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Deutschland: 3,60 € Österreich/Luxemburg: 4,20 € Schweiz: 7,00 CHF • Ausgabe 4/09<br />
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />
Neueröffnung:<br />
Das <strong>Blu</strong>Note-Café lädt<br />
ein zum Lauschen<br />
Workshop:<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für alle<br />
Roboterkrieg:<br />
Transformers<br />
und Terminator<br />
hochauflösend<br />
Eiskalter Sommerspaß im Kino<br />
<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3<br />
Scrats Abenteuer auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Harry Potter:<br />
Ewiger Zauberlehrling<br />
im Heimkinoformat<br />
Ghostbusters:<br />
Turbulente Geisterjagd<br />
auf der Playstation 3<br />
70 BDs im Test:<br />
Benjamin Button<br />
Operation Walküre<br />
Der fremde Sohn<br />
Star Trek I–VI<br />
Saw V<br />
u. v. a. m.<br />
Test des Monats:<br />
„Bolt“<br />
Action pur:<br />
„Transporter 3“<br />
Dan Brown:<br />
„Illuminati“ und „Sakrileg“
BLU-RAY FEIERT PREMIERE<br />
MIT STAR-AUFGEBOT.<br />
Für die neuen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Player von Panasonic lohnt es sich, einen roten Teppich auszurollen.<br />
Denn Sie bieten als erste Filmgenuss in Star-Qualität – überragend wie im Kino und dazu einen<br />
Internet-Zugriff ohne PC.<br />
ANZEIGE<br />
DMP-BD 80<br />
DMP-BD 60<br />
Stars werden vom Publikum bejubelt, weil sie faszinierender und<br />
überzeugender sind als andere. Das könnte bei den beiden neuen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Playern von Panasonic möglicherweise auch geschehen.<br />
Schließlich geben die Player DMP-BD60 (in schwarz und silber erhältlich)<br />
und DMP-BD80 (in schwarz erhältlich) mit ihrem „Rundum-<br />
Glücklich“-Paket alles dafür.<br />
So ermöglichen diese Multiformat-Talente sowohl der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
als auch der DVD und CD eine Abspielmöglichkeit. Der Reference<br />
Chroma Plus Prozessor erschafft ein kinogleiches Bild. Die Full HD<br />
Bildwiedergabe beträgt 24 Bilder pro Sekunde. Das Ergebnis: lebensechte<br />
Farb nuancen, überragende Farbtrennung, kristallklare<br />
Bilder und flüssige Bewegungsabläufe. Integrierte HD Tonformat-<br />
Dekoder geben allerfeinsten Kinoklang in 7.1 Surround Sound wieder.<br />
Besitzer eines Verstärkers ohne HDMI-Eingang sind mit dem DMP-<br />
BD80 ideal beraten, dieser verfügt über einen 7.1 analog Ausgang.<br />
Erstmalig bieten die neuen Player neben<br />
allen Funktionen der Vorgängermodelle<br />
Viera Cast. Diese Funktion ermöglicht den<br />
direkten Zugriff auf Internet-Angebote wie<br />
SC-BTX70<br />
YouTube oder den Bilderdienst Picasa. Ohne PC – ganz bequem<br />
vom Sofa aus. Die reichhaltige Multimedia-Ausstattung in High<br />
Definition lässt das Herz von Foto- und Camcorder-Fans höher<br />
schlagen. (Details zur Multimedia-Ausstattung finden Sie im Info-<br />
Kasten unten).<br />
Film-Fans, die es stylish und clever lieben, bietet Panasonic ein weiteres<br />
Highlight: das edle und kompakte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkino-System<br />
SC-BTX70 mit iPod-Direktanschluss, 2 Lautsprecher und einem<br />
Subwoofer, bietet feinsten Sound mit 375 Watt (RMS) Ausgangsleistung.<br />
Für eine atemberaubende Klangkulisse und brillante<br />
Bildqualität – wie im Kino, gibt dieses System Bilder in Full HD Qualität<br />
in 1080/24p aus. Ausgestattet mit dem Internet-Angebot Viera<br />
Cast und umfangreichen Multimedia-Zugängen, die ideale All-In-<br />
One Lösung.<br />
Aber damit nicht genug mit den Star-Aufgeboten: Panasonic feiert<br />
eine Welt-Premiere! Den neuen DMP-B15, den ersten trag baren<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Player mit integriertem und schwenkbaren 8,9 Zoll Display.<br />
Ausgestattet mit Multi format-Wiedergabe<br />
für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, DVD und CD sowie<br />
SD /SDHC-Karten slot. Per HDMI<br />
lässt sich der DMP-B15 auch an einen<br />
Flachbildschirm anschließen, mit den<br />
Eigenschaften eines vollwer tigen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
Players. High Definition für unterwegs<br />
und zuhause!<br />
Wer die Stars zur Premiere aus der<br />
ersten Reihe erleben will, sollte sich<br />
schnell bei seinem Händler einen Platz<br />
in der ersten Reihe sichern.<br />
DMP-B15<br />
Für Multimedia in<br />
High Definition.<br />
Foto- und Camcorder-Fans können ihre JPEG<br />
(HD) Bilder oder AVCHD Camcorder Aufnahmen<br />
direkt über den SD-Kartenslot in der Gerätefront<br />
in HD-Auflösung anschauen.<br />
Über den USB Eingang* können JPEG(HD),<br />
MP3 und DivX Daten abgespielt werden. Über<br />
die Funktion „JPEG-Diashow“ können Sie ihre<br />
JPEG Bilder so zusammen mit ihrer Lieblingsmusik<br />
genießen.<br />
Für spannende<br />
Filminfos.<br />
BD Live ist ein interaktives Feature mit dem<br />
Zusatzinhalte zum gerade gespielten Film aus<br />
dem Internet auf eine SD-Karte geladen werden<br />
können. Dazu zählen zusätzliche Untertitel,<br />
Film trailer oder Regiekommentare.<br />
Weitere Extras: Gewinnspiele oder Chats mit<br />
anderen Filmfans.<br />
Für Internetzusatznutzen<br />
ohne PC.<br />
Dank Viera Cast können erstmals ausgewählte<br />
Internet-Angebote direkt auf das TV-Gerät<br />
geladen werden. Wie zum Beispiel die neuesten<br />
YouTube -Videos oder Fotos über den<br />
Google-Dienst Picasa . Weitere Möglichkeiten<br />
sind in Planung.<br />
* DMP-B15 besitzt keinen USB-Eingang
62<br />
4/2009 Editorial<br />
Liebe Leser!<br />
Maschinen sind auch nur Menschen – unter diesem Motto könnte<br />
die Titelstory unserer neuen Ausgabe stehen. Ob „Transformers –<br />
Die Rache“ oder „Terminator: Die Erlösung“, Freunde gigantischer<br />
Blechschäden sollten die neuen Kinofilme auf keinen Fall verpassen.<br />
Wie schon in den letzten Monaten nutzen Studios und Verleiher auch<br />
hier wieder die Chance, die Vorgänger der Actionkracher zeitgleich auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in die Verkaufsregale zu bringen. Eine gute Gelegenheit für<br />
unsere Redaktion, Maschinen und Discs unter die Lupe zu nehmen.<br />
Aber nicht nur Maschinen und ihre menschlichen Mit- und Gegenspieler<br />
drängen auf die Leinwände und in die Heimkinos. Auch liebenswert-trottelige<br />
Faultiere, spätpubertierende Zauberlehrlinge oder<br />
<strong>Blu</strong>es-Legenden im Pensionsalter sind in neuer Schärfe zu genießen.<br />
Ob „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“ oder Harry-Potter, ob Jeff Beck oder B. B. King – unsere<br />
Tests verraten Ihnen, ob sich das Anschauen und Anhören lohnt. Gerade dem Anhören widmen wir<br />
uns in einer neuen Rubrik, dem „<strong>Blu</strong>Note-Café“. Setzen Sie sich zu uns und genießen Sie den <strong>Blu</strong>es in<br />
Blau.<br />
Neben aktuellen Empfehlungen, wie beispielsweise dem Film „Operation Walküre“ über das Stauffenberg-<br />
Attentat, stehen auch echte Kultstreifen wie Mel Brooks’ „Spaceballs“ oder „Ghostbusters“ demnächst<br />
im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal.<br />
Dass wir auch in dieser Ausgabe wieder eine Menge neuer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s empfehlen können, ist ein sichtbares<br />
Zeichen dafür, dass das Format weiter auf Erfolgskurs ist. Mag sein, dass nicht jedes Studio, nicht jeder<br />
Verleih so offensiv auf die neue Scheibe setzt wie Fox, Warner, Disney oder Kinowelt. Mag sein, dass<br />
es z. B. mit Universal und Concorde durchaus noch Zögerer und Zauderer gibt. Aber wenn schon der<br />
traditionell eigentlich ruhige Filmsommer in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> durchaus punkten kann, darf man auf einen<br />
echt blauen Herbst gespannt sein.<br />
Bis dahin genießen Sie die von uns empfohlenen blauen Scheiben und zur Abwechslung natürlich auch<br />
den blauen Sommerhimmel, der in den nächsten Wochen mit Sicherheit nicht ausbleiben wird.<br />
Herzlichst,<br />
UWE FUNK,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
21. August 2009<br />
www.hdplustv.de<br />
Die<br />
Website<br />
für das<br />
bessere<br />
Fernsehen<br />
Special Interest – <strong>Blu</strong>Note Café Film<br />
Film<br />
Special Interest – <strong>Blu</strong>Note Café<br />
<strong>Blu</strong>Note Café<br />
E<br />
John Mayer - Where The Light Is<br />
in Zitat des legendären James<br />
Brown lautet: „Funk is what you<br />
don’t play.“ Wem dieser Satz spanisch<br />
vorkommt, der kann ihn sich<br />
von John Mayer erklären lassen.<br />
Nur selten findet man einen Gitarristen,<br />
der die gezielte Auslassung<br />
von Tönen so gekonnt als Stilmi tel<br />
nutzt, der seine Musik sowohl aus<br />
Tönen als auch aus Pausen und<br />
angedeuteten „Ghost Notes“ zu<br />
einem Gesamtkunstwerk aufbaut.<br />
Dieses Talent ste lte der heute<br />
31-jährige Sänger und Songwriter<br />
auch im Jahre 2007 im Nokia Theatre<br />
in Los Angeles eindrucksvo l<br />
unter Beweis. Das Konzert setzt<br />
sich zusammen aus drei verschiedenen<br />
Sets: Der Abend beginnt<br />
unplugged, setzt sich mit dem<br />
John Mayer Trio fort und endet mit<br />
dem Auftritt der komple ten Band.<br />
Insgesamt gibt es auf der Scheibe<br />
160 Minuten erstklassige Musik,<br />
was nicht nur Mayer selbst zu<br />
verdanken ist. So befinden sich unter<br />
den Musikern z.B. auch Steve<br />
Jordan oder der großartige Bassist<br />
Pino Pa ladino. Es entsteht eine<br />
emotionsgeladene Performance<br />
aus <strong>Blu</strong>es, Folk und Pop mit einer<br />
guten Portion Funk. Die Disc lässt<br />
keinen bekannten Mayer-Song vermissen:<br />
„Waiting On The World To<br />
Change“, „Gravity“ oder „Slow Dancing<br />
In A Burning Room“ sind dementsprechend<br />
mit von der Partie.<br />
Überdies gibt es eine Akustikversion<br />
des Tom-Pe ty-Klassikers „Free<br />
Fa ling“ und eine Interpretation von<br />
Jimi Hendrix’ „Bold As Love“, in<br />
der John Mayer den Song mit<br />
seinem Solo regelrecht in Brand zu<br />
setzen scheint. Nicht nur die Musik<br />
überzeugt – bei der Produktion<br />
von „Where The Light Is“ hat man<br />
sämtlichen Aspekten die gebührende<br />
Aufmerksamkeit zukommen<br />
lassen und ein Gesamtkunstwerk<br />
erscha fen. Ton- und Bildqualität,<br />
Inhalt und Präsentation suchen ihresgleichen<br />
– selbst an interaktive<br />
Bild-in-Bild-Features und BD-Live-<br />
Inhalte hat man gedacht.<br />
Die Augen geschlossen, ins Solo vertieft – Außer der<br />
Musik vergisst Mayer alles um sich herum<br />
Der Abend beginnt mit einem Akustik-Set. Wichtiger<br />
Bestandteil des Konzertes ist auch die beeindruckende<br />
Lichtshow<br />
John Mayer, Amy Winehouse, B.B. King,<br />
Jeff Beck, Pat Metheny, Jimi Hendrix<br />
Immer mehr Musiker machen blau und veröffentlichen ihre Kunst auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Kein Wunder, denn insbesondere die verlustfreie Speicherung des<br />
Audiomaterials macht die blaue Scheibe zum perfekten Medium für Konzertmitschnitte.<br />
Sei es Jeff Becks unverwechselbarer Gitarrensound oder<br />
die Stimmgewalt des Ausnahmetalents Amy Winehouse - die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
hat Soul! Leisten Sie uns deshalb Gese lschaft bei der Eröffnung unseres<br />
<strong>Blu</strong>Note Cafés und entspannen Sie sich zu den Klängen der internationalen<br />
Superstars aus Funk, <strong>Blu</strong>es und Soul.<br />
Bilder: flickr/aschichan, iStockphoto/DNY59, Hanis, Stock.xchng<br />
Auch für das Konzert in „Shepherd’s Bush Empire“ hat<br />
sich Amy’s Friseur mächtig ins Zeug gelegt<br />
In vo lem Glanze – Ausnahmesängerin Amy Winehouse<br />
in der Londoner Porchester Ha l<br />
A<br />
Amy Winehouse - Live In London<br />
my Winehouse braucht kein<br />
glamouröses Outfit und keine<br />
Bühnenchoreografie. Sie braucht<br />
keine Lasershow, keine Special Effects<br />
und darf gerne auch mal zwei<br />
Textzeilen auslassen, um sta tdessen<br />
zum Getränk zu greifen. Sie ist<br />
eine der wenigen Künstlerinnen,<br />
die a lein durch Talent die Gunst<br />
des Publikums für sich gewinnen.<br />
Ihre Stimme ist – je nach Lied –<br />
vo l kindlicher Freude, Wut, Ironie<br />
oder tiefer Trauer. So begeisterte<br />
sie 2007 auch ihre Londoner Fans.<br />
Auf der Setlist standen sowohl<br />
melancholische Titel wie „Back To<br />
Black“ oder „Tears Dry On Their<br />
Own“ als auch die humorvolen,<br />
sozialkritischen Stücke „F*** Me<br />
Pumps“ und „Hey Li tle Rich Girl“.<br />
In den autobiografisch geprägten<br />
Songs „Rehab“ oder „You Know I’m<br />
No Good“ verarbeitet die Britin ihren<br />
exzessiven Lebenswandel. Unterstützung<br />
bekommt Winehouse<br />
von einer Background-Gruppe, der<br />
das Rhythmusgefühl o fenbar in<br />
die Wiege gelegt wurde. Auf dieser<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwartet den Zuschauer also<br />
kein durchgestyltes Popkonzert,<br />
sondern eine emotionsgeladene<br />
Funk- und Soul-Performance in<br />
authentischer Atmosphäre und mit<br />
einer Amy Winehouse, die augenscheinlich<br />
nicht nur von der Musik<br />
berauscht ist. Trotz gelegentlicher<br />
musikalischer Schönheitsfehler ist<br />
dieses Konzert eine Empfehlung<br />
für a le Fans der jungen Ausnahmekünstlerin.<br />
Ton- und Bildqualität<br />
der Disc bewegen sich auf hohem<br />
Niveau, auch wenn die Abmischung<br />
nicht immer über jeden<br />
Zweifel erhaben ist. Die Bildschärfe<br />
des Mitschni tes in der Porchester<br />
Ha l ist beeindruckend. Auf der<br />
Disc befindet sich außer den zwei<br />
jeweils ca. einstündigen Konzerten<br />
noch eine 45 Minuten lange Dokumentation<br />
in HD-Qualität sowie<br />
mit deutschen Untertiteln über den<br />
Aufstieg der Sängerin.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 63<br />
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Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 1
22 | Bolt<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />
62 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Special Interest<br />
AKTUELLES<br />
06 News<br />
08 Expertenumfrage<br />
14 Titelthema: Maschinenkrieg<br />
26 Harry-Potter-Spezial<br />
36 Dan-Brown-Spezial<br />
48 Kinovorschau: <strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3<br />
SERVICE<br />
10 Leserbriefe<br />
12 Heimkino-Top-Five<br />
13 Neuerscheinungen<br />
78 So testen wir<br />
97 Marktübersicht Player<br />
98 <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
32 | Operation Walküre<br />
Thriller<br />
26 | Harry Potter und der Halbblutprinz<br />
Kinovorschau<br />
SPIEL<br />
80 Ghostbusters – The Videogame<br />
82 Der Pate II<br />
83 InFamous<br />
84 Bionic Commando<br />
TECHNIK<br />
86 Workshop: Heimkino<br />
92 Onkyo „TX-SR607“<br />
94 Samsung „BD-P1600“<br />
95 Sony „BDP-S360“<br />
96 Harman/Kardon „BDP 10“<br />
Alle drei Filmversionen<br />
auf einer<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, plus den<br />
Director‘s Cut auf<br />
DVD: Die edle<br />
„Terminator 2 –<br />
Skynet Fan<br />
Edition“ macht<br />
Sammlerherzen<br />
glücklich.<br />
Test auf S. 19<br />
Sony „BDP-S360“: Die neue Player-Referenz?<br />
Titelbild: 20th Century Fox, Disney Home, Sony Pictures, Universum Film
14 | Krieg der Maschinen!<br />
Wüsten, Explosionen, CGI-Roboter – Die neuen Blockbuster „Transformers –<br />
Die Rache“ und „Terminator – Die Erlösung“ sind sich einig: Die Zukunft der<br />
Menschheit sieht mau aus<br />
BLU-RAY-TESTS<br />
Bewertung Disc Bewertung Disc Bewertung Disc<br />
71 2001 – Odyssey im Weltraum 6,5/10<br />
71 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt ... 5/10<br />
44 A Chinese Ghost Story 3 5,5/10<br />
66 Amy Winehouse – Live In London 6,5/10<br />
66 B. B. King – Live At Montreux 1993 7/10<br />
50 Bedtime Stories 7/10<br />
76 Big Trouble In Little China 6/10<br />
24 Bolt – Ein Hund für alle Fälle 8/10<br />
51 Bride Wars – Beste Feindinnen 5,5/10<br />
59 CSI (Season 1) 5/10<br />
59 CSI (Season 8) 5,5/10<br />
43 Das Tagebuch der Anne Frank 5/10<br />
38 Der Da Vinci Code – Sakrileg 8/10<br />
74 Der fremde Sohn (Import) 7/10<br />
41 Der seltsame Fall des Benjamin Button 8/10<br />
44 Die Geschichte vom Brandner Kaspar 5/10<br />
76 Die Schwerter des Königs 6,5/10<br />
77 Die Truman Show 6/10<br />
77 Disturbia 7/10<br />
68 Dr. Seltsam 5/10<br />
71 Dune 6/10<br />
76 Far Cry 6/10<br />
58 Fargo – <strong>Blu</strong>tiger Schnee 6/10<br />
54 Freitag der 13. 6/10<br />
75 Frost/Nixon (Import) 7/10<br />
76 Ganz oder gar nicht 7/10<br />
51 Ghost – Nachricht von Sam 5/10<br />
46 Ghostbusters 5,5/10<br />
67 Greace 6,5/10<br />
28 Harry Potter und der Stein der Weisen 6/10<br />
28 Harry Potter und die Kammer des ... 6,5/10<br />
28 Harry Potter und der Gefangene von ... 7/10<br />
28 Harry Potter und der Feuerkelch 7,5/10<br />
28 Harry Potter und der Orden des Phönix 8/10<br />
56 Highlander 6/10<br />
77 Home 6/10<br />
29 Hooligans 6,5/10<br />
29 Hooligans 2 – Stand Your Ground 4/10<br />
49 <strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 6,5/10<br />
49 <strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2 – Jetzt taut‘s 7,5/10<br />
66 Jeff Beck Live At Ronnie Scott‘s 7,5/10<br />
66 Jimi Hendrix – Live At Monterey 5/10<br />
66 John Mayer – Where The Light Is 8/10<br />
30 Kurzer Prozess – Righteous Kill 6,5/10<br />
76 Leaving Las Vegas 5,5/10<br />
61 Lost (Season 1) 7,5/10<br />
61 Lost (Season 2) 7,5/10<br />
52 Marley & Ich 7/10<br />
47 Mel Brooks‘ – Die verrückte Geschichte ... 6/10<br />
33 Operation Walküre 8/10<br />
66 Pat Metheny Group – The Way Up 7,5/10<br />
57 Paycheck – Die Abrechnung 6,5/10<br />
54 Quarantäne 6/10<br />
56 Robin Hood – König der Diebe 4,5/10<br />
67 Saturday Night Fever 6/10<br />
55 Saw V 6/10<br />
39 Scriptum 5,5/10<br />
42 Sieben Leben 6/10<br />
47 Spaceballs 7/10<br />
73 Star Trek – The Original Series – Series 1 7/10<br />
73 Star Trek I–IV Movie Box 7,5/10<br />
19 Terminator 2 – Skynet Fan Edition 7/10<br />
20 Terminator 3 8,5/10<br />
25 The Spirit 7/10<br />
35 Tintenherz 6/10<br />
57 Tödliche Nähe 5,5/10<br />
34 Transporter 3 8/10<br />
76 Twilight 7,5/10<br />
77 Verrückt nach Mary 5,5/10<br />
43 Zeiten des Aufruhrs 6/10<br />
Inhalt: Disney Home, Sony, Sony Pictures, Sony Pictures Home, Warner Bros. Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 5
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Film Oben liegt vorn<br />
Der neue Disney/Pixar-Film „Oben“, dessen<br />
Vorstellung bei den Filmfestspielen in<br />
Cannes eine große Resonanz fand, setzt<br />
in den USA seinen Kinoerfolg fort. Nach<br />
„Findet Nemo“ (2003) und „Die Unglaublichen<br />
– The Incredibles“ (2004) legte der<br />
nunmehr zehnte Pixar-Animationsfilm den<br />
drittbesten US-Start eines Disney/Pixar-Films<br />
hin. Auch am zweiten Kino-Wochenende<br />
war der Film über einen alten Mann, der mit<br />
seinem fliegenden Haus Ruhe vor den Menschen<br />
finden will, wieder auf dem ersten<br />
Platz der Boxoffice-Charts. „Oben“ konnte<br />
damit nach zwei Wochenenden bereits ein<br />
Einspielergebnis von 137,3 Millionen Dollar<br />
verzeichnen. In den deutschen Kinos ist<br />
„Oben“ ab dem 17. September zu sehen. UF<br />
Blauer Herbst<br />
Wie alle Studios wird auch Paramount im<br />
Herbst die Schlagzahl an <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen<br />
erhöhen. Wie die immer gut informierte<br />
Website thedigitalbites.com schreibt,<br />
werden möglicherweise schon im September<br />
solche Titel wie „Braveheart“, „Deep Impact“<br />
oder auch „Galaxy Quest“ als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
in den US-Verkaufsregalen liegen. Neben der<br />
zweiten Staffel von „Star Trek: The Original<br />
Series“ wird es dem Vernehmen nach auch<br />
den einen oder anderen Einzelfilm aus der<br />
bereits veröffentlichen ersten Star-Trek-Movie-Box<br />
geben, parallel zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />
der neueren „Star Trek“-Kinofilme<br />
als Sammelbox. UF<br />
Warner stärkt BD-Live<br />
Um das BD-Live-Feature der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> weiter zu<br />
stärken und bekannt zu machen, wird Warner<br />
Bros. seine künftigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit der Funktion<br />
ausstatten, per BD-Live auf das Internetnetzwerk<br />
Facebook zugreifen zu können. Wie das<br />
Portal videobusiness.com berichtete, sollen die<br />
Facebook-Nutzer Freundeslisten importieren<br />
und während des Films miteinander kommunizieren<br />
können. Auch weitere interaktive<br />
Features seien vorgesehen, so etwa Informationen<br />
oder Quizfragen zu den entsprechenden<br />
Filmen. Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Watchmen“, die<br />
im Juli in den USA erscheint, will Warner das<br />
Vernetzungsangebot starten. UF<br />
PS3 auf der E3<br />
Vom 2. Bis 4. Juni fand in L. A. mit der E3<br />
die wichtigste Spielemesse des Jahres<br />
statt. Zu den Highlights für die Playstation<br />
3 gehören hauptsächlich Fortsetzungen<br />
erfolgreicher Reihen wie „Final Fantasy XIII“,<br />
„Assassins Creed II“, „Uncharted 2“, „Tekken<br />
6“, „God Of War III“, „Gran Turismo 5“. Aber<br />
auch alleinstehende Titel wurden näher<br />
vorgestellt, darunter „Heavy Rain“ oder aber<br />
Tecmos Actionkracher „Quantum“. Nähere<br />
Infos zu den anstehenden Toptiteln finden<br />
Sie auf der offiziellen Homepage e3insider.<br />
com. FT<br />
Eine Kuh wird blau<br />
Am 8. September wird nach Angaben von blu<strong>ray</strong>.<br />
com in den USA die erste Staffel von „Fringe“ auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen. „Fringe – Grenzfälle des FBI“<br />
(zu Deutsch: Randzone) von Serienerfi nder J. J.<br />
Abrams wird in Fan-Kreisen schon als Nachfolger<br />
von „Akte X“ gehandelt. Die hochwertig produzierte<br />
TV-Serie um drei FBI-Ermittler, die auf der<br />
Spur von übernatürlichen Phänomenen immer<br />
wieder auf natürliche Hintergründe stoßen, bietet<br />
einen Mix aus Horror, Thriller und Comedy.<br />
Für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind eine Vielzahl von Features<br />
angekündigt, die weit über das Standardmaß<br />
hinausgehen. So kommen z. B. hochdotierte Wissenschaftler zu Wort, die Hintergrundinformationen<br />
zu speziellen Bereichen, wie der Teleportation oder der Wiederbelebung liefern. Ein anderes<br />
Feature durchleuchtet die Zusammensetzung des Casts, neben der Besetzung kommen hier auch<br />
die Produzenten zu Wort. Ein ganz besonderes Schmankerl dürfte das Spezial zur Kuh werden, ein<br />
nicht unwichtiger Charakter im Fringe-Universum. Auch die visuellen Effekte bekommen ihr eigenes<br />
Extra, unter anderem sollen tiefgreifende Einsichten in die aufwendigen Traumsequenzen geboten<br />
werden.<br />
VB<br />
Die ultimative „300“-Erfahrung<br />
Anlässlich des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Starts von Zack Snyders<br />
visionärer Comicadaption „Watchmen – Die<br />
Wächter“ am 20. August veröffentlicht Warner<br />
Home Entertainment bereits am 24. Juli die<br />
2-Disc-Sonderedition seines Kulthits „300“ in<br />
einem Digibook. Neben dem preisgekrönten<br />
Film enthalten die Discs auch zahlreiche neue<br />
Extras, exklusiv für HD. Darunter fällt das interaktive<br />
Feature „300: The Complete Experience“,<br />
das Ihnen während des Films bisher unveröffentlichtes<br />
Material aus dem persönlichen Archiv<br />
des Filmemachers sowie zusätzliche informative<br />
Hintergründe präsentiert. Zu den weiteren Features<br />
zählen ein Vorwort, ein Audiokommentar,<br />
Dokumentationen, ein Making-of, nicht verwendete Szenen und Produktionsnotizen. Die Filmscheibe<br />
selbst weist neben der deutschen Dolby-Digital-Tonspur auch einen englischen Dolby-<br />
True-HD-5.1-Mix auf. Das Bild ist im Cinemascope-Format 2,40 : 1 auf der doppelt beschichteten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgelegt.<br />
FT<br />
Final Fantasy VII Complete<br />
In Japan ist sie bereits erhältlich: die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu „Final<br />
Fantasy VII: Advent Children Complete“. Der Animationsfi<br />
lm mit den aufwendigen CGI-Figuren wurde<br />
hierfür noch einmal um 25 Minuten erweitert, was<br />
für Fans des Films ein unbedingter Kaufgrund sein<br />
dürfte. Ebenso hat die unvergleichliche Optik mit<br />
ihrer videospielartigen Ästhetik in voller HD-Aufl ö-<br />
sung ihren Reiz. Zusätzlich können sich zumindest<br />
im Land der aufgehenden Sonne die Freunde der<br />
„Final Fantasy“-Videospielserie über eine exklusive<br />
PS3-Demo zum neuen Spiel „Final Fantasy XIII“<br />
freuen. Da in den westlichen Gefi lden eine etwas<br />
andere Marketingsituation vorherrscht und die Xbox-<br />
360-User nicht benachteiligt werden sollen, wurde<br />
die amerikanische Scheibe leider komplett ohne<br />
den spielbaren Zusatz ausgeliefert. Dafür gibt es<br />
aber eine exklusive <strong>Vorschau</strong> auf das voraussichtlich<br />
2010 erscheinende Rollenspielepos. Gleiches gilt<br />
für die europäische Edition, deren Starttermin Sony<br />
Pictures leider noch nicht bekannt gab.<br />
FT<br />
Bilder:Auerbach Verlag, Sony Pictures, Warner Home, Warner Bros.Panasonic, Euronics,<br />
6
Techniknews<br />
Aktuelles<br />
Panasonics Plasmas punkten<br />
Ab Juni 2009 sind im Fachhandel neben dem LCD-TV „TX-L37G15E“ von Panasonic auch die Plasmafernseher<br />
„TX-P46G15E“ und „TX-P42G15E“ erhältlich. Die Plasmas der neuen „G15“-Serie von<br />
Panasonic verbinden noch bessere Bildqualität mit innovativen Features, die das Fernseherlebnis<br />
um weitere Optionen bereichern. Das Bild wird durch die V-Real-Pro-4-Singalverarbeitung und die<br />
600-Hertz-Intelligent-Creation-Pro deutlich optimiert und zeichnet sich durch eine noch höhere<br />
Bildschärfe und eine optimale Bewegungsdarstellung aus. Erreicht wird dies durch den Einsatz<br />
neuartiger Filter und eine Berechnung jeder einzelnen Bewegungssequenz. Basierend auf dem<br />
fl ach und kompakt gebauten Neo-PDP-G12-Full-HD-Toughpanel mit 1 920 × 1 080 Pixeln weisen<br />
die Plasmas eine Bildschirmdiagonale von 42 bzw. 46 Zoll auf. Neben<br />
der hohen Bildqualität punkten die Geräte<br />
der „G15“-Serie auch durch den Einsatz<br />
von Multitunern für DVB-T, DVB-S und<br />
DVB-C sowie durch die Integration von<br />
Viera Cast. Letzteres ermöglicht vor allem<br />
den direkten Zugriff auf Internetvideos.<br />
Die neue Serie unterstreicht Panasonics<br />
Marktführerschaft im Plasmasegment<br />
und unterstützt die weitere Marktdurchdringung<br />
hochaufl ösender Filmangebote,<br />
wie beispielsweise der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. UF<br />
Endlich implementiert: XXX CineChat<br />
Schon vor XXX. über AUTORKÜRZEL<br />
einem Jahr stellte Sony „MoLog“ (Movie<br />
Log) an Messeständen vor. Jetzt endlich versieht<br />
Sony Pictures XXX die ersten Scheiben mit diesem Feature.<br />
Sowohl die XXX. „Terminator AUTORKÜRZEL 3“- als auch die „Der Da Vinci<br />
Code – Sakrileg“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind mit der „CineChat“-Funktion<br />
ausgestattet. .<br />
Wie auf einer echten Chat-Plattform loggen Sie sich mit<br />
Ihrem BD-Live-fähigen Player auf dem Sony-Pictures-<br />
Server ein, um sich zu registrieren und einen persönlichen<br />
Account anzulegen.<br />
HDMI 1.4 offiziell bestätigt<br />
Nach Verschiebungen und Dementis hat das<br />
Gremium für die HDMI-Lizenzvergabe die neuen<br />
Spezifi kationen für HDMI 1.4 bestätigt. Vor<br />
allem höhere Aufl ösungen und eine Unterstützung<br />
von 3-D-Darstellungen zählen zu den Verbesserungen<br />
und Erweiterungen der neuen Schnittstellendefi<br />
nition. Damit werden Bildaufl ösungen bis zu<br />
4096 × 2160 Pixeln bei 24 Hertz (Hz) ebenso unterstützt<br />
wie 3 840 × 2160 Pixel bei 24 Hz, 25 Hz oder 30 Hz. Für die künftig stärker vorangetriebene<br />
Wiedergabe von 3-D-Inhalten werden jetzt zwei 1 080 p-Streams berücksichtigt. Ein erweiterter<br />
Farbraum sorgt für die noch farbgetreuere Darstellung von Digitalfotos. Neben einem Rückkanal<br />
für komprimierte Audiodaten und einer Integration einer Ethernet-Schnittstelle in das Kabel<br />
wird es auch neue Ausführungen der HDMI-Stecker für den Einsatz in Fahrzeugen geben.<br />
Die vollständige Spezifi kation von HDMI 1.4 wird Ende Juni veröffentlicht. Wann mit den ersten<br />
Geräten zu rechnen ist und ab wann der Kunde dementsprechend bei der Auswahl des HDMI-<br />
Kabels genauer hinschauen muss, steht noch nicht fest.<br />
UF<br />
Über eine kompatible <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelangen Sie dann ins<br />
„CineChat“-Menü, wo Sie die Wahl haben, einem Chat<br />
beizutreten oder selbst einen zu kreieren und bis zu vier<br />
Freunde einzuladen. Die Benachrichtigung kommt entweder<br />
per Mail oder indem Sie die Teilnehmer einfach aus<br />
einer Liste auswählen.<br />
Bilder: ...<br />
Euronics wird 40<br />
Die Fachhandelsgenossenschaft Euronics feierte<br />
in Stuttgart ihren 40. Geburtstag. Die Fusion<br />
der beiden vor 40 bzw. 35 Jahren gegründeten<br />
Ursprungsunternehmen Interfunk eG<br />
und Ruefach GmbH & Co. KG über ein gemeinsames<br />
Joint Venture im Jahr 2001 bis hin zur<br />
endgültigen Zusammenführung in der Euronics<br />
Deutschland eG im Jahr 2007 beschreibt ein<br />
gutes Stück deutscher Fachhandelsgeschichte.<br />
Inzwischen bringen über 900 Mitglieder an<br />
1000 Standorten in Deutschland Produkte der<br />
Consumer Electronic unter dem Dach der Marke<br />
Euronics an den Kunden. Im Oktober 2009<br />
wird es eine neue Führungsspitze bei Euronics<br />
geben – mit Benedict Kober (im Bild links)<br />
und Michael Niederführ (rechts) ziehen<br />
dann zwei Fachleute die Fäden in der<br />
Euronics-Zentrale, die schon über<br />
lange Jahre eng mit den Ursprungsunternehmen<br />
und der Genossenschaft<br />
verbunden sind.<br />
UF<br />
Sind alle beisammen, startet der Film auf allen Playern<br />
gleichzeitig und Sie können über eine virtuelle Tastatur<br />
Ihre Anmerkungen eingeben. Das ist übrigens auch per<br />
Laptop, iPhone oder Blackberry möglich. Einfach eine<br />
Mail an die eigene Adresse versenden, mit dem entsprechenden<br />
Zusatzgerät auf den zutreffenden Link klicken,<br />
und schon ist das Tippen wesentlich einfacher.<br />
Der Leiter des Chats kann diesen jederzeit verlassen, beendet<br />
damit allerdings die ganze Sitzung.<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 7
Aktuelles<br />
Markt<br />
Blaue Erfolgsgeschichte?<br />
Interview mit Colin Kendrick und Luca Meyer<br />
zur Markteinführung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc.<br />
Spätestens seit Herbst des vergangenen<br />
Jahres hat sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc auch in<br />
Deutschland als ernst zu nehmende DVD-Alternative<br />
zu Wort gemeldet. Obwohl die Verkaufszahlen<br />
noch nicht ganz so hoch sind wie<br />
etwa in den USA, ist dieses Jahr im Vergleich<br />
zur DVD auch hierzulande ein zweistelliger<br />
Marktanteil zu erwarten.<br />
Das BLU-RAY MAGAZIN befragte zwei Köpfe<br />
der Branche – Colin Kendrick, Vice President<br />
und Managing Director Walt Disney Studios<br />
Home Entertainment, und Luca Meyer, Senior<br />
Product Manager New Releases von Kinowelt –<br />
zu ihren diesbezüglichen Hoffnungen sowie<br />
zu den Gründen und Grenzen dieses Aufschwungs.<br />
Bei welchem Marktanteil sollte sich die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc aus wirtschaftlicher Sicht<br />
mittelfristig einpegeln, um eine nachhaltige<br />
Erfolgsgeschichte zu sein?<br />
CK: Für 2009 gehen wir von einem Umsatzanteil<br />
zwischen zehn und elf Prozent vom Gesamtmarkt<br />
aus. Mittelfristig sollte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
bei einem Umsatzanteil von mindestens 30<br />
Prozent ankommen, was laut führender Marktforschungsinstitute<br />
wie z. B. Screen Digest in<br />
den kommenden zwei Jahren zu erwarten ist.<br />
Für das Jahr 2013 prognostiziert Screen Digest<br />
bereits einen Umsatzanteil von 47,7 Prozent.<br />
Wir würden uns bei Disney natürlich freuen,<br />
wenn sich diese Prognose bewahrheitet und<br />
wir uns damit schneller auf einen Massenmarkt<br />
zu bewegen.<br />
Colin Kendrick,<br />
Vice President und Managing Director Walt<br />
Disney Studios Home Entertainment<br />
LM: Für Kinowelt ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc schon<br />
jetzt eine Erfolgsgeschichte. Derzeit liegt der<br />
Anteil der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen an unserem<br />
Gesamtumsatz bei etwa zehn Prozent,<br />
mit steigender Tendenz. Mehr kann man von<br />
dem Format zu diesem frühen Zeitpunkt nicht<br />
erwarten.<br />
Steht die bleibende Verbreitung der DVD<br />
nicht einem wirklichen Markterfolg der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc im Wege?<br />
CK: Der Weg zum Massenmarkt führt immer<br />
noch primär über die Hardware-Verbreitung,<br />
daher sehen wir die Verbreitung der DVD momentan<br />
nicht als verlangsamenden Faktor. Je<br />
mehr sich jedoch die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technologie –<br />
primär durch steigende Hardware-Verbreitung<br />
und Verbraucherverhalten – durchsetzt, umso<br />
mehr werden die Konsumenten die gleiche<br />
Qualität von DVDs erwarten, was langfristig<br />
zulasten der DVD gehen wird.<br />
LM: Die DVD ist nach wie vor ein sehr erfolgreiches<br />
Format und wird sich noch eine<br />
ganze Weile am Markt behaupten. Auf den<br />
ersten Blick erscheinen die Vorteile der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
gegenüber der DVD weniger evident als<br />
die Vorteile beim Wechsel von der VHS zur<br />
DVD. Nichtsdestotrotz sprechen die hervorragende<br />
Bild- und Tonqualität sowie interaktive<br />
Features wie BD-Live für sich. Zwar geht der<br />
Formatwechsel diesmal langsamer vonstatten,<br />
langfristig wird jedoch eine Verdrängung<br />
zugunsten der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> stattfi nden, und zwar<br />
aufgrund ähnlicher Kriterien wie beim letzten<br />
Formatwechsel.<br />
Ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc nicht immer noch zu<br />
teuer, um sich in ausreichendem Maße<br />
durchzusetzen? Oder war man umgekehrt<br />
zu schnell mit den Sonderangeboten?<br />
CK: Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> steht durch ihre bessere Qualität<br />
und Ausstattung im Vergleich zur DVD für<br />
einen eindeutigen Mehrwert, was sich in den<br />
aktuellen Preisen widerspiegelt. Einzigartige<br />
Qualität hat ihren Wert, wobei die Sonderaktionen<br />
einzelner Handelspartner mit Preisen<br />
für Neuheiten unter 20 Euro und für Top-Katalog<br />
unter 15 Euro eine besondere Herausforderung<br />
darstellen. Sollten diese Preise ein<br />
Indikator für die weitere Entwicklung sein, so<br />
ist der Preisverfall jetzt anscheinend auch im<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Segment angekommen.<br />
Luca Meyer,<br />
Senior Product Manager New Releases<br />
Kinowelt<br />
LM: Bei der Neueinführung eines Produkts<br />
sind relativ hohe Preise erst einmal üblich.<br />
Erst bei höheren Produktionsmengen und<br />
steigenden Lernkurveneffekten kommt es zu<br />
sinkenden Preisen. Um die Attraktivität der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
zu erhöhen und Impulse für den Einstieg<br />
ins Massengeschäft zu geben, sind punktuelle<br />
Sonderangebote eine gute Möglichkeit. Nichtsdestotrotz<br />
ist ein gewisses Preisniveau nötig,<br />
um die Wertigkeit des Formats zu gewährleisten.<br />
Allerdings ist tatsächlich schon jetzt eine<br />
ähnliche Preisentwicklung festzustellen, wie<br />
wir sie vom Preisverfall der DVD her kennen.<br />
Wie sieht Ihr <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Programm für die<br />
nächsten Monate aus, wie offensiv ist<br />
Ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Strategie angelegt?<br />
CK: Die kommenden Highlights des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Line-ups von Disney umfassen „Bolt – Ein<br />
Hund für alle Fälle“, die erste und zweite Staffel<br />
der TV-Serie „Lost“ am 18. Juni; „Shopaholic –<br />
Die Schnäppchenjägerin“, „Glaubensfrage“<br />
und „Sin City“ am 16. Juli; „Zufällig verheiratet“<br />
und „Die Jagd zum magischen Berg“ am<br />
13. August; „Knockin’ On Heaven’s Door –<br />
Special Edition“, „Aviator“ und „Sling Blade –<br />
Auf Messers Schneide“ am 24. September<br />
sowie den Grundstein der neuen Diamond-<br />
Collection und der Disney-Klassiker schlechthin<br />
„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ am<br />
8. Oktober 2009.<br />
Zudem bieten wir eine Vielzahl an Disney-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />
(wie z. B. „Bolt – Ein Hund für alle Fälle“<br />
oder „Schneewittchen und die sieben Zwerge“)<br />
erneut zum gleichen Preis als „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> + DVD<br />
Edition“, was dem Konsumenten durch Zugabe<br />
des kompletten Filmes auf DVD nicht nur den<br />
Einstieg in High Defi nition erleichtert, sondern<br />
zudem einen einmaligen Mehrwert bietet.<br />
Bilder: Disney, Kinowelt<br />
8
Markt<br />
Aktuelles<br />
LM: Kinowelt verfolgt eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-freundliche<br />
Release-Strategie: Jeder New-Release-Titel<br />
erscheint parallel zur DVD-Veröffentlichung in<br />
Verleih und Kauf als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Erfolgreiche<br />
Back-Katalog-Titel, darunter Kultfi lme wie<br />
„Highlander“ und aufwendige Special Editions<br />
wie die „Terminator 2 – Limited Skynet Fan<br />
Edition“ runden das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Programm ab. Im<br />
Herbst wird auch unser Label Arthaus mit Filmklassikern<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nachziehen.<br />
Welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc hat Sie mit bestimmten<br />
Features persönlich besonders stark<br />
beeindruckt, Ihre eigenen BDs an dieser<br />
Stelle einmal ausgenommen?<br />
LM: Animationsfi lme eignen sich ganz besonders<br />
als Vorlage für hochaufl ösende Bilder<br />
und so wird es nicht verwundern, dass mir<br />
„Wall-E“ ganz besonders gefallen hat. Das<br />
Design des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Menüs und der Filminhalt<br />
selbst wirken wie aus einem Guss. Man merkt,<br />
dass sich Walt Disney Home Entertainment<br />
wirklich Mühe gegeben hat, ein rundes Produkt<br />
zu veröffentlichen. Als Extra ist mir besonders<br />
der sehr unterhaltsame Kurzfi lm „Burn-E“ im<br />
Gedächtnis geblieben, der die Handlung des<br />
Hauptfi lms wunderbar ergänzt.<br />
In Deutschland verkaufte Bildtonträger im ersten Quartal<br />
2009 im Vergleich zum ersten Quartal in 2008<br />
25 Mio.<br />
20 Mio.<br />
15 Mio.<br />
10 Mio.<br />
2 000 000<br />
1 500 000<br />
1 000 000<br />
500 000<br />
0<br />
24,6 Mio.<br />
24 Mio.<br />
1/2008<br />
DVD<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
1/2009<br />
0,2 Mio.<br />
Verkauf nach Stück<br />
1,1 Mio.<br />
1/2008 1/2009<br />
310 Mio.<br />
300 Mio.<br />
290 Mio.<br />
280 Mio.<br />
25 Mio.<br />
20 Mio.<br />
15 Mio.<br />
10 Mio.<br />
0<br />
296 Mio.<br />
280 Mio.<br />
1/2008<br />
1/2009<br />
6 Mio.<br />
23 Mio.<br />
1/2008 1/2009<br />
Verkauf nach Umsatz (in Euro)<br />
Im ersten Quartal 2009 wurden die Rekordabsatzzahlen des Vorjahres bei den verkauften Bildtonträgern<br />
wieder erreicht. Die leichten Einbußen im DVD-Bereich konnten durch den Verkauf<br />
von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs wettgemacht werden und für das gesamte Jahr 2009 werden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsätze<br />
in dreistelliger Millionenhöhe erwartet.<br />
Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
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Aktuelles<br />
Leserbriefe<br />
Kontinuitätsfragen<br />
Leserbriefe<br />
Seit einigen Monaten bin ich nun auch<br />
vom <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fieber gepackt und erfreue<br />
mich an der meist hervorragenden Bildund<br />
Tonqualität. Allerdings sind viele der<br />
Scheiben meiner Meinung nach überteuert.<br />
[...] Hier macht die Filmindustrie ihr<br />
Geschäft doppelt und sahnt nochmals<br />
kräftig ab.<br />
[...] Ärgerlich finde ich, dass es bei den<br />
meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs nicht möglich ist,<br />
den Film über die Stopp-Funktion zu<br />
unterbrechen und später an der gleichen<br />
Stelle weiterzusehen. Obwohl mein<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player (Panasonic „DMP-BD35“)<br />
diese Funktion verspricht, beginnt der<br />
Film immer wieder von vorne. [...] Dieses<br />
Problem hat bisher noch niemand offen<br />
angesprochen! Für mich ist das ein klarer<br />
Rückschritt gegenüber der DVD [...]<br />
JAN PRÖHL<br />
Jaja, das alte Lied vom Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Daran haben die Anbieter ganz schön zu<br />
knabbern. Dass nicht jeder bereit ist, ganze 30<br />
Euro für eine Filmscheibe hinzublättern, dürfte<br />
klar sein. Unserer Erfahrung nach hat sich der<br />
Preis einer Film-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> inzwischen bei knapp<br />
25 Euro eingepegelt und schwankt zwischen<br />
diesem Wert und ca. 20 Euro. Das ist durchaus<br />
fair, denn Qualität hat bekanntlich ihren<br />
Preis.<br />
Das Problem mit dem „Neustart“ der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
ist tatsächlich eine Kinderkrankheit, die vorrangig<br />
bei neueren Scheiben mit aufwendigem<br />
Bonusmaterial und vielschichtigen Menüs<br />
auftritt. Normalerweise ist es möglich, einen<br />
Film auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu unterbrechen und eine<br />
unbestimmte Zeit später genau an der Stelle<br />
weiterzuspielen. Legt man beispielsweise<br />
eine ältere Disc, wie die normale Edition von<br />
„Casino Royale“ in eine PS3 ein, funktioniert<br />
das Fortsetzungsfeature ganz gut. Auf dieser<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind allerdings keine Extras wie z. B.<br />
Bild-in-Bild enthalten.<br />
Für diese Funktion muss von der Hardware-<br />
Seite her gewährleistet sein, dass der Player<br />
von jedem Film sowohl die Stopp-Daten als<br />
auch die allgemeinen Parameter bzw. die jeweiligen<br />
Benutzereinstellungen speichert. Im<br />
Gegensatz zur DVD sind diese bei der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
wesentlich umfangreicher. Von der Software-Seite<br />
erschweren zum Unterbrechungszeitpunkt<br />
aktive Filmmenüs sowie laufende<br />
BD-Java-Applikationen die spätere Wiederaufnahme<br />
des Films. Um also keinen Absturz zu<br />
riskieren, wird – so vermuten wir – sicherheitshalber<br />
der komplette Neustart bevorzugt.<br />
Wer suchet, der findet<br />
Ich bin ein absoluter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuling und<br />
besitze derzeit weder einen Player noch<br />
eine Disc. Mein Interesse gilt ausschließlich<br />
dem Film. Bonusmaterial und technische<br />
Daten sind für mich von keinem<br />
größeren Belang. Jetzt wird die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
damit beworben, dass sie im Vergleich<br />
zur DVD ein völlig anderes Bild- und<br />
Tonerlebnis bietet. Daher bin ich davon<br />
ausgegangen, dass jeder neue bzw. aktuelle<br />
Film, der auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint, das<br />
Beste an Bild- und Tonqualität bietet, das<br />
heutzutage möglich ist. Da habe ich –<br />
wie ich nach der Lektüre Eures Magazins<br />
(Ausgabe 3/09) feststellen musste –<br />
falsch gedacht. Soweit ich gesehen habe,<br />
bekam nicht ein Film die Bestnote für<br />
Ton oder Bild. Was fehlt z. B. bei „Stirb<br />
langsam 4.0“ zur Höchstnote beim Bild<br />
und verstehe ich es richtig, dass die ersten<br />
drei Teile bei der Bildqualität nicht<br />
mehr bieten als die DVD? [...] Was ist der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt?<br />
FRANK LAU<br />
Generell kann gesagt werden, dass die Bildund<br />
Tonqualität der Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc höher<br />
ist als auf DVD. Full-HD-Aufl ösung sowie<br />
extreme Verbesserungen bei Kontrast- oder<br />
Schärfewerten erreicht nur der DVD-Nachfolger.<br />
Auch die neuen Heimkinotonformate<br />
wie DTS-HD 5.1 oder gänzlich unkomprimierte<br />
Formate lassen sich nur über eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
wiedergeben. Dass viele Filme in unserem<br />
Magazin trotzdem keine Bestnote erreichen,<br />
hat den Grund, dass wir das angezeigte Material<br />
(kurzum: den Film) mit Referenzmaterial<br />
vergleichen. So zeigt z. B. der aktuelle Bond-<br />
Film „Ein Quantum Trost“ eine besonders bemerkenswerte<br />
Schärfe bei hohem Detailgrad.<br />
Im Vergleich dazu erreicht „Stirb langsam 4.0“<br />
ein weniger gutes Ergebnis. Das heißt aber<br />
nicht, dass der Blockbuster mit Bruce Willis<br />
nun besonders schlecht wäre, sondern im<br />
Vergleich mit dem DVD-Bild sogar extrem<br />
detailreich wirkt. Die DVDs benötigen eine in<br />
den Player integrierte Upscaling-Technologie,<br />
um auf annähernd die gleiche Qualitätsstufe<br />
zu gelangen. Selbst jene holt aber aus einer<br />
DVD kein optimales HD-Bild heraus. Eine<br />
Liste der besten Referenzfi lme, geordnet<br />
nach Bild, Ton und Bonusmaterial, fi nden<br />
Sie in diesem Magazin auf Seite 12. Aus<br />
Platzgründen sei hier bezüglich des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Effekts auf unsere Rubrik „So testen wir“ auf<br />
Seite 78 verwiesen.<br />
Generationswechsel<br />
Mit Freude habe ich den Artikel „Generationswechsel“<br />
(<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Test<br />
von Panasonics „DMP-BD60“, Ausgabe<br />
3/09, Seite 90) gelesen und musste<br />
feststellen, dass Ihr Tester zu früh<br />
aufgegeben hat. In dem Absatz „Facelift“<br />
wird beschrieben, dass man für<br />
die Audioumstellung (Zitat) „immer<br />
über die Taste ,Display' gehen muss“.<br />
Auf meinen BD-Player „DMP-BD80“,<br />
der bis auf den Mehrkanalaudioausgang<br />
mit dem „BD60“ identisch ist,<br />
trifft dieses Problem nicht zu. Über die<br />
Taste „Audio“ (auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-<br />
Fernbedienung rechts neben der Null<br />
des Ziffernblocks) kann man durch die<br />
zur Verfügung stehenden Sprachen<br />
schalten.<br />
ANDREAS MAZURKIEWICZ<br />
Vielen Dank für Ihr Feedback! Sie haben<br />
natürlich Recht, die Tonspuren lassen sich<br />
mit der Audio-Taste umstellen. Während<br />
des Tests wurde dies schlicht übersehen,<br />
was nicht zuletzt durch die unlogische Anordnung<br />
dieser Funktion begünstigt wurde.<br />
Wir hoffen, dass Sie mit dem Test ansonsten<br />
zufrieden waren.<br />
10
Ab 26.06.2009 Leserbriefe AUF Aktuelles<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich<br />
Korrekturen Heft 3/09<br />
RON HOWARD<br />
PRäsentiert einen Film von<br />
DAVID SINGTON<br />
Australia, Seite 25<br />
In der Endkorrektur des Textes kam es offensichtlich zu einem<br />
mysteriösen Wortdreher, der aus Drover (Hugh Jackman) den<br />
Gatten von Lady Ashleys (Nicole Kidman) Partner machte, anstatt,<br />
wie es richtig heißen müsste, den Partner ihres verstorbenen<br />
Gatten. Entschuldige, Hugh!<br />
Bond vs. Bourne, Seite 38<br />
Im Kasten, der die Wertungen der Vorgänger zeigt, steht nur „Casino<br />
Royale“ als Produktbezeichnung bzw. ist nur die Hülle der Standard-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgebildet. Die Wertung bezieht sich allerdings auf die Doppel-Disc-Deluxe-Edition<br />
mit dem sehr umfangreichen Bonusmaterial.<br />
Boulder<br />
International<br />
Film Festival<br />
Grand Prize<br />
SUNDANCE<br />
Audience<br />
Award Winner<br />
Indianapolis<br />
International<br />
Film Festival<br />
Audience Award Winner<br />
Florida Film<br />
Festival<br />
Audience Award<br />
Winner<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Alltag, Seite 84<br />
Unter Punkt drei „Besseres Bild“ fi nden Sie die Aussage, dass es<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dem Standard gemäß ein weiteres Farbspektrum gibt<br />
(im Vergleich zur DVD). Dies stimmt so nicht ganz. Die Filmscheiben<br />
bewegen sich zwar im abweichenden HDTV-Farbraum-<br />
Standard ITU-R-BT-709, dieser besitzt gegenüber PAL aber keine<br />
Vorteile hinsichtlich einer besseren Bilddarstellung.<br />
Aufgegabelt<br />
Unseren Leser Bart Pikon scheint das Titelmotiv der letzten Ausgabe<br />
zu diesem Wolverine-Bild inspiriert zu haben, das er mit viel<br />
Geschick auf den Antwortumschlag zu unserem großen Frühjahrsgewinnspiel<br />
zeichnete. Vielen Dank, Bart, für dieses Kunstwerk,<br />
das fortan unsere Redaktionspinnwand schmücken wird. Das Gewinnspiel<br />
selbst wird erst in der nächsten Ausgabe ausgewertet.<br />
<br />
STUTTGARTER ZEITUNG<br />
<br />
FRANKFURTER NEUE PRESSE<br />
<br />
HAMBURGER MORGENPOST<br />
<br />
TV DIGITAL<br />
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Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />
schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />
Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
oder einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Limited<br />
Steelbook-<br />
Edition<br />
Wir freuen uns über ihren Besuch in unserem Forum auf<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
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Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der Zuschriften vor.<br />
Die abgedruckten Leserbriefe müssen nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wiedergeben.<br />
www.imschattendesmondes.de<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 11
Top 5<br />
Empfehlungen<br />
Heimkino-Top-Five auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Sie legen nur die besten Scheiben in Ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player? Wir verraten Ihnen, welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs uns am<br />
meisten beeindruckt haben, aufgeschlüsselt nach Bild, Ton und Extras.<br />
Baraka<br />
Bildreferenz Tonreferenz Top-Extras<br />
Der unglaubliche Hulk<br />
Star Trek I–VI Box<br />
1<br />
US 1992 Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Al!ve AG<br />
Bildformat: VC-1, 2.20 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1,<br />
DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />
34,6 Mbps Datenrate Ton:<br />
8,6 Mbps Regie: Ron Fricke<br />
Laufzeit: 97 min FSK: ohne<br />
Altersbeschränkung Preis: 19,95<br />
Euro Start: 12/2008<br />
1<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 20 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Louis Leterrier<br />
Laufzeit: 108 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 19 Euro Start:<br />
11/2008<br />
1<br />
US 1979–1991 Genre: Science-<br />
Fiction Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 2:35 : 1<br />
Tonformate: DD 2.0, Dolby True<br />
HD 7.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
35 Mbps Datenrate Ton:<br />
224 kbps Regie: L. Nimoy, W.<br />
Shatner, u. a. Laufzeit: 665 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 96<br />
Euro Start: 04/2009<br />
Wall-E<br />
Iron Man<br />
Hellboy II: Die goldene Armee<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Ein Quantum Trost<br />
Operation Walküre<br />
The Dark Knight<br />
US 2008 Genre: Animation<br />
Vertrieb: Disney Bildformat:<br />
VC-1, 2.39 : 1 Tonformate: DTS-<br />
HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 24 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />
Regie: Andrew Stanton<br />
Laufzeit: 98 min FSK: ohne<br />
Altersbeschränkung Preis: 29<br />
Euro Start: 02/2009<br />
UK, US 2008 Genre: <strong>Age</strong>nten-<br />
Action Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 36 Mbps Datenrate<br />
Ton: 5,7 Mbps Regie: Marc<br />
Forster Laufzeit: 106 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 19<br />
Euro Start: 03/2009<br />
US 2009 Genre: Historienthriller<br />
Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 26,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,9 Mbps<br />
Regie: Bryan Singer Laufzeit:<br />
120 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: 07/2009<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Warner Bildformate:<br />
VC-1, 2,35 : 1/1,44 : 1<br />
Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 26,7 Mbps Datenrate<br />
Ton: 2,5 Mbps Regie: C. Nolan<br />
Laufzeit: 152 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 30 Euro Start:<br />
12/2009<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 23 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />
Regie: Jon Favreau<br />
Laufzeit: 126 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 24,95 Euro<br />
Start: 10/2008<br />
Der Tag, an dem die Erde stillstand<br />
US, CA 2008 Genre: Science-<br />
Fiction Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 29,8 Mbps Datenrate<br />
Ton: 3,5 Mbps Regie: S.<br />
Derrickson Laufzeit: 103 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />
Euro Start: 05/2009<br />
Hellboy II: Die goldene Armee<br />
Cloverfield<br />
US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />
Action Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />
Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />
Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />
ab 12 Jahren Preis: 27,99<br />
Euro Start: 02/2009<br />
US 2008 Genre: Katastrophenfi<br />
lm Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />
Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 38 Mbps Datenrate Ton:<br />
4,5 Mbps Regie: M. Reeves<br />
Laufzeit: 84 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 27,95 Euro<br />
Start: 10/2008<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />
Action Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />
Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />
Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />
ab 12 Jahren Preis: 27,99<br />
Euro Start: 02/2009<br />
Akte X – Jenseits der Wahrheit<br />
US 2008 Genre: Mystery<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 18 Mbps Datenrate<br />
Ton: 4,7 Mbps Regie: Chris<br />
Carter Laufzeit: 104 min FSK:<br />
ab 16 Jahren Preis: keine<br />
Angaben Start: 11/2008<br />
Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />
X-Men (Trilogie)<br />
US 1991 Genre: Science-Fiction<br />
Vertrieb: Kinowelt Bildformat:<br />
VC-1, 2.35:1 Tonformate: DTS-<br />
HD MA 7.1, 2.0 Headphone<br />
Surround Datenrate Bild:<br />
25,3 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,6 Mbps Regie: James Cameron<br />
Laufzeit: 154 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 80 Euro<br />
Start: 06/2009<br />
US 2000, 2003, 2006 Genre:<br />
Action Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2.40 : 1 Tonformate: DTS 5.1<br />
(deutsch), DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.) Datenrate Bild: 27 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps Regie:<br />
B. Singer, B. Ratner Laufzeit:<br />
341 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 51 Euro Start: 04/2009<br />
Bilder: 20th Century Fox, Al!ve AG, Concorde, Disney, Kinowelt, Paramount, Sony Pictures, Ufa, Universum Film, Universal, Warner<br />
12
Juli/August<br />
Neu<br />
Neuerscheinungen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Juli<br />
Bride Wars – Beste Feindinnen<br />
(Komödie, Fox)<br />
Kurzer Prozess – Righteous Kill<br />
(Krimi/Drama, Kinowelt)<br />
Traitor (Thriller/Drama, Universum Film)<br />
Wen die Geister lieben (Komödie, Kinowelt)<br />
Der Ja-Sager (Komödie, Warner Home Video)<br />
Der letzte Kuss (Liebesfi lm, Paramount)<br />
Dolphins In The Deep <strong>Blu</strong>e Ocean<br />
(Tierdokumentation, KSM)<br />
3. Juli<br />
10. Juli<br />
Gran Torino (Drama, Warner Home Video)<br />
Marley & Ich (Komödie, Fox)<br />
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde<br />
(Abenteuer/Action, Warner Home Video)<br />
Saving God – Stand Up And Fight<br />
(Drama/Krimi, Koch Media)<br />
Aviator (Drama, Walt Disney Studios)<br />
Glaubensfrage (Drama, Walt Disney Studios)<br />
Das größte Spiel seines Lebens<br />
(Drama, Walt Disney Studios)<br />
Midnight Express – 12 Uhr nachts<br />
(Drama, Sony Pictures)<br />
Miracle – Das Wunder von Lake Placid<br />
(Drama, Walt Disney Studios)<br />
Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin<br />
(Komödie, Walt Disney Studios)<br />
Sin City (Thriller/Action, Buena Vista)<br />
The Spirit (Action/Krimi, Sony Pictures)<br />
Die Tiefe (Action, Sony Pictures)<br />
9. Juli<br />
16. Juli<br />
17. Juli<br />
The Cell 2 (Science-Fiction/Thriller, Warner Home Video)<br />
20. Juli<br />
Ausnahmezustand (Action/Thriller, Fox)<br />
Der längste Tag (Kriegsfi lm/Drama, Fox)<br />
Mel Brooks’ – Die verrückte Geschichte der Welt<br />
(Komödie, Fox)<br />
Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat<br />
(Drama/Thriller, Fox)<br />
Mel Brooks’ – Spaceballs<br />
(Komödie/Science-Fiction, Fox)<br />
Das Tagebuch der Anne Frank (Drama, Fox)<br />
23. Juli<br />
Der Schrei der Eule (Drama/Krimi, Ascot Elite)<br />
24. Juli<br />
300: The Ultimate Experience<br />
(Action/Abenteuer, Warner Home Video)<br />
A. I. – Künstliche Intelligenz<br />
(Science-Fiction/Drama, Warner Home Video)<br />
JCVD (Drama, Koch Media)<br />
John Rambo (Uncut)<br />
(Action, Warner Home Video)<br />
Rock´n´Rolla (Krimi/Komödie, Warner Home Video)<br />
Woodstock – Director’s Cut<br />
(Musikfi lm, Warner Home Video)<br />
Unsere wunderbare Erde<br />
(Dokumentarfi lm, Sunfi lm Entertainment)<br />
Freitag der 13. (Horror, Paramount)<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: August<br />
30. Juli<br />
31. Juli<br />
Afro-Samurai – Director’s Cut<br />
(Zeichentrick/Action, Universum Film)<br />
Afro-Samurai – Resurrection<br />
(Zeichentrick/Action, Universum Film)<br />
Hello Goodbye – Entscheidung aus Liebe<br />
(Tragödie, Splendid)<br />
Loaded (Thriller/Krimi, Splendid)<br />
National Geographic: Wasser, Erde, Luft –<br />
Stimmungsvolle Impressionen<br />
(Dokumentarfilm, WVG Medien)<br />
6. August<br />
Despereaux – Der kleine Mäuseheld<br />
(Trickfilm/Abenteuer, Universal Pictures)<br />
Das fliegende Auge<br />
(Science-Fiction/Action, Sony Pictures)<br />
Glory (Kriegsfilm/Melodram, Sony Pictures)<br />
Go! Sex, Drugs & Rave‘N‘Roll<br />
(Komödie, Sony Pictures)<br />
Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht<br />
(Komödie, Sony Pictures)<br />
7. August<br />
Das Experiment (Thriller, Senator)<br />
The Sentinel – Wem kannst du trauen?<br />
(Thriller, Kinowelt)<br />
13. August<br />
Die Jagd zum magischen Berg<br />
(Abenteuer/Komödie, Walt Disney Studios)<br />
Milk (Drama/Biografie, Highlight)<br />
Space Buddies – Mission im Weltraum<br />
(Komödie/Science-Fiction, Walt Disney Studios)<br />
Zufällig verheiratet<br />
(Komödie, Walt Disney Studios)<br />
Die wilden Hühner<br />
(Komödie, Paramount)<br />
Die wilden Hühner und das Leben<br />
(Komödie, Paramount)<br />
Die wilden Hühner und die Liebe<br />
(Komödie, Paramount)<br />
14. August<br />
Babel (Drama, Universum Film)<br />
Brokeback Mountain<br />
(Drama, Universum Film)<br />
Brügge sehen ... und sterben?<br />
(Krimi/Komödie, Universum Film)<br />
Into The Wild (Abenteuer/Drama, Universum Film)<br />
Street Fighter: The Legend Of Chun-Li<br />
(Action, Universum Film)<br />
Taxi 3 (Action/Komödie, Universum Film)<br />
Taxi 4 (Action/Komödie, Universum Film)<br />
20. August<br />
Starman (Science-Fiction, Sony Pictures)<br />
Underworld: Aufstand der Lykaner<br />
(Fantasy/Action, Sony Pictures)<br />
Franklyn (Thriller/Fantasy, Ascot Elite)<br />
Watchmen – Die Wächter<br />
(Action/Fantasy, Paramount)<br />
21. August<br />
1 ½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden<br />
Herzelinde (Komödie, Warner Home Video)<br />
96 Hours – Taken (Action/Thriller, Fox)<br />
Die Herzogin (Historienfilm/Drama, Kinowelt)<br />
Notorious B. I. G. - No Dream Is Too B. I. G.<br />
(Drama/Biografie, Fox)<br />
Payback – Zahltag<br />
(Thriller/Action, Warner Home Video)<br />
Der rosarote Panther 2 (Komödie, Fox)<br />
Strange Days (Action/Thriller, Kinowelt)<br />
Der Untergang des Römischen Reiches<br />
(Historienfilm/Monumentalfilm, Spirit Media)<br />
El Cid (Abenteuer/Klassiker, Koch Media)<br />
Kino: Juli<br />
<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3 – Die Dinosaurier sind los<br />
(Trickfilm/Komödie, Fox)<br />
28. August<br />
Knowing (Science-Fiction/Thriller, Concorde)<br />
Way Of War (Thriller/Action, Splendid)<br />
1. Juli<br />
16. Juli<br />
Harry Potter und der Halbblutprinz<br />
(Fantasy, Warner)<br />
23. Juli<br />
Che – Guerrilla<br />
(Drama/Biografie, Wild Bunch [Central])<br />
Die Entführung der U-Bahn Pelham 123<br />
(Action, Sony Pictures)<br />
Coraline (Trickfilm/Fantasy, Universal)<br />
Fanboys (Komödie, Capelight)<br />
Selbst ist die Braut (Komödie, Walt Disney)<br />
30. Juli<br />
Kino: August<br />
6. August<br />
Public Enemies (Drama, Universal)<br />
Elite Squad (Krimi/Thriller, Senator)<br />
G. I. Joe – Geheimauftrag Cobra<br />
(Action, Paramount)<br />
13. August<br />
Coco Chanel (Drama/Biografie, Warner)<br />
Die fast vergessene Welt<br />
(Abenteuer/Fantasy, Universal)<br />
G-Force – <strong>Age</strong>nten mit Biss<br />
(Action/Abenteuer, Walt Disney)<br />
20. August<br />
Inglourious Basterds (Action/Kriegsfilm, Universal)<br />
Ich bin dann mal weg (Dokumentation, Constantin)<br />
Die Noobs – Klein aber gemein<br />
(Fantasy/Science-Fiction, Fox)<br />
27. August<br />
Year One – Aller Anfang ist schwer<br />
(Abenteuer/Komödie, Sony Pictures)<br />
(Auswahl: Angaben ohne Gewähr)<br />
Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 13
Thema<br />
Maschinenkrieg<br />
Krieg den Maschinen!<br />
Maschinen übernehmen heute für uns alle möglichen Arbeiten: Sie fertigen unser Essen,<br />
waschen unsere Wäsche, befördern uns von A nach B und lösen komplexe mathematische<br />
Probleme. In nicht allzu ferner Zukunft könnten sie den Menschen evolutionstechnisch<br />
ablösen – gewaltsam, wie die neusten Blockbuster zeigen.<br />
Unter der Fassade eines gelben Camaro<br />
verbirgt sich der sympathische Autobot<br />
Bumblebee<br />
Die Angst vor der maschinellen Revolution<br />
erzeugt in den Köpfen vieler Romanautoren<br />
und Filmproduzenten interessante<br />
Zukunftsbilder, in denen die Menschen gegen<br />
die selbst erschaffenen Roboterwesen um<br />
die Vorherrschaft auf dem Blauen Planeten<br />
kämpfen. Inzwischen lebt kein Tier mehr auf<br />
der Erde, das unserer Spezies in evolutionärer<br />
Hinsicht gefährlich werden kann. Ergo sind nur<br />
noch außerirdische Konkurrenten oder eben<br />
perfekte Maschinen, die unentwegt und fehlerlos<br />
arbeiten, eine potenzielle Bedrohung. Kein<br />
Wunder also, dass Filmreihen wie „Terminator“<br />
als moderne Schauermärchen in der Gunst<br />
der Zuschauer stehen. Und auch die jüngeren<br />
„Transformers“-Streifen bauen auf einer langen<br />
Historie aus Trickfilmen, Comics und nicht zu<br />
vergessen Spielzeug-Actionfiguren auf. Beide<br />
Phänomene nahmen 1984 ihren Anfang. Wie<br />
alles, was mit riesenhaften Roboterwesen oder<br />
Monstern zu tun hat, kam die Idee zu den<br />
Transformers aus Japan. Erst als der westliche<br />
Spielzeughersteller Hasbro die Rechte für<br />
den amerikanischen Vertrieb des Spielzeugs<br />
kaufte, entstand eine weltweite Merchandising-Maschinerie.<br />
Der führende Comicverlag<br />
Marvel wurde mit den Comics beauftragt, die<br />
das Geschäft mit der Hintergrundgeschichte<br />
ankurbeln sollten. Die Fernsehserie schaffte<br />
es schließlich, dass der Name „Transformer“<br />
als Synonym für einen wandelbaren Roboter<br />
in den westlichen Sprachgebrauch überging.<br />
Heute sind die Transformers vorrangig als<br />
Spielzeug für Jungen ausgelegt und sozusagen<br />
eine Art Pendant zum typischen Mädchenspielzeug,<br />
der Barbie. Aus den eigentlich<br />
sehr unscheinbaren Fahrzeugen können die<br />
Kinder Waffensysteme hervorschnellen las-<br />
Bilder: Paramount<br />
14
Maschinenkrieg<br />
Thema<br />
Action<br />
Filminhalt:<br />
US 2007 Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
34 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Regie: Michael Bay<br />
Laufzeit: 143 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
sen, Raketen abschießen oder mit wenigen<br />
Handgriffen coole Killerroboter basteln. Die<br />
passende Handlung der Geschichte ist denkbar<br />
einfach: Auf der Erde tobt ein geheimer Krieg<br />
zwischen den Autobots und den Decepticons.<br />
Beide Parteien sind außerirdischen Ursprungs<br />
und haben sich den Gegebenheiten unserer<br />
Welt angepasst. Da sie sich als Autos, Flugzeuge,<br />
Boote und andere Maschinen tarnen,<br />
bekommt kaum ein Mensch – außer natürlich<br />
den auserwählten Spielzeugbesitzern – etwas<br />
von der Auseinandersetzung mit.<br />
Jeden Samstagmorgen<br />
Einige werden sich heute noch voller Wehmut<br />
an ihre Kindheit in den späten 1980er bzw.<br />
frühen 1990er Jahren erinnern, als sie noch<br />
jeden Samstag besonders früh aufgestanden<br />
sind, um die ganzen tollen Zeichentrickserien<br />
wie „Mask“, „Saber Rider“, „Silver Hawks“<br />
oder „Transformers“ zu schauen. Zu der Zeit<br />
schwappte gerade die Modewelle mit Riesenrobotern<br />
und bionischen Menschen aus Amerika<br />
nach Deutschland. Technik und Robotik<br />
befl ügelten die Fantasie und wer hätte sich<br />
damals nicht bereit erklärt, seine Beine durch<br />
superstarke Prothesen ersetzen zu lassen, um<br />
wie der 6-Millionen-Dollar-Mann über meterhohe<br />
Zäune springen zu können? Das Fernsehen<br />
machte es möglich. Fürs Kino reichte das<br />
allerdings nicht. Niemand in Hollywood wäre<br />
damals auf die verrückte Idee gekommen,<br />
Ein neuer Transformer? Sam und<br />
Mikaela (Megan Fox) auf Motorradtour<br />
jemanden wie bei den „Power Rangers“ in<br />
ein Plastik-Robo-Kostüm zu stecken und ihn<br />
unter Blitzeffekten („Dinozord-Power, jetzt!“)<br />
in ein größeres Gefährt zu verwandeln – jedenfalls<br />
nicht für die große Leinwand. Daher<br />
gab es erst 2007 die nötige Technologie, um<br />
die Transformers angemessen und glaubhaft<br />
zu verfi lmen.<br />
Realistische CGI-Robos<br />
Michael Bays Materialschlacht „Transformers“<br />
wurde mit einem weltweiten Einspielergebnis<br />
von knapp 708 Millionen US-Dollar zu einem<br />
der erfolgreichsten Filme des Erscheinungsjahres.<br />
Die Geschichte erzählt vom Allspark,<br />
einem Würfel, der die Macht besitzt, Leben zu<br />
erschaffen. Vor langer Zeit schenkte er dem<br />
Heimatplaneten der Transformers Wohlstand,<br />
bis ein Krieg ausbrach und der Allspark im<br />
Weltall verschwand. Da er auf der Erde landete,<br />
setzt sich der Machtkampf zwischen den<br />
Autobots (Autonomous Robotic Organism)<br />
und den Decepticons (vom englischen Verb<br />
deceive: betrügen) also hier fort. Einer der „guten“<br />
Autobots, Bumblebee, zieht den Teenager<br />
Sam Witwicky (Shia LaBeouf) und seine angehende<br />
Freundin Mikaela (Megan Fox) in das<br />
Geschehen hinein. Ohne es zu wissen, besitzt<br />
Sam nämlich den Schlüssel zur Auffi ndung des<br />
Allsparks. Währenddessen tobt in der Wüste<br />
von Katar ein heftiger Kampf zwischen dem<br />
US-Militär und den Decepticons.<br />
Der Hauptsinn des Ganzen besteht darin, im<br />
Film möglichst viele epische Schlachten mit<br />
den CGI-Mechas von George Lucas’ Effektschmiede<br />
ILM unterzubringen. Zwischendurch<br />
wird ein wenig Humor eingestreut und schon<br />
geht es weiter mit wackeligen Kamerafahrten à<br />
la Michael Bay plus farbverfremdeten Actioneinstellungen.<br />
Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist der Film hierzulande seit Oktober<br />
letzten Jahres erhältlich. Die Scheibe besticht<br />
mit exzellenter Bild- sowie Tonqualität<br />
und zusätzlich durch die innovative Nutzung<br />
des BD-Live-Links, über den sich neue Designs<br />
für das Pop-up-Menü herunterladen lassen.<br />
Den vollständigen Test fi nden Sie im BLU-RAY<br />
MAGAZIN, Ausgabe 01/09, auf Seite 53.<br />
Rache folgt!<br />
Am 24. Juni kommt nun mit „Transformers –<br />
Die Rache“ der zweite Teil der Serie in die Kinos.<br />
Viel verriet Paramount noch nicht über den<br />
Film, lediglich ein paar Fakten über die Hauptfi<br />
guren sowie die Tatsache, dass die Darsteller<br />
auch diesmal wieder viel herumrennen mussten,<br />
drangen nach außen. Zwei Jahre sind seit<br />
den letzten Ereignissen ins Land gezogen und<br />
Sam besucht inzwischen das College, während<br />
Mikaela eine Motorradwerkstatt führt. Im Trailer<br />
ist ein mysteriöser Splitter (möglicherweise<br />
vom Allspark) zu sehen, der Sam zu deutlich<br />
mehr Intelligenz verhilft, ihn Bücher in wenigen<br />
Sekunden lesen lässt und einen Fieberwahn<br />
verursacht, der ihm Zeichen einer unbekannten<br />
Kultur vor Augen führt. Die Ereignisse hängen<br />
natürlich mit einem Transformer-Phänomen zusammen,<br />
das vor Millionen von Jahren die Erde<br />
Mechas aus Japan<br />
Die Vorbilder der Transformers stammen aus Japan, wo Riesenroboter<br />
schon seit Ewigkeiten Bestandteil der Filmkultur sind.<br />
Michael Bay beschreibt daher seinen neusten „Transformers“-<br />
Film als Kreuzung aus dem Samurai-Film „Shichinin no<br />
samurai“ (1954) und „Die unheimliche Begegnung der dritten<br />
Art“ (1977), angereichert mit 85 mph schnellen Kampfsequenzen<br />
(mph: Meilen pro Stunde). Unten sehen Sie noch ein<br />
paar weitere Inspirationen aus dem Land der aufgehenden<br />
Sonne.<br />
„Metal Gear“ gibt es als Videospielreihe schon über 20<br />
Jhre lang. Seit die Serie 1998 auf 3-D-Grafik umstieg,<br />
gibt es kaum einen Playstation-Besitzer, der kein Abenteuer<br />
mit dem Schleichexperten Snake besitzt<br />
„Neon Genesis Evangelion“: 1995 wurde die Anime-Serie<br />
zu einem Kultphänomen in Japan und breitete sich in<br />
der ganzen Welt aus. Die Mechas sind hier allerdings<br />
organische Lebensformen unter einer Rüstung, in deren<br />
Rückgrat die Piloten eingelassen sind<br />
„Gundam“: Die Anime-Serie ist seit ihrer Entstehung<br />
1979 zu einem riesigen Science-Fiction-Universum<br />
angewachsen. Hierzulande kam vor Kurzem das Spiel<br />
„Dynasty Warriors Gundam 2“ für PS3 und Xbox 360 raus<br />
heimsuchte. Besagte Zeichen fi nden Archäologen<br />
in allen Teilen der Welt, unter anderem<br />
auch in den Pyramiden von Giseh. Letztere<br />
stellen dann auch den Schauplatz, an dem<br />
eine riesige Verfolgungsjagd ihren Höhepunkt<br />
ansteuert und die Helden sogar die Cheopspyramide<br />
erklimmen müssen.<br />
Wer die kryptischen Symbole der Ruinen entschlüsselt,<br />
erhält eine Karte, die zu dem Geheimnis<br />
führt. Anlass genug für die Autobots<br />
und die Decepticons, sich bei der Schnitzeljagd<br />
nach Strich und Faden zu vermöbeln. Ein<br />
Kampf zwischen Megatron und Optimus Prime<br />
darf dabei nicht fehlen und am Ende wird es<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 15
Thema<br />
Maschinenkrieg<br />
Wer mit Michael Bay zusammenarbeitet,<br />
muss fit wie ein Turnschuh sein.<br />
In Ägypten scheuchte er Shia LaBeouf<br />
durch die Wüste<br />
Im Kino<br />
Action<br />
US 2009 Vertrieb: Paramount<br />
Regie: Michael Bay Darsteller:<br />
Megan Fox, Shia LaBeouf, Josh<br />
Duhamel, Isabel Lucas<br />
Laufzeit: 147 min FSK: ab 12<br />
Jahren Start: 24. Juni 2009<br />
Internet:<br />
www.transformersmovie.com<br />
Filminhalt:<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
mit ziemlicher Sicherheit um das Wohl der<br />
Menschheit, wenn nicht sogar des ganzen Universums<br />
gehen. Fans spekulieren bereits kräftig,<br />
was die Roboter fi nden werden, wobei ihr<br />
Favorit momentan ein ursprünglicher Transformer<br />
namens „The Fallen“ ist, was sich anhand<br />
des englischen Untertitels erklärt: „Revenge Of<br />
The Fallen“.<br />
Zu den bereits aus dem ersten Teil bekannten<br />
Transformers wie Bumblebee, Ratchet, Ironhide,<br />
Frenzy und Starscream gesellen sich Neuzugänge<br />
wie der riesige Devastator, der einfach<br />
nur alles in sich aufsaugt und klein häckselt,<br />
sowie Mixmaster, Soundwave, Jazz und Jetfi re.<br />
Den Autobots schließen sich zudem noch zwei<br />
bisher nicht benannte Transformers an, die sich<br />
wie verspielte Kinder benehmen.<br />
Killerroboter und Zeitreisen<br />
Eine erwachsenere und weniger an Spielzeug<br />
gebundene Form des Roboterkampfes ist die<br />
seit 1984 im Kino bestehende „Terminator“-<br />
Reihe. Hier haben 2029die Maschinen die<br />
Macht über die Welt erlangt. Doch eine Gruppe<br />
Menschen übt den Widerstand, und zwar<br />
so erfolgreich, dass ihnen die neuen Herrscher<br />
etwas Unaufhaltsames entgegenstellen<br />
müssen: Sie schicken den Terminator (Arnold<br />
Schwarzenegger). 45 Jahre früher beobachtet<br />
nur ein einsamer Trucker die Ankunft eines<br />
Zeitreisenden. Blitze umhüllen den muskelbepackten<br />
bloßen Körper des Hünen. Gezielt marschiert<br />
der Fremde in Richtung Stadt, um die<br />
Frau auszulöschen, die dem großen Anführer<br />
des Widerstandes das Leben schenken wird.<br />
In diesem Moment weiß die junge Kellnerin Sarah<br />
Connor (Linda Hamilton) noch nichts von<br />
ihrer Bestimmung, geschweige denn von ihrem<br />
tödlichen Verfolger, der sich zunächst Kleidung<br />
und Waffen besorgen muss. Ein kurzes Intermezzo<br />
mit ein paar Punks legt einen Teil seines<br />
maschinellen Innenlebens frei und es wird klar,<br />
Ramon Rodriguez ist Sams neuer<br />
Zimmergenosse Leo Spitz. Durch die<br />
Transformers gerät sein geordnetes<br />
Leben vollkommen außer Kontrolle<br />
dass es sich nicht um einen Menschen handelt.<br />
„Hören Sie, der Terminator ist dort draußen.<br />
Mit diesem Ding kann weder verhandelt<br />
noch argumentiert werden. Es kennt kein Erbarmen,<br />
keine Reue oder Angst. Und es wird<br />
so lange weitermachen, bis Sie tot sind.“ Kyle<br />
Reeses (Michael Biehn) Worte richten sich an<br />
Sarah Connor, die das Ausmaß ihrer Situation<br />
noch nicht ganz verstanden hat. Beide fl iehen,<br />
und zwar den ganzen Film über. Auch Reese<br />
ist aus der Zukunft und muss mit allen Mitteln<br />
versuchen, die Mutter seines Vorgesetzten vor<br />
der unaufhaltsamen Kampfmaschine zu bewahren.<br />
Als einziger zeitreisender Mensch ist er<br />
der Schlüssel zur Zukunft, der von der postapokalyptischen<br />
Zeit berichten kann<br />
Nackte Haut<br />
So simpel diese dramatische Anordnung aus<br />
heutiger Sicht erscheint, so genial war sie damals<br />
in den 1980er Jahren, als der Film in die<br />
Kinos kam. Ein Killerroboter, der sich als Mensch<br />
tarnt, wirkt unheimlicher als eine offensichtliche<br />
Maschine. Konnte das Vorgängermodell, der T-<br />
600, laut Reeses Beschreibung noch aufgrund<br />
seiner gummiartigen Haut erkannt werden, ist<br />
der T-800 die äußerlich nahezu perfekte Kopie<br />
eines lebenden, atmenden Menschen.<br />
Die Bedrohung scheint unvorhersehbar. Hätte<br />
James Cameron damals noch weiter mit dem<br />
Thema gespielt und den Terminatoren ein eigenes<br />
Bewusstsein gegeben, dann hätten sie<br />
sich vermutlich wie in Stanislaw Lems Novelle<br />
„Die Maske“ bis zur Erfüllung ihres einprogrammierten<br />
Auftrags selbst für Menschen gehalten.<br />
Doch Cameron ging einfachere Wege. Er begnügte<br />
sich damit, die Menschenähnlichkeit als<br />
Angstmittel zu verwenden. Das ist aber nicht<br />
Bilder: Paramount<br />
16
Digital Fernsehen D 44,90 € EU 70,00 € Digital Tested D 19,90 € EU 39,90 € HD+TV D 24,90 € EU 39,90 € BLU-RAY Magazin D 19,90 € EU 29,90 €<br />
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br
Thema<br />
Maschinenkrieg<br />
Schwarzenegger ist der Terminator<br />
Er ist eine Maschine, die ihr Opfer bis zum Ende jagt. Er steht immer wieder auf<br />
und funktioniert ohne Pause. Kein Wunder, dass man ihn zum kalifornischen<br />
Gouverneur ernannte, denn Arnold Schwarzenegger ist für viele tatsächlich<br />
der Terminator. Als Killerroboter T-800 wurde er unsterblich. Kurioserweise<br />
funktionierte seine ambivalente Figur gleichermaßen als Bösewicht und Held.<br />
Seine österreichische Herkunft hielt ihn nicht davon ab, den „American Way of<br />
Live“ zu begehen. Und selbst sein merkwürdiger Akzent, den er bis heute wohlwollend<br />
pfl egt, wurde zu seinem Markenzeichen. Politische Nachteile scheinen<br />
Kalifornien dadurch nicht zu ereilen, aber welche Opposition würde schon dem<br />
Terminator persönlich widersprechen?<br />
der einzige Grund für die organische Schicht<br />
auf dem metallenen Körper des Terminators,<br />
wie Kyle Reese dem Arzt Dr. Silberman erklärt:<br />
„Man reist nackt. Irgendwas wegen dem Feld,<br />
das vom lebenden Organismus erzeugt wird.<br />
Alles Unbelebte bleibt da.“ Weder Waffen noch<br />
sonstige Technologien können also transportiert<br />
werden. Mit der Haut, die sogar Schweiß<br />
hervorbringen kann, bedienen sich die Maschinen<br />
also eines Tricks, um das benötigte Biofeld<br />
für die Zeitreise aufzubauen.<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
UK, US 1984 Vertrieb: MGM<br />
Bildformat: MPEG-2, 16:9<br />
(1.85:1) anamorph<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Regie: James Cameron<br />
Laufzeit: 108 min FSK: ab 18<br />
Jahren Preis: 9,95 Euro Start:<br />
DVD erhältlich<br />
Verworrener Stammbaum<br />
Der Sprung in die Vergangenheit spielt überhaupt<br />
eine sehr große Rolle in der Handlung<br />
der „Terminator“-Filme. Es entsteht eine Art<br />
chronologischer Kreislauf, der Ursache und Wirkung<br />
ad absurdum führt. Das eine bedingt das<br />
andere, was wiederum das Erste verursacht:<br />
Kyle Reeses Rettungsaktion führt dazu, dass er<br />
selbst zum Vater von John wird. Connor wiederum<br />
sorgt in der Zukunft dafür, dass sich der<br />
junge Kyle in das Bild von Sarah verliebt. Um<br />
keine Verwirrung zu stiften,<br />
erwähnt er<br />
gegen-<br />
Auf DVD<br />
über dem bedeutend jüngeren Mann nicht,<br />
dass er sein Vater ist. Gleiches gilt für Sarah,<br />
die durch Kyle den Namen ihres Kindes erfährt<br />
– der Kreislauf liegt also in sich selbst<br />
begründet und irgendwie ist jeder mir jedem<br />
verwandt, was zu heiklen Situationen führt, die<br />
die Geschichte umso unterhaltsamer machen.<br />
Doch das sind alles nur kleine Mätzchen im<br />
Gegensatz zu dem, was der Sprung des T-800<br />
bewirkt. Sein Körper beinhaltet ironischerweise<br />
die Technologie, die das IT-Unternehmen<br />
Cyberdyne benötigt, um die künstliche Intelligenz<br />
Skynet zu entwickeln. Erst die Existenz<br />
von Skynet löst die Apokalypse bzw. den Tag<br />
des Jüngsten Gerichts aus. Der Maschine wird<br />
die Kontrolle über alle Tarnkappenbomber des<br />
US-Militärs gegeben, um die Fehlerhaftigkeit<br />
menschlicher Entscheidungen im Ernstfall zu<br />
eliminieren. Das System entwickelt bereits 25<br />
Tage nach der Inbetriebnahme eine eigene<br />
Persönlichkeit samt Bewusstsein, beginnt die<br />
Menschheit als Feind zu betrachten und trifft<br />
innerhalb weniger Mikrosekunden die Entscheidung<br />
für deren komplette Eliminierung.<br />
T2: Der Tag der Abrechnung<br />
Nach dem Erfolg des ersten „Terminator“-<br />
Films verlangte das Publikum nach mehr<br />
– mehr Action und vor allem mehr Arnold<br />
Schwarzenegger. Diesmal sollte er zu den<br />
Guten gehören, ohne seine typischen Terminator-Eigenschaften<br />
aufgeben zu müssen. Als<br />
Bedingung für sein Mitwirken an dem Projekt<br />
bestand Arnie darauf, den Terminator familienfreundlicher<br />
zu gestalten. Die „No Killing“-<br />
Regel stellte die Drehbuchschreiber Cameron<br />
und William Wisher Jr. vor eine immense<br />
Herausforderung. Die Frage war: Wie schafft<br />
man es, eine ehemals als Monster konzipierte<br />
Figur zu einem sympathischen Killerroboter<br />
zu machen, zumal der Terminator im<br />
ersten Teil bereits zerstört wurde? Die beiden<br />
entschieden sich für die Massenproduktion von<br />
T-800-Einheiten und ließen ein weiteres Modell<br />
von den Rebellen umprogrammieren.<br />
Statt zu vernichten, besteht sein Auftrag nun<br />
darin, ins Jahr 1995 zurückzureisen und den<br />
zehnjährigen John Connor zu beschützen.<br />
Als Widersacher kreierten sie den T-1000<br />
(Robert Patrick), der dank neuster Morphing-<br />
Technologie die Erscheinung fast sämtlicher<br />
Gegenstände und Personen annehmen kann.<br />
So erlangt das neue Modell in Sachen Tarnung<br />
und Täuschung eine neue Dimension des Horrors.<br />
Aufgrund der Darstellung sehr abstrakter<br />
Verformungen des menschlichen Körpers galten<br />
die visuellen Effekte lange Zeit als Referenz<br />
im damals noch sehr jungen Bereich der<br />
CGI-Tricktechnik. Die Flüssigmetall-Effekte des<br />
T-1000 benötigten acht Monate Produktionszeit,<br />
kosteten 5,5 Millionen Dollar und nahmen<br />
im Film lediglich eine Gesamtdauer von dreieinhalb<br />
Minuten ein. Für Sarahs Albtraum, in<br />
dem sich ein Kinderspielplatz in ein nukleares<br />
Inferno verwandelt, studierte Spezialeffekte-<br />
Meister Stan Winston mit seiner Crew zahlreiche<br />
Videosequenzen von Atomtests und<br />
erschuf damit eine der bislang realistischsten<br />
Nuklearexplosionen in einem fi ktiven Film.<br />
Als Steigerung zum ersten Teil versucht die<br />
dreiköpfi ge „Familie“ nun, die Ursache des Problems<br />
auszumerzen. Das Hauptquartier von<br />
Cyberdyne muss zerstört werden und mit ihm<br />
sämtliche Technologie, die zu Skynet führen<br />
könnte. Neben dem T-1000 schließt das auch<br />
den T-800 mit ein, der während seiner Tour<br />
mit John und Sarah anscheinend den Wert des<br />
Menschseins erkannt hat. Das ungewöhnliche<br />
Bilder: Kinowelt, MGM, Sony Pictures<br />
18
Maschinenkrieg<br />
Thema<br />
Konzept mit dem bekehrten Monster ging auf<br />
und machte den Film zu einem der erfolgreichsten<br />
aller Zeiten.<br />
Maschinenrebellion<br />
Im dritten Teil steht das Jüngste Gericht nun<br />
kurz bevor. Wenige Tage vor dem Angriff befi<br />
ndet sich der inzwischen zu einem jungen<br />
Mann herangewachsene John Connor (Nick<br />
Stahl) wieder auf der Flucht vor einem Terminator.<br />
Diesmal ist es jedoch das weibliche<br />
Modell T-X (Kristanna Loken), das wesentlich<br />
weiter entwickelt ist als der T-1000. Genauso<br />
wie ihr Vorgänger kann sie ihren Körper nach<br />
Belieben verformen und so zur Freude der<br />
männlichen Zuschauer auch bei der Oberweite<br />
ein wenig nachhelfen. Es sind aber nicht die<br />
Waffen der Frauen, die sie um ein Vielfaches<br />
gefährlicher machen, sondern der Einsatz von<br />
Nanomaschinen. Mit deren Hilfe kann sie in<br />
fremde Technologien eindringen und sie unter<br />
Kontrolle bringen. Zudem fällt es ihr leicht,<br />
Gewehre aus ihrem Körper zu formen, wobei<br />
ihre gefährlichste Attacke der Angriff mit einer<br />
durchschlagkräftigen Plasmakanone ist.<br />
Die Lage scheint aussichtslos, doch der Hoffnungsträger<br />
der Menschheit und seine zukünftige<br />
Frau Kate (Claire Danes) sind nicht allein.<br />
Zum letzten Mal (vor seinem Amtsantritt als<br />
Gouverneur von Kalifornien) steht ihnen Arnold<br />
Schwarzenegger in der Rolle des umprogrammierten<br />
und leicht optimierten T-850 zur<br />
Seite. In bester Terminator-Manier verfolgt er<br />
John und Kate sowie die sexy Killermaschine<br />
auf einem Polizeimotorrad. Ein heftiger Kampf<br />
um die wichtigsten Köpfe des zukünftigen Widerstands<br />
entbrennt. Mit der nuklearen Katastrophe,<br />
die nun doch nicht mehr verhindert<br />
werden kann, endet die erste „Terminator“-Trilogie.<br />
Von nun an ist das Horrorszenario, das<br />
in den ersten Teilen immer nur angedeutet<br />
wurde, Wirklichkeit geworden.<br />
Ein neuer Anfang: T4<br />
2018: Die Apokalypse liegt elf Jahre zurück<br />
und bis zur ersten Zeitreise, die ein Terminator<br />
macht, sind es ebenfalls noch elf Jahre. Die<br />
Erde hat sich gewandelt. Der weltweite Atomschlag<br />
verletzte die Ozonschicht empfi ndlich.<br />
Unter der glühend heißen Sonne patrouillieren<br />
Aerostats durch die Wüste, 1,20 Meter<br />
lange Drohnen, die die Umgebung<br />
nach Überlebenden<br />
absuchen. In der Ferne taucht<br />
das Skelett einer Stadt auf, in<br />
der einst das Leben blühte.<br />
Ein Herzschlag verrät organisches<br />
Leben in der Nähe.<br />
Um den Menschen zu fangen,<br />
werden die Harvester gerufen.<br />
Die Erntemaschinen haben das<br />
Aussehen riesiger Insekten und<br />
sind spezialisiert auf die Gefangennahme<br />
ihrer Opfer, die sie<br />
dann möglichst unbeschadet<br />
zu ihrer Basis schaffen. Das<br />
Interesse der Maschinen gilt<br />
größtenteils der menschlichen<br />
Haut, die sie bisher<br />
noch nicht reproduzieren konnten.<br />
Doch was genau hinter den Mauern der<br />
uneinnehmbaren Festung Skynets vor sich<br />
geht, bleibt vor den Augen der Außenwelt verborgen.<br />
Im Zeitalter der Menschenfeindlichkeit<br />
verheißt nur eine einzige Radiosendung<br />
Hoffnung. Ihre Botschaft lautet: „Wenn Sie das<br />
hören, gehören Sie bereits zum Widerstand.“<br />
Moderator ist John Connor, ein Mann, der sein<br />
ganzes Leben auf diese schreckliche Zukunft<br />
vorbereitet wurde. Seine Mutter bläute ihm<br />
förmlich ein, dass der Mensch sein eigenes<br />
Schicksal steuern kann. Doch genau das ist es,<br />
was John zögern lässt. Wie soll er der Kopf<br />
des Widerstands werden? Und wird er seinen<br />
späteren Vater Kyle Reese fi nden, um die<br />
Zeitreise ins Rollen zu bringen, die für seine<br />
eigene Zeugung vonnöten ist? Zweifel nagen<br />
an seinen Überlegungen, die die Freiheit des<br />
menschlichen Willens betreffen.<br />
Wie der Sohn, so der Vater<br />
An einem anderen Ort beginnt die Odyssee des<br />
jungen Kyle Reese, der mit dem parapsychologisch<br />
begabten Mädchen Star den Anschluss<br />
zum Widerstand sucht. Die Radio-sendungen<br />
Johns sind für ihn die Fahrkarte in ein besseres<br />
Leben. Für sein Alter musste er schrecklich<br />
schnell erwachsen werden, um auf seine neunjährige<br />
Begleiterin aufzupassen. Gleichzeitig ist<br />
sie seine Lebensversicherung, da sie schon<br />
frühzeitig die Anwesenheit von Maschinen<br />
spürt. Auf ihrem Weg begegnen sie dem mys-<br />
Die Terminatrix (Kristanna<br />
Loken) sieht aus wie eine<br />
Schaufensterpuppe, ist<br />
aber umso tödlicher<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
US 1991 Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1,<br />
2.0 Headphone Surround<br />
Datenrate Bild: 25,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,6 Mbps<br />
Regie: James Cameron<br />
Laufzeit: 154 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 80 Euro Start:<br />
26. Juni 2009<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 10/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Einer der größten Actionfi lme aller Zeiten in<br />
der bestmöglichen Edition. Sammlerherz, was willst du<br />
mehr?<br />
Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />
Zweifellos ist der 35 Zentimeter hohe und 17,5 Zentimeter breite,<br />
silbern schillernde Terminator-Schädel ein Muss für jeden<br />
Filmfan. Die leuchtenden Augen sowie der Soundchip sind witzige<br />
Zugaben, aber das Beste befi ndet sich im Kopf selbst: Eine<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Scheibe mit drei verschiedenen Schnittfassungen des<br />
Films und umfangreichem Bonusmaterial sowie eine DVD, auf<br />
der sich zusätzlich der Director’s Cut befi ndet.<br />
Während die Kinofassung und der über 16 Minuten längere<br />
Director’s Cut auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sofort anwählbar sind, muss<br />
man sich den Zugang zur Extended Special Edition erst noch<br />
erarbeiten. Da die Varianten durch Seamless Branching aneinandergefügt<br />
sind, bleibt auf der Scheibe genügend Platz für<br />
Tonspuren, die in 7.1 DTS-HD MA codiert sind. Das gilt sowohl<br />
für die deutsche Sprachfassung als auch für das englische Original.<br />
Wer zwischen englischer und deutscher Tonspur wechselt,<br />
wird sofort einen Qualitätsunterschied feststellen. So gibt es<br />
im Original mehr Höhen, die Dialoge klingen weniger stumpf<br />
und außerdem sind weniger Störgeräusche auszumachen. Das<br />
Bild weist, wie von solch alten Produktionen gewohnt, eine<br />
durchwachsene Qualität auf. Erscheint Arnies erster Auftritt<br />
als unbekleideter T-800 noch ziemlich unscharf (sechste Minute),<br />
geizen hellere Szenen wie Sarahs ungerechte Behandlung<br />
in der psychiatrischen Anstalt nicht mit der Schärfe (Minute<br />
16). Referenzniveau erreicht die Kantenschärfe jedoch nie. Ein<br />
Nachteil der hohen Aufl ösung besteht leider darin, dass Sie<br />
umso deutlicher die Stunt-Doubles erkennen, z. B. während<br />
der Motorradverfolgungsjagd im Kanal (Minute 34). Die Farben<br />
sind wunderbar gesättigt, die Hauttöne wirken natürlich und<br />
nur gelegentlich gibt es Verbesserungsbedarf (z. B. in Minute<br />
32). Hinzu kommt, dass das tiefe Schwarz den angemessenen<br />
Kontrast begünstigt. Während des Films können ein Bild-in-<br />
Bild-Kommentar mit Aufnahmen vom Set und Interviews, ein<br />
Trivia-Track, Produktionsdaten bezüglich der Technik und der<br />
Aufnahmemethode, Bilder und Daten vom Dreh, das Drehbuch,<br />
Storyboard sowie ein Quiz und ein Geschicklichkeitsspiel<br />
hinzugeschaltet werden. Die Steuerung über das Interface ist<br />
ungemein einfach, da es alle parallel laufenden Extras in einer<br />
Übersicht jederzeit anwählbar macht. Fünf restaurierte T2-<br />
Trailer und zwei entfallene Szenen in HD-Qualität runden das<br />
Paket ab. Erwähnenswert ist zudem der BD-Live-Link, der zu<br />
einer ungewohnt prall gefüllten Auswahl führt. Zum Zeitpunkt<br />
des Tests konnten wir uns Infos zu den Stars, Skripts zu weiteren<br />
gelöschten Szenen, elf mittlere bis große Bildergalerien,<br />
originales Werbematerial sowie vier Videoclips anschauen. Am<br />
besten gefi el uns hier der 8-Minuten-Clip mit den exklusiven<br />
Aufnahmen zu den T2-Dreharbeiten.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 19
Thema<br />
Maschinenkrieg<br />
Terminator 3 –<br />
Rebellion der Maschinen<br />
Dies ist einer dieser Filme, die Hollywoods Stunt-Repertoire<br />
nahezu vollständig ausreizen. Eine Actionsequenz jagt die<br />
nächste und fordert alles von den Stunt-Doubles. Explosionen,<br />
Autocrashs, Schießereien und Faustkämpfe sind nur<br />
einige Attraktionen, die der Streifen zu bieten hat. Auch an<br />
visueller Tricktechnik wird nicht gespart, weshalb schon allein<br />
die apokalyptische Zukunft mit all ihren Flugvehikeln<br />
und Cyborgs vorrangig am Computer entstand. In High Defi<br />
nition sieht das auch richtig klasse aus, schließlich ist die<br />
Kantenschärfe der einzelnen Objekte in solchen Passagen<br />
bemerkenswert hoch. Aber auch die real getätigten Aufnahmen<br />
polierte Sony Pictures noch einmal kräftig auf, weshalb<br />
uns die kräftigen Farben und der exzellente Kontrast ähnlich<br />
wie bei der „Casino Royale“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> beeindrucken. Für die<br />
ungebändigte Action sollten Sie unbedingt eine ordentliche<br />
Surround-Anlage benutzen, sonst verpassen Sie ein brachial<br />
abgemischtes Lauschfest der Extraklasse. Das Menüdesign<br />
beeindruckt mit seinen futuristischen Elementen, versagt<br />
aber beim Bedienkomfort, da der Cursor kaum erkennbar<br />
bleibt und kein richtiges Pop-up-Menü vorhanden ist. Genial<br />
ist die neue „CineChat“-Funktion, mit der sich der Film synchron<br />
auf mehreren Playern anschauen und kommentieren<br />
lässt. Wenn schon nicht für die Story oder die kaum vorhandene<br />
schauspielerische Leistung der Darsteller, dann lohnt<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kauf auf jeden Fall wegen der Referenztonspur<br />
und der sehr gelungenen visuellen Umsetzung.<br />
Noch weiß Marcus Wright<br />
(Sam Worthington) nichts<br />
von seinem Maschinenkörper<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
US, DE, UK 2003 Vertrieb:<br />
Sony Pictures Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 26,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,8 Mbps<br />
Regie: Jonathan Mostow<br />
Laufzeit: 109 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Gesamt 8,5/10<br />
Kurzfazit: Inhaltlich fragwürdige Fortsetzung von James<br />
Camerons Vision. Als technisch beeindruckende<br />
Vorspeise für Teil vier aber nicht zu verachten.<br />
teriösen Marcus Wright (Sam Worthington).<br />
Seine Amnesie setzt ihm zu, sodass er die<br />
postapokalyptische Welt genauso neugierig<br />
erkundet wie der Zuschauer. Das Letzte, woran<br />
er sich erinnert, ist die Vollstreckung seines<br />
Todesurteils durch Vierteilung. Doch da<br />
er sich bester Gesundheit erfreut, scheint es<br />
sich offensichtlich nur um einen wahnhaften<br />
Albtraum zu handeln. Die gefahrvolle Odyssee<br />
nimmt ein jähes Ende, als Kyle und Star „geerntet“<br />
werden und Marcus schwer verwundet<br />
in die Hände des Widerstands gelangt. Anstatt<br />
sich in Sicherheit zu befi nden, bekommt der<br />
Neuankömmling alles andere als das Vertrauen<br />
von Connor und seinen Verbündeten zu spüren.<br />
Gerade das wird aber dringend gebraucht,<br />
um in die Skynet-Zentrale einzudringen, denn<br />
Marcus trägt den Schlüssel zum Erfolg in sich.<br />
„Terminator: Die Erlösung“ will mehr sein als<br />
ein simpler Actionfi lm. In einer Welt, in der die<br />
Grenze zwischen Mensch und Maschine immer<br />
stärker schwindet, stellt sich die Frage, was<br />
den Menschen überhaupt so besonders macht.<br />
Wenn er keinen freien Willen besitzt und die<br />
Maschinenkörper immer makelloser werden,<br />
was ist er dann überhaupt noch wert? Letzt-<br />
endlich wäre es doch nur der nächste Schritt<br />
innerhalb der Evolutionskette – ein Schritt zum<br />
vollkommenen Wesen. Doch so leicht lässt<br />
sich die Menschheit nicht unterkriegen.<br />
Humanismus vs. Action<br />
Es herrscht defi nitiv Krieg. Anders als bei den<br />
Vorgängern gibt es kein Verstecken mehr. John<br />
Connor muss an seinen Aufgaben wachsen,<br />
sich seiner Verantwortung bewusst werden<br />
und vom normalen Soldaten zum Anführer<br />
des Widerstands avancieren. Welcher Darsteller<br />
könnte sich besser für diese Rolle eignen als<br />
derjenige, der auch schon in „Batman Begins“<br />
als Bruce Wayne eine Entwicklung zum couragierten<br />
Ordnungselement durchspielte? Von<br />
Christian Bale wurde während seiner Schauspielkarriere<br />
bereits so einiges abverlangt. Ob<br />
als spindeldürrer „Machinist“, als Kriegsopfer in<br />
Werner Herzogs „Rescue Dawn“ oder als Bob<br />
Dylans Lebensphase in „I’m Not There“ – ständig<br />
spielte er Charaktere, die Extremsituationen<br />
erleben, daran wachsen oder zugrunde gehen.<br />
Vermutlich ist dies auch seine darstellerische<br />
Spezialität, die den gebürtigen Waliser von anderen<br />
Hollywood-Größen unterscheidet. Mit<br />
ihm als Hauptfi gur erhält die „Terminator“-Reihe<br />
eine neue Ikone. Wenn schon nicht Arnie,<br />
dann Christian Bale, der spätestens mit „The<br />
Dark Knight“ in den Filmolymp aufgenommen<br />
wurde. Überhaupt ist die Ansammlung von<br />
Stars bemerkenswert: Helena Bonham Carter<br />
legt ihr Hexenkostüm aus den Harry-Potter-<br />
Filmen ab und versucht, im Laborkittel der<br />
Wissenschaftlerin Dr. Serena Kogen dem Tod<br />
ein Schnippchen zu schlagen. Kyle-Reese-Darsteller<br />
Anton Yelchin dürfte seit dem neusten<br />
„Star Trek“ als Pavel Chekov eine gewisse Bekanntheit<br />
erreicht haben. Und auch der „mysteriöse“<br />
neue Charakter Marcus Wright wird<br />
von jemandem verkörpert, der durch James<br />
Camerons am Jahresende erscheinendes<br />
Mammutprojekt „Avatar“ schnell an Popularität<br />
gewinnen wird: Sam Worthington. Das ist natürlich<br />
kein Zufall, denn der Terminator-Erfi nder<br />
sprach selbst die Empfehlung aus, Worthington<br />
als Hauptdarsteller zu engagieren. Ob seine<br />
Figur die erhoffte Erlösung bringt oder der<br />
Grundstein für die komplette Ausrottung der<br />
Menschheit ist, sehen Sie im Kino.<br />
FALKO THEUNER<br />
Im Kino<br />
Science-Fiction<br />
Unter der abgefetzten Gummihaut<br />
erscheint das Endoskelett des T-600<br />
Filminhalt:<br />
US 2009 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Regie: McG<br />
Darsteller: Christian Bale, Sam<br />
Worthington, Helena Bonham<br />
Carter, Anton Yelchin Laufzeit:<br />
115 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Start: 4. Juni 2009 Internet:<br />
www.sonypictures.de/landing/<br />
terminator-die-erloesung<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Bilder: McG, Sony Pictures Home<br />
20
Film<br />
Bolt<br />
Was ist cooler als ein<br />
Hund mit Superkräften?<br />
Ein Nerd-Hamster!<br />
Ab Seite 22<br />
Der fremde Sohn<br />
Eastwoods bewegendes<br />
Drama glänzt mit charmanter<br />
Besetzung.<br />
Ab Seite 74<br />
Walküre<br />
Pünktlich zum Jahrestag<br />
des Stauffenberg-Attentats<br />
erscheint die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Ab Seite 32<br />
Bilder: 20th Century Fox, Disney Home, Universal, Warner Bros.<br />
Mario Hess,<br />
Redakteur<br />
Um den wirklichen Sinn<br />
hinter manch künftigem<br />
BD-Live-Goodie zu verstehen,<br />
brauche ich gelegentlich einen<br />
kleinen Anstoß. Mitunter kommen<br />
mir die vermeintlichen<br />
Innovationen nämlich äußerst<br />
profan vor. Aktuelles Beispiel:<br />
das „CineChat“-System der „The<br />
Da Vinci Code“-Scheibe. Einen<br />
Chatroom zu implementieren<br />
klingt nun wahrlich nicht wie<br />
die Neuerfindung des Rades. Das Gerät ans Internet anschließen,<br />
auf dem BD-Live-Server von Sony registrieren,<br />
Nicknamen wählen, ein paar Freunde einladen – fertig!<br />
Der Filmbeginn wird synchronisiert und alle Teilnehmer<br />
können ortsunabhängig über das Werk oder sonstige<br />
Themen plaudern. Im ersten Moment scheint mir das<br />
ziemlich belanglos. Gibt’s seit Ewigkeiten auf dem PC.<br />
Außerdem: Wenn ich mit Kumpels einen Filmabend<br />
begehen will, dann lade ich sie direkt ein. Popcorn, Cola<br />
und Kommentare gratis. Beim zweiten Blick offenbart<br />
„CineChat“ seine Vorteile. Angedacht sind unter anderem<br />
exklusive Sitzungen mit Schauspielern oder Regisseuren<br />
nur für Besitzer der Discs. Ein Mehrwert, zumindest<br />
gelegentlich. Den wahren Vorteil erklärte mir hingegen<br />
erst meine bessere Hälfte: „Wenn ich z. B. mit meiner<br />
besten Freundin, die 200 Kilometer entfernt wohnt, ‚Sex<br />
And The City‘ anschauen und mich parallel unterhalten<br />
will, dann ist das doch hervorragend. Ich kann auf dem<br />
TV die Serie sowie das transparente Chat-Fenster sehen.<br />
Ich verpasse nicht mehr so viel!“ Hört sich einleuchtend<br />
an. Perfekt für serienaffine, multitaskingfähige Frauen. Ich<br />
bin da irgendwie außen vor.<br />
Harry Potter<br />
Im Kino brechen mit „Harry Potter und der Halbblutprinz“ düstere<br />
Zeiten an. Wir testen die fünf Vorgänger. Ab Seite 26<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 21
Film<br />
Test des Monats<br />
Ein Hund für alle Fälle<br />
Er ist schneller als eine Rakete, er durchbohrt massiven Stahl mit<br />
seinem Laserblick und das Beste ist, dass er mit seinem Turbobeller<br />
sogar große Bauwerke in Schutt und Asche legen kann!<br />
Animation<br />
Filminhalt:<br />
Bildreferenz<br />
Bolt – Ein Hund für alle Fälle<br />
US 2008 Vertrieb: Disney<br />
Home Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS-ES MTX 6.1<br />
Datenrate Bild: 26,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Byron Howard, Chris<br />
Williams Laufzeit: 96 min FSK:<br />
ab 6 Jahren Preis: 28 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Nein, es handelt sich hierbei nicht um<br />
die Beschreibung eines durchgeknallten<br />
Superman, sondern eher um die Schwärmerei<br />
des Nerd-Hamsters Dino, der nichts lieber tut,<br />
als im TV-Nachmittagsprogramm die Bolt-Serie<br />
zu schauen. Bolts Fähigkeiten scheinen in der<br />
Tat das Ergebnis verrückter Experimente zu<br />
sein, die mit solchen Begriffen wie „Gammastrahlung“<br />
und „genetisch manipuliertes<br />
Zellwachstum“ weit über die Vorstellungskraft<br />
der Zuschauer hinausgehen. Wer, wenn nicht<br />
Bolt (Christian Tramitz) selbst, sollte besser wissen,<br />
dass seine Kräfte genauso echt sind wie<br />
die Abenteuer, die er mit seinem jungen<br />
Frauchen Penny (Luisa Wietzorek) erlebt?<br />
Was ihm jedoch verborgen bleibt, sind<br />
die Stahlgitter aus biegsamem Gummi,<br />
die nachretuschierten Laserstrahlen aus<br />
seinen Augen und die Schauspieler,<br />
die unter den Verkleidungen der<br />
Bösewichter stecken. Sie lassen sich<br />
fallen, sobald ihnen Bolt einen betäubenden<br />
Nackenschlag verpasst,<br />
weil es im Drehbuch steht. Erst<br />
wenn Penny den Hund außer<br />
Sichtweite gebracht hat, kommen<br />
die Mitarbeiter des Studios<br />
und räumen die herumliegenden<br />
Schuttteile und Autowracks<br />
wieder in die Requisite.<br />
Die Illusion ist perfekt – für<br />
den Hund sowie für das<br />
Fernsehpublikum. „Wenn der<br />
Hund glaubt, es wäre Realität,<br />
Bilder: ...<br />
22
Showreel<br />
1<br />
2<br />
Test des Monats<br />
Interview<br />
Film<br />
mit Chris Williams<br />
Chris Williams gehört zur neuen Generation der Disney-<br />
Regisseure und arbeitete zusammen mit Byron Howard<br />
an den Storyboards, den Figuren und der animationstechnischen<br />
Umsetzung von „Bolt“. Zum Start der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erreichten wir<br />
ihn telefonisch für ein<br />
kurzes Interview.<br />
dann glauben es alle“, erklärt der Serien-Regisseur<br />
der schwer zu begeisternden Mitarbeiterin<br />
des Senders, Mindy Parker. Diese legt dem<br />
Regisseur auf ihre charmante Art eine neue<br />
Zielgruppe ans Herz, weshalb die letzte Folge<br />
der Staffel mit einem Cliffhanger enden muss:<br />
Penny wird von dem grünäugigen Oberbösewicht<br />
Dr. Calico entführt, was bei Bolt verständlicherweise<br />
für anhaltende Unruhe sorgt.<br />
Die Truman Show<br />
Bolt missversteht die Inszenierung als Realität<br />
und fl ieht aus dem Studio, um Penny zu retten.<br />
In einem Postpaket geht es schnurstracks<br />
an die kühle Ostküste New Yorks. Doch außerhalb<br />
der wunderbaren TV-Welt wird er mit<br />
einem neuen Problem konfrontiert: Seine<br />
Superkräfte funktionieren plötzlich nicht mehr.<br />
Antworten müssen her, weshalb sich Bolt als<br />
Erstes die Straßenkatze Mittens (Vera Teltz)<br />
schnappt. Wie jeder weiß, ist Dr. Calico stets<br />
von Katzen umgeben, weshalb sie ihn zum<br />
Geheimversteck des Schurken führen wird,<br />
ob sie will oder nicht. Mittens weiß natürlich<br />
nichts, spielt aber trotzdem erst einmal mit, da<br />
sie sich mit dem Hund in ihrer Nähe bessere<br />
Chancen auf reichhaltiges Futter ausmalt. Auf<br />
ihrer Reise quer durch die USA zurück ins sonnige<br />
Hollywood begegnet ihnen der nerdige<br />
Hamster Dino (Axel Stein), Bolts größter Fan.<br />
In seiner Plastikkugel sorgt er nicht nur für anhaltende<br />
Lacher, sondern löst auch das eine<br />
oder andere Problem mit Ballpower, wenn<br />
es mal wieder hart auf hart kommt. Zusammen<br />
helfen die beiden Begleiter Bolt, seinem<br />
Realitätsverlust mit konzentrierter Wirklichkeit<br />
entgegenzuwirken, und erteilen ihm Nachhilfeunterricht<br />
in Sachen Hundebenimm.<br />
3<br />
Bekanntes aus neuer Perspektive<br />
Die emotionale Reise Bolts ist gleichzeitig auch<br />
die erste Disney-Animation, die unter der Leitung<br />
des seit 2006 berufenen Chief Creative<br />
Offi cers von Disney, John Lasseter, entstanden<br />
ist. Zusammen mit den jungen Regisseuren<br />
Chris Williams und Byron Howard schuf er<br />
ein solides Animationswerk, das generationsübergreifend<br />
unterhält. Als Maßstab nahmen<br />
sie sich die klassischen Disney-Zeichentrickfi<br />
lme und versuchten, den unvergleichlichen<br />
Disney-Zauber mit einer zeitgemäßen Handlung<br />
zu verbinden. „Für jeden Lacher eine Träne“<br />
lautet dabei eine von Lasseters Maximen,<br />
die neben einer fesselnden Handlung und ansprechenden<br />
Figuren eine glaubwürdige Welt<br />
vorsehen. Das Thema, das sie sich dafür ausgesucht<br />
haben, ist kein allzu leichtes. Immerhin<br />
ist Realitätsverlust samt den dazugehörigen<br />
Verhaltensstörungen angesichts der Vielzahl an<br />
Medien, die Tag für Tag auf die Menschen einwirken,<br />
kein unbekanntes Phänomen mehr.<br />
Schon merkwürdig, dass gerade in einem vor<br />
Action triefenden Film wie „Bolt“ davon die<br />
Rede ist. Die Botschaft lautet also: Actionfi lme<br />
sind eine spannende Angelegenheit, aber sie<br />
sind trotzdem nur Fiktion. Solch bodenständige<br />
Ansichten kannte man bisher eigentlich nur<br />
von der Animationsschmiede Pixar, die stets<br />
auf kleine, aber feine gesellschaftskritische<br />
Elemente in ihren Filmen achtet. Die neue<br />
Ausrichtung ist also ein gutes Zeichen für die<br />
konsequente Fusion der Trickstudios. Dennoch<br />
fehlt dem animierten Roadtrip um den Superhund<br />
immer noch das gewisse Etwas, das Pixar-Werken<br />
wie „Findet Nemo“, „Die Unglaublichen“,<br />
„Ratatouille“ oder „Wall-E“ innewohnt.<br />
Realität vs. Michael Bay<br />
Wenn das Handy klingelt, dann muss Penny<br />
nach Hause zurückkehren und den traurigen<br />
Hund allein lassen. Doch nicht nur inhaltlich<br />
gibt es eine deutliche Trennung zwischen Bolts<br />
TV-Welt und der realen Umgebung.<br />
Auch im audiovisuellen Bereich<br />
spielt sich so einiges bezüglich<br />
dieser Differenzierung ab.<br />
Bolts Fernsehshow bedient<br />
sich offensichtlich<br />
der gleichen Farbfi lter<br />
und Lichtstimmung<br />
wie die meisten Michael-Bay-Filme:<br />
hoher<br />
Kontrast mit tiefen<br />
Schwarztönen sowie<br />
4<br />
Herr Williams,<br />
was ist Ihre<br />
Lieblingsszene<br />
in „Bolt“?<br />
Als großer Actionfan<br />
mag ich natürlich die<br />
großen Actionszenen<br />
am meisten, also die<br />
auf dem Zug in Bolts<br />
echter Welt und die<br />
Anfangsszene in der TV-Show. Wenn ich den Film aus der<br />
Perspektive der Zuschauer betrachte, sind es aber eher<br />
die gefühlsbetonten Einstellungen zum Ende hin, die mich<br />
ansprechen. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Leute<br />
richtig in dem Film verlieren und anfangen, sich wirklich<br />
um die Figuren zu sorgen.<br />
Sicherlich gibt es viele Momente, in denen die Leute laut<br />
lachen und ihren Spaß dabei haben, aber wenn die emotionalen<br />
Augenblicke wirken, dann ist das ein Zeichen dafür,<br />
dass der Film als Ganzes funktioniert.<br />
Haben Sie „Bolt“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gesehen? Wie<br />
fanden Sie es?<br />
Ja, es war wirklich gut! Als ich mir die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> anschaute,<br />
schien es, als sähe ich das Originalmaterial, das ich während<br />
der Produktion vor mir hatte. Es ist ein wirklich gelungenes<br />
Replikat des Films. Das ist genau das, was ich gerne<br />
jedem Zuschauer zeigen wollte. Es ist wirklich ein Tribut<br />
an das Format.<br />
Was sieht denn Ihrer Meinung nach besser<br />
in HD aus: CGI-Filme oder handgezeichnete<br />
Animation?<br />
Oh, das ist eine interessante Frage. Ich denke, bei CGI ist<br />
sehr viel Platz für Details und Räumlichkeit. Versuchen Sie<br />
mal, Bolts Haare zu zählen, und Sie werden zweifellos zustimmen,<br />
dass so etwas nur auf dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Format möglich<br />
ist. Deswegen glaube ich, dass CGI möglicherweise<br />
besser ankommt als die andere Filmart.<br />
Wird es eine Fortsetzung von „Bolt“ geben?<br />
Ich habe schon mit vielen Leuten darüber gesprochen und<br />
es freut mich, dass diese einen gesunden Appetit auf die<br />
Figuren bekommen haben und sie weiter am Leben halten<br />
wollen. Eine Regel von John Lasseter bzw. Pixar ist:<br />
„Mache nie eine Fortsetzung, bevor nicht alle Leute, die<br />
schon am ersten Film beteiligt waren, wieder mit im Boot<br />
sind.“ Die Idee erfreute sie, aber sie mussten absagen. Es<br />
war also keine Entscheidung aus dem Business-<br />
Bereich, sondern eine ausschließlich kreativ<br />
motivierte. Das Ende des Films lässt auch<br />
nicht allzu viel Spielraum für eine Fortsetzung.<br />
Sollte ich oder jemand anderes<br />
jedoch irgendwann einmal eine<br />
Story-Idee haben, die sich richtig<br />
anfühlt, dann würde es mich sehr<br />
freuen, diesen Figuren erneut Leben<br />
einhauchen zu dürfen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 23
Film<br />
Test des Monats<br />
Mini-Film<br />
Super Dino<br />
Disneys Kurzfi lmprogramm ist für viele angehende Regisseure<br />
und Animatoren eine Chance, ihr Können im kleinen Rahmen<br />
unter Beweis zu stellen. „Super Dino“ ist einer dieser Mini-<br />
Filme, und wurde exklusiv für die „Bolt“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie -DVD<br />
produziert. Er dreht sich ganz und gar um den knuffi gen Nebencharakter<br />
des Hauptfi lms, Dino. Offensichtlich besitzt auch der<br />
Hamster Superkräfte wie sein großes Vorbild und setzt sie zum<br />
Vergnügen des Publikums rigoros ein. Regisseur<br />
ist Nathan Greno, dem das Regiezepter für den<br />
2010 erscheinenden Zeichentrickfi lm „Rapunzel“<br />
übergeben wurde. Die Animatoren arbeiteten<br />
trotz der fertigen Figuren und Sets über vier Monate<br />
an den effektlastigen Sequenzen – und das<br />
für gerade einmal etwas mehr als vier Minuten<br />
Film.<br />
24<br />
grelle Farben mit warmer Türkisnote. Der Kontrast<br />
der realen Welt ist weitaus weniger gesättigt<br />
und man erkennt mehr Facetten.<br />
Die Figuren sind, wie nicht anders zu erwarten,<br />
unglaublich detailfreudig mit naturgetreuem<br />
Fell, fl auschigem Federfl aum, feuchten Stupsnasen<br />
und glänzenden großen Augen ausgestattet.<br />
Und wieder einmal sind wir uns sicher,<br />
dass sich High-Budget-CGI-Filme immer noch<br />
am besten als Referenzmaterial für einen<br />
hungrigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player eignen. An der generösen<br />
Kantenschärfe können wir uns kaum<br />
sattsehen. Die Animationsqualität stimmt<br />
ebenfalls, z. B. ist Dinos coole Gestik und Mimik<br />
einerseits drollig, zusätzlich scheinen aber<br />
ein paar hamstertypische Bewegungsabläufe<br />
durch. Das Animationsteam leistete also hervorragende<br />
Arbeit und stellte besonders die<br />
witzigen Slapstick-Einlagen sehr gut heraus.<br />
Ein wahrer Genuss für die Augen!<br />
Gemalter Himmel<br />
Einige wenige Kritikpunkte haben wir unabhängig<br />
von der Bewertung des Bildtransfers<br />
trotzdem. Auf den ersten Blick scheinen die<br />
Kulissen bei „Bolt“ nicht ganz so feine Texturen<br />
zu besitzen wie zum Beispiel die von<br />
„Ratatouille“. Grashalme stehen unbeweglich<br />
in der tristen Gegend herum, kantige Hochhäuser<br />
wirken wie aus einem Videospiel. Wo<br />
die normal gerenderten Oberfl ächentexturen<br />
der Umgebung Detailarmut beklagen, erfreut<br />
wiederum der malerisch weiche Look mit<br />
feinen Pinselstrichen, die gerade in der HD-<br />
Aufl ösung gut zur Geltung kommen. Während<br />
des Roadtrips von New York nach Los Angeles<br />
ertönt der Heile-Welt-Song „Barking At The<br />
Moon“ von Jenny Lewis. Dieser von<br />
Country-Musik geprägte Part mag<br />
in Relation zu dem sonstigen Musikaufgebot<br />
des Films befremdlich wirken, erinnert aber an<br />
die Disney-Filme der vorherigen Generation,<br />
in denen eine Gesangseinlage obligatorisch<br />
war. Sobald die heiße TV-Action einsetzt, schaltet<br />
die Soundkulisse auf John Powells („Das<br />
Bourne Ultimatum“) genial-düsteren Action-<br />
Soundtrack samt großartigen Basseinlagen<br />
um.<br />
Klingt wie zu Hause<br />
Das Klangspektrum wird von sehr hohen Tönen,<br />
wie z. B. dem Grasrascheln, bis hin zu explosivem<br />
Subwoofer-Einsatz vollständig ausgereizt.<br />
Über die Effekte wird eine recht natürliche<br />
Räumlichkeit erzielt, was nicht zuletzt von<br />
der DTS-ES-Matrix-Komprimierung für ein 6.1-<br />
System begünstigt wird. Die präzise Ansteuerung<br />
der Boxen gelingt dank der exzellenten<br />
Kanaltrennung sehr gut. Eine dynamische<br />
Umverteilung gibt es selbst dann, wenn Bolt<br />
ein bisschen weiter links von der Kamera<br />
läuft und dann auf die rechte Seite wechselt<br />
(Minute 25). Wie bei der DVD ist der Bonusumfang<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit etwas mehr als 35<br />
Minuten nicht das, was Disney-Scheiben sonst<br />
bieten. Er ist dennoch ausreichend und der<br />
Inhalt besitzt die gewohnt hohe Qualität. Zusätzlich<br />
erhalten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Besitzer neben einer<br />
Bildergalerie noch ein BD-Java-Spiel, in dem<br />
Bolt über das Steuerkreuz der Fernbedienung<br />
durch 2-D-Level gelotst werden kann. Für<br />
einen einfachen Zusatz eigentlich ganz nett,<br />
das Ganze scheitert jedoch an der dürftigen<br />
Bedienung. Auf Bild-in-Bild wurde leider verzichtet<br />
und offenbar traut sich Disney immer<br />
noch nicht an eine BD-Live-Implementierung<br />
heran. Etwas enttäuschend gestaltet sich zudem<br />
das minimalistische Menü, das auf DVD<br />
Bonusmaterial<br />
. Kurzfi lm: „Super Dino“ (HD, 4 Minuten)<br />
. Making-of und Musikvideo: „I Thought I Lost You“ (HD, 3 Minuten)<br />
. zwei zusätzliche Szenen (HD, 6 Minuten)<br />
. Die Entstehung von Bolt (HD, 4 Minuten)<br />
. Sprich! Die Stimmen von Bolt (HD, 10 Minuten)<br />
. Die Welt von Bolt (HD, 7 Minuten)<br />
. interaktives Spiel: „Bolts heldenhafte Mission“<br />
. Bildergalerie<br />
einfach besser aussieht. „Bolt“ ist eine jener<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die man immer wieder aus dem<br />
Regal holt, um sie im Ganzen zu genießen<br />
oder einfach nur die wunderschönen Actionsequenzen<br />
anzuschauen. Wer den Film auch<br />
Bekannten zeigen möchte, die keinen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />
besitzen, kann dafür die beigelegte<br />
DVD nutzen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Vom Prinzip her macht Komponist J. Powell das Gleiche wie bei<br />
der „Bourne“-Trilogie. Der hochaufl ösende Sound ist Referenz.<br />
Dynamik<br />
Bis auf die manchmal zu triste Umgebung stimmt einfach alles.<br />
Ein optischer Leckerbissen – besser als jeder Hundekuchen.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Der Umfang ist nicht wirklich typisch für eine Disney-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />
allerdings stimmt der Inhalt. Das Beste ist der Kurzfi lm in HD.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />
Referenzbild und -ton beglücken jeden Heimkinobesitzer. Noch<br />
etwas mehr HD-Extras und die Scheibe wäre perfekt.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
4/4 2,5/3 1/3<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Ein verhaltensgestörter Hund, ein nerdiger<br />
Hamster und eine zynische Katze – die goldigen Figuren<br />
entschädigen für die standardmäßige Story.<br />
Bilder: Disney Home
Blockbuster<br />
Film<br />
The Spirit<br />
Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />
Comicverfilmung<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
Datenrate Bild: 30,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,3 Mbps<br />
Regie: Frank Miller Laufzeit:<br />
103 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 25 Euro Start:<br />
16. Juli 2009<br />
The Spirit (Gabriel Macht) ist ein von den<br />
Toten auferstandener Cop, der aus der<br />
Schattenwelt heraus gegen das Verbrechen<br />
in Central City kämpft. Sein Erzfeind Octopus<br />
(Samuel L. Jackson) will die gesamte Stadt auslöschen.<br />
Neben vielen exotischen Schönheiten<br />
bekommt Spirit es beim Kampf gegen die Unterwelt<br />
auch mit der Juwelendiebin Sand Saref<br />
(Eva Mendes) zu tun, der Liebe seines Lebens,<br />
die sich dem Bösen verschrieben hat.<br />
Frank Millers erster Regieversuch geht gehörig<br />
in die Hose. Auch wenn „The Spirit“ zunächst<br />
v. a. durch die aus „Sin City“ bekannte Optik<br />
überzeugen kann, fragt sich der Zuschauer doch<br />
recht schnell, was der Regisseur mit diesem<br />
Film eigentlich bezwecken will. Die zusammengestückelt<br />
wirkende Inszenierung sorgt schnell<br />
für das Verlangen, vorzuspulen bzw. seine Zeit<br />
einer spannenderen Beschäftigung zu widmen.<br />
Die Schar der durchschnittlichen Comicverfi l-<br />
mungen erhält durch dieses Werk keine Aufwertung,<br />
denn mit ihm dürften nur die besonders<br />
hartgesottenen Fans ihre Freude haben.<br />
Auch wenn man den offensichtlich gewollten<br />
Trash-Elementen, beispielsweise dem angeklebten<br />
Bart Octopus’, pure Absicht unterstellt,<br />
so muss man sich doch umso mehr fragen,<br />
was Frank Miller mit diesen und vielen weiteren<br />
Absurditäten erreichen wollte.<br />
Schwarz-Weiß<br />
Über den Inhalt lässt sich streiten, über die<br />
hohe Qualität der Disc allerdings nicht. Der<br />
durch Stilmittel markant in Szene gesetzte Film<br />
kann vor allem durch ein hohes Schärfeniveau<br />
überzeugen. Feine Strukturen, wie etwa die<br />
Hautporen der Darsteller, werden detailliert<br />
gezeichnet und machen den Transfer zumindest<br />
technisch zum Hingucker. Alle anderen<br />
Faktoren präsentieren sich gewollt verfälscht.<br />
Die Kontraste sind sehr stark und lassen helle<br />
Bildfl ächen überstrahlen sowie manche Details<br />
vermissen. Es herrscht eine blasse und eingeschränkte<br />
Farbgebung vor, die Farbe beschränkt<br />
sich auf einzelne Elemente. Störendes Rauschen<br />
oder Artefakte sind dank einer hohen<br />
Datenrate ein Fremdwort. Auch akustisch kann<br />
sich der Film gut behaupten. Die True-HD-Spuren<br />
klingen sehr dynamisch und sorgen oft für<br />
ein räumliches Abbild des Geschehens, das<br />
gelegentlich von satten Bässen begleitet wird.<br />
Die Extras enthalten unter anderem einen<br />
Audiokommentar von Frank Miller. Außerdem<br />
gibt es eine Dokumentation über Will Eisners<br />
Comicstrip, der als Vorlage für den Film diente.<br />
Des Weiteren wird eine Einschätzung des Regisseurs<br />
zu seiner eigenen Person in Bezug<br />
auf das Film- und Comicbusiness geboten.<br />
„Grüne Welt“ fungiert als Making-of und<br />
vermittelt am Besten die Kulissen, auf<br />
die „The Spirit“ aufgebaut ist. Vor<br />
endlos vielen Greenscreens wurden<br />
nahezu alle Szenen des Films<br />
gedreht, die durch echte Kulissen<br />
einen weitestgehend natürlichen<br />
Touch erhielten (soweit gewollt). Ein<br />
alternatives Ende und ein Trailer runden<br />
die durchschnittliche Ausstattung,<br />
die aber immerhin in HD vorliegt, ab.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Viel Räumlichkeit, eine hohe Dynamik und ein passender<br />
Soundtrack erfreuen das Ohr des Zuschauers.<br />
Dynamik<br />
Die „Sin City“-Optik sorgt für harte Kontraste. Detailreiche<br />
Bilder und ein besonders farbarmer Look prägen den Transfer.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1,5/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Die Extras bieten wenig Umfang, dafür einen guten Einblick in<br />
die Entstehung des Films und das in High Defi nition.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Vor allem das Bild und der Ton sorgen für echtes HD-Feeling.<br />
Nur die Extras können hier nicht mithalten.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 2/3 0,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Mit „The Spirit“ macht sich Frank Miller keine<br />
Freunde. Zumindest technisch überzeugt das optische<br />
Spektakel.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 25
Film<br />
Blockbuster<br />
Vor dem letzten<br />
Gefecht<br />
Geht es um den Zauberlehrling mit dem zerzausten schwarzen Haar, der<br />
Brille und der Blitznarbe, dann können es die Fans kaum erwarten, den<br />
nächsten Film im Kino zu sehen. In wenigen Wochen, genauer gesagt am<br />
16. Juli, tritt Harry Potter zum vorvorletzten Mal gegen Lord Voldemort an.<br />
HARRY POTTER<br />
(DANIEL RADCLIFFE)<br />
Harry Potter, Geburtsjahr 1980, gehört zum<br />
Hogwarts-Jahrgang 1991. Er ist der einzig<br />
bekannte Überlebende des tödlichen Avada-<br />
Kedavra-Fluches, den Lord Voldemort aussprach.<br />
Während seine Eltern Lily und James<br />
Potter bei dem Angriff starben, behielt Harry<br />
nur eine Blitznarbe zurück, die fortan sein<br />
Markenzeichen wurde. Lord Voldemort gilt<br />
seitdem als verschollen, wobei inzwischen bekannt<br />
sein dürfte, dass er im Geheimen wieder<br />
aktiv ist. Mit seinen beiden Freunden Ron und<br />
Hermine tritt Harry gegen die dunklen Machenschaften<br />
Voldemorts an. Im Team ist er meist<br />
die ausführende Komponente. Seine größten<br />
Stärken sind sein Mut und seine Selbstlosigkeit,<br />
weshalb er nach der Schule eine Karriere<br />
als Auror im Ministerium anstrebt. Harry<br />
muss es Ron zwar noch schonend beibringen,<br />
aber er fi ndet dessen Schwester Ginny<br />
ganz toll.<br />
Fantasy<br />
Filminhalt:<br />
UK, US 2009 Vertrieb:<br />
Warner Bros. Regie: David<br />
Yates Darsteller: Daniel<br />
Radcliffe, Emma Watson,<br />
Rupert Grint, Michael<br />
Gambon, Alan Rickman,<br />
Ralph Fiennes Laufzeit:<br />
k. A. FSK: ab 12 Jahren<br />
Start: 16. Juli 2009 Internet:<br />
harrypotter.warnerbros.de<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Seit Ende Juli 2007 ist es raus, das abschließende<br />
Buch der Harry-Potter-Reihe, und<br />
seitdem wissen die Fans, wie die Geschichte<br />
endet. Jetzt geht es also vielmehr darum, wie<br />
der bekannte Stoff für die große Leinwand<br />
umgesetzt wird. Figuren für einen Kinofilm zum<br />
Leben zu erwecken, die viele Zuschauer aus<br />
einer Buchreihe kennen, ist kein leichtes Unterfangen.<br />
Erschwert wird das Ganze umso mehr,<br />
wenn es sich um solch eine Berühmtheit wie<br />
Harry Potter handelt. Weltweit gingen über 400<br />
Millionen Potter-Bücher über die Ladentheke.<br />
Wegen der lang anhaltenden Verkäufe blockierte<br />
jeder Band über Monate die Bestsellerlisten.<br />
Bei einer derartig großen Popularität stehen die<br />
Filmemacher einer gewaltigen Herausforderung<br />
gegenüber: den Großteil der Fans mit ihrer<br />
Umsetzung bestmöglich zufriedenzustellen.<br />
Drehbuchschreiber Steve Kloves und Regisseur<br />
David Yates sind sich ihrer immensen Verantwortung<br />
voll bewusst. Neben den Produzenten<br />
wacht außerdem Harrys geistige Mutter Joanne<br />
K. Rowling mit Argusaugen über jeden Schritt<br />
in der Filmproduktion. Wenn „Harry Potter und<br />
der Halbblutprinz“ also noch ein Stück düsterer<br />
wird als die Vorgänger, so entspricht diese Entwicklung<br />
der Intention aller Beteiligten. Schon<br />
die Szene, in der Harry den todbringenden<br />
Höhlensee mit seinem weisen Mentor Albus<br />
Dumbledore überquert, ist Grund genug, den<br />
Film nicht mehr als Kindersache abzutun.<br />
Der Handlungsaufbau von „Harry Potter und<br />
der Halbblutprinz“ erinnert in Auszügen an<br />
Bilder: Warner Bros.<br />
26
Blockbuster<br />
Film<br />
Die Ereignisse spitzen sich zu: Während die Ursache in der Jugend Voldemorts (o.) liegt, verändern die Geschehnisse am Ende unwiderruflich alles (u.)<br />
DIE TREUEN BEGLEITER<br />
den zweiten Teil, also an „Harry Potter und<br />
die Kammer des Schreckens“, in der Rons<br />
(Rupert Grint) jüngere Schwester Ginny (Bonnie<br />
Wright) ein Buch fi ndet, das sich als Voldemorts<br />
hinterlassene Erinnerung entpuppt.<br />
Damals nutzte das aufgefundene Relikt vergangener<br />
Schultage den schwachen Geist seines<br />
Lesers, um die rabenschwarzen Pläne seines<br />
Verfassers umzusetzen.<br />
Auch in Teil sechs lenkt ein einzelnes Buch<br />
die Geschicke des Lesers – allerdings auf eine<br />
andere Art. Harry Potter (Daniel Radcliffe) erhält<br />
die Lektüre von seinem neuen Zaubertränke-Lehrer<br />
Professor Horace Slughorn (Jim<br />
Broadbent), Albus Dumbledores (Michael<br />
Gambon) langjährigem Freund, der zum eigenen<br />
Schutze nach Hogwarts berufen wurde.<br />
Das alte Schlitzohr lehrte schon einmal an<br />
dieser Schule und das zu einer Zeit, als noch<br />
Harrys Eltern Schüler waren. Wie das Buch im<br />
zweiten Teil der Reihe weist auch dieses einige<br />
Elemente auf, die Harry und seinen Freunden<br />
Ron und Hermine suspekt vorkommen. Der<br />
vorherige Besitzer hinterließ offensichtlich in<br />
voller Absicht zwischen den Seiten viele wertvolle<br />
Tipps zur Kunst des Tränkebrauens. Zudem<br />
gibt es Notizen zu einigen machtvollen,<br />
wenn auch nicht ganz legalen Zaubersprüchen.<br />
Der Autor dieser Zeilen gibt sich nur zögerlich<br />
und unter einem Decknamen zu erkennen.<br />
Er nennt sich seiner Abstammung gemäß<br />
„Halbblutprinz“. Steckt dahinter womöglich wieder<br />
eine niederträchtige Hexerei des jungen<br />
Voldemorts? Unabhängig von den Ereignissen<br />
innerhalb der Mauern Hogwarts’ erstarken die<br />
Kräfte von Harry Potters ewigem Widersacher<br />
Lord Voldemort. Selbst die Welt der Muggel<br />
bleibt davon nicht unbetroffen.<br />
Macht der Erinnerung<br />
Im Zuge der Vorbereitung auf das große Aufeinandertreffen<br />
des dunklen Lords (Ralph<br />
Fiennes) und Harrys baut Dumbledore endlich<br />
die zuvor sorgsam gehegte Distanz zu Harry ab.<br />
Der alte Zauberer lässt seinen Schützling nun<br />
über das im fünften Teil eingeführte Denkarium<br />
an seinen Erinnerungen teilhaben. Um<br />
den immer voller werdenden Kopf zu entlasten,<br />
zog der über 110-Jährige seine Gedanken<br />
mit dem Zauberstab wie silberne Fäden<br />
in die große Steinschale und erschuf damit<br />
einen externen Speicherpool seines Wissens.<br />
In mehreren Lektionen bekommt Potter so<br />
gezeigt, wie aus einem begabten Jungen mit<br />
armseliger Vergangenheit der fi nstere Lord<br />
Voldemort wurde. Anstatt den Düsterling als<br />
bedingungslos bösen Feind zu betrachten,<br />
der unter allen Umständen vernichtet werden<br />
muss, soll Harry ihn verstehen und lernen, nicht<br />
die gleichen Fehler zu machen. Gemeinsam<br />
brechen die beiden auf, um das Geheimnis zu<br />
entdecken, das Voldemort bisher unbesiegbar<br />
machte – den Schlüssel zu seiner Seele.<br />
Vom Erwachsenwerden<br />
Obwohl die Bücher im Gegensatz zu den Filmen<br />
wesentlich mehr Details und inhaltliche<br />
Hintergründe liefern, haben die Filme den<br />
Texten doch eins voraus: Die Darsteller verleihen<br />
den Romanfi guren eine greifbare Existenz<br />
und wachsen dank der Kontinuität der Kinoproduktionen<br />
in der gleichen Geschwindigkeit<br />
wie sie. Voldemort-Darsteller Ralph Fiennes<br />
hingegen kann sich schlecht wieder in einen<br />
Jungen zurückverwandeln. Für den elfjährigen<br />
Tom Riddle griff man deshalb auf Fiennes Neffen<br />
Hero Fiennes-Tiffi n zurück, der neben der<br />
Ähnlichkeit zu seinem Onkel laut David Yates<br />
Ron (Rupert Grint)<br />
Ron ist der typische beste Freund, dem<br />
Harry grenzenloses Vertrauen entgegenbringt<br />
und der mit ihm durch dick<br />
und dünn geht. Als jüngster Sohn einer<br />
neunköpfi gen Familie (zwei Eltern, fünf<br />
ältere Brüder, eine jüngere Schwester) hat<br />
er gelernt, auch mal die Ellenbogen einzusetzen<br />
bzw. sich nicht so leicht unterkriegen<br />
zu lassen. Weil ihm meist nur die<br />
gebrauchten Sachen seiner Geschwister<br />
zur Verfügung stehen, geht dem schlaksigen<br />
Rotschopf öfters etwas zu Bruch.<br />
Darunter fallen diverse Zauberstäbe, seine<br />
Ratte Krätze (im weitesten Sinne) oder<br />
das fl iegende Automobil seines Vaters.<br />
Insgeheim hegt er Gefühle für Hermine<br />
Granger, lässt sich jedoch auch gerne von<br />
Lavender Brown bezirzen.<br />
Hermine (Emma Watson)<br />
Harry lernte sie als besserwisserische<br />
Streberin kennen, die im dritten Jahr sogar<br />
einen Zeitumkehrer benötigte, um das<br />
übermäßige Pensum an Schulkursen zu<br />
bewältigen. Ihre Eltern sind Nichtmagier,<br />
was ihr ab und zu Schwierigkeiten mit<br />
sozialgenetisch eingestellten Slytherins<br />
oder mit „ehemaligen“ Todessern, wie<br />
der Familie Malfoy, einbringt. Dennoch<br />
kann sie sich behaupten und schließt<br />
sämtliche Prüfungen mit Bestnoten ab.<br />
Mit ihrem Wissen übernimmt sie im Team<br />
den denkenden Part. Scheinbar in Sekundenschnelle<br />
zückt sie für jede Situation<br />
das passende Buch, besorgt ein seltenes<br />
Tränke-Rezept oder hat den richtigen Zauberspruch<br />
parat. Aus irgendeinem Grund<br />
stört sie Rons Beziehung zu Lavender.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 27
Film<br />
Blockbuster<br />
Fantasy<br />
UK, US 2001–2007 Vertrieb: Warner<br />
Home Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformate: PCM 5.1 (engl.), Dolby<br />
Digital 5.1 Datenrate Ton: je<br />
4,6 Mbps Datenrate Bild: 21,5/<br />
24,8 Mbps Regie: Chris Columbus,<br />
Alfonso Cuarón, Mike Newell, David<br />
Yates Laufzeiten: 152/160/141/157/<br />
138 min FSK: ab 6/12 Jahren Preis:<br />
je 13 Euro Start: 3. Juli 2009<br />
auch noch eine zur Rolle passende, dunkle<br />
Aura ausstrahlt. Den Teenager Riddle wiederum<br />
übernahm der 16-jährige Frank Dillane.<br />
Wegen seines Alters von inzwischen 30 Jahren<br />
entschied man sich gegen die Besetzung<br />
durch Christian Coulson, der bereits in „Harry<br />
Potter und die Kammer des Schreckens“ den<br />
jungen Tom Marvolo Riddle spielte. Weitere<br />
Neuzugänge sind der Oscarpreisträger Jim<br />
Broadbent („Die Chroniken von Narnia –<br />
Der König von Narnia“) als Horace Slughorn<br />
sowie Helen McCrory („Die<br />
Queen“), die Draco Malfoys<br />
Mutter Narzissa spielt.<br />
Bildreferenz<br />
Harry Potter und der Orden des Phönix<br />
Horace Slughorn (Jim Broadbent, l.)<br />
kann Harry mehr helfen, als er ahnt<br />
In einem langen Potter-<br />
Marathon führten wir uns alle<br />
fünf Filmscheiben zu Gemüte und testeten sie<br />
auf Herz und Nieren. Es ist schon merkwürdig,<br />
innerhalb nur weniger Stunden zu sehen, wie die<br />
Hauptdarsteller von kleinen Dreikäsehochs zu<br />
fast erwachsenen Teenagern mutieren. Nichtsdestotrotz<br />
lässt sich auch so einiges über die Entwicklung<br />
der Filme und ihre technische Qualität<br />
erzählen. Grundsätzlich ist die Bild- und Tonqualität<br />
aller <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s ausgesprochen hoch. Ebenso<br />
überzeugt das Bonusmaterial. Im Gegensatz<br />
zu den DVD-Fassungen gibt es allerdings weniger<br />
Interaktivität, z. B. fehlt die Erkundungstour<br />
durch die Winkelgasse. Auch die aufwendigen<br />
Menü-Animationen vermissen wir, ebenso wie<br />
HD-exklusives Bild-in-Bild-Material oder BD-<br />
Live. Logisch, denn zur Produktionszeit war dies<br />
noch nicht etabliert. Vergleicht man den ersten<br />
mit dem fünften Teil auf visueller Ebene, so ist<br />
eine extreme Entwicklung zu verzeichnen. Beispielsweise<br />
stimmt die Schärfe der ersten beiden<br />
Potter-Filme nicht immer und die Farben wirken<br />
weniger kräftig als in den späteren Teilen. Spezialeffekte<br />
wie der Troll, das Drachenbaby oder die<br />
Spinnen im Wald entsprechen erwartungsgemäß<br />
nicht mehr den Ansprüchen an die heutige Tricktechnik.<br />
Ab „Der Gefangene von Askaban“ sehen<br />
Der Laden „Weasleys zauberhafte Zauberscherze“ öffnet seine<br />
Pforten und Regisseur David Yates (l.) ist der erste Kunde<br />
Ebenfalls zum ersten Mal tritt der nach <strong>Blu</strong>t dürstende<br />
Werwolf Fenrir Greyback auf, der selbst<br />
Voldemort nicht ganz geheuer ist. Als derjenige,<br />
der Harrys wertvollen Verbündeten Remus<br />
Lupin durch seinen Biss zum Werwolf machte,<br />
ist er ein nicht einzuschätzender Schlüsselcharakter<br />
in den letzten beiden Potter-Teilen. Seine<br />
brachiale Urgewalt verkörpert der Cage-Fighter<br />
Dave Legeno mit muskulöser Präsenz.<br />
Während gerade einmal „Harry Potter und der<br />
Halbblutprinz“ bei uns in den Kinos anläuft,<br />
wird bereits seit Februar der Kinozweiteiler<br />
„Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“<br />
gedreht. Auf das literarische Finale Grande des<br />
magischen Epos arbeitete Joanne K. Rowling<br />
siebzehn Jahre lang hin. Über die ganze Zeit<br />
war Harry Potter ein wichtiger Bestandteil ihres<br />
Lebens. Schon allein um die 44-jährige Engländerin<br />
zufriedenzustellen, bedarf es daher eines<br />
überwältigenden Kinoerlebnisses, das alles<br />
andere in den Schatten stellt. So schwer der<br />
zweite Abschied auch fallen wird, noch stehen<br />
den Fans ein paar Stunden spannender Unterhaltung<br />
in der Filmwelt des bald erwachsenen<br />
Zauberlehrlings bevor.<br />
FALKO THEUNER<br />
HARRY POTTER 1–5 AUF BLU-RAY<br />
die von ILM erstellten Grafi ken zeitgemäßer aus.<br />
Dank des Einfl usses von Regisseur Alfonso Cuarón<br />
erhielt Hogwarts einen natürlicheren, hügeligeren<br />
Look. Der höhere Kontrast sowie der häufi ge Einsatz<br />
der Handkamera wirken erwachsener und<br />
frischer. Dank Zeitreise- und Werwolfthematik<br />
favorisieren die meisten diesen Teil. „Harry Potter<br />
und der Feuerkelch“ behält den hohen Maßstab<br />
konsequent bei und besitzt mit den zahlreichen<br />
visuellen Effekten während des Trimagischen Turniers<br />
viele Schauwerte. Der in die Länge gezogene<br />
Kampf gegen den Hornschwanz-Drachen ist hierbei<br />
monumentales HD-Kino pur. Paradesequenz<br />
für einen sehr dreidimensionalen Audiomix ist<br />
die Quidditch-Meisterschaft am Filmanfang, deren<br />
Feierlichkeiten von Todessern zerstört werden.<br />
Die herumsausenden Flüche und in Panik<br />
fl üchtenden Menschen hinterlassen im Heimkino<br />
einen bleibenden Eindruck. „Harry Potter und der<br />
Orden des Phönix“ beschreibt audiovisuell die<br />
Referenzklasse. Dank modernster Digitalaufnahmen<br />
mit „Arrifl ex“-Kameras erreichen die Bilder<br />
eine enorme Detail- sowie Kantenschärfe. Die<br />
Farben sind je nach Einstellung ins Gelbliche oder<br />
Bläuliche verfremdet, gefallen jedoch durch ihre<br />
angenehme Sättigung. Die einstürzenden Regale<br />
mit den Prophezeiungen gehören zu den detailfreudigsten<br />
Szenen des fünften Teils.<br />
Harry Potter und der Stein der Weisen:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Filminhalt:<br />
Harry Potter und die Kammer des Schreckens:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Filminhalt:<br />
Harry Potter und der Gefangene von Askaban:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Filminhalt:<br />
Harry Potter und der Feuerkelch:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Filminhalt:<br />
Harry Potter und der Orden des Phönix:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Filminhalt:<br />
Kurzfazit: Die Harry-Potter-Filme sind ein Muss für jede<br />
anständige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung und dank des sehr guten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnisses ein echtes Schnäppchen.<br />
28
Blockbuster<br />
Film<br />
Hooligans<br />
Drama/Thriller<br />
Filminhalt:<br />
US, UK 2006 Vertrieb: Ascot<br />
Elite Home Entertainment<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 17,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />
Regie: Lexi Alexander<br />
Laufzeit: 106 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 18,95 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Matt Buckner (Elijah Wood) fliegt ohne<br />
eigenes Verschulden von der Universität<br />
und reist kurzerhand nach London, um seine<br />
Schwester Shannon und deren Ehemann Steve<br />
zu besuchen. Dort lernt er auch Pete (Charlie<br />
Hunnam), Steves jüngeren Bruder, kennen.<br />
<strong>Blu</strong>tiger Alltag: Matt (E. Wood, rechts) gerät<br />
zwischen die Fronten<br />
„Trinkfest und arbeitsscheu sind wir United<br />
treu!“<br />
Revanche: die „Green Street Elite“ vs.<br />
FC-Millwall-Hooligans<br />
Anfangs noch widerwillig, nimmt dieser den<br />
jungen Amerikaner zu den regelmäßigen Treffen<br />
der berüchtigten „Green Street Elite“ mit,<br />
einer Hooligan-Gruppierung des Fußballklubs<br />
Westham United. Schon bald gerät Matt durch<br />
seinen Mut, den er in brutalen Straßenschlachten<br />
unter Beweis stellt, in einen Strudel<br />
aus Gewalt und Loyalität zu seinen Freunden,<br />
die bedingungslos hinter ihm stehen.<br />
Zugegeben, ein Elijah Wood als prügelnder<br />
Hooligan bedarf schon einiger Gewöhnung.<br />
Dennoch kann man ihm in dieser hochbrisanten<br />
Milieustudie einen guten Job attestieren.<br />
Die Regisseurin Lexi Alexander, gebürtige<br />
Deutsche, kann mit „Hooligans“ überzeugen<br />
und gewährt Einblicke in eine undurchdringliche<br />
Szene. Ausnahmekino, dass schonungslos<br />
zu unterhalten weiß und auch Erklärungsansätze<br />
nicht missen lässt.<br />
Farbfi lter, die die graue Tristesse der Szenen<br />
in Londoner Vororten durchziehen, sorgen<br />
für einen Grün- und Blaustich. Zusätzlich gibt<br />
es leichtes Bildrauschen im Hintergrund und<br />
einen „dreckigen“ Kontrast, der die als Stilmittel<br />
gedachte verschwommene Optik verstärkt.<br />
Der gelungene DTS-Sound nutzt die 5.1-Anlage<br />
vollkommen aus, auch wenn hier keine<br />
großen Effekte erwartet werden dürfen. Für<br />
Begeisterung sorgen allerdings die interessanten,<br />
wenn auch in Standardaufl ösung vorliegenden<br />
Extras: Über drei Stunden lassen sie<br />
keine Langeweile aufkommen. Egal ob eine<br />
wunderschöne Fotogalerie, ein BBC-Spielfi lm<br />
mit Hollywood-Schauspieler Gary Oldman<br />
oder journalistisch hochwertige Beiträge von<br />
„Spiegel-TV“ zum Thema Hooliganismus – hier<br />
werden Sie in jedem Fall fündig. Außer einem<br />
ansprechenderen Menüdesign fehlt an dieser<br />
Stelle noch interaktiver Unterbau.<br />
DL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Hooligans treiben nicht nur auf den Straßen ihr<br />
Unwesen, sondern auch das Heimkino darf zerlegt werden.<br />
Fans und Interessierte sollten nicht zu lange zögern!<br />
Hooligans 2 – Stand Your Ground<br />
Bilder: Ascot Elite Home Entertainment<br />
Action/Thriller<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Ascot Elite<br />
Home Entertainment<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 20,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Jesse V. Johnson<br />
Laufzeit: 90 min FSK: ab 18<br />
Jahren Preis: 23,99 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Dave (Ross McCall) ist zum Anführer der<br />
„Green Street Elite“ aufgestiegen, einer<br />
Fan-Vereinigung von Westham United. Nach<br />
folgenschweren Massenschlägereien werden<br />
er und weitere Verbündete zu Gefängnisstrafen<br />
verurteilt. Im Knast angekommen, sind jedoch<br />
die konkurrierenden Hooligans rund um den<br />
Dave (Ross McCall, ganz links) ist zum<br />
Anführer der „GSE“ aufgestiegen<br />
FC Millwall in der Überzahl. Fortan werden die<br />
Neuankömmlinge bis aufs <strong>Blu</strong>t schikaniert –<br />
und die korrupte Gefängnisleitung schaut<br />
untätig zu.<br />
Wo sich Teil eins noch um eine differenzierte<br />
und weitgehend authentische Darstellung der<br />
englischen Hooligan-Szene bemüht, verkommt<br />
das Sequel zum blutleeren C-Movie ohne Feingefühl.<br />
Auch die Story weist bis auf den Hauptdarsteller<br />
– als Einziger auch in Lexi Alexanders<br />
„Hooligans“ in einer Nebenrolle zu sehen – keine<br />
Analogie zur vorherigen Geschichte auf. Inhaltlich<br />
ist Jesse V. Johnsons Gewaltmarathon<br />
also eine herbe Enttäuschung, die es aus gutem<br />
Grund nicht ins Kino geschafft hat.<br />
Frustrierend ist auch der technische Aspekt:<br />
Das grobkörnige Bild fällt nicht nur wegen<br />
gravierender Unschärfen, sondern auch durch<br />
dauerhaftes Flimmern und steilen Kontrast<br />
auf, was das Sehvergnügen bereits am Anfang<br />
stark schmälert. Trotz des deutschen DTS-HD-<br />
MA-Tons werden auch die Ohren nicht umschmeichelt.<br />
Eine starke Frontlastigkeit und<br />
nahezu jegliches Fehlen von Räumlichkeit tun<br />
ihr Übriges, sodass unterm Strich nicht mehr<br />
in positiver Erinnerung bleibt als der donnernde<br />
Punkrock-Score. Bei den Boni fallen<br />
umfassende Statements von Cast und Crew<br />
auf, jedoch bietet die Disc vor allem im Vergleich<br />
zu Teil eins hier nicht mal annähernden<br />
Mit harten Bandagen: Testosteron-Exzess in<br />
Fosterville<br />
Mehrwert. Interaktivität oder HD-Extras sucht<br />
man vor dem langweiligen Hintergrund des<br />
Union Jacks im Menü vergebens.<br />
DL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 3,5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 4/10<br />
Kurzfazit: Wer sich vom ansprechenden Cover zum Kauf<br />
verleiten lässt, wird bitter enttäuscht: Unterdurchschnittlicher<br />
Gefängnisstreifen auf einer schwachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 29
Film<br />
Blockbuster<br />
„Nichts gegen eine kleine Schießerei, solange es die Richtigen trifft“<br />
Gefährlich: Rooster gerät ins Visier des Killers<br />
Kurzer Prozess – Righteous Kill<br />
Thriller<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Kinowelt<br />
Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 21,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Jon Avnet Laufzeit:<br />
101 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 24,99 Euro Start: 3. Juli<br />
2009<br />
Der Job der beiden altgedienten New Yorker<br />
Detectives Turk (Robert De Niro) und<br />
Rooster (Al Pacino) ist schon eine Krux: Da nageln<br />
die beiden seit nunmehr fast dreißig Jahren<br />
Gangster, Drogendealer und Vergewaltiger<br />
der Großstadthölle fest und trotzdem erlangen<br />
aus Mangel an Beweisen immer wieder Angeklagte<br />
die Freiheit. Eines Tages jedoch scheint<br />
ein Serienkiller eben jene Täter mit blutiger<br />
Präzision aus dem Weg zu räumen. Obwohl<br />
die zwei ermittelnden Polizisten Sympathien<br />
für den selbst ernannten Rächer hegen, gehen<br />
sie gegen ihn vor, wobei die Spuren schon bald<br />
in das eigene Dezernat führen. Fortan belauern<br />
sich Turk und Rooster gegenseitig ...<br />
Treffen der Legenden<br />
Was war die Spannung immens, die Vorfreude<br />
unermesslich: Gut 14 Jahre nach Michael<br />
Manns gigantischem Cop-Thriller „Heat“ sollten<br />
die Hollywood-Urgesteine Al Pacino (69) und<br />
Robert De Niro (66) erneut gemeinsam für<br />
einen Film vor der Kamera stehen. Davor war<br />
es lediglich Francis Ford Coppola gelungen, die<br />
beiden Italo-Amerikaner für den zweiten Teil<br />
des „Paten“ (1975) zu gewinnen, in dem sie<br />
allerdings keine gemeinsame Szene hatten.<br />
Dementsprechend groß war die Erwartungshaltung<br />
von Kritikern und Anhängern gegenüber<br />
Jon Avnets „Kurzer Prozess“. Nachdem<br />
Avnet mit Pacino bereits 2007 in dem eher<br />
missratenen Thriller „88 Seconds“ das erste<br />
Mal auf Tuchfühlung ging, ist nun auch De Niro<br />
mit von der Partie. Bei einem Produktionsbudget<br />
von rund 60 Millionen US-Dollar dürfte klar<br />
sein, wohin ein beachtlicher Teil des Geldes<br />
gefl ossen ist – jedenfalls nicht in die recht konventionelle<br />
Inszenierung, die weitestgehend<br />
ohne große Effekthascherei auskommt. Umso<br />
bedauerlicher ist es, dass „Kurzer Prozess“ den<br />
Erwartungen nicht gerecht wird. Keine Frage,<br />
die Leistungen der beiden Schauspieler sind<br />
wie so oft großartig und in keiner Weise zu<br />
beanstanden. Die Minuspunkte, welche den<br />
Film gerade mal auf das Mittelmaß reduzieren,<br />
sind vielmehr ein verkorkstes Drehbuch,<br />
die spannungsarme Komposition der Szenen,<br />
die sich nachteilig auf die Handlung auswirkt,<br />
sowie die sich bereits frühzeitig andeutende<br />
Aufl ösung. Alles in allem also zumindest<br />
zum Teil ein Projekt der verschenkten<br />
Möglichkeiten. Dennoch hat „Kurzer Prozess“<br />
durch die reine Anwesenheit De Niros und<br />
Pacinos einen soliden Unterhaltungswert.<br />
Nur für Fans?<br />
Optisch fällt der raue Streifen im Stil der<br />
1980er-Krimis durch einen guten Schärfegrad<br />
auf, welcher sich größtenteils in kleinformatigen<br />
Aufnahmen manifestiert. Der Kontrast ist in einigen<br />
Szenen sukzessive zu weich, was dem<br />
Filmgenuss jedoch nicht schadet. Erfreulich ist<br />
auch der deutsche Lossless-Ton, der für eine<br />
glasklare Kulisse sorgt. Gespräche hätten stellenweise<br />
etwas lauter ausfallen können. Außer<br />
einer beachtlichen Menge Werbung sind es vor<br />
allem eine tolle BD-Live-Funktion und ein hochaufl<br />
ösendes Making-of, die zu gefallen wissen.<br />
Das Feature „The Thin <strong>Blu</strong>e Line“ widmet sich<br />
dem Problem der Korruption beim NYPD und<br />
bietet interessante Insider-Informationen. Dennoch<br />
hätte man sich an dieser Stelle auch nähere<br />
Infos zu den Schauspielgrößen und ihrem<br />
erneuten Zusammentreffen gewünscht.<br />
DOMINIK LIEBSCH<br />
Die Detectives Turk (R. De Niro) und Rooster<br />
(A. Pacino) nehmen die Ermittlungen auf<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Eine realistische Wiedergabe gewährleistet der Lossless-Sound,<br />
Dialoge treten nur geringfügig zurück.<br />
Dynamik<br />
Tolle Visualisierung, die nur kleinere Mängel off enbart. Vor<br />
allem das Alter der Darsteller fällt durch die Schärfe auf.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 1,5/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1,5/2 1/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
SD- und HD-Aufl ösung halten sich hier die Waage. Den<br />
überschaubaren Umfang macht der Inhalt wieder wett.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 1,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> will nicht mehr sein, als sie ist: Die adäquate Umsetzung<br />
eines unspektakulären, technisch gelungenen Filmes.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3,5/4 1/3 1/3<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Solider Polizeifi lm mit zwei Weltklasseschauspielern<br />
und einer altbackenen Story. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kann<br />
zufriedenstellen.<br />
Bilder: Kinowelt Home Entertainment, www.pixelio.de/RetoFetz<br />
30
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25,49 €<br />
24,99 €<br />
26,99 €<br />
29,99 €<br />
29,99 €<br />
29,99 19,99 €<br />
55,99 19,99 €<br />
diese und mehr als 550 weitere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zu Top-Preisen bei<br />
Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22
Film<br />
Blockbuster<br />
Operation Walküre – Das<br />
Stauffenberg Attentat<br />
Bildreferenz<br />
Titel<br />
Am 20. Juli erscheint zum 65. Jahrestag des Stauffenberg-Attentats „Operation Walküre“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Bereits<br />
Anfang des Jahres überraschte Bryan Singers Interpretation viele Skeptiker durch eine nüchterne und zugleich<br />
spannende Sicht auf die Ereignisse.<br />
Historienthriller<br />
Filminhalt:<br />
US 2009 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 26,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,9 Mbps<br />
Regie: Bryan Singer Laufzeit:<br />
120 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: 20. Juli<br />
2009<br />
Richard Wagners Oper „Die Walküre“ mag nicht<br />
in jedem die Assoziation zu einem Putsch gegen<br />
Hitler wachrufen. Umso interessanter ist es,<br />
dass nicht die Deutschen diesen denkwürdigen<br />
Augenblick als Grundlage für einen dramatischen<br />
Thriller heranzogen, sondern Hollywood. Entgegen<br />
allen Bedenken ist dieses Projekt gelungen<br />
und die Handlung ist weder zu einer Geschichtsstunde<br />
noch zu einem rein fiktiven Actionfilm degradiert<br />
worden. Und das ist schon eine Menge,<br />
wohnt doch den meisten Tom-Cruise-Rollen etwas<br />
übertrieben Heldenhaftes inne. Bryan Singer<br />
verzichtet auf jegliche Beweihräucherung des<br />
Megastars und erzählt auf hochgradig spannende<br />
Art, wie Claus von Stauffenberg (Tom Cruise)<br />
dem Widerstand beitritt und ein Jahr vor Beendigung<br />
des Zweiten Weltkrieges etwas macht, das –<br />
wäre er erfolgreich gewesen – vermutlich die<br />
komplette deutsche Geschichte in ein anderes<br />
Licht gerückt hätte.<br />
Riskanter Staatsstreich<br />
1944: Operation Walküre ist ein von der Reichsregierung<br />
verabschiedeter Notfallplan, der in Kraft<br />
tritt, sollte die Kommunikation zu Hitler zusammenbrechen<br />
oder sein Tod eintreten. Um einen<br />
Putsch von innen heraus zu verhindern, beruft<br />
sich der Plan auf die Reservearmee, die auch<br />
weiterhin die politische Sicherheit Deutschlands<br />
aufrechterhalten soll. Es ist Stauffenberg, der die<br />
Lösung für einen Machtwandel in Deutschland<br />
nicht einfach in der Tötung des Führers sieht.<br />
Stattdessen will er die vorherrschenden Befehlsund<br />
Kommunikationsstrukturen ausnutzen, um<br />
sie gegen die Regierung einzusetzen. Der von<br />
General Friedrich Olbricht (Bill Nighy), Henning<br />
von Tresckow (Kenneth Branagh), Oberst<br />
Albrecht von Quirnheim (Christian Berkel) und<br />
ihm ausgetüftelte Plan sieht vor, Operation Walküre<br />
so zu überarbeiten, dass die Widerständler<br />
das Militär für ihren Putsch zweckentfremden<br />
können. Die Befehlsgewalt über die Reservearmee<br />
besitzt Generaloberst Friedrich Fromm<br />
(Tom Wilkinson), der nach dem Anschlag<br />
für die Verhaftung diverser Angehöriger<br />
der rechten Partei sorgen soll. Die<br />
Strategie scheint perfekt und muss nur<br />
noch in die Tat umgesetzt werden. Dafür muss<br />
Stauffenberg nahe genug an den Führer herankommen.<br />
Dank einfl ussreicher Verbündeter wird<br />
er zu Fromms Stabschef und erhält so Zugang<br />
zu den wichtigsten Lagebesprechungen in der<br />
Wolfsschanze. Daneben muss noch das nahezu<br />
unmögliche Unterfangen, Hitlers Unterschrift unter<br />
die neue Operation Walküre zu bekommen,<br />
verwirklicht werden. Doch die Zeichen stehen gut.<br />
Stauffenbergs Verkrüppelungen sind vertrauenerweckend<br />
und werden als Beweis seiner Opferbereitschaft<br />
für das Vaterland gewertet. Schließlich<br />
verlor er bei einem Afrikaeinsatz sein linkes Auge,<br />
seine ganze rechte und zwei Finger seiner linken<br />
Hand. Die Zweifel der Beteiligten des Widerstandes<br />
sind dennoch omnipräsent. Zu riskant ist der<br />
Sprengstoffanschlag, sind doch schon mehrere<br />
davon missglückt. Zu hoch wäre der Preis, sollten<br />
ihre Bemühungen ans Tageslicht kommen.<br />
Fakten vs. Unterhaltung<br />
Beruht ein Film auf historischen Fakten, hat er<br />
immer einen Nachteil: Die<br />
meisten Zuschauer wissen<br />
bereits vorher, wie<br />
er ausgeht. Deshalb<br />
liegt hier das dramatische<br />
Gewicht nicht auf<br />
einem verblüffenden<br />
Ende, sondern auf<br />
der Darstellung der ver-<br />
Die Ähnlichkeit ist verblüffend: Generaloberst<br />
Ludwig August Theodor<br />
Beck gespielt von Terence Stamp<br />
32
Blockbuster<br />
Film<br />
Ergreifender Augenblick: Der Widerstand<br />
zeigt Rückgrat. Allen voran Quirnheim (C.<br />
Berkel, r.) und Olbricht (B. Nighy, l.)<br />
Stauffenberg startete drei Attentatsversuche.<br />
Nur den letzten führte er vollends aus<br />
zwickten Situationen, in die die Figuren durch ihr<br />
mutiges Handeln und unvorhersehbare Ereignisse<br />
geraten. Welche Umstände führten dazu,<br />
dass nur ein Sprengsatz zum Zuge kam? Wie mag<br />
es wohl gewesen sein, als Stauffenberg die Dinge<br />
entglitten und er dennoch mit der scharfen<br />
Bombe in der Tasche an Hitlers Tisch getreten<br />
ist? Und was bewegte Friedrich Olbricht dazu,<br />
nicht wie vereinbart sofort die Truppen in Berlin<br />
zu mobilisieren? In Geschichtsbüchern sind es<br />
immer nur die Fakten, die losgelöst von jedem<br />
menschlichen Empfi nden zu abstrakt sind, um<br />
sie zu erfassen. Da ist das Medium Film weitaus<br />
näher an den Menschen, auch wenn es vieles zu<br />
sehr vereinfacht.<br />
Operation geglückt!<br />
Der Glaubwürdigkeit verschreibt sich auch das<br />
Bild, das durch seine hervorragenden Detailzeichnungen<br />
besticht. Die Waldaufnahmen vor der<br />
Wolfsschanze sprechen Bände, was visuelle Klarheit<br />
und Farbgebung angeht. Offensichtlich kam<br />
man hier vollends ohne Filter aus, denn außer natürlichen<br />
Lichteinfl üssen ist nichts weiter zu sehen.<br />
Während der Afrikaszene in den ersten Minuten<br />
werden durch die Hohlkörperexplosionen viele<br />
Staubpartikel in die Luft geschleudert und das<br />
Auge erkennt nahezu jede Einzelheit. Feine Details<br />
wie winzige Bartstoppeln in den Gesichtern<br />
der Soldaten sind hier Standard. Das Stürmen<br />
des Reichstags wirkt im Gegensatz zur sonstigen<br />
Farbgebung nahezu abstrakt. Unzählbar viele<br />
nationalsozialistische Flaggen stechen mit ihrem<br />
volltönigen Karminrot extrem ins Auge – Symbolismus<br />
pur sozusagen. Der Ton entspricht schlicht<br />
und ergreifend dem, was man unter<br />
Referenz versteht. Es ist<br />
schon schwierig genug,<br />
einer dramatischen<br />
Handlung, die hauptsächlich<br />
aus Dialogen<br />
besteht, mit Soundeffekten und dezent eingemischter<br />
Musik die gehörige Spannung zu verleihen.<br />
Was hier allerdings mit der durchgängigen<br />
Ausnutzung aller Satelliten für Hinter- und Vordergrundgeräusche<br />
erreicht wurde, ist wirklich<br />
bemerkenswert. Der Anfl ug des Führers erscheint<br />
fast wie ein expliziter Surround-Test, denn die Begleitfl<br />
ugzeuge rauschen von allen Seiten heran,<br />
vorbei und darüber hinweg. Wie präzise die Boxen<br />
angesteuert werden, zeigt u. a. die Kantinenszene<br />
bzw. der Unheil verkündende Weg Tresckows in<br />
das Büro von Oberst Brandt. Einschneidend wiederum<br />
die Explosion des Anschlags, die sowohl<br />
für die Attentäter als auch die Zielpersonen ein<br />
erschütternder Moment ist. Ebenso wie die inhaltliche<br />
Darstellung bewegt sich die Musik sehr stark<br />
im Rahmen, beschränkt sich maximal auf einen<br />
zeitgemäßen Bargesang oder hält sich dezent im<br />
Hintergrund auf. Neben der sehr gut abgemischten<br />
deutschen DTS-5.1-Spur empfehlen wir den englischen<br />
Lossless-Sound. In den ersten Minuten<br />
hält dieser ein längeres Stauffenberg-Zitat bereit,<br />
das von Tom Cruise auf Deutsch gesprochen wird.<br />
Ergreifende Ähnlichkeit<br />
Anhand des Bonusmaterials lässt sich schlussfolgern,<br />
mit welchem Enthusiasmus Bryan Singer<br />
seinen ersten Film verwirklichte, der auf wahren<br />
Begebenheiten beruht. Singer, der durch die „X-<br />
Men“-Comicverfi lmungen bekannt wurde, hatte<br />
schon bei früheren Filmprojekten wie „Der<br />
Schüler“ (mit Ian McKellen als emigrierter Nazi-<br />
Verbrecher) Erfahrungen mit kritischen Betrachtungen<br />
des Nationalsozialismus gesammelt. Für<br />
„Operation Walküre“ ließ er sich viel Zeit, um das<br />
Thema vorsichtig und vor allem richtig in einem<br />
Skript zu verarbeiten. Den Reifungsprozess greift<br />
er in zwei Audiokommentaren unter anderem<br />
mit seinen Autoren Christopher McQuarrie und<br />
Nathan Alexander auf. Das Gros des Extramaterials<br />
setzt sich mit der Vergangenheitsbewältigung<br />
auseinander. Der 114-minütige Beitrag „Das<br />
Vermächtnis des deutschen Widerstands“ erinnert<br />
dabei am ehesten an eine unliebsame Geschichtsstunde,<br />
weist aber gleichzeitig viel Faktenwissen<br />
auf. Durch das Berlin der 1940er Jahre führt<br />
der Enkel Stauffenbergs, Philipp von Schulthess,<br />
der im Film kurz als Handlanger Tresckows zu<br />
sehen ist.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Es fällt schwer, für die verlustbehaftete Komprimierung einen<br />
Punkt abzuziehen, der Thriller klingt einfach beeindruckend.<br />
Dynamik<br />
Visuell besticht „Operation Walküre“ durch makellose Schärfe.<br />
Das Ergebnis ist plastisch, ausgewogen, sehenswert.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Die Extras halten viel Wissenswertes bereit. Hauptsächlich geht<br />
es um die Authentizität der Ausstattung und des Skripts.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
2/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />
Visuell wie auch tonal brillant. Ein Bild-in-Bild-Beitrag mit<br />
vergleichendem Recherchematerial hätte hier Wunder gewirkt.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
4/4 2,5/3 1/3<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: So spannend kann Geschichte sein!<br />
„Operation Walküre“ ist ganz klare <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Referenz<br />
und macht dem Thriller-Genre alle Ehre.<br />
Major Remer (T. Kretschmann)<br />
zwischen den Befehlsfronten<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 33
Film<br />
Blockbuster<br />
Die geheimnisvolle Valentina (Natalya<br />
Rudakova) will nur noch eins: weg<br />
Transporter 3<br />
Action<br />
Filminhalt:<br />
FR 2008 Vertrieb: Universum<br />
Film Bildformat: 1 080p24<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />
Regie: Olivier Megaton<br />
Laufzeit: 104 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 27,95 Euro Start:<br />
5. Juni 2009<br />
Keine Sorge: Frank Martin behält<br />
auch in scheinbar ausweglosen<br />
Situationen einen kühlen Kopf<br />
Der ehemalige Elitesoldat Frank Martin<br />
(Jason Statham) kommt nicht zur Ruhe.<br />
Sein entspannter Alltag an der französischen<br />
Küste wird jäh unterbrochen, als ein schwer<br />
verletzter Freund mitsamt Auto in sein Haus<br />
kracht. Frank ruft dem Angeschossenen gegen<br />
dessen Willen einen Krankenwagen und macht<br />
anschließend eine überraschende Entdeckung:<br />
Im Auto befindet sich eine Frau (Natalya<br />
Rudakova). Sie weigert sich ebenfalls, aus dem<br />
Auto zu steigen, und verweist auf ein Armband:<br />
Entfernt sie sich mehr als 20 Meter vom<br />
Wagen, würde sie unweigerlich explodieren.<br />
Frank Martins Erkenntnis und Reaktion kommen<br />
zu spät. Mit Schrecken muss er mit ansehen,<br />
wie sein Freund samt Krankenwagen in einiger<br />
Entfernung zum Haus in die Luft fliegt. Zu<br />
diesem Zeitpunkt weiß Frank noch nicht, dass<br />
die Frau mit Namen Valentina die Tochter des<br />
ukrainischen Umweltministers ist, die von Jonas<br />
Johnson (Robert Knepper) entführt wurde, um<br />
eine offizielle Genehmigung für die Entsorgung<br />
von Giftmüll zu erpressen. Wenig später sitzt<br />
Frank Martin mit Valentina an Bord seines Wagens,<br />
trägt dasselbe explosive Schmuckstück<br />
wie sie und begibt sich auf eine Odyssee mit<br />
ungewissem Ausgang.<br />
Dies ist der Beginn einer Story, die eigentlich<br />
keine ist und die sich von einer actionreichen<br />
Szene zur nächsten hangelt – was allerdings<br />
kein Problem ist, denn Filme dieses Genres<br />
werden genauso gemacht und wollen<br />
auch nicht anders sein. Fans bekommen hier<br />
eine geballte Ladung Action sowie 104 Minuten<br />
Audi-Dauerwerbung pur. Dabei mutiert<br />
„Transporter 3“ an einigen Stellen zur Komödie,<br />
etwa dann, wenn Frank mühelos einem Dutzend<br />
Bösewichtern nur mit Kampfsport Paroli<br />
bietet, dabei einen halben Striptease hinlegt und<br />
ihm Valentina fasziniert wie amüsiert zugleich<br />
zusieht. Auch die kulinarischen Gespräche entbehren<br />
nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik.<br />
Wer den ersten und zweiten Teil gesehen<br />
hat, sollte zuschlagen, zumal „Transporter 3“<br />
eher an die Erfolge des Debütfi lms anknüpft<br />
und beste Samstagabendunterhaltung bietet.<br />
Fürs Auge<br />
Von Nahaufnahmen bis hin zu Panoramafahrten<br />
hat die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Transporter 3“ jede Menge<br />
zu bieten. Den gesamten Film über zeigen sich<br />
ein hoher Schärfegrad und eine Detailgenauigkeit,<br />
die aus den Bildern einen Augenschmaus<br />
werden lassen. Die Bitrate, die durchschnittlich<br />
bei 32 Megabit pro Sekunde liegt, unterstreicht<br />
die gute Bildqualität. Die Farbigkeit zeichnet sich<br />
durch eine gewisse Brillanz und Natürlichkeit<br />
aus, der Schwarzwert ist nahezu perfekt. Der<br />
Anblick wird lediglich durch eine leichte Filmkörnung<br />
getrübt, die man jedoch nach einer Weile<br />
übersieht. An einigen wenigen Stellen lässt die<br />
Schärfe nach, vor allem bei Fahrten in der Totalen,<br />
wie etwa in Minute 25, in der Frank in<br />
seinem Auto wie ein Pfeil durch die Landschaft<br />
rast, mit der Kamera vom nebenherfl iegenden<br />
Helikopter aus eingefangen. Unschärfen werden<br />
jedoch gelegentlich auch als Stilmittel benutzt,<br />
so zum Beispiel beim Blick des Widersachers<br />
durch das Fernglas in der elften Minute – eine<br />
Art Reminiszenz an die Unzulänglichkeiten des<br />
Auges gegenüber 1 080p.<br />
Der DTS-HD-Ton lastet dank einer sehr guten<br />
Abmischung alle Kanäle komplett aus und holt<br />
mit seinem räumlichen Klang die Szenerie regelrecht<br />
ins Wohnzimmer.<br />
Einziger Wermutstropfen: Das Bonusmaterial<br />
enttäuscht ein wenig. Trotz BD-Live-Feature hätten<br />
Extras wie Dokus zu den Visual Effects oder<br />
Stunts sowie das Making-of ruhig ebenfalls in<br />
HD sein können.<br />
FRANZISKA DRACHE<br />
Frank Martin (Jason Statham) und Jonas Johnson (Robert<br />
Knepper) sind Zwei die sich nichts schenken<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Der 5.1-Ton lässt weder bei actionreichen Szenen noch bei<br />
ruhigen Sequenzen an Räumlichkeit zu wünschen übrig.<br />
Dynamik<br />
Die Disc beschert <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Genießern dank gelungenem Transfer<br />
einen ungetrübten Abend.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 1,5/2 2/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Das BD-Live-Feature ermöglicht den Zugang zur Online-<br />
Community sowie Spielen und Movies.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
2/3 2/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />
Sowohl Bild- als auch Tonqualität bescheren ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>würdiges<br />
Erlebnis mit scharfen Momenten.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
4/4 2/3 1/3<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Dünne, aber rasante Story mit brillanten<br />
Bildern und bestem Sound. Wer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s und Action<br />
mag, wird diesen Film lieben.<br />
Bilder: Universum Film<br />
34
Blockbuster<br />
Film<br />
Bilder: Rainer Sturm, Irene Wyrsch/pixelio, Warner Home Video<br />
Tintenherz<br />
Fantasy-Abenteuer<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Warner<br />
Home Video Bildformat: VC-1,<br />
2.35 : 1 Tonformate: Dolby<br />
Digital 5.1, Dolby True HD 5.1<br />
(engl.) Datenrate Bild:<br />
18,4 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Regie: Iain Softley<br />
Laufzeit: 106 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 25,95 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Mortimer „Mo“ Folchart (Brendan Fraser)<br />
kann durch lautes Lesen Romanfiguren<br />
zum Leben erwecken. Jedes Mal wenn eine Figur<br />
dem Buch entsteigt, muss ein realer Mensch<br />
jedoch in der Geschichte verschwinden. Als er<br />
eines Tages seiner kleinen Tochter Meggie aus<br />
dem mystischen Werk „Tintenherz“ vorliest, stehen<br />
plötzlich der böse Capricorn (Andy Serkis)<br />
und seine Schergen sowie der Feuerjongleur<br />
Staubfinger (Paul Bettany) im Haus. Sie stehlen<br />
das Buch und Meggies Mutter Resa (Sienna<br />
Guillory) ist spurlos verschwunden. Mo glaubt,<br />
dass seine Frau in der Welt des Buches gefangen<br />
ist und sucht fortan verzweifelt nach einer<br />
weiteren Ausgabe. Jahre später stoßen er und<br />
die zwölfjährige Meggie in einem Antiquariat<br />
auf ein verstaubtes Exemplar. Gemeinsam mit<br />
einer bunten Truppe aus realen und fiktiven<br />
Verbündeten versuchen die beiden, Resa zu<br />
befreien.<br />
Buch vs. Film<br />
Cornelia Funkes „Tintenwelt“-Trilogie ist von<br />
den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken.<br />
Regisseur Iain Softley nahm sich mit Herzblut<br />
der Verfi lmung des ersten Buches „Tintenherz“<br />
an. Frühzeitig sicherte sich die Autorin anteilige<br />
Produktionsrechte, was zur Folge hat, dass<br />
Softleys Film ihren persönlichen Vorstellungen<br />
sehr nahe kommt. Vorrangig eine Abenteuergeschichte<br />
mit fantastischen Elementen,<br />
ist der FIlm dabei exzellent besetzt: Vor allem<br />
Andy Serkis („Der Herr der Ringe“) brilliert als<br />
Fiesling. Brendan Fraser, der Funke bereits während<br />
ihres Arbeitsprozesses am Buch als Vorbild<br />
für die Figur des Mo diente, spielt seine Rolle solide<br />
und lässt auch ernstere Züge nicht missen.<br />
Leseratten: Mo (Brendan Fraser) und Meggie (Eliza<br />
Hope Bennett) werden endlich fündig<br />
Herausragend ist allerdings Paul Bettany als<br />
Staubfi nger, der durch seine Trauer und innere<br />
Zerrissenheit der Verfi lmung ein gewisses Maß<br />
an überschaubarer Tragik verleiht. „Tintenherz“<br />
ist unterhaltsam und steht dem Buch zumindest<br />
in der Ausstattung in nichts nach. Allerdings<br />
belegt die Filmvariante jedoch auch dies:<br />
Nichts geht über die Macht der individuellen<br />
Fantasie. Denn obwohl der Film optisch und<br />
inhaltlich ansprechend ist, kann die Qualität der<br />
literarischen Vorlage nicht erreicht werden. Vor<br />
allem die Beziehungen zwischen den Figuren<br />
bleiben oberfl ächlich. Auch fallen – wie bei Literaturverfi<br />
lmungen üblich – einige Nebenhandlungsstränge<br />
der Komprimierung zum Opfer,<br />
was eingefl eischte Fans enttäuschen könnte.<br />
Dennoch funktioniert „Tintenherz“ als eigenständiger<br />
Film.<br />
Top und Flop<br />
Optisch fällt das Bild bis auf einen durchschnittlichen<br />
Schwarzwert allemal positiv auf.<br />
Gelegentlich gibt es jedoch Unschärfen zu<br />
bemängeln, die vermutlich einem nicht durchgängig<br />
fehlerfreien Transfer zu verdanken sind.<br />
Trotzdem ist der Film ein Augenschmaus, denn<br />
auch die Farbdarstellung ist realistisch, zudem<br />
wird eine große Detailfülle geboten. Die Spezialeffekte<br />
sind gut integriert, was man vor<br />
allem beim Showdown erleben kann, wenn<br />
der „Schatten“ seinen Auftritt hat. Beim Ton<br />
vermisst man vor allem eine gewisse Dynamik.<br />
Umgebungsgeräusche wirken zwar realistisch,<br />
aber auch bewegungsarm. Warner hat sich für<br />
einen deutschen Ton in Dolby Digital entschieden,<br />
hier wird daher zum englischen Original in<br />
Dolby True HD geraten. Neben BD-Live bietet<br />
„Tintenherz“ Extras in HD, allerdings hätte es hier<br />
ebenfalls ein wenig mehr sein dürfen. Neben dem<br />
Making-of und einer Fülle an entfallenen Szenen<br />
wird sich zumindest in einem gesonderten<br />
Beitrag näher mit dem Spannungsfeld zwischen<br />
Literatur und Film beschäftigt. Im letzten Feature<br />
liest Eliza Hope Bennett, Darstellerin der Meggie,<br />
ihre Lieblingspassage aus dem Buch, welche es<br />
nicht in den Film geschafft hat. Eine interessante<br />
Idee, dennoch ohne sonderlichen Mehrwert. Alles<br />
in allem eine adäquate Umsetzung, die Fans<br />
des Genres zufriedenstellen dürfte.<br />
DOMINIK LIEBSCH<br />
„Ich habe eine eigene Persönlichkeit!“ Staubfinger<br />
weist seinen literarischen Vater Fenoglio in die<br />
Schranken<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Der deutsche Ton in Dolby Digital erfüllt solide seinen Zweck,<br />
für Begeisterung sorgt er jedoch kaum.<br />
Mit ihm ist nicht zu spaßen:<br />
der machtgierige Capricorn<br />
(Andy Serkis)<br />
Dynamik<br />
Der nicht perfekte Transfer sorgt hier und da für kleinere<br />
Mängel. Sonst durchaus ansehnlich.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 1/2 1,5/2 2/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1,5/2 1/2 1/2 1/2<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Hochaufl ösung und BD-Live auf der einen Seite, mangelnder<br />
Umfang und Inhalt auf der anderen. Durchwachsen.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1/3 1,5/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Tolle Eff ekte und malerische Drehorte sorgen für Filmvergnügen.<br />
Referenz ist „Tintenherz“ aber noch lange nicht.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3,5/4 0,5/3 1/3<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: „Tintenherz“ erwacht nun auch im Heimkino<br />
zum Leben. Gelungenes Plädoyer für die Macht der<br />
Fantasie auf einer angemessenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 35
Film<br />
Spezial<br />
Konspirative Geheimbünde, der Heilige Gral und Antimaterie-Bomben – Bestsellerautor Dan Brown lässt seinen<br />
Romanhelden Robert Langdon die komplexesten Rätsel der Menschheit lösen. Zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung von<br />
„Sakrileg“ und der Kinofortsetzung „Illuminati“ folgt das BLU-RAY MAGAZIN den erleuchteten Thriller-Pfaden.<br />
Millionen verkaufter Bücher sowie zwei erfolgreiche<br />
Verfilmungen tragen inzwischen<br />
seinen Namen: Mit den Verschwörungsthrillern<br />
„Illuminati“ und „Sakrileg“ erlangte der amerikanische<br />
Autor Dan Brown vor einigen Jahren<br />
Weltruhm. Seitdem gilt er als Spezialist für kontroverse<br />
Spannungsliteratur, die wissenschaftliche<br />
und religiöse Themen kombiniert. Ein Feld, das<br />
genug Stoff für spektakuläre Romaninhalte bietet.<br />
Browns besonderes Augenmerk gilt dabei den<br />
Geheimbünden. Um deren vermeintliche Existenz<br />
spinnt der 45-Jährige komplexe Konspirationsszenarien.<br />
Wenn der römisch-katholische Orden<br />
Opus Dei das Mysterium des Heiligen Grals<br />
vor der Menschheit verbirgt oder die Gesellschaft<br />
der Illuminaten den Vatikan infiltriert, dann war<br />
Dan Brown am Werk. Dass jener sakrale Kontext<br />
Kritik hervorruft, darf als kalkulierte Methodik<br />
betrachtet werden. Was beschert schon mehr<br />
mediale Präsenz als die Aufmerksamkeit des<br />
Heiligen Stuhls? So zeigte sich die Führungsriege<br />
des Kirchenstaats bereits über „Sakrileg“ wenig<br />
begeistert. Besonders konservative Theologen<br />
unterstellten dem Roman maximale Ignoranz<br />
gegenüber dem Christentum und erklärten,<br />
vieles darin sei blanker Unsinn. Der heutige<br />
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone forderte<br />
nach der Veröffentlichung obendrein<br />
den kompletten Boykott. „Lesen Sie<br />
es nicht und vor allem kaufen Sie<br />
es nicht.“ Viel mehr Werbung kann<br />
niemand für ein Buch machen.<br />
Licht ins Dunkel<br />
Sicherlich verbiegt Dan Brown<br />
viele historische Grundlagen. Jedoch<br />
kombiniert er geschickt Fakten<br />
und Fiktion. Angereichert mit<br />
kunstgeschichtlichen Details entstanden fesselnde<br />
Schmöker und dementsprechend bester<br />
Stoff für Hollywood. Die erste Adaption des<br />
Bestsellers übernahm der oscarprämierte Regie-<br />
Allrounder Ron Howard („A Beautiful Mind“), der<br />
die passenden Hochglanzbilder für das Opus<br />
Magna schuf. Außerdem verpfl ichtete Sony<br />
Pictures jede Menge bekannte Schauspieler, un-<br />
Bilder: Sony Pictures, Stock.xchng<br />
36
Spezial<br />
Film<br />
Das Konklave beginnt. Die Wahl des Papstes wird unter der<br />
Feder von Dan Brown ein fast apokalyptisches Ereignis<br />
ter anderem Tom Hanks für die Hauptrolle. Im<br />
Mai 2006 kam „The Da Vinci Code“ (Originaltitel)<br />
dann fristgerecht in die Kinos. Die Handlung<br />
des Films entspricht weitestgehend der Vorlage,<br />
von kleinen Abweichungen abgesehen. Im Zentrum<br />
des Geschehens steht Zeichenforscher<br />
Robert Langdon (Hanks), den eine Vortragsreise<br />
nach Paris führt. Nach der Veranstaltung übergibt<br />
ihm ein Polizist eine Fotografi e. Darauf abgebildet<br />
ist der Leichnam des rituell ermordeten<br />
Jacques Saunière, des Chefkurators des berühmten<br />
Louvre. Unversehens landet Langdon<br />
nachts in dem menschenleeren Museum. Offensichtlich<br />
hinterließ der Sterbende eine Botschaft,<br />
symbolisch verschlüsselt auf den Kunstwerken.<br />
Die Spur führt zu einem gefährlichen Geheimnis,<br />
welches den Glauben der katholischen Kirche<br />
in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Über<br />
den Wahrheitsgehalt des Kirchenkrimis lässt<br />
sich streiten, über den Erfolg des Films kaum.<br />
Rund 750 Millionen Dollar spielte der Thriller<br />
an den Kinokassen ein. Ob das erstaunliche Ergebnis<br />
indes an der Inszenierung lag, darf bezweifelt<br />
werden. Ziemlich zögerlich und phlegmatisch<br />
entwickelt Howard die Story. Bisweilen<br />
erinnert die „wilde“ Reise durch die Finsternis<br />
eher an einen langweiligen Spaziergang durch<br />
prunkvolle Museen. Sogar Darsteller wie Jean<br />
Reno („Léon – Der Profi ) oder Alfred Molina<br />
(„Spider-Man 2“) traben größtenteils lustlos<br />
durch die überbordenden Kulissen, immer darauf<br />
bedacht, möglichst nachdenklich auszusehen.<br />
Was als Buch gut funktioniert, weil fast jedes<br />
Kapitel mit einem griffi gen Cliffhanger endet,<br />
scheitert in der Leinwandadaption. Immerhin ist<br />
„The Da Vinci Code – Sakrileg“ aufgrund der visuell<br />
ausgefeilten Präsentation einen Blick wert.<br />
Vor allem für jene, die den Roman nicht gelesen<br />
haben. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> besteht seit Kurzem die Möglichkeit,<br />
das Versäumnis nachzuholen (siehe Test<br />
auf der nächsten Seite). Alternativ besteht die<br />
Option, die bessere Fortsetzung direkt im Lichtspielhaus<br />
zu sehen.<br />
Rauch und Schwefel<br />
Eigentlich war „Illuminati“ (Originaltitel: „Angels<br />
And Demons“) der Vorgänger von „Sakrileg“. Weil<br />
die Kinoauswertung aber in umgekehrter Reihenfolge<br />
ausfi el, drehten die Macher die zeitliche Abfolge<br />
schlicht um. Zwei Nebensätze à la „Sie sind<br />
schon einmal ...“ später und diese Schwierigkeit<br />
ist gelöst. Erneut muss Robert Langdon (weiterhin<br />
Hanks) innerhalb einer Nacht eine uralte Geheimorganisation<br />
aufhalten. Genau genommen<br />
bleiben ihm nur vier Stunden. Irgendwo unter<br />
dem geweihten Boden<br />
des Vatikans tickt nämlich<br />
eine hochexplosive<br />
Antimaterie-Bombe, die<br />
aus dem Schweizer Partikelbeschleuniger-Laboratorium<br />
CERN stammt.<br />
Verantwortlich für die<br />
Tat scheint der Geheimbund<br />
der Illuminaten zu<br />
sein. Gleichzeitig steht<br />
der Kirchenstaat vor<br />
weiteren Problemen: Im Inneren<br />
der Sixtinischen Kapelle beginnt gerade das Konklave,<br />
die Wahl eines Nachfolgers für den kürzlich<br />
verstorbenen Papst. Vier Kardinäle, ausgerechnet<br />
die aussichtsreichsten Kandidaten („Il preferiti“),<br />
wurden überdies entführt und die Illuminati drohen,<br />
jede Stunde einen Geistlichen zu exekutieren.<br />
Die Zeit drängt, weshalb der verantwortliche<br />
Kommandant Ernesto Olivetti<br />
(Pierfrancesco Favino) den Spezialisten<br />
Langdon um Hilfe bittet. Ebenfalls vor Ort:<br />
die CERN-Wissenschaftlerin Vittoria Vetra<br />
(Ayelet Zurer). Das Trio begibt sich auf<br />
eine rasante Schnitzeljagd durch die heilige<br />
Enklave Roms. Auf den Spuren von<br />
Galileos geheimem „Pfad der Erleuchtung“<br />
suchen sie den Treffpunkt der Illuminaten<br />
– wenn sie versagen, endet<br />
die Geschichte des Heiligen Stuhls in<br />
Feuer, Rauch und Schwefel.<br />
Apokalyptisches Szenario<br />
Verantwortlich für diese Fortsetzung<br />
waren die gleichen Personen wie<br />
bei „Sakrileg“. Ron Howard schwang<br />
ein zweites Mal das Regiezepter, Autor<br />
Akiva Goldsman schrieb erneut am Drehbuch.<br />
Positiverweise gelang diesmal eine<br />
schwungvollere Umsetzung. Dafür nahm<br />
Howard sogar rudimentäre Veränderungen<br />
am Roman in Kauf. Verschiedene Figuren<br />
wurden umbenannt und das Ende variiert.<br />
Den schmierigen BBC-Reporter aus<br />
der Vorlage oder das Langdon/Vetra-Techtelmechtel<br />
sucht der Zuschauer im Film<br />
vergebens. Eine Drehgenehmigung im<br />
Vatikan erhielt die Crew leider nicht. Stattdessen<br />
wurden die Kulissen weitestgehend<br />
im Studio nachgebaut. Keine Sorge, „Illuminati“<br />
funktioniert trotzdem als spannende<br />
Hatz durch historische Bauten. Das liegt<br />
einerseits an der guten Besetzung (u. a. mit<br />
Ewan McGregor („Trainspotting“) sowie Armin<br />
Mueller-Stahl), andererseits an der fast<br />
apokalyptischen Grundstimmung. Abgesehen<br />
von manch dramaturgischer Verschnaufpause<br />
steigert die „Sakrileg“-Fortsetzung das Tempo<br />
während der Verfolgungsjagd stetig. Nur kurz vor<br />
Schluss geht dem Such-und-Find-Vehikel aber<br />
doch die Puste aus. Die Geschichte schlägt einen<br />
Haken zu viel. Vorsicht Spoiler! Wenn der<br />
Himmel in apokalyptischen Farben brennt und<br />
Camerlengo per Fallschirm dem Boden entgegensegelt,<br />
gerät der Film beinahe zur Farce.<br />
Zumindest optisch ist der CGI-Shot grenzwertig.<br />
Im Buch rettet übrigens Langdon den Tag. Spoiler<br />
Ende! Tom Hanks spielt seine Rolle diesmal<br />
süffi santer, was den Charakter weniger steif und<br />
seine Handlungen nachvollziehbarer macht. Die<br />
eigentliche Geschichte von Dan Brown wirkt<br />
drastisch an den Haaren herbeigezogen. Apropos<br />
drastisch: Einige Momente, wie die Verbrennung<br />
eines Menschen in Großaufnahme, sind<br />
doch recht harsch inszeniert. Nichtsdestotrotz<br />
wird der Zuschauer gut unterhalten. Unser Tipp<br />
lautet: Nicht logisch nachdenken, sondern mitreißen<br />
lassen! Wer nach „Sakrileg“ und „Illuminati“<br />
auf einen weiteren literarischen Teil wartet,<br />
muss sich bis September gedulden. Dann erscheint<br />
mit „The Lost Symbol“ das dritte Robert-<br />
Langdon-Abenteuer, zunächst aber wohl nur in<br />
englischer Sprache. Für die Verfi lmung von „Das<br />
verlorene Symbol“ laufen bereits Planungen. Bis<br />
dahin darf auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie im Kino gerätselt<br />
werden.<br />
MARIO HESS<br />
Auf dem Pfad der Erleuchtung hinterlassen<br />
die Illuminati eine Todesspur<br />
In „Sakrileg“ entziffert Hanks das Geheimnis<br />
des Heiligen Grals<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 37
Film<br />
Spezial<br />
Die Lösung des Rätsels steht an<br />
der Tafel und Ian McKellen kennt<br />
sie<br />
Thriller<br />
Seine Vortragsreise nach Frankreich hat sich Robert Langdon<br />
sicher anders vorgestellt<br />
S<br />
ymbolforscher<br />
Robert Langdon sucht<br />
nach dem Heiligen Gral und findet<br />
stattdessen den letzten Nachfahren von<br />
Jesus Christus. Kontroverses Thema, konventionelle<br />
Umsetzung. Knapp drei Stunden<br />
tauschen die Darsteller meist ehrfurchtsvolle<br />
Dialoge oder bedeutungsschwangere Blicke<br />
aus. Die pompöse Optik täuscht leider nur<br />
selten über das gemächliche Erzähltempo<br />
hinweg. Eine opulent ausgestattete, leider<br />
ziemlich spannungsarme Mystery-Ödnis<br />
ohne cineastischen Heiligenschein. Die<br />
vorliegende Extended Version auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc bietet 24 zusätzliche Minuten. Insbesondere<br />
bei Rückblenden und bei Szenen<br />
mit Bischof Aringarosa wurden Elemente<br />
hinzugefügt. Saunières Sterben ist expliziter<br />
dargestellt, ein paar Dialoge sind ausgeweitet.<br />
Häufig handelt es sich aber bloß um Sekunden<br />
oder für die Handlung unwichtiges<br />
Material. Der Film besitzt ein leicht körniges,<br />
sehr dunkles Bild mit gutem Schwarzwert.<br />
Der Schärfegrad ist ordentlich, viele Details<br />
werden aber von der anhaltenden Finsternis<br />
geschluckt. Prinzipiell liegt ein milder Weichzeichner<br />
über den nächtlichen Aufnahmen.<br />
Rückblenden erscheinen hingegen schummrig<br />
mit graublauer, rauschender Optik. Wuchtiger,<br />
sehr tiefer sowie harter Klang untermalt<br />
das atmosphärische Szenario. Der stimmige<br />
Dolby-True-HD-5.1-Mix wird bestimmt durch<br />
den mystisch-monumentalen Score von<br />
Sakrileg<br />
Hans Zimmer, wobei hauptsächlich die frontalen<br />
Lautsprecher arbeiten. Bisweilen fehlt<br />
den Surround-Effekten der nötige Feinschliff.<br />
An umfangreichem Bonusmaterial mangelt<br />
es hingegen nicht. Die zweite Scheibe<br />
der Extended Version enthält fast drei<br />
Stunden Hintergrundinformationen zur<br />
Entstehung, meist sogar in High Definition:<br />
Interviews, Set-Berichte, Fotos, Schauspielerporträts,<br />
Musikdetails und zahlreiche<br />
Making-of-Szenen. Besonderes Augenmerk<br />
verdienen die Abhandlungen über die visuellen<br />
Effekte bzw. das Designkonzept<br />
inklusive Herstellung der Requisiten. Der<br />
obligatorische Regiekommentar erläutert die<br />
erweiterten Szenen. Ebenfalls originell: das<br />
überdurchschnittliche Bild-in-Bild-Feature<br />
„Entschlüsseln Sie den Code“. Verschiedene<br />
Icons auf einer oben angebrachten Leiste<br />
symbolisieren alternatives Zusatzmaterial.<br />
Auf Knopfdruck erscheinen kurze Doku-<br />
Einblicke oder Storyboard-Zeichnungen.<br />
Unglücklicherweise verdeckt der Rahmen<br />
permanent einen Teil der bewegten Bilder.<br />
Passend zum Start der Fortsetzung<br />
integrierte Sony Pictures per BD-Live-Modus<br />
exklusives Material zu „Illuminati“ sowie eine<br />
„CineChat“-Funktion. Wer mag, darf während<br />
des Films via Internet mitreden. Ohne normale<br />
Tastatur an der PS3 oder Umleitung<br />
zum PC gerät dieses Feature aber zum SMS-<br />
Daumenquäler.<br />
Rate mal, wer hinter dir steht! Robert Langdon (Tom Hanks) und<br />
Sophie Neveu (Audrey Tautou) vor dem berühmtesten Bild der Welt<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
US 2006 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
24,8 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,3 Mbps Regie: Ron Howard<br />
Laufzeit: 174 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 26 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Hauptsächlich wummert der dramatische Score durch die<br />
Lautsprecher. Es mangelt dem 5.1-Mix etwas an Präzision.<br />
Dynamik<br />
Die matt-dunkle Atmosphäre verschluckt einige Details.<br />
Trotzdem eine generell ordentliche Optik.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 1,5/2 1/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1,5/2 1,5/2 1,5/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
Knapp drei Stunden teilweise exklusives Making-of-Material in<br />
High Defi nition. Noch Fragen?<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 3/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Viele HD-Extras, „CineChat“ und ein tolles Bild-in-Bild-Feature<br />
machen die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zur Vorzeige-Disc.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 1/3 2,5/3<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Mäßig geheimnisvolles Hochglanzkino für Verschwörungstheoretiker<br />
und Buchverweigerer. Sämtliche<br />
Rätsel enthüllt das umfangreiche HD-Bonusmaterial.<br />
Thriller<br />
Filminhalt:<br />
US 2009 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Regie: Ron Howard<br />
Darsteller: Tom Hanks, Ayelet<br />
Zurer, Ewan McGregor, Armin<br />
Mueller-Stahl Laufzeit:<br />
138 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Start: bereits im Kino<br />
Internet: www.sonypictures.<br />
de/landing/illuminati<br />
Kurzfazit: Mysteriöse Schnitzeljagd durch den<br />
Vatikan. Deutlich straffer inszeniert und spannender<br />
als der Vorgänger.<br />
Bilder: Philip Scalia, Sony Pictures, Stock.xchng<br />
38
Spezial<br />
Film<br />
Dan Browns Bibliothek (Auszug)<br />
Fünfmal Hochspannung aus der Feder des amerikanischen Bestsellerautors. Empfehlenswerte Unterhaltung für Fans von Thrillern.<br />
*<br />
Diabolus<br />
Ein Computervirus infi<br />
ltriert das Datenbanksystem<br />
des Geheimdiensts<br />
NSA. Parallel versuchen<br />
zwei Mitarbeiter, die Katastrophe<br />
zu verhindern.<br />
Kryptografi e-Thriller um<br />
Codes und Killer.<br />
Originaltitel:<br />
Digital Fortress<br />
Erscheinungsdatum:<br />
US 1998/DE 2003<br />
Illuminati<br />
Die Antimaterie-Bombe<br />
eines Geheimbunds soll<br />
den Vatikan während des<br />
Konklaves zerstören. Symbolforscher<br />
Robert Langdon<br />
muss den Tag und die<br />
katholische Kirche retten.<br />
Erster Langdon-Thriller.<br />
Originaltitel:<br />
Angels And Demons<br />
Erscheinungsdatum:<br />
US 2000/DE 2003<br />
Meteor<br />
Eine Mitarbeiterin des<br />
militärischen Nachrichtendiensts<br />
gerät in ein<br />
Komplott um kommerzielle<br />
Raumfahrt und die<br />
anstehende Wahl des US-<br />
Präsidenten. Wissenschaft<br />
triff t Politikthriller.<br />
Originaltitel:<br />
Deception Point<br />
Erscheinungsdatum:<br />
US 2001/DE 2003<br />
Sakrileg<br />
Ein Mord im Louvre führt<br />
auf die Spur des Heiligen<br />
Grals und des Geheimbunds<br />
Opus Dei. Zweiter<br />
Auftritt von Harvard-Professor<br />
Robert Langdon,<br />
der erneut mit der Kirche<br />
aneinandergerät.<br />
Originaltitel:<br />
The Da Vinci Code<br />
Erscheinungsdatum:<br />
US 2003/DE 2004<br />
Das verlorene<br />
Symbol<br />
Der dritte Band um Robert<br />
Langdon spielt erstmals<br />
in den USA. Innerhalb von<br />
zwölf Stunden muss der<br />
Professor eines der großen<br />
Freimaurer-Rätsel lösen.<br />
Viel Erfolg.<br />
Originaltitel:<br />
The Lost Symbol<br />
Erscheinungsdatum:<br />
2009<br />
* noch kein Cover vorhanden<br />
Abenteuer<br />
Filminhalt:<br />
Kurzbiografie<br />
Thriller-Autor Dan Brown ist<br />
heute einer der meistgelesenen<br />
Erzähler des Genres.<br />
Der 1964 geborene Amerikaner<br />
arbeitete u. a. als Lehrer, bevor<br />
er Romane schrieb.<br />
In „Illuminati“ tauchte der<br />
nonchalant-intellektueller<br />
Charakter R. Langdon auf.<br />
Inzwischen steht fest: Dem<br />
charmanten Symbolforscher<br />
offenbart sich in seinem<br />
dritten Auftritt das Rätsel<br />
einer Freimaurerloge.<br />
CA 2009 Vertrieb: Eurovideo<br />
Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 26 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />
Paolo Barzman Laufzeit:<br />
172 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 22 Euro Start: erhältlich<br />
I<br />
rgendwie<br />
Scriptum –<br />
Der letzte Tempelritter<br />
geben wir Hauptdarstellerin<br />
Mira Sorvino sicherlich Recht, wenn sie<br />
im Making-of behauptet, dass die Verfilmung<br />
des Romans von Raymond Khoury<br />
als Kinofilm wahrscheinlich 200 Millionen<br />
Dollar verschlungen hätte. Also wurde aus<br />
dem Werk lediglich ein vergleichsweise<br />
preiswerter TV-Zweiteiler. Das schlägt sich<br />
visuell wie inhaltlich nieder. Zwischen<br />
entschärften Actionsequenzen müssen<br />
die Darsteller oft und lange über ein<br />
verschwundenes Artefakt sinnieren - den<br />
Schlüssel zum allerletzten Geheimnis der<br />
Templer. Die Archäologin Tess Chaymkin<br />
(Sorvino) ist zufällig anwesend, als vier<br />
maskierte Reiter das historische Holzkästchen<br />
aus einer Ausstellung kostbarer<br />
Vatikanschätze in New York entwenden.<br />
Gemeinsam mit FBI-<strong>Age</strong>nt Sean Daly<br />
gerät sie in den Sog der Verschwörung.<br />
Glaubensfragen, Exkursionen, verschlüsselte<br />
Rätsel um das Evangelium Jesus<br />
Christus – unverkennbar bedient sich die<br />
Geschichte bei „Sakrileg“ und ähnlichen<br />
Vorlagen. Von der Story her eine eher<br />
ruhige Angelegenheit, die nur der Gastauftritt<br />
Omar Sharifs veredelt. Abgesehen von<br />
stark rauschenden Rückblenden verfügt<br />
die Disc über eine sehr solide Optik: gute<br />
Kantenschärfe, angenehme Farbwiedergabe.<br />
Exzellent in Szene gesetzt wurde<br />
insbesondere die stürmische Schiffsreise.<br />
Für einen Fernsehfilm beachtlich. Die<br />
Surround-Kanäle beansprucht „The Last<br />
Templar“ (Originaltitel) hingegen kaum,<br />
sodass nur gelegentlich der Wind durch<br />
die hinteren Boxenreihen pfeift. Außer<br />
dem bereits erwähnten Set-Bericht<br />
(21 : 20 Minuten, SD) existiert bloß ein<br />
textlastiges BD-Live-Feature.<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Aufatmen im Vatikan! „Scriptum“ ist keine<br />
Offenbarung, sondern ein müdes Mystery-Abenteuer.<br />
Für eine TV-Produktion allerdings eine annehmbare Disc.<br />
„Nein, wir rücken das Buch von Dan<br />
Brown nicht raus. Niemals!“<br />
Was verbirgt<br />
Monsignore De<br />
Angelis (Victor<br />
Garber)?<br />
Mein großer, starker FBI-<strong>Age</strong>nt!<br />
Mira Sorvino hat ihren Held in<br />
„Scriptum“ gefunden<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 39
Film<br />
Anspruch<br />
Der seltsame Fall des<br />
Benjamin Button<br />
Bildreferenz<br />
Der seltsame Fall des Benjamin Button<br />
Mit seinem jüngsten Meisterwerk zog Regie-Visionär David Fincher alle Register seiner Zunft – und schuf eines<br />
der außergewöhnlichsten Dramen der Moderne. Warner bringt den oscarprämierten Film „Der seltsame Fall des<br />
Benjamin Button“ auf einer zeitlosen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in die Läden.<br />
Drama/Romanze<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Warner<br />
Home Video Bildformat: VC-1,<br />
2.40 : 1 Tonformate: Dolby<br />
Digital 5.1, Dolby True HD 5.1<br />
(engl.) Datenrate Bild:<br />
28 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Regie: David Fincher<br />
Laufzeit: 165 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 27,99 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Die außergewöhnliche Lebensgeschichte<br />
und das verhängnisvolle Schicksal von<br />
Benjamin Button (Brad Pitt) beginnt 1918 im<br />
Süden Amerikas. Die Mutter stirbt bei der Geburt<br />
und sein Vater (Jason Flemyng), ein erfolgreicher<br />
Geschäftsmann, legt den Sohn vor den Türen<br />
eines Altenpflegeheims ab. Benjamin ist nämlich<br />
nicht wie andere Kinder, in seinem Äußeren und<br />
seinen Leiden entspricht er einem 80-Jährigen.<br />
Lediglich im Geiste und in seiner Körpergröße ist<br />
er ein Säugling. Die Pflegerin Queenie (Taraji P.<br />
Henson) nimmt ihn trotzdem in ihre Obhut und<br />
zieht das Kind mit unabdingbarer Liebe auf. Im<br />
Verlauf seiner Kindheit altert Benjamin rückwärts<br />
und verjüngt sich. In Daisy (Cate Blanchett), der<br />
Enkelin einer Heimbewohnerin, findet er eine<br />
kindgerechte Spielgefährtin und zwischen den<br />
beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft.<br />
Von Abenteuerlust getrieben, verlässt Benjamin<br />
schon bald seine Heimat und beginnt, auf dem<br />
Schiff von Kapitän Mike (Jared Harris) zu arbeiten<br />
und ferne Länder zu bereisen. Dabei sieht<br />
er allerlei Gefahren ins Auge und trifft Menschen<br />
verschiedenen Naturells. Nach Ende des Zweiten<br />
Weltkriegs kehrt er nach New Orleans zurück<br />
und verliebt sich unsterblich in die körperlich<br />
mittlerweile gleichaltrige Daisy. Den beiden sind<br />
allerdings nur wenige glückliche Jahre vergönnt,<br />
denn während seine Geliebte altert, entwickelt<br />
sich Benjamin mehr und mehr zu dem Jungen,<br />
der er nie sein konnte.<br />
Nicht verfilmbar?<br />
F. Scott Fitzgeralds erfolgreiche Kurzgeschichte<br />
„The Curious Case Of Benjamin Button“ (1922)<br />
galt lange als unverfi lmbar. Schließlich nahm<br />
sich der aus der Musikclip-Branche kommende<br />
David Fincher der Aufgabe an. Jener erwies sich<br />
im Nachhinein als perfekt geeignet, veredelte<br />
er doch in „Der seltsame Fall des Benjamin<br />
Button“ sämtliches Talent und inszenierte eine<br />
stimmige, meisterhaft panoramaartig entworfene<br />
Erzählung. Sein Geschick im Umgang mit<br />
mysteriösen, fantastischen Stoffen („Alien 3“,<br />
„The Game“) verknüpfte er mit seiner Detailversessenheit<br />
und dem Talent, alte Zeiten wieder<br />
realistisch ins Leben zu rufen („Zodiac“). Und<br />
so führt er auch hier seine handwerklichen<br />
Qualitäten virtuos zusammen: Mit begnadeten<br />
CGI-Künstlern entwarf er trotz gigantischer Laufzeit<br />
weniger ein „klassisches“ Epos als vielmehr<br />
eine ausdauernde und bizarre Parabel über das<br />
Menschsein und die begrenzte Lebenszeit, die<br />
zur Erfüllung der Träume verbleibt. Ein Film, der<br />
oft todtraurig und tragisch, manchmal aber auch<br />
zum Lachen komisch ist. Inhaltlich fi nden sich<br />
Parallelen zu F. F. Coppolas jüngstem Mystery-<br />
Drama „Jugend ohne Jugend“ oder auch Robert<br />
Zemeckis‘ „Forrest Gump“. Drehbuchautor Eric<br />
Roth erwies sich nämlich auch für Letzteren als<br />
produktiver Schreiberling: In „Benjamin Button“<br />
gibt es ebenfalls zu Beginn eine Szene, in der<br />
der Protagonist sich von körperlichen Zwängen<br />
zu befreien versucht, um das Laufen zu<br />
erlernen. Dennoch erweist sich Finchers groß<br />
angelegtes Projekt als außergewöhnliches und<br />
Bilder: iStockphoto/Gordan 1, kenpho, Stock.xchng, Warner Home Video<br />
40
Die Bonusdisc<br />
(komplett in H D)<br />
Erstes Trimester:<br />
* Einleitung (4 Minuten)<br />
* Entwicklung und Vorproduktion<br />
(28 Minuten)<br />
* Die Location-Scouts (12 Minuten)<br />
* Storyboard-Galerie<br />
* Galerie zur Ausstattung<br />
Zweites Trimester:<br />
* Die Produktion Teil eins (26 Minuten)<br />
und Teil zwei (29 Minuten)<br />
* Das Kostüm-Design (7 Minuten)<br />
* Galerie der Kostüme<br />
Drittes Trimester:<br />
* Die Spezialeffekte: „Das Performance Capture<br />
Verfahren“ (8 min), „Benjamin“ (17 Minuten),<br />
„Die Verjüngung“ (6 Minuten), „Die Chelsea“ (9 Minuten),<br />
„Die simulierte Welt“ (13 Minuten)<br />
* Der Ton (16 Minuten)<br />
* Interview mit dem Komponisten Alexandre<br />
Desplat (15 Minuten)<br />
Die Geburt:<br />
* Die Premiere (4 Minuten)<br />
* Die Produktionsgalerie (16 Minuten)<br />
Das Leben des<br />
Benjamin Button<br />
Anspruch<br />
Film<br />
Trailer-Galerie:<br />
* Trailer 1A (2 Minuten) und Trailer 2A (3 Minuten)<br />
Benjamin wächst als Kind in einem Heim für Pflegebedürftige unter<br />
Senioren auf. Nach Jahren auf See kehrt er als junger Mann wieder in<br />
seine Heimat New Orleans zurück, um schon bald mit seiner Jugendliebe<br />
einige wenige Jahre des Glücks erleben zu dürfen<br />
eigenständiges Produkt. Mit Cate Blanchett<br />
(„Babel“) und Brad Pitt, der nach „Sieben“ und<br />
„Fight Club“ schon zum dritten Mal mit Fincher<br />
arbeitete, ist auch dieses Werk hochkarätig besetzt.<br />
Drei Oscars – Szenenbild, Make-up und<br />
visuelle Effekte – waren der Lohn für die aufwendige,<br />
frei adaptierte Literaturverfi lmung.<br />
Sepia-Look<br />
Somit ist der Streifen optisch allemal ein absoluter<br />
Hingucker. Um Zeitabschnitte farblich zu<br />
differenzieren, wurden verstärkt Farbfi lter angewandt.<br />
Das Krankenhaus, in dem sich Daisy kurz<br />
vor ihrem Tod befi ndet, wirkt steril und kühl, die<br />
in großfl ächigen Rückblenden angelegte Haupthandlung<br />
besticht durch warme und teils düstere<br />
Sepia-Farbgebung. Ein eindrucksvoller Schwarzwert<br />
erzeugt zusammen mit einem stilistisch<br />
überbordenden Kontrast viele dunkle Flächen<br />
und verleiht im Gegenzug den Konturen eine<br />
hervorragende Kantenschärfe. Kleinste Details<br />
sind aufgrund der grandiosen Schärfe stets bestens<br />
zu erkennen. Eine minimale Filmkörnung<br />
ist dauerhaft vertreten. Jedes Standbild gleicht<br />
Benjamin (B. Pitt) und<br />
Daisy(C. Blanchett)<br />
treffen sich in der Mitte<br />
ihres Lebens wieder<br />
für sich betrachtet oft einem wunderschönen<br />
Gemälde, egal ob eine verschneite Großstadtallee<br />
(71. Minute) oder eine Kamerafahrt entlang<br />
einer Landstraße bei Gewitterstimmung<br />
(130. Minute).<br />
Klangliche Vielfalt<br />
Bereits in der zehnten Minute beeindrucken<br />
zahlreiche Umgebungsgeräusche während eines<br />
Feuerwerks. „Trotz“ des deutschen Dolby-Digital-<br />
Tons erweist sich der Mix als perfekt abgemischt<br />
und räumlich absolut zufriedenstellend. Der oft<br />
melancholisch-fragile Score des französischen<br />
Pianisten Alexandre Desplat („Der bunte Schleier“)<br />
wechselt sich mit größtenteils sanften Streichern<br />
ab und übertönt nie das Geschehen. Dennoch<br />
ist er stets präsent und weiß die Handlung<br />
passend zu unterfüttern. Das amerikanische<br />
Original ist noch dynamischer und gestaltet sich<br />
insgesamt lebendiger. Dennoch ist „Benjamin<br />
Button“ ein detailreicher Genuss, vor allem Umgebungsgeräusche<br />
wie prasselnder Regen sind<br />
hier hervorzuheben. Mit dem Angriff eines U-<br />
Bootes auf den Kutter „Chelsea“ wird auch in<br />
actionreicheren Sequenzen Realismus geboten:<br />
Die Schüsse fl iegen und knallen dem Zuschauer<br />
aus den Rohren direkt um die Ohren (78. Minute).<br />
In drei „Trimester“ unterteilt, widmen sich<br />
zahlreiche Featurettes, Produktionsmitschnitte<br />
und Bildergalerien den verschiedenen Stadien<br />
der Filmentstehung.<br />
DOMINIK LIEBSCH<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Glasklare Abmischung und realistische Klangkulissen; das<br />
Original ist noch etwas feinfühliger.<br />
Dynamik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan, was willst du mehr? Lediglich der als Stilmittel<br />
angedachte hohe Kontrast mindert hier und da das Referenzbild.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 1,5/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
Interaktivität würde hier zur Unsterblichkeit verhelfen – ohne<br />
diese gestalten sich die Boni jedoch ebenfalls prächtig.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 3/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />
Im Heimkino sollte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf jeden Fall zum Standardrepertoire<br />
gehören. Mit kleineren Abstrichen ein großer Wurf.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3,5/4 1,5/3 1/3<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Mal ehrlich: War von David Fincher anderes<br />
zu erwarten? Film und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gehören zu den<br />
Highlights in diesem Sommer.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 41
Film<br />
Anspruch<br />
Ben und Emily kommen sich näher – doch beide verbindet ein geheimnisvolles Schicksal<br />
Sieben Leben<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Home Ent. Bildformat:<br />
MPEG-4, 2.40 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
Datenrate Bild: 32,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,4 Mbps<br />
Regie: Gabriele Muccino<br />
Laufzeit: 123 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 25,99 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Ben Thomas (Will Smith) fühlt sich aus<br />
irgendeinem Grund dazu berufen, sieben<br />
fremden und in irgendeiner Art bedürftigen<br />
Menschen zu helfen. Er ist sichtlich von<br />
Selbstzweifeln geplagt und scheint ein schicksalhaftes<br />
Geheimnis zu hüten. Ben bricht auf<br />
der Suche nach Wiedergutmachung<br />
zu einer außergewöhnlichen<br />
Reise auf,<br />
an deren Ende sich sein<br />
Leben und das von sieben<br />
anderen für immer<br />
verändern wird.<br />
Das Team von „Das<br />
Streben nach<br />
Glück“ liefert<br />
mit „Sieben<br />
Leben“ erneut eine emotionale Geschichte,<br />
die bereits im Trailer für Neugierde sorgte.<br />
Auch im Film selbst bleibt lange Zeit unklar,<br />
worum genau sich die Handlung dreht und<br />
wieso Ben Thomas darauf bedacht ist, sieben<br />
Fremden zu helfen. Darstellerisch beweist<br />
Will Smith ein weiteres Mal, dass er nicht nur<br />
überzeugende Actionhelden verkörpern kann,<br />
sondern auch mit komplexeren Charakteren<br />
zurechtkommt. Das einzige Problem, das der<br />
Film hat und durch das er insgesamt ein wenig<br />
an Kraft verliert, ist der zu stark dominierende<br />
Liebespart ab circa der Hälfte der Story. Dadurch<br />
wird der spannenden Geschichte etwas<br />
an Fahrt genommen. Dennoch ist der dramaturgische<br />
Aufbau gelungen und endet in einer<br />
mitreißenden Aufl ösung, die zwar nicht für<br />
extreme Überraschungsmomente sorgt, dafür<br />
aber einen runden Abschluss bildet.<br />
Gedämpfte Freude<br />
Leider erreicht die Disc kein sehr hohes Qualitätsniveau.<br />
Die Schärfe ist zwar gut, lässt<br />
aber das letzte Quäntchen Durchzeichnung<br />
vermissen. So wirken manche Einstellungen<br />
etwas weich, die Farbgebung ist recht warm<br />
und zeigt oft bräunlich gelbe Töne. Dank eines<br />
guten Schwarzwertes präsentiert sich der Film<br />
auch bei dunklen Aufnahmen mit vielen<br />
Details. Auffällig ist, dass es immer wieder<br />
Dramen wie „Sieben Leben“ sind,<br />
die vergleichbare Merkmale mit sich<br />
bringen. Obwohl sich die stilistischen<br />
Eingriffe in Grenzen halten, könnte vor<br />
allem schärfetechnisch<br />
mehr geboten<br />
werden.<br />
Der Ton kann<br />
trotz unkomprimierter<br />
Dolby-True-HD-Spur nur bedingt<br />
gefallen. Dies wird aber schon durch das eher<br />
ruhige Genre begünstigt. Immerhin können<br />
die dominante Musik und der gefühlsbetonte<br />
Score für dynamische Momente sorgen.<br />
Die Extras beinhalten neben einem Audiokommentar<br />
u. a. sieben kurze Zusammenschnitte<br />
von Interviews, in denen das Geheimnis<br />
um die Idee für die Geschichte gelüftet<br />
wird. Entfallene Szenen und weitere kurze<br />
Featurettes runden die durchschnittliche Ausstattung<br />
ab.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Mit mehr Dynamik und Räumlichkeit hätte das Drama noch<br />
besser gewirkt. Dank der Musik dennoch ein angenehmer Ton.<br />
Dynamik<br />
Eine solide Leistung mit etwas weichen Bildern, warmen Farben<br />
und einem ordentlichen Kontrast stellt den Zuschauer zufrieden.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1/2 1/2 1/2 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Wenige und kurze Extras verraten nicht allzu Tiefgründiges über<br />
den Film. Immerhin sind die Boni hochaufl ösend.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 1,5/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Als Demoscheibe sollte diese Disc nicht gesehen werden. Eine<br />
solide technische Umsetzung triff t auf einfache Extras.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 1/3 0,5/3<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: „Sieben Leben“ ist ein mitreißendes Drama,<br />
das auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gut aussieht, aber keine überragende<br />
Qualität aufweist.<br />
Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />
42
Anspruch<br />
Film<br />
Das Tagebuch der Anne Frank<br />
Anspruch<br />
Filminhalt:<br />
US 1959 Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Bildformat:<br />
VC-1, 2,35 : 1 Tonformate: DTS<br />
2.0, DD 4.0 (engl.), DTS-HD 5.1<br />
(engl.) Datenrate Bild:<br />
19 Mbps Datenrate Ton:<br />
450 kbps Regie: G. Stevens<br />
Laufzeit: 179 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 20,95 Euro Start:<br />
20. Juli 2009<br />
Es gibt wohl kaum jemanden, der das bewegende<br />
Zeitzeugnis nicht kennt: Das Tagebuch<br />
eines 13-jährigen jüdischen Mädchens,<br />
das sich mit seiner Familie und Freunden<br />
in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den<br />
deutschen Nazis versteckt hielt und dessen<br />
Schicksal dann doch so tragisch endete. Nachdem<br />
ihr Vater die Aufzeichnungen als Buch<br />
veröffentlicht hatte, dauerte es noch zwölf<br />
Jahre, bis der Stoff über den Umweg einer pulitzerpreisgekrönten<br />
Bühnenaufführung 1959<br />
ins Kino kam. Starregisseur George Stevens<br />
hat zwar einen für diese Zeit nicht untypischen<br />
amerikanischen Roadshow-Film gedreht, dennoch<br />
hebt sich dieser aus der Masse ähnlicher<br />
Filme weit heraus. Das mit drei Oscars ausgezeichnete<br />
Werk – nicht zuletzt<br />
unterstützt durch die kongeniale<br />
Musik Alfred Newmans – rührt den<br />
Zuschauer vom ersten Moment an,<br />
ohne im negativen Sinne rührselig<br />
zu werden.<br />
Technisch reißt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem inzwischen<br />
50 Jahre alten Film erwartungsgemäß<br />
keine Bäume aus. Das Schwarz-Weiß-Bild ist<br />
durch den hohen Kontrastwert und die Grobkörnigkeit<br />
etwas detailärmer als die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Adaptionen anderer Filme aus dieser Zeit, auch<br />
wenn dies dem Set durchaus angemessen ist.<br />
Der Ton sprengt nicht den Rahmen seiner<br />
ursprünglichen Vorgaben. Vom Menüsound<br />
Anne und ihr Vater Otto (Joseph Schildkraut)<br />
zwischen Lebensfreude und Angst<br />
Anne Frank (Millie Perkins) rührte mit ihren Aufzeichnungen über die<br />
Jahre im Versteck Millionen von Zuschauerherzen<br />
einmal abgesehen kommt er ausnahmslos<br />
von den vorderen Boxen, wobei die deutsche<br />
Synchronisation zumindest vom Dialogklang<br />
her dem englischen Originalton vorzuziehen<br />
ist. Außer beim Bildformat kommt nur beim<br />
Bonusmaterial aufgrund des großen Umfangs<br />
von dreieinhalb Stunden noch etwas <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Feeling auf. Obwohl es überwiegend Hintergrundmaterial<br />
zur Entstehung des Filmes ist,<br />
schwingt der anrührende historische Kontext<br />
immer mit.<br />
UF<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Technisch erwartungsgemäß keine Offenbarung.<br />
Trotzdem ein Meisterwerk, das auch dank des<br />
Bonusmaterials in keiner <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung fehlen darf.<br />
Zeiten des Aufruhrs<br />
Bilder: Paramount, 20 th Century Fox<br />
Anspruch<br />
Filminhalt:<br />
US, UK 2008 Vertrieb:<br />
Paramount Bildformat: MPEG-<br />
4, 2.35 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />
Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 24,4 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,3 Mbps<br />
Regie: Sam Mendes Laufzeit:<br />
119 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 29 Euro Start: erhältlich<br />
Hinter der kleinbürgerlichen Fassade eines<br />
Vorstadthauses in Connecticut lebt das<br />
Ehepaar Wheeler in stumpfsinniger Mittelmäßigkeit.<br />
April (Kate Winslet) ist ausgebildete<br />
Schauspielerin, vegetiert jedoch seit der Geburt<br />
der Kinder als Hausfrau dahin. Frank (Leonardo<br />
DiCaprio) wiederum hasst seinen Bürojob über<br />
alles. Beide wollen der vor Monotonie überquellenden<br />
Zweitklassigkeit entkommen, die<br />
ihnen die konservative Gesellschaft Amerikas<br />
in den 1950er Jahren aufdrückt. Am besten<br />
sie reisen irgendwo anders hin, dorthin wo<br />
das Leben tobt und die Menschen nicht schon<br />
innerlich tot sind. Paris! April erinnert sich, wie<br />
Frank ihr einmal davon vorschwärmte. Paris ist<br />
die große Hoffnung der beiden, wieder zueinanderzufinden<br />
und innerliche Erfüllung zu spüren.<br />
Doch dann verbessert sich plötzlich Franks<br />
Arbeitssituation vor Ort und die verheißungsvollen<br />
Pläne Aprils stehen auf dem Spiel.<br />
Über ein Jahrzehnt nach Richard Yates’ Ableben<br />
1992 werden seine Werke für das<br />
Kino entdeckt. Seinen bekanntesten Roman<br />
„Revolutionary Road“ von 1961 verfi lmte nun<br />
Sam Mendes („American Beauty“) mit seiner<br />
Frau Kate Winslet und Leonardo DiCaprio, die<br />
schon für „Titanic“ zusammen vor der Kamera<br />
standen. Kühl beleuchtet Mendes die kleinen<br />
und großen Dramen einer Ehe, wie die Gesellschaft<br />
sie prägt und wie der Alltag zur stufenweisen<br />
Zerstörung der beiden Menschen<br />
beiträgt. Wer hier nach Romantik sucht, wird<br />
sie nur im absterbenden Zustand fi nden – herausragend<br />
inszeniert von zwei erstklassigen<br />
Darstellern.<br />
Das Bild ist wie die gezeigte Ehe oft unterkühlt,<br />
gewinnt in Außenszenen aber an Wärme. Die<br />
Tiefenwirkung verliert sich etwas durch den<br />
Sterbende Gefühle entzweien das Traumpaar Frank<br />
(Leonardo DiCaprio) und April (Kate Winslet) immer<br />
mehr<br />
hohen Kontrast. Schärfe und das tiefe Schwarz<br />
stimmen aber. Gelangweilt darf man von der<br />
Dolby-Digital-5.1-Abmischung sein, denn die<br />
langwierige Stille wird nur selten von groovigen<br />
Swing-Einlagen unterbrochen. Die stillen<br />
Sounds aus den hinteren Boxen liegen außerhalb<br />
der Wahrnehmung. Die Scheibe bietet<br />
knapp eine Stunde Bonusmaterial. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Yates’ moderner Klassiker zeichnet die prüde<br />
Gesellschaft als Ursache des emotionalen Todes. Hier<br />
beweisen DiCaprio und Winslet ihr Können.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 43
Film<br />
Komödie<br />
A Chinese Ghost Story 3<br />
Fantasy<br />
Filminhalt:<br />
HK 1991 Vertrieb: e-m-s<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 20 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,9 Mbps<br />
Regie: Siu Tung Ching<br />
Laufzeit: 105 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 18 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Der erste Teil dieser Trilogie gehört zu den<br />
magischen Klassikern des chinesischen<br />
Kinos und wurde insbesondere in Europa mit<br />
zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet. Ganz so<br />
zauberhaft fiel die finale Fortsetzung allerdings<br />
nicht aus. 100 Jahre nach der ursprünglichen<br />
Geschichte suchen Mönch Fong sowie sein<br />
Gespenstisch: Ein bisschen Erotik auf Asiatisch<br />
greiser Lehrmeister während eines Sturms Unterschlupf<br />
im verbotenen Orchideen-Tempel.<br />
Dort haust aber wieder der ehemals verbannte<br />
Baumdämon. Bald toben Spukgestalten durch<br />
die Ruine und der tollpatschige Novize muss<br />
einer verführerischen Geisterfrau widerstehen.<br />
Jene Schönheit erscheint aber weniger bösartig<br />
als zunächst angenommen. Obwohl der Film<br />
ein Sequel darstellt, wirkt er wie ein dünner Aufguss<br />
des Originals – ohne dessen fantastischen<br />
Charme oder das märchenhaft-romantische<br />
Flair. Stattdessen gibt’s eine Extra-Reisschale<br />
voll Softerotik inklusive drastisch überzogener<br />
Splatter-Effekte. Der Genremix krankt vor allem<br />
an der dümmlichen Synchronisation bzw. den<br />
ohnehin recht sinnfreien Dialogen. Die Kräfte<br />
des Himmels und der Erde verhelfen dieser<br />
Fortsetzung zu einer leicht blässlichen, weitestgehend<br />
künstlich vernebelten Optik. Staubige<br />
Szenarien sowie stetiges Bildrauschen drücken<br />
Schärfe- und Kontrastwert auf mittelprächtige<br />
Qualität. Die Umgebungsgeräusche sind plastisch-präzise,<br />
wenngleich der typische Asia-Score<br />
die Soundebene beherrscht. An Bonusmaterial<br />
existiert neben Trailern nur der 50-minütige,<br />
ermüdende Blick hinter die Kulissen. Wer wissen<br />
will, wie echte Handarbeit bei Drahtseilkämpfen<br />
oder der Herstellung abscheulicher<br />
Riesenzungen aussieht, darf einschalten. MA<br />
Mönch Fong begegnet einer Schönheit, allerdings<br />
ist jene ein Geist<br />
Apropos Schönheit: Der Baumdämon ist<br />
weniger hübsch<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Das dritte Geisterspektakel endet als<br />
überfl üssige Asia-Kino-Banalität, die sich nicht mit den<br />
Vorgängern messen kann. Nur für Sammler notwendig.<br />
Die Geschichte vom Brandner Kaspar<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
DE 2008 Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 21 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Joseph Vilsmaier<br />
Laufzeit: 100 min FSK: ab 6<br />
Jahren Preis: 21 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Der Brandner Kasper wartet auf den Drehbeginn<br />
Himmelherrgottsakra! Was ein Schmarrn! Da<br />
soll doch der Deifi den Regisseur Vilsmaier<br />
und das g’samte Gelumpe holen! Nichts gegen<br />
bayerische Mundart oder traditionsbewusstes<br />
Theater, aber der vorliegende Komödienstadl findet<br />
nördlich des Weißwurstäquators wohl wenig<br />
Anhänger. Altbackener Humor, meist hölzerne<br />
Darsteller sowie fröhliche Preuß’n-Klischees sind<br />
Hauptbestandteile der belanglosen Mischung<br />
aus Heimatfilm und Münchener Volksbühne. Die<br />
Handlung selbst ist schnell erzählt. Der Tod – auf<br />
Bayerisch: Boanlkramer (Bully Herbig) – besucht<br />
den 70-jährigen Brandner Kaspar (Franz Xaver<br />
Kroetz), weil dessen Zeit „planmäßig“ abläuft.<br />
Der alte Hallodri will allerdings nicht ohne Gegenwehr<br />
verschwinden. Zwölf Kirschgeiste und<br />
einen Kartentrick später wendet sich das Blatt.<br />
Weitere 21 Jahre luchst das Schlitzohr dem Sensenmann<br />
ab. Die Auswirkungen spürt sogar Petrus<br />
im weiß-blauen Himmel. Anfangs überzeugt<br />
Vilsmaiers („Herbstmilch“) Inszenierung noch<br />
durch schöne Landschaftsaufnahmen. Nach der<br />
Hälfte sucht dann aber der „Kater“ des Tods<br />
auch den Zuschauer heim. Bayerischer Himmel,<br />
Bretzen und ein Best-of-Bully. Letztgenannter<br />
chargiert nervig, stellt jedoch – von Kroetz und<br />
Lisa Potthoff einmal abgesehen – das einzig<br />
Bemerkenswerte an der Geschichte dar. Gastrollen<br />
von Detlev Buck oder Herbert Knaup gehen<br />
sang- und klanglos unter. Das HD-Bild ist leicht<br />
körnig sowie weitestgehend scharf bzw. kontraststark.<br />
Richtig schlecht: ein digitaler Steinschlag,<br />
der allzu offensichtlich aus dem Computer<br />
stammt. Der DTS-HD-Surround-Klang präsentiert<br />
sich hingegen sehr präzise. Unter dem leidlich<br />
Hollodrio, auf den alten Mann wartet der Tod.<br />
Seine Tochter findet das nicht so komisch<br />
unterhaltsamen und Bully-fixierten Bonusmaterial<br />
vertreibt lediglich der kuriose Blick hinter die<br />
Kulissen die gepflegte Langeweile. Amen. MA<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Alles Wurscht! Bayerische Bully- und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Fans könnten sich die Scheibe wenigstens schenken<br />
lassen. Der Rest kann sie sich schenken ...<br />
Bilder: Concorde, e-m-s<br />
44
„NICHTS GEGEN EINE KLEINE SCHIESSEREI, SOLANGE ES DIE RICHTIGEN TRIFFT.“<br />
Die Schauspiel-Legenden<br />
De Niro und Pacino<br />
erstmals 100 geballte<br />
Minuten gemeinsam vor<br />
der Kamera!<br />
„Zwei wahre Darsteller-Ikonen in<br />
einem kompromisslosen<br />
Cop-Thriller. Spannung garantiert!“<br />
DVD Magazin<br />
„Hier ermitteln zwei lebende<br />
Legenden in einem der härtesten<br />
Cop-Thriller der letzten Jahre.“<br />
TV MOVIE<br />
R I G H T E O U S K I L L<br />
Ab 3.Juli 2009<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD<br />
Kinowelt Home Entertainment – A division of Kinowelt GmbH – Karl-Tauchnitz-Str. 10 D-04107 Leipzig
Film<br />
Test<br />
Aus einem Cadillac Modell „Miller-Meteor“,<br />
Baujahr 1959, schufen Ray (Dan Aykroyd) und<br />
Egon (Harold Ramis) Ecto-1, den kultverdächtigen<br />
Firmenwagen der Geisterjäger<br />
Ghostbusters<br />
Horrorkomödie<br />
Filminhalt:<br />
US 1984 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2.20 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
24,5 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,5 Mbps Regie: Ivan Reitman<br />
Laufzeit: 105 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Wenn mal wieder ein paranormales Phänomen<br />
für Unruhe in der Nachbarschaft<br />
sorgt oder die Welt vor dem Abgrund steht, wen<br />
rufen wir da? Genau, die Ghostbusters natürlich!<br />
Egon Spengler (Harold Ramis), Ray Stantz (Dan<br />
Aykroyd) und Peter Venkman (Bill Mur<strong>ray</strong>)<br />
sind drei erfolglose Wissenschaftler mit Doktorgrad.<br />
Ihre mehr oder weniger fruchtenden<br />
Forschungen im Bereich der Parapsychologie<br />
sorgen für einen Rausschmiss aus dem Universitätsprogramm,<br />
sodass sie sich eine neue<br />
Einnahmequelle suchen müssen. Basierend auf<br />
Egons und Rays Erfi ndergeist, entwickeln sie eine<br />
Methode, Geister zu fangen. Dank der immer<br />
häufi ger auftretenden Geistererscheinungen rücken<br />
sie in den Blickpunkt der Öffentlichkeit<br />
und ihr Geschäft boomt. Auf dem Höhepunkt<br />
ihrer Karriere erwartet sie ein jahrtausendealter<br />
Halbgott, der zufälligerweise unter New York City<br />
schlummert und dessen Erwachen für die vielen<br />
paranormalen Aktivitäten verantwortlich ist.<br />
Sollten die Ghostbusters Goza nicht besiegen,<br />
wäre das Ende der Welt unausweichlich. Das<br />
Quellmaterial von „Ghostbusters“ hat bereits<br />
ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel, weshalb<br />
auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nicht ohne Weiteres mit einem<br />
perfekten Bild bzw. Ton gerechnet werden darf.<br />
Die Zeichen des Alters sind in diesem Fall an<br />
blassen und stellenweise verfälschten Farben<br />
(Minute 39), extremem Bildrauschen sowie grobem<br />
Filmkorn (Minute sieben), partiellen Unschärfen<br />
(Minute acht) und einem generell nicht<br />
besonders hohen Schärfeniveau erkennbar. Das<br />
Schwarz sowie der Kontrast wurden ordnungsgemäß<br />
nachgeregelt und Spezialeffekte wie die<br />
Geistererscheinungen bzw. Strahler (Minute 33)<br />
wurden mit so einer Schärfe versehen, dass sie<br />
schon fast zu sehr aus dem Gesamtbild hervorstechen.<br />
Dennoch gefallen die Geister in ihrem<br />
neuen, farbkräftigen Gewand.<br />
Ich habe keine Angst vor Geistern!<br />
Die Scheibe wirbt zwar mit Sechskanalsound<br />
in Dolby-True-HD-Komprimierung, nutzt aber<br />
größtenteils nur die vorderen Kanäle. Die deutsche<br />
Tonspur hat leider etwas mit den Zischlauten<br />
der Uralt-Prints zu kämpfen und klingt<br />
wie in den 1980er Jahren üblich sehr hoch. Die<br />
fehlenden Tiefen machen sich bei den Dialogen<br />
und den Synthie-Musikeinlagen bemerkbar.<br />
Die hinteren Boxen werden von der Musik gut<br />
ausgenutzt (Minute 64) und lassen die kultigen<br />
Protonenstrahler der Geisterjäger dank zusätzlicher<br />
Subwoofer-Unterstützung noch raumfüllender<br />
klingen. Kommt der dicke Marshmallow-<br />
Mann am Ende angestampft, erreicht der Sub<br />
donnernde Tiefen. Angesichts des Alters überraschte<br />
uns die Vielzahl an Originalbeiträgen aus<br />
den 1980ern.<br />
Mit über 80 Minuten<br />
Gesamtlaufzeit<br />
und einem interessanten<br />
Bild-in-Bild-Track<br />
werden die Fans des Films mehr<br />
als nur glücklich gemacht. Und auch die Präsentation<br />
stimmt. Im trashig gestalteten Auswahlmenü<br />
können Sie jedes Feature einzeln anwählen<br />
oder die hauseigene „<strong>Blu</strong>-Wizard“-Funktion<br />
von Sony Pictures aufrufen. Diese ermöglicht es<br />
Ihnen, genau die Bonusbeiträge zu aktivieren,<br />
die während des Films an der passenden Stelle<br />
eingeblendet werden sollen. Zugegeben, der<br />
„Schleimer“-Bild-in-Bild-Modus hat ziemlich fette<br />
Balken, die den Sehgenuss etwas mindern,<br />
trotzdem überzeugt das gezeigte Hintergrundmaterial.<br />
Schon allein deshalb lohnt sich die<br />
Anschaffung!<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Wenn Rays Protonenrucksack zum ersten Mal lautstark<br />
angeschmissen wird, weichen selbst die Zuschauer zurück.<br />
Dynamik<br />
Einige böse Geister hätten dem Bild noch ausgetrieben werden<br />
können. Dafür rocken die gelungenen Spezialeff ekte.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1/2 1,5/2 1/2 1/2 1/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1/2 1/2 1,5/2 1/2 2/2<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
Die Präsentation ist gelungen und erfreut das Herz eines jeden<br />
Geisterjäger-Fans. Das Spiele-Marketing stört dabei nicht.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
2,5/3 2/3 3,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Bild und Ton sind von der Heimkinoreferenz weit entfernt. Die<br />
Extras sind zum Teil in HD. „CineChat“ ist eine schöne Sache.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
0/4 0,5/3 2/3<br />
Dank digitaler Nachbearbeitung ist Slimer auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> schärfer und grüner als je zuvor<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Für viele wohl die schräge Horror-Science-<br />
Fiction-Komödie schlechthin. So komisch wie ein<br />
Douglas-Adams- oder Terry-Pratchett-Roman.<br />
Bilder: Sony Pictures<br />
46
Komödie<br />
Film<br />
Spaceballs<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
US 1987 Vertrieb: MGM Home<br />
Entertainment Bildformat:<br />
MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />
DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps<br />
Regie: Mel Brooks Laufzeit:<br />
96 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 21 Euro Start: 20. Juli<br />
2009<br />
Nur Filme, die Mel Brooks besonders liebt,<br />
bekommen eine Parodie spendiert. Ausgehend<br />
von jener Logik, müsste der bekannte<br />
Ulk-Regisseur den Science-Fiction-Epen von<br />
„Star Trek“ bis „Star Wars“ quasi in Liebe verfallen<br />
sein. Das vorliegende, völlig unterbelichtete<br />
Weltraummärchen zieht die Vorbilder nämlich<br />
schonungslos durch den Kakao. Handlungstechnisch<br />
sollen Held Lone Starr (Bill<br />
Pullman) und Partner Waldi („halb Mensch,<br />
halb Köter“; doppelt lustig: John Candy) Prinzessin<br />
Vespa vor dem bösen Lord Helmchen<br />
(Rick Moranis) retten. Worum geht’s sonst?<br />
Um den niederträchtig-debilen Spaceballs-<br />
Präsidenten Skroob alias Mel Brooks, Sauerstoffdiebstahl<br />
sowie endloses Merchandising!<br />
Erinnern Sie sich z. B. an „Spaceballs, den<br />
Flammenwerfer“? Erneut empfehlen wir den<br />
Film im englischen Originalton. Nicht nur, weil<br />
manche Wortspiele sonst kaum funktionieren,<br />
sondern auch aufgrund der dynamischeren<br />
HD-MA-5.1-Tonspur. Die deutsche DTS-Version<br />
klingt gedämpft und weniger räumlich.<br />
Besonders während Lasergefechten mangelt<br />
es an einer gewisse Durchschlagskraft. Wenn<br />
Mr. Coffee blubbert oder die Kontrahenten<br />
die Mächte des „Schwartz“ einsetzen, fehlt<br />
ebenfalls akustische Power. Optisch bietet<br />
die Scheibe eine erstaunlich solide Qualität.<br />
Abgesehen von mildem Bildrauschen besticht<br />
„Spaceballs“ durch saubere Farbwiedergabe<br />
inklusive eines guten Schärfewertes. Bei Wüstenaufnahmen<br />
flimmert der Sand mitunter,<br />
was jedoch nicht wirklich stört. Die Tricktechnik<br />
entspricht natürlich eher den Standards von<br />
1987. Das erhöht inzwischen den Satire-<br />
Faktor. Im umfangreichen SD-Bonusmaterial<br />
finden sich unter anderem ein unterhaltsames<br />
Making-of, eine zehnminütige Huldigung an<br />
den verstorbenen John Candy sowie der komplette<br />
Film in „wahnsinniger Geschwindigkeit“<br />
(29 Sekunden lang!). Überhaupt hatten die<br />
Macher damals scheinbar jede Menge Spaß<br />
an den Dreharbeiten. Übrigens: Leider gibt es<br />
noch keine Instant-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
MA<br />
Bewertung Disc<br />
„Ohne Gepäck können Prinzessinnen<br />
sind reisen. Warten<br />
Sie ab, bis Lonestar herausfindet,<br />
was im Koffer steckt“<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Wahnsinnig witzige Science-Fiction-Parodie<br />
mit spacigem Bild und Äonen an Extras. Darauf eine<br />
Nase voll Perri-Air!<br />
Mel Brooks' – Die verrückte Geschichte der Welt<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 1981 Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS 5.1, DTS-HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 28 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps<br />
Regie: Mel Brooks Laufzeit:<br />
92 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 21 Euro Start:<br />
20. Juli 2009<br />
Wo Mel Brooks draufsteht, ist Mel Brooks<br />
drin. Das bedeutet allerdings auch, dass die<br />
Zoten und Späße in diesem Streifzug durch die<br />
Menschheitsgeschichte nicht immer sitzen. Trotzdem<br />
gelingt manch denkwürdiger Gag, z. B. wenn<br />
Moses die fünfzehn … ups … zehn Gebote von<br />
Jehova in Empfang nimmt oder der spanische<br />
Großinquisitor Torquemada eine lustige Musiknummer<br />
aus einem Folterszenario herausholt<br />
(„The Inquisition, What A Show“). Keine Epoche<br />
bleibt verschont. Neben der subversiven Komik<br />
setzt Brooks mit Riesenjoint bzw. Fäkalwitzen<br />
Unter Freunden! Stammtischphilosoph Comicus (Mel Brooks) zur<br />
Zeit des Römischen Imperiums im „Caesars Palace“<br />
gelegentlich die grobe Humorkeule an. Außer<br />
genannten Aussetzern sowie ein paar Längen<br />
ist das Werk eine immer wieder gern gesehene<br />
Farce mit Kultpotenzial. Übrigens: Nicht über<br />
den Nachsatz „Part I“ im Originaltitel wundern.<br />
Das war offensichtlich nur als Scherz gedacht.<br />
Qualitativ verfügt die Scheibe über ein ausgewogenes,<br />
leicht körniges Bild. Der Schärfegrad<br />
erscheint gut. Wir empfehlen die Verwendung<br />
der englischen Tonspur. Der dort vorliegende<br />
DTS-HD-5.1-Sound klingt formvollendeter und<br />
enthält kaum übersetzbare Wortspiele. Außerdem<br />
hören wir so die unnachahmliche Erzählstimme<br />
von Orson Welles. Im überschaubaren Bonusmaterial<br />
finden sich u. a. die Features „Hier wird<br />
Geschichte geschrieben“ (10 : 04 Minuten) sowie<br />
„Der musikalische Mel“ (10 : 40 Minuten). MA<br />
Bilder: 20th Century Fox, MGM Home Entertainment<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Kultig, lustig, manchmal vulgär. Spaßige<br />
Zeitreise, die aber nur mit der englischen Tonspur<br />
richtig einschlägt.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 47
Film<br />
Komödie<br />
<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3<br />
Nachdem im zweiten Teil der Animationssaga bereits die große Schmelze<br />
eingesetzt hat, tummeln sich Faultier Sid und seine Gefährten nun inmitten<br />
gefährlicher Dinos auf den Leinwänden – „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3“ kracht am 1. Juli<br />
in die deutschen Kinos!<br />
Animation/Komödie<br />
US 2009 Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Regie: Carlos<br />
Saldanha Sprecher: Otto<br />
Waalkes, Thomas Fritsch<br />
Laufzeit: 90 min FSK: ohne<br />
Altersbeschränkung Start:<br />
1. Juli 2009 Internet:<br />
www.iceage3-derfi lm.de<br />
Während<br />
Eichhörnchen<br />
Scrat immer<br />
noch seine Nuss in Sicherheit<br />
zu bringen versucht<br />
und dabei auf sein<br />
weibliches Pendant trifft,<br />
geraten die drei Helden<br />
aus „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“ in neue Turbulenzen:<br />
Faultier Sid stößt in der Einöde<br />
auf Dinosauriereier. Kurzerhand schnappt er<br />
sich die Brut, dazu entschlossen, die Jungen<br />
großzuziehen. In der Zwischenzeit ist Mammut<br />
Manni drauf und dran, Vater zu werden, denn<br />
Ellie, seine große Liebe aus dem zweiten Teil, ist<br />
schwanger. Und Säbelzahntiger Diego schlittert<br />
in eine tiefe Existenzkrise und beginnt den Sinn<br />
seiner Raubtierbiografie zu hinterfragen. Als<br />
Sid durch die gestohlenen Eier in Gefahr gerät,<br />
kommen ihm seine Freunde natürlich kurzerhand<br />
zu Hilfe – und erleben im Dickicht<br />
eines prähistorischen Dschungels neue<br />
Abenteuer ...<br />
Das Phänomen<br />
„<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“<br />
gehörte von Anfang<br />
an zum boomenden<br />
Markt der<br />
Animationsfi lme. Diese<br />
haben mittlerweile<br />
die alten Zeichentrickfi guren<br />
mit ihren Figuren aus dem Computer<br />
fast vollständig abgelöst. Kein Wunder, erwiesen<br />
sich doch fertiggestellte 2-D-Abenteuer<br />
in den Kosten-Nutzen-Rechnungen zuletzt als<br />
nicht gerade profi tabel: Kinokassenerlöse von<br />
Trickfi lmen waren schon vor der Jahrtausendwende<br />
stark rückläufi g. Auch 20th Century Fox<br />
erkannte frühzeitig den neuen, „dreidimensionalen“<br />
Markt und hat sich mittlerweile mit<br />
dem „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“-Franchise überaus erfolgreich im<br />
Animationssektor etabliert. Das Leinwanddebüt<br />
von Sid und Co. im Jahr 2002 spielte weltweit<br />
über 1,2 Milliarden US-Dollar ein. Die Fortsetzung<br />
„<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2 – Jetzt taut’s“ (2006) lockte<br />
allein in Deutschland rund 8,7 Millionen<br />
Zuschauer in die Kinos. Damit zählt die Reihe<br />
zu den erfolgreichsten des Genres. Wirkt „<strong>Ice</strong><br />
<strong>Age</strong>“ im Vergleich zu moderneren optischen<br />
Hochgenüssen wie „Kung Fu Panda“ oder dem<br />
oscarprämierten Meisterwerk „Wall-E“ aus den<br />
Studios von Pixar (Disney) schon nicht mehr<br />
zeitgemäß, wurden die Programme und damit<br />
das Bild für Teil zwei bereits erheblich nachgebessert.<br />
Vor allem die Darstellung von Fell oder<br />
Wasser wurde sichtlich optimiert. „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3 –<br />
Die Dinosaurier sind los“ startet am 1. Juli<br />
2009. Regie führte erneut Carlos Saldanha, der<br />
für seine Arbeit an „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2“ für einen Oscar<br />
nominiert wurde und bei Teil eins die Co-Regie<br />
innehatte. Die Produktion wird voraussichtlich<br />
auf dem derzeit höchsten Stand der visuellen<br />
Möglichkeiten sein, denn die renommierte Effektschmiede<br />
der <strong>Blu</strong>e Sky Studios hat sich<br />
erneut der CGI-Umsetzung angenommen. Die<br />
kreativen Tüftler arbeiten unter anderem mit<br />
einer ausgefeilten Ray-Tracing-Software, die es<br />
erlaubt, Lichteffekte naturgetreu darzustellen.<br />
Animationsfi lmen sagt man mittlerweile nicht<br />
mehr nach, sie seien wie Trickfi lme ausschließlich<br />
etwas für Kinder. Intelligente Meisterwerke<br />
wie „Ratatouille“ oder eben „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“ haben<br />
dieses Genre für Ältere längst salonfähig gemacht.<br />
Beim Kinostart von „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3“ dürften<br />
sich also mindestens ebenso viele Erwachsene<br />
wie Kinder vor dem Einlass tummeln.<br />
Für das hochaufl ösende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Format bieten<br />
sich die hervorragenden Bilder naturgemäß an,<br />
sodass die Filme mittlerweile zunehmend ihren<br />
Weg in die blau gefärbten<br />
Heimkinoarchive<br />
fi nden.<br />
DOMINIK LIEBSCH<br />
Bilder: 20th Century Fox, Stock.xchng<br />
Filminhalt:<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
48
Komödie<br />
Film<br />
<strong>Ice</strong>-<strong>Age</strong>-Doppelbox (inkl. Spiele-Disc)<br />
Passend zum anstehenden Kinostart ist ab dem 19. Juni eine Box im Handel erhältlich, die neben Teil eins und<br />
zwei auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine Bonusscheibe zu „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3“ beinhaltet. Wir haben das Bündel unter die Lupe genommen.<br />
Bereits seit dem 20. November 2007 gibt<br />
es „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2“ als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, am 25. April<br />
2008 folgte der bahnbrechende erste Teil. Die<br />
Discs gibt es nun auch in einer Doppelbox zu<br />
erwerben. Für Fans dürfte jedoch die exklusive<br />
Bonus-DVD weitaus interessanter sein. Zunächst<br />
zu den Extras der Filme: Teil eins bietet<br />
u. a. einen unterhaltsamen Audiokommentar<br />
von Regisseur Chris Wedge (leiht Scrat in allen<br />
drei Teilen seine Stimme) und Co-Regisseur<br />
Carlos Saldanha, der für Teil zwei und drei auf<br />
dem Regiestuhl saß. Alle weiteren Beiträge<br />
liegen in Hochauflösung vor. Der Kurzfilm<br />
„Scrats fehlendes Abenteuer“ (fünf Minuten)<br />
weiß besonders gut zu unterhalten. Drei Trailer<br />
sind vorhanden, die dem Kinopublikum jedoch<br />
durch die damals überdimensionale Werbekampagne<br />
durchweg bekannt sein dürften.<br />
Weitaus mehr begeistert das Material zu „<strong>Ice</strong><br />
<strong>Age</strong> 2“, denn der Menüabschnitt „Coole Extras“<br />
hat es bis auf die fehlende BD-Live-Funktion in<br />
sich: Hier ist etwa der zweite Kurzfi lm mit Scrat<br />
(sieben Minuten) vertreten – wie der Großteil<br />
der Features in HD. Unter „Der Regiestuhl“ kann<br />
man Filmsequenzen in parallel ablaufenden Stadien<br />
anschauen und den Visualisierungsprozess<br />
nachvollziehen: Vom Storyboard geht es zum<br />
Layout, von der Animation zur fi nalen Fassung.<br />
Ein kurzweiliges Unterfangen ist „Scrats Soundeffekt-Studio“,<br />
bei dem das Rattenhörnchen auf<br />
einen Schwarm Piranhas trifft – die passenden<br />
Geräusche darf man mit unterschiedlichen<br />
Soundpaletten „synchronisieren“. Die Ausstattung<br />
kann begeistern, obwohl mehr Interaktivität<br />
durchaus wünschenswert gewesen wäre.<br />
Mit Spannung erwartete die Redaktion den Inhalt<br />
der Bonus-DVD (siehe Kasten): Erstmals<br />
sind hier alle Kurzfi lme vertreten. Ansprechend<br />
ist „Keine Zeit für Nüsse“, in dem Scrat auf eine<br />
wilde Zeitreise geht: Er fi ndet sich zwischen Gladiatoren<br />
in einem Kolosseum wieder, begegnet<br />
seinem zweiten Ich und muss von der „Titanic“<br />
fl iehen. „Sids Sommer-Camp“ hingegen spart<br />
nicht an versteckter Kritik. Die globale Erwärmung<br />
wird hier ebenso spielerisch aufgegriffen<br />
wie der Mythos rund um die Entstehung des<br />
Naturwunders Grand Canyon. Die Disc bietet<br />
auch am PC einiges: Mit dem „Eierschalenspiel“<br />
wird Gedächtnistraining geboten, das aufgrund<br />
der einfachen Navigation per Mausklick auch für<br />
jüngere Spieler hervorragend geeignet ist. Wer<br />
glaubt, hier sei der Schwierigkeitsgrad zu niedrig,<br />
der wird bei „Bucks Glück“ schon weitaus mehr<br />
gefordert: In Sekundenschnelle müssen Punkte<br />
gesammelt werden. Bei „Sids Ankleidespiel“ haben<br />
sich die Macher etwas Besonderes einfallen<br />
lassen: Faultier Sid wird hier mit verschiedenen<br />
Outfi ts ausgestattet. Das Beste daran ist, dass<br />
man mit der Druckfunktion seinen eigenen „modernen“<br />
Sid im farbigen Outfi t verewigen kann.<br />
Das „<strong>Blu</strong>bberblasen“-Feature bietet klassische<br />
Jump’n’Run-Unterhaltung in 2-D. Zu Soul-Musik<br />
manövriert man Scrat durch verschiedene Level<br />
und muss dabei versuchen, möglichst viele Nüsse<br />
zu sammeln. Insgesamt hätte die Disc noch<br />
etwas umfassender ausfallen können, mit den<br />
Filmen wird jedoch ein preislich angemessenes<br />
und familientaugliches Schmankerl geboten,<br />
das die Wartezeit bis zum Animationsspektakel<br />
im Juli bestens verkürzt.<br />
DL<br />
Animation/Komödie<br />
<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2 - Jetzt taut´s<br />
Filminhalt:<br />
US 2002, 2006 Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, MPEG-2, 1.85 : 1<br />
Tonformate: DTS 5.1, DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 18,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768/448 kbps<br />
Regie: Chris Wedge, Carlos<br />
Saldanha Laufzeit: 78/87 min<br />
FSK: ab 0 Jahren Preis: 37 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong><br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Filminhalt:<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Visuell nach wie vor ein hochwertiger<br />
Animationsspaß für die ganze Familie! Die Box besticht<br />
durch den monströsen Umfang an Extras.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 49
Film<br />
Komödie<br />
Bedtime Stories<br />
Skeeter kann es nicht fassen: Es regnet Kaugummi!<br />
Den Dienst als Babysitter teilt sich Skeeter mit der<br />
bodenständigen Jill (Keri Russell), Lehrerin und beste<br />
Freundin seiner Schwester<br />
Glubschi begleitet nicht nur Bobbi und Patrick überallhin<br />
Familienkomödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Walt Disney<br />
Studios Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 22 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Adam Shankman<br />
Laufzeit: 99 min FSK: ohne<br />
Altersbeschränkung Preis:<br />
26,99 Euro Start: erhältlich<br />
Skeeter Bronson (Adam Sandler) ist ein<br />
sympathischer, leicht trotteliger Mittdreißiger.<br />
Sein größter Traum ist es, dass das<br />
Versprechen, welches sein Vater dem Käufer<br />
seines Hotels vor gut 25 Jahren abgerungen<br />
hatte, erfüllt wird: Wenn Skeeter erwachsen<br />
ist, soll er einmal die Leitung übernehmen.<br />
Die Realität sieht leider anders aus, denn der<br />
hypochondrische Hotelier Nottingham lässt<br />
Skeeter als „Mädchen für alles“ schuften. Das<br />
Leben des Junggesellen ändert sich, als ihn<br />
seine Schwester Wendy (Courteney Cox) nach<br />
vier Jahren Funkstille plötzlich darum bittet, für<br />
ein paar Tage ihre Kinder zu hüten. Zunächst<br />
etwas hilflos und schrullig versucht der frisch<br />
gebackene Onkel seiner Aufgabe gerecht zu<br />
werden. Das ist gar nicht so einfach, denn<br />
Bobbi und Patrick sind Grundschulkinder, die<br />
von ihrer Mutter mit Biokost und pädagogisch<br />
wertvoller Literatur großgezogen werden.<br />
Fernsehen, Hamburger oder Inlineskates sind<br />
für die zwei Fremdwörter. Um die Racker zum<br />
Einschlafen zu bewegen, besinnt sich Skeeter<br />
auf seinen Vater, der ihm als Kind immer Geschichten<br />
erzählte. Bobbi und Patrick steigen<br />
voll kindlicher Fantasie mit ein und verstricken<br />
sich schnell in einem spannenden Abenteuer.<br />
Am nächsten Tag erhält Skeeter die Chance<br />
seines Lebens, genau wie er und seine<br />
Schützlinge es sich am Abend zuvor ausgemalt<br />
hatten: Er soll das Konzept für ein neues Hotel<br />
entwickeln und falls seine Idee besser als die<br />
seines Erzrivalen Kendall (Guy Pearce) ist,<br />
darf er das Hotel leiten. Als es auf der Heimfahrt<br />
auch noch Kaugummis regnet, ist sich<br />
Skeeter sicher, dass die Gutenachtgeschichte<br />
auf magische Art und Weise Realität geworden<br />
ist. An den folgenden Abenden setzt er<br />
nun alles daran, die Geschichten mithilfe der<br />
Kinder zu seinem Vorteil auszuschmücken,<br />
und bemerkt dabei nicht, welches Unheil er<br />
anrichtet, denn nur die Ideen von Bobbi und<br />
Patrick werden wahr. Erst als es um die Existenz<br />
aller geht, wird er aktiv und kämpft.<br />
Fantasievoll<br />
Der Schwarzwert sowie die natürliche Farbigkeit<br />
des Disney-Films ist von Anfang bis Ende<br />
berauschend und auch der Kontrastwert kann<br />
sich sehen lassen. Leicht störend wirken dagegen<br />
die Filmkörnung und vereinzelte Detailverluste<br />
in schwach beleuchteten Szenen, die<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc die Schärfe nehmen, wie z. B.<br />
in der 34. Minute, in der weder Vorder- noch<br />
Hintergrund 1 080p-würdig erscheinen. Die<br />
Umsetzung der vier Gutenachtgeschichten<br />
hebt sich vom Rest des Films ab, da hier in<br />
weiten Teilen Spezialeffekte implementiert<br />
wurden. Diese sind fantasievoll und mit Perfektion<br />
in die Story eingefügt. Besonders der<br />
Showdown auf der Raumstation ist nicht nur<br />
visuell sehr gelungen: Vor allem die Kleinen<br />
kommen aus dem Lachen nicht mehr heraus,<br />
wenn das grün-glitschige Popelmonster<br />
seinen großen Auftritt hat. Während der Geschichten<br />
ist auch der Ton 5.1-würdig, der<br />
ansonsten zu frontlastig wirk. Hier wurden die<br />
hinteren Kanäle ein wenig stiefmütterlich behandelt.<br />
In puncto Komik hält der Film sein Versprechen<br />
übrigens nicht, denn das Wörtchen<br />
„urkomisch“ (lt. Cover) weckt Erwartungen,<br />
die „Bedtime Stories“ in weiten Teilen nicht<br />
erfüllt.<br />
Die zahlreichen Extras sind erfreulicherweise<br />
hauptsächlich in 1 080p, jedoch lediglich auf<br />
Englisch mit Untertiteln vorhanden und somit<br />
für kleinere Kinder kein Mehrwert. Ohnehin<br />
haben Kinder unter sechs Jahren durch die<br />
oft langatmigen Szenen wenig Spaß. Neben<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthält die Box zudem den Film<br />
auf DVD.<br />
FRANZISKA DRACHE<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Verwöhnte Ohren werden mit dem eher frontlastigen Ton keine<br />
Freude haben.<br />
Dynamik<br />
Die Bildqualität ist insgesamt gut, vor allem der Schwarzwert<br />
kann sich sehen lassen.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 1/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Als Bonus gibt es zahlreiche Ausschnitte nicht verwendeter<br />
Szenen sowie Hintergrundinfos zu den Dreharbeiten.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Traumhafte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Momente gibt es überwiegend nur während<br />
der gut umgesetzten Gutenachtgeschichten.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 1,5/3 1/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Ein kurzweiliger Familienfi lm, der ganz nach<br />
Disney-Manier mit moralischen Werten sowie einem<br />
wunderbar kitschigen Happy End aufwartet.<br />
Bilder: Walt Disney Studios Home Entertainment<br />
50
Romantik<br />
Film<br />
Bride Wars – Beste Feindinnen<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2009 Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 31 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,2 Mbps<br />
Regie: Gary Winick Laufzeit:<br />
89 min FSK: ab 0 Jahren Preis:<br />
28 Euro Start: 3. Juli 2009<br />
Liv (Kate Hudson) und Emma (Anne<br />
Hathaway) sind dicke Freundinnen seit ihrer<br />
frühsten Kindheit. Fast ebenso lange schon teilen<br />
sie denselben Traum: Sie wollen heiraten,<br />
und das im ganz großen Stil im Plaza Hotel.<br />
Als erwachsene Frauen stehen die beiden nun<br />
vor einem großen Problem, denn durch einen<br />
Zufall wird ihre jeweilige Hochzeit auf den gleichen<br />
Tag gebucht – die reinste Unmöglichkeit!<br />
Was daran jetzt so katastrophal ist, verstehen<br />
vermutlich nur Frauen, während Männer dieser<br />
Logik hinterherhinken. Jedenfalls bricht ein<br />
kleiner Krieg zwischen den Bräuten aus. Die<br />
eigene Hochzeit muss größer, greller und erinnerungswürdiger<br />
werden als die der Konkurrenz.<br />
Das fängt schon allein bei der Papierwahl<br />
Der Auslöser für die Fehde? Liv (K. Hudson) und<br />
Emma (A. Hathaway) fangen beide den Strauß<br />
Endlich ist er da: der große Tag für Emma<br />
für die Grußkarten an, geht über das<br />
Kleid, die Frisur bis zur Hochzeitstorte<br />
– Sabotage nicht ausgeschlossen.<br />
Und dabei könnten die beiden ein<br />
Herz und eine Seele sein, wenn sie nur den<br />
Zickenterror beiseitelassen würden.<br />
Für sein Bild gewinnt der Film trotz einiger<br />
netter Einfälle bestimmt keinen Preis. Die im<br />
Vorspann oder beispielsweise beim Kleiderkauf<br />
(21. Minute) eingestreuten Collagen<br />
machen auf visueller Ebene Spaß und werten<br />
das Ganze geringfügig auf. Das Gros leidet<br />
jedoch unter den leicht gedämpften Farben,<br />
grobem Filmkorn, bedingten Unschärfen und<br />
dem weichen Licht, das den Kontrast beeinträchtigt.<br />
Tonal ist der Streifen ebenfalls solider<br />
Durchschnitt. Die schlichte Abmischung<br />
bemüht sich höchstens bei der Musikuntermalung<br />
um ein wenig Dynamik, spart jedoch<br />
beim facettenlosen Rundumklang. Einer gewissen<br />
Blümchenlogik folgen die HD-Extras,<br />
indem sie die Aufregung vor dem „wichtigsten<br />
Tag ihres Lebens“ aufgreifen, Notizen zu den<br />
Brautkleidern machen und über die beiden Rivalinnen<br />
debattieren. Kitschfaktor: 100! FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1,5/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Wie viele Frauen leben heutzutage nur für<br />
ihren Hochzeitstag? In konservativ eingestellten<br />
Gegenden könnte der Bräutekrieg ganz gut ankommen.<br />
Bilder: Paramount, 20th Century Fox<br />
Ghost – Nachricht von Sam<br />
Romantik<br />
Filminhalt:<br />
US 1990 Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 (engl.), Dolby Digital 5.1<br />
Datenrate Bild: 33 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3 Mbps Regie:<br />
Jerry Zucker Laufzeit: 126 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 24<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Es ist immer die Töpferszene: Denkt man<br />
an den Film „Ghost – Nachricht von Sam“,<br />
kommt einem zuerst die wahnsinnig romantische<br />
Töpferszene in den Sinn. Mit blankem<br />
Oberkörper sitzt Patrick Swayze alias Sam<br />
hinter der jungen Demi Moore alias Molly und<br />
formt zusammen mit ihr eine recht zweideutige<br />
Vase. Romantik pur verspricht auch der<br />
Plot, denn Sams plötzliches Ableben zerstört<br />
die idyllische Liebesszenerie und fortan spukt<br />
er als Geist durch die Gegend. Hinter dem<br />
Mord steckt Sams Nebenbuhler Carl (Tony<br />
Goldwyn), der mittels Bankbetrug ans große<br />
Geld kommen möchte und jeden beseitigt,<br />
der davon weiß. Da auch Molly deswegen in<br />
großer Gefahr schwebt, versucht Sam sie über<br />
das Medium Oda Mae (Whoopi Goldberg) zu<br />
warnen. Auf die Idee zu „Ghost“ kam Regisseur<br />
Jerry Zucker, nachdem er eine „Hamlet“-<br />
Vorstellung besuchte, in der ebenfalls der<br />
Geist verweilt, um seinen Mord aufzuklären.<br />
Wäre der Schwarzwert nicht so mittelmäßig,<br />
würde auch der Kontrast stimmiger erscheinen.<br />
Farben und Schärfe sind für einen über<br />
18 Jahre alten Film wirklich gut. Besonders<br />
Whoopi Goldbergs violettes Kleid sticht mächtig<br />
ins Auge. Ebenso hält der Soundmix einige<br />
erfrischende 3-D-Effekte bereit, wobei der in<br />
den 1990ern beliebte Synthie-Einsatz gewöhnungsbedürftig<br />
bleibt. Die Extras betreiben ein<br />
bisschen Erforschung des Panoramalen, betrachten<br />
die Töpferszene genauer und erzählen<br />
vom Dreh. Insgesamt also eine bodenständige<br />
Scheibe ohne großartige Spielereien. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Neben „Dirty Dancing“ der zweite Romantik-<br />
Klassiker mit Patrick Swayze. Für das Alter des Films ist<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Transfer überraschend gut ausgefallen.<br />
So nah beieinander und doch so weit entfernt: Sam und<br />
Molly (P. Swayze und D. Moore)<br />
Durch die romantische Töpferszene in „Ghost“ füllten sich<br />
die Töpferkurse weltweit mit liebestollen Singels<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 51
Film<br />
Romantik<br />
Marley & Ich<br />
Romantik/Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 29,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4 Mbps Regie:<br />
David Frankel Laufzeit:<br />
115 min FSK: ab 0 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />
Im Mittelpunkt der Handlung steht, wie<br />
der Name schon verrät, Marley: Ein Hund<br />
benannt nach der Reggae-Größe Bob Marley.<br />
Eigentlich wurde er von dem jungen Ehepaar<br />
Grogan (Owen Wilson und Jennifer<br />
Aniston) als vorläufiger Kinderersatz gekauft,<br />
doch schnell wird aus dem wuscheligen Labradorwelpen<br />
ein ausgewachsener Hund. Im Falle<br />
von Marley ein äußerst liederliches Exemplar,<br />
das mit Vorliebe Sitzgarnituren anknabbert<br />
und fremde Pudel besteigt. Trotz seiner anstrengenden<br />
Lebhaftigkeit – oder womöglich<br />
gerade wegen ihr – fungiert der Hund immer<br />
wieder als Kompensator für Johns und Jennys<br />
alltägliche Probleme und schweißt sie als<br />
vollständige Familie zusammen. Schon bald<br />
füllt sich das Haus mit Kinderstimmen und<br />
Hundegebell – liebenswerte Faktoren, die sich<br />
unmöglich wieder wegdenken lassen.<br />
Autobiografisch<br />
Als Vorlage diente John Grogans gleichnamiges<br />
Sachbuch, in dem er die immense Bereicherung<br />
schildert, die ein Hund für das Ehe- und<br />
Familienleben sein kann. Seine Inspiration<br />
bezog er aus dem eigenen Alltag, dessen<br />
wichtigste Bestandteile seine Familie und sein<br />
Hund Marley sind. Da Hundebesitzer aus aller<br />
Welt die Erfahrungen als Tierhalter teilen, stößt<br />
sein Bestseller bei vielen Lesern auf Zuspruch.<br />
Bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung des<br />
erfolgreichen Buches kam der Film in die Kinos.<br />
Keine schlechte Karriere für ein Sachbuch,<br />
denn viele haben es noch nicht auf die große<br />
Leinwand geschafft. Allan und Barbara Peases<br />
„Warum Männer nicht zuhören und Frauen<br />
schlecht einparken“ ist eine der wenigen Ausnahmen,<br />
die ebenfalls in das bisher nur geringfügig<br />
beachtete Genre der Sachbuchverfi l-<br />
mungen einzuordnen ist. Auch in „Marley & Ich“<br />
wird nun versucht, die kleinen Wahrheiten<br />
des Alltags offenzulegen, ohne dabei unwitzig<br />
zu wirken. Zunächst sieht es auch so aus,<br />
als sollte es nur eine tierische Komödie sein.<br />
Es gibt viel Herumgerenne um nichts, während<br />
Marley mitsamt seinen Besitzern durch<br />
nachbarschaftliche Vorgärten rast. Spezifi scher<br />
wird es, sobald es um Themen wie „Sterilisierung“<br />
sowie „Kinder und Hunde“ geht, denn<br />
dort blitzen echte Erfahrungswerte durch, die<br />
hinter dem Projekt stecken. Der Humor bleibt<br />
dabei auf einer sehr angenehmen Ebene, das<br />
Ganze wirkt nicht allzu aufdringlich und funktioniert<br />
dennoch. Stellenweise scheint der amerikanische<br />
Konservatismus stark durch – beim<br />
Familienthema Hund eine entschuldbare Sache.<br />
Kritisch wird es bei den dramatischeren<br />
Entwicklungen, die wegen des optimistischen<br />
Gesamtbildes an Intensität zurückstecken<br />
müssen.<br />
Statt eines tierischen Hauptdarstellers engagierte<br />
man für den Film übrigens ganze 22<br />
Hunde. Das lag nicht etwa an dem hohen Verschleiß<br />
der Welpen, sondern vielmehr an dem<br />
schnellen Wachstum der Hündchen. Zwischen<br />
den Drehs wurden also immer entsprechend<br />
des simulierten Alters von Marley die Hauptdarsteller<br />
ausgetauscht. Hört sich skandalös<br />
an, ist es aber nicht: Egal ob jung oder alt, die<br />
Hunde durften sich benehmen wie Schmidts<br />
Katze. Oder genauer gesagt: Während die<br />
menschlichen Schauspieler auf die unvorhersehbaren<br />
Aktionen der Tiere reagieren mussten,<br />
ermutigte Cheftiertrainer Mark Forbes die<br />
Vierbeiner zu rüpelhaftem Benehmen.<br />
Rund um den Hund<br />
Als kleiner Insider-Gag am Rande bekam die<br />
echte Familie Grogan ein paar Cameo-Auftritte<br />
im Film. Zu sehen sind die beiden z. B. in der<br />
Hundeschule-Sequenz. So waren sie unmittelbar<br />
daran beteiligt, als eine von ihnen erlebte<br />
Szene für den Film nachgespielt wurde – mit<br />
Sicherheit ein besonderes Erlebnis.<br />
Liefern die Innenansichten des Hauses noch<br />
optische Standardkost, fallen die ansehnlichen<br />
Landschaftsaufnahmen umso stärker ins Gewicht.<br />
Gleich die erste Einstellung auf dem<br />
Getreidefeld (Sonnenaufgang) sowie die Szene<br />
am Ende (Sonnenuntergang) zeigen viele<br />
Einzelheiten bei melancholisch-warmem Licht.<br />
Der Ton ist gut abgemischt und kleinere akustische<br />
Effekte wie das Hin- und Herschwappen<br />
des Wassers im Pool (Minute 73) beziehen<br />
alle Boxen aktiv ins Geschehen ein. Songs von<br />
namhaften Künstlern wie Bob Marley, Hootie<br />
And The Blowfi sh, R. E. M. sowie The Verve<br />
werten den Score mit qualitativ hochwertiger<br />
Abwechslung auf.<br />
Das Bonusmaterial fungiert eher als Ratgeber<br />
für Hundehalter, als dass es etwas über den<br />
Film verrät. Das Hauptinteresse gilt den lieben<br />
Vierbeinern und das eine geschlagene Stunde<br />
lang. Die einzige Ausnahme bilden die 19<br />
entfallenen Szenen. Wer danach immer noch<br />
nicht auf den Hund gekommen ist, aktiviert<br />
den Bild-in-Bild-Kommentar, der völlig unabhängig<br />
von der Filmhandlung Daten und Tipps<br />
zum Hundetraining einblendet.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Schlicht und einfach gut abgemischt mit einzelnen 3-D-Eff e-<br />
kten. Zusammen mit der Gute-Laune-Musik ein kleiner Renner.<br />
Dynamik<br />
Die hohe Schärfe ist fast immer gegeben. Insgesamt ein<br />
optimistisch-helles Gesamtbild mit angenehmem Kontrast.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 2/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Wer sich nicht für Hunde interessiert, hat das Nachsehen. Andererseits<br />
werden sich wohl kaum Tiergegner die Disc anschaff en.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 1,5/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Bild-in-Bild hätte kontextbezogener bzw. innovativer eingesetzt<br />
werden können. Visuell lohnt die Komödie in HD.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 0,5/3 1,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Liebevoll umgesetzte Tierkomödie, die das<br />
Flair einer Kolumne über den Hund namens Marley<br />
witzig herüberbringt.<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
52
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Importtests: Sin City, Lost (Season 4)<br />
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Generation<br />
Blaue Welt<br />
Alles über <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
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Kung Fu Panda:<br />
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Angespielt:<br />
Höhenangst mit<br />
„Mirror´s Edge“<br />
Transformers:<br />
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Perfektion<br />
Bescherungs-Tipps:<br />
Drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
im Test<br />
Will Smith in der<br />
Actionkomödie „Hancock“<br />
KOMPAKT: Alle Player auf einen Blick<br />
05/2008 06/2008 01/2009<br />
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Madagascar 2<br />
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Mirrors<br />
Van Helsing<br />
Eagle Eye<br />
u. v. a. m.<br />
13<br />
Gründe für<br />
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Hugh Jackman als Wolverine im Kino<br />
X-Men Origins<br />
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„Australia“<br />
„Der Tag, an dem die<br />
Erde stillstand“<br />
03/2009<br />
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„Ganges“<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Hancock, Indiana Jones 4,<br />
Kung Fu Panda, Der unglaubl. Hulk<br />
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Spiele: Mirror´s Edge, Little Big<br />
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2009<br />
01/2009<br />
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Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig
Film<br />
Horror<br />
Quarantäne<br />
Horror<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
28,3 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,4 Mbps Regie: John Erick<br />
Dowdle Laufzeit: 89 min FSK:<br />
ab 16 Jahren Preis: 26 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Das „Blair Witch Project“ und „Cloverfield“<br />
sind nicht wegen ihrer Story so bekannt<br />
geworden, sondern wegen ihrer unvergleichlich<br />
authentischen Atmosphäre. Wackelkamera<br />
plus düstere Schauplätze ergeben zusammen<br />
Angela Vidal (Jennifer Carpenter) ist die potenziell gutaussehende<br />
Scream-Queen in „Quarantäne“<br />
Freitag der 13.<br />
einen intensiven Horrorschocker mit Gänsehautgarantie.<br />
Um den Echtheitsfaktor auf die<br />
Spitze zu treiben, tarnte man „Qurantäne“ wie<br />
auch schon das spanische Original „[Rec]“ als<br />
echten Nachrichtenbeitrag, der nie veröffentlicht<br />
wurde: Während einer Reportage über<br />
die Feuerwehr von Los Angeles begleiten die<br />
junge Reporterin Angela Vidal und ihr Kameramann<br />
die Beamten bei der Ausübung ihrer<br />
Pflicht in ein düsteres Apartmenthaus. Aus<br />
einer der Wohnungen hören sie markerschütternde<br />
Todesschreie. Eine Frau scheint von<br />
einer mysteriösen Krankheit befallen zu sein,<br />
die sie zu einem Monster werden lässt. Ein<br />
Entrinnen aus dem „Quarantäne“-Haus wird<br />
unmöglich, als die Armee eintrifft und alles<br />
abriegelt. Die Schockeffekte sitzen und das<br />
düstere Flair gefällt. Das beengte Sozialexperiment<br />
wird von kühler Farbgebung begleitet<br />
bzw. hält fast nur Blautöne bereit. Parameter<br />
wie Kontrast und Schärfe sind, wie bei solchen<br />
Filmen zu erwarten, nicht ausgewogen.<br />
Einerseits erzeugen die ums Haus kreisenden<br />
Hubschrauber ein exzellentes 5.1-Mittendrin-<br />
Gefühl, andererseits nerven die permanenten<br />
Außengeräusche auf Dauer. Mit einem Audiokommentar,<br />
einem Making-of und Beiträgen<br />
zur Maske sowie den Stunts halten sich die<br />
Boni in Grenzen.<br />
FT<br />
Typisch für Horrorfilme: Kleine bleiche<br />
Mädchen, die komisch dreinschauen und im<br />
nächsten Augenblick zubeißen<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Der Zombiefaktor und die glaubhaften<br />
Darsteller machen „Quarantäne“ spannender als jede<br />
echte TV-Reportage. Nichts für zarte Gemüter!<br />
Horror<br />
Filminhalt:<br />
US 1980 Vertrieb: Warner<br />
Bros. Bildformat: VC-1, 1 080p,<br />
16 : 9 Tonformate: DD 1.0, DT<br />
HD 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
18 Mbps Datenrate Ton:<br />
192 kbps, 1,9 Mbps (engl.)<br />
Regie: Sean S. Cunningham<br />
Laufzeit: 95 min FSK: ab 18<br />
Jahren Preis: k. A. Start:<br />
erhältlich<br />
Die Zutaten für einen klassischen US-Horrorfilm<br />
sind offensichtlich: Man nehme<br />
eine Handvoll liebestoller Teenager, die sich<br />
zuerst mit leichten Drogen und später dann<br />
Ob Gemüse oder Teenager – Jasons Mutter schneidet<br />
alles klein<br />
miteinander vergnügen. Ein kreativer, entschlossener<br />
Psychopath rundet das Gesamtbild<br />
ab. Kombiniert mit einem eingängigen,<br />
orchestralen Soundtrack à la „Psycho“ oder<br />
„Der weiße Hai“, entstanden so bereits etliche<br />
Kassenknüller. Etabliert hat sich dieses<br />
Konzept nicht zuletzt durch den Grusel-Evergreen<br />
„Freitag der 13.“, der jetzt mit reichlich<br />
Zusatzmaterial auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich ist.<br />
Wie so oft bei älteren Produktionen stellt sich<br />
auch hier die Frage: Profi tiert das betagte Bildund<br />
Tonmaterial tatsächlich von den HD-Formaten?<br />
Die Antwort lautet: Jein. So überzeugt<br />
das Bild mit guter Schärfe und Farbe bei nur<br />
geringem Rauschen – der Transfer von der<br />
Filmrolle auf die Scheibe ist gut gelungen.<br />
Der Sound allerdings ist die Kehrseite der<br />
Medaille. In deutscher Sprache steht lediglich<br />
eine Monospur zur Verfügung, ein räumliches<br />
Klangbild kommt dementsprechend nicht<br />
zustande. Auch die Abmischung und die<br />
allgemeine Tonqualität lassen zu wünschen<br />
übrig – nach Möglichkeit sollte man auf die<br />
englische Dolby-True-HD-Spur ausweichen<br />
und sich bei Bedarf von den deutschen Untertiteln<br />
auf die Sprünge helfen lassen.<br />
Die Bonussektion hingegen ist sehr überzeugend.<br />
Neben dem Audiokommentar des Regisseurs<br />
Cunningham gibt es noch acht weitere<br />
Features mit einer Gesamtspiellänge von<br />
Camp Crystal Lake könnte so ein schöner Ort sein,<br />
wenn da nicht dieses kleine Problem wäre ...<br />
gut 100 Minuten. Zahlreiche Interviews und<br />
interessante Dokumentationen verschaffen<br />
einen guten Blick hinter die Kulissen des Klassikers.<br />
Hartgesottene Horrorfans können sich<br />
z. B. in dem Feature „Secrets Galore Behind<br />
The Gore“ erklären lassen, wie auch ohne<br />
digitale Unterstützung herrlich blutige Special<br />
Effects entstehen können. CH<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 4/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Der Klassiker erfreut auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit guter<br />
Bildqualität, die Tonspur hingegen enttäuscht. Als Trost<br />
gibt es eine prall gefüllte Bonussektion.<br />
Bilder: ... Sony Pictures, Warner Bros.<br />
54
Horror<br />
Film<br />
Bilder: Kinowelt, Stock.xchng<br />
Welches Spiel treibt Detective Hoffman (Costas<br />
Mandylor) mit seinen Kollegen?<br />
Saw V (Unrated)<br />
Horror/Thriller<br />
US, CA 2008 Vertrieb:<br />
Kinowelt Bildformat: VC-1,<br />
1.85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS-HDHR 7.1<br />
Datenrate Bild: 30,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,6 Mbps<br />
Regie: David Hackl Laufzeit:<br />
95 min FSK: ab 18 Jahren<br />
Preis: 27 Euro Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Wer „Saw“ kennt, kennt Jigsaw (Tobin Bell).<br />
Als psychopathischer Serienmörder mit<br />
einem etwas merkwürdigen Sinn für soziale<br />
Gerechtigkeit ging er in die Geschichte der<br />
Horrorgestalten ein. Im dritten Teil war es dann<br />
endlich so weit, der Killer starb und alles schien<br />
vorbei zu sein. Doch auch nach seinem Tod gehen<br />
die Morde weiter, was einerseits an Jigsaws<br />
Nachlass liegt und andererseits an der Beharrlichkeit<br />
der „Saw“-Produzenten, in Windeseile<br />
neue Teile auf den Markt zu werfen. Mithilfe von<br />
zeitlichen Rückgriffen lässt sich nämlich auch<br />
ein Jigsaw immer wieder neu beleben. Auch der<br />
fünfte Film macht da keine Ausnahme.<br />
Erzähllinie Nummer eins treibt die Geschichte<br />
von <strong>Age</strong>nt Peter Strahm (Scott Patterson) und<br />
Detective Mark Hoffman (Costas Mandylor)<br />
weiter voran. Strahm gelangt an den Ort von<br />
Jigsaws Ableben und entdeckt hinter einer Geheimtür<br />
ein Diktiergerät mit einer Nachricht.<br />
In ihr richtet sich der Massenmörder direkt<br />
an den Ermittler und warnt ihn,<br />
nicht weiter zu gehen.<br />
Getrieben von<br />
der Neugier<br />
Die durchsichtigen Kuben sind in „Saw V“ das<br />
Leitthema beim Fallendesign<br />
auf die Wahrheit ignoriert Strahm jedoch den<br />
Hinweis und dringt weiter in den Komplex vor,<br />
wo er von einer Person mit Schweinsmaske<br />
überwältigt wird. Als er wieder zu sich kommt,<br />
fi ndet er seinen Kopf in einem durchsichtigen<br />
Kubus wieder. Nach und nach füllt sich dieser<br />
mit Wasser, ein Entrinnen scheint unmöglich.<br />
Nebenbei wird Detective Hoffmans Werdegang<br />
als Jigsaws Schüler näher erläutert. Nun muss er<br />
verhindern, dass ihm jemand auf die Schliche<br />
kommt, und alle Spuren beseitigen.<br />
Erzählstrang Nummer zwei zeigt fünf Menschen,<br />
die in einer Falle erwachen und von<br />
Jigsaws Puppe aufgefordert werden, mehrere<br />
lebensgefährliche Stationen zu bewältigen. Die<br />
Spielregeln des Sozialexperiments sind einfach:<br />
Möge die beste Überlebensstrategie gewinnen.<br />
Erst das Ende löst die wahre Intention hinter all<br />
den Schrecknissen auf.<br />
Mit seinen vielen Anspielungen und ungeklärten<br />
Fragen funktioniert der Film nicht als selbstständiges<br />
Werk. Nur wer die Serie kennt, wird viel<br />
Neues erfahren, sich aber auch über das unbefriedigende<br />
Ende ärgern. Insgesamt handelt es<br />
sich unserer Meinung nach um die schwächste<br />
Fortsetzung der Reihe. Gegenüber der knapp<br />
drei Minuten kürzeren Kinofassung weist die<br />
Unrated-Version auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> diverse alternative<br />
Kameraeinstellungen, Umschnitte (wie z. B.<br />
Seths brutales Ableben zu Anfang) sowie<br />
kleinere farbliche Änderungen auf.<br />
Flickwerk<br />
Visuell gibt es die gewohnt matschige „Saw“-<br />
Kost mit bräunlichen, grünlichen oder dunkelblauen<br />
Szenarien, die keinen Spielraum für<br />
andere Farben lassen. Zu dem faden Nachgeschmack<br />
trägt auch der blasse Schwarzwert bei.<br />
Weiches Licht, das sich negativ auf den Kontrast<br />
auswirkt, gibt es partiell bei der Verlesung von<br />
Jigsaws Nachlass zu sehen. Ein bisschen<br />
angenehmer als im Vorgänger sieht<br />
das Bild trotzdem aus, zumal in den<br />
meisten Einstellungen die Schärfe<br />
stimmt. Beschäftigt man sich<br />
mit dem Sound, überrascht<br />
die Auswahl zwischen<br />
„Big Brother“ mit tödlichen Folgen: Fünf Menschen<br />
spielen um ihr Leben<br />
DTS-HD MA 5.1 oder DTS-HD HR 7.1. Auf der<br />
7.1-Anlage erklingen zwar die räumlichen Foltergeräusche,<br />
aber gewisse Fallen (wie das Pendel<br />
zu Anfang) hätten durch etwas mehr Dynamik<br />
im Klang interessanter gestaltet werden können.<br />
Das Bonusmaterial hält zwei Audiokommentare<br />
von dem Regisseur und den Produzenten bereit.<br />
In den Features erfahren Sie in 34 Minuten<br />
alles über die Fallen aus „Saw V“, wobei die Kubus-Falle<br />
von <strong>Age</strong>nt Strahm sogar gleich zwei<br />
Beiträge erhielt. Weitere 27 Minuten sind mit<br />
Interviews, TV-Spots und unkommentiertem<br />
Behind-the-Scenes-Material gefüllt.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
7.1-Sound ist eine schöne Option. Etwas mehr Spannung bei den<br />
Fallen-Sequenzen und es wäre erinnerungswürdig.<br />
Dynamik<br />
Matschig, blutig, farblich stark verfremdet – im Gegensatz zum<br />
Vorgänger allerdings ertragbar, was an der guten Schärfe liegt.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1/2 1/2 1,5/2 1/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Menüdesign, Umfang und Qualität der Beiträge stimmen.<br />
Werbung und geringe Interaktivität geben Punktabzug.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
2/3 2/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gemäß der detailarmen Düsternis beeindruckt das Bild kaum.<br />
Der Ton und die schicke Aufmachung verdienen Pluspunkte.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
0/4 2/3 1/3<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Trotz Jigsaws Tod sind sadistische Psychopathen<br />
immer noch gefragt. Allzu viel lässt sich dem<br />
ausgereizten Thema jedoch nicht mehr abgewinnen.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 55
Film<br />
Thriller/ Spannung<br />
Highlander<br />
Fantasy<br />
Filminhalt:<br />
US, GB 1986 Vertrieb:<br />
Kinowelt Bildformat: VC-1,<br />
1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 24 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />
Regie: Russell Mulcahy<br />
Laufzeit: 117 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />
19. Juni 2009<br />
Mit Silberblick und Schottenrock: Connor<br />
MacLeod alias Christopher Lambert (rechts)<br />
Es hätte nur einen geben sollen! Unter<br />
Filmfans gilt das Original der Saga trotz zahlreicher<br />
Fortsetzungen als unerreicht. Lediglich<br />
der erste Auftritt des Unsterblichen besitzt die<br />
Art von cineastischer Magie, die die Jahrzehnte<br />
überdauert. Die eigentlich schlichte Handlung:<br />
Während einer Schlacht im Jahre 1536 wird der<br />
Schotte Connor MacLeod (Christopher Lambert)<br />
scheinbar tödlich verwundet. Allerdings<br />
erwacht er am nächsten Tag wieder. Daraufhin<br />
vertreibt ihn sein Clan. Erst später erfährt Mac-<br />
Leod vom spanischen Edelmann Juan Sanchez<br />
Villa-Lobos Ramirez (Sean Connery) die Wahrheit<br />
über sich: Er gehört zu einer Schar Unsterblicher,<br />
die gegeneinander kämpfen, bis nur noch<br />
der letzte übrig bleibt. Wer den Kopf verliert,<br />
überträgt sein Wissen und seine Stärke auf den<br />
Kontrahenten. Mit dem Schwert in der Hand<br />
durchschreitet der „Highlander“ fortan die Epochen.<br />
Im New York der Gegenwart kommt es<br />
zur Zusammenkunft. Unkonventionelle Videoclip-Ästhetik,<br />
perfekte Panorama- und Duellaufnahmen<br />
und der Queen-Soundtrack heben<br />
dieses Fantasy-Spektakel auf das Niveau eines<br />
Kultfilms. Obwohl das Werk von Regisseur<br />
Russell Mulcahy („Resident Evil: Extinction“) in<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung kaum visuelle Kraft verliert,<br />
erscheint das Bild wie von britischem Nebel<br />
verschleiert. Darunter leiden Farbgebung und<br />
Kontrast. Die Spezialeffekte im Finale wirken<br />
(verzeihlicherweise) leicht überholt. Klanglich<br />
recht frontlastig gehalten, überzeugt das solide<br />
Bonusmaterial dank ausführlichem Making-of<br />
inklusive geschnittener Szenen. Unser Tipp:<br />
Finger weg von den Nachfolgern!<br />
MA<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Einfach magisch! Unsterblicher Kultfi lm mit<br />
toller Videoclip-Ästhetik. Darauf „einen doppelten<br />
Glenn Morrin on <strong>Ice</strong>“.<br />
Robin Hood – König der Diebe<br />
Abenteuer<br />
Filminhalt:<br />
US 1991 Vertrieb: Warner<br />
Bros. Home Bildformat: VC-1,<br />
1,85 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.), DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 19,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,3 Mbps<br />
Regie: Kevin Reynolds<br />
Laufzeit: 155 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Der Mythos um den Mann, der die Reichen<br />
bestrafte und die Armen beschützte,<br />
gehört zu den bekanntesten Abenteuergeschichten<br />
des Abendlandes. So oft wie Hollywood<br />
sie schon erzählt hat, gibt es unzählige<br />
Variationen des Ursprungsstoffes und der<br />
Reigen bricht nicht ab, wie Ridley Scotts für<br />
2010 angekündigter Robin-Hood-Film zeigt.<br />
Die meisten werden sich beim Thema „König<br />
der Diebe“ jedoch an Kevin Costner erinnern,<br />
der sich mit seinem treuen Begleiter Azeem,<br />
gespielt von Morgan Freeman, gegen den<br />
Sheriff von Nottingham (Alan Rickman) auflehnt.<br />
Sein Jagdgebiet ist der mittelalterliche<br />
Sherwood Forest, in dem er mit seinen<br />
Getreuen haust und Pläne zur Befreiung<br />
der holden Marian (Mary E. Mastrantonio)<br />
schmiedet. Das romantische Epos von Regisseur<br />
Kevin Reynolds grenzt an die Erzählweise<br />
eines klassischen Fantasy-Märchens. Die um<br />
zwölf Minuten erweiterte Langfassung sieht<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für einen Film des Jahrgangs<br />
1991 nicht übel aus. Zunächst einmal fällt der<br />
Klang positiv ins Gewicht. Der Sechskanalmix<br />
benutzt vorrangig Stereoeffekte aus der Front,<br />
bei denen eine saubere Kanaltrennung mit<br />
räumlicher Verschiebung erfolgt. Kettengerassel<br />
und Wassertropfen hallen dadurch<br />
von den Kerkerwänden wie bei moderneren<br />
Filmen. Sogar die Qualität des Sounds macht<br />
keinen ganz so verstaubten Eindruck, wie das<br />
bei ihrem Alter sein könnte.<br />
Das Bild wurde kaum nachgeschärft oder -<br />
koloriert, jedoch stimmt das Schwarz. Ähnlich<br />
befriedigend verhält es sich mit dem Kontrast,<br />
der dennoch das eine oder andere Bilddetail<br />
auf dem Gewissen hat. Zwei Audiokommentare,<br />
eine Fernsehdokumentation mit Pierce<br />
Brosnan als Hood-Forscher, fünf Interviews<br />
und ein Musikvideo defi nieren das Bonusmaterial.<br />
Als Zusatz gibt es den Filmsoundtrack<br />
mit acht Songs in hörenswerter 5.1-Abmischung<br />
obendrauf. Als Klassiker bzw. Mutter<br />
aller Abenteuerfi lme legen wir Ihnen „Robin<br />
Hood“ wärmstens ans Herz. Wer jedoch eine<br />
Abneigung gegen visuell weniger ansprechende<br />
Titel hat, greift woanders zu. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 0,5/10<br />
Gesamt 4,5/10<br />
Kurzfazit: Der König der Diebe hat die Ambitionen<br />
eines Fantasy-Märchens mit hochkarätiger Starbesetzung<br />
und der abenteuerlichsten aller Geschichten.<br />
Bilder: Kinowelt, Warner Bros. Home<br />
56
Thriller/Spannung<br />
Film<br />
Paycheck – Die Abrechnung<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
US 2003 Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />
Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: John Woo Laufzeit:<br />
119 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />
Melodramatische Action à la John Woo<br />
Erinnerungen sind ein wichtiger Bestandteil<br />
dieser Science-Fiction-Story. Erinnern Sie<br />
sich noch an John Woo? Der Hongkong-Regisseur,<br />
dessen überstilisierte „Heroic Bloodshed“-<br />
Epen (übersetzt etwa „heldenhaftes <strong>Blu</strong>tvergießen“)<br />
wie „The Killer“ oder „Hard Boiled“<br />
als Meilensteine im Actiongenre gelten, zog vor<br />
Jahren nach Hollywood. Seitdem dreht er dort<br />
regelmäßig, allerdings mit durchwachsenem<br />
Erfolg. Von der Brillanz früherer Jahre ist auch<br />
das vorliegende Werk meilenweit entfernt, dabei<br />
diente sogar eine Kurzgeschichte von Autor<br />
Philip K. Dick („Blade Runner“) als Vorlage. In naher<br />
Zukunft erledigt Ingenieur Michael Jennings<br />
(Ben Affleck) Aufträge für Hightech-Firmen.<br />
Wenn der Job getan ist, löschen die Verantwortlichen<br />
sein Kurzzeitgedächtnis, um die Weitergabe<br />
von Informationen zu verhindern. Er lebt<br />
von Scheck zu Scheck. Offensichtlich verzichtete<br />
Jennings bei seiner letzten 3-Jahres-Tätigkeit<br />
aber auf eine Millionengage. Stattdessen liegt<br />
nur ein Umschlag voller kurioser Gegenstände<br />
vor ihm. Weshalb das der Fall ist, muss der erinnerungslose<br />
Spezialist rasch herausfinden, denn<br />
jemand versucht, ihn zu töten. Selbstreferenziell<br />
inszeniert, schleppt sich die 08/15-Action-Sci-<br />
Fi-Mixtur über knapp zwei Stunden und diverse<br />
Logiklöcher dahin. Merkmale der Scheibe:<br />
matt-futuristische Optik mit gutem Schärfegrad<br />
Die Informationen in Michael Jennings Gehirn<br />
werden nach jedem Auftrag gelöscht<br />
und ein fast klinisch reines Bild. Klanglich<br />
erhalten wir während der Feuergefechte oder<br />
Motorradstunts ordentlichen 5.1-Surround-Ton.<br />
Ansonsten wird frontal viel geredet. Die Extras<br />
sind hingegen kaum der Rede wert. MA<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Durchschnittlicher Sci-Fi-Mainstream,<br />
angereichert mit John-Woo-typischen Actionelementen.<br />
Gute Optik, aber das Bonusmaterial enttäuscht.<br />
Tödliche Nähe<br />
Thriller<br />
Bilder: Paramount, Sony Pictures<br />
Filminhalt:<br />
Richtig! Es war<br />
Sarah J. Parker<br />
US 1993 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
23,6 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,5 Mbps Regie: Rowdy<br />
Herrington Laufzeit: 102 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 24<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Land unter für Bruce<br />
Willis. Während eines<br />
kurzen Karrieretiefs in den<br />
1990er Jahren angelte sich<br />
der US-Actionstar diesen<br />
triefnassen Job als strafversetzter<br />
Cop. Weil Willis alias<br />
Tom Hardy einen gefassten<br />
„Täter“ für unschuldig hält,<br />
fliegt er aus dem Morddezernat.<br />
Sein Instinkt sagt<br />
ihm, dass nur ein anderer<br />
Polizist für die Tötungsdelikte<br />
infrage kommt, woraufhin<br />
Hardy bei der Wasserschutzpolizei<br />
landet. Zwei<br />
Jahre später schippert der<br />
abgestempelte Außenseiter<br />
gemeinsam mit Partnerin<br />
Na, wer von beiden spielte bei „SATC“?<br />
Jo Christman („Sex And The City“-Ikone Sarah<br />
Jessica Parker) über den Ohio River, als erneut<br />
Frauenleichen auftauchen: Der Serienkiller ist<br />
zurück. Wiederholungstäter waren auch die<br />
Macher von „Striking Distance“ (Originaltitel).<br />
Kein Klischee wird in diesem trüben Cop-Thriller<br />
ausgelassen. Natürlich landen die Protagonisten<br />
im Bett („Wir sollten das nicht tun.“) bzw.<br />
darf der Hauptdarsteller die Bösewichte nur<br />
nach einem knackigen Spruch niederknüppeln<br />
(„Falsch verbunden!“). Würden die Dialoge<br />
weniger gelangweilt vorgetragen und wäre der<br />
Streifen nicht dermaßen vorhersagbar inszeniert,<br />
ginge das Werk sogar als Fast-Food-Reißer<br />
durch. Leider verliert aber selbst Bruce Willis<br />
schnell die Lust an durchweichten Psychospielchen.<br />
Milde stimmt uns die prinzipiell gute<br />
visuelle Qualität der Disc. Ordentliche Kontrastund<br />
Schärfewerte, kaum störende Bildfehler.<br />
Flammendes Inferno, aber kaum heiße Action<br />
Lediglich die farblich matte Darstellung senkt<br />
den Punktestand. Akustisch wird vorwiegend die<br />
frontale Boxenperipherie verwendet. Der Dolby-<br />
True-HD-5.1-Mix klingt trotzdem angemessen<br />
wuchtig. Negativ: keine Extras und nur eine<br />
bisher nicht nutzbare BD-Live-Funktion. MA<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 2,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Treffer, versenkt! Kriminell klischeehafter<br />
Actionreißer, den sogar Bruce Willis nicht retten kann.<br />
Immerhin schwimmt die Disc optisch obenauf.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 57
Film<br />
Thriller/Spannung<br />
Fargo – <strong>Blu</strong>tiger Schnee<br />
Thriller/Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 1996 Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
32,1 Mbps Datenrate Ton:<br />
768 kbps Regie: Joel und Ethan<br />
Coen Laufzeit: 98 min FSK: ab<br />
16 Jahren Preis: 21,95 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Fargo im US-Bundesstaat Minnesota, irgendwo<br />
im Nirgendwo: Der spießige und<br />
von Geldsorgen geplagte Verkäufer Jerry<br />
Lundegaard (William H. Macy) fasst den waghalsigen<br />
Entschluss, seine eigene Frau entführen<br />
zu lassen, um Lösegeld von seinem<br />
vermögenden Schwiegervater zu kassieren.<br />
Für die Tat engagiert er den hyperaktiven Carl<br />
(Steve Buscemi) und dessen schweigsamen<br />
Kompagnon Gaear (Peter Stormare). Was als<br />
simple Täuschungsaktion ohne <strong>Blu</strong>tvergießen<br />
geplant ist, läuft schon bald aus dem Ruder<br />
und Leichen pflastern den Weg durch die<br />
nord-amerikanische verschneite Einöde.<br />
Tiefschwarz oder <strong>Blu</strong>trot?<br />
Womit niemand gerechnet hat: Die schwangere<br />
Dorfpolizistin Marge Gunderson (mit dem Oscar<br />
ausgezeichnet: Frances McDormand) heftet<br />
sich fortan mit ungeahnten Kräften an die<br />
Fersen der Verbrecher. Nach „No Country For<br />
Old Men“ und „Burn After Reading“ gibt es<br />
nun auch das skurrile Meisterwerk „Fargo –<br />
<strong>Blu</strong>tiger Schnee“ der kongenialen Coen-<br />
Brüder auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Mit ihrem sechsten<br />
Langspielfi lm gelang den beiden Exzentrikern<br />
weltweit der Durchbruch: Er wurde nicht nur<br />
mit zwei Oscars (u. a. für das beste Drehbuch),<br />
sondern 1996 in Cannes auch mit<br />
dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.<br />
Neben kaltblütiger Gewalt sind es vor<br />
allem ein staubtrockener schwarzer Humor<br />
und einzigartig verschrobene Charaktere, die<br />
„Fargo“ zu einem surrealen Krimi der besonderen<br />
Art machen. Auf so absurd-komische<br />
und erschreckende Weise zugleich führte<br />
selten jemand den Zuschauer in die Tiefen<br />
der menschlichen Abgründe – Kultstatus, bis<br />
heute.<br />
„Schnee-Körnung“<br />
Wie bei dem Coen-Gespann oft zu vermerken,<br />
gibt es auch hier eine nicht zu übersehende<br />
grobe Filmkörnung, die jedoch nicht weiter<br />
störend ist. Hin und wieder gesellt sich auch<br />
ein leichtes Rauschen hinzu, wahrzunehmen<br />
vor allem bei großformatigen Einstellungen<br />
mit schneeweißen Flächen. Wenige Standbilder<br />
sehen bisweilen leicht verschwommen<br />
aus, wie zum Beispiel die Einstellung<br />
der Kneipe in Fargo, in der Jerry die beiden<br />
Nicht zu unterschätzen: Die sympathische und<br />
hochschwangere Marge (Frances McDormand)<br />
Gangster anheuert. Dennoch weist die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
einen verhältnismäßig sauberen Transfer<br />
auf, vor allem Nah- und Detailaufnahmen<br />
punkten mit einer nicht zu beanstandenden<br />
Schärfe. Auch die kühle, realistische Farbgebung<br />
weiß zu gefallen. Im Gegensatz zu der<br />
fast makellosen Lossless-Originalspur mangelt<br />
es dem deutschen Ton ein wenig an Dynamik<br />
und Räumlichkeit. Die Abmischung ist<br />
jedoch vortreffl ich gelungen.<br />
Für den weitaus größeren Genuss wird hier<br />
allerdings zum Original geraten, in dem der<br />
herrliche Akzent, den die Darsteller nutzen,<br />
perfekt zum Tragen kommt und viel zur Komik<br />
des Filmes beiträgt. Abseits des Streifens<br />
ist das Menüdesign rein optisch ein absoluter<br />
Hingucker, zu Recht darf man jedoch mehr<br />
Bonusmaterial erwarten. Neben einem informativen,<br />
mit vielen Anekdoten gespickten<br />
Making-of und einem unterhaltsamen Audiokommentar<br />
des begnadeten Kameramannes<br />
Roger Deakins gibt es nicht viel Nahrhaftes,<br />
von BD-Live oder Bild-in-Bild-Features ganz<br />
zu schweigen.<br />
DOMINIK LIEBSCH<br />
Bewertung Disc<br />
Jerry (W. H. Macy) bekommt<br />
es langsam, aber sicher mit<br />
der Angst zu tun ...<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Auch der geniale Soundtrack hätte einen Oscar verdient. Den<br />
auditiven Genuss in allen Belangen gibt’s aber nur im Original.<br />
Dynamik<br />
Ein überraschend guter Transfer. Dass Schnee und Kälte<br />
wunderschön sein können, wird hier eindrucksvoll bewiesen.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2 1,5/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2 1/2<br />
„Läuft die allen Ernstes weg?“ Die beiden Killer (Peter Stormare und Steve Buscemi)<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Ein Hoch auf das ansprechende Menü! Doch das allein reicht<br />
nicht: Informationen zu den Darstellern wären wünschenswert.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1/3 1,5/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
„Fargo“ hat den Sprung von DVD auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> rotzfrech und<br />
eiskalt geschaff t – trotz Abstrichen durchaus beachtlich.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 1/3 0,5/3<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Jesses! Dieses böse kleine Filmchen sollte in<br />
keiner blauen Sammlung fehlen. Solch schwarzer<br />
Humor kann nur von den Coens kommen.<br />
Bilder: 20th Century Fox Home Entertainment, Maren Bessler/pixelio<br />
58
Serie<br />
Film<br />
CSI (Season 1)<br />
Krimiserie<br />
Filminhalt:<br />
US 2000 Vertrieb: Universum<br />
Film Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS 2.0, DTS-HD<br />
MA 7.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
21 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,7 Mbps Regie: Danny<br />
Cannon u. a. Laufzeit: 940 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 57<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Die aktuelle Generation der Kriminal-ermittlung<br />
spielt sich auf der Mikroebene<br />
ab. Daumenabdrücke, Fußabdrücke,<br />
Speichel, Haare, Hautschüppchen –<br />
nichts bleibt im Verborgenen. Wo Sherlock<br />
Holmes vielleicht maximal fremde Briefe lesen<br />
konnte, dringen die pingelig genauen Ermittler<br />
bis aufs Äußerste in die Privatsphären der<br />
Verdächtigen ein. Wie schwer solche Untersuchungen<br />
sein können, erfährt die junge Forensikerin<br />
Holly Gribbs (Chandra West) gleich am ersten<br />
Tag. Der alteingesessene Gerichtsmediziner<br />
Forensiker Gil Grissom<br />
(William Petersen) ist<br />
der kühle Kopf der CSI-<br />
Ermittler<br />
Gil Grissom (William Petersen) zeigt ihr, wie man<br />
jeder noch so kleinen Spur etwas abgewinnen<br />
kann. Die erste Staffel experimentiert noch sehr<br />
viel mit der Härte des Kontrasts und den übersättigten<br />
Farben. So ist die Pilotfolge (mit Ausnahme<br />
vom Director‘s Cut) ein Musterbeispiel<br />
für gnadenlos übertriebenen Filtereinsatz während<br />
der Postproduktion. Im Laufe der insgesamt<br />
23 Folgen ändert sich dies jedoch zum Positiven,<br />
obwohl die Farbsättigung und der Kontrast stets<br />
über der Norm bleiben. Wer der englischen<br />
Sprache mächtig ist, wird sich über die 7.1-Lossless-Tonspur<br />
der Originalsynchronisation freuen.<br />
Ansonsten entspricht der deutsche Stereosound<br />
der gewohnten Fernsehatmosphäre mit stets<br />
perfekt verständlichen Dialogen.<br />
FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Wenn die CSI-Ermittler vor Ort sind, bleibt<br />
keine Spur unentdeckt. Die Nachbearbeitung des Bildes<br />
erfolgte allerdings mit dem Vorschlaghammer.<br />
CSI (Season 8)<br />
Krimiserie<br />
Kennt viele Methoden, um<br />
die Wahrheit herauszufinden:<br />
Catherine Willows<br />
(Marg Helgenberger)<br />
US 2007 Vertrieb: Universum<br />
Film Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS 2.0, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
19 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,6 Mbps Regie: Kenneth Fink<br />
u. a. Laufzeit: 748 min FSK: ab<br />
16 Jahren Preis: 50 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Bilder: Universum Film<br />
Sieben Jahre nach Serienstart spitzen sich<br />
die Ereignisse zu. Die Spezialisten um Gil<br />
Grissom (William Petersen) setzen alles in<br />
Bewegung, um ihr Team-Mitglied Sara Sidle<br />
(Jorja Fox) in der Wüste Nevadas zu finden.<br />
Sara schwebt in Lebensgefahr, begraben unter<br />
einem umgestürzten Wagen und bedroht<br />
durch den anstehenden Monsun. Nur ihre<br />
psychotische Entführerin weiß, wo sie sich befindet.<br />
In den weiteren 16 Folgen werden die<br />
CSI-Ermittler u. a. mit einem geköpften Gokart-<br />
Fahrer, extremem Exorzismus und dem brutalen<br />
Mord eines Horrorfilmstars konfrontiert. Am<br />
Ende steht Warrick Brown (Gary Dourdan) sogar<br />
selbst unter Mordverdacht. Die Schärfe gerät<br />
hier nicht mehr so oft ins Hintertreffen wie in<br />
der ersten Staffel. Der Kontrast ist geringfügig<br />
heruntergeschraubt worden, variiert jedoch in<br />
den einzelnen Folgen. So leidet z. B. „Go To Hell“<br />
unter der gewollt immens verfremdeten Farbe<br />
und der fast nur in Hell und Dunkel unterteilten<br />
Helligkeitsabstufung. Auf die grobe Filmkörnung<br />
wurde immer noch nicht verzichtet. Regeneffekte<br />
oder zusätzliche Umgebungsgeräusche<br />
wirken besonders auf der 5.1-Originaltonspur<br />
weniger fl ach und gliedern sich angenehm in<br />
die düstere Kriminalatmosphäre ein. Der deutsche<br />
Stereoton kann damit zwar nicht mithalten,<br />
liefert aber gute Arbeit in Sachen Verständlichkeit<br />
und 2.0-Dynamik ab. Das Bonusmaterial<br />
verteilt sich über die gesamten Scheiben und<br />
setzt sich größtenteils aus getilgten Szenen,<br />
einer Crossover-Folge mit der Serie „Without<br />
A Trace – Spurlos verschwunden“, diversen<br />
Audiokommentaren und inhaltlichen Beiträgen<br />
zusammen. Da uns nur die erste Disc der Staffel<br />
für den Test zur Verfügung stand, konnten wir<br />
dieses leider nicht vollständig einsehen. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 5,5/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Die achte Staffel konzentriert sich vermehrt<br />
auf die Beziehungen zwischen den Team-Mitgliedern.<br />
Die Skurrilität der Fälle nimmt dadurch aber nicht ab.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 59
Film<br />
Serie<br />
Lost: Abstürzen, wo andere Urlaub machen<br />
Stellen Sie sich vor, Ihr Urlaubsfl ug endet mit einer Bruchlandung auf einer verlassenen Pazifi kinsel. Sie und 47<br />
andere haben überlebt, doch lauern Ihnen böse Menschen, dunkle Vergangenheiten und ein mit gefährlichen<br />
Geheimnissen gespicktes Eiland auf. Das ist „Lost“ (Season 1 und 2).<br />
Thriller-Serie<br />
Filminhalt:<br />
US 2004, 2006 Vertrieb: Walt<br />
Disney Home Bildformat: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 Tonformate: DTS-HD 5.1,<br />
DTS 5.1 Datenrate Bild: 25 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: J. J. Abrams, u. a. Laufzeit:<br />
1 071/1 239 min FSK: ab 16/18<br />
Jahren Preis: je 62,99 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Die 2004 gestartete Drama-Serie hat es<br />
bisher zur fünften Staffel geschafft und<br />
das Genre quasi neu erfunden. Denn statt abgeschlossener<br />
Episoden haben wir es mit einer<br />
fortlaufenden Geschichte zu tun, die dazu noch<br />
wild zwischen Vergangenheit und Gegenwart<br />
umherspringt. Diese neue Erzählweise fesselt<br />
die Zuschauer mittlerweile zu Millionen weltweit<br />
vor den TV-Geräten. Dabei bedeutete der<br />
Auftrag zu „Lost“ für den damaligen ABC-Chef<br />
Lloyd Braun das Ende seiner Karriere bei dem<br />
Sender, denn allein für die beiden Pilotfolgen<br />
hatte das Team um Drehbuchautor J. J. Abrams<br />
zwischen zehn und 14 Millionen Dollar ausgegeben<br />
– damaliger Rekord für TV-Produktionen.<br />
Schon das Verfrachten von originalen Trümmerteilen<br />
eines Flugzeuges auf eine Hawaii-<br />
Insel soll eine Million Dollar gekostet haben.<br />
Die „Anderen“ kommen<br />
Da wir uns mit großen Schritten dem Serienfi -<br />
nale im kommenden Jahr nähern, empfehlen<br />
wir Ihnen die jetzt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienenen<br />
ersten beiden Staffeln der Serie ganz dringend.<br />
Einsteiger kommen fl ink auf den „Lost“-Trip<br />
und eingefl eischte Fans werden mit Aha-Erlebnissen<br />
noch einmal die alten Folgen genießen,<br />
denn schon dort gibt es jede Menge Hinweise,<br />
die man zum Serienfi nale als Besserwisser parat<br />
haben sollte.<br />
Die ersten Episoden der ersten Staffel dienen<br />
vor allem dazu, dem Zuschauer die Hauptfi -<br />
guren sowie einige mysteriöse Geschehnisse<br />
auf der Insel näherzubringen. So begegnen<br />
die Überlebenden auf dem tropischen Eiland<br />
unter anderem einem Eisbären, einem mysteriösen<br />
Monster, das augenscheinlich aus<br />
einer Wolke schwarzen Rauchs besteht. Es ist<br />
für mindestens einen Todesfall verantwortlich<br />
und terrorisiert die Überlebenden auch sonst<br />
mehrmals. Nach einiger Zeit stellt sich außerdem<br />
heraus, dass sich ein Mann aus der Gruppe<br />
nicht an Bord des abgestürzten Flugzeugs<br />
befand, woraufhin dieser eine schwangere<br />
Frau entführt. Er ist einer der „Anderen“, die<br />
den Überlebenden immer mehr zu schaffen<br />
machen – Mord und Entführung inklusive.<br />
Eine zunächst verschlossene Luke mitten im<br />
Dschungelboden sorgt gleichfalls für Verwirrung.<br />
Doch dann gibt es Anzeichen dafür, dass<br />
die Anderen bald angreifen.<br />
Die Dharma-Initiative<br />
Eines der übergreifenden Themen der zweiten<br />
Staffel ist die anhaltende Bedrohung durch die<br />
nach wie vor geheimnisvollen Anderen. Des<br />
Bilder: ...<br />
Bilder: aboutpixel.de/Bernasetti, Walt Disney Home Entertainment, SXC/Gregory John Zamets<br />
60
Der Iraker Sayid<br />
(Naveen Andrews)<br />
ist ehemaliger<br />
Offizier der<br />
Republikanischen<br />
Garde<br />
Serie<br />
Film<br />
Bedeutung von Namen und Zahlen<br />
Laut den Produzenten wurde keiner der Namen<br />
nach Belieben ausgewählt, vielmehr sollen diese<br />
alle eine Bedeutung besitzen. So heißt Jack mit<br />
Nachnamen Shephard, zu Deutsch „Hirte“, eine<br />
Rolle, die er innerhalb der Gruppe der Überlebenden<br />
tatsächlich einnimmt. Der Name von Claires<br />
Sohn, Aaron, lässt sich wiederum auf den Bruder<br />
des biblischen Moses zurückführen. Auch wurden<br />
mehrere Haupt- und Nebenfi guren nach berühmten<br />
Philosophen, Schriftstellern und Wissenschaftlern<br />
benannt, so beispielsweise John Locke, Jeremy<br />
Bentham, Richard Alpert, Mikhail Bakunin,<br />
Edmund Burke und Anthony Ashley-Cooper. Auch<br />
die Namen von Romanfi guren kommen gelegentlich<br />
zur Anwendung, so bezieht sich der angenommene<br />
falsche Name von Benjamin Linus, Henry<br />
Gale, auf eine<br />
Figur aus dem<br />
Buch „Der Zauberer<br />
von Oz“. In der Serie spielen die Zahlen 4, 8,<br />
15, 16, 23 und 42 eine wesentliche Rolle. Zunächst<br />
tauchen sie nur einzeln oder in kleineren Kombinationen<br />
(so beispielsweise als Flugnummer 815 mit<br />
dem Abfl ug ab Gate 23) auf, wobei eine besondere<br />
Bedeutung zunächst nicht erkennbar ist. Erst in der<br />
Episode „Verfl uchte Zahlen“ aus der ersten Staffel<br />
wird die gesamte Ziffernfolge in den Mittelpunkt<br />
gerückt: So handelt es sich dabei zum einen um die<br />
Gewinnzahlen auf Hurleys Lottoschein, zum anderen<br />
ist Danielle Rousseaus Forschungsteam einer<br />
Funkübertragung der Zahlen gefolgt und dabei auf<br />
der Insel gestrandet. Am Ende der Episode stellt<br />
sich zudem heraus, dass die Ziffern auch auf dem<br />
Rand der Luke eingraviert sind. Zu Beginn der zweiten<br />
Staffel erfährt der Zuschauer schließlich, dass in<br />
der Forschungsstation, die sich unter der Luke befi<br />
ndet, dieselben Zahlen alle 108 Minuten in einen<br />
Computer eingegeben werden müssen.<br />
Als Querschnittgelähmter<br />
betritt John<br />
Locke (Terry<br />
O’Quinn) die<br />
Insel – und<br />
kann auf<br />
wundersame<br />
Weise wieder<br />
laufen<br />
Weiteren werden mit einigen Überlebenden<br />
aus dem hinteren Teil des Flugzeuges neue<br />
Charaktere eingeführt und viele Geheimnisse<br />
rund um die Insel gelüftet, unter anderem das<br />
Rätsel der Luke. Doch gleichzeitig tauchen<br />
auch wieder neue Mysterien auf, so lernen die<br />
Überlebenden beispielsweise die Dharma-Initiative<br />
kennen. Ein Handlungsstrang beschäftigt<br />
sich mit den Ereignissen rund um die Luke.<br />
Hinter ihr befi ndet sich eine Forschungsstation,<br />
in der Strom, fl ießendes Wasser und Nahrung<br />
vorhanden sind. Alle 108 Minuten muss die<br />
Zahlenfolge 4, 8, 15, 16, 23, 42 in einen<br />
Computer eingegeben werden – die gleichen<br />
Zahlen, die auch an vielen anderen Stellen der<br />
Serie mehr oder weniger bedeutende Rollen<br />
spielen (siehe Kasten).<br />
Hochglanz-Insel<br />
Die Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s ist für eine Serie<br />
sehr gut. Die Farbenfreude der Karibik wird fast<br />
so wiedergegeben, als blättere man in einem<br />
Hochglanz-Reisekatalog auf der Suche nach<br />
dem exotischsten Urlaubsziel. Die zweite Staffel<br />
bietet subjektiv betrachtet noch einmal ein<br />
etwas schärferes Bild, obwohl die Datenrate<br />
ähnlich hoch ist. Der deutsche Ton liegt zwar<br />
„nur“ in DTS vor, kann aber der englischen<br />
DTS-HD-Tonspur und so manchem Kinofi lm<br />
durchaus das Wasser reichen. Das Bonusmaterial<br />
überzeugt auf ganzer Linie und bietet dem<br />
Zuschauer nach dem üblichen Making-of und<br />
diversen Pannen am Set weitere Hintergründe<br />
Bewertung Disc (Season 1)<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 8/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Perfekter Einstieg in das „Lost“-Universum,<br />
für eine TV-Serie erstaunlich gute Bild- und Tonqualität<br />
mit prallem Bonusmaterial.<br />
zur Insel und der Dharma-Initiative. Besonders<br />
amüsieren die Anweisungen des Dharmawissenschaftlers<br />
Pierre Chang (François Chau).<br />
Mit der Season-Play-Funktion ist es möglich,<br />
nach einer Unterbrechung die Serienfolgen<br />
automatisch dort zu starten, wo man sie beim<br />
letzten Mal beendet hat. Die beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Pakete<br />
gehören in jedes Regal eines „Lost“-Fans.<br />
Bewertung Disc (Season 2)<br />
FLORIAN PÖTZSCH<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 8/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Alte Rätsel werden gelöst und neue tauchen<br />
auf. Fortsetzung der preisgekrönten Serie mit kleinen<br />
Steigerungen in der Bildqualität.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 61
Film<br />
Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
John Mayer, Amy Winehouse, B. B. King,<br />
Jeff Beck, Pat Metheny, Jimi Hendrix<br />
Immer mehr Musiker machen blau und veröffentlichen ihre Kunst auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
Kein Wunder, denn insbesondere die verlustfreie Speicherung des Audiomaterials<br />
macht die blaue Scheibe zum perfekten Medium für Konzertmitschnitte.<br />
Sei es Jeff Becks unverwechselbarer Gitarrensound oder die<br />
Stimmgewalt des Ausnahmetalents Amy Winehouse – die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hat<br />
Soul! Leisten Sie uns deshalb Gesellschaft bei der Eröffnung unseres<br />
<strong>Blu</strong>Note-Cafés und entspannen Sie sich zu den Klängen der internationalen<br />
Superstars aus <strong>Blu</strong>es, Soul und Rock.<br />
62
E<br />
in<br />
John Mayer - Where The Light Is<br />
Zitat des legendären James<br />
Brown lautet: „Funk is what you<br />
don’t play.“ Wem dieser Satz spanisch<br />
vorkommt, der kann ihn sich<br />
von John Mayer erklären lassen.<br />
Nur selten findet man einen Gitarristen,<br />
der die gezielte Auslassung<br />
von Tönen so gekonnt als Stilmittel<br />
nutzt, der seine Musik sowohl aus<br />
Tönen als auch aus Pausen und<br />
angedeuteten „Ghost Notes“ zu<br />
einem Gesamtkunstwerk aufbaut.<br />
Dieses Talent stellte der heute<br />
31-jährige Sänger und Songwriter<br />
auch im Jahre 2007 im Nokia Theatre<br />
in Los Angeles eindrucksvoll<br />
unter Beweis. Das Konzert setzt<br />
sich zusammen aus drei verschiedenen<br />
Sets: Der Abend beginnt<br />
unplugged, setzt sich mit dem<br />
John Mayer Trio fort und endet mit<br />
dem Auftritt der kompletten Band.<br />
Insgesamt gibt es auf der Scheibe<br />
160 Minuten erstklassige Musik,<br />
was nicht nur Mayer selbst zu<br />
verdanken ist. So befinden sich unter<br />
den Musikern z. B. auch Steve<br />
Jordan oder der großartige Bassist<br />
Pino Palladino. Es entsteht eine<br />
emotionsgeladene Performance<br />
aus <strong>Blu</strong>es, Folk und Pop mit einer<br />
guten Portion Funk. Die Disc lässt<br />
keinen bekannten Mayer-Song vermissen:<br />
„Waiting On The World<br />
To Change“, „Gravity“ oder „Slow<br />
Dancing In A Burning Room“ sind<br />
dementsprechend mit von der Partie.<br />
Überdies gibt es eine Akustikversion<br />
des Tom-Petty-Klassikers<br />
„Free Falling“ und eine Interpretation<br />
von Jimi Hendrix’ „Bold As<br />
Love“, in der John Mayer den<br />
Song mit seinem Solo regelrecht in<br />
Brand zu setzen scheint. Nicht nur<br />
die Musik überzeugt – bei der Produktion<br />
von „Where The Light Is“<br />
hat man sämtlichen Aspekten die<br />
gebührende Aufmerksamkeit zukommen<br />
lassen und ein Gesamtkunstwerk<br />
erschaffen. Ton- und<br />
Bildqualität, Inhalt und Präsentation<br />
suchen ihresgleichen – selbst an<br />
interaktive Bild-in-Bild-Features und<br />
BD-Live-Inhalte hat man gedacht.<br />
Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Die Augen geschlossen, ins Solo vertieft – außer der<br />
Musik vergisst Mayer alles um sich herum<br />
Film<br />
Der Abend beginnt mit einem Akustik-Set. Wichtiger<br />
Bestandteil des Konzertes ist auch die beeindruckende<br />
Lichtshow<br />
Bilder: flickr/aschichan, iStockphoto/DNY59, Hanis, Stock.xchng<br />
Für das Konzert in Shepherd’s Bush Empire hat sich<br />
Amys Friseur mächtig ins Zeug gelegt<br />
In vollem Glanze – Ausnahmesängerin Amy Winehouse<br />
in der Londoner Porchester Hall<br />
Amy Winehouse - Live In London<br />
A<br />
my<br />
Winehouse braucht kein<br />
glamouröses Outfit und keine<br />
Bühnenchoreografie. Sie braucht<br />
keine Lasershow, keine Special Effects<br />
und darf gerne auch mal zwei<br />
Textzeilen auslassen, um stattdessen<br />
zum Getränk zu greifen. Sie ist<br />
eine der wenigen Künstlerinnen,<br />
die allein durch Talent die Gunst<br />
des Publikums für sich gewinnen.<br />
Ihre Stimme ist – je nach Lied –<br />
voll kindlicher Freude, Wut, Ironie<br />
oder tiefer Trauer. So begeisterte<br />
sie 2007 auch ihre Londoner Fans.<br />
Auf der Setlist standen sowohl<br />
melancholische Titel wie „Back To<br />
Black“ oder „Tears Dry On Their<br />
Own“ als auch die humorvollen,<br />
sozialkritischen Stücke „F*** Me<br />
Pumps“ und „Hey Little Rich Girl“.<br />
In den autobiografisch geprägten<br />
Songs „Rehab“ oder „You Know<br />
I’m No Good“ verarbeitet die<br />
Britin ihren exzessiven Lebenswandel.<br />
Unterstützung bekommt<br />
Winehouse von einer Background-<br />
Gruppe, der das Rhythmusgefühl<br />
offenbar in die Wiege gelegt wurde.<br />
Auf dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwartet<br />
den Zuschauer kein durchgestyltes<br />
Popkonzert, sondern eine emotionsgeladene<br />
Funk- und Soul-<br />
Performance in authentischer<br />
Atmosphäre und mit einer Amy<br />
Winehouse, die augenscheinlich<br />
nicht nur von der Musik berauscht<br />
ist. Trotz gelegentlicher musikalischer<br />
Schönheitsfehler ist dieses<br />
Konzert eine Empfehlung für alle<br />
Fans der jungen Ausnahmekünstlerin.<br />
Ton- und Bildqualität der<br />
Disc bewegen sich auf hohem Niveau,<br />
auch wenn die Abmischung<br />
nicht immer über jeden Zweifel<br />
erhaben ist. Die Bildschärfe des<br />
Mitschnittes in der Porchester Hall<br />
ist beeindruckend. Auf der Disc<br />
befi ndet sich außer den zwei jeweils<br />
ca. einstündigen Konzerten<br />
noch eine 45 Minuten lange Dokumentation<br />
in HD-Qualität über<br />
den Aufstieg der Sängerin.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 63
Film<br />
Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Typisch Jimi: Linkshändergitarren kommen für ihn<br />
nicht infrage, ein Standardmodell mit umgekehrter<br />
Saitenreihenfolge tut’s genauso<br />
D<br />
er<br />
Jimi Hendrix - Live At Monterey<br />
Mann, der den Klang gehörfeindlich<br />
kreischender<br />
E-Gitarren salonfähig gemacht hat,<br />
kommt jetzt in hochauflösender<br />
Ton- und Bildqualität. In „verlustfreiem“<br />
HD-Sound kann man jetzt<br />
den Gitarristen bewundern, der<br />
sein Instrument nach Benutzung<br />
am liebsten in Brand oder optional<br />
in den Verstärker steckte. Ein Widerspruch<br />
in sich? Schon möglich,<br />
aber nichtsdestotrotz nutzte Hendrix<br />
Verzerrung und Rückkopplung<br />
als einzigartiges musikalisches<br />
Ausdrucksmittel und die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
bietet die bisher hochwertigste<br />
Wiedergabequalität. Der Knackpunkt<br />
liegt woanders: Die mehr<br />
als 40 Jahre alte Aufnahmetechnik<br />
hat mit dem heutigen Standard<br />
nichts mehr gemein. Die<br />
Folgen sind ein grobkörniges Bild<br />
und undifferenzierter Sound. Hier<br />
ist selbst das beste Remastering<br />
machtlos. Wen das alles nicht abschrecken<br />
kann, der erlebt einen<br />
stets Kaugummi kauenden Jimi<br />
in Höchstform. „Foxy Lady“ und<br />
„Hey Joe“ schmettert der Meister<br />
mit gewohnter, an Gleichgültigkeit<br />
grenzender Gelassenheit. Des<br />
Weiteren stehen die Coversongs<br />
„Wild Thing“ und „Like A Rolling<br />
Stone“ auf der Setlist. Insgesamt<br />
umfasst diese aber lediglich acht<br />
(wenn auch sehr lange) Tracks.<br />
Dafür hat man die Bonussektion<br />
gut gefüllt, und zwar mit einer<br />
zweiminütigen Diashow mit Musikuntermalung,<br />
einem Bonus-View-<br />
Feature und einem Interview mit<br />
dem Veranstalter des Monterey-<br />
Festivals. Obendrauf gibt es den<br />
zehnminütigen Mitschnitt eines<br />
Londoner Hinterzimmer-Konzertes<br />
in schlechter Handycam-<br />
Qualität. Dies alles macht „Live At<br />
Monterey“ zu einer Scheibe (nur)<br />
für Fans, Legenden sterben ja bekanntermaßen<br />
nie.<br />
Spotlight on History – Hendrix ist einer der einflussreichsten<br />
Gitarristen der Musikgeschichte<br />
64<br />
Pat Metheny Group - The Way Up<br />
E<br />
s<br />
ist das Wort „progressiv“, das<br />
einem beim Hören der Scheibe<br />
einfach nicht mehr aus dem Kopf<br />
zu gehen scheint. Wer also nach<br />
einer Alternative zu Mainstream<br />
und Schema-F-Musik sucht, wird<br />
an Pat Methenys Liedern seine<br />
Freude haben. Routiniert spielt sich<br />
der Gitarrenvirtuose durch die exotischsten<br />
Skalen und variiert dabei<br />
zwischen rasanten Läufen quer<br />
über das Griffbrett und getragenen,<br />
bewusst minimalistisch gehaltenen<br />
Melodien. „The Way Up“ ist jedoch<br />
alles andere als eine One-Man-<br />
Show – sämtliche Musiker tragen<br />
mit tadelloser Spieltechnik und<br />
facettenreichen Sounds zur Qualität<br />
des Konzertes bei. Ganz ohne<br />
Gesang wird die Geschichte des<br />
„Weges nach oben“ allein von den<br />
Instrumenten erzählt.<br />
Nicht nur die musikalische Performance,<br />
sondern auch der Sound<br />
ist von hoher Qualität. Mit sehr<br />
guten Pegelverhältnissen und lebhafter<br />
Dynamik ist die Tonspur<br />
über jeden Zweifel erhaben. Das<br />
fein nuancierte Spiel des Schlagzeugers<br />
Antonio Sanchez z. B. profi<br />
tiert dabei vom HD-Sound. So<br />
bleiben die angedeuteten „Ghost<br />
Notes“ trotz ihres geringen Pegels<br />
stets klar differenzierbar.<br />
Gestochen scharf ist auch das Bild.<br />
Zahlreiche detailgetreue Nahaufnahmen<br />
zeigen unumwunden<br />
die perfekte Technik der Bandmitglieder<br />
und beschämen so manchen<br />
Hobbymusiker. In puncto Bonusmaterial<br />
enttäuscht die Scheibe<br />
leider. Ein 20-minütiges Interview<br />
mit Pat Metheny und schriftliche<br />
Biografi en der Musiker lassen zu<br />
wünschen übrig. Nichtsdestotrotz<br />
ist „The Way Up“ eine Produktion<br />
der Referenzklasse – so muss <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
klingen!<br />
Praktisch: Unterm voluminösen Haupthaar<br />
findet Pat die nötige Ruhe, um sich seine<br />
jazzigen Licks auszudenken<br />
Mit solch vielseitiger Instrumentierung ist die Band<br />
für jeden erdenklichen Sound gerüstet<br />
Bilder: iStockphoto/DNY59, Stock.xchng
B. B. King sieht zwar angestrengt aus, produziert<br />
dabei aber wunderbar entspannte <strong>Blu</strong>es-Licks<br />
B<br />
lues-Urgestein<br />
B. B. King gehört<br />
zu den Stammgästen<br />
des jährlichen Jazzfestivals in<br />
Montreux. So begeisterte er die<br />
Mengen auch 1993 mit seinem<br />
natürlichen, herzlichen Charme.<br />
Auf der Bühne wirkt er wie ein Fels<br />
in der Brandung, den der ganze<br />
Trubel nicht beeindruckt, der mit<br />
dem Publikum ein gemütliches<br />
Beisammensein unter Freunden<br />
veranstaltet. Mit einer exzellenten<br />
Background-Band liefert King ein<br />
<strong>Blu</strong>es-Spektakel der alten Schule.<br />
Routiniert entlockt er seiner<br />
Gitarre „Lucille“ eingängige Licks<br />
oder schwingt das Tanzbein zum<br />
Trompetensolo. Die gute Kameraführung<br />
und Bildqualität versetzen<br />
den Betrachter mitten ins Geschehen.<br />
Auch die Tonspur ist sehr<br />
gelungen. Der räumliche Klangcharakter<br />
des Konzertes wurde gut<br />
eingefangen, die gelungene Zumischung<br />
des Publikums (Jubeln,<br />
rhythmisches Händeklatschen)<br />
Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
B. B. King - Live At Montreux 1993<br />
Film<br />
macht die Scheibe zu einem authentischen<br />
Live-Erlebnis. Einige<br />
Schönheitsfehler sind jedoch vorhanden.<br />
So spielen die Bläser ihre<br />
Soli hin und wieder ohne Mikrofon<br />
und sind somit fast gar nicht zu hören<br />
– bei einer solch aufwendigen<br />
Show ist das ein schwer nachvollziehbares<br />
Versäumnis. Dies und<br />
ein paar Schnitzer in den Pegelverhältnissen<br />
sind die Negativaspekte,<br />
ansonsten erfreut der Sound mit<br />
einer guten Dynamik und macht<br />
der HD-Technologie der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
somit alle Ehre. Die Extras sind<br />
äußerst knapp ausgefallen, lediglich<br />
drei Songs des Konzertes aus<br />
dem Jahr 2006 befi nden sich<br />
in der Bonussektion der Scheibe.<br />
Dabei ließe sich über eine Legende<br />
wie King mit Sicherheit einiges<br />
an Zusatzmaterial fi nden. „Live At<br />
Montreux 1993“ ist eine Empfehlung<br />
für <strong>Blu</strong>es-Freunde, mehr<br />
als einen guten Konzertmitschnitt<br />
bietet die Disc aber nicht.<br />
Im laufenden Song die hohe E-Saite zu wechseln, ist<br />
für den Routinier kein Problem<br />
A<br />
us<br />
Jeff Beck Live At Ronnie Scott’s<br />
finanziellen Gründen verfolgen<br />
die meisten Veranstalter<br />
das Ziel, möglichst viele zahlende<br />
Gäste auf einmal zu bespaßen.<br />
Zum Glück gibt es hin und wieder<br />
einen Künstler mit Sinn für Nostalgie,<br />
der sich trotz Superstarstatus<br />
für einen Gig in kleinen Hallen nicht<br />
zu schade ist. Jeff Beck spielte eine<br />
ganze Woche lang jeden Abend im<br />
Londoner Jazzklub Ronnie Scott’s.<br />
Die Klubatmosphäre zeigt sich bereits<br />
im Hauptmenü – anstelle<br />
sich ständig wiederholender Musikfetzen<br />
hören wir hier Ambient-<br />
Sounds vom Veranstaltungsort. Gelungen<br />
ist auch die Tonmischung<br />
des Konzertes. Obwohl die Band<br />
sehr monofon (also hauptsächlich<br />
aus dem Center-Speaker) daherkommt,<br />
werden die Surround-Lautsprecher<br />
mit reichlich Hallanteil aus<br />
dem Konzertsaal beschickt. Auf extreme<br />
Effekte hat man verzichtet<br />
und so schallt aus den Boxen ein<br />
sehr authentischer, atmosphärischer<br />
Klang. Ab und zu jedoch scheint die<br />
Gitarre aus ihrer tonalen Umgebung<br />
auszubrechen und erhält einen<br />
wunderbar schwebenden Surround-Effekt.<br />
Dank guter Mischung<br />
und HD-Sound entsteht hier eine<br />
wirklich glaubhafte Klubatmosphäre.<br />
Die musikalische Qualität der<br />
Show bewegt sich ebenfalls auf<br />
hohem Niveau. Becks einzigartiges<br />
Gitarrenspiel reicht von getragenen,<br />
verträumten Linien bis hin zum<br />
furiosen Stakkato. Mal liegt die Melodie<br />
sicher im Rhythmus der Band,<br />
mal scheint sie stur dagegen anzukämpfen.<br />
Sowohl klanglich als auch<br />
optisch wird das Konzert durch die<br />
Gastauftritte von Joss Stone und<br />
Imogen Heap aufgewertet. Überdies<br />
beehrt „Slowhand“ Eric Clapton<br />
die Show mit zwei Songs. Auch das<br />
Bild der Disc überzeugt. Als Extras<br />
gibt es Interviews mit Jeff Beck und<br />
den restlichen Mitgliedern der Band<br />
sowie ein 20-minütiges Rockabilly-<br />
Set mit den Big Town Playboys.<br />
Gitarrenunterricht in geselliger Runde – Jeff Becks<br />
makellose Spieltechnik sucht ihresgleichen<br />
Bereits mit Anfang zwanzig steht die Australierin Tal<br />
Wilkenfeld mit den Musiklegenden unserer Zeit auf<br />
der Bühne<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 65
Film<br />
Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Vielen Dank für Ihren Besuch. Wir hoffen, dass auch für<br />
Ihren Geschmack etwas dabei war. Leisten Sie uns bald wieder<br />
Gesellschaft, wenn die internationalen Musikgrößen abermals ins<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café einkehren.<br />
VON CHRISTOPH HÜTHER<br />
John Mayer – Where The Light Is<br />
<strong>Blu</strong>es/Pop/Rock<br />
Amy Winehouse – Live In London<br />
Jazz/Soul<br />
Jimi Hendrix – Live At Monterey<br />
Classic Rock<br />
US 2007 Vertrieb: Sony BMG<br />
Bildformat: 16 : 9 Tonformate:<br />
Dolby True HD 5.1 PCM 2.0<br />
Datenrate Bild: 36 Mbps<br />
Datenrate Ton: 7,9 Mbps<br />
Laufzeit: 312 min FSK: ab 6<br />
Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
UK 2007 Vertrieb: Universal<br />
Music Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
24 Mbps Datenrate Ton:<br />
3 Mbps Laufzeit: 200 min FSK:<br />
ab 12 Jahren Preis: 26 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
US 1967 Vertrieb: Universal<br />
Music Bildformat: 1 080i, 4 : 3<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
17 Mbps Datenrate Ton:<br />
3 Mbps Laufzeit: 116 min FSK:<br />
ab 0 Jahren Preis: 26 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Das ist <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>! Ob Ton, Bild oder<br />
Bonusfeatures hier stimmt einfach alles.<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Ein grundsolider Konzertmitschnitt, der aber<br />
das HD-Potenzial nicht ausschöpft.<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 4,5/10<br />
Tonqualität 5,5/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: HD ist anders diese Scheibe ist was für hartgesottene<br />
Fans.<br />
Pat Metheny Group – The Way Up (Live)<br />
Jazz<br />
B. B. King – Live At Montreux 1993<br />
<strong>Blu</strong>es<br />
Jeff Beck Live At Ronnie Scott’s<br />
<strong>Blu</strong>es/Rock<br />
US 2005 Vertrieb: Edel<br />
Records Bildformat: 16 : 9,<br />
1 080i Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 PCM 2.0 Datenrate<br />
Bild: 35 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,5 Mbps Laufzeit: 90 min FSK:<br />
ab 0 Jahren Preis: 24 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
CH 1993 Vertrieb: Edel<br />
Records Bildformat: 1 080i,<br />
16 : 9 Tonformate: DTS-HD MA<br />
5.1 PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
20 Mbps Datenrate Ton:<br />
3 Mbps Laufzeit: 114 min FSK:<br />
ab 0 Jahren Preis: 25 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
US 2007 Vertrieb: Edel<br />
Records Bildformat: 1 080i,<br />
16 : 9 Tonformate: DTS-HD MA<br />
5.1 PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
23 Mbps Datenrate Ton:<br />
3 Mbps Laufzeit: 191 min FSK:<br />
ab 0 Jahren Preis: 24 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Progressiver Jazz in Bild- und Tonqualität der<br />
Referenzklasse. Leider zu wenig Bonusmaterial.<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Der Meister in gebührender HD-Qualität,<br />
aber mit wenig Zusatzmaterial.<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Musikalisch und technisch eine sehr gute<br />
Produktion auf hochkarätigen Gastmusikern.<br />
Bilder: istockphoto/Dimos, Stock.xchng<br />
66
Musical<br />
Film<br />
Grease – Rockin' Edition<br />
Musical<br />
Filminhalt:<br />
US 1978 Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,40 : 1<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />
DTS-HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 34 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Regie: Randal Kleiser<br />
Laufzeit: 110 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Mein Gott, konnte Travolta tanzen! Ende<br />
der 1970er Jahre adaptierte Regisseur<br />
Randal Kleiser („Die blaue Lagune“) für sein<br />
Kinodebüt das erfolgreiche Broadway-Musical<br />
„Grease“ für die Leinwand. Das Ergebnis<br />
war Sex, No Drugs and Rock’n’Roll, kurzum:<br />
ein großer Spaß! Ein bunter, mitreißender,<br />
manchmal kitschiger Klassiker voller zeitloser<br />
Songs. Die Story ist ebenso flott erzählt: Nach<br />
ihrer Sommerromanze treffen sich Danny<br />
Zuko (John Travolta) und seine Urlaubsliebe<br />
Sandy Olsson (Olivia Newton-John)<br />
zufällig am Beginn des Highschool-Abschlussjahrs<br />
wieder. Eigentlich sind ihre Gefühle<br />
weiterhin vorhanden, aber Dannys Kumpel,<br />
die „T-Birds“, sowie die Mädchengang „Pink<br />
Ladies“ haben andere Pläne. Es braucht endlose<br />
Musical- bzw. Herzschmerzmomente, bis<br />
das Paar endlich im Roadster dem Himmel<br />
der Liebe entgegenschwebt. Obwohl die<br />
Inszenierung uramerikanisch wirkt und die<br />
zeitliche Einordnung (etwa 1959) schon bei<br />
Drehbeginn reichlich nostalgisch anmutete,<br />
funktioniert der Film praktisch durch die Jahrzehnte<br />
hinweg ohne Schwierigkeiten. Wer<br />
die bekannten Nummern (u. a. „Greased<br />
Lightning“ mit der berühmten Armbewegung<br />
oder „Beauty School Dropout“) noch nicht<br />
mitsingen kann, erhält auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit der<br />
Karaoke-Funktion („Rydell Sing-Along“) die<br />
Chance, das nachzuholen. Darüber hinaus<br />
bekommen Fans ausreichend Bonusmaterial<br />
geboten, darunter „Erinnerungen an Grease“<br />
(22 : 27 Minuten) sowie ein paar entfernte<br />
Szenen. Visuell macht das remasterte Bild<br />
einen dezent körnigen, allerdings sauberen<br />
Eindruck. Lediglich milde Alterserscheinungen<br />
mindern das Ergebnis der kontraststarken<br />
Wiedergabe. Die Schärfe geht in Ordnung<br />
und hält normales <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Niveau. Obwohl die<br />
deutsche Tonspur lediglich Dolby Digital 5.1<br />
verwendet, ist der Unterschied zur englischen<br />
DTS-HD-Fassung marginal. Die Dynamik hält<br />
sich in Grenzen und im Hochtonbereich liegen<br />
dezente Schwächen.<br />
MA<br />
Wow, konnte der Typ tanzen! Travolta,<br />
hier mit Olivia Newton-John, auf dem<br />
Abschlussball<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: „You‘re The One That I Want“ sagen wir zum<br />
Film und zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Bunte Bilder, beschwingter<br />
Tanzstil, viele Extras.<br />
Saturday Night Fever – 30th Anniversary Edition<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US 1977 Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,78 : 1<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />
Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 26 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: John Badham Laufzeit:<br />
119 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />
Bilder: Paramount<br />
Bereits die Anfangsszene dreht sich wie eine<br />
Discokugel. Begleitet vom Bee-Gees-Hit<br />
„Stayin’ Alive“ durchstreift Tony Manero (John<br />
Travolta), der wochentags in einem Farbenladen<br />
arbeitet, die Straßen von Brooklyn. Schuhe<br />
mit hohen Absätzen, Schlaghose, schwarze Lederjacke<br />
– er ist der Herr seines Reviers. Über<br />
die Zukunft macht sich Tony keine Gedanken.<br />
„Heute Nacht ist meine Zukunft“, lautet das<br />
Credo an jedem Wochenende, denn dann<br />
verwandelt sich Tony in einen Gott, zumindest<br />
auf der Tanzfläche. Niemand versprüht mehr<br />
Charme, niemand ist besser auf dem Parkett.<br />
Allerdings holt auch ihn irgendwann die<br />
Realität ein.<br />
Kein anderer Film verströmt intensiver das<br />
Gefühl der späten 1970er Jahre bzw. der Disco-Ära.<br />
Toupierte Haare oder hautenge Polyesterhemden<br />
gefällig? Zum 30. Geburtstag liegt<br />
nun die Special Collector’s Edition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
vor. Bemerkenswert: Fast das gesamte Bonusmaterial<br />
ist in HD-Qualität vorhanden, darunter<br />
fünf Features über die Zeit und die Entstehung<br />
des Kultstreifens. Die Bee Gees erzählen über<br />
ihre Hits (u. a. „How Deep Is Your Love“) und<br />
Falsettstimmen (12 : 37 Minuten), während<br />
die damalige Crew Spotlights auf die Dreharbeiten<br />
wirft (15 : 21 Minuten). Wer mittanzen<br />
will: Ein Kursvideo präsentiert „Tanzen wie<br />
Travolta“. Das Bild wurde sauber transferiert,<br />
wobei der Kontrast mitunter stärker sein könnte.<br />
Es fehlt etwas plastische Tiefe. Die Farbgebung<br />
vermittelt schwitzige Disco-Atmosphäre. Erwartungsgemäß<br />
bestimmt der Soundtrack den<br />
Geräuschhintergrund. Daneben fi nden die hinteren<br />
Boxen kaum Verwendung. Dafür klingen<br />
die verschiedenen Frontkanäle meist ausgewogen.<br />
Das „Night Fever“ kann kommen. MA<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Zurück auf die Tanzfl ächen der Disco-Ära.<br />
Ein Klassiker mit unvergesslichen Tanzszenen. Die<br />
Geburtstagsedition zeigt (fast) alle Extras in HD.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 67
Film<br />
Retro<br />
Dr. Seltsam oder: wie ich<br />
lernte, die Bombe zu lieben<br />
General Jack Ripper (Sterling Hayden, l.) führt<br />
seine Potenzschwäche auf die Kommunisten<br />
zurück. Grund genug für einen Nuklearschlag!<br />
Satire<br />
Filminhalt:<br />
UK 1964 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
1,37 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1, Original Mono<br />
(engl.) Datenrate Bild:<br />
29,1 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,5 Mbps Regie: Stanley<br />
Kubrick Laufzeit: 94 min FSK:<br />
ab 16 Jahren Preis: 24 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Der wahnhafte Brigadier General Jack D.<br />
Ripper (Sterling Hayden) vermutet eine<br />
kommunistische Verschwörung hinter seiner<br />
Schwäche im Bett. Wer, wenn nicht die Russen,<br />
könnte für die Verschmutzung seiner Körperflüssigkeiten<br />
verantwortlich sein? Zum Schutze<br />
des Fortbestands der amerikanischen Bevölkerung<br />
initiiert er einen Nuklearschlag gegen die<br />
Sowjetunion. Der US-Präsident Muffley (Peter<br />
Sellers) ruft den Notstand aus und versucht<br />
mit seinen militärischen Beratern, einen Dritten<br />
Weltkrieg zu verhindern. Zu allem Übel offenbart<br />
der sowjetische Botschafter Sadesky (Peter<br />
Bull) die Existenz einer Weltzerstörungsmaschine,<br />
die die UdSSR aktivieren würde, sobald<br />
die amerikanischen Bomber ihr Ziel erreichen.<br />
Während der Präsident noch mit seinem nationalsozialistischen<br />
Waffenforscher Dr. Seltsam<br />
(Peter Sellers) über die Existenz einer solchen<br />
Waffe debattiert, geben der sympathische Major<br />
T. J. „King“ Kong (Slim Pickens) und seine Crew<br />
ihr Bestes, um ihren B52-Bomber an sein Ziel<br />
zu bringen.<br />
Best-Sellers<br />
Kenner des Films wissen um die Eleganz, mit<br />
der Kubrick das problematische Thema der<br />
nuklearen Bedrohung aufgreift. Unvergesslich<br />
bleibt der weltberühmte Ritt auf der Atombombe,<br />
der auch heute noch in verschiedenen Variationen<br />
von Karikaturisten aufgegriffen wird.<br />
Kubrick selbst war sehr besorgt über das atomare<br />
Damoklesschwert, das während des Kalten<br />
Krieges über der ganzen Welt hing. So gestaltete<br />
er „Dr. Seltsam“ als satirische Metapher einer<br />
Zeit, in der die amerikanischen Vorgärten Atomschutzbunker<br />
aufwiesen und die Menschen<br />
wirklich dachten, Schreibtische würden sie bei<br />
einer nuklearen Explosion schützen.<br />
Die perfekte Besetzung, und zwar gleich in dreifacher<br />
Hinsicht, fanden die Schlüsselfi guren Dr.<br />
Seltsam, Präsident Muffl ey und Soldat Mandrake<br />
in Peter Sellers. Ursprünglich sollte er mit T. J.<br />
„King“ Kong noch eine vierte Rolle spielen. Jedoch<br />
verhinderte ein gebrochenes Fußgelenk<br />
dieses Vorhaben und Kubrick heuerte Slim<br />
Pickens an, der dank seiner Erfahrungen als Rodeo-Clown<br />
und -Reiter wie geschaffen für die<br />
Rolle war. Das Studio wollte Sellers deswegen<br />
in mehreren Rollen sehen, weil es den großen<br />
Erfolg des zuvor gedrehten Kubrick-Films<br />
„Lolita“ unter anderem diesem Publikumsliebling<br />
zuschrieb. Sein dreifacher Auftritt lohnte<br />
sich für ihn, da er mit rund einer Million Dollar<br />
Gage knapp die Hälfte des gesamten Filmbudgets<br />
für sich beanspruchte.<br />
Für sein Alter macht der Schwarz-Weiß-Film<br />
eine recht gute Figur. Auffällig sind die schwer<br />
zu ignorierende grobe Filmkörnung und die<br />
gerade noch passable Bildschärfe. Da sich aus<br />
einer Mono-Tonspur nur mit einer aufwendigen,<br />
sprich teuren Neuabmischung ansprechender<br />
Sechskanalton gewinnen ließe, hält sich der<br />
dreidimensionale Klangeindruck beim deutschen<br />
Sound in Grenzen. So ertönen die Schüsse<br />
während des Stützpunktkampfes nicht wirklich<br />
räumlich. Zumindest in der Szene, in der der<br />
Kriegsrat in der Kommandozentrale tagt, weist<br />
der Ton stellenweise einen glaubwürdigen Hall<br />
auf. Die Boni setzen sich aus zwei Making-ofs<br />
zusammen, in denen die Geschehnisse am Set<br />
gezeigt und die Beweggründe für den Film aufgegriffen<br />
werden. Je ein Nachgesang gilt Peter<br />
Sellers bzw. Stanley Kubrick und ein Interview<br />
mit einem Zeitzeugen klärt über die brenzlige<br />
Lage in den 1960ern auf. Zwei Interviews mit<br />
Peter Sellers und George C. Scott runden das<br />
Angebot ab. Über Bild-in-Bild-Kommentare bzw.<br />
Pop-up-Tafeln im Retrostil können während des<br />
Films außerdem Trivia abgefragt werden.<br />
FALKO THEUNER<br />
Dr. Seltsam: „Die Weltvernichtungsmaschinerie<br />
funktioniert verblüffend einfach. Es erfordert<br />
lediglich den Willen, es zu tun“<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Die Atmosphäre des Films ist mit dem Uralt-Ton stimmig.<br />
Dennoch: Tonfehler wurden nicht merklich korrigiert.<br />
Dynamik<br />
Der Schwarzwert ist überraschend gut. Alles andere bleibt<br />
mäßig und die Filmkörnung tritt störend in den Vordergrund.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1/2 2/2 1/2 1/2 0/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1/2 1/2 1/2 0/2 2/2<br />
Bonusmaterial 8,5/10<br />
Die Extras ziehen mit ihrer Nuklearthematik in den Bann. Auch<br />
die Beiträge zu Sellers und Kubrick beeindrucken.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 3/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Technisch gesehen keine Glanzleistung. Die genialen Extras sind<br />
in Standardaufl ösung, aber der Bild-in-Bild-Modus punktet.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
0/4 0,5/3 1/3<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Seltsam, seltsam! Obwohl die Filmhandlung<br />
unsagbar komisch ist, wird man doch nie das blöde<br />
Gefühl los, so etwas könnte tatsächlich geschehen.<br />
Bilder: Sony Pictures<br />
68
Retro<br />
Film<br />
Sternenstaub und<br />
Wüstensand<br />
Unendliche Weiten des Science-Fiction-Films. Ein paar Fixsterne des Genres<br />
sollte jeder Cineast besuchen, darunter den Wüstenplaneten „Dune“ und das<br />
Zentrum der Schöpfung in „2001: Odyssee im Weltraum“. Wer stattdessen<br />
lieber „Star Trek“ sehen möchte, blättert einfach weiter.<br />
Bilder: Stock.xchng, Warner<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 69
Film<br />
Retro<br />
Wenn sein Name fällt, erstarren viele<br />
Fans und Filmschaffende in Ehrfurcht.<br />
Regisseur Stanley Kubrick gehörte zu den<br />
bedeutendsten Vertretern seiner Zunft, obwohl<br />
oder gerade weil er eine manische Bessenheit<br />
bei der Realisierung seiner Projekte an den<br />
Tag legte. Fast jedes der fertiggestellten Werke<br />
rechtfertigt aber im Nachhinein die investierte<br />
Akribie. Kubrick forderte von Darstellern und<br />
Crew das Äußerste an Engagement, ließ Szenen<br />
bis zur Perfektion wiederholen. Beispielhaft<br />
sind die 127 Versuche, die er benötigte,<br />
um Jack Nicholsons berühmten Axt-durch-die-<br />
Tür-Auftritt („Here Is Johnny“) zu inszenieren.<br />
Bereits Jahre vorher, nach seinem Hollywood-<br />
Debüt „Spartacus“ (1960), verließ der Regie-<br />
Exzentriker das amerikanische Studiosystem.<br />
Ihm fehlte die uneingeschränkte künstlerische<br />
Freiheit bei Produktion und Endschnitt.<br />
Nachfolgend schuf er zahlreiche Klassiker,<br />
darunter das wohl ultimative Science-Fiction-<br />
Opus der Filmgeschichte. Basierend auf einer<br />
Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke entwickelte<br />
Kubrick gemeinsam mit dem Autor „2001:<br />
Odyssee im Weltraum“ (Originaltitel: „2001:<br />
A Space Odyssey“). Über die Interpretation des<br />
Werks lässt sich bis heute endlos debattieren.<br />
Menschwerdung in vier Akten<br />
Ausgangspunkt des Hauchs an Handlung ist<br />
der „Anbeginn der Menschheit“ („The Dawn<br />
Of Man“). Irgendwo in der afrikanischen Savanne<br />
kämpft eine Gruppe von Vormenschen<br />
um ihr tägliches Dasein, bis sie eines Morgens<br />
neben einem schwarzen Monolithen aufwachen.<br />
Schwarz, glänzend, präzise geformt. Die<br />
Berührung des Blocks verändert das Bewusstsein<br />
der Wesen. Zum Klang der sinfonischen<br />
Dichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard<br />
Strauss entdecken sie Knochen als Werkzeuge.<br />
In der fi nalen Szene des ersten Akts erschlägt<br />
der entstandene Homo Faber einen fremden<br />
Urmenschen mit dem Gebein. Triumphierend<br />
wird die primitive Waffe gen Himmel geschleudert.<br />
Es folgt der wohl berühmteste Schnitt:<br />
Ein ähnlich aussehender Satellit ersetzt optisch<br />
den fl iegenden Knochen. Äonen sind vergangen.<br />
Die Menschheit ist ins All aufgebrochen.<br />
Im Mondkrater Tycho fi nden Wissenschaftler<br />
einen Monolithen, der dem Exemplar aus der<br />
Eröffnungssequenz gleicht. Der nächste Entwicklungsschritt<br />
steht bevor. Beim Kontakt mit<br />
Sonnenlicht sendet die Säule ein Signal. Ende<br />
des zweiten Akts. 18 Monate weiter in der<br />
Zukunft beginnt die Jupitermission (der dritte<br />
Akt), die den Empfänger ausfi ndig machen<br />
soll. Was folgt, ist eine kosmische Reise, die in<br />
einer Katastrophe sowie der Wiedergeburt des<br />
Menschen (vierter Akt) endet.<br />
Pure visuelle Stimulanz<br />
„2001“ überschreitet viele Grenzen. Fast 25<br />
Minuten lang spricht niemand ein Wort, lediglich<br />
klassische Musik untermalt das Geschehen<br />
und selbst danach wird an Dialogen gespart.<br />
Nur wer sich auf das pure visuelle Erlebnis<br />
einlässt, fi ndet einen persönlichen, gänzlich<br />
subjektiven Zugang. Kubrick stößt durch teilweise<br />
verstörend langsame Bilder eine emotionale<br />
Ebene im Zuschauer an und stellt ihm<br />
frei, die philosophische Bedeutung der Sci-Fi-<br />
Offenbarung zu deuten. Das ist anstrengend,<br />
aber ohne Zweifel brillant. Die Inszenierung<br />
entspricht natürlich dem Zeitgeist der 1960er<br />
Jahre, wirkt jedoch immer noch realistisch. Ein<br />
Meisterwerk. Beim Einlegen der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
sollte sich übrigens niemand wundern, wenn<br />
der Bildschirm drei Minuten völlig schwarz<br />
bleibt. Im Hintergrund läuft nur Musik aus<br />
György Ligetis „Atmosphères“, bevor die vier<br />
Akte beginnen. Auf diese absichtliche Ouvertüre<br />
verzichten die meisten Fernsehausstrahlungen.<br />
Ein paar Worte zur Technik: Abgesehen<br />
von winzigen Kratzern gelingt ein solides, kontraststarkes<br />
Bild, dessen Schwarzwert ebenfalls<br />
überzeugt. Die Farbwiedergabe ist ausgesprochen<br />
kräftig. Insgesamt eine sehr scharfe Optik,<br />
die nur geringe Detailverluste zeigt. Für das<br />
Alter des Ausgangsmaterials sind wir mit der<br />
Restauration mehr als zufrieden. Akustisch hält<br />
der Dolby-Digital-5.1-Mix indes weniger Bombastisches<br />
bereit: kaum Surround-Ton, wenige<br />
Effekte, selten ein Wow-Moment. Lediglich die<br />
klassische Musik berauscht die Sinne. Gemeinsam<br />
mit den glasklaren Dialogen sollte das<br />
dem Fan aber reichen. Insbesondere deshalb,<br />
da der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mehr als zwei Stunden Bonusmaterial<br />
beiliegen – reines Audiomaterial<br />
eingerechnet. Verschiedene Videodokumentationen<br />
erlauben einen Blick auf die „Erschaffung<br />
eines Mythos“ (kommentiert von James<br />
Cameron, „Titanic“) oder die „Visionen einer<br />
vergangenen Zukunft: Die Prophezeiungen<br />
von 2001“ (21,5 Minuten). Empfehlenswert<br />
ist das Feature „Auf Kubricks Schultern“, das<br />
den Einfl uss des Werks auf spätere Filmemacher<br />
nachvollzieht. Spielberg und Co. lassen<br />
grüßen. Abschließend gibt es ein äußerst offen<br />
geführtes Interview mit Kubrick aus dem Jahr<br />
1966 (76 Minuten, ohne Video). Der Zuhörer<br />
erfährt etliche Hintergründe über den Antrieb<br />
des späteren Regie-Genies.<br />
Im Sand verlaufen<br />
Während Kubrick noch vor der ersten Mondlandung<br />
eine Form realistischer Science-Fiction<br />
etablierte, versuchte sich ein anderes Enfant<br />
terrible der Kinolandschaft rund 20 Jahre später<br />
an einem reinen Zukunftsmythos. 1984<br />
übernahm der damals 38-jährige Autorenfi l-<br />
mer David Lynch („Lost Highway“) die Regie<br />
von „Dune – Der Wüstenplanet“. Wie sich herausstellte<br />
ein Mammutprojekt, an dem sich<br />
bis dahin bereits mehrere Personen die Zähne<br />
ausgebissen hatten. Kein Wunder bei der fast<br />
900 Seiten starken, hochkomplexen Vorlage<br />
des Schriftstellers Frank Herbert. In den Augen<br />
vieler ein unverfi lmbarer Roman. Mitte der<br />
1970er Jahre scheiterte Alejandro Jodorowsky<br />
(„El Topo“) vor allem aus fi nanziellen Gründen.<br />
Seine surrealistische Vision, die neben<br />
Gestaltungsstudien des Schweizer Künstlers<br />
H. R. Giger („Alien“) auch die Mitwirkung<br />
des extrovertierten Malers Salvador Dalí (für<br />
100 000 Dollar pro Stunde!) vorsah, versandete<br />
sprichwörtlich. Einige Entwürfe von Giger<br />
Bilder: Stock.xchng, Sunfilm Entertainment, Warner<br />
70
Retro<br />
Film<br />
landeten später in dessen Bildkompendium<br />
„Necronomicon“. Produzent Dino De Laurentiis<br />
(„Roter Drache“) wagte einen weiteren Versuch<br />
1979 mit Regisseur Ridley Scott, wobei<br />
der „Alien“-Schöpfer nach sieben Monaten aus<br />
persönlichen Gründen das Handtuch warf und<br />
sich des Philip-K.-Dick-Vehikels „Blade Runner“<br />
annahm. Zusammen mit Tochter Raffaella traf<br />
De Laurentiis die Entscheidung, den jungen<br />
David Lynch zum führenden Kopf des Drehs<br />
zu machen. Das Ergebnis fällt rückwirkend<br />
zwiespältig aus. Ein formalästhetisch grandioser,<br />
aber völlig überfrachteter Hardcore-<br />
Science-Fiction-Brocken, dessen 135 Minuten<br />
Laufzeit dem Zuschauer gelegentlich das<br />
Äußerste abfordern. Worum geht’s?<br />
Die Herrscher von Arrakis<br />
Die komplette Handlung würde unseren Rahmen<br />
völlig sprengen, denn Herberts Roman<br />
entwirft ein umfassendes ökonomisches sowie<br />
ökologisches Universum. Deshalb die Kurzfassung:<br />
In ferner Zukunft herrschen verschiedene<br />
Adelshäuser über planetarische Provinzen. Der<br />
wichtigste Stern ist jedoch der Wüstenplanet<br />
Arrakis, genannt „Dune“. Nur dort fi ndet sich<br />
das „Spice“, eine bewusstseinserweiternde<br />
Droge, die die Raumfahrt erst ermöglicht.<br />
Ohne die Melange würde das bestehende<br />
Imperium zusammenbrechen. Aufgrund<br />
der immensen Bedeutung kämpfen die Familien<br />
seit Äonen um Arrakis. Als Imperator<br />
Shaddam IV. (José Ferrer) die Lehnsherrschaft<br />
über den Wüstenplaneten an Herzog Leto<br />
Atreides (Jürgen Prochnow) überträgt, löst<br />
das eine Kette von Ereignissen aus, die das<br />
elementare Gleichgewicht im Kosmos völlig<br />
verändern. Der sadistische Baron Vladimir<br />
Harkonnen plant die Vernichtung der Atreides.<br />
Parallel warten die Fremen, das unterdrückte<br />
Volk von Dune, auf die Ankunft des „Kwisatz<br />
Haderach“, eines messianischen Befreiers, der<br />
sie in die Freiheit führen wird. Krieg, Religion,<br />
Philosophie – für damals exorbitante 45 Millionen<br />
Dollar mischte Lynch das monströse<br />
inhaltliche Sortiment des Romans mit gewaltigen<br />
Bildern. Optisch ein episch-bizarres Spektakel<br />
mit tollen Darstellern (u. a. Sting, Kyle<br />
MacLachlan, Max von Sydow), das sich jedoch<br />
erzähltechnisch kaum erschließt. Nichtsdestotrotz<br />
ist „Dune“ ein Meilenstein des Genres,<br />
selbst wenn dem Resultat ewige Unzufriedenheit<br />
anhaftet.<br />
Kürzer, aber besser<br />
Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-DVD-Kombination befi ndet sich<br />
die normale Kinofassung. Darüber hinaus existiert<br />
eine über 180 Minuten lange TV-Schnittfassung,<br />
die aber von den meisten Fans (und<br />
dem Regisseur) als langatmig und überfl üssig<br />
abgelehnt wird – Lynch ließ seinen Namen<br />
durch das Pseudonym Alan Smithee ersetzen.<br />
Die vorliegende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Variante ist kürzer und<br />
verfügt über ein extrem dunkles, nicht immer<br />
detailreiches Bild. Satte Erd-, Gold- und Messingtöne<br />
bestimmen die Szenerien. Andere<br />
Farben erscheinen in der häufi g schwarzen<br />
Umgebung ebenfalls kräftig. Das Produktionsdesign<br />
gehört in die Kategorie „bemerkenswert“<br />
und kombiniert Konzepte der 1930er bis<br />
1950er Jahre mit viktorianischen Elementen.<br />
Lynch verwendete zudem architektonische<br />
Einschläge aus Venedig. Gelegentlich zieren<br />
kleine Bildartefakte den Wüstensand. Wie<br />
üblich sollte der englische DTS-HD-Mix dem<br />
deutschen PCM-2.0-Sound vorgezogen werden.<br />
Das hierzulande verwendete Tonmaterial<br />
2001: Odyssee im Weltraum<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
GB 1968 Vertrieb: Warner<br />
Bildformat: VC-1, 2,20 : 1<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Datenrate Bild: 22 Mbps<br />
Datenrate Ton: 448 kbps<br />
Regie: Stanley Kubrick<br />
Laufzeit: 148 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 26 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 8,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Ein brillanter Klassiker, der Geduld braucht.<br />
Auch aufgrund des exzellenten Bonusmaterials ein<br />
lohnenswerter Trip ins All.<br />
Weil „2001 – Odyssee im Weltraum“ mehr<br />
Fragen als Antworten bot und selbst nach Jahren<br />
weiterhin die Zuschauer faszinierte, war<br />
es kein Wunder, dass irgendwann eine Fortsetzung<br />
das Licht der Leinwand erblickte.<br />
1984 inszenierte der damals bereits mit zwei<br />
erfolgreichen Science-Fiction-Filmen bekannte<br />
Regisseur Peter Hyams („Unternehmen Capricorn“,<br />
„Outland“) den zweiten Trip zum Jupiter.<br />
Die Vorlage stammt erneut von Autor Arthur C.<br />
Clarke, dessen Roman „2010: Odyssey Two“ Hyams<br />
um etliche Passagen kürzte, aber dafür den<br />
moralischen Unterton unterstrich. Die Handlung:<br />
Im Jahr 2010 startet eine amerikanisch-russische<br />
Crew, um das Rätsel der gescheiterten Mission sowie<br />
des Monolithen zu lösen. Dr. Heywood Floyd<br />
(Roy Scheider) muss sich während der Reise allerdings<br />
auch immer intensiver mit den fernen Auswirkungen<br />
des Kalten Krieges auseinandersetzen.<br />
Deutlich stärker als der Klassiker ist das Nachfolgeprojekt<br />
ein Produkt seiner Zeit. Mittelprächtige<br />
Spezialeffekte, ein weniger zukunftsorientiertes<br />
Design sowie der politische Kontext prägen den<br />
Film. Kubrick ließ übrigens viele Modelle, unter<br />
anderem das Raumschiff Discovery, nach „2001“<br />
zerstören, weshalb anhand von Fotos neue erstellt<br />
werden mussten. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint das<br />
Material teilweise mit starker Körnung und Bildfehlern,<br />
demzufolge ist die Qualität eher durchschnittlich.<br />
Zumindest Schärfegrad sowie Schwarzwert<br />
entsprechen den allgemeinen Anforderungen. Der<br />
wirkt überhöht, unsauber und deutlich zu laut.<br />
Außerdem fehlt das Surround-Gefühl. Auf der<br />
beiliegenden DVD fi ndet man hauptsächlich<br />
textlich niedergelegtes Bonusmaterial. Interessant,<br />
um die Hintergrundlücken zu füllen. Ein<br />
Making-of sowie zahlreiche geschnittene Szenen<br />
(beides in SD-Qualität) beschließen die<br />
Scheibe.<br />
MARIO HESS<br />
Dune – Der Wüstenplanet<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
US 1984 Vertrieb: S u n fi l m<br />
Entertainment Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
PCM 2.0 Dolby Surround,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 15 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: David Lynch Laufzeit:<br />
135 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 5,5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Entstaubte Variante der bislang besten<br />
„Dune“-Verfi lmung in originaler Kinoschnittfassung.<br />
Soundtechnisch allerdings eine wüste Angelegenheit.<br />
2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
US 1984 Vertrieb: S u n fi l m<br />
Entertainment Bildformat:<br />
2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />
Digital 5.1, Dolby True HD 5.1<br />
(engl.) Datenrate Bild:<br />
28 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Regie: Peter Hyams<br />
Laufzeit: 115 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Solide Sci-Fi-Fortsetzung mit guten<br />
Darstellern, aber ohne die Intensität von „2001“. Visuell<br />
interessant, wenngleich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Optik schwächelt.<br />
Kontrast stimmt ab der zweiten Filmhälfte, sobald<br />
die Erde verlassen wird. Akus-tisch schlägt die<br />
englische Dolby-True-HD-5.1-Spur den restaurierten<br />
deutschen Dolby-Digital-Ton nur knapp. Letzterem<br />
fehlt ein Hauch an Dynamik. Außer einem<br />
rund neun Minuten langen Making-of wurde<br />
lediglich der Trailer als Bonusfeature beigelegt.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 71
Film<br />
Retro<br />
Star Trek – Das Original<br />
Bereits in der letzten Ausgabe beschäftigte uns das Raumschiff Enterprise<br />
und seine Besatzung. Diesmal beamen wir uns an Bord der ersten sechs<br />
Classic-Kinofi lme, die nun in einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlerbox vorliegen.<br />
Top-Ausstattung<br />
Star Trek I–VI Box (Remastered)<br />
Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs<br />
Enterprise, das insgesamt drei Jahre und 79<br />
Folgen lang unterwegs war, um neue Welten,<br />
Lebensformen und Zivilisationen zu entdecken.<br />
Danach verschwand die Crew der Sternenflotte<br />
von den TV-Bildschirmen. Erst 1979 tauchten<br />
Kirk, Spock und Co. in Spielfilmlänge<br />
wieder auf. Unter der Regie des inzwischen<br />
verstorbenen Robert Wise („Andromeda“)<br />
entstand „Star Trek: The Motion Picture“<br />
(Originaltitel), in dem die alte Mannschaft<br />
mit generalüberholtem Schiff versucht, eine<br />
Energiewolke von der Erde fernzuhalten.<br />
Ursprünglich als Pilot für eine Nachfolgeserie<br />
konzipiert („Star Trek: Phase 2“) verschlang das<br />
Projekt damals unglaubliche 40 Millionen Dollar.<br />
Visuell orientiert sich die abendfüllende Exkursion an<br />
Klassikern wie „2001: Odyssee im Weltraum“ sowie<br />
„Krieg der Sterne“. Aus heutiger Sicht ist die hier vorliegende<br />
Kinoversion von „Star Trek: Der Film“ allerdings<br />
ein teilweise recht langatmig inszeniertes Konglomerat aus<br />
fast philosophischen Momenten, opulenten Kamerafahrten<br />
und bekannten Versatzstücken. Vom Staub der Jahre befreit,<br />
wirkt die Optik in HD beeindruckend. Nie<br />
sah das „Star Trek“-Universum besser<br />
aus. Abgesehen von leichtem<br />
Kantenflimmern bei Modelltricks<br />
sowie manch<br />
anachronistisch<br />
wirkenden Effekten<br />
erstrahlt das<br />
All förmlich. Der<br />
Schwarzwert ist<br />
exzellent, bunte<br />
Bilder: Paramount Home Entertainment<br />
72
Retro<br />
Film<br />
Star Trek: Raumschiff Enterprise –<br />
Staffel 1 (Remastered)<br />
Der Stapellauf des generalüberholten Raumschiff s Enterprise<br />
unter Regie von J. J. Abrams gelang mit maximaler<br />
Warp-Geschwindigkeit. Wer die ursprüngliche Realität<br />
noch einmal nachvollziehen will, erhält aktuell die komplette<br />
erste Staffel der Originalserie als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Variante.<br />
Diese ist befreit vom Sternenstaub und mit modernen<br />
CGI-Effekten angereichert. Optisch ein digital perfektioniertes<br />
Vergnügen, akustisch leider nur deutscher 2-Kanal-Mono-Sound.<br />
In englischer Sprache liegt DTS-HD MA<br />
7.1 vor. Tolle Features über den Restaurierungsprozess<br />
sowie exklusives BD-Live-Material von der Fedcon 2009<br />
machen das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket zur ultimativen Trekkie-Box.<br />
Flächen leuchten kräftig und lediglich die grauen<br />
Uniformen sind gewöhnungsbedürftig. Klanglich<br />
gibt’s in deutscher Sprache nur frontalen<br />
Dolby-Digital-2.0-Sound, weshalb echte Fans<br />
auf die englische Tonspur wechseln sollten. Höhepunkte<br />
der Box: mehrere Stunden Bonusmaterial,<br />
wobei jeder Film seine exklusiven Inhalte<br />
besitzt, mitunter sogar bisher unveröffentlichtes<br />
Material. Im Extra-Menü des ersten Auftritts finden<br />
sich unter anderem das empfehlenswerte<br />
HD-Feature „Eine lange Reise: Das Drehbuch<br />
zum ersten Film“ (10 : 44 Minuten). Wie auf den<br />
folgenden Discs gibt es eine sogenannte Computerdatenbank,<br />
die während des laufenden<br />
(englischen) Films bestimmte Begrifflichkeiten<br />
textlich erklärt. Ebenso hilfreich wie skurril sind<br />
sechs verteilte Pseudo-Geschichtslektionen der<br />
Sternenflottenakademie (z. B. Disc eins: „Das<br />
Geheimnis hinter V’ger“). Als BD-Live-Funktion<br />
ist jeweils ein „Star Trek“-Quiz abrufbar.<br />
Khans Rückkehr<br />
Weil „Star Trek: Der Film“ seine Mission an den Kinokassen<br />
erfüllte, legten die Macher „Star Trek II:<br />
Der Zorn des Khan“ nach. Gemeinsam mit<br />
Produktionslegende Harve Bennett weitete Regisseur<br />
Nicholas Meyer das cineastische Leben<br />
der Enterprise-Besatzung aus. Der Kampf gegen<br />
Bösewicht Khan und um die Genesis-Technologie<br />
thematisierte neben der Haupthandlung das<br />
fortschreitende Altern der Figuren bzw. konfrontierte<br />
die Zuschauer mit dem Tod. Spannend,<br />
actionlastig, jedoch vor allem emotional ergreifend,<br />
besitzt dieser Auftritt sämtliche Faktoren,<br />
die Trekkies erwarten. Der Film wurde für die<br />
Box komplett restauriert. Von Unsauberkeiten<br />
des Masters digital befreit, verfügt die Scheibe<br />
über gute Schärfe- und Kontrastwerte, die<br />
einzig von gelegentlichem Bildrauschen getrübt<br />
werden. Akustisch sind kaum Veränderungen<br />
zum ersten Flug hörbar. Im ausufernden Bonusmaterial<br />
stechen ein Feature zur Story-Entstehung<br />
(„Captain’s Log“, 27 : 21 Minuten), die<br />
Originalinterviews mit den Darstellern sowie ein<br />
kurzer Nachruf auf Khan-Schauspieler Ricardo<br />
Montalban („Fantasy Island“) heraus. Rückblickend<br />
bildet „Der Zorn des Khan“ mit den beiden<br />
folgenden Abschnitten „Star Trek III: Auf der<br />
Suche nach Mr. Spock“ und „Star Trek IV: Zurück<br />
in die Gegenwart“ eine Art abgeschlossene<br />
Trilogie. Der dritte Part zeigt die Rückkehr zum<br />
Genesis-Planeten, auf dem Spocks Rettung ansteht.<br />
Nach Abschluss der Aufgabe muss die<br />
Enterprise mit Walgesängen eine außerirdische<br />
Sonde von der Vernichtung der Welt abhalten.<br />
Beide Folgen inszenierte Leonard Nimoy alias<br />
Spock persönlich. Zwar waren diese Fortsetzungen<br />
jeweils sehr ertragreich, aber „Die Suche<br />
nach Mr. Spock“ entpuppte sich eher als<br />
durchschnittliches, weil recht konstruiertes Sci-<br />
Fi-Spektakel. „Star Trek IV“ sprüht dagegen vor<br />
Selbstironie und greift mit seiner ökologischen<br />
Botschaft in eine ungewöhnliche Genre-Nische.<br />
Technisch sind sich die dritte und vierte Disc<br />
ähnlich, d. h. im Bildsegment sehr gelungen. Wer<br />
immer schon wissen wollte, weshalb Klingonen<br />
ihre Stirnfalten bekamen oder was Georg Lucas’<br />
Firma Industrial Light & Magic mit „Star Trek“ zu<br />
tun hat, kann das im Bonusabschnitt erfahren.<br />
„Zurück in die Vergangenheit“ beinhaltet unter<br />
anderem ein Greenpeace-Feature, einen Beitrag<br />
zum Thema Zeitreisen und die Highlights<br />
des Pavel Chekov (6 : 09 Minuten/HD).<br />
Langsamer Abschied<br />
Bei der fünften Durchquerung des Alls nahm<br />
William Shatner auf dem Regiestuhl Platz. Insgesamt<br />
ist „Star Trek V: Am Rande des Universums“<br />
aber ein Rückschritt. Hölzerne Darbietungen,<br />
Western- und Endzeitelemente, alberne<br />
Trick-Shots sowie ein überfrachteter Plot brachten<br />
die Macher dahin, wohin sie eigentlich nie<br />
wollten. Wozu Gott ein Raumschiff braucht, wissen<br />
auch wir nicht, indes enthält die Disc statt<br />
2.0 endlich einen deutschen Dolby-Digital-5.1-<br />
Mix. In den Extras blicken Nimoy und Bennett<br />
altersmilde, jedoch kritisch auf die Dreharbeiten.<br />
Kameras begleiten zudem den zwischenzeitlich<br />
verstorbenen James Doohan (Scotty) zur<br />
Sternübergabe auf dem Walk of Fame (3 : 10<br />
Minuten/SD). „Star Trek VI: Das unentdeckte<br />
Land“ beschließt die Box mit einem der besten<br />
Auftritte. Glasnost und Perestroika ziehen in die<br />
Föderation ein. Unsere Tipps für das Bonusmaterial:<br />
„DeForest Kelley – ein Tribut“, „Wie alles<br />
begann“ (9 : 45 Minuten/SD) und „Klingonen<br />
und Shakespeare“ (23 : 04 Minuten/HD). Sollten<br />
Sie immer noch mehr brauchen: Disc sieben<br />
vereinigt Shatner, Nimoy, Patrick Stewart,<br />
Jonathan Frakes und Whoopi Goldberg für ein<br />
dreiteiliges Interview.<br />
MARIO HESS<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Mit der Enterprise visuell ins 21. Jahrhundert.<br />
Die Originalserie in optimaler Qualität bei Bild, Ton und<br />
Spezialeffekten. Für Fans ein Muss.<br />
Bewertung Disc<br />
US 1966–1969 Vertrieb:<br />
Paramount Home<br />
Entertainment Bildformat:<br />
MPEG-4, 4 : 3 Tonformate:<br />
Mono Regie: David Alexander,<br />
Robert Butler, Marvin J.<br />
Chomsky u. a. Laufzeit:<br />
1 459 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 52 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Star Trek I–VI Box (Remastered)<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
US 1979–1991 Vertrieb:<br />
Paramount Home<br />
Entertainment Bildformat:<br />
MPEG-4, 2.35 : 1 Tonformate:<br />
DD 5.1, Dolby Stereo Regie:<br />
Leonard Nimoy, William<br />
Shatner, Robert Wise u. a.<br />
Laufzeit: 665 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 96 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Die sechs Filmabenteuer der Classic-Crew<br />
sahen nie besser aus als auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Absoluter<br />
Kultstatus mit nostalgischem Flair.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 73
Film<br />
Importtest<br />
Der fremde Sohn (Changeling)<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
Clint Eastwood<br />
US 2008 Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
30,5 Mbps Datenrate Ton:<br />
3,3 Mbps Regie: Clint<br />
Eastwood Laufzeit: 142 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 28<br />
Euro Start: Import erhältlich<br />
„Fang nie einen Streit an. Sei aber immer<br />
derjenige, der ihn beendet“<br />
Im Jahr 1928 geschieht in Los Angeles das<br />
Unfassbare: Als die alleinerziehende Mutter<br />
Christine Collins (Angelina Jolie) an einem<br />
Samstagabend im März nach Hause kommt,<br />
findet sie das Haus verlassen vor. Ihr neunjähriger<br />
Sohn Walter Collins (Gattlin Griffith) bleibt<br />
Schauspieler, Regisseur,<br />
Produzent, Musiker, Dramatiker<br />
Mit seinen 79 Jahren gehört Clint Eastwood<br />
noch lange nicht zum alten Eisen<br />
im Filmgeschäft. Im Gegenteil: Als Regisseur<br />
und Produzent befi ndet er sich gerade<br />
auf dem Höhepunkt seines Schaffens.<br />
In seine Filme bringt er alle Erfahrungen<br />
ein, die er im Laufe seiner langen Karriere als Schauspieler und Regisseur<br />
gesammelt hat. Zudem komponiert er die gefühlvollen Melodien<br />
für seine Dramen selbst und setzt damit jedem seiner Werke<br />
den unverkennbaren Eastwood-Stempel auf. Als Schauspieler war er<br />
im Kino gerade in „Gran Torino“ zu sehen, dem vorerst letzten Film,<br />
für den er vor der Kamera stand. Umso mehr Zeit bleibt ihm für seine<br />
Regiearbeit, die er momentan für das Drama „The Human Factor“<br />
ausübt, in dem Morgan Freeman („Million Dollar Baby“) Nelson<br />
Mandela spielt.<br />
Seine wichtigsten Dramen im Überblick:<br />
Gran Torino (2008)<br />
Letters From Iwo Jima (2006)<br />
Flags Of Our Fathers (2006)<br />
Million Dollar Baby (2004)<br />
Mystic River (2003)<br />
Die Brücken am Fluss (1995)<br />
Perfect World (1993)<br />
Erbarmungslos (1992)<br />
trotz intensiver Suche in der Nachbarschaft<br />
verschollen. Die Polizei vertröstet sie auf den<br />
nächsten Tag, da Vermisstenanzeigen erst 24<br />
Stunden nach dem Verschwinden einer Person<br />
aufgegeben werden können. Fünf lange<br />
Monate streichen ohne ein Lebenszeichen<br />
von dem Jungen ins Land. Dann plötzlich die<br />
erlösende Nachricht: Die Polizeibehörde von<br />
Los Angeles hat Walter gefunden, wohlauf<br />
und unversehrt. Bei der Wiedervereinigung am<br />
Bahnhof erkennt Christine Collins jedoch, dass<br />
es sich bei dem Kind vor ihr nicht um ihren<br />
Sohn handelt. Das Horrorszenario ist perfekt,<br />
als der zuständige Captain J. J. Jones (Jeffrey<br />
Donovan) sie aus Publicity-Gründen überredet,<br />
den Jungen erst einmal „versuchsweise“ mit<br />
nach Hause zu nehmen. Obwohl der Verbleib<br />
von Walter immer noch ungeklärt ist, wird sein<br />
Fall zu den Akten gelegt. Christine Collins bleibt<br />
nur noch der Kampf gegen die Obrigkeit.<br />
Reverend Briegleb (John Malkovich, l.) hilft<br />
Christine Collins (Angelina Jolie) bei ihrem Kampf<br />
gegen das Los Angeles Police Department<br />
Ungewisses Schicksal<br />
Bekanntermaßen schreibt das wahre Leben<br />
die erstaunlichsten Geschichten. So fi elen die<br />
Akten des tatsächlichen Collins-Falls kurz vor<br />
ihrer Vernichtung in die Hände des Journalisten<br />
J. Michael Straczynski, der sie nach intensiver<br />
Recherche in ein Drehbuch umwandelte. Vieles<br />
bleibt bis heute ungeklärt. Fakt ist jedoch, dass<br />
die bis zu diesem Zeitpunkt in L. A. bestehenden<br />
Gesetze allein durch das unnachgiebige<br />
Bestreben einer Mutter, die nach ihrem Kind<br />
suchte, empfi ndlich ins Wanken gerieten.<br />
Clint Eastwood zeigte sich von der Thematik<br />
und dem Drehbuch begeistert und ließ sich<br />
schnell als Regisseur für das Projekt gewinnen.<br />
Als Spezialist für tief bewegende Dramen<br />
inszenierte der Altmeister gleich mehrere unverzeihliche<br />
Taten, um sie ausgiebig von allen<br />
Seiten zu betrachten. Seine Figuren sind glaubhaft,<br />
menschlich und lassen das Publikum über<br />
ihre Handlungen und die Last ihrer Schuld richten.<br />
Angelina Jolie spielt die engagierte Mutter.<br />
Zunächst war die 33-jährige Schauspielerin<br />
skeptisch, was ihre Rolle anbelangt: „Ich wollte<br />
keinen Film über Kindesentführung machen,<br />
weil ich glaube, dies bringt bestimmte ungute<br />
Dinge in deine Umgebung, in deine Gedanken<br />
und in deine Welt.“ Doch dann ließ sie die Geschichte<br />
dieser starken Frau nicht mehr los und<br />
sie willigte sehr zur Freude der Produzenten<br />
ein. Jolies glaubhafte Emotionalität ist immer<br />
passend zur Situation und trägt sehr zur realistischen<br />
Erzählweise bei.<br />
Transfertechnisch ist der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kaum etwas<br />
anzukreiden. Neben den stilistisch gedämpften<br />
Farben erscheint der Kontrast leicht überzogen.<br />
In hellen Bereichen sind dennoch sehr viele<br />
Details sichtbar. Die UK-Version beinhaltet neben<br />
der englischen DTS-HD-MA-Fassung auch<br />
eine deutsche DTS-Tonspur. Genretypisch ist<br />
der Soundmix die meiste Zeit über sehr ruhig<br />
und unspektakulär. Blitzlichtgewitter in der<br />
Journalistenmenge sowie Bürogeräusche verweisen<br />
auf eine dezente, aber durchaus ansprechende<br />
Räumlichkeit. Das Bonusmaterial<br />
zeigt sich auf den ersten Blick spärlich. So sind<br />
nur zwei Featurettes (insgesamt 18 Minuten)<br />
über Angelina Jolie und Clint Eastwood sowie<br />
über den echten Fall direkt anwählbar. Über<br />
die U-Control-Funktion kann jedoch aus drei<br />
Bild-in-Bild-Beiträgen gewählt werden. Spur<br />
eins beinhaltet Ausschnitte aus dem echten<br />
Archivmaterial zum Fall, Spur zwei zeigt das<br />
heutige Los Angeles, sobald im Film ein Schauplatz<br />
im Look der 1920er Jahre auftaucht. Das<br />
letzte Bild-in-Bild-Video wirft einen Blick hinter<br />
die Kulissen und ersetzt damit das fehlende<br />
Making-of bzw. den Audiokommentar.<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Dezent, aber wirksam überraschen die Hintergrundgeräusche<br />
durch ihre Präsenz. Die Räumlichkeit bleibt situationsabhängig.<br />
Dynamik<br />
Transfertechnisch wurde gute Arbeit geleistet. Was im Kino einen<br />
guten Eindruck machte, setzt auch auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Akzente.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Für die Präsentation spricht die U-Control-Funktion. Nach<br />
Belieben können Infos hinzu- oder weggeschaltet werden.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Für ein stilles Drama zeigt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Qualitäten. Dennoch ist<br />
sie kein Must-have, das in HD-Qualität geschaut werden muss.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 0,5/3 1,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Clint Eastwood hat’s immer noch drauf! Wen<br />
das ungewisse Schicksal von Walter und seiner Mutter<br />
gefesselt hat, den lässt es so schnell nicht wieder los.<br />
Bilder: Universal<br />
74
David Frost (Michael Sheen) bei einem unangenehmen<br />
Telefonat mit Nixons Berater Brennan<br />
(Kevin Bacon): „Wie definieren Sie Watergate?“<br />
Als gewiefter Rhetoriker<br />
und scharfsinniger<br />
Taktiker ist der<br />
ehemalige US-Präsident<br />
Richard Nixon<br />
(genial: Frank Langella)<br />
kein leichter<br />
Gegner für Frost<br />
Importtest<br />
Film<br />
Frost/Nixon<br />
Bilder: Universal<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US, UK, FR 2008 Vertrieb:<br />
Universal Bildformat: VC-1,<br />
2.35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 25,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,6 Mbps<br />
Regie: Ron Howard Laufzeit:<br />
122 min FSK: ab 6 Jahren<br />
Preis: 26 Euro Start: Import<br />
erhältlich<br />
Die Konfrontation des aufstrebenden Talkmasters<br />
David Frost und des US-Präsidenten<br />
Richard Nixon im Sommer 1977 ging<br />
als Duell der Superlative in die Geschichte des<br />
amerikanischen Fernsehens ein. Auch Jahre<br />
nach dem Event wird darüber gesprochen, was<br />
nicht zuletzt an Peter Morgans Theaterstück<br />
von 2006 liegt. Für Ron Howards („The Da<br />
Vinci Code – Sakrileg“) Filmumsetzung schrieb<br />
Morgan ebenfalls das Skript. Drei Jahre nachdem<br />
Nixon (Frank Langella) aufgrund des Watergate-<br />
Skandals sein Amt niederlegte, wittert er in<br />
dem von Frost (Michael Sheen) angebotenen<br />
Fernsehinterview eine einmalige Chance auf<br />
Wiederwahl. Mit seinem argumentatorischen<br />
Geschick will er das Gespräch so lenken, dass<br />
ihm die amerikanische Bevölkerung wieder Vertrauen<br />
schenkt. Frost wiederum möchte mit einer<br />
kleinen Gruppe aus Beratern das Interview des<br />
Jahrhunderts bestreiten, in dem Nixon mit allen<br />
unangenehmen Vorfällen konfrontiert wird, die<br />
während seiner Amtszeit und durch sein Verschulden<br />
geschehen sind. Ein psychologischer<br />
Wettkampf entbrennt, der durch eine unerwartete<br />
Wendung das Leben beider Kontrahenten verändert.<br />
Visuell ist der Film in drei Ebenen unterteilt.<br />
Zuerst werden Originalaufnahmen eingeblendet:<br />
körnig, unscharf, schwarz-weiß mit leichtem<br />
Gelbstich. Als zweite Ebene wurden (inszenierte)<br />
Schnipsel von Interviews mit den Beteiligten<br />
eingefügt, die im Rahmen der Aufbereitung<br />
des damaligen Fernsehereignisses durchgeführt<br />
wurden. Diese driften mit ihren gedämpften Farben<br />
ins Bläuliche, Kalte ab. Hier leidet auch das<br />
Schwarz unter dem Farbfi lter. Die Hauptebene<br />
wiederum zeigt das eigentliche Event, also das<br />
Interview zwischen Frost und Nixon, wie es dazu<br />
kam und welche Folgen es hatte.<br />
Kontrastspiele<br />
Hier spielt die Bildqualität ihre volle Stärke aus,<br />
mit sattem Schwarz und geringfügig getönten,<br />
warmen Farben. Der Stil erinnert wegen der<br />
erdigen Färbung, der natürlichen Hauttöne und<br />
des satten Pfl anzengrüns an die 1970er Jahre.<br />
Verstärkt wird dieser Effekt durch einen überhöhten<br />
Kontrast, der in den Räumlichkeiten harte<br />
Schatten wirft und bei starker Sonneneinstrahlung<br />
in den Gesichtern der Darsteller große helle<br />
Flächen zeichnet. In einigen Szenen verteilt sich<br />
das Licht der Scheinwerfer und der durch die<br />
Fenster dringenden Sonne etwas weicher über<br />
das Bild, sodass die Konturen nicht mehr ganz<br />
so stark herausstechen. Neben der englischen<br />
DTS-HD-MA-Tonspur enthält der UK-Import auch<br />
einen deutschen DTS-5.1-Mix. Wie für dialoglastige<br />
Filme typisch, kommen die Sounds hauptsächlich<br />
von vorne. Szenen wie die Publikumsansammlung<br />
vor dem ersten Interview könnten<br />
räumlicher gestaltet sein. Die hinteren Boxen<br />
fi nden größtenteils für die Musik Verwendung.<br />
Die Extras sind ein gelungener Mix aus zeitgeschichtlichem<br />
Hintergrund und Produktionsnotizen<br />
zum Film. Lohnenswert sind auch die 30<br />
Minuten unveröffentlichter Szenen. Obwohl der<br />
Audiokommentar nicht im Menü zu fi nden ist,<br />
lässt er sich anwählen. Das möglicherweise interessanteste<br />
Feature konnten wir trotz Ankündigung<br />
auf der Verpackung leider nicht entdecken:<br />
Die „Nixon Chronicles“, bei denen per Branching<br />
die originalen Interviewteile mit den Filmszenen<br />
verglichen werden.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Hauptsache ist, dass die Dialoge klar und deutlich und vor allem<br />
in ihrer ganzen rhetorischen Gewalt herüberkommen.<br />
Dynamik<br />
Die Licht- und Schattenästhetik verleiht dem äußerlich ruhigen<br />
Geschehen eine aufwühlende Spannung.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1/2 1/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Besonders die aufbereiteten Fakten über das echte Interview<br />
haben es uns angetan. Hier wurde sehr gut recherchiert.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Es ist schon toll, die Schweißperlen auf Richard Nixons Oberlippe<br />
erkennen zu können. Wirklich umhauend ist aber keine Szene.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 0,5/3 1,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Hypnotisch, eindringlich, genial – das<br />
Gespräch zwischen Frost und Nixon ist ein Kampf<br />
zwischen David und Goliath.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 75
Film<br />
Mini-Tests<br />
Twilight<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Genre: Action Vertrieb:<br />
Concorde Home Entertainment Bildformat:<br />
VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD MA 5.1 Datenrate Bild:<br />
28 Mbps Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Catherine Hardwicke<br />
Laufzeit: 122 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 18 Euro Start: erhältlich<br />
Vampire sind momentan schwer angesagt, vor<br />
allem die romantischen <strong>Blu</strong>tsauger von Autorin<br />
Stephenie Meyer. Die Verfi lmung des ersten Teils<br />
ihrer „Twilight“-Serie beinhaltet dementsprechend<br />
alle Zutaten für düsteren Herzschmerz.<br />
Die 17-jährige Isabella Swan (K. Stewart) zieht<br />
in eine öde Kleinstadt. Hochtragisch, wäre da<br />
nicht der geheimnisvolle Edward. Aufgepeppt<br />
mit dunkler Hochglanzoptik, Tennie-Zuckerguss<br />
sowie nett-belanglosen Darstellern gelingt<br />
eine Actionromanze für jugendlich-verträumte<br />
Vampirfans. Düster-bleich sowie grünblaustichig<br />
wirkt das stetig verfremdete Bild. Ansonsten<br />
rocken Soundtrack und das BD-Live-Feature. MA<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Harmlose, aber unterhaltsame <strong>Blu</strong>tsaugerromanze<br />
mit stylisher Optik. Extras für Vampirfans gibt’s<br />
praktisch literweise.<br />
Big Trouble In Little China<br />
Filminhalt:<br />
US 1986 Genre: Action/Fantasy<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS 5.1, DTS-HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 28 Mbps Datenrate Ton:<br />
768 kbps Regie: John Carpenter<br />
Laufzeit: 99 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 22 Euro Start: 26. Juni 2009<br />
Wenig erfolgreich, nichtsdestotrotz spektakulär<br />
war dieser Fantasy-Martial-Arts-Genre-Mix<br />
von Regieveteran J. Carpenter. In prächtiger<br />
Chinatown-Kulisse darf Trucker Jack Burton<br />
(K. Russell) zwei grünäugige Schönheiten vor<br />
dem uralten Geist David Lo Pan retten. Das ist<br />
genauso actionreich wie humorvoll inszeniert<br />
und mischt unverdrossen Elemente aus fernöstlichen<br />
Mythen mit US-Heldenklischees. Gänzlich<br />
CGI-freie Spezialeffekte sorgen für nostalgischen<br />
1980er-Jahre-Spaß. Gelegentliche Bildfehler sowie<br />
blässliche Optik mindern das Vergnügen<br />
kaum. Großartig fi nden wir das Glückskeks-<br />
Menü: „Alles eine Frage der Refl exe!“ MA<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Merkt euch, was der alte Jack Burton sagt:<br />
temporeicher Action-Hokuspokus mit übersinnlichem<br />
Spaßfaktor. Geheimtipp für Fantasy-Fans.<br />
Leaving Las Vegas<br />
Filminhalt:<br />
FR, US, GB 1995 Genre: Drama<br />
Vertrieb: Kinowelt Bildformat:<br />
VC-1, (1,85 : 1) Tonformate: DTS<br />
2.0, DTS-HD MA 2.0 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 23 Mbps Datenrate Ton:<br />
768 kbps Regie: Mike Figgis Laufzeit:<br />
111 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 19 Euro Start: erhältlich<br />
Sterben „On The Rocks“. In 30 Tagen will sich<br />
Alkoholiker Ben Sanderson (N. Cage) zu Tode<br />
saufen. Im Neonlicht der Wüstenmetropole Las<br />
Vegas triff t er die Prostituierte Sera (E. Shue).<br />
Aus den Grenzexistenzen werden Liebende,<br />
allerdings ohne Perspektive. Konsequent führt<br />
Drama-Experte Mike Figgis diese selbstzerstörerische<br />
Romanze bis zum bitteren Ende. Der Film<br />
wurde komplett auf Super-16-Millimeter-Material<br />
gedreht. Meist sehr dunkel gehalten, verliert<br />
das Material auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> leicht an Schärfe und<br />
Tiefe. Der jazzige Soundtrack unterstreicht den<br />
melancholischen Unterton. In SD-Qualität: Rund<br />
30 Minuten kaum bemerkenswerte Extras. MA<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Kompromisslos depressive Romanze, welche<br />
die Flasche bis zur Neige leert. Grandioser Hauptdarsteller,<br />
mittelmäßige HD-Qualität.<br />
Ganz oder gar nicht<br />
Filminhalt:<br />
GB 1997 Genre: Drama Vertrieb:<br />
20th Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, (1,85 : 1) Tonformate: DTS<br />
5.1 DTS HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 30 Mbps Datenrate<br />
Ton: 768 kbps Regie: Peter Cattaneo<br />
Laufzeit: 88 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 22 Euro Start: 26. Juni 2009<br />
„You Can Leave Your Hat On“ – der im Song von<br />
Tom Jones genannte Hut fällt am Ende dieser<br />
sozialkritischen Brit-Komödie ebenfalls. Gaz<br />
(Robert Carlyle) und seinen Kumpels leben in<br />
Sheffi eld und haben schon lange keine Jobs<br />
mehr. Dafür aber Unterhaltszahlungen und jede<br />
Menge Geldsorgen. Als ihnen auffällt, dass die<br />
Damenwelt für eine Chippendales-Strip-Show<br />
gerne bezahlt, plant die Truppe eigenen Körpereinsatz.<br />
Viel witziger oder warmherziger als<br />
dieser preisgekrönte Low-Budget-Film lässt sich<br />
die schwere Thematik kaum darstellen. An Bild<br />
bzw. Ton gibt’s wenig auszusetzen. Bonus-Tipp:<br />
Nicht verwendete Szenen (33 : 35 Minuten). MA<br />
Die Schwerter des Königs<br />
Filminhalt:<br />
US 2007 Genre: Fantasy Vertrieb:<br />
Splendid Entertainment Bildformat:<br />
VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD 7.1 Datenrate Bild:<br />
24 Mbps Datenrate Ton: 2 Mbps<br />
Regie: Uwe Boll Laufzeit: 162 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 19 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Hurra! Die beste Spielverfi lmung vom Gewinner<br />
der goldenen Himbeere 2009 gibt’s nun als 162-<br />
Minuten-Fassung (!). Regieexport Uwe Boll präsentiert<br />
mimische Handkantenschläge von Jason<br />
Statham, der sich als Farmer (kein Witz!) durch<br />
das Königreich Ehb prügelt. Für den drögen<br />
Fantasy-Langweiler engagierte er eine stattliche<br />
Riege an B-Movie-Stars und durfte unglaubliche<br />
60 Millionen Dollar verpulvern. Genrefans<br />
amüsiert das gehobene Dilettantismusspektakel<br />
wohl trotzdem. Technisch spendiert uns Boll<br />
scharfe, grünstichige Bilder und einen vom<br />
Bombast-Score erschlagenen 7.1-Surround-Mix.<br />
Wie immer Top: der Audiokommentar. MA<br />
Far Cry – Director’s Cut<br />
Filminhalt:<br />
DE 2008 Genre: Horror Vertrieb:<br />
Splendid Entertainment Bildformat:<br />
VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
24 Mbps Datenrate Ton: 3 Mbps<br />
Regie: Uwe Boll Laufzeit: 94 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 22 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Uwe Boll, die Zweite. Der hochproduktive Regisseur<br />
aus Wermelskirchen engagierte u. a. Til<br />
Schweiger als Ex-Elitesoldaten Jack Carver, der<br />
grimmig gegen genmanipulierte Supersoldaten<br />
antritt. Laut Schweiger war das Skript „nicht<br />
sooo schlecht“ und Boll bewirbt sein Werk als<br />
lustigen Actioner à la „Bad Boys“. Heraus kam<br />
allerdings ein völlig unlustiger Krawallstreifen<br />
mit dümmlichen Dialogen. Die Qualität der Disc<br />
schwankt ebenso wie der Spaß am Trash-Faktor.<br />
Nächtliche Szenen sind zu dunkel. Die Effekte<br />
des DTS-HD-Sounds werden von einem dröhnenden<br />
Score erdrückt. Einzig das Bonusmaterial<br />
ist Boll-typisch in Ordnung.<br />
MA<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Nie waren Schokoriegel und Zellophanfolie<br />
lustiger. Herrliche Brit-Komödie mit toller Musik sowie<br />
amüsantem Bonusmaterial.<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Auf Uwe-Boll-Filme einzudreschen wird<br />
langsam langweilig, aber „Die Schwerter des Königs“<br />
bleibt eine doofe Fantasy-Klopperei.<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Öde, blöde, langweilig. Ein dumpfer Action-<br />
Horror-Mix, der trotz gelegentlich netter Szenen nur mit<br />
Jack Carvers Alkoholspiegel erträglich ist.<br />
76
Mini-Tests<br />
Film<br />
Verrückt nach Mary<br />
Filminhalt:<br />
US 1998 Genre: Komödie Vertrieb:<br />
20th Century Fox Bildformat: MPEG-<br />
4, 1,85 : 1 Tonformate: DTS 5.1, DTS-<br />
HD MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
26 Mbps Datenrate Ton: 3,9 Mbps<br />
Regie: Peter und Bobby Farrelly<br />
Laufzeit: 130 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 21 Euro Start: erhältlich<br />
Ein Unfall sorgt dafür, dass Ted das wichtigste<br />
Date seines Lebens verpasst. Auch 13 Jahre später<br />
kann er seine Jugendliebe Mary nicht vergessen<br />
und setzt einen Detektiv auf sie an. Dieser verliebt<br />
sich prompt selbst in sein Beschattungsopfer<br />
und versucht, sie Ted abspenstig zu machen.<br />
Lässt man das mittelmäßige Bild und die Tonqualität<br />
außer Acht, zeigt sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als liebevoll<br />
gestaltete Scheibe. Wer das Menü durchblättert,<br />
entdeckt ein reichhaltiges Angebot an Zusätzen,<br />
die Wahl zwischen der Kinofassung und der um<br />
elf Minuten längeren Extended Version sowie<br />
die Möglichkeit, den Originalvorspann durch<br />
einen surrealen Knet-Prolog zu ersetzen. FT<br />
Die Truman Show<br />
Filminhalt:<br />
US 1998 Genre: Komödie Vertrieb:<br />
Paramount Bildformat: MPEG-4,<br />
1,78 : 1 Tonformate: Dolby Digital<br />
5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 36 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Regie: Peter Weir Laufzeit:<br />
103 min FSK: ab 12 Jahren Preis: 24<br />
Euro Start: erhältlich<br />
„Guten Morgen! Und falls wir uns heute nicht<br />
mehr sehen: guten Tag, guten Abend und<br />
gute Nacht!“ Mit diesen Worten grüßt Truman<br />
Burbank (Jim Carrey) täglich seine Nachbarn.<br />
Außerdem den Rest der Welt, denn er ist unfreiwilliger<br />
Hauptdarsteller der berühmtesten Fernsehserie<br />
des Planeten. In dieser wunderbaren<br />
Satire nimmt Regisseur Peter Weir („Master<br />
And Commander“) die manipulative Kraft der<br />
Medien ebenso ins Visier wie Sinnfragen der<br />
Existenz. Grandios! Weniger innovativ, dafür mit<br />
deutlichem Bildrauschen durchsetzt, entspricht<br />
die Optik normaler HD-Qualität. Seicht mattfarben<br />
inklusive kleiner Kratzer.<br />
MA<br />
Disturbia<br />
Filminhalt:<br />
US 2007 Genre: Thriller Vertrieb:<br />
Paramount Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 (engl.), Dolby Digital 5.1<br />
Datenrate Bild: 31 Mbps Datenrate<br />
Ton: 3,5 Mbps Regie: D. J. Caruso<br />
Laufzeit: 104 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />
Was tun, wenn man zu drei Monaten Hausarrest<br />
verdonnert wird? Fernsehen, Videospielen,<br />
Chatten – alles nebensächlich, wenn die<br />
Nachbarn so interessant sind, wie die von Kale<br />
(Shia LaBeouf). Seine Observationen werden zum<br />
bitteren Ernst, als Kale offensichtlich einen Mord<br />
beobachtet. Neben dem glasklaren Bild punktet<br />
auch ein intensivierter Kontrast. Auffällig ist der<br />
malerische Minimalismus, der ab und an eingesetzt<br />
wird. Farblich wurde alles richtig gemacht,<br />
auch wenn etliche Szenen im D unkeln spielen.<br />
Viel zu hören gibt es in der ersten Hälfte nicht<br />
gerade, dafür drückt das Nachfolgende (z. B. die<br />
Party) umso lebhafter auf die Ohrmuscheln. FT<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Verrückt nach der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dürften wohl nur<br />
diejenigen werden, die auf eine liebevolle Ausstattung<br />
Wert legen, denn da zeigt die Disc ihre Stärke.<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Ein überragender Jim Carrey in einem<br />
brillanten Film. Medienkritik und philosophischer Exkurs.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist eher von durchschnittlicher Qualität.<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Die Idee ist nicht neu, funktioniert aber nach<br />
wie vor nach dem klassischen „Das Fenster zum Hof“-<br />
Prinzip. Spannung garantiert!<br />
Bilder: 20th Century Fox, Concorde Home Entertainment, Kinowelt, Splendid Entertainment, Paramount, Universal<br />
Home<br />
Filminhalt:<br />
FR 2009 Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Universal Bildformat:<br />
VC-1, 1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 Datenrate Bild: 36 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />
Y. Arthus-Bertrand Laufzeit: 89 min<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung<br />
Preis: 21 Euro Start: erhältlich<br />
Die Erde, Heimat der Tiere, Pfl anzen und Menschen,<br />
ist durch eine Reihe von Zufällen und<br />
eine Kette von natürlichen Prozessen so geworden,<br />
wie sie heute ist. Yann Arthus-Bertrands<br />
spektakuläre Luftbildaufnahmen, die er in über<br />
50 Ländern machte, beeindrucken dabei durch<br />
eine unglaubliche Plastizität und gemäldegleiche<br />
Aufnahmen von Landschaftspanoramen.<br />
Passend dazu verändert sich die Musik dynamisch<br />
und untermalt die interessanten Erläuterungen<br />
des Sprechers. Dezente räumliche<br />
Soundeffekte decken das Spektrum zwischen<br />
leisem Heurascheln und intensiveren Feuereffekten<br />
ab. Extras gibt es leider überhaupt nicht. FT<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 0,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Eine der wichtigsten Dokumentationen<br />
unserer Zeit. Malerische Bilder zeigen die Entstehung der<br />
Welt und offenbaren den Weg, der noch vor uns liegt.<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 77
So wird<br />
getestet<br />
Bewertung Disc<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Filme sollten nicht nur inhaltlich überzeugen,<br />
sondern auch in ihrer Form. Mit der immer effi zienteren<br />
und günstigeren Heimkinotechnik gewinnt<br />
gerade dieser Faktor immer mehr an Wichtigkeit.<br />
Unser Augenmerk richtet sich daher besonders auf<br />
die Bild- und Tonqualität der Scheiben. Kontrast,<br />
Schärfe, Farbdarstellung, Schwarzwert sowie eine<br />
Überprüfung auf Bildfehler bestimmen dabei die<br />
visuelle Wertung. Ebenso achten wir bei unseren<br />
gründlichen Tests auf tonale Stimmigkeit, die sich<br />
aus den Faktoren Abmischung, Räumlichkeit, Dynamik,<br />
Soundqualität und der Komprimierung des<br />
Tons zusammensetzt.<br />
Wer so viel Geld für einen Film ausgibt, möchte<br />
natürlich auch noch ein paar zusätzliche Extras erhalten.<br />
Hier dominieren Umfang und Qualität der<br />
Zusätze den Endwert, doch auch Faktoren wie die<br />
professionelle Präsentation der Scheibe (Menüdesign,<br />
Lokalisierung der Extras etc.) spielen dabei<br />
eine Rolle.<br />
Tonqualität 7/10<br />
Klassikliebhaber bevorzugen eine optionale Audiospur, die nur<br />
die reine Musik ohne Soundeff ekte wiedergibt. Hier fehlt sie.<br />
Dynamik<br />
Oberfl ächenstrukturen erhalten durch die beispiellose Schärfe<br />
eine fühlbare Konsistenz. Kleinere Bildfehler sind die Ausnahme.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 1,5/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1/2 1,5/2 1/2 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt<br />
Tonreferenz<br />
Titel<br />
Bildreferenz<br />
Titel<br />
Der Bild-in-Bild-Vergleich zwischen Puppentrick und optimierter<br />
Animation gefällt. Einige Beiträge könnten tiefgreifender sein.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 2,5/4<br />
Titel, die das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Medium besonders ausreizen,<br />
erhalten von uns eine hohe Wertung unter dem<br />
Punkt „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“. Dieser Begriff setzt sich aus<br />
den „Wow-Effekten“ in Bild und Ton sowie den speziellen<br />
Extras zusammen, die es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geben<br />
kann. Hierbei bewerten wir sehr streng, damit<br />
voll ausgestattete Heimkinoenthusiasten wissen,<br />
woran sie sind. Ist der Wert des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekts weit<br />
unter dem Durchschnitt, so ist dies ein sicheres Zeichen<br />
dafür, dass Ihnen der Film vielleicht schon auf<br />
DVD gefallen könnte. Während wir bei den anderen<br />
Testkriterien größtenteils auf den Transfer des<br />
analogen Materials ins Digitale achten, spielen hier<br />
auch einige Eigenschaften der Quelle eine Rolle. So<br />
nutzt z. B. ein Actionfi lm, der alle Rundumboxen<br />
hörbar ansteuert, mehr Potenzial der neuen Technik<br />
aus als ein Drama, das nur an wenigen Stellen<br />
Hintergrundgeräusche einsetzt.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Das hervorragende Bild ist eigentlich schon Kaufanreiz genug.<br />
Für eine Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sollte aber auch der Ton umwerfend sein.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3,5/4 1/3 0,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Diese Scheibe sollte nicht wegen ihrer<br />
Musik im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal stehen.<br />
Unser Heimkino<br />
Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />
Heimkino samt Beamer, Player, Surround-System,<br />
AV-Receiver und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player. Da<br />
wir für unsere weiteren Publikationen HD+TV und<br />
DIGITAL TESTED die aktuellste Technik bewerten,<br />
stehen uns auch stets die neusten bzw. derzeit<br />
besten Geräte zur Verfügung. Dabei achten wir<br />
penibel darauf, dass der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu<br />
und unverfälscht wiedergegeben wird.<br />
Als Abspielgerät greifen wir auf die Playstation 3<br />
(PS3) zurück. In unserem zweiten Testraum stehen<br />
neben der PS3 zudem standardmäßig der Full-HD-<br />
Plasma-TV „TH42 PZ80E“ von Panasonic, das 5.1-<br />
Surround-System „Silver RS1“ von Monitor Audio<br />
und der Denon AV-Receiver „AVR-4306“ parat.<br />
Darüber hinaus durchlaufen für unsere Entertainment-Publikation<br />
BLU-RAY MAGAZIN zahlreiche<br />
Spiele der neusten Konsolengeneration unsere<br />
Testräumlichkeiten, egal welcher Plattform sie<br />
angehören.<br />
Technik<br />
Einen wichtigen Teil macht natürlich auch die<br />
Hardware aus. Die Spezialisten aus unseren Technikpublikationen<br />
bewerten hier die Ausstattung,<br />
Verarbeitung, Benutzerfreundlichkeit sowie die<br />
Wiedergabequalität aller Geräte, die etwas mit<br />
Heimkino zu tun haben. Im Fokus stehen dabei<br />
vorrangig <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player, Fernseher, Beamer und<br />
Soundsysteme. Die dafür notwendigen Messungen<br />
erfolgen mit unserem hochwertigen Equipment<br />
von Rohde & Schwarz.<br />
Rohde & Schwarz UPV<br />
Auf dem Gebiet der Audiomesstechnik kommt der<br />
„UPV Audio Analyzer“ von Rohde & Schwarz zum<br />
Einsatz. Mit ihm ist es möglich, jede Art von analogen<br />
und digitalen Signalen zu erzeugen und zu<br />
analysieren. Man kann sowohl Frequenzgänge und<br />
Klirrfaktoren von AV-Receivern, CD- sowie DVD-<br />
Playern und sämtlichen anderen Audioausgängen<br />
in der Unterhaltungselektronik testen als auch die<br />
Güte von A/D- und D/A-Wandlern überprüfen. Das<br />
Gerät bietet weiterhin die voll automatisierte Messstrecke<br />
auf computergestützter Basis.<br />
Rohde & Schwarz VSA<br />
Mit dem Videoanalyzer „VSA“ der Firma Rohde<br />
& Schwarz werden im Testlabor des Auerbach<br />
Verlages Leipzig sämtliche Videoabspielgeräte<br />
getestet. Alle DVB-Receiver, DVD-Player und<br />
-Rekorder sowie Festplattenrekorder werden mit<br />
dem „VSA“ auf die Güte der Bildqualität geprüft.<br />
Dabei bestimmen wir wichtige Werte wie die<br />
Farbabweichung, die Graustufenlinearität bzw.<br />
den Farbverlauf an den einzelnen Ausgängen.<br />
Neben dem herkömmlichen Videoausgang der<br />
Geräte werden alle Testprobanden zusätzlich<br />
am RGB-Ausgang sowie am S-Video-Ausgang<br />
geprüft. Die dazu nötigen Testsequenzen übermitteln<br />
wir entweder vom „SFU“-Signalgenerator<br />
auf den Prüfl ing oder von den normierten<br />
Burosch-DVDs.<br />
Konica Minolta CS-200<br />
Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />
auf das zertifi zierte Lichtmessgerät „CS-200“<br />
von Konica Minolta. Der hochpräzise Messkopf<br />
ermittelt die Leuchtdichte und Farbtemperatur<br />
von Plasmabildschirmen, LCDs und Projektoren.<br />
Die Geräte werden nach der D65-Norm kalibriert<br />
und nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur gemessen,<br />
weshalb die Kontrast- und Helligkeitsraten<br />
meist massiv von den Herstellerangaben abweichen.<br />
So gewährleisten wir, dass jedes Gerät vor<br />
den Messungen die gleichen Voraussetzungen erfüllt<br />
und den TV-Normen entspricht. Der Messkopf<br />
ist Industriestandard und wird auch von fast allen<br />
Herstellern genutzt. Um die Daten anschaulich<br />
wiederzugeben, verwenden wir die Software „Colorfacts“,<br />
die Werte grafi sch detailliert aufbereitet.<br />
Bilder: Arthaus Musik, Auerbach Verlag, PR<br />
78
Spiel<br />
Ghostbusters<br />
Überwesen aufgepasst:<br />
Die Geisterjäger sind<br />
wieder da!<br />
Ab Seite 80<br />
InFamous<br />
Sie haben die Qual der<br />
Wahl: Superheldendasein<br />
oder bitterböser Schurke?<br />
Ab Seite 83<br />
Bionic Commando<br />
Aushilfs-Tarzan Nathan Spencer wagt den Sprung des Glaubens<br />
in die Abgründe einer postapokalyptischen Stadt. Sein bionischer<br />
Arm gibt ihm Halt. Ab Seite 84<br />
Der Pate II<br />
Der Don nimmt sich jeden<br />
zur Brust, der auch nur<br />
ansatzweise aufmuckt.<br />
Ab Seite 82<br />
Bilder: Atari, Capcom, Electronic Arts, Sony Computer Entertainment<br />
Falko Theuner,<br />
Redakteur<br />
Filmfortsetzungen in Videospielform?<br />
Warum nicht?!<br />
Wenn sie so schön aufgemacht<br />
sind wie „Ghostbusters – The<br />
Videogame“, dann lasse ich<br />
mir so etwas gern gefallen.<br />
Aber das Gefühl, das auch<br />
schon bei den echten Filmen<br />
vorherrschte, darf hierbei nicht<br />
fehlen. Die zusätzliche Interaktivität<br />
zieht außerdem noch<br />
mehr ins Geschehen hinein,<br />
was eine echte Steigerung bedeutet. Umgekehrt nehmen<br />
Kinofilme wie „Transformers – Die Rache“ videospielartige<br />
Züge an und bedienen sich der gleichen<br />
Darstellungsästhetik. Frei bewegliche Kameras, die der<br />
Physik ungeachtet durch virtuelle Umgebungen sausen,<br />
sind nichts Ungewöhnliches mehr und auch 3-D-Filme<br />
werden dank dieser Technik erst denkbar.<br />
Andererseits bin ich der festen Überzeugung, dass echte<br />
Schauspielkunst durch nichts zu ersetzen ist. Soll heißen:<br />
Die Vorstellung, dass die menschlichen Darsteller<br />
in Zukunft komplett durch computergenerierte Figuren<br />
ersetzt werden könnten, behagt mir gar nicht. Daher<br />
auch mein Plädoyer an Hollywood: Das richtige Maß<br />
macht’s! CGI-Filme bzw. Filmspiele sind schön und gut,<br />
solange es noch etwas gibt, das mit realen Kameras und<br />
echten Menschen in der wirklichen Welt gedreht wurde.<br />
Und das selbst dann, wenn die Stars schon in die<br />
Jahre kommen, in denen nicht mehr alles sitzt und die<br />
Falten Kratertiefe erreichen. Mal ganz ehrlich: Was wäre<br />
Ihnen lieber? Ein computergenerierter, steriler Clint Eastwood<br />
in jungen Jahren ohne echte Mimik oder doch das<br />
Original – faltig, kauzig und verdammt grimmig?<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 79
Spiel<br />
Spiel des Monats<br />
Ghostbusters –<br />
The Videogame<br />
Nach mehreren Verschiebungen hat es das lang erwartete „Ghostbusters“-Spiel doch noch auf die<br />
Playstation 3 geschaff t. Dass es sich hierbei um einen interaktiven Kinofi lm handelt, wird klar, sobald das<br />
Sony-Pictures-Label erscheint.<br />
Action-Adventure<br />
Spielspaß:<br />
Plattform: PS3 (ab Herbst:<br />
Xbox 360, PC) Entwickler:<br />
Terminal Reality Publisher:<br />
Atari Bildformat: 16 : 9, 720p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1 (online: 4) USK: ab<br />
12 Jahren Sprache: Deutsch<br />
Preis: 60 Euro Start:<br />
24. Juni 2009<br />
Als gleichberechtigter Teil der Filmsaga tritt<br />
das Spiel in die Fußstapfen der ersten<br />
beiden Blockbuster – mit einer eigens von<br />
Dan Aykroyd und Harold Ramis geschriebenen<br />
Story sowie den Originalschauspielern (oder<br />
wahlweise ihren deutschen Pendants) als<br />
Synchronsprecher. Die Angst, das Spiel könnte<br />
nicht an die Qualität der filmischen Vorgänger<br />
heranreichen, schwindet augenblicklich, wenn<br />
der Vorspann mit dem altbekannten Titelthema<br />
abläuft. Die Figuren sind den Schauspielern<br />
wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie bewegen<br />
sich wie sie, klingen wie sie und klopfen<br />
wie in den Filmen einen coolen Spruch nach<br />
dem anderen. Venkman, Ray, Egon, Winston<br />
(Bill Mur<strong>ray</strong>, Dan Aykroyd, Harold Ramis, Ernie<br />
Hudson) – alle sind sie da, sogar Janine (Annie<br />
Potts) wimmelt lästige Anrufer ab. Nichts hat<br />
sich verändert, weshalb die Hauptzentrale der<br />
Geisterjäger immer noch so aussieht wie in<br />
den 1990er Jahren. Verstehen Sie uns nicht<br />
falsch, die Grafik weist schon diverse Abstraktionen<br />
auf, dennoch fühlt man sich von der<br />
ersten Minute an gut aufgehoben und vermisst<br />
eigentlich nichts. Die Zentrale besitzt viele<br />
nette Details beispielsweise Slimer, der den<br />
Kartentest aus dem ersten Filmteil macht, das<br />
palavernde Vigo-Porträt aus Teil zwei oder den<br />
tanzenden Toaster. Im Laufe des Spiels kann<br />
die Fanartikelsammlung sogar noch erweitert<br />
werden, indem in den Levels nach okkulten<br />
Gegenständen gesucht wird.<br />
Wie das Original: der Ecto-1<br />
Geisterjäger-Nachwuchs<br />
Als Spielfi gur steuern Sie den Neuzugang der<br />
Ghostbusters, liebevoll Junior genannt. Dieser<br />
darf auch gleich die aktuellste (noch nicht erprobte)<br />
Geisterjägerausrüstung ausprobieren,<br />
wozu ein neuer Protonenrucksack zählt. Statt<br />
einer HUD-Anzeige befi nden sich sowohl die<br />
Energieleiste als auch die Überhitzungsanzeige<br />
des Strahlers an dem Teil auf Ihrem Rücken.<br />
An Ihrem Gürtel baumelt das PKE-Messgerät<br />
(Scanner für psychokinetische Energie) mit<br />
dem Sie in Kombination mit der Ecto-Brille die<br />
Rückstände von Geistern aufspüren und paranormale<br />
Wesen erforschen können. Je mehr<br />
Informationen über die Gespenster gesammelt<br />
werden, desto mehr Geld steht später<br />
auch für Upgrades und Zusatzequipment zur<br />
Verfügung.<br />
Das Hauptinstrument ist aber zweifelsohne<br />
der Protonenstrahler. Mit ihm können Geister<br />
in drei Schritten gefangen werden: Zunächst<br />
schwächen Sie die Erscheinungen mit dem<br />
Sprengstrahler. Danach kommt automatisch der<br />
Bilder: Atari, Sony Computer Entertainment<br />
80
Spiel des Monats<br />
Spiel<br />
Regel Nr. 1: Niemals die Strahler kreuzen! Der Protonenrucksack zeigt sowohl die Lebensenergie<br />
(grüne Anzeige) als auch den Überhitzungsgrad der Strahlenwaffe (rote Anzeige) an<br />
Der Mehrspielermodus<br />
Bis zu vier Spieler können in die Haut ihres Lieblingsgeisterjägers schlüpfen und über eine Internetverbindung<br />
zusammen Gespenster jagen. Hierbei gibt es ausschließlich Team-Herausforderungen, es<br />
werden also keine Protonenstrahler auf Menschen gerichtet. Der Teilnehmer hat die Qual der Wahl<br />
zwischen einer Kampagne oder einem Sofortspiel. In zwölf verschiedenen Arealen sind folgende Szenarien<br />
möglich:<br />
Einsperrung: Fangen Sie so viele Geister wie möglich.<br />
Überleben: Geister strömen auf Sie ein. Je länger Sie überleben, desto besser.<br />
Zerstörung: Beseitigen Sie die Relikte, bevor noch mehr Geister herausströmen.<br />
Schleim-Versenker: Wer befördert Slimer am besten in die Falle?<br />
Schutz: Aktivieren und verteidigen Sie die P.K.E.-Disruptoren.<br />
Dieb: Hindern Sie Geister am Artefaktklau.<br />
Pssst! Wer die alte Mrs.<br />
Twitty in der Bibliothek stört,<br />
ist selber schuld<br />
Fangstrahler zum Zuge und Sie brechen den<br />
Fluchtwillen des Geistes, indem Sie ihn gegen<br />
die Wände schmettern. Als Letztes muss die<br />
Kreatur in die ausgelegte Falle gelotst werden –<br />
schon gibt es einen Geist weniger zu fürchten.<br />
Dank der zielgenauen Steuerung ist das<br />
alles problemlos machbar. Etwas befremdlich<br />
ist die merkwürdige Sprungfunktion, die zum<br />
Glück nicht weiter von Belang ist. Drückt man<br />
nämlich aus dem Stand heraus die Kreis-Taste,<br />
macht Ihr Kadett nur einen sehr niedrigen Hüpfer,<br />
der ihn nicht einmal über die nächste Bordsteinkante<br />
befördern würde. Die Zweitfunktion<br />
der Kreis-Taste ist der Sprint, den man schon<br />
eher gebrauchen kann, um seine Freunde zu<br />
retten oder vor brennenden Steinkolossen zu<br />
fl iehen. Für den oben beschriebenen Prozess<br />
des Geisterfangens ist die Steuerung optimal<br />
und fühlt sich aufgrund der leichten Handhabung<br />
des Strahlengewehrs und nicht zuletzt<br />
wegen der butterweichen Animationen richtig<br />
klasse an.<br />
Schleim de luxe<br />
Zu dem normalen Protonenstrahler gesellt sich<br />
außerdem der aus „Ghostbusters 2“ bekannte<br />
Schleimwerfer, mit dem die Geisterjäger die<br />
Freiheitsstatue zum Leben erweckten. Auch<br />
andere Lasersysteme, wie der Stasis-Strahler,<br />
mit dem Gespenster zeitweise verlangsamt<br />
werden können, sind verfügbar. Zudem gibt es<br />
einige Verbesserungen an dem Protonenlaser.<br />
So können jetzt sogar explosive Boson-Pfeile<br />
verschossen werden. Die sind auch bitter nötig,<br />
denn wenn es hart auf hart kommt, strömen<br />
unzählige Gegner auf die Helden ein und nur<br />
die Sprengladungen geben ihnen eine Chance,<br />
heil zu entkommen. Ansehnliche Gespenster<br />
gibt es viele: Walküren, Clowns, Straßenarbeiter<br />
– an Abwechslung mangelt es hier nicht.<br />
Doch auch Horrorgestalten, die aus fester Materie<br />
bestehen, machen die Gegend unsicher.<br />
Meistens handelt es sich dabei um typische<br />
Klasse-2-Erscheinungen, die Besitz von Gegenständen<br />
ergreifen. Dazu gehören wandelnde<br />
Kerzenleuchter, Gargoyles, Zombies oder<br />
Marshmallow-Abkömmlinge, die mit normaler<br />
Feuerkraft zerstört werden können. Auch der<br />
Marshmallow-Mann, die wohl berühmteste<br />
Ikone des Geisterjägertums, ist mit von der<br />
Partie und verwüstet den Times Square auf<br />
der Suche nach der Gastkuratorin Ilyna Selvyn<br />
(Alyssa Milano). Ähnlich wie damals Dana<br />
Barrett (Sigourney Weaver) hängt sie irgendwie<br />
in der Wiederauferstehung des Halbgottes<br />
Gozer mit drin. Der riesenhafte Marshmallow-<br />
Mann ist eine der ersten Hürden. Um ihn zu<br />
besiegen, erklimmen Sie unter zahlreichen<br />
Geisterattacken ein Hochhaus, auf dem dann<br />
das grandiose Finale stattfi ndet. Danach wird<br />
die lineare Geschichte fortgesetzt. Zusätzliche<br />
Aufträge gibt es neben der Haupthandlung<br />
nicht, was ein wenig schade ist. Dafür dürfen<br />
Sie nahezu alle berühmten Schauplätze, die<br />
in den beiden Kinofi lmen vorkommen, selber<br />
erkunden.<br />
Das ist ein großer Twinkie!<br />
Das Spiel ist dank der Schwierigkeitsgrade in<br />
drei Abstufungen für jeden machbar. Sollten<br />
die Gegner Ihren Energiepegel dennoch auf<br />
null treiben, sterben Sie nicht etwa, sondern<br />
fallen nur auf den Rücken wie eine tollpatschige<br />
Schildkröte. Ist einer Ihrer Kollegen in<br />
der Nähe, hilft er Ihnen wieder auf die Beine.<br />
Umgekehrt sollten Sie während eines großen<br />
Kampfes stets darauf achten, keinen Geisterjäger<br />
auf dem Boden liegen zu lassen, er könnte<br />
Ihnen das nächste Mal den Tag retten. Aufgrund<br />
der unblutigen Gewalt (es geht stets nur<br />
gegen Geister) ist das Spiel in jeder Hinsicht<br />
familienfreundlich. Die Grafi k ist dank der gelungenen<br />
Physik-Engine und der aufwendigen<br />
Gesichtsanimationen durchaus bemerkenswert<br />
und wird gekonnt von einem kinotauglichen<br />
Music-Score begleitet. Atari hat viel Geld<br />
investiert, um einen würdigen „Ghostbusters“-<br />
Titel zu schaffen, der so originalgetreu wie<br />
möglich gestaltet ist – und das haben sie auch<br />
geschafft. „Ghostbusters – The Videogame“ ist<br />
nicht einfach ein Spiel zu einem Kinoevent,<br />
sondern in allererster Linie ein erstklassiger,<br />
interaktiver Film, der seinen legendären Vorbildern<br />
mehr als gerecht wird.<br />
Obwohl es für alle Plattformen Spielversionen<br />
geben wird, sind die Sony-Konsolen (PS3<br />
und PS2) vorerst die einzigen, für die das<br />
„Ghostbusters“-Spiel bereits im Juni erscheint.<br />
Alle anderen Fassungen lassen noch bis Herbst<br />
auf sich warten.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 3,5/5<br />
Tonqualität 3,5/5<br />
Heimkinoeffekt 3,5/5<br />
Kurzfazit: Das Spiel ist so aufwendig wie eine<br />
Hollywood-Produktion und fühlt sich wie ein echter<br />
„Ghostbusters“-Kinofi lm an. Mehr davon!<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 81
Spiel<br />
Test<br />
Der Pate II<br />
Mafia-Action<br />
Spielspaß:<br />
Plattform: PS3, PC, Xbox 360<br />
Entwickler: Electronic Arts<br />
Publisher: Electronic Arts<br />
Bildformat: 16 : 9, 720p<br />
Tonformate: Dolby Digital<br />
Spieler: 1–16 (Online) USK: ab<br />
18 Jahren Sprache: Deutsch<br />
Preis: Konsole 60 Euro, PC 45<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Wollten Sie schon immer mal jemandem<br />
ein Angebot machen, das er nicht ablehnen<br />
kann? Dann ist dieses Spiel vielleicht genau<br />
das Richtige. Schlüpfen Sie mit „Der Pate II“ in<br />
die Rolle des aufstrebenden Mafios Dominic<br />
und verdienen Sie sich in der New Yorker Unterwelt<br />
Ihre Sporen. Die Handlung orientiert sich<br />
an der legendären Mafia-Saga. Der zweite Teil<br />
der „Versoftung“ beginnt in Kuba, wo Michael<br />
Corleone Dominic anstelle seines ungeliebten<br />
Bruders Fredo die Verantwortung für New York<br />
anvertraut. Wem das Aussehen (oder im Mafia-<br />
Jargon: die Visage) des Spielcharakters nicht<br />
gefällt, der kann das Erscheinungsbild seines<br />
Alter Ego nach Belieben verändern. Das Spielgeschehen<br />
wird mithilfe zahlreicher Zwischensequenzen<br />
immer wieder mit dem Film verknüpft,<br />
weshalb sich der Spieler fühlt, als habe er an der<br />
berühmten Trilogie teil. Intensiviert wird dieses<br />
Gefühl außerdem durch die überaus gelungene<br />
Einbindung der Filmmusik. Anstatt den Soundtrack<br />
unverändert zu übernehmen, haben die<br />
Entwickler äußerst abwechslungsreiche Remixes<br />
in das Spiel einfließen lassen. Instrumentierung,<br />
Harmonie und Melodie der Interpretationen<br />
orientieren sich stets am Original.<br />
Alltagsgeschäft<br />
Bestehen die „geschäftlichen Aktivitäten“ anfangs<br />
noch daraus, gegnerische Geschäfte zu<br />
übernehmen, Rivalen einzuschüchtern und<br />
Schutzgeld einzutreiben, so werden die Aufgaben<br />
zunehmend komplexer. Nach und nach<br />
stellt man sich eine Privatarmee zusammen,<br />
wobei man jedoch nicht jeden beliebigen<br />
Schläger ins Team aufnehmen sollte. Die Kandidaten<br />
verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten<br />
– Brandstifter, Sprengmeister oder Ingenieure<br />
können durchaus nützlich sein. Manche<br />
Missionen sind ohne den entsprechenden Spezialisten<br />
gar nicht erst zu absolvieren.<br />
In der „Don-Ansicht“ kann man sich mithilfe der<br />
3-D-Stadtkarte einen Überblick über die Familie,<br />
ihre Einkommensquellen und auch Rivalen<br />
verschaffen. Manche Lokale werfen eventuell<br />
aufgrund mangelnder Sicherheit nicht genug<br />
Geld ab und benötigen ein paar Gorillas als<br />
Aufpasser. Außerdem müssen bei Großangriffen<br />
auf gegnerische Familien Einsatztrupps an<br />
taktisch wichtigen Positionen aufgestellt werden:<br />
Zunehmend entwickelt sich der Spieler<br />
vom Schläger zum Strategen.<br />
Schönheitsfehler<br />
„Der Pate II“ ist ein weiterer Titel mit cineastischem<br />
Flair. Die Verknüpfung des Spiels mit<br />
der Filmtrilogie gelingt sehr gut, im Nu befi n-<br />
det sich der Spieler im Bann der legendären<br />
Geschichte. Leider kann diese gute Umsetzung<br />
nicht über die technischen Mängel des Spiels<br />
hinwegtäuschen. Die Grafi k beispielsweise<br />
lässt stark zu wünschen übrig, Texturen sowie<br />
Licht- und Schatteneffekte sind nicht auf der<br />
Höhe der Zeit. Auch im Bereich des Motion<br />
Capturings hätte man mehr Sorgfalt walten lassen<br />
sollen: In der ersten Mission zuckeln die<br />
KI-Charaktere doch ziemlich nervös durch die<br />
Gegend. Der Sound ist ein zweischneidiges<br />
Schwert. Einerseits enttäuschen die abgrundtief<br />
schlechten Motorengeräusche (und ganz<br />
nebenbei die dürftige Fahrphysik), andererseits<br />
gibt es teilweise sehr schöne atmosphärische<br />
Tonspuren, die das Spielerlebnis intensivieren.<br />
Gut funktioniert die intuitive Charaktersteuerung,<br />
mit etwas Übung ist Dominic nicht nur<br />
gut zu Fuß, sondern auch schlagkräftig und äußerst<br />
zielgenau.<br />
Fazit<br />
Leider ist Electronic Arts in den Punkten Grafi k,<br />
Sound und Fahrphysik zu starke Kompromisse<br />
eingegangen. Das Spiel beinhaltet jedoch innovative<br />
Gameplay-Aspekte und die Atmosphäre<br />
der Filmtrilogie wurde gut eingebunden.<br />
CHRISTOPH HÜTHER<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 2/5<br />
Tonqualität 2,5/5<br />
Unterstützung bekommt Dominic von bis zu drei Mafia-Schergen. Bei der Auswahl der Team-Kollegen<br />
ist auf Spezialfähigkeiten zu achten<br />
Heimkinoeffekt 3/5<br />
Kurzfazit: Sehr gute Gameplay-Ansätze und gelungene<br />
cineastische Atmosphäre. Böse Schönheitsfehler in den<br />
Bereichen Grafi k und Motorensound.<br />
Bilder: Electronic Arts<br />
82
Test<br />
Spiel<br />
Cole entlädt den Strom der Umgebung auf vielfältige Weise:<br />
Blitze schleudern, Druckwellen auslösen, Stromfesseln<br />
anlegen, Energie aus oder in Körper verfrachten sind nur<br />
einige der 17 Gaben mit je drei Intensitätsstufen<br />
InFamous<br />
Empire City: Eine Stadt<br />
liegt Ihnen zu Füßen<br />
Bilder: Sony Computer Entertainment<br />
Open-World-Action<br />
Spielspaß:<br />
Plattform: PS3 Entwickler:<br />
Sucker Punch Publisher: Sony<br />
Computer Entertainment<br />
Bildformat: 16 : 9, 720p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1 USK: ab 18 Jahren<br />
Sprache: Deutsch Preis: 60<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Diejenigen unter Ihnen, die bei „Star Wars:<br />
The Force Unleashed“ am liebsten mit<br />
der Blitzattacke herumgespielt haben, dürfen<br />
sich darauf freuen, ihre spannungsgeladenen<br />
Experimente mit „InFamous“ fortzusetzen. Als<br />
ein geheimnisvolles Päckchen in einer riesigen<br />
Explosion aufgeht, erhält der Lieferant Cole<br />
McGrath plötzlich ungeahnte Superkräfte. Von<br />
nun an kann er elektrische Energie in seinem<br />
Körper speichern und für allerlei Unfug freisetzen.<br />
Als unter Strom stehender Übermensch<br />
laufen Sie also durch Empire City, heizen den<br />
ständig mies gelaunten Mitgliedern der Reaper-<br />
Gang ein, übernehmen diverse Aufträge und<br />
versuchen, die Verschwörung hinter den Geschehnissen<br />
der Haupthandlung aufzudecken.<br />
Dreh mal den Saft auf!<br />
Seit dem Vorfall ist Coles Image nicht gerade das<br />
beste bei den Stadtbewohnern. Die Entscheidung,<br />
ob Sie Ihr Ansehen aufpolieren und zum<br />
Superhelden avancieren oder ob Sie eher als<br />
düsterer Schurke den Untergrund beherrschen<br />
wollen, liegt bei Ihnen. In jedem Fall bringen Sie<br />
einzelne Bereiche unter Ihre Kontrolle, wenn Sie<br />
Aufgaben wie z. B. einen Wettlauf, die Beschattung<br />
eines Boten, einen Kampf gegen Reaper<br />
oder Datenbeschaffung erledigen. Ähnlich wie<br />
in Peter Molyneux’ „Fable“-Spielen wird Ihnen<br />
außerdem an bestimmten Stellen eine gravierende<br />
Entscheidung abverlangt, die ihr Karma<br />
beeinfl usst. Jede Tat fl ießt in die Bewertung ein<br />
und je nachdem, zu welcher Seite Sie tendieren,<br />
erhalten Sie unterschiedliche Upgrades zu<br />
Ihren Fähigkeiten. Coles Äußeres verändert sich<br />
ebenfalls und die Bewohner der Metropole reagieren<br />
dementsprechend auf ihn. Durchspielen<br />
lohnt sich deshalb gleich mehrfach, denn<br />
das Gut-Böse-Prinzip hält alternative Enden bereit.<br />
Grafi k und Musik machen hierbei wirklich<br />
Laune, denn die Physik und das Licht kommen<br />
glaubhaft rüber. Andererseits gibt es auch oft<br />
spontan im Bild auftauchende Objekte und generell<br />
nur sehr wenig visuelle Höhepunkte.<br />
Der wahre Star des Open-World-Spiels ist die<br />
intuitive und reaktionsfreudige Steuerung. Die<br />
Grundlagen sind im Handumdrehen erlernt<br />
und Cole bewegt sich geschmeidig wie eine<br />
Katze. Es macht einfach Spaß, durch die frei begehbare<br />
Metropole zu springen und zu klettern.<br />
Völlige Bewegungsfreiheit gibt es natürlich erst<br />
zum Ende hin, wenn alle Stadtteile zugänglich<br />
sind. Trotz dreier Schwierigkeitsgrade werden<br />
Sie permanent von Kugeln durchlöchert, egal<br />
wie weit die Gegner entfernt sind. Mit dem<br />
richtigen Adrenalinpegel lässt sich aber auch<br />
die schwerste Situation bewältigen und man<br />
sucht rasch nach einer neuen Herausforderung<br />
in Empire City. F<br />
FALKO THEUNER<br />
Ihren Handlungen entsprechend tendieren<br />
Ihre Kräfte zur hellen (u.) oder<br />
zur dunklen Seite der Macht (o.)<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 3,5/5<br />
Tonqualität 4/5<br />
Heimkinoeffekt 4/5<br />
Kurzfazit: Grauzonengänger sind hier nicht gefragt:<br />
Wer schon kein Held sein will, der sollte wenigstens die<br />
ganze Stadt ins Chaos stürzen. Party on, Wayne!<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 83
Spiel<br />
Test<br />
Bionic Commando<br />
Action-Schwinger<br />
Spielspaß:<br />
Plattform: PS3, Xbox 360<br />
Entwickler: Grin Publisher:<br />
Capcom Bildformat: 16 : 9,<br />
720 p Tonformate: Dolby<br />
Digital 5.1 Spieler: 1–8 USK: ab<br />
18 Jahren Sprache: Englisch<br />
(deutsch untertitelt) Preis: 54<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Die Neuauflage des NES-Klassikers von<br />
1988 verspricht, die Freiheiten eines<br />
„Spider-Man“-Spiels mit den Shooter-Elementen<br />
eines „Drakes Schicksal“ zu kombinieren. Kein<br />
schlechter Ansatz, wie wir finden, denn wer<br />
möchte nicht wie Tarzan durch enge Häuserschluchten<br />
oder Waldgebiete hangeln und<br />
dabei gehörig viel Unordnung anrichten? Die<br />
Story ist schnell erzählt: Nach dem letzten Krieg<br />
gegen das Imperium wurden alle bionisch optimierten<br />
Soldaten wegen ihrer unberechenbaren<br />
Stärke eingesperrt. Kaum greifen jedoch imperialistische<br />
Terroristen die Großstadt Ascent City<br />
an, holt man Nathan Spencer wieder aus der<br />
Versenkung – in der Hoffnung, er könne die aus<br />
dem Ruder laufenden Dinge wieder richten.<br />
Neben seiner Standardpistole stehen dem<br />
Ex-Knacki für seine Mission auch durchschlagkräftigere<br />
Waffen wie z. B. Raketen- und Granatwerfer,<br />
Sniper-Rifl e, ein Maschinengewehr oder<br />
eine Schrotfl inte zur Verfügung. Das Zusatzequipment<br />
erhält Spencer allerdings erst im<br />
Laufe des Spielgeschehens.<br />
Wegen des geringen Kontingents an Munition<br />
empfi ehlt sich der Einsatz von Nathans bionischem<br />
Greifarm. Eine leichte Amnesie verhindert,<br />
dass sich der Veteran gleich an alle Attacken<br />
erinnert. Das ist aber nicht weiter schlimm,<br />
Wagen Sie den Sprung des Glaubens, ...<br />
denn kaum ist der Gute wieder im Einsatz,<br />
fällt ihm nach und nach wieder ein, wie man<br />
Gegner greift, sie heranzieht, wegschleudert,<br />
auf den Boden schlägt oder wie er sich selbst<br />
in Richtung Kontrahent befördern kann. Auch<br />
Gegenstände (Steine, Autos, Straßenbahnen)<br />
lassen sich dank übermenschlicher Kraft leicht<br />
zu Wurfgeschossen umfunktionieren.<br />
Erschwingliche Wissenschaft<br />
Standardmäßig eignet sich der Greifer am besten<br />
zum Klettern und Hangeln. Die Kunst des<br />
Schwingens will aber erst noch gelernt werden<br />
und ist mangels automatischer Kameraführung<br />
und wegen des schwierigen Timings eine haushohe<br />
Herausforderung. Lässt man im falschen<br />
Augenblick los, so stürzt Nathan schnurstracks<br />
nach unten. Ist die Blickrichtung nicht korrekt<br />
und der nächste Haltepunkt falsch anvisiert, fällt<br />
Nathan ebenfalls wie ein Stein. Wer nicht ständig<br />
ins Bodenlose saust, sich verbrennt oder in<br />
den Randbereichen des Levels verstrahlt wird,<br />
dem zeigen die hammerschweren Gegner<br />
schon, wo er hingehört. Egal welchen Schwierigkeitsgrad<br />
Sie wählen, die feindlichen Soldaten<br />
sind sehr zielgenau und treffen Sie selbst<br />
in der schnellsten Bewegung. Im Nahkampf<br />
zücken die Fieslinge den elektrischen Schlagstock,<br />
der Sie nahezu sofort zu Boden schickt.<br />
Selbst wenn Sie aus der Distanz mit dem Arm<br />
zulangen, wandern Ihnen langsam, aber sicher<br />
Stromstöße über die eigene Leitung entgegen.<br />
Der Tod hat also viele Gesichter, bringt aber<br />
letztendlich immer eine längere Ladezeit mit<br />
sich, um Sie wieder an den Anfang der jeweiligen<br />
Stages zu setzen.<br />
Die linearen Level machen keine Lust auf nähere<br />
Erkundung, weshalb man ausschließlich den<br />
Checkpoints folgt. Einzig ein paar in der Gegend<br />
verstreute Bonussymbole geben geringe Anreize.<br />
Ziel ist es, Kommunikationsknotenpunkte<br />
von Gegnern zu befreien und sich in das System<br />
einzuhacken. Kleinere Nebenaufträge und<br />
abwechslungsreiche Umgebungen kompensieren<br />
die Geradlinigkeit ein wenig.<br />
Die technische Präsentation des Spiels ist da<br />
schon wesentlich beeindruckender. So erfreut<br />
der detailreiche Endzeitlook besonders die Besitzer<br />
eines großen Flachbildfernsehers. Spieler,<br />
die ausschließlich solch grafi sche Schmankerl<br />
wie z. B. „Metal Gear Solid 4“ oder „Resident<br />
... schwingen Sie wie Tarzan durch den Dschungel ...<br />
... und überraschen Sie Ihre Gegner mit Ihrer Feuerkraft<br />
Evil 5“ in ihre PS3 schieben, werden sich dennoch<br />
an den verbesserungswürdigen Figurendesigns<br />
stören. Der dynamische Sound gefällt<br />
durch seine Brachialität, wobei die (ohnehin<br />
sehr fl achen) Dialoge viel zu leise und damit<br />
unverständlich abgemischt sind.<br />
Der Mehrspielermodus über LAN sowie die Onlineunterstützung<br />
sorgen auch nach dem Durchspielen<br />
der Solomissionen für anhaltenden<br />
Spaß. Einsteigern sei „Bionic Commando“ aufgrund<br />
des hohen Frustfaktors nicht empfohlen,<br />
wohingegen Fortgeschrittene den bionischen<br />
Arm liebend gerne anlegen werden.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 4/5<br />
Tonqualität 3/5<br />
Heimkinoeffekt 4/5<br />
Kurzfazit: Tolles Schwing- und Schießerlebnis mit einer<br />
mäßigen Steuerung und linearer Levelstruktur. Profi s<br />
werden dennoch ihren Spaß haben.<br />
Bilder: Capcom<br />
84
Technik<br />
Raumklang<br />
Onkyos neuer „TX-SR607“<br />
mit Pro Logic IIz im Test.<br />
Ab Seite 92<br />
Player-Flut<br />
Neue BD-Player von<br />
Samsung, Sony und<br />
Harman/Kardon.<br />
Ab Seite 94<br />
Jetzt einsteigen<br />
Die Zeit für den Umstieg ist gekommen. Wir sagen Ihnen, was<br />
Sie über <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wissen müssen und welche Hardware Sie<br />
benötigen.<br />
Marktübersicht<br />
Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
und -Sets aller Preisklassen.<br />
Ab Seite 97<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Samsung, Sony<br />
Florian Kriegel,<br />
Redakteur<br />
Die steigende Verbreitung<br />
und Bedeutung von <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
wird nicht nur an der größeren<br />
Filmauswahl ersichtlich, es<br />
drängt auch immer mehr Hardware<br />
in den Heimkinomarkt.<br />
War anfangs die Zahl der BD-<br />
Player noch sehr überschaubar,<br />
legen die Hersteller nun in<br />
regelmäßigen Abständen mit<br />
neuen Modellen nach. Meist<br />
sind die Weiterentwicklungen<br />
zwar marginal, doch einige Lichtblicke zeigen, dass die<br />
Entwickler sich ins Zeug legen, um das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Erlebnis<br />
in der Technik greifbar zu machen. Doch oft wissen vor<br />
allem die technisch weniger versierten Nutzer nicht, wie<br />
sie die neue Technik nutzen können bzw. welche Möglichkeiten<br />
sie schon heute haben, ins hochauflösende<br />
Filmzeitalter zu starten. Was für einen Fernseher benötige<br />
ich? Kann ich meine Anlage weiter nutzen? Was mache<br />
ich mit meiner DVD-Sammlung? All das sind Fragen, die<br />
immer wieder gestellt werden. Wir zeigen Ihnen, was<br />
viele nicht wissen: Selbst wenn Sie nicht die neuesten<br />
Heimkinogeräte ihr Eigen nennen, können Sie trotzdem<br />
schon jetzt die Erlebniswelt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> genießen und Ihr<br />
ganz persönliches Heimkino nach Ihren Vorlieben Stück<br />
für Stück erweitern. So werden Sie kontinuierlich die<br />
Stärken der blauen Scheibe entdecken! Die gesunkenen<br />
Preise machen den Umstieg ins hochauflösende Zeitalter<br />
jedenfalls so interessant wie noch nie. Worauf Sie beim<br />
Player-Kauf achten müssen, um auch für die Zukunft gerüstet<br />
zu sein, und vieles mehr erfahren Sie in unserem<br />
Leitfaden zum sicheren und einfachen Wechsel zum<br />
bisher besten Heimkinomedium.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 85
Technik<br />
Workshop: Heimkino<br />
Blaumachen<br />
Auch drei Jahre nach Marktstart sorgt das moderne Medium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für offene Fragen in Bezug auf seine Technik<br />
und die Vorteile gegenüber der DVD. Gerade jetzt ist die High-Defi nition-Disc so attraktiv wie nie zuvor. Wir haben<br />
alle relevanten Informationen zusammengetragen, um Sie fi t für die blaue Welt zu machen!<br />
Vor über zehn Jahren erblickte die Digital Versatile<br />
Disc (DVD) das Licht der Welt und es<br />
dauerte nicht lange, bis sie die Wohnzimmer<br />
der Verbraucher eroberte. Die Vorteile gegenüber<br />
der analogen Videokassette in puncto<br />
Qualität, Mehrnutzen und Gebrauch waren<br />
Grund genug, umzurüsten. Schon lange ist das<br />
Medium absoluter Standard im Film- und IT-<br />
Bereich, die Preise sind auf einem niedrigen<br />
Niveau angelangt und das Angebot ist schier<br />
unendlich. Doch seit nunmehr zweieinhalb<br />
Jahren versucht eine neue Scheibe, die Gunst<br />
des Käufers zu erobern: die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc.<br />
Vermutlich wissen nur die wenigsten, welch<br />
schwierigen Weg das High-Defi nition-Format<br />
in seiner kurzen Geschichte schon beschreiten<br />
musste. Die größte Hürde bestand sicherlich<br />
darin, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen,<br />
denn ähnlich wie beim „Formatkrieg“<br />
zwischen der VHS-Kassette und der Betamax<br />
in den 1970er bzw. 1980er Jahren, musste<br />
sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegen ein vergleichbares Pendant,<br />
die HD DVD, behaupten. Der Kampf, den<br />
Hauptentwickler Sony in den 80er Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts mit Betamax verlor,<br />
spornte das Unternehmen mehr denn je an,<br />
das Ringen um das hochaufl ösende Filmvergnügen<br />
anno 2008 für sich zu entscheiden.<br />
Für den Verbraucher sollte sich der Markt Anfang<br />
des letzten Jahres in eine positive Richtung<br />
entwickeln, denn sowohl für die Industrie<br />
als auch für die Käufer ist es sinnvoller und<br />
einfacher, ein einziges Format zu vermarkten<br />
bzw. zu konsumieren.<br />
Dank gesunkener Preise und größerer Auswahl<br />
hat sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum wichtigsten Medium<br />
für hochaufl ösenden Filmgenuss gemausert.<br />
Doch welche Neuerungen bringt das Format<br />
eigentlich mit sich? Welche Vorteile haben<br />
Sie dadurch? Und was wird benötigt, um das<br />
Potenzial der Discs vollends auszuschöpfen?<br />
Diese und weitere Fragen wollen wir auf den<br />
kommenden Seiten klären, um Ihnen die<br />
Angst vor dem Umstieg zu nehmen und um<br />
Ihnen den Weg zu Ihrem persönlichen Heimkino<br />
zu weisen.<br />
Mehr drauf, mehr drin<br />
Sie ist rund, sie sieht aus wie eine DVD, aber sie<br />
kann deutlich mehr. Aufgrund der fünfmal höheren<br />
Speicherkapazität eignet sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
für hochaufl ösendes Video- und Audiomaterial,<br />
das deutlich mehr Ressourcen benötigt als<br />
bisherige Standards. Full-HD ist hier das Stichwort,<br />
denn vor allem im Bildbereich trumpft<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> durch eine deutlich höhere Aufl ö-<br />
sung und somit gesteigerte visuelle Qualität<br />
auf. Doch auch beim Ton erreicht das Gebotene<br />
je nach vorhandener Heimkinoausstattung<br />
neue Dimensionen. Die Vorteile liegen jedoch<br />
nicht nur im audiovisuellen Bereich, auch die<br />
Zusatzmöglichkeiten der Disc sind größer als<br />
bei der DVD. Neuartige Extras sind machbar,<br />
Bilder: Enteractive, Imagion, Sony, Sony Pictures, Ufa, Universum<br />
86
Workshop: Heimkino<br />
Technik<br />
wie zum Beispiel die vom Fernsehen bekannte<br />
Bild-in-Bild-Darstellung oder internetgestützte<br />
Zusatzinhalte.<br />
Mittendrin statt nur dabei<br />
Obwohl die Vermarktung in erster Linie auf die<br />
höhere Qualität der auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gespeicherten<br />
Filme abzielt, sind es vor allem zusätzliche Features,<br />
die das Medium von bisher bekannten<br />
Formaten unterscheiden. Infolge neuer Programmiertechniken<br />
und Standards erhält der<br />
Nutzer deutlich mehr Möglichkeiten, den Film<br />
zu erleben und darüber hinaus mehr über<br />
die Produktion zu erfahren. Dafür hat sich<br />
die Industrie neue Namen einfallen lassen.<br />
Eins der beiden Hauptfeatures heißt BD-Java.<br />
Dabei handelt es sich weniger um ein Extra<br />
an sich, sondern vielmehr um eine Programmiertechnik,<br />
die es den Entwicklern gestattet,<br />
praktische Extras umzusetzen. Ein Beispiel dafür<br />
ist die oft genutzte Bild-in-Bild-Darstellung.<br />
Entsprechende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s erlauben es, während<br />
des Films Making-of-Sequenzen einzublenden<br />
oder den Regisseur nicht mehr nur per<br />
Audiokommentar zuzuschalten, sondern diesen<br />
auch noch im Bild zu sehen. Eine weitere<br />
Neuerung, die momentan immer mehr an<br />
Bedeutung gewinnt, ist das sogenannte BD-<br />
Live. Über einen Internetanschluss werden<br />
hier immer mehr Zusatzinhalte angeboten, wie<br />
zum Beispiel Trailer oder weitere Featurettes<br />
zum Film. In dieser Technik steckt aktuell auch<br />
das größte Potenzial der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, denn dank<br />
Onlineverknüpfung gibt es schier unendliche<br />
Möglichkeiten.<br />
Weitere Unterschiede sind im allgemeinen<br />
Handling vorzufi nden. Pop-up-Menüs ermöglichen<br />
den Zugriff auf Einstellungen und<br />
Extras, ohne dass der Film unterbrochen werden<br />
muss. Favorisierte Szenen können per<br />
Bookmark gespeichert werden. Interaktivität<br />
und Benutzerfreundlichkeit sind also deutlich<br />
gestiegen. All diese Features werden vorrangig<br />
durch neue Hardware und besondere Spezifi -<br />
kationen gewährleistet.<br />
Der Player entscheidet<br />
Für die Wiedergabe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s benötigen Sie<br />
zunächst einen neuen Player, denn auch wenn<br />
die Disc selbst keine sichtbaren Unterschiede<br />
zur DVD erkennen lässt, ist ihre Struktur deutlich<br />
aufwendiger. Das Mehr an Speicherplatz<br />
wird durch einen feineren, blauviolett gefärbten<br />
Laser – daher auch <strong>Blu</strong>(e)-<strong>ray</strong> – erzielt.<br />
Musste man in der Anfangszeit noch auf die<br />
technische Ausstattung achten, so ist der Player-Kauf<br />
inzwischen merklich einfacher geworden.<br />
Nicht nur die Preise haben sich stark nach<br />
unten entwickelt, sodass gute Einstiegsgeräte<br />
inzwischen schon ab ca. 170 Euro erhältlich<br />
sind, sondern auch die Ausstattung ist bei<br />
vielen Modellen auf einem niedrigen Niveau<br />
angelangt. Trotzdem sollten Sie darauf achten,<br />
dass BD-Live unterstützt wird. Ist das entsprechende<br />
Logo vorhanden, muss der Player über<br />
einen Netzwerkanschluss verfügen, um eine<br />
Internetverbindung herstellen zu können. Des<br />
Weiteren besitzt der Player einen integrierten<br />
Speicher bzw. einen Speicherslot, um den für<br />
BD-Live benötigten ein Gigabyte großen Speicher<br />
nachzurüsten.<br />
Ein Fakt, der vielen Interessenten immer noch<br />
nicht bekannt ist: Sämtliche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player können<br />
auch DVDs abspielen. Manche Modelle<br />
erzielen dabei sogar ein besseres Ergebnis als<br />
die bisher eingesetzten Geräte. Das Bild der<br />
DVD wird auf Wunsch nämlich nicht nur auf<br />
HD-Niveau mit 1 080p skaliert, also auf das<br />
Full-HD-Format eines entsprechenden Flachbildschirms<br />
hochgerechnet, je nach Preis des<br />
Players werden auch leistungsstarke Videoprozessoren<br />
eingesetzt, die das Bild sowohl<br />
einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als auch DVD weiter verbessern<br />
können. Dadurch kann die vorhandene DVD-<br />
Sammlung in zum Teil gehobener Qualität<br />
genossen werden und Neuerscheinungen<br />
können direkt als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs angeschafft<br />
werden – ein preislich attraktiver und sinnvoller<br />
Kompromiss für Ein- und Umsteiger. Auf die<br />
Das Bonus-Lexikon<br />
CineChat<br />
... ist eine Chat-Funktion, mit der sich mehrere Filmfans unterhalten<br />
können, während sie gleichzeitig (also automatisch<br />
aufeinander abgestimmt) den Film anschauen.<br />
Bonus View (Profil 1.1)<br />
Ermöglicht es, über den laufenden Film eine weitere Videound<br />
Audiospur zu legen. Die Funktion eignet sich optimal für<br />
direkt auf den Szeneninhalt zugeschnittenes Bonusmaterial<br />
und kann jederzeit aktiviert werden. Unser Beispiel „Acht<br />
Blickwinkel“ benutzt Bonus View, um verschiedene Perspektiven<br />
gleichzeitig darzustellen.<br />
BD-Live (Profil 2.0)<br />
Auf Onlineservern werden exklusiv aktuelle Inhalte wie Bilder,<br />
Videos, Soundtracks und Handy-Klingeltöne zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
angeboten. Spiele können so ebenfalls online mit mehreren<br />
Zuschauern gespielt werden. Voraussetzung ist ein Netzwerkanschluss<br />
und ein interner oder externer Speicher, auf den<br />
die Extras geladen werden können.<br />
Dynamic HD<br />
Inhalte des Menüs werden mit dieser Funktion immer automatisch<br />
auf den neusten Stand gebracht. Statt eines statischen<br />
Hauptmenüs kommen so von Zeit zu Zeit neue Features hinzu.<br />
Das Menü der Dokumentation „Unsere Erde“ zeigt z. B.<br />
dank Dynamic HD immer den aktuellen Wettertrend an.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 87
Technik<br />
Workshop: Heimkino<br />
Wussten Sie schon ...?<br />
Playstation 3 als Player-Ersatz?<br />
Sonys Spielkonsole Playstation 3 kam zum Start der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
auf den Markt und war dank ihres (im Vergleich) niedrigen<br />
Preises eine gute Alternative zu herkömmlichen Playern. Inzwischen<br />
ist die Konsole nicht mehr so attraktiv, da sie ca.<br />
fünfmal mehr Strom als moderne BD-Player benötigt und<br />
HD-Ton nicht als Bitstream ausgeben kann. Abgesehen davon<br />
ist die PS3 jedoch in puncto Ladezeiten immer noch das<br />
schnellste Gerät am Markt. Sie kann außerdem HD-Ton in<br />
PCM umwandeln. Bildtechnisch ist sie nicht deutlich schlechter<br />
als ähnlich teure Modelle; WLAN (auch für BD-Live) ist<br />
ebenfalls mit an Bord. Dazu erhält man ein umfassendes Multimedia-Gerät<br />
mit diversen Möglichkeiten. Ihre Größe sowie<br />
ihr Gewicht sind hingegen Minuspunkte für die PS3. Die Konsole<br />
ermöglicht dank der optionalen <strong>Blu</strong>etooth-Signalgeber<br />
jedoch eine praktische Bedienung. Des Weiteren werden die<br />
Datenraten für Bild und Ton angezeigt, was leider kaum ein<br />
normaler BD-Player ermöglicht.<br />
BD-Ladezeiten<br />
Ein Nachteil der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD sind die spürbar<br />
längeren Ladezeiten. Es gibt immer noch Player, die bei<br />
manchen Discs über eine Minute benötigen, bis diese wiedergegeben<br />
werden. Das liegt nicht etwa an minderwertiger<br />
Hardware oder schlechten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, sondern an einer deutlich<br />
komplexeren Programmierstruktur (BD-Java). Der Player lädt<br />
vor der eigentlichen Wiedergabe Tausende Programmierzeilen,<br />
um die praktischen Features und neuen Extras darstellen<br />
zu können. Ihre Geduld wird aber belohnt, machen Sie es sich<br />
vorab schon bequem oder holen Sie sich noch etwas zu trinken.<br />
Aktuelle Geräte haben die Ladedauer bereits auf eine<br />
erträgliche Wartezeit verkürzt.<br />
genauen technischen Eigenschaften in Bezug<br />
auf Bild und Ton gehen wir im Folgenden ein,<br />
denn hier spielt die verwendete Hardware für<br />
Bild und Ton eine bedeutende Rolle.<br />
In die Röhre schauen<br />
Zwar steigt die Verbreitung von Flachbildschirmen<br />
stetig an und Röhrenfernseher werden<br />
kaum noch verkauft, dennoch steht solch ein<br />
betagtes Gerät oft immer noch im heimischen<br />
Wohnzimmer. Lohnt hier die Anschaffung der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technik? Das Thema High Defi nition<br />
wird über kurz oder lang jeden Haushalt<br />
interessieren, denn hier liegt die Zukunft des<br />
Fernsehens. Planen Sie, demnächst Ihren alten<br />
Fernseher gegen ein HD-Modell auszutauschen,<br />
kann der Kauf eines BD-Players schon<br />
jetzt sinnvoll sein. Zwar profi tieren Sie nicht von<br />
der hohen Aufl ösung der Filme, dafür können<br />
Sie bereits die neuen Features der Disc nutzen.<br />
Den Anschluss an ein altes, nicht HD-fähiges<br />
TV-Gerät gestatten nahezu alle Modelle, obwohl<br />
dabei nicht auf den digitalen HDMI-Anschluss<br />
zurückgegriffen wird, der sowohl Bild- als auch<br />
Toninformationen übertragen kann. Es müssen<br />
also analoge Anschlüsse vorhanden sein, die<br />
jedoch nur zum Teil HD-fähig sind. Ein in den<br />
Playern integrierter Kopierschutz (siehe Kasten<br />
„ICT“ Seite 90), der durch eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
aktiviert wird und die Ausgabe über analoge<br />
Schnittstellen beschränken kann, wird aktuell<br />
noch nicht genutzt. Ein anderes Beispiel ist ein<br />
defekter DVD-Player. Wollen Sie ohnehin auf<br />
den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Zug aufspringen, sollten Sie kein<br />
solches Gerät mehr kaufen, sondern direkt in<br />
ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Modell investieren. Das kostet zwar<br />
immer noch deutlich mehr, erspart Ihnen aber<br />
später die erneute Anschaffung eines BD-tauglichen<br />
Produkts.<br />
Richtig Spaß macht die hohe Aufl ösung allerdings<br />
erst mit einem LCD- oder Plasmafernseher,<br />
der mindestens „HD ready“, idealerweise<br />
aber Full-HD-tauglich ist. Das Bild<br />
einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> entspricht der Full-HD-Aufl ösung<br />
(1 920 × 1 080 Pixel) und kann von einem<br />
LCD oder Plasma mit identischer Pixelanzahl<br />
exakt wiedergegeben werden. Doch auch<br />
Fernseher mit einer geringeren Aufl ösung (z. B.<br />
1 024 × 768 Pixel), genannt seien hier günstige<br />
Plasmas, machen die visuellen Vorteile<br />
gegenüber einer DVD sichtbar. Anders als bei<br />
der DVD werden Filme in ihrer originalen Kinogeschwindigkeit<br />
von knapp 24 Bildern pro<br />
Sekunde auf BD abgespeichert. Um diese Frequenz<br />
ruckelfrei zu zeigen, muss der Fernseher<br />
sogenanntes 1 080p24 unterstützen und auch<br />
korrekt wiedergeben können. Viele Hersteller<br />
verarbeiten dieses Signal intern und geben es<br />
dann doch nur als ruckelndes Signal aus oder<br />
vermehren die Frequenz auf z. B. 72 oder 120<br />
Bilder: Panasonic, Stock.xchng, Teufel, Yamaha<br />
LCD/Plasma mit HDMI („HD ready“ oder Full-HD)<br />
Bild:<br />
A) HDMI-Verbindung: Die einfachste und aus technischer Sicht beste<br />
Verbindung ermöglicht HDMI. Der „digitale Scartanschluss“ überträgt Bild<br />
und Ton in bester Qualität.<br />
B) YUV-Verbindung: Die einzige analoge Schnittstelle zum Übertragen von<br />
HD-Signalen erlaubt eine maximale Aufl ösung von 1 080i. Sie sollte genutzt<br />
werden, wenn kein HDMI zur Verfügung steht.<br />
C) FBAS-Verbindung: Die qualitativ schlechteste Variante kann kein HD übertragen,<br />
ermöglicht dafür aber den Anschluss an ältere TV-Geräte.<br />
D) Vom AV-Receiver kann das digitale Bildsignal per HDMI an den TV weitergeleitet<br />
werden.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player mit Mehrkanalausgang<br />
Röhrenfernseher ohne HDMI (Standardauflösung)<br />
A<br />
B<br />
C<br />
4<br />
2<br />
WLAN-Router<br />
88
Workshop: Heimkino<br />
Technik<br />
Hertz, wodurch die Bewegungen fl üssiger erscheinen.<br />
Aufgrund ihrer hohen Aufl ösung eignet<br />
sich der Genuss einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> optimal für<br />
große Bilddiagonalen. Abhängig vom Sitzabstand<br />
relativiert sich der Schärfevorteil, je kleiner<br />
der Fernseher ist. So ist der Aha-Effekt bei<br />
einem 46-Zoll-Modell mit einem Sitzabstand<br />
von drei Metern beispielsweise deutlich höher<br />
als bei einem 32-Zoll-Gerät – schuld sind u. a.<br />
die Grenzen des menschlichen Sehens. Richtig<br />
beeindruckend ist das Ergebnis daher über einen<br />
Full-HD-Projektor und eine entsprechend<br />
große Leinwand. Die Verbindung vom <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Player zum Flachbild-TV oder Projektor wird in<br />
der Regel über den digitalen HDMI-Anschluss<br />
bewerkstelligt. Von ihm gibt es verschiedene<br />
Spezifi kationen, die aktuellste und gebräuchlichste<br />
ist inzwischen HDMI 1.3a. Diesen Anschluss<br />
kann man als moderne und digitale<br />
Variante des bekannten Scart verstehen, er<br />
überträgt Bild und Ton und erlaubt darüber<br />
hinaus die Kommunikation zwischen Signalgeber<br />
und Wiedergabegerät. So ist mit neuen<br />
Modellen u. a. die übergreifende Steuerung<br />
mit nur einer Fernbedienung möglich.<br />
Der Ton macht die Musik<br />
Neben dem Bild spielt der Genuss des Tons<br />
ebenfalls eine große Rolle. In Zeiten von Surround-Sound<br />
ist der akustische Faktor für viele<br />
genauso wichtig wie die visuelle Wahrnehmung.<br />
Hier bietet die BD ebenfalls eine spürbare<br />
bzw. hörbare Entwicklung gegenüber der<br />
DVD. Neu sind verlustfreie Tonformate, die den<br />
Klang in der Qualität reproduzieren können, in<br />
der er im Studio abgemischt wurde. Durch<br />
eine höhere Datenrate muss der Ton in seiner<br />
Brillanz weniger „beschnitten“ werden, sodass<br />
dem Verbraucher eine höhere Dynamik, klarere<br />
Höhen und insgesamt ein angenehmerer<br />
Sound geboten werden können. Dolby True<br />
HD und DTS-HD Master Audio benötigen zwar<br />
ein Vielfaches an Speicherplatz, klingen im Optimalfall<br />
aber auch deutlich imposanter als die<br />
herkömmlichen Pendants.<br />
Um diese Vorteile genießen zu können, bedarf<br />
es, ähnlich wie beim Bild, einer entsprechenden<br />
technischen Ausstattung. Je nach<br />
Qualität des verwendeten AV-Receivers bzw.<br />
Lautsprechersets können die hörbaren Unterschiede<br />
größer oder kleiner sein. Für die Nutzung<br />
der neuen Tonformate gibt es zunächst<br />
verschiedene Ansätze. Verwenden Sie Ihren<br />
Fernseher für die Tonwiedergabe, ist das Ergebnis<br />
ohnehin meist ein Stereosignal, das<br />
keine merklichen Unterschiede zur DVD bringen<br />
wird. Verwenden Sie einen älteren Mehrkanal-AV-Receiver<br />
für 5.1-Surround-Sound, der<br />
über keinerlei HDMI-Anschlüsse verfügt, kann<br />
der Player über einen optischen oder koaxialen<br />
Wussten Sie schon ...?<br />
Fehlende Resume-Funktion?<br />
Hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit hat die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einen<br />
Nachteil in Bezug auf die Resume-Funktion. Konnte man bei<br />
DVDs in der Regel an einer beliebigen Stelle stoppen, den<br />
Player ausschalten und an der gleichen Stelle weiterschauen,<br />
ist dies bei der BD meistens nicht mehr möglich. Aufgrund der<br />
komplexen Programmierung und der Ladevorgänge am Anfang<br />
einer mit BD-Java gestalteten Disc muss man beim Druck<br />
auf die Stopp-Taste die gesamte Disc neu laden. Dafür bieten<br />
viele Schreiben eine Bookmark-Funktion zum Speichern von<br />
Lieblingsszenen.<br />
BD 25/BD 50<br />
Ähnlich wie bei der DVD gibt es auch bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verschiedene<br />
Disc-Varianten. Was bei der DVD die DVD 5 war, ist bei<br />
der BD die BD 25. Diese fasst rund 25 Gigabyte an Daten. Die<br />
BD 50 ist das Pendant zur DVD 9 und umfasst zwei Schichten<br />
und damit das Doppelte an Daten. Anders als bei der DVD<br />
kommt es beim Wechsel der Schichten nicht mehr zu einer<br />
Unterbrechung. Der Laser vollzieht den Wechsel ohne Bildund<br />
Tonaussetzer.<br />
5.1- oder 7.1-AV-Receiver<br />
D<br />
1<br />
A<br />
3<br />
Ton:<br />
1) HDMI-Verbindung: Sie erlaubt die digitale Weiterreichung des Tons per<br />
Bitstream oder über die vom Player zu PCM konvertierten Signale für<br />
ältere HDMI-AV-Receiver.<br />
2) Optisch/koaxial: Von DVD-Playern bekannte Verbindung. Sie hat eine<br />
begrenzte Datenbandbreite und kann daher nur normales Dolby und DTS<br />
übertragen.<br />
3) Analoger Mehrkanal: Player mit Mehrkanalausgang können mit dem<br />
entsprechenden Eingang am AV-Receiver verbunden werden. Der Player<br />
verarbeitet den Ton und gibt ihn analog weiter. Das Ergebnis kann bei<br />
hochwertiger Hardware sehr gut sein.<br />
4) Der analoge Stereoausgang des Players sollte mit dem entsprechenden<br />
Eingang am Röhren-TV verbunden werden. Besitzen Sie hingegen<br />
höherwertige Aktivlautsprecher, so können Sie diese direkt mit dem<br />
Player verbinden.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 89
Technik<br />
Workshop: Heimkino<br />
Insider-Tipps<br />
ICT – Image Constraint Token<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthält einige neue Kopierschutzmechanismen.<br />
Ein Paket solcher Techniken ist AACS (Advanced Access Content<br />
System). Dieses kam auch bei der HD DVD zum Einsatz.<br />
Innerhalb des AACS gibt es den sogenannten Image Constraint<br />
Token (ICT). Er ermöglicht das Herunterskalieren von<br />
HD-Signalen z. B. an analogen Ausgängen wie dem Komponentenausgang,<br />
der 1 080i-fähig ist. Theoretisch kann diese<br />
Technik von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s aktiviert werden, wenn Firmen sie einsetzen.<br />
Bis dato wird davon jedoch kein Gebrauch gemacht<br />
und auch in Zukunft ist es rechtlich fraglich, inwieweit beispielsweise<br />
die generelle Bildausgabe über analoge Ausgänge<br />
verboten werden kann.<br />
BD-Live per WLAN<br />
Einige aktuelle Player-Modelle ermöglichen die optionale<br />
Nutzung von BD-Live per WLAN-Adapter. So kann etwa bei<br />
den neuen Samsung-Geräten, wie dem gezeigten „BD-P<br />
4610“, ein spezieller WLAN-Adapter angeschlossen werden,<br />
um den Player kabellos mit dem Netzwerk zu verbinden. In<br />
Zukunft ist denkbar, dass entsprechende Schnittstellen direkt<br />
in die Geräte verbaut werden.<br />
Staatsfeind Nr. 1: Fingerabdrücke<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist dank einer neuen Schutzschicht bei Weitem<br />
nicht mehr so anfällig gegenüber Kratzern wie die DVD. Somit<br />
ist sie in dieser Beziehung deutlich langlebiger. Doch hätten<br />
Sie gedacht, dass Fingerabdrücke weitaus drastischere Auswirkung<br />
haben können? Gut sichtbare, große Abdrücke auf<br />
der blauen Scheibe können nämlich für Wiedergabeprobleme<br />
sorgen. Putzen Sie also gegebenenfalls Ihre Disc, falls Sie eine<br />
stockende Stelle bemerken. Möchten Sie das Phänomen testen,<br />
können Sie mit einem schmutzigen Fingerabdruck Ihren<br />
Player zur Weißglut treiben.<br />
Wireless-HDMI<br />
Das Thema der kabellosen Übertragung gewinnt auch im Bereich<br />
der HDMI-Verbindung immer mehr an Bedeutung. Während<br />
Panasonics Top-Plasmamodell „Z1“ eine entsprechende<br />
Wireless-Lösung direkt mit sich bringt, bietet die niederländische<br />
Firma Marmitek eine externe Lösung (siehe Bild) an.<br />
Zwar ist diese mit 600 Euro alles andere als günstig, zeigte im<br />
ersten Praxistest aber ihre Stärken. Selbst 1 080p24-Signale<br />
mit HD-Ton waren bei direkter Sichtverbindung von 20 Meter<br />
kein Problem. Somit werden völlig neue Geräteaufstellungen<br />
möglich, auch der Beamer kann nun problemlos abseits der<br />
restlichen Geräte platziert werden, ohne ein Kabel legen zu<br />
müssen. Auch im HD-Bereich wird „wireless“ damit deutlich<br />
an Interesse gewinnen.<br />
Kinoatmosphäre in unserem Testwohnzimmer: Ein Full-HD-Fernseher und eine Surround-Anlage mit<br />
aktuellem AV-Receiver sind die optimalen Voraussetzungen für die Wiedergabe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
Anschluss verbunden werden. Doch auch hier<br />
sind die klanglichen Vorteile nicht gegeben,<br />
da die Anschlüsse nicht genug Datenvolumen<br />
transportieren können, um den aktuellen Standards<br />
gerecht zu werden. Besitzt der AV-Receiver<br />
jedoch einen analogen Mehrkanaleingang<br />
(siehe Diagramm) und planen Sie nicht, sich<br />
ein neues Gerät anzuschaffen, dann sollten<br />
Sie beim <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Kauf darauf achten,<br />
dass dieser einen analogen Mehrkanalausgang<br />
besitzt. Zwar gehen Sie so einen theoretischen<br />
Rückschritt von digital nach analog, aus praktischer<br />
Sicht kommen Sie jedoch auf diese<br />
Weise in den Genuss der Vorzüge der neuen<br />
Tonformate. Der Player verarbeitet in diesem<br />
Fall den Ton intern und gibt ihn entsprechend<br />
aufbereitet an den AV-Receiver weiter. Je nach<br />
Güte der verwendeten Modelle ist das Ergebnis<br />
nicht schlechter als eine digitale Verbindung.<br />
Diese kann in vollem Qualitätsumfang<br />
erst mit HDMI erzielt werden. HDMI-Buchsen<br />
fi nden sich bereits seit mehreren Jahren in<br />
AV-Receivern.<br />
Aufgrund der rasanten Entwicklung verschiedener<br />
Versionen gibt es hier ebenfalls<br />
Besonderheiten. Ältere Receiver mit HDMI-<br />
Anschlüssen der Versionen 1.1 und 1.2 können<br />
den hochwertigen Digitalton nur bedingt<br />
verarbeiten. Ein BD-Player kann den Klang<br />
entweder unbearbeitet direkt an einen AV-<br />
Receiver weiterleiten (diese Übertragung wird<br />
Bitstream genannt) oder das Signal intern in<br />
ein für die meisten Receiver nutzbares Signal<br />
umwandeln, das PCM heißt. Das Endergebnis<br />
ist qualitativ vergleichbar. Planen Sie die Anschaffung<br />
eines aktuellen AV-Receivers oder<br />
besitzen Sie bereits ein Modell mit HDMI-Einund<br />
-Ausgängen, reicht die Verbindung mit nur<br />
einem Kabel zum Gerät sowie einer weiteren<br />
Leitung vom Receiver zum Fernseher bzw.<br />
Projektor. Inzwischen bieten selbst günstige<br />
Einstiegsprodukte ab ca. 350 Euro mindestens<br />
einen solchen Anschluss. Wie schon bei der<br />
DVD sind die meisten Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im 5.1-<br />
Format gespeichert. Die klassische Form des<br />
Mehrkanaltons bekommt jedoch hin und wieder<br />
Konkurrenz von 6.1- oder gar 7.1-Signalen.<br />
Hier sorgen ein bzw. zwei weitere Lautsprecher<br />
für noch mehr Klangtiefe im hinteren Bereich.<br />
Letztlich ist es eine Frage der Wohnumgebung<br />
und persönlichen Präferenz, ob Sie Ihr Wohnzimmer<br />
mit 5.1 oder 7.1 ausstatten wollen. Für<br />
ein reines Heimkino ist dies sicherlich leicht zu<br />
entscheiden, in Wohnzimmern ist hingegen<br />
meist ein dezentes Auftreten wichtig. Genug<br />
Lautsprecherlösungen gibt es allemal und das<br />
Filmvergnügen wird durch Mehrkanalton deutlich<br />
aufgewertet.<br />
Aktuell geht der Trend aus den eben genannten<br />
Gründen wieder zu weniger Lautsprechern.<br />
Räumlichen Klang können diese Varianten allerdings<br />
nur bedingt reproduzieren. Interessant<br />
sind z. B. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsets: Hier sind BD-<br />
Player, AV-Receiver und Lautsprecher in einem<br />
Paket enthalten und lassen sich klanglich aufrüsten.<br />
Um einen ausgewogenen Sound zu<br />
erhalten, sollte zumindest immer ein Center-<br />
Lautsprecher vorhanden sein, der für die Dialogwiedergabe<br />
eingesetzt wird.<br />
Für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gerüstet<br />
Wie so oft gilt auch für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Alle Wege führen<br />
nach Rom. Wie wir Ihnen aufgezeigt haben,<br />
gibt es diverse Möglichkeiten, alle bzw.<br />
verschiedene Vorteile der hochaufl ösenden<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu nutzen. Selbst wenn Sie noch alte<br />
Geräte Ihr Eigen nennen, können Sie nach und<br />
nach das Optimum aus dem neuen Medium<br />
herausholen. Wenn Sie noch im Besitz eines<br />
Röhrenfernsehers sind, können Sie beispielsweise<br />
einen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player anschließen. Um<br />
aber in den größten Genuss – das hochauflösende<br />
Bild – zu kommen, sollten Sie einen<br />
entsprechenden Fernseher besitzen oder sich<br />
diesen anschaffen. Wenn Sie sich ein wenig<br />
mit dem Thema beschäftigt haben, werden Sie<br />
die DVD zwar immer noch zu schätzen wissen,<br />
doch dank der neuen Features und der besseren<br />
Technik werden Sie künftige Neuveröffentlichung<br />
nur noch im hochaufl ösenden Format<br />
genießen wollen.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Marmitek, Samsung<br />
90
Sie sind auf der Suche nach einem umfassenden<br />
Ratgeber zum Thema HD-Audio?<br />
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Technik<br />
AV-Receiver<br />
Einsteigen bitte!<br />
Immer mehr Hi-Fi-Freunde haben mittlerweile aufgerüstet und beschallen ihr Heimkino mit hochaufl ösendem,<br />
verlustfreiem Audiomaterial. Stetig sinkende Preise locken zunehmend auch Nachzügler in die HD-Welt. Wir<br />
testeten, wie gut man mit Onkyos „TX-SR607” einsteigen kann.<br />
Das obere Drittel<br />
enthält Tasten zur<br />
Quellenauswahl sowie<br />
die Lautstärke- und<br />
Kanalsteuerung<br />
Navigations- und<br />
Transportbefehle gibt<br />
man vom Mittelteil der<br />
handlichen Fernbedienung<br />
Den Nummernblock<br />
hat man bei Onkyo<br />
nach unten verbannt<br />
HDMI-Zuspieler, neue HD-Tonformate,<br />
noch mehr Speaker dank Pro Logic IIz –<br />
die Halbwertszeit von AV-Receivern ist aufgrund<br />
häufiger Innovationen recht gering. Mit<br />
dem „TX-SR607“ steht bei uns Onkyos aktuelles<br />
Einsteigermodell auf dem Prüfstand. Das<br />
Gerät wird als preiswerter Alleskönner angepriesen<br />
und in der Tat ist die Feature-Liste des<br />
Herstellers beeindruckend. Mit nicht weniger<br />
als sechs HDMI-Eingängen werden hier neue<br />
Maßstäbe im untersten Preissegment gesetzt.<br />
Überdies beherrscht der Receiver bereits das<br />
innovative Format Pro Logic IIz. Abenteuerlustige<br />
können sich also zwei weitere Boxen über<br />
die Front-Stereo-Lautsprecher hängen und den<br />
von Dolby mit Begeisterung beworbenen 3-D-<br />
Sound genießen.<br />
Das Verstärkersystem „WRAT“ (Wide Range<br />
Amplifi er Technology) soll für neutrale<br />
Signalwiedergabe im Bereich von<br />
fünf Hertz bis 100 Kilohertz (!) sorgen. In<br />
Kombination mit den hohen Abtastraten<br />
der HD-Tonformate durchaus sinnvoll –<br />
nun fehlt nur noch ein Lautsprecher, der so<br />
hoch „singen“ kann. Die insgesamt sieben<br />
Endstufen produzieren jeweils bis zu 140 Watt.<br />
Zusätzlich ist der Receiver mit den neuen<br />
Audyssey-Technologien „Dynamic Volume“<br />
und „Dynamic EQ“ ausgerüstet.<br />
Auch in puncto Videoverarbeitung hat man<br />
sich ins Zeug gelegt. So werkelt im „TX-SR607“<br />
ein Faroudja-Prozessor, der sich um die Hochskalierung<br />
bzw. Vollbildkonvertierung von Videomaterial<br />
kümmert.<br />
Bekanntes Gesicht<br />
Onkyos Einsteigermodell hebt sich nicht wesentlich<br />
von der restlichen Produktpalette ab.<br />
Den Kunden erwartet die gewohnt markante<br />
Front mit zahlreichen Tasten und Anschlüssen.<br />
Überraschenderweise befi ndet sich hier sogar<br />
ein HDMI-Eingang. Warum auch nicht? Wenn<br />
der beste Kumpel samt PS3 zum Spieleabend<br />
vorbeikommt, muss man so nicht mehr hin-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo<br />
92
AV-Receiver<br />
Technik<br />
Hoch hinaus geht es mit Pro Logic IIz. Die Höhenlautsprecher werten den Höreindruck besonders<br />
bei Filmen merklich auf<br />
Gut<br />
Onkyo TX-SR607<br />
ter das TV-Rack kriechen oder den AV-Receiver<br />
samt Verkabelung aus dem Regal zerren. Die<br />
Einrichtung des Gerätes geht dank der selbsterklärenden<br />
Beschriftung leicht von der Hand.<br />
Sowohl mit blankem Kupferdraht als auch mit<br />
Bananensteckern kann man hier die Verbindung<br />
zu den Lautsprechern herstellen. Die<br />
sechs HDMI-Eingänge sind zukunftsweisend,<br />
leider vermisst man dafür Mehrkanaleingänge<br />
und Preamp-Ausgänge. Außer bei analogen<br />
Stereosignalen fi ndet die Digital-Analog-Wandlung<br />
also stets im Inneren des „TX-SR607“ statt.<br />
Sinnvoll wäre zumindest ein Preamp-Ausgang<br />
der Höhenlautsprecher gewesen. So hätte man<br />
mit einem zusätzlichen Stereoverstärker neun<br />
Boxen auf einmal befeuern können.<br />
Mit der kompakten Fernbedienung beweist Onkyo<br />
eindrucksvoll, dass sich auch ein vielseitiges<br />
Gerät intuitiv kontrollieren lässt. Der Schalter<br />
liegt sehr gut in der Hand und auch die Tastenanordnung<br />
bedarf keiner langen Eingewöhnungszeit.<br />
Das OSD-Menü macht den Zugang<br />
zu den zahlreichen Funktionen noch einfacher<br />
und erweist sich auch bei der Installation oder<br />
dem Zuweisen der Eingänge als große Hilfe.<br />
Einziger Wermutstropfen: Die Menü-Aufl ösung<br />
kommt mit 480 Zeilen recht grobkörnig daher.<br />
Wer mit der Onkyo-Fernsteuerung externe Geräte<br />
bedienen will, bekommt einen Eindruck<br />
von der Sorgfalt, mit der die Entwickler vorgegangen<br />
sind – die Code-Datenbank ist im AV-<br />
Receiver gespeichert und kann bei Bedarf nach<br />
Herstellern sortiert angezeigt werden. Auftrumpfen<br />
kann das Gerät weiterhin mit einem zweiten<br />
Subwoofer-Ausgang und einem Anschluss für<br />
iPod-Dockingstationen.<br />
Performance<br />
Bevor man seine Lieblingsscheibe einlegt, sollte<br />
man das System durch die bewährte Audyssey-<br />
Einmessautomatik kalibrieren lassen. Das ausgereifte<br />
Programm gibt einem die Möglichkeit,<br />
mehrere Hörpositionen vermessen zu lassen.<br />
Leider ist es nicht möglich, eine „einfache“<br />
Messung durchzuführen – drei Positionen sind<br />
das Minimum. Das Ergebnis hingegen kann<br />
sich hören lassen, in guter Audyssey-Manier<br />
wird dem Raum wirkungsvoll das Rumpeln ausgetrieben.<br />
Leider lässt uns der Onkyo nicht auf<br />
die entstandene EQ-Kurve zugreifen. Wer selbst<br />
Hand anlegen will, bedient sich des Fünfband-<br />
EQs. Es wäre wünschenswert, dass zumindest<br />
diese fünf EQ-Regler die Werte der Audyssey-<br />
Messung annähmen und man somit leichte Abweichungen<br />
vornehmen könnte. Die Werte für<br />
Lautsprecherdistanz, Größe und Polarität hingegen<br />
lassen sich im Nachhinein manipulieren.<br />
Der kräftige Sound des „TX-SR607“ überzeugt<br />
selbst in größeren Räumen. Zwar konnten wir<br />
keine wesentliche Verbesserung der „WRAT“-<br />
Technologie gegenüber herkömmlichen Schaltungen<br />
erkennen, der Klang ist aber über jeden<br />
Zweifel erhaben. Das gesamte Spektrum wird<br />
relativ unverfälscht wiedergegeben und bei<br />
den zahlreichen Soundmodi wird sicher jeder<br />
seinen Wunschklang fi nden. Das Preset „Studio<br />
Mix“ beispielsweise erfreut mit neutralem Klang<br />
und effektivem Einsatz der Höhenlautsprecher.<br />
Auf die Back-Surround-Boxen muss man zugunsten<br />
dieses Features aber verzichten. Des<br />
Weiteren lässt das Gerät die Möglichkeit zur<br />
Feinabstimmung der Dolby-Programme vermissen,<br />
sodass man sich mit den Voreinstellungen<br />
zufriedengeben muss.<br />
Der Ruf des integrierten Faroudja-Bildprozessors<br />
eilt dem kleinen Onkyo voraus. Allerdings mussten<br />
wir feststellen, dass die Ergebnisse nicht mit<br />
dem großen Namen mithalten können. Signale<br />
können nicht auf 1 080p, sondern lediglich auf<br />
1 080i aufbereitet werden. Die allgemeine Bildqualität<br />
ist auch eher mittelmäßig – nach Möglichkeit<br />
sollte man auf die Funktionen verzichten<br />
und HD-Signale vom Zuspielgerät einfach<br />
durchschleifen. Zum Hochskalieren von DVD-<br />
Videomaterial erfüllt die Technik aber durchaus<br />
ihren Zweck.<br />
CHRISTOPH HÜTHER<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Typ<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Besonderheiten<br />
Bewertung Technik<br />
Onkyo<br />
TX-SR607<br />
599 Euro<br />
www. onkyo.de<br />
AV-Receiver<br />
43,5 × 17,6 × 32,9 cm<br />
11 kg<br />
Schwarz, Silber<br />
Pro Logic IIz; umfangreiche<br />
Ausstattung, zwei Sub-Ausgänge<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 8,5/10<br />
Wiedergabe 7/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Sechs HDMI-Eingänge sind in der Preisklasse eine Seltenheit. Mehrkanalausgänge fehlen leider<br />
Kurzfazit: Der „TX-SR607“ vereint Funktionsvielfalt mit<br />
einem unschlagbaren Preis. Abgesehen von vereinzelten<br />
Abstrichen ein sehr gutes Gerät.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 93
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Sehr gut<br />
Samsung BD-P1600<br />
Gelungener Neustart<br />
Mit dem „BD-P1600“ schickt Samsung seine neueste Player-Generation ins Rennen. Ein komplett überarbeitetes<br />
Äußeres, neue Features, optionale WLAN-Fähigkeit und eine vielversprechende Technik machen das Einstiegsgerät<br />
vorab bereits zum potenziellen Verkaufsschlager. Wir haben uns den Player genauer angeschaut.<br />
Optisch kommt das 279 Euro teure Gerät<br />
schlicht daher. Die durchweg schwarze<br />
Blende in Klavierlackoptik verzichtet völlig auf<br />
Knöpfe oder sonstige Elemente. Erst nach<br />
Herunterklappen der Blende werden Buttons<br />
sichtbar. Steuert man die Laufwerkslade per<br />
Fernbedienung, so öffnet sich die Blende durch<br />
Hervorschieben der Lade und schließt auch<br />
wieder beim Einfahren. Insgesamt wirkt der<br />
Player gut konstruiert sowie designtechnisch<br />
schlicht und ansprechend.<br />
Audio- und Untertitelspuren<br />
lassen<br />
sich im oberen Teil<br />
bedienen, ebenso wie<br />
Grundfunktionen des<br />
Fernsehers<br />
Weitere TV- und auch<br />
die wichtigsten Player-<br />
Funktionen samt Navigationskreuz<br />
befinden<br />
sich im Zentrum der<br />
Fernbedienung<br />
Etwas ungewöhnlich:<br />
Die Menütasten sind<br />
unten angeordnet,<br />
genauso die typischen<br />
Farbtasten<br />
Selbstbewusster Auftritt<br />
Die Ausstattung des „BD-P1600“ kann sich<br />
sehen lassen, vor allem angesichts des Straßenpreises<br />
von rund 230 Euro. Im Gegensatz<br />
zum Vorgänger geht Samsung bei diesem Modell<br />
nun keine Kompromisse mehr ein. Der<br />
Player decodiert alle Tonformate in PCM, gibt<br />
diese aber auf Wunsch ebenso per Bitstream<br />
aus. Somit kommen nun auch Besitzer älterer<br />
HDMI-AV-Receiver in den Genuss der besseren<br />
Tonformate. Gleich zwei USB-Steckplätze<br />
hat das Gerät zu bieten, einen an der Rückseite<br />
und einen hinter der Frontblende. Der Clou:<br />
Als einer der ersten Hersteller bietet Samsung<br />
einen optionalen WLAN-Dongle an, über den<br />
sich der Player kabellos mit dem Internet<br />
verbinden lässt. Dadurch kann BD-Live ohne<br />
lästiges Ethernet-Kabel genutzt werden. Des<br />
Weiteren spielt das Gerät nun auch MP3-Files<br />
ab, ein Feature, das das Vorgängermodell unverständlicherweise<br />
vermissen ließ.<br />
Konsequent<br />
Nach dem Einschalten braucht das Gerät rund<br />
15 Sekunden, bis es den Haupt-Screen zeigt.<br />
Wichtige Einstellungen lassen sich im ansprechenden<br />
Menü vornehmen. Dort lassen sich<br />
auch Audio-, Foto- und Videomedien z. B. von<br />
einem USB-Stick aufrufen. Ohnehin wirkt das<br />
Auftreten des „BD-P1600“ sehr modern und<br />
zeitgemäß, was auch die On-Screen-Menüs<br />
während der Wiedergabe verdeutlichen. Sowohl<br />
bei BDs als auch bei DVDs zeigt der<br />
Samsung seine Stärken: Bei sehr komplexen<br />
Discs vergehen lediglich rund 45 Sekunden<br />
bis zum ersten Bild und Ton, weniger aufwendige<br />
Scheiben sind in knapp 20 Sekunden<br />
gestartet. Einen schnelleren Player haben wir<br />
bisher nicht testen können. Für DVDs benötigt<br />
das Model sogar nur rund zehn Sekunden. Ein<br />
Lüfter sorgt für die Kühlung des Geräts, dieser<br />
sollte bei normalem Abstand aber kaum zu hören<br />
sein. Das Laufwerk gibt bei Zugriffen hörbare<br />
Geräusche von sich. Qualitativ weiß die<br />
HD-Wiedergabe zu gefallen. Mängel sind nicht<br />
festzustellen, wobei die Bilddarstellung sowieso<br />
zu den Paradedisziplinen aller BD-Player<br />
gehört. Schwächen werden erst beim Abspielen<br />
von DVDs sichtbar. Während die Skalierung<br />
vorzüglich vonstattengeht, lässt der De-Interlacer<br />
wieder einmal gute Leistungen vermissen.<br />
Zitternde Bilder sind bei problematischem<br />
Material daher keine Seltenheit. Die Bildmodi,<br />
die sich in Bezug auf Schärfe und Rauschminderung<br />
in drei Stufen beeinfl ussen lassen, sind<br />
gleichfalls eher einfacher Natur, sollten für den<br />
Normalgebrauch jedoch ausreichen. Auch akustisch<br />
kann der „BD-P1600“ überzeugen.<br />
Am Ziel<br />
Samsungs aktueller Player punktet durch souveräne<br />
Verbesserungen in fast allen Belangen.<br />
Wer auf Spielereien verzichten kann und neben<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s hin und wieder DVDs oder Multimedia-Files<br />
wiedergeben möchte, der dürfte<br />
mit dem neuen Einstiegsgerät seine Freude<br />
haben. Und: Bis dato haben wir kaum einen<br />
schnelleren Spieler im Test gehabt.<br />
Ausstattung<br />
Bewertung Technik<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Hersteller Samsung<br />
Modell BD-P1600<br />
Preis<br />
279 Euro<br />
Info<br />
www. samsung.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Maße (B/H/T) 43 × 5,4 × 19,9 cm<br />
Gewicht 2,1 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 20,8 W/0,8 W<br />
Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE<br />
CD-Audio/CD-R/-RW<br />
DVD-Video/DVD-R/-RW/+R/+RW<br />
JPEG, AVCHD, MP3, DivX<br />
Profi le-Version 2.0<br />
1 080p24 ja<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 8/10<br />
Wiedergabe 9/10<br />
Gesamt 8,5/10<br />
Kurzfazit: Samsung landet mit dem neuen Modell einen<br />
Volltreffer. Kurze Ladezeiten, ein modernes Auftreten<br />
und eine reichhaltige Ausstattung sprechen für sich.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
94
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Technik<br />
Sehr gut<br />
Sony BDP-S360<br />
Von Blau zu Schwarz<br />
Sony präsentiert mit dem Einstiegsmodell „BDP-S360“ ein Gerät der<br />
nächsten Player-Generation, das mit einigen Detailverbesserungen an<br />
den bereits souveränen Auftritt des Vorgängers anknüpfen will.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
Beim „S350“ verzichtete Sony auf scheinbar<br />
selbstverständliche Features, wie etwa MP3<br />
oder DTS-HD-Decoding. Mit dem neuen Modell<br />
wurden diese Defizite weitestgehend behoben.<br />
Sowohl an einen DTS-HD-Decoder als auch an<br />
die MP3-Option hat man nun gedacht. Neu ist<br />
das komplett schwarze Design, das auf eine aufklappende<br />
Frontblende setzt und unscheinbare<br />
Bedienelemente vereint.<br />
Lückenlos<br />
Sony verbaut beim „S360“ einen DTS-HD-Master-Audio-Essential-Decoder,<br />
eine abgespeckte<br />
Decoder-Variante. So muss man auf das interne<br />
Entschlüsseln von u. a. DTS-ES- und 96/24-Signalen<br />
verzichten, sämtliche dieser Audiospuren<br />
werden als herkömmliches DTS behandelt. Wer<br />
die Verarbeitung ohnehin dem AV-Receiver<br />
überlässt und sich für die Bitstream-Übertragung<br />
entscheidet, bemerkt davon aber nichts.<br />
Das interne Decoding aller HD-Tonformate erfolgt<br />
meist reibungslos. Um BD-Live nutzen zu<br />
können, muss der Anwender auf der Rückseite<br />
einen Speicher installieren. Zum Einsatz kommt<br />
hier eine besondere USB-Buchse, die aufgrund<br />
Der obere Bereich<br />
lässt eine Auswurftaste<br />
vermissen und zeigt<br />
eine etwas unübliche<br />
Positionierung der<br />
Audio-Taste<br />
Das Zentrum ist sehr<br />
aufgeräumt und<br />
ermöglicht eine einfache<br />
Navigation mit<br />
den Menütasten. Die<br />
Home-Taste ist nun<br />
separat zu finden<br />
Die Primärfunktionen<br />
der BD-Steuerung<br />
können blitzschnell<br />
aufgerufen werden.<br />
Der Pfeil mit dem<br />
Punkt ermöglicht das<br />
Vorspulen in verschiedenen<br />
Zeitschritten<br />
ihrer vertieften Bauart Schwierigkeiten mit bestimmten<br />
Speichersticks hervorrufen kann. Bei<br />
DivX verweigert Sonys Player weiterhin seinen<br />
Dienst, AVCHD-Aufnahmen kann der „S360“ jedoch<br />
verarbeiten. Eine zusätzliche Speicherkartenschnittstelle<br />
sowie ein Front-USB-Port wären<br />
sinnvolle Erweiterungen für Nachfolgemodelle.<br />
Designorientiert<br />
Wie schon beim Vorgänger kommt die XMB-<br />
Oberfl äche (XMB: Xcross Media Bar) zum Einsatz.<br />
So navigieren Sie nicht nur durch optisch<br />
ansprechende Menüs, die Icons und eine übersichtliche<br />
Struktur erleichtern es Einsteigern außerdem,<br />
die zahlreichen Einstellungsoptionen<br />
zu durchforsten. Nach dem Einlegen einer<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergehen je nach Disc zwischen 23 Sekunden<br />
und über eine Minute. Ein ordentlicher<br />
Wert, der jedoch kaum eine Steigerung zum<br />
alten Modell erkennen lässt. Der Schnellstartmodus<br />
verkürzt die Boot-Zeit des Players auf<br />
sechs Sekunden, verschlingt aber über sechs<br />
Watt zusätzlich im Stand-by. Einen Fauxpas hat<br />
sich Sony bei der Überholung der kompakten<br />
Fernbedienung erlaubt: Es fehlt ein Eject-Knopf<br />
zum Öffnen der Laufwerkslade. Beim Einlesen<br />
der Scheiben und Zugreifen auf die Disc ist das<br />
Laufwerk hörbar. Ansonsten ist die Geräuschkulisse<br />
aber niedrig und der Lüfter schaltet sich<br />
erst ab höheren Temperaturen hinzu.<br />
Bilderspiele<br />
Sowohl <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s als auch DVDs stellt der Player<br />
überzeugend dar, es wird ein farbneutrales,<br />
sauber gezeichnetes und sehr ruhiges Bild<br />
gezeigt. Erfreulich ist die fest einzustellende<br />
24p-Frequenz, mit der man einer fehlerhaften<br />
Gerätekommunikation aus dem Weg geht. Drei<br />
vordefi nierte Bildmodi erlauben eine recht<br />
grobe Veränderung der Darstellung, manuelle<br />
Optimierungen lassen sich nur in Bezug auf<br />
die Rauschreduzierung vornehmen, leider mit<br />
wenig effi zientem Ergebnis. Die automatische<br />
Erkennung von Film- und Videomaterial arbeitet<br />
fast immer zuverlässig und ohne lange<br />
Verzögerungen. Wie nahezu alle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
erlaubt sich der „BDP-S360“ eine kurze Unterbrechung<br />
beim Layer-Wechsel einer DVD<br />
und das Spulen geht weiterhin sehr grob und<br />
hakend vonstatten. Im Tonbereich erzielt das<br />
Gerät lobenswerte Messwerte. Audiophile Nutzer<br />
sollten jedoch weiterhin auf das Flaggschiff<br />
„BDP-S5000ES“ setzen. Um Unstimmigkeiten<br />
bei der Dynamik zu vermeiden, ist in den Toneinstellungen<br />
bei „Dynamikbegrenzung“ der<br />
Punkt „gesamter Bereich“ zu aktivieren.<br />
Detailliebe<br />
Sonys neues Einstiegsgerät hat im Test überzeugt,<br />
deutliche Verbesserungen im Vergleich<br />
zum Vorgänger aber vermissen lassen. Inzwischen<br />
zum Standard avancierte Features wie<br />
DivX oder einen Frontanschluss für USB bzw.<br />
Speicherkarten sucht man hingegen noch<br />
vergebens. Sollte Sony die Einlesezeiten mit<br />
zukünftigen Modellen markant verbessern,<br />
könnten diese neben dem bereits überzeugenden<br />
Auftritt des „BDP-S360“ für weiteren<br />
Glanz sorgen.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller Sony<br />
Modell BDP-S360<br />
Preis<br />
299 Euro<br />
Info<br />
www. sony.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Maße (B/H/T) 43 × 5,6 × 21,6 cm<br />
Gewicht 2,9 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 10,8–14,2 W/0,1 W<br />
Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE, CD-<br />
Audio/CD-R/CD-RW, DVD-Video/<br />
DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG,<br />
AVCHD, MP3<br />
Profi le-Version 2.0<br />
1 080p24 ja<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 8/10<br />
Wiedergabe 9/10<br />
Gesamt 8,5/10<br />
Kurzfazit: Sony verbessert seinen neuen Player im<br />
Detail und offeriert Einsteigern ein technisch<br />
ausgereiftes und zuverlässiges Gerät.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 95
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Gut<br />
Harman/Kardon BDP 10<br />
Premierenfeier<br />
Über drei Jahre nach Start der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bringt der amerikanische Hi-Fi-<br />
Spezialist Harman/Kardon seinen ersten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player auf den Markt.<br />
Der „BDP 10“ soll fi rmentypisches Design mit aktueller Technik vereinen.<br />
Der HD-Spieler schlägt mit knapp 700 Euro<br />
zu Buche. Die Ausstattung des „BDP 10“<br />
enttäuscht ein wenig. Immerhin offeriert der<br />
Hersteller den interessierten Käufern ein<br />
grundsolide ausgestattetes Gerät. So wird das<br />
BD-Profil 2.0 unterstützt und sämtliche Tonformate,<br />
auch DTS-HD Master Audio, werden<br />
decodiert und in PCM-Form zum HDMI-AV-<br />
Receiver geschickt oder als Bitstream weitergeleitet.<br />
Weitere Formate wie MP3 oder DivX<br />
geben Sie über den USB-Frontanschluss wieder.<br />
Diashows mit JPEG-Dateien können sogar<br />
mit MP3-Files musikalisch unterlegt werden.<br />
Erstbetrieb<br />
Optisch passt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spieler optimal zum<br />
bekannten Design der hauseigenen AV-Receiver.<br />
Beim ersten Start bestätigt sich, dass auch<br />
der „BDP 10“ rund 20 Sekunden benötigt,<br />
bis er betriebsbereit ist. Im ansprechenden<br />
Menü lassen sich verschiedene Einstellungen<br />
vornehmen. Dazu zählen u. a. ein Filmmodus<br />
für 24p sowie die Möglichkeit, ein Auto-Standby<br />
zu aktivieren. In Bezug auf Bild- und Toneinstellungen<br />
halten sich die Optionen leider<br />
in Grenzen. Nachbesserungen sind bei den<br />
Der obere Teil der<br />
Fernbedienung wirkt<br />
überladen, was die<br />
Übersichtlichkeit einschränkt.<br />
Eine Dreieraufteilung<br />
hätte hier<br />
für ein aufgeräumteres<br />
Auftreten gesorgt<br />
Die farbigen Optionstasten<br />
sowie die<br />
Möglichkeit, Bildin-Bild-Videos<br />
und<br />
Sekundär-Audio direkt<br />
zu aktivieren, erleichtern<br />
das Aufrufen der<br />
Bonusfeatures<br />
Netzwerkeinstellungen nötig. So lassen sich<br />
die Einstellungen nicht editieren, sondern nur<br />
komplett neu eingeben. Für die Nutzung von<br />
BD-Live ist ein ein Gigabyte großer USB-Stick<br />
vonnöten, da kein integrierter Speicher vorhanden<br />
ist.<br />
Geduldsprobe<br />
Bei den Ladezeiten kann der erste Harman/<br />
Kardon-Player leider kaum mit der aktuellen<br />
Konkurrenz mithalten. Aufwendige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
benötigen 70 Sekunden für den Ladevorgang,<br />
auch bei DVDs landet der „BDP 10“ nur im<br />
Mittelfeld. Das Laufwerk birgt Verbesserungspotenzial,<br />
was sich an der durchschnittlichen<br />
Fehlerkorrektur sowie den deutlich hörbaren<br />
Geräuschen bei den Lesevorgängen zeigt. Kein<br />
Wunder, denn das Laufwerk ist nicht geschirmt<br />
und lässt einen Teil der Disc im Inneren offen<br />
rotieren. Spulvorgänge kann der Player bei bis<br />
zu 128-facher Geschwindigkeit verarbeiten, allerdings<br />
braucht der Nutzer etwas Geduld, bis<br />
die Aktion ausgeführt wird. Während der Wiedergabe<br />
lassen sich nur die absolut nötigsten<br />
Informationen einblenden. Ein etwas biederes<br />
OSD zeigt weder Bitraten noch die verwendeten<br />
Videocodecs.<br />
Ohne Justierung<br />
Bei der BD-Wiedergabe erlaubt sich der<br />
„BDP 10“ keine Ausrutscher. Das Bild wird<br />
einwandfrei und bei 1 080p24 mit sauberen<br />
Bewegungsabläufen dargestellt. Bei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Playern trennt sich die Spreu vom Weizen bei<br />
der DVD-Wiedergabe. Das Upscaling auf bis zu<br />
1 080p gelingt dem Spieler ohne große Mühe.<br />
Dass es hier nicht für eine bessere Bewertung<br />
reicht, liegt vor allem an den fehlenden Justiermöglichkeiten;<br />
so erlaubt der „BDP 10“ keinerlei<br />
Eingriffe in Bildparameter wie Schärfe oder<br />
Rauschminderung. Zwar kommt eine dezente<br />
Automatik zum Einsatz, das Ergebnis lässt aber<br />
speziell bei schwächerem Bildmaterial zu wünschen<br />
übrig. Die Vollbildkonvertierung zeigt sowohl<br />
bei Video- als auch Filmmaterial Schwächen:<br />
Es kommt zu leichtem Zittern, zum Teil<br />
rastet der De-Interlacer unregelmäßig ein. Eine<br />
aufwendige Audioabteilung lässt der „BDP 10“<br />
vermissen. Die Möglichkeit, Bild und Ton manuell<br />
mittels verzögerter Audioausgabe in Einklang<br />
zu bringen, unterstützt der Player nicht.<br />
Ein Blick ins Innere des Geräts unterstreicht die<br />
Ergebnisse der Messungen. Solide, aber meist<br />
nur durchschnittliche Werte attestieren dem<br />
Player einen für Harman/Kardon-Verhältnisse<br />
enttäuschenden Auftritt.<br />
Vorpremiere<br />
Mit dem „BDP 10“ zeigt Harman/Kardon,<br />
dass man in Zukunft mit einem ernst zu nehmenden<br />
Konkurrenten auf dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Markt<br />
rechnen muss. Für das erste Gerät kann der<br />
Player bereits gute Eindrücke vermitteln, im<br />
Gegenzug sind aber noch Detailmängel vorhanden.<br />
Für das nächste Mal wünschen wir<br />
uns eine dem Hause angemessene Audioabteilung<br />
sowie Optimierungen in den Bereichen<br />
Videoverarbeitung und Ladezeit. Die Preispolitik<br />
sorgt zudem für etwas Unmut, auch wenn<br />
die Verarbeitung hochwertig ausfällt.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller Harman/Kardon<br />
Modell BDP 10<br />
Preis<br />
699 Euro<br />
Info<br />
www.harman-kardon.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Maße (B/H/T) 44 × 6,6 × 35,2 cm<br />
Gewicht 3,7 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 14,7–21,4 W/0,4 W<br />
Format<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE, CD-<br />
Audio/CD-R/CD-RW, DVD-Video/<br />
DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG-HD,<br />
MP3, WMA, DivX<br />
Profi le-Version 2.0<br />
1 080p24 ja<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 7/10<br />
Bedienung 7/10<br />
Wiedergabe 8/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Harman/Kardons erster Player zeigt viel<br />
Potenzial für künftige Modelle, enttäuscht insgesamt<br />
aber bei Preis und Ausstattung sowie einigen Details.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Harman/Kardon, Stock.xchng<br />
96
Marktübersicht<br />
Technik<br />
Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und Heimkinosysteme im Überblick<br />
Hersteller/<br />
Modell<br />
Ansicht<br />
Preis<br />
(UVP) in €<br />
Farben<br />
Ethernet-<br />
Schnittstelle<br />
Bild-in-<br />
Bild<br />
BD-<br />
Live<br />
erhältlich<br />
seit<br />
HDMI 24p Lossless-<br />
Codecs<br />
Audio-Outs<br />
Speicher<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Denon<br />
DVD-3800BD<br />
1 999<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
nein ja nein<br />
November<br />
2008<br />
1.3 ja ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Denon<br />
DVD-1800BD<br />
799<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
nein ja nein<br />
November<br />
2008<br />
1.3 ja nein Digital: HDMI SD-Card<br />
Funai<br />
B1-M110<br />
Harman/<br />
Kardon<br />
BDP 10<br />
299<br />
699<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
Schwarz-<br />
Silber<br />
nein ja nein<br />
ja ja ja<br />
August<br />
2008<br />
Mai<br />
2009<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
USB<br />
LG<br />
BD-370<br />
279 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Marantz<br />
BD8002<br />
1 999 Schwarz nein ja nein<br />
Dezember<br />
2008<br />
1.3 ja ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Onkyo<br />
DV-BD606<br />
539 Schwarz nein ja nein<br />
4. Quartal<br />
2008<br />
1.3 ja ja Digital: HDMI k. A.<br />
Bilder: Denon, Funai, LG, Marantz, Onkyo, Panasonic, Philips, Pioneer, Samsung, Sharp<br />
Panasonic<br />
DMP-BD60<br />
Panasonic<br />
DMP-BD80<br />
Philips<br />
BDP-7300<br />
Pioneer<br />
BDP-LX71<br />
Pioneer<br />
BDP-LX08<br />
Samsung<br />
BD-P1600<br />
Samsung<br />
BD-P3600<br />
Samsung<br />
BD-P4610<br />
Sharp<br />
BD-HP 21S<br />
Sony<br />
Playstation 3<br />
(80 GB)<br />
Sony<br />
BDP-S360<br />
Sony<br />
BDP-S550<br />
Sony<br />
BDP-S5000ES<br />
Heimkinosysteme<br />
Samsung<br />
HT-BD 2<br />
Panasonic<br />
SC-BT200<br />
329<br />
399<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
ja ja ja<br />
350 Schwarz ja ja ja<br />
799 Schwarz nein ja nein<br />
999 Schwarz nein ja nein<br />
279 Schwarz ja ja ja<br />
399 Schwarz ja ja ja<br />
449 Schwarz ja ja ja<br />
k. A. Schwarz nein ja nein<br />
399 Schwarz ja ja ja<br />
299 Schwarz ja ja ja<br />
439<br />
1 499<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
ja ja ja<br />
ja ja ja<br />
1 649 Schwarz ja nein nein<br />
799 Schwarz ja ja ja<br />
LG HB954PB 999 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
März<br />
2009<br />
Mai<br />
2009<br />
Oktober<br />
2008<br />
Oktober<br />
2008<br />
März<br />
2009<br />
März<br />
2009<br />
März<br />
2009<br />
4. Quartal<br />
2008<br />
Oktober<br />
2007<br />
Juni<br />
2009<br />
September<br />
2008<br />
Dezember<br />
2008<br />
Januar<br />
2008<br />
Juli<br />
2009<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja<br />
1.3 ja<br />
nur<br />
Dolby<br />
True HD<br />
nur<br />
Dolby<br />
True HD<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja ja<br />
1.3 ja<br />
nur<br />
Dolby<br />
True HD<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 5.1, 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 5.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
SD-Card<br />
USB<br />
–<br />
–<br />
intern<br />
intern<br />
intern<br />
USB<br />
intern + USB<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
k. A.<br />
Digital: HDMI –<br />
1.3 ja ja Digital: HDMI USB, SD-Card<br />
1.3 ja ja Digital: HDMI USB<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 97
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und viele mehr im Test ab Seite 70<br />
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Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma ab Seite 18<br />
„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino<br />
ab Seite 56<br />
ab Seite 50<br />
Sanyos „PLV-Z700“-Projektor<br />
im Praxis-Check ab Seite 24<br />
Die aktuellen Einstiegsmodelle von<br />
Samsung und Panasonic ab Seite 26<br />
+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +<br />
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Italien, Spanien, Slowenien: 6,75 Griechenland: 7,60<br />
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Canon und Sony im Duell<br />
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Soundbars und Satellitensysteme<br />
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Musikerlebnis daheim<br />
„Beosound 5“ vorgestellt<br />
KEF sorgt für Gänsehaut<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
5/2009<br />
Watchmen<br />
Nächstes Heft:<br />
21. August 2009<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (0341) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (FP)<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Uwe Funk (UF)<br />
Grafikdesign:<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />
Annika Derbsch, Janine Hirsch,<br />
Steffi Köhler, Stefan Kretzschmar,<br />
Stefan Mitschke, Dirk Rauchfuß,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Lektorat:<br />
Katharina Neumann, Katja Schmidt<br />
Wer bewacht die Wächter?<br />
„Watchmen“ ist einer der wichtigsten Beiträge der amerikanischen Comic-Kultur. Auch Zack Snyders<br />
epochale Verfi lmung gilt bei Kennern der Vorlage als beste vom Fach. Gespannt fi ebern wir der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />
entgegen und widmen uns intensiv dem Superheldenthema.<br />
Film<br />
Spiel<br />
Technik<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
EIGENBAU<br />
DVB-T-CHAOS<br />
WERBESKANDAL<br />
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NEUE KANÄLE<br />
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Sky ersetzt Premiere:<br />
Alle Fakten zum Sender<br />
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HDTV IM KABEL<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Magazin berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
gibt hilfreiche Tipps für<br />
den Umstieg.<br />
Für Hirn und Herz<br />
Das Ende des Sommers wird dramatisch: „Gran Torino“, „Aviator“, „Glaubensfrage“,<br />
„Babel“ und „Into The Wild“ stellen die tiefsinnigen Fragen des Lebens, während<br />
„Desperaux – Der kleine Mäuseheld“ eher leichte Animationskost bietet. Zudem bildet<br />
„Monsters, Inc.“ den lang ersehnten Start der Pixar-Klassiker auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Ein guter Anlass,<br />
sich die Geschichte des traditionsbewussten Studios genauer anzusehen.<br />
Der heimliche Wunsch nach Macht<br />
„InFamous“ war erst der Anfang. Wer Superheld sein möchte, der wird auch einer!<br />
Den Videospielen sei dank werden alle Machtträume war. Spiele wie „Prototype“ und<br />
„Batman: Arkham Asylum“ versprechen stundenlang spannende Unterhaltung. Ein ganzes<br />
Heer aus Untergebenen befehligen Sie in dem Fantasy-Hit „Overlord 2“. Und wer<br />
empfi ndet keine Genugtuung, wenn er seine Goblins auf ein paar kleine Hobbits hetzt?<br />
Verbindung gesucht!<br />
HDMI reduzierte die Vielzahl an Kabeln bereits auf ein einziges. Doch was tun, wenn<br />
die Geräte zu weit von einander entfernt stehen? Die Lösung lautet: kabelloses HDMI-<br />
Übertragungssystem. Wie gut das funktioniert, sagen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe.<br />
Zudem stellen wir die neusten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsysteme von LG und Panasonic vor.<br />
Hiermit erleben Sie auch auf engstem Raum echtes Heimkino.<br />
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Flachbildfernseher für jede Gelegenheit im Test: Loewe, Panasonic,<br />
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Ton und Bild. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player „DVD-A1UD“ weckt Erwartungen<br />
AUDIO TEST<br />
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Umfassender Ratgeber<br />
zum Thema<br />
HD-Audio. Grundlagen<br />
und Kaufberatung<br />
MUSIKALISCH<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Codemasters, Marmitek, Ufa<br />
Redaktion:<br />
Volker Buck (VB), Franziska Drache (FD),<br />
Mario Hess (MA), Christoph Hüther (CH),<br />
Florian Kriegel (FK), Falko Theuner (FT),<br />
Weitere Mitarbeiter:<br />
Dominik Liebsch (DL)<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Sabrina Herber,<br />
Verena Rottmann<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Anzeigen:<br />
Carsten Philipp (Leitung),<br />
Nicole Haack, Simone Läßig,<br />
Benjamin Mächler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Abonnenten:<br />
Nadine Helbig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
abo@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Vertrieb:<br />
IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />
53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1866-9417<br />
Einzelpreis Deutschland: 3,60 Euro<br />
Einzelpreis Österreich: 4,20 Euro<br />
Einzelpreis Luxemburg: 4,20 Euro<br />
Einzelpreis Schweiz: 7,00 SFR<br />
Schnupperabo Deutschland: 19,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Kassel<br />
© 2009 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />
Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />
dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />
des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />
Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />
kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />
für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />
die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />
Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />
diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />
Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materien auszuschließen,<br />
für die nach diesem Recht die Haftung<br />
nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />
Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />
Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />
Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />
der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />
Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />
Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />
Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />
und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />
daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
98
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