strong>e, Der Fluch von S<strong>in</strong>iestro<br />
59 | <strong>Blu</strong>Note Café<br />
The Who, Australian P<strong>in</strong>k Floyd Show, Jethro<br />
Tull‘s Ian An<strong>der</strong>son, Brian May & Kerry Ellis<br />
64 | Special Interest<br />
Lichtmond 3 – Days Of Eternity 3D, Elvis:<br />
Thats The Way It Is, Wildes Frankreich<br />
68 | Serie<br />
Nymphs (1. Staffel), Misfi ts (5. Staffel), Homeland<br />
(3. Staffel), Sons Of Anarchy (4. Staffel),<br />
True Detective (1. Staffel), The Black List (1.<br />
Staffel) u. v. m.<br />
73 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Das magische Haus 3D, Naruto Shippuden<br />
(2. Staffel), T<strong>in</strong>kerbell und die Piratenfee,<br />
Drachenkrieger, E<strong>in</strong> Brief an Momo, Muppets<br />
Most Wanted, Lady Oscar, Georgie, Die<br />
kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara<br />
THEMEN DIESER AUSGABE<br />
14 | Interview: Just<strong>in</strong> Chadwick<br />
Der talentierte britische Regisseur über<br />
se<strong>in</strong>en biografi schen Film „Mandela“<br />
22 | Interview: Wes Ball<br />
Mit „The Maze Runner“ steigt <strong>der</strong> Regie-<br />
Neul<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s „Hollywood-Bus<strong>in</strong>ess“ e<strong>in</strong><br />
40 | Jim Jarmusch<br />
Alles zur neuen, restaurierten Jarmusch-<br />
Collection auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
60 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Die großen Ikonen des Art-Rock geben sich<br />
e<strong>in</strong> Stelldiche<strong>in</strong><br />
73 | Interview: Ben Stassen<br />
Der Regisseur von „Das magische Haus“<br />
über den Tod des herkömmlichen 3D<br />
80 | <strong>Anime</strong>-Serien <strong>der</strong> 1990er<br />
Lady Oscar + Die kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara +<br />
Georgie = Pure Nostalgie<br />
82 | Unser neues Testwohnzimmer<br />
Genauere Tests dank neuem Equipment<br />
<strong>in</strong>kl.<br />
Sammelkarten<br />
73 | Das magische Haus 3D<br />
Der 3D-Event-Film für die Kle<strong>in</strong>sten<br />
86 | IFA 2014<br />
Neue Trends und alte Floskeln zu 4K,<br />
Curved-TVs und Co.<br />
Inhalt: Studiocanal, 20th Century Fox, Sony Pictures, Warner Bros., HBO, Avenue Music, Tiberius Film<br />
Titelbild: © donatas1205 - Fotolia.com, Tiberius Film, Studiocanal, Warner Bros., Universum Film, 20th Century Fox Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 5
Service<br />
Testübersicht<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
52 A S<strong>in</strong>gle Shot – Tödlicher Fehler<br />
8 8 7,5<br />
61 Jethro Tull's Ian An<strong>der</strong>son – Thick As A Brick Live<br />
7,5 6,5 7,5<br />
43 Agent Null Null Nix<br />
7 6,5 6<br />
35 K<strong>in</strong>gs Of Summer<br />
7,5 7,5 7,5<br />
52 Anklage: Mord – Im Namen <strong>der</strong> Wahrheit<br />
7 8,5 5<br />
50 <strong>Kite</strong><br />
7 6,5 7<br />
30 Auge um Auge – Out Of The Furnace<br />
8 6 5,5<br />
80 Lady Oscar – Die komplette Serie<br />
8,5 7,5 7<br />
43 Banklady<br />
7 9 7,5<br />
64 Lichtmond 3 – Days Of Eternity 3D<br />
7 10 10<br />
72 Boardwalk Empire (4. Staffel)<br />
8,5 8,5 7<br />
36 Mandela – Der lange Weg zur Freiheit<br />
8 9 7,5<br />
61 Brian May & Kerry Ellis – The Candlelight Concerts<br />
58 Christ<strong>in</strong>e<br />
42 Cl<strong>in</strong>t Eastwood Collection<br />
55 Dario Argentos Dracula 3D<br />
73 Das magische Haus 3D<br />
40 Dead Man<br />
58 Der Fluch von S<strong>in</strong>iestro<br />
57 Der Flug zur Hölle<br />
42 Die Bücherdieb<strong>in</strong><br />
38 Die Frau h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Wand<br />
81 Die kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara – Die komplette Serie<br />
45 Die Schadenfreund<strong>in</strong>nen<br />
68 Die wilden 70er – Gesamtbox<br />
19 Divergent – Die Bestimmung<br />
49 Dom Hemm<strong>in</strong>gway<br />
41 Down By Law<br />
77 Drachenkrieger – Das Geheimnis <strong>der</strong> Wik<strong>in</strong>ger<br />
56 Dracula (1979)<br />
78 E<strong>in</strong> Brief an Momo<br />
66 Elvis: Thats The Way It Is<br />
34 Endless Love<br />
56 Fright Night (1985) – Die rabenschwarze Nacht<br />
81 Georgie – Die komplette Serie<br />
24 Godzilla 3D<br />
37 Grand Budapest Hotel<br />
44 Hellben<strong>der</strong>s – Zum Teufel mit <strong>der</strong> Hölle<br />
44 Hellfjord<br />
28 Her<br />
69 Homeland (3. Staffel)<br />
7,5 4,5 7,5<br />
7,5 7 6<br />
8 6,5 6<br />
3,5 8 6,5<br />
7 10 9<br />
8 4,5 5,5<br />
7 6,5 6<br />
5 7 2,5<br />
7,5 8 8<br />
7,5 7 7,5<br />
8 7 7<br />
7 7,5 7<br />
8 6,5 6,5<br />
7 9 9,5<br />
8 7,5 8<br />
8,5 5,5 5,5<br />
6 8,5 7,5<br />
6,5 7 6<br />
6 10 7,5<br />
7,5 5,5 7<br />
6 8 7<br />
7 7,5 6<br />
8 7 7<br />
7 9 10<br />
8 8,5 8<br />
5,5 6,5 5,5<br />
2 6 4,5<br />
8,5 9,5 7,5<br />
7 8 8<br />
68 Misfi ts (5. Staffel)<br />
12 Monuments Men<br />
79 Muppets Most Wanted<br />
76 Naruto Shippuden (2. Staffel)<br />
40 Night On Earth<br />
52 Nightwatch – Nachtwache<br />
31 Noah<br />
68 Nymphs (1. Staffel)<br />
43 Pastewka (1. Staffel)<br />
38 Philomena<br />
31 Pompeii 3D<br />
13 Return Of The First Avenger<br />
32 Sabotage<br />
36 Savannah<br />
70 Sons Of Anarchy (4. Staffel)<br />
46 Space Pirate Capta<strong>in</strong> Harlock 3D<br />
45 Stromberg – Der Film<br />
35 Sommer im Februar<br />
38 Tao Jie – E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Leben<br />
60 The Australian P<strong>in</strong>k Floyd Show – Eclipsed By The Moon<br />
72 The Black List (1. Staffel)<br />
29 The Legend Of Hercules<br />
12 The Lego Movie 3D<br />
48 The Return Of Joe Rich – Das neue Gesetz <strong>der</strong> Mafi a<br />
60 The Who – Sensation: The Story Of Tommy<br />
76 T<strong>in</strong>kerbell und die Piratenfee<br />
36 To Kill A Man<br />
13 Transcendence<br />
71 True Detective (1. Staffel)<br />
49 Unna Trilogie<br />
7,5 7 6<br />
7,5 8 7,5<br />
7 8,5 8,5<br />
7 9 7<br />
9 6,5 5,5<br />
7 7,5 6<br />
6,5 8 9,5<br />
7 7,5 6,5<br />
8,5 8 6,5<br />
8 8 8<br />
6 9,5 9<br />
7,5 10 10<br />
7 8,5 8,5<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
9 7,5 8<br />
7,5 10 6,5<br />
7,5 7 8<br />
6,5 7 7,5<br />
8,5 7,5 8<br />
8,5 6 8<br />
7,5 7 6,5<br />
6,5 8,5 8,5<br />
8 10 8,5<br />
6,5 7,5 6<br />
9,5 8 7,5<br />
6 9 8,5<br />
6 6 6<br />
8 7,5 8<br />
8,5 7 5,5<br />
7,5 6 7,5<br />
44 Hooligan Factory – Helden ohne Hirn und Tadel<br />
6,5 7 5,5<br />
55 Unter Freunden – Komm, lass uns spielen<br />
4 5 5,5<br />
54 I Spit On Your Grave 2 (FSK 18)<br />
0 7 7,5<br />
45 Vaterfreuden<br />
7 9 9<br />
34 Illusion<br />
54 In Fear<br />
6,5 7 6<br />
5 6,5 6<br />
66 Wildes Frankreich<br />
35 Zwischen Welten<br />
8,8 8,5 8<br />
6,5 7,5 8<br />
Bil<strong>der</strong>: © cc<br />
6<br />
Topwertung<br />
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im K<strong>in</strong>o<br />
K<strong>in</strong>o<br />
Preview<br />
Arthouse, Independent, Filmkunstk<strong>in</strong>o... Wie man es auch nennen mag: Filme unterhalb des Massen-Radars s<strong>in</strong>d<br />
oft markanter und <strong>in</strong>novativer als das millionenschwere Popcorn-K<strong>in</strong>o. Auf dieser stetig gedeihenden und aufstrebenden<br />
Schiene fährt auch „I Orig<strong>in</strong>s – Im Auge des Ursprungs“.<br />
Mike Cahill. E<strong>in</strong> Name, den man <strong>in</strong> Zukunft<br />
hoffentlich noch öfter hören und lesen<br />
wird! Auf e<strong>in</strong>e ganz beson<strong>der</strong>e Art und Weise<br />
produziert er Filme wie ke<strong>in</strong> zweiter. Immer auf<br />
dem schmalen Grat zwischen berechenbarer<br />
Wissenschaft und abstraktem Spiritualismus,<br />
komponierte er nun se<strong>in</strong> Zweitwerk „I Orig<strong>in</strong>s“.<br />
Thematisch beschäftigt sich <strong>der</strong> Film mit dem<br />
Molekularbiologen Dr. Ian G<strong>ray</strong> (Michael Pitt)<br />
und se<strong>in</strong>en Forschungen zur Evolution des<br />
Auges. Se<strong>in</strong> Forschungsziel ist es herauszuf<strong>in</strong>den,<br />
<strong>in</strong>wiefern die Menschen im Ursprung<br />
verbunden s<strong>in</strong>d und dies zurückzuführen auf<br />
Das Auge, so fasz<strong>in</strong>ierend. Doch ist Dr. Ian G<strong>ray</strong><br />
(Michael Pitt) auf <strong>der</strong> richtigen Spur?<br />
Form, Farbe und Funktionalität <strong>der</strong> Augen. Die<br />
Begegnung mit <strong>der</strong> fasz<strong>in</strong>ierenden Sofi (Àstrid<br />
Bergès-Frisbey) lässt ihn jedoch zusehends<br />
Arbeit und Privat<strong>in</strong>teresse vermischen, was ihn<br />
nach dem tragischen Ende ihrer Beziehung zu<br />
e<strong>in</strong>er Unterbrechung se<strong>in</strong>er Experimente zw<strong>in</strong>gt.<br />
E<strong>in</strong>ige Jahre vergehen, bevor er se<strong>in</strong>e Forschungen<br />
am Ursprung des Auges mit <strong>der</strong> jungen Wissenschaftler<strong>in</strong><br />
Karen (Brit Marl<strong>in</strong>g) und se<strong>in</strong>em<br />
Laborpartner Kenny (Steven Yeun) fortsetzt.<br />
Das Resultat, welches das Forscherteam erzielt,<br />
kommt e<strong>in</strong>er mehr als außergewöhnlichen und<br />
wahrlich bahnbrechenden Entdeckung gleich.<br />
Um se<strong>in</strong>e Theorie zu bestätigen, reist Dr. G<strong>ray</strong><br />
um die halbe Welt und besucht unterschiedlichste<br />
Kulturen und Rituale. Sollte sich se<strong>in</strong>e<br />
Hypothese bewahrheiten, dann würde dies<br />
(nicht nur) se<strong>in</strong> gesamtes wissenschaftliches<br />
und spirituelles Weltbild auf den Kopf stellen.<br />
Entfesselte Visionen<br />
Nach ersten Gehversuchen im Filmgeschäft, mit<br />
se<strong>in</strong>er Dokumentation „Boxers And Baller<strong>in</strong>as“<br />
(2004), wurde es längere Zeit still um Regisseur-<br />
und Drehbuchautor-Debütant Mike Cahill.<br />
Doch nur, um dann mit e<strong>in</strong>em wahren, äußerst<br />
persönlichen Meisterwerk aus <strong>der</strong> Versenkung<br />
hervorzutreten. Der erste Langfi lm des 1979<br />
<strong>in</strong> New Haven, Connecticut, geborenen Amerikaners,<br />
mit dem Titel „Another Earth“ (2011),<br />
räumte gleich reihenweise Nom<strong>in</strong>ierungen und<br />
Auszeichnungen bei <strong>in</strong>ternationalen Filmfestspielen<br />
ab. Auch se<strong>in</strong> aktuelles Filmarrangement<br />
hat das Zeug zu e<strong>in</strong>em echten Highlight.<br />
Zwischen all den Millionen-Produktionen aus<br />
Hollywood mit dem „Blockbuster“-Stempel, die<br />
dem Zuschauer meist e<strong>in</strong>fach nur noch das<br />
geben, was sie haben wollen bzw. von dieser<br />
Filmschmiede erwarten, wirkt e<strong>in</strong> Film wie dieser<br />
immer sehr erfrischend und belebend. Als<br />
<strong>der</strong> Film se<strong>in</strong> Le<strong>in</strong>wanddebüt beim Sundance<br />
Filmfestival 2014 feierte, galt er sofort als e<strong>in</strong>er<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>telligentesten Indie-Filme überhaupt.<br />
Erste Bil<strong>der</strong> (siehe Teaser und Trailer) zeigen<br />
bereits, was <strong>in</strong> etwa zu erwarten ist; dennoch<br />
weiß man (glücklicherweise) nicht, was <strong>der</strong><br />
wirkliche H<strong>in</strong>tergrund des Films se<strong>in</strong> könnte. Ist<br />
es schlicht e<strong>in</strong>e Romanze zwischen zwei bzw.<br />
drei sich entfernenden Liebenden? O<strong>der</strong> ist es<br />
doch e<strong>in</strong>e simple Science-Fiction-Problematik,<br />
die am Ende wie<strong>der</strong> nur auf Lebensformen<br />
von an<strong>der</strong>en Planeten h<strong>in</strong>weist? Man erfährt<br />
es nicht und gerade das macht es so reizvoll.<br />
An<strong>der</strong>erseits gibt es auch e<strong>in</strong>ige Anzeichen für<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Religion verankerte Erklärungen des entdeckten<br />
Phänomens, was bei e<strong>in</strong>igen Zuschauern<br />
auf taube Ohren stoßen dürfte. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
kann die Verschmelzung des Geistlichen mit <strong>der</strong><br />
empirischen Wissenschaft durchaus <strong>in</strong>teressant<br />
se<strong>in</strong>. Wenn Ian und Sofi aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> treffen<br />
und ebenso die Me<strong>in</strong>ungen und Ansichten <strong>der</strong><br />
beiden, die gegensätzlicher nicht se<strong>in</strong> könnten,<br />
kollidieren, werden beide Sichtweisen vollends<br />
abgesteckt. K<strong>in</strong>ogänger sagen, man fi n-<br />
Bil<strong>der</strong>: Fox Searchlight<br />
8
Sie verfolgen ihn, woh<strong>in</strong> er auch geht: Sofis Augen. Könnte die E<strong>in</strong>zigartigkeit ihrer Schönheit <strong>der</strong><br />
Schlüssel für se<strong>in</strong>e Forschungen se<strong>in</strong>?<br />
de sich danach selber zwischen zwei Stühlen<br />
wie<strong>der</strong>, egal ob man eigentlich religiös o<strong>der</strong><br />
wissenschaftlich „glaube“.<br />
Mit dem Cast kommt <strong>der</strong> Erfolg<br />
Cahills damalige Hauptdarsteller<strong>in</strong> Brit Marl<strong>in</strong>g<br />
lernte er während se<strong>in</strong>es Wirtschaftsstudiums an<br />
<strong>der</strong> Georgetown University kennen. Marl<strong>in</strong>g hat<br />
daraufh<strong>in</strong> so überzeugend agiert, dass sie sowohl<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em zweiten Film mitwirkt, als auch ihren<br />
Durchbruch <strong>in</strong> Hollywood („Arbitrage“, 2012) feiern<br />
durfte. Insgesamt sche<strong>in</strong>t die Wahl <strong>der</strong> Schauspieler<br />
äußerst exakt und gezielt getroffen worden<br />
zu se<strong>in</strong>. Regisseur Mike Cahill griff dabei nicht<br />
nur auf unbekannte Gesichter zurück, son<strong>der</strong>n<br />
vielmehr auf solche Akteure, die entwe<strong>der</strong> durch<br />
kle<strong>in</strong>ere Rollen, Independent-Produktionen o<strong>der</strong><br />
neue Serien Aufsehen erregt haben. Am meisten<br />
sticht dabei <strong>der</strong> Protagonist heraus. Michael Pitt<br />
sammelte erste größere Filmerfahrungen mit „Die<br />
Träumer“ (2003) und dem Remake von „Funny<br />
Games US“ (2007). In ersterem mimte er den<br />
amerikanischen, se<strong>in</strong>e sexuellen Fantasien auslebenden<br />
Studenten Matthew, <strong>in</strong> letzterem den<br />
wahns<strong>in</strong>nigen, unberechenbaren Serienkiller mit<br />
bizarr jugendlichem Charme. Se<strong>in</strong> Spiel wird<br />
grundsätzlich als so fasz<strong>in</strong>ierend und <strong>in</strong>dividuell<br />
angesehen, dass er 2010 sogar <strong>in</strong> <strong>der</strong> HBO-Serie<br />
„Boardwalk Empire“ die Hauptrolle des James<br />
„Jimmy“ Darmody bekam. Weiterh<strong>in</strong> tritt Steven<br />
Yeun auf, den man wohl am ehesten als Glenn<br />
Rhee aus <strong>der</strong> post-apokalyptischen AMC-Produktion<br />
„The Walk<strong>in</strong>g Dead“ (seit 2010) kennt. Die<br />
spanische Schauspieler<strong>in</strong> Àstrid Bergès-Frisbey<br />
h<strong>in</strong>gegen ist e<strong>in</strong> noch eher unbeschriebenes Blatt<br />
im <strong>in</strong>ternationalen Filmgeschäft. So hatte sie zwar<br />
e<strong>in</strong>en kurzen Auftritt als Meerjungfrau Syrena im<br />
Disney-Film „Fluch <strong>der</strong> Karibik – Fremde Gezeiten“<br />
(2011), wirkte ansonsten aber vorwiegend<br />
nur <strong>in</strong> französischen Produktionen mit lediglich<br />
nationaler Reichweite mit („The Sea Wall“, 2008).<br />
Indie-Perle o<strong>der</strong> doch massentauglich?<br />
Das Bild ist abermals gespalten: Anhand des<br />
vielversprechenden Trailers und des Wissens<br />
um die <strong>in</strong>dividuell e<strong>in</strong>zigartige Herangehensweise<br />
des Regisseurs, könnte man eigentlich schon<br />
fast behaupten, dass dieser Film eher <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren,<br />
anspruchsvolleren Kreisen kursieren wird.<br />
Künstlerisch angehauchte Filmproduktionen, die<br />
fernab vom Ma<strong>in</strong>stream entstehen, haben es<br />
schließlich bekanntermaßen schwer. Oft fi nden<br />
Filme wie dieser ihre Liebhaber nur <strong>in</strong> absoluten<br />
Film-Fanatikern o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>teressierten<br />
Künstlern. Ähnlich wie auch die übrigen, für das<br />
Produktionsstudio „Verisimilitude“ konzipierten<br />
Independent-Filme „The Place Beyond The P<strong>in</strong>es“<br />
(2012) und „Half Nelson“ (2006), könnte aber<br />
auch „I Orig<strong>in</strong>s“ diese Schwelle überschreiten und<br />
e<strong>in</strong>deutig größeren Anklang fi nden. So vermag es<br />
wenigstens die doch bekanntere Schauspielriege,<br />
für Aufmerksamkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu sorgen.<br />
Das Interesse auf den am 25. September<br />
<strong>in</strong> ausgewählten K<strong>in</strong>os ersche<strong>in</strong>enden Film ist<br />
defi nitiv geweckt; vermutlich wird man aber erst<br />
zum Kauf- und Verleih-Start o<strong>der</strong> sogar erst Jahre<br />
später mehr über den Erfolg und vor allem die<br />
allgeme<strong>in</strong>e Akzeptanz <strong>der</strong> Verfi lmung sagen können.<br />
Wir s<strong>in</strong>d gespannt!<br />
TYLER SÜSS<br />
Es war wie Liebe auf den ersten „Blick“: Der Biologe und die geheimnisvolle Schönheit Sofi (Àstrid<br />
Bergès-Frisbey) können die „Augen“ nicht vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> lassen<br />
Anzeige
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
„Der Medicus“ – Extended Edition<br />
Was Philipp Stölzl im letzten Jahr mit <strong>der</strong> Adaption<br />
des gleichnamigen Romans geschaffen<br />
hat, wirkt gigantisch und alles an<strong>der</strong>e als<br />
„typisch deutsch“. Großartige Landschaftsaufnahmen,<br />
e<strong>in</strong> abwechslungsreicher Cast und<br />
e<strong>in</strong>e alt-orientalische Stimmung verliehen dem<br />
Werk e<strong>in</strong>en ganz eigenen Charakter. Trotz <strong>der</strong><br />
ohneh<strong>in</strong> schon langen Laufzeit von 2 1/2 Stunden,<br />
blieb man irgendwie mit dem Gefühl zurück,<br />
zu wenig gesehen zu haben. Wie bestellt<br />
ersche<strong>in</strong>t daher jetzt e<strong>in</strong>e neue Schnittversion,<br />
die ganze 30 M<strong>in</strong>uten mehr „Medicus“-<br />
Abenteuer bereithält. Am 9. Oktober ersche<strong>in</strong>t<br />
die Extended-Version (amazon UVP: 20 Euro),<br />
die neben <strong>der</strong> längeren Filmversion zusätzlich<br />
noch rund 70 M<strong>in</strong>uten Bonusmaterial umfasst.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressant ersche<strong>in</strong>en hierbei vor<br />
allem die 13 ausführlichen Featurettes zur<br />
Geschichte, Produktion und an<strong>der</strong>en H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen<br />
zu „Der Medicus“. TS<br />
„Graceland“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Der philipp<strong>in</strong>ische Thriller „Graceland“ thematisiert<br />
die schlimmste Erfahrung, die e<strong>in</strong> Chauffeur<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em beruflichen Alltag erleben kann.<br />
Als Marlon Villar (Arnold Reyes) die Tochter<br />
se<strong>in</strong>es Chefs geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er eigenen<br />
Tochter von <strong>der</strong> Schule abholt, werden die<br />
drei überfallen. Doch anstatt den Sprössl<strong>in</strong>g<br />
des Politikers zu entführen, verschleppt <strong>der</strong><br />
Kidnapper irrtümlich das K<strong>in</strong>d von Marlon. Auf<br />
sich alle<strong>in</strong> gestellt versucht Marlon verzweifelt,<br />
das Leben se<strong>in</strong>er Tochter zu retten. „Graceland“<br />
wird ab dem 18. November auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
erhältlich se<strong>in</strong>. LF<br />
Verlosung „Kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara“<br />
Mit freundlicher Unterstützung von KSM verlosen wir e<strong>in</strong><br />
Fan-Paket mit den <strong>Anime</strong>-Serien „Lady Oscar“, „Die kle<strong>in</strong>e<br />
Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara“, „Georgie“ und „E<strong>in</strong>e fröhliche Familie“ auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Beantworten Sie hierfür e<strong>in</strong>fach folgende<br />
Frage:<br />
Wie heißt die Puppe <strong>der</strong><br />
kle<strong>in</strong>en Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara (Tipp<br />
auf S. 80f)?<br />
Senden Sie Ihre Antwort<br />
mit dem Betreff<br />
„Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara“ an:<br />
Verlosung@auerbachverlag.de<br />
E<strong>in</strong>sendeschluss ist <strong>der</strong> 24.<br />
Oktober 2014. E<strong>in</strong>e Barauszahlung<br />
<strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>ne ist<br />
nicht möglich. Die Auslosung<br />
erfolgt unter Ausschluss<br />
des Rechtsweges.<br />
Mitarbeiter des Auerbach<br />
Verlages und <strong>der</strong>en Angehörige<br />
s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> Teilnahme<br />
ausgeschlossen.<br />
Je<strong>der</strong> Teilnehmer darf nur<br />
e<strong>in</strong>mal am Gew<strong>in</strong>nspiel<br />
teilnehmen.<br />
„The Walk<strong>in</strong>g Dead“ – Staffel 4<br />
Die Untoten erheben sich erneut... Und sie s<strong>in</strong>d<br />
hungrig! Nach drei mehr als erfolgreichen Staffeln,<br />
ersche<strong>in</strong>t am 03. November endlich die<br />
4. Staffel auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Geschichte schließt<br />
nahtlos an die Ereignisse <strong>der</strong> vorangegangenen<br />
Staffel an: E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> letzten, verme<strong>in</strong>tlich sicheren<br />
Ortschaften wurde gerade von den mutierten<br />
Fleischfressern überrannt und unsere Helden,<br />
um Ex-Sheriff Rick (Andrew L<strong>in</strong>coln), nahmen<br />
die Überlebenden im Gefängnis auf. Aber weil<br />
Serienstart „Star Wars Rebels“<br />
Was waren das für Nachrichten, als bekannt wurde,<br />
dass Disney e<strong>in</strong>e dritte Trilogie des beliebten<br />
„Star Wars“-Franchises plant. Zunächst eher mit<br />
Carl Mørck ermittelt<br />
Skand<strong>in</strong>avische Krimis erfahren gerade ihre Hochkonjunktur.<br />
Nach dem großen Erfolg <strong>der</strong> Millenium-Trilogie<br />
wagt sich nun auch Regisseur Mikkel<br />
Nørgaard, die populären Carl-Mørck-Romane für<br />
die große Le<strong>in</strong>wand aufzubereiten. Den ersten<br />
Teil „Erbarmen“ veröffentlicht Warner Home Video<br />
am 25. September auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Erzählt wird, wie<br />
<strong>der</strong> Kopenhagener Kommissar Carl Mørck (Nikolaj<br />
Lie Kaas) nach e<strong>in</strong>em gescheiterten E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> die<br />
neue Son<strong>der</strong>abteilung Q abgeschoben wird. Se<strong>in</strong>e<br />
Aufgabe ist es, unaufgeklärte Fälle möglichst<br />
unauffällig zum Abschluss zu br<strong>in</strong>gen. Doch dann<br />
stößt Mørck auf e<strong>in</strong>en mysteriösen Fall, <strong>in</strong> dem es<br />
um die spurlos verschwundene Politiker<strong>in</strong> Merete<br />
Lynggaard (Sonja Richter) geht. Vom Ehrgeiz gepackt<br />
nimmt er die Ermittlungen auf und entdeckt<br />
H<strong>in</strong>weise darauf, dass die verme<strong>in</strong>tliche Selbstmör<strong>der</strong><strong>in</strong><br />
immer noch am Leben se<strong>in</strong> könnte. LF<br />
<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong>fach nicht dazulernen will, stehen<br />
die Bewohner dieser Zufl ucht bald vor neuen Differenzen.<br />
Fans <strong>der</strong> Endzeit-Serie dürfen sich nun<br />
endlich auf die nächsten 16 Folgen freuen. Der<br />
deutsche Vertrieb WVG verspricht ungeschnittenen<br />
Zombie-Spaß, <strong>in</strong>klusive stundenlangem<br />
Bonusmaterial. Die berühmte Kirsche auf dem<br />
Sahnehäubchen ist für e<strong>in</strong>gefl eischte Fans <strong>der</strong><br />
wandelnden Toten mit Sicherheit <strong>der</strong> Extended-<br />
Cut, mit knapp 10 M<strong>in</strong>uten mehr Horror. TS<br />
ungläubigen Blicken bedacht, schürten die voranschreitenden<br />
Entwicklungen doch die Hoffnung<br />
auf e<strong>in</strong> großes Machwerk. Vor allem die Nachricht,<br />
dass <strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>al-Cast <strong>der</strong> ursprünglichen<br />
Reihe, sprich Mark Hamill, Carrie Fisher und natürlich<br />
Harrison Ford, mit an Bord sei, sorgte bei<br />
Fanboys und -girls aus aller Welt für Jubelschreie.<br />
Bevor sich Fans und Kritiker dann im nächsten<br />
Jahr vom Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg des Reboots<br />
überzeugen können, bietet Disney im Herbst<br />
dieses Jahres e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Vorgeschmack. Nach<br />
<strong>der</strong> äußerst erfolgreichen Animationsreihe „Star<br />
Wars – The Clone Wars“, startet am 3. Oktober<br />
auf dem hauseigenen Sen<strong>der</strong> Disney XD <strong>der</strong><br />
Nachfolger „Star Wars Rebels“ mit dem Special<br />
„Der Funke e<strong>in</strong>er Rebellion“. Die Serie soll dann<br />
ab Freitag, dem 17. Oktober, wöchentlich am frühen<br />
Abend ausgestrahlt werden.<br />
TS<br />
Bil<strong>der</strong>: KSM, Koch Media, Busch Media, Warner Bros., WVG, Star Wars Rebels © Lucasfilm ltd. & TM. All Rights Reserved.<br />
10
Filmnews<br />
Aktuelles<br />
Erotik von Busch Media<br />
Als <strong>der</strong> Brite David Hamilton se<strong>in</strong> Erotikdrama „Bilitis“<br />
im Jahre 1977 veröffentlichte, löste er e<strong>in</strong>en<br />
Skandal aus: Vor den K<strong>in</strong>os wurden von konservativen<br />
Aktivisten sogar Mahnwachen abgehalten.<br />
Heute gilt „Bilitis“ als Meilenste<strong>in</strong> des erotischen<br />
K<strong>in</strong>os. Das Drama erzählt die Geschichte e<strong>in</strong>er<br />
17-jährigen Internatsschüler<strong>in</strong>, die sich <strong>in</strong><br />
den jungen Fotografen Lucas verliebt. Gleichzeitig<br />
fühlt sie sich aber auch zu ihrer Freund<strong>in</strong><br />
Melissa h<strong>in</strong>gezogen. E<strong>in</strong>e Zeit voller erotischer<br />
Versuchungen beg<strong>in</strong>nt. Aufwendig restauriert<br />
ersche<strong>in</strong>t „Bilitis“ mit dem berühmten Soundtrack<br />
von Francis Lai am 2. Oktober auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Noch mehr prickelnde<br />
Gefühle gibt es<br />
mit <strong>der</strong> erotischen Kurzfi lmsammlung „XConfessions“<br />
von Regisseur<strong>in</strong> Erika Lust. Inspiriert durch<br />
anonyme Beiträge auf dem Internetportal Xconfessions.com,<br />
sucht sich Erika Lust jeden Monat<br />
zwei erotische Beichten aus und <strong>in</strong>szeniert Kurzfi<br />
lme daraus. Die ersten zehn s<strong>in</strong>d gesammelt auf<br />
e<strong>in</strong>er Disc ab dem 10. Oktober erhältlich. LF<br />
Planet <strong>der</strong> Affen: Caesar Kopf-Edition<br />
Am 5. Dezember ist nicht nur <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start<br />
des gelungenen „Planet <strong>der</strong> Affen: Revolution“<br />
angekündigt, son<strong>der</strong>n auch die Veröffentlichung<br />
<strong>der</strong> Caesar-Edition des neuen Films.<br />
Diese Box wird neben dem neusten Film auch<br />
alle an<strong>der</strong>en 7 Filme enthalten und wird mit<br />
e<strong>in</strong>er hochwertigen WETA-Statue des Alpha-<br />
Affen ausgeliefert. Die Edition wird überall<br />
erhältlich se<strong>in</strong>, bei amazon.de allerd<strong>in</strong>gs auch<br />
noch e<strong>in</strong>e Kriegsbemalung besitzen. Es bleibt<br />
also Ihre Entscheidung, ob Sie die kriegerische<br />
o<strong>der</strong> die friedliebende Seite Caesars<br />
bevorzugen. FT<br />
Ungleiche Brü<strong>der</strong><br />
Chris (Clive Owen)<br />
und Frank (Chris<br />
Crudup) s<strong>in</strong>d zwei<br />
Brü<strong>der</strong>, die nicht unterschiedlicher<br />
se<strong>in</strong><br />
könnten. Während<br />
Chris e<strong>in</strong>e Haftstrafe<br />
im Gefängnis absitzt,<br />
macht Frank Karriere als Polizist. Nach<br />
9 Jahren guter Führung wird Chris aus dem<br />
Gefängnis entlassen und verspricht zukünftig<br />
die F<strong>in</strong>ger von krummen Geschäften zu lassen.<br />
Obwohl Frank misstrauisch ist, gibt er<br />
se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> die Chance, ihn vom Gegenteil<br />
zu überzeugen. Doch dann verliert Chris<br />
se<strong>in</strong>en neuen Job und schnell verfällt er <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>e alten Muster zurück. Frank beobachtet<br />
ihn, wie er e<strong>in</strong>en Geldtransport überfällt und<br />
muss sich nun entscheiden: Steht er zu se<strong>in</strong>em<br />
Bru<strong>der</strong> o<strong>der</strong> befolgt er eher das Gesetz?<br />
Am 25. September wird „Blood Ties“, das<br />
Gangster-Epos Guillaume Canets („Ke<strong>in</strong> Sterbenswort“),<br />
von Koch Media auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
veröffentlicht.<br />
LF<br />
Kostümdrama „Angélique“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
„Angélique“ ist die bewegende Geschichte<br />
e<strong>in</strong>er mutigen jungen Frau, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Mitte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts gegen die vorherrschenden<br />
gesellschaftlichen Konventionen<br />
gestellt hat, um für ihr persönliches Glück zu<br />
kämpfen. Nora Arneze<strong>der</strong> schlüpft <strong>in</strong> die Rolle<br />
<strong>der</strong> Angélique de Sancé. Ihr Ehemann Joffrey<br />
de Peyrac (Gérard Lanv<strong>in</strong>) wird unter e<strong>in</strong>em<br />
Vorwand verhaftet und <strong>der</strong> Hexerei angeklagt.<br />
Angélique folgt ihm nach Paris, um ihn<br />
sowie die Ehre <strong>der</strong> Familie zu retten. Am 06.<br />
November wird <strong>der</strong> französische Historienfilm<br />
„Angélique – E<strong>in</strong>e große Liebe <strong>in</strong> Gefahr“ von<br />
Tiberius Film auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. LF<br />
Anzeige<br />
Bil<strong>der</strong>: ...<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 11<br />
GODZILLA TM & © Toho Co., Ltd. © 2014 Warner Bros. Enterta<strong>in</strong>ment Inc. All rights reserved.
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Fasz<strong>in</strong>ation Indien<br />
Indien begeistert nicht nur durch se<strong>in</strong>e<br />
fasz<strong>in</strong>ierende Kultur und se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drucksvollen<br />
Landschaften, für viele Menschen steht<br />
das Land auch als S<strong>in</strong>nbild für Spiritualität.<br />
Regisseur Simon Busch („Sansibar 3D“, 2012)<br />
und Kameramann Alexan<strong>der</strong> Sass („Kreuzweg“,<br />
2014) s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Team und<br />
mor<strong>der</strong>nster Ausrüstung durch den Norden<br />
des Subkont<strong>in</strong>ents gereist, um diese Vielfältigkeit<br />
Indiens e<strong>in</strong>zufangen. Sie besuchen<br />
bedeutende Städte und Tempelanlagen des<br />
Landes, gehen den verschiedenen Religionen<br />
auf den Grund und zeigen den Alltag <strong>der</strong> dort<br />
ansässigen Menschen. „Fasc<strong>in</strong>at<strong>in</strong>g <strong>India</strong>“ ist<br />
ab dem 31. Oktober auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
3D erhältlich. LF<br />
„Transformers 4“ <strong>in</strong> USA<br />
mit Dolby-Atmos-Tonspur<br />
Paramount wird <strong>in</strong> den USA mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
von „Transformers: Ära des Untergangs“<br />
die erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit Dolby-Atmos-Sound auf<br />
den Markt zu br<strong>in</strong>gen. Sowohl die 2D- als<br />
auch die 3D-Fassung sollen mit <strong>der</strong> neuen<br />
Mehrkanal-Abmischung ausgestattet werden.<br />
Der vierte Teil <strong>der</strong> „Transformers“-Reihe wird<br />
vermutlich Ende des Jahres auch <strong>in</strong> Deutschland<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht. E<strong>in</strong>en genauen<br />
Startterm<strong>in</strong> sowie Informationen zur technischen<br />
Ausstattung gibt es noch nicht. LF<br />
Drei Pokale für Warner Bros.<br />
Ganze drei 1. Plätze räumte Warner Bros. bei <strong>der</strong> letzten Leserwahl<br />
ab, weshalb sich die beiden Produktmanager Björn<br />
Ste<strong>in</strong>wascher und Diana Beiler auch beson<strong>der</strong>s freuten die<br />
hochwertigen Trophäen für ihre Bereiche überreicht zu bekommen.<br />
Gewonnen haben die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zu „Pacifi c Rim“<br />
(Tonreferenz), „Der Hobbit – E<strong>in</strong>e unerwartete Reise“ (Bonusreferenz)<br />
sowie zu „Game Of Thrones“ (Beste HD-Serie).<br />
Als Belohnung durften wir uns noch am selben Tag l die Weta-<br />
Statue zur neuen Extended Edition von „Der Hobbit – Smaugs<br />
E<strong>in</strong>öde“ (VÖ 13.11.) anschauen, die mit den Zwergen <strong>in</strong> den<br />
Fässern schon e<strong>in</strong>mal vielversprechend aussieht. FT<br />
„Hatchet“ und „Cab<strong>in</strong> Fever“-<br />
Trilogy als Box erhältlich<br />
Kaum zu glauben, aber Halloween steht schon wie<strong>der</strong><br />
vor <strong>der</strong> Tür. Und wie jedes Jahr um diese Zeit<br />
stellt sich die Frage: „Was anschauen?“. Killerbakterien<br />
die sich auf e<strong>in</strong>e Horde Collegestudenten stürzen<br />
o<strong>der</strong> doch lieber e<strong>in</strong> Massenmör<strong>der</strong>, <strong>der</strong> mit<br />
se<strong>in</strong>em Hackebeilchen Menschen <strong>in</strong> ihre E<strong>in</strong>zelteile<br />
zerlegt? Die Geschmäcker s<strong>in</strong>d verschieden. Für das<br />
passende Filmfutter sorgt <strong>der</strong> Publisher Tiberius Film<br />
bereits ab den 2. Oktober und veröffentlicht die beiden<br />
Horrortrilogien „Cab<strong>in</strong> Fever 1–3“ und „Hatchet<br />
1-3“ jeweils <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Box auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Wer über 3D-<br />
Equipment zuhause verfügt, kann sich „Cab<strong>in</strong> Fever<br />
1-3“ sogar <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten Dimension besorgen. LF<br />
Monuments Men Ungewöhnliche Helden<br />
Transcendence<br />
Drama<br />
Sci-Fi-Thriller<br />
OT: The Monuments<br />
Men L: US, DE J: 2014<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: George Clooney<br />
D: G. Clooney, M.<br />
Damon, B. Mur<strong>ray</strong>, C. Blanchett LZ: 118 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 22.08.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Die grandios besetzte Schauspielriege<br />
um Regisseur und<br />
George Clooney hat sichtlich Spaß<br />
daran, die berühmten Kunstretter<br />
des 2. Weltkriegs zu verkörpern. Zusätzlich<br />
kreieren die verschiedenen<br />
Nationalitäten <strong>der</strong> Schauspieler e<strong>in</strong>en<br />
ähnlich glaubhaften Rahmen<br />
wie Tarant<strong>in</strong>os „Inglourious Basterds“.<br />
Die Geschichte ist hier und da<br />
dramaturgisch abgewandelt, was<br />
Unwissenden jedoch wohl kaum<br />
auffallen dürfte. Die Extras <strong>der</strong> <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
bieten zudem Interviews mit<br />
den echten „Monuments Men“,<br />
welche sehr angetan von Clooneys<br />
Umsetzung zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>en. Das<br />
doch sehr ernste Thema wurde<br />
Die „Monuments Men“ planen ihren<br />
nächsten Beutezug<br />
spaßig aufbereitet, gänzlich ohne zu<br />
veralbern. E<strong>in</strong>e absichtlich gröbere<br />
Filmkörnung <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
e<strong>in</strong>er höheren Belichtung verleihen<br />
dem Film e<strong>in</strong>en nostalgischen<br />
Charme. Der klare DTS 5.1-Sound<br />
und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter, eventuell<br />
etwas zu magerer Bonusbereich<br />
runden die Scheibe ab. TS<br />
Film 7,5/10<br />
Schöne Aufbereitung <strong>der</strong> historischen<br />
Ereignisse, die es schaff t, lustige, emotionale,<br />
ernste und aufregende Momente zu verb<strong>in</strong>den.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
OT: Transcendence<br />
L: US J: 2014<br />
V: Tobis Film B:<br />
MPEG-4, 2.40 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 7.1 R:<br />
Wally Pfi ster<br />
D: J. Depp, R. Hall, P.<br />
Bettany, C. Murphy, M.<br />
Freeman, K. Mara LZ: 119 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 17<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 28.08.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Alle<strong>in</strong> die Idee, die h<strong>in</strong>ter dieser<br />
Produktion steckt, ist atemberaubend<br />
und zugleich irgendwie<br />
beängstigend. Wally Pfister und se<strong>in</strong><br />
Team schaffen es hier, dem Zuschauer<br />
e<strong>in</strong> mulmiges Gefühl zu vermitteln.<br />
Man denkt darüber nach –<br />
„Was wäre wenn?“ - und f<strong>in</strong>det sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er quasi ohnmächtigen Position<br />
wie<strong>der</strong>. Dabei haben die Macher<br />
sehr viel richtig gemacht: Sowohl<br />
die wun<strong>der</strong>bar aufspielenden<br />
Darsteller und ihre langsam verweifelnden,<br />
selbstreflektierenden<br />
Charaktere, als auch die genutzte<br />
Kameratechnik überzeugen, abgesehen<br />
von e<strong>in</strong>igen Unschärfen<br />
und leichten Kontrastschwächen,<br />
Hier ist Will Caster noch bei bester<br />
Gesundheit... noch<br />
auf ganzer L<strong>in</strong>ie. Der gut <strong>in</strong>szenierte<br />
DTS-HD-Sound erzeugt e<strong>in</strong>e<br />
beson<strong>der</strong>e Räumlichkeit, die, gerade<br />
<strong>in</strong> schnelleren Sequenzen, für<br />
e<strong>in</strong>en optimalen Klang sorgt. E<strong>in</strong><br />
Beispiel für die Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen Klangtechnologie, ist <strong>der</strong><br />
räumliche Hall e<strong>in</strong>es Mikrofons (s.<br />
Szenenbild oben).<br />
TS<br />
Film 8/10<br />
Da ist er, <strong>der</strong> Nolan‘sche E<strong>in</strong>fl uss: Intelligenter<br />
Science-Fiction-Thriller, <strong>der</strong> äußerst gekonnt<br />
mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag, Disney, Disney Home, Tiberius Film, Tobis Film, Warner Bros., Warner Home<br />
12
Techniknews<br />
Aktuelles<br />
The Lego-Movie 3D<br />
Animation<br />
OT: The Lego Movie<br />
L: US J: 2014<br />
V: Warner Home<br />
B: MVC, 2.35 : 1<br />
T: DD 5.1 verw.<br />
3D-Proj: Sony<br />
VPL-HW40ES<br />
2D-komp.: Zusatzdisc<br />
R: C. Miller, P. Lord LZ: 100 m<strong>in</strong> FSK: 0<br />
P: 28 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 21.08.14 × 2 Extras: 6/10<br />
Wie zu erwarten, ist das Bild<br />
<strong>der</strong> Lego-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> e<strong>in</strong>fach<br />
phänomenal. Die CGI-Figuren sehen<br />
aus, als wären sie aus echter<br />
Plastik, Feuchtigkeitsfilme, Kratzer<br />
und Abschürfungen auf den Plastik-<br />
Oberflächen machen die Illusion<br />
perfekt. Stilistisch spielen die Regisseure<br />
mit Tiefenunschärfen, die<br />
vom seichten 3D-Effekt noch zusätzlich<br />
unterstützt werden. Der Ton ist<br />
sehr gut abgemischt, ausgeglichen<br />
dynamisch und hält auch e<strong>in</strong>ige<br />
Surround-Effekte parat, sobald z. B.<br />
die Lego-Bauste<strong>in</strong>e zu e<strong>in</strong>em Fahrzeug<br />
zusammengefügt werden o<strong>der</strong><br />
auch größere Action ansteht – also<br />
fast immer. Das Bonusmaterial ist<br />
Warum <strong>der</strong> Geist im H<strong>in</strong>tergrund<br />
wohl Vitruvius‘ Stirnband trägt?<br />
auf <strong>der</strong> 2D-Disc enthalten und hält<br />
viele witzige Überraschungen parat.<br />
Darunter z. B. das Kurz-Feature „The<br />
Timecops“, das es lei<strong>der</strong> nur auf<br />
englisch zu sehen gibt. Aber auch<br />
das Mak<strong>in</strong>g-of gibt Aufschluss über<br />
die Produktion.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Super-schnell geschnitten, super-scharf,<br />
super-<strong>in</strong>novativ, super-bunt, super-lustig –<br />
Alles ist hier so super!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
3D 6/10<br />
Return Of The First Avenger<br />
Comicverfilmung<br />
OT: Capta<strong>in</strong> America:<br />
The W<strong>in</strong>ter Soldier<br />
L: US J: 2014<br />
V: Disney Home<br />
B: MVC, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
verw. 3D-TV: Philips<br />
40PFL8007K/12<br />
2D-komp.: ja R: A. & J. Russo LZ: 136 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 14.08.14 × 2 Extras: 6,5/10<br />
Bei <strong>der</strong> Action bleibt nicht nur dem<br />
Publikum <strong>der</strong> Mund offen stehen<br />
Die Zweifel waren groß, ob e<strong>in</strong><br />
durch und durch patriotischer<br />
Heldentypus wie Marvels Capta<strong>in</strong><br />
America auch auf <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />
K<strong>in</strong>obühne bestehen könnte.<br />
Nach dem mo<strong>der</strong>aten Erfolg des<br />
ersten Teils beantwortete „The Return<br />
Of The First Avenger“ diese<br />
Frage mehr als e<strong>in</strong>deutig und<br />
spielte alle<strong>in</strong> auf den Märkten außerhalb<br />
<strong>der</strong> Staaten fast e<strong>in</strong>e halbe<br />
Milliarde Dollar e<strong>in</strong> – angesichts<br />
<strong>der</strong> gigantischen Action auch ke<strong>in</strong><br />
Wun<strong>der</strong>! Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erweist sich<br />
den gigantischen Dimensionen von<br />
Film und Fanbase mehr als würdig.<br />
Kristallklare Bil<strong>der</strong> von technischer<br />
Perfektion und e<strong>in</strong> Soundgewitter,<br />
das die überwältigende Materialschlacht<br />
auf dem Bildschirm auch<br />
akustisch glaubwürdig rüberbr<strong>in</strong>gt,<br />
kreieren e<strong>in</strong> Blockbuster-Erlebnis<br />
für die eigenen vier Wände, das die<br />
Bezeichnung „High Def<strong>in</strong>ition“ voll<br />
und ganz verdient hat. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Brillante Technik, krachende Action, Scarlett<br />
Johansson: Die zweite Solo-Mission des Cap<br />
macht ihn zum würdigen Avengers-Mitglied.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 10/10<br />
3D 7/10<br />
Anzeige<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 13
Aktuelles<br />
Regisseur des Monats<br />
JUSTIN CHA<br />
Es ist immer wie<strong>der</strong> aufregend, mit den kreativen Köpfen <strong>der</strong> Filmwelt <strong>in</strong> Berührung zu kommen. Bei Just<strong>in</strong><br />
Chadwick hatten wir das Gefühl, dass <strong>der</strong> sympathische Regisseur aus Manchester gerade mächtig am Durchstarten<br />
ist und wir <strong>in</strong> Zukunft noch so e<strong>in</strong>iges von ihm erwarten dürfen!<br />
Mister Chadwick, haben Sie e<strong>in</strong>en bestimmten<br />
Schlüsselmoment, <strong>der</strong> ihre Liebe für<br />
das K<strong>in</strong>o sozusagen besiegelt hat?<br />
Nun, ich er<strong>in</strong>nere mich daran, wie ich als<br />
kle<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>d „Kes“ (1969) gesehen habe, e<strong>in</strong>en<br />
Film von Ken Loach. Das hat absolut alles verän<strong>der</strong>t:<br />
Er war wahrhaftig und ehrlich, erzählte<br />
von e<strong>in</strong>er Welt und von Figuren, die ich wie<strong>der</strong>erkennen<br />
konnte. Ja, das ist absolut e<strong>in</strong>e dieser<br />
Er<strong>in</strong>nerungen, die mir immer bleiben werden<br />
– und es ist e<strong>in</strong> Film, auf den ich immer<br />
wie<strong>der</strong> zurückkomme.<br />
Wie genau haben Sie den Weg <strong>in</strong>s Filmgeschäft<br />
gefunden?<br />
Ich war e<strong>in</strong> ziemlich energiegeladenes, fast<br />
schon hyperaktives K<strong>in</strong>d, und e<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>er<br />
JUSTIN CHADWICK<br />
AUF BLU-RAY<br />
Ganz aktuell begeistert<br />
Just<strong>in</strong> Chadwick<br />
mit se<strong>in</strong>er grandiosen<br />
Verfi lmung des Lebensund<br />
Leidensweges des<br />
großen Nelson Mandela.<br />
Den Test <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
fi nden Sie <strong>in</strong> diesem<br />
Heft auf Seite 36.<br />
Lehrer sagte mir, ich solle doch beim Manchester<br />
Jugendtheater mitmachen, um all me<strong>in</strong>e<br />
Energie irgendwo rauslassen zu können. Also<br />
machte ich das und schloss mich e<strong>in</strong>em Kurs<br />
während <strong>der</strong> Sommerferien an, wo Kids aus<br />
allen Gegenden und sozialen Schichten zusammenkamen,<br />
um Geschichten zu erzählen und<br />
Aufführungen zu erarbeiten. Das war also <strong>der</strong><br />
Startschuss, und dann kamen die Kurzfi lme.<br />
Darauf folgten erste Jobs fürs Fernsehen und<br />
schließlich machte ich irgendwann K<strong>in</strong>ofi lme!<br />
Wie s<strong>in</strong>d Sie zum Mandela-Film gekommen?<br />
War das Ihr eigenes Projekt?<br />
Ne<strong>in</strong>, das war e<strong>in</strong> Projekt, an dem die Verantwortlichen<br />
schon seit über zwanzig Jahren<br />
tüftelten. Ich hatte davon gehört und ich hatte<br />
e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Film über das Bildungswesen <strong>in</strong><br />
Kenia gemacht, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Mandela-Familie und<br />
den Leuten von <strong>der</strong> Mandela-Foundation gezeigt<br />
worden war. Alle hatten das Gefühl, dass<br />
er den richtigen Ton traf und diese afrikanische<br />
Geschichte auf die richtige Art und Weise erzählte.<br />
Dieser kle<strong>in</strong>e Streifen führte also dazu,<br />
dass ich gefragt wurde, ob ich nicht „Mandela“<br />
machen wolle, da e<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>er Produzenten<br />
von damals nun auch bei diesem neuen Projekt<br />
dabei war. Anfangs lehnte ich ab, weil ich ke<strong>in</strong>en<br />
Schimmer hatte, wo ich bei Mandelas Leben<br />
überhaupt beg<strong>in</strong>nen sollte – das ist wirklich<br />
e<strong>in</strong>e unglaubliche, bee<strong>in</strong>druckende Geschichte.<br />
Wie geht man so e<strong>in</strong>e riesige Aufgabe an,<br />
e<strong>in</strong> ganzes Leben <strong>in</strong> nur 150 M<strong>in</strong>uten Film<br />
zu packen?<br />
Letztendlich verbrachte ich über e<strong>in</strong> Jahr mit <strong>der</strong><br />
Vorrecherche: Ich g<strong>in</strong>g nach Südafrika, sprach<br />
mit Zeitzeugen und Weggefährten von Mandela.<br />
Ich fühlte e<strong>in</strong>e große Verantwortung, wollte<br />
unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> dieses Land und <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>e Geschichte, und ke<strong>in</strong>esfalls me<strong>in</strong>e eigene<br />
Sicht <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund stellen. Während<br />
dieser Zeit begann sich <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> Story – die<br />
Liebesbeziehung zwischen Mandela und W<strong>in</strong>nie<br />
– herauszukristallisieren, sodass es nicht<br />
nur e<strong>in</strong> Film über die Apartheid geworden ist,<br />
son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>er über Liebe und Vergebung.<br />
Inwieweit hat <strong>der</strong> Film Ihre Sicht auf Mandela<br />
und se<strong>in</strong>e Verdienste verän<strong>der</strong>t?<br />
Ich b<strong>in</strong> ja <strong>in</strong> Manchester aufgewachsen und<br />
ich war mir durchaus bewusst, was es mit den<br />
Rassenunruhen und <strong>der</strong> Apartheid auf sich<br />
hatte. Ich hatte nur nicht vollständig realisiert,<br />
welche Tiefe, welche Reichweite Mandelas Wirken<br />
eigentlich hatte, wie viel es ihn und se<strong>in</strong>e<br />
Familie gekostet hat. Ich fi nde, das Unglaubliche<br />
ist, dass er mit 70 Jahren aus dem Gefängnis<br />
kommt und e<strong>in</strong> Land vorfi ndet, das wirklich auf<br />
<strong>der</strong> Kippe steht, <strong>in</strong> dem es wahre <strong>Blu</strong>tbä<strong>der</strong><br />
gibt, <strong>in</strong> dem die Gewalt und das Böse e<strong>in</strong>e unglaubliche<br />
Kraft entwickelt hatten. Alle schreien<br />
nach Vergeltung, nach Rache und Krieg, doch<br />
er sagt: „Ne<strong>in</strong>!“ Das ist für mich die größte<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung, die er gemeistert hat, nach<br />
Bil<strong>der</strong>: Universum Film<br />
14
DWICK<br />
IM SPOTLIGHT<br />
all <strong>der</strong> Zeit im Gefängnis diesen Weg <strong>in</strong> Richtung<br />
Frieden und Vergebung vorzuleben und<br />
tatsächlich zu realisieren.<br />
Wie war das mit dem Cast<strong>in</strong>g: Gab es<br />
noch an<strong>der</strong>e Optionen neben Idris Elba?<br />
Nicht für mich! Ich kannte ihn aus „The Wire“,<br />
und ich wollte den Film mit niemand an<strong>der</strong>em<br />
drehen – er war me<strong>in</strong>e erste Wahl. Alle<br />
beschrieben mir Mandela <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en jungen<br />
Jahren als e<strong>in</strong>en wahns<strong>in</strong>nig charismatischen<br />
Mann: dynamisch, geradezu magnetisch! Er<br />
betrat e<strong>in</strong>en Raum und war wie e<strong>in</strong> Star: E<strong>in</strong><br />
echter Gentleman, <strong>der</strong> schicke Kleidung,<br />
schnelle Autos, tolle Parties und vor allem die<br />
Frauen liebte. Ich wollte ke<strong>in</strong>e „nachgemachte“<br />
Version von Mandela machen, die ihm mit aller<br />
Gewalt ähnlich sehen sollte. Ich wollte die Ausstrahlung<br />
und das Wesen dieses Mannes auf<br />
<strong>der</strong> Le<strong>in</strong>wand e<strong>in</strong>fangen. Tja, und Idris Elba: Er<br />
ist e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Star, me<strong>in</strong>en Sie nicht auch? Er<br />
sieht zwar ke<strong>in</strong> bisschen aus wie Mandela, ist<br />
auch ke<strong>in</strong> Mitglied des Xhosa-Stammes wie er,<br />
aber er hat e<strong>in</strong>fach diese unglaubliche Anziehungskraft<br />
an sich. Außerdem ist er exakt genauso<br />
groß wie Mandela, was für die Szenen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> engen Zelle sehr wichtig war.<br />
e<strong>in</strong>er fasz<strong>in</strong>ierenden, überzeugenden Welt ist,<br />
die <strong>der</strong> entsprechenden Zeit gerecht wird. Am<br />
Ende geht es e<strong>in</strong>fach immer darum, die Geschichte<br />
zu erzählen, so lebhaft, aufregend und<br />
glaubwürdig wie möglich.<br />
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus? Drehen<br />
Sie schon wie<strong>der</strong>?<br />
Ich habe gerade die Dreharbeiten zu „Tulip<br />
Fever“ beendet, <strong>der</strong> im Amsterdam des 17.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts spielt. Es geht um die erste große<br />
Wirtschaftsblase, die sich damals um den Handel<br />
mit seltenen und beson<strong>der</strong>en Tulpenzwiebeln<br />
entwickelte, die teilweise den Preis von<br />
ganzen Häusern erzielten. Momentan b<strong>in</strong> ich<br />
eifrig dabei, das Ganze zu schneiden. Der Dreh<br />
hat wirklich jede Menge Spaß gemacht, denn<br />
ich hatte auch e<strong>in</strong>en fantastischen Cast. Unter<br />
an<strong>der</strong>em Christoph Waltz, Dane DeHaan und<br />
Dame Judi Dench, allesamt wirklich brillant!<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Sie sche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Schwäche für historische<br />
Stoffe zu haben, ist das re<strong>in</strong>er<br />
Zufall?<br />
Um ganz ehrlich zu se<strong>in</strong>, ja! Ich hätte nie gedacht,<br />
dass ich e<strong>in</strong>mal so viele historische<br />
Filme machen würde. In me<strong>in</strong>en Produktionen<br />
vor „Die Schwester <strong>der</strong> König<strong>in</strong>“ (2008) hatte<br />
ich ganz mo<strong>der</strong>ne, zeitgenössische Dramen<br />
gemacht. Aber ich glaube, ich gehe e<strong>in</strong>fach<br />
jede Story so an, dass ich das Publikum e<strong>in</strong>er<br />
möglichst lebendigen, immersiven, <strong>in</strong> sich stimmigen<br />
Erfahrung aussetzen will. Es soll sich also<br />
nicht so anfühlen, dass man e<strong>in</strong>en trockenen<br />
Geschichtsfi lm anschaut, son<strong>der</strong>n dass man <strong>in</strong><br />
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Thema<br />
Bestseller-K<strong>in</strong>o<br />
VOM BESTSELLER<br />
ZUM KINOHIT:<br />
PANEM, DIVERGENT UND CO.<br />
Bil<strong>der</strong>: Concorde Home, Studiocanal<br />
16
Bestseller-K<strong>in</strong>o<br />
Thema<br />
DIE TRIBUTE VON PANEM – MOCKINGJAY TEIL 1<br />
Nach Millionen von Lesern weltweit fi nden die fantastischen bis dystopischen „Young-Adult“-<br />
Sagas <strong>der</strong> letzten Jahre nun auch im K<strong>in</strong>o e<strong>in</strong> großes und begeistertes Publikum. Und das zurecht:<br />
„Die Tribute von Panem“, „Die Bestimmung – Divergent“ und bald auch „The Maze Runner –<br />
Die Auserwählten im Labyr<strong>in</strong>th“ sorgen für aufregende, mo<strong>der</strong>ne und <strong>in</strong>telligente Unterhaltung!<br />
Wie schwierig kann es wohl se<strong>in</strong>, heutzutage<br />
e<strong>in</strong>en Roman zu schreiben,<br />
<strong>der</strong> Teenager auf <strong>der</strong> ganzen Welt fesselt<br />
und <strong>der</strong> im Falle e<strong>in</strong>es Verkaufserfolges sogar<br />
e<strong>in</strong>e entsprechend lukrative Verfilmung<br />
nach sich zieht? Das fragen sich <strong>der</strong>zeit<br />
augensche<strong>in</strong>lich recht viele Autoren, die <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Flut <strong>der</strong> Jugendbücher ihr Heil suchen.<br />
Seit dem Mega-Erfolg solcher Serien wie<br />
„Harry Potter“, „Twilight“ und Co. kann sich<br />
<strong>der</strong> Buchmarkt kaum noch retten vor Büchern,<br />
<strong>in</strong> denen Jugendliche zu Propheten<br />
und „Prophezeiten“ werden und Rollen<br />
e<strong>in</strong>nehmen, die eigentlich für Erwachsene<br />
gedacht s<strong>in</strong>d. Meist ist es sogar die aktuelle<br />
Welt <strong>der</strong> Erwachsenen, die e<strong>in</strong>e Bedrohung<br />
für die jugendlichen Protagonisten darstellt.<br />
Vielleicht lässt sich dies als Zeichen für den<br />
Anbruch e<strong>in</strong>er neuen Gesellschaft deuten,<br />
die durch e<strong>in</strong>e unverbrauchte Generation<br />
von Machthabern (nach dem Motto „K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
an die Macht!“) zustande kommt? Dabei<br />
ist <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> Revolution m<strong>in</strong>destens<br />
genauso spannend wie die Zeit nach dem<br />
Machtwechsel, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich neue Regeln und<br />
Gesetze herausbilden.<br />
„das Gesetz des Stärkeren“, Konfl ikte zwischen<br />
verschiedenen Fantasy-Rassen o<strong>der</strong><br />
offene Fe<strong>in</strong>dseligkeiten zwischen den Teenagern,<br />
die verschiedenen Gruppierungen bzw.<br />
Interessengeme<strong>in</strong>schaften angehören. Auch<br />
diese Probleme s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Romanen meist<br />
von <strong>der</strong> Eltern- und Großeltern-Generation<br />
geschaffen worden, während die K<strong>in</strong><strong>der</strong> die<br />
extremen Auswirkungen zu spüren bekommen<br />
bzw. dagegen ankämpfen müssen. Die<br />
Hoffnung auf e<strong>in</strong>e bessere Zukunft trifft also<br />
augensche<strong>in</strong>lich den Geist <strong>der</strong> Zeit, weshalb<br />
den Autoren und den Filmemachern <strong>der</strong><br />
Erfolg auch gegönnt sei, solange sich die<br />
Stoffe nicht zu sehr ähneln. Denn Sie müssen<br />
schon zugeben, dass es leichtfällt, die Filme<br />
durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zubr<strong>in</strong>gen, wenn auf den Filmpostern<br />
immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> glattgebügeltes<br />
Teenager-Pärchen ersche<strong>in</strong>t, dessen Protagonisten<br />
völlig austauschbar wirken, und das<br />
natürlich immer dem Schönheitsideal Hollywoods<br />
entspricht. Zudem geht es auffällig<br />
oft auch um den Dienst an <strong>der</strong> Waffe, weshalb<br />
<strong>der</strong> Nachwuchs <strong>in</strong> jedem <strong>der</strong> Filme zu<br />
waschechten Soldaten, Killern o<strong>der</strong> was auch<br />
immer ausgebildet wird.<br />
s<strong>in</strong>d angesichts <strong>der</strong> Zuschauerzahlen, die<br />
sie erreichen, ganz offensichtlich auch für<br />
erwachsene K<strong>in</strong>ofans mehr als <strong>in</strong>teressant.<br />
Im angelsächsischen Raum hat die Sparte<br />
„Young Adult“ ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en besseren Ruf<br />
als bei uns das klassische Jugendbuch,<br />
das ja doch immer e<strong>in</strong> wenig belächelt und<br />
von vornhere<strong>in</strong> als literarisch m<strong>in</strong><strong>der</strong>wertig<br />
betrachtet wird. Diese grundsätzlich positive<br />
Haltung färbt auf die entsprechenden<br />
K<strong>in</strong>oadaptionen natürlich ab, die vom <strong>in</strong>ternationalen<br />
Publikum e<strong>in</strong>fach als sehr gut<br />
gemachte Blockbuster-Unterhaltung mit<br />
E<strong>in</strong>fl üssen aus Science-Fiction, Abenteuerfi<br />
lm und Fantasy willkommen geheißen<br />
werden. Bleibt nur zu hoffen, dass sich<br />
Mehr als nur schöner Sche<strong>in</strong>?<br />
Immer wie<strong>der</strong> kommen auch sozialgenetische<br />
Motive zum Vorsche<strong>in</strong>, wie etwa<br />
Blockbuster mit Hirn<br />
Doch bei aller (vorsichtigen) Kritik: Am Ende<br />
machen die Filme größtenteils Spaß und<br />
Jennifer Lawrence hat gut lachen: Den ersten Oscar <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tasche, Star e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> lukrativsten und erfolgreichsten<br />
Filmreihen <strong>der</strong> letzten Jahre und Everybody‘s Darl<strong>in</strong>g bei Regisseuren, Kritikern und Zuschauern<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 17
Thema<br />
Bestseller-K<strong>in</strong>o<br />
all die thematisch doch stark verwandten<br />
Filme nicht gegenseitig das Publikum wegnehmen.<br />
M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Kandidaten<br />
wird bei diesem Dreikampf um die Gunst<br />
<strong>der</strong> Zuschauer wohl zwangsläufi g auf <strong>der</strong><br />
Strecke bleiben!<br />
Die Tribute von Panem 3.1.<br />
Das Paradebeispiel für diese Art von Geschichten<br />
ist natürlich „Die Tribute von<br />
Panem“. Die fantasievolle und auch bei so<br />
manch ernstzunehmendem Literaturkritiker<br />
durchaus beliebte Saga von Suzanne Coll<strong>in</strong>s<br />
(siehe Denis Scheck) geht <strong>in</strong> diesem<br />
Herbst bereits <strong>in</strong> die dritte Runde. Am 20.<br />
November ist es endlich so weit und e<strong>in</strong>er<br />
<strong>der</strong> am meisten erwarteten Filme des Jahres,<br />
„Mock<strong>in</strong>gjay Teil 1“, läuft <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>os<br />
an. Die bewährte Strategie <strong>der</strong> Studios, den<br />
fi nalen Band beliebter und erfolgreicher<br />
Serien noch e<strong>in</strong>mal so richtig zu melken<br />
und <strong>in</strong> zwei Parts zu unterteilen (siehe<br />
„Harry Potter“ o<strong>der</strong> die „Twilight“-Saga)<br />
setzt sich also auch hier fort. Doch so lange<br />
das tolle Niveau <strong>der</strong> Vorgänger gehalten<br />
werden kann, soll uns das als Zuschauern nur<br />
recht se<strong>in</strong>!<br />
Von „Hungerspielen“ zur Revolution<br />
„Mock<strong>in</strong>gjay“ bezeichnet übrigens nichts<br />
an<strong>der</strong>es als den berühmten „Spott-Tölpel“,<br />
e<strong>in</strong>en fi ktiven Vogel, den sich das unzufriedene<br />
Volk von Panem als Symbol für se<strong>in</strong><br />
Aufbegehren gegen die Obrigkeit („Das<br />
Kapitol“) auf die Fahnen geschrieben hat.<br />
Die Richtung für das F<strong>in</strong>ale grande ist also<br />
deutlich vorgegeben: Diesmal geht es nicht<br />
mehr um barbarische Spiele für die leicht zu<br />
besänftigenden Massen, son<strong>der</strong>n wirklich<br />
ums Ganze, um die große Revolution, um den<br />
Sturz <strong>der</strong> dekadenten Machthaber rund um<br />
Präsident Snow (Donald Sutherland) und den<br />
Aufbau e<strong>in</strong>er neuen, gesunden Zivilisation.<br />
Bil<strong>der</strong>rausch und Schauspielfest<br />
Jennifer Lawrence, <strong>der</strong> die gesamte Filmwelt<br />
<strong>in</strong>zwischen zu Füßen liegt und die aktuell<br />
e<strong>in</strong> Zuschauermagnet ist wie ke<strong>in</strong>e Zweite,<br />
ist <strong>in</strong> ihrer Rolle <strong>der</strong> Katniss Everdeen feurig<br />
und mitreißend wie eh und je. Ihre unfreiwillige<br />
Position als Leitfi gur und Anführer<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Revolution nimmt sie nach und nach wi<strong>der</strong>strebend<br />
an, auch wenn sie eigentlich nur<br />
ihre Lieben beschützen will. Mit u. a. Woody<br />
Harrelson, Julianne Moore, Donald Sutherland<br />
und natürlich dem genialen Philip<br />
Seymour Hoffman <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er letzten<br />
Rollen (e<strong>in</strong>e fehlende Szene wurde sogar<br />
digital erstellt!) bekommt man bei „Die<br />
Tribute von Panem“ e<strong>in</strong> echtes Schauspieler-Fest<br />
geboten. Die Stars genießen es<br />
sichtlich, <strong>in</strong> ihren außergewöhnlichen Figuren<br />
e<strong>in</strong>mal so richtig über die Stränge zu<br />
schlagen, auch wenn <strong>der</strong> Ton diesmal noch<br />
e<strong>in</strong>mal deutlich düsterer ausfällt als bei den<br />
ohneh<strong>in</strong> schon angenehm erwachsenen<br />
Vorläufern. „Mock<strong>in</strong>gjay – Teil 2“ wurde im<br />
Zuge <strong>der</strong> fast halbjährigen Dreharbeiten zu<br />
Beg<strong>in</strong>n dieses Jahres natürlich ebenfalls<br />
bereits realisiert und wird dann im November<br />
2015 die Panem-Saga im K<strong>in</strong>o endgültig<br />
abschließen.<br />
Die Bestimmung – Divergent<br />
Neben den unglaublich erfolgreichen<br />
„Hunger Games“ erfreut sich <strong>der</strong>zeit speziell<br />
<strong>in</strong> den USA e<strong>in</strong>e weitere ausladend<br />
erzählte Science-Fiction-Buch-Trilogie<br />
großer Beliebtheit. Die junge Autor<strong>in</strong> Veronica<br />
Roth (sie ist gerade e<strong>in</strong>mal 26) hatte<br />
den genialen Gedankenblitz zu ihrem<br />
„Divergent“-Zyklus ganz profan an <strong>der</strong> Uni,<br />
Der Ausfl ug <strong>in</strong> den geheimnisumwitterten Distrikt 13 und <strong>der</strong> Sturm aufs Kapitol br<strong>in</strong>gt jede Menge neue<br />
Gesichter mit sich: Gale, Boggs, Messalla und Cressida s<strong>in</strong>d vier <strong>der</strong> wichtigsten Rebellenstreitkräfte<br />
Bil<strong>der</strong>: Concorde Home, Studiocanal<br />
18
Bestseller-K<strong>in</strong>o<br />
Thema<br />
DIE BESTIMMUNG – DIVERGENT<br />
während e<strong>in</strong>es Kurses <strong>in</strong> kreativem Schreiben.<br />
In ihrem postapokalyptischen Entwurf<br />
e<strong>in</strong>es kaum mehr wie<strong>der</strong>zuerkennenden Chicago<br />
ist die Stadt und das Leben unterteilt <strong>in</strong><br />
fünf Fraktionen: darunter die selbstlosen und<br />
genügsamen „Altruan“, die wissbegierigen<br />
„Ken“ und die furchtlosen „Ferox“. Mit dem<br />
E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Erwachsenenalter muss sich je<strong>der</strong><br />
Jugendliche für e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Gruppen entscheiden,<br />
was die eigene Zukunft enorm bee<strong>in</strong>fl<br />
usst und <strong>in</strong> völlig verschiedene Richtungen<br />
lenkt. Ausschlaggebend für die Zuordnung<br />
ist eigentlich e<strong>in</strong> Test, <strong>der</strong> die Persönlichkeit<br />
<strong>der</strong> Kandidaten analysiert und ihnen ihren<br />
Platz zuweist. Doch bei e<strong>in</strong>igen wenigen ist<br />
das Ergebnis abweichend o<strong>der</strong> unbestimmt<br />
und sie müssen ihre Position <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
selber fi nden. Tris (Shailene Woodley)<br />
ist e<strong>in</strong>e von diesen seltenen „Divergents“.<br />
Sie wird, ebenso wie <strong>der</strong> Zuschauer, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
völlig neue Welt geworfen, als sie sich für<br />
die draufgängerischen und militärisch organisierten<br />
Ferox entscheidet. Doch ihre harte<br />
Ausbildung und die aufblühenden Freundschaften<br />
und Beziehungen zu ihren neuen<br />
„Familienmitglie<strong>der</strong>n“ (u. a. e<strong>in</strong>e Romanze mit<br />
ihrem Ausbil<strong>der</strong> „Four“, gespielt von Frauenschwarm<br />
Theo James) s<strong>in</strong>d nur <strong>der</strong> Auftakt für<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>trigantes und später offen gewaltsames<br />
Kräftemessen zwischen den Fraktionen, die<br />
mit allen Mitteln um die Vorherrschaft und die<br />
Macht <strong>in</strong> dieser lebendig-fasz<strong>in</strong>ierenden Zukunftsvision<br />
kämpfen.<br />
Gute Verfi lmung auf starker <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Die Verfi lmung bietet natürlich viele schöne<br />
junge Menschen und gestählte Körper – aber<br />
vom etwas klischeehaften Filmplakat (gleichzeitig<br />
Cover <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>) sollte man sich<br />
nicht abschrecken lassen. „Divergent“ bietet<br />
durchaus spannende Denkanstöße <strong>in</strong> puncto<br />
Individuum kontra Gesellschaft, Gewalt versus<br />
Diplomatie, bei Themen wie Rassismus,<br />
Gleichberechtigung, Zweckmäßigkeit <strong>der</strong><br />
Mittel und so weiter und so fort. Jede Menge<br />
unterhaltsame Action und e<strong>in</strong>e hübsche Prise<br />
Romantik kommen noch dazu: Für gutes<br />
Popcorn-Enterta<strong>in</strong>ment mit <strong>in</strong>teressantem<br />
gedanklichem Unterbau ist also gesorgt!<br />
Der Cast bietet e<strong>in</strong>e gelungene Mischung<br />
aus vielen aufstrebenden jungen Talenten für<br />
die Hauptcharaktere und e<strong>in</strong>igen bekannten<br />
und etablierten Gesichtern für die erwachsenen<br />
Figuren (Kate W<strong>in</strong>slet, Ashley Judd).<br />
Unumstrittener Star des Franchise ist natürlich<br />
die Kalifornier<strong>in</strong> Shailene Woodley, die<br />
spätestens seit ihrer brillanten Performance<br />
an <strong>der</strong> Seite von George Clooney <strong>in</strong> „The<br />
Descendants“ als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> kommenden Superstars<br />
<strong>in</strong> Hollywood gelten muss. Ansel<br />
Elgort spielt <strong>in</strong> „Divergent“ übrigens ihren<br />
Bru<strong>der</strong> Caleb, sodass das Traumpaar aus<br />
dem diesjährigen Überraschungs-Sommerhit<br />
„Das Schicksal ist e<strong>in</strong> mieser Verräter“<br />
zum<strong>in</strong>dest kurzzeitig wie<strong>der</strong> vere<strong>in</strong>t ist.<br />
Mit Miles Teller, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en ihr nicht gerade<br />
freundlich ges<strong>in</strong>nten Mitstreiter bei den<br />
Ferox verkörpert, stand sie auch schon vor<br />
<strong>der</strong> Kamera, im ebenfalls wun<strong>der</strong>baren „The<br />
Spectacular Now“ (für den es lei<strong>der</strong> immer<br />
noch ke<strong>in</strong>en deutschen Startterm<strong>in</strong> gibt<br />
– wir hoffen dr<strong>in</strong>gend auf e<strong>in</strong>en baldigen<br />
Direct-To-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release!).<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung ist e<strong>in</strong> echter Volltreffer.<br />
Sowohl <strong>in</strong> Sachen Technik als auch<br />
Extra-Ausstattung bekommt man <strong>in</strong> diesem<br />
Monat kaum etwas Besseres auf dem Markt.<br />
Fantasy/Abenteuer<br />
OT: Divergent L: US J: 2014 V: Concorde Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Neil Burger<br />
D: Shailene Woodley, Theo James, Ansel Elgort LZ: 140 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 28.08.14 × 1 Extras: 10/10<br />
Film 7,5/10<br />
„Divergent“ mag nicht ganz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liga des großen Konkurrenten<br />
„Die Tribute von Panem“ spielen, doch Spaß macht diese düstere<br />
und kompromisslose Zukunftsvision allemal!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Bewusst blasse Farben, was die Strahlkraft <strong>der</strong> Optik leicht<br />
m<strong>in</strong><strong>der</strong>t – ansonsten aber wirklich top!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Noch e<strong>in</strong>en Tick brillanter als die Optik erweist sich die Akustik<br />
dieses Endzeit-Trips: Blockbuster-Sound pur!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Shailene Woodley und Theo James kennt <strong>in</strong> den Staaten <strong>in</strong>zwischen wirklich je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich auch nur<br />
am Rande für Popkultur und K<strong>in</strong>o <strong>in</strong>teressiert – und <strong>der</strong> Kreischfaktor bei den Teenies ist enorm<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 19
Thema<br />
Bestseller-K<strong>in</strong>o<br />
THE MAZE RUNNER – DIE AUSERWÄHLTEN IM<br />
Zwei vollständige Audiokommentare mit<br />
dem Regisseur bzw. den Produzenten, tonnenweise<br />
Featurettes und e<strong>in</strong> über e<strong>in</strong>stündiges<br />
Mak<strong>in</strong>g-of bedeuten die Vollbedienung<br />
für alle Fans und all jene, die es nach<br />
dem sehenswerten Film geworden s<strong>in</strong>d.<br />
Die Zukunft ist gesichert<br />
Während sich die „Hunger Games“ nach<br />
Teil e<strong>in</strong>s zum weltweiten Phänomen gemausert<br />
haben (das Sequel „Catch<strong>in</strong>g<br />
Fire“ spielte im W<strong>in</strong>ter be<strong>in</strong>ahe 900 Millionen<br />
Dollar e<strong>in</strong>!) sche<strong>in</strong>t die Strahlkraft von<br />
„Divergent“ doch vor allem auf die Staaten<br />
beschränkt zu bleiben und überhaupt<br />
e<strong>in</strong> wenig kle<strong>in</strong>er zu se<strong>in</strong> als die des großen<br />
Rivalen. Die Fortsetzung, „Insurgent“,<br />
steht dennoch schon <strong>in</strong> den Startlöchern:<br />
K<strong>in</strong>opremiere <strong>in</strong> deutschen Landen ist am<br />
19. März 2015. Den ersten großen Trailer<br />
dazu gibt’s bereits im Herbst, passen<strong>der</strong>weise<br />
direkt vor den Vorführungen des<br />
dritten Teils von „Die Tribute von Panem“,<br />
sodass die Zielgruppe perfekt getroffen werden<br />
dürfte.<br />
Bis es jedoch so weit ist und <strong>der</strong> zweite Teil<br />
über die Le<strong>in</strong>wand fl immert, kann man sich<br />
die Wartezeit noch lesen<strong>der</strong>weise mit dem<br />
Sp<strong>in</strong>-off-Band „Fours Geschichte“ vertreiben,<br />
<strong>der</strong> die Vergangenheit von Theo James‘ Figur<br />
näher beleuchtet und e<strong>in</strong>en die komplexen<br />
Ereignisse aus Band e<strong>in</strong>s noch e<strong>in</strong>mal<br />
aus e<strong>in</strong>er neuen Perspektive erleben lässt.<br />
Das Buch wird am 24. November auf Deutsch<br />
ersche<strong>in</strong>en und dürfte zum<strong>in</strong>dest für Fans <strong>der</strong><br />
Buchtrilogie e<strong>in</strong> gefundenes Fressen se<strong>in</strong>.<br />
Ach ja: Das große F<strong>in</strong>ale <strong>der</strong> Saga („Allegiant“)<br />
soll dann im Frühjahr 2016 bzw. 2017 <strong>in</strong> zwei<br />
spektakulären Teilen <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>os kommen.<br />
The Maze Runner<br />
E<strong>in</strong>e schöne Variation <strong>der</strong> bekannten Revolutions-Thematik<br />
bekommen wir bei „The Maze<br />
Runner“, e<strong>in</strong>em am 16. Oktober anlaufenden<br />
Vertreter <strong>der</strong> neuen „Young-Adult“-Welle<br />
zu sehen. Hier wird die Spannung bis <strong>in</strong>s<br />
Unermessliche getrieben, wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
packenden Sozialexperiment. „The Maze<br />
Runner – Die Auserwählten im Labyr<strong>in</strong>th“<br />
verrät bereits im Untertitel, worum es im<br />
Film genau geht: Um Auserwählte, die <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Labyr<strong>in</strong>th stecken, natürlich! Die<br />
Buchvorlage stammt von James Dashner,<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>zwischen auch schon zwei weitere<br />
Bücher mit dem geheimnisvollen Protagonisten<br />
Thomas veröffentlicht hat – „Die<br />
Auserwählten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Brandwüste“ (engl.:<br />
„The Scorch Trials“) und „Die Auserwählten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Todeszone“ (engl.: „The Death<br />
Cure“). Stoff für fi lmische Fortsetzungen ist<br />
also ebenfalls vorhanden.<br />
Wo geht’s denn hier raus, bitte?<br />
Doch was genau macht nun die Geschichte<br />
aus? Die Perspektive ist die des Jungen<br />
Thomas (Dylan O‘Brien), <strong>der</strong> aus e<strong>in</strong>er Um-<br />
Fast wie an <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Mauer: Die gefangenen Kids haben sich an <strong>der</strong> Mauer des Labyr<strong>in</strong>ths verewigt.<br />
Nicht wenige Namen s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs schon durchgestrichen<br />
Über e<strong>in</strong>en Lift kommt <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen<br />
e<strong>in</strong> neuer Kandidat <strong>in</strong>s Labyr<strong>in</strong>th<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox<br />
20
Bestseller-K<strong>in</strong>o<br />
Thema<br />
LABYRINTH<br />
nachtung erwacht und se<strong>in</strong>e Vergangenheit<br />
komplett vergessen hat. Er liegt auf<br />
e<strong>in</strong>er nach oben fahrenden Fahrstuhl-Plattform<br />
und blickt <strong>in</strong> die erstaunten Gesichter<br />
ihm unbekannter Jungen, die direkt aus<br />
dem „Herr <strong>der</strong> Fliegen“ stammen könnten.<br />
Bald erfasst er se<strong>in</strong>e Situation, denn überall<br />
s<strong>in</strong>d undurchdr<strong>in</strong>gliche Mauern, die<br />
entwe<strong>der</strong> die Jungs daran h<strong>in</strong><strong>der</strong>n sollen,<br />
das Gebiet zu verlassen, o<strong>der</strong> aber etwas<br />
daran h<strong>in</strong><strong>der</strong>n sollen, h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zugelangen.<br />
In e<strong>in</strong>em Gespräch bekommt er außerdem<br />
mit, dass die an<strong>der</strong>en Jungen bereits seit<br />
zwei Jahren e<strong>in</strong>en Ausweg aus diesem sich<br />
ständig verän<strong>der</strong>nden Gefängnis suchen.<br />
Die sche<strong>in</strong>bare Lösung läge <strong>in</strong> dem sie umgebenden<br />
Labyr<strong>in</strong>th, dessen Zugang jede<br />
Nacht verschlossen wird. Sobald die Sonne<br />
untergeht, kommen nämlich die „Griever“,<br />
unheimliche Insekten-Wesen, die gleich<br />
zwei wichtige Rollen <strong>in</strong> diesem „Spiel“ e<strong>in</strong>nehmen.<br />
Zum e<strong>in</strong>en stellen sie die ultimative<br />
Gefahr dar und s<strong>in</strong>d bereits für e<strong>in</strong>ige<br />
tote K<strong>in</strong><strong>der</strong> verantwortlich. Zum an<strong>der</strong>en<br />
hat ihr Gift die Eigenschaft, verlorengegangene<br />
Er<strong>in</strong>nerungen wie<strong>der</strong> zu reaktivieren.<br />
Von diesen Geschichten unbee<strong>in</strong>druckt,<br />
sieht Thomas se<strong>in</strong>e Zukunft im Job des Labyr<strong>in</strong>th-Läufers,<br />
was er auch sogleich e<strong>in</strong>mal<br />
ausprobieren will. Niemand weiß, warum<br />
die Jungs <strong>in</strong> diesem Labyr<strong>in</strong>th gefangen<br />
s<strong>in</strong>d und wer sie dort e<strong>in</strong>gesperrt hat. Doch<br />
mit dem Auftauchen des ersten Mädchens<br />
Teresa (Kaya Rose Humphrey) kommen sie<br />
diesem Geheimnis schon e<strong>in</strong> Stück näher. Sie<br />
überbr<strong>in</strong>gt die Botschaft, dass sie die Letzte<br />
sei, die <strong>in</strong> dieses Labyr<strong>in</strong>th geworfen wird. Für<br />
die Jungs bedeutet dies, schnellstmöglich zu<br />
handeln, denn ansonsten ist das grausame<br />
Ende aller Insassen wohl vorherbestimmt.<br />
Frischer W<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Kamera<br />
Regisseur Wes Ball ist noch ziemlich neu im<br />
Filmbus<strong>in</strong>ess, weshalb dieses hoch budgetierte<br />
Filmprojekt für ihn e<strong>in</strong> Karrieresprungbrett<br />
son<strong>der</strong>gleichen werden könnte. Seit<br />
2004 ist er im Art Department diverser Produktionen<br />
sowie im Visual-Effects-Bereich tätig<br />
gewesen und hat nebenbei mehrere Kurzfi<br />
lme gedreht, darunter auch „Ru<strong>in</strong>“ (2011), bei<br />
dem e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>samer Protagonist e<strong>in</strong>e Ru<strong>in</strong>e erkundet.<br />
Handlungszeit ist die ferne Zukunft, <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> die westliche Zivilisation untergegangen<br />
ist und die Natur die Städte zurückerobert<br />
hat. Als er geheime Informationen zu e<strong>in</strong>em<br />
Nano-Technologie-Unternehmen fi ndet, <strong>in</strong><br />
dessen Ru<strong>in</strong>en die Hauptfi gur gerade steht,<br />
ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Roboter-Drohne<br />
und e<strong>in</strong>e halsbrecherische Verfolgungsjagd<br />
beg<strong>in</strong>nt. Schon <strong>in</strong> diesem Kurzfi lm zeigt sich<br />
also e<strong>in</strong>e gewisse Aff<strong>in</strong>ität zu aufwendig <strong>in</strong>szenierten,<br />
schnellen Actionszenen.<br />
Das sahen auch die Produzenten <strong>der</strong> 20th<br />
Century Fox Studios so: Da Ball se<strong>in</strong>en 3D-<br />
Film noch nie auf e<strong>in</strong>er großen Le<strong>in</strong>wand<br />
gesehen hatte, luden sie ihn zu e<strong>in</strong>em<br />
Screen<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>es eigenen Filmes e<strong>in</strong> und<br />
drückten ihm anschließend das „Maze<br />
Runner“-Buch <strong>in</strong> die Hände. „Und <strong>der</strong> Rest<br />
ist Geschichte“, wie es so schön heißt! Als<br />
sehr visuell arbeiten<strong>der</strong> Regisseur zeichnete<br />
er sofort e<strong>in</strong> paar Artworks, die e<strong>in</strong>e<br />
Art „Herr <strong>der</strong> Fliegen“-Atmosphäre versprühten,<br />
aber auch zugleich das fasz<strong>in</strong>ierende<br />
„David-gegen-Goliath“-Dilemma <strong>der</strong><br />
Hauptfi gur verdeutlichten: Kle<strong>in</strong>er Junge<br />
mit Speer steht vor e<strong>in</strong>er Monolith-artigen,<br />
unüberw<strong>in</strong>dbaren Mauer. Und das ist auch<br />
schon das beste S<strong>in</strong>nbild für e<strong>in</strong>en Teenager,<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Welt <strong>der</strong> Erwachsenen entlassen<br />
wird, um auf sich alle<strong>in</strong> gestellt se<strong>in</strong>en<br />
eigenen Weg zu fi nden. Manche begnügen<br />
sich mit e<strong>in</strong>em Leben <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Mauern<br />
– manche s<strong>in</strong>d neugierig, was sich dah<strong>in</strong>ter<br />
verbirgt; und wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e versuchen,<br />
sie mit allen Mitteln e<strong>in</strong>zureißen. Lesen Sie<br />
im Interview auf <strong>der</strong> nächsten Seite, was<br />
<strong>der</strong> Regisseur über se<strong>in</strong>en Film und die<br />
spannende Vorlage so alles zu sagen hat!<br />
TIEMO WEISENSEEL, FALKO THEUNER<br />
Thomas (Dylan O‘Brien) und Teresa (Kaya Scodelario)<br />
verb<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> merkwürdiges Band<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 21
Thema<br />
Bestseller-K<strong>in</strong>o<br />
„DER IRRGARTEN IST EINE<br />
ART STAR DES FILMS!“<br />
IM GESPRÄCH MIT WES BALL,<br />
REGISSEUR VON „THE MAZE RUNNER – DIE AUSERWÄHLTEN IM LABYRINTH“<br />
Sie drehten <strong>in</strong> Louisiana und bauten die<br />
Lichtung als reale Kulisse. Gab es dort ke<strong>in</strong>e<br />
Schlangen?<br />
Oh Mann, die Schlangen! Es war Louisiana<br />
und wir drehten <strong>in</strong> den Wäl<strong>der</strong>n. Sie waren<br />
e<strong>in</strong>fach überall. Sie kamen raus, wenn es<br />
regnete, und wir mussten die Umgebung<br />
jeden Tag aufs Neue absuchen und die<br />
Schlangen entfernen.<br />
Vor „The Maze Runner“ arbeitete Wes Ball als Visual-Effects-Künstler und drehte e<strong>in</strong> Paar Kurzfi lme,<br />
unter denen sich auch <strong>der</strong> aufsehenerregende SF-Actioner „Ru<strong>in</strong>“ befi ndet - zu sehen auf youtube<br />
Mr. Ball, was an <strong>der</strong> Buchvorlage von James<br />
Dashner konnte Sie wirklich fesseln?<br />
Vermutlich die Lichtung. Ich mag die Idee<br />
e<strong>in</strong>er Gruppe von Teenagern, die auf sich<br />
selbst gestellt überleben muss und ihre<br />
eigene Welt aufbauen. Das habe ich als<br />
K<strong>in</strong>d auch gemacht. Ich habe viel im Wald<br />
gespielt, me<strong>in</strong>e eigenen Befestigungsanlagen<br />
und Baumhäuser gebaut. Ich war e<strong>in</strong><br />
Pfadf<strong>in</strong><strong>der</strong>, also liebte ich das alles. Zudem<br />
gibt es da diese verrückte Idee des Labyr<strong>in</strong>ths.<br />
Niemand hat so etwas jemals zuvor<br />
auf diese Weise <strong>in</strong>szeniert. Daher ist es e<strong>in</strong><br />
sehr spannendes Konzept. Wenn es cool<br />
aussieht, könnte es zum Star des Films werden,<br />
dachte ich. Das war also die nächste<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung – herauszuf<strong>in</strong>den es so<br />
real und geerdet wie möglich zu machen.<br />
Was hat es auf sich mit den Labyr<strong>in</strong>then?<br />
Die ganze Story-Idee war wirklich, dass diese<br />
Labyr<strong>in</strong>the zuvor e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Zweck<br />
gedient haben könnten. Und nun wurden<br />
sie umfunktioniert, für was auch immer nun<br />
dah<strong>in</strong>ter steckt. Aus dieser Perspektive<br />
heraus versuchte ich, mir all die verschiedenen<br />
Labyr<strong>in</strong>th-Sorten vorzustellen, die<br />
tatsächlich möglich wären. Ich wusste, dass<br />
e<strong>in</strong>e gewisse Dynamik sehr wichtig se<strong>in</strong><br />
würde. Nur e<strong>in</strong> klassisches Verengungs-<br />
Szenario, mit dem wir begonnen haben,<br />
hätte hier alle<strong>in</strong> nicht gewirkt. Der Irrgarten<br />
besitzt zudem e<strong>in</strong>en eigenen Charakter –<br />
se<strong>in</strong> spezielles Design. Ich wollte unbed<strong>in</strong>gt,<br />
dass es ke<strong>in</strong> magisches Labyr<strong>in</strong>th<br />
wird. Im Buch lautet das Konzept, dass das<br />
Labyr<strong>in</strong>th niemals die gleiche Form annimmt.<br />
Aber wie soll man e<strong>in</strong> unendliches Labyr<strong>in</strong>th<br />
gestalten, das endlich ist? Was wir tun konnten,<br />
war dieses Netz aus Klappen, aus denen<br />
sich alle möglichen Variationen bauen ließen.<br />
Zudem gibt es auch noch die klassischen,<br />
sich bewegenden Wände.<br />
Die Lichtung ist wirklich fasz<strong>in</strong>ierend – e<strong>in</strong><br />
Paradies <strong>in</strong>mitten des Horrors. Wie haben<br />
Sie das entwickelt?<br />
Ursprünglich gab es da e<strong>in</strong>e Version für mich,<br />
die sehr paradiesisch war. Ich hätte am liebsten<br />
e<strong>in</strong>en ganzen Film nur über die Geschehnisse<br />
auf <strong>der</strong> Lichtung machen wollen. Es gibt<br />
hier so viel zu erzählen. Was dazu geführt hat,<br />
das zu bauen? Ich habe sehr viele Szenen, die<br />
ich sehr gerne mit Alby (Amel Ameen) machen<br />
würde, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Erste dort war. Das ist übrigens<br />
e<strong>in</strong>e Abweichung vom Buch, <strong>in</strong> dem gleich 20<br />
Leute auf e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>s Labyr<strong>in</strong>th hochfahren. Ich<br />
dachte mir, dass es ziemlich cool wäre, wenn<br />
jemand <strong>der</strong> Erste se<strong>in</strong> müsste. Und alles, was<br />
sie haben, s<strong>in</strong>d ihre Hilfsgüter <strong>in</strong> dieser Box,<br />
weshalb sie ihre eigene Welt von Grund auf<br />
selbst bauen müssten. Alby, <strong>der</strong> Filmcharakter,<br />
ist diese großartige Führungspersönlichkeit<br />
und Vaterfigur. Se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Schwäche<br />
ist, dass er aufgrund e<strong>in</strong>es schlimmen Erlebnisses<br />
nicht wirklich versucht zu entkommen.<br />
Wir entwickelten diese geniale H<strong>in</strong>tergrundgeschichte<br />
– <strong>der</strong> erste Junge, <strong>der</strong> gestochen<br />
wurde, war Albys bester Freund. Und<br />
er musste ihn selbst verbannen. Von diesem<br />
Zeitpunkt an realisierte er, dass er es besser<br />
konnte und jeden beschützen musste.<br />
Mussten die Darsteller draußen campen?<br />
Yeah, das hat Spaß gemacht! Es gab e<strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>es „Boot Camp“, durch das ich jeden<br />
durchgeschleift habe. Um diese Welt zu erschaffen,<br />
wollte ich, dass sie wissen, wie es<br />
sich anfühlt, e<strong>in</strong>e Machete zu halten, Seile<br />
zusammenzulegen und sich die Hände<br />
schmutzig zu machen. Wir setzten sie also<br />
für e<strong>in</strong>e Woche mit e<strong>in</strong>em Ranger <strong>der</strong> Armee<br />
aus und ließen sie anstrengende Sachen<br />
machen. Witzigerweise war Kaya Scodelario<br />
die erste, die ihren Vertrag unterschrieb.<br />
Es endete als e<strong>in</strong> fantastisches Erlebnis, das<br />
alle zusammenschweißte. Sie wurden zu e<strong>in</strong>er<br />
echten Familie und sie s<strong>in</strong>d auch immer<br />
noch mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Kontakt. Als sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Nacht zelten waren, braute sich e<strong>in</strong> großer<br />
Sturm zusammen und zog über sie h<strong>in</strong>weg,<br />
mit riesigen Blitzen. Kaya würde Ihnen jetzt<br />
sagen, wie schrecklich das alles war, jedoch<br />
war es e<strong>in</strong>fach nur großartig. E<strong>in</strong>e grandiose<br />
Erfahrung, die alle für immer zusammengeschweißt<br />
hat.<br />
Sie kommen aus <strong>der</strong> Visual-Effects-Branche,<br />
aber wie wichtig waren Ihnen die<br />
Charaktere und die Story?<br />
Das war unser Hauptaugenmerk. Wir mussten<br />
das Gewicht auf die Charaktere legen.<br />
Im nächsten Film wird es ke<strong>in</strong> Labyr<strong>in</strong>th<br />
mehr geben. Der Irrgarten ist e<strong>in</strong>e Art Star<br />
des ersten Films, e<strong>in</strong> Verkaufsargument.<br />
Und da es im nächsten Teil ke<strong>in</strong>es mehr<br />
gibt, müssen wir sicherstellen, dass die Charaktere<br />
großartig s<strong>in</strong>d und man sich quasi<br />
<strong>in</strong> sie verliebt, sodass man immer mehr von<br />
ihnen sehen möchte. Und ich denke, das<br />
haben wir geschafft! Das Schwierige daran<br />
ist, dass wir nur e<strong>in</strong>e sehr begrenzte Zeit mit<br />
diesen Hauptcharakteren haben – sechs<br />
o<strong>der</strong> sieben von ihnen, an die man sich gewöhnen<br />
muss. Aber wir müssen es schaffen,<br />
dass die Zuschauer immer noch mehr<br />
über sie erfahren wollen! (lacht)<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
(Interview geführt von Joe Utichi)<br />
Bil<strong>der</strong>: Concorde Home, Studiocanal. 20th Century Fox<br />
22
Film<br />
Her<br />
Spike Jonze dreht e<strong>in</strong>en<br />
Liebesfilm und „vergisst“<br />
mal eben die weibliche<br />
Hauptrolle: genial!<br />
Seite 28<br />
Auge um Auge<br />
Christian Bale, Woody Harrelson und Casey Affleck (siehe Bild)<br />
begeistern <strong>in</strong> diesem be<strong>in</strong>harten Thriller-Drama. Seite 30<br />
Noah<br />
Wenn Darren Aronofsky<br />
e<strong>in</strong> neues Werk präsentiert,<br />
heißt es Augen auf<br />
und Atem anhalten.<br />
Seite 31<br />
True Detective<br />
Die beste Serie des Jahres<br />
kommt wie aus dem<br />
Nichts und schlägt e<strong>in</strong><br />
wie e<strong>in</strong>e Bombe.<br />
Seite 71<br />
Bil<strong>der</strong>: Paramount Home, Universal Pictures, Warner Home Video<br />
Tiemo Weisenseel,<br />
Redakteur<br />
Er<strong>in</strong>nern Sie sich noch daran,<br />
wie Sie David F<strong>in</strong>chers<br />
düsteres Thriller-Meisterwerk<br />
„Sieben“ (1995) das erste<br />
Mal entdeckt und erlebt haben?<br />
An die zum Schneiden<br />
dicke Atmosphäre, die tolle<br />
Dynamik zwischen den ganz<br />
unterschiedlichen Cops (Brad<br />
Pitt und Morgan Freeman), an<br />
den genialen diabolischen Bösewicht<br />
(Kev<strong>in</strong> Spacey), <strong>der</strong> den Ermittlern immer e<strong>in</strong>e<br />
Spur voraus war? Exakt dieses überwältigende Gefühl –<br />
irgendwo zwischen Fasz<strong>in</strong>ation, (An-)Spannung, unterschwelligem<br />
Horror und tiefer Abscheu – beschlich<br />
mich neulich wie<strong>der</strong>, als ich die erste Folge von „True<br />
Detective“ nichtsahnend und völlig unvorbereitet <strong>in</strong> den<br />
heimischen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player schob. Die geradezu hypnotischen<br />
Bil<strong>der</strong> des trostlosen Louisiana packen e<strong>in</strong>en von<br />
<strong>der</strong> ersten Sekunde an; die schlichtweg unglaublich <strong>in</strong>tensive<br />
Performance des ehemals belächelten Matthew<br />
McConaughey bläst e<strong>in</strong>en (speziell im Orig<strong>in</strong>al) förmlich<br />
von <strong>der</strong> Couch; die sich nach und nach entfaltenden<br />
Abgründe des vertrackten Falls und <strong>der</strong> hochkomplexen<br />
Figuren ziehen e<strong>in</strong>en erbarmungslos h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesen<br />
f<strong>in</strong>steren und extrem fasz<strong>in</strong>ierenden Serien-Mikrokosmos.<br />
Nach je<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>stündigen Folgen lechzt man<br />
nach mehr, und muss sich doch erst e<strong>in</strong>mal erholen von<br />
dieser unfassbaren Tour de Force – denn dieser filmische<br />
Trip <strong>in</strong> die Dunkelheit ist alles an<strong>der</strong>e als leichte Kost.<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 23<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 23
Film<br />
Test des Monats<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> bekanntesten und beständigsten Filmfiguren aller Zeiten ist die japansiche Götterechse Godzilla. Versuchte<br />
Roland Emmerich die Ikone zu amerikanisieren und neu zu erfi nden, widmet sich Gareth Edwards aktueller Neuanfang<br />
<strong>der</strong> Huldigung des klassischen Orig<strong>in</strong>als.<br />
Action/Science-Fiction<br />
OT: Godzilla L: US J: 2014 V: Warner Bros. Home<br />
B: MVC, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 3D-Proj.: Sony<br />
VPL-HW40ES 2D-komp.: Zusatzdisc R: Gareth Edwards<br />
D: A. Taylor-Johnson, E. Olsen, B. Cranston, K. Watanabe<br />
LZ: 123 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.09.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Der neue Godzilla-Film hätte e<strong>in</strong> Desaster<br />
werden können, e<strong>in</strong> Mega-Flopp, <strong>der</strong> Warner<br />
sehr viel Geld gekostet hätte. Doch mit se<strong>in</strong>em<br />
E<strong>in</strong>spielergebnis von über e<strong>in</strong>er halben Milliarde<br />
US-Dollar an den K<strong>in</strong>okassen ist die Blockbuster-<br />
Zukunft <strong>der</strong> Riesenechse zum Glück gesichert.<br />
Für 2018 ist bereits die Fortsetzung angekündigt,<br />
vorher muss sich das aufstrebende Regie-Talent<br />
Gareth Edwards („Monsters“) nämlich noch um<br />
e<strong>in</strong>en für 2016 angekündigten „Star Wars“-Sp<strong>in</strong>off-Film<br />
kümmern.<br />
Um es vorweg zu nehmen: Der aktuelle<br />
„Godzilla“-Streifen ist e<strong>in</strong>e sichere Nummer,<br />
nicht mehr und nicht weniger. Ähnlich dem „Planet<br />
<strong>der</strong> Affen“-Reboot wird hier e<strong>in</strong> Standard-Plot<br />
abgefahren, bei dem solide Action gezeigt wird<br />
und das Ende genügend Spielraum für e<strong>in</strong>e<br />
Fortsetzung lässt. Und auch wenn <strong>der</strong> bereits<br />
aus den Trailern bekannte Halo-Jump vielversprechend<br />
aussah, so ist er im Film die e<strong>in</strong>zige<br />
künstlerisch hervortretende Szene, die sich von<br />
den hollywoodschen Standard-Schemen abhebt.<br />
Der Rest ist aufwendig <strong>in</strong>szeniertes und mit vielen<br />
klassischen Godzilla-Momenten versehenes<br />
Action-K<strong>in</strong>o, das unglaublich gut aussieht.<br />
Teil e<strong>in</strong>s <strong>der</strong> Handlung spielt im Jahre 1999 <strong>in</strong><br />
Tokyo und wird aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Eltern-<br />
Generation erzählt. Joe und Sandra Brody (Bryan<br />
Cranston und Juliette B<strong>in</strong>oche) s<strong>in</strong>d glücklich<br />
verheiratet, haben e<strong>in</strong>en Sohn namens Ford und<br />
arbeiten beide als Ingenieure <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kernkraftwerk.<br />
Während e<strong>in</strong>es Erdbebens wird<br />
das Atomkraftwerk so stark beschädigt,<br />
dass es kollabiert. Bei dem dramatischen<br />
Versuch zu entkommen,<br />
kann Joe nur zusehen, wie se<strong>in</strong>e Frau<br />
auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> Tür stirbt.<br />
Das Gebiet wird geräumt und zu e<strong>in</strong>er<br />
Gefahrenzone erklärt. Zurück bleibt<br />
e<strong>in</strong> gebrochener Vater und e<strong>in</strong> traumatisierter<br />
Sohn.<br />
Die gelackmeierte Generation<br />
15 Jahre später ist aus Ford (Aaron<br />
Taylor-Johnson) e<strong>in</strong> ausgewachsener<br />
Mann geworden, <strong>der</strong> se<strong>in</strong> Geld im<br />
Dienste <strong>der</strong> US-Armee verdient. Als Mitglied<br />
des Bomben-Räumkommandos weiß er mit<br />
brenzligen Situationen umzugehen, sodass er<br />
für das anstehende Godzilla-Abenteuer bestens<br />
gewappnet ist. Dieses erwartet ihn nämlich, als<br />
er, nach e<strong>in</strong>em längeren E<strong>in</strong>satz gerade erst<br />
zuhause bei se<strong>in</strong>er Frau und se<strong>in</strong>em Sohn angekommen,<br />
e<strong>in</strong>en Anruf wegen se<strong>in</strong>es Vaters<br />
bekommt. Joe hat es mal wie<strong>der</strong> geschafft, sich<br />
von <strong>der</strong> japanischen Miliz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sperrzone aufgabeln<br />
zu lassen und sitzt nun im Gefängnis.<br />
Für Ford bedeutet dies den sofortigen Aufbruch<br />
nach Japan. Die Perspektive hat sich also generationenbed<strong>in</strong>gt<br />
verän<strong>der</strong>t. Aus Joe ist <strong>in</strong>zwischen<br />
e<strong>in</strong> fanatischer Wissenschaftler geworden,<br />
Joe (Bryan Cranston) und Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson)<br />
begeben sich <strong>in</strong> die verbotenen „Zone“<br />
Bil<strong>der</strong>: Warner Bros. Home<br />
24
Test des Monats<br />
Film<br />
<strong>der</strong> die Ursache des damaligen Atom-Reaktor-<br />
Unfalls erforscht. Anstatt sich belehren zu lassen,<br />
überzeugt er se<strong>in</strong>en Sohn Ford, mit ihm<br />
zu ihrem alten Haus <strong>in</strong> die Sperrzone zu gehen.<br />
Spätestens hier werden e<strong>in</strong>igen Fans von Gareth<br />
Edwards Langfi lm-Debüt „Monsters“ jubeln,<br />
denn ähnlich wie dort begeben sich die zwei<br />
Protagonisten auf verbotenes Terra<strong>in</strong>, das e<strong>in</strong>fach<br />
alles beherbergen kann. Die unheimliche<br />
Atmosphäre er<strong>in</strong>nert an Tarkovskys „Stalker“,<br />
<strong>der</strong> lose auf dem bekannten Werk „Picknick am<br />
Wegesrand“ <strong>der</strong> Strugazki-Brü<strong>der</strong> basiert. In <strong>der</strong><br />
„Zone“ s<strong>in</strong>d alle vormals belebten Straßen und<br />
Häuser von Pfl anzen überwachsen und verwil<strong>der</strong>t.<br />
Menschen gab es hier ansche<strong>in</strong>end schon<br />
seit dem Vorfall nicht mehr. Komischerweise ist<br />
das Gebiet gar nicht verstrahlt.<br />
M.U.T.O.<br />
Es dauert nicht lange, bis Joe und Ford herausfi<br />
nden, weshalb es tatsächlich zum Sperrgebiet<br />
erklärt wurde. Von nun an kommen die Monster<br />
zum Zuge und <strong>der</strong> Film wird zu e<strong>in</strong>er Art<br />
„Desaster-Movie“, nur, dass die Naturgewalten<br />
hier verkörperlicht wurden. Ist Godzilla als natürlicher<br />
Hüter des Gleichgewichts zu sehen, <strong>der</strong><br />
den Menschen sowohl Freund als auch Fe<strong>in</strong>d<br />
se<strong>in</strong> kann, so stehen die neuen Giganten für<br />
etwas Wi<strong>der</strong>natürliches. Die M.U.T.O.s (Massive<br />
Unidentifi ed Terrestrial Organism) s<strong>in</strong>d ähnlich<br />
wie Godzilla Wesen aus <strong>der</strong> Urzeit, die allerd<strong>in</strong>gs<br />
von e<strong>in</strong>em Parasiten befallen wurden, wodurch<br />
sie sich genetisch verän<strong>der</strong>n. Ihr Design er<strong>in</strong>nert<br />
nicht ohne Grund an e<strong>in</strong>en Tarnkappenbomber,<br />
<strong>der</strong> Atombomben transportieren und abwerfen<br />
kann. Genau genommen geht es nämlich um<br />
genau diese Problematik und die gigantischen<br />
Wesen ernähren sich von <strong>der</strong> radioaktiven<br />
Strahlung solcher Atombomben. Für die Japaner<br />
gibt es <strong>in</strong>zwischen schon mehrere atomare<br />
Vorkommnisse, die das ganze Volk traumatisierten.<br />
Und da die „Godzilla“-Filme schon immer<br />
e<strong>in</strong>e Verarbeitung dieses Volkstraumas waren,<br />
s<strong>in</strong>d die Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Atombomben-Tests im Bik<strong>in</strong>i-<br />
Atoll, die ikonische stehen gebliebene Uhr des<br />
Bombenabwurfs auf Hiroshima und nicht zuletzt<br />
<strong>der</strong> schreckliche Reaktor-Unfall von Fukushima<br />
e<strong>in</strong>schneidende Motive des Films. E<strong>in</strong> Monster,<br />
dass sich und se<strong>in</strong>e Nachkommen von genau<br />
dieser Atomenergie ernährt, ist daher das perfekte<br />
S<strong>in</strong>nbild für e<strong>in</strong> größer werdendes, nicht<br />
mehr wegzuredendes Problem, das noch viele<br />
Generationen <strong>der</strong> Menschheit beschäftigen wird.<br />
Zugleich besitzt dieses „personifi zierte“ Atomunglück<br />
die Fähigkeit mittels elektromagnetischer<br />
Impulse sämtliches elektronisches Gerät <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em gewissen Radius unfunktionabel werden<br />
zu lassen. Und da die Menschheit <strong>in</strong>zwischen<br />
<strong>der</strong>maßen von <strong>der</strong> Elektrizität abhängig ist, dass<br />
sie ohne sie nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Form existieren könnte,<br />
bricht sofort das komplette Gefüge zusammen.<br />
Hochtechnisiert ausgestattete Militärs versagen,<br />
Flugzeuge fallen vom Himmel und es sche<strong>in</strong>t<br />
Wie gefallene Engel stürzen die Soldaten<br />
auf das brennende San Francisco herab<br />
Godzilla wird wie <strong>in</strong> den japanischen Klassikern als ausgleichende<br />
Macht dargestellt, we<strong>der</strong> gut noch böse<br />
Fords Ehefrau Elle (Elizabeth Olsen) sieht<br />
e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> neuen Monster<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 25
Film<br />
Test des Monats<br />
Nach Tokyo geht es an die Küste San Franciscos,<br />
wo <strong>der</strong> Showdown stattf<strong>in</strong>det<br />
Dr. Ishiro Serizawa (Ken Watanabe) kennt sich mit den<br />
M.U.T.O.s bestens aus<br />
Die Brücken-Szene mit dem Transport-Zug<br />
gehört zu den spannendsten des Films<br />
ke<strong>in</strong>e Möglichkeit zu geben, sich den Ungetümen<br />
auf herkömmliche Weise mit schwerem<br />
Waffengerät zu nähern. Die Menschen s<strong>in</strong>d<br />
machtlos und können nur noch zusehen, wie die<br />
Natur die Sache regelt. Letztlich s<strong>in</strong>d die Monster<br />
wie alle an<strong>der</strong>en Lebewesen nur daran <strong>in</strong>teressiert,<br />
sich selbst und ihre Art zu erhalten.<br />
Monarch-Geheimakte<br />
Wer sich diesen gewaltigen Monsterclash im<br />
Heimk<strong>in</strong>o anschauen will, bekommt mit <strong>der</strong><br />
3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> die ultimative Version e<strong>in</strong>es technisch<br />
erstklassigen Films <strong>in</strong> dem die Effekte alles<br />
bisherige <strong>in</strong> den Schatten stellen. Zum e<strong>in</strong>en<br />
hat man immer wie<strong>der</strong> das Gefühl Szenen aus<br />
e<strong>in</strong>em Kampf zwischen Mothra und Godzilla aus<br />
e<strong>in</strong>em früheren Film zu sehen. Zugleich s<strong>in</strong>d die<br />
Bewegungen so realistisch und die Perspektiven<br />
so lebensnah, das man liebend gern vergisst,<br />
e<strong>in</strong>en Film vor sich zu haben und sich lieber vorstellt,<br />
dass diese riesigen Ungetüme tatsächlich<br />
gerade vor e<strong>in</strong>em stehen. Es ist schon gewaltig<br />
die zwei <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verkeilten Geschöpfe zu beobachten,<br />
wie sie um ihre Vorherrschaft bzw. Existenz<br />
kämpfen und dabei alles um sich herum <strong>in</strong><br />
Schutt und Asche legen. In solchen Momenten<br />
s<strong>in</strong>d auch sämtliche Amerikanisierungen vergeben,<br />
die auch hier sche<strong>in</strong>bar zwanghaft durchgeführt<br />
werden mussten. Zu letzterem gehört<br />
übrigens auch <strong>der</strong> Held <strong>der</strong> Geschichte, Ford,<br />
dessen Geschichte von e<strong>in</strong>em Handlungsvehikel<br />
zum nächsten beför<strong>der</strong>t<br />
wird. So versieht ihn<br />
das Skript beispielsweise<br />
zur Dramatisierung e<strong>in</strong>er<br />
Action-Szene mit e<strong>in</strong>em<br />
hawaiianischen K<strong>in</strong>d, um<br />
es dann bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
nächsten Szene wie<strong>der</strong><br />
aus <strong>der</strong> Handlung herauszurationalisieren.<br />
So bleibt<br />
dem Helden mehr Bewegungsfreiheit, die durch<br />
die Verantwortung für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d deutlich e<strong>in</strong>geschränkt<br />
wäre. Auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Situationen ist er<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Überlebende und damit das fähigste<br />
Mitglied je<strong>der</strong> Folge-Operation. E<strong>in</strong> bisschen weniger<br />
Heroisierung hätte dem ansonsten sehr<br />
realistisch und geerdet gehaltenen Filmkonzept<br />
sicher nicht geschadet.<br />
Radioaktive Parasiten<br />
Gedreht wurde <strong>der</strong> Blockbuster u. a. mit e<strong>in</strong>er Arri<br />
Alexa Plus Digitalkamera. Die Audioabmischung<br />
fürs K<strong>in</strong>o ist für Dolby Atmos (9.1 <strong>in</strong>kl. Höhenkanälen)<br />
ausgelegt. Glücklicherweise spendierte<br />
Warner <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> e<strong>in</strong>en verlustfreien DTS-HD<br />
MA 7.1-Sound. Und ja, die Rede ist hier von <strong>der</strong><br />
deutschen Tonspur. Und die lohnt sich <strong>in</strong> diesem<br />
Fall so richtig, denn soundtechnisch ist die Scheibe<br />
pure Referenz. Die permanente Nutzung <strong>der</strong><br />
Surround-Kanäle bildet e<strong>in</strong>en unglaublich realistischen<br />
Klangraum um den Hörer. Ob <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Militärzentrale o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bruthöhle, sowohl <strong>der</strong><br />
Hall als auch die Umgebungsgeräusche schaffen<br />
e<strong>in</strong>e perfekte Illusion. Und dann s<strong>in</strong>d da die<br />
alles zerberstenden Monsterkämpfe, <strong>in</strong> denen<br />
<strong>der</strong> Subwoofer kaum zum Stillstand kommt. Die<br />
tiefen Bässe können auf Dauer schon e<strong>in</strong>mal<br />
ziemlich anstrengend se<strong>in</strong>, beson<strong>der</strong>s wenn die<br />
Nachbarn an die Wand hämmern, was man nur<br />
unterschwellig hört, weil das akustische Chaos<br />
mit all se<strong>in</strong>en klirrenden<br />
Fenstern,<br />
berstenden<br />
Gebäuden<br />
F<br />
und<br />
fauchenden, stampfenden Ungeheuern so groß<br />
ist. Jene s<strong>in</strong>d mit unglaublich detaillierten Texturen<br />
versehen, sodass sich auf dem TV-Bildschirm<br />
bzw. auf <strong>der</strong> Le<strong>in</strong>wand ultrascharfe Monster-<br />
und Großstadt-Panoramen abzeichnen. Da<br />
viele Szenen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht spielen, fällt <strong>der</strong> an<br />
e<strong>in</strong>igen Stellen etwas schwächelnde Schwarzwert<br />
beson<strong>der</strong>s gut auf. Das konvertierte 3D besitzt<br />
e<strong>in</strong>e gute Staffelung und e<strong>in</strong>e angenehme<br />
Tiefenwirkung, ist aber gleichzeitig auch ke<strong>in</strong><br />
Eventfaktor, <strong>der</strong> das Filmerlebnis jetzt stark <strong>in</strong>tensiviert.<br />
Wer e<strong>in</strong>en guten 3D-TV/ 3D-Projektor<br />
besitzt, kann sich die gut konvertierte 3D-Version<br />
getrost anschauen. Alle an<strong>der</strong>en genießen das<br />
monumentale 2D-Bild <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>er Schönheit,<br />
ohne Augenirritationen zu riskieren. Die Extras<br />
s<strong>in</strong>d auf <strong>der</strong> 2D-Scheibe untergebracht und <strong>in</strong><br />
die zwei Kategorien „Monarch: Declassifi ed“<br />
und „The Legendary Godzilla“ aufgeteilt. Ersteres<br />
be<strong>in</strong>haltet 3 Featurettes mit den geheimen<br />
Monsterakten (<strong>in</strong>sgesamt ca. 15 M<strong>in</strong>.). Letzteres<br />
enthält vier Beiträge mit <strong>in</strong>teressantem Beh<strong>in</strong>d<br />
The Scenes Material (<strong>in</strong>sgesamt ca. 40 M<strong>in</strong>.).<br />
Mehr zu den erhältlichen Versionen fi nden Sie<br />
im Extra-Kasten. Das Unbox<strong>in</strong>g-Video zur Ultimate<br />
Collector’s Edition von „Godzilla“ stellen<br />
wir wie üblich auf unserem Youtube-Kanal onl<strong>in</strong>e,<br />
sobald sie uns erreicht.<br />
www.youtube.com/digitalfernsehende<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Gigantisch! E<strong>in</strong>fach nur gigantisch! Ansonsten ist <strong>der</strong> Film die<br />
Hollywood-übliche Action-Kost mit vielen klassischen<br />
Godzilla-Momenten.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Tonreferenz<br />
Godzilla<br />
Die Versionen<br />
• Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
• <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Limited Steelbook<br />
• <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
• <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D Steelbook (amazon.de-exklusiv)<br />
ee<br />
exkl<br />
• Godzilla Ultimate Collector’s Edition<br />
io<br />
(amazon.de-exklusiv)<br />
Ton 10/10<br />
Bis auf den schwächelnden Schwarzwert und die stilisierte Farb<strong>in</strong>tention<br />
ist das Bild perfekt. Referenzmaterial <strong>der</strong> gigantischen Sorte.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 2/2<br />
Hier ist nicht nur <strong>der</strong> große Action-Bombast gelungen. Generell ist<br />
je<strong>der</strong> Raum vollkommen dreidimensional abgebildet.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
3D 5,5/10<br />
Das konvertierte 3D verleiht dem Film e<strong>in</strong>e gute Räumlichkeit, ruft<br />
aber auch ke<strong>in</strong>e wirkliche Begeisterung hervor.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
2/4 2/3 1/2 0,5/1<br />
Bil<strong>der</strong>: Warner Bros. Home<br />
26
Godzilla Coll. Edition<br />
9.1 SOUND<br />
ECHTES AURO-3D MIT<br />
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Film<br />
Blockbuster<br />
Her – A Spike Jonze Love Story<br />
Romanze/Science-Fiction<br />
OT: Her L: US J: 2013 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Spike Jonze D: Joaqu<strong>in</strong> Phoenix, Amy Adams, Olivia<br />
Wilde LZ: 126 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 19 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 04.09.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Der Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er ganz großen Liebe? Theodore<br />
entscheidet sich für e<strong>in</strong> neues Betriebssystem<br />
Wenn e<strong>in</strong> Film Erwartungshaltungen geradezu<br />
pulverisiert, dann kann das entwe<strong>der</strong><br />
böse <strong>in</strong>s Auge gehen, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en wun<strong>der</strong>baren<br />
Überraschungseffekt beim Publikum hervorrufen.<br />
Im Falle von Spike Jonzes neuestem Wurf<br />
„Her“ ist ganz klar Letzteres <strong>der</strong> Fall, denn statt<br />
e<strong>in</strong>er kritisch-überfrachteten Science-Fiction-<br />
Vision, die man angesichts des futuristischen<br />
Sett<strong>in</strong>gs und <strong>der</strong> kurzen Inhaltsangabe erwarten<br />
könnte, bekommt man e<strong>in</strong>en geradezu<br />
schmerzhaft-schönen Liebesfilm <strong>der</strong> etwas an<strong>der</strong>en<br />
und be<strong>in</strong>ahe schon wie<strong>der</strong> altmodischen<br />
Art serviert.<br />
Computerliebe<br />
In e<strong>in</strong>er nicht wirklich weit entfernten Zukunft<br />
ist die künstliche Intelligenz so weit fortgeschritten,<br />
dass die Grenzen zwischen menschlichen<br />
Qualitäten und masch<strong>in</strong>eller Emotion mehr als<br />
fl ießend geworden s<strong>in</strong>d.<br />
Unumstrittener Hauptdarsteller und sympathische<br />
Identifi kationsfi gur des Films ist <strong>der</strong> frisch<br />
verlassene Theodore (Joaqu<strong>in</strong> Phoenix mit e<strong>in</strong>er<br />
ruhig-kontrollierten, aber nichtsdestotrotz tief<br />
berührenden Performance). Als <strong>der</strong> sensible<br />
und e<strong>in</strong>same Profi -Briefeschreiber (e<strong>in</strong>e Kunst,<br />
die <strong>in</strong> dieser zwar freundlichen, aber doch komplett<br />
durchtechnisierten Welt nur noch wenige<br />
beherrschen) e<strong>in</strong> <strong>in</strong>telligentes neues Betriebssystem<br />
für se<strong>in</strong>e elektronischen Geräte ausprobiert,<br />
entwickelt sich schnell e<strong>in</strong>e mehr als enge<br />
Beziehung zu „Samantha“, <strong>der</strong> stimmlichen<br />
Manifestation dieses Wun<strong>der</strong>werks <strong>der</strong> Informationstechnologie.<br />
(Dass die charmante KI die<br />
verführerische und nur allzu vertraute Stimme<br />
von Männertraum Scarlett Johansson verpasst<br />
bekam, ist e<strong>in</strong> cleverer Schachzug <strong>der</strong> Macher,<br />
schw<strong>in</strong>gt so doch das Bild e<strong>in</strong>er wun<strong>der</strong>schönen<br />
und begehrenswerten Frau beständig im H<strong>in</strong>terkopf<br />
des Zuschauers mit.)<br />
Gefühlschaos<br />
Trotz <strong>der</strong> anfänglichen Leichtigkeit <strong>der</strong> ungewöhnlichen<br />
Liaison bleiben tiefgehende Konfl<br />
ikte natürlich nicht lange aus und dienen Spike<br />
Jonze dazu, das Wesen <strong>der</strong> Liebe und die Natur<br />
unserer Beziehungen zur Welt und zu an<strong>der</strong>en<br />
Menschen grundlegend zu h<strong>in</strong>terfragen.<br />
Nach und nach entfaltet sich e<strong>in</strong> komplexes<br />
Gleichnis, das brandaktuelle Themen wie die<br />
Vere<strong>in</strong>samung durch mo<strong>der</strong>ne Technik und<br />
Medien o<strong>der</strong> die Gleichstellung von homosexuellen<br />
Beziehungen ebenso wi<strong>der</strong>spiegelt wie<br />
die ewigen Fragen nach Wegen zu e<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>nhaften,<br />
geteilten und glückserfüllten Leben. E<strong>in</strong><br />
großartiges Meisterwerk, das e<strong>in</strong>em noch lange<br />
nach dem Film anhaften bleibt.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8,5/10<br />
Garantiert <strong>der</strong> schönste, zärtlichste und wahrhaftigste „Solo-<br />
Liebesfi lm“, <strong>der</strong> Ihnen aktuell unterkommen wird! Spike Jonze<br />
br<strong>in</strong>gt uns zum Nachdenken, Mitfühlen und Mitfi ebern: wun<strong>der</strong>bar!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Die kurze Dat<strong>in</strong>g-Episode i mit Olivia i Wilde konzentriert t unglaublich viele Gefühlszustände (von Unsicherheit<br />
über Freude und Euphorie bis h<strong>in</strong> zu grenzenloser E<strong>in</strong>samkeit) <strong>in</strong> nur wenigen M<strong>in</strong>uten Film<br />
Ton 7,5/10<br />
Die brillant ausgearbeiteten urbanen Zukunftsvorstellungen <strong>der</strong><br />
Macher erstrahlen <strong>in</strong> fe<strong>in</strong>stem HD gleich noch mal so schön.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Beim Sound setzten die Tonmeister klar auf Dialoge und Score –<br />
und Samanthas so wichtige Stimme bekommt Surround-Charme.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bil<strong>der</strong>: Warner Home Video<br />
28
Blockbuster<br />
Film<br />
The Legend Of Hercules<br />
Bil<strong>der</strong>: Splendid Film<br />
Action-Epos<br />
OT: The Legend Of Hercules L: US J: 2013 V: Splendid Film<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD 7.1 R: Renny Harl<strong>in</strong><br />
D: Kellan Lutz, Scott Adk<strong>in</strong>s, Liam McIntyre, Gaia Weiss<br />
LZ: 99 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Das ist ja so e<strong>in</strong>e Sache, mit den Legenden.<br />
Unzählige schwirren seit Jahrhun<strong>der</strong>ten <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Welt umher, ob sie nun e<strong>in</strong>e Heldensage o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>en Halbgott-Mythos thematisieren. Die wohl<br />
bekanntesten und erstaunlichsten s<strong>in</strong>d jedoch<br />
jene Legenden, die sich um den Zeus-Sprössl<strong>in</strong>g<br />
Hercules ranken. E<strong>in</strong>ige schreiben ihm schlicht e<strong>in</strong>en<br />
menschlichen Charakter mit übernatürlichen<br />
Kräften zu, an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um heben ihn gar <strong>in</strong><br />
den Olymp, <strong>in</strong>klusive göttlichem Status. In diesem<br />
Sommer machten sich gleich zwei Regisseure daran,<br />
die griechische Sage auf die große Le<strong>in</strong>wand<br />
zu br<strong>in</strong>gen. In „The Legend Of Hercules“ wird<br />
jener rote Faden aufgenommen, <strong>der</strong> den Werdegang<br />
des Jüngl<strong>in</strong>gs Hercules zur gigantischen<br />
Heldenfigur erzählt.<br />
Die schöne Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> i Hebe (Gaia Weiss) hofft<br />
auf Hercules Rückkehr<br />
Hercules, <strong>der</strong> Befreier<br />
Im antiken Griechenland herrscht <strong>der</strong> gefürchtete<br />
Tyrann Amphitryon (Scott Adk<strong>in</strong>s). Dem Untergang<br />
nahe, sucht dessen verzweifelte Frau und<br />
König<strong>in</strong> Alkmene (Roxanne McKee) Hilfe bei<br />
e<strong>in</strong>em Orakel. Die Gebete werden von Zeus persönlich<br />
erhört, <strong>der</strong> ihr daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> zweites K<strong>in</strong>d<br />
schenkt. Als jüngerer Pr<strong>in</strong>z des griechischen Reiches,<br />
wächst Hercules (Kellan Lutz) <strong>in</strong> den Reihen<br />
des Tyrannen auf, den er <strong>in</strong> naher Zukunft<br />
bezw<strong>in</strong>gen soll. E<strong>in</strong>es Tages wird er als Soldat <strong>der</strong><br />
griechischen Armee entsandt, neue Gebiete zu<br />
erobern. Se<strong>in</strong>e große Liebe, Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Hebe von<br />
Kreta (Gaia Weiss), wird <strong>der</strong>weil von se<strong>in</strong>em <strong>in</strong>triganten<br />
Halbbru<strong>der</strong> Iphicles (Liam Garrigan) dazu<br />
genötigt, ihn anstelle von Hercules zu heiraten.<br />
Bei e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>terhalt wird daraufh<strong>in</strong> die gesamte<br />
Armee vernichtet und nur die mächtigsten Krieger,<br />
Hercules und se<strong>in</strong> Gefährte Sotiris (Liam McIntyre),<br />
überleben, werden aber von Sklavenhändlern<br />
als Gladiatoren verkauft. Kann die wahre, bisher<br />
unerkannte Natur des Halbgottes rechtzeitig aufblühen,<br />
um den Tyrannen doch noch zu stürzen?<br />
Polierte Rüstungen, gestählte Körper<br />
E<strong>in</strong>es sei vorweg gesagt: Wer sich bei „The Legend<br />
Of Hercules“ auf e<strong>in</strong> den Überlieferungen<br />
entsprechendes, unpathetisches Abenteuer freut,<br />
wird enttäuscht. Regisseur Renny Harl<strong>in</strong> („Cliffhanger“,<br />
1993) hat zwar offensichtlich das e<strong>in</strong><br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Buch über Hercules gelesen, nutzt<br />
dies aber nur, um e<strong>in</strong>e grundlegende Rahmenhandlung<br />
abzustecken. Viel mehr wirkt <strong>der</strong> gesamte<br />
Film wie e<strong>in</strong>e gut produzierte, auf jegliches<br />
Kunstblut verzichtende Variante von Epen wie<br />
„300“ o<strong>der</strong> „Troja“, eventuell gleichzusetzen mit<br />
e<strong>in</strong>er Langfi lmversion des aktuellen Sandalen-Serien-Epos<br />
„Spartacus“. Letzteres Gefühl wird durch<br />
„Spartacus“-Darsteller Liam McIntyre bestärkt, <strong>der</strong><br />
Hercules heldenhaften Mitstreiter Sotiris verkörpert.<br />
Insgesamt bietet <strong>der</strong> Film e<strong>in</strong>ige großartige<br />
Schauwerte. So s<strong>in</strong>d die Kämpfe bis <strong>in</strong>s kle<strong>in</strong>ste<br />
Detail durchchoreographiert und, mithilfe von<br />
Slow Motion-Sequenzen und gewaltigen Kraftakten,<br />
mit Abstand das schönste an dieser Produktion.<br />
In e<strong>in</strong>igen Passagen erkennt man jedoch zu<br />
deutlich, wo mit Green-Screen und CGI gearbeitet<br />
wurde. Wenn beispielsweise Hercules zu e<strong>in</strong>em<br />
kle<strong>in</strong>eren Sprung ansetzt und dann doch 15 Meter<br />
weit fl iegt, wirkt das ganze e<strong>in</strong> wenig unrund<br />
und <strong>in</strong>sgesamt zu künstlich. Außerdem weiß <strong>der</strong><br />
Neu-Gladiator Hercules (Kellan Lutz) nimmt es<br />
locker mit mehreren gleichzeitig auf<br />
Film irgendwie nicht so richtig, <strong>in</strong> welcher Liga er<br />
nun konkurrieren will. Ansatzweise wird e<strong>in</strong> brachialer<br />
Charakter vermittelt, um dann wie<strong>der</strong>, ganz<br />
im Stile e<strong>in</strong>es klassischen Liebesfi lms, seicht und<br />
romantisch zu agieren. Spaß macht <strong>der</strong> Film dennoch<br />
allemal, nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> glasklaren<br />
Soundqualität. Filmfans, die <strong>in</strong> Besitz e<strong>in</strong>es 5.1-<br />
o<strong>der</strong> sogar 7.1-Surroundsystems s<strong>in</strong>d, werden<br />
defi nitiv auf ihre Kosten kommen. Des Weiteren<br />
ersche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> Film <strong>in</strong> unterschiedlichen Varianten.<br />
Neben <strong>der</strong> normalen S<strong>in</strong>gle-Disc, gibt es außerdem<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache 3D-Version, sowie jeweils die<br />
2D- und 3D-Variante <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er limitierten Steelbook-Edition.<br />
Inhaltlich, sprich bei Bonusmaterial<br />
und Filmlänge, gibt es ke<strong>in</strong>e Unterschiede.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 6,5/10<br />
Das bildgewaltige Abenteuer um den mächtigen Halbgott wandelt<br />
irgendwo zwischen antiker Romanze und monumentalem<br />
Historien-Epos.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Abgesehen von e<strong>in</strong>igen matschigeren CGI-Eff ekten gestochen<br />
scharf und großartig <strong>in</strong>szeniert.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
So macht das Spaß! Endlich wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Film, <strong>der</strong> die Ressourcen<br />
<strong>der</strong> 5.1-/ 7.1-Technik vollends ausreizt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 29
Film<br />
Blockbuster<br />
Auge um Auge – Out Of The Furnace<br />
Drama<br />
OT: Out Of The Furnace L: US J: 2013 V: Tobis Film<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Scott Cooper<br />
D: Christian Bale, Woody Harrelson, Casey Affl eck<br />
LZ: 116 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 11.09.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Auf dem Covermotiv <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist Christian<br />
Bale mit e<strong>in</strong>em Jagdgewehr zu erkennen und<br />
<strong>der</strong> Titel lautet „Auge um Auge“. Folglich stellt<br />
man sich sofort e<strong>in</strong>en Rache-Thriller vor, bei dem<br />
es spätestens am Ende zu e<strong>in</strong>em actionreichen<br />
Schusswechsel kommt. Den Rache-Gedanken<br />
gibt es hier zwar auch, doch eigentlich passt <strong>der</strong><br />
Begriff „Rache-Drama“ viel besser als Genre-<br />
Bezeichnung für diesen Film. Was dem von Bale<br />
gespielten Hauptcharakter Russell Baze hier wi<strong>der</strong>fährt,<br />
kann nämlich nur als Drama bezeichnet<br />
werden. Zunächst führt er e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches aber<br />
glückliches Leben. Im Stahlwerk verdient er e<strong>in</strong>en<br />
ger<strong>in</strong>gen Lohn für e<strong>in</strong>e Doppelschicht nach <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en, während zuhause se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nig geliebte<br />
Freund<strong>in</strong> Lena (Zoe Saldana) auf ihn wartet. Se<strong>in</strong><br />
alter Vater ist krank und bettlägerig, während<br />
se<strong>in</strong> jüngerer Bru<strong>der</strong> Rodney (Casey Affleck)<br />
se<strong>in</strong>en Militärdienst leistet. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Schwächen<br />
Rodneys ist das Glücksspiel, für das er sich Geld<br />
Casey Affleck überzeugt als sozialer Verlierer, <strong>der</strong> im<br />
illegalen Straßenkampf se<strong>in</strong>e Chance sieht<br />
bei dem Kneipenbesitzer John Petty (Willem<br />
Dafoe) leiht. Und das ist letztendlich auch <strong>der</strong><br />
Auslöser des Dramas, denn um wie<strong>der</strong> schuldenfrei<br />
zu werden, lässt sich Rodney auf illegale<br />
Straßen-Faustkämpfe e<strong>in</strong>.<br />
Im Schweiße se<strong>in</strong>es Angesichts<br />
Um se<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong> zu schützen, gibt Russell<br />
e<strong>in</strong>en Teil se<strong>in</strong>es hart erarbeiteten Geldes an<br />
Petty und tilgt damit e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Schulden. Bee<strong>in</strong>druckt<br />
von dieser brü<strong>der</strong>lichen Wärme besteht<br />
Petty auf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Dr<strong>in</strong>k. Auf dem<br />
Nachhause-Weg kollidiert Russels Auto mit e<strong>in</strong>em<br />
an<strong>der</strong>en Wagen – Fahrer und K<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d beide tot.<br />
E<strong>in</strong> Szenenwechsel zeigt Russel bei se<strong>in</strong>er alten<br />
Arbeit als Schweißer. Als er sich jedoch umdreht,<br />
erkennt man das Zeichen e<strong>in</strong>er Haftanstalt auf <strong>der</strong><br />
Rückseite se<strong>in</strong>es Overalls. Er sitzt e<strong>in</strong>e Haftstrafe<br />
wegen Trunkenheit am Steuer und fahrlässiger<br />
Tötung ab. Als er wie<strong>der</strong> rauskommt, hat sich die<br />
Welt verän<strong>der</strong>t und von se<strong>in</strong>em vorherigen Leben<br />
ist kaum noch etwas übrig. Vorbestraft wie er ist,<br />
darf er sich künftig ke<strong>in</strong>e weiteren Vergehen mehr<br />
leisten. Zudem fühlt er sich schuldig am Tod <strong>der</strong><br />
Fahrzeug<strong>in</strong>sassen, weshalb er e<strong>in</strong> ganz an<strong>der</strong>es<br />
Verhältnis zum Leben bekommt.<br />
Fight Club<br />
Die erste Hälfte des Films widmet sich <strong>in</strong> all ihrer<br />
Ausgiebigkeit dem Leben Russels, <strong>der</strong> sich kaum<br />
etwas zu schulden kommen lässt. Christian Bales<br />
Charakter wirkt hierbei wie die emotionale Stütze<br />
e<strong>in</strong>es jeden Familienmitglieds und Freundes;<br />
jemand, <strong>der</strong> all se<strong>in</strong>en Ärger <strong>in</strong> sich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> frisst,<br />
um an<strong>der</strong>e nicht damit zu belasten. Se<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende<br />
Statur lässt ihn wie e<strong>in</strong>e Art <strong>India</strong>ner<br />
wirken: Groß und kräftig, jemand <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Situation<br />
mit Ruhe erträgt, während es <strong>in</strong> ihm brodelt.<br />
Dieses Gefühl verstärkt sich bei e<strong>in</strong>er Jagdszene,<br />
während <strong>der</strong> Russel Gnade zeigt und e<strong>in</strong>en bereits<br />
anvisierten Hirsch entkommen lässt. Natürlich<br />
ist diese Schlüsselszene die Vorbereitung auf<br />
das noch Kommende. Doch wofür will Russel<br />
eigentlich Rache nehmen? Was ist <strong>der</strong> Auslöser<br />
für e<strong>in</strong>en sanften Menschen wie ihn, bewusst<br />
e<strong>in</strong>en Menschen töten zu wollen? Dieser Auslöser<br />
kommt lei<strong>der</strong> erst sehr spät im Film, weshalb<br />
wir ihn hier nicht verraten wollen. Und im<br />
Epizentrum dieser unverzeihlichen Tat steht wie<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>mal John Petty, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> krummes Geschäft<br />
mit dem skrupellosen F<strong>in</strong>sterl<strong>in</strong>g Harlan DeGroat<br />
abschließt. Dieser wird von Woody Harrelson<br />
gespielt, <strong>der</strong> bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen an<strong>der</strong>en Filmen<br />
wie etwa „7 Psychos“ und „Natural Born Killers“<br />
bewies, was für miese Arschlöcher er spielen<br />
kann. Und wenn Sie das böse A-Wort im letzten<br />
Satz für unangebracht halten, dann schauen Sie<br />
sich e<strong>in</strong>fach „Auge um Auge“ an und Sie werden<br />
feststellen, dass es tatsächlich ke<strong>in</strong>e bessere Bezeichnung<br />
gibt, um den Charakter DeGroat zu<br />
beschreiben. Als drogensüchtiger Loser geht er<br />
beim kle<strong>in</strong>sten Auslöser an die Decke und setzt<br />
unverhältnismäßige Gewalt e<strong>in</strong>, wenn ihm etwas<br />
nicht passt. Das und se<strong>in</strong>e Unfähigkeit zur Kommunikation<br />
machen ihn unglaublich gefährlich.<br />
Als er Russel das erste Mal begegnet, lautet se<strong>in</strong>e<br />
Antwort auf die Frage, ob er e<strong>in</strong> Problem mit ihm<br />
habe: „Ich habe mit jedem e<strong>in</strong> Problem!“<br />
Regisseur Scott Cooper baut se<strong>in</strong> Rachedrama<br />
ganz sachte auf und bedient sich dabei e<strong>in</strong>er stetigen<br />
Steigerung, die auch am ausgesprochen ruhigen<br />
aber kraftvollen Ende nicht an Glaubwürdigkeit<br />
verliert. Das Gewicht e<strong>in</strong>es Menschenlebens<br />
ist hier größer als <strong>in</strong> den meisten Rache-Thrillern.<br />
Die dah<strong>in</strong>terstehende Schuld h<strong>in</strong>gegen und die<br />
Konsequenzen <strong>der</strong> Rache werden hier nur angedeutet<br />
und am Ende relativ offengelassen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 8/10<br />
Wirklich starke Schauspielleistungen von Christian Bale, Woody<br />
Harrelson und nicht zuletzt von Casey Affl eck. Das Beste daran ist<br />
<strong>der</strong> stille Sturm, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em friedliebenden Mann entfacht wird.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Der durchschnittliche Schwarzwert verursacht e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren<br />
Kontrast. Darunter leiden auch die Konturen und damit die Schärfe.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
1,5/3 2/3 1/2 1,5/2<br />
Die Tonspur strahlt sehr viel Ruhe aus, eben wie e<strong>in</strong> Jäger auf se<strong>in</strong>er<br />
Pirsch. Abgesehen davon kl<strong>in</strong>gen die Dialoge etwas komprimiert.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1/3 1/2 1,5/2<br />
Bil<strong>der</strong>: Tobis Film<br />
30
Blockbuster<br />
Film<br />
Pompeii 3D<br />
Drama/Action<br />
OT: Pompeii L: CN, US,<br />
DE J: 2014 V: Constant<strong>in</strong><br />
B: MVC, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
verw. 3D-TV: Philips<br />
40PFL8007K/12<br />
2D-komp.: ja<br />
R: Paul W. S. An<strong>der</strong>son<br />
D: K. Har<strong>in</strong>gton, E. Brown<strong>in</strong>g LZ: 105 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 07.08.14 × 1 Extras: 8,5/10<br />
Die Story dieses bildgewaltigen<br />
Historien-Katastrophen-Spektakels<br />
ist ebenso nebensächlich wie<br />
klischeebeladen: Milo, e<strong>in</strong> geschundener<br />
Sklave und gestählter Gladiator,<br />
verliebt sich <strong>in</strong> die wohlhabende<br />
Adelstochter Cassia, während e<strong>in</strong><br />
mächtiger Senator das ungleiche<br />
Paar mit allen Mitteln von ihrem<br />
kle<strong>in</strong>en Glück fernhalten will. Das<br />
Ganze spielt sich vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
des ausbrechenden Vesuv<br />
ab, <strong>der</strong> ganz Pompeji dem Untergang<br />
weiht: Für genügend Drama,<br />
Herzschmerz und Spannung ist also<br />
gesorgt. Regie führte übrigens Paul<br />
W. S. An<strong>der</strong>son, <strong>der</strong> sich bisher vor<br />
Gewöhnungsbedürftig, um es milde auszudrücken: Kiefer Sutherland assoziiert man mittlerweile eben ganz automatisch<br />
mit Agent Jack Bauer – ihn plötzlich als fiesen Senator <strong>in</strong> <strong>der</strong> Antike ernstzunehmen, fällt da natürlich schwer<br />
allem mit stylisher Action <strong>in</strong> den<br />
diversen „Resident Evil“-Teilen hervortat.<br />
Emily Brown<strong>in</strong>g und Kit Har<strong>in</strong>gton<br />
geben e<strong>in</strong> nettes Pärchen ab<br />
und mühen sich redlich, aber letztlich<br />
erfolglos, den bee<strong>in</strong>druckenden<br />
(3D-)Schauwerten <strong>der</strong> Produktion<br />
auch <strong>in</strong>haltlich etwas Tiefe entgegenzusetzen.<br />
Dazu trägt Kiefer<br />
Sutherland als schmieriger und <strong>in</strong>triganter<br />
Senator Corvus nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
bei – hier von e<strong>in</strong>er Fehlbesetzung<br />
zu sprechen, ist sicher nicht zu<br />
hoch gegriffen. Die Schokoladenseite<br />
dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zeigt sich ganz klar<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> technischen Brillanz, mit <strong>der</strong><br />
die antike Stadt auf dem Bildschirm<br />
zu neuem Leben erweckt wird – nur<br />
um schließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> fi nalen Katastrophe<br />
unter Tonnen von Staub<br />
und Asche und Lava begraben zu<br />
werden. Der sich lange unheilvoll<br />
androhende Ausbruch des Vulkans<br />
ist e<strong>in</strong> echtes Highlight, das <strong>in</strong> technisch<br />
hochwertigen Bil<strong>der</strong>n und mit<br />
bee<strong>in</strong>drucken<strong>der</strong> akustischer Wucht<br />
erst auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D voll und ganz zur<br />
Geltung kommt.<br />
TW<br />
Film 6/10<br />
Technisch herausragen<strong>der</strong> Trip <strong>in</strong> die letzten<br />
Tage von Pompeji, wobei die tolle Präsentation<br />
dem Inhalt nicht das Wasser reichen kann.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 9/10<br />
3D 8,5/10<br />
Noah<br />
Bil<strong>der</strong>: Constant<strong>in</strong>, Paramount Home<br />
Fantasy-Drama<br />
OT: Noah<br />
L: US J: 2014<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DD 5.1<br />
R: Darren Aronofsky<br />
D: Russell Crowe,<br />
Jennifer Connelly, Ray<br />
W<strong>in</strong>stone, Anthony Hopk<strong>in</strong>s LZ: 138 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.08.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Der stämmige Veganer Noah ist<br />
nicht zu Scherzen aufgelegt<br />
Wegen <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Bibel unvere<strong>in</strong>baren Plot-Details gab es zwischen dem<br />
Studio und Aronofsky so e<strong>in</strong>ige Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten<br />
Darren Aronofskys Version <strong>der</strong> biblischen<br />
Geschichte Noahs vere<strong>in</strong>t<br />
die immense Bildgewalt e<strong>in</strong>es<br />
„The Founta<strong>in</strong>“ mit e<strong>in</strong>er religiös<br />
aufgeladenen Fantasy-Handlung, die<br />
von <strong>der</strong> starken Präsenz ihrer Hauptdarsteller<br />
lebt. Wenn Russell Crowe<br />
als Seths Nachfahre Noah auf Urgeste<strong>in</strong><br />
Ray W<strong>in</strong>stone trifft, <strong>der</strong> hier<br />
den Ka<strong>in</strong>-Nachfahren Tubal-Ca<strong>in</strong><br />
spielt, dann tritt die Naturkatastrophe<br />
erst e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund –<br />
so massiv wirken die gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
kämpfenden Männer. Und auch den<br />
E<strong>in</strong>bruch <strong>der</strong> S<strong>in</strong>tflut weiß Darren<br />
Aronofsky mit großer Brachialität<br />
zu <strong>in</strong>szenieren. Gegen die Natur<br />
kommt eben ke<strong>in</strong>er an. Trotz des<br />
Potenzials, e<strong>in</strong>en Kunstfilm aus dem<br />
Stoff zu machen (e<strong>in</strong>ige Avancen<br />
dazu zeigen sich z. B. bei <strong>der</strong> im<br />
Zeitraffer gehaltenen Entfaltung des<br />
Lebensflusses), konzentriert sich <strong>der</strong><br />
Film hauptsächlich auf den Faktor<br />
Mensch, also die Charaktere und<br />
das soziale Gefüge auf <strong>der</strong> Arche.<br />
Während die betäubten Tiere <strong>in</strong> Ruhe<br />
die Fahrt verschlafen, spielt sich<br />
an Bord e<strong>in</strong> hässliches Familiendrama<br />
ab, das zum Großteil von Noahs<br />
extremistischem „Re<strong>in</strong>igungs“-Gedanken<br />
hervorgerufen wird. Unabhängig<br />
vom Glauben funktioniert<br />
das Fantasy-Drama selbst mit se<strong>in</strong>en<br />
ste<strong>in</strong>ernen Wächtern gar nicht mal<br />
so schlecht und ersche<strong>in</strong>t vor allem<br />
durch se<strong>in</strong>en unberechenbaren,<br />
vielschichtigen und immer weiter<br />
<strong>in</strong> den Fanatismus abrutschenden<br />
Hauptcharakter als ausgesprochen<br />
<strong>in</strong>teressant. Mit se<strong>in</strong>em farblich<br />
ungesättigten, dunklen Look und<br />
<strong>der</strong> erhabenen Schärfe ist „Noah“<br />
e<strong>in</strong> düsteres Riesengemälde für die<br />
Heimk<strong>in</strong>ole<strong>in</strong>wand. Der apokalyptische<br />
Sound lässt die Welt hörbar<br />
facettenreich untergehen. Neben<br />
<strong>der</strong> 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es auch e<strong>in</strong>e<br />
3D-Version, die uns lei<strong>der</strong> nicht zur<br />
Verfügung gestellt wurde. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Wie von Aronofsky zu erwarten, ist <strong>der</strong> Film e<strong>in</strong><br />
monumentales Fantasy-Spektakel mit religiösen<br />
Motiven, die nicht zw<strong>in</strong>gend christlich s<strong>in</strong>d.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 31
Film<br />
Blockbuster<br />
SABOTAGE<br />
Was hat er nicht schon alles erreicht: Erst Mister Universum, dann Schauspieler, anschließend sogar Gouverneur<br />
von Kalifornien... und jetzt wohl aus Langeweile - o<strong>der</strong> weil er es e<strong>in</strong>fach kann - wie<strong>der</strong> Schauspieler! Arnie hat als<br />
„Term<strong>in</strong>ator“ tatsächlich nicht gelogen: „I‘LL BE BACK!“ – Ja, er ist zurück!<br />
Action-Drama<br />
OT: Sabotage L: US J: 2014 V: Splendid Film<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD 7.1 R: David Ayer D: Arnold<br />
Schwarzenegger, Sam Worth<strong>in</strong>gton, Olivia Williams, u. a.<br />
LZ: 100 m<strong>in</strong> FSK: 18 P: 20 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 28.08.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Kennt man das nicht schon? Hat „Rocky“ das<br />
nicht genauso gemacht? Ne<strong>in</strong>, es sche<strong>in</strong>t auf<br />
den ersten Blick zwar irgendwie das gleiche zu<br />
se<strong>in</strong>, ist dann aber doch völlig an<strong>der</strong>s. Ähnlich<br />
wie das „The Expendables”-Franchise nämlich,<br />
bei dem Sylvester „Sly” Stallone die größten<br />
Action-Helden aller Zeiten seit e<strong>in</strong>igen Jahren um<br />
sich herum versammelt, geht auch Arnold „Arnie”<br />
Schwarzenegger <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em neusten Actioner vor.<br />
Neben <strong>der</strong> „Term<strong>in</strong>ator“-Legende treten hier u.a.<br />
die nicht weniger bekannten und äußerst schlagfertigen<br />
Sam Worth<strong>in</strong>gton („Avatar“, 2009), Max<br />
Mart<strong>in</strong>i („Pacific Rim“, 2013), Terrence Howard<br />
(„Prisoners“, 2013), Joe Manganiello („Magic<br />
Mike“, 2012), Josh Holloway („Mission: Impossible<br />
– Phantom Protokoll“, 2011) und Mireille<br />
Enos („World War Z“, 2013) auf. Zwar nicht die<br />
absolute „Crème de la Crème“ an Action-Stars,<br />
dafür aber die optimale Bühne für die Jungs (und<br />
das Mädchen), sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Oberliga des Action-<br />
Bus<strong>in</strong>ess zu etablieren. Was Schwarzeneggers<br />
und Stallones Produktionen dabei grundlegend<br />
unterscheidet, ist die Ernsthaftigkeit des Filmmaterials.<br />
Im Gegensatz zu den „Expendables“ (Teil<br />
3 läuft zurzeit im K<strong>in</strong>o) setzen die Macher von<br />
„Sabotage“ nämlich auf e<strong>in</strong>e gut durchdachte<br />
Story. Zwar werden hier und da auch mal coole<br />
Sprüche e<strong>in</strong>gebaut – was bei echten Kriegern<br />
natürlich immer se<strong>in</strong> muss – jedoch ist <strong>der</strong> Film<br />
durch und durch e<strong>in</strong> Action-Drama <strong>der</strong> etwas<br />
härteren Sorte.<br />
Der <strong>in</strong>nere Krieg<br />
John „Breacher“ Wharton (Schwarzenegger) ist<br />
E<strong>in</strong>satzleiter und Gruppenführer e<strong>in</strong>er Speziale<strong>in</strong>satz-Truppe<br />
<strong>der</strong> Polizei. Bei e<strong>in</strong>em Übergriff auf<br />
den Unterschlupf e<strong>in</strong>es Kartells verstecken die<br />
schweren Jungs (und das schwere Mädel) e<strong>in</strong>en<br />
größeren Teil des beschlagnahmten Geldes. Als<br />
sie später zum Versteck zurückkehren, s<strong>in</strong>d die<br />
Millionen jedoch verschwunden. Sofort geraten<br />
sie <strong>in</strong>s Fadenkreuz <strong>in</strong>ternationaler Ermittlungen<br />
und werden vom Dienst suspendiert. Innerhalb<br />
<strong>der</strong> Gruppe, die eigentlich wie e<strong>in</strong>e Familie zusammenhält,<br />
entstehen plötzlich unangenehme<br />
Spannungen. Je<strong>der</strong> verdächtigt jeden und Brea-<br />
Bil<strong>der</strong>: Splendid Film<br />
32
Blockbuster<br />
Film<br />
cher versucht geme<strong>in</strong>sam mit Detective Carol<strong>in</strong>e<br />
Brentwood (Olivia Williams) dem Dieb auf die<br />
Schliche zu kommen. War es jemand aus <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>heit o<strong>der</strong> doch e<strong>in</strong> Außenstehen<strong>der</strong>? Kritisch<br />
wird es, als jemand anfängt, die Mitglie<strong>der</strong> des<br />
SWAT-Kommandos nach und nach zu beseitigen.<br />
Breacher muss handeln – die Jagd beg<strong>in</strong>nt.<br />
Bad Cop, Bad Cop<br />
Der Film ist grundsätzlich e<strong>in</strong> Drama um Korruption,<br />
Gier und Loyalität. Doch wie wir den ehemaligen<br />
Mister Universum und natürlich auch<br />
Regisseur David Ayer („End Of Watch“, 2013),<br />
kennen und lieben, kommt <strong>der</strong> Film nicht ohne<br />
Action und Gewalt aus. Und so bietet „Sabotage“<br />
neben den emotional ruhigen Momenten auch<br />
fulm<strong>in</strong>ante Verfolgungsjagden und Schusswechsel.<br />
Kennt man Ex-Gouverneur Schwarzenegger<br />
normalerweise <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Rollen als kompromissloser<br />
Hau-drauf-Bolzen, so hat man ihn noch nie<br />
so emotional aufgewühlt erlebt wie <strong>in</strong> diesem<br />
Film. Der knallharte, von unzähligen E<strong>in</strong>sätzen<br />
geprägte Cop mit fe<strong>in</strong>fühligen Attributen sche<strong>in</strong>t<br />
ihm direkt auf den Leib geschnei<strong>der</strong>t zu se<strong>in</strong>.<br />
Viele Fans und Kritiker sagen, se<strong>in</strong>e Filmkarriere<br />
wäre längst vorüber und dass se<strong>in</strong> Comeback<br />
nicht gelungen, ja fast schon pe<strong>in</strong>lich sei.<br />
Doch wie viele an<strong>der</strong>e <strong>in</strong> die Jahre gekommene<br />
Stars – Sylvester Stallone, Cl<strong>in</strong>t Eastwood und<br />
Michael Ca<strong>in</strong>e, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen – hat<br />
auch Arnie nichts verlernt. Im Gegenteil: Se<strong>in</strong><br />
Breacher-Charakter hat sehr viel mehr Substanz<br />
und emotionale Tiefe als die meisten früheren,<br />
von ihm verkörperten Figuren. H<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong><br />
schafft er es zwar nicht ganz, bestimmte Emotionen<br />
überzeugend darzustellen, dennoch zählt<br />
dieser Le<strong>in</strong>wandausfl ug defi nitiv zu den besten<br />
Schwarzeneggers. Auch die an<strong>der</strong>en Darsteller<br />
verkörpern ihre Rollen sehr überzeugend. Miesere<br />
Cops hat man wohl noch nicht gesehen.<br />
Absolut gewalttätig und korrupt präsentieren sich<br />
die Cops mehr wie e<strong>in</strong>e Art Outlaw-Gang. So<br />
Abgesehen von Arnie „Breacher“ Schwarznegger, ist „Monster“ (Sam Worth<strong>in</strong>gton) <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige reflektiernde<br />
Charakter, auch wenn das hier jetzt nicht so aussieht<br />
s<strong>in</strong>d sie oft nicht wirklich besser als die Gangster,<br />
die sie bekämpfen. E<strong>in</strong>zig Terrence Howard kauft<br />
man den harten Kerl nicht zu 100 Prozent ab. Er<br />
wirkt zwar bemüht, muss sich aber sichtlich anstrengen,<br />
um böse zu wirken. Ke<strong>in</strong> Vergleich zu<br />
Mireille Enos, die aber mal locker mithalten kann.<br />
Oh, geliebtes Kunstblut<br />
Zusätzlich zum breiten Darstellerspektrum wartet<br />
<strong>der</strong> Film mit vorbildlicher Technik auf. Jede<br />
Actionsequenz, ob Schießerei o<strong>der</strong> Verfolgungsjagd,<br />
ist optimal dynamisch gestaltet und reizt<br />
die Möglichkeiten <strong>der</strong> 5.1-Technologie vollends<br />
aus. Die gestochen scharfe Bildqualität zeigt<br />
kaum Schwächen auf und hilft dem Film zusätzlich,<br />
die Geschichte imposant zu gestalten.<br />
Für Fans von expliziter, roher Gewalt gibt es e<strong>in</strong>e<br />
ungeschnittene FSK18-Version (S<strong>in</strong>gle-Disc o<strong>der</strong><br />
Limited Steelbook Edition; letztere als Bewertungsgrundlage),<br />
die nicht zu knapp zeigt, was<br />
Gewehrkugeln und an<strong>der</strong>e Waffen mit e<strong>in</strong>em<br />
menschlichen Körper so alles anrichten können.<br />
Eventuell e<strong>in</strong> wenig zu überspitzt, aber das ist<br />
natürlich Geschmackssache. Für wen eher die<br />
Story im Vor<strong>der</strong>grund steht und wem zu viel<br />
Kunst- und CGI-<strong>Blu</strong>t auf die Nerven gehen, für<br />
den gibt es aber auch die geschnittene FSK<br />
16-Variante, welcher 5 M<strong>in</strong>uten an blutigen Gewaltexzessen<br />
fehlen. Abgesehen von <strong>der</strong> Laufzeit<br />
und <strong>der</strong> Verpackung, unterscheiden sich die<br />
Versionen zudem im bereitgestellten Bonusmaterial.<br />
Die geschnittene FSK 16-Edition enthält<br />
ke<strong>in</strong>erlei Extras, während den ungeschnittenen<br />
Versionen e<strong>in</strong>ige spannende Bonusfeatures beiliegen.<br />
Neben e<strong>in</strong>em alternativen Ende s<strong>in</strong>d außerdem<br />
entfallene Szenen, e<strong>in</strong>e B-Roll, e<strong>in</strong> sehr<br />
aufschlussreiches Mak<strong>in</strong>g-Of und e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante<br />
Interviews mit Regisseur David Ayer und<br />
den Schauspielern Arnold Schwarzenegger, Sam<br />
Worth<strong>in</strong>gton und Terrence Howard enthalten.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 7/10<br />
Obacht! „Arnie“ kann auch an<strong>der</strong>s: Sowohl be<strong>in</strong>hartes, als auch<br />
emotional mitreißendes Cop-Drama mit e<strong>in</strong>igen unerwarteten<br />
Wendungen.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Lässig Zigarre zu rauchen, zeugt immer von Stil: John Wharton (Schwarznegger), Joe Phillips (Manganiello)<br />
und Lizzy Mur<strong>ray</strong> (Enos) nach getaner Arbeit<br />
Technik à la „Das Neuste vom Neusten“, so muss e<strong>in</strong><br />
Action-Kracher eigentlich immer aussehen!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Beson<strong>der</strong>s im Bereich <strong>der</strong> Räumlichkeit und <strong>der</strong> gezielten Ortung<br />
von Geräuschen absolute Referenz.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 3/3 2/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 33
Film<br />
Anspruch<br />
Illusion<br />
Experimentalfilm/Erotik/Drama<br />
OT: Illusion<br />
L: DE J: 2014<br />
V: WVG Medien<br />
B: MPEG-4, 2.39 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Roland Reber<br />
D: Carol<strong>in</strong>a Hoff mann,<br />
Antje Nikola Mönn<strong>in</strong>g,<br />
Wolfgang Seidenberg LZ: 93 m<strong>in</strong><br />
FSK: 16 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.08.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Ab und an blitzen Bildkompositionen<br />
auf, die vor Kraft nur so strotzen<br />
Viel nackte Haut, religiöse Symbolik, Gesten und Zeichen, die über sich<br />
selbst h<strong>in</strong>ausweisen: „Illusion“ verlangt tätige Mitarbeit vom Zuschauer<br />
E<strong>in</strong>e Nacht, e<strong>in</strong>e Bar; acht Menschen<br />
und ihre Geschichten,<br />
Abgründe und Sehnsüchte: Wer<br />
sich auf „Illusion“ e<strong>in</strong>lässt, bekommt<br />
alles an<strong>der</strong>e als gewöhnliche Filmkost<br />
geboten! Hier verschwimmen<br />
Realität und Traum, Wunsch und<br />
Wahn, <strong>in</strong>nerste Geheimnisse werden<br />
preisgegeben und die Masken<br />
(und Hüllen) des Alltags fallen<br />
schneller als man glaubt.<br />
„Independent total“ ist das Motto<br />
dieses Films: Regisseur/Autor Roland<br />
Reber und se<strong>in</strong> Team stellten<br />
auch „Illusion“ wie die Vorgängerfi<br />
lme wie<strong>der</strong> komplett <strong>in</strong> Eigenregie<br />
und vollständig privatfi nanziert auf<br />
die Be<strong>in</strong>e. Dass die „Trefferquote“<br />
e<strong>in</strong>zelner Szenen dabei von fasz<strong>in</strong>ierend-abseitig<br />
über „eher gewollt<br />
als gekonnt“ bis h<strong>in</strong> zu unbeholfenkunstbefl<br />
issen reicht, sollte e<strong>in</strong>em<br />
auf jeden Fall klar se<strong>in</strong> – doch gerade<br />
diese krude und nie vorherzusehende<br />
Mischung macht ja auch den<br />
großen Reiz solch e<strong>in</strong>es fi lmischen<br />
Experiments aus.<br />
Teilweise bewusst blasse Farben<br />
und e<strong>in</strong> leichter Video-Look machen<br />
die Optik von „Illusion“ nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt zu e<strong>in</strong>em schlagenden<br />
Argument für den Film. Dennoch<br />
gehen die Bil<strong>der</strong> für die ausgesprochenen<br />
Low-Budget-Umstände <strong>der</strong><br />
Produktion <strong>in</strong> Ordnung. Selbiges gilt<br />
für den Sound, <strong>der</strong> <strong>in</strong> zweckmäßigklarem<br />
Dolby Digital 2.0 auf Surround-Effekte<br />
verzichtet, um die Dialoge<br />
<strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen.<br />
Selten war e<strong>in</strong> Mak<strong>in</strong>g-of so willkommen<br />
wie bei diesem Film. Die<br />
Gedankengänge h<strong>in</strong>ter den verwirrenden<br />
und verstörenden Bil<strong>der</strong>n<br />
direkt von den Machern zu erfahren,<br />
hat natürlich etwas für sich. Auch<br />
e<strong>in</strong> angeregtes Publikumsgespräch<br />
von den Hofer Filmtagen sowie e<strong>in</strong><br />
TV-Beitrag <strong>in</strong>klusive Filmkritik tragen<br />
zur fruchtbaren Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit dem Gesehenen bei. TW<br />
Film 6,5/10<br />
E<strong>in</strong> alptraumhafter Trip durch die Untiefen <strong>der</strong><br />
Seele – e<strong>in</strong> experimentelles Erotik-Drama zwischen<br />
Staunen, Kopfnicken und Kopfschütteln.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Endless Love<br />
Romanze<br />
OT: Endless Love<br />
L: US J: 2014<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.)<br />
R: Shana Feste<br />
D: Gabriella Wilde,<br />
Alex Petyffer, Robert Patrick<br />
LZ: 105 m<strong>in</strong> FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 31.07.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
E<strong>in</strong>e gutgeme<strong>in</strong>te Warnung vorweg:<br />
Wenn Sie mit e<strong>in</strong>em amerikanischen<br />
Highschool-Pendant von<br />
e<strong>in</strong>schlägigen „Pilcher“-Verfilmungen<br />
Probleme haben, dann sollten Sie<br />
um diesen Film e<strong>in</strong>en möglichst<br />
großen Bogen machen! Falls Sie an<br />
dieser Stelle noch weiterlesen, dann<br />
erwartet Sie bei „Endless Love“ e<strong>in</strong>e<br />
geradezu bil<strong>der</strong>buchartige Lovestory:<br />
Die junge, strebsame, aus gutem<br />
Die beiden Best Buddies David und Mace (Alex Pettyfer und Dayo Okeniyi)<br />
werden die lahme Party <strong>der</strong> guten Gesellschaft gleich <strong>in</strong> Schwung br<strong>in</strong>gen<br />
Newcomer<strong>in</strong> Gabriella Wilde ist e<strong>in</strong><br />
gutes Argument für den Film<br />
Hause kommende Jade Butterfield<br />
verliert ihr Herz an den aus e<strong>in</strong>fachen<br />
Verhältnissen stammenden<br />
David Elliot. Mit <strong>der</strong> geplanten Elite-<br />
Uni- und Herzchirurgen-Zukunft des<br />
geliebten Töchterchens passt das<br />
für den herrischen Herrn Papa natürlich<br />
absolut nicht unter e<strong>in</strong>en<br />
Hut: Herzschmerz und so manche<br />
Hürde bis zum Happy End s<strong>in</strong>d<br />
also vorprogrammiert! Newcomer<strong>in</strong><br />
Gabriella Wilde und Frauenschwarm<br />
Alex Pettyfer geben e<strong>in</strong> wirklich<br />
wun<strong>der</strong>hübsches Pärchen ab, dem<br />
man die ganz große Liebe und die<br />
ungezähmte, be<strong>in</strong>ahe unschuldige<br />
Lust aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> von Anfang an<br />
abkauft. E<strong>in</strong> ziemliches Problem ist<br />
die unerträgliche Figur des Vaters<br />
(Bruce Greenwood) – ohne den<br />
es aber lei<strong>der</strong> null Drama und<br />
folglich auch ke<strong>in</strong>en Film gäbe.<br />
Dennoch: Solch e<strong>in</strong>en halsstarrigen,<br />
weltfremden und unsympathischen<br />
Charakter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Wohlfühl-<br />
Liebesfilm zu platzieren, erfor<strong>der</strong>t<br />
schon jede Menge Mut und Zuversicht<br />
<strong>in</strong> die „Leidensfähigkeit“ des<br />
Zielpublikums. Technische Umsetzung<br />
und Bonusausstattung pegeln<br />
sich auf gutem bis durchschnittlichem<br />
Niveau e<strong>in</strong>. Das erweiterte<br />
Ende hat es nicht umsonst nicht <strong>in</strong><br />
den f<strong>in</strong>alen Cut geschafft – die alternativen<br />
Szenen s<strong>in</strong>d mal süß, mal<br />
reichlich überflüssig. Vom Standard-<br />
Mak<strong>in</strong>g-of sollte man sich ke<strong>in</strong>en<br />
großen Tiefgang erwarten. TW<br />
Film 6/10<br />
Sommerleichter Schmachtfetzen nach Schema F:<br />
mit e<strong>in</strong>em wun<strong>der</strong>baren Pärchen zum Verlieben,<br />
und e<strong>in</strong>er lächerlichen Vaterfi gur zum Abschalten.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Universal Pictures, WVG Medien<br />
34
Anspruch<br />
Film<br />
K<strong>in</strong>gs Of Summer<br />
Drama/Komödie<br />
OT: The K<strong>in</strong>gs Of<br />
Summer<br />
L: US J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Jordan Vogt-Roberts<br />
D: Nick Rob<strong>in</strong>son,<br />
Gabriel Basso, Moises Arias LZ: 95 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Die erste Liebe hat immer etwas<br />
Magisch-sommerliches an sich<br />
Erwachsen werden ist vermutlich<br />
e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> schwierigsten<br />
und verän<strong>der</strong>ungsreichsten Zeiten<br />
im Leben e<strong>in</strong>es jeden Menschen.<br />
Doch was heißt eigentlich erwachsen<br />
werden? Unabhängigkeit bzw.<br />
Selbstständigkeit? Beziehungsfähig?<br />
Schnurrbart? Der Bart ist schon e<strong>in</strong>mal<br />
unheimlich wichtig, das weiß<br />
Joe (Nick Rob<strong>in</strong>son) ganz genau.<br />
Zudem muss er raus aus dem<br />
Haus se<strong>in</strong>es Vaters, e<strong>in</strong> eigenes<br />
Leben aufbauen. Am liebsten denkt<br />
er an se<strong>in</strong>en Schwarm Kelly (Er<strong>in</strong><br />
Moriarty), die momentan mit<br />
e<strong>in</strong>em über 18-jährigen Vollidioten<br />
zusammen ist. Genau aus dem<br />
Grund unternimmt Joe auch lieber<br />
etwas mit se<strong>in</strong>em besten Kumpel<br />
Patrick (Gabriel Basso), mit dem er<br />
schon als kle<strong>in</strong>er Junge häufig im<br />
Wald unterwegs war. Seit geraumer<br />
Zeit begleitet sie zudem <strong>der</strong> Querdenker<br />
Biaggio (Moises Arias), <strong>der</strong><br />
pr<strong>in</strong>zipiell ke<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>earen Gedanken<br />
fassen kann. Stattdessen äußert er<br />
ausschließlich wirres Zeug, was sich<br />
aus e<strong>in</strong>em gewissen Betrachtungsw<strong>in</strong>kel<br />
als genial entpuppt. Zu dritt<br />
Das Drama geht <strong>in</strong> Richtung „Stand By Me“, spielt auf <strong>der</strong> humoristischen Ebene<br />
von „Ganz weit h<strong>in</strong>ten“ und bietet abstruse Bil<strong>der</strong> wie „Moonrise K<strong>in</strong>gdom“<br />
entwickeln sie den Plan, ihre eigene<br />
Entführung zu <strong>in</strong>szenieren, sich im<br />
Wald e<strong>in</strong>e Hütte zu bauen und von<br />
Pilzen, Beeren und Wildbrät zu leben.<br />
Der Plan gel<strong>in</strong>gt und die Jungs<br />
verleben den Sommer <strong>in</strong> ihrem paradiesischen<br />
Idyll … bis irgendwann<br />
<strong>der</strong> erste Frauenbesuch ansteht und<br />
Zwielicht säht. Doch das ist nur<br />
<strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Probleme, die Joe<br />
zu e<strong>in</strong>em erwachsenen Menschen<br />
werden lassen sollen – jenseits<br />
se<strong>in</strong>es Bartes. Die Farbdarstellung<br />
ist vorrangig sommerlich warm und<br />
verursacht melancholische Gefühle.<br />
Offensichtlich hatten die Filmemacher<br />
auch ausgiebigen Spaß daran,<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsaufnahmen<br />
zu drehen, denn von den fasz<strong>in</strong>ierenden<br />
Zeitlupenaufnahmen gibt es<br />
e<strong>in</strong>e ganze Menge.<br />
FT<br />
Film 7,5/10<br />
Drei Jungen bauen ihr letztes Fantasieschloss,<br />
das nur durch die Realität des Erwachsense<strong>in</strong>s<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gerissen werden kann.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Sommer im Februar<br />
Zwischen Welten<br />
Romanze/Drama<br />
Kriegsdrama<br />
OT: Summer In<br />
February L: GB J: 2013<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.)<br />
R: Christopher Menaul<br />
D: Emily Brown<strong>in</strong>g,<br />
Dan Stevens, Dom<strong>in</strong>ic Cooper LZ: 101 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 04.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Zwei Schöngeister, die sich über<br />
Kunst und Literatur näherkommen<br />
OT: Zwischen Welten<br />
L: DE J: 2014 V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Feo Aladag<br />
D: R. Zehrfeld, M.<br />
Ahmady, S.<br />
Barmaki,LZ: 102 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Philosophieren über das Leben: Der<br />
Soldat und <strong>der</strong> Dolmetscher<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home, Studiocanal, Universal Pictures<br />
Cornwall, 1913: Die „Newlyn<br />
School Of Artists“ versammelt<br />
den aufstrebenden Künstlernachwuchs<br />
aus dem britischen Empire<br />
auf engstem Raum. In e<strong>in</strong>em Klima<br />
von artistischer Kollegialität und<br />
künstlerischem Wettstreit sitzen die<br />
Bonmots locker, die Affären florieren<br />
und so manches unsterbliche<br />
Meisterwerk entsteht. Die aus bestem<br />
Hause stammende Florence<br />
Carter Wood (Emily Brown<strong>in</strong>g) blüht<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> freigeistigen Künstlerkolonie<br />
förmlich auf. H<strong>in</strong> und hergerissen<br />
zwischen zwei Männern, zwischen<br />
ihrem großen Traum <strong>der</strong> Malerei<br />
und den Ansprüchen <strong>der</strong> eigenen<br />
Familie, sucht sie ihren Weg. Vor<br />
dem H<strong>in</strong>tergrund des aufziehenden<br />
Ersten Weltkriegs wird die Leichtigkeit<br />
des Lebens <strong>in</strong> dieser Bohemien-<br />
Parallelwelt mit den Realitäten und<br />
Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> „echten“ Welt<br />
wirkungsvoll kontrastiert.<br />
Technisch auffällig s<strong>in</strong>d die Totalen<br />
am Strand, die mit problematischem<br />
Rauschen negativ auffallen. TW<br />
Film 6,5/10<br />
Stimmungsvolle und angenehm altmodische<br />
Künstler-Romanze, die jedoch trotz Emily<br />
Brown<strong>in</strong>g emotional nicht richtig zünden will.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Afghanistan stationierte<br />
E<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Bundeswehr bekommt<br />
den Auftrag, e<strong>in</strong> bestimmtes<br />
Gebiet gezielt zu sichern und Informationen<br />
zu sammeln. E<strong>in</strong> Standardauftrag.<br />
Nach dem Tod se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s<br />
zweifelt Offizier und Anführer<br />
<strong>der</strong> Gruppe Jesper (Ronald Zehrfeld)<br />
ohneh<strong>in</strong> schon die Notwendigkeit<br />
des Krieges an. Als sie dann e<strong>in</strong>en<br />
jungen, e<strong>in</strong>heimischen Dolmetscher<br />
(Mosh<strong>in</strong> Ahmady) bekommen, kippt<br />
se<strong>in</strong> Weltbild gänzlich. Durch das<br />
Aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>treffen von deutscher<br />
und afghanischer Ideologie wird nun<br />
zudem e<strong>in</strong>e unangenehme Wahrheit<br />
zu Tage geför<strong>der</strong>t. Das Gesamtpaket<br />
ist stimmig. So hat Regisseur<strong>in</strong> Aladag<br />
vieles richtig gemacht, vor allem<br />
<strong>in</strong> Bezug auf Kameratechnik, Tonqualität<br />
und die angespannte und doch<br />
ruhige Atmosphäre. Dennoch kann<br />
die Story nicht vollends überzeugen.<br />
Erhofft man sich nämlich endlich<br />
mal e<strong>in</strong>e alternativere Kriegsthematisierung,<br />
so wird man hier doch eher<br />
wie<strong>der</strong> vom Pathos überrollt. TS<br />
Film 6,5/10<br />
Die anfängliche Idee ist klasse, entwickelt sich<br />
aber immer pathetischer und er<strong>in</strong>nert dabei<br />
lei<strong>der</strong> stark an „amerikanischen“ Patriotismus.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 35
Film<br />
Anspruch<br />
Savannah<br />
Drama<br />
Historische Dramen s<strong>in</strong>d schon<br />
immer e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Film<strong>in</strong>dustrie gewesen.<br />
Nachdem Steve McQueens „12<br />
Years A Slave“ bei den diesjährigen<br />
Oscars für Furore gesorgt und<br />
massenhaft Trophäen abgeräumt<br />
hat, wird nun <strong>in</strong> „Savannah“ e<strong>in</strong>e<br />
zeitlich vergleichbare Thematik<br />
aufgegriffen. Auf wahren Begebenheiten<br />
beruhend, erzählt <strong>der</strong> Ex-<br />
Sklave Christmas Moultrie (erneut<br />
Chiwetel Ejiofor) se<strong>in</strong>em Freund<br />
Jack Cay (Bradley Whitford) die<br />
legendäre Geschichte von Ward Allen<br />
(Jim Caviezel). Als guter Freund<br />
und Geschäftspartner des Trunkenbolds<br />
und Jägers, muss er mit ansehen,<br />
wie er sich Tag für Tag mit dem<br />
Gesetz anlegt. Zu hohe Abschussraten<br />
zw<strong>in</strong>gen den rebellischen Sohn<br />
e<strong>in</strong>es Großgrundbesitzers vor Gericht,<br />
wo dieser die wun<strong>der</strong>schöne,<br />
wohlhabende Lucy Stubbs (Jamie<br />
Alexan<strong>der</strong>) kennenlernt. Teils natürlich<br />
aus Liebe, teils um den Vorstellungen<br />
des herrschsüchtigen Vaters<br />
zu wi<strong>der</strong>sprechen, lässt sie sich auf<br />
Ward e<strong>in</strong>. Die Ehe <strong>der</strong> beiden, so<br />
verliebt das Paar auch se<strong>in</strong> mag,<br />
steht jedoch von Anfang an unter<br />
ke<strong>in</strong>em guten Stern. Regisseur<strong>in</strong><br />
Annette Haywood-Carter („Foxfire“,<br />
1996) <strong>in</strong>szenierte mit „Savannah“<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Georgia verankerte Lebensgeschichte,<br />
die gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit<br />
nach dem Bürgerkrieg Hoffnung<br />
schürte. Der Umstand, dass e<strong>in</strong><br />
ehemaliger Sklave e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Volkssage ist, dürfte<br />
OT: Savannah<br />
L: US J: 2013<br />
V: Lighthouse<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Annette<br />
Haywood-Carter<br />
D: J. Caviezel, C.<br />
Ejiofor, J. Alexan<strong>der</strong> LZ: 101 m<strong>in</strong> FSK: 12 P:<br />
16 Euro W-Cover: k. A. Hebt sich farblich vom Ton des<br />
VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: n.n.b.<br />
Christmas Moultrie („12 Years A Slave“-Star Chiwetel Ejiofor) und Ward Allen<br />
(Jim Caviezel) wirken nachdenklich<br />
Films ab: Lucy (Jamie Alexan<strong>der</strong>)<br />
vor allem für an<strong>der</strong>e Ex-Sklaven positive<br />
Auswirkungen gehabt haben.<br />
Gedreht wurde, mit viel Liebe zum<br />
Detail, ausschließlich an orig<strong>in</strong>algetreuen<br />
Schauplätzen <strong>in</strong> Savannah.<br />
Damit stellt Haywood-Carter sicher,<br />
dass die Geschichte um Ward Allen<br />
ihre volle Wirkung entfalten kann<br />
und auch gänzlich glaubhaft vermittelt<br />
wird. Über den Inhalt <strong>der</strong><br />
am 26. September ersche<strong>in</strong>enden<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist nur so viel bekannt, als<br />
dass <strong>der</strong> Bonusbereich e<strong>in</strong> Mak<strong>in</strong>g-<br />
Of enthalten wird. Im Nachtest des<br />
Silberl<strong>in</strong>gs erfahren Sie dann, ob<br />
<strong>der</strong> Film hält, was er verspricht und<br />
ob die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch weitere Extras<br />
für die Zuschauer bereithält. TS<br />
To Kill A Man<br />
Mandela<br />
Der lange Weg<br />
zur Freiheit<br />
Drama<br />
Biopic/Drama<br />
OT: Matar a un<br />
hombre<br />
L: ES J: 2014<br />
V: Pierrot Le Fou<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: A. Fernández<br />
Almendras<br />
D: D. Candia, A. Mateluna, A. Yañez LZ:<br />
82 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 01.08.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Jorge (Daniel Candia) auf <strong>der</strong> Jagd.<br />
Doch er ist ke<strong>in</strong> Killer<br />
OT: Mandela: Long<br />
Walk To Freedom<br />
L: GB, ZA J: 2013<br />
V: Senator<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Just<strong>in</strong> Chadwick<br />
D: Idris Elba, Naomi<br />
Harris, Tony Kgoroge LZ: 148 m<strong>in</strong> FSK: 12<br />
P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Idris Elbas überragende Präsenz<br />
prägt den ganzen Film enorm<br />
Nachdem er im Fernsehen e<strong>in</strong>e<br />
Dokumentation über e<strong>in</strong>e<br />
Familie sah, die von e<strong>in</strong>em Störenfried<br />
so lange terrorisiert wurde, bis<br />
sie ihn umbrachte, begann Regisseur<br />
Alejandro Fernández Almendras<br />
über die Filmidee zu „To Kill<br />
A Man“ nachzudenken. Sorgfältig<br />
seziert er den Charakter des Vaters,<br />
<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong> von e<strong>in</strong> und dem<br />
selben Mann schickaniert wird. Das<br />
Rechtssystem sieht e<strong>in</strong>e kurze<br />
Haftstrafe vor, die den Eifer des<br />
terrorisierenden Verbrechers nur<br />
noch anfeuert und den Vater zum<br />
Äußersten treibt. Am Ende sieht<br />
er ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Möglichkeit mehr,<br />
se<strong>in</strong>e Familie an<strong>der</strong>s zu schützen<br />
als mit e<strong>in</strong>er grausamen Tat. Das<br />
wirklich Interessante an dem Film<br />
geschieht aber erst im letzten Kapitel,<br />
das sich mit den Konsequenzen<br />
<strong>der</strong> Rache ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt. Regisseur<br />
Almendras <strong>in</strong>szeniert diesen<br />
Teil wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art Traum-Szenario,<br />
<strong>in</strong> dem <strong>der</strong> Vater se<strong>in</strong>e Schuld zu<br />
verarbeiten versucht.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Wie e<strong>in</strong> Voyeur betrachtet man e<strong>in</strong>e<br />
Terror-Szene nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, bis sich die<br />
angestaute Angst des Vaters entlädt.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Wenn man die Lebensgeschichte<br />
von e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> bedeutendsten<br />
Staatsmänner und<br />
Freiheitskämpfer des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
auf Film bannen will, dann<br />
braucht man e<strong>in</strong> stimmiges Drehbuch,<br />
e<strong>in</strong>en perfekten Hauptdarsteller<br />
und nicht zuletzt jede Menge<br />
Selbstvertrauen. Regisseur Just<strong>in</strong><br />
Chadwick stellte sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
und liefert mit „Mandela –<br />
Der lange Weg zur Freiheit“ e<strong>in</strong><br />
großes, komplexes und phasenweise<br />
überwältigendes Biopic, das<br />
e<strong>in</strong>em den Mythos Nelson Mandela<br />
auf e<strong>in</strong>e ganz unmittelbare und<br />
menschliche Art und Weise näherbr<strong>in</strong>gt.<br />
Idris Elba strahlt die unbändige<br />
Kraft <strong>der</strong> unermüdlich gegen<br />
die Apartheid kämpfenden Legende<br />
zu je<strong>der</strong> Sekunde aus, und mit <strong>der</strong><br />
Konzentration auf die große Liebesgeschichte<br />
zwischen Nelson und<br />
W<strong>in</strong>nie Mandela (Naomie Harris)<br />
f<strong>in</strong>det die e<strong>in</strong> halbes Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
umfassende Story immer wie<strong>der</strong><br />
ihre natürliche Mitte.<br />
TW<br />
Film 8/10<br />
Großes fi lmisches Panorama e<strong>in</strong>es<br />
e<strong>in</strong>zigartigen Mannes und se<strong>in</strong>er unglaublichen<br />
Lebensleistung: So wird Geschichte lebendig!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Beau Giannakopoulos, Lighthouse, Pierrot Le Fou Senator<br />
36
Anspruch<br />
Film<br />
Grand Budapest Hotel<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home<br />
Komödie<br />
OT: The Grand Budapest Hotel L: DE, GB, US J: 2014<br />
V: 20th Century Fox Home B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: Wes An<strong>der</strong>son D: Ralph Fiennes, Tony Revolori, Saoirse<br />
Ronan LZ: 100 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Absurd, skurril und kunterbunt – so könnte<br />
man Wes An<strong>der</strong>sons („Moonrise K<strong>in</strong>gdom“,<br />
2012) neuestes Werk noch am ehesten beschreiben.<br />
Kaum e<strong>in</strong> Film beherbergt so viele<br />
schräge Charaktere, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>maßen bizarre<br />
Story und so e<strong>in</strong> Staraufgebot im Schauspielcast<br />
wie „Grand Budapest Hotel“. Hier ist e<strong>in</strong>fach<br />
alles stimmig und doch so abgedreht.<br />
Viel Zeit, sich allmählich <strong>in</strong> die wun<strong>der</strong>same<br />
Welt von An<strong>der</strong>son h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zudenken, bleibt dem<br />
Zuschauer nicht, denn bereits <strong>in</strong> den ersten<br />
M<strong>in</strong>uten muss er sich durch vier Zeitebenen<br />
bewegen, durch die diese schwarzhumorige<br />
Krimigroteske so richtig Fahrt bekommt.<br />
Wir befi nden uns im fi ktiven Alpenstaat Zubrowka<br />
im Jahre 1932: Zéro Moustafa (F.<br />
Mur<strong>ray</strong> Abraham) beg<strong>in</strong>nt unter <strong>der</strong> strengen<br />
Aufsicht des Concierges Monsieur Gustave H.<br />
(Ralph Fiennes) e<strong>in</strong>e Lehre als Lobby-Boy im<br />
berühmten Grand Budapest Hotel. Der ständig<br />
Concierge Monsieur Gustave H. (Ralph Fiennes)<br />
liegen die alten Ladys scharenweise zu Füßen<br />
mit e<strong>in</strong>er Parfümwolke umhüllte Gustave ist dabei<br />
sehr penibel und achtet stets darauf, dass<br />
die Vorlieben se<strong>in</strong>er Gäste hun<strong>der</strong>tprozentig erfüllt<br />
werden. Dabei scheut er sich nicht e<strong>in</strong>mal<br />
davor, mit ihnen sogar das Bett zu teilen. Für<br />
ältere, reiche Ladys, die zudem blond s<strong>in</strong>d, hat<br />
er dabei e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Vorliebe. Doch diese<br />
„Berufsleidenschaft“ wird ihm schon bald zum<br />
Verhängnis, denn die 84-jährige Madame D.<br />
(Tilda Sw<strong>in</strong>ton) verstirbt urplötzlich und vererbt<br />
ihrem geliebten Gustave e<strong>in</strong> wertvolles Gemälde.<br />
Die Familie <strong>der</strong> Toten ist über diesen Umstand<br />
natürlich alles an<strong>der</strong>e als entzückt und<br />
geht <strong>in</strong> Berufung. Gustave will den „Jüngl<strong>in</strong>g<br />
mit Apfel“ behalten, schnappt sich das Bild und<br />
macht sich aus dem Staub. Die Polizei ist ihm<br />
allerd<strong>in</strong>gs schon dicht auf den Fersen...<br />
Jede E<strong>in</strong>stellung e<strong>in</strong> Kunstwerk<br />
„Grand Budapest Hotel“ wurde zum größten<br />
Teil <strong>in</strong> <strong>der</strong> idyllischen Altstadt von Görlitz gedreht,<br />
die Landschaftsaufnahmen entstanden<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz. Zusammen mit<br />
Szenenbildner Adam Stockhausen („12 Years A<br />
Slave“, 2013) hat An<strong>der</strong>son e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>same<br />
Welt erschaffen, die an die romantische Landschaftsmalerei<br />
e<strong>in</strong>es Caspar David Friedrich<br />
er<strong>in</strong>nern. Passend zu <strong>der</strong> jeweiligen Zeitepoche<br />
des Filmes nutzte An<strong>der</strong>son zudem verschiedene<br />
Bildformate als Stilmittel, so wechselt das<br />
Bild von 2.35 : 1 erst zu 1.85 : 1 und schließlich<br />
zu 1.33 : 1. Aber auch aufgrund <strong>der</strong> Farbkonzeption<br />
je<strong>der</strong> zeitlichen Etappe kann <strong>der</strong> Zuschauer<br />
den Überblick nicht verlieren. So s<strong>in</strong>d die<br />
aufstrebenden 1930er Jahre durch Rosa- und<br />
Violett-Töne sowie opulente Kulissen gekennzeichnet,<br />
während die 1960er Jahre mit ihren<br />
Braun- und Orange-Tönen doch etwas marode<br />
und altbacken wirken. Absolute Tristesse spiegelt<br />
sich aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit des Faschismus – dieses<br />
düstere Kapitel <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte<br />
wird folgerichtig <strong>in</strong> Schwarz-Weiß abgefi lmt.<br />
Unabhängig davon ist das Bildmaterial stets von<br />
guter Qualität, bemerkenswerter Schärfe und<br />
gleicht <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>em Kunstwerk. Musikalisch<br />
abgerundet wird die Komödie durch den bezaubernden<br />
Score von Alexandre Desplat („Der<br />
seltsame Fall des Benjam<strong>in</strong> Button“, 2008).<br />
Noch schnell rasiert … äh, Bart aufgemalt und<br />
die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lobby kann beg<strong>in</strong>nen!<br />
Der 5.1-Mix kommt durch se<strong>in</strong>e hervorragende<br />
Dynamik gut zur Geltung. Beson<strong>der</strong>s die genialen<br />
Dialoge, die schon an Wortakrobatik grenzen,<br />
werden gut synchronisiert und klar verständlich<br />
über die Front ausgegeben.<br />
Jede Menge Extras erwarten den Zuschauer im<br />
Bonusmaterial. Absolutes Highlight ist dabei e<strong>in</strong><br />
Stadtrundgang mit Kultschauspieler Bill Mur<strong>ray</strong><br />
(„Ghostbusters – Die Geisterjäger“, 1984)<br />
durch Görlitz. Neben Senf sucht <strong>der</strong> Kultschauspieler<br />
hier ständig nach „Fleisch“ und sorgt für<br />
Chaos bei den Maskenbildnern. Außerdem gibt<br />
es noch e<strong>in</strong>en Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen, Featurettes,<br />
e<strong>in</strong>e Bil<strong>der</strong>galerie und den Orig<strong>in</strong>altrailer<br />
zum K<strong>in</strong>ofi lm.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Film 8/10<br />
Schwarzer Humor, jede Menge Absurdität und e<strong>in</strong>e traumhaft<br />
schöne Bildästhetik – e<strong>in</strong> Film, den man unbed<strong>in</strong>gt gesehen haben<br />
muss!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Jedes Szene gleicht e<strong>in</strong>em wun<strong>der</strong>baren Kunstwerk, an dem man<br />
sich gar nicht satt sehen kann.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Je<strong>der</strong> Dialog gleicht e<strong>in</strong>em Feuerwerk aus Wortakrobatik.<br />
E<strong>in</strong>fach fantastisch!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 2/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 37
Film<br />
Anspruch<br />
Tao Jie E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Leben<br />
Drama<br />
OT: Tou ze<br />
L: HK<br />
J: 2011<br />
V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Ann Hui<br />
D: Andy Lau, Deannie<br />
Yip, Hailu Q<strong>in</strong> LZ: 118 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 15 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 28.08.14 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Die E<strong>in</strong>gewöhnung <strong>in</strong>s Altersheim<br />
fällt Ah Tao sichtlich schwer<br />
Seit 60 Jahren arbeitet Ah Tao<br />
(Deannie Yip) als Hausmädchen<br />
<strong>in</strong> Hongkong für die Familie Leung<br />
und hat <strong>in</strong> dieser Funktion drei<br />
Generationen kommen und gehen<br />
sehen. Nun lebt nur noch Roger<br />
Leung (Andy Lau), e<strong>in</strong> Filmproduzent,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen Metropole;<br />
die restliche Leung-Sippe ist schon<br />
vor längerer Zeit nach Amerika ausgewan<strong>der</strong>t.<br />
Trotz ihres voranschreitenden<br />
Alters kümmert sich Ah Tao<br />
rührend um Roger und bemüht<br />
sich, den gewohnten Alltag e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Doch e<strong>in</strong>es Tages erleidet<br />
sie e<strong>in</strong>en Schlaganfall. Roger fi ndet<br />
se<strong>in</strong> geliebtes Hausmädchen und<br />
br<strong>in</strong>gt sie <strong>in</strong>s Krankenhaus. Nach<br />
diesem Vorfall steht für Ah Tao fest,<br />
<strong>in</strong> den Ruhestand zu gehen und ihr<br />
restliches Leben im Altersheim zu<br />
verbr<strong>in</strong>gen. „Tao Jie – E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches<br />
Leben“ ist e<strong>in</strong> rührendes Drama über<br />
das Älterwerden. Viele Jahrzehnte<br />
hat Ah Tao bei <strong>der</strong> Familie Leung gearbeitet<br />
und <strong>der</strong>en Nachwuchs liebevoll<br />
betreut, ohne selbst e<strong>in</strong>e eigene<br />
Familie und K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu haben. Sie<br />
ist sich bewusst, dass sie nun auch<br />
Früher hat das Hausmädchen Ah Tao die Suppe für Roger gekocht. Jetzt<br />
werden die Rollen ganz e<strong>in</strong>fach getauscht<br />
ihren letzten Lebensabschnitt alle<strong>in</strong><br />
meistern muss. Doch die Wärme,<br />
die sie während ihrer Dienstjahre<br />
an Roger weitergegeben hat, geht<br />
auch an ihm nicht spurlos vorbei.<br />
Der berufl ich stark e<strong>in</strong>gebundene<br />
Filmproduzent erkennt die mütterliche<br />
Zuneigung, die Ah Tao für ihn<br />
aufgewendet hat und möchte ihr davon<br />
gern etwas zurückgeben. Regisseur<strong>in</strong><br />
Ann Hui <strong>in</strong>szeniert ihr Drama,<br />
das auf e<strong>in</strong>er wahren Geschichte<br />
beruht, im Stile e<strong>in</strong>er Dokumentation.<br />
Sie lässt sich viel Zeit mit dem<br />
Vorantreiben <strong>der</strong> Handlung, gestattet<br />
dem Zuschauer dabei aber immer,<br />
dicht am Geschehen teilzunehmen.<br />
Visuell ermöglicht wird dies durch<br />
e<strong>in</strong> harmonisches Zusammenspiel<br />
verschiedener Darstellungsformen<br />
wie wackeln<strong>der</strong> Handkameras. LF<br />
Film 8,5/10<br />
E<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>bar trauriger Film über das<br />
Älterwerden, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige sarkastische Po<strong>in</strong>ten<br />
über Altersheime bereit hält. Ganz großes K<strong>in</strong>o!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Die Frau h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Wand<br />
Philomena<br />
Thriller<br />
Biographie/Drama<br />
OT: Die Frau h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong><br />
Wand L: DE J: 2013<br />
V: Capelight Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Grzegorz Muskala<br />
D: V<strong>in</strong>cent Redetzki,<br />
Kathar<strong>in</strong>a Heyer,<br />
Florian Panzner, Robert Stadtlober LZ:<br />
91 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 10 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 22.08.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Woh<strong>in</strong> dieser Geheimgang wohl<br />
führt? Mart<strong>in</strong> f<strong>in</strong>det es gleich heraus<br />
OT: Philomena<br />
L: FR, GB, US<br />
J: 2013 V: Universum/<br />
Square One<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Stephen Frears<br />
D: Judi Dench, Steve<br />
Coogan, Sophie Kennedy Clark LZ: 98 m<strong>in</strong><br />
FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 12.09.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Philomena und Mart<strong>in</strong> auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach dem verlorenen Sohn<br />
Nennen Sie uns nur e<strong>in</strong>en wirklich<br />
guten deutschen Thriller,<br />
<strong>der</strong> Sie gefesselt hat... Können Sie<br />
nicht? Mit <strong>der</strong> Produktion „Die Frau<br />
h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Wand“ von Regie-Debütant<br />
Grzegorz Muskala könnte sich<br />
das än<strong>der</strong>n. Jura-Student Mart<strong>in</strong><br />
(V<strong>in</strong>cent Redetzki) gerät hier<strong>in</strong> an<br />
e<strong>in</strong>e mysteriöse Künstler<strong>in</strong> (Kathar<strong>in</strong>a<br />
Heyer). Nachdem er ihre<br />
Mietwohnung bezogen hat, verfällt<br />
er ihr schnell mit Leib und Seele.<br />
Abgelenkt von sexuellen Odysseen,<br />
nimmt er die bizarren Vorfälle<br />
um ihn herum gar nicht richtig<br />
war. Merkwürdig, <strong>der</strong> Vormieter ist<br />
spurlos verschwunden? Der Film<br />
verliert ke<strong>in</strong>e Zeit und zieht schon<br />
nach wenigen M<strong>in</strong>uten sämtliche<br />
Register. E<strong>in</strong>deutig erkennbar ist,<br />
nicht nur beim Cover-Artwork, <strong>der</strong><br />
Hitchcock-E<strong>in</strong>fluss, was aber ke<strong>in</strong>eswegs<br />
negativ zu deuten ist. Ne<strong>in</strong>,<br />
„Die Frau h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Wand“ macht<br />
vieles richtig, kann nur <strong>in</strong> wenigen<br />
Passagen dramaturgisch nicht hun<strong>der</strong>tprozentig<br />
zünden.<br />
TS<br />
Film 7,5/10<br />
E<strong>in</strong>e vor Intensität nur so knisternde<br />
Atmosphäre zeigt, dass deutsches (Heim-)K<strong>in</strong>o<br />
auch Suspense-Thriller kann!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Dem britischen „Die Queen“-Regisseur<br />
Stephen Frears gelang<br />
mit „Philomena“ e<strong>in</strong> äußerst e<strong>in</strong>drucksvolles<br />
Drama, das auf e<strong>in</strong>er<br />
tatsächlichen Begebenheit beruht.<br />
Erzählt wird die tragische Geschichte<br />
<strong>der</strong> fast 70-jährigen Philomena Lee<br />
(Judi Dench), die im streng katholischen<br />
Irland ungewollt schwanger<br />
geworden ist. In e<strong>in</strong>em Kloster br<strong>in</strong>gt<br />
sie ihren unehelichen Sohn zur<br />
Welt und wird von den Nonnen<br />
gezwungen, ihn zur Adoption frei<br />
zu geben. Viele Jahre schweigt Philomenia<br />
über ihre Vergangenheit,<br />
doch anlässlich des 50. Geburtstages<br />
ihres Sohnes beschließt sie, ihre<br />
Geschichte zu erzählen und sich<br />
auf die Suche nach ihm zu begeben.<br />
Unterstützt wird sie hierbei von dem<br />
Journalisten Mart<strong>in</strong> Sixsmith (Steve<br />
Coogan), <strong>der</strong> damit e<strong>in</strong>en schier<br />
unfassbaren Skandal aufdeckt. Visuell<br />
besticht <strong>der</strong> Film durch wun<strong>der</strong>bare<br />
Landschaftsaufnahmen, die<br />
aufgrund des reichen Kontrastes gut<br />
zur Geltung kommen.<br />
LF<br />
Film 8/10<br />
Mit typisch bissigem britischen Humor erzählt<br />
Stephen Frears e<strong>in</strong>e unglaublich ergreifende<br />
Geschichte, die auf wahren Tatsachen beruht.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Capelight Pictures, Koch Media, © Square One/Universum<br />
38
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Film<br />
Anspruch<br />
DER GROSSMEISTER DER LANGSAMKEIT:<br />
JIM JARMUSCH<br />
Jim Jarmusch, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> absoluten Ikonen des amerikanischen und auch <strong>in</strong>ternationalen Independentfi lms, ist aktuell<br />
mit dreien se<strong>in</strong>er zeitlosen Arthouse-Klassiker bei den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuersche<strong>in</strong>ungen vertreten. Grund genug, sich den<br />
Regisseur und se<strong>in</strong> frühes Schaffen e<strong>in</strong>mal etwas genauer anzuschauen.<br />
Man mag es glauben o<strong>der</strong> nicht, aber auch<br />
Jim Jarmusch, <strong>der</strong> ehemalige „junge Wilde“<br />
<strong>der</strong> Filmemacherzunft, hat die 60 Lenze <strong>in</strong>zwischen<br />
überschritten. Jarmusch verb<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e<br />
lebenslange Liebe mit dem K<strong>in</strong>o, die schon von<br />
K<strong>in</strong>desbe<strong>in</strong>en an begann. Als er sich die Nachmittage<br />
im tristen Akron, Ohio als kle<strong>in</strong>er Knirps mit<br />
billigen B-Movies vertrieb, war se<strong>in</strong>e Leidenschaft<br />
für die Bil<strong>der</strong>, für die Figuren und die Geschichten<br />
<strong>der</strong> großen Le<strong>in</strong>wand schnell entflammt. Parallel<br />
dazu spielte auch die Literatur immer e<strong>in</strong>e entscheidende<br />
Rolle <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben – <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss<br />
<strong>der</strong> Beatniks rund um Jack Kerouac, Allen G<strong>in</strong>sberg<br />
und Co. ist wie bei vielen amerikanischen<br />
Künstlerkollegen se<strong>in</strong>es Alters nicht zu unterschätzen.<br />
Im Grunde kann man viele se<strong>in</strong>er Filme auch<br />
prima als filmisches Pendant dieser literarischen<br />
(Anti-)Strömung verstehen: sie s<strong>in</strong>d bruchstückhaft,<br />
assoziativ, bedeutungsoffen, kompromisslos<br />
bis zur Schmerzgrenze, ganz ohne jegliche Rücksicht<br />
auf den vorherrschenden Massengeschmack<br />
geschweige denn das, was Film (bzw. Literatur)<br />
bis dato bedeutet hatte.<br />
E<strong>in</strong> amerikanisches Orig<strong>in</strong>al<br />
Inzwischen gilt Jim Jarmusch als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> letzten<br />
großen Autorenfi lmer se<strong>in</strong>er Generation. Er behält<br />
stets die totale Kontrolle über se<strong>in</strong>e Projekte, angefangen<br />
vom Drehbuch über das Cast<strong>in</strong>g bis h<strong>in</strong><br />
zur Inszenierung se<strong>in</strong>er Stoffe und <strong>der</strong> letztend-<br />
Bil<strong>der</strong>: Studiocanal<br />
DEAD MAN (1995) NIGHT ON EARTH (1991)<br />
In „Dead Man“ irrlichtert und fantasiert Johnny Depp durch e<strong>in</strong>e gespenstische Stadt im Wilden Westen,<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach sich selbst, <strong>der</strong> Wahrheit, e<strong>in</strong>em S<strong>in</strong>n. E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> rätselhaftesten Filme von Jarmusch<br />
Starauflauf am Taxistand: „Night On Earth“<br />
versammelt bekannte Gesichter zuhauf<br />
40
Anspruch<br />
Film<br />
Dead Man<br />
G: Western-Groteske<br />
OT: Dead Man L: US,<br />
DE, JP J: 1995 V:<br />
Arthaus (Studiocanal)<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Jim Jarmusch<br />
M: Johnny Depp, Gary<br />
Farmer, Crisp<strong>in</strong> Glover LZ: 121 m<strong>in</strong> FSK: 16<br />
P: 10 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 21.08.14 × 1 Extras 4/10<br />
Film 8/10<br />
E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> düstersten, gewagtesten und vielschichtigsten<br />
Ausfl üge <strong>in</strong> Jarmuschs meditative<br />
Bil<strong>der</strong>welten. Unbed<strong>in</strong>gt mehrmals anschauen!<br />
Technik 5/10<br />
Bild 4,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Night On Earth<br />
G: Episodenfi lm/Drama<br />
OT: Night On Earth<br />
L: FR, GB, DE, US<br />
J: 1991 V: Arthaus<br />
(Studiocanal) B:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 2.0) R: Jim<br />
Jarmusch D: Gena<br />
Rowlands, W<strong>in</strong>ona Ry<strong>der</strong>, Arm<strong>in</strong> Müller-Stahl<br />
LZ: 128 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 10 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 21.08.14 × 1 Extras 0,5/10<br />
Film 9/10<br />
Kunstvoll verwobener Gedankenrausch, <strong>der</strong><br />
die E<strong>in</strong>samkeit und die Sehnsucht e<strong>in</strong>es jeden<br />
Menschen <strong>in</strong> fünf Episoden greifbar macht.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Down By Law<br />
G: Tragikomödie<br />
OT: Down By Law<br />
L: US, DE J: 1986<br />
V: Arthaus<br />
(Studiocanal) B:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Jim Jarmusch D:<br />
Tom Waits, John Lurie, Roberto Benigni LZ:<br />
107 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 10 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 21.08.14 × 1 Extras 7/10<br />
Film 8,5/10<br />
Cool, stilbewusst, lakonisch: E<strong>in</strong> früher Höhepunkt<br />
<strong>in</strong> Jarmuschs Œuvre, und e<strong>in</strong> (Liebl<strong>in</strong>gs-)<br />
Film, <strong>der</strong> für so manchen Kultstatus besitzt.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
lichen Vermarktung des fertigen Films. Gelegentliche<br />
Ausfl üge <strong>in</strong>s Produzentenfach und sogar <strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Versuch als Schauspieler o<strong>der</strong><br />
Filmmusiker kamen dazu, sodass diesem Mann<br />
<strong>in</strong> Sachen Film wirklich ke<strong>in</strong>er mehr etwas vormachen<br />
kann.<br />
Jarmusch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Mit dem kauzigen Lebenslügen-Drama „Broken<br />
Flowers“ (2005), <strong>der</strong> verrätselten Auftragskiller-<br />
Meditation „The Limits Of Control“ (2009) und<br />
<strong>der</strong> abgefahrenen Vampir-Romanze „Only Lovers<br />
Left Alive“ (2013) s<strong>in</strong>d zum<strong>in</strong>dest Jarmuschs<br />
letzte drei Filme problemlos <strong>in</strong> High Defi nition zu<br />
haben. Nachdem viele se<strong>in</strong>er früheren Werke bisher<br />
aber gar nicht auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> o<strong>der</strong> nur als teurer<br />
Import zu erstehen waren, kommen die aktuellen<br />
Veröffentlichungen aus dem Hause Studiocanal<br />
gerade recht. Unter dem kunst-affi nen „Arthaus“-<br />
Label, das <strong>in</strong> diesem Jahr se<strong>in</strong> zwanzigjähriges<br />
Jubiläum feiert, s<strong>in</strong>d die Klassiker „Down By Law“<br />
(1986), „Night On Earth“ (1991) und „Dead Man“<br />
(1995) soeben auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienen. Als kle<strong>in</strong>e<br />
Warnung vorneweg: Lediglich „Dead Man“ wartet<br />
bei diesem Trio mit e<strong>in</strong>er deutschen Synchronisation<br />
auf – bei den an<strong>der</strong>en beiden muss man sich<br />
ganz auf das Orig<strong>in</strong>al mit optionalen deutschen<br />
Untertiteln e<strong>in</strong>lassen. (Beim vielsprachigen Stimmengewirr<br />
von „Night On Earth“ gehen die re<strong>in</strong><br />
deutschen Untertitel <strong>in</strong> Ordnung. Warum man<br />
aber zum<strong>in</strong>dest bei „Down By Law“ neben <strong>der</strong><br />
deutschen Variante nicht wenigstens noch englische<br />
Untertitel spendierte, ist fraglich.) Ohneh<strong>in</strong><br />
ist e<strong>in</strong> Ausfl ug <strong>in</strong> Jarmuschs fi lmisches Universum<br />
speziell beim „Erstkontakt“ mit se<strong>in</strong>en Arbeiten<br />
durchaus mit Vorsicht zu genießen. Ohne e<strong>in</strong> gerüttelt<br />
Maß an Geduld und Offenheit kann man<br />
mehr als leicht abprallen an se<strong>in</strong>en geruhsam erzählten<br />
Verliererballaden. Man muss sich bewusst<br />
e<strong>in</strong>lassen auf diese extrem entschleunigten, lakonisch<br />
bis fatalistisch <strong>in</strong> den Tag h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> lebenden<br />
Figuren. Und auch die oftmals heftig gegen den<br />
Strich gebürsteten „Erzähl“-Strukturen und provokativ<br />
e<strong>in</strong>gesetzten fi lmischen Mittel, mit denen<br />
Jarmusch bildgewaltig-wortkarge Gegenentwürfe<br />
zum gängigen Ma<strong>in</strong>streamk<strong>in</strong>o gelungen s<strong>in</strong>d,<br />
werden durchaus nicht je<strong>der</strong>manns Sache se<strong>in</strong>.<br />
Technisches Update<br />
In Sachen Technik sollte man sich von diesen<br />
Neuaufl agen ke<strong>in</strong>e Wun<strong>der</strong>d<strong>in</strong>ge erwarten. Der<br />
Unterschied zu den alten DVD-Versionen ist zwar<br />
klar ersichtlich und auch wirklich erfreulich, dennoch<br />
bleibt <strong>der</strong> raue Charme <strong>der</strong> Aufnahmen, die<br />
ihr Alter we<strong>der</strong> verhehlen wollen noch können,<br />
stets erhalten. Das stilprägende Schwarzweiß,<br />
das Jarmusch geme<strong>in</strong>sam mit Stammkameramann<br />
Robby Müller oft und gerne verwendete<br />
(siehe „Down By Law“ und „Dead Man“), ersche<strong>in</strong>t<br />
weniger kontrastreich als man sich das<br />
wünschen würde. Auch das aggressive Korn des<br />
Filmmaterials ist durchgängig und ohne Mühe<br />
auszumachen. Hier normale Standards aktueller<br />
Produktionen anzulegen, verbietet sich allerd<strong>in</strong>gs<br />
von vornhere<strong>in</strong>, wird doch die <strong>in</strong>haltliche An<strong>der</strong>sartigkeit<br />
dieser Geschichten auch auf <strong>der</strong> visuellen<br />
und fi lm-ästhetischen Ebene ganz bewusst <strong>in</strong><br />
den Fokus gerückt.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Spitzbübisch, selbstbewusst und stets mit <strong>der</strong><br />
markanten Sturmfrisur: Mister Jim Jarmusch!<br />
DOWN BY LAW (1986)<br />
Jarmusch-Regulars wie Roberto Benigni geben<br />
den Filmen e<strong>in</strong>en übergeordneten Rahmen<br />
Die Leidenschaft und Heftigkeit, mit <strong>der</strong> die Jarmusch-Jünger „Down By Law“ lieben und verehren, gibt<br />
e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>e ungefähre Vorstellung davon, welche Wirkung dieser Regisseur haben kann. Anschauen!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 41
Film<br />
Anspruch<br />
Die Bücherdieb<strong>in</strong><br />
Drama<br />
OT: The Book Thief<br />
L: DE, US J: 2013<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Brian Percival<br />
D: Sophie Nélisse,<br />
Geoff rey Rush, Emily Watson LZ: 131 m<strong>in</strong><br />
FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.09.14 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Die Nazis verbrennen zahlreiche<br />
Bücher. Liesel kann e<strong>in</strong>s retten<br />
Mit zahlreichen Preisen wurde<br />
das Jugendbuch „Die Bücherdieb<strong>in</strong>“<br />
von Markus Zusak ausgezeichnet,<br />
das die tragische Geschichte<br />
e<strong>in</strong>es Mädchens, aufgewachsen<br />
während des Nazi-Regimes, schil<strong>der</strong>t.<br />
Regisseur Brian Percival hat<br />
den rührenden Bestseller-Stoff mit<br />
se<strong>in</strong>er gleichnamigen Romanverfilmung<br />
k<strong>in</strong><strong>der</strong>tauglich für die große<br />
Le<strong>in</strong>wand aufbereitet. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
driftet se<strong>in</strong> Drama aufgrund teilweise<br />
märchenhafter Überzeichnung<br />
leicht <strong>in</strong>s Kitschige. Erzählt wird das<br />
traurige Schicksal von Liesel (Sophie<br />
Nélisse) aus <strong>der</strong> Perspektive des<br />
Todes. Sie muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfl egefamilie<br />
untergebracht werden und<br />
während Ersatzmutter Rosa (Emily<br />
Watson) im ersten Moment sehr<br />
unfreundlich wirkt, fi ndet Papa Hans<br />
(Geoffrey Rush) sofort e<strong>in</strong>en heißen<br />
Draht <strong>in</strong> die traurige K<strong>in</strong><strong>der</strong>seele.<br />
Er ist es auch, <strong>der</strong> Liesel aus ihrem<br />
Analphabetismus heraushilft und sie<br />
das Lesen lehrt. Doch <strong>der</strong> Krieg um<br />
sie herum nimmt immer schlimmere<br />
Ausmaße an. Die Gefahr für<br />
die Familie spitzt sich mehr und<br />
Die Magie <strong>der</strong> Bücher lässt Liesel (Sophie Nélisse) schnell die grauenhafte<br />
Welt um sie herum vergessen<br />
mehr zu, als Hans den jüdischen<br />
Flüchtl<strong>in</strong>g Max (Ben Schnetzer) im<br />
Haus aufnimmt und versteckt. Ebenso<br />
wie mit dem Nachbarsjungen<br />
Rudi (Nico Liersch) freundet sich<br />
Liesel auch mit Max an. Die Magie<br />
<strong>der</strong> Wörter nutzend, fl iehen sie<br />
geme<strong>in</strong>sam aus ihrem vom Krieg<br />
bestimmten Alltag. Dennoch bleibt<br />
die konfl iktgeladene Spannung <strong>in</strong><br />
Percivals fi ktivem Historiendrama<br />
allgegenwärtig. Der überwiegende<br />
E<strong>in</strong>satz kalter Farbtöne, nur unterbrochen<br />
durch blutrot leuchtende<br />
Hakenkreuz-Flaggen, erzeugt beim<br />
Zuschauer nicht nur e<strong>in</strong> leichtes<br />
Frösteln... Bes<strong>in</strong>nung und Zufl ucht<br />
gibt es aber <strong>in</strong> Liesels Zuhause, das<br />
als heimeliger Rückzugsort charakterisiert<br />
wird. Abgerundet wird <strong>der</strong> Film<br />
mit Musik von John Williams. LF<br />
Film 7,5/10<br />
E<strong>in</strong>e kitschige aber dennoch gelungene<br />
Jugendbuchverfi lmung, die nicht nur zum<br />
Lesen <strong>der</strong> Romanvorlage anregt.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Cl<strong>in</strong>t Eastwood-Collection<br />
Action<br />
VÖ: 07.08.14 × 6 Extras: 0,5/10<br />
Cl<strong>in</strong>t Eastwood – Dieser Name<br />
steht für so vieles. Zunächst<br />
natürlich für coole Western- und<br />
eiskalte Actionhelden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüngeren<br />
Vergangenheit aber auch für<br />
überwältigende Regiearbeiten und<br />
emotional mitreißende Geschichten.<br />
Der 1930 geborene Oscar-<br />
Preisträger („Erbarmungslos“, 1993,<br />
„Million Dollar Baby“, 2005) schafft<br />
es seit Jahrzehnten, se<strong>in</strong>e treuen<br />
Die Romanze zwischen Breezy (Kay Lenz) und Frank (William Holden) ist<br />
Eastwoods zweite Regiearbeit („Begegnung am Vormittag“)<br />
Fans zu begeistern und immer<br />
wie<strong>der</strong> neue für sich zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Aufgrund se<strong>in</strong>er langen Karriere<br />
und <strong>der</strong> vielen großartigen Filmmomente,<br />
war es nur e<strong>in</strong>e Frage<br />
<strong>der</strong> Zeit, wann dem Altmeister<br />
e<strong>in</strong>e etwas größere Sammlung <strong>in</strong><br />
HD gewidmet werden würde. Die<br />
mittlerweile bereits veröffentlichte<br />
„Cl<strong>in</strong>t Eastwood-Collection“ be<strong>in</strong>haltet<br />
sechs se<strong>in</strong>er frühesten Kompositionen,<br />
<strong>in</strong> denen er sowohl<br />
vor, als auch h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Kamera<br />
fungierte. Neben zwei zuvor schon<br />
aufbereiteten Werken („S<strong>in</strong>ola“,<br />
1972, „Breezy – Begegnung am<br />
Vormittag“, 1973), s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser<br />
Box außerdem vier bisher auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
unveröffentlichte Filme enthalten<br />
(„Sadistico“, 1971, „Im Auftrag<br />
des Drachen“, 1975, „Betrogen“,<br />
1971, „E<strong>in</strong> Fressen für die Geier“,<br />
1969). Extras s<strong>in</strong>d lei<strong>der</strong> nicht<br />
enthalten. Da die Filmauswahl<br />
lediglich Produktionen zwischen<br />
1969 und 1975 umfasst, sollte<br />
man von <strong>der</strong> Bildqualität natürlich<br />
nicht allzu viel erwarten. Neben e<strong>in</strong>igen<br />
Unsauberkeiten, Artefakten<br />
OT: Cl<strong>in</strong>t Eastwood-<br />
Collection L: US<br />
J: 1969–1975<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1/<br />
2.35 : 1 T: DTS 2.0<br />
Surround Mono<br />
R: C. Eastwood u.a. D:<br />
C. Eastwood, S. Macla<strong>in</strong>e, R. Duvall u.a. LZ:<br />
668 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 27 Euro W-Cover: k. A. So kennt man ihn: Revolverheld<br />
Cl<strong>in</strong>t Eastwood <strong>in</strong> „S<strong>in</strong>ola“<br />
und grober Filmkörnung (alles<br />
natürlich altersbed<strong>in</strong>gt), wirkt die<br />
Filmreihe allerd<strong>in</strong>gs doch frischer,<br />
als zunächst angenommen. Auch<br />
die Tonqualität, welche lediglich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>fachem 2.0 Mono-Sound vorliegt,<br />
reicht aus, um den alten Klassikern<br />
ausgiebig und angemessen<br />
zu frönen.<br />
TS<br />
Film 8/10<br />
Schöne, preiswerte Sammlung früher<br />
Darsteller- und Regiearbeiten Eastwoods, die<br />
nicht nur für Kenner e<strong>in</strong> absoluter Tipp ist.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home, Universal Pictures<br />
42
Komödie<br />
Film<br />
Banklady<br />
Tragikomödie/Thriller<br />
OT: Banklady<br />
L: DE J: 2014<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Christian Alvart<br />
D: Nadeshda<br />
Brennicke, Charly<br />
Hübner, Ken Duken LZ: 118 m<strong>in</strong> FSK: 12 P:<br />
16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 11.09.14 × 1 Extras: 5/10<br />
Die Story von Christian Alvarts<br />
neuem Film „Banklady“ kl<strong>in</strong>gt<br />
wie e<strong>in</strong>e schlimme Räuberpistole,<br />
doch die Geschichte basiert tatsächlich<br />
auf wahren Begebenheiten. Mitte<br />
<strong>der</strong> 1960er Jahre hielt die ehemals<br />
brave Hausfrau und Hilfsarbeiter<strong>in</strong><br />
Gisela Werler über zweie<strong>in</strong>halb<br />
Jahre h<strong>in</strong>weg die Polizei <strong>in</strong> West-<br />
Deutschland <strong>in</strong> Atem, erleichterte<br />
sie mit ihrem Komplizen Hermann<br />
Wittorff doch verschiedenste Bankfilialen<br />
um <strong>in</strong>sgesamt fast e<strong>in</strong>e halbe<br />
Million D-Mark.<br />
Nadeshda Brennicke, die diese <strong>in</strong>teressante<br />
und wi<strong>der</strong>sprüchliche<br />
Frauenrolle nun verkörpert, merkt<br />
Mit Naivität und e<strong>in</strong>er gehörigen Portion Unverfrorenheit zum schnellen Geld: Auf e<strong>in</strong>e weibliche Bankräuber<strong>in</strong> war<br />
man <strong>in</strong> den 1960er Jahren eben e<strong>in</strong>fach noch nicht e<strong>in</strong>gestellt! (Nadeshda Brennicke als „Banklady“ Gisela Werler)<br />
man das persönliche Engagement<br />
für die Figur und ihre Geschichte <strong>in</strong><br />
je<strong>der</strong> Sekunde an. Nachdem sie mit<br />
den fi lmreifen, aber doch im öffentlichen<br />
Bewusstse<strong>in</strong> nicht mehr wirklich<br />
präsenten Ereignissen über e<strong>in</strong>e<br />
TV-Dokumentation <strong>in</strong> Berührung<br />
gekommen war, g<strong>in</strong>g sie persönlich<br />
Kl<strong>in</strong>ken putzen, um die geradezu<br />
unglaubliche Geschichte e<strong>in</strong>em<br />
noch größeren Publikum <strong>in</strong> Spielfi<br />
lmform zugänglich zu machen.<br />
Und was soll man sagen: Es hat sich<br />
gelohnt! Der Streifen hat Charme<br />
und Pepp und Witz, und fi ndet stets<br />
e<strong>in</strong>e angenehme Balance zwischen<br />
den humorvollen und dramatischspannenden<br />
Momenten des abwechslungsreichen<br />
Drehbuchs.<br />
Die „mo<strong>der</strong>ne“ bundesdeutsche<br />
Neuaufl age des berüchtigten<br />
„Bonnie-und Clyde“-Motivs gew<strong>in</strong>nt<br />
durch die punktgenau getroffene<br />
1960er-Jahre-Ausstattung, den passenden<br />
Sixties-Soundtrack und e<strong>in</strong>en<br />
Farbfi lter, <strong>der</strong> den Aufnahmen<br />
e<strong>in</strong>iges an Farbe und Sättigung<br />
entzieht, immense Durchschlagskraft.<br />
Die Bil<strong>der</strong> glänzen mit sehr<br />
guter Schärfe.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
Überraschend unterhaltsame Zeitreise <strong>in</strong> die<br />
wilden 1960er Jahre, bei <strong>der</strong> Atmosphäre und<br />
Zeitkolorit für e<strong>in</strong> gelungenes Ganzes sorgen.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Agent Null Null Nix<br />
Pastewka (7. Staffel)<br />
Komödie<br />
Comedy-Serie<br />
OT: The Man Who<br />
Knew Too Little<br />
L: US J: 1996<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.) R: John<br />
Amiel D: Bill Mur<strong>ray</strong>,<br />
Peter Gallagher, Alfred Moll<strong>in</strong>a LZ: 94 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 21.08.14 × 1 Extras: 2/10<br />
Bill Mur<strong>ray</strong> muss man e<strong>in</strong>fach lieben,<br />
zumal als Agent wi<strong>der</strong> Willen<br />
OT: Pastewka – Die 7.<br />
S t a ff e l<br />
L: DE J: 2014<br />
V: Sony Music<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 2.0<br />
R: Joseph Orr u.a.<br />
D: Bastian Pastewka,<br />
Sonsee Neu, Anke Engelke LZ: 10 × 24 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Der Kle<strong>in</strong>krieg zwischen Pastewka<br />
und Frau Bruck geht natürlich weiter<br />
Bil<strong>der</strong>: Sony Music, Studiocanal, Warner Home Video<br />
Was für e<strong>in</strong> selten dämlicher<br />
deutscher Titel: „The Man<br />
Who Knew Too Little“ (<strong>in</strong> Anspielung<br />
auf Hitchcocks Klassiker mit<br />
James Stewart) wurde <strong>in</strong> Deutschland<br />
kurzerhand zu „Agent Null Null<br />
Nix“ umgetauft. Vielleicht liegt es<br />
ja daran, dass kaum jemand diese<br />
nette Geheimagenten-Parodie mit<br />
Bill Mur<strong>ray</strong> kennt?! Schon <strong>der</strong> James<br />
Bond-artige Vorspann und die entsprechende<br />
Musik stimmen e<strong>in</strong>en<br />
auf die turbulente Geheimdienst-<br />
Verwechslungskomödie bestens e<strong>in</strong>.<br />
Frohnatur Wallace Ritchie wähnt sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuartigen Fernsehshow, bei<br />
<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Abenteuer im Agenten-<br />
Millieu von allerlei versteckten Kameras<br />
aufgezeichnet werden. Doch<br />
<strong>in</strong> Wahrheit stolpert er durch e<strong>in</strong>e<br />
lebensgefährliche Verschwörung und<br />
ist se<strong>in</strong>en skrupellosen Wi<strong>der</strong>sachern<br />
nur ob se<strong>in</strong>er entwaffnenden Sorglosigkeit<br />
immer den entscheidenden<br />
Schritt voraus. Die technische Aufbereitung<br />
hat man bereits deutlich<br />
besser gesehen und gehört. TW<br />
Film 7/10<br />
Viel altmodischer Charme und Bill Mur<strong>ray</strong> <strong>in</strong><br />
Spiellaune ergeben e<strong>in</strong>e liebenswerte Verwechslungskomödie<br />
– ohne die ganz großen Lacher.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> humorvollsten, h<strong>in</strong>ters<strong>in</strong>nigsten<br />
und mittlerweile auch<br />
langlebigsten deutschen Comedy-<br />
Produktionen <strong>der</strong> letzten Jahre ist<br />
Bastian Pastewkas TV-Parallel-Version<br />
se<strong>in</strong>es eigenen Lebens (und<br />
Strauchelns). Passend zur aktuellen<br />
TV-Ausstrahlung <strong>der</strong> siebten Staffel<br />
gibt’s die neuen Folgen von<br />
„Pastewka“ auch schon auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
zu kaufen. Das ewige Drama, ob<br />
Bastian und se<strong>in</strong>e Flamme Anne<br />
(Sonsee Neu) nun endlich heiraten,<br />
geht mit neuer Verve und vielen<br />
wun<strong>der</strong>baren Gaststars, die sich<br />
ebenfalls alle selber spielen, weiter<br />
(u.a. Anke Engelke, Ralf Richter,<br />
Hugo Egon Bal<strong>der</strong>). E<strong>in</strong> absolutes<br />
Highlight des umfangreichen<br />
Bonusmaterials s<strong>in</strong>d die Audio-/<br />
Video-Kommentare zu vier Episoden,<br />
bei denen Pastewka mit se<strong>in</strong>en<br />
Cameos e<strong>in</strong> wahres Feuerwerk<br />
an Gags und Insi<strong>der</strong>n abbrennt,<br />
sodass man diese Highlight-Episoden<br />
quasi doppelt und dreifach<br />
genießen kann.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Neben „Stromberg“ sicher die beste und<br />
<strong>in</strong>telligenteste deutsche Comedy-Serie – auch<br />
für Neue<strong>in</strong>steiger sehr empfehlenswert!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 43
Film<br />
Komödie<br />
Hellben<strong>der</strong>s<br />
Horror-Komödie<br />
OT: Hellben<strong>der</strong>s<br />
L: US J: 2012<br />
V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: J. T. Petty<br />
D: Clancy Brown,<br />
Clifton Coll<strong>in</strong>a Jr.,<br />
Andre Royo LZ: 86 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 13 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.07.14 × 1 Extras: 5/10<br />
Zum Teufel<br />
mit <strong>der</strong> Hölle<br />
Versuchte sich <strong>in</strong> William Friedk<strong>in</strong>s<br />
„Der Exorzist“ noch e<strong>in</strong><br />
Priester daran, das Böse aus dem<br />
kle<strong>in</strong>en Mädchen auszutreiben, so<br />
s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> „Hellben<strong>der</strong>s“ gleich<br />
sechs Dämonenjäger, die sich auf<br />
Exorzismus jeglicher Art spezialisiert<br />
haben. Und da es <strong>in</strong> den meisten<br />
Filmen dieses Genres Usus ist, dass<br />
die jeweiligen Exorzisten am Ende<br />
scheitern, s<strong>in</strong>d diese Ex-Katholiken<br />
Angus (Clancy Brown), <strong>der</strong> Dude, gibt sich alle Mühe se<strong>in</strong>em Big-Lebowski-<br />
Image nachzukommen<br />
bereits bestens auf das Jüngste<br />
Gericht vorbereitet. Im Pr<strong>in</strong>zip können<br />
sie nicht mehr viel verlieren,<br />
da sie durch ihren blasphemischen<br />
Lebensstil aus <strong>der</strong> Kirche verbannt<br />
wurden. Damit das so bleibt, versetzen<br />
sie sich stets <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Zustand<br />
<strong>der</strong> Sündhaftigkeit, was ihnen mit<br />
überraschen<strong>der</strong> Leichtigkeit gel<strong>in</strong>gt.<br />
E<strong>in</strong>es Tages bekommen sie es mit<br />
e<strong>in</strong>em <strong>der</strong>maßen mächtigen, norwegischen<br />
Dämonen zu tun, dass<br />
sie mit ziemlicher Sicherheit allesamt<br />
sterben werden. Beson<strong>der</strong>s<br />
Lebowski-Verschnitt Angus (Clancy<br />
Brown) weiß das und ist an se<strong>in</strong>em<br />
Geburtstag mehr als willig,<br />
se<strong>in</strong>em Ende entgegen zu treten.<br />
Das erste Opfer ist allerd<strong>in</strong>gs die<br />
e<strong>in</strong>zige Frau <strong>der</strong> Gruppe: Elizabeth<br />
(Robyn Rikoon) wird vom Dämonen<br />
befallen und droht damit, den<br />
Untergang <strong>der</strong> Menschheit herbei<br />
zu führen. Dies wäre auch ganz<br />
unterhaltsam, wenn die Fasz<strong>in</strong>ation<br />
für diese spaßverheißende Filmidee<br />
nicht so zügig verebben würde.<br />
Trotz des zu schnell verschossenen<br />
Pulvers bleibt e<strong>in</strong>e Grundspannung<br />
Elizabeth hat sich nicht etwa beim<br />
Rasieren geschnitten …<br />
erhalten, die die Vorfreude auf das<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gemetzel endende F<strong>in</strong>ale<br />
schürt. Das an sich gute Bild<br />
weist e<strong>in</strong>ige Kontrastschwächen auf,<br />
weshalb vieles milchig wirkt. Das<br />
verwendete Farbspektrum ist e<strong>in</strong>geschränkt<br />
und die Sättigung stilistisch<br />
gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Der Film ist sowohl <strong>in</strong><br />
2D als auch <strong>in</strong> 3D erhältlich. FT<br />
Film 5,5/10<br />
Interessanter Ansatz mit viel Spaßpotenzial, das<br />
jedoch nicht komplett entfaltet wird. Für e<strong>in</strong>en<br />
witzigen Filmabend dennoch geeignet.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Hellfjord<br />
Hooligan Factory<br />
Helden ohne Hirn<br />
und Tadel<br />
M<strong>in</strong>i-Serie/Komödie<br />
Komödie<br />
OT: Hellfjord<br />
L: NO J: 2012<br />
V: Polyband/WVG<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: k. A.<br />
D: Zahid Ali, Stig Frode<br />
Henriksen, Ingrid<br />
Bolso Berdal, Thomas Hanzon LZ: 198 m<strong>in</strong><br />
FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 25.07.14 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Showtime! Das Dream-, ne<strong>in</strong><br />
„Albtraum“-Team<br />
OT: The Hooligan<br />
Factory L: GB J: 2014<br />
V: Ascot Elite Home<br />
Enterta<strong>in</strong>ment<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Nick Nevern<br />
D: J. Maza, N. Nevern,<br />
T. Burke, R. Fearon, S. O‘Donnell LZ: 89 m<strong>in</strong><br />
FSK: 16 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 12.08.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
E<strong>in</strong> normaler Sonntag-Nachmittag:<br />
Dexter (Nick Nevern) <strong>in</strong> Aktion<br />
Die norwegische Produktion<br />
wird als abstrus komischer Mix<br />
aus „Tw<strong>in</strong> Peaks“ und „Hot Fuzz“<br />
beschrieben. Und das stimmt ...<br />
lei<strong>der</strong>. Völlig ungeniert bedient sich<br />
die M<strong>in</strong>i-Serie bei beiden Titeln,<br />
verpasst es aber, zu unterhalten.<br />
Zum Inhalt: Der völlig unnütze Polizist<br />
Salman<strong>der</strong> (Zahid Ali) wird <strong>in</strong><br />
den nördlichsten Norden Norwegens<br />
abgeschoben, damit er <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Hauptstadt ke<strong>in</strong>e Probleme mehr<br />
machen kann. Dort kommt er zufälligerweise<br />
dunklen Machenschaften<br />
auf die Spur. Was vielleicht als Hommage<br />
gedacht war, wirkt e<strong>in</strong>fach nur<br />
wie e<strong>in</strong>e billige, un<strong>in</strong>spirierte Kopie.<br />
Kann man sich mal e<strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>sen<br />
nicht verkneifen (teilweise aufgrund<br />
<strong>der</strong> verkorksten Synchronisation),<br />
so wird man dann aber wie<strong>der</strong> mit<br />
unzähligen „Witzen“ bombardiert,<br />
die schlicht und ergreifend fehl am<br />
Platz s<strong>in</strong>d. Irgendwie er<strong>in</strong>nert das an<br />
e<strong>in</strong>e norwegische Friedberg-Seltzer-<br />
Produktion („Die Pute von Panem“,<br />
2013).... TS<br />
Film 2/10<br />
Mies produziert und Humor weit jenseits <strong>der</strong><br />
Schmerzgrenze; e<strong>in</strong>zig die Bildqualität ist<br />
akzeptabel.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Fußball und „Firms” s<strong>in</strong>d schon<br />
lange wichtige Bestandteile<br />
<strong>der</strong> britischen Tradition. Oft genug<br />
wurde das heikle Thema bereits<br />
<strong>in</strong> brutal ehrliche Szene gesetzt.<br />
Nun kommt mit „Hooligan Factory”<br />
e<strong>in</strong> völlig an<strong>der</strong>er Ansatz. Herrlich<br />
selbstironisch <strong>in</strong> absolut schwarzhumoriger<br />
Szene-Persiflage, treffen wir<br />
Danny (Jason Maza), <strong>der</strong> am Boden<br />
se<strong>in</strong>er Existenz von <strong>der</strong> soeben aus<br />
dem Gefängnis entlassenen „Hoo-<br />
LEGENDE” Dexter (Nick Nevern)<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> größten „HooliGANGS”<br />
Englands aufgenommen wird.<br />
Lei<strong>der</strong> kann <strong>der</strong> tolle Humor <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
deutschen Fassung nur bed<strong>in</strong>gt<br />
überzeugen. Neben ansonsten<br />
soli<strong>der</strong> Bild- und Tonqualität, lässt<br />
die Synchronisation lei<strong>der</strong> zu Wünschen<br />
übrig. Wenn möglich, sollte<br />
man defi nitiv die Orig<strong>in</strong>alfassung<br />
wählen. Kle<strong>in</strong>es „Easter Egg”: Natürlich<br />
darf auch „The Real Football<br />
Factories“-Mo<strong>der</strong>ator Danny Dyer<br />
mit e<strong>in</strong>em bitterbösen Cameo-Auftritt<br />
nicht fehlen.<br />
TS<br />
Film 6,5/10<br />
Skurrile Charaktere und e<strong>in</strong>e noch skurrilere<br />
Geschichte: Der typisch britische Humor ist<br />
aber defi nitiv Geschmackssache!<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Ascot Elite Home, Koch Media, Polyband/WVG<br />
44
Komödie<br />
Film<br />
Vaterfreuden<br />
Komödie<br />
OT: Vaterfreuden<br />
L: DE J: 2014<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: M. Schweighöfer<br />
D: Matthias<br />
Schweighöfer, Isabell<br />
Polak, Friedrich Mücke LZ: 110 m<strong>in</strong> FSK: 6<br />
P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 00.00.00 × 1 Extras: 0/10<br />
Diese Ratte muss man doch irgendwie<br />
losbekommen<br />
Maren und Ralph möchten unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d … zur Not auch durch Samenspende<br />
Felix (Matthias Schweighöfer) genießt<br />
se<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gledase<strong>in</strong> <strong>in</strong> vollen<br />
Zügen. Doch diese wun<strong>der</strong>schöne<br />
E<strong>in</strong>samkeit wird unerwartet von<br />
se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> Henne (Friedrich<br />
Mücke) gestört, <strong>der</strong> ungefragt e<strong>in</strong>fach<br />
samt Frettchen Karsten <strong>in</strong> die<br />
Jungesellen-Bude e<strong>in</strong>zieht. Immerh<strong>in</strong><br />
hat Henne e<strong>in</strong>e geniale Idee,<br />
wie <strong>der</strong> arbeitslose Felix ohne große<br />
Mühe e<strong>in</strong> paar Sche<strong>in</strong>chen verdienen<br />
kann: Samenspende. Die<br />
Geldsorgen s<strong>in</strong>d zum Glück gelöst<br />
und die beiden Brü<strong>der</strong> gehen geme<strong>in</strong>sam<br />
auf Frauenpirsch. Felix<br />
reißt sich dabei e<strong>in</strong>en One-Night-<br />
Stand auf – wil<strong>der</strong> Sex mit Honig.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist auch Frettchen Karsten<br />
ganz vernarrt auf das goldgelbe<br />
Bienenprodukt und beißt sich kurzerhand<br />
an Felix’ bestem Stück<br />
fest. Die Diagnose ist e<strong>in</strong>deutig:<br />
Felix ist ab sofort unfruchtbar. Doch<br />
zum Glück hat er ja se<strong>in</strong> Erbgut gespendet.<br />
Henne besorgt illegal die<br />
Akten des Samenspende-Instituts<br />
und schon begibt sich Felix auf<br />
die Suche nach <strong>der</strong> Mutter se<strong>in</strong>es<br />
ungeborenen K<strong>in</strong>des. Schweighöfers<br />
neuester Regiestreich basiert<br />
auf den Roman „Frettsack“ von<br />
Murmel Clausen. Allerd<strong>in</strong>gs ähneln<br />
die Handlung, die Witze und die<br />
Inszenierungen stark den Schweighöfer-Vorgängern.<br />
Visuell besticht<br />
<strong>der</strong> Streifen mit e<strong>in</strong>drucksvollen<br />
Panorama-Aufnahmen von Berl<strong>in</strong><br />
… ach, nee diesmal spielt <strong>der</strong><br />
Film <strong>in</strong> München und zeigt Hochglanzbil<strong>der</strong><br />
vom Olympiapark, dem<br />
Englischen Garten und von dem<br />
Friedensengel. Etwas nervig ist dabei<br />
die ständige Produktplatzierung<br />
von Sky und McDonalds. Dafür<br />
überzeugt das Bild mit brillanter<br />
Schärfe und warmen Brauntönen.<br />
Musikalisch umrahmt wird „Vaterfreuden“<br />
mit lauten Popsongs, die<br />
die entsprechende Stimmung <strong>der</strong><br />
Protagonisten wie<strong>der</strong>geben. LF<br />
Film 7/10<br />
Alle<strong>in</strong> funktioniert „Vaterfreuden“ gut.<br />
Ansonsten ist die Komödie e<strong>in</strong> Neuaufguss <strong>der</strong><br />
üblichen Schweigerhöfer-Verfi lmungen.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9/10<br />
Die Schadenfreund<strong>in</strong>nen<br />
Stromberg Der Film<br />
Komödie<br />
Komödie<br />
OT: The Other Woman<br />
L: USA J: 2014<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Nick Cassavetes<br />
D: C. Diaz, L. Mann, K.<br />
Upton, N. Coster-Waldau, D. Johnson LZ:<br />
109 m<strong>in</strong> FSK: 6 P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 29.08.14 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Was treibt er da schon wie<strong>der</strong>? Die<br />
Damen stellen Mark nach<br />
OT: Stromberg – Der<br />
Film L: DE J: 2013<br />
V: Bra<strong>in</strong>pool Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Arne Feldhusen<br />
D: C. M. Herbst, B.<br />
Mädel, O. K. Wnuk, D.<br />
Staehly LZ: 121 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 04.09.14 × 1 Extras: 8,5/10<br />
Da gr<strong>in</strong>st Chefchen! Ist ja klar, nach<br />
so e<strong>in</strong>em Spielfilmdebüt!<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home, Bra<strong>in</strong>pool Home, Warner Home Video<br />
Es ist immer das gleiche mit den<br />
Männern! Das jedenfalls müssen<br />
Carly (Cameron Diaz), Kate<br />
(Leslie Mann) und Amber (Kate<br />
Upton) schmerzlich am eigenen<br />
Leibe erfahren. Die Konstellation<br />
ist die folgende: Die glücklich naive<br />
Hausfrau Kate ist mit Mark<br />
(Nikolaj Coster-Waldau) verheiratet.<br />
Der wie<strong>der</strong>um hat Affären mit<br />
<strong>der</strong> schlagfertigen Karrierefrau Carly<br />
und <strong>der</strong> jungen, heißen Amber. Anstatt<br />
sich jedoch e<strong>in</strong>fach von ihm zu<br />
trennen, schmieden sie e<strong>in</strong>en ausgeklügelten<br />
Racheplan. Zwar s<strong>in</strong>d<br />
die Parallelen zum 1996er „Der<br />
Club <strong>der</strong> Teufel<strong>in</strong>nen“ unverkennbar;<br />
jedoch wirkt „Die Schadenfreund<strong>in</strong>nen“<br />
nicht wie e<strong>in</strong> simples<br />
Remake, son<strong>der</strong>n erfrischend<br />
selbstständig. Natürlich wird beson<strong>der</strong>s<br />
die Damenwelt ihre Freude<br />
an diesem Film haben. Insgesamt<br />
kann das Schauspielgespann aber<br />
auch bei Freund o<strong>der</strong> Ehemann für<br />
etliche Lacher und spaßige Situationskomik<br />
sorgen.<br />
TS<br />
Film 7/10<br />
Das schreit nach e<strong>in</strong>em Mädelsabend! Schrille<br />
Komödie mit e<strong>in</strong>em frech aufspielenden<br />
Diaz-Mann-Upton-Trio.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Es begann mit e<strong>in</strong>er Fanidee:<br />
Warum den „Papa“ nicht auch<br />
<strong>in</strong> Spielfilmlänge auf die große Le<strong>in</strong>wand<br />
br<strong>in</strong>gen? Diese Idee wurde so<br />
positiv aufgenommen, dass schon<br />
bald das größte Crowdfund<strong>in</strong>g-Projekt<br />
Deutschlands entstand. Zum<br />
Glück: Was Regisseur Arne Feldhusen<br />
mit se<strong>in</strong>em Team erreicht<br />
hat – allen voran <strong>der</strong> grandios aufspielende<br />
Christoph Maria Herbst<br />
als protziger Ekelchef – ist sowohl<br />
typisch „Stromberg“, als auch tolle<br />
K<strong>in</strong>ounterhaltung. Hier wird die<br />
Geschichte um die Schadensregulierungs-Abteilung<br />
<strong>der</strong> CAPITOL-<br />
Versicherung weitererzählt. Um<br />
von <strong>der</strong> bevorstehenden Rationalisierung<br />
abzulenken, fährt Bernd<br />
Stromberg geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er<br />
Abteilung zur großen Firmenfeier.<br />
Nur, um dann direkt bei <strong>der</strong> Ankunft<br />
die ganze Veranstaltung zu crashen.<br />
Zusätzlich zur tollen Filmunterhaltung,<br />
bietet die Fan-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> knapp<br />
160 M<strong>in</strong>uten umfangreichstes<br />
Bonusmaterial.<br />
TS<br />
Film 7,5/10<br />
Fans sei Dank! Stromberg macht auch <strong>in</strong><br />
großem Rahmen Spaß, kann sogar problemlos<br />
ohne Vorwissen funktionieren.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 45
Film<br />
Animation<br />
Bildreferenz<br />
Space Pirate Capta<strong>in</strong> Harlock<br />
3D<br />
Von <strong>Anime</strong>-Fans heiß erwartet bietet <strong>der</strong> neue „Harlock“-Film alles, was das Fan-<br />
herz höher schlagen lässt: E<strong>in</strong>e grandiose Optik, e<strong>in</strong>e spannende Filmhandlung<br />
sowie reichlich Wie<strong>der</strong>erkennungswerte.<br />
<strong>Anime</strong>/Science-Fiction<br />
OT: Space Pirate Capta<strong>in</strong> Harlock L: JP J: 2013 V: Universum<br />
<strong>Anime</strong> B: MVC, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV:<br />
Philips PFL6007K/12 2D-komp.: ja R: S. Aramaki S: H. Miura,<br />
S. Oguri LZ: 115 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 27 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 22.08.14 × 2 Extras: 6/10<br />
Leiji Matsumoto gehört heute zu den Mangaund<br />
<strong>Anime</strong>-Künstlern, die die japanische Comicwelt<br />
mit ihren Werken extrem bee<strong>in</strong>flussten.<br />
Se<strong>in</strong>e Mangas über den Wi<strong>der</strong>ständler Capta<strong>in</strong><br />
Harlock wurden hierzulande unter dem Titel „Die<br />
Abenteuer des fantastischen Weltraumpiraten<br />
Capta<strong>in</strong> Harlock“ veröffentlicht und zeigen den<br />
Krieg zwischen den außerirdischen Mazone,<br />
die mit den Menschen um die Erde als Heimat<br />
kämpfen. Seit <strong>der</strong> Erstveröffentlichung des<br />
Harlock-Stoffes 1977 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen 37 Jahre<br />
vergangen, <strong>in</strong> denen viel passiert ist. Ergo besitzt<br />
auch die neue Verfilmung von Sh<strong>in</strong>ji Aramaki<br />
(„Starship Troopers: Invasion“, „Appleseed Alpha“)<br />
e<strong>in</strong>en<br />
en völlig<br />
lig neuen<br />
Handlungskern, <strong>der</strong><br />
sich<br />
mit<br />
<strong>der</strong> Übervölkerung und dHerabwirtschaftung<br />
rtsch<br />
<strong>der</strong> Erde ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt an<strong>der</strong>s<br />
etzt t und<br />
zugleich e<strong>in</strong>en<br />
ziemlich <strong>in</strong>telligenten ten Bogen zur<br />
Fortführung<br />
e<strong>in</strong>es es Revolutionsgedankens eda<br />
nke<br />
schlägt.<br />
Renovierung erun<br />
e<strong>in</strong>es Weltraumpiraten<br />
Zu<br />
den<br />
Neuerungen er<br />
ung<br />
en gehört vor allem <strong>der</strong> abso-<br />
lut atemberaubende eraube<br />
visuelle Stil, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ganz<br />
klare Weiterentwicklung er<br />
solcher CGI-Highlights<br />
wie „F<strong>in</strong>al Fantasy – Die Mächte <strong>in</strong> Dir“ (2001)<br />
und<br />
„F<strong>in</strong>al Fantasy VII – Advent Children“ (2005)<br />
ist. Die im Orig<strong>in</strong>al stark abstrahierten Charaktere<br />
wurden wesentlich realistischer bzw. menschenähnlicher<br />
gestaltet. So ist z. B. <strong>der</strong> erste Maat des<br />
Raumschiffs Arcadia, Yattaran, nun ke<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er,<br />
deformierter Wichtel mehr. Stattdessen wirkt er<br />
nun wie e<strong>in</strong> stämmiger Computer-Nerd, <strong>der</strong> sich<br />
gleichermaßen für Actionfi guren wie für Technik<br />
begeistern kann. Die außerirdische Nibelungen-<br />
Frau Miime wie<strong>der</strong>um wurde <strong>in</strong> ihrer Gestalt<br />
noch etwas feenhafter gestaltet, sodass ihr Kopf<br />
noch schmaler und länger wirkt und die spitzen<br />
Ohren wie jene e<strong>in</strong>es Zoras aus <strong>der</strong> „Zelda“-Reihe<br />
ersche<strong>in</strong>en. Insgesamt ist die visuelle Neugestaltung<br />
also vollkommen geglückt.<br />
Des Weiteren wurden e<strong>in</strong>ige Charaktere gestrichen,<br />
während an<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>zugefügt wurden.<br />
Sowohl <strong>der</strong> Schiffsarzt Dr. Zero als auch<br />
<strong>der</strong> Wissenschaftler Tsuyoshi Daiba fehlen hier<br />
gänzlich. Harlocks Technikoffi zier und bester<br />
Freund Tochiro wird nur <strong>in</strong> Rückblenden gezeigt<br />
und se<strong>in</strong>e Seele lebt im Computersystem <strong>der</strong><br />
Arcadia weiter. Von den außerirdischen Mazone<br />
fehlt jedwede Spur. Stattdessen heißt es,<br />
dass es die Menschheit trotz fortschrittlicher<br />
Raumschifftechnik nicht geschafft habe, Kontakt<br />
zu an<strong>der</strong>en Spezies aufzunehmen. E<strong>in</strong>zige<br />
Ausnahme ist und bleibt die Begegnung mit<br />
dem Nibelungen-Volk. Deren letzte Überlebende<br />
wie<strong>der</strong>um hört auf den Namen Miime und<br />
verbr<strong>in</strong>gt ihr Dase<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Seite Harlocks. In<br />
<strong>der</strong> neuen Handlung existiert also ke<strong>in</strong> verborgener<br />
Konfl ikt zwischen Mensch und Alien. Der<br />
hier aufgezeigte Konfl ikt ist <strong>der</strong> Kampf um die<br />
Erde unter den Menschen. Jene haben nämlich<br />
den Planeten verlassen, da er heruntergewirtschaftet<br />
war und nicht genügend Platz für die<br />
Überbevölkerung von 500 Milliarden Menschen<br />
bot. Als sich <strong>der</strong> Planet erholt hatte und ihn die<br />
Menschen wie<strong>der</strong> besiedeln wollten, kam es<br />
zum Krieg um das knappe und wertvolle Gut.<br />
Dieser wütete, bis sich e<strong>in</strong>e neue Regierung bildete<br />
und die Hand über die blaue Kugel hielt.<br />
Schon damals revoltierte <strong>der</strong> ehemalige Flottenkommandeur<br />
<strong>der</strong> Gaia Sanction gegen dieselbe<br />
Bil<strong>der</strong>: Universum <strong>Anime</strong><br />
46
Animation<br />
ion<br />
Film<br />
Das Konsulat erwartet die Auslöschung des Störfaktors<br />
namens Capta<strong>in</strong> Harlock<br />
Zum Fan-<br />
Service<br />
gehören die<br />
wichtigsten<br />
Charaktere<br />
<strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>alserie<br />
sowie<br />
e<strong>in</strong>e witzig<br />
zensierte<br />
Duschszene<br />
mit Kei<br />
Die Gesamtbevölkerung <strong>der</strong> Menschheit hat sich überall im Weltraum verteilt und auf<br />
unterschiedlichen Planete angesiedelt<br />
Auch die Arcadia hat e<strong>in</strong>mal für die Erdregierung gekämpft, nun ziert sie e<strong>in</strong> ikonischer<br />
Totenkopf-Schädel an <strong>der</strong> Front sowie e<strong>in</strong> Dunkle-Materie-Antrieb im Schiffs<strong>in</strong>neren<br />
und<br />
begann n e<strong>in</strong>e<br />
Wi<strong>der</strong>standsbewegung, egung,<br />
die<br />
für die Befreiung eiu<br />
<strong>der</strong><br />
Menschen sorgen sollte.<br />
Der Mythos geht weiter<br />
Die eigentliche Handlung des Films setzt 100<br />
Jahre später e<strong>in</strong>. Capta<strong>in</strong> Harlock ist zur Ikone<br />
des Wi<strong>der</strong>standes geworden. Se<strong>in</strong> Antlitz ist seltsamerweise<br />
nicht gealtert, was e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es<br />
Rätsel bleibt. Und se<strong>in</strong>e Sache, für die er sich<br />
e<strong>in</strong>setzt, ist aktueller denn je. In dieser Situation<br />
bietet sich <strong>der</strong> junge Yama als neues Besatzungsmitglied<br />
an – e<strong>in</strong> <strong>in</strong>telligenter, talentierter,<br />
junger Mann … <strong>der</strong> <strong>in</strong> Wirklichkeit e<strong>in</strong> Spion <strong>der</strong><br />
Gaia Sanction ist. Je länger er aber an Bord <strong>der</strong><br />
Arcadia verweilt und je mehr er die Crew kennen<br />
lernt, desto eher erkennt er die Motivation <strong>der</strong><br />
Besatzung, die für ihn zur zweiten Familie wird.<br />
Im H<strong>in</strong>tergrund agiert <strong>der</strong> legendäre Capta<strong>in</strong><br />
Harlock, <strong>der</strong> sich nur selten blicken lässt. Yama<br />
wird klar, dass er etwas gegen die verheerenden<br />
Schlachtpläne se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s Isora machen<br />
muss, <strong>der</strong> für die Gaia Sanction e<strong>in</strong>e teufl ische<br />
Falle für Harlock erdacht hat. An<strong>der</strong>erseits kann<br />
sich die Crew nie ganz sicher se<strong>in</strong>, ob er nicht<br />
doch irgendwann zum Verräter wird.<br />
Der Film ersche<strong>in</strong>t sowohl als 2D- als auch als<br />
3D-Version auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, wobei Letztere <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
schicken Steelbook samt allerlei Bonusmate-<br />
rial<br />
ausgeliefert eferer<br />
wird. Hierzu gehören en neben<br />
en<br />
<strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D und<br />
<strong>der</strong><br />
DVD<br />
6 Postkarten ten mit<br />
zwei<br />
Motiven, e<strong>in</strong> 28-seitiger Filmguide ide sowie<br />
e<strong>in</strong> 24-seitiges Memorial Booklet mit Bil<strong>der</strong>n<br />
aus dem Film. Das Unbox<strong>in</strong>g-Video hierzu fi n-<br />
den Sie auf youtube.com/digitalfernsehende.<br />
Mit se<strong>in</strong>em realistisch wirkenden, makellosen<br />
CGI-Look, <strong>der</strong> an die früheren „F<strong>in</strong>al Fantasy“-<br />
Filme er<strong>in</strong>nert, <strong>der</strong> ultrascharfen Grafi k und <strong>der</strong><br />
absolut runden und spannenden Handlung ist<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>haltlich und formell lohnenswertes<br />
„Referenzmaterial“ für alle HD-Fans sowie<br />
Freunde anspruchsvoller Animationen. Wer<br />
sich den Film <strong>in</strong> 3D anschaut sollte auch e<strong>in</strong>mal<br />
den Schritt wagen und die Zwischenbildberechnung<br />
se<strong>in</strong>es Fernsehers anschalten. Durch die<br />
ultrascharfen Bil<strong>der</strong>, auf denen wirklich jedes<br />
noch so kle<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>chen o<strong>der</strong> Sandpartikelchen<br />
zu erkennen ist, entsteht bei weicheren<br />
Bewegungsabläufen das Gefühl, selbst bei<br />
schnelleren Kamerafahrten e<strong>in</strong>e vollkommene<br />
Schärfe vor sich zu haben. Und das ist bei e<strong>in</strong>er<br />
solch gelungenen 3D-Wie<strong>der</strong>gabe e<strong>in</strong> Genuss,<br />
den e<strong>in</strong>fach je<strong>der</strong> HD- und 3D-Fan erlebt haben<br />
sollte. Das kann wirklich als „Hyper-Real“<br />
bezeichnet werden. Der Ton h<strong>in</strong>gegen ist relativ<br />
fl ach gehalten, bietet e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Dynamik und<br />
auch ke<strong>in</strong>e erwähnenswerten Surround-Sound-<br />
Momente. Das Bonusmaterial <strong>der</strong> Disc enthält<br />
8 Kurzbeiträge, die sich mit <strong>der</strong> aufwendigen<br />
Produktion des Filmes beschäftigen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7,5/10<br />
Der Film ist e<strong>in</strong> visueller Hochgenuss für alle <strong>Anime</strong>-Fans. Und für<br />
Harlock-Fans ist die 3D-Scheibe sowieso e<strong>in</strong> Muss. Wer sich nicht<br />
mit dem Stoff auskennt, fühlt sich trotzdem nicht verloren.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Wow, was für e<strong>in</strong> großartiges Bild! Die Bezeichnung „Bildreferenz“<br />
ist hierfür noch untertrieben!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Auch wenn das Bild exzellentes 3D zeigt, so bleibt <strong>der</strong> Ton doch<br />
relativ zweidimensional.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1/2 2/2<br />
3D 9/10<br />
Im Zusammenspiel mit dem perfekten Bild wirkt <strong>der</strong> 3D-Film wie<br />
e<strong>in</strong> Fenster <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Dimension.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
4/4 2,5/3 1,5/2 1/1<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 47
Film<br />
Thriller<br />
The Return Of Joe Rich<br />
Das neue Gesetz <strong>der</strong> Mafia<br />
Thriller<br />
OT: The Return Of Joe Rich L: US J: 2011 V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Sam Auster<br />
D: S.Witwer, A. Assante, T.Shire, T. Kazur<strong>in</strong>sky, J. M<strong>in</strong>oso<br />
LZ: 95 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 04.09.14 × 1 Extras: 3/10<br />
Das Leben von Joseph Nei<strong>der</strong>man (Sam<br />
Witwer) läuft nicht wirklich rund. Zuerst<br />
wird se<strong>in</strong> Arbeitsplatz <strong>in</strong>s Ausland verlegt, <strong>der</strong><br />
Vermieter se<strong>in</strong>es Hauses schmeißt ihn raus<br />
und zu allem Überfluss verlässt ihn se<strong>in</strong>e Frau.<br />
Doch e<strong>in</strong>e Möglichkeit bleibt ihm: die Rückkehr<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e alte Heimat, Chicago. Nach Jahren <strong>der</strong><br />
Abwesenheit gilt es zunächst, se<strong>in</strong>en Stand <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> italo-amerikanischen Familie zu etablieren.<br />
Daher tüftelt er e<strong>in</strong>en Plan aus, bei dem die Mafia<br />
e<strong>in</strong>e große Rolle spielt. Mithilfe se<strong>in</strong>es besten<br />
Freundes und se<strong>in</strong>er rechten Hand Bernard (Joe<br />
M<strong>in</strong>oso), sowie se<strong>in</strong>es eiskalt agierenden Onkels<br />
Dom<strong>in</strong>ic (Armand Assante), will er so schnell wie<br />
möglich aufgenommen werden. Wenn sich „Joe<br />
Rich“ da mal nicht zu viel vorgenommen hat!<br />
Und sie träumt von Chicago<br />
Auch wenn dies wohl nicht <strong>der</strong> beste Film se<strong>in</strong>er<br />
Art ist, hat er doch e<strong>in</strong>en stark ausgeprägten S<strong>in</strong>n<br />
für Details. Wie gerne hätte man zu früheren Zeit<br />
<strong>in</strong> Chicago gelebt. Zwar war die Mafi a mehr als<br />
präsent und Krim<strong>in</strong>alität und Korruption stärker<br />
ausgeprägt als heute, dennoch war das Lebensgefühl<br />
großartig. „The Return Of Joe Rich“ zeigt<br />
mit all se<strong>in</strong>en Rückblenden, was man <strong>in</strong> dieser<br />
Zeit alles verpasst hat. Der Film schafft es auch,<br />
die Atmosphäre <strong>der</strong> 50er auf die heutige Zeit zu<br />
übertragen. „Joe Rich“ lebt, ebenso wie se<strong>in</strong>e<br />
familiären und c<strong>in</strong>eastischen Vorbil<strong>der</strong>, hart am<br />
Limit, bleibt zu je<strong>der</strong> Zeit aber e<strong>in</strong> wahrer Gentleman.<br />
E<strong>in</strong> protziger Oldtimer, schwere Kanonen<br />
und maßgeschnei<strong>der</strong>te Anzüge dürfen natürlich<br />
nicht fehlen, wenn er be<strong>in</strong>ahe übermütig durch<br />
die Straßen zieht. Geprägt von <strong>der</strong> eigenen Tradition<br />
und natürlich weltbekannten Filmklassikern,<br />
weiß er genau, wie er sich als ernstzunehmen<strong>der</strong><br />
Mafi oso zu verhalten hat.<br />
„Der Pate“ lässt grüßen<br />
Insgesamt ist es schwer zu sagen, wie man<br />
diesen Film persönlich für sich bewerten soll.<br />
Grundsätzlich macht er auf jeden Fall Spaß. So<br />
hangelt sich <strong>der</strong> <strong>in</strong> Chicago aufgewachsene Regisseur<br />
Sam Auster zwischen humorvollen Sequenzen<br />
und vornehm zurückhalten<strong>der</strong> Gewaltdarstellung<br />
h<strong>in</strong> und her. Zusätzlich überrascht<br />
er mit echten Dokumentaraufnahmen, die Interviews<br />
mit ehemaligen Mafi a-Anhängern aus<br />
Chicago zeigen und <strong>in</strong>nerhalb des Films immer<br />
wie<strong>der</strong> die Vorgänge dieser Verb<strong>in</strong>dung näher<br />
erklären o<strong>der</strong> kommentieren. Dennoch ist man<br />
irgendwie nicht vollends überzeugt. Ob es an <strong>der</strong><br />
schwächelnden Synchronisation liegt o<strong>der</strong> auch<br />
Lässig o<strong>der</strong> lässig? Joe Rich und se<strong>in</strong> Buddy<br />
Bernard (Joe M<strong>in</strong>oso)<br />
an <strong>der</strong> teilweise eher laienhaften Darstellung <strong>der</strong><br />
Nebenfi guren, ist schwer zu sagen. Wer jedoch<br />
Filme von solchem Format mag und über die<br />
genannten Schwächen h<strong>in</strong>wegsehen kann, den<br />
erwartet mit „The Return Of Joe Rich“ e<strong>in</strong> Gangster-B-Movie,<br />
das durchaus zu unterhalten weiß.<br />
Beson<strong>der</strong>s Protagonist Sam Witwer, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
jüngeren Vergangenheit sogar schon dem Darth<br />
Va<strong>der</strong>-Schüler „Starkiller“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Videospielreihe<br />
„Star Wars - The Force Unleashed“ (2008 und<br />
2010) se<strong>in</strong> Aussehen und se<strong>in</strong>e Stimme leihen<br />
durfte und <strong>in</strong> letzter Zeit vorwiegend <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Serien auftrat („Smallville“, 2008,<br />
„Be<strong>in</strong>g Human“, 2011), erhält dem Film e<strong>in</strong>en<br />
gewissen Standard.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 6,5/10<br />
Etwas langatmiger aber dennoch unterhaltsamer Mafi a-Thriller,<br />
<strong>der</strong> trotz großer Vorbil<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e ganz eigenen, soliden Qualitäten<br />
ausspielen kann.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Waffen gehören nunmal dazu... Der selbsternannte t „Joe Rich“ (Sam Witwer) weiß genau, was er will und welche<br />
Mittel er e<strong>in</strong>setzen muss, um se<strong>in</strong>e Ziele zu erreichen<br />
Gutes Bildmaterial, das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Farbgebung leicht „erwärmt“ und<br />
teilweise nostalgisch gefi ltert wurde.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Abgesehen von <strong>der</strong> Synchronisation kann <strong>der</strong> Film aber mit<br />
schöner Räumlichkeit überzeugen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Bil<strong>der</strong>: Tiberius Film<br />
48
Thriller<br />
Film<br />
Unna Trilogie<br />
Komödie<br />
OT: Unna Trilogie<br />
L: DE J: 1999, 2001<br />
und 2005<br />
V: Turb<strong>in</strong>e Medien<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1/<br />
2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Peter Thorwarth<br />
D: Ralf Richter, Oliver Korittke, u. a. LZ:<br />
345 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 41 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.08.14 × 4 Extras: 8/10<br />
Zack! 15 Jahre Hardcore... echte<br />
Gefühle! So präsentiert sich<br />
die berüchtigte „Unna Trilogie“, von<br />
Regisseur Peter Thorwarth, kaum<br />
gealtert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sensationellen Jubiläums-Gesamtbox.<br />
Für echte Fans<br />
und Ruhrpottler genau das richtige.<br />
Vor allem, da neben <strong>der</strong> normalen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box (Grundlage <strong>der</strong> Bewertung),<br />
die die Filme, stundenlange<br />
Extras, e<strong>in</strong>e Bonus-DVD, mit<br />
allen Kurzfilmen Thorwarths und<br />
e<strong>in</strong>er Drehort-Doku sowie e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
Booklet enthält, noch<br />
e<strong>in</strong>e ultimative Collector‘s Edition<br />
ersche<strong>in</strong>en wird! Das Schmuckstück<br />
mit dem Titel „Bang Boom Bang –<br />
Die „Wetten dass... Wir kommen!“-Jungs aus „Was nicht passt, wird passend gemacht“: Kalle (Ralf Richter) und Horst<br />
(Willi Thomczyk) wissen, wie <strong>der</strong> Hase läuft<br />
Limited Deluxe Edition“ (<strong>in</strong>kl. aller<br />
drei „Unna“-Filme, UVP: 60 Euro)<br />
hat so e<strong>in</strong>iges zu bieten, darunter<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>iatur-Nummernschild („Dope<br />
69“) und sogar e<strong>in</strong> Exemplar<br />
von „Keeks“ Videothek-Ausweis<br />
mit <strong>in</strong>dividueller Box-Nummer.<br />
Wun<strong>der</strong>bar verschroben und typisch<br />
„ruhrpöttisch“ geht es <strong>in</strong><br />
den Filmen „Bang Boom Bang“<br />
(1999), „Was nicht passt, wird passend<br />
gemacht“ (2001) und „Goldene<br />
Zeiten“ (2006) zu. Dabei<br />
trumpfen die unterschiedlichsten<br />
deutschen Schauspieler auf, sei es<br />
auch nur für e<strong>in</strong>en kurzen Auftritt<br />
als schmieriger Porno-Produzent<br />
(Ingolf Lück). Qualitativ wurde das<br />
Bildmaterial zwar um e<strong>in</strong>iges verbessert,<br />
weist hier und da aber<br />
dennoch e<strong>in</strong>ige Schwächen auf.<br />
Der Ton h<strong>in</strong>gegen nutzt sogar die<br />
5.1-Technolgie, was die Film-Reihe<br />
zwar nicht unbed<strong>in</strong>gt nötig hätte,<br />
aber doch e<strong>in</strong> nettes Gimmick ist.<br />
Man soll sich ja nicht beschweren!<br />
Bleibt nur e<strong>in</strong>es zu sagen: Wie Herr<br />
Thorwarth se<strong>in</strong>e Heimatstadt <strong>in</strong><br />
brüllend komische Szene gesetzt<br />
hat, ist und bleibt Kult! TS<br />
Film 7,5/10<br />
Dat nenn ich ma’ Ruhrpott-Jeföhl! Thorwarth<br />
erschuf mit dieser Gauner-Trilogie e<strong>in</strong>en<br />
wahren Meilenste<strong>in</strong>.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Dom Hem<strong>in</strong>gway<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home, Turb<strong>in</strong>e Medien<br />
Gangster-Thriller<br />
OT: Dom Hem<strong>in</strong>gway<br />
L: GB J: 2013<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Richard Shepard<br />
D: Jude Law, Richard E.<br />
Grant, Emilia Clarke LZ: 93 m<strong>in</strong> FSK: 16<br />
P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Dom hat ihre komplette K<strong>in</strong>dheit<br />
verpasst: Evelyn (Emilia Clarke)<br />
Ob Dom (nackt: Jude Law) sich hier immer noch fragt, wieso Dickie (Richard<br />
E. Grant) diesen Handschuh trägt?<br />
Wer zur Hölle ist eigentlich dieser<br />
Dom Hem<strong>in</strong>gway? - Das<br />
weißt Du nicht? Oh-Oh, das ist gar<br />
nicht gut. Wer ihn nicht kennt, wird<br />
ihn nämlich bald kennen lernen...<br />
auf eher unsanfte Art und Weise,<br />
versteht sich. Dom Hem<strong>in</strong>gway<br />
ist e<strong>in</strong>e Legende! Das zum<strong>in</strong>dest<br />
denkt <strong>der</strong> Safeknacker (Jude Law)<br />
von sich selbst. Er nimmt sich<br />
e<strong>in</strong>fach alles was nicht niet- und nagelfest<br />
ist... und das nimmt er sich<br />
dann auch noch. Doch se<strong>in</strong> etwas<br />
an<strong>der</strong>er Lebensstil wurde ihm zum<br />
Verhängnis und er musste für 12<br />
Jahre <strong>in</strong> den Knast. Jetzt kommt er<br />
raus und hat e<strong>in</strong>ige D<strong>in</strong>ge zu klären.<br />
Hier bekommt man nicht das, was<br />
man erwartet, es ist besser! Auf<br />
dem Papier ist „Dom Hem<strong>in</strong>gway“<br />
zunächst e<strong>in</strong> weiterer schwarzhumoriger<br />
Gangster-Thriller aus<br />
Großbritannien. Das gab es schon<br />
oft, meistens war das Ergebnis verdammt<br />
gut, aber durchgehend nur<br />
auf Komik bedacht. Der Cast von<br />
Jude Law als britischer „Scumbag“-<br />
Gangster war e<strong>in</strong> wahrer Geniestreich.<br />
Neben oscarreifen Le<strong>in</strong>wandauftritten<br />
ist dies hier def<strong>in</strong>itiv<br />
e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er großartigsten Darstellerleistungen.<br />
Als Zuschauer ist man<br />
irgendwie gespalten: Man sollte<br />
Dom eigentlich hassen, diesen<br />
ständig fluchenden, gewalttätigen<br />
und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sumpf aus Drogen,<br />
Alkohol und Sex vers<strong>in</strong>kenden Mistkerl.<br />
Doch irgendwie f<strong>in</strong>det man das<br />
Ganze auch unfassbar lustig, sogar<br />
emotional bewegend. Dom hat<br />
ja auch e<strong>in</strong>ige gute Attribute, wie<br />
die Liebe zu se<strong>in</strong>er entfremdeten<br />
Tochter Evelyn (Emilia Clarke), die<br />
ihn nach und nach zu verschl<strong>in</strong>gen<br />
sche<strong>in</strong>t. Nicht zu vergessen, die<br />
Freundschaft zu se<strong>in</strong>er Rechten<br />
Hand (Haha!) Dickie „Lefty“ Black<br />
(Richard E. Grant). Anyway... „Dom<br />
Hem<strong>in</strong>gway“ ist pure Unterhaltung<br />
und macht e<strong>in</strong>fach nur Spaß! TS<br />
Film 8/10<br />
Endlich mal wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e typisch britische<br />
Gangster-Posse nach Maß mit e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />
lässigsten Darstellungen von Jude Law!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 49
Film<br />
Thriller<br />
Für die e<strong>in</strong>en ist Yasuomi Umetsus <strong>Anime</strong> e<strong>in</strong> Skandalfi lm mit pornografi schen Szenen. Für an<strong>der</strong>e ist es e<strong>in</strong> Action-<br />
Drama mit Kultcharakter. Mit <strong>der</strong> vorliegenden US-amerikanischen Realverfi lmung wird e<strong>in</strong>deutig die letzte Richtung<br />
e<strong>in</strong>geschlagen.<br />
Action-Thriller<br />
OT: <strong>Kite</strong> L: US J: 2014 V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Ralph Ziman<br />
D: <strong>India</strong> <strong>Eisley</strong>, <strong>Samuel</strong> L. <strong>Jackson</strong> LZ: 90 m<strong>in</strong> FSK: 16<br />
P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
E<strong>in</strong> Mann bahnt sich den Weg zum Fahrstuhl<br />
und zieht dabei e<strong>in</strong> Mädchen h<strong>in</strong>ter sich her,<br />
das offensichtlich mittels Drogen betäubt wurde.<br />
Im Fahrstuhl ist außer ihnen nur noch e<strong>in</strong>e alte,<br />
extrem kurzsichtige Frau, weshalb sich <strong>der</strong> Kerl<br />
<strong>in</strong> großer Vorfreude schon jetzt über das arme<br />
D<strong>in</strong>g hermachen kann. Doch <strong>der</strong> Sche<strong>in</strong> trügt, das<br />
Mädchen landet e<strong>in</strong>en gezielten Kick, zieht e<strong>in</strong>e<br />
Knarre und jagt dem potenziellen Vergewaltiger<br />
und Menschenhändler e<strong>in</strong>e Kugel durch den<br />
Kopf, die wenige Sekunden später explodiert<br />
und e<strong>in</strong>en großen Schwall <strong>Blu</strong>t und Hirnmasse<br />
über die alte Zeug<strong>in</strong> verteilt. Wem diese Szene<br />
bekannt vorkommt, weiß von welchem Film die<br />
Rede ist – von „<strong>Kite</strong>“ natürlich, diesem seltsamen<br />
<strong>Anime</strong>, <strong>der</strong> irgendwann e<strong>in</strong>mal stark geschnitten<br />
im Nachtprogramm von Vox lief. Und ja, auch <strong>der</strong><br />
neue Realfilm beg<strong>in</strong>nt auf diese Weise, genauso<br />
wie es auch viele an<strong>der</strong>e Szenen e<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>s <strong>in</strong><br />
den Thriller geschafft haben. Der größte Unterschied<br />
zur Vorlage dürfte die fehlende pornografische<br />
Komponente se<strong>in</strong>, die weniger etwas mit<br />
<strong>der</strong> Geschichte und viel mehr mit <strong>der</strong> wi<strong>der</strong>lichen<br />
Stimmung des Orig<strong>in</strong>als zu tun hatte. In dieser<br />
Verfilmung konzentrierte sich Regisseur Ralph<br />
Ziman daher verstärkt auf das Flair des Films, das<br />
wirklich sehr an Luc Bessons „Nikita“ sowie an<br />
„Leon <strong>der</strong> Profi“ er<strong>in</strong>nert.<br />
Comic-Action trifft Gesellschaftskritik<br />
Zur m<strong>in</strong>imal verän<strong>der</strong>ten Story: Sawa (<strong>India</strong> <strong>Eisley</strong>)<br />
ist e<strong>in</strong>e junge Killer<strong>in</strong>, die Polizei-Inspektor<br />
Karl Aker (<strong>Samuel</strong> L. <strong>Jackson</strong>) unter se<strong>in</strong>e Fittiche<br />
genommen hat. Sie ist darauf spezialisiert, pädophile<br />
Triebtäter sowie Menschenhändler ausfi ndig<br />
zu machen und sie zu töten. Auch Mafi a-Morde<br />
s<strong>in</strong>d ihr nicht fremd. Aker ist dabei aber nicht<br />
nur ihr Ausbil<strong>der</strong> und Auftraggeber, er ist auch<br />
<strong>der</strong> ehemalige Partner ihres Vaters, <strong>der</strong> ebenfalls<br />
dem Polizei-Dienst nachg<strong>in</strong>g. Karl sieht sich selbst<br />
als Sawas Ersatzvater, während Sawa lediglich<br />
nach den Mör<strong>der</strong>n ihrer Eltern sucht. Als sich das<br />
Mädchen immer weiter <strong>in</strong> die Riegen e<strong>in</strong>es Men-<br />
Sawa (<strong>India</strong> <strong>Eisley</strong>) sucht die Mör<strong>der</strong> ihrer Eltern<br />
und macht mit ihren Opfern kurzen Prozess<br />
Bil<strong>der</strong>: Tiberius Film<br />
50
Thriller<br />
Film<br />
<strong>Samuel</strong> L. <strong>Jackson</strong> spielt den zwielichtigen Bullen Karl Aker, <strong>der</strong> jeden Tatort<br />
Sawas auf Spuren untersucht und diese gegebenenfalls beseitigt<br />
Oburi (Callan McAuliffe) ist Sawas Love-Interest und versucht sie von ihrer<br />
Drogensucht und damit auch von ihrer Amnesie zu befreien<br />
schenhändler-R<strong>in</strong>ges, dem sogenannten Fleischkartell,<br />
e<strong>in</strong>schleust, kommt sie den gesuchten<br />
Tätern näher denn je. Und das ist auch schon<br />
die gesammelte Qu<strong>in</strong>tessenz des Films, <strong>der</strong> mit<br />
Themen wie „Betrug“, „Drogenmissbrauch“ und<br />
„Menschenhandel“ spielt. Zusätzlich wurden dem<br />
Film noch e<strong>in</strong>ige Bösewichter spendiert, die dem<br />
Parcours-Sport frönen und als „Numbers“ Mädchen<br />
entführen, die sie für viel Geld ans Ausland<br />
verkaufen wollen. Hierbei ließe sich bemängeln,<br />
dass sich unter den dargestellten Verbrechern<br />
kaum hellhäutige Charaktere befi nden und somit<br />
Vorurteile gegen dunkelhäutige Menschen geschürt<br />
würden. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d auch die meisten<br />
Opfer <strong>der</strong> Menschenfänger farbig, was e<strong>in</strong>em<br />
möglichen Vorwurf dieser Art vorbeugt. Neben<br />
<strong>der</strong> „Political Correctness“ gibt es allerd<strong>in</strong>gs auch<br />
noch an<strong>der</strong>e schwierige Gebiete, die <strong>der</strong> Film<br />
bewältigen muss. So hoffen Kenner <strong>der</strong> <strong>Anime</strong>-<br />
Version natürlich auch auf e<strong>in</strong>e ganz bestimmte<br />
Action-Sequenz, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> animierte Film extrem<br />
bee<strong>in</strong>drucken konnte.<br />
Auf Ware reduzierte Menschen<br />
Entscheidend hierbei ist vor allem die stilistische<br />
Qualität mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> haarsträubensten Szenen<br />
des Orig<strong>in</strong>als <strong>in</strong> die reale Welt geholt wurde.<br />
Im <strong>Anime</strong> stellt Sawa auf e<strong>in</strong>er Männertoilette<br />
zwei Zwill<strong>in</strong>gsbrü<strong>der</strong>, von denen sie e<strong>in</strong>en töten<br />
soll. Während sie noch rätselt, welcher von beiden<br />
ihr Explosiv-Geschoss verdient hat, bricht die Hölle<br />
los und e<strong>in</strong>e furiose Actionsequenz gefolgt von<br />
e<strong>in</strong>em spektakulären Fall durch mehrere Ebenen<br />
<strong>der</strong> Stadt (bildlich für die Sozialschichten) nimmt<br />
ihren Lauf. Im Realfi lm gibt es die berühmte<br />
Klo-Szene samt Fenster-Sturz auch. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
wurde sie e<strong>in</strong> wenig abgewandelt. Es gibt e<strong>in</strong>e<br />
Schießerei mit harten Kalibern, bei <strong>der</strong> Sawa aber<br />
weitestgehend verschont bleibt, obwohl ihr wie<br />
im <strong>Anime</strong> <strong>der</strong> Ohrr<strong>in</strong>g abgeschossen wird. Am<br />
Schluss ist es auch nicht sie, die durchs Fenster<br />
kracht, was stilistisch gesehen durchaus schade<br />
ist – vom Handlungsfl uss her allerd<strong>in</strong>gs weitaus<br />
mehr S<strong>in</strong>n macht bzw. glaubwürdiger ersche<strong>in</strong>t.<br />
Und so lassen sich immer wie<strong>der</strong> Abweichungen<br />
vom Orig<strong>in</strong>al entdecken, das selber nichts an<strong>der</strong>es<br />
war als e<strong>in</strong>e pornografi sche Version <strong>der</strong><br />
„Nikita“-Handlung. Witzigerweise ersche<strong>in</strong>t also<br />
<strong>der</strong> Realfi lm ohne die sadistischen Sex-Szenen<br />
wie e<strong>in</strong>e Neuverfi lmung von „Nikita“, nur mit jüngeren<br />
Darstellern vor trostlosen und mit Graffi ti<br />
beschmierten Häuserblöcken. Mit e<strong>in</strong>er Laufzeit<br />
von rund 90 M<strong>in</strong>uten ist die Handlung sehr kompakt,<br />
sodass die wichtigsten Motive untergebracht<br />
werden konnten, ohne sich zu sehr <strong>in</strong> Komplexität<br />
zu verlieren. Die Action ist solide, wenn auch<br />
nicht überragend <strong>in</strong>szeniert. Und die Schauspieler<br />
geben ebenfalls e<strong>in</strong>e glaubhafte Performance<br />
ab – allen voran <strong>der</strong> aus Comic-Verfi lmungen<br />
bekannte <strong>Samuel</strong> L. <strong>Jackson</strong>, <strong>der</strong> hier sowohl die<br />
„Pulp-Fiction“-mäßige „Coole Sau“ als auch den<br />
väterlichen Typ überzeugend mimen kann.<br />
Neon-P<strong>in</strong>k<br />
Technisch gesehen bietet „<strong>Kite</strong>“ e<strong>in</strong> comichaft<br />
verfremdetes Ambiente, bei dem die extrem farbgesättigten<br />
Perücken <strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen Auftrags-<br />
Mör<strong>der</strong><strong>in</strong> hervorstechen. Harte Kontraste und<br />
große Dunkelfl ächen senken die Plastizität und<br />
steigern den fl achen Comic-Look. Neben sichtbarem<br />
digitalen Rauschen gibt es an e<strong>in</strong>igen Stellen<br />
Farbband<strong>in</strong>g, was an <strong>der</strong> Bild-Komprimierung<br />
<strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> liegen dürfte. Des Weiteren ist die<br />
gute Schärfe <strong>der</strong> Red-Epic-Aufnahmen durchaus<br />
akzeptabel, könnte aber noch e<strong>in</strong> gutes Stück<br />
höher se<strong>in</strong>. Tonal bewegt sich die „<strong>Kite</strong>“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
im Mittelfeld. Wenn die stilisiert heulenden Polizeisirenen<br />
sche<strong>in</strong>bar konsequenzlos e<strong>in</strong>en Ort<br />
<strong>der</strong> Gewalt passieren, so kommt auch die ansprechende<br />
Signalortung zum Zuge. Die Räumlichkeit<br />
h<strong>in</strong>gegen, also die akkustisch <strong>in</strong>szenierte<br />
Umgebung, weiß lei<strong>der</strong> kaum zu überzeugen.<br />
Die Klang-Qualität bleibt hierbei durchschnittlich.<br />
Bonus-Features gibt es nicht. Dafür ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e<br />
amazon.de-exklusive Son<strong>der</strong>ausgabe im Mediabook<br />
mit Poster, Booklet und Sammelkarten.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Kapitalismus-Kritik, schräge Figuren wie aus e<strong>in</strong>em „Mad<br />
Max“-Film und e<strong>in</strong> starker Comic-Look. „<strong>Kite</strong>“ ist <strong>der</strong> neue „Léon,<br />
<strong>der</strong> Profi “.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Also den Kick <strong>in</strong>s Gesicht hat sich dieser Menschenhändler mehr als verdient. So e<strong>in</strong> Pfennig-Absatz im<br />
Nasenloch dürfte ganz schön weh tun. Ebenso wie e<strong>in</strong> Explosivgeschoss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stirn …<br />
Die starken Verfremdungen zum Comic-Style for<strong>der</strong>n ihren Tribut.<br />
Dennoch ist die Atmosphäre e<strong>in</strong>malig.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1/2 1,5/2<br />
Der Ton ist e<strong>in</strong> Durchschnittsvergnügen für den Actionfan. Nicht<br />
wirklich schlecht, aber auch ke<strong>in</strong> packendes Erlebnis.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 51
Film<br />
Thriller<br />
Anklage: Mord<br />
Justiz-Thriller<br />
OT:The Trials of Cate<br />
McCall L: US J: 2013<br />
V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Karen Moncrieff<br />
D: Kate Beck<strong>in</strong>sale,<br />
Nick Nolte, Clancy<br />
Brown LZ: 93 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 24.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Cate und Mentor Bridges (Kate<br />
Beck<strong>in</strong>sale & Nick Nolte)<br />
Im Namen<br />
<strong>der</strong> Wahrheit<br />
Die Wahrheit … sollte das oberste<br />
Ziel e<strong>in</strong>er Gerichtsverhandlung<br />
se<strong>in</strong>, sowohl für den Richter,<br />
als auch für den Strafverteidiger<br />
und den Staatsanwalt. Lei<strong>der</strong> vergessen<br />
die meisten Juristen diesen<br />
Vorsatz, während sie ihrer täglichen<br />
Arbeit nachgehen. Und auch für die<br />
Strafverteidiger<strong>in</strong> Cate McCall (Kate<br />
Beck<strong>in</strong>sale) ist es immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
Drahtseilakt. Obwohl ihr Privatleben<br />
durch ihre Alkoholsucht zerstört wurde<br />
und sie nun um das Sorgerecht<br />
ihrer Tochter kämpfen muss, versucht<br />
sie <strong>in</strong> ihrem Job den Sche<strong>in</strong> zu<br />
wahren. Zum<strong>in</strong>dest hier kann sie zeigen,<br />
welche Profession <strong>in</strong> ihr steckt,<br />
und das tut sie auch <strong>in</strong> dem relativ<br />
aussichtslosen Berufungs-Verfahren<br />
von Lacey (Anna Anissimova). Der<br />
Fall sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>deutig. Lacey wurde<br />
wegen Mordes verurteilt, weil<br />
e<strong>in</strong>fach alles darauf h<strong>in</strong>weist, dass<br />
sie aus Eifersucht die Affäre ihres<br />
Freundes tötete. Doch Cate merkt<br />
schnell, dass die Verurteilung ungültig<br />
ist, da zahlreiche Fehler und Wi<strong>der</strong>sprüche<br />
während <strong>der</strong> damaligen<br />
Gerichtsverhandlungen geschehen<br />
E<strong>in</strong>e Verurteilung ist ziemlich schockierend für die betreffende Person. Plötzlich<br />
sche<strong>in</strong>t sich die komplette Gesellschaft gegen e<strong>in</strong>en zu stellen …<br />
s<strong>in</strong>d. Nun ist es an ihr, jene Fehler<br />
aufzudecken und ihre Mandant<strong>in</strong><br />
aus dem Knast zu holen. Hierbei<br />
bekommt sie die Hilfe ihres alten<br />
Mentors Bridges (Nick Nolte,<br />
<strong>der</strong> hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er väterlichen Rolle<br />
glänzt), <strong>der</strong> sie nicht nur bei den Recherchen<br />
und Verhandlungstaktiken<br />
unterstützt, son<strong>der</strong>n darüber h<strong>in</strong>aus<br />
auch noch als letzter Rettungsanker<br />
<strong>in</strong> ihrem Privatleben dient. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
birgt dieser Fall tief verwurzelte<br />
Geheimnisse und es ist nicht<br />
alles, wie es sche<strong>in</strong>t. Das Bild lässt<br />
kaum Wünsche offen, außer dass<br />
<strong>der</strong> Kontrast noch ausgeglichener<br />
hätte se<strong>in</strong> können. Surround-Effekte<br />
konnten wir ke<strong>in</strong>e wahrnehmen und<br />
auch die Soundkomprimierung hat<br />
e<strong>in</strong> paar negative Effekte auf die<br />
Klangqualität gehabt.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Was wie e<strong>in</strong> gängiger Justiz-Thriller beg<strong>in</strong>nt,<br />
endet auf e<strong>in</strong>e gänzlich unerwartete Weise.<br />
Mehr von Cate McCall!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 5/10<br />
A S<strong>in</strong>gle Shot Tödlicher Fehler<br />
Nightwatch Nachtwache<br />
Thriller<br />
Thriller<br />
OT: A S<strong>in</strong>gle Shot<br />
L: US J: 2013<br />
V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: David M. Rosenthal<br />
D: Sam Rockwell,<br />
William H. Macy, Jason<br />
Isaacs, Kelly Reilly, Joe An<strong>der</strong>son LZ:<br />
115 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 30.10.14 × 1 Extras: 1/10<br />
Vom Schicksal gebeutelt: John (Sam<br />
Rockwell)<br />
OT: Nattevagten<br />
L: DK J: 1994<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.1<br />
R: Ole Bornedal<br />
D: Nikolaj Coster-<br />
Waldau, Sofi e<br />
Graaboel, Kim Bodnia, Lotte An<strong>der</strong>sen<br />
LZ: 107 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 21.08.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Motiv à la Hitchcock: Verschweigt<br />
Mart<strong>in</strong> etwas?<br />
John (Sam Rockwell) lebt, von<br />
Frau und K<strong>in</strong>d verlassen, alle<strong>in</strong>e<br />
im Wald. Bei e<strong>in</strong>er morgendlichen<br />
Jagd verfehlt e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er Schüsse<br />
nur knapp e<strong>in</strong> Reh, trifft dafür tragischerweise<br />
aber e<strong>in</strong>e junge Frau.<br />
Als er völlig desorientiert ihr Zelt<br />
durchsucht, f<strong>in</strong>det er e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
Kasten voller Geld. Was tun? Soll er<br />
das Geld an sich nehmen und den<br />
Tod vertuschen? Die Lage spitzt<br />
sich zu, als <strong>der</strong> eigentliche Besitzer<br />
des Geldes, Gangster Waylon (Jason<br />
Isaacs), von <strong>der</strong> ganzen Sache<br />
W<strong>in</strong>d bekommt.<br />
Regisseur David M. Rosenthal<br />
(„Janie Jones“, 2010) hat die<br />
dramatische Romanvorlage von<br />
Autor Matthew F. Jones <strong>in</strong> e<strong>in</strong> unangenehm<br />
ruhiges Portrait e<strong>in</strong>es<br />
Mannes verwandelt, <strong>der</strong> vom<br />
Pech gezeichnet ist. Dabei <strong>in</strong>tensiviert<br />
sowohl die grandiose Schauspielleistung<br />
von Protagonist Sam<br />
Rockwell, als auch die an e<strong>in</strong>e Morgendämmerung<br />
er<strong>in</strong>nernde Bebil<strong>der</strong>ung<br />
das Filmerlebnis. TS<br />
Film 8/10<br />
Indie-Noir-Produktion mit starker Besetzung,<br />
die durch ihre unterkühlte Erzählweise e<strong>in</strong>e<br />
absolut fesselnde Spannung erhält.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal hat es e<strong>in</strong> Film<br />
<strong>der</strong> etwas älteren Sorte auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geschafft! Der dänische<br />
Regisseur Ole Bornedal erzählt <strong>in</strong><br />
diesem Suspense-Thriller, ganz<br />
im Stile e<strong>in</strong>es Alfred Hitchcock,<br />
die Geschichte des aufstrebenden<br />
Jura-Studenten Mart<strong>in</strong> (Nikolaj<br />
Coster-Waldau). Dieser nimmt e<strong>in</strong>en<br />
Ferienjob als Nachtwache <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> örtlichen Gerichtsmediz<strong>in</strong> an.<br />
Gleichzeitig for<strong>der</strong>t ihn se<strong>in</strong> Kumpel<br />
Jens (Kim Bodnia) zu e<strong>in</strong>em<br />
Wettkampf heraus, bei dem die<br />
beiden ihre Grenzen austesten<br />
wollen. Ke<strong>in</strong> guter Zeitpunkt, denn<br />
gerade jetzt zieht e<strong>in</strong> Serienmör<strong>der</strong><br />
se<strong>in</strong>e Kreise. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten<br />
Filmerfahrungen für Nikolaj Coster-Waldau<br />
(„Oblivion“, „Mama“,<br />
2013, „Game Of Thrones“, 2011)<br />
bietet e<strong>in</strong>e äußerst spannende Geschichte,<br />
die nun auch mit e<strong>in</strong>er<br />
aufgefrischten Ton- und Bildqualität<br />
besticht. Man sieht auch hier wie<strong>der</strong>:<br />
Es muss nicht immer Hollywood<br />
se<strong>in</strong>!<br />
TS<br />
Film 7/10<br />
Spannung hoch 10! Diesen Film sollte man sich<br />
nicht entgehen lassen. E<strong>in</strong>e weitere Kultperle<br />
für das heimische <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Koch Media, Sony Pictures Home, Studiocanal<br />
52
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perfekte TV-Bilde<strong>in</strong>stellungen!<br />
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2010<br />
1/2010<br />
2/2010<br />
3/2010<br />
5/2010<br />
6/2010<br />
2011<br />
1/2011<br />
2/2011<br />
3/2011<br />
4/2011<br />
5/2011<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, © piai - Fotolia.com<br />
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2012<br />
1/2012<br />
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3/2012<br />
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6/2012<br />
2013<br />
1/2013<br />
2/2013<br />
3/2013<br />
5/2013<br />
6/2013<br />
7/2013<br />
7/2013<br />
(Son<strong>der</strong>cover)<br />
8/2013<br />
2014<br />
1/2014<br />
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Film<br />
Horror<br />
In Fear<br />
Horror/Thriller<br />
OT: In Fear<br />
L: GB J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Jeremy Lover<strong>in</strong>g<br />
D: Alice Englert, Ia<strong>in</strong><br />
De Caestecker<br />
LZ: 85 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 21.08.00 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Das Auto ist für Lucy Zufluchtsort,<br />
Waffe und Gefängnis zugleich<br />
Spielt Tom e<strong>in</strong>en üblen Streich mit se<strong>in</strong>er neuen Freund<strong>in</strong> Lucy? O<strong>der</strong> ist er<br />
selbst Opfer dieses Horror-Szenarios?<br />
Durch e<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>steren Wald zu<br />
fahren hat schon etwas Unheimliches.<br />
Wenn dann aber alle<br />
Wegweiser zum Hotel nur noch<br />
weiter <strong>in</strong> die Irre führen und man<br />
sich zunehmend von dem om<strong>in</strong>ösen<br />
Hotel entfernt, anstatt sich<br />
ihm zu nähern, dann hat dies etwas<br />
Kafkaeskes. Ähnlich wie <strong>der</strong> Landvermesser<br />
<strong>in</strong> Franz Kafkas „Das<br />
Schloss“ verirren sich Tom und Lucy<br />
(Ia<strong>in</strong> De Caestecker und Alice<br />
Englert) auf dem Weg zu ihrem<br />
unerreichbaren Ziel. Was die Sache<br />
so tückisch macht, ist, dass Lucy<br />
ihren neuen Freund gerade e<strong>in</strong>mal<br />
seit kurzem kennt. Für e<strong>in</strong>en<br />
Genrekenner ist dies natürlich e<strong>in</strong><br />
ganz klarer Verdachts-Grund, dass<br />
<strong>der</strong> verme<strong>in</strong>tliche Freund h<strong>in</strong>ter all<br />
dem stecken könnte. Schließlich ist<br />
er <strong>der</strong> Fahrer. Aber lassen Sie sich<br />
e<strong>in</strong>fach überraschen, was wirklich<br />
h<strong>in</strong>ter dem Mysterium <strong>der</strong> Irrfahrt<br />
steckt. Ob jetzt e<strong>in</strong> Kammerspiel<br />
mit gerade e<strong>in</strong>mal drei Darstellern<br />
im Auto unterhaltsam genug ist, um<br />
den Zuschauer nicht bereits nach<br />
<strong>der</strong> ersten Wald-Kreuzung e<strong>in</strong>zuschläfern,<br />
ist e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Frage. Interessant<br />
ist das kle<strong>in</strong>e Stück schon,<br />
zumal es hier um die Urängste<br />
e<strong>in</strong>es jeden geht, <strong>der</strong> Orientierungslosigkeit<br />
hasst. Da helfen auch die<br />
ganzen Kommunikations- und Navi-<br />
Technologien nichts. Über das Ende<br />
lässt sich streiten und eigentlich ist<br />
e<strong>in</strong>em dies dann sowieso vollkommen<br />
egal. Der Grund dafür s<strong>in</strong>d die<br />
charakterlosen Figuren, denen jegliches<br />
Identifikationspotenzial fehlt.<br />
Auch das Spiel mit <strong>der</strong> Sicherheit<br />
im Auto wird irgendwann langweilig,<br />
sodass nur die Geduldigsten bis<br />
zum F<strong>in</strong>ale durchhalten dürften. Nahe<br />
Perspektiven mit starken Tiefenunschärfen<br />
komb<strong>in</strong>iert mit düsteren<br />
Umgebungen ergeben Albtraumartige<br />
Bil<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Kontrast trotz<br />
guten Schwarzwerts ger<strong>in</strong>g ist. FT<br />
Film 5/10<br />
Wie Hitchcock o<strong>der</strong> auch Kafka spielt dieser<br />
Film mit den Urängsten, wird aber auch lei<strong>der</strong><br />
viel zu schnell un<strong>in</strong>teressant.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
I Spit On Your Grave 2 (FSK 18)<br />
Horror<br />
OT: I Spit On Your<br />
Grave 2<br />
L: US J: 2013<br />
V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1<br />
R: Steven R. Monroe<br />
D: Jemma Dallen<strong>der</strong>,<br />
Mary Stockley LZ: 89 m<strong>in</strong> FSK: 18<br />
P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 04.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Katie (Jemma Dallen<strong>der</strong>), ist e<strong>in</strong>e<br />
Student<strong>in</strong>, die ihr Glück als Model<br />
versucht und sich bei e<strong>in</strong>em kostenlosen<br />
Foto-Shoot<strong>in</strong>g anmeldet.<br />
Der Gehilfe des Fotografen dr<strong>in</strong>gt<br />
<strong>in</strong> Katies Wohnung e<strong>in</strong>, überwältigt<br />
sie, tötet ihren Freund, vergewaltigt<br />
sie, ruft se<strong>in</strong>e Brü<strong>der</strong>, die ihr Drogen<br />
e<strong>in</strong>flößen und sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kiste nach<br />
Bulgarien verschleppen, nackt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Keller sperren und dann über<br />
Die Täter sehen Frauen als m<strong>in</strong><strong>der</strong>wertige Objekte an, die ihrer Bedürfnisbefriedigung<br />
dienen und die sie nach „Gebrauch“ e<strong>in</strong>fach wegwerfen<br />
Trotz Wehrhaftigkeit erwartet Katie<br />
e<strong>in</strong> schreckliches Schicksal<br />
viele Tage lang foltern, vergewaltigen<br />
und misshandeln. Während die<br />
ersten 15 Filmm<strong>in</strong>uten noch den<br />
Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er normalen Filmhandlung<br />
ankündigen, zeigt die darauf<br />
folgende halbe Stunde den oben<br />
geschil<strong>der</strong>ten, unerträglichen Gewaltporno.<br />
Danach wendet sich das<br />
Blatt und Katie wird entsprechend<br />
dem Rape-And-Revenge-Schema<br />
vom Opfer zur Täter<strong>in</strong> und ist von<br />
nun an die Leiter<strong>in</strong> dieser kranken<br />
Sadisten-Show, bei <strong>der</strong> es hauptsächlich<br />
um möglichst langwierige<br />
und grausame Foltermethoden<br />
geht. Selbst <strong>in</strong> <strong>der</strong> stark gekürzten<br />
FSK-18-Fassung nehmen die Misshandlungsszenen<br />
den Großteil <strong>der</strong><br />
Laufzeit e<strong>in</strong>. Ergo dienen die Szenen<br />
nicht dem Fortgang <strong>der</strong> Geschichte,<br />
wo e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Andeutung schon<br />
genügt hätte, und s<strong>in</strong>d eher für den<br />
voyeuristisch veranlagten Zuschauer<br />
gedacht, <strong>der</strong> sich offenbar daran<br />
ergötzen soll. Durch ihre unnötige<br />
Länge handelt es sich dabei um extrem<br />
gewaltverherrlichende und vor<br />
allem frauenfe<strong>in</strong>dliche Inhalte. Ke<strong>in</strong><br />
Wun<strong>der</strong> also, dass die Ursprungsfassung<br />
des Films <strong>in</strong>diziert wurde<br />
und die FSK den geschnittenen Film<br />
seit 2013 mehrmals prüfen musste,<br />
bevor e<strong>in</strong>e defi nitive FSK-18-Version<br />
freigegeben und veröffentlicht werden<br />
konnte. Unabhängig von <strong>der</strong><br />
verherrlichten Gewalt ist <strong>der</strong> geschmacklose<br />
Film auch sonst ziemlich<br />
schlecht gemacht.<br />
FT<br />
Film 0/10<br />
Dies ist ke<strong>in</strong> Film, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> extrem<br />
frauenfe<strong>in</strong>dlicher Gewaltporno, bei dem die<br />
Misshandlungen förmlich zelebriert werden.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Studiocanal, Tiberius Film<br />
54
Horror<br />
Film<br />
Unter Freunden<br />
Torture-Horror<br />
OT: Among Friends<br />
L: US J: 2012<br />
V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1<br />
R: Danielle Harris<br />
D: Alyssa Lobit,<br />
Jennifer Blanc, Kamala<br />
Jones, Kane Hod<strong>der</strong>, AJ Bowen LZ: 80 m<strong>in</strong><br />
FSK: 18 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 2/10<br />
Bösartig: Bernadette (Alyssa Lobit)<br />
hat nichts Gutes im S<strong>in</strong>n<br />
Komm, lass uns spielen<br />
Sie: „Ihh wie eklig, e<strong>in</strong> abgeschnittener F<strong>in</strong>ger!“ Er: „Boah wie cool, e<strong>in</strong><br />
abgeschnittener F<strong>in</strong>ger!“<br />
Je<strong>der</strong> kennt sie: Jene „Wer war<br />
es?“-Parties, auf denen e<strong>in</strong> Mordfall,<br />
frei nach „Cluedo“, gelöst werden<br />
muss. Zu e<strong>in</strong>er solchen, im<br />
80er-Jahre-Stil, lädt nun auch Bernadette<br />
(Alyssa Lobit) ihre besten<br />
Freunde e<strong>in</strong>. Alles beg<strong>in</strong>nt ganz<br />
normal. Sie werden von e<strong>in</strong>er Limous<strong>in</strong>e<br />
abgeholt, nehmen die<br />
ersten H<strong>in</strong>weise entgegen und beg<strong>in</strong>nen<br />
mit dem Rätselraten. Doch<br />
das wahre Spiel startet erst noch.<br />
Als die Gruppe am Tisch sitzt, kann<br />
plötzlich ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Anwesenden<br />
se<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>e mehr bewegen.<br />
Wirklich ke<strong>in</strong>er?<br />
Was als Party-Film beg<strong>in</strong>nt,<br />
schw<strong>in</strong>gt bald zu e<strong>in</strong>em brutalen<br />
Torture-Film um. Das B-Movie hat<br />
allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige Probleme, <strong>in</strong> Fahrt<br />
zu kommen. „Low Budget“ muss ja<br />
nicht gleichzeitig heißen, dass bei<br />
Schauspielern (höchstwahrsche<strong>in</strong>lich<br />
Danielle Harris beste Freunde<br />
aus dem Horror-Bus<strong>in</strong>ess), Requisiten<br />
und Atmosphäre deutliche<br />
Abstriche gemacht werden<br />
müssen. Mittlerweile existieren<br />
e<strong>in</strong>ige Beispiele, die das Gegenteil<br />
beweisen. Regie-Debütant<strong>in</strong><br />
Danielle Harris, die man vor allem<br />
aus Horror-Sequels, wie „Halloween<br />
4“ (1998) o<strong>der</strong> „Hatchet 2“<br />
(2010), kennt, hatte geme<strong>in</strong>sam<br />
mit Drehbuchautor<strong>in</strong> Alyssa Lobit<br />
(auch Hauptrolle) zwar e<strong>in</strong>ige nette<br />
Ideen, konnte diese aber nicht ganz<br />
so überzeugend <strong>in</strong> Szene setzen.<br />
Unter dem offensichtlich ger<strong>in</strong>gen<br />
Budget litt zudem die Bildqualität,<br />
die oft durch unsaubere Konturen<br />
und verwaschene Farbgebung gestört<br />
wird. Die deutsche Synchronfassung<br />
ist okay, hätte aber ebenfalls<br />
besser se<strong>in</strong> können. Insgesamt<br />
fehlt <strong>der</strong> richtige Zugang zu dem<br />
Film und man bleibt e<strong>in</strong>igermaßen<br />
enttäuscht zurück.<br />
TS<br />
Film 4/10<br />
Für Fans von Horror-Darsteller<strong>in</strong> Danielle<br />
Harris unterhaltsame, ansonsten eher<br />
schwächere Produktion.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Dario Argentos Dracula 3D<br />
Bil<strong>der</strong>: Koch Media, Tiberius Film<br />
Horror<br />
OT: Dario Argentos<br />
Dracula 3D L: IT J: 2012<br />
V: Koch Media B: MVC<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 3D-Proj.: Sony VPL-<br />
HW40ES 2D-komp.: ja<br />
R: Dario Argento<br />
D: Asia Argento,<br />
Thomas Kretschmann, Miriam Giovanelli LZ:<br />
110 m<strong>in</strong> FSK: 18 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 28.08.14 × 1 Extras: 7/10<br />
Die Rolle des B-Movie-Draculas<br />
übernimmt Thomas Kretschmann<br />
Gealterte Kultregisseure s<strong>in</strong>d<br />
oftmals etwas eigentümlich,<br />
wenn es um ihre Visionen geht,<br />
und lassen sich da auch nicht mehr<br />
von den Studios re<strong>in</strong>reden. Im Falle<br />
Dario Argentos („Spiel mir das<br />
Lied vom Tod“) neuestem Streich<br />
„Dracula 3D“ ist dies ganz deutlich<br />
an <strong>der</strong> B-Movie-haften Stilistik<br />
zu erkennen, die an die früheren<br />
Monsterfilme <strong>der</strong> Universal-Studios<br />
aus den 1930er Jahren er<strong>in</strong>nert. Mit<br />
Thomas Kretschmann („Dracula“,<br />
die Serie) als Dracula suchte sich<br />
Argento auch gleich den passenden<br />
Darsteller, <strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>er hölzernen<br />
Mimik e<strong>in</strong>en großartigen B-Movie-<br />
Vampir abgibt. H<strong>in</strong>zu kommen mit<br />
Argento-Tochter Asia sowie mit Miriam<br />
Giovanelli zwei verführerische<br />
Nebendarsteller<strong>in</strong>nen, die sich zu<br />
spitzzähnigen <strong>Blu</strong>tsaugern umwandeln<br />
lassen und für die Kunst<br />
sämtliche Hüllen fallen lassen. Vampire<br />
waren eben schon immer mit<br />
e<strong>in</strong>er gewissen Erotik verbunden,<br />
weshalb sich Argento bei se<strong>in</strong>er<br />
3D-Adaption des Dracula-Stoffes<br />
<strong>in</strong> diesem Punkt nicht zurück hielt.<br />
Asia Argento spielt Lucy, die Angetraute des von Dracula nach Transsilvanien<br />
beor<strong>der</strong>ten Jonathan Harker<br />
Im letzten Akt übernimmt bekannterweise<br />
Van Hels<strong>in</strong>g den Part des<br />
Erzählers, <strong>der</strong> hier von niemand Ger<strong>in</strong>gerem<br />
als Rutger Hauer („Blade<br />
Runner“) gespielt wird. Sieht man<br />
e<strong>in</strong>mal von den Videospiel-artigen<br />
Kamerafahrten am Anfang des<br />
Films ab, so wirkt <strong>der</strong> Rest wie e<strong>in</strong><br />
groß angelegtes Bühnenstück, bei<br />
dem die Darsteller mit ihrem theatralischen<br />
und manchmal etwas<br />
untalentierten Spiel sehr aufgesetzt<br />
wirken. Auch <strong>der</strong> 3D-Effekt unterstützt<br />
diesen Trashfaktor, <strong>in</strong>dem er<br />
als „reißerisches“ Verkaufsargument<br />
präsentiert wird. Aber genau das ist<br />
eigentlich auch die Essenz e<strong>in</strong>es<br />
Monster-Klassikers, die man <strong>in</strong> solch<br />
e<strong>in</strong>er Hommage erwartet. FT<br />
Film 3,5/10<br />
E<strong>in</strong>e Trash-Perle wie sie im Buche steht: Brutal,<br />
erotisch, schlecht gespielt und unterhaltsam.<br />
Die 3D-Wirkung ist e<strong>in</strong> netter Jahrmarktgag.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
3D 4/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 55
Film<br />
Retro<br />
Fright Night Die rabenschwarze Nacht<br />
Horror-Komödie<br />
OT: Fright Night<br />
L: US J: 1985<br />
V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD 5.1<br />
R: Tom Holland<br />
D: W. Ragsdale, C.<br />
Sarandon, S.<br />
Geoff reys, R. McDowall LZ: 106 m<strong>in</strong> FSK: 16<br />
P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.09.14 × 1 Extras: 0/10<br />
So sehen also Vampire aus: <strong>Blu</strong>tsauger<br />
Jerry (Chris Sarandon)<br />
Ob ihn das wirklich vor se<strong>in</strong>em Vampir-Nachbarn schützen wird? Charlie<br />
Brewster (William Ragsdale) hofft auf das Beste<br />
Me<strong>in</strong> Nachbar ist e<strong>in</strong> Vampir!<br />
Das erkennt <strong>der</strong> Horror-Fan<br />
Charlie (William Ragsdale) sofort,<br />
als das heruntergekommene Nachbarhaus<br />
urplötzlich von e<strong>in</strong>em<br />
neuen, äußerst merkwürdigen<br />
Mieter – samt Sarg – bezogen<br />
wird. Selbstverständlich glaubt ihm<br />
niemand; we<strong>der</strong> die Polizei, noch<br />
se<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> Amy (Amanda Bearse)<br />
o<strong>der</strong> se<strong>in</strong>en besten Freund<br />
Ed (Stephen Geoffreys) kann er<br />
überzeugen. Charlie hat aber e<strong>in</strong><br />
noch viel größeres Problem: Vampir<br />
Jerry (Chris Sarandon) beobachtet<br />
ihn und schleicht auch gern h<strong>in</strong> und<br />
wie<strong>der</strong> durch se<strong>in</strong> Zimmer!<br />
Diesen hübsch aufpolierten Klassiker<br />
muss man e<strong>in</strong>fach mal gesehen<br />
haben, ob man Vampirgeschichten<br />
mag o<strong>der</strong> nicht. Auch wenn die<br />
Welle <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>tsauger-Filme sche<strong>in</strong>bar<br />
nicht abreißt, gilt diese Produktion<br />
vielmehr als Grundste<strong>in</strong> für<br />
alle weiteren dieses Genres. Zwar<br />
sorgen die altmodischen Effekte<br />
h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> für e<strong>in</strong> Schmunzeln<br />
und unfreiwillige Komik, jedoch<br />
überzeugt <strong>der</strong> Film auf ganzer L<strong>in</strong>ie<br />
mit schwarzem Humor und<br />
tollen Darstellern. Was das Orig<strong>in</strong>al<br />
dem Remake von 2011 mit Col<strong>in</strong><br />
Farrell voraus hat, ist die düstere<br />
und dennoch humoristische Atmosphäre.<br />
Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben<br />
ist Protagonist William Ragsdale<br />
(„Herman’s Head“, 1991–94), <strong>der</strong><br />
wun<strong>der</strong>bar verzweifelt aufspielt<br />
und von M<strong>in</strong>ute zu M<strong>in</strong>ute ängstlicher<br />
und beklommener wirkt. Lei<strong>der</strong><br />
ersche<strong>in</strong>t die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> komplett<br />
ohne Bonus-Sektion. E<strong>in</strong>ige Extras,<br />
wie e<strong>in</strong> Mak<strong>in</strong>g-Of o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
ergänzende H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen,<br />
wären sehr <strong>in</strong>teressant und<br />
doch wünschenswert gewesen.<br />
Insgesamt, beson<strong>der</strong>s für Freunde<br />
von Filmklassikern und natürlich<br />
Gruselgeschichten, trotzdem e<strong>in</strong>e<br />
Empfehlung wert!<br />
TS<br />
Film 7/10<br />
Das 80er-Jahre-Orig<strong>in</strong>al „Fright Night“ macht<br />
auch heute noch Spaß, auch wenn die Eff ekte<br />
natürlich längst veraltet s<strong>in</strong>d.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Dracula<br />
Horror<br />
OT: Dracula<br />
L: US, GB J: 1979<br />
V: Universal Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS 2.0<br />
R: John Badham<br />
D: Frank Langella,<br />
Laurence Olivier, Kate<br />
Nelligan LZ: 109 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 14 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.09.14 × 1 Extras: 0/10<br />
Nur noch wenige Wochen, dann<br />
erobert Graf Dracula mit „Dracula<br />
Untold“ erneut die deutschen<br />
K<strong>in</strong>os. Damit sich die Zuschauer<br />
schon <strong>in</strong> vorfreudige Vampir-Stimmung<br />
versetzen können, veröffentlicht<br />
Universal Pictures bereits<br />
jetzt den Klassiker „Dracula“ aus<br />
dem Jahre 1979 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. In<br />
dieser filmischen Adaption wird <strong>der</strong><br />
blutdurstige Protagonist von Frank<br />
Lucys und M<strong>in</strong>as Vater gehen auf Vampirjagd... ob sich <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>tsauger aber<br />
wirklich von <strong>der</strong> Laterne e<strong>in</strong>schüchtern lassen wird?<br />
Langella verkörpert, <strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>em<br />
Charme und se<strong>in</strong>er Eleganz<br />
reihenweise die Frauenherzen <strong>in</strong><br />
Schw<strong>in</strong>gung versetzte. Unter <strong>der</strong><br />
Regie von John Badham ist Graf<br />
Dracula auf <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>er<br />
unsterblichen Braut, mit <strong>der</strong> er zahlreiche<br />
Nachkommen se<strong>in</strong>er Spezies<br />
zeugen möchte. Dafür reist er extra<br />
von Transsylvanien an die Nordostküste<br />
Englands. Allerd<strong>in</strong>gs gerät se<strong>in</strong><br />
Schiff <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en gefährlichen Sturm<br />
und kentert. Dracula kann sich gerade<br />
noch aus den Fluten retten<br />
und wird von <strong>der</strong> kränklichen M<strong>in</strong>a<br />
(J. Francis) an Land gefunden. Am<br />
nächsten Tag wird <strong>der</strong> schiffbrüchige<br />
Graf <strong>in</strong> das Haus von M<strong>in</strong>as bester<br />
Freund<strong>in</strong> Lucy (K. Nelligan) e<strong>in</strong>geladen,<br />
beide Damen s<strong>in</strong>d sofort Feuer<br />
und Flamme für Dracula. Nach M<strong>in</strong>as<br />
plötzlichem Tod wird ihr Vater<br />
Professor Van Hels<strong>in</strong>g (L. Olivier) <strong>in</strong><br />
die Küstenstadt gerufen, <strong>der</strong> sofort<br />
e<strong>in</strong>e grausige Vermutung äußert.<br />
Wurde se<strong>in</strong>e Tochter von Dracula<br />
etwa ausgesaugt? Spitze Zähne hat<br />
Graf Dracula jedenfalls nicht im<br />
Gesicht, zum<strong>in</strong>dest werden <strong>in</strong> dieser<br />
Nach so viel Hektik endlich mal Zeit<br />
für e<strong>in</strong> bisschen Zweisamkeit<br />
aufwendig gestalteten Vampirverfi l-<br />
mung ke<strong>in</strong>e gezeigt. Dafür gibt es<br />
stattliche Kulissen und Kostüme zu<br />
bestaunen, die wie von e<strong>in</strong>em Maler<br />
gefertigt ersche<strong>in</strong>en. Das Bild ist<br />
trotz des hohen Filmalters von guter<br />
Qualität. Der Stereoton ist nicht<br />
immer synchron, dafür aber frei von<br />
Störgeräuschen.<br />
LF<br />
Film 6,5/10<br />
Mit e<strong>in</strong>em Blick umgarnt Graf Dracula alle<br />
Frauenherzen, allerd<strong>in</strong>gs bleibt bei soviel<br />
Geschmachte <strong>der</strong> Nervenkitzel auf <strong>der</strong> Strecke.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Sony Pictures Home, Universal Home<br />
56
Retro<br />
Film<br />
Der Flug zur Hölle<br />
Bil<strong>der</strong>: Anolis<br />
Abenteuer<br />
OT: The Land Unknown L: US J: 1957 V: Anolis<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 (Mono) R: Virgil Vogel<br />
D: Jock Mahoney, Shirley Patterson LZ: 78 m<strong>in</strong> FSK: 12<br />
P: 24 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.08.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Mit dem Filmklassiker „Der Flug zur Hölle“<br />
alias „The Land Unknown“ schuf Regisseur<br />
Virgil Vogel <strong>in</strong> den 1950ern e<strong>in</strong>en Monsterfilm,<br />
<strong>der</strong> ungefähr mit dem heutzutage bekannteren<br />
„Jurassic Park“ zu vergleichen ist. E<strong>in</strong><br />
militärisches Forschungsteam fliegt mitsamt <strong>der</strong><br />
hübschen, blonden Journalist<strong>in</strong> Margaret Hathaway<br />
(Shirley Patterson) über die Antarktis, um<br />
e<strong>in</strong>em mysteriösen Phänomen auf die Schliche<br />
zu kommen. Angeblich hätte e<strong>in</strong> vorheriges<br />
Forschungsteam e<strong>in</strong>en Quell von warmem<br />
Wasser entdeckt, an dem es zudem auch noch<br />
prähistorische Algenarten gibt. Es kommt, wie es<br />
kommen muss und <strong>der</strong> Helikopter gerät <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Schlechtwetterfront, die den jungen und ungestümen<br />
Piloten Jack (William Reynolds) zu e<strong>in</strong>er<br />
Notlandung zw<strong>in</strong>gt. Was die Crew hier nicht<br />
mitbekommt, ist, dass im dichten Nebel e<strong>in</strong><br />
Flugsaurier mit dem Rotor kollidiert und dabei<br />
e<strong>in</strong>e Getriebestange lädiert hat. Die Anzeigen<br />
Liebe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Antarktis hält wärmer als Stoff:<br />
Zwischen Margaret und Hal knistert‘s gewaltig<br />
des Helikopters spielen verrückt. Während es<br />
immer heißer wird (was Margaret unweigerlich<br />
dazu zw<strong>in</strong>gt, sich e<strong>in</strong>es Teils ihrer Kleidung zu<br />
entledigen), beschließt das Tiefenbarometer<br />
e<strong>in</strong>en unmöglichen Messwert anzuzeigen –<br />
demzufolge s<strong>in</strong>d unsere Helden bereits mehrere<br />
hun<strong>der</strong>t Meter unter <strong>der</strong> Meeres-Oberfläche.<br />
Sche<strong>in</strong>bar kommt hier also wie<strong>der</strong> die Hohl-<br />
Erde-Theorie zum tragen, die auch schon Arthur<br />
Conan Doyle zu se<strong>in</strong>er „Reise zum Mittelpunkt<br />
<strong>der</strong> Erde“ <strong>in</strong>spirierte und die e<strong>in</strong>e prähistorische<br />
Flora und Fauna unter den schützenden Geste<strong>in</strong>sschichten<br />
<strong>der</strong> Antarktis vermutet.<br />
Für damalige Verhältnisse ist die Urzeitatmo-<br />
t<br />
sphäre ausgesprochen dicht<br />
Das unbekannte Land<br />
Die Helden überleben die überraschend unspektakuläre<br />
Landung, werden aber, nachdem<br />
sich <strong>der</strong> Nebel lichtet, mit e<strong>in</strong>igen riesigen Donnerechsen<br />
konfrontiert. Da Funkgerät und Helikopter<br />
versagen, s<strong>in</strong>d sie nun auf sich alle<strong>in</strong><br />
gestellt und müssen aus eigener Kraft e<strong>in</strong>en<br />
Ausweg aus dieser lebensgefährlichen Welt fi n-<br />
den. Doch sie s<strong>in</strong>d nicht alle<strong>in</strong>, denn e<strong>in</strong> misstrauisches<br />
Paar Augen beobachtet die Ankunft<br />
<strong>der</strong> vier Fremdl<strong>in</strong>ge.<br />
Das Tolle an solch uralten Abenteuer-Streifen<br />
ist, das sich die Filmemacher damals extreme<br />
Gedanken machen mussten, wie sie e<strong>in</strong>e fremde<br />
Welt gestalten konnten, die mit allerlei Monstern<br />
bevölkert ist. Während heute größtenteils<br />
die drei magischen Buchstaben CGI als Lösung<br />
für die meisten Probleme dieser Art herhalten,<br />
wurde vor über 50 Jahren noch mit Spiegeln<br />
hantiert, Matte-Pa<strong>in</strong>t<strong>in</strong>gs wurden erstellt, Gummid<strong>in</strong>os<br />
an Angelsehnen gehängt, kämpfende<br />
Leguane als kämpfende D<strong>in</strong>os verkauft und<br />
unterbezahlte Schauspieler <strong>in</strong> tonnenschwere<br />
T-Rex-Gummi-Kostüme gesteckt. All dies fi n-<br />
den Sie auch <strong>in</strong> diesem Film, wobei natürlich<br />
die obligatorischen Wie<strong>der</strong>holungssequenzen<br />
nicht fehlen dürfen, die über den Film verteilt<br />
immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geblendet werden – manchmal<br />
sogar gespiegelt, damit es niemand merkt.<br />
Aber gerade das alles macht solche Filme auch<br />
sympathisch, denn so bekommt auch <strong>der</strong> Zuschauer<br />
die Schere zwischen Filmzauber und<br />
Budget-Rahmen bestens mit und weiß daher<br />
die trotz alledem auf die Be<strong>in</strong>e gestellte, liebevolle<br />
Illusion e<strong>in</strong>es D<strong>in</strong>o-Abenteuers umso<br />
stärker zu schätzen. Heftiges Filmkorn macht<br />
sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den Nebel-Sequenzen bemerkbar.<br />
Außer bei den Spezialeffekten (die immer<br />
e<strong>in</strong> Problemfall bei <strong>der</strong> Restauration s<strong>in</strong>d)<br />
wurde <strong>der</strong> Film ausgesprochen gut nachgeschärft<br />
und auch <strong>der</strong> Kontrast erreicht sehr gute<br />
Werte. Im Audiobereich s<strong>in</strong>d starke Artefakte zu<br />
vernehmen, worunter u. a. die Dialoge leiden.<br />
Bei unserem Test-Exemplar gab es bei dem im<br />
Retro-Stil gehaltenen Menü e<strong>in</strong>e Fehlfunktion,<br />
die die Menüzeile verschw<strong>in</strong>den ließ, sobald<br />
die Extras angewählt wurden. Aber das könnte<br />
beim Massenprodukt auch schon wie<strong>der</strong> behoben<br />
worden se<strong>in</strong>.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 5/10<br />
Durch den Retro-Bonus macht <strong>der</strong> Film gerade wegen se<strong>in</strong>er<br />
klischeebehafteten B-Movie-Szenen Spaß. Damals gehörte so<br />
etwas noch zur Film-Magie.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 2,5/10<br />
E<strong>in</strong> gut restauriertes Bild, dass die fi lmische Magie um die D<strong>in</strong>os<br />
und die Urzeitumgebung wie<strong>der</strong> aufl eben lässt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 0/2 1/2<br />
Der Mono-Ton hat mit vielen Störungen zu kämpfen und hört sich<br />
komplett unbearbeitet an.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 0/3 0/2 1/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 57
Film<br />
Retro<br />
Christ<strong>in</strong>e<br />
Horror<br />
OT: Christ<strong>in</strong>e<br />
L: US J: 1983<br />
V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD 2.0 Stereo<br />
R: John Carpenter<br />
D: K. Gordon, J.<br />
Stockwell, A. Paul, H.<br />
D. Stanton LZ: 110 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 14 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.09.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Leigh (Alexandra Paul) hat sichtlich<br />
Spaß an dieser Höllentour<br />
Das hätte er sich wohl zweimal<br />
überlegen sollen! Als Außenseiter<br />
Arnie (Keith Gordon) die völlig<br />
verrostete, rot lackierte „Christ<strong>in</strong>e“<br />
auf e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>terhof entdeckt, sieht<br />
er se<strong>in</strong>e Chance: Endlich würde er<br />
akzeptiert werden. Er hätte dann<br />
schließlich das lässigste Auto von<br />
allen Highschool-Kids! Se<strong>in</strong> bester<br />
Freund, Mädchenschwarm Dennis<br />
(John Stockwell), ist schon beim<br />
Kauf skeptisch. Mit jedem Tag, an<br />
dem se<strong>in</strong> Kumpel an dem 58er<br />
Plymouth Fury herumschraubt und<br />
diesen restauriert, verän<strong>der</strong>t sich<br />
auch Arnie. Und das nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
im besten S<strong>in</strong>ne...<br />
Mör<strong>der</strong>ische, von Schattenwesen<br />
besessene Gegenstände waren<br />
und s<strong>in</strong>d immer noch e<strong>in</strong> beliebtes<br />
und etwas an<strong>der</strong>es Mittel <strong>der</strong> Horrorfi<br />
lm-Industrie. Altmeister John<br />
Carpenter („Halloween“, 1978)<br />
verwandelte Stephen K<strong>in</strong>gs Romanvorlage<br />
aus dem selben Jahr<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> spannendes Gruselabenteuer,<br />
das wohl den meisten Filmfans<br />
bereits bekannt se<strong>in</strong> dürfte. Für alle<br />
an<strong>der</strong>en: Unbed<strong>in</strong>gt anschauen!<br />
Feuer hilft so ziemlich gegen alles... Wirklich auch gegen diabolische Todesmasch<strong>in</strong>en?<br />
Schließlich gibt es nichts cooleres,<br />
als e<strong>in</strong>en schmucken, mordlüsternden<br />
Oldtimer. Das man den Horror<br />
ohne mo<strong>der</strong>ne Effekte schon so gut<br />
vermitteln konnte, ist verblüffend.<br />
Die Scheibe bietet neben dem<br />
Klassiker noch e<strong>in</strong>en schönen Bonus-Bereich,<br />
<strong>der</strong> aber lei<strong>der</strong> nicht <strong>in</strong><br />
HD aufbereitet wurde. Dafür liegen<br />
die Beiträge aber im Orig<strong>in</strong>alton<br />
mit deutschen Untertiteln vor. So<br />
ersche<strong>in</strong>t die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> <strong>in</strong>klusive zahlreicher<br />
entfallener Szenen und den<br />
äußerst <strong>in</strong>teressanten Featurettes<br />
„Christ<strong>in</strong>e: Schnell und heftig“,<br />
„Christ<strong>in</strong>e: Ziell<strong>in</strong>ie“ und „Christ<strong>in</strong>e:<br />
Zündung“, die den H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong><br />
abgrundtief bösen Höllenmasch<strong>in</strong>e<br />
erklären. Zusätzlich zum Film<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante und sehenswerte<br />
Ergänzung!<br />
TS<br />
Film 7,5/10<br />
E<strong>in</strong> mör<strong>der</strong>isches Auto, das jeden um sich<br />
herum bee<strong>in</strong>fl usst? Na klar, John Carpenter und<br />
Stephen K<strong>in</strong>g bekommen das h<strong>in</strong>!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Der Fluch von S<strong>in</strong>iestro<br />
Horror<br />
OT: The Curse Of The<br />
Werewolf<br />
L: GB J: 1961<br />
V: Anolis<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: Mono 2.0<br />
R: Terence Fisher<br />
D: Clifford Evans,<br />
Oliver Reed, Yvonne Roma<strong>in</strong> LZ: 92 m<strong>in</strong><br />
FSK: 16 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.08.14 × 1 Extras: 8/10<br />
Nachdem sich die Hammer-<br />
Studios mit „Dracula“ und<br />
„Frankenste<strong>in</strong>“ e<strong>in</strong>en Namen gemacht<br />
hatten, war es nur e<strong>in</strong>e<br />
Frage <strong>der</strong> Zeit, bis e<strong>in</strong> Horror-Streifen<br />
über Werwölfe folgen sollte.<br />
Kultregisseur Terence Fisher, <strong>der</strong><br />
den Hammer-Studios bereits Erfolg<br />
mit se<strong>in</strong>er Dracula-Reihe bescherte,<br />
setzte 1961 auch dieses<br />
Horror-Spektakel perfekt <strong>in</strong> Szene.<br />
E<strong>in</strong> grausamer Fluch: Gegen se<strong>in</strong>en Willen wird Leon (Oliver Reed) zum<br />
Werwolf.<br />
Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Werwolf-<br />
Produktionen wird <strong>in</strong> „Der Fluch<br />
von S<strong>in</strong>iestro“ das gesamte Leben<br />
des Mannwolfs, im Spanien des 18.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts, veranschaulicht. E<strong>in</strong><br />
Bettler (Richard Wordsworth) wird<br />
vom Marques S<strong>in</strong>iestro (Anthony<br />
Dawson) verspottet und <strong>in</strong> den<br />
Kerker geworfen. 15 Jahre später<br />
sperrt <strong>der</strong> grausame Marques auch<br />
e<strong>in</strong> taubstummes Dienstmädchen<br />
<strong>in</strong> das gleiche Verlies, weil sie nicht<br />
auf se<strong>in</strong>e Avancen e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g. Dort<br />
wird die junge Frau von dem Bettler<br />
vergewaltigt. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Junge<br />
geht aus diesem Geschehen hervor,<br />
auf dem <strong>der</strong> schwere Fluch <strong>der</strong><br />
Lykanthropie liegt: Gegen se<strong>in</strong>en<br />
Willen wird Leon (Oliver Reed)<br />
<strong>in</strong> Vollmondnächten zum Werwolf.<br />
Nur e<strong>in</strong>e Kugel aus Silber kann den<br />
Fluch von S<strong>in</strong>iestro brechen.<br />
Optisch besticht <strong>der</strong> Film durch<br />
e<strong>in</strong>e prachtvolle Ausstattung. Auch<br />
die Maske des Werwolfs ist durchaus<br />
überzeugend. Richtig gruselig<br />
wird es jedoch nur selten, schließlich<br />
achtete die britische Filmaufsicht<br />
sehr darauf, dass <strong>der</strong> Streifen<br />
Der Bettler hat nach 15 Jahren<br />
se<strong>in</strong>en Verstand verloren<br />
nicht zu anrüchig wird und verbot<br />
sogar die Vorführung e<strong>in</strong>iger Szenen.<br />
Jetzt gibt es den Horror-Klassiker<br />
komplett ungekürzt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Das Bildmaterial zeigt leuchtende<br />
Technicolor-Farben mit starker Körnung.<br />
Der Ton liegt ohne jegliche<br />
Störgeräusche <strong>in</strong> Mono vor, kl<strong>in</strong>gt<br />
allerd<strong>in</strong>gs leicht angestaubt. LF<br />
Film 7/10<br />
E<strong>in</strong> ungewöhnlicher Horrorfi lm über das<br />
gesamte Leben e<strong>in</strong>es Werwolfs. Terence Fisher<br />
zeigt hier, was er handwerklich drauf hat.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Anolis, Sony Pictures Home<br />
58
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Art-Rock<br />
revisited<br />
The Who, P<strong>in</strong>k Floyd, Jethro Tull und Queen: Sie alle haben die<br />
Grenzen des Genres „Rock“ nicht nur erweitert, son<strong>der</strong>n regelrecht<br />
gesprengt. Wir schauen uns mittels aktueller Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s an,<br />
welche Spuren ihre mutigen (Konzept-)Alben h<strong>in</strong>terlassen haben.<br />
Bil<strong>der</strong>: © DavidArts - Fotolia.com<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 59
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
The Who – Sensation:<br />
The Story Of Tommy<br />
Auch wenn sich für „Tommy“, das Überwerk<br />
von The Who aus dem Jahre 1969, <strong>der</strong> Begriff<br />
„Rock-Oper“ e<strong>in</strong>gebürgert hat, wäre „Rock-Musical“<br />
wohl die weitaus treffen<strong>der</strong>e Bezeichnung.<br />
Doch wie auch immer man „Tommy“ nun nennt,<br />
es war e<strong>in</strong> gewaltiger Schritt <strong>in</strong> Richtung Kunst<br />
und ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> bedeutendsten Konzeptalben<br />
<strong>der</strong> Rock-Geschichte überhaupt. Mit weitaus<br />
komplexeren musikalischen Strukturen als <strong>in</strong> den<br />
Anfangstagen <strong>der</strong> Band und e<strong>in</strong>er dramaturgisch<br />
erstaunlich ausgereiften Geschichte rund um das<br />
Leben des Außenseiters Tommy, eröffneten Pete<br />
Townshend und Co. hier ganz neue Möglichkeiten<br />
für das Genre. Psychedelische E<strong>in</strong>fl üsse,<br />
die liberalen Ideen <strong>der</strong> Hippie-Bewegung und e<strong>in</strong><br />
fundamentaler Selbsfi ndungstrip <strong>in</strong> Townshends<br />
Vita bilden den reichen Nährboden für e<strong>in</strong> bis<br />
heute bee<strong>in</strong>druckendes Stück Musikgeschichte.<br />
Die vorliegende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> rollt den kompletten<br />
Entstehungsprozess sowie die enorme Wirkung<br />
von „Tommy“ m<strong>in</strong>utiös, doch stets spannend<br />
und unterhaltsam auf. Alle noch lebenden<br />
Bandmitglie<strong>der</strong> kommen zu Wort, außerdem<br />
Produzenten, Manager, Wegbegleiter, namhafte<br />
Musikjournalisten und ausgewiesene „The Who“-<br />
Experten. Die Produktion kommt als Orig<strong>in</strong>al<br />
mit (optionalen) Untertiteln, was für e<strong>in</strong>e Doku<br />
genau die richtige Wahl ist. Soundtechnisch lassen<br />
sich kaum Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Stereo-<br />
und <strong>der</strong> Surround-Spur feststellen, sie s<strong>in</strong>d<br />
schlicht beide sehr gut und überzeugend! Von<br />
<strong>der</strong> Front her wird e<strong>in</strong>e druckvolle und reichhaltige<br />
Bühne aufgebaut, ohne sich <strong>in</strong> großen<br />
Rundumklang-Experimenten zu verlieren. Als<br />
Schmankerl obendrauf gibt es noch e<strong>in</strong>en kultigen<br />
Auftritt aus dem Jahre 1969, und zwar<br />
im legendären „Beat Club“ von Radio Bremen.<br />
Auf <strong>der</strong> Setlist standen fast alle Highlights aus<br />
„Tommy“; dazu gibt’s charmant-unbeholfene<br />
Interview-Schnipsel mit <strong>der</strong> Band.<br />
The Australian P<strong>in</strong>k Floyd Show –<br />
Eclipsed By The Moon<br />
Nach sage und schreibe zwanzig Jahren ersche<strong>in</strong>t<br />
im Oktober endlich e<strong>in</strong> neues Album<br />
<strong>der</strong> Prog-Rock-Überväter von P<strong>in</strong>k Floyd. Um<br />
die Wartezeit auf „The Endless River“ zu verkürzen,<br />
empfehlen wir Ihnen die aktuelle Scheibe<br />
von The Australian P<strong>in</strong>k Floyd Show. Unter den<br />
zahlreichen P<strong>in</strong>k Floyd-Coverbands gibt es wohl<br />
kaum e<strong>in</strong>e bessere: Sie schaffen es auf e<strong>in</strong>zigartige<br />
Weise, die magische Atmosphäre <strong>der</strong> legendären<br />
Konzerte von Roger Waters und Co. wie<strong>der</strong><br />
aufl eben zu lassen. „Eclipsed By The Moon“<br />
wurde aufgezeichnet <strong>in</strong> Trier und Oberhausen im<br />
Frühjahr 2013. Auf <strong>der</strong> Setlist standen, wie <strong>der</strong><br />
Titel schon andeutet, das komplette „Dark Side<br />
Of The Moon“-Album (Disc 1) sowie alle unverzichtbaren<br />
Klassiker <strong>der</strong> Bandhistorie (Disc 2).<br />
Der Sound trumpft mit wun<strong>der</strong>bar um den Hörer<br />
tanzenden und kreisenden Surroundeffekten<br />
auf – die experimentellen Stücke <strong>der</strong> Band s<strong>in</strong>d<br />
dafür natürlich wun<strong>der</strong>bar geeignet. Allgeme<strong>in</strong><br />
erwartet e<strong>in</strong>en lei<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e deutlich schwächere<br />
Bildqualität als man das von e<strong>in</strong>er <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> anno<br />
2014 gewöhnt ist. Da helfen auch die netten<br />
Spitscreen-Spielereien und optionale Kameraw<strong>in</strong>kel<br />
im Bonusmaterial nicht viel.<br />
Bil<strong>der</strong>: © DavidArts - Fotolia.com, Eagle Rock, Edel Music, Universal Music<br />
60
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Jethro Tull’s Ian An<strong>der</strong>son –<br />
Thick As A Brick Live<br />
Im Jahre 1972 verwirrte und begeisterte die britische<br />
Progressive-Combo Jethro Tull rock-affi ne<br />
Musikliebhaber mit dem kunstvoll durchkomponierten<br />
Konzept-Album „Thick As A Brick“. Die<br />
Fortsetzung von Tull-Frontmann Ian An<strong>der</strong>son<br />
vor zwei Jahren war dann ebenso überraschend<br />
wie willkommen, schloss sie doch nahtlos an<br />
den Geist dieses großen Albums an: Mit überborden<strong>der</strong><br />
Kreativität und (sprach-)spielerischer<br />
Lebendigkeit, die die Welt – durch die Augen<br />
e<strong>in</strong>es wun<strong>der</strong>lichen kle<strong>in</strong>en Jungen gesehen –<br />
völlig auf den Kopf stellte. Auf <strong>der</strong> nun veröffentlichten<br />
Live-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kann man jetzt die komplette<br />
Geschichte des Gerald Bostock <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
großen Konzert erleben – übrigens angereichert<br />
mit e<strong>in</strong>igen extra gedrehten Spielszenen! Auffällige<br />
Folk-E<strong>in</strong>fl üsse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik lassen sich beim<br />
gebürtigen Schotten und leidenschaftlichen Flötenspieler<br />
Ian An<strong>der</strong>son beileibe nicht verhehlen,<br />
sowohl <strong>in</strong> den Melodien als auch <strong>der</strong> stets<br />
beschw<strong>in</strong>gten und be<strong>in</strong>ahe ruhelosen Rhythmik.<br />
Aber ob nun Folk-Rock o<strong>der</strong> klassischer<br />
Prog: Sicher ist, dass Jethro Tull für all diejenigen<br />
mit e<strong>in</strong>em gewissen Hang zu <strong>in</strong>strumentaler<br />
Virtuosität auf jeden Fall e<strong>in</strong>en Blick wert ist!<br />
Die 5.1-Version des Konzerts (übrigens <strong>in</strong> Island<br />
aufgenommen, wo Tull schon so e<strong>in</strong>ige Male<br />
Station machte) ist deutlich lebendiger und aufregen<strong>der</strong><br />
geraten als die zahme PCM-Spur, auch<br />
wenn die Vocals <strong>in</strong> all dem Surround-Getöse<br />
ruhig noch e<strong>in</strong>e Spur lauter hätten ausfallen<br />
dürfen. Aufklärung zum Kontext <strong>der</strong> Geschichte<br />
gibt’s passen<strong>der</strong>weise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em launigen Interview<br />
mit Ian An<strong>der</strong>son. Ausschnitte aus e<strong>in</strong>em<br />
<strong>Blu</strong>es-Harmonika-Workshop mit An<strong>der</strong>son und<br />
dem legendären Grün<strong>der</strong> und Organisator des<br />
Jazz-Festivals <strong>in</strong> Montreux, Claude Nobs (sowie<br />
zwei zusätzliche Songs vom Jethro Tull-Auftritt<br />
<strong>in</strong> Montreux 2012) runden die gute Veröffentlichung<br />
ab.<br />
Brian May & Kerry Ellis –<br />
The Candlelight Concerts<br />
Brian May, <strong>der</strong> Zaubergitarrist von Queen, überraschte<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren vorwiegend mit<br />
se<strong>in</strong>er ruhigen und sanften musikalischen Seite.<br />
In Montreux präsentierte er 2013 dem Publikum<br />
e<strong>in</strong>en stimmungsvollen Abend bei Kerzenlicht,<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ausgewogene Mischung aus<br />
unsterblichen Queen-Klassikern und zeitlosen<br />
Songs <strong>der</strong> Rock/Pop-Geschichte <strong>in</strong> zurückgenommenen<br />
Akustikversionen bot. Kerry Ellis, die<br />
nicht zum ersten Mal mit Brian May auf Tour war<br />
(außerdem produzierte er bereits e<strong>in</strong>ige ihrer<br />
Releases), ist dabei e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>barer Vocal-Gegenpart<br />
zu May. Die tolle Keyboard-Begleitung<br />
von Jeff Leach, <strong>der</strong> vielen Songs e<strong>in</strong>en wohligen<br />
Klangteppich unterlegt, kommt im Surround-<br />
Sound-Gewand sogar noch besser rüber als<br />
im eher konservativen PCM-Stereo-Mix. Das<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Set be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> Booklet mit Tracklist<br />
und schönen Fotos. Außerdem liegt e<strong>in</strong> komplettes<br />
und sehr schönes Bonus-Live-Album bei<br />
(„Acoustic By Candlelight“), dessen Setlist sich<br />
leicht von <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> unterscheidet und e<strong>in</strong>en<br />
die Songs (aufgenommen während <strong>der</strong> „Born<br />
Free“-Tour im Jahr 2012) noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> leicht<br />
abgewandelten Versionen entdecken lässt.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 61
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
The Who – Sensation:<br />
The Story Of Tommy<br />
The Australian<br />
P<strong>in</strong>k Floyd Show –<br />
Eclipsed By The Moon<br />
Jethro Tull‘s Ian An<strong>der</strong>son –<br />
Thick As A Brick Live<br />
G: Progressive-Rock<br />
OT: Thick As A Brick –<br />
Live In Iceland L: IS J:<br />
2014 V: Universal Music<br />
(Eagle Vision) B: MPEG-<br />
4, 1.78 : 1 T: DTS-HD<br />
MA 5.1, PCM 2.0 R:<br />
Björn Emilsson M: Ian<br />
An<strong>der</strong>son, David Goodier, Scott Hammond<br />
LZ: 114 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
Brian May & Kerry Ellis –<br />
The Candlelight Concerts<br />
G: Art-Rock OT:<br />
Sensation – The Story<br />
Of Tommy L: US J: 2013<br />
V: Eagle Rock B:<br />
MPEG-4, 1.85 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 5.1, PCM<br />
2.0 R: Mart<strong>in</strong> R. Smith<br />
M: Pete Townsend,<br />
Roger Daltrey, John Entwistle, Keith Moon<br />
LZ: 81 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 22 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
G: Progressive-Rock<br />
OT: Eclipsed By The<br />
Moon L: DE J: 2013 V:<br />
Edel Germany B:<br />
MPEG-4, 1.85 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 5.1 R: k. A.<br />
M: Lorelei McBroom,<br />
Alex McNamara, Lara<br />
Smiles LZ: 151 m<strong>in</strong> FSK: 6 P: 17 Euro<br />
W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
G: Acoustic-Rock OT:<br />
The Candlelight<br />
Concerts L: CH J: 2013<br />
V: Eagle Rock B:<br />
MPEG-4, 1.78 : 1 T:<br />
DTS-HD MA 5.1, PCM<br />
2.0 R: Julian Nicole-Kay<br />
M: Brian May, Kerry<br />
Ellis, Jeff Leach LZ: 88 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 40 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 07.03.14 × 1 Extras 6/10<br />
VÖ: 22.08.14 × 2 Extras 3/10<br />
VÖ: 02.09.14 × 1 Extras 6/10<br />
VÖ: 23.03.14 × 1 Extras 2/10<br />
Film 9,5/10<br />
Film 8,5/10<br />
Film 7,5/10<br />
Film 7,5/10<br />
Der ultimative Begleiter für e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> unsterblichen<br />
Werke <strong>der</strong> Rock-Geschichte. Besser kann<br />
man e<strong>in</strong> Klassiker-Album nicht aufarbeiten!<br />
Diese „Coverband“ ist e<strong>in</strong> echtes Erlebnis:<br />
sowohl musikalisch als auch showtechnisch<br />
ganz ganz nah dran an den großen Helden.<br />
Speziell für Fans e<strong>in</strong> echtes Fest, den Klassiker<br />
<strong>der</strong> Band und se<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne Fortsetzung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen großen Konzert live zu erleben.<br />
Bes<strong>in</strong>nlicher Akustikabend mit vielen unvergessenen<br />
Song-Klassikern und Queen-Hits. Die<br />
Komb<strong>in</strong>ation Ellis und May funktioniert.<br />
Technik 8/10<br />
Technik 7/10<br />
Technik 7/10<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
THE WHO – SENSATION:<br />
THE STORY OF TOMMY<br />
THE AUSTRALIAN<br />
PINK FLOYD SHOW –<br />
ECLIPSED BY THE MOON<br />
JETHRO TULL’S<br />
IAN ANDERSON –<br />
THICK AS A BRICK LIVE<br />
BRIAN MAY & KERRY<br />
ELLIS – THE CANDLELIGHT<br />
CONCERTS<br />
„BEAT CLUB“-BONUS<br />
01. OVERTURE / PINBALL<br />
WIZARD<br />
02. INTERVIEW<br />
03. TOMMY, CAN YOU HEAR ME?<br />
04. SMASH THE MIRROR<br />
05. INTERVIEW<br />
06. SALLY SIMPSON<br />
07. I’M FREE<br />
08. INTERVIEW<br />
09. TOMMY’S HOLIDAY CAMP<br />
10. WE’RE NOT GONNA TAKE<br />
IT/SEE ME, FEEL ME<br />
DISC 1 (AUSZUG):<br />
01. SPEAK TO ME<br />
02. BREATHE<br />
03. ON THE RUN<br />
04. TIME<br />
05. BREATHE (REPRISE)<br />
06. THE GREAT GIG IN THE SKY<br />
DISC 2 (AUSZUG):<br />
01. IN THE FLESH?<br />
02. ECHOES<br />
03. WHAT DO YOU WANT<br />
FROM ME<br />
04. SORROW<br />
05. SHINE ON YOU CRAZY<br />
DIAMOND<br />
06. COMING BACK TO LIFE<br />
01. THICK AS A BRICK (PT. 1)<br />
02. FROM A PEBBLE THROWN<br />
03. PEBBLES INSTRUMENTAL<br />
04. MIGHT HAVE BEENS<br />
05. UPPER SIXTH LOAN SHARK<br />
06. BANKER BETS, BANKER WINS<br />
07. SWING IT FAR<br />
08. ADRIFT AND DUMBFOUNDED<br />
09. OLD SCHOOL SONG<br />
10. WOOTTON BASSETT TOWN<br />
11. POWER AND SPIRIT<br />
12. GIVE TIL IT HURTS<br />
13. COSY CORNER<br />
14. SHUNT AND SHUFFLE<br />
15. A CHANGE OF HORSES<br />
16. CONFESSIONAL<br />
17. KISMET IN SURBURBIA<br />
18. WHAT-IFS, MAYBES<br />
AND MIGHT-HAVE-BEENS<br />
01. I WHO HAVE NOTHING<br />
02. DUST IN THE WIND<br />
03. BORN FREE<br />
04. SOMEBODY TO LOVE<br />
05. NOTHING REALLY HAS<br />
CHANGED<br />
06. LIFE IS REAL<br />
07. THE WAY WE WERE<br />
08. `39<br />
09. SOMETHING<br />
10. LAST HORIZON<br />
11. LOVE OF MY LIFE<br />
12. THE KISSING ME SONG<br />
13. TIE YOUR MOTHER DOWN<br />
14. WE WILL ROCK YOU<br />
15. NO-ONE ONE BUT YOU<br />
16. CRAZY LITTLE THING<br />
CALLED LOVE<br />
Wenn Rock-Musiker die engen<br />
Grenzen ihres „Spiel-Feldes“ verlassen,<br />
dann entstehen stets spannende und<br />
unerwartete D<strong>in</strong>ge. Diese „Godfathers<br />
Of Prog“ rocken bis heute!<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Bil<strong>der</strong>: © DavidArts - Fotolia.com, Eagle Rock, Edel Music, Universal Music<br />
62
1.2014<br />
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1.2014<br />
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1.2014<br />
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chon bei den Menschen <strong>der</strong> Kohlenhydrate und damit wichtige o<strong>der</strong> seltener die Nektarsekrete <strong>der</strong><br />
Ste<strong>in</strong>zeit stand Honig auf Energiespen<strong>der</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus Pflanzen außerhalb von Blüten,<br />
dem Nahrungsplan. Lange enthält er unter an<strong>der</strong>em Wasser, <strong>in</strong> ihren Honigmagen. Dort wird<br />
Zeit, bis man (Haushalts-) Pollen, M<strong>in</strong>eralstoffe, Enzyme, <strong>der</strong> Nektar entwe<strong>der</strong> zur eigenen<br />
Zucker aus Zuckerrohr und Zuckerrüben<br />
herstellen konnte, war er Se<strong>in</strong>e Farbe, <strong>der</strong> Geschmack und <strong>der</strong> o<strong>der</strong> gespeichert und mit körper-<br />
Vitam<strong>in</strong>e und e<strong>in</strong>ige an<strong>der</strong>e Zucker. Ernährung <strong>in</strong> den Darm entlassen<br />
das e<strong>in</strong>zige Mittel, um Speisen zu Geruch variieren je nach Herkunft eigenen Enzymen angereichert.<br />
süßen. Von <strong>der</strong> schönen Kleopatra und Anteil des Nektars o<strong>der</strong> des Unterdessen sammelt die fleißige<br />
vermutet man, dass sie regelmäßig Honigtaus und auch die Jahreszeit Bestäuber<strong>in</strong> auch Pollen an ihren<br />
<strong>in</strong> Milch und Honig badete, um leistet dazu ihren Beitrag. Dass Bienen<br />
Honig erzeugen, weiß vermut-<br />
Be<strong>in</strong>en, <strong>der</strong> bei ausreichen<strong>der</strong> ><br />
ihre Haut zu pflegen. Und <strong>der</strong><br />
antike Arzt Hippokrates empfahl lich je<strong>der</strong>. Aber wie genau entsteht<br />
den süßen Wabensaft zur Senkung er? Und wie wird er gewonnen?<br />
von Fieber und zur Wundheilung. Haben die Arbeitsbienen, die für das<br />
– Honig wird seit vielen tausend Sammeln von Nektar und Pollen<br />
<br />
Jahren vom Menschen genutzt und zuständig s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e reiche Tracht, <br />
geschätzt, nicht nur als Nahrungsmittel,<br />
son<strong>der</strong>n auch als Heilmittel. übermitteln sie sich gegenseitig<br />
<br />
also e<strong>in</strong>e Futterquelle, entdeckt,<br />
<br />
Bisweilen erreichte se<strong>in</strong> Wert gar <strong>der</strong>en Richtung und Beschaffenheit <br />
den Status e<strong>in</strong>es Zahlungsmittels. mithilfe des Bienentanzes und fliegen<br />
aus, um für ihren Eigenbedarf <br />
<br />
und den Brut- und W<strong>in</strong>tervorrat <br />
zu sammeln. Mit ihrem Rüssel<br />
<br />
aus Traubenzucker (Glukose) und saugen sie die zuckerhaltigen Ausscheidungen<br />
von<br />
<br />
Fruchtzucker (Fruktose). Beide s<strong>in</strong>d<br />
Pflanzenläusen,<br />
<br />
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128 Seiten Natur pur!<br />
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Veganer und Co.<br />
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Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, © b<strong>in</strong>ik - Fotolia.com, © Danussa - Fotolia.com, © sayhmog - Fotolia.com, © Africa Studio - Fotolia.com, Volker Marten<br />
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Substanz mit Substanz<br />
Honig besteht zu etwa drei Viertel<br />
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Film<br />
Special Interest<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Lichtmond 3 – Days Of Eternity (3D)<br />
LICHTMOND 3<br />
DAYS OF ETERNITY (3D)<br />
Ambient Music<br />
OT: Lichtmond 3 L: DE, ES J: 2014 V: Avenue Music<br />
B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0/ 7.1/ 9.1 verw. 3D-Proj:<br />
Sony VPL-HW 40ES 2D-komp.: ja R: Giorgio & Mart<strong>in</strong><br />
Koppehele, u. a. LZ: 59 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Zunächst e<strong>in</strong>mal muss gesagt werden, dass<br />
wir die 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Lichtmond 3“ zu<br />
Testzwecken mit nach Leipzig nehmen durften,<br />
um den Klang und auch die visuelle Qualität auf<br />
unserem Testequipment überprüfen zu können.<br />
Dennoch war es e<strong>in</strong> Erlebnis, das fertige Produkt<br />
direkt <strong>in</strong> dem Tonstudio hören zu dürfen, <strong>in</strong> dem<br />
auch die Abmischung erfolgte. Hier ergab sich<br />
zudem die Möglichkeit die 4K-Version e<strong>in</strong>es<br />
Am 25. Juli luden Mart<strong>in</strong> und Giorgio Koppehele zu e<strong>in</strong>er exklusiven Vorführung<br />
ihrer brandneuen „Lichtmond 3“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> e<strong>in</strong>. Was sie uns hier zeigten,<br />
war e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e Klasse für sich. Und auch wenn viel über 4K, 3D, 60 Hertz<br />
und 9.1-Sound gesprochen wurde, so war das Fasz<strong>in</strong>ierendste an <strong>der</strong> grandiosen<br />
Präsentation <strong>der</strong> makellose Klang <strong>der</strong> zehn neuen Songs <strong>der</strong> beiden<br />
Münchener Musiker.<br />
Musik-Clips zu sehen sowie e<strong>in</strong>e Videosequenz<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bildwie<strong>der</strong>holungsrate von 30 und von<br />
60 Hertz sehen zu dürfen. Aber genug von dem<br />
Vorgeplänkel. „Lichtmond 3“ wird es ab dem<br />
10. Oktober als Special-3-Disc-Edition, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
3D-Version, Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, Pure-Audio-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
und als DVD geben, weshalb wir Ihnen jetzt erst<br />
e<strong>in</strong>mal die neuen Scheiben vorstellen wollen.<br />
Balsam für die Seele<br />
Erneut schufen die Lichtmond-Künstler e<strong>in</strong>e<br />
großartige Symbiose aus atmosphärischer<br />
Ambiente-Musik und kunstvollen, computeranimierten<br />
3D-Bil<strong>der</strong>n, die das Heimk<strong>in</strong>o <strong>in</strong> farbiges<br />
Licht tauchen lassen und es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Art<br />
paradiesische Kulisse verwandeln. War das erste<br />
„Lichtmond“ aus dem Jahre 2010 noch e<strong>in</strong> relatives<br />
Experiment <strong>in</strong> Sachen Computergrafi k und<br />
Stereoskopie, so überzeugte die 2012 erschienene<br />
Fortsetzung mit ausgegorener 3D-Technik,<br />
weiterentwickelter Grafi k und mit phänomenalen<br />
7.1-Surround-Klängen.<br />
Im Pr<strong>in</strong>zip hätte dieser Standard schon vollkommen<br />
ausgereicht, um die Audiophilen mit e<strong>in</strong>er<br />
Bil<strong>der</strong>: Avenue Music<br />
64
Special Interest<br />
Film<br />
Die 3D-Animationen <strong>der</strong> Musik-Clips s<strong>in</strong>d bis <strong>in</strong>s kle<strong>in</strong>ste Detail ausgetüftelt und sehen beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> 3D bee<strong>in</strong>druckend aus. Solch e<strong>in</strong>e kraftvolle und zugleich<br />
angenehme Tiefenwirkung gibt es nur selten zu bestaunen<br />
Soundreferenz glücklich zu machen. Schließlich<br />
gewann „Lichtmond 2“ nicht ohne Grund den<br />
Preis als beste Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bei unserer Leserwahl<br />
2013. Wie sollte man dies überhaupt noch<br />
toppen können?<br />
Die neue Referenz<br />
Die Koppeheles schafften dies, <strong>in</strong>dem sie bei<br />
<strong>der</strong> 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum e<strong>in</strong>en die Möglichkeiten des<br />
Pop-Out-Effekts ausreizten, ohne e<strong>in</strong>e Schmerzgrenze<br />
zu übertreten o<strong>der</strong> ungewollte Irritationen<br />
zu erzeugen. Zum an<strong>der</strong>en gelang ihnen<br />
erstmals <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Auro 3D e<strong>in</strong>e<br />
echte 9.1-Surroundsound-Abmischung (<strong>in</strong>klusive<br />
<strong>der</strong> beiden Decken-Kanäle für die Höhen)<br />
zu kreieren. Und das ist e<strong>in</strong> absolutes Novum,<br />
da die entsprechenden 9.1-A/V-Receiver erst<br />
auf <strong>der</strong> diesjährigen Internationalen Funk Ausstellung<br />
(IFA) vorgestellt werden, wobei bei<br />
dieser Präsentation die „Lichtmond 3“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
als Referenz-Material herhält (siehe dazu die<br />
Seiten 75 & 76, auf denen wir unseren großen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Testraum vorstellen). Aber ke<strong>in</strong>e Sorge,<br />
die Scheibe enthält außerdem noch drei weitere<br />
Abmischungen, die direkt auf 5.1-, 7.1- o<strong>der</strong><br />
auch Stereo-Systeme geeicht s<strong>in</strong>d. Egal, was Sie<br />
also zuhause zu stehen haben, <strong>der</strong> optimale<br />
Klanggenuss ist garantiert. Daher haute uns die<br />
Surround-Sound-Abmischung <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowohl<br />
im Studio als auch <strong>in</strong> den Testräumen des Verlages<br />
komplett aus den Socken. Hier bekommen<br />
wir e<strong>in</strong> sehr weites Klangspektrum mit ultrahohen<br />
Tönen, angenehmen Mitten und wohlig<br />
tiefem Subwoofer-E<strong>in</strong>satz serviert, <strong>der</strong>en e<strong>in</strong>zelnen<br />
Klangebenen sich durch die W<strong>in</strong>dungen <strong>der</strong><br />
Gehörgänge tasten. Wenn die Stimmen von u. a.<br />
Sky Du Mont, Midge Ure, I Muvr<strong>in</strong>i und Hardy<br />
Krüger Jr. um den Kopf des Betrachters rotieren<br />
o<strong>der</strong> die glasklaren Gesänge von Suna und Gabi<br />
Koppehele hypnotisch zwischen den Front- und<br />
Back-Kanälen wandeln, verliert man sich voll und<br />
ganz <strong>in</strong> den akustischen Weiten <strong>der</strong> „Tage <strong>der</strong><br />
Unendlichkeit“.<br />
Durch Zeit und Raum<br />
Und diese Unendlichkeit ist auch <strong>der</strong> rote Faden,<br />
dem die zehn Songs <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> audiovisuell<br />
folgen. Verbildlicht ist er durch e<strong>in</strong> Rad <strong>der</strong> Zeit,<br />
dass durch die unterschiedlichsten Welten und<br />
Epochen fl iegt, sich zum Planeten „Chronos“<br />
begibt, aber auch das Zentrum <strong>der</strong> Galaxis nicht<br />
scheut. Die von den IMAGO-D Studios modellierten<br />
Landschaften s<strong>in</strong>d dabei texturreicher und<br />
farb<strong>in</strong>tensiver denn je. Durch die Luft fl iegende<br />
Fische lassen e<strong>in</strong>en unweigerlich die Hand nach<br />
ihnen ausstrecken, da sie mitten im Heimk<strong>in</strong>o zu<br />
schweben sche<strong>in</strong>en. Die musikalische Ausrichtung<br />
reiht sich <strong>in</strong> die Ambient-Klänge <strong>der</strong> beiden<br />
Vorgänger-Alben e<strong>in</strong>, ist diesmal aber z. B. bei<br />
dem Song „Empires Of The Past“ deutlich Electro-lastiger,<br />
sodass sich stilistische E<strong>in</strong>fl üsse aus<br />
dem „Tron: Legacy“-Soundtrack heraushören lassen.<br />
Wer sich also schon <strong>in</strong> das Daft Punk-Album<br />
verliebt hat, wird auch <strong>in</strong> diesem eigenständigen<br />
Werk se<strong>in</strong>e Erfüllung fi nden. Im Großen und<br />
Ganzen bleibt die dritte „Lichtmond“-Scheibe<br />
aber mit se<strong>in</strong>en hauptsächlichen chill-out-Klängen<br />
und Bil<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> ganz klarer Garant für pure<br />
Entspannung, sodass die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nicht nur als Referenzmaterial<br />
für die Heimk<strong>in</strong>o-Anlage son<strong>der</strong>n<br />
auch durchaus als H<strong>in</strong>tergrund-Beschallung für<br />
e<strong>in</strong>e Party-Lounge herhalten kann. Wem die heimische<br />
Beschallung nicht genügt, <strong>der</strong> kann sich<br />
im Übrigen auch zur spektakulären Lichtmond<br />
360 Grad-Show im Planetarium Hamburg aufmachen,<br />
wo die Koppeheles e<strong>in</strong>e ganz eigene<br />
Erlebnis-Dimension erschaffen konnten.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Was die Koppeheles mit ihrem „Lichtmond“-Projekt auf die Be<strong>in</strong>e<br />
gestellt haben, ist im Rahmen e<strong>in</strong>er Ambient-Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> e<strong>in</strong><br />
technisches und künstlerisches Glanzstück.<br />
Technik 10/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 10/10<br />
Die hochaufl ösenden Grafi ken könnten aus e<strong>in</strong>em Videospiel<br />
stammen, s<strong>in</strong>d aber e<strong>in</strong>e ganz eigene Kunst für sich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Für Liebhaber dieser Musikrichtung dürfte mit dieser Abmischung<br />
e<strong>in</strong> Traum <strong>in</strong> Erfüllung gehen. Das bislang e<strong>in</strong>zige 9.1 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
3D 10/10<br />
Wer sich <strong>der</strong>maßen mit 3D-Technik ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt, um e<strong>in</strong> solch<br />
perfektes, räumliches Bild zu erzeugen, hat die volle Punktzahl verdient.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
4/4 3/3 2/2 1/1<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 65
Film<br />
Special Interest<br />
Elvis – That‘s The Way It Is<br />
Musik-Doku<br />
OT: Elvis – That‘s The<br />
Way It Is<br />
L: US J: 1970<br />
V: Warner Bros Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
(Englisch)<br />
R: Denis San<strong>der</strong>s D:<br />
Elvis Presley LZ: 95 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 12 Euro<br />
W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 21.08.14 × 1 Extras: 3/10<br />
Elvis Presley <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Element! Wen <strong>der</strong> charmante Ladiesman wohl diesmal<br />
im Publikum erspät hat?<br />
That‘s the way it is!... E<strong>in</strong>e simpel<br />
formulierte Floskel; auf Elvis trifft<br />
sie jedoch mit all ihren Facetten zu.<br />
Als Junge entdeckte er schon früh<br />
se<strong>in</strong> Faible für die Musik. Irgendwie<br />
rutschte er dann <strong>in</strong> die Branche<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und avancierte schnell zum<br />
gefeierten Frauenschwarm. Mit se<strong>in</strong>er<br />
unverwechselbar tiefen Stimme<br />
gilt er 37 Jahre nach se<strong>in</strong>em Tod<br />
stets als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> legendärsten Musiker<br />
aller Zeiten. Die Dokumentation<br />
zeigt Probeaufnahmen und e<strong>in</strong><br />
komplettes Konzert Presleys <strong>in</strong> Las<br />
Vegas aus dem Jahre 1970. In restaurierter<br />
Form, präsentiert sich die<br />
Doku nun auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Natürlich<br />
merkt man dem Material, gemessen<br />
an heutigen Standards, sofort das<br />
doch sehr hohe Alter an. Gleichzeitig<br />
wird aber auch klar, dass e<strong>in</strong>iges an<br />
Zeit und Arbeit <strong>in</strong>vestiert wurde,<br />
um dieses Erlebnis hochauflösend<br />
zu gestalten. Zwar verschluckt u.a.<br />
die starke Kontrastierung h<strong>in</strong> und<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige Bereiche, das tut dem<br />
Vergnügen aber ke<strong>in</strong>en Abbruch. Es<br />
stehen schließlich Elvis und se<strong>in</strong>e<br />
Musik im Vor<strong>der</strong>grund! Letztere wurde<br />
fasz<strong>in</strong>ierend gut nachbearbeitet<br />
und dem 5.1-Surround-Sound angepasst.<br />
Wenn <strong>der</strong> gute Mann auf<br />
<strong>der</strong> Bühne, vor Energie strotzend,<br />
se<strong>in</strong>e großartigsten Stücke zum Besten<br />
gibt, dann ist das be<strong>in</strong>ahe so,<br />
als wäre man selbst dabei. Es ist<br />
jedoch darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass<br />
die Doku ke<strong>in</strong>e deutsche Tonspur<br />
enthält, son<strong>der</strong>n ausschließlich den<br />
Orig<strong>in</strong>alton mit deutschen Unter-<br />
E<strong>in</strong>e solch energiegeladene Show<br />
hatte man bis dato nie gesehen<br />
titeln anbietet. Das ist aber gar<br />
nicht so schlimm, es ist schließlich<br />
e<strong>in</strong> Konzert! Netter Nebeneffekt <strong>der</strong><br />
Doku: Man sieht und hört hier nicht<br />
nur die musikalischen Aufnahmen,<br />
son<strong>der</strong>n lernt Elvis außerdem auf<br />
e<strong>in</strong>e sehr persönliche Art kennen –<br />
e<strong>in</strong> verdammt cooler Typ, nicht nur<br />
auf <strong>der</strong> Bühne.<br />
TS<br />
Film 7,5/10<br />
Für Fans des „K<strong>in</strong>g of Rock ‘n‘ Roll“ e<strong>in</strong><br />
absoluter Pfl ichtkauf, aber auch für Freunde<br />
schöner Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s e<strong>in</strong>e Anschaff ung wert.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Wildes Frankreich<br />
Dokumentation<br />
OT: Wildes Frankreich<br />
L: DE J: 2013<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD 2.0 Stereo<br />
R: Jacques Malaterre,<br />
Fre<strong>der</strong>ic Fougea<br />
S: k. A. LZ: 100 m<strong>in</strong><br />
FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 25.07.14 × 1 Extras: 1/10<br />
Wer hätte gedacht, dass es noch so<br />
viele Braunbären <strong>in</strong> Frankreich gibt?<br />
Ansatzweise kann man hier erkennen, welch überwältigende Bil<strong>der</strong>flut den<br />
Zuschauer mit dieser Frankreich-Doku erwartet<br />
Brillante Bil<strong>der</strong>, vielfältige Geräuschkulissen<br />
und fasz<strong>in</strong>ierende<br />
Tierwelten: Das ist Polybands<br />
Doku-Reihe „Wildes …“. Schon die<br />
Vorgänger konnten begeistern, mit<br />
„Wildes Frankreich“ ersche<strong>in</strong>t nun<br />
e<strong>in</strong>e weitere Folge dieser verblüffenden<br />
Dokumentationen. Aufgeteilt<br />
<strong>in</strong> zwei Episoden, beschreiben<br />
die Regisseure Jacques Malaterre<br />
und Fre<strong>der</strong>ic Fougea die Natur<br />
Frankreichs aus ihrer eigenen,<br />
sehr persönlichen Perspektive. In<br />
„Schroffe Gipfel, dichter Wald“ reisen<br />
die Dokumentarfilmer <strong>in</strong> die<br />
ste<strong>in</strong>igen Gebirgslandschaften <strong>der</strong><br />
Pyrenäen und <strong>der</strong> Ausläufer <strong>der</strong><br />
Alpen. Die zweite Episode, „Weite<br />
Küste, raues Land“, befasst sich<br />
eher mit den Gewässern Frankreichs,<br />
vorwiegend mit den vegetierenden<br />
Küstengebieten. Hier<br />
werden sowohl persönliche Anekdoten<br />
von ortsansässigen Tierliebhabern<br />
nachempfunden, als auch<br />
für uns seltsame aber doch natürliche<br />
Tierrituale abgebildet. Zu den<br />
merkwürdigsten zählen da wohl<br />
die schier unendliche Nahrungssuche<br />
und -aufnahme von Braunbären<br />
nach dem W<strong>in</strong>terschlaf und<br />
die Fortpflanzungsstrategie von<br />
Flussschildkröten im Atlantik-Delta.<br />
Man merkt dem Filmmaterial auf<br />
den ersten Blick an, dass es den<br />
französischen Machern sehr am<br />
Herzen lag, ihr Land <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>en<br />
Bil<strong>der</strong>n festzuhalten. Die<br />
abwechslungsreiche Darstellung<br />
von Flora und Fauna – <strong>in</strong> Nahaufnahmen,<br />
aus <strong>der</strong> Vogelperspektive<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Superzeitlupe – gefällt<br />
sicher nicht nur Doku-Kennern. Da<br />
kann man auch bei den fehlenden<br />
Extras e<strong>in</strong> Auge zudrücken. Bleibt<br />
abzuwarten, ob die Reihe auch<br />
weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en solch schönen<br />
Standard beibehalten kann, wenn<br />
sie <strong>in</strong> den nächsten Monaten<br />
weitergeführt wird.<br />
TS<br />
Film 8,5/10<br />
Unglaublich schöne Reise quer durch<br />
Frankreich, die mit unzähligen Geschichten<br />
aufwarten kann.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Polyband/WVG, Warner Bros Home<br />
66
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Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, © astar321 - Fotolia.com, © Olena Antonova - Fotolia.com, © picsfive ive - Fotolia.com, © 2014 by Home Box Office, Inc., Pan<strong>in</strong>i<br />
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2. Staffel<br />
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Film<br />
Serie<br />
Die Wilden Siebziger (Gesamtbox)<br />
Comedy-Serie<br />
OT: That ‚70s Show<br />
L: US J: 1998–2006<br />
V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.1<br />
R: Mark Brazill,<br />
Bonnie Turner, Terry<br />
Turner D: T. Grace, A.<br />
Kutcher, M. Kunis, L. Prepon LZ: 4400 m<strong>in</strong><br />
FSK: 12 P: 130 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 02.10.14 × 16 Extras: 8,5/10<br />
Die Keller-Clique um Eric Forman<br />
(Topher Grace)...<br />
Kult! DAS Karrieresprungbrett für<br />
zahlreiche Hollywoodgrößen<br />
schlechth<strong>in</strong> sorgt bald <strong>in</strong> gebündelter<br />
Form und neuer HD-Abtastung<br />
für urkomische Momente <strong>in</strong> heimischen<br />
Gefilden. In „Die Wilden<br />
Siebziger” wird die Geschichte e<strong>in</strong>er<br />
Kle<strong>in</strong>stadtclique vom Beg<strong>in</strong>n bis<br />
zum Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre erzählt.<br />
Teenager Eric (Topher Grace) und<br />
se<strong>in</strong>e Freunde Kelso (Ashton Kutcher),<br />
Hyde (Danny Masterson),<br />
Donna (Laura Prepon), Jackie (Mila<br />
Kunis) und Fez (Wilmer Val<strong>der</strong>rama)<br />
s<strong>in</strong>d auf <strong>der</strong> ständigen Suche<br />
nach Abwechslung, Spaß und natürlich<br />
Liebe. Dabei entwickeln sich<br />
die e<strong>in</strong>zelnen Charaktere über die<br />
Serie h<strong>in</strong>weg von pubertierenden<br />
Teenagern zu jungen Erwachsenen,<br />
was für herrlich viele Lacher sorgt.<br />
Mit orig<strong>in</strong>algetreuer Ausstattung<br />
und dem typischen 70er-Jahre-Lebensstil<br />
bietet die Serie e<strong>in</strong>en wun<strong>der</strong>voll<br />
nostalgischen Charme. Wie<br />
gemacht also, um e<strong>in</strong>en amüsanten<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die 1970er Jahre zu<br />
bekommen. Neben den bekannten<br />
Hauptdarstellern hatten auch<br />
...verliert zwar e<strong>in</strong>ige Mitglie<strong>der</strong>, wird aber von an<strong>der</strong>en nach und nach<br />
wie<strong>der</strong> aufgefüllt. Die Frage ist: Was macht <strong>der</strong> Clown da?<br />
zahlreiche Gaststars wie Joseph<br />
Gordon-Levitt („Looper“, 2012)<br />
o<strong>der</strong> Dwayne „The Rock“ Johnson<br />
(„Hercules“, 2014) amüsante Cameos.<br />
Die Sammelbox wird die<br />
kompletten 8 Staffeln <strong>der</strong> amerikanischen<br />
Serie sowie massenhaft<br />
Bonusmaterial umfassen. Zu je<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>zelnen Staffel wird nämlich e<strong>in</strong><br />
6-m<strong>in</strong>ütiges Teaservideo bereitgestellt,<br />
h<strong>in</strong>zu kommen pro Staffel<br />
e<strong>in</strong>ige Trailer, „70er-Flashbacks” mit<br />
jedem Schauspieler, TV-Spots (sowohl<br />
deutsche als auch englische)<br />
und die beliebten Bloopers (Versprecher).<br />
Ähnlich wie die DVD-Version<br />
wird auch die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Variante<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er edlen „Cigarette-Box“ ersche<strong>in</strong>en<br />
und, neben <strong>der</strong> Serie, e<strong>in</strong><br />
Poster sowie e<strong>in</strong>en ausführlichen<br />
Episoden-Guide enthalten. TS<br />
Film 8/10<br />
Endlich vere<strong>in</strong>t! Die Gesamtbox mit allen 200<br />
Folgen <strong>der</strong> kultigen US-Serie, mit (aus heutiger<br />
Sicht) großartigem Star-Ensemble.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Nymphs (1. Staffel)<br />
Misfits (5. Staffel)<br />
Fantasy-Serie<br />
Drama-Serie<br />
OT: N y m fi t L: FI J: 2013<br />
V: Studio Hamburg<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Teemu Nikki, Miikko<br />
Oikkonen u.a.<br />
D: Sara Soulié,<br />
Rebecca Viitala,<br />
Manuela Bosco LZ: 12 × 41 m<strong>in</strong> FSK: 16 P:<br />
18 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 29.08.14 × 3 Extras: 3,5/10<br />
Wenn Nymphen e<strong>in</strong>en im Auge<br />
haben: Glückspilz o<strong>der</strong> Pechvogel?<br />
OT: Misfi ts<br />
L: GB J: 2013<br />
V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78:1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: William McGregor,<br />
Wayne Yip<br />
D: Joseph Gilgun,<br />
Karla Crome, Nathan McMullen LZ:<br />
8 × 47 m<strong>in</strong> FSK: 18 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.08.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Wie war das jetzt? Abbey ist lesbisch<br />
und liebt e<strong>in</strong>e Schildkröte?<br />
Diese ungewöhnliche f<strong>in</strong>nische<br />
(!) Produktion wirft e<strong>in</strong>en als<br />
Zuschauer mitten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e magische<br />
Parallelwelt, die sich <strong>in</strong> den<br />
dunkelsten W<strong>in</strong>keln unserer Wirklichkeit<br />
auftut. Seit Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
tobt im Verborgenen e<strong>in</strong> erbitterter<br />
Kampf zwischen männerverschl<strong>in</strong>genden<br />
Nymphen und auf die alte<br />
Ordnung pochenden Satyren. Die<br />
junge Didi (Sara Soulié) muss erfahren,<br />
dass sie zur sagenumwobenen<br />
Spezies <strong>der</strong> Nymphen gehört. Um<br />
zu überleben, muss sie pünktlich<br />
zu jedem Vollmond die Lust mit<br />
e<strong>in</strong>em Mann erfahren – dumm nur,<br />
dass die „Glücklichen“ diese aufregende<br />
Begegnung nicht überleben!<br />
Viele verschiede Schauplätze <strong>in</strong><br />
F<strong>in</strong>nland, England und Frankreich<br />
vermitteln <strong>in</strong>ternationales Flair, das<br />
sich auch <strong>in</strong> den Produktionswerten<br />
wie<strong>der</strong>fi ndet. Ganz so brillant und<br />
geleckt wie aktuelle US-Serien kommen<br />
die Bil<strong>der</strong> zwar nicht daher, für<br />
e<strong>in</strong>en sehenswerten HD-E<strong>in</strong>druck<br />
reicht es aber allemal.<br />
TW<br />
Film 7/10<br />
Nymphen gegen Satyre: Interessante fi nnische<br />
Alternative zum ewig gleichen Vampir-und-<br />
Werwolf-Spiel <strong>der</strong> zahlreichen Konkurrenten.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Das war es jetzt also: Nachdem<br />
das ursprüngliche Team <strong>der</strong><br />
„Misfits“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> vierten Staffel vollends<br />
abdankte und e<strong>in</strong>er neuen<br />
Crew die Bühne überließ, schließt<br />
die Serie nun def<strong>in</strong>itiv ihre Pforten.<br />
Bevor sie das tut, lässt „Misfits“-<br />
Kreateur und -Drehbuchschreiber<br />
Howard Overman aber noch e<strong>in</strong>mal<br />
so richtig die Sau raus. Ke<strong>in</strong> Tabu ist<br />
vor ihm sicher, sodass die fünf Straftäter<br />
mit den Superkräften so e<strong>in</strong>iges<br />
durchleiden müssen. Am schlimmsten<br />
trifft es hierbei wohl den smarten<br />
Barkeeper Alex, <strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e<br />
Organtransplantation die Fähigkeit<br />
bekommt, die Fähigkeiten an<strong>der</strong>er<br />
„wegzuvögeln“. Kaum spricht sich<br />
dies rum, stehen sie auch schon<br />
Schlange: hübsche Frauen, weniger<br />
hübsche Frauen, Männer (die nicht<br />
zugeben wollen, dass sie schwul<br />
s<strong>in</strong>d) sowie e<strong>in</strong>e Schildkröte. Lediglich<br />
<strong>der</strong> Schluss bleibt ernüchternd,<br />
da er von dem versprochenen<br />
Knall weit entfernt ist und nur e<strong>in</strong><br />
Standard-Ende abgibt.<br />
FT<br />
Film 7,5/10<br />
Nach <strong>der</strong> rout<strong>in</strong>ierten 4. Staff el wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />
überraschend <strong>in</strong>novative Staff el – mit e<strong>in</strong>em<br />
lei<strong>der</strong> viel zu fl achen Ende.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Polyband, Studio Hamburg, Tiberius Film<br />
68
Die kompletten Performances<br />
von THICK AS A BRICK<br />
und THICK AS A BRICK 2<br />
live <strong>in</strong> Island.<br />
Homeland (3. Staffel)<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home<br />
Thriller-Serie<br />
OT: Homeland L: US J: 2014 V: 20th Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Alex Gansa, Howard<br />
Gordon, Gideon Raff D: C. Danes, D. Lewis, M. Pat<strong>in</strong>k<strong>in</strong>, M.<br />
Baccar<strong>in</strong> LZ: 616 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 38 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 19.09.14 × 3 Extras: 3,5/10<br />
Das Schlimmste an Serien ist eigentlich immer,<br />
wenn sich e<strong>in</strong>e Staffel dem Ende neigt und<br />
man als Zuschauer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong> ganzes Jahr<br />
warten muss, bis die Fortsetzung im Handel bzw.<br />
Fernsehen ersche<strong>in</strong>t. Vor allem <strong>der</strong> altbewährte<br />
Cliffhanger zum Ende e<strong>in</strong>er jeden Staffel, lässt<br />
Serienfans hierbei oftmals verzweifeln. Bei <strong>der</strong><br />
zweiten Staffel <strong>der</strong> preisgekrönten Showtime-<br />
Serie „Homeland“ war das ganz genau so. Gehen<br />
die Me<strong>in</strong>ungen über die Staffel <strong>in</strong>sgesamt doch<br />
extrem weit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, so s<strong>in</strong>d sich Fans <strong>der</strong><br />
Serie aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>ig: Die letzte Episode hat<br />
wie<strong>der</strong> Lust auf mehr gemacht!<br />
Verräter o<strong>der</strong> Heilsbr<strong>in</strong>ger?<br />
Das Ende <strong>der</strong> zweiten Staffel hatte mit dem verheerenden<br />
Bombenattentat auf die Zentrale <strong>der</strong><br />
CIA noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en wahren Paukenschlag<br />
<strong>in</strong> petto. Um das entstandene Chaos zu beseitigen,<br />
wie<strong>der</strong> Ordnung <strong>in</strong> den <strong>in</strong>ternen Reihen<br />
schaffen und die H<strong>in</strong>tergründe des Anschlags<br />
näher beleuchten zu können, müssen die Protagonisten<br />
Carrie Mathison (Claire Danes) und<br />
Saul Berenson (Mandy Pat<strong>in</strong>k<strong>in</strong>) erst e<strong>in</strong>mal<br />
ihr eigenes Privatleben gerade rücken. H<strong>in</strong>zu<br />
kommt, dass <strong>der</strong> durch den Anschlag meistgesuchte<br />
Mann <strong>der</strong> Welt, Nicholas Brody (Damian<br />
Lewis), weiterh<strong>in</strong> für die CIA notwendig zu se<strong>in</strong><br />
sche<strong>in</strong>t. Um ihn und se<strong>in</strong>e Ehre zu retten, wird<br />
er für e<strong>in</strong>en heiklen Auftrag <strong>in</strong> den Iran beor<strong>der</strong>t.<br />
Die Verfolgung durch sowohl US-amerikanische,<br />
als auch iranische E<strong>in</strong>heiten, erschwert die ohneh<strong>in</strong><br />
schon schwierige Aufgabe zusätzlich: Er<br />
soll den iranischen Geheimdienstchef töten!<br />
Wie schon beim F<strong>in</strong>ale <strong>der</strong> hauseigenen Referenzserie<br />
„Dexter“, wird <strong>der</strong> TV-Riese Showtime auch<br />
bei „Homeland“ von den Fans zur Rechenschaft<br />
gezogen. So soll die Chefetage wohl maßgeblich<br />
auch die Entwicklung <strong>der</strong> hochspannenden CIA-<br />
Serie bee<strong>in</strong>fl usst haben. Ob das nun stimmt o<strong>der</strong><br />
nicht, die Serie verschenkt jedenfalls seit Beg<strong>in</strong>n<br />
<strong>der</strong> zweiten Staffel e<strong>in</strong>iges an Potenzial, was <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> nun dritten Staffel auch nicht abreißt. Trotz<br />
dieses Umstands kann „Homeland“ den Status<br />
e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> spannendsten Serien aller Zeiten halten.<br />
Zudem warten die aktuellen Episoden mit e<strong>in</strong>em<br />
mehr als verblüffenden, radikalen Twist auf, <strong>der</strong><br />
dem Serienformat e<strong>in</strong>e völlig neue Seite verleiht.<br />
Technisch bewegen sich die drei Serien-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
<strong>der</strong> dritten Staffel im Bereich des gehobenen<br />
Durchschnitts. Können e<strong>in</strong>ige Sequenzen noch<br />
mit schöner Bebil<strong>der</strong>ung und klaren Details überzeugen,<br />
so wird <strong>der</strong> Zuschauer im nächsten Augenblick<br />
durch mittelmäßige Green-Screen-Arbeit<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en eher weniger guten Kontrastbereich<br />
enttäuscht. An Extras enthält die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box e<strong>in</strong>e<br />
Featurette („Die Davidszitadelle neu erschaffen“),<br />
e<strong>in</strong>ige entfallene Szenen und e<strong>in</strong> Mak<strong>in</strong>g-Of. Im<br />
Gegensatz zur zweiten Staffel hat dieses <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Set also technisch und auch bei den Extras etwas<br />
nachgelassen (Siehe Test <strong>in</strong> Ausgabe 1/14). Dennoch<br />
ist sie e<strong>in</strong>e gute Vorbereitung auf die 4. Staffel,<br />
die ab Oktober im US-Fernsehen anläuft.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 7/10<br />
Spannen<strong>der</strong> dritter Teil <strong>der</strong> Thriller-Serie, <strong>der</strong> sich vor allem zum<br />
Ende h<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e völlig unerwartete Richtung entwickelt und sich<br />
alle Möglichkeiten für die Zukunft off enhält.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Grundsätzlich solide Texturen, die nur selten kle<strong>in</strong>ere Fehler<br />
enthalten und unsauber ersche<strong>in</strong>en.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Die Dialoge kl<strong>in</strong>gen leicht blechern und unnatürlich, was <strong>in</strong>sgesamt<br />
gesehen aber nicht allzu störend wirkt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
Inkl.<br />
Bonusmaterial:<br />
Interview mit<br />
Ian An<strong>der</strong>son,<br />
Montreux-Workshop,<br />
“Banker W<strong>in</strong>s” live<br />
aus Montreux 2012.<br />
AB SOFORT<br />
erhältlich als DVD, BLU-RAY,<br />
2CD und DOWNLOAD.
Film<br />
Serie<br />
Sons Of Anarchy<br />
(4. Staffel)<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Sons Of Anarchy - 4. Staffel<br />
Drama-Serie<br />
OT: Sons Of Anarchy L: US J: 2012 V: 20th Century Fox Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Kurt Sutter<br />
D: Charlie Hunnam, Katey Sagal, Ron Pearlman<br />
LZ: 652 m<strong>in</strong> FSK: 18 P: 37 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 19.09.14 × 3 Extras: 5,5/10<br />
Brutal, schlagfertig und verdammt cool: Das<br />
s<strong>in</strong>d die Biker von SAMCRO (Sons Of Anarchy<br />
Motorcycle Club Redwood Orig<strong>in</strong>al) <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> erfolgreichen FX Network-Serie „Sons Of<br />
Anarchy“. Nach drei aufregenden, bereits jetzt<br />
schon kultigen Staffeln kommt im mittlerweile<br />
vierten Jahrgang noch e<strong>in</strong>iges mehr auf die<br />
Gang rund um Vizepräsident <strong>Jackson</strong> „Jax“ Teller<br />
(stark: Charlie Hunnam) zu. Und es wird nicht<br />
gerade e<strong>in</strong>facher. 14 Monate nach dem furiosen<br />
Ende von Staffel 3, ist Jax immer noch h<strong>in</strong> und<br />
hergerissen zwischen unmoralischen Gangaktivitäten<br />
und dem Zusammenhalt se<strong>in</strong>er eigenen<br />
Familie. Beides zu verb<strong>in</strong>den und aufrecht zu<br />
erhalten, sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> unmögliches Unterfangen<br />
zu se<strong>in</strong>. Beson<strong>der</strong>s jetzt, da die <strong>in</strong>haftierten<br />
Gang-Mitglie<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> auf freiem Fuß s<strong>in</strong>d und<br />
e<strong>in</strong>e radikale Neuausrichtung <strong>der</strong> Organisation<br />
<strong>in</strong> Gang setzen. Plötzlich werden die Behörden<br />
auf sie aufmerksam, gibt es e<strong>in</strong>en Maulwurf?<br />
Harry „Opie“ “W<strong>in</strong>ston (Ryan Hurst) t)heiratet tendlich se<strong>in</strong>e<br />
Lyla (W<strong>in</strong>ter Ave Zoli)... <strong>in</strong> Biker-Kluft, versteht sich!<br />
Schon fasz<strong>in</strong>ierend, dass vor allem solche<br />
Shows und Serien so viel Erfolg und Akzeptanz<br />
haben, die illegale Aktivitäten o<strong>der</strong> krim<strong>in</strong>elle<br />
Machenschaften thematisieren. Sollte es, seitens<br />
<strong>der</strong> menschlichen Moral und Ethik, nicht<br />
genau umgekehrt se<strong>in</strong>? Nicht wirklich, denn die<br />
„dunkle Seite“ ist doch viel <strong>in</strong>teressanter und<br />
liefert e<strong>in</strong>deutig mehr Material als ihr langweiliges<br />
Gegenstück... Wie dem auch sei, „Sons Of<br />
Anarchy“ gehört schon lange zu den Serien, die<br />
so viele Zuschauer fasz<strong>in</strong>ieren, wie schon lange<br />
nicht mehr. Ganze Fanclubs entstehen zu Ehren<br />
<strong>der</strong> US-amerikanischen Gangster-Serie. Wer jetzt<br />
denkt, dass e<strong>in</strong>e Serie über „Brutalo-Hillbillies“<br />
auf Motorrä<strong>der</strong>n niemals so gut se<strong>in</strong> kann,<br />
<strong>der</strong> sollte sich vielleicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Folge anschauen.<br />
Da hagelt es ununterbrochen lässige<br />
Sprüche, rasante Actionszenen und (eventuell<br />
e<strong>in</strong> wenig zu) brutale Gewaltausbrüche. Wem<br />
das nicht genug ist, den erwartet <strong>in</strong> „Sons Of Anarchy“<br />
sogar e<strong>in</strong>e ernstzunehmende Storyl<strong>in</strong>e,<br />
die vor dramatischen Wendungen, emotionalen<br />
Momenten und Intrigen nur so strotzt. Zudem<br />
spicken sorgfältig ausgewählte Gaststars seit <strong>der</strong><br />
ersten Staffel das Landschaftsbild <strong>der</strong> Serie mit<br />
großartigen Cameos. Wo zu Beg<strong>in</strong>n noch „Hell‘s<br />
Angels“-Legende Sonny Barger e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>schlägigen<br />
Auftritt h<strong>in</strong>legte, treten <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen<br />
Staffel u.a. Exploitation-Spezialist Danny Trejo als<br />
Waffendealer („Machete Kills“, 2014) und sogar<br />
David Hasselhoff, <strong>in</strong> unsagbar selbstironischer<br />
Manier, auf.<br />
„Scharfe“ Biker<br />
Bei e<strong>in</strong>er Serie von solchem Format, erwartet<br />
man als Fan von <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> natürlich die allerbeste<br />
Kameratechnik und fe<strong>in</strong>ste Tonqualität.<br />
Und die Fans werden nicht enttäuscht. Tatsächlich<br />
s<strong>in</strong>d sowohl Bild-, als auch Soundqualität<br />
mehr als nur vorzeigbar. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />
von Rock- und Country-Songs zur Abbildung<br />
bestimmter Emotionen, sticht im Rahmen des<br />
5.1-Systems deutlich hervor und vermittelt<br />
e<strong>in</strong>e tolle Atmosphäre. In actionreichen Sequenzen,<br />
wie Schießereien o<strong>der</strong> körperlichen<br />
Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen, zieht nicht nur das fi l-<br />
mische, son<strong>der</strong>n auch das akustische Tempo<br />
zunehmend an und vermittelt dank passen<strong>der</strong><br />
Sheriff Roosevelt sollte sich, wenn es nach „Clay“<br />
g<strong>in</strong>ge, wohl besser von SAMCRO fernhalten<br />
Lautstärkeanstiege e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>bar erkennbare<br />
Dynamik. Beim Bild gibt es lediglich e<strong>in</strong>ige<br />
Unschärfen zu bemängeln. Beson<strong>der</strong>s positiv<br />
h<strong>in</strong>gegen ersche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> leichte E<strong>in</strong>satz von<br />
Sepia-Elementen, <strong>der</strong> dem ganzen Format den<br />
gewissen Outlaw-Charme verleiht. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
bietet weiterh<strong>in</strong> auch e<strong>in</strong>ige nette Extras. So<br />
wird vor allem <strong>der</strong> Featurette-Bereich für Fans<br />
von beson<strong>der</strong>em Wert se<strong>in</strong>, darunter e<strong>in</strong> Beitrag<br />
zu e<strong>in</strong>em Fan-Contest, sowie Aufnahmen<br />
von e<strong>in</strong>em äußerst persönlichen Charity-Konzert<br />
mit e<strong>in</strong>igen Darstellern <strong>der</strong> Serie. Bleibt nur<br />
noch e<strong>in</strong>es zu sagen: Ab dem 19. September<br />
lässt die schier unbezw<strong>in</strong>gbare Gang erneut<br />
den Asphalt erzittern!<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 9/10<br />
Das ist Serien-Oberliga! Tolle Schauspieler, e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>schneidende<br />
Story und e<strong>in</strong> großartiger Soundtrack machen „SOA“ zu e<strong>in</strong>em<br />
Meilenste<strong>in</strong>.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Die charmante Farbgebung, ohne großartige Schwächen, trägt<br />
defi nitiv zum Erfolg <strong>der</strong> Serie bei.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Kann man bitte immer e<strong>in</strong>en so guten Score haben? Nebenbei<br />
kl<strong>in</strong>gt aber auch alles an<strong>der</strong>e ziemlich gut.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Bil<strong>der</strong>: 20th Century Fox Home<br />
70
Serie<br />
Film<br />
True Detective<br />
Thriller-Serie<br />
(1. Staffel)<br />
OT: True Detective L: US J: 2014 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Cary Fukunaga<br />
D: Woody Harrelson, Matthew McConaughey LZ: 458 m<strong>in</strong><br />
FSK: 16 P: 33 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 04.09.14 × 3 Extras: 7/10<br />
Der Mystery-Fall er<strong>in</strong>nert mit se<strong>in</strong>er Symbolik und den düsteren Handlungsorten unweigerlich an „Sieben“,<br />
ist aber eher schmückendes Beiwerk zur <strong>in</strong>tensiven Betrachtung <strong>der</strong> beiden Hauptcharaktere<br />
Wenn es <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e HBO-Serie gibt, die<br />
<strong>in</strong> aller Munde ist, dann ist es ohne jeden<br />
Zweifel „True Detective“. Bei den Emmys, die am<br />
25. August dieses Jahres verliehen wurden, räumte<br />
„True Detective“ neun Nom<strong>in</strong>ierungen ab, von<br />
denen vier Auszeichnungen gewonnen wurden.<br />
Darunter bef<strong>in</strong>det sich auch <strong>der</strong> Preis für die beste<br />
Regie, den Cary Fukunaga („S<strong>in</strong> Nombre“) für die<br />
Folge „Who Goes There“ nach Hause nehmen<br />
durfte. Aber was genau ist jetzt so beson<strong>der</strong>s<br />
an <strong>der</strong> Cop-Serie, die Matthew McConaughey<br />
(„Dallas Buyers Club“) und Woody Harrelson<br />
(„No Country For Old Men“) <strong>in</strong> den Hauptrollen<br />
zeigt? Zunächst e<strong>in</strong>mal hat jede <strong>der</strong> acht Episoden<br />
das mystische Flair, das <strong>der</strong> Handlungsort <strong>in</strong><br />
Louisiana mit sich br<strong>in</strong>gt. Es ist immer e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>gen<br />
zwischen vollkommenem Realismus und e<strong>in</strong>er Art<br />
Voodoo-Komponente, was sich auch <strong>in</strong> dem Verhältnis<br />
zwischen den beiden grundverschiedenen<br />
Hauptcharakteren wi<strong>der</strong>spiegelt. Während Marty<br />
Hart (Harrelson) sehr geerdet und konservativ<br />
ist, e<strong>in</strong>e Familie hat und se<strong>in</strong>e Ermittlungen nach<br />
Woody Harrelson ist t<strong>der</strong> Anker- und dIdentifi-<br />
kationspunkt des Zuschauers<br />
dem Lehrbuch durchführt, geht se<strong>in</strong> Partner Rust<br />
Cohle (McConaughey) völlig an<strong>der</strong>e Wege. Er ist<br />
<strong>der</strong> Intellektuelle <strong>der</strong> beiden, dessen Dienst als<br />
Un<strong>der</strong>cover-Polizist <strong>der</strong> Drogenfahndung se<strong>in</strong>e<br />
Spuren h<strong>in</strong>terlassen hat. Neben dem Drogenkonsum<br />
stellt er sich existenzielle bis spirituelle<br />
Fragen auf e<strong>in</strong>er Ebene <strong>der</strong> Abstraktion, die<br />
nur studierten Philosophen bekannt vorkommen<br />
dürften. Und auch wenn er stets versucht, gegen<br />
se<strong>in</strong>e genetische und gesellschaftliche „Programmierung“<br />
anzukämpfen, so gel<strong>in</strong>gt ihm das nicht<br />
immer. Insbeson<strong>der</strong>e die Konfrontation mit Harts<br />
Familie zeigt ihm, was ihm <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben<br />
bereits genommen wurde. Bei so viel Charakter-<br />
Beschreibung rückt ihr geme<strong>in</strong>samer Fall, e<strong>in</strong> Ritualmord<br />
an e<strong>in</strong>er jungen Prostituierten schon fast <strong>in</strong><br />
den H<strong>in</strong>tergrund. Doch das ist auch <strong>der</strong> S<strong>in</strong>n <strong>der</strong><br />
Sache, denn statt <strong>der</strong> grauenhaften Tat werden<br />
die zwei Charaktere als Spiegel <strong>der</strong> Handlung<br />
<strong>in</strong>szeniert, Spiegel, die sich durch diesen Mord<br />
und alles damit Zusammenhängende verän<strong>der</strong>n.<br />
Aus diesem Grund wird die B<strong>in</strong>nenhandlung aus<br />
Rust Cohle im Jahr 2012: „Willst du nun die Geschichte<br />
hören o<strong>der</strong> nicht?“<br />
dem Jahre 1995 von e<strong>in</strong>er Interviewsession <strong>der</strong><br />
beiden aus dem Jahr 2012 umrahmt, während<br />
<strong>der</strong> deutlich wird, dass sie sich <strong>in</strong>zwischen aus<br />
den Augen verloren haben.<br />
Reality-TV<br />
Anstatt über den Fall zu s<strong>in</strong>nieren, verlieren sie<br />
sich immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Details ihrer <strong>in</strong>tensiven<br />
Zusammenarbeit, <strong>in</strong> ihrer Fasz<strong>in</strong>ation füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong>,<br />
die auch durch die erst am Ende offenbarten Ereignisse<br />
nicht gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t wurde. Dem Zuschauer<br />
wird dadurch e<strong>in</strong>e Art Reality-Show suggeriert,<br />
die an Spannung kaum zu übertreffen ist. Die<br />
Drehbücher und Darstellerleistungen bewegen<br />
sich dabei auf e<strong>in</strong>em Niveau, das mit <strong>der</strong> Cop-<br />
Serie „The Wire“ vergleichbar ist, die auch noch<br />
heute als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> besten, wenn nicht sogar als<br />
die beste Dramen-Serie gehandelt wird. Und da<br />
es sich ebenfalls um e<strong>in</strong>e HBO-Serie handelt,<br />
verwun<strong>der</strong>t es kaum, dass sich hier sogar e<strong>in</strong>ige<br />
altbekannte Gesichter aus „The Wire“ vor <strong>der</strong> Kameral<strong>in</strong>se<br />
herumtreiben. So spielt beispielsweise<br />
Michael Potts (<strong>der</strong> den Profi killer „Brother Mouzone“<br />
gab) den Detective Maynard Gilbough, während<br />
sich Detective Lester Freamon-Darsteller<br />
Clarke Peters <strong>in</strong> dieser Serie als M<strong>in</strong>ister zu erkennen<br />
gibt. Alles <strong>in</strong> allem kann „True Detective“ also<br />
als Darsteller-Intensives Ensemble-Stück gesehen<br />
werden, das <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Staffel e<strong>in</strong>en neuen Fall und<br />
neue Hollywood-bewährte Hauptdarsteller bieten<br />
wird. Für Staffel zwei soll beispielsweise Col<strong>in</strong><br />
Farrell im Gespräch für die Hauptrolle se<strong>in</strong>.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 8,5/10<br />
Cary Fukunaga hat es geschaff t, e<strong>in</strong> „Sieben“-artiges Filmerlebnis<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Serien-Form zu br<strong>in</strong>gen. „True Detective“ ist damit defi nitiv<br />
die nächste große HBO-Trendserie.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Warner Home Video<br />
Spielte bei „The Wire“ den überkorrekten kt Mafia-<br />
Wer <strong>der</strong> Killer ist und was er bezweckt, wird erst<br />
Killer: Michael Potts<br />
am Ende <strong>der</strong> Staffel aufgelöst<br />
Ton 5,5/10<br />
Abgedunkeltes Weiß, hoher Kontrast und braune Farbfi lter s<strong>in</strong>d<br />
verantwortlich für die „Tw<strong>in</strong> Peaks“-artige Atmosphäre.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1/2 2/2<br />
Subtil und ruhig entfaltet sich Louisiana vor den Ohren des<br />
Zuschauers. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es auch kaum Räumlichkeit.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 0,5/3 1/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 71
Film<br />
Serie<br />
The Blacklist (1. Staffel)<br />
Thriller-Serie<br />
OT: The Blacklist<br />
L: US J: 2013<br />
V: Sony Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Joe Carnahan, Jace<br />
Alexan<strong>der</strong> u. a.<br />
D: James Spa<strong>der</strong>,<br />
Megan Boone, Hisham Tawfi q LZ: 22 × 45 m<strong>in</strong><br />
FSK: 16 P: 33 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 04.09.14 × 5 Extras: 4/10<br />
So hat man James „Stargate“ Spa<strong>der</strong> wahrlich noch nie gesehen. Sichtlich<br />
vergnügt verkörpert er den „Staatsfe<strong>in</strong>d Nr.1“<br />
Wer das Serienkonzept von<br />
„Hannibal“ mag, sich aber<br />
ungern mit extrem blutigen Bil<strong>der</strong>n<br />
belastet, wird diese Serie lieben.<br />
„The Blacklist“ beg<strong>in</strong>nt ähnlich wie<br />
„Prison Break“ mit e<strong>in</strong>em zunächst<br />
unlogisch ersche<strong>in</strong>enden Verhalten.<br />
E<strong>in</strong> von sich selbst überzeugter<br />
James Spa<strong>der</strong> („Stargate“, „Boston<br />
Legal“) betritt die FBI-Zentrale <strong>in</strong><br />
Wash<strong>in</strong>gton D.C. und wird als Raymond<br />
„Red“ Redd<strong>in</strong>gton, e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />
meistgesuchten Schwerverbrecher<br />
<strong>der</strong> Welt, identifiziert. Die Sicherheitsschotten<br />
schließen sich, Waffen<br />
werden auf den freiwillig knienden<br />
Mann gerichtet und <strong>der</strong> Geruch von<br />
Nervosität macht sich breit. E<strong>in</strong> Ausweg<br />
sche<strong>in</strong>t ausgeschlossen, doch<br />
Red schlägt e<strong>in</strong>en Handel vor. Er<br />
besitzt Insi<strong>der</strong>-Kenntnisse über die<br />
verschiedendsten Terror-Aktivitäten.<br />
Er ist gewillt dieses Wissen mit dem<br />
FBI zu teilen, wenn sie ihm gewisse<br />
Annehmlichkeiten zugestehen. Und<br />
er wird nur mit <strong>der</strong> jungen Profiler<strong>in</strong><br />
Elizabeth Keen (Megan Boone) zusammenarbeiten,<br />
die er „berühmt“<br />
machen will. Ähnlich wie <strong>in</strong> „Das<br />
Schweigen <strong>der</strong> Lämmer“ wickelt er<br />
die unerfahrene Ermittler<strong>in</strong> um den<br />
kle<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>ger und macht sie zu<br />
se<strong>in</strong>em Werkzeug. Bereits ihr erster<br />
Fall, die Entführung e<strong>in</strong>er Generals-<br />
Tochter, hat es <strong>in</strong> sich. Aber auch<br />
bei den weiteren Fällen, die Red aus<br />
dem Hut zaubert, müssen die beiden<br />
zusammenarbeiten, wobei nie<br />
klar ist, was <strong>der</strong> alte Verbrecherkönig<br />
mit alldem bezweckt und wann er<br />
So jung, so viel Verantwortung:<br />
Elizabeth soll mit „Red“ arbeiten<br />
Keen verraten wird. Die erste Staffel<br />
umfasst 22 Episoden à 45 M<strong>in</strong>uten<br />
und ist auf <strong>in</strong>sgesamt 5 Discs verteilt.<br />
Die Technik <strong>der</strong> Scheiben ist<br />
solide, wenn auch nicht überragend.<br />
Bonusfeatures wie die Charakter-<br />
Dossiers, das Mak<strong>in</strong>g-Of <strong>der</strong> Pilot-<br />
Folge o<strong>der</strong> die Blacklist s<strong>in</strong>d auf die<br />
jeweiligen Scheiben verteilt. FT<br />
Film 7,5/10<br />
E<strong>in</strong> guter E<strong>in</strong>stieg zu e<strong>in</strong>er potenziell süchtig<br />
machenden Serie. Er<strong>in</strong>nert an „Hannibal“ und<br />
„Luther“, dennoch eigenständig.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Boardwalk Empire<br />
(4. Staffel)<br />
Drama-Serie<br />
OT: Boardwalk Empire<br />
– Season 4<br />
L: US J: 2014<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 R: T. Van Patten, A.<br />
Coulter u. a.<br />
D: S. Buscemi, M. Shannon, G. Mol<br />
LZ: 12 × 57 m<strong>in</strong> FSK: 16 P: 35 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 21.08.14 × 4 Extras: 8,5/10<br />
Unheimlich: Wie Jack Huston zu John<br />
Harrow wird, zeigt e<strong>in</strong> Featurette<br />
E<strong>in</strong>en Schauspieler von <strong>der</strong> Klasse e<strong>in</strong>es Steve Buscemi als Lead<strong>in</strong>g Man zu<br />
haben, ist e<strong>in</strong> Pfund, mit dem „Boardwalk Empire“ stets wuchern kann<br />
Langsam, aber sicher kommt die<br />
Zielgerade <strong>in</strong> Sicht: Die epische<br />
Gangstersaga um den Aufstieg<br />
(und Fall?) des korrupten Politikers<br />
Enoch „Nucky“ Thompson im<br />
Atlantic City <strong>der</strong> Prohibitionszeit<br />
startet dieser Tage <strong>in</strong> den USA <strong>in</strong><br />
die fünfte und f<strong>in</strong>ale Staffel. Auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dürfen wir uns aktuell über<br />
das starke vierte Jahr freuen, das<br />
wie<strong>der</strong> mit zwölf frischen Episoden<br />
aufwartet. Die unverän<strong>der</strong>t<br />
komplexen Folgen s<strong>in</strong>d erneut<br />
angefüllt mit stylishem 1920er-<br />
Jahre-Chic, raff<strong>in</strong>ierten Ränkespielen<br />
und Machtschiebereien<br />
(Nucky expandiert neuerd<strong>in</strong>gs<br />
nach Florida!) und allerlei halblegalen<br />
Geschäftsmodellen, die<br />
zwangsläufig das e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Opfer for<strong>der</strong>n. Ebenso wie<br />
das <strong>in</strong>haltliche Level wird auch die<br />
hervorragende technische Qualität<br />
<strong>der</strong> Vorgängerstaffeln gehalten.<br />
Das Gütesiegel „Premium-Serie“<br />
wird <strong>in</strong>zwischen ja etwas <strong>in</strong>fl ationär<br />
gebraucht – bei „Boardwalk<br />
Empire“ ist es ohne jedes Wenn<br />
und Aber angemessen. Schier unendliche<br />
Möglichkeiten, die Folgen<br />
neu zu entdecken und wirklich<br />
ganz tief <strong>in</strong> die Serie, ihre Entstehung<br />
und ihre H<strong>in</strong>tergründe<br />
e<strong>in</strong>zutauchen, bietet die komplexe<br />
„Boardwalk Empire“-Chronik. Für<br />
jede Szene stehen mit diesem<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-exklusiven Modus optionale<br />
Informationen über die<br />
Figuren, die Schauplätze und allerlei<br />
<strong>in</strong>teressante historische Fakten<br />
zum Geschehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Serie<br />
zum Abruf bereit. Für <strong>in</strong>teraktive<br />
Features wie dieses war die BD<br />
neben exzellenter Bild- und Tonqualität<br />
ja unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong>mal<br />
gedacht – schade eigentlich, dass<br />
nur so wenige Veröffentlichungen<br />
diese Möglichkeiten auch so<br />
konsequent ausnutzen wie es<br />
hier <strong>der</strong> Fall ist.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Die atmosphärische Prohibitions-Saga läuft kurz<br />
vorm großen F<strong>in</strong>ale zu Höchstform auf: E<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />
anspruchsvollsten und besten Serien überhaupt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Sony Pictures, Warner Home Video<br />
72
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
3D-Referenz<br />
Das magische Haus<br />
Bildreferenz<br />
Das magische Haus<br />
Bil<strong>der</strong>: Studiocanal<br />
Als Katze<br />
ist<br />
das Leben nicht<br />
immer leicht: Gerade<br />
noch freut man sich über e<strong>in</strong>en Ball,<br />
den das Frauchen aus dem Auto geworfen<br />
hat, spr<strong>in</strong>gt begeistert h<strong>in</strong>terher<br />
und muss im nächsten Moment<br />
mit ansehen, wie se<strong>in</strong>e Besitzer<br />
eilig das Gaspedal treten und mit<br />
dem Auto davonbrausen. Dieses<br />
grausame Schicksal ist auch dem<br />
rostrot-getigerten Kater (gespr. von<br />
Matthias Schweighöfer) <strong>in</strong> „Das<br />
magische Haus“ wi<strong>der</strong>fahren, <strong>der</strong><br />
aber die Hoffnung auf e<strong>in</strong> liebevolles<br />
Zuhause nicht aufgeben<br />
möchte und sich deshalb auf<br />
die Suche nach e<strong>in</strong>em neuen<br />
Besitzer macht. Bei se<strong>in</strong>en Erkundungen<br />
nach e<strong>in</strong>em neuen<br />
Unterschlupf gerät er jedoch mit<br />
e<strong>in</strong>em beißwütigen Wachhund<br />
ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, <strong>der</strong> ihn durch das<br />
gesamte Wohngebiet verfolgt.<br />
Zuflucht kann <strong>der</strong> Bartputzer<br />
erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unheimlichen Villa<br />
f<strong>in</strong>den, vor <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kläffer<br />
aus Angst lieber den Rückzug<br />
antritt. In diesem wun<strong>der</strong>samen<br />
Haus lebt <strong>der</strong> alte<br />
Zauberer Lawrence (gespr.<br />
von Dieter Hallervorden)<br />
geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>en verzauberten<br />
Spielgefährten.<br />
Gern nimmt <strong>der</strong> Magier<br />
den kle<strong>in</strong>en Kater <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />
illustre Gruppe auf<br />
und gibt ihm den<br />
Namen Thun<strong>der</strong>.<br />
Nicht alle Bewohner des Hauses s<strong>in</strong>d<br />
über den WG-Zuwachs erfreut: Maus<br />
Maggie (gespr. von Karol<strong>in</strong>e Herfurth)<br />
und Hase Jack können Thun<strong>der</strong> nicht<br />
ausstehen und möchten ihn am liebsten so<br />
schnell wie möglich wie<strong>der</strong> loswerden. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
müssen die Tiere und Spielzeuge ihren<br />
Zusammenhalt schon bald unter Beweis stellen,<br />
denn Lawrence kommt plötzlich <strong>in</strong>s Krankenhaus,<br />
während se<strong>in</strong> zwielichtiger Neffe Daniel die Gunst<br />
<strong>der</strong> Stunde nutzt, um die Villa h<strong>in</strong>terrücks zu<br />
verkaufen. Geme<strong>in</strong>sam schmiedet Thun<strong>der</strong> mit<br />
se<strong>in</strong>en Mitbewohnern e<strong>in</strong>en ausgeklügelten Plan,<br />
<strong>der</strong> Daniel von se<strong>in</strong>en üblen Machenschaften<br />
abhalten soll. Genau wie Macaulay Culk<strong>in</strong> <strong>in</strong> „Kev<strong>in</strong><br />
- Alle<strong>in</strong> zu Haus“ verwandeln die Tiere die Villa<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> riesiges Schlachtfeld, das mit zahlreichen<br />
orig<strong>in</strong>ellen Fallen ausgestattet ist.<br />
Auf <strong>in</strong> die dritte Dimension!<br />
Als Vorlage für „Das magische Haus“ wurde <strong>der</strong><br />
Kurzfi lm „Das Spukhaus“ verwendet, <strong>der</strong> für e<strong>in</strong>en<br />
Vergnügungspark <strong>in</strong> 4D mit zusätzlichen physischen<br />
Effekten produziert wurde. Zwar musste<br />
Regisseur Ben Stassen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Animationsabenteuer<br />
auf wackelnde K<strong>in</strong>osessel und Wohnzimmermöbel<br />
verzichten, trotzdem vermag er<br />
es aber mit spannenden Verfolgungsjagden und<br />
ausgefeilten 3D-Techniken viel Dynamik <strong>in</strong> den<br />
Streifen zu br<strong>in</strong>gen. So wird <strong>der</strong> Zuschauer auf<br />
e<strong>in</strong>e knallig-kunterbunte Achterbahnfahrt mitgenommen,<br />
bei <strong>der</strong> es schon mal vorkommen kann,<br />
dass dem Betrachter jede Menge Süßigkeiten <strong>in</strong>s<br />
Gesicht fl iegen. Nicht nur durch se<strong>in</strong>e 3D-Technik<br />
weiß <strong>der</strong> Trickfi lm zu überzeugen, auch sonst begeistert<br />
<strong>der</strong> Streifen visuell mit detaillierten Animationen.<br />
Alle<strong>in</strong> über 50 verschiedene Figuren<br />
tummeln sich <strong>in</strong> „Das magische Haus“ auf <strong>der</strong><br />
Bildfl äche. Angefangen von dem possierlichen<br />
Kater Thun<strong>der</strong> über den griesgrämigen Hasen<br />
Jack bis h<strong>in</strong> zu den herzallerliebsten verzauberten<br />
Spielsachen des Zauberers Lawrence, von denen<br />
das strahlende Lampenmännchen Edison jedoch<br />
e<strong>in</strong>deutig allen die Show stiehlt. Bezüglich<br />
<strong>der</strong> Bildqualität <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es ke<strong>in</strong>erlei E<strong>in</strong>wände.<br />
Problemlos erreicht die silberne Scheibe<br />
Referenzniveau. Musikalisch umrahmt wird „Das<br />
magische Haus“ von zauberhaft rockigen Klängen,<br />
die aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> des „Game Of Thrones“-Komponisten<br />
Ram<strong>in</strong> Djawadis stammen.<br />
LYDIA FISCHER, FALKO THEUNER<br />
Animation<br />
OT: The House Of Magic L: BE J: 2013 V: Studiocanal<br />
B: MVC, 1.78:1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL<br />
6007K/12 2D-komp.: ja R: J. Degruson, B. Stassen D: Matthias<br />
Schweighöfer, u. a. LZ: 85 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Film 7/10<br />
Ben Stassen beweist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em neusten Animationsabenteuer mal<br />
wie<strong>der</strong>, was <strong>in</strong> Sachen 3D alles möglich ist und lässt es dabei<br />
gehörig krachen!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9/10<br />
Super Bild und liebevolle Animationen. So macht Trickfi lm gucken<br />
Spaß!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Die Synchronisation kl<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> wenig menschlich, dafür lassen<br />
rockige Klänge das Tanzbe<strong>in</strong> schw<strong>in</strong>gen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 3/3 2/2 2/2<br />
3D 9/10<br />
Fehlt nur noch jemand <strong>der</strong> am Sessel ruckelt und das 4D-Erlebnis<br />
ist perfekt.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
4/4 2/3 2/2 1/1<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 73
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
„3D, wie wir es heute<br />
kennen, ist tot!“<br />
Im Gespräch mit Regisseur Ben Stassen<br />
Herr Stassen, was haben Sie gemacht,<br />
bevor Sie zum Film kamen?<br />
Ich war schon immer im Filmbus<strong>in</strong>ess. Ich studierte<br />
Politik-Wissenschaften <strong>in</strong> Belgien. Nach<br />
me<strong>in</strong>em Abschluss g<strong>in</strong>g ich an die Filmschule<br />
USC <strong>in</strong> Los Angeles und belegte e<strong>in</strong>en drei Jahre<br />
andauernden Studiengang als Filmemacher.<br />
Der Film hat mich also schon immer beschäftigt.<br />
Im Gegensatz zu vielen an<strong>der</strong>en Kollegen<br />
wollte ich im Teenager-Alter noch ke<strong>in</strong> Filmemacher<br />
werden. Erst im Alter von 20, also während<br />
me<strong>in</strong>es Studium, entschied ich dann zum<br />
Film zu gehen.<br />
Und was war <strong>der</strong> Grund für diese doch<br />
recht große Entscheidung?<br />
(Lacht) Das ist e<strong>in</strong>e seltsame Geschichte:<br />
Im französisch-sprachigen Teil von Belgien studierte<br />
ich an e<strong>in</strong>er nie<strong>der</strong>ländischen bzw. fl ä-<br />
mischen Universität Politikwissenschaften. Ich<br />
spreche ke<strong>in</strong> Flämisch – ich lernte e<strong>in</strong> wenig<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Highschool, aber sprechen konnte ich es<br />
nicht – Als ich also mit dem Studium begann,<br />
war es sehr schwer für mich Dissertationen zu<br />
schreiben und Vorträge zu halten.<br />
Daher g<strong>in</strong>g ich zu den Dozenten<br />
und fragte, ob ich die Arbeiten<br />
auch <strong>in</strong> Video-Form e<strong>in</strong>reichen<br />
könnte. Sie müssen wissen,<br />
dass diese Uni e<strong>in</strong> sehr gut<br />
ausgestattetes audiovisuelles<br />
Zentrum hat. Und sie nahmen<br />
den Vorschlag an. Und so, obwohl<br />
ich Politikwissenschaften studierte, benutzte<br />
ich Videos als Medium, um all das darzustellen,<br />
was ich sonst schreiben würde.<br />
Auf diese Weise entdeckte ich me<strong>in</strong>e<br />
Vorliebe, Ideen <strong>in</strong> bewegten Bil<strong>der</strong>n auszudrücken.<br />
Über die Bil<strong>der</strong> konnte ich mich<br />
<strong>in</strong> verschiedensten Sprachen ausdrücken –<br />
und so wurden die Filme zu me<strong>in</strong>em Leben.<br />
Es gibt momentan ke<strong>in</strong>e wirkliche Anleitung<br />
zum drehen von 3D-Filmen. Wie<br />
haben Sie sich das Wissen zu diesem<br />
immer noch recht jungen Filmthema angeeignet?<br />
Ich hatte das Glück, die letzten 25 Jahre Event-<br />
Filme für Themenparks zu produzieren. Ich<br />
habe ungefähr 42 solcher Filme gemacht – 3D-<br />
Filme mit physischen Effekten. Nach 9 IMAX<br />
3D-Filmen habe ich mehr 3D-Filme gemacht<br />
als viele an<strong>der</strong>e Kollegen. Bevor ich mich also<br />
den Feature-Filmen fürs K<strong>in</strong>o gewidmet habe<br />
konnte ich alle möglichen 3D-Erfahrungen <strong>in</strong><br />
unterschiedlichsten Filmsituationen und Filmarten<br />
sammeln.<br />
Die Kurzfi lme waren sehr teuer. Millionen an<br />
Dollar für 4 M<strong>in</strong>uten Film … Da g<strong>in</strong>g es nicht<br />
um die Story. Vielmehr um das Erlebnis und die<br />
Technologie. Aber es war uns möglich, während<br />
dieser Dreharbeiten e<strong>in</strong>e Menge über 3D zu<br />
lernen. Das habe ich alles 15 Jahre bevor ich<br />
me<strong>in</strong>en ersten K<strong>in</strong>ofi lm drehte gemacht.<br />
Inzwischen ist 3D zu Ihrer Profession<br />
geworden. Was fasz<strong>in</strong>iert Sie so sehr an<br />
stereoskopischen Filmen?<br />
Wenn Sie fernsehen o<strong>der</strong> <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o gehen, versuchen<br />
Sie sich auf den jeweiligen Film komplett<br />
e<strong>in</strong>zulassen. Das Großartige an 3D ist daher gar<br />
nicht so sehr <strong>der</strong> „Into-The-Face“-Effekt. Vielmehr<br />
ist es die Antwort auf die Frage: Warum<br />
gehen wir überhaupt <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o? Im K<strong>in</strong>o geht<br />
das Herz auf. Man bekommt e<strong>in</strong> riesiges Bild,<br />
e<strong>in</strong>en großartigen Sound, das e<strong>in</strong>en die physische<br />
Realität um e<strong>in</strong>en herum vergessen lässt.<br />
Das zieht Sie weiter <strong>in</strong> die Filmhandlung hi-<br />
Als Magier gibt es immer e<strong>in</strong>e Möglichkeit se<strong>in</strong>e Mitbewohner<br />
zu verzaubern<br />
Bil<strong>der</strong>: Studiocanal, © photo5963 - Fotolia.com<br />
74
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Der kle<strong>in</strong>e Edison ist die<br />
große Leuchte des Films<br />
ne<strong>in</strong> – <strong>in</strong>tellektuell und emotional. Mit<br />
3D haben Sie e<strong>in</strong> neues Level des E<strong>in</strong>beziehens.<br />
Hiermit wird es nämlich physisch. Gutes<br />
3D ermöglicht es Ihnen, direkt <strong>in</strong> dem Filmgeschehen<br />
zu se<strong>in</strong>. Und das erweitert den E<strong>in</strong>bezug<br />
extrem, denke ich. Deshalb funktioniert<br />
auch e<strong>in</strong> Film wie „Gravity“ so gut. Als ich „Gravity“<br />
im K<strong>in</strong>o sah, war ich alle<strong>in</strong> im K<strong>in</strong>osaal –<br />
und für mich war es so, als wäre ich alle<strong>in</strong> mit<br />
Sandra Bullock im Weltall. Für mich war es e<strong>in</strong>e<br />
<strong>der</strong> großartigsten Erfahrungen, die ich je <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>o hatte. Und das ist für mich, worum<br />
es bei 3D geht.<br />
In „Das magische Haus“ verwende ich den Pop-<br />
Out-Effekt relativ häufi g, häufi ger, als <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en<br />
an<strong>der</strong>en Filmen. Hier ist es Teil <strong>der</strong> Geschichte:<br />
Die Tiere verteidigen das Haus – da geht es<br />
also um sehr viel physische Agression, wenn<br />
man so will. Und deshalb wirken hier die Into-<br />
The-Face-Effekte auch so gut.<br />
Kult-Regisseur Wim Wen<strong>der</strong>s sagte e<strong>in</strong>mal<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview, dass 3D e<strong>in</strong> Stilmittel<br />
zum Erzählen e<strong>in</strong>er Geschichte sei. S<strong>in</strong>d<br />
Sie <strong>der</strong> gleichen Me<strong>in</strong>ung? Und wenn ja,<br />
wie setzten Sie dieses e<strong>in</strong>?<br />
In me<strong>in</strong>en Augen wirkt e<strong>in</strong> 3D-Film e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />
bisschen mehr wie e<strong>in</strong> Bühnen-Stück. Als erstes<br />
fragte ich mich bei je<strong>der</strong> Szene, wo positioniere<br />
ich den Betrachter? In e<strong>in</strong>em 2D-Film ist es wesentlich<br />
grafi scher. Man kann hier den Schnitt<br />
ganz unterschiedlich machen. In 3D muss <strong>der</strong><br />
Betrachter positioniert se<strong>in</strong>. Und ich mache<br />
wesentlich mehr Aufnahmen. Da muss man<br />
viel editieren und schneiden. Pr<strong>in</strong>zipiell geht es<br />
mehr um Establish<strong>in</strong>g Shots, um die Positionierung<br />
des Betrachters im Film-Erlebnis. Und um<br />
die stilistische Absicherung, dass <strong>der</strong> Zuschauer<br />
denkt, er wäre Teil <strong>der</strong> Szene.<br />
Gibt es e<strong>in</strong>e gewisse 3D-Dynamik <strong>in</strong> Ihrem<br />
Film „Das magische Haus“?<br />
Ja, das ist immer <strong>der</strong> Fall. Der e<strong>in</strong>e Punkt<br />
ist, dass es beim heutigen Stand <strong>der</strong> 3D-<br />
Technik e<strong>in</strong>e Menge technischer E<strong>in</strong>grenzungen<br />
gibt. 24 Bil<strong>der</strong> pro Sekunde und das<br />
damit verbundene „Strob<strong>in</strong>g“ ist e<strong>in</strong> sehr<br />
großes Problem beispielsweise.<br />
Man hat diese Ruckler auch <strong>in</strong> 2D-Filmen, aber<br />
dort stört es nicht so extrem, wenn sich die Kamera<br />
beispielsweise von l<strong>in</strong>ks nach rechts bewegt.<br />
In 3D ist das Strob<strong>in</strong>g niemals dasselbe<br />
<strong>in</strong> beiden Augen. Dadurch ermüden die Leute<br />
sehr schnell und sie bekommen Probleme.<br />
Und das ist nur e<strong>in</strong> Beispiel. Daher muss man<br />
sehr vorsichtig se<strong>in</strong>, damit <strong>der</strong> Film e<strong>in</strong> angenehmes<br />
Seh-Erlebnis ist.<br />
Daher wird die stereoskopische Tiefe <strong>in</strong> den<br />
schnellen Actionsequenzen auch e<strong>in</strong> wenig zurück<br />
gefahren, damit es nicht mehr so e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich<br />
ist und nicht so schwierig anzuschauen.<br />
Trotzdem mache ich etwas, was niemand sonst<br />
macht, und das geht, weil es im IMAX-Format<br />
erstellt wurde.<br />
Könnten Sie sich vorstellen, e<strong>in</strong>en Film mit<br />
e<strong>in</strong>er höheren Bildfrequenz als 24p zu machen?<br />
Stichwort HFR?<br />
Ich kann es mir nicht nur vorstellen … Ich<br />
würde sogar so weit gehen zu sagen 3D wie<br />
wir es heute kennen, ist tot! Es hat ke<strong>in</strong>e Zukunft!<br />
Die Leute s<strong>in</strong>d gesättigt. Das ist ke<strong>in</strong> 3D,<br />
was wir hier bekommen, es ist maximal 2 ½<br />
D. Hollywood-Filme s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach nutzlos. Ok,<br />
„Gravity“ ist brillant, das ist e<strong>in</strong>e Ausnahme –<br />
aber das meiste funktioniert nicht. Sie nehmen<br />
die Zuschauer nicht ernst. Sie machen es e<strong>in</strong>fach,<br />
weil das Studio es ihnen gesagt hat. Es ist<br />
zwar nur e<strong>in</strong>e Vermutung, aber ich hörte, dass<br />
heutzutage so gut wie ke<strong>in</strong> Film <strong>in</strong> Hollywood<br />
mehr <strong>in</strong> 3D gedreht wird. Sie machten es<br />
vor zwei, drei Jahren, nun gibt es<br />
nur noch Konvertierungen en<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Postproduktion.<br />
Wir sehen ebenso, dass<br />
weniger als 50 Prozent <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>nahmen von den 3D-<br />
Filmen kommen. Die Leute<br />
wollen das zusätzliche<br />
Geld nicht mehr bezahlen.<br />
Sie wollen die Brillen nicht<br />
tragen und sie haben das Gefühl,<br />
dass sie nichts S<strong>in</strong>nvolles les für<br />
ihr Geld bekommen. Es macht<br />
ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n mehr.<br />
Für mich ist daher „High Framrate“<br />
die Zukunft. „Der Hobbit“ ist brillant!<br />
Es gibt e<strong>in</strong>ige Szenen, wo e<strong>in</strong>ige ige Leute<br />
sagen, das sieht komisch aus – das ist e<strong>in</strong>e<br />
Frage <strong>der</strong> Art-Direction, da ist noch Fe<strong>in</strong>ju-<br />
stierung notwendig. Aber das<br />
3D ist fantastisch bei 48 Bil<strong>der</strong>n die Sekunde!<br />
Und es gibt e<strong>in</strong> paar Szenen, die absolut<br />
brillant wirken. Ich denke, das 3D wie wir es<br />
heute kennen, wird <strong>in</strong> den nächsten drei Jahren<br />
verschw<strong>in</strong>den. Und ich denke, <strong>der</strong> harte Kern<br />
des 3D, wie „Der Hobbit“ und wie „Avatar“, wird<br />
mit 60 Bil<strong>der</strong>n die Sekunde kommen. Und wir<br />
werden ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> bis drei 3D-Filme pro Woche<br />
haben, wir werden vielleicht sechs bis zehn<br />
Filme pro Jahr <strong>in</strong> High-Framerate, <strong>in</strong> 4K-Qualität<br />
und <strong>in</strong> 3D sehen. E<strong>in</strong> Grund dafür wird se<strong>in</strong>,<br />
dass Hollywood High-Framerate benutzt, um<br />
die K<strong>in</strong>obetreiber von 4K zu überzeugen und <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er besten Form zu präsentieren, ähnlich wie<br />
sie 3D benutzten, um die Digitalisierung <strong>in</strong> den<br />
K<strong>in</strong>os voranzutreiben. Sie werden also ke<strong>in</strong>e 10<br />
K<strong>in</strong>os per Multiplex haben und stattdessen nur<br />
1 bis 2, die diese High Framerate zeigen können.<br />
Das ist me<strong>in</strong>e Prophezeiung für die nächsten<br />
Paar Jahre im 3D-Sektor.<br />
Wo wir gerade beim Thema s<strong>in</strong>d, ich weiß, dass<br />
Sie fürs BLU-RAY MAGAZIN schreiben. Ich me<strong>in</strong>e:<br />
Die Leute waren so erfreut über 3D, weil<br />
es endlich 3D-TVs gab. Aber selbst die neuen<br />
TVs s<strong>in</strong>d nicht wirklich 3D-fähig. Und niemand<br />
schaut heute noch 3D. Niemand! Die Luft ist<br />
e<strong>in</strong>fach raus. Daher wird es e<strong>in</strong>e große Interessenverschiebung<br />
geben. Momentan redet je<strong>der</strong><br />
über das 4K-Fernsehen. 3D ist lei<strong>der</strong> überhaupt<br />
ke<strong>in</strong> Thema mehr.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 75
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Naruto Shippuden (2. Staffel)<br />
<strong>Anime</strong><br />
OT: Naruto: Shippûden<br />
L: JP J: 2007<br />
V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Hayato Date<br />
S: Tobias Pippig,<br />
Kathar<strong>in</strong>a von Keller,<br />
Mart<strong>in</strong> May LZ: 20 × 24 m<strong>in</strong> FSK: 12<br />
P: 35 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 18.08.14 × 1 Extras: 4/10<br />
In <strong>der</strong> zweiten Staffel von „Naruto<br />
Shippuden“ stürzt sich <strong>der</strong> N<strong>in</strong>ja<br />
Naruto Uzumaki <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues<br />
Abenteuer: Nachdem <strong>der</strong> Anführer<br />
Kakashi durch den E<strong>in</strong>satz se<strong>in</strong>es<br />
Mangekyou Shar<strong>in</strong>gans stark geschwächt<br />
wurde, ist er erst e<strong>in</strong>mal<br />
gezwungen, sich im Krankenhaus<br />
auszukurieren. Ersatz muss her!<br />
Tsunade beauftragt Naruto kurzerhand,<br />
neue Mitglie<strong>der</strong> für „Team<br />
Schlangenkrieger Orochimaru kämpft gegen den verwandelten, vierschwänzigen<br />
Naruto<br />
Kakashi“ zu organisieren. Bei se<strong>in</strong>er<br />
Suche wird er jedoch von dem<br />
merkwürdigen N<strong>in</strong>ja Sai angegriffen,<br />
<strong>der</strong> kurze Zeit später auch noch<br />
<strong>in</strong> die Kampfgruppe aufgenommen<br />
wird. Naruto ist davon nicht begeistert,<br />
da es zu ständigen Streitereien<br />
durch Provokationen seitens Sais<br />
kommt. Zu allem Unglück erwacht<br />
<strong>in</strong> Naruto dann auch noch <strong>der</strong><br />
unkontrollierbare neunschwänzige<br />
Fuchs, als das Team beauftragt wird,<br />
die Brücke von Himmel und Erde<br />
aufzusuchen und Informationen<br />
über Orochimaru zu beschaffen.<br />
Ob das gut ausgehen kann...?<br />
Für alle, die sich im Naruto-Universum<br />
nicht auskennen: „Naruto<br />
Shippuden“ ist die Fortsetzungsreihe<br />
<strong>der</strong> beliebten <strong>Anime</strong>serie „Naruto“.<br />
Sie beg<strong>in</strong>nt als Naruto Uzumaki<br />
nach 2 1/2 Jahren mit Jiraiya<br />
nach Konohagakure zurückkehrt.<br />
Die Animationsqualität <strong>der</strong> Serie<br />
ist sehr unterschiedlich: Mal ist sie<br />
sehr hochwertig, manchmal aber<br />
auch nur durchschnittlich gelungen.<br />
Grund dafür ist, dass acht verschiedene<br />
Animations-Regisseure an<br />
Naruto will das schier unzähmbare<br />
Kyuubi-Chakra nie wie<strong>der</strong> benutzen<br />
dem <strong>Anime</strong> mitwirken und sich jeweils<br />
mit unterschiedlichen Episoden<br />
beschäftigen – je<strong>der</strong> hat dabei<br />
natürlich se<strong>in</strong>en ganz eigenen Stil.<br />
Da die <strong>Anime</strong>serie für das Fernsehen<br />
konzipiert wurde, ist <strong>der</strong> Ton<br />
lei<strong>der</strong> nur <strong>in</strong> Stereo abgemischt.<br />
Die Synchronisation ist aber sehr<br />
gut verständlich.<br />
LF<br />
Film 7/10<br />
Bei <strong>Anime</strong>-Fans steht <strong>der</strong> tollpatschige<br />
Konoha-N<strong>in</strong>ja zu Recht hoch im Kurs. Wer die<br />
Serie liebt, möchte auch die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>..<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
T<strong>in</strong>kerbell und die Piratenfee<br />
Fantasy/Abenteuer<br />
OT: The Pirate Fairy<br />
L: US J: 2014<br />
V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Peggy Holmes<br />
S: Tom Hiddleston,<br />
Mae Whitman<br />
LZ: 78 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Zar<strong>in</strong>a entschließt sich vorübergehend<br />
zum Piraten-Leben<br />
Noch ist es kle<strong>in</strong> und putzig, das süße Krokodil. Doch später wird es e<strong>in</strong>mal<br />
zum tickenden Mahnmal e<strong>in</strong>es gewissen Piraten<br />
Die Com<strong>in</strong>g-Of-Age-Geschichte<br />
<strong>der</strong> Fee Zar<strong>in</strong>a vom wissensdurstigen<br />
Mädchen zur selbstbewussten<br />
Alchemist<strong>in</strong> spielt sich<br />
noch vor <strong>der</strong> Zeit des berühmten<br />
„Peter Pan“-Abenteuers ab. Wegen<br />
ihrer Neugier verstoßen begibt<br />
sie sich auf die große Reise,<br />
bis sie e<strong>in</strong> Jahr später Kapitän<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>es Piratenschiffs ist. Nun wollen<br />
T<strong>in</strong>kerbell und Co. ihre Freund<strong>in</strong><br />
wie<strong>der</strong> zurückholen und erleben<br />
dabei allerlei Abenteuer.<br />
Und wer sich jetzt fragt, warum<br />
ihm <strong>der</strong> Schiffsjunge James (Tom<br />
Hiddleston) mit dem markanten<br />
K<strong>in</strong>n und <strong>der</strong> langen Nase so bekannt<br />
vorkommt, <strong>der</strong> wird bereits<br />
den Grund kennen, weshalb das<br />
neugeborene, kle<strong>in</strong>e Krokodil <strong>der</strong>maßen<br />
auf den aufstrebenden Piraten<br />
abfährt. Wie heißt es so schön?<br />
Schließlich gibt es bei allen oberflächlichen<br />
Bekanntschaften immer<br />
e<strong>in</strong>en Haken …<br />
Gesprochen wird <strong>der</strong> Jüngl<strong>in</strong>g im<br />
englischen Orig<strong>in</strong>al übrigens von<br />
niemand Ger<strong>in</strong>gerem als Tom<br />
Hiddleston, <strong>der</strong> vielen als Loki-Darsteller<br />
<strong>in</strong> den Thor- und Avengers-<br />
Filmen bekannt ist. Dass T<strong>in</strong>kerbell<br />
<strong>in</strong> diesem Film nur e<strong>in</strong>e Nebenrolle<br />
spielt, fällt im Übrigen gar nicht<br />
weiter auf, da die Piraten sowie<br />
die Protagonist<strong>in</strong> Zar<strong>in</strong>a hier den<br />
kompletten Erzählraum völlig ausfüllen.<br />
Die wi<strong>der</strong>spenstigen Jahre<br />
e<strong>in</strong>er Teenager<strong>in</strong> mit dem Anarcho-<br />
Leben <strong>der</strong> Piraten zu vergleichen<br />
ist hierbei e<strong>in</strong> genauso schlauer<br />
Schachzug wie die Präsentation <strong>der</strong><br />
Orig<strong>in</strong>s-Story des wohl wichtigsten<br />
Zeichentrick-Piraten im ganzen<br />
Disney-Universum. Wer mehr von<br />
T<strong>in</strong>kerbell sehen möchte, schaut<br />
sich die beiden Kurzfi lme im Bonusmaterial<br />
an. Des Weiteren gibt<br />
es e<strong>in</strong>en „Kroki-mentar“-Film sowie<br />
e<strong>in</strong>ige weitere Kurzfeatures<br />
(<strong>in</strong>sg. 36 M<strong>in</strong>.)<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Die Animationsqualität bewegt sich auf<br />
TV-Niveau, wobei dies zu den h<strong>in</strong>tergründigeren<br />
Episoden des Franchise gehört.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bil<strong>der</strong>: Disney Home, KSM<br />
76
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Drachenkrieger<br />
Das Geheimnis<br />
<strong>der</strong> Wik<strong>in</strong>ger<br />
Abenteuer<br />
Doch die ignoranten Investoren <strong>in</strong>teressiert das<br />
nicht, weshalb diese den Geldhahn zudrehen.<br />
Bil<strong>der</strong>: Koch Media<br />
OT: Gåten Ragnarok L: NW J: 2013 V: Koch Media<br />
B: MPEG-4,2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Mikkel Brænne<br />
Sandemose D: Pål Sverre Hagen, Sofi a Hel<strong>in</strong> LZ: 95 m<strong>in</strong> FSK:<br />
12 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 28.08.14 × 1 Extras: 3/10<br />
Bei Themen wie „Wik<strong>in</strong>ger“ und „Drachenmythen“<br />
haben die Norweger e<strong>in</strong>en ganz<br />
klaren Heimvorteil. Drum ist das familientaugliche<br />
„Gåten Ragnarok“, wie es im Orig<strong>in</strong>al heißt,<br />
auch e<strong>in</strong> mehr als gelungener Abenteuerfilm,<br />
<strong>der</strong> die nordische Sagenwelt spannungsgeladen<br />
<strong>in</strong> die Gegenwart holt. Dabei beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong><br />
Streifen, wie schon so viele Abenteuer zuvor<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em völlig alltäglichen Szenario, das noch<br />
nicht e<strong>in</strong>mal den Ansche<strong>in</strong> erweckt, als könne<br />
es <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Fantasy-Szenario umkippen. So hat <strong>der</strong><br />
Archäologe und Witwer Sigurd Svendsen (Pål<br />
Sverre Hagen) erst e<strong>in</strong>mal mit ganz weltlichen<br />
Problemen zu kämpfen. Auf se<strong>in</strong>er Arbeit muss<br />
er die Investoren von <strong>der</strong> Wichtigkeit se<strong>in</strong>er<br />
Forschung überzeugen. Und die befasst sich<br />
mit den alten Wik<strong>in</strong>gern, genau genommen mit<br />
<strong>der</strong> Häuptl<strong>in</strong>gstochter Asa (Vera Rudi), <strong>der</strong>en<br />
Grab diverse Beigaben enthielt, welche wie<strong>der</strong>um<br />
auf e<strong>in</strong> mysteriöses Geheimnis h<strong>in</strong>weisen.<br />
Töchterchen h Ragnhild ist gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> wahns<strong>in</strong>nig<br />
anstrengenden Wi<strong>der</strong>standsphase<br />
Familienkrieger<br />
E<strong>in</strong> noch viel größeres Problem hat Sigurd aber<br />
mit se<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Zuerst vergisst er die schulische<br />
Gesangsdarbietung se<strong>in</strong>er Tochter Ragnhild<br />
(Maria Annette Tan<strong>der</strong>ød Berglyd) und<br />
dann hat er noch überhaupt ke<strong>in</strong>en Plan, was<br />
er mit ihr und se<strong>in</strong>em Sohn Brage (Julian Podolski)<br />
im Urlaub anstellen soll, denn das übliche<br />
Ferienhaus am Meer hängt den Kids zum<br />
Halse raus. Und just <strong>in</strong> diesem Augenblick, als<br />
wäre es die Lösung all ihrer Probleme, purzelt<br />
auch schon Sigurds Kollege und Familienfreund<br />
Allan (Nicolai Cleve Broch) <strong>in</strong> die Bude und präsentiert<br />
e<strong>in</strong> Fundstück, das er während se<strong>in</strong>er<br />
Monate währenden Tour an <strong>der</strong> Küste Norwegens<br />
entdeckt hat: e<strong>in</strong>en Runenste<strong>in</strong>. Sigurd<br />
entschlüsselt also die Runen mit Hilfe e<strong>in</strong>es<br />
aus dem Museum entwendeten Relikts Asas,<br />
lokalisiert den Ort des Wik<strong>in</strong>ger-Mysteriums, ruft<br />
e<strong>in</strong>e Expedition samt se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>s Leben<br />
und rettet damit den Tag – sowohl berufl ich<br />
als auch familiär … So müsste man zum<strong>in</strong>dest<br />
me<strong>in</strong>en. Der wahre Horror beg<strong>in</strong>nt aber erst mit<br />
<strong>der</strong> Reise <strong>in</strong> die nordischen Wäl<strong>der</strong>, zu e<strong>in</strong>em<br />
See, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> riesiges Monster se<strong>in</strong> Zuhause<br />
hat. Und das lässt ke<strong>in</strong>eswegs mit sich spaßen,<br />
denn von Elliot o<strong>der</strong> Nessie ist dieses Ungetüm<br />
weit entfernt.<br />
Action und Abenteuer<br />
Insgesamt ist <strong>der</strong> Abenteuer-Streifen strukturell<br />
ähnlich aufgebaut wie Steven Spielbergs<br />
„Jurassic Park“ und weiß daher mit wirklich<br />
haarsträubenden Situationen zu fesseln. Der<br />
Zusammenhalt <strong>der</strong> Familie (Abenteurer<strong>in</strong> Elisabeth,<br />
gespielt von „Die Brücke“-Star Sofi a<br />
Hel<strong>in</strong>, nimmt hier die Mutter-Rolle e<strong>in</strong>) wird <strong>in</strong><br />
extremsten Lagen auf die Probe gestellt, wobei<br />
nicht zuletzt die K<strong>in</strong><strong>der</strong> häufi g die Schlüsselrolle<br />
bei <strong>der</strong> Action e<strong>in</strong>nehmen. Zudem ist dem Film<br />
hoch anzurechnen, dass er nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em explosiven<br />
F<strong>in</strong>ale gipfelt, bei dem das „Böse“ für<br />
gewöhnlich den Löffel abgibt. Stattdessen wurde<br />
e<strong>in</strong>e glimpfl iche Aufl ösung gefunden, ohne<br />
dass die Spannung darunter leidet. Letztere<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> brenzligsten Szenen: Sigurd und Elisabeth<br />
hängen sprichwörtlich am seidenen Faden<br />
wird durch das <strong>in</strong>tensive Sounddesign <strong>der</strong> Monstergeräusche<br />
und <strong>der</strong> heftigen Umgebungsgeräusche<br />
während <strong>der</strong> Action-Sequenzen auf die<br />
Spitze getrieben, weshalb <strong>der</strong> Abenteuerfi lm<br />
alle<strong>in</strong> deshalb für K<strong>in</strong><strong>der</strong> unter 12 Jahren zu<br />
aufregend se<strong>in</strong> könnte. Das Bild kann sich mit<br />
se<strong>in</strong>er guten Schärfe und dem ausgeglichenen,<br />
nur leicht erhöhten Kontrast sehen lassen. Die<br />
Farben s<strong>in</strong>d, wie von norwegischen Produktionen<br />
gewohnt, unterkühlt. Im Bonusbeitrag zu<br />
den visuellen Effekten sieht man, wie professionell<br />
und mit welcher Akribie das Monster und<br />
die Wik<strong>in</strong>ger-Umgebung erstellt wurden. Die<br />
gelöschten Szenen ergänzen die Filmhandlung<br />
um weitere 6 M<strong>in</strong>uten.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 6/10<br />
Für Teenager ist dieser Film genau die richtige Mischung aus<br />
Spannung, Abenteuer und Drama. Visuelle Eff ekte und<br />
darstellerische Leistungen s<strong>in</strong>d zudem recht gut.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Richtig schön scharf und kontrastiv relativ ausgeglichen entspricht<br />
diese Produktion dem heutigen, hohen Bildstandard.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />
Die Monster-Geräusche s<strong>in</strong>d bee<strong>in</strong>druckend, e<strong>in</strong>schüchternd und<br />
unheimlich zugleich.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 77
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
E<strong>in</strong> Brief an Momo<br />
<strong>Anime</strong>/Drama<br />
OT: Momo e no tegami L: JP J: 2011 V: Universum Film<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Hiroyuki Okiura<br />
S: Marie Christ<strong>in</strong> Morgenstern, Jaron Löwenberg<br />
LZ: 120 m<strong>in</strong> FSK: 6 P: 24 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Es gibt momentan zwei Adressen <strong>in</strong> Japan, die<br />
für qualitativ herausragende, anspruchsvolle<br />
<strong>Anime</strong>-Filme stehen, die für die ganze Familie<br />
konzipiert s<strong>in</strong>d: Das <strong>der</strong>zeit kriselnde Studio<br />
Ghibli und die von Mamoru Hosoda umgesetzten<br />
Filme des Studios Madhouse. Ke<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong><br />
Momo und ihre Mutter auf <strong>der</strong> Überfahrt zur<br />
alten Heimat des verstorbenen Vaters<br />
also, dass man automatisch annimmt, e<strong>in</strong><br />
<strong>Anime</strong> wäre von e<strong>in</strong>em dieser Studios, wenn es<br />
folgende Ingredienzen aufweist: E<strong>in</strong> Mädchen<br />
spielt die Hauptrolle, es kommen japanische<br />
Mythenwesen dar<strong>in</strong> vor, es geht um e<strong>in</strong> ernsthaftes<br />
Thema wie den Tod e<strong>in</strong>es Familienangehörigen<br />
und es ist erstklassig animiert. Falsch<br />
gedacht! „E<strong>in</strong> Brief an Momo“ wurde von dem<br />
Studio Production I. G. („Ghost In The Shell“)<br />
animiert und ist trotz <strong>der</strong> ähnlichen Motive und<br />
Erzählschemen e<strong>in</strong> völlig an<strong>der</strong>er Typ von Film.<br />
Möchte man ihn zwischen Hosoda und Miyazaki<br />
verorten, so ist er weniger tempo- und ideenreich<br />
umgesetzt als z. B. „Wolfsk<strong>in</strong><strong>der</strong> – Ame und<br />
Yuki“ o<strong>der</strong> „Summer Wars“. Und er ist weniger<br />
durchpsychologisiert als z. B. „Chihiros Reise <strong>in</strong>s<br />
Zauberland“. Ganz zu schweigen von <strong>der</strong> fehlenden<br />
Magie e<strong>in</strong>es „Die Stimme des Herzens“.<br />
Verarbeitung e<strong>in</strong>es Verlusts<br />
Stattdessen wird hier etwas steif und mit dem<br />
fehlenden Gefühl für Humor o<strong>der</strong> Erzähltempo<br />
versucht, e<strong>in</strong> Com<strong>in</strong>g-Of-Age-Drama zu<br />
erzählen, das aus dem Mädchen Momo e<strong>in</strong>e<br />
mutige, selbstständige Teenager<strong>in</strong> werden lässt.<br />
Und um es gleich zu sagen: Der Sprung von<br />
e<strong>in</strong>er Brücke ist vielleicht nicht ganz <strong>der</strong> richtige<br />
Indikator für Selbstständigkeit und Emanzipation,<br />
aber zum<strong>in</strong>dest merkt <strong>der</strong> Zuschauer,<br />
worum es hier geht. Gezuckert ist das Ganze<br />
mit e<strong>in</strong>er fantastischen Note, die von drei traditionellen,<br />
japanischen Mythenwesen, e<strong>in</strong>em<br />
Kappa, e<strong>in</strong>em Oger und e<strong>in</strong>em langzüngigen<br />
Akaname, verkörpert wird. Diese drei Zeitgenossen<br />
treten <strong>in</strong> Momos Leben, <strong>in</strong>dem sie<br />
als Regentropfen auf ihren Kopf fallen. Fortan<br />
kann Momo die Strolche sehen, wobei sie<br />
diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Filmhälfte nur als unklare<br />
Schemen wahrnimmt.<br />
s<strong>in</strong>d die Dämonen also auch die Verbildlichung<br />
<strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Seite Momos, wobei diese natürlich<br />
nicht ohne Grund zur Erde geschickt wurden.<br />
Schließlich hat das Mädchen genauso wie<br />
die Mutter am Verlust ihres Vaters/Mannes zu<br />
knabbern, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> alten Heimat des Verstorbenen<br />
e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung darstellt.<br />
Die Insel, auf <strong>der</strong> die beiden nun gezogen s<strong>in</strong>d,<br />
dient hierbei als ihnen noch frem<strong>der</strong> Ort und zugleich<br />
als erholsames Rückzugsgebiet. Werden<br />
sie den angefangenen Brief von Momos Vater<br />
geme<strong>in</strong>sam vollenden können? Das Potenzial<br />
zu e<strong>in</strong>em sehr guten Film ist also da, nur dass<br />
es von Regisseur und Drehbuchschreiber Hiroyuki<br />
Okiura („J<strong>in</strong>-Roh“) hier mehr als unbedarft<br />
umgesetzt wurde. Im Gegensatz zum tristen<br />
und unnötig <strong>in</strong> die Länge gezogenen Inhalt begeistern<br />
die wun<strong>der</strong>schönen Animationen von<br />
<strong>der</strong> ersten M<strong>in</strong>ute an. So machen die fi ligran<br />
tuschierten H<strong>in</strong>tergründe und die seidenweich<br />
animierten Figuren erst auf Full-HD-Bildschirmen<br />
so richtigen Spaß. Reizvolle Naturgemälde<br />
und detailverliebte Momentbil<strong>der</strong> von Momos<br />
Wohnraum dienen hier als wahre Augenöffner.<br />
Das ist e<strong>in</strong> Fest für die S<strong>in</strong>ne. In den regnerischen<br />
Szenen wurden stark entsättigte Farben<br />
verwendet, während sie an Sonnentagen<br />
e<strong>in</strong>en Tick farbenfroher erstrahlen. Dennoch<br />
bleibt <strong>der</strong> Farbschlüssel natürlich, erdig und<br />
leicht ungesättigt.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
E<strong>in</strong> unvollendeter Brief vom verstorbenen Vater wird mit Hilfe von<br />
Geistern zu Ende gebracht – e<strong>in</strong> wirklich schönes Grundkonzept,<br />
aber dennoch etwas langweilig umgesetzt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Als Farbschlüssel hat sich das Studio I.G. e<strong>in</strong>e natürliche<br />
Farbpalette ausgesucht. Visuell ist <strong>der</strong> Film e<strong>in</strong> Augenschmaus.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Der kle<strong>in</strong>e, begriffsstutzige Akaname versucht<br />
e<strong>in</strong>en Brief an Momos Vater zu schreiben<br />
E<strong>in</strong> Neubeg<strong>in</strong>n<br />
In <strong>der</strong> zweiten Hälfte erlebt sie dann allerhand<br />
Abenteuer, die von e<strong>in</strong>er Verfolgungsjagd mit<br />
Wildschwe<strong>in</strong>en bis h<strong>in</strong> zu illegalen Diebstählen<br />
auf hochgelegenen Gemüsefel<strong>der</strong>n reicht.<br />
Und da Momo den Passiersche<strong>in</strong> <strong>der</strong> drei an<br />
sich br<strong>in</strong>gen konnte, hat sie nun die Macht, ihre<br />
neuen Freunde <strong>in</strong> Zaum zu halten. So gesehen,<br />
Ton 7,5/10<br />
Das Zirpen <strong>der</strong> Zikaden umgibt den Zuschauer hier und da. Der<br />
Großteil des Films bleibt aber relativ ruhig.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bil<strong>der</strong>: Universum Film<br />
78
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Muppets Most Wanted<br />
Komödie<br />
abtransportiert und durch den Superschurken<br />
Constant<strong>in</strong>e ersetzt. Nächstes Ziel im Plan für den<br />
spektakulärsten Coup aller Zeiten ist London, wo<br />
ja bekanntermaßen die Kronjuwelen <strong>der</strong> Queen<br />
streng bewacht aufbewahrt werden.<br />
Bil<strong>der</strong>: Disney Home<br />
OT: Muppets Most Wanted L: US J: 2014 V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD HR 5.1 R: James Bob<strong>in</strong><br />
D: Ricky Gervais, Ty Burrell, T<strong>in</strong>a Fey LZ: 107 m<strong>in</strong> FSK: 0<br />
P: 19 Euro W-Cover: ne<strong>in</strong><br />
VÖ: 11.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
E<strong>in</strong> würdiges Comback feierten Kermit <strong>der</strong><br />
Frosch, Miss Piggy & Co. im Jahre 2012 <strong>in</strong><br />
ihrer Komödie „Die Muppets“. Doch wie geht<br />
es jetzt weiter? Die Muppets s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> vere<strong>in</strong>t<br />
und brennen auf weitere Auftritte – außerdem ist<br />
da ja noch das Publikum, das e<strong>in</strong>e Fortsetzung<br />
<strong>der</strong> Fortsetzung for<strong>der</strong>t. Während Kermit noch<br />
krampfhaft überlegt, wie er an den neuen Erfolg<br />
anknüpfen kann, schlägt e<strong>in</strong> Manager mit dem<br />
sehr zwielichtigen Namen Dom<strong>in</strong>ic Bösewicht bei<br />
den Muppets auf. Er weiß Rat und empfiehlt dem<br />
Puppenensemble e<strong>in</strong>e Welttournee. Begeistert<br />
stürzen sich die Muppets <strong>in</strong> ihr neues Abenteuer<br />
und ahnen nicht, welchen teuflischen Plan Dom<strong>in</strong>ic<br />
<strong>in</strong> Wirklichkeit verfolgt. Kermit sieht nämlich<br />
Constant<strong>in</strong>e, dem gefährlichsten Verbrecher<br />
<strong>der</strong> Welt verdammt ähnlich (sie unterscheiden<br />
sich re<strong>in</strong> äußerlich nur durch e<strong>in</strong> Muttermal im<br />
Gesicht). Unter e<strong>in</strong>en Vorwand wird Kermit <strong>in</strong><br />
die Falle gelockt, <strong>in</strong>s russische Gefängnislager<br />
Wer hat tdiesen bösen Frosch gesehen? ?Achtung,<br />
er beherrscht fiese Karate-Moves!<br />
Muppet, die zweite<br />
Zwar musste Regisseur James Bob<strong>in</strong> bei se<strong>in</strong>em<br />
zweiten Muppet-Film auf den „How I Met Your<br />
Mother“-Star Jason Segel als Drehbuchautor<br />
verzichten, trotzdem ist ihm mit „Muppets Most<br />
Wanted“ e<strong>in</strong> würdiges Sequel im Stile e<strong>in</strong>er klassischen<br />
Gaunerkomödie gelungen. Allerd<strong>in</strong>gs wird<br />
<strong>der</strong> Fokus vor allem auf die Muppet-Stars Kermit<br />
und Miss Piggy gelegt, wobei die an<strong>der</strong>en Puppen<br />
mit ihren liebenswürdigen Eigenarten kaum zum<br />
Zuge kommen. Zudem spielt Bob<strong>in</strong> bei se<strong>in</strong>er<br />
Reise durch Europa auf sche<strong>in</strong>bar län<strong>der</strong>typische<br />
Klischees an: So werden Franzosen als notorisch<br />
faul dargestellt, die Deutschen leben ewig im Gestern<br />
und die Russen halten weiterh<strong>in</strong> an ihren<br />
sowjetischen Gefängnislagern fest. Für Amerikaner<br />
mag diese Art Humor vielleicht witzig se<strong>in</strong>,<br />
hierzulande könnte diese Ironie aber vielleicht zu<br />
Unverständnis führen.<br />
Natürlich dürfen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Muppet“-Film die<br />
obligatorischen Gastauftritte nicht fehlen. Neben<br />
Tony Bennett, Lady Gaga und Usher geben sich<br />
sogar deutsche Prom<strong>in</strong>ente die Ehre: So macht<br />
Christoph Waltz se<strong>in</strong>en Nachnamen zum Programm<br />
und tanzt mit e<strong>in</strong>em zotteligen Muppet<br />
e<strong>in</strong>en Walzer, während <strong>der</strong> „weltberühmte“ Tatortkommissar<br />
Til Schweiger als Polizeiwachtmeister<br />
gegen den fi esesten Frosch überhaupt ermittelt.<br />
Obwohl kurze Szenen von Berl<strong>in</strong> zu sehen s<strong>in</strong>d,<br />
wurde <strong>der</strong> Streifen <strong>in</strong> den britischen P<strong>in</strong>ewood<br />
Studios und <strong>in</strong> den amerikanischen Disney Studios<br />
gedreht. Die Innenaufnahmen s<strong>in</strong>d von<br />
enormer Qualität und zeichnen sich durch e<strong>in</strong>en<br />
großen Kontrastreichtum aus. Dagegen wirken<br />
die Außenbil<strong>der</strong> recht farblos. Ansonsten<br />
ist das Filmmaterial von tadelloser Schärfe, so<br />
dass selbst kle<strong>in</strong>ste Details mit bloßem Auge zu<br />
erkennen s<strong>in</strong>d.<br />
Natürlich darf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Muppet“-Film <strong>der</strong> typisch<br />
musikalische Irrs<strong>in</strong>n nicht fehlen. Bret McKenzie,<br />
<strong>der</strong> schon mit se<strong>in</strong>em Song „Man Or Muppet“<br />
2011 e<strong>in</strong>en Oscar gewonnen hat, steuerte wie<strong>der</strong><br />
Während dKermit itim Knast quakt, steckt ktMiss Piggy<br />
schon mitten <strong>in</strong> den Hochzeitsvorbereitungen<br />
jede Menge witziger Lie<strong>der</strong> für das s<strong>in</strong>gfreudige<br />
Puppenensemble bei. Die passenden Klänge lieferte<br />
Christophe Beck, <strong>der</strong> sich mit dem Soundtrack<br />
zu „Die Eiskönig<strong>in</strong> – Völlig unverfroren“ e<strong>in</strong>en<br />
Namen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Filmszene machte. Außerdem<br />
komponierte Cel<strong>in</strong>e Dion den Song „Someth<strong>in</strong>g<br />
So Right“ eigens für den Film, <strong>der</strong> hier von Star-<br />
Schwe<strong>in</strong> Miss Piggy performt wird. Abgemischt <strong>in</strong><br />
DTS-HD HR 5.1 lässt <strong>der</strong> Score kaum Wünsche<br />
offen. Nur die Dynamik und die Übersetzung <strong>in</strong>s<br />
Deutsche s<strong>in</strong>d aber nicht immer gelungen. Als Extra<br />
gibt es wie üblich e<strong>in</strong>en neuen Mickey-Trickfi lm,<br />
dazu e<strong>in</strong> <strong>in</strong>szeniertes Pannenspezial, e<strong>in</strong> Mak<strong>in</strong>gof,<br />
e<strong>in</strong> Fanvideo, e<strong>in</strong> Besuch e<strong>in</strong>es Gulags sowie<br />
e<strong>in</strong> Musikvideo.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Film 7/10<br />
James Bob<strong>in</strong>s zweiter „Muppet“-Film ist nicht ganz so lustig<br />
geraten wie se<strong>in</strong> Vorgänger, kann mit se<strong>in</strong>en humorvollen Songs<br />
jedoch Jung und Alt gleichermaßen Freude machen.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
So kunterbunt wie die „Muppets“ s<strong>in</strong>d auch die im Film<br />
verwendeten Farben.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />
Die witzigen Songs des Puppenensembles mutieren ganz schnell<br />
mal zum Ohrwurm.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 79
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Back to the 90s<br />
Die besten <strong>Anime</strong>-Serien aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagen<br />
Wer <strong>in</strong> den 1990er Jahren aufgewachsen ist, an dem g<strong>in</strong>gen die wun<strong>der</strong>baren <strong>Anime</strong>-Serien „Kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />
Sara“, „Georgie“ und „Lady Oscar“ nicht spurlos vorbei. Im Unterschied zur amerikanischen Konkurrenz („He-Man“,<br />
„Bravestar“, usw.) sprachen sie mit ihren dramatischen Geschichten vor allem die kle<strong>in</strong>en Zuschauer<strong>in</strong>nen an. Es ist<br />
somit Zeit für e<strong>in</strong> wenig Nostalgie, denn endlich gibt es die Kult-<strong>Anime</strong>s auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Lady Oscar<br />
Shojo<br />
OT: Berusaiyu no bara<br />
L: JP J: 1979<br />
V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Osamu Dezaki u. a.<br />
S: Diana Borgwardt,<br />
Oliver Rohrbeck, Marie<br />
Bierstedt LZ: 40 × 24 m<strong>in</strong> FSK: 12 P: 37 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Der General <strong>der</strong> französischen<br />
Garde, Reynier de Jarjayes,<br />
wünscht sich nichts sehnlicher als<br />
e<strong>in</strong>en Sohn. Doch auch bei <strong>der</strong><br />
Geburt des sechsten K<strong>in</strong>des erblickt<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Mädchen das Licht<br />
<strong>der</strong> Welt. Daraufh<strong>in</strong> beschließt de<br />
Jarjayes, diese Tochter von nun an<br />
Oscar zu nennen und sie nicht wie<br />
e<strong>in</strong> Mädchen zu erziehen, son<strong>der</strong>n<br />
als Jungen aufwachsen zu lassen.<br />
Oscar erlernt die Kunst des Fechtens<br />
und Reitens und wird bereits<br />
im Alter von 14 Jahren als Anführer<br />
<strong>in</strong> die Leibgarde des Königs<br />
aufgenommen. In dieser Position<br />
erhält sie außerdem die Aufgabe,<br />
die zukünftige König<strong>in</strong> von Frankreich,<br />
Marie Anto<strong>in</strong>ette, zum Hofe<br />
von Versailles zu begleiten. Oscar<br />
und die österreichische<br />
Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> freunden<br />
sich an und werden<br />
enge Vertraute. Doch<br />
mit <strong>der</strong> Zeit wird das<br />
französische Volk immer<br />
unzufriedener mit dem<br />
Königshaus und geht auf<br />
die Straße. E<strong>in</strong>e Revolution<br />
sche<strong>in</strong>t sich anzubahnen und Oscar<br />
muss sich entscheiden, auf welcher<br />
Seite sie zukünftig stehen will. „Lady<br />
Oscar“ basiert auf <strong>der</strong> Reihe „Die<br />
Rose von Versailles“ von Riyoko Ikeda.<br />
Es wird die Geschichte <strong>der</strong> Französischen<br />
Revolution aufgegriffen<br />
und aus <strong>der</strong> Sicht des fi ktiven Charakters<br />
Oscar de Jarjayes erzählt,<br />
garniert mit vielen historischen Fakten.<br />
Oscar wird dabei als e<strong>in</strong>e starke<br />
Frau dargestellt, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
ständigen <strong>in</strong>neren Konfl ikt zwischen<br />
Pfl ichtbewusstse<strong>in</strong> und eigener Bedürfniserfüllung<br />
befi ndet. Produziert<br />
wurde die 40-teilige Serie vom<br />
Studio Tokyo Movie Sh<strong>in</strong>sha. Bei<br />
den Animationen hat sich das Studio<br />
dabei an <strong>der</strong> kitschig-schönen<br />
Grundstimmung <strong>der</strong> Manga-Vorlage<br />
orientiert.<br />
LF<br />
Film 8,5/10<br />
E<strong>in</strong>e starke Frau behauptet sich <strong>in</strong> den<br />
schwierigen Zeiten <strong>der</strong> französischen<br />
Revolution. Auch heute noch sehr sehenswert!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Von K<strong>in</strong>desbe<strong>in</strong>en an ist Oscar mit André befreundet. Sogar <strong>in</strong> <strong>der</strong> Französichen<br />
Revolution kämpfen sie Seite an Seite<br />
Bil<strong>der</strong>: © forplayday - Fotolia.com, KSM<br />
80
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Die kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara<br />
Shojo<br />
OT: Shôkôjo Sêra<br />
L: JP J: 1985<br />
V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Fumio Kurogawa<br />
S: Bea Tober, Viola<br />
Sauer, Florian Kiesel<br />
LZ: 46 × 24 m<strong>in</strong> FSK: 6 P: 35 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 18.08.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Kaum e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Zeichentrickserie<br />
hat die Zuschauer so sehr<br />
bewegt wie „Die kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />
Sara“. Erzählt wird die herzergreifende<br />
Geschichte von Sara Crewe,<br />
die von ihrem Vater an das<br />
englische Mädchen<strong>in</strong>ternat „Miss<br />
M<strong>in</strong>chens Institut für junge Damen“<br />
geschickt wird. Wegen ihres<br />
Reichtums wird Sara im Internat<br />
bevorzugt behandelt, was <strong>der</strong> Direktor<strong>in</strong>,<br />
Fräule<strong>in</strong> M<strong>in</strong>chen, jedoch<br />
e<strong>in</strong> starker Dorn im Auge ist. Auch<br />
Lav<strong>in</strong>ia, die Klassenälteste, kann<br />
Sara nicht ausstehen und nutzt jede<br />
Gelegenheit, ihrer Konkurrent<strong>in</strong> e<strong>in</strong>s<br />
auszuwischen.<br />
Zu allem Un- glück erhält<br />
Sara zu ihrem Geburtstag die<br />
Nachricht, dass ihr Vater <strong>in</strong> Indien<br />
an e<strong>in</strong>er Gelbfi eber<strong>in</strong>fektion verstorben<br />
sei. Sara ist nun plötzlich<br />
e<strong>in</strong> Waisenk<strong>in</strong>d, ohne jegliches Vermögen.<br />
Um die entstanden<br />
Internatskosten zu<br />
tilgen, stellt Fräule<strong>in</strong><br />
M<strong>in</strong>chen sie fortan<br />
als Dienstmädchen<br />
e<strong>in</strong>. Doch<br />
statt an den Missständen<br />
zu zerbrechen,<br />
erträgt<br />
das Mädchen<br />
ihr schweres<br />
Schicksal mit<br />
Würde.<br />
Die berührende<br />
<strong>Anime</strong>-Serie<br />
basiert auf dem<br />
1905 erschienenen<br />
Roman „Sara, die<br />
Puppe Emily ist e<strong>in</strong><br />
stetiger Begleiter<br />
<strong>in</strong> Saras Leben und<br />
spendet ihr dabei viel<br />
Trost<br />
kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>“ <strong>der</strong> britischen<br />
Schriftsteller<strong>in</strong> Frances Hodgson<br />
Burnett, aus <strong>der</strong>en Fe<strong>der</strong> auch die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>buch-Klassiker „Der kle<strong>in</strong>e<br />
Lord“ und „Der geheime Garten“<br />
stammen. Das berühmte<br />
Zeichentrickfi lmstudio Nippon<br />
Animation hat den tragischen<br />
Stoff für das Fernsehen aufbereitet<br />
und e<strong>in</strong>e anmutige<br />
Serie geschaffen, die auch noch<br />
heute, nach fast 30 Jahren, e<strong>in</strong>en<br />
beson<strong>der</strong>en Reiz verspüren lässt.<br />
Das hohe Filmalter ist <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
allerd<strong>in</strong>gs anzusehen. Viele Artefakte<br />
und Schmutzpartikel wuseln<br />
auf dem Bildschirm umher und<br />
lassen ke<strong>in</strong> wirkliches HD-Feel<strong>in</strong>g<br />
aufkommen. Hartgesottene Fans<br />
dürfte dies jedoch nicht allzu sehr<br />
ärgern, schließlich erhält man<br />
durch den Kauf <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> alle<br />
46-Episoden auf e<strong>in</strong>er Scheibe. Mit<br />
<strong>der</strong> Zeit gewöhnt man sich an die<br />
Bildqualität und freut sich auf die<br />
nächste Folge; akustisch überzeugt<br />
die Disc durch e<strong>in</strong>e saubere Abmischung.<br />
Extras s<strong>in</strong>d lei<strong>der</strong> auch hier<br />
nicht zu fi nden.<br />
LF<br />
Film 8/10<br />
So traurig und doch so schön! Ke<strong>in</strong>e<br />
Zeichentrickfi lmserie ist so herzergreifend wie<br />
„Die kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sara“.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Georgie<br />
Shojo<br />
OT: Lady Georgie<br />
L: JP J: 1983<br />
V: KSM B: MPEG-4,<br />
1.33 : 1 T: DD 2.0<br />
R: Shigetsugu Yoshida,<br />
Kyôsuke Mikuriya<br />
S: Sab<strong>in</strong>e Bohlmann,<br />
Philipp Moog, Marc<br />
Rosenberg LZ: 45 × 22 m<strong>in</strong> FSK: 6 P: 35<br />
Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Wegen Georgie gibt es immer nur<br />
Streitereien<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> fasz<strong>in</strong>ierendsten <strong>Anime</strong>-<br />
Serien <strong>der</strong> 1990er Jahre ist wohl<br />
„Georgie“. Auf den ersten Blick ersche<strong>in</strong>t<br />
sie wie e<strong>in</strong>e klassische K<strong>in</strong><strong>der</strong>serie<br />
mit niedlichen Charakteren.<br />
Doch beim näheren H<strong>in</strong>schauen<br />
entpuppt sich <strong>der</strong> Zeichentrick als<br />
mitreißendes Drama, das mit se<strong>in</strong>er<br />
Erwachsenen-Thematik vor allem<br />
die etwas reiferen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
anspricht.<br />
Erzählt wird die Geschichte des<br />
blondgelockten Mädchens Georgie,<br />
das mit se<strong>in</strong>en Brü<strong>der</strong>n Arthur<br />
und Abel auf e<strong>in</strong>er idyllischen<br />
australischen Farm aufwächst. Im<br />
Laufe <strong>der</strong> Jahre verlieben sich beide<br />
Brü<strong>der</strong> <strong>in</strong> Georgie und geraten<br />
regelmäßig aus Eifersucht ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
Georgie erhört aber ke<strong>in</strong>en<br />
von beiden, ihr Herz gehört Lowell,<br />
e<strong>in</strong>em adeligen Jungen aus England.<br />
Die Mutter <strong>der</strong> Geschwister<br />
kann diese Dreiecksbeziehung nicht<br />
länger ertragen und bricht e<strong>in</strong>es Tages<br />
e<strong>in</strong> lang gehütetes Geheimnis:<br />
Georgie wurde von den Butmans<br />
adoptiert und entstammt eigentlich<br />
e<strong>in</strong>er verbannten Adelsfamilie aus<br />
Die Männerwelt steht bei Georgie Schlange. Aber nur <strong>der</strong> adelige Lowell<br />
kann ihr Herz auf Anhieb erobern<br />
England. Daraufh<strong>in</strong> beschließt das<br />
Mädchen, verkleidet als Junge, <strong>in</strong><br />
ihr Heimatland zu reisen, um nach<br />
se<strong>in</strong>en Wurzeln zu suchen und Licht<br />
<strong>in</strong> die Vergangenheit zu br<strong>in</strong>gen.<br />
„Georgie“ basiert auf dem gleichnamigen<br />
Manga, <strong>der</strong> von Man Izawa<br />
geschrieben und von Yumiko Igarashi<br />
gezeichnet wurde. Die Comics<br />
waren ursprünglich an weibliche<br />
Jugendliche gerichtet, wodurch es<br />
auch nicht weiter verwun<strong>der</strong>lich ist,<br />
das neben <strong>der</strong> ersten großen Liebe<br />
auch Intrigen und Eifersucht als<br />
Gegenstand <strong>der</strong> Handlung gewählt<br />
wurden. Animiert wurde „Georgie“<br />
ebenfalls von den Tokyo Movie<br />
Sh<strong>in</strong>sha-Studios. Die Serie ist dabei<br />
etwas k<strong>in</strong>dlicher geraten als <strong>der</strong><br />
Manga und unterscheidet sich stark<br />
von <strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>alvorlage. LF<br />
Film 8/10<br />
Der Sche<strong>in</strong> trügt: „Georgie“ ist nicht e<strong>in</strong>fach nur<br />
niedlich, die tragische Thematik spricht auch<br />
erwachsene Zuschauer an.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 81
Wissen<br />
Testwohnzimmer<br />
Unser neuer, großer Testraum<br />
Nach langem Warten ist unser zweiter, großer Testraum nun vollständig ausgestattet, sodass wir auch hier <strong>in</strong> Zukunft<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s über e<strong>in</strong>en Full-HD-Projektor testen können. Dieser wurde von Sony gesponsert, heißt VPL-HW40ES,<br />
ist 3D-fähig, und besitzt allerlei praktische Technologien, die das Filmschauen zu e<strong>in</strong>em Genuss machen sollen. Was<br />
das im Detail bedeutet, erzählen wir Ihnen hier.<br />
Unsere erste Prämisse beim großen Testwohnzimmer<br />
war es, jenes so zu gestalten,<br />
dass es e<strong>in</strong> gehobenes Heimk<strong>in</strong>o-Niveau erreicht.<br />
Es ist nicht so pompös wie unser K<strong>in</strong>oraum,<br />
weist aber zugleich Merkmale auf, die e<strong>in</strong><br />
größeres Heimk<strong>in</strong>o-Erlebnis ermöglichen, als im<br />
kle<strong>in</strong>en Testwohnzimmer. E<strong>in</strong>er dieser Punkte ist<br />
z. B. das <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Def<strong>in</strong>itive Technology<br />
zusammengestellte 5.1-Surroundsound-<br />
System, das nach <strong>der</strong> IFA im September auf<br />
e<strong>in</strong> nigelnagelneues 9.1-Surround-Sound-System<br />
samt <strong>in</strong>direkter Decken-Strahler aufgestuft wird.<br />
Wer jetzt fragt, ob es überhaupt schon 9.1-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />
gibt, <strong>der</strong> sollte mal e<strong>in</strong>en Blick auf Seite 64<br />
werfen, wo wir das erste Modellprojekt mit echter<br />
9.1-Abmischung vorstellen. „Lichtmond 3“.<br />
Verwaltet wird das Lautsprecher-System von<br />
dem aktuellen Marantz AV-Receiver SR 7008,<br />
Das große Testwohnzimmer bietet genügend Platz für e<strong>in</strong>en 3D-Projektor<br />
sowie e<strong>in</strong>e 9.1-Surround-Sound-Anlage<br />
Auf den stylischen Metall- und Glas-Konstruktionen von Li Ko Design s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>ige hochwertige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Son<strong>der</strong>-Editionen angeordnet<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Sony<br />
82
Testwohnzimmer<br />
Wissen<br />
Mit rund 2 200<br />
Euro ist <strong>der</strong> aktuelle<br />
Sony-Projektor<br />
VPL-HW40ES<br />
e<strong>in</strong>e durchaus<br />
bezahlbare<br />
Alternative zum<br />
Full-HD-TV und<br />
bietet hierfür<br />
e<strong>in</strong>e durchaus<br />
bee<strong>in</strong>druckende<br />
Performance<br />
<strong>der</strong> u. a. für 9-Kanal-Sound ausgelegt ist. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus beherrscht er 3D- sowie 4K-Signale ohne<br />
Probleme und besitzt sogar e<strong>in</strong>e Upscal<strong>in</strong>g-Funktion<br />
auf 4K.<br />
Bil<strong>der</strong> wie im K<strong>in</strong>o<br />
Visuelles Herzstück ist wie gesagt Sonys Heimk<strong>in</strong>o-Projektor,<br />
<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em Preis von rund 2 200<br />
Euro immer noch im erschw<strong>in</strong>glichen Bereich<br />
liegt und darüber h<strong>in</strong>aus auch exzellente Bil<strong>der</strong><br />
liefert. Um dies zu erreichen werden verschiedene<br />
Technologien verwendet. K<strong>in</strong>otaugliche<br />
SXRD-Panels sorgen z. B. dafür, die Abstände<br />
zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Pixeln blitzschnell zu m<strong>in</strong>imieren.<br />
1 700 Lumen Farblichtleistung sorgen<br />
dafür, dass selbst <strong>in</strong> nicht ganz abgedunkelten<br />
Räumen natürliche Farben wie<strong>der</strong>gegeben<br />
werden. Mit <strong>der</strong> „Reality Creation“-Technologie<br />
werden Texturen und Farben reproduziert, die<br />
durch die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komprimierung untergehen.<br />
Hierfür wird je<strong>der</strong> Pixel <strong>in</strong> alle Richtungen analysiert,<br />
damit <strong>der</strong> Chipsatz im Projektor die fehlenden<br />
Informationen berechnen und <strong>in</strong> das Bild<br />
e<strong>in</strong>fügen kann.<br />
3D erleben<br />
Die Synchronisierung des 3D-Signals mit den<br />
separat erhältlichen Shutter-Brillen funktioniert<br />
über den e<strong>in</strong>gebauten Infrarot-Sensor, sodass<br />
wir unsere 3D-Tests nun sowohl auf e<strong>in</strong>em Fernseher<br />
(direkter Lichtweg) als auch auf e<strong>in</strong>er Le<strong>in</strong>wand<br />
(<strong>in</strong>direkter Lichtweg) durchführen können.<br />
Das Projektionsverhältnis liegt im Bereich zwischen<br />
den Formaten 1,36:1 bis 2,16:1, sodass<br />
e<strong>in</strong>e 16:9-Wie<strong>der</strong>gabe ke<strong>in</strong> Problem darstellt.<br />
Somit lässt sich auf <strong>der</strong> rund 2,70 Meter breiten<br />
und ca. 1,50 Meter hohen Le<strong>in</strong>wand je<strong>der</strong> noch<br />
so kle<strong>in</strong>e Bildfehler sowie jede visuelle Schwäche<br />
feststellen.<br />
Aufstellung und E<strong>in</strong>stellung<br />
Der praktischen Lens-Shift-Funktion sei dank<br />
ließ sich <strong>der</strong> Projektor auch problemlos <strong>in</strong> unseren<br />
Testraum positionieren. Aufgrund <strong>der</strong> tief<br />
hängenden Lampen entschieden wir uns hier<br />
nämlich gegen e<strong>in</strong>e Decken-Aufhängung. Stattdessen<br />
steht das sehr laufl eise Gerät nun auf<br />
e<strong>in</strong>em unserer Schränke, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Glasvitr<strong>in</strong>en<br />
wir demnächst e<strong>in</strong>ige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Son<strong>der</strong>editionen<br />
zur Schau stellen werden.<br />
Da das Sofa zwischen Projektor und Le<strong>in</strong>wand<br />
steht, mussten wir <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e darauf achten,<br />
dass <strong>der</strong> Lichtweg nicht zu niedrig ist. Ansonsten<br />
würden die Zuschauer bzw. Tester mit e<strong>in</strong>em<br />
Schattenspiel <strong>der</strong> ungewollten Art Vorlieb nehmen<br />
müssen. Nach <strong>der</strong> Kalibrierung des Projektors<br />
und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>messung des Audio-Systems<br />
blieb dann nur noch <strong>der</strong> kurze Weg <strong>in</strong>s neu<br />
e<strong>in</strong>gerichtete Medien-Archiv, um nach getaner<br />
Arbeit zum angenehmen Teil überzugehen. Mit<br />
welchem Film wird wohl das neue Heimk<strong>in</strong>o<br />
e<strong>in</strong>geweiht werden? Bei e<strong>in</strong>er Auswahl aus rund<br />
12 000 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s und DVDs fi el die Entscheidung<br />
gar nicht so leicht. Letzten Endes entschieden<br />
wir uns für „Der Hobbit – Smaugs E<strong>in</strong>öde (3D)“,<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong> allen Bereichen e<strong>in</strong> großartiges Referenzmaterial<br />
abgibt. Jetzt nur noch die Popcorn-Masch<strong>in</strong>e<br />
bemüht und Film ab!<br />
Dank <strong>der</strong> Le<strong>in</strong>wandgröße und <strong>der</strong> 3D-Technik<br />
verlieren wir uns sofort <strong>in</strong> den Weiten Mittelerdes,<br />
erblicken jedes Detail von Seestadt und<br />
erleben Smaug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Maßstab, <strong>der</strong> bei Fernsehern<br />
e<strong>in</strong>fach nicht möglich ist. Bei e<strong>in</strong>em Film,<br />
<strong>der</strong> High Frame Rate (HFR) pushen möchte,<br />
ist es natürlich auch selbstverständlich, e<strong>in</strong>mal<br />
die Zwischenbildberechnung des Projektors zu<br />
aktivieren, um e<strong>in</strong> ähnliches Gefühl wie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
HFR-K<strong>in</strong>o-Vorstellung zu bekommen. Und tatsächlich<br />
ersche<strong>in</strong>en sämtliche Kamerafahrtenund<br />
Schwenks nun fl üssiger sowie komplett<br />
scharf. Genau so sollte e<strong>in</strong> reich ausgestattetes<br />
Fantasy-3D-Abenteuer wie „Der Hobbit“ erlebt<br />
werden und nicht an<strong>der</strong>s.<br />
FALKO THEUNER<br />
Die 9.1-Surround-<br />
Sound-Aufstellung<br />
wird zusammen<br />
mit Def<strong>in</strong>itive<br />
Technology verwirklicht<br />
Der „Star Trek“-Phaser ist auf Betäubung gestellt für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die nicht gut<br />
genug aussehen o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>gen …<br />
Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 83
Service<br />
So testen wir<br />
Unser Testsystem<br />
Der Infokasten<br />
Animation/Komödie<br />
OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />
TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />
Mays, H. Azaria LZ: 103 m<strong>in</strong> FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />
Hier fi nden Sie die wichtigsten Daten über die<br />
jeweils beschriebene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc (BD) aufgelistet.<br />
Neben <strong>der</strong> Cover-Abbildung sehen Sie e<strong>in</strong>en<br />
Screen-Shot vom Hauptmenü <strong>der</strong> Scheibe, <strong>der</strong> Ihnen<br />
e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck über die Aufmachung <strong>der</strong> Disc<br />
geben soll. Zudem bietet <strong>der</strong> Kasten die Namen<br />
<strong>der</strong> wichtigsten Darsteller sowie den Orig<strong>in</strong>altitel,<br />
um Ihnen bei eventuellem Interesse an e<strong>in</strong>em<br />
Import den Vergleich mit ausländischen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Fassungen zu erleichtern. Die Wendecover<strong>in</strong>formation<br />
bleibt nach wie vor unter Vorbehalt, da uns<br />
die Testdiscs meist ohne Verpackung zugesandt<br />
werden. Im 3D-Bereich gibt es zu alledem noch<br />
die Information über die verwendeten 3D-Geräte<br />
sowie über die Kompatibilität zu 2D-Geräten.<br />
Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Der Bewertungskasten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel kennzeichnen Scheiben, die<br />
sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Punkte Bild, Ton o<strong>der</strong> Extras<br />
auf Referenz-Niveau bewegen. Die Besten <strong>der</strong><br />
Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />
Video-Codec an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis.<br />
Bei den Videocodecs haben sich<br />
zwei Standardformate gegenüber dem veralteten<br />
DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt. Zum e<strong>in</strong>en<br />
Microsofts selten e<strong>in</strong>gesetzter VC-1-Codec und<br />
zum an<strong>der</strong>en die standardmäßige Codec-Gruppe<br />
MPEG-4 AVC. Das angegebene Bildseitenverhältnis<br />
stimmt im Optimalfall mit dem Ihres Fernsehers<br />
übere<strong>in</strong> (standardmäßig 1.85 : 1 o<strong>der</strong> auch 1.78 : 1).<br />
An<strong>der</strong>nfalls (also z. B. bei dem breiten 2.35 : 1 o<strong>der</strong><br />
dem hohen 1.33 : 1) ersche<strong>in</strong>en auf dem Bildschirm<br />
schwarze Balken an den Rän<strong>der</strong>n. Differenzierter<br />
sieht es im Audiobereich aus, <strong>in</strong> dem es neben<br />
den Standardcodecs DTS und Dolby Digital auch<br />
noch die verlustfrei komprimierten Formate Dolby<br />
True HD und DTS-HD MA gibt. PCM-Tonspuren<br />
s<strong>in</strong>d dem analogen Orig<strong>in</strong>al sehr nahe und nahezu<br />
gänzlich unkomprimiert. Die Zahl h<strong>in</strong>ter dem jeweiligen<br />
Audio-Codec (z. B. 2.0, 5.1 o<strong>der</strong> 7.1) gibt<br />
an, für wie viele Lautsprecher-Kanäle <strong>der</strong> Sound<br />
abgemischt und auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde.<br />
Zu den Informationen im Kasten gesellen sich<br />
<strong>der</strong> „Straßenpreis“ sowie <strong>der</strong> Erstverkaufstag. In<br />
dem abschließenden Balken nennen wir Ihnen<br />
die Anzahl <strong>der</strong> Discs, die dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen.<br />
Rechts daneben sehen Sie nun die Bonuswertung.<br />
Die Zahl ergibt sich zum größten Teil aus<br />
Umfang und Qualität <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>ausstattung.<br />
Zudem fl ießen aber auch noch Faktoren <strong>der</strong><br />
Präsentation mit <strong>in</strong> die Wertung, wie etwa das<br />
Menüdesign o<strong>der</strong> auch die Ausreizung <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />
HD-exklusiver Features.<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Titel<br />
3D-Referenz<br />
Titel<br />
Top-Ausstattung<br />
Tonreferenz Bildreferenz<br />
Titel Titel<br />
Titel<br />
Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audio-visuellem Stil, die<br />
Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität <strong>der</strong> Spezialeffekte berücksichtigt,<br />
<strong>in</strong>sofern welche vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />
Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />
Bild: Der wohl größte Vorteil e<strong>in</strong>er <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber <strong>der</strong> DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />
Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe <strong>der</strong> Details mit Referenzmaterial.<br />
Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall e<strong>in</strong>e kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igermaßen ausgeglichenes<br />
Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />
<strong>der</strong> Theorie gehen wir also von e<strong>in</strong>em makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />
Ton: E<strong>in</strong> guter Ton ist das A und O e<strong>in</strong>es jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem neutral e<strong>in</strong>gestellt,<br />
hören Sie genau das, was auch <strong>der</strong> Soundeditor <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Tonstudio hörte, als er für den Film abmischte.<br />
Wird e<strong>in</strong> klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch o<strong>der</strong> gar<br />
überdynamisch? Wie wurden die Synchronstimmen <strong>in</strong>s Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt?<br />
Für unsere Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch stets mit dem Orig<strong>in</strong>al.<br />
3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />
Aber auch wenn die Zukunft vom heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem e<strong>in</strong> hochaktuelles Thema.<br />
Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere E<strong>in</strong>schätzung zum räumlichen Seh-E<strong>in</strong>druck. Hierfür orientieren wir<br />
uns an festen Faktoren, wie <strong>der</strong> Grundtiefe und den 3-D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />
über die Gesamtdauer des Films spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
Unsere Testräume<br />
Zu unserem Testequipment zählt e<strong>in</strong> voll ausgestatteter<br />
K<strong>in</strong>oraum auf 70 Quadratmetern, e<strong>in</strong><br />
großes Testwohnzimmer samt 3D-Projektor und<br />
9.1-Anlage sowie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Testwohnzimmer<br />
samt Fernseher und 5.1-Anlage. Der K<strong>in</strong>oraum<br />
besitzt e<strong>in</strong> THX-Lautsprecherset <strong>in</strong> 7.2-Anordnung<br />
(7 Lautsprecher, 2 Subwoofer). Das Bild wird auf<br />
e<strong>in</strong>e rund 4 Meter breite, gebogene Studiotec-<br />
K<strong>in</strong>o-Le<strong>in</strong>wand im C<strong>in</strong>emascope 21 : 9-Format,<br />
aus dem Hause Stewart, projiziert. Der Projektor<br />
ist e<strong>in</strong> leuchtstarker, 3D-fähiger 4K-Beamer<br />
namens JVC DLA X500R. In dem großen und<br />
kle<strong>in</strong>en Testwohnzimmer können wir parallel<br />
testen und schauen, wie die Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> jeweiligen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Wohnzimmerambiente und<br />
unter verschiedenen Geräte-Aufstellungen wirkt.<br />
Der 3D-Projektor im großen Testraum ist <strong>der</strong> VPL-<br />
HW40ES von Sony. Das Surround-Sound-System<br />
stammt von Defi nitive Technology und besitzt<br />
Höhen-Kanäle, die an die Decke strahlen. Als <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
Player verwenden wir die Playstation 4 sowie<br />
die Playstation 3 Slim. Bei unseren Tests achten<br />
wir penibel darauf, dass <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
orig<strong>in</strong>algetreu und unverfälscht wie<strong>der</strong>gegeben<br />
wird. Unser Testequipment ist daher stets optimal<br />
e<strong>in</strong>gestellt, um genau das zu zeigen, was die Filmemacher<br />
zeigen wollten.<br />
Film 6,5/10<br />
Um diesen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt „blau“ se<strong>in</strong>. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />
3D lassen teilweise über e<strong>in</strong>e schwache Handlung h<strong>in</strong>wegsehen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Leichte Mängel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Optik werden erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> 2D-Version<br />
wirklich deutlich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
E<strong>in</strong> gut gemischter, eher ruhiger Sound, <strong>der</strong> zwar nicht überragend<br />
kl<strong>in</strong>gt, aber auch nichts falsch macht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
3D 8/10<br />
Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feel<strong>in</strong>g auf, und das nicht nur<br />
wegen <strong>der</strong> Hautfarbe <strong>der</strong> Protagonisten.<br />
3D-Technik Wirkung Ghost<strong>in</strong>g Menü<br />
3/4 2/3 2/2 1/2<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />
84
Technik<br />
Sony Curved TV<br />
Was br<strong>in</strong>gt die stylische<br />
Biegung wirklich?<br />
Seite 88<br />
Samsung<br />
Curved TV<br />
Das Modell UE105S9W<br />
im ausführlichen Test<br />
Seite 90<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Player im<br />
Vergleich<br />
Zwei aktuelle Abspielgeräte<br />
im großen<br />
Vergleich<br />
Seite 92<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Panasonic, Samsung, Sony<br />
Patrick Schulze,<br />
Redakteur<br />
Wenn es e<strong>in</strong> Thema gab,<br />
dem man auf <strong>der</strong> IFA<br />
2014 nicht aus dem Weg<br />
gehen konnte, dann war es 4K<br />
Ultra HD. Nahezu überall, wo<br />
Unterhaltungselektronik e<strong>in</strong>en<br />
Platz auf <strong>der</strong> Messe hatte,<br />
wurde mit <strong>der</strong> vierfachen Full-<br />
HD-Auflösung geworben. Das<br />
4K-Zeitalter, so könnte man<br />
me<strong>in</strong>en, hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unterhaltungselektronik<br />
bereits begonnen und die gute alte <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
mit ihrer Full-HD-Auflösung wird nach und nach aus<br />
den Geschäften verschw<strong>in</strong>den. Doch das dieser E<strong>in</strong>druck<br />
täuscht, merkt man spätestens, wenn man nach<br />
den Inhalten <strong>in</strong> Ultra-HD-Qualität sucht. Auch auf <strong>der</strong><br />
IFA 2014 waren diese Mangelware. Zwar präsentierten<br />
e<strong>in</strong>zelne TV-Hersteller wie Philips, Samsung und Sony<br />
eigene Mediaplayer, mit denen Filme <strong>in</strong> 4K-Auflösung<br />
wie<strong>der</strong>gegeben werden können, doch stellen diese<br />
lediglich Insellösungen dar, die für den Massenmarkt<br />
kaum Relevanz haben dürften. Und so wird die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren noch das Maß aller<br />
D<strong>in</strong>ge im Heimk<strong>in</strong>o bleiben, zumal die Filme <strong>der</strong> blauen<br />
Scheiben dank Upscal<strong>in</strong>g auch auf 4K-Fernsehern<br />
richtig gut aussehen. Bleibt abzuwarten, wann die lange<br />
angekündigte 4K-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> endlich aus <strong>der</strong> Versenkung<br />
gehoben wird. Laut <strong>der</strong> BDA soll es ja im Frühjahr 2015<br />
so weit se<strong>in</strong>. Wir werden sehen.<br />
IFA 2014<br />
Und schon ist die IFA wie<strong>der</strong> vorbei: 4K ist nach wie vor das<br />
Thema Nummer e<strong>in</strong>s und auch die gebogenen TV-Bildschirme<br />
sche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> gewisser Trend zu se<strong>in</strong>. Seite 86<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 85
Technik<br />
IFA-News<br />
Philips 4K-Mediaplayer<br />
E<strong>in</strong>e Lösung für Ultra-HD-Inhalte auf dem<br />
Fernseher präsentierte <strong>der</strong> TV-Hersteller TP<br />
Vision für se<strong>in</strong>e Marke Philips <strong>in</strong> diesem Jahr.<br />
Vorgestellt wurde <strong>der</strong> Philips Mediaplayer<br />
UHD 880. Dieser soll echten Ultra-HD-Content<br />
auf die Ultra-HD-TV-Geräte <strong>der</strong> Modelljahre<br />
2013 und 2014 von Philips br<strong>in</strong>gen, wobei<br />
die 9708er-Serie nur nicht-kopiergeschützte<br />
Inhalte unterstützen wird.<br />
Der Mediaplayer basiert auf dem Betriebssystem<br />
Android L und wird somit künftige<br />
UHD-Stream<strong>in</strong>gs über die Android-Plattform<br />
unterstützen. Dank Unterstützung des HEVC-<br />
Codecs können auch Fernsehgeräte den<br />
4K-Content empfangen, die nicht selbst über<br />
e<strong>in</strong>en entsprechenden Deco<strong>der</strong> verfügen. Der<br />
Philips Mediaplayer UHD 880 soll ab Anfang<br />
2015 für 249 Euro (UVP) erhältlich se<strong>in</strong>.<br />
Käufer e<strong>in</strong>es Philips-UHD-TVs <strong>der</strong> 8000er- und<br />
9000er-Serien des Modelljahres 2014 sollen<br />
diesen kostenlos erhalten. PS<br />
Audiomarke Technics kommt zurück<br />
Überraschung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>: Der japanische<br />
Elektronik-Hersteller Panasonic hat im Rahmen<br />
se<strong>in</strong>er Pressekonferenz auf <strong>der</strong> IFA nicht nur<br />
se<strong>in</strong>e neuen Produkt-Highlights vorgestellt,<br />
son<strong>der</strong>n auch das Comeback e<strong>in</strong>es alten Bekannten<br />
verkündet. Denn wie die Japaner auf<br />
<strong>der</strong> Messe mitteilten, holt <strong>der</strong> Konzern se<strong>in</strong>e<br />
Audio-Marke Technics zurück auf den europäischen<br />
Markt. Technics existiert bereits seit<br />
1965 als Label von Panasonic und hatte sich <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Vergangenheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Audio-Szene Europas<br />
e<strong>in</strong>en Namen gemacht. 2008 wurde es dann<br />
zunehmend stiller um Technics, seither s<strong>in</strong>d<br />
ke<strong>in</strong>e neuen Geräte mehr unter dieser Flagge<br />
auf den Markt gekommen. Noch <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr soll <strong>der</strong> Marke nun wie<strong>der</strong> neues Leben<br />
e<strong>in</strong>gehaucht werden. Die zentrale Rolle spielen<br />
dabei zwei neue Serien von Hi-Fi Audio-<br />
Systemen. Im Handel verfügbar se<strong>in</strong> sollen die<br />
ersten Technics-Produkte seit sechs Jahren ab<br />
Dezember. Zu den anvisierten Preisen machte<br />
Panasonic auf <strong>der</strong> IFA allerd<strong>in</strong>gs noch ke<strong>in</strong>e<br />
Angaben. FM<br />
Erste UHD-TVs von Technisat<br />
Die TechniTw<strong>in</strong>-Isio-UHD-Fernseher s<strong>in</strong>d die<br />
ersten Ultra-HDs aus dem Hause Technisat. Die<br />
<strong>in</strong> Deutschland entwickelten und produzierten<br />
Fernseher werden <strong>in</strong> vier Größen zwischen<br />
42 und 65 Zoll auf den Markt kommen und<br />
je nach Größe zwischen 1499,00 Euro und<br />
3549,00 Euro (UVP) kosten. Neben den<br />
üblichen Standards, die die Geräte mittlerweile<br />
erfüllen müssen – etwa 3D- und Internetfähigkeit<br />
o<strong>der</strong> die Hochrechnung von SD- und HD-<br />
Inhalten – unterstützen sie auch die Watchmi-<br />
Themenkanäle. Noch nicht unterstützt wird<br />
von den ersten Ultra-HD-Fernsehern aus dem<br />
Hause Technisat <strong>der</strong> Videokompressionsstandard<br />
HEVC für die Decodierung von nativen<br />
4K-Inhalten. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage<br />
HD- und SD-Material auf UHD-Auflösung<br />
hochzurechnen. CHP<br />
Amazon Fire TV startet <strong>in</strong> Deutschland<br />
Die Set-Top-Box Fire TV kommt nach Deutschland.<br />
Dies kündigte Amazon auf e<strong>in</strong>er Veranstaltung<br />
im Rahmen <strong>der</strong> IFA an. Bereits ab dem<br />
25. September soll die Stream<strong>in</strong>g-Box auf dem<br />
deutschen Markt erhältlich se<strong>in</strong>. Fire TV bietet<br />
Zugriff auf den Video-on-Demand-Dienst Amazon<br />
Prime Instant Video aber auch auf Dienste<br />
von Fremdanbietern wie Netfl ix o<strong>der</strong> Maxdome.<br />
Auch kostenlose Angebote wie die Mediatheken<br />
von ARD und ZDF lassen sich über die Box am<br />
TV-Bildschirm nutzen. Dank e<strong>in</strong>es starken Quad-<br />
Core-Prozessors hat <strong>der</strong> Nutzer auch die Möglichkeit,<br />
Videospiele über Fire TV zu streamen. Zur<br />
Steuerung dient Wahlweise e<strong>in</strong>e Fernbedieung<br />
mit Sprachassistent o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Gamepad. Vorbestellt<br />
werden kann die Stream<strong>in</strong>g-Box natürlich<br />
direkt beim Onl<strong>in</strong>e-Händler. Die unverb<strong>in</strong>dliche<br />
Preisempfehlung liegt bei 99 Euro. PS/FM<br />
Panasonic XW944: Der beste LCD-TV <strong>der</strong> Welt?<br />
Wenig bescheiden zeigte sich Panasonic bei se<strong>in</strong>er<br />
Präsentation des neuen Viera-TVs XW944.<br />
Dabei verspricht <strong>der</strong> Hersteller nicht weniger<br />
als den LED-LCD-TV <strong>der</strong> Superlative. Schaffen<br />
möchte Panasonic dies durch die Bündelung all<br />
se<strong>in</strong>er Kompetenzen im TV-Bereich. Die Ultra-<br />
HD-Aufl ösung von 3 840 × 2 160 Pixeln und die<br />
gigantische Bildschirmgröße von 85 Zoll sollen<br />
dabei nur die Spitze des Eisbergs se<strong>in</strong>. Maßstäbe<br />
setzen möchte Panasonic im LCD-Bereich<br />
bei <strong>der</strong> Kontrastdarstellung. So setzt <strong>der</strong> Hersteller<br />
beim XW944 auf e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
se<strong>in</strong>er Local Dimm<strong>in</strong>g-Technologie, die auf den<br />
Namen Ultra Dimm<strong>in</strong>g Pro hört. Natürlich kann<br />
auch bei dieser die H<strong>in</strong>tergrundbeleuchtung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>zelnen Segmenten gesteuert werden. Verbessert<br />
werden soll dieses Verfahren durch<br />
die ständige Analyse aller Bild<strong>in</strong>halte, wodurch<br />
IFA 2014<br />
unliebsame Nachzieheffekte nahezu komplett<br />
verschw<strong>in</strong>den sollen. Verfügbar werden soll <strong>der</strong><br />
neue TV ab Oktober.<br />
PS<br />
Bil<strong>der</strong>: Amazon, Messe Berl<strong>in</strong>, Panasonic, Samsung, SOny, Toshiba<br />
86
IFA-News<br />
Technik<br />
Sony: Erste Curved-TVs im Oktober<br />
Ultra HD spielt auf <strong>der</strong> IFA erwartungsgemäß e<strong>in</strong>e<br />
große Rolle bei den meisten namhaften TV-Herstellern.<br />
So stellt auch Sony auf <strong>der</strong> Messe zwei<br />
neue Modelle se<strong>in</strong>er bereits etablierten 4K-TVs<br />
vor. Zur S9- und <strong>der</strong> X9-Serie gesellt sich demnach<br />
schon bald die S90-Reihe. Der Bravia KD-<br />
65S9005 (65 Zoll) und <strong>der</strong> Bravia KD-75S9005<br />
(75 Zoll) werden das L<strong>in</strong>eup des japanischen<br />
Herstellers ab Oktober vervollständigen. Beide<br />
Geräte verfügen über e<strong>in</strong> Curved-LCD-Display<br />
Toshiba: Ausblick auf UHD-TVs für 2015<br />
und s<strong>in</strong>d mit den Bildoptimierungstechnologien<br />
Trilum<strong>in</strong>os, X-tended-Dynamic-Range und 4K-<br />
X-Reality-Pro ausgestattet. Auch das <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en<br />
2014er-Modellen <strong>in</strong>tegrierte Multi-Angle-Live-<br />
Speaker-System mit 4.2 Kanälen soll zur Ausstattung<br />
gehören. In den Handel kommen die neuen<br />
Curved-TVs von Sony im Oktober. Der Bravia<br />
KD-65S9005 soll dabei für 3999 Euro (UVP)<br />
erhältlich se<strong>in</strong>. Für den Bravia KD-75S9005 werden<br />
8499 Euro (UVP) fällig.<br />
PS<br />
Samsung: Ultra HD und Curved als Trend-Themen<br />
Die IFA-Pressekonfernz von Samsung stand <strong>in</strong><br />
diesem Jahr ganz im Zeichen von Curved-TVs<br />
und Ultra HD. Wie Sunny Lee, Samsung Electronics<br />
European President, <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> erklärte, sei<br />
das Unternehmen <strong>in</strong> den vergangenen Monaten<br />
zum weltweiten Marktführer im Ultra-HD-Sektor<br />
aufgestiegen. Bereits 50 Prozent <strong>der</strong> 2014<br />
verkauften Samsung-UHDTVs seien zudem<br />
Curved-Geräte. Nachdem <strong>der</strong> Hersteller <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Monaten 16 Geräte auf den Markt<br />
gebracht hat, bietet Samsung bereits jetzt das<br />
größte L<strong>in</strong>eup und möchte <strong>in</strong> Zukunft weiter auf<br />
die Technologie <strong>der</strong> gebogenen Displays setzten.<br />
Verdeutlicht wurde dies auf <strong>der</strong> IFA durch den<br />
UE105S9W, e<strong>in</strong>en Fernseher mit 105-Zoll-<br />
Bilddiagonale und 21 : 9-Format. Dieser Luxus-<br />
Fernseher soll das L<strong>in</strong>eup des Herstellers <strong>in</strong> den<br />
kommenden Monaten als Top-Modell anführen.<br />
Auch die neuen Curved-Soundbars HW-H7500<br />
und HW-H7501 gehören <strong>in</strong> diesem Jahr zu den<br />
Stars <strong>der</strong> IFA.<br />
PS<br />
Auf <strong>der</strong> diesjährigen IFA gab Toshiba e<strong>in</strong>en ersten<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Ultra-HD-L<strong>in</strong>eup für 2015.<br />
Vorgestellt wurden auf dem Messestand des<br />
Herstellers <strong>in</strong> Halle 21 unter an<strong>der</strong>em die Geräte<br />
<strong>der</strong> kommenden U-Serie. Diese sollen mit<br />
den wichtigsten Standards für kommendes<br />
Ultra-HD-Fernsehen ausgestattet se<strong>in</strong> und mit<br />
e<strong>in</strong>er Vielzahl von neuen Funktionen aufwarten.<br />
So wird natürlich <strong>der</strong> neue Videokompressionsstandard<br />
HEVC unterstützt, sodass sich UHD-<br />
Video<strong>in</strong>halte decodieren lassen. Verfügbar se<strong>in</strong><br />
soll die U-Serie <strong>in</strong> drei Größen. Mit kle<strong>in</strong>en Displaygrößen<br />
möchte man sich bei Toshiba dabei<br />
auch 2015 im Ultra-HD-Bereich nicht aufhalten.<br />
So bietet das E<strong>in</strong>stiegsgerät bereits e<strong>in</strong> Display<br />
mit 55-Zoll-Bilddiagonale. Weiter geht’s mit 58<br />
Zoll und schließlich mit 65 Zoll. Neben <strong>der</strong> hohen<br />
Aufl ösung möchte Toshiba im kommenden<br />
Jahr auch mit e<strong>in</strong>er Weiterentwicklung des<br />
Auto-Empfehlungsservice „MediaGuide Replay“<br />
punkten. Diese soll dem Fernseher dabei helfen,<br />
die Sehgewohnheiten des Zuschauers zu lernen<br />
und darauf basierend automatisch Sendungen<br />
auf e<strong>in</strong>e externe USB-Festplatte aufzuzeichnen.<br />
Zusätzlich soll ab 2015 auch die Möglichkeit<br />
bestehen, aufgezeichnete Inhalte <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Heimnetzwerks auf e<strong>in</strong> Tablet zu streamen, sodass<br />
Fernsehen auch außerhalb des Wohnzimmers<br />
möglich wird.<br />
PS<br />
Metz: Erste Ultra-HD-TVs<br />
Der deutsche TV-Hersteller Metz hat zur IFA<br />
se<strong>in</strong> neues Spitzenmodell im Gepäck. Bei diesem<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong>e Neuauflage <strong>der</strong><br />
beliebten Primus-Familie, die nun um e<strong>in</strong> Modell<br />
mit Ultra-HD-Auflösung erweitert wird. Der<br />
neue Primus UHD Media tw<strong>in</strong> R wird dabei e<strong>in</strong><br />
Display mit e<strong>in</strong>er Bilddiagonalen von 65 Zoll<br />
bieten und mit Metz-typischen Beson<strong>der</strong>heiten<br />
aufwarten. So verfügt <strong>der</strong> Fernseher über<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Festplatte mit e<strong>in</strong>em Terabyte<br />
Speicherplatz. Diese verwandelt den Fernseher<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em waschechten Videorekor<strong>der</strong>. Zudem<br />
steht dem Nutzer das Smart-TV-Portal von<br />
Metz zur Verfügung. Für guten Klang setzt Metz<br />
auf e<strong>in</strong> 80-Watt-Soundsystem mit sechs vollaktiven<br />
Lautsprechern. Zusätzlich neu vorgestellt<br />
wird auf <strong>der</strong> Messe die brandneue TV-Serie<br />
Topas Media tw<strong>in</strong> R. Diese soll <strong>in</strong> Bilddiagonalen<br />
von 42, 47 und 55 Zoll auf den Markt<br />
kommen und besticht mit e<strong>in</strong>em Rahmen aus<br />
silber eloxiertem Alum<strong>in</strong>ium. Als beson<strong>der</strong>es<br />
Feature bietet <strong>der</strong> Topas e<strong>in</strong> abnehmbares<br />
Soundmodul. PS<br />
TCL: Erster OLED-TV aus Ch<strong>in</strong>a<br />
Auf <strong>der</strong> IFA stellt TCL – als erster ch<strong>in</strong>esischer<br />
Hersteller überhaupt – e<strong>in</strong>en eigenen 55 Zoll<br />
großen OLED-TV vor. Der soll flacher se<strong>in</strong> als<br />
e<strong>in</strong> Handy, tiefere Super-Wide-Garmut-Farben<br />
und atemberaubende Kontraste bieten. Dass<br />
die Ch<strong>in</strong>esen die bislang extrem hohem Preise<br />
für OLED-TVs nach unten drücken werden und<br />
damit die Zielgruppe erweitern, ist aber eher<br />
nicht zu erwarten. Daneben hat TCL e<strong>in</strong>en<br />
ebenfalls 55 Zoll großen Quantum-Dot-Fernseher<br />
im Programm, <strong>der</strong> 140 Prozent des sRGB-<br />
Farbraums liefern soll. Dieser, wie auch alle<br />
an<strong>der</strong>en vorgestellten TCL-TVs, bietet mit <strong>der</strong><br />
Smart-TV.2-Benutzeroberfläche allerhand smarte<br />
und <strong>in</strong>teraktive Fuktionen von <strong>der</strong> smarten<br />
Fernbedienung über Multi-Media-Shar<strong>in</strong>g bis<br />
zur „GoLive“-Technologie, die das Schauen<br />
globaler Web-TV-Kanäle ermöglicht. CHP<br />
Vodafone br<strong>in</strong>gt erste 4K-Set-Top-Box 2015<br />
Der Telekommunikationsanbieter Vodafone<br />
wird im ersten Halbjahr 2015 die erste 4K-Set-<br />
Top-Box auf den Markt br<strong>in</strong>gen. Dies kündigte<br />
das Unternehmen am heutigen Donnerstag<br />
auf <strong>der</strong> IFA an. Die Box, die bislang nur als<br />
Vodafone TV Center bezeichnet wird, soll <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, Ultra-HD-Content zu empfangen<br />
und auf den TV-Bildschirm zu br<strong>in</strong>gen. Wie<br />
Marcello Maggioni, Vodafone-Geschäftsführer<br />
für Consumer Bus<strong>in</strong>ess, erklärte, soll die Set-<br />
Top-Box für die IPTV-Kunden von Vodafone<br />
angeboten werden. Angesprochen auf den<br />
Content, den man bei Vodafone <strong>in</strong> 4K anbieten<br />
möchte, sagte Maggioni, dass man für entsprechende<br />
Partner offen sei. „Wir beseitigen mit<br />
unserem Produkt den Flaschenhals zwischen<br />
dem Produzenten und dem UHD-Fernseher,<br />
den es bislang im 4K-Segment gab“, erklärte<br />
er die Rolle, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich Vodafone dabei sieht.<br />
Es sei nun an den Content-Lieferanten, diese<br />
Möglichkeit zu nutzen. PS<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 87
Technik<br />
Curved TV<br />
Sonys neuer<br />
Kurvenstar<br />
Sollten Sie <strong>in</strong> den letzten Wochen <strong>in</strong> den Elektronikmärkten nach neuen Fernsehern gesucht haben, werden Ihnen<br />
die sogenannten Curved-TVs sicher schon <strong>in</strong>s Auge gefallen se<strong>in</strong>. Doch warum krümmen die TV-Hersteller Flachbildfernseher,<br />
während zu Röhren-TV-Zeiten die flache Bildröhre noch als das NonplusuItra gefeiert wurde?<br />
Der neue Trend: Curved-TV<br />
Samsung krümmt das Bild mit dem<br />
UE65HU8590 stärker, die Frage nach dem<br />
Warum bleibt aber unbeantwortet<br />
Technologisch gesehen ist e<strong>in</strong>e Bildflächenkrümmung<br />
alles an<strong>der</strong>e als e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>spiel,<br />
denn neben dem Kontrastfilter muss auch das<br />
LCD-Panel diese Krümmung vollziehen. Theoretisch<br />
steigt <strong>der</strong> Aufwand, je stärker die Bildfläche<br />
gekrümmt wird, doch zu starke Krümmungen<br />
rufen Verzerrungen hervor. Stellen Sie beispielsweise<br />
e<strong>in</strong> Tennis- o<strong>der</strong> Fußballspiel dar, <strong>in</strong> denen<br />
L<strong>in</strong>ien erkennbar s<strong>in</strong>d, werden Sie schnell feststellen,<br />
dass diese mehr o<strong>der</strong> weniger stark gebogen<br />
ersche<strong>in</strong>en. Auf e<strong>in</strong>em flachen Fernseher<br />
läuft man dagegen Gefahr, dass die Bildecken<br />
perspektivisch gesehen leicht nach h<strong>in</strong>ten zu kippen<br />
sche<strong>in</strong>en – <strong>der</strong> Abstand zwischen Bildmitte<br />
und Bild ecken ist vom Betrachter aus gesehen<br />
nicht identisch.<br />
Der Sitzabstand entscheidet<br />
Die richtige Krümmung zu fi nden, ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Wissenschaft für sich, denn im Idealfall soll e<strong>in</strong><br />
gebogener Fernseher als absolut gerade wahrgenommen<br />
werden. Die Mathematik lässt sich an<br />
dieser Stelle lei<strong>der</strong> nicht überlisten und somit ist<br />
<strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Krümmung immer e<strong>in</strong>e Frage des<br />
Sitzabstands. An <strong>der</strong> Kyushu Universität <strong>in</strong> Japan<br />
führte Dr. Takeda Versuchsreihen durch, <strong>in</strong>dem<br />
er Lichter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe aufstellen ließ und Versuchspersonen<br />
befragte, ob die Lichterreihe als<br />
gerade L<strong>in</strong>ie wahrgenommen wurden. Dabei zog<br />
er die durchschnittliche Sitzdistanz zum Fernseher<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wohnzimmer <strong>in</strong> Betracht und ließ<br />
die Lichter solange neu anordnen, bis die Lichterreihe<br />
absolut gerade erschien. Das Paradoxe:<br />
Am Ende standen die Lichter nicht exakt nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>,<br />
son<strong>der</strong>n die äußeren Lichter wurden<br />
näher zum Betrachter verschoben – die Lichterreihe<br />
vollzog also e<strong>in</strong>e gleichmäßige Krümmung.<br />
Der japanische Hersteller Sony nahm diese Studie<br />
zum Anlass, um e<strong>in</strong>en eigenen gebogenen<br />
Fernseher namens S990 zu bauen, <strong>der</strong> 2013<br />
Bil<strong>der</strong>: Samsung, Sony, Sony Pictures<br />
88
Curved TV<br />
Technik<br />
Der neue Trend: Curved-TV<br />
Sonys S90 (l<strong>in</strong>ks) und X9005B (rechts) im Vergleich: Die Bildkrümmung ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> <strong>der</strong> Realität kaum wahrnehmbar, <strong>der</strong> Bilde<strong>in</strong>druck des S90 wirkt<br />
bei mittiger Sitzposition etwas imposanter. Die Lautsprecher des S90 s<strong>in</strong>d dezenter <strong>in</strong>tegriert und <strong>der</strong> TV damit kompakter<br />
aber lei<strong>der</strong> nicht <strong>in</strong> Deutschland erschien. Umso<br />
gespannter waren wir, als <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Europapremiere<br />
des neuen Sony-Curved-TVs gefeiert<br />
wurde, <strong>der</strong> schlicht S90 getauft wurde.<br />
Der Reiz des Curved-Designs<br />
X9 mit besserer Kurvenlage<br />
Technologisch gleicht <strong>der</strong> S90 dem 65-Zoll-UHD-<br />
TV X9005B: UHD-Aufl ösung mit mehr als acht<br />
Millionen Pixeln, bestmögliche Sony-Bildverarbeitung,<br />
erweiterte Farbdarstellung und präzise<br />
Edge-LED-Ansteuerung dürften auch den S90<br />
zum Bildstar machen. Der Preis ist beim gebogenen<br />
Modell sogar ger<strong>in</strong>ger: 3 999 Euro verlangt<br />
Sony im Gegensatz zum 65-Zoll-Modell X9005B,<br />
das 4 199 Euro kostet. Während <strong>der</strong> X9005B<br />
bullige Lautsprecher l<strong>in</strong>ks und rechts aufweist,<br />
s<strong>in</strong>d diese beim S90 wesentlich dezenter <strong>in</strong>tegriert.<br />
Als kle<strong>in</strong>e Designspielerei fi nden sich im<br />
Lautsprecherbereich mittig platziert blaue LEDs,<br />
die aber abschaltbar s<strong>in</strong>d. Im Tontest ließen sich<br />
bereits Unterschiede zum X9005B ausmachen:<br />
Den enormen Tiefbass des X9005B erreicht<br />
<strong>der</strong> S90 nicht, sodass <strong>der</strong> drahtlose Subwoofer<br />
gleich dazubestellt werden sollte. Von diesem<br />
kle<strong>in</strong>en Manko abgesehen gefi el uns <strong>der</strong> virtuelle<br />
Surround-Effekt des S90 aber besser, <strong>der</strong> Klang<br />
umhüllt den Zuschauer beson<strong>der</strong>s bei K<strong>in</strong>ofi lmen<br />
noch effektvoller. Apropos umhüllen: Obwohl die<br />
Krümmung des S90 dezenter als bei an<strong>der</strong>en<br />
Curved-TVs ausfällt, ist e<strong>in</strong> Bildvorteil dennoch<br />
sichtbar. Da nahezu alle UHD-Fernseher auf<br />
blickw<strong>in</strong>kel<strong>in</strong>stabile LCD-Panel setzen, sche<strong>in</strong>t<br />
<strong>der</strong> Bildkontrast bzw. die Farb<strong>in</strong>tensität zu den<br />
Bildecken häufi g selbst dann abzunehmen, wenn<br />
Sie exakt mittig vor dem Fernseher sitzen. Durch<br />
die leichte Krümmung wird dieser Effekt reduziert<br />
und <strong>der</strong> Bilde<strong>in</strong>druck ist über die gesamte Bildfl ä-<br />
che identisch – vorausgesetzt Sie sitzen optimal<br />
vor dem Fernseher.<br />
E<strong>in</strong>e nach vorn gebogene Bildfläche sorgt für e<strong>in</strong>en vergrößerten Bilde<strong>in</strong>druck im Vergleich zu<br />
e<strong>in</strong>em Flachbild-TV mit gleicher Bilddiagonale<br />
Die Blickw<strong>in</strong>kelabhängigkeit <strong>der</strong> VA-LCD-Technik wird durch die Wölbung m<strong>in</strong>imiert. Bildecken<br />
ersche<strong>in</strong>en bei mittiger Sitzposition kontraststärker<br />
Ist curved besser als flach?<br />
Die wohl wichtigste Frage lautet: Lohnt es sich<br />
auf e<strong>in</strong>en Curved-TV wie den S90 zu warten,<br />
wenn sehr gute Modelle wie <strong>der</strong> X9005B bereits<br />
im Handel erhältlich s<strong>in</strong>d? Die Antwort darauf<br />
liegt e<strong>in</strong>mal mehr im Auge des Betrachters.<br />
Sony zeigt mit dem S90, wie sich neues Design<br />
unsche<strong>in</strong>bar <strong>in</strong> die Wohnumgebung <strong>in</strong>tegrieren<br />
lässt. Im Gegensatz zum X9005B, dessen Lautsprecher<br />
die Baubreite deutlich ansteigen lassen,<br />
ist <strong>der</strong> S90 e<strong>in</strong>facher <strong>in</strong> bestehende Wohnumgebungen<br />
zu <strong>in</strong>tegrieren: Vergleichen Sie die<br />
65-Zoll-Modelle mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, beansprucht <strong>der</strong><br />
S90 16 cm weniger Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Breite als <strong>der</strong><br />
X9005B. Die XXL-75-Zoll-Version des S90 benötigt<br />
nur knapp 6,5 cm mehr Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Breite als<br />
die 65-Zoll-Version des X9005B. Zugleich steigert<br />
die leichte Krümmung den Mittendr<strong>in</strong>effekt<br />
<strong>in</strong> K<strong>in</strong>ofi lmen und das Ziel, die Krümmung als<br />
solche nicht mehr wahrzunehmen, wurde tatsächlich<br />
erreicht. Schon jetzt lässt sich absehen,<br />
dass Curved-TVs gekommen s<strong>in</strong>d, um zu bleiben,<br />
und immer mehr fl achen Fernsehern den<br />
Rang ablaufen werden. Verschw<strong>in</strong>den werden<br />
die klassischen Flachbildfernseher aber nicht.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 89
Technik<br />
Curved TV<br />
sehr gut<br />
Samsung UE105S9W<br />
Neben <strong>der</strong> Standardfernbedienung di legt Samsung<br />
e<strong>in</strong>e kompakte Variante mit NFC und Mikrofon bei<br />
Fernseher <strong>in</strong> Le<strong>in</strong>wandgröße<br />
Haben Sie zufällig e<strong>in</strong> Vermögen geerbt o<strong>der</strong> im Lotto gewonnen, dann hat<br />
Samsung den passenden Fernseher im Programm. Doch ke<strong>in</strong>e Angst: Der<br />
UE105S9W ist ke<strong>in</strong>esfalls Blendwerk, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> beste Fernseher für den<br />
K<strong>in</strong>ofi lm e<strong>in</strong>satz, den man sich wünschen kann.<br />
Der Reiz des Fernsehers liegt weniger <strong>in</strong> den<br />
Smart-TV-Funktionen, den Doppeltunern <strong>in</strong>klusive<br />
UHD-Empfang o<strong>der</strong> im vom UE85S9<br />
bekannten Design, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größe und im<br />
Format. Derzeit präsentiert ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Hersteller<br />
Fernseher im 21 : 9-Bildseitenverhältnis, das für<br />
die balkenfreie K<strong>in</strong>ofilmdarstellung unabd<strong>in</strong>glich<br />
ist. Obwohl es sich beim UE105S9W um e<strong>in</strong>en<br />
UHD-Fernseher handelt, fällt die Auflösung formatbed<strong>in</strong>gt<br />
abweichend aus: Statt 3840 × 2160<br />
Bildpunkten s<strong>in</strong>d 5120 × 2160 Pixel auf <strong>der</strong><br />
XXL-Bildfläche verteilt. Das sorgt zwar nicht für<br />
noch schärfere Bil<strong>der</strong> (<strong>der</strong> TV akzeptiert maximal<br />
4 096 × 2 160 Pixel und <strong>in</strong>terpoliert den Rest),<br />
wohl aber für e<strong>in</strong>en unnachahmlichen Panoramaeffekt.<br />
Während bei jedem an<strong>der</strong>en UHD-<br />
Fernseher K<strong>in</strong>ofilme <strong>in</strong> C<strong>in</strong>escope zusammenschrumpfen<br />
und die schwarzen Balken knapp 25<br />
Prozent <strong>der</strong> Bildfläche ungenutzt lassen, wachsen<br />
die K<strong>in</strong>o<strong>in</strong>halte auf dem UE105S9W auf gigantische<br />
2,66-Meter-Bilddiagonale an. Damit das<br />
auch richtig klappt, müssen Sie das Bildformat<br />
entsprechend umschalten; und zwar nicht auf<br />
die Vorgabe 21 : 9 (hierbei wird das Bildsignal<br />
<strong>in</strong> die Breite verzerrt), son<strong>der</strong>n auf Zoom (Bildvergrößerung<br />
für maximale Breite im richtigen<br />
Bil<strong>der</strong>: © Coloures-pic - Fotolia.com, Auerbach Verlag, Samsung<br />
90
Curved TV<br />
Technik<br />
Damit die gesamte Bildfläche im 21:9-Superbreitbildformat gefüllt wird, sollte <strong>in</strong> den Bildformate<strong>in</strong>stellungen die Option „Zoom“ gewählt werden, dabei<br />
werden die schwarzen Balken ausgeblendet. Dank riesiger Bilddiagonale können Sie auch im Bild-<strong>in</strong>-Bild-Betrieb Texte bequem lesen (drittes Bild)<br />
Seitenverhältnis). Der Clou: Mit dem UE105S9W<br />
zeigen sich 21 : 9-K<strong>in</strong>ofilme, 16 : 9-Inhalte und<br />
4 : 3-Sendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Größenrelation<br />
und weisen e<strong>in</strong>e identische Bildhöhe auf – e<strong>in</strong>zig<br />
die Breite verän<strong>der</strong>t sich. Somit sehen Sie bei regulären<br />
16 : 9- und 4 : 3-Inhalten schwarze Balken<br />
l<strong>in</strong>ks und rechts vom Bild, was aber ke<strong>in</strong>esfalls<br />
störend wirkt. Ganz im Gegenteil: Die auffällige<br />
Krümmung <strong>der</strong> Bildfläche flacht im Bereich <strong>der</strong><br />
Bildmitte ab, sodass 16 : 9-Inhalte weitaus weniger<br />
gekrümmt ersche<strong>in</strong>en als 21 : 9-K<strong>in</strong>ofilme.<br />
Damit kommen Sport- und Doku<strong>in</strong>halte ohne<br />
störende Verzerrungen aus, während Sie bei<br />
K<strong>in</strong>ofilmen und voller Bildbreite förmlich <strong>in</strong> den<br />
Inhalt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gezogen werden und <strong>der</strong> Panoramaeffekt<br />
verstärkt wird. Zudem verbessert die<br />
Krümmung die Kontrastdarstellung bei mittlerer<br />
Sitzposition: Bei planer Bildfläche würden <strong>in</strong>folge<br />
des blickw<strong>in</strong>kel<strong>in</strong>stabilen LCD-Panels die Bildecken<br />
stärker ausbleichen.<br />
Maximaler Kontrastumfang<br />
Wie beim UE85S9 kommt e<strong>in</strong>e Direct-LED-Beleuchtung<br />
zum E<strong>in</strong>satz, d. h. die Leuchtdioden<br />
s<strong>in</strong>d vollfl ächig über die gesamte Bildfl äche verteilt.<br />
Zwar zeigte sich im Test die Zonenansteuerung<br />
etwas grob, doch das Dimm<strong>in</strong>g arbeitete<br />
auch bei anspruchsvollen Filmen wie „Gravity“<br />
o<strong>der</strong> „Harry Potter 7.2“ fehlerfrei. Die Bildhelligkeit<br />
fällt je<strong>der</strong>zeit makellos aus und die Schwarzdarstellung<br />
überzeugt auch im komplett abgedunkelten<br />
Raum. Zwar ist absolutes Schwarz nur<br />
bei vollfl ächigen dunklen Bil<strong>der</strong>n möglich, doch<br />
<strong>in</strong>sgesamt bewegt sich die Darstellung auf dem<br />
Niveau <strong>der</strong> besten Plasmafernseher. E<strong>in</strong>zig bei<br />
e<strong>in</strong>er Filmszene im Film „Kill Bill Vol.2“ geriet die<br />
LED-Ansteuerung aus dem Tritt und fl ackerte<br />
unkoord<strong>in</strong>iert – Samsung ist sich des Problems<br />
aber bewusst, bereits erfolgte Updates für die<br />
HU8590-Serie sollen auch dem UE105S9W<br />
zu e<strong>in</strong>er fehlerfreien Darstellung verhelfen.<br />
Von diesem kle<strong>in</strong>en Makel abgesehen konnten<br />
die Schwarz- und Kontrastdarstellung je<strong>der</strong>zeit<br />
überzeugen und vor allem die Detailwie<strong>der</strong>gabe<br />
<strong>in</strong> dunklen Bereichen ist schlichtweg Referenz.<br />
Neue Rekorde im UHD-Bereich stellt <strong>der</strong><br />
UE105S9W bei <strong>der</strong> Bewegtbildschärfe auf: Bil<strong>der</strong><br />
zeigen sich kaum unschärfer, die sehr hohe<br />
Aufl ösung wird bei schnellen Bildbewegungen<br />
sehr gut aufrechterhalten.<br />
den Filmmodus, hier müssen Sie die Rauschfi lter<br />
und den vorab e<strong>in</strong>gestellten Bildbeschnitt aber<br />
zunächst manuell deaktivieren. UHD-Fans, die<br />
über Videoquellen mit unkomprimierter Farbauflösung<br />
verfügen, sollten die Funktion HDMI-<br />
UHD-Color für maximale Qualität aktivieren,<br />
aber darauf achten, dass als Videoe<strong>in</strong>gang nicht<br />
<strong>der</strong> HDMI-MHL-Anschluss gewählt wird, <strong>der</strong> bei<br />
voller Farbaufl ösung nur 30-UHD-Bil<strong>der</strong> pro Sekunde<br />
unterstützt (an<strong>der</strong>e HDMI-E<strong>in</strong>gänge 60<br />
UHD-Bil<strong>der</strong> pro Sekunde). Von <strong>der</strong> absoluten<br />
Perfektion trennen den UE105S9W <strong>der</strong>zeit noch<br />
Softwareschwächen, so war die 3D-Darstellung<br />
gänzlich unbrauchbar. Zudem ist die Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
nicht optimal: Exakt mittig<br />
zeigten sich an <strong>der</strong> Oberkante leichte vertikale<br />
Streifenmuster. Auch beim Klang haben wir uns<br />
im Bereich des Tieftons etwas mehr erhofft.<br />
Genial o<strong>der</strong> verrückt?<br />
Auf <strong>der</strong> Habenseite verbucht <strong>der</strong> UE105S9W<br />
e<strong>in</strong>e gigantische Bilddiagonale und e<strong>in</strong>e exzellente<br />
Bildqualität, doch <strong>der</strong> Preisaufschlag<br />
von 100 000 Euro im Vergleich zu 85-Zoll-<br />
Fernsehern ist extrem. Alternativ lassen sich<br />
mittels 4K-Projektoren noch größere Bil<strong>der</strong> bei<br />
gleichzeitig ger<strong>in</strong>geren Kosten verwirklichen.<br />
Wer sich allerd<strong>in</strong>gs vom Preis nicht abschrecken<br />
lässt, erhält den besten K<strong>in</strong>ofernseher,<br />
<strong>der</strong> jemals gebaut wurde.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
E<strong>in</strong>stellung für e<strong>in</strong> natürliches Bild<br />
Bildmodus Film<br />
H<strong>in</strong>tergrundbel Je nach Wunsch<br />
Kontrast 100<br />
Helligkeit 44<br />
Schärfe 20<br />
Farbe 50<br />
Farbton<br />
G50 R50<br />
Bildformat Bildanpassung<br />
Optimalkontrast Aus<br />
Schwarzton Aus<br />
Hautton 0<br />
Farbraum<br />
Auto<br />
Weißabgleich<br />
Off set R/G/B,<br />
Ga<strong>in</strong> R/G/B<br />
Gamma 0<br />
Farbton Warm 2<br />
dig. aufbereiten<br />
MPEG-Rauschfi lter<br />
HDMI-Schwarzp.<br />
Motion Plus<br />
(Benutzerdefi<br />
niert)<br />
LED Clear Motion<br />
Smart-LED<br />
K<strong>in</strong>oschwarz<br />
Off set R/G/B: -5/0/-5,<br />
Ga<strong>in</strong> R/G/B: 0/-2/-13<br />
Aus<br />
Aus<br />
Ger<strong>in</strong>g<br />
Benutzerdefi niert,<br />
Unschärfem<strong>in</strong><strong>der</strong>ung: 10,<br />
Jud<strong>der</strong>-M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung: 4<br />
Aus<br />
Hoch<br />
E<strong>in</strong><br />
Das K<strong>in</strong>o zuhause<br />
K<strong>in</strong>ofans kommen bei diesem Fernseher voll<br />
auf ihre Kosten, denn neben <strong>der</strong> balkenfreien<br />
Wie<strong>der</strong>gabe lassen sich K<strong>in</strong>obil<strong>der</strong> fast stufenlos<br />
fl üssiger gestalten und Artefakte m<strong>in</strong>imieren.<br />
Tipp: Schalten Sie den Fernseher unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong><br />
Die Messwerte bestätigen e<strong>in</strong> sauber abgestimmtes, farblich neutrales K<strong>in</strong>obild<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 91
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Bild und Ton kristallklar<br />
Wer e<strong>in</strong>e makellose Bildqualität genießen möchte, kommt an <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc nicht vorbei. Die neue Königsklasse<br />
<strong>der</strong> Abspieler kann Signale sogar mit 3 840 × 2 160 Bildpunkten und 60 Bil<strong>der</strong>n pro Sekunde ausgeben. In diesem<br />
Test tritt die Oberklasse von Panasonic gegen Sony an und zeigt, was heutzutage technisch möglich ist.<br />
UHD, Dual-Core-Prozessor und WLAN: Die<br />
aktuellen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player aus dem Premiumsegment<br />
von Sony und Panasonic machen<br />
auf dem Datenblatt e<strong>in</strong>iges her und müssen<br />
im Test zeigen, dass an dieser Stelle auch e<strong>in</strong><br />
Premiumpreis gerechtfertigt ist.<br />
Blockbuster <strong>in</strong> UHD<br />
Im Wohnzimmer will <strong>der</strong> Abspieler<br />
BDP-S7200 von Sony vor allem bei <strong>der</strong> Bildqualität<br />
auftrumpfen und <strong>der</strong> verbaute Videochip<br />
rechnet K<strong>in</strong>ofi lme nicht nur <strong>in</strong> die UHD-Aufl ö-<br />
sung hoch, son<strong>der</strong>n verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t auch Bildrauschen<br />
und Details sollen dank e<strong>in</strong>er effi zienten<br />
Nachbearbeitung noch fe<strong>in</strong>er dargestellt werden.<br />
Auch Panasonics Player DMP-BDT700 versteht<br />
sich auf die Bildausgabe mit 3 840 × 2 160<br />
Bildpunkten. Bildsignale gibt <strong>der</strong> DMP-BDT700<br />
entwe<strong>der</strong> via HDMI 2.0 o<strong>der</strong> Displayport 1.2a<br />
aus. So ist es möglich, UHD-Zuspielungen mit<br />
bis zu 60 Bil<strong>der</strong>n pro Sekunde auszugeben. Natürlich<br />
können die Player auch Fotos von e<strong>in</strong>em<br />
angeschlossenen USB-Speicher ultrahochaufl ö-<br />
send mit mehr als 8 Millionen Bildpunkten darstellen,<br />
was ungeme<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckend aussieht.<br />
Klangtalente<br />
Auch klanglich gehen Panasonic und Sony <strong>in</strong><br />
die Vollen und die Digital-Analog-Wandlung gel<strong>in</strong>gt<br />
mit bis zu 192 Kilohertz und 32 Bit. Davon<br />
profi tieren vor allem hochwertige FLAC-Dateien<br />
und die Klangqualität e<strong>in</strong>er Audio-CD kann sogar<br />
überboten werden. Zudem können Sie den<br />
hochaufl ösenden Ton bei Bedarf auch über den<br />
zweiten HDMI-Ausgang des DMP-BDT700 an<br />
Ihren AV-Receiver leiten o<strong>der</strong> Sie setzen auf den<br />
analogen 7.1-Ausgang. Panasonic strebt demnach<br />
nach Perfektion im audiovisuellen Bereich<br />
und das THX-Siegel unterstreicht den Anspruch<br />
weiter. Sony hat wie<strong>der</strong>um die Wie<strong>der</strong>gabe von<br />
SACDs auf <strong>der</strong> Habenseite und das verbaute<br />
Laufwerk soll während des Betriebs beson<strong>der</strong>s<br />
geräusch- und vibrationsarm laufen. Im Gegenzug<br />
müssen Sie bei Sony aber auf e<strong>in</strong>ige Anschlüsse<br />
verzichten.<br />
Echt smart<br />
Im hauseigenen Netzwerk streamen die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Abspieler<br />
selbst hochaufl ösende FLAC-Dateien<br />
problemlos und Sie können via Browser<br />
im Internet surfen. Natürlich werden auch Full-<br />
HD-Filme, etwa im MKV-Conta<strong>in</strong>er, aus dem<br />
Netzwerk ohne Fehler abgespielt. Zudem ist es<br />
möglich, den Bildschirm<strong>in</strong>halt e<strong>in</strong>es geeigneten<br />
Smartphones o<strong>der</strong> Tablets 1 : 1 an die Unterhalter<br />
zu schicken und so <strong>in</strong> XXL auf dem Flachbildfernseher<br />
darzustellen. Das geschieht dank<br />
Miracast und <strong>in</strong>ternem WLAN-Modul natürlich<br />
alles kabellos.<br />
DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
92
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Technik<br />
Panasonic DMP-BDT700<br />
ausgezeichnet<br />
Panasonic DMP-BDT700<br />
Panasonics Topmodell sieht nicht nur toll aus, son<strong>der</strong>n kann auch bei <strong>der</strong> Bild- und Tonqualität ordentlich punkten<br />
Äußerlich macht <strong>der</strong> DMP-BDT700 e<strong>in</strong>iges<br />
her und glänzt mit se<strong>in</strong>er gebürsteten Alum<strong>in</strong>iumoptik.<br />
Geht man auf Tuchfühlung, wird<br />
die edle Anmutung jedoch etwas bee<strong>in</strong>trächtigt,<br />
denn das Gehäuse des Abspielers besteht aus<br />
Kunststoff. Insgesamt trübt dieser Umstand das<br />
Auftreten aber nur leicht und <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
<strong>der</strong> sauberen Verarbeitung wird <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
dem Credo e<strong>in</strong>es Topmodells <strong>in</strong> jedem Fall<br />
gerecht. Als <strong>der</strong> DMP-BDT700 im Test das erste<br />
Mal angeschaltet wurde, wollten wir unseren<br />
Ohren kaum trauen. Denn bef<strong>in</strong>det sich ke<strong>in</strong>e<br />
Disc im Abspieler, verrichtet dieser se<strong>in</strong>e Arbeit<br />
komplett lautlos, da Panasonic ke<strong>in</strong>en Lüfter verbaut<br />
hat. Ke<strong>in</strong>e Angst: Die Wärmeentwicklung<br />
hält sich <strong>in</strong> Grenzen und auch nach stundenlangem<br />
Betrieb im Testlabor war die Betriebstemperatur<br />
stets unbedenklich. Legen Sie e<strong>in</strong>e<br />
Disc <strong>in</strong> das h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Frontblende versteckte<br />
Laufwerk, läuft dieses leicht rauschend an. Im<br />
Filmbetrieb ist <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player dann aber flüsterleise<br />
und die Disczugriffe s<strong>in</strong>d aus gängigen<br />
Sitzabständen ab zwei Metern im Grunde nicht<br />
mehr wahrnehmbar. Während <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe<br />
genehmigt sich <strong>der</strong> DMP-BDT700 rund 15 Watt<br />
aus <strong>der</strong> Steckdose. Das kl<strong>in</strong>gt nach wenig, es<br />
Was uns gefällt<br />
+ Bild- und Tonqualität, UHD<br />
+ Viele Anschlüsse, ke<strong>in</strong> Lüfter<br />
+ WLAN <strong>in</strong>tern, Wi-Fi Direct, Miracast<br />
+ Zweiter HDMI-Ausgang, SD-Slot<br />
Was uns stört<br />
– E<strong>in</strong>lesegeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
– Ke<strong>in</strong> Skype<br />
– Plastikgehäuse<br />
– Stromverbrauch<br />
gibt aber auch Modelle, die sich mit <strong>der</strong> Hälfte<br />
zufriedengeben; dafür aber auch weniger<br />
Funktionen an Bord haben. So gibt Panasonics<br />
Königsklasse Bil<strong>der</strong> etwa <strong>in</strong> UHD-Auflösung mit<br />
3 840 × 2 160 Bildpunkten und 60 Vollbil<strong>der</strong>n<br />
pro Sekunde aus. Das gel<strong>in</strong>gt zum e<strong>in</strong>en über<br />
die HDMI-2.0-Schnittstelle als auch über den<br />
Displayport-1.2a-Ausgang. Dabei werden Zuspielungen<br />
skaliert o<strong>der</strong> Sie genießen Ihre Fotos<br />
ultrahochauflösend mit 8 Millionen Bildpunkten.<br />
Der DMP-BDT700 wartet aber mit noch mehr<br />
Schnittstellen auf und über den zweiten HDMI-<br />
Ausgang können Sie zum Beispiel den Sound<br />
an Ihren AV-Receiver schicken. Bei Bedarf ist<br />
es sogar möglich, den Mehrkanalton über den<br />
analogen 7.1-Ausgang weiterzuleiten. Der D/A-<br />
Wandler kann maximal übrigens mit 192 Kilohertz<br />
und 32 Bit umgehen. Das THX-Zertifikat<br />
will die Güte <strong>der</strong> Bild- und Tonqualität weiter unterstreichen.<br />
Die Bildqualität im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Betrieb<br />
ist <strong>in</strong> jedem Fall über alle Zweifel erhaben und<br />
Sie erwartet e<strong>in</strong>e messerscharfe und farblich<br />
unverfälschte Darstellung. Auf Wunsch ist es<br />
zudem möglich, verschiedenen Bildparameter,<br />
wie etwa Schärfe, anzupassen. Der Videochip<br />
geht auch mit nicht optimalem Quellmaterial,<br />
etwa von e<strong>in</strong>er DVD, vorbildlich um und die<br />
Darstellung gel<strong>in</strong>gt nahezu flimmer- und rauschfrei.<br />
Über das <strong>in</strong>terne WLAN-Modul nehmen Sie<br />
kabellos Kontakt zum Internet auf. Die Qualität<br />
<strong>der</strong> Apps schwankt jedoch und im Grunde spielen<br />
nur die Video-on-Demand-Angebote und<br />
das Videoportal Youtube e<strong>in</strong>e Rolle. Über DLNA<br />
können auch Medien gestreamt werden und im<br />
Test war es problemlos möglich, e<strong>in</strong>e MKV-Datei<br />
<strong>in</strong> Full HD und mit DTS-Ton abzuspielen. Dank<br />
<strong>der</strong> Miracast- und Wi-Fi-Direct-Unterstützung<br />
kann man sogar den Bild<strong>in</strong>halt e<strong>in</strong>es geeigneten<br />
Android-Smartphones auf dem großen Fernseher<br />
darstellen. Derzeit s<strong>in</strong>d aber nur wenige<br />
Mobilgeräte mit dem Standard kompatibel, und<br />
auch wenn es funktioniert, gel<strong>in</strong>gt die Bild- und<br />
Tonausgabe nicht synchron. Zudem ist parallel<br />
ke<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zum Internet möglich, den im<br />
Zuge <strong>der</strong> Miracastverb<strong>in</strong>dung ist das WLAN-Modul<br />
für an<strong>der</strong>weitige Kommunikation geblockt.<br />
Austattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße (B/H/T)<br />
Leistungsaufnahme<br />
3D-Ausgabe<br />
UHD (4K)<br />
WLAN<br />
Smart TV<br />
Youtube<br />
Skype<br />
DLNA<br />
HDMI-CEC<br />
Aufl ösung<br />
Bootzeit<br />
Startzeit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Bilde<strong>in</strong>stellungen<br />
Technik<br />
Panasonic<br />
DMP-BDT700<br />
549 Euro<br />
44,6 × 6,7 × 25,5 cm<br />
14,6 W<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ne<strong>in</strong><br />
ja<br />
ja<br />
576 p, 720 p, 1 080 i, 1 080 p, 2 160 p<br />
16 Sekunden<br />
36 Sekunden<br />
ja<br />
Ausstattung 9/10<br />
Bedienung 9/10<br />
Wie<strong>der</strong>gabe 9/10<br />
Gesamt<br />
Panasonics <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player <strong>der</strong> Oberklasse sieht nicht nur schick<br />
und hochwertig aus, son<strong>der</strong>n punktet auch technisch mit e<strong>in</strong>er 1a<br />
Bild- und Tonqualität <strong>in</strong>klusive vieler Schnittstellen.<br />
Anschlussfreudig: Neben <strong>der</strong> digitalen Tonweiterleitung können Sie Ihr 7.1-Surroundsystem auch auf analogem Wege anschließen. Zwei HDMI-Ausgänge<br />
ermöglichen z. B. die getrennte Bild- und Tonausgabe<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 93
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Sony BDP-S7200<br />
sehr gut<br />
Sony BDP-S7200<br />
Der BDP-S7200 sieht edel und gleichzeitig angenehm dezent aus. Lei<strong>der</strong> besteht das Gehäuse komplett aus Plastik<br />
Sonys aktuelles Flaggschiff <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
ist bereits für knapp über 250 Euro zu<br />
haben und will vor allem bei <strong>der</strong> Bildqualität<br />
auftrumpfen. So ist zum e<strong>in</strong>en die Bildausgabe<br />
<strong>in</strong> UHD-Auflösung mit 3 840 × 2 160 Pixeln<br />
möglich und Sie können Ihre Fotos mit echten<br />
8 Megapixeln auf e<strong>in</strong>em geeigneten Flachbildfernseher<br />
bestaunen. Zum an<strong>der</strong>en verfügt<br />
<strong>der</strong> Abspieler über e<strong>in</strong>e äußert leistungsfähige<br />
Videosektion; dabei handelt es sich jedoch nicht<br />
um den aus den Flachbildfernsehern bekannten<br />
hochgelobten X-Reality-Chip. Doch <strong>der</strong> Ansatz<br />
im BDP-S7200 arbeitet auf ähnlich hohem<br />
Niveau und dank diverser Nachbearbeitungen<br />
erstrahlen selbst Filme von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc noch<br />
schärfer und greifbarer. Vor allem niedrig aufgelöstes<br />
Material von e<strong>in</strong>er DVD profitiert von den<br />
Algorithmen und die Abbildung wird sichtlich<br />
aufgewertet. Vor allem die Rauschunterdrückung<br />
leistet Bee<strong>in</strong>druckendes und die Darstellung<br />
erstrahlt nahezu lupenre<strong>in</strong>. Im Audiobereich will<br />
Sony ebenfalls Qualitätsfanatiker ansprechen<br />
und lockt mit <strong>der</strong> SACD-Unterstützung. Im<br />
Betrieb zeigt sich <strong>der</strong> Player von e<strong>in</strong>er relativ zügigen<br />
Seite und <strong>der</strong> Start beziehungsweise das<br />
Laden von komplexen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs gel<strong>in</strong>gt <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em kurzen Zeitfenster. Auch die Bedienung<br />
Was uns gefällt<br />
+ Exzellente Bildqualität, UHD<br />
+ Bildnachbearbeitung<br />
+ WLAN <strong>in</strong>tern, SACD-Unterstützung<br />
+ Niedriger Stromverbrauch, ke<strong>in</strong> Lüfter<br />
Was uns stört<br />
– Plastikgehäuse<br />
– Wenig Anschlüsse<br />
– Ke<strong>in</strong> NFC und Skype<br />
– Laufwerk im Betrieb leicht hörbar<br />
klappt weitgehend flüssig. Der strickleiterartige<br />
Menüaufbau, bekannt von <strong>der</strong> Playstation 3,<br />
wirkt mittlerweile aber etwas antiquiert. Neben<br />
<strong>der</strong> Fernbedienung ist alternativ auch<br />
e<strong>in</strong>e Steuerung über e<strong>in</strong>e App für Apple- und<br />
Android-Geräte denkbar. Der im Smart-TV-Funktionsumfang<br />
zu f<strong>in</strong>dende Internetbrowser ist<br />
zudem auch über e<strong>in</strong>e USB-Tastatur bedienbar.<br />
Kontakt zum Internet und <strong>in</strong>s Netzwerk nimmt<br />
<strong>der</strong> BDP-S7200 kabellos via WLAN auf. Neben<br />
vielen Mediatheken von TV-Sen<strong>der</strong>n, die lei<strong>der</strong>,<br />
wie im Beispiel von ProSieben, nur sehr spärlich<br />
gefüllt s<strong>in</strong>d, haben Sie auch Zugriff auf e<strong>in</strong>ige<br />
Video-on-Demand-Angebote wie etwa Watchever<br />
und Maxdome. Natürlich ist auch <strong>der</strong> Zugriff<br />
auf Sonys Enterta<strong>in</strong>ment Network denkbar und<br />
so können Musik und Filme abgerufen werden.<br />
Im Netzwerk stehen die eigenen Medien zum<br />
Abruf bereit und im Test war es problemlos<br />
möglich, Full-HD-Filme im MKV-Conta<strong>in</strong>er mit<br />
DTS-Ton kabellos ohne Ruckler zu streamen.<br />
Auch Audiofans freuen sich über e<strong>in</strong>e hohe<br />
Formatvielfalt und sogar FLAC-Dateien wurden<br />
ohne zu Murren abgespielt. Über Miracast<br />
ist es zudem möglich, den Bildschirm<strong>in</strong>halt<br />
e<strong>in</strong>es passenden Smartphones 1 : 1 auf den<br />
großen Fernseher zu übertragen. Im Betrieb<br />
gibt sich <strong>der</strong> Abspieler im Grunde lautlos, da<br />
ke<strong>in</strong> Lüfter verbaut ist; rotiert aber e<strong>in</strong>e Disc<br />
im ausfahrbaren Laufwerk, ist e<strong>in</strong> leises Sirren<br />
und Rauschen lei<strong>der</strong> nicht vermeidbar. Dieses<br />
ist jedoch <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Soundkulisse e<strong>in</strong>es<br />
Blockbusters nicht mehr wahrnehmbar. Die<br />
Leistungsaufnahme fällt verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>g<br />
aus und wenn e<strong>in</strong> Film von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc läuft,<br />
fallen noch nicht e<strong>in</strong>mal 10 Watt an. Optisch<br />
sieht <strong>der</strong> BDP-S7200 unauffällig, aber edel aus.<br />
Das Gehäuse weist e<strong>in</strong>e gebürstete Alum<strong>in</strong>iumoptik<br />
auf, ist aber aus Plastik. Die Anschlussseite<br />
wird übersichtlich präsentiert und Sony verzichtet<br />
auf jegliche analogen Buchsen. So wird <strong>der</strong><br />
Ton entsprechend entwe<strong>der</strong> über den HDMI-<br />
Anschluss o<strong>der</strong> den koaxialen Digitalausgang an<br />
den AV-Receiver weitergeleitet. Letztlich stehen<br />
noch zwei USB-Buchsen zur Verfügung und die<br />
Medienwie<strong>der</strong>gabe gel<strong>in</strong>gt über USB-Speicher<br />
ebenfalls vorbildlich, denn es werden viele Videoformate<br />
erkannt.<br />
Austattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße (B/H/T)<br />
Leistungsaufnahme<br />
3D-Ausgabe<br />
UHD (4K)<br />
WLAN<br />
Smart TV<br />
Youtube<br />
Skype<br />
DLNA<br />
HDMI-CEC<br />
Aufl ösung<br />
Bootzeit<br />
Startzeit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Bilde<strong>in</strong>stellungen<br />
Technik<br />
Sony<br />
BDP-S7200<br />
269 Euro<br />
43 × 4,9 × 21 cm<br />
7,8 W<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ne<strong>in</strong><br />
ja<br />
ja<br />
576 p, 720 p, 1 080 i, 1 080 p, 2 160 p<br />
24 Sekunden<br />
27 Sekunden<br />
ja<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 8/10<br />
Wie<strong>der</strong>gabe 9,5/10<br />
Gesamt<br />
Sonys BDP-S7200 hat zwar wenig Schnittstellen, überzeugt aber<br />
vor allem bei <strong>der</strong> Bildqualität und lässt sogar Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc noch schärfer ersche<strong>in</strong>en.<br />
Spartanisch: Sony lässt alle analogen Audio- und Video-Buchsen außen vor und spart sogar den optischen Digitalausgang e<strong>in</strong>. So müssen Sie den Ton über<br />
HDMI o<strong>der</strong> die koaxiale Schnittstelle weiterleiten<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, Sony<br />
94
Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />
8 000 weiteren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s fi nden Sie onl<strong>in</strong>e unter<br />
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Neuersche<strong>in</strong>ungen September/Oktober<br />
Service<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuersche<strong>in</strong>ungen*<br />
September 2014<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
19. Die Abenteuer von Mr.<br />
Peabody & Sherman<br />
Animation,<br />
Disney<br />
Für immer S<strong>in</strong>gle?<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Homeland – Die<br />
komplette Season 3<br />
Ra<strong>in</strong> Man<br />
Sons Of Anarchy –<br />
Season 4<br />
Wildes Land – Weg<br />
<strong>der</strong> Verdammten<br />
23. Die Drei Musketiere – Kampf<br />
10. um Frankreichs Krone<br />
The Employer<br />
Jail Bait – Überleben<br />
im Frauenknast<br />
Jigsaw<br />
Letzte Spur Berl<strong>in</strong> –<br />
Staffel 1 & 2<br />
Snowpiercer<br />
Torture Chamber<br />
Way Of The Wicked<br />
25. An jedem<br />
verdammten Sonntag<br />
Blood Ties<br />
Cornetto Trilogy<br />
Dreamcatcher<br />
Erbarmen<br />
Fünf Freunde 3<br />
Godzilla<br />
Hercules Reborn<br />
IMAX: Fighter Pilot –<br />
Operation Red Flag<br />
Invasion vom Mars<br />
Jarhead 2: Zurück<br />
<strong>in</strong> die Hölle<br />
Der letzte Exorzismus –<br />
Part 1 & The Next Chapter<br />
Das magische Haus<br />
Natural Born Killers<br />
Persona<br />
Salò o<strong>der</strong> die 120<br />
Tage von Sodom<br />
Das siebente Siegel<br />
Solarfi ghters<br />
Storm Ri<strong>der</strong> –<br />
Schnell wie <strong>der</strong> W<strong>in</strong>d<br />
Szenen e<strong>in</strong>er Ehe /<br />
Sarabande<br />
Der Tag bricht an<br />
Serie<br />
Fox<br />
Drama,<br />
Fox<br />
Serie,<br />
Fox<br />
Western,<br />
Alive<br />
Thriller,<br />
Ascot<br />
Thriller,<br />
Ascot<br />
Drama,<br />
Ascot<br />
Thriller,<br />
Ascot<br />
Serie,<br />
Ascot<br />
Science-Fiction,<br />
Ascot<br />
Horror,<br />
Ascot<br />
Horror,<br />
Ascot<br />
Drama,<br />
Warner<br />
Drama,<br />
Koch Media<br />
Komödie,<br />
Universal<br />
Horror,<br />
Warner<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Abenteuer,<br />
Constant<strong>in</strong><br />
Science-Fiction,<br />
Warner<br />
Abenteuer,<br />
Eurovideo<br />
Dokumentation,<br />
Eurovideo<br />
Science-Fiction,<br />
Koch Media<br />
Drama,<br />
Universal<br />
Horror,<br />
Studiocanal<br />
Animation,<br />
Studiocanal<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Science-Fiction,<br />
Koch Media<br />
Drama,<br />
Koch Media<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
September 2014<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
25. Des Teufels<br />
Advokat<br />
Drama,<br />
Eurovideo<br />
Tom & Jerry und <strong>der</strong><br />
verlorene Drache<br />
Wilde Erdbeeren<br />
Zombie Mania<br />
26. (R)evolution – Es geht<br />
um unser Überleben<br />
All Hallows’ Eve –<br />
Komm raus und spiel!<br />
Beltracchi – Die Kunst<br />
<strong>der</strong> Fälschung<br />
Blood Lake – Killerfi<br />
sche greifen an<br />
Bloodbath<br />
Bram Stoker’s Dracula 2 –<br />
Die Rückkehr <strong>der</strong> <strong>Blu</strong>tfürsten<br />
Fate/Kaleid l<strong>in</strong>er Prisma<br />
Illya – Gesamtausgabe<br />
Filmriss –<br />
The Blackout<br />
Flem<strong>in</strong>g<br />
Flex Is K<strong>in</strong>gs<br />
The Garden Of<br />
Words<br />
A Good Man –<br />
Gegen alle Regeln<br />
Headhunt<br />
Hunted – Vertraue<br />
niemandem<br />
National Geographic –<br />
Wildes Hawaii<br />
N<strong>in</strong>ja Apocalypse<br />
N<strong>in</strong>ja Double<br />
Feature<br />
N<strong>in</strong>ja Scroll/Sword<br />
of the Stranger<br />
Die Olsenbande<br />
auf hoher See<br />
Open Grave<br />
Pettersson und F<strong>in</strong>dus: Kle<strong>in</strong>er<br />
Quälgeist – große Freundschaft<br />
Projekt B<br />
Queen’s Blade –<br />
Gesamtausgabe Staffel 1<br />
Return Of The<br />
Warrior<br />
Rise Of The<br />
Predator<br />
Savannah<br />
Tokyo Powerman<br />
Unforgiven – Das Todesurteil<br />
<strong>der</strong> Toni Jo Henry<br />
Wildes<br />
Großbritannien<br />
Wooden Man<br />
You Are Not Alone<br />
Animation,<br />
Warner<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Horror,<br />
Studiocanal<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Horror,<br />
Alive<br />
Dokumentation,<br />
Senator<br />
Horror,<br />
Edel<br />
Horror,<br />
Alive<br />
Horror,<br />
Edel<br />
Animation,<br />
KAZÉ<br />
Komödie,<br />
Lighthouse<br />
Drama,<br />
Polyband<br />
Dokumentation,<br />
Capelight<br />
Animation,<br />
KAZÉ<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Thriller,<br />
Alive<br />
Serie,<br />
WVG<br />
Dokumentation,<br />
WVG<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Animation,<br />
Polyband<br />
Animation,<br />
Capelight<br />
Horror,<br />
Universum<br />
Familie,<br />
Senator<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Animation,<br />
KAZÉ<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Science-Fiction,<br />
Lighthouse<br />
Drama,<br />
Lighthouse<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Drama,<br />
Lighthouse<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Drama,<br />
Alive<br />
Oktober 2014<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
1. Alien Anthology (4 Discs, Science-Fiction,<br />
18. Jubiläums-Collection) Fox<br />
Bor<strong>der</strong>land<br />
Thriller,<br />
Tiberius<br />
Christ<strong>in</strong>e<br />
Thriller,<br />
Sony<br />
The Creature From<br />
The Black Lagoon<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Crook – Tödliche<br />
Konsequenzen<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Dracula<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Fox Searchlight Pictures<br />
– Jubiläums-Collection<br />
Drama,<br />
Fox<br />
Frankenste<strong>in</strong><br />
Horror,<br />
Universal<br />
Frankenste<strong>in</strong>s Braut<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Das Gesetz s<strong>in</strong>d wir<br />
Action,<br />
Alive<br />
Grace Of Monaco<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Halloween 2–5<br />
Horror,<br />
Tiberius<br />
<strong>India</strong>na Jones – The<br />
Complete Adventures<br />
Abenteuer,<br />
Paramount<br />
The Invisible Man<br />
Krim<strong>in</strong>alfi lm,<br />
Universal<br />
John Wayne<br />
Collection<br />
Western,<br />
Fox<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> des<br />
Monsieur Mathieu<br />
Drama,<br />
Constant<strong>in</strong><br />
<strong>Kite</strong> – Engel <strong>der</strong><br />
Rache<br />
Action,<br />
Tiberius<br />
Malefi cent – Die<br />
dunkle Fee<br />
Fantasy,<br />
Disney<br />
The Mummy<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Nächster Halt<br />
Fruitvale Station<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Never Cross The<br />
L<strong>in</strong>e<br />
Thriller,<br />
Tiberius<br />
One Chance – E<strong>in</strong>mal<br />
im Leben<br />
Drama,<br />
Concorde<br />
Phantom Of The<br />
Opera<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Der Schrecken vom<br />
Amazonas<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Spartacus:<br />
Complete Box<br />
Serie,<br />
Fox<br />
Universal Monsters<br />
Collection (Sargbox)<br />
Horror,<br />
Universal<br />
Das Universum <strong>der</strong><br />
Fische<br />
Dokumentation,<br />
Tiberius<br />
Unter Freunden –<br />
Komm, lass uns spielen<br />
Thriller,<br />
Tiberius<br />
Die wilden Siebziger<br />
– Staffel 7 & 8<br />
Serie,<br />
Tiberius<br />
The Wolf Man<br />
Horror,<br />
Universal<br />
X-Men: Zukunft ist<br />
Vergangenheit<br />
Science-Fiction,<br />
Fox<br />
Zwischen Welten<br />
Drama,<br />
Fox<br />
9. 20 Feet From<br />
Stardom<br />
Dokumentation,<br />
Studiocanal<br />
Bad Words<br />
Komödie,<br />
Universal<br />
The Bell Witch<br />
Haunt<strong>in</strong>g<br />
Horror,<br />
Eurovideo<br />
Oktober 2014<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
9.<br />
Horror,<br />
Dracula<br />
Eurovideo<br />
Edge of Tomorrow<br />
– Live. Die. Repeat.<br />
Science-Fiction,<br />
Warner<br />
The Kill<strong>in</strong>g – Die<br />
komplette zweite Staffel<br />
Serie,<br />
Studiocanal<br />
Der Medicus<br />
Abenteuer,<br />
Universal<br />
A Million Ways To<br />
Die In The West<br />
Komödie,<br />
Universal<br />
Need For Speed<br />
Action,<br />
Constant<strong>in</strong><br />
Suits – Season 3<br />
Serie,<br />
Universal<br />
Urlaubsreif<br />
Komödie,<br />
Warner<br />
Die zwei Gesichter<br />
des Januars<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
10. Chihiros Reise <strong>in</strong>s<br />
Zauberland<br />
Animation,<br />
Universum<br />
Enemy<br />
Thriller,<br />
Capelight<br />
Lichtmond 3 –<br />
Days of Eternity<br />
Musik,<br />
Alive<br />
Nurse<br />
Horror,<br />
Universum<br />
Paris um jeden<br />
Preis<br />
Komödie,<br />
Polyband<br />
Un<strong>der</strong> The Sk<strong>in</strong> –<br />
Tödliche Verführung<br />
Science-Fiction,<br />
Senator<br />
Words & Pictures<br />
Komödie,<br />
Senator<br />
14. Amy – Sie öff net<br />
das Tor zur Hölle<br />
Horror,<br />
Ascot<br />
Silent Assass<strong>in</strong>s –<br />
Lautlose Killer<br />
Action,<br />
Ascot<br />
Wildes Afrika 3D – E<strong>in</strong>e<br />
außergewöhnliche Reise<br />
Dokumentation,<br />
KSM<br />
16.<br />
Drama,<br />
Cocktail<br />
Disney<br />
Defi ance – Season 2<br />
Science-Fiction,<br />
Universal<br />
Die Farbe des<br />
Geldes<br />
Action,<br />
Disney<br />
Ghostbusters I & II<br />
Komödie,<br />
Sony<br />
Hannibal<br />
Thriller,<br />
Universal<br />
Kopfgeld<br />
Thriller,<br />
Disney<br />
Landauer – Der<br />
Präsident<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Newsies – Die<br />
Zeitungsjungen<br />
Musik,<br />
Disney<br />
Die Steven Spielberg<br />
Director’s Collection<br />
Science-Fiction,<br />
Universal<br />
T<strong>in</strong>kerBell und die<br />
Piratenfee<br />
Animation,<br />
Disney<br />
17.<br />
Drama,<br />
Die Bibel<br />
Fox<br />
Devil’s<br />
Due – Teufelsbrut<br />
Horror,<br />
Fox<br />
Lone Survivor<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Das Schicksal ist e<strong>in</strong><br />
mieser Verräter<br />
Drama,<br />
Fox<br />
Westen<br />
Drama,<br />
Senator<br />
Der Zufrühkommer<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Än<strong>der</strong>ungen<br />
Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 95
Service<br />
Leserbriefe<br />
Leserbriefe<br />
In den letzten Wochen erhielten wir viele Zusendungen zum Thema „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung“, von denen wir Ihnen hier<br />
e<strong>in</strong>ige auf dieser Doppelseite präsentieren wollen. Dabei gibt es nicht nur positive Stimmen zu prall gefüllten <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Regalen.<br />
Und die Frage ist absolut berechtigt: Ab welchem Punkt wird e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>schönes Hobby wie das Sammeln<br />
guter Filme zu e<strong>in</strong>er Sucht? Schreiben Sie uns und nehmen Sie Teil an <strong>der</strong> Diskussion. Und natürlich freuen<br />
wir uns auch weiterh<strong>in</strong> über Fotos <strong>der</strong> schönsten Son<strong>der</strong>editionen und Sammlerstücke aus Ihrer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung.<br />
Suchtgefahr<br />
Es gibt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Philatelie, Numismatik,<br />
Kle<strong>in</strong>tierhaltung u. a. Gebieten Suchtgefahren<br />
beim sammeln, was zur völligen<br />
Mittellosigkeit führen kann. Bei den hier<br />
gezeigten Fotos (Siehe Ausgabe 06/14, S.<br />
96) ist deutlich zu sehen, dass das Besitzen<br />
von Filmen das Leben des Lesers bestimmt.<br />
Er selbst deutet an, von Freunden bereits<br />
behutsam darauf angesprochen worden zu<br />
se<strong>in</strong>. Man sieht hier, e<strong>in</strong> neues Regal muss<br />
sofort voll ausgelastet werden. Bald wird<br />
die Wohnung zu kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong>. Natürlich soll<br />
je<strong>der</strong> Erwachsene mit se<strong>in</strong>em Geld machen<br />
dürfen, was er will. Ich setze mir e<strong>in</strong> Limit<br />
beim Filmekauf pro Jahr, vor allem ist für<br />
mich ausschlaggebend, will ich mir den<br />
Film mehr als dreimal ansehen, damit er<br />
sich amortisiert. Solche Fotos mit Regalen<br />
bis an die Decke, wo sich die Bretter biegen,<br />
besser nicht veröffentlichen. Sie helfen<br />
Sammelwütigen nicht wirklich weiter,<br />
bestärken sie nur auf dem Weg zur Sucht.<br />
ANDREAS S.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />
Ich lese euer Magaz<strong>in</strong> seit <strong>der</strong> 1. Ausgabe.<br />
In den letzten Jahren im Abo. Nun würde es<br />
mich freuen, wenn die beiden Fotos <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
<strong>der</strong> nächsten Ausgaben veröffentlicht werden.<br />
Nach Video 2000/VHS, DVD, nun Fort-<br />
setzung <strong>der</strong> Sammlung im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Format.<br />
Und letzten Monat hab ich’s geschafft: erstmals<br />
mehr Discs <strong>in</strong> blau als DVDs.....<br />
ROBERT R.<br />
Gew<strong>in</strong>ner <strong>der</strong> Ausgabe 06/14<br />
The Body<br />
Das OFDB-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Paket<br />
mit 5 Filmen erhielten:<br />
Mathias Wagner aus Hamburg<br />
Thomas Leopold aus Klötze<br />
Jutta Milbach aus Mölln<br />
Flashpo<strong>in</strong>t<br />
Die Serien-Komplettbox<br />
mit 17 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s erhielt:<br />
Daniela Mangelsdorf aus Leer<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Gew<strong>in</strong>ner <strong>der</strong> Ausgabe 05/14<br />
90 Jahre MGM<br />
Das offizielle Buch zum<br />
90. MGM-Jubiläum erhielten:<br />
Sonja Böttcher aus Ibbenbüren<br />
Mart<strong>in</strong> Lauer aus Osnabrück<br />
Andreas Maaß aus Berl<strong>in</strong><br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag<br />
96
Freude am Film<br />
Ich gebe monatlich m<strong>in</strong>destens 30 Euro<br />
für Filmzeitschriften aus und habe mir vor<br />
etwa zwei Jahren e<strong>in</strong>e davon abonniert.<br />
LEIDER stellte sich heraus, dass die Artikel<br />
recht arrogant und vermessen geschrieben<br />
wurden. Ke<strong>in</strong>erlei Respekt vor <strong>der</strong> „Kunst“<br />
des Filmemachens war spürbar. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus versuchte man diese Artikel und<br />
auch Bildkommentare mit verkrampftem<br />
Humor aufzuwerten. FEHLANZEIGE. Zum<strong>in</strong>dest<br />
bei mir. Ich denke, man sollte se<strong>in</strong>e<br />
persönliche Me<strong>in</strong>ung und se<strong>in</strong>en ganz eigenen<br />
Geschmack als Filmkritiker so wenig<br />
wie möglich e<strong>in</strong>fließen lassen. Man kann<br />
e<strong>in</strong>en Film nicht als MIST betiteln, wenn er<br />
weltweit <strong>der</strong> erfolgreichste war und beim<br />
Publikum sogar so beliebt, dass er sogar<br />
erfolgreich Fortsetzungen hervorbrachte.<br />
Zugegeben: Schwer. Ich habe selbst e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Facebook-Seite neben me<strong>in</strong>er eigenen,<br />
auf <strong>der</strong> ich, wenn ich e<strong>in</strong>en Film<br />
schaue, diesen rezensiere. Macht verdammt<br />
viel Spaß und ich verstehe IHRE Freude an<br />
Ihrem Beruf.<br />
Das ist auch <strong>der</strong> Grund, warum ich besagte<br />
Zeitschrift kündigte und Ihre abonnierte!<br />
Man merkt <strong>in</strong> Ihrem Magaz<strong>in</strong> die Freude<br />
am Film, dass diese Art Kunst auch mal<br />
nur berieselnde Wirkung und ke<strong>in</strong>e tiefgreifenden<br />
Lebensgeschichten und hochanspruchsvolle<br />
Dramen produzieren muss.<br />
Es ist zu lesen, dass alles um dieses große<br />
und spannende Thema berücksichtigt und<br />
nicht e<strong>in</strong>fach bl<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>gs abgeurteilt wird.<br />
Das gefällt mir!<br />
Beson<strong>der</strong>s schön f<strong>in</strong>de ich die Tatsache,<br />
dass Sie auch immer wie<strong>der</strong> gerne die<br />
Sammlungen Ihrer Leser abdrucken. Ich f<strong>in</strong>de<br />
es spannend und fasz<strong>in</strong>ierend zu sehen,<br />
dass ich nicht alle<strong>in</strong> mit me<strong>in</strong>em Hobby b<strong>in</strong>.<br />
Me<strong>in</strong>e Sammlung be<strong>in</strong>haltet laut me<strong>in</strong>em<br />
Verwaltungsprogramm zur Zeit etwa 2000<br />
Orig<strong>in</strong>al-Filme. Dabei sei erwähnt, dass<br />
zum Beispiel e<strong>in</strong>e Box, wie die „Dirty Harry<br />
– Box“ mit fünf Filmen von dem Programm<br />
als „1“ gezählt wird. Ebenso e<strong>in</strong>e ganze Stafel<br />
e<strong>in</strong>er Serie. Also s<strong>in</strong>d es weitaus mehr<br />
Filme, bei denen ich mir nie im E<strong>in</strong>zelnen<br />
die Mühe gemacht habe, sie zu zählen.<br />
Inzwischen habe ich me<strong>in</strong> Schlafzimmer<br />
zu e<strong>in</strong>em wahren DVD- und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal<br />
umbauen lassen und genieße dort auf<br />
e<strong>in</strong>em 60 Zoll Bildschirm die unterschiedlichsten<br />
Filme, von denen ich mir monatlich<br />
für rund 100 Euro immer wie<strong>der</strong> neue kaufe.<br />
Natürlich bef<strong>in</strong>den sich auch so manche<br />
Son<strong>der</strong>boxen darunter. Ich habe Ihnen mal<br />
e<strong>in</strong> paar Bil<strong>der</strong> aus dem letzten Jahr zusammengestellt,<br />
damit Sie sich e<strong>in</strong> Bild machen<br />
können. Wer weiß…. Vielleicht f<strong>in</strong>de ich<br />
mich ja auch mal auf <strong>der</strong> letzten Seite Ihres<br />
Magaz<strong>in</strong>s wie<strong>der</strong>. Ganz liebe Grüße, und<br />
machen Sie weiter, so wie bisher.<br />
THOMAS D.<br />
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1) Jahrgang 2009 des BLU-RAY MAGAZINs be<strong>in</strong>haltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (5/2008 und 6/2008)<br />
2) betrifft alle Ausgaben die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres erschienen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> Jahrgang be<strong>in</strong>haltet 12 Monate e<strong>in</strong>es Jahres und kostet 19,90 Euro.<br />
3) Jahrgang 2005 <strong>der</strong> DIGITAL TESTED be<strong>in</strong>haltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2004)<br />
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5) Jahrgang 2011 <strong>der</strong> HAUS & GARTEN TEST be<strong>in</strong>haltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2010)<br />
6) Jahrgang 2010 <strong>der</strong> SATELLIT EMPFANG+TECHNIK be<strong>in</strong>haltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (1/2009 und 2/2009)<br />
Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag, © Alberto Masnovo - Fotolia.com
<strong>Vorschau</strong><br />
Thema<br />
9/2014<br />
Nächstes Heft:<br />
24. Oktober 2014<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 3 55 79-100 • Fax (03 41) 3 55 79-111<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Falko Theuner (FT)<br />
Redaktion:<br />
Lydia Fischer (LF), Frances Monsheimer (FM),<br />
Christoph Pech (CHP), Patrick Schulze (PS),<br />
Tyler Süß (TS), Christian Troz<strong>in</strong>ski (CT),<br />
Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Steven Spielberg<br />
Er ist Mr. Blockbuster, <strong>der</strong> Mann h<strong>in</strong>ter „Der weiße Hai“ „E.T.“, „Jurassic Park“ und vielen an<strong>der</strong>en Filmklassikern,<br />
die heute jedes K<strong>in</strong>d kennt. Demnächst produziert er mit „<strong>India</strong>na Jones 5“, „Greml<strong>in</strong>s“ und<br />
„Jurassic World“ weitere Filme, die die Hollywood-Masch<strong>in</strong>erie antreiben werden. Grund genug ihn <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Special zu portraitieren.<br />
Film<br />
Peabody&Sherman:DerneueAnimationshit<br />
neue aus dem Hause Dreamworks<br />
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Das Magaz<strong>in</strong> berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
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den Umstieg.<br />
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Edge OfTomorrow: Die Science-Fiction-Manga-<br />
Verfilmung mit Tom Cruise<br />
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Bil<strong>der</strong>: Universal Pictures, 20th Century Fox, Warner Home Video<br />
Grafikdesign:<br />
Lisa Breyer, Kathar<strong>in</strong>a Grobe (Leitung),<br />
Stephan Krause, Stefan Kretzschmar,<br />
Ronny Labotzke, Kim Trank,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
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Simone Läßig, Ronja Kapke, Benjam<strong>in</strong> Mächler,<br />
Krist<strong>in</strong> Pflug, Carsten Philipp (Leitung)<br />
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Sandy Werner<br />
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Vertrieb:<br />
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Kassel<br />
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