26.02.2014 Aufrufe

Blu-ray magazin Ice Age 3 (Vorschau)

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Deutschland: 3,60 € Österreich/Luxemburg: 4,20 € Schweiz: 7,00 CHF • Ausgabe 4/09<br />

BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />

Neueröffnung:<br />

Das <strong>Blu</strong>Note-Café lädt<br />

ein zum Lauschen<br />

Workshop:<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für alle<br />

Roboterkrieg:<br />

Transformers<br />

und Terminator<br />

hochauflösend<br />

Eiskalter Sommerspaß im Kino<br />

<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3<br />

Scrats Abenteuer auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Harry Potter:<br />

Ewiger Zauberlehrling<br />

im Heimkinoformat<br />

Ghostbusters:<br />

Turbulente Geisterjagd<br />

auf der Playstation 3<br />

70 BDs im Test:<br />

Benjamin Button<br />

Operation Walküre<br />

Der fremde Sohn<br />

Star Trek I–VI<br />

Saw V<br />

u. v. a. m.<br />

Test des Monats:<br />

„Bolt“<br />

Action pur:<br />

„Transporter 3“<br />

Dan Brown:<br />

„Illuminati“ und „Sakrileg“


BLU-RAY FEIERT PREMIERE<br />

MIT STAR-AUFGEBOT.<br />

Für die neuen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Player von Panasonic lohnt es sich, einen roten Teppich auszurollen.<br />

Denn Sie bieten als erste Filmgenuss in Star-Qualität – überragend wie im Kino und dazu einen<br />

Internet-Zugriff ohne PC.<br />

ANZEIGE<br />

DMP-BD 80<br />

DMP-BD 60<br />

Stars werden vom Publikum bejubelt, weil sie faszinierender und<br />

überzeugender sind als andere. Das könnte bei den beiden neuen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Playern von Panasonic möglicherweise auch geschehen.<br />

Schließlich geben die Player DMP-BD60 (in schwarz und silber erhältlich)<br />

und DMP-BD80 (in schwarz erhältlich) mit ihrem „Rundum-<br />

Glücklich“-Paket alles dafür.<br />

So ermöglichen diese Multiformat-Talente sowohl der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

als auch der DVD und CD eine Abspielmöglichkeit. Der Reference<br />

Chroma Plus Prozessor erschafft ein kinogleiches Bild. Die Full HD<br />

Bildwiedergabe beträgt 24 Bilder pro Sekunde. Das Ergebnis: lebensechte<br />

Farb nuancen, überragende Farbtrennung, kristallklare<br />

Bilder und flüssige Bewegungsabläufe. Integrierte HD Tonformat-<br />

Dekoder geben allerfeinsten Kinoklang in 7.1 Surround Sound wieder.<br />

Besitzer eines Verstärkers ohne HDMI-Eingang sind mit dem DMP-<br />

BD80 ideal beraten, dieser verfügt über einen 7.1 analog Ausgang.<br />

Erstmalig bieten die neuen Player neben<br />

allen Funktionen der Vorgängermodelle<br />

Viera Cast. Diese Funktion ermöglicht den<br />

direkten Zugriff auf Internet-Angebote wie<br />

SC-BTX70<br />

YouTube oder den Bilderdienst Picasa. Ohne PC – ganz bequem<br />

vom Sofa aus. Die reichhaltige Multimedia-Ausstattung in High<br />

Definition lässt das Herz von Foto- und Camcorder-Fans höher<br />

schlagen. (Details zur Multimedia-Ausstattung finden Sie im Info-<br />

Kasten unten).<br />

Film-Fans, die es stylish und clever lieben, bietet Panasonic ein weiteres<br />

Highlight: das edle und kompakte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkino-System<br />

SC-BTX70 mit iPod-Direktanschluss, 2 Lautsprecher und einem<br />

Subwoofer, bietet feinsten Sound mit 375 Watt (RMS) Ausgangsleistung.<br />

Für eine atemberaubende Klangkulisse und brillante<br />

Bildqualität – wie im Kino, gibt dieses System Bilder in Full HD Qualität<br />

in 1080/24p aus. Ausgestattet mit dem Internet-Angebot Viera<br />

Cast und umfangreichen Multimedia-Zugängen, die ideale All-In-<br />

One Lösung.<br />

Aber damit nicht genug mit den Star-Aufgeboten: Panasonic feiert<br />

eine Welt-Premiere! Den neuen DMP-B15, den ersten trag baren<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Player mit integriertem und schwenkbaren 8,9 Zoll Display.<br />

Ausgestattet mit Multi format-Wiedergabe<br />

für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, DVD und CD sowie<br />

SD /SDHC-Karten slot. Per HDMI<br />

lässt sich der DMP-B15 auch an einen<br />

Flachbildschirm anschließen, mit den<br />

Eigenschaften eines vollwer tigen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

Players. High Definition für unterwegs<br />

und zuhause!<br />

Wer die Stars zur Premiere aus der<br />

ersten Reihe erleben will, sollte sich<br />

schnell bei seinem Händler einen Platz<br />

in der ersten Reihe sichern.<br />

DMP-B15<br />

Für Multimedia in<br />

High Definition.<br />

Foto- und Camcorder-Fans können ihre JPEG<br />

(HD) Bilder oder AVCHD Camcorder Aufnahmen<br />

direkt über den SD-Kartenslot in der Gerätefront<br />

in HD-Auflösung anschauen.<br />

Über den USB Eingang* können JPEG(HD),<br />

MP3 und DivX Daten abgespielt werden. Über<br />

die Funktion „JPEG-Diashow“ können Sie ihre<br />

JPEG Bilder so zusammen mit ihrer Lieblingsmusik<br />

genießen.<br />

Für spannende<br />

Filminfos.<br />

BD Live ist ein interaktives Feature mit dem<br />

Zusatzinhalte zum gerade gespielten Film aus<br />

dem Internet auf eine SD-Karte geladen werden<br />

können. Dazu zählen zusätzliche Untertitel,<br />

Film trailer oder Regiekommentare.<br />

Weitere Extras: Gewinnspiele oder Chats mit<br />

anderen Filmfans.<br />

Für Internetzusatznutzen<br />

ohne PC.<br />

Dank Viera Cast können erstmals ausgewählte<br />

Internet-Angebote direkt auf das TV-Gerät<br />

geladen werden. Wie zum Beispiel die neuesten<br />

YouTube -Videos oder Fotos über den<br />

Google-Dienst Picasa . Weitere Möglichkeiten<br />

sind in Planung.<br />

* DMP-B15 besitzt keinen USB-Eingang


62<br />

4/2009 Editorial<br />

Liebe Leser!<br />

Maschinen sind auch nur Menschen – unter diesem Motto könnte<br />

die Titelstory unserer neuen Ausgabe stehen. Ob „Transformers –<br />

Die Rache“ oder „Terminator: Die Erlösung“, Freunde gigantischer<br />

Blechschäden sollten die neuen Kinofilme auf keinen Fall verpassen.<br />

Wie schon in den letzten Monaten nutzen Studios und Verleiher auch<br />

hier wieder die Chance, die Vorgänger der Actionkracher zeitgleich auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in die Verkaufsregale zu bringen. Eine gute Gelegenheit für<br />

unsere Redaktion, Maschinen und Discs unter die Lupe zu nehmen.<br />

Aber nicht nur Maschinen und ihre menschlichen Mit- und Gegenspieler<br />

drängen auf die Leinwände und in die Heimkinos. Auch liebenswert-trottelige<br />

Faultiere, spätpubertierende Zauberlehrlinge oder<br />

<strong>Blu</strong>es-Legenden im Pensionsalter sind in neuer Schärfe zu genießen.<br />

Ob „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“ oder Harry-Potter, ob Jeff Beck oder B. B. King – unsere<br />

Tests verraten Ihnen, ob sich das Anschauen und Anhören lohnt. Gerade dem Anhören widmen wir<br />

uns in einer neuen Rubrik, dem „<strong>Blu</strong>Note-Café“. Setzen Sie sich zu uns und genießen Sie den <strong>Blu</strong>es in<br />

Blau.<br />

Neben aktuellen Empfehlungen, wie beispielsweise dem Film „Operation Walküre“ über das Stauffenberg-<br />

Attentat, stehen auch echte Kultstreifen wie Mel Brooks’ „Spaceballs“ oder „Ghostbusters“ demnächst<br />

im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal.<br />

Dass wir auch in dieser Ausgabe wieder eine Menge neuer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s empfehlen können, ist ein sichtbares<br />

Zeichen dafür, dass das Format weiter auf Erfolgskurs ist. Mag sein, dass nicht jedes Studio, nicht jeder<br />

Verleih so offensiv auf die neue Scheibe setzt wie Fox, Warner, Disney oder Kinowelt. Mag sein, dass<br />

es z. B. mit Universal und Concorde durchaus noch Zögerer und Zauderer gibt. Aber wenn schon der<br />

traditionell eigentlich ruhige Filmsommer in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> durchaus punkten kann, darf man auf einen<br />

echt blauen Herbst gespannt sein.<br />

Bis dahin genießen Sie die von uns empfohlenen blauen Scheiben und zur Abwechslung natürlich auch<br />

den blauen Sommerhimmel, der in den nächsten Wochen mit Sicherheit nicht ausbleiben wird.<br />

Herzlichst,<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

21. August 2009<br />

www.hdplustv.de<br />

Die<br />

Website<br />

für das<br />

bessere<br />

Fernsehen<br />

Special Interest – <strong>Blu</strong>Note Café Film<br />

Film<br />

Special Interest – <strong>Blu</strong>Note Café<br />

<strong>Blu</strong>Note Café<br />

E<br />

John Mayer - Where The Light Is<br />

in Zitat des legendären James<br />

Brown lautet: „Funk is what you<br />

don’t play.“ Wem dieser Satz spanisch<br />

vorkommt, der kann ihn sich<br />

von John Mayer erklären lassen.<br />

Nur selten findet man einen Gitarristen,<br />

der die gezielte Auslassung<br />

von Tönen so gekonnt als Stilmi tel<br />

nutzt, der seine Musik sowohl aus<br />

Tönen als auch aus Pausen und<br />

angedeuteten „Ghost Notes“ zu<br />

einem Gesamtkunstwerk aufbaut.<br />

Dieses Talent ste lte der heute<br />

31-jährige Sänger und Songwriter<br />

auch im Jahre 2007 im Nokia Theatre<br />

in Los Angeles eindrucksvo l<br />

unter Beweis. Das Konzert setzt<br />

sich zusammen aus drei verschiedenen<br />

Sets: Der Abend beginnt<br />

unplugged, setzt sich mit dem<br />

John Mayer Trio fort und endet mit<br />

dem Auftritt der komple ten Band.<br />

Insgesamt gibt es auf der Scheibe<br />

160 Minuten erstklassige Musik,<br />

was nicht nur Mayer selbst zu<br />

verdanken ist. So befinden sich unter<br />

den Musikern z.B. auch Steve<br />

Jordan oder der großartige Bassist<br />

Pino Pa ladino. Es entsteht eine<br />

emotionsgeladene Performance<br />

aus <strong>Blu</strong>es, Folk und Pop mit einer<br />

guten Portion Funk. Die Disc lässt<br />

keinen bekannten Mayer-Song vermissen:<br />

„Waiting On The World To<br />

Change“, „Gravity“ oder „Slow Dancing<br />

In A Burning Room“ sind dementsprechend<br />

mit von der Partie.<br />

Überdies gibt es eine Akustikversion<br />

des Tom-Pe ty-Klassikers „Free<br />

Fa ling“ und eine Interpretation von<br />

Jimi Hendrix’ „Bold As Love“, in<br />

der John Mayer den Song mit<br />

seinem Solo regelrecht in Brand zu<br />

setzen scheint. Nicht nur die Musik<br />

überzeugt – bei der Produktion<br />

von „Where The Light Is“ hat man<br />

sämtlichen Aspekten die gebührende<br />

Aufmerksamkeit zukommen<br />

lassen und ein Gesamtkunstwerk<br />

erscha fen. Ton- und Bildqualität,<br />

Inhalt und Präsentation suchen ihresgleichen<br />

– selbst an interaktive<br />

Bild-in-Bild-Features und BD-Live-<br />

Inhalte hat man gedacht.<br />

Die Augen geschlossen, ins Solo vertieft – Außer der<br />

Musik vergisst Mayer alles um sich herum<br />

Der Abend beginnt mit einem Akustik-Set. Wichtiger<br />

Bestandteil des Konzertes ist auch die beeindruckende<br />

Lichtshow<br />

John Mayer, Amy Winehouse, B.B. King,<br />

Jeff Beck, Pat Metheny, Jimi Hendrix<br />

Immer mehr Musiker machen blau und veröffentlichen ihre Kunst auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Kein Wunder, denn insbesondere die verlustfreie Speicherung des<br />

Audiomaterials macht die blaue Scheibe zum perfekten Medium für Konzertmitschnitte.<br />

Sei es Jeff Becks unverwechselbarer Gitarrensound oder<br />

die Stimmgewalt des Ausnahmetalents Amy Winehouse - die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

hat Soul! Leisten Sie uns deshalb Gese lschaft bei der Eröffnung unseres<br />

<strong>Blu</strong>Note Cafés und entspannen Sie sich zu den Klängen der internationalen<br />

Superstars aus Funk, <strong>Blu</strong>es und Soul.<br />

Bilder: flickr/aschichan, iStockphoto/DNY59, Hanis, Stock.xchng<br />

Auch für das Konzert in „Shepherd’s Bush Empire“ hat<br />

sich Amy’s Friseur mächtig ins Zeug gelegt<br />

In vo lem Glanze – Ausnahmesängerin Amy Winehouse<br />

in der Londoner Porchester Ha l<br />

A<br />

Amy Winehouse - Live In London<br />

my Winehouse braucht kein<br />

glamouröses Outfit und keine<br />

Bühnenchoreografie. Sie braucht<br />

keine Lasershow, keine Special Effects<br />

und darf gerne auch mal zwei<br />

Textzeilen auslassen, um sta tdessen<br />

zum Getränk zu greifen. Sie ist<br />

eine der wenigen Künstlerinnen,<br />

die a lein durch Talent die Gunst<br />

des Publikums für sich gewinnen.<br />

Ihre Stimme ist – je nach Lied –<br />

vo l kindlicher Freude, Wut, Ironie<br />

oder tiefer Trauer. So begeisterte<br />

sie 2007 auch ihre Londoner Fans.<br />

Auf der Setlist standen sowohl<br />

melancholische Titel wie „Back To<br />

Black“ oder „Tears Dry On Their<br />

Own“ als auch die humorvolen,<br />

sozialkritischen Stücke „F*** Me<br />

Pumps“ und „Hey Li tle Rich Girl“.<br />

In den autobiografisch geprägten<br />

Songs „Rehab“ oder „You Know I’m<br />

No Good“ verarbeitet die Britin ihren<br />

exzessiven Lebenswandel. Unterstützung<br />

bekommt Winehouse<br />

von einer Background-Gruppe, der<br />

das Rhythmusgefühl o fenbar in<br />

die Wiege gelegt wurde. Auf dieser<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwartet den Zuschauer also<br />

kein durchgestyltes Popkonzert,<br />

sondern eine emotionsgeladene<br />

Funk- und Soul-Performance in<br />

authentischer Atmosphäre und mit<br />

einer Amy Winehouse, die augenscheinlich<br />

nicht nur von der Musik<br />

berauscht ist. Trotz gelegentlicher<br />

musikalischer Schönheitsfehler ist<br />

dieses Konzert eine Empfehlung<br />

für a le Fans der jungen Ausnahmekünstlerin.<br />

Ton- und Bildqualität<br />

der Disc bewegen sich auf hohem<br />

Niveau, auch wenn die Abmischung<br />

nicht immer über jeden<br />

Zweifel erhaben ist. Die Bildschärfe<br />

des Mitschni tes in der Porchester<br />

Ha l ist beeindruckend. Auf der<br />

Disc befindet sich außer den zwei<br />

jeweils ca. einstündigen Konzerten<br />

noch eine 45 Minuten lange Dokumentation<br />

in HD-Qualität sowie<br />

mit deutschen Untertiteln über den<br />

Aufstieg der Sängerin.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 63<br />

Anzeige<br />

www.hdplustv.de<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 1


22 | Bolt<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />

62 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Special Interest<br />

AKTUELLES<br />

06 News<br />

08 Expertenumfrage<br />

14 Titelthema: Maschinenkrieg<br />

26 Harry-Potter-Spezial<br />

36 Dan-Brown-Spezial<br />

48 Kinovorschau: <strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3<br />

SERVICE<br />

10 Leserbriefe<br />

12 Heimkino-Top-Five<br />

13 Neuerscheinungen<br />

78 So testen wir<br />

97 Marktübersicht Player<br />

98 <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />

32 | Operation Walküre<br />

Thriller<br />

26 | Harry Potter und der Halbblutprinz<br />

Kinovorschau<br />

SPIEL<br />

80 Ghostbusters – The Videogame<br />

82 Der Pate II<br />

83 InFamous<br />

84 Bionic Commando<br />

TECHNIK<br />

86 Workshop: Heimkino<br />

92 Onkyo „TX-SR607“<br />

94 Samsung „BD-P1600“<br />

95 Sony „BDP-S360“<br />

96 Harman/Kardon „BDP 10“<br />

Alle drei Filmversionen<br />

auf einer<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, plus den<br />

Director‘s Cut auf<br />

DVD: Die edle<br />

„Terminator 2 –<br />

Skynet Fan<br />

Edition“ macht<br />

Sammlerherzen<br />

glücklich.<br />

Test auf S. 19<br />

Sony „BDP-S360“: Die neue Player-Referenz?<br />

Titelbild: 20th Century Fox, Disney Home, Sony Pictures, Universum Film


14 | Krieg der Maschinen!<br />

Wüsten, Explosionen, CGI-Roboter – Die neuen Blockbuster „Transformers –<br />

Die Rache“ und „Terminator – Die Erlösung“ sind sich einig: Die Zukunft der<br />

Menschheit sieht mau aus<br />

BLU-RAY-TESTS<br />

Bewertung Disc Bewertung Disc Bewertung Disc<br />

71 2001 – Odyssey im Weltraum 6,5/10<br />

71 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt ... 5/10<br />

44 A Chinese Ghost Story 3 5,5/10<br />

66 Amy Winehouse – Live In London 6,5/10<br />

66 B. B. King – Live At Montreux 1993 7/10<br />

50 Bedtime Stories 7/10<br />

76 Big Trouble In Little China 6/10<br />

24 Bolt – Ein Hund für alle Fälle 8/10<br />

51 Bride Wars – Beste Feindinnen 5,5/10<br />

59 CSI (Season 1) 5/10<br />

59 CSI (Season 8) 5,5/10<br />

43 Das Tagebuch der Anne Frank 5/10<br />

38 Der Da Vinci Code – Sakrileg 8/10<br />

74 Der fremde Sohn (Import) 7/10<br />

41 Der seltsame Fall des Benjamin Button 8/10<br />

44 Die Geschichte vom Brandner Kaspar 5/10<br />

76 Die Schwerter des Königs 6,5/10<br />

77 Die Truman Show 6/10<br />

77 Disturbia 7/10<br />

68 Dr. Seltsam 5/10<br />

71 Dune 6/10<br />

76 Far Cry 6/10<br />

58 Fargo – <strong>Blu</strong>tiger Schnee 6/10<br />

54 Freitag der 13. 6/10<br />

75 Frost/Nixon (Import) 7/10<br />

76 Ganz oder gar nicht 7/10<br />

51 Ghost – Nachricht von Sam 5/10<br />

46 Ghostbusters 5,5/10<br />

67 Greace 6,5/10<br />

28 Harry Potter und der Stein der Weisen 6/10<br />

28 Harry Potter und die Kammer des ... 6,5/10<br />

28 Harry Potter und der Gefangene von ... 7/10<br />

28 Harry Potter und der Feuerkelch 7,5/10<br />

28 Harry Potter und der Orden des Phönix 8/10<br />

56 Highlander 6/10<br />

77 Home 6/10<br />

29 Hooligans 6,5/10<br />

29 Hooligans 2 – Stand Your Ground 4/10<br />

49 <strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 6,5/10<br />

49 <strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2 – Jetzt taut‘s 7,5/10<br />

66 Jeff Beck Live At Ronnie Scott‘s 7,5/10<br />

66 Jimi Hendrix – Live At Monterey 5/10<br />

66 John Mayer – Where The Light Is 8/10<br />

30 Kurzer Prozess – Righteous Kill 6,5/10<br />

76 Leaving Las Vegas 5,5/10<br />

61 Lost (Season 1) 7,5/10<br />

61 Lost (Season 2) 7,5/10<br />

52 Marley & Ich 7/10<br />

47 Mel Brooks‘ – Die verrückte Geschichte ... 6/10<br />

33 Operation Walküre 8/10<br />

66 Pat Metheny Group – The Way Up 7,5/10<br />

57 Paycheck – Die Abrechnung 6,5/10<br />

54 Quarantäne 6/10<br />

56 Robin Hood – König der Diebe 4,5/10<br />

67 Saturday Night Fever 6/10<br />

55 Saw V 6/10<br />

39 Scriptum 5,5/10<br />

42 Sieben Leben 6/10<br />

47 Spaceballs 7/10<br />

73 Star Trek – The Original Series – Series 1 7/10<br />

73 Star Trek I–IV Movie Box 7,5/10<br />

19 Terminator 2 – Skynet Fan Edition 7/10<br />

20 Terminator 3 8,5/10<br />

25 The Spirit 7/10<br />

35 Tintenherz 6/10<br />

57 Tödliche Nähe 5,5/10<br />

34 Transporter 3 8/10<br />

76 Twilight 7,5/10<br />

77 Verrückt nach Mary 5,5/10<br />

43 Zeiten des Aufruhrs 6/10<br />

Inhalt: Disney Home, Sony, Sony Pictures, Sony Pictures Home, Warner Bros. Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 5


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Film Oben liegt vorn<br />

Der neue Disney/Pixar-Film „Oben“, dessen<br />

Vorstellung bei den Filmfestspielen in<br />

Cannes eine große Resonanz fand, setzt<br />

in den USA seinen Kinoerfolg fort. Nach<br />

„Findet Nemo“ (2003) und „Die Unglaublichen<br />

– The Incredibles“ (2004) legte der<br />

nunmehr zehnte Pixar-Animationsfilm den<br />

drittbesten US-Start eines Disney/Pixar-Films<br />

hin. Auch am zweiten Kino-Wochenende<br />

war der Film über einen alten Mann, der mit<br />

seinem fliegenden Haus Ruhe vor den Menschen<br />

finden will, wieder auf dem ersten<br />

Platz der Boxoffice-Charts. „Oben“ konnte<br />

damit nach zwei Wochenenden bereits ein<br />

Einspielergebnis von 137,3 Millionen Dollar<br />

verzeichnen. In den deutschen Kinos ist<br />

„Oben“ ab dem 17. September zu sehen. UF<br />

Blauer Herbst<br />

Wie alle Studios wird auch Paramount im<br />

Herbst die Schlagzahl an <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen<br />

erhöhen. Wie die immer gut informierte<br />

Website thedigitalbites.com schreibt,<br />

werden möglicherweise schon im September<br />

solche Titel wie „Braveheart“, „Deep Impact“<br />

oder auch „Galaxy Quest“ als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

in den US-Verkaufsregalen liegen. Neben der<br />

zweiten Staffel von „Star Trek: The Original<br />

Series“ wird es dem Vernehmen nach auch<br />

den einen oder anderen Einzelfilm aus der<br />

bereits veröffentlichen ersten Star-Trek-Movie-Box<br />

geben, parallel zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />

der neueren „Star Trek“-Kinofilme<br />

als Sammelbox. UF<br />

Warner stärkt BD-Live<br />

Um das BD-Live-Feature der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> weiter zu<br />

stärken und bekannt zu machen, wird Warner<br />

Bros. seine künftigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit der Funktion<br />

ausstatten, per BD-Live auf das Internetnetzwerk<br />

Facebook zugreifen zu können. Wie das<br />

Portal videobusiness.com berichtete, sollen die<br />

Facebook-Nutzer Freundeslisten importieren<br />

und während des Films miteinander kommunizieren<br />

können. Auch weitere interaktive<br />

Features seien vorgesehen, so etwa Informationen<br />

oder Quizfragen zu den entsprechenden<br />

Filmen. Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Watchmen“, die<br />

im Juli in den USA erscheint, will Warner das<br />

Vernetzungsangebot starten. UF<br />

PS3 auf der E3<br />

Vom 2. Bis 4. Juni fand in L. A. mit der E3<br />

die wichtigste Spielemesse des Jahres<br />

statt. Zu den Highlights für die Playstation<br />

3 gehören hauptsächlich Fortsetzungen<br />

erfolgreicher Reihen wie „Final Fantasy XIII“,<br />

„Assassins Creed II“, „Uncharted 2“, „Tekken<br />

6“, „God Of War III“, „Gran Turismo 5“. Aber<br />

auch alleinstehende Titel wurden näher<br />

vorgestellt, darunter „Heavy Rain“ oder aber<br />

Tecmos Actionkracher „Quantum“. Nähere<br />

Infos zu den anstehenden Toptiteln finden<br />

Sie auf der offiziellen Homepage e3insider.<br />

com. FT<br />

Eine Kuh wird blau<br />

Am 8. September wird nach Angaben von blu<strong>ray</strong>.<br />

com in den USA die erste Staffel von „Fringe“ auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen. „Fringe – Grenzfälle des FBI“<br />

(zu Deutsch: Randzone) von Serienerfi nder J. J.<br />

Abrams wird in Fan-Kreisen schon als Nachfolger<br />

von „Akte X“ gehandelt. Die hochwertig produzierte<br />

TV-Serie um drei FBI-Ermittler, die auf der<br />

Spur von übernatürlichen Phänomenen immer<br />

wieder auf natürliche Hintergründe stoßen, bietet<br />

einen Mix aus Horror, Thriller und Comedy.<br />

Für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind eine Vielzahl von Features<br />

angekündigt, die weit über das Standardmaß<br />

hinausgehen. So kommen z. B. hochdotierte Wissenschaftler zu Wort, die Hintergrundinformationen<br />

zu speziellen Bereichen, wie der Teleportation oder der Wiederbelebung liefern. Ein anderes<br />

Feature durchleuchtet die Zusammensetzung des Casts, neben der Besetzung kommen hier auch<br />

die Produzenten zu Wort. Ein ganz besonderes Schmankerl dürfte das Spezial zur Kuh werden, ein<br />

nicht unwichtiger Charakter im Fringe-Universum. Auch die visuellen Effekte bekommen ihr eigenes<br />

Extra, unter anderem sollen tiefgreifende Einsichten in die aufwendigen Traumsequenzen geboten<br />

werden.<br />

VB<br />

Die ultimative „300“-Erfahrung<br />

Anlässlich des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Starts von Zack Snyders<br />

visionärer Comicadaption „Watchmen – Die<br />

Wächter“ am 20. August veröffentlicht Warner<br />

Home Entertainment bereits am 24. Juli die<br />

2-Disc-Sonderedition seines Kulthits „300“ in<br />

einem Digibook. Neben dem preisgekrönten<br />

Film enthalten die Discs auch zahlreiche neue<br />

Extras, exklusiv für HD. Darunter fällt das interaktive<br />

Feature „300: The Complete Experience“,<br />

das Ihnen während des Films bisher unveröffentlichtes<br />

Material aus dem persönlichen Archiv<br />

des Filmemachers sowie zusätzliche informative<br />

Hintergründe präsentiert. Zu den weiteren Features<br />

zählen ein Vorwort, ein Audiokommentar,<br />

Dokumentationen, ein Making-of, nicht verwendete Szenen und Produktionsnotizen. Die Filmscheibe<br />

selbst weist neben der deutschen Dolby-Digital-Tonspur auch einen englischen Dolby-<br />

True-HD-5.1-Mix auf. Das Bild ist im Cinemascope-Format 2,40 : 1 auf der doppelt beschichteten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgelegt.<br />

FT<br />

Final Fantasy VII Complete<br />

In Japan ist sie bereits erhältlich: die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu „Final<br />

Fantasy VII: Advent Children Complete“. Der Animationsfi<br />

lm mit den aufwendigen CGI-Figuren wurde<br />

hierfür noch einmal um 25 Minuten erweitert, was<br />

für Fans des Films ein unbedingter Kaufgrund sein<br />

dürfte. Ebenso hat die unvergleichliche Optik mit<br />

ihrer videospielartigen Ästhetik in voller HD-Aufl ö-<br />

sung ihren Reiz. Zusätzlich können sich zumindest<br />

im Land der aufgehenden Sonne die Freunde der<br />

„Final Fantasy“-Videospielserie über eine exklusive<br />

PS3-Demo zum neuen Spiel „Final Fantasy XIII“<br />

freuen. Da in den westlichen Gefi lden eine etwas<br />

andere Marketingsituation vorherrscht und die Xbox-<br />

360-User nicht benachteiligt werden sollen, wurde<br />

die amerikanische Scheibe leider komplett ohne<br />

den spielbaren Zusatz ausgeliefert. Dafür gibt es<br />

aber eine exklusive <strong>Vorschau</strong> auf das voraussichtlich<br />

2010 erscheinende Rollenspielepos. Gleiches gilt<br />

für die europäische Edition, deren Starttermin Sony<br />

Pictures leider noch nicht bekannt gab.<br />

FT<br />

Bilder:Auerbach Verlag, Sony Pictures, Warner Home, Warner Bros.Panasonic, Euronics,<br />

6


Techniknews<br />

Aktuelles<br />

Panasonics Plasmas punkten<br />

Ab Juni 2009 sind im Fachhandel neben dem LCD-TV „TX-L37G15E“ von Panasonic auch die Plasmafernseher<br />

„TX-P46G15E“ und „TX-P42G15E“ erhältlich. Die Plasmas der neuen „G15“-Serie von<br />

Panasonic verbinden noch bessere Bildqualität mit innovativen Features, die das Fernseherlebnis<br />

um weitere Optionen bereichern. Das Bild wird durch die V-Real-Pro-4-Singalverarbeitung und die<br />

600-Hertz-Intelligent-Creation-Pro deutlich optimiert und zeichnet sich durch eine noch höhere<br />

Bildschärfe und eine optimale Bewegungsdarstellung aus. Erreicht wird dies durch den Einsatz<br />

neuartiger Filter und eine Berechnung jeder einzelnen Bewegungssequenz. Basierend auf dem<br />

fl ach und kompakt gebauten Neo-PDP-G12-Full-HD-Toughpanel mit 1 920 × 1 080 Pixeln weisen<br />

die Plasmas eine Bildschirmdiagonale von 42 bzw. 46 Zoll auf. Neben<br />

der hohen Bildqualität punkten die Geräte<br />

der „G15“-Serie auch durch den Einsatz<br />

von Multitunern für DVB-T, DVB-S und<br />

DVB-C sowie durch die Integration von<br />

Viera Cast. Letzteres ermöglicht vor allem<br />

den direkten Zugriff auf Internetvideos.<br />

Die neue Serie unterstreicht Panasonics<br />

Marktführerschaft im Plasmasegment<br />

und unterstützt die weitere Marktdurchdringung<br />

hochaufl ösender Filmangebote,<br />

wie beispielsweise der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. UF<br />

Endlich implementiert: XXX CineChat<br />

Schon vor XXX. über AUTORKÜRZEL<br />

einem Jahr stellte Sony „MoLog“ (Movie<br />

Log) an Messeständen vor. Jetzt endlich versieht<br />

Sony Pictures XXX die ersten Scheiben mit diesem Feature.<br />

Sowohl die XXX. „Terminator AUTORKÜRZEL 3“- als auch die „Der Da Vinci<br />

Code – Sakrileg“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind mit der „CineChat“-Funktion<br />

ausgestattet. .<br />

Wie auf einer echten Chat-Plattform loggen Sie sich mit<br />

Ihrem BD-Live-fähigen Player auf dem Sony-Pictures-<br />

Server ein, um sich zu registrieren und einen persönlichen<br />

Account anzulegen.<br />

HDMI 1.4 offiziell bestätigt<br />

Nach Verschiebungen und Dementis hat das<br />

Gremium für die HDMI-Lizenzvergabe die neuen<br />

Spezifi kationen für HDMI 1.4 bestätigt. Vor<br />

allem höhere Aufl ösungen und eine Unterstützung<br />

von 3-D-Darstellungen zählen zu den Verbesserungen<br />

und Erweiterungen der neuen Schnittstellendefi<br />

nition. Damit werden Bildaufl ösungen bis zu<br />

4096 × 2160 Pixeln bei 24 Hertz (Hz) ebenso unterstützt<br />

wie 3 840 × 2160 Pixel bei 24 Hz, 25 Hz oder 30 Hz. Für die künftig stärker vorangetriebene<br />

Wiedergabe von 3-D-Inhalten werden jetzt zwei 1 080 p-Streams berücksichtigt. Ein erweiterter<br />

Farbraum sorgt für die noch farbgetreuere Darstellung von Digitalfotos. Neben einem Rückkanal<br />

für komprimierte Audiodaten und einer Integration einer Ethernet-Schnittstelle in das Kabel<br />

wird es auch neue Ausführungen der HDMI-Stecker für den Einsatz in Fahrzeugen geben.<br />

Die vollständige Spezifi kation von HDMI 1.4 wird Ende Juni veröffentlicht. Wann mit den ersten<br />

Geräten zu rechnen ist und ab wann der Kunde dementsprechend bei der Auswahl des HDMI-<br />

Kabels genauer hinschauen muss, steht noch nicht fest.<br />

UF<br />

Über eine kompatible <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelangen Sie dann ins<br />

„CineChat“-Menü, wo Sie die Wahl haben, einem Chat<br />

beizutreten oder selbst einen zu kreieren und bis zu vier<br />

Freunde einzuladen. Die Benachrichtigung kommt entweder<br />

per Mail oder indem Sie die Teilnehmer einfach aus<br />

einer Liste auswählen.<br />

Bilder: ...<br />

Euronics wird 40<br />

Die Fachhandelsgenossenschaft Euronics feierte<br />

in Stuttgart ihren 40. Geburtstag. Die Fusion<br />

der beiden vor 40 bzw. 35 Jahren gegründeten<br />

Ursprungsunternehmen Interfunk eG<br />

und Ruefach GmbH & Co. KG über ein gemeinsames<br />

Joint Venture im Jahr 2001 bis hin zur<br />

endgültigen Zusammenführung in der Euronics<br />

Deutschland eG im Jahr 2007 beschreibt ein<br />

gutes Stück deutscher Fachhandelsgeschichte.<br />

Inzwischen bringen über 900 Mitglieder an<br />

1000 Standorten in Deutschland Produkte der<br />

Consumer Electronic unter dem Dach der Marke<br />

Euronics an den Kunden. Im Oktober 2009<br />

wird es eine neue Führungsspitze bei Euronics<br />

geben – mit Benedict Kober (im Bild links)<br />

und Michael Niederführ (rechts) ziehen<br />

dann zwei Fachleute die Fäden in der<br />

Euronics-Zentrale, die schon über<br />

lange Jahre eng mit den Ursprungsunternehmen<br />

und der Genossenschaft<br />

verbunden sind.<br />

UF<br />

Sind alle beisammen, startet der Film auf allen Playern<br />

gleichzeitig und Sie können über eine virtuelle Tastatur<br />

Ihre Anmerkungen eingeben. Das ist übrigens auch per<br />

Laptop, iPhone oder Blackberry möglich. Einfach eine<br />

Mail an die eigene Adresse versenden, mit dem entsprechenden<br />

Zusatzgerät auf den zutreffenden Link klicken,<br />

und schon ist das Tippen wesentlich einfacher.<br />

Der Leiter des Chats kann diesen jederzeit verlassen, beendet<br />

damit allerdings die ganze Sitzung.<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 7


Aktuelles<br />

Markt<br />

Blaue Erfolgsgeschichte?<br />

Interview mit Colin Kendrick und Luca Meyer<br />

zur Markteinführung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc.<br />

Spätestens seit Herbst des vergangenen<br />

Jahres hat sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc auch in<br />

Deutschland als ernst zu nehmende DVD-Alternative<br />

zu Wort gemeldet. Obwohl die Verkaufszahlen<br />

noch nicht ganz so hoch sind wie<br />

etwa in den USA, ist dieses Jahr im Vergleich<br />

zur DVD auch hierzulande ein zweistelliger<br />

Marktanteil zu erwarten.<br />

Das BLU-RAY MAGAZIN befragte zwei Köpfe<br />

der Branche – Colin Kendrick, Vice President<br />

und Managing Director Walt Disney Studios<br />

Home Entertainment, und Luca Meyer, Senior<br />

Product Manager New Releases von Kinowelt –<br />

zu ihren diesbezüglichen Hoffnungen sowie<br />

zu den Gründen und Grenzen dieses Aufschwungs.<br />

Bei welchem Marktanteil sollte sich die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc aus wirtschaftlicher Sicht<br />

mittelfristig einpegeln, um eine nachhaltige<br />

Erfolgsgeschichte zu sein?<br />

CK: Für 2009 gehen wir von einem Umsatzanteil<br />

zwischen zehn und elf Prozent vom Gesamtmarkt<br />

aus. Mittelfristig sollte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

bei einem Umsatzanteil von mindestens 30<br />

Prozent ankommen, was laut führender Marktforschungsinstitute<br />

wie z. B. Screen Digest in<br />

den kommenden zwei Jahren zu erwarten ist.<br />

Für das Jahr 2013 prognostiziert Screen Digest<br />

bereits einen Umsatzanteil von 47,7 Prozent.<br />

Wir würden uns bei Disney natürlich freuen,<br />

wenn sich diese Prognose bewahrheitet und<br />

wir uns damit schneller auf einen Massenmarkt<br />

zu bewegen.<br />

Colin Kendrick,<br />

Vice President und Managing Director Walt<br />

Disney Studios Home Entertainment<br />

LM: Für Kinowelt ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc schon<br />

jetzt eine Erfolgsgeschichte. Derzeit liegt der<br />

Anteil der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen an unserem<br />

Gesamtumsatz bei etwa zehn Prozent,<br />

mit steigender Tendenz. Mehr kann man von<br />

dem Format zu diesem frühen Zeitpunkt nicht<br />

erwarten.<br />

Steht die bleibende Verbreitung der DVD<br />

nicht einem wirklichen Markterfolg der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc im Wege?<br />

CK: Der Weg zum Massenmarkt führt immer<br />

noch primär über die Hardware-Verbreitung,<br />

daher sehen wir die Verbreitung der DVD momentan<br />

nicht als verlangsamenden Faktor. Je<br />

mehr sich jedoch die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technologie –<br />

primär durch steigende Hardware-Verbreitung<br />

und Verbraucherverhalten – durchsetzt, umso<br />

mehr werden die Konsumenten die gleiche<br />

Qualität von DVDs erwarten, was langfristig<br />

zulasten der DVD gehen wird.<br />

LM: Die DVD ist nach wie vor ein sehr erfolgreiches<br />

Format und wird sich noch eine<br />

ganze Weile am Markt behaupten. Auf den<br />

ersten Blick erscheinen die Vorteile der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

gegenüber der DVD weniger evident als<br />

die Vorteile beim Wechsel von der VHS zur<br />

DVD. Nichtsdestotrotz sprechen die hervorragende<br />

Bild- und Tonqualität sowie interaktive<br />

Features wie BD-Live für sich. Zwar geht der<br />

Formatwechsel diesmal langsamer vonstatten,<br />

langfristig wird jedoch eine Verdrängung<br />

zugunsten der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> stattfi nden, und zwar<br />

aufgrund ähnlicher Kriterien wie beim letzten<br />

Formatwechsel.<br />

Ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc nicht immer noch zu<br />

teuer, um sich in ausreichendem Maße<br />

durchzusetzen? Oder war man umgekehrt<br />

zu schnell mit den Sonderangeboten?<br />

CK: Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> steht durch ihre bessere Qualität<br />

und Ausstattung im Vergleich zur DVD für<br />

einen eindeutigen Mehrwert, was sich in den<br />

aktuellen Preisen widerspiegelt. Einzigartige<br />

Qualität hat ihren Wert, wobei die Sonderaktionen<br />

einzelner Handelspartner mit Preisen<br />

für Neuheiten unter 20 Euro und für Top-Katalog<br />

unter 15 Euro eine besondere Herausforderung<br />

darstellen. Sollten diese Preise ein<br />

Indikator für die weitere Entwicklung sein, so<br />

ist der Preisverfall jetzt anscheinend auch im<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Segment angekommen.<br />

Luca Meyer,<br />

Senior Product Manager New Releases<br />

Kinowelt<br />

LM: Bei der Neueinführung eines Produkts<br />

sind relativ hohe Preise erst einmal üblich.<br />

Erst bei höheren Produktionsmengen und<br />

steigenden Lernkurveneffekten kommt es zu<br />

sinkenden Preisen. Um die Attraktivität der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

zu erhöhen und Impulse für den Einstieg<br />

ins Massengeschäft zu geben, sind punktuelle<br />

Sonderangebote eine gute Möglichkeit. Nichtsdestotrotz<br />

ist ein gewisses Preisniveau nötig,<br />

um die Wertigkeit des Formats zu gewährleisten.<br />

Allerdings ist tatsächlich schon jetzt eine<br />

ähnliche Preisentwicklung festzustellen, wie<br />

wir sie vom Preisverfall der DVD her kennen.<br />

Wie sieht Ihr <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Programm für die<br />

nächsten Monate aus, wie offensiv ist<br />

Ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Strategie angelegt?<br />

CK: Die kommenden Highlights des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Line-ups von Disney umfassen „Bolt – Ein<br />

Hund für alle Fälle“, die erste und zweite Staffel<br />

der TV-Serie „Lost“ am 18. Juni; „Shopaholic –<br />

Die Schnäppchenjägerin“, „Glaubensfrage“<br />

und „Sin City“ am 16. Juli; „Zufällig verheiratet“<br />

und „Die Jagd zum magischen Berg“ am<br />

13. August; „Knockin’ On Heaven’s Door –<br />

Special Edition“, „Aviator“ und „Sling Blade –<br />

Auf Messers Schneide“ am 24. September<br />

sowie den Grundstein der neuen Diamond-<br />

Collection und der Disney-Klassiker schlechthin<br />

„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ am<br />

8. Oktober 2009.<br />

Zudem bieten wir eine Vielzahl an Disney-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>s<br />

(wie z. B. „Bolt – Ein Hund für alle Fälle“<br />

oder „Schneewittchen und die sieben Zwerge“)<br />

erneut zum gleichen Preis als „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> + DVD<br />

Edition“, was dem Konsumenten durch Zugabe<br />

des kompletten Filmes auf DVD nicht nur den<br />

Einstieg in High Defi nition erleichtert, sondern<br />

zudem einen einmaligen Mehrwert bietet.<br />

Bilder: Disney, Kinowelt<br />

8


Markt<br />

Aktuelles<br />

LM: Kinowelt verfolgt eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-freundliche<br />

Release-Strategie: Jeder New-Release-Titel<br />

erscheint parallel zur DVD-Veröffentlichung in<br />

Verleih und Kauf als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Erfolgreiche<br />

Back-Katalog-Titel, darunter Kultfi lme wie<br />

„Highlander“ und aufwendige Special Editions<br />

wie die „Terminator 2 – Limited Skynet Fan<br />

Edition“ runden das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Programm ab. Im<br />

Herbst wird auch unser Label Arthaus mit Filmklassikern<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nachziehen.<br />

Welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc hat Sie mit bestimmten<br />

Features persönlich besonders stark<br />

beeindruckt, Ihre eigenen BDs an dieser<br />

Stelle einmal ausgenommen?<br />

LM: Animationsfi lme eignen sich ganz besonders<br />

als Vorlage für hochaufl ösende Bilder<br />

und so wird es nicht verwundern, dass mir<br />

„Wall-E“ ganz besonders gefallen hat. Das<br />

Design des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Menüs und der Filminhalt<br />

selbst wirken wie aus einem Guss. Man merkt,<br />

dass sich Walt Disney Home Entertainment<br />

wirklich Mühe gegeben hat, ein rundes Produkt<br />

zu veröffentlichen. Als Extra ist mir besonders<br />

der sehr unterhaltsame Kurzfi lm „Burn-E“ im<br />

Gedächtnis geblieben, der die Handlung des<br />

Hauptfi lms wunderbar ergänzt.<br />

In Deutschland verkaufte Bildtonträger im ersten Quartal<br />

2009 im Vergleich zum ersten Quartal in 2008<br />

25 Mio.<br />

20 Mio.<br />

15 Mio.<br />

10 Mio.<br />

2 000 000<br />

1 500 000<br />

1 000 000<br />

500 000<br />

0<br />

24,6 Mio.<br />

24 Mio.<br />

1/2008<br />

DVD<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

1/2009<br />

0,2 Mio.<br />

Verkauf nach Stück<br />

1,1 Mio.<br />

1/2008 1/2009<br />

310 Mio.<br />

300 Mio.<br />

290 Mio.<br />

280 Mio.<br />

25 Mio.<br />

20 Mio.<br />

15 Mio.<br />

10 Mio.<br />

0<br />

296 Mio.<br />

280 Mio.<br />

1/2008<br />

1/2009<br />

6 Mio.<br />

23 Mio.<br />

1/2008 1/2009<br />

Verkauf nach Umsatz (in Euro)<br />

Im ersten Quartal 2009 wurden die Rekordabsatzzahlen des Vorjahres bei den verkauften Bildtonträgern<br />

wieder erreicht. Die leichten Einbußen im DVD-Bereich konnten durch den Verkauf<br />

von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs wettgemacht werden und für das gesamte Jahr 2009 werden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsätze<br />

in dreistelliger Millionenhöhe erwartet.<br />

Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

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Aktuelles<br />

Leserbriefe<br />

Kontinuitätsfragen<br />

Leserbriefe<br />

Seit einigen Monaten bin ich nun auch<br />

vom <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fieber gepackt und erfreue<br />

mich an der meist hervorragenden Bildund<br />

Tonqualität. Allerdings sind viele der<br />

Scheiben meiner Meinung nach überteuert.<br />

[...] Hier macht die Filmindustrie ihr<br />

Geschäft doppelt und sahnt nochmals<br />

kräftig ab.<br />

[...] Ärgerlich finde ich, dass es bei den<br />

meisten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs nicht möglich ist,<br />

den Film über die Stopp-Funktion zu<br />

unterbrechen und später an der gleichen<br />

Stelle weiterzusehen. Obwohl mein<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player (Panasonic „DMP-BD35“)<br />

diese Funktion verspricht, beginnt der<br />

Film immer wieder von vorne. [...] Dieses<br />

Problem hat bisher noch niemand offen<br />

angesprochen! Für mich ist das ein klarer<br />

Rückschritt gegenüber der DVD [...]<br />

JAN PRÖHL<br />

Jaja, das alte Lied vom Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Daran haben die Anbieter ganz schön zu<br />

knabbern. Dass nicht jeder bereit ist, ganze 30<br />

Euro für eine Filmscheibe hinzublättern, dürfte<br />

klar sein. Unserer Erfahrung nach hat sich der<br />

Preis einer Film-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> inzwischen bei knapp<br />

25 Euro eingepegelt und schwankt zwischen<br />

diesem Wert und ca. 20 Euro. Das ist durchaus<br />

fair, denn Qualität hat bekanntlich ihren<br />

Preis.<br />

Das Problem mit dem „Neustart“ der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

ist tatsächlich eine Kinderkrankheit, die vorrangig<br />

bei neueren Scheiben mit aufwendigem<br />

Bonusmaterial und vielschichtigen Menüs<br />

auftritt. Normalerweise ist es möglich, einen<br />

Film auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu unterbrechen und eine<br />

unbestimmte Zeit später genau an der Stelle<br />

weiterzuspielen. Legt man beispielsweise<br />

eine ältere Disc, wie die normale Edition von<br />

„Casino Royale“ in eine PS3 ein, funktioniert<br />

das Fortsetzungsfeature ganz gut. Auf dieser<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind allerdings keine Extras wie z. B.<br />

Bild-in-Bild enthalten.<br />

Für diese Funktion muss von der Hardware-<br />

Seite her gewährleistet sein, dass der Player<br />

von jedem Film sowohl die Stopp-Daten als<br />

auch die allgemeinen Parameter bzw. die jeweiligen<br />

Benutzereinstellungen speichert. Im<br />

Gegensatz zur DVD sind diese bei der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

wesentlich umfangreicher. Von der Software-Seite<br />

erschweren zum Unterbrechungszeitpunkt<br />

aktive Filmmenüs sowie laufende<br />

BD-Java-Applikationen die spätere Wiederaufnahme<br />

des Films. Um also keinen Absturz zu<br />

riskieren, wird – so vermuten wir – sicherheitshalber<br />

der komplette Neustart bevorzugt.<br />

Wer suchet, der findet<br />

Ich bin ein absoluter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuling und<br />

besitze derzeit weder einen Player noch<br />

eine Disc. Mein Interesse gilt ausschließlich<br />

dem Film. Bonusmaterial und technische<br />

Daten sind für mich von keinem<br />

größeren Belang. Jetzt wird die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

damit beworben, dass sie im Vergleich<br />

zur DVD ein völlig anderes Bild- und<br />

Tonerlebnis bietet. Daher bin ich davon<br />

ausgegangen, dass jeder neue bzw. aktuelle<br />

Film, der auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint, das<br />

Beste an Bild- und Tonqualität bietet, das<br />

heutzutage möglich ist. Da habe ich –<br />

wie ich nach der Lektüre Eures Magazins<br />

(Ausgabe 3/09) feststellen musste –<br />

falsch gedacht. Soweit ich gesehen habe,<br />

bekam nicht ein Film die Bestnote für<br />

Ton oder Bild. Was fehlt z. B. bei „Stirb<br />

langsam 4.0“ zur Höchstnote beim Bild<br />

und verstehe ich es richtig, dass die ersten<br />

drei Teile bei der Bildqualität nicht<br />

mehr bieten als die DVD? [...] Was ist der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt?<br />

FRANK LAU<br />

Generell kann gesagt werden, dass die Bildund<br />

Tonqualität der Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc höher<br />

ist als auf DVD. Full-HD-Aufl ösung sowie<br />

extreme Verbesserungen bei Kontrast- oder<br />

Schärfewerten erreicht nur der DVD-Nachfolger.<br />

Auch die neuen Heimkinotonformate<br />

wie DTS-HD 5.1 oder gänzlich unkomprimierte<br />

Formate lassen sich nur über eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

wiedergeben. Dass viele Filme in unserem<br />

Magazin trotzdem keine Bestnote erreichen,<br />

hat den Grund, dass wir das angezeigte Material<br />

(kurzum: den Film) mit Referenzmaterial<br />

vergleichen. So zeigt z. B. der aktuelle Bond-<br />

Film „Ein Quantum Trost“ eine besonders bemerkenswerte<br />

Schärfe bei hohem Detailgrad.<br />

Im Vergleich dazu erreicht „Stirb langsam 4.0“<br />

ein weniger gutes Ergebnis. Das heißt aber<br />

nicht, dass der Blockbuster mit Bruce Willis<br />

nun besonders schlecht wäre, sondern im<br />

Vergleich mit dem DVD-Bild sogar extrem<br />

detailreich wirkt. Die DVDs benötigen eine in<br />

den Player integrierte Upscaling-Technologie,<br />

um auf annähernd die gleiche Qualitätsstufe<br />

zu gelangen. Selbst jene holt aber aus einer<br />

DVD kein optimales HD-Bild heraus. Eine<br />

Liste der besten Referenzfi lme, geordnet<br />

nach Bild, Ton und Bonusmaterial, fi nden<br />

Sie in diesem Magazin auf Seite 12. Aus<br />

Platzgründen sei hier bezüglich des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Effekts auf unsere Rubrik „So testen wir“ auf<br />

Seite 78 verwiesen.<br />

Generationswechsel<br />

Mit Freude habe ich den Artikel „Generationswechsel“<br />

(<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Test<br />

von Panasonics „DMP-BD60“, Ausgabe<br />

3/09, Seite 90) gelesen und musste<br />

feststellen, dass Ihr Tester zu früh<br />

aufgegeben hat. In dem Absatz „Facelift“<br />

wird beschrieben, dass man für<br />

die Audioumstellung (Zitat) „immer<br />

über die Taste ,Display' gehen muss“.<br />

Auf meinen BD-Player „DMP-BD80“,<br />

der bis auf den Mehrkanalaudioausgang<br />

mit dem „BD60“ identisch ist,<br />

trifft dieses Problem nicht zu. Über die<br />

Taste „Audio“ (auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-<br />

Fernbedienung rechts neben der Null<br />

des Ziffernblocks) kann man durch die<br />

zur Verfügung stehenden Sprachen<br />

schalten.<br />

ANDREAS MAZURKIEWICZ<br />

Vielen Dank für Ihr Feedback! Sie haben<br />

natürlich Recht, die Tonspuren lassen sich<br />

mit der Audio-Taste umstellen. Während<br />

des Tests wurde dies schlicht übersehen,<br />

was nicht zuletzt durch die unlogische Anordnung<br />

dieser Funktion begünstigt wurde.<br />

Wir hoffen, dass Sie mit dem Test ansonsten<br />

zufrieden waren.<br />

10


Ab 26.06.2009 Leserbriefe AUF Aktuelles<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich<br />

Korrekturen Heft 3/09<br />

RON HOWARD<br />

PRäsentiert einen Film von<br />

DAVID SINGTON<br />

Australia, Seite 25<br />

In der Endkorrektur des Textes kam es offensichtlich zu einem<br />

mysteriösen Wortdreher, der aus Drover (Hugh Jackman) den<br />

Gatten von Lady Ashleys (Nicole Kidman) Partner machte, anstatt,<br />

wie es richtig heißen müsste, den Partner ihres verstorbenen<br />

Gatten. Entschuldige, Hugh!<br />

Bond vs. Bourne, Seite 38<br />

Im Kasten, der die Wertungen der Vorgänger zeigt, steht nur „Casino<br />

Royale“ als Produktbezeichnung bzw. ist nur die Hülle der Standard-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> abgebildet. Die Wertung bezieht sich allerdings auf die Doppel-Disc-Deluxe-Edition<br />

mit dem sehr umfangreichen Bonusmaterial.<br />

Boulder<br />

International<br />

Film Festival<br />

Grand Prize<br />

SUNDANCE<br />

Audience<br />

Award Winner<br />

Indianapolis<br />

International<br />

Film Festival<br />

Audience Award Winner<br />

Florida Film<br />

Festival<br />

Audience Award<br />

Winner<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Alltag, Seite 84<br />

Unter Punkt drei „Besseres Bild“ fi nden Sie die Aussage, dass es<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dem Standard gemäß ein weiteres Farbspektrum gibt<br />

(im Vergleich zur DVD). Dies stimmt so nicht ganz. Die Filmscheiben<br />

bewegen sich zwar im abweichenden HDTV-Farbraum-<br />

Standard ITU-R-BT-709, dieser besitzt gegenüber PAL aber keine<br />

Vorteile hinsichtlich einer besseren Bilddarstellung.<br />

Aufgegabelt<br />

Unseren Leser Bart Pikon scheint das Titelmotiv der letzten Ausgabe<br />

zu diesem Wolverine-Bild inspiriert zu haben, das er mit viel<br />

Geschick auf den Antwortumschlag zu unserem großen Frühjahrsgewinnspiel<br />

zeichnete. Vielen Dank, Bart, für dieses Kunstwerk,<br />

das fortan unsere Redaktionspinnwand schmücken wird. Das Gewinnspiel<br />

selbst wird erst in der nächsten Ausgabe ausgewertet.<br />

<br />

STUTTGARTER ZEITUNG<br />

<br />

FRANKFURTER NEUE PRESSE<br />

<br />

HAMBURGER MORGENPOST<br />

<br />

TV DIGITAL<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

oder einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Limited<br />

Steelbook-<br />

Edition<br />

Wir freuen uns über ihren Besuch in unserem Forum auf<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

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Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der Zuschriften vor.<br />

Die abgedruckten Leserbriefe müssen nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wiedergeben.<br />

www.imschattendesmondes.de<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 11


Top 5<br />

Empfehlungen<br />

Heimkino-Top-Five auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Sie legen nur die besten Scheiben in Ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player? Wir verraten Ihnen, welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs uns am<br />

meisten beeindruckt haben, aufgeschlüsselt nach Bild, Ton und Extras.<br />

Baraka<br />

Bildreferenz Tonreferenz Top-Extras<br />

Der unglaubliche Hulk<br />

Star Trek I–VI Box<br />

1<br />

US 1992 Genre: Dokumentation<br />

Vertrieb: Al!ve AG<br />

Bildformat: VC-1, 2.20 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1,<br />

DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />

34,6 Mbps Datenrate Ton:<br />

8,6 Mbps Regie: Ron Fricke<br />

Laufzeit: 97 min FSK: ohne<br />

Altersbeschränkung Preis: 19,95<br />

Euro Start: 12/2008<br />

1<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 20 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Louis Leterrier<br />

Laufzeit: 108 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 19 Euro Start:<br />

11/2008<br />

1<br />

US 1979–1991 Genre: Science-<br />

Fiction Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 2:35 : 1<br />

Tonformate: DD 2.0, Dolby True<br />

HD 7.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

35 Mbps Datenrate Ton:<br />

224 kbps Regie: L. Nimoy, W.<br />

Shatner, u. a. Laufzeit: 665 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 96<br />

Euro Start: 04/2009<br />

Wall-E<br />

Iron Man<br />

Hellboy II: Die goldene Armee<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ein Quantum Trost<br />

Operation Walküre<br />

The Dark Knight<br />

US 2008 Genre: Animation<br />

Vertrieb: Disney Bildformat:<br />

VC-1, 2.39 : 1 Tonformate: DTS-<br />

HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 24 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />

Regie: Andrew Stanton<br />

Laufzeit: 98 min FSK: ohne<br />

Altersbeschränkung Preis: 29<br />

Euro Start: 02/2009<br />

UK, US 2008 Genre: <strong>Age</strong>nten-<br />

Action Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 36 Mbps Datenrate<br />

Ton: 5,7 Mbps Regie: Marc<br />

Forster Laufzeit: 106 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 19<br />

Euro Start: 03/2009<br />

US 2009 Genre: Historienthriller<br />

Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 26,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,9 Mbps<br />

Regie: Bryan Singer Laufzeit:<br />

120 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: 07/2009<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Warner Bildformate:<br />

VC-1, 2,35 : 1/1,44 : 1<br />

Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 26,7 Mbps Datenrate<br />

Ton: 2,5 Mbps Regie: C. Nolan<br />

Laufzeit: 152 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 30 Euro Start:<br />

12/2009<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 23 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />

Regie: Jon Favreau<br />

Laufzeit: 126 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 24,95 Euro<br />

Start: 10/2008<br />

Der Tag, an dem die Erde stillstand<br />

US, CA 2008 Genre: Science-<br />

Fiction Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 29,8 Mbps Datenrate<br />

Ton: 3,5 Mbps Regie: S.<br />

Derrickson Laufzeit: 103 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />

Euro Start: 05/2009<br />

Hellboy II: Die goldene Armee<br />

Cloverfield<br />

US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />

Action Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />

Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />

Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />

ab 12 Jahren Preis: 27,99<br />

Euro Start: 02/2009<br />

US 2008 Genre: Katastrophenfi<br />

lm Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />

Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 38 Mbps Datenrate Ton:<br />

4,5 Mbps Regie: M. Reeves<br />

Laufzeit: 84 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 27,95 Euro<br />

Start: 10/2008<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />

Action Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />

Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />

Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />

ab 12 Jahren Preis: 27,99<br />

Euro Start: 02/2009<br />

Akte X – Jenseits der Wahrheit<br />

US 2008 Genre: Mystery<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 18 Mbps Datenrate<br />

Ton: 4,7 Mbps Regie: Chris<br />

Carter Laufzeit: 104 min FSK:<br />

ab 16 Jahren Preis: keine<br />

Angaben Start: 11/2008<br />

Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />

X-Men (Trilogie)<br />

US 1991 Genre: Science-Fiction<br />

Vertrieb: Kinowelt Bildformat:<br />

VC-1, 2.35:1 Tonformate: DTS-<br />

HD MA 7.1, 2.0 Headphone<br />

Surround Datenrate Bild:<br />

25,3 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,6 Mbps Regie: James Cameron<br />

Laufzeit: 154 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 80 Euro<br />

Start: 06/2009<br />

US 2000, 2003, 2006 Genre:<br />

Action Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 Tonformate: DTS 5.1<br />

(deutsch), DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.) Datenrate Bild: 27 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps Regie:<br />

B. Singer, B. Ratner Laufzeit:<br />

341 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 51 Euro Start: 04/2009<br />

Bilder: 20th Century Fox, Al!ve AG, Concorde, Disney, Kinowelt, Paramount, Sony Pictures, Ufa, Universum Film, Universal, Warner<br />

12


Juli/August<br />

Neu<br />

Neuerscheinungen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Juli<br />

Bride Wars – Beste Feindinnen<br />

(Komödie, Fox)<br />

Kurzer Prozess – Righteous Kill<br />

(Krimi/Drama, Kinowelt)<br />

Traitor (Thriller/Drama, Universum Film)<br />

Wen die Geister lieben (Komödie, Kinowelt)<br />

Der Ja-Sager (Komödie, Warner Home Video)<br />

Der letzte Kuss (Liebesfi lm, Paramount)<br />

Dolphins In The Deep <strong>Blu</strong>e Ocean<br />

(Tierdokumentation, KSM)<br />

3. Juli<br />

10. Juli<br />

Gran Torino (Drama, Warner Home Video)<br />

Marley & Ich (Komödie, Fox)<br />

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde<br />

(Abenteuer/Action, Warner Home Video)<br />

Saving God – Stand Up And Fight<br />

(Drama/Krimi, Koch Media)<br />

Aviator (Drama, Walt Disney Studios)<br />

Glaubensfrage (Drama, Walt Disney Studios)<br />

Das größte Spiel seines Lebens<br />

(Drama, Walt Disney Studios)<br />

Midnight Express – 12 Uhr nachts<br />

(Drama, Sony Pictures)<br />

Miracle – Das Wunder von Lake Placid<br />

(Drama, Walt Disney Studios)<br />

Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin<br />

(Komödie, Walt Disney Studios)<br />

Sin City (Thriller/Action, Buena Vista)<br />

The Spirit (Action/Krimi, Sony Pictures)<br />

Die Tiefe (Action, Sony Pictures)<br />

9. Juli<br />

16. Juli<br />

17. Juli<br />

The Cell 2 (Science-Fiction/Thriller, Warner Home Video)<br />

20. Juli<br />

Ausnahmezustand (Action/Thriller, Fox)<br />

Der längste Tag (Kriegsfi lm/Drama, Fox)<br />

Mel Brooks’ – Die verrückte Geschichte der Welt<br />

(Komödie, Fox)<br />

Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat<br />

(Drama/Thriller, Fox)<br />

Mel Brooks’ – Spaceballs<br />

(Komödie/Science-Fiction, Fox)<br />

Das Tagebuch der Anne Frank (Drama, Fox)<br />

23. Juli<br />

Der Schrei der Eule (Drama/Krimi, Ascot Elite)<br />

24. Juli<br />

300: The Ultimate Experience<br />

(Action/Abenteuer, Warner Home Video)<br />

A. I. – Künstliche Intelligenz<br />

(Science-Fiction/Drama, Warner Home Video)<br />

JCVD (Drama, Koch Media)<br />

John Rambo (Uncut)<br />

(Action, Warner Home Video)<br />

Rock´n´Rolla (Krimi/Komödie, Warner Home Video)<br />

Woodstock – Director’s Cut<br />

(Musikfi lm, Warner Home Video)<br />

Unsere wunderbare Erde<br />

(Dokumentarfi lm, Sunfi lm Entertainment)<br />

Freitag der 13. (Horror, Paramount)<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: August<br />

30. Juli<br />

31. Juli<br />

Afro-Samurai – Director’s Cut<br />

(Zeichentrick/Action, Universum Film)<br />

Afro-Samurai – Resurrection<br />

(Zeichentrick/Action, Universum Film)<br />

Hello Goodbye – Entscheidung aus Liebe<br />

(Tragödie, Splendid)<br />

Loaded (Thriller/Krimi, Splendid)<br />

National Geographic: Wasser, Erde, Luft –<br />

Stimmungsvolle Impressionen<br />

(Dokumentarfilm, WVG Medien)<br />

6. August<br />

Despereaux – Der kleine Mäuseheld<br />

(Trickfilm/Abenteuer, Universal Pictures)<br />

Das fliegende Auge<br />

(Science-Fiction/Action, Sony Pictures)<br />

Glory (Kriegsfilm/Melodram, Sony Pictures)<br />

Go! Sex, Drugs & Rave‘N‘Roll<br />

(Komödie, Sony Pictures)<br />

Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht<br />

(Komödie, Sony Pictures)<br />

7. August<br />

Das Experiment (Thriller, Senator)<br />

The Sentinel – Wem kannst du trauen?<br />

(Thriller, Kinowelt)<br />

13. August<br />

Die Jagd zum magischen Berg<br />

(Abenteuer/Komödie, Walt Disney Studios)<br />

Milk (Drama/Biografie, Highlight)<br />

Space Buddies – Mission im Weltraum<br />

(Komödie/Science-Fiction, Walt Disney Studios)<br />

Zufällig verheiratet<br />

(Komödie, Walt Disney Studios)<br />

Die wilden Hühner<br />

(Komödie, Paramount)<br />

Die wilden Hühner und das Leben<br />

(Komödie, Paramount)<br />

Die wilden Hühner und die Liebe<br />

(Komödie, Paramount)<br />

14. August<br />

Babel (Drama, Universum Film)<br />

Brokeback Mountain<br />

(Drama, Universum Film)<br />

Brügge sehen ... und sterben?<br />

(Krimi/Komödie, Universum Film)<br />

Into The Wild (Abenteuer/Drama, Universum Film)<br />

Street Fighter: The Legend Of Chun-Li<br />

(Action, Universum Film)<br />

Taxi 3 (Action/Komödie, Universum Film)<br />

Taxi 4 (Action/Komödie, Universum Film)<br />

20. August<br />

Starman (Science-Fiction, Sony Pictures)<br />

Underworld: Aufstand der Lykaner<br />

(Fantasy/Action, Sony Pictures)<br />

Franklyn (Thriller/Fantasy, Ascot Elite)<br />

Watchmen – Die Wächter<br />

(Action/Fantasy, Paramount)<br />

21. August<br />

1 ½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden<br />

Herzelinde (Komödie, Warner Home Video)<br />

96 Hours – Taken (Action/Thriller, Fox)<br />

Die Herzogin (Historienfilm/Drama, Kinowelt)<br />

Notorious B. I. G. - No Dream Is Too B. I. G.<br />

(Drama/Biografie, Fox)<br />

Payback – Zahltag<br />

(Thriller/Action, Warner Home Video)<br />

Der rosarote Panther 2 (Komödie, Fox)<br />

Strange Days (Action/Thriller, Kinowelt)<br />

Der Untergang des Römischen Reiches<br />

(Historienfilm/Monumentalfilm, Spirit Media)<br />

El Cid (Abenteuer/Klassiker, Koch Media)<br />

Kino: Juli<br />

<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3 – Die Dinosaurier sind los<br />

(Trickfilm/Komödie, Fox)<br />

28. August<br />

Knowing (Science-Fiction/Thriller, Concorde)<br />

Way Of War (Thriller/Action, Splendid)<br />

1. Juli<br />

16. Juli<br />

Harry Potter und der Halbblutprinz<br />

(Fantasy, Warner)<br />

23. Juli<br />

Che – Guerrilla<br />

(Drama/Biografie, Wild Bunch [Central])<br />

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123<br />

(Action, Sony Pictures)<br />

Coraline (Trickfilm/Fantasy, Universal)<br />

Fanboys (Komödie, Capelight)<br />

Selbst ist die Braut (Komödie, Walt Disney)<br />

30. Juli<br />

Kino: August<br />

6. August<br />

Public Enemies (Drama, Universal)<br />

Elite Squad (Krimi/Thriller, Senator)<br />

G. I. Joe – Geheimauftrag Cobra<br />

(Action, Paramount)<br />

13. August<br />

Coco Chanel (Drama/Biografie, Warner)<br />

Die fast vergessene Welt<br />

(Abenteuer/Fantasy, Universal)<br />

G-Force – <strong>Age</strong>nten mit Biss<br />

(Action/Abenteuer, Walt Disney)<br />

20. August<br />

Inglourious Basterds (Action/Kriegsfilm, Universal)<br />

Ich bin dann mal weg (Dokumentation, Constantin)<br />

Die Noobs – Klein aber gemein<br />

(Fantasy/Science-Fiction, Fox)<br />

27. August<br />

Year One – Aller Anfang ist schwer<br />

(Abenteuer/Komödie, Sony Pictures)<br />

(Auswahl: Angaben ohne Gewähr)<br />

Empfehlungen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 13


Thema<br />

Maschinenkrieg<br />

Krieg den Maschinen!<br />

Maschinen übernehmen heute für uns alle möglichen Arbeiten: Sie fertigen unser Essen,<br />

waschen unsere Wäsche, befördern uns von A nach B und lösen komplexe mathematische<br />

Probleme. In nicht allzu ferner Zukunft könnten sie den Menschen evolutionstechnisch<br />

ablösen – gewaltsam, wie die neusten Blockbuster zeigen.<br />

Unter der Fassade eines gelben Camaro<br />

verbirgt sich der sympathische Autobot<br />

Bumblebee<br />

Die Angst vor der maschinellen Revolution<br />

erzeugt in den Köpfen vieler Romanautoren<br />

und Filmproduzenten interessante<br />

Zukunftsbilder, in denen die Menschen gegen<br />

die selbst erschaffenen Roboterwesen um<br />

die Vorherrschaft auf dem Blauen Planeten<br />

kämpfen. Inzwischen lebt kein Tier mehr auf<br />

der Erde, das unserer Spezies in evolutionärer<br />

Hinsicht gefährlich werden kann. Ergo sind nur<br />

noch außerirdische Konkurrenten oder eben<br />

perfekte Maschinen, die unentwegt und fehlerlos<br />

arbeiten, eine potenzielle Bedrohung. Kein<br />

Wunder also, dass Filmreihen wie „Terminator“<br />

als moderne Schauermärchen in der Gunst<br />

der Zuschauer stehen. Und auch die jüngeren<br />

„Transformers“-Streifen bauen auf einer langen<br />

Historie aus Trickfilmen, Comics und nicht zu<br />

vergessen Spielzeug-Actionfiguren auf. Beide<br />

Phänomene nahmen 1984 ihren Anfang. Wie<br />

alles, was mit riesenhaften Roboterwesen oder<br />

Monstern zu tun hat, kam die Idee zu den<br />

Transformers aus Japan. Erst als der westliche<br />

Spielzeughersteller Hasbro die Rechte für<br />

den amerikanischen Vertrieb des Spielzeugs<br />

kaufte, entstand eine weltweite Merchandising-Maschinerie.<br />

Der führende Comicverlag<br />

Marvel wurde mit den Comics beauftragt, die<br />

das Geschäft mit der Hintergrundgeschichte<br />

ankurbeln sollten. Die Fernsehserie schaffte<br />

es schließlich, dass der Name „Transformer“<br />

als Synonym für einen wandelbaren Roboter<br />

in den westlichen Sprachgebrauch überging.<br />

Heute sind die Transformers vorrangig als<br />

Spielzeug für Jungen ausgelegt und sozusagen<br />

eine Art Pendant zum typischen Mädchenspielzeug,<br />

der Barbie. Aus den eigentlich<br />

sehr unscheinbaren Fahrzeugen können die<br />

Kinder Waffensysteme hervorschnellen las-<br />

Bilder: Paramount<br />

14


Maschinenkrieg<br />

Thema<br />

Action<br />

Filminhalt:<br />

US 2007 Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

34 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Regie: Michael Bay<br />

Laufzeit: 143 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

sen, Raketen abschießen oder mit wenigen<br />

Handgriffen coole Killerroboter basteln. Die<br />

passende Handlung der Geschichte ist denkbar<br />

einfach: Auf der Erde tobt ein geheimer Krieg<br />

zwischen den Autobots und den Decepticons.<br />

Beide Parteien sind außerirdischen Ursprungs<br />

und haben sich den Gegebenheiten unserer<br />

Welt angepasst. Da sie sich als Autos, Flugzeuge,<br />

Boote und andere Maschinen tarnen,<br />

bekommt kaum ein Mensch – außer natürlich<br />

den auserwählten Spielzeugbesitzern – etwas<br />

von der Auseinandersetzung mit.<br />

Jeden Samstagmorgen<br />

Einige werden sich heute noch voller Wehmut<br />

an ihre Kindheit in den späten 1980er bzw.<br />

frühen 1990er Jahren erinnern, als sie noch<br />

jeden Samstag besonders früh aufgestanden<br />

sind, um die ganzen tollen Zeichentrickserien<br />

wie „Mask“, „Saber Rider“, „Silver Hawks“<br />

oder „Transformers“ zu schauen. Zu der Zeit<br />

schwappte gerade die Modewelle mit Riesenrobotern<br />

und bionischen Menschen aus Amerika<br />

nach Deutschland. Technik und Robotik<br />

befl ügelten die Fantasie und wer hätte sich<br />

damals nicht bereit erklärt, seine Beine durch<br />

superstarke Prothesen ersetzen zu lassen, um<br />

wie der 6-Millionen-Dollar-Mann über meterhohe<br />

Zäune springen zu können? Das Fernsehen<br />

machte es möglich. Fürs Kino reichte das<br />

allerdings nicht. Niemand in Hollywood wäre<br />

damals auf die verrückte Idee gekommen,<br />

Ein neuer Transformer? Sam und<br />

Mikaela (Megan Fox) auf Motorradtour<br />

jemanden wie bei den „Power Rangers“ in<br />

ein Plastik-Robo-Kostüm zu stecken und ihn<br />

unter Blitzeffekten („Dinozord-Power, jetzt!“)<br />

in ein größeres Gefährt zu verwandeln – jedenfalls<br />

nicht für die große Leinwand. Daher<br />

gab es erst 2007 die nötige Technologie, um<br />

die Transformers angemessen und glaubhaft<br />

zu verfi lmen.<br />

Realistische CGI-Robos<br />

Michael Bays Materialschlacht „Transformers“<br />

wurde mit einem weltweiten Einspielergebnis<br />

von knapp 708 Millionen US-Dollar zu einem<br />

der erfolgreichsten Filme des Erscheinungsjahres.<br />

Die Geschichte erzählt vom Allspark,<br />

einem Würfel, der die Macht besitzt, Leben zu<br />

erschaffen. Vor langer Zeit schenkte er dem<br />

Heimatplaneten der Transformers Wohlstand,<br />

bis ein Krieg ausbrach und der Allspark im<br />

Weltall verschwand. Da er auf der Erde landete,<br />

setzt sich der Machtkampf zwischen den<br />

Autobots (Autonomous Robotic Organism)<br />

und den Decepticons (vom englischen Verb<br />

deceive: betrügen) also hier fort. Einer der „guten“<br />

Autobots, Bumblebee, zieht den Teenager<br />

Sam Witwicky (Shia LaBeouf) und seine angehende<br />

Freundin Mikaela (Megan Fox) in das<br />

Geschehen hinein. Ohne es zu wissen, besitzt<br />

Sam nämlich den Schlüssel zur Auffi ndung des<br />

Allsparks. Währenddessen tobt in der Wüste<br />

von Katar ein heftiger Kampf zwischen dem<br />

US-Militär und den Decepticons.<br />

Der Hauptsinn des Ganzen besteht darin, im<br />

Film möglichst viele epische Schlachten mit<br />

den CGI-Mechas von George Lucas’ Effektschmiede<br />

ILM unterzubringen. Zwischendurch<br />

wird ein wenig Humor eingestreut und schon<br />

geht es weiter mit wackeligen Kamerafahrten à<br />

la Michael Bay plus farbverfremdeten Actioneinstellungen.<br />

Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist der Film hierzulande seit Oktober<br />

letzten Jahres erhältlich. Die Scheibe besticht<br />

mit exzellenter Bild- sowie Tonqualität<br />

und zusätzlich durch die innovative Nutzung<br />

des BD-Live-Links, über den sich neue Designs<br />

für das Pop-up-Menü herunterladen lassen.<br />

Den vollständigen Test fi nden Sie im BLU-RAY<br />

MAGAZIN, Ausgabe 01/09, auf Seite 53.<br />

Rache folgt!<br />

Am 24. Juni kommt nun mit „Transformers –<br />

Die Rache“ der zweite Teil der Serie in die Kinos.<br />

Viel verriet Paramount noch nicht über den<br />

Film, lediglich ein paar Fakten über die Hauptfi<br />

guren sowie die Tatsache, dass die Darsteller<br />

auch diesmal wieder viel herumrennen mussten,<br />

drangen nach außen. Zwei Jahre sind seit<br />

den letzten Ereignissen ins Land gezogen und<br />

Sam besucht inzwischen das College, während<br />

Mikaela eine Motorradwerkstatt führt. Im Trailer<br />

ist ein mysteriöser Splitter (möglicherweise<br />

vom Allspark) zu sehen, der Sam zu deutlich<br />

mehr Intelligenz verhilft, ihn Bücher in wenigen<br />

Sekunden lesen lässt und einen Fieberwahn<br />

verursacht, der ihm Zeichen einer unbekannten<br />

Kultur vor Augen führt. Die Ereignisse hängen<br />

natürlich mit einem Transformer-Phänomen zusammen,<br />

das vor Millionen von Jahren die Erde<br />

Mechas aus Japan<br />

Die Vorbilder der Transformers stammen aus Japan, wo Riesenroboter<br />

schon seit Ewigkeiten Bestandteil der Filmkultur sind.<br />

Michael Bay beschreibt daher seinen neusten „Transformers“-<br />

Film als Kreuzung aus dem Samurai-Film „Shichinin no<br />

samurai“ (1954) und „Die unheimliche Begegnung der dritten<br />

Art“ (1977), angereichert mit 85 mph schnellen Kampfsequenzen<br />

(mph: Meilen pro Stunde). Unten sehen Sie noch ein<br />

paar weitere Inspirationen aus dem Land der aufgehenden<br />

Sonne.<br />

„Metal Gear“ gibt es als Videospielreihe schon über 20<br />

Jhre lang. Seit die Serie 1998 auf 3-D-Grafik umstieg,<br />

gibt es kaum einen Playstation-Besitzer, der kein Abenteuer<br />

mit dem Schleichexperten Snake besitzt<br />

„Neon Genesis Evangelion“: 1995 wurde die Anime-Serie<br />

zu einem Kultphänomen in Japan und breitete sich in<br />

der ganzen Welt aus. Die Mechas sind hier allerdings<br />

organische Lebensformen unter einer Rüstung, in deren<br />

Rückgrat die Piloten eingelassen sind<br />

„Gundam“: Die Anime-Serie ist seit ihrer Entstehung<br />

1979 zu einem riesigen Science-Fiction-Universum<br />

angewachsen. Hierzulande kam vor Kurzem das Spiel<br />

„Dynasty Warriors Gundam 2“ für PS3 und Xbox 360 raus<br />

heimsuchte. Besagte Zeichen fi nden Archäologen<br />

in allen Teilen der Welt, unter anderem<br />

auch in den Pyramiden von Giseh. Letztere<br />

stellen dann auch den Schauplatz, an dem<br />

eine riesige Verfolgungsjagd ihren Höhepunkt<br />

ansteuert und die Helden sogar die Cheopspyramide<br />

erklimmen müssen.<br />

Wer die kryptischen Symbole der Ruinen entschlüsselt,<br />

erhält eine Karte, die zu dem Geheimnis<br />

führt. Anlass genug für die Autobots<br />

und die Decepticons, sich bei der Schnitzeljagd<br />

nach Strich und Faden zu vermöbeln. Ein<br />

Kampf zwischen Megatron und Optimus Prime<br />

darf dabei nicht fehlen und am Ende wird es<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 15


Thema<br />

Maschinenkrieg<br />

Wer mit Michael Bay zusammenarbeitet,<br />

muss fit wie ein Turnschuh sein.<br />

In Ägypten scheuchte er Shia LaBeouf<br />

durch die Wüste<br />

Im Kino<br />

Action<br />

US 2009 Vertrieb: Paramount<br />

Regie: Michael Bay Darsteller:<br />

Megan Fox, Shia LaBeouf, Josh<br />

Duhamel, Isabel Lucas<br />

Laufzeit: 147 min FSK: ab 12<br />

Jahren Start: 24. Juni 2009<br />

Internet:<br />

www.transformersmovie.com<br />

Filminhalt:<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

mit ziemlicher Sicherheit um das Wohl der<br />

Menschheit, wenn nicht sogar des ganzen Universums<br />

gehen. Fans spekulieren bereits kräftig,<br />

was die Roboter fi nden werden, wobei ihr<br />

Favorit momentan ein ursprünglicher Transformer<br />

namens „The Fallen“ ist, was sich anhand<br />

des englischen Untertitels erklärt: „Revenge Of<br />

The Fallen“.<br />

Zu den bereits aus dem ersten Teil bekannten<br />

Transformers wie Bumblebee, Ratchet, Ironhide,<br />

Frenzy und Starscream gesellen sich Neuzugänge<br />

wie der riesige Devastator, der einfach<br />

nur alles in sich aufsaugt und klein häckselt,<br />

sowie Mixmaster, Soundwave, Jazz und Jetfi re.<br />

Den Autobots schließen sich zudem noch zwei<br />

bisher nicht benannte Transformers an, die sich<br />

wie verspielte Kinder benehmen.<br />

Killerroboter und Zeitreisen<br />

Eine erwachsenere und weniger an Spielzeug<br />

gebundene Form des Roboterkampfes ist die<br />

seit 1984 im Kino bestehende „Terminator“-<br />

Reihe. Hier haben 2029die Maschinen die<br />

Macht über die Welt erlangt. Doch eine Gruppe<br />

Menschen übt den Widerstand, und zwar<br />

so erfolgreich, dass ihnen die neuen Herrscher<br />

etwas Unaufhaltsames entgegenstellen<br />

müssen: Sie schicken den Terminator (Arnold<br />

Schwarzenegger). 45 Jahre früher beobachtet<br />

nur ein einsamer Trucker die Ankunft eines<br />

Zeitreisenden. Blitze umhüllen den muskelbepackten<br />

bloßen Körper des Hünen. Gezielt marschiert<br />

der Fremde in Richtung Stadt, um die<br />

Frau auszulöschen, die dem großen Anführer<br />

des Widerstandes das Leben schenken wird.<br />

In diesem Moment weiß die junge Kellnerin Sarah<br />

Connor (Linda Hamilton) noch nichts von<br />

ihrer Bestimmung, geschweige denn von ihrem<br />

tödlichen Verfolger, der sich zunächst Kleidung<br />

und Waffen besorgen muss. Ein kurzes Intermezzo<br />

mit ein paar Punks legt einen Teil seines<br />

maschinellen Innenlebens frei und es wird klar,<br />

Ramon Rodriguez ist Sams neuer<br />

Zimmergenosse Leo Spitz. Durch die<br />

Transformers gerät sein geordnetes<br />

Leben vollkommen außer Kontrolle<br />

dass es sich nicht um einen Menschen handelt.<br />

„Hören Sie, der Terminator ist dort draußen.<br />

Mit diesem Ding kann weder verhandelt<br />

noch argumentiert werden. Es kennt kein Erbarmen,<br />

keine Reue oder Angst. Und es wird<br />

so lange weitermachen, bis Sie tot sind.“ Kyle<br />

Reeses (Michael Biehn) Worte richten sich an<br />

Sarah Connor, die das Ausmaß ihrer Situation<br />

noch nicht ganz verstanden hat. Beide fl iehen,<br />

und zwar den ganzen Film über. Auch Reese<br />

ist aus der Zukunft und muss mit allen Mitteln<br />

versuchen, die Mutter seines Vorgesetzten vor<br />

der unaufhaltsamen Kampfmaschine zu bewahren.<br />

Als einziger zeitreisender Mensch ist er<br />

der Schlüssel zur Zukunft, der von der postapokalyptischen<br />

Zeit berichten kann<br />

Nackte Haut<br />

So simpel diese dramatische Anordnung aus<br />

heutiger Sicht erscheint, so genial war sie damals<br />

in den 1980er Jahren, als der Film in die<br />

Kinos kam. Ein Killerroboter, der sich als Mensch<br />

tarnt, wirkt unheimlicher als eine offensichtliche<br />

Maschine. Konnte das Vorgängermodell, der T-<br />

600, laut Reeses Beschreibung noch aufgrund<br />

seiner gummiartigen Haut erkannt werden, ist<br />

der T-800 die äußerlich nahezu perfekte Kopie<br />

eines lebenden, atmenden Menschen.<br />

Die Bedrohung scheint unvorhersehbar. Hätte<br />

James Cameron damals noch weiter mit dem<br />

Thema gespielt und den Terminatoren ein eigenes<br />

Bewusstsein gegeben, dann hätten sie<br />

sich vermutlich wie in Stanislaw Lems Novelle<br />

„Die Maske“ bis zur Erfüllung ihres einprogrammierten<br />

Auftrags selbst für Menschen gehalten.<br />

Doch Cameron ging einfachere Wege. Er begnügte<br />

sich damit, die Menschenähnlichkeit als<br />

Angstmittel zu verwenden. Das ist aber nicht<br />

Bilder: Paramount<br />

16


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br


Thema<br />

Maschinenkrieg<br />

Schwarzenegger ist der Terminator<br />

Er ist eine Maschine, die ihr Opfer bis zum Ende jagt. Er steht immer wieder auf<br />

und funktioniert ohne Pause. Kein Wunder, dass man ihn zum kalifornischen<br />

Gouverneur ernannte, denn Arnold Schwarzenegger ist für viele tatsächlich<br />

der Terminator. Als Killerroboter T-800 wurde er unsterblich. Kurioserweise<br />

funktionierte seine ambivalente Figur gleichermaßen als Bösewicht und Held.<br />

Seine österreichische Herkunft hielt ihn nicht davon ab, den „American Way of<br />

Live“ zu begehen. Und selbst sein merkwürdiger Akzent, den er bis heute wohlwollend<br />

pfl egt, wurde zu seinem Markenzeichen. Politische Nachteile scheinen<br />

Kalifornien dadurch nicht zu ereilen, aber welche Opposition würde schon dem<br />

Terminator persönlich widersprechen?<br />

der einzige Grund für die organische Schicht<br />

auf dem metallenen Körper des Terminators,<br />

wie Kyle Reese dem Arzt Dr. Silberman erklärt:<br />

„Man reist nackt. Irgendwas wegen dem Feld,<br />

das vom lebenden Organismus erzeugt wird.<br />

Alles Unbelebte bleibt da.“ Weder Waffen noch<br />

sonstige Technologien können also transportiert<br />

werden. Mit der Haut, die sogar Schweiß<br />

hervorbringen kann, bedienen sich die Maschinen<br />

also eines Tricks, um das benötigte Biofeld<br />

für die Zeitreise aufzubauen.<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

UK, US 1984 Vertrieb: MGM<br />

Bildformat: MPEG-2, 16:9<br />

(1.85:1) anamorph<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Regie: James Cameron<br />

Laufzeit: 108 min FSK: ab 18<br />

Jahren Preis: 9,95 Euro Start:<br />

DVD erhältlich<br />

Verworrener Stammbaum<br />

Der Sprung in die Vergangenheit spielt überhaupt<br />

eine sehr große Rolle in der Handlung<br />

der „Terminator“-Filme. Es entsteht eine Art<br />

chronologischer Kreislauf, der Ursache und Wirkung<br />

ad absurdum führt. Das eine bedingt das<br />

andere, was wiederum das Erste verursacht:<br />

Kyle Reeses Rettungsaktion führt dazu, dass er<br />

selbst zum Vater von John wird. Connor wiederum<br />

sorgt in der Zukunft dafür, dass sich der<br />

junge Kyle in das Bild von Sarah verliebt. Um<br />

keine Verwirrung zu stiften,<br />

erwähnt er<br />

gegen-<br />

Auf DVD<br />

über dem bedeutend jüngeren Mann nicht,<br />

dass er sein Vater ist. Gleiches gilt für Sarah,<br />

die durch Kyle den Namen ihres Kindes erfährt<br />

– der Kreislauf liegt also in sich selbst<br />

begründet und irgendwie ist jeder mir jedem<br />

verwandt, was zu heiklen Situationen führt, die<br />

die Geschichte umso unterhaltsamer machen.<br />

Doch das sind alles nur kleine Mätzchen im<br />

Gegensatz zu dem, was der Sprung des T-800<br />

bewirkt. Sein Körper beinhaltet ironischerweise<br />

die Technologie, die das IT-Unternehmen<br />

Cyberdyne benötigt, um die künstliche Intelligenz<br />

Skynet zu entwickeln. Erst die Existenz<br />

von Skynet löst die Apokalypse bzw. den Tag<br />

des Jüngsten Gerichts aus. Der Maschine wird<br />

die Kontrolle über alle Tarnkappenbomber des<br />

US-Militärs gegeben, um die Fehlerhaftigkeit<br />

menschlicher Entscheidungen im Ernstfall zu<br />

eliminieren. Das System entwickelt bereits 25<br />

Tage nach der Inbetriebnahme eine eigene<br />

Persönlichkeit samt Bewusstsein, beginnt die<br />

Menschheit als Feind zu betrachten und trifft<br />

innerhalb weniger Mikrosekunden die Entscheidung<br />

für deren komplette Eliminierung.<br />

T2: Der Tag der Abrechnung<br />

Nach dem Erfolg des ersten „Terminator“-<br />

Films verlangte das Publikum nach mehr<br />

– mehr Action und vor allem mehr Arnold<br />

Schwarzenegger. Diesmal sollte er zu den<br />

Guten gehören, ohne seine typischen Terminator-Eigenschaften<br />

aufgeben zu müssen. Als<br />

Bedingung für sein Mitwirken an dem Projekt<br />

bestand Arnie darauf, den Terminator familienfreundlicher<br />

zu gestalten. Die „No Killing“-<br />

Regel stellte die Drehbuchschreiber Cameron<br />

und William Wisher Jr. vor eine immense<br />

Herausforderung. Die Frage war: Wie schafft<br />

man es, eine ehemals als Monster konzipierte<br />

Figur zu einem sympathischen Killerroboter<br />

zu machen, zumal der Terminator im<br />

ersten Teil bereits zerstört wurde? Die beiden<br />

entschieden sich für die Massenproduktion von<br />

T-800-Einheiten und ließen ein weiteres Modell<br />

von den Rebellen umprogrammieren.<br />

Statt zu vernichten, besteht sein Auftrag nun<br />

darin, ins Jahr 1995 zurückzureisen und den<br />

zehnjährigen John Connor zu beschützen.<br />

Als Widersacher kreierten sie den T-1000<br />

(Robert Patrick), der dank neuster Morphing-<br />

Technologie die Erscheinung fast sämtlicher<br />

Gegenstände und Personen annehmen kann.<br />

So erlangt das neue Modell in Sachen Tarnung<br />

und Täuschung eine neue Dimension des Horrors.<br />

Aufgrund der Darstellung sehr abstrakter<br />

Verformungen des menschlichen Körpers galten<br />

die visuellen Effekte lange Zeit als Referenz<br />

im damals noch sehr jungen Bereich der<br />

CGI-Tricktechnik. Die Flüssigmetall-Effekte des<br />

T-1000 benötigten acht Monate Produktionszeit,<br />

kosteten 5,5 Millionen Dollar und nahmen<br />

im Film lediglich eine Gesamtdauer von dreieinhalb<br />

Minuten ein. Für Sarahs Albtraum, in<br />

dem sich ein Kinderspielplatz in ein nukleares<br />

Inferno verwandelt, studierte Spezialeffekte-<br />

Meister Stan Winston mit seiner Crew zahlreiche<br />

Videosequenzen von Atomtests und<br />

erschuf damit eine der bislang realistischsten<br />

Nuklearexplosionen in einem fi ktiven Film.<br />

Als Steigerung zum ersten Teil versucht die<br />

dreiköpfi ge „Familie“ nun, die Ursache des Problems<br />

auszumerzen. Das Hauptquartier von<br />

Cyberdyne muss zerstört werden und mit ihm<br />

sämtliche Technologie, die zu Skynet führen<br />

könnte. Neben dem T-1000 schließt das auch<br />

den T-800 mit ein, der während seiner Tour<br />

mit John und Sarah anscheinend den Wert des<br />

Menschseins erkannt hat. Das ungewöhnliche<br />

Bilder: Kinowelt, MGM, Sony Pictures<br />

18


Maschinenkrieg<br />

Thema<br />

Konzept mit dem bekehrten Monster ging auf<br />

und machte den Film zu einem der erfolgreichsten<br />

aller Zeiten.<br />

Maschinenrebellion<br />

Im dritten Teil steht das Jüngste Gericht nun<br />

kurz bevor. Wenige Tage vor dem Angriff befi<br />

ndet sich der inzwischen zu einem jungen<br />

Mann herangewachsene John Connor (Nick<br />

Stahl) wieder auf der Flucht vor einem Terminator.<br />

Diesmal ist es jedoch das weibliche<br />

Modell T-X (Kristanna Loken), das wesentlich<br />

weiter entwickelt ist als der T-1000. Genauso<br />

wie ihr Vorgänger kann sie ihren Körper nach<br />

Belieben verformen und so zur Freude der<br />

männlichen Zuschauer auch bei der Oberweite<br />

ein wenig nachhelfen. Es sind aber nicht die<br />

Waffen der Frauen, die sie um ein Vielfaches<br />

gefährlicher machen, sondern der Einsatz von<br />

Nanomaschinen. Mit deren Hilfe kann sie in<br />

fremde Technologien eindringen und sie unter<br />

Kontrolle bringen. Zudem fällt es ihr leicht,<br />

Gewehre aus ihrem Körper zu formen, wobei<br />

ihre gefährlichste Attacke der Angriff mit einer<br />

durchschlagkräftigen Plasmakanone ist.<br />

Die Lage scheint aussichtslos, doch der Hoffnungsträger<br />

der Menschheit und seine zukünftige<br />

Frau Kate (Claire Danes) sind nicht allein.<br />

Zum letzten Mal (vor seinem Amtsantritt als<br />

Gouverneur von Kalifornien) steht ihnen Arnold<br />

Schwarzenegger in der Rolle des umprogrammierten<br />

und leicht optimierten T-850 zur<br />

Seite. In bester Terminator-Manier verfolgt er<br />

John und Kate sowie die sexy Killermaschine<br />

auf einem Polizeimotorrad. Ein heftiger Kampf<br />

um die wichtigsten Köpfe des zukünftigen Widerstands<br />

entbrennt. Mit der nuklearen Katastrophe,<br />

die nun doch nicht mehr verhindert<br />

werden kann, endet die erste „Terminator“-Trilogie.<br />

Von nun an ist das Horrorszenario, das<br />

in den ersten Teilen immer nur angedeutet<br />

wurde, Wirklichkeit geworden.<br />

Ein neuer Anfang: T4<br />

2018: Die Apokalypse liegt elf Jahre zurück<br />

und bis zur ersten Zeitreise, die ein Terminator<br />

macht, sind es ebenfalls noch elf Jahre. Die<br />

Erde hat sich gewandelt. Der weltweite Atomschlag<br />

verletzte die Ozonschicht empfi ndlich.<br />

Unter der glühend heißen Sonne patrouillieren<br />

Aerostats durch die Wüste, 1,20 Meter<br />

lange Drohnen, die die Umgebung<br />

nach Überlebenden<br />

absuchen. In der Ferne taucht<br />

das Skelett einer Stadt auf, in<br />

der einst das Leben blühte.<br />

Ein Herzschlag verrät organisches<br />

Leben in der Nähe.<br />

Um den Menschen zu fangen,<br />

werden die Harvester gerufen.<br />

Die Erntemaschinen haben das<br />

Aussehen riesiger Insekten und<br />

sind spezialisiert auf die Gefangennahme<br />

ihrer Opfer, die sie<br />

dann möglichst unbeschadet<br />

zu ihrer Basis schaffen. Das<br />

Interesse der Maschinen gilt<br />

größtenteils der menschlichen<br />

Haut, die sie bisher<br />

noch nicht reproduzieren konnten.<br />

Doch was genau hinter den Mauern der<br />

uneinnehmbaren Festung Skynets vor sich<br />

geht, bleibt vor den Augen der Außenwelt verborgen.<br />

Im Zeitalter der Menschenfeindlichkeit<br />

verheißt nur eine einzige Radiosendung<br />

Hoffnung. Ihre Botschaft lautet: „Wenn Sie das<br />

hören, gehören Sie bereits zum Widerstand.“<br />

Moderator ist John Connor, ein Mann, der sein<br />

ganzes Leben auf diese schreckliche Zukunft<br />

vorbereitet wurde. Seine Mutter bläute ihm<br />

förmlich ein, dass der Mensch sein eigenes<br />

Schicksal steuern kann. Doch genau das ist es,<br />

was John zögern lässt. Wie soll er der Kopf<br />

des Widerstands werden? Und wird er seinen<br />

späteren Vater Kyle Reese fi nden, um die<br />

Zeitreise ins Rollen zu bringen, die für seine<br />

eigene Zeugung vonnöten ist? Zweifel nagen<br />

an seinen Überlegungen, die die Freiheit des<br />

menschlichen Willens betreffen.<br />

Wie der Sohn, so der Vater<br />

An einem anderen Ort beginnt die Odyssee des<br />

jungen Kyle Reese, der mit dem parapsychologisch<br />

begabten Mädchen Star den Anschluss<br />

zum Widerstand sucht. Die Radio-sendungen<br />

Johns sind für ihn die Fahrkarte in ein besseres<br />

Leben. Für sein Alter musste er schrecklich<br />

schnell erwachsen werden, um auf seine neunjährige<br />

Begleiterin aufzupassen. Gleichzeitig ist<br />

sie seine Lebensversicherung, da sie schon<br />

frühzeitig die Anwesenheit von Maschinen<br />

spürt. Auf ihrem Weg begegnen sie dem mys-<br />

Die Terminatrix (Kristanna<br />

Loken) sieht aus wie eine<br />

Schaufensterpuppe, ist<br />

aber umso tödlicher<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

US 1991 Vertrieb: Kinowelt<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1,<br />

2.0 Headphone Surround<br />

Datenrate Bild: 25,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,6 Mbps<br />

Regie: James Cameron<br />

Laufzeit: 154 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 80 Euro Start:<br />

26. Juni 2009<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 10/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Einer der größten Actionfi lme aller Zeiten in<br />

der bestmöglichen Edition. Sammlerherz, was willst du<br />

mehr?<br />

Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />

Zweifellos ist der 35 Zentimeter hohe und 17,5 Zentimeter breite,<br />

silbern schillernde Terminator-Schädel ein Muss für jeden<br />

Filmfan. Die leuchtenden Augen sowie der Soundchip sind witzige<br />

Zugaben, aber das Beste befi ndet sich im Kopf selbst: Eine<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Scheibe mit drei verschiedenen Schnittfassungen des<br />

Films und umfangreichem Bonusmaterial sowie eine DVD, auf<br />

der sich zusätzlich der Director’s Cut befi ndet.<br />

Während die Kinofassung und der über 16 Minuten längere<br />

Director’s Cut auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sofort anwählbar sind, muss<br />

man sich den Zugang zur Extended Special Edition erst noch<br />

erarbeiten. Da die Varianten durch Seamless Branching aneinandergefügt<br />

sind, bleibt auf der Scheibe genügend Platz für<br />

Tonspuren, die in 7.1 DTS-HD MA codiert sind. Das gilt sowohl<br />

für die deutsche Sprachfassung als auch für das englische Original.<br />

Wer zwischen englischer und deutscher Tonspur wechselt,<br />

wird sofort einen Qualitätsunterschied feststellen. So gibt es<br />

im Original mehr Höhen, die Dialoge klingen weniger stumpf<br />

und außerdem sind weniger Störgeräusche auszumachen. Das<br />

Bild weist, wie von solch alten Produktionen gewohnt, eine<br />

durchwachsene Qualität auf. Erscheint Arnies erster Auftritt<br />

als unbekleideter T-800 noch ziemlich unscharf (sechste Minute),<br />

geizen hellere Szenen wie Sarahs ungerechte Behandlung<br />

in der psychiatrischen Anstalt nicht mit der Schärfe (Minute<br />

16). Referenzniveau erreicht die Kantenschärfe jedoch nie. Ein<br />

Nachteil der hohen Aufl ösung besteht leider darin, dass Sie<br />

umso deutlicher die Stunt-Doubles erkennen, z. B. während<br />

der Motorradverfolgungsjagd im Kanal (Minute 34). Die Farben<br />

sind wunderbar gesättigt, die Hauttöne wirken natürlich und<br />

nur gelegentlich gibt es Verbesserungsbedarf (z. B. in Minute<br />

32). Hinzu kommt, dass das tiefe Schwarz den angemessenen<br />

Kontrast begünstigt. Während des Films können ein Bild-in-<br />

Bild-Kommentar mit Aufnahmen vom Set und Interviews, ein<br />

Trivia-Track, Produktionsdaten bezüglich der Technik und der<br />

Aufnahmemethode, Bilder und Daten vom Dreh, das Drehbuch,<br />

Storyboard sowie ein Quiz und ein Geschicklichkeitsspiel<br />

hinzugeschaltet werden. Die Steuerung über das Interface ist<br />

ungemein einfach, da es alle parallel laufenden Extras in einer<br />

Übersicht jederzeit anwählbar macht. Fünf restaurierte T2-<br />

Trailer und zwei entfallene Szenen in HD-Qualität runden das<br />

Paket ab. Erwähnenswert ist zudem der BD-Live-Link, der zu<br />

einer ungewohnt prall gefüllten Auswahl führt. Zum Zeitpunkt<br />

des Tests konnten wir uns Infos zu den Stars, Skripts zu weiteren<br />

gelöschten Szenen, elf mittlere bis große Bildergalerien,<br />

originales Werbematerial sowie vier Videoclips anschauen. Am<br />

besten gefi el uns hier der 8-Minuten-Clip mit den exklusiven<br />

Aufnahmen zu den T2-Dreharbeiten.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 19


Thema<br />

Maschinenkrieg<br />

Terminator 3 –<br />

Rebellion der Maschinen<br />

Dies ist einer dieser Filme, die Hollywoods Stunt-Repertoire<br />

nahezu vollständig ausreizen. Eine Actionsequenz jagt die<br />

nächste und fordert alles von den Stunt-Doubles. Explosionen,<br />

Autocrashs, Schießereien und Faustkämpfe sind nur<br />

einige Attraktionen, die der Streifen zu bieten hat. Auch an<br />

visueller Tricktechnik wird nicht gespart, weshalb schon allein<br />

die apokalyptische Zukunft mit all ihren Flugvehikeln<br />

und Cyborgs vorrangig am Computer entstand. In High Defi<br />

nition sieht das auch richtig klasse aus, schließlich ist die<br />

Kantenschärfe der einzelnen Objekte in solchen Passagen<br />

bemerkenswert hoch. Aber auch die real getätigten Aufnahmen<br />

polierte Sony Pictures noch einmal kräftig auf, weshalb<br />

uns die kräftigen Farben und der exzellente Kontrast ähnlich<br />

wie bei der „Casino Royale“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> beeindrucken. Für die<br />

ungebändigte Action sollten Sie unbedingt eine ordentliche<br />

Surround-Anlage benutzen, sonst verpassen Sie ein brachial<br />

abgemischtes Lauschfest der Extraklasse. Das Menüdesign<br />

beeindruckt mit seinen futuristischen Elementen, versagt<br />

aber beim Bedienkomfort, da der Cursor kaum erkennbar<br />

bleibt und kein richtiges Pop-up-Menü vorhanden ist. Genial<br />

ist die neue „CineChat“-Funktion, mit der sich der Film synchron<br />

auf mehreren Playern anschauen und kommentieren<br />

lässt. Wenn schon nicht für die Story oder die kaum vorhandene<br />

schauspielerische Leistung der Darsteller, dann lohnt<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kauf auf jeden Fall wegen der Referenztonspur<br />

und der sehr gelungenen visuellen Umsetzung.<br />

Noch weiß Marcus Wright<br />

(Sam Worthington) nichts<br />

von seinem Maschinenkörper<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

US, DE, UK 2003 Vertrieb:<br />

Sony Pictures Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 26,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,8 Mbps<br />

Regie: Jonathan Mostow<br />

Laufzeit: 109 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 10/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Gesamt 8,5/10<br />

Kurzfazit: Inhaltlich fragwürdige Fortsetzung von James<br />

Camerons Vision. Als technisch beeindruckende<br />

Vorspeise für Teil vier aber nicht zu verachten.<br />

teriösen Marcus Wright (Sam Worthington).<br />

Seine Amnesie setzt ihm zu, sodass er die<br />

postapokalyptische Welt genauso neugierig<br />

erkundet wie der Zuschauer. Das Letzte, woran<br />

er sich erinnert, ist die Vollstreckung seines<br />

Todesurteils durch Vierteilung. Doch da<br />

er sich bester Gesundheit erfreut, scheint es<br />

sich offensichtlich nur um einen wahnhaften<br />

Albtraum zu handeln. Die gefahrvolle Odyssee<br />

nimmt ein jähes Ende, als Kyle und Star „geerntet“<br />

werden und Marcus schwer verwundet<br />

in die Hände des Widerstands gelangt. Anstatt<br />

sich in Sicherheit zu befi nden, bekommt der<br />

Neuankömmling alles andere als das Vertrauen<br />

von Connor und seinen Verbündeten zu spüren.<br />

Gerade das wird aber dringend gebraucht,<br />

um in die Skynet-Zentrale einzudringen, denn<br />

Marcus trägt den Schlüssel zum Erfolg in sich.<br />

„Terminator: Die Erlösung“ will mehr sein als<br />

ein simpler Actionfi lm. In einer Welt, in der die<br />

Grenze zwischen Mensch und Maschine immer<br />

stärker schwindet, stellt sich die Frage, was<br />

den Menschen überhaupt so besonders macht.<br />

Wenn er keinen freien Willen besitzt und die<br />

Maschinenkörper immer makelloser werden,<br />

was ist er dann überhaupt noch wert? Letzt-<br />

endlich wäre es doch nur der nächste Schritt<br />

innerhalb der Evolutionskette – ein Schritt zum<br />

vollkommenen Wesen. Doch so leicht lässt<br />

sich die Menschheit nicht unterkriegen.<br />

Humanismus vs. Action<br />

Es herrscht defi nitiv Krieg. Anders als bei den<br />

Vorgängern gibt es kein Verstecken mehr. John<br />

Connor muss an seinen Aufgaben wachsen,<br />

sich seiner Verantwortung bewusst werden<br />

und vom normalen Soldaten zum Anführer<br />

des Widerstands avancieren. Welcher Darsteller<br />

könnte sich besser für diese Rolle eignen als<br />

derjenige, der auch schon in „Batman Begins“<br />

als Bruce Wayne eine Entwicklung zum couragierten<br />

Ordnungselement durchspielte? Von<br />

Christian Bale wurde während seiner Schauspielkarriere<br />

bereits so einiges abverlangt. Ob<br />

als spindeldürrer „Machinist“, als Kriegsopfer in<br />

Werner Herzogs „Rescue Dawn“ oder als Bob<br />

Dylans Lebensphase in „I’m Not There“ – ständig<br />

spielte er Charaktere, die Extremsituationen<br />

erleben, daran wachsen oder zugrunde gehen.<br />

Vermutlich ist dies auch seine darstellerische<br />

Spezialität, die den gebürtigen Waliser von anderen<br />

Hollywood-Größen unterscheidet. Mit<br />

ihm als Hauptfi gur erhält die „Terminator“-Reihe<br />

eine neue Ikone. Wenn schon nicht Arnie,<br />

dann Christian Bale, der spätestens mit „The<br />

Dark Knight“ in den Filmolymp aufgenommen<br />

wurde. Überhaupt ist die Ansammlung von<br />

Stars bemerkenswert: Helena Bonham Carter<br />

legt ihr Hexenkostüm aus den Harry-Potter-<br />

Filmen ab und versucht, im Laborkittel der<br />

Wissenschaftlerin Dr. Serena Kogen dem Tod<br />

ein Schnippchen zu schlagen. Kyle-Reese-Darsteller<br />

Anton Yelchin dürfte seit dem neusten<br />

„Star Trek“ als Pavel Chekov eine gewisse Bekanntheit<br />

erreicht haben. Und auch der „mysteriöse“<br />

neue Charakter Marcus Wright wird<br />

von jemandem verkörpert, der durch James<br />

Camerons am Jahresende erscheinendes<br />

Mammutprojekt „Avatar“ schnell an Popularität<br />

gewinnen wird: Sam Worthington. Das ist natürlich<br />

kein Zufall, denn der Terminator-Erfi nder<br />

sprach selbst die Empfehlung aus, Worthington<br />

als Hauptdarsteller zu engagieren. Ob seine<br />

Figur die erhoffte Erlösung bringt oder der<br />

Grundstein für die komplette Ausrottung der<br />

Menschheit ist, sehen Sie im Kino.<br />

FALKO THEUNER<br />

Im Kino<br />

Science-Fiction<br />

Unter der abgefetzten Gummihaut<br />

erscheint das Endoskelett des T-600<br />

Filminhalt:<br />

US 2009 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Regie: McG<br />

Darsteller: Christian Bale, Sam<br />

Worthington, Helena Bonham<br />

Carter, Anton Yelchin Laufzeit:<br />

115 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Start: 4. Juni 2009 Internet:<br />

www.sonypictures.de/landing/<br />

terminator-die-erloesung<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

Bilder: McG, Sony Pictures Home<br />

20


Film<br />

Bolt<br />

Was ist cooler als ein<br />

Hund mit Superkräften?<br />

Ein Nerd-Hamster!<br />

Ab Seite 22<br />

Der fremde Sohn<br />

Eastwoods bewegendes<br />

Drama glänzt mit charmanter<br />

Besetzung.<br />

Ab Seite 74<br />

Walküre<br />

Pünktlich zum Jahrestag<br />

des Stauffenberg-Attentats<br />

erscheint die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Ab Seite 32<br />

Bilder: 20th Century Fox, Disney Home, Universal, Warner Bros.<br />

Mario Hess,<br />

Redakteur<br />

Um den wirklichen Sinn<br />

hinter manch künftigem<br />

BD-Live-Goodie zu verstehen,<br />

brauche ich gelegentlich einen<br />

kleinen Anstoß. Mitunter kommen<br />

mir die vermeintlichen<br />

Innovationen nämlich äußerst<br />

profan vor. Aktuelles Beispiel:<br />

das „CineChat“-System der „The<br />

Da Vinci Code“-Scheibe. Einen<br />

Chatroom zu implementieren<br />

klingt nun wahrlich nicht wie<br />

die Neuerfindung des Rades. Das Gerät ans Internet anschließen,<br />

auf dem BD-Live-Server von Sony registrieren,<br />

Nicknamen wählen, ein paar Freunde einladen – fertig!<br />

Der Filmbeginn wird synchronisiert und alle Teilnehmer<br />

können ortsunabhängig über das Werk oder sonstige<br />

Themen plaudern. Im ersten Moment scheint mir das<br />

ziemlich belanglos. Gibt’s seit Ewigkeiten auf dem PC.<br />

Außerdem: Wenn ich mit Kumpels einen Filmabend<br />

begehen will, dann lade ich sie direkt ein. Popcorn, Cola<br />

und Kommentare gratis. Beim zweiten Blick offenbart<br />

„CineChat“ seine Vorteile. Angedacht sind unter anderem<br />

exklusive Sitzungen mit Schauspielern oder Regisseuren<br />

nur für Besitzer der Discs. Ein Mehrwert, zumindest<br />

gelegentlich. Den wahren Vorteil erklärte mir hingegen<br />

erst meine bessere Hälfte: „Wenn ich z. B. mit meiner<br />

besten Freundin, die 200 Kilometer entfernt wohnt, ‚Sex<br />

And The City‘ anschauen und mich parallel unterhalten<br />

will, dann ist das doch hervorragend. Ich kann auf dem<br />

TV die Serie sowie das transparente Chat-Fenster sehen.<br />

Ich verpasse nicht mehr so viel!“ Hört sich einleuchtend<br />

an. Perfekt für serienaffine, multitaskingfähige Frauen. Ich<br />

bin da irgendwie außen vor.<br />

Harry Potter<br />

Im Kino brechen mit „Harry Potter und der Halbblutprinz“ düstere<br />

Zeiten an. Wir testen die fünf Vorgänger. Ab Seite 26<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 21


Film<br />

Test des Monats<br />

Ein Hund für alle Fälle<br />

Er ist schneller als eine Rakete, er durchbohrt massiven Stahl mit<br />

seinem Laserblick und das Beste ist, dass er mit seinem Turbobeller<br />

sogar große Bauwerke in Schutt und Asche legen kann!<br />

Animation<br />

Filminhalt:<br />

Bildreferenz<br />

Bolt – Ein Hund für alle Fälle<br />

US 2008 Vertrieb: Disney<br />

Home Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS-ES MTX 6.1<br />

Datenrate Bild: 26,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Byron Howard, Chris<br />

Williams Laufzeit: 96 min FSK:<br />

ab 6 Jahren Preis: 28 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Nein, es handelt sich hierbei nicht um<br />

die Beschreibung eines durchgeknallten<br />

Superman, sondern eher um die Schwärmerei<br />

des Nerd-Hamsters Dino, der nichts lieber tut,<br />

als im TV-Nachmittagsprogramm die Bolt-Serie<br />

zu schauen. Bolts Fähigkeiten scheinen in der<br />

Tat das Ergebnis verrückter Experimente zu<br />

sein, die mit solchen Begriffen wie „Gammastrahlung“<br />

und „genetisch manipuliertes<br />

Zellwachstum“ weit über die Vorstellungskraft<br />

der Zuschauer hinausgehen. Wer, wenn nicht<br />

Bolt (Christian Tramitz) selbst, sollte besser wissen,<br />

dass seine Kräfte genauso echt sind wie<br />

die Abenteuer, die er mit seinem jungen<br />

Frauchen Penny (Luisa Wietzorek) erlebt?<br />

Was ihm jedoch verborgen bleibt, sind<br />

die Stahlgitter aus biegsamem Gummi,<br />

die nachretuschierten Laserstrahlen aus<br />

seinen Augen und die Schauspieler,<br />

die unter den Verkleidungen der<br />

Bösewichter stecken. Sie lassen sich<br />

fallen, sobald ihnen Bolt einen betäubenden<br />

Nackenschlag verpasst,<br />

weil es im Drehbuch steht. Erst<br />

wenn Penny den Hund außer<br />

Sichtweite gebracht hat, kommen<br />

die Mitarbeiter des Studios<br />

und räumen die herumliegenden<br />

Schuttteile und Autowracks<br />

wieder in die Requisite.<br />

Die Illusion ist perfekt – für<br />

den Hund sowie für das<br />

Fernsehpublikum. „Wenn der<br />

Hund glaubt, es wäre Realität,<br />

Bilder: ...<br />

22


Showreel<br />

1<br />

2<br />

Test des Monats<br />

Interview<br />

Film<br />

mit Chris Williams<br />

Chris Williams gehört zur neuen Generation der Disney-<br />

Regisseure und arbeitete zusammen mit Byron Howard<br />

an den Storyboards, den Figuren und der animationstechnischen<br />

Umsetzung von „Bolt“. Zum Start der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erreichten wir<br />

ihn telefonisch für ein<br />

kurzes Interview.<br />

dann glauben es alle“, erklärt der Serien-Regisseur<br />

der schwer zu begeisternden Mitarbeiterin<br />

des Senders, Mindy Parker. Diese legt dem<br />

Regisseur auf ihre charmante Art eine neue<br />

Zielgruppe ans Herz, weshalb die letzte Folge<br />

der Staffel mit einem Cliffhanger enden muss:<br />

Penny wird von dem grünäugigen Oberbösewicht<br />

Dr. Calico entführt, was bei Bolt verständlicherweise<br />

für anhaltende Unruhe sorgt.<br />

Die Truman Show<br />

Bolt missversteht die Inszenierung als Realität<br />

und fl ieht aus dem Studio, um Penny zu retten.<br />

In einem Postpaket geht es schnurstracks<br />

an die kühle Ostküste New Yorks. Doch außerhalb<br />

der wunderbaren TV-Welt wird er mit<br />

einem neuen Problem konfrontiert: Seine<br />

Superkräfte funktionieren plötzlich nicht mehr.<br />

Antworten müssen her, weshalb sich Bolt als<br />

Erstes die Straßenkatze Mittens (Vera Teltz)<br />

schnappt. Wie jeder weiß, ist Dr. Calico stets<br />

von Katzen umgeben, weshalb sie ihn zum<br />

Geheimversteck des Schurken führen wird,<br />

ob sie will oder nicht. Mittens weiß natürlich<br />

nichts, spielt aber trotzdem erst einmal mit, da<br />

sie sich mit dem Hund in ihrer Nähe bessere<br />

Chancen auf reichhaltiges Futter ausmalt. Auf<br />

ihrer Reise quer durch die USA zurück ins sonnige<br />

Hollywood begegnet ihnen der nerdige<br />

Hamster Dino (Axel Stein), Bolts größter Fan.<br />

In seiner Plastikkugel sorgt er nicht nur für anhaltende<br />

Lacher, sondern löst auch das eine<br />

oder andere Problem mit Ballpower, wenn<br />

es mal wieder hart auf hart kommt. Zusammen<br />

helfen die beiden Begleiter Bolt, seinem<br />

Realitätsverlust mit konzentrierter Wirklichkeit<br />

entgegenzuwirken, und erteilen ihm Nachhilfeunterricht<br />

in Sachen Hundebenimm.<br />

3<br />

Bekanntes aus neuer Perspektive<br />

Die emotionale Reise Bolts ist gleichzeitig auch<br />

die erste Disney-Animation, die unter der Leitung<br />

des seit 2006 berufenen Chief Creative<br />

Offi cers von Disney, John Lasseter, entstanden<br />

ist. Zusammen mit den jungen Regisseuren<br />

Chris Williams und Byron Howard schuf er<br />

ein solides Animationswerk, das generationsübergreifend<br />

unterhält. Als Maßstab nahmen<br />

sie sich die klassischen Disney-Zeichentrickfi<br />

lme und versuchten, den unvergleichlichen<br />

Disney-Zauber mit einer zeitgemäßen Handlung<br />

zu verbinden. „Für jeden Lacher eine Träne“<br />

lautet dabei eine von Lasseters Maximen,<br />

die neben einer fesselnden Handlung und ansprechenden<br />

Figuren eine glaubwürdige Welt<br />

vorsehen. Das Thema, das sie sich dafür ausgesucht<br />

haben, ist kein allzu leichtes. Immerhin<br />

ist Realitätsverlust samt den dazugehörigen<br />

Verhaltensstörungen angesichts der Vielzahl an<br />

Medien, die Tag für Tag auf die Menschen einwirken,<br />

kein unbekanntes Phänomen mehr.<br />

Schon merkwürdig, dass gerade in einem vor<br />

Action triefenden Film wie „Bolt“ davon die<br />

Rede ist. Die Botschaft lautet also: Actionfi lme<br />

sind eine spannende Angelegenheit, aber sie<br />

sind trotzdem nur Fiktion. Solch bodenständige<br />

Ansichten kannte man bisher eigentlich nur<br />

von der Animationsschmiede Pixar, die stets<br />

auf kleine, aber feine gesellschaftskritische<br />

Elemente in ihren Filmen achtet. Die neue<br />

Ausrichtung ist also ein gutes Zeichen für die<br />

konsequente Fusion der Trickstudios. Dennoch<br />

fehlt dem animierten Roadtrip um den Superhund<br />

immer noch das gewisse Etwas, das Pixar-Werken<br />

wie „Findet Nemo“, „Die Unglaublichen“,<br />

„Ratatouille“ oder „Wall-E“ innewohnt.<br />

Realität vs. Michael Bay<br />

Wenn das Handy klingelt, dann muss Penny<br />

nach Hause zurückkehren und den traurigen<br />

Hund allein lassen. Doch nicht nur inhaltlich<br />

gibt es eine deutliche Trennung zwischen Bolts<br />

TV-Welt und der realen Umgebung.<br />

Auch im audiovisuellen Bereich<br />

spielt sich so einiges bezüglich<br />

dieser Differenzierung ab.<br />

Bolts Fernsehshow bedient<br />

sich offensichtlich<br />

der gleichen Farbfi lter<br />

und Lichtstimmung<br />

wie die meisten Michael-Bay-Filme:<br />

hoher<br />

Kontrast mit tiefen<br />

Schwarztönen sowie<br />

4<br />

Herr Williams,<br />

was ist Ihre<br />

Lieblingsszene<br />

in „Bolt“?<br />

Als großer Actionfan<br />

mag ich natürlich die<br />

großen Actionszenen<br />

am meisten, also die<br />

auf dem Zug in Bolts<br />

echter Welt und die<br />

Anfangsszene in der TV-Show. Wenn ich den Film aus der<br />

Perspektive der Zuschauer betrachte, sind es aber eher<br />

die gefühlsbetonten Einstellungen zum Ende hin, die mich<br />

ansprechen. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Leute<br />

richtig in dem Film verlieren und anfangen, sich wirklich<br />

um die Figuren zu sorgen.<br />

Sicherlich gibt es viele Momente, in denen die Leute laut<br />

lachen und ihren Spaß dabei haben, aber wenn die emotionalen<br />

Augenblicke wirken, dann ist das ein Zeichen dafür,<br />

dass der Film als Ganzes funktioniert.<br />

Haben Sie „Bolt“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gesehen? Wie<br />

fanden Sie es?<br />

Ja, es war wirklich gut! Als ich mir die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> anschaute,<br />

schien es, als sähe ich das Originalmaterial, das ich während<br />

der Produktion vor mir hatte. Es ist ein wirklich gelungenes<br />

Replikat des Films. Das ist genau das, was ich gerne<br />

jedem Zuschauer zeigen wollte. Es ist wirklich ein Tribut<br />

an das Format.<br />

Was sieht denn Ihrer Meinung nach besser<br />

in HD aus: CGI-Filme oder handgezeichnete<br />

Animation?<br />

Oh, das ist eine interessante Frage. Ich denke, bei CGI ist<br />

sehr viel Platz für Details und Räumlichkeit. Versuchen Sie<br />

mal, Bolts Haare zu zählen, und Sie werden zweifellos zustimmen,<br />

dass so etwas nur auf dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Format möglich<br />

ist. Deswegen glaube ich, dass CGI möglicherweise<br />

besser ankommt als die andere Filmart.<br />

Wird es eine Fortsetzung von „Bolt“ geben?<br />

Ich habe schon mit vielen Leuten darüber gesprochen und<br />

es freut mich, dass diese einen gesunden Appetit auf die<br />

Figuren bekommen haben und sie weiter am Leben halten<br />

wollen. Eine Regel von John Lasseter bzw. Pixar ist:<br />

„Mache nie eine Fortsetzung, bevor nicht alle Leute, die<br />

schon am ersten Film beteiligt waren, wieder mit im Boot<br />

sind.“ Die Idee erfreute sie, aber sie mussten absagen. Es<br />

war also keine Entscheidung aus dem Business-<br />

Bereich, sondern eine ausschließlich kreativ<br />

motivierte. Das Ende des Films lässt auch<br />

nicht allzu viel Spielraum für eine Fortsetzung.<br />

Sollte ich oder jemand anderes<br />

jedoch irgendwann einmal eine<br />

Story-Idee haben, die sich richtig<br />

anfühlt, dann würde es mich sehr<br />

freuen, diesen Figuren erneut Leben<br />

einhauchen zu dürfen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 23


Film<br />

Test des Monats<br />

Mini-Film<br />

Super Dino<br />

Disneys Kurzfi lmprogramm ist für viele angehende Regisseure<br />

und Animatoren eine Chance, ihr Können im kleinen Rahmen<br />

unter Beweis zu stellen. „Super Dino“ ist einer dieser Mini-<br />

Filme, und wurde exklusiv für die „Bolt“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie -DVD<br />

produziert. Er dreht sich ganz und gar um den knuffi gen Nebencharakter<br />

des Hauptfi lms, Dino. Offensichtlich besitzt auch der<br />

Hamster Superkräfte wie sein großes Vorbild und setzt sie zum<br />

Vergnügen des Publikums rigoros ein. Regisseur<br />

ist Nathan Greno, dem das Regiezepter für den<br />

2010 erscheinenden Zeichentrickfi lm „Rapunzel“<br />

übergeben wurde. Die Animatoren arbeiteten<br />

trotz der fertigen Figuren und Sets über vier Monate<br />

an den effektlastigen Sequenzen – und das<br />

für gerade einmal etwas mehr als vier Minuten<br />

Film.<br />

24<br />

grelle Farben mit warmer Türkisnote. Der Kontrast<br />

der realen Welt ist weitaus weniger gesättigt<br />

und man erkennt mehr Facetten.<br />

Die Figuren sind, wie nicht anders zu erwarten,<br />

unglaublich detailfreudig mit naturgetreuem<br />

Fell, fl auschigem Federfl aum, feuchten Stupsnasen<br />

und glänzenden großen Augen ausgestattet.<br />

Und wieder einmal sind wir uns sicher,<br />

dass sich High-Budget-CGI-Filme immer noch<br />

am besten als Referenzmaterial für einen<br />

hungrigen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player eignen. An der generösen<br />

Kantenschärfe können wir uns kaum<br />

sattsehen. Die Animationsqualität stimmt<br />

ebenfalls, z. B. ist Dinos coole Gestik und Mimik<br />

einerseits drollig, zusätzlich scheinen aber<br />

ein paar hamstertypische Bewegungsabläufe<br />

durch. Das Animationsteam leistete also hervorragende<br />

Arbeit und stellte besonders die<br />

witzigen Slapstick-Einlagen sehr gut heraus.<br />

Ein wahrer Genuss für die Augen!<br />

Gemalter Himmel<br />

Einige wenige Kritikpunkte haben wir unabhängig<br />

von der Bewertung des Bildtransfers<br />

trotzdem. Auf den ersten Blick scheinen die<br />

Kulissen bei „Bolt“ nicht ganz so feine Texturen<br />

zu besitzen wie zum Beispiel die von<br />

„Ratatouille“. Grashalme stehen unbeweglich<br />

in der tristen Gegend herum, kantige Hochhäuser<br />

wirken wie aus einem Videospiel. Wo<br />

die normal gerenderten Oberfl ächentexturen<br />

der Umgebung Detailarmut beklagen, erfreut<br />

wiederum der malerisch weiche Look mit<br />

feinen Pinselstrichen, die gerade in der HD-<br />

Aufl ösung gut zur Geltung kommen. Während<br />

des Roadtrips von New York nach Los Angeles<br />

ertönt der Heile-Welt-Song „Barking At The<br />

Moon“ von Jenny Lewis. Dieser von<br />

Country-Musik geprägte Part mag<br />

in Relation zu dem sonstigen Musikaufgebot<br />

des Films befremdlich wirken, erinnert aber an<br />

die Disney-Filme der vorherigen Generation,<br />

in denen eine Gesangseinlage obligatorisch<br />

war. Sobald die heiße TV-Action einsetzt, schaltet<br />

die Soundkulisse auf John Powells („Das<br />

Bourne Ultimatum“) genial-düsteren Action-<br />

Soundtrack samt großartigen Basseinlagen<br />

um.<br />

Klingt wie zu Hause<br />

Das Klangspektrum wird von sehr hohen Tönen,<br />

wie z. B. dem Grasrascheln, bis hin zu explosivem<br />

Subwoofer-Einsatz vollständig ausgereizt.<br />

Über die Effekte wird eine recht natürliche<br />

Räumlichkeit erzielt, was nicht zuletzt von<br />

der DTS-ES-Matrix-Komprimierung für ein 6.1-<br />

System begünstigt wird. Die präzise Ansteuerung<br />

der Boxen gelingt dank der exzellenten<br />

Kanaltrennung sehr gut. Eine dynamische<br />

Umverteilung gibt es selbst dann, wenn Bolt<br />

ein bisschen weiter links von der Kamera<br />

läuft und dann auf die rechte Seite wechselt<br />

(Minute 25). Wie bei der DVD ist der Bonusumfang<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit etwas mehr als 35<br />

Minuten nicht das, was Disney-Scheiben sonst<br />

bieten. Er ist dennoch ausreichend und der<br />

Inhalt besitzt die gewohnt hohe Qualität. Zusätzlich<br />

erhalten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Besitzer neben einer<br />

Bildergalerie noch ein BD-Java-Spiel, in dem<br />

Bolt über das Steuerkreuz der Fernbedienung<br />

durch 2-D-Level gelotst werden kann. Für<br />

einen einfachen Zusatz eigentlich ganz nett,<br />

das Ganze scheitert jedoch an der dürftigen<br />

Bedienung. Auf Bild-in-Bild wurde leider verzichtet<br />

und offenbar traut sich Disney immer<br />

noch nicht an eine BD-Live-Implementierung<br />

heran. Etwas enttäuschend gestaltet sich zudem<br />

das minimalistische Menü, das auf DVD<br />

Bonusmaterial<br />

. Kurzfi lm: „Super Dino“ (HD, 4 Minuten)<br />

. Making-of und Musikvideo: „I Thought I Lost You“ (HD, 3 Minuten)<br />

. zwei zusätzliche Szenen (HD, 6 Minuten)<br />

. Die Entstehung von Bolt (HD, 4 Minuten)<br />

. Sprich! Die Stimmen von Bolt (HD, 10 Minuten)<br />

. Die Welt von Bolt (HD, 7 Minuten)<br />

. interaktives Spiel: „Bolts heldenhafte Mission“<br />

. Bildergalerie<br />

einfach besser aussieht. „Bolt“ ist eine jener<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die man immer wieder aus dem<br />

Regal holt, um sie im Ganzen zu genießen<br />

oder einfach nur die wunderschönen Actionsequenzen<br />

anzuschauen. Wer den Film auch<br />

Bekannten zeigen möchte, die keinen <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />

besitzen, kann dafür die beigelegte<br />

DVD nutzen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Vom Prinzip her macht Komponist J. Powell das Gleiche wie bei<br />

der „Bourne“-Trilogie. Der hochaufl ösende Sound ist Referenz.<br />

Dynamik<br />

Bis auf die manchmal zu triste Umgebung stimmt einfach alles.<br />

Ein optischer Leckerbissen – besser als jeder Hundekuchen.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Der Umfang ist nicht wirklich typisch für eine Disney-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>,<br />

allerdings stimmt der Inhalt. Das Beste ist der Kurzfi lm in HD.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />

Referenzbild und -ton beglücken jeden Heimkinobesitzer. Noch<br />

etwas mehr HD-Extras und die Scheibe wäre perfekt.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

4/4 2,5/3 1/3<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Ein verhaltensgestörter Hund, ein nerdiger<br />

Hamster und eine zynische Katze – die goldigen Figuren<br />

entschädigen für die standardmäßige Story.<br />

Bilder: Disney Home


Blockbuster<br />

Film<br />

The Spirit<br />

Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />

Comicverfilmung<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

Datenrate Bild: 30,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,3 Mbps<br />

Regie: Frank Miller Laufzeit:<br />

103 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 25 Euro Start:<br />

16. Juli 2009<br />

The Spirit (Gabriel Macht) ist ein von den<br />

Toten auferstandener Cop, der aus der<br />

Schattenwelt heraus gegen das Verbrechen<br />

in Central City kämpft. Sein Erzfeind Octopus<br />

(Samuel L. Jackson) will die gesamte Stadt auslöschen.<br />

Neben vielen exotischen Schönheiten<br />

bekommt Spirit es beim Kampf gegen die Unterwelt<br />

auch mit der Juwelendiebin Sand Saref<br />

(Eva Mendes) zu tun, der Liebe seines Lebens,<br />

die sich dem Bösen verschrieben hat.<br />

Frank Millers erster Regieversuch geht gehörig<br />

in die Hose. Auch wenn „The Spirit“ zunächst<br />

v. a. durch die aus „Sin City“ bekannte Optik<br />

überzeugen kann, fragt sich der Zuschauer doch<br />

recht schnell, was der Regisseur mit diesem<br />

Film eigentlich bezwecken will. Die zusammengestückelt<br />

wirkende Inszenierung sorgt schnell<br />

für das Verlangen, vorzuspulen bzw. seine Zeit<br />

einer spannenderen Beschäftigung zu widmen.<br />

Die Schar der durchschnittlichen Comicverfi l-<br />

mungen erhält durch dieses Werk keine Aufwertung,<br />

denn mit ihm dürften nur die besonders<br />

hartgesottenen Fans ihre Freude haben.<br />

Auch wenn man den offensichtlich gewollten<br />

Trash-Elementen, beispielsweise dem angeklebten<br />

Bart Octopus’, pure Absicht unterstellt,<br />

so muss man sich doch umso mehr fragen,<br />

was Frank Miller mit diesen und vielen weiteren<br />

Absurditäten erreichen wollte.<br />

Schwarz-Weiß<br />

Über den Inhalt lässt sich streiten, über die<br />

hohe Qualität der Disc allerdings nicht. Der<br />

durch Stilmittel markant in Szene gesetzte Film<br />

kann vor allem durch ein hohes Schärfeniveau<br />

überzeugen. Feine Strukturen, wie etwa die<br />

Hautporen der Darsteller, werden detailliert<br />

gezeichnet und machen den Transfer zumindest<br />

technisch zum Hingucker. Alle anderen<br />

Faktoren präsentieren sich gewollt verfälscht.<br />

Die Kontraste sind sehr stark und lassen helle<br />

Bildfl ächen überstrahlen sowie manche Details<br />

vermissen. Es herrscht eine blasse und eingeschränkte<br />

Farbgebung vor, die Farbe beschränkt<br />

sich auf einzelne Elemente. Störendes Rauschen<br />

oder Artefakte sind dank einer hohen<br />

Datenrate ein Fremdwort. Auch akustisch kann<br />

sich der Film gut behaupten. Die True-HD-Spuren<br />

klingen sehr dynamisch und sorgen oft für<br />

ein räumliches Abbild des Geschehens, das<br />

gelegentlich von satten Bässen begleitet wird.<br />

Die Extras enthalten unter anderem einen<br />

Audiokommentar von Frank Miller. Außerdem<br />

gibt es eine Dokumentation über Will Eisners<br />

Comicstrip, der als Vorlage für den Film diente.<br />

Des Weiteren wird eine Einschätzung des Regisseurs<br />

zu seiner eigenen Person in Bezug<br />

auf das Film- und Comicbusiness geboten.<br />

„Grüne Welt“ fungiert als Making-of und<br />

vermittelt am Besten die Kulissen, auf<br />

die „The Spirit“ aufgebaut ist. Vor<br />

endlos vielen Greenscreens wurden<br />

nahezu alle Szenen des Films<br />

gedreht, die durch echte Kulissen<br />

einen weitestgehend natürlichen<br />

Touch erhielten (soweit gewollt). Ein<br />

alternatives Ende und ein Trailer runden<br />

die durchschnittliche Ausstattung,<br />

die aber immerhin in HD vorliegt, ab.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Viel Räumlichkeit, eine hohe Dynamik und ein passender<br />

Soundtrack erfreuen das Ohr des Zuschauers.<br />

Dynamik<br />

Die „Sin City“-Optik sorgt für harte Kontraste. Detailreiche<br />

Bilder und ein besonders farbarmer Look prägen den Transfer.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1,5/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Die Extras bieten wenig Umfang, dafür einen guten Einblick in<br />

die Entstehung des Films und das in High Defi nition.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Vor allem das Bild und der Ton sorgen für echtes HD-Feeling.<br />

Nur die Extras können hier nicht mithalten.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 2/3 0,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Mit „The Spirit“ macht sich Frank Miller keine<br />

Freunde. Zumindest technisch überzeugt das optische<br />

Spektakel.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 25


Film<br />

Blockbuster<br />

Vor dem letzten<br />

Gefecht<br />

Geht es um den Zauberlehrling mit dem zerzausten schwarzen Haar, der<br />

Brille und der Blitznarbe, dann können es die Fans kaum erwarten, den<br />

nächsten Film im Kino zu sehen. In wenigen Wochen, genauer gesagt am<br />

16. Juli, tritt Harry Potter zum vorvorletzten Mal gegen Lord Voldemort an.<br />

HARRY POTTER<br />

(DANIEL RADCLIFFE)<br />

Harry Potter, Geburtsjahr 1980, gehört zum<br />

Hogwarts-Jahrgang 1991. Er ist der einzig<br />

bekannte Überlebende des tödlichen Avada-<br />

Kedavra-Fluches, den Lord Voldemort aussprach.<br />

Während seine Eltern Lily und James<br />

Potter bei dem Angriff starben, behielt Harry<br />

nur eine Blitznarbe zurück, die fortan sein<br />

Markenzeichen wurde. Lord Voldemort gilt<br />

seitdem als verschollen, wobei inzwischen bekannt<br />

sein dürfte, dass er im Geheimen wieder<br />

aktiv ist. Mit seinen beiden Freunden Ron und<br />

Hermine tritt Harry gegen die dunklen Machenschaften<br />

Voldemorts an. Im Team ist er meist<br />

die ausführende Komponente. Seine größten<br />

Stärken sind sein Mut und seine Selbstlosigkeit,<br />

weshalb er nach der Schule eine Karriere<br />

als Auror im Ministerium anstrebt. Harry<br />

muss es Ron zwar noch schonend beibringen,<br />

aber er fi ndet dessen Schwester Ginny<br />

ganz toll.<br />

Fantasy<br />

Filminhalt:<br />

UK, US 2009 Vertrieb:<br />

Warner Bros. Regie: David<br />

Yates Darsteller: Daniel<br />

Radcliffe, Emma Watson,<br />

Rupert Grint, Michael<br />

Gambon, Alan Rickman,<br />

Ralph Fiennes Laufzeit:<br />

k. A. FSK: ab 12 Jahren<br />

Start: 16. Juli 2009 Internet:<br />

harrypotter.warnerbros.de<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

Seit Ende Juli 2007 ist es raus, das abschließende<br />

Buch der Harry-Potter-Reihe, und<br />

seitdem wissen die Fans, wie die Geschichte<br />

endet. Jetzt geht es also vielmehr darum, wie<br />

der bekannte Stoff für die große Leinwand<br />

umgesetzt wird. Figuren für einen Kinofilm zum<br />

Leben zu erwecken, die viele Zuschauer aus<br />

einer Buchreihe kennen, ist kein leichtes Unterfangen.<br />

Erschwert wird das Ganze umso mehr,<br />

wenn es sich um solch eine Berühmtheit wie<br />

Harry Potter handelt. Weltweit gingen über 400<br />

Millionen Potter-Bücher über die Ladentheke.<br />

Wegen der lang anhaltenden Verkäufe blockierte<br />

jeder Band über Monate die Bestsellerlisten.<br />

Bei einer derartig großen Popularität stehen die<br />

Filmemacher einer gewaltigen Herausforderung<br />

gegenüber: den Großteil der Fans mit ihrer<br />

Umsetzung bestmöglich zufriedenzustellen.<br />

Drehbuchschreiber Steve Kloves und Regisseur<br />

David Yates sind sich ihrer immensen Verantwortung<br />

voll bewusst. Neben den Produzenten<br />

wacht außerdem Harrys geistige Mutter Joanne<br />

K. Rowling mit Argusaugen über jeden Schritt<br />

in der Filmproduktion. Wenn „Harry Potter und<br />

der Halbblutprinz“ also noch ein Stück düsterer<br />

wird als die Vorgänger, so entspricht diese Entwicklung<br />

der Intention aller Beteiligten. Schon<br />

die Szene, in der Harry den todbringenden<br />

Höhlensee mit seinem weisen Mentor Albus<br />

Dumbledore überquert, ist Grund genug, den<br />

Film nicht mehr als Kindersache abzutun.<br />

Der Handlungsaufbau von „Harry Potter und<br />

der Halbblutprinz“ erinnert in Auszügen an<br />

Bilder: Warner Bros.<br />

26


Blockbuster<br />

Film<br />

Die Ereignisse spitzen sich zu: Während die Ursache in der Jugend Voldemorts (o.) liegt, verändern die Geschehnisse am Ende unwiderruflich alles (u.)<br />

DIE TREUEN BEGLEITER<br />

den zweiten Teil, also an „Harry Potter und<br />

die Kammer des Schreckens“, in der Rons<br />

(Rupert Grint) jüngere Schwester Ginny (Bonnie<br />

Wright) ein Buch fi ndet, das sich als Voldemorts<br />

hinterlassene Erinnerung entpuppt.<br />

Damals nutzte das aufgefundene Relikt vergangener<br />

Schultage den schwachen Geist seines<br />

Lesers, um die rabenschwarzen Pläne seines<br />

Verfassers umzusetzen.<br />

Auch in Teil sechs lenkt ein einzelnes Buch<br />

die Geschicke des Lesers – allerdings auf eine<br />

andere Art. Harry Potter (Daniel Radcliffe) erhält<br />

die Lektüre von seinem neuen Zaubertränke-Lehrer<br />

Professor Horace Slughorn (Jim<br />

Broadbent), Albus Dumbledores (Michael<br />

Gambon) langjährigem Freund, der zum eigenen<br />

Schutze nach Hogwarts berufen wurde.<br />

Das alte Schlitzohr lehrte schon einmal an<br />

dieser Schule und das zu einer Zeit, als noch<br />

Harrys Eltern Schüler waren. Wie das Buch im<br />

zweiten Teil der Reihe weist auch dieses einige<br />

Elemente auf, die Harry und seinen Freunden<br />

Ron und Hermine suspekt vorkommen. Der<br />

vorherige Besitzer hinterließ offensichtlich in<br />

voller Absicht zwischen den Seiten viele wertvolle<br />

Tipps zur Kunst des Tränkebrauens. Zudem<br />

gibt es Notizen zu einigen machtvollen,<br />

wenn auch nicht ganz legalen Zaubersprüchen.<br />

Der Autor dieser Zeilen gibt sich nur zögerlich<br />

und unter einem Decknamen zu erkennen.<br />

Er nennt sich seiner Abstammung gemäß<br />

„Halbblutprinz“. Steckt dahinter womöglich wieder<br />

eine niederträchtige Hexerei des jungen<br />

Voldemorts? Unabhängig von den Ereignissen<br />

innerhalb der Mauern Hogwarts’ erstarken die<br />

Kräfte von Harry Potters ewigem Widersacher<br />

Lord Voldemort. Selbst die Welt der Muggel<br />

bleibt davon nicht unbetroffen.<br />

Macht der Erinnerung<br />

Im Zuge der Vorbereitung auf das große Aufeinandertreffen<br />

des dunklen Lords (Ralph<br />

Fiennes) und Harrys baut Dumbledore endlich<br />

die zuvor sorgsam gehegte Distanz zu Harry ab.<br />

Der alte Zauberer lässt seinen Schützling nun<br />

über das im fünften Teil eingeführte Denkarium<br />

an seinen Erinnerungen teilhaben. Um<br />

den immer voller werdenden Kopf zu entlasten,<br />

zog der über 110-Jährige seine Gedanken<br />

mit dem Zauberstab wie silberne Fäden<br />

in die große Steinschale und erschuf damit<br />

einen externen Speicherpool seines Wissens.<br />

In mehreren Lektionen bekommt Potter so<br />

gezeigt, wie aus einem begabten Jungen mit<br />

armseliger Vergangenheit der fi nstere Lord<br />

Voldemort wurde. Anstatt den Düsterling als<br />

bedingungslos bösen Feind zu betrachten,<br />

der unter allen Umständen vernichtet werden<br />

muss, soll Harry ihn verstehen und lernen, nicht<br />

die gleichen Fehler zu machen. Gemeinsam<br />

brechen die beiden auf, um das Geheimnis zu<br />

entdecken, das Voldemort bisher unbesiegbar<br />

machte – den Schlüssel zu seiner Seele.<br />

Vom Erwachsenwerden<br />

Obwohl die Bücher im Gegensatz zu den Filmen<br />

wesentlich mehr Details und inhaltliche<br />

Hintergründe liefern, haben die Filme den<br />

Texten doch eins voraus: Die Darsteller verleihen<br />

den Romanfi guren eine greifbare Existenz<br />

und wachsen dank der Kontinuität der Kinoproduktionen<br />

in der gleichen Geschwindigkeit<br />

wie sie. Voldemort-Darsteller Ralph Fiennes<br />

hingegen kann sich schlecht wieder in einen<br />

Jungen zurückverwandeln. Für den elfjährigen<br />

Tom Riddle griff man deshalb auf Fiennes Neffen<br />

Hero Fiennes-Tiffi n zurück, der neben der<br />

Ähnlichkeit zu seinem Onkel laut David Yates<br />

Ron (Rupert Grint)<br />

Ron ist der typische beste Freund, dem<br />

Harry grenzenloses Vertrauen entgegenbringt<br />

und der mit ihm durch dick<br />

und dünn geht. Als jüngster Sohn einer<br />

neunköpfi gen Familie (zwei Eltern, fünf<br />

ältere Brüder, eine jüngere Schwester) hat<br />

er gelernt, auch mal die Ellenbogen einzusetzen<br />

bzw. sich nicht so leicht unterkriegen<br />

zu lassen. Weil ihm meist nur die<br />

gebrauchten Sachen seiner Geschwister<br />

zur Verfügung stehen, geht dem schlaksigen<br />

Rotschopf öfters etwas zu Bruch.<br />

Darunter fallen diverse Zauberstäbe, seine<br />

Ratte Krätze (im weitesten Sinne) oder<br />

das fl iegende Automobil seines Vaters.<br />

Insgeheim hegt er Gefühle für Hermine<br />

Granger, lässt sich jedoch auch gerne von<br />

Lavender Brown bezirzen.<br />

Hermine (Emma Watson)<br />

Harry lernte sie als besserwisserische<br />

Streberin kennen, die im dritten Jahr sogar<br />

einen Zeitumkehrer benötigte, um das<br />

übermäßige Pensum an Schulkursen zu<br />

bewältigen. Ihre Eltern sind Nichtmagier,<br />

was ihr ab und zu Schwierigkeiten mit<br />

sozialgenetisch eingestellten Slytherins<br />

oder mit „ehemaligen“ Todessern, wie<br />

der Familie Malfoy, einbringt. Dennoch<br />

kann sie sich behaupten und schließt<br />

sämtliche Prüfungen mit Bestnoten ab.<br />

Mit ihrem Wissen übernimmt sie im Team<br />

den denkenden Part. Scheinbar in Sekundenschnelle<br />

zückt sie für jede Situation<br />

das passende Buch, besorgt ein seltenes<br />

Tränke-Rezept oder hat den richtigen Zauberspruch<br />

parat. Aus irgendeinem Grund<br />

stört sie Rons Beziehung zu Lavender.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 27


Film<br />

Blockbuster<br />

Fantasy<br />

UK, US 2001–2007 Vertrieb: Warner<br />

Home Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformate: PCM 5.1 (engl.), Dolby<br />

Digital 5.1 Datenrate Ton: je<br />

4,6 Mbps Datenrate Bild: 21,5/<br />

24,8 Mbps Regie: Chris Columbus,<br />

Alfonso Cuarón, Mike Newell, David<br />

Yates Laufzeiten: 152/160/141/157/<br />

138 min FSK: ab 6/12 Jahren Preis:<br />

je 13 Euro Start: 3. Juli 2009<br />

auch noch eine zur Rolle passende, dunkle<br />

Aura ausstrahlt. Den Teenager Riddle wiederum<br />

übernahm der 16-jährige Frank Dillane.<br />

Wegen seines Alters von inzwischen 30 Jahren<br />

entschied man sich gegen die Besetzung<br />

durch Christian Coulson, der bereits in „Harry<br />

Potter und die Kammer des Schreckens“ den<br />

jungen Tom Marvolo Riddle spielte. Weitere<br />

Neuzugänge sind der Oscarpreisträger Jim<br />

Broadbent („Die Chroniken von Narnia –<br />

Der König von Narnia“) als Horace Slughorn<br />

sowie Helen McCrory („Die<br />

Queen“), die Draco Malfoys<br />

Mutter Narzissa spielt.<br />

Bildreferenz<br />

Harry Potter und der Orden des Phönix<br />

Horace Slughorn (Jim Broadbent, l.)<br />

kann Harry mehr helfen, als er ahnt<br />

In einem langen Potter-<br />

Marathon führten wir uns alle<br />

fünf Filmscheiben zu Gemüte und testeten sie<br />

auf Herz und Nieren. Es ist schon merkwürdig,<br />

innerhalb nur weniger Stunden zu sehen, wie die<br />

Hauptdarsteller von kleinen Dreikäsehochs zu<br />

fast erwachsenen Teenagern mutieren. Nichtsdestotrotz<br />

lässt sich auch so einiges über die Entwicklung<br />

der Filme und ihre technische Qualität<br />

erzählen. Grundsätzlich ist die Bild- und Tonqualität<br />

aller <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s ausgesprochen hoch. Ebenso<br />

überzeugt das Bonusmaterial. Im Gegensatz<br />

zu den DVD-Fassungen gibt es allerdings weniger<br />

Interaktivität, z. B. fehlt die Erkundungstour<br />

durch die Winkelgasse. Auch die aufwendigen<br />

Menü-Animationen vermissen wir, ebenso wie<br />

HD-exklusives Bild-in-Bild-Material oder BD-<br />

Live. Logisch, denn zur Produktionszeit war dies<br />

noch nicht etabliert. Vergleicht man den ersten<br />

mit dem fünften Teil auf visueller Ebene, so ist<br />

eine extreme Entwicklung zu verzeichnen. Beispielsweise<br />

stimmt die Schärfe der ersten beiden<br />

Potter-Filme nicht immer und die Farben wirken<br />

weniger kräftig als in den späteren Teilen. Spezialeffekte<br />

wie der Troll, das Drachenbaby oder die<br />

Spinnen im Wald entsprechen erwartungsgemäß<br />

nicht mehr den Ansprüchen an die heutige Tricktechnik.<br />

Ab „Der Gefangene von Askaban“ sehen<br />

Der Laden „Weasleys zauberhafte Zauberscherze“ öffnet seine<br />

Pforten und Regisseur David Yates (l.) ist der erste Kunde<br />

Ebenfalls zum ersten Mal tritt der nach <strong>Blu</strong>t dürstende<br />

Werwolf Fenrir Greyback auf, der selbst<br />

Voldemort nicht ganz geheuer ist. Als derjenige,<br />

der Harrys wertvollen Verbündeten Remus<br />

Lupin durch seinen Biss zum Werwolf machte,<br />

ist er ein nicht einzuschätzender Schlüsselcharakter<br />

in den letzten beiden Potter-Teilen. Seine<br />

brachiale Urgewalt verkörpert der Cage-Fighter<br />

Dave Legeno mit muskulöser Präsenz.<br />

Während gerade einmal „Harry Potter und der<br />

Halbblutprinz“ bei uns in den Kinos anläuft,<br />

wird bereits seit Februar der Kinozweiteiler<br />

„Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“<br />

gedreht. Auf das literarische Finale Grande des<br />

magischen Epos arbeitete Joanne K. Rowling<br />

siebzehn Jahre lang hin. Über die ganze Zeit<br />

war Harry Potter ein wichtiger Bestandteil ihres<br />

Lebens. Schon allein um die 44-jährige Engländerin<br />

zufriedenzustellen, bedarf es daher eines<br />

überwältigenden Kinoerlebnisses, das alles<br />

andere in den Schatten stellt. So schwer der<br />

zweite Abschied auch fallen wird, noch stehen<br />

den Fans ein paar Stunden spannender Unterhaltung<br />

in der Filmwelt des bald erwachsenen<br />

Zauberlehrlings bevor.<br />

FALKO THEUNER<br />

HARRY POTTER 1–5 AUF BLU-RAY<br />

die von ILM erstellten Grafi ken zeitgemäßer aus.<br />

Dank des Einfl usses von Regisseur Alfonso Cuarón<br />

erhielt Hogwarts einen natürlicheren, hügeligeren<br />

Look. Der höhere Kontrast sowie der häufi ge Einsatz<br />

der Handkamera wirken erwachsener und<br />

frischer. Dank Zeitreise- und Werwolfthematik<br />

favorisieren die meisten diesen Teil. „Harry Potter<br />

und der Feuerkelch“ behält den hohen Maßstab<br />

konsequent bei und besitzt mit den zahlreichen<br />

visuellen Effekten während des Trimagischen Turniers<br />

viele Schauwerte. Der in die Länge gezogene<br />

Kampf gegen den Hornschwanz-Drachen ist hierbei<br />

monumentales HD-Kino pur. Paradesequenz<br />

für einen sehr dreidimensionalen Audiomix ist<br />

die Quidditch-Meisterschaft am Filmanfang, deren<br />

Feierlichkeiten von Todessern zerstört werden.<br />

Die herumsausenden Flüche und in Panik<br />

fl üchtenden Menschen hinterlassen im Heimkino<br />

einen bleibenden Eindruck. „Harry Potter und der<br />

Orden des Phönix“ beschreibt audiovisuell die<br />

Referenzklasse. Dank modernster Digitalaufnahmen<br />

mit „Arrifl ex“-Kameras erreichen die Bilder<br />

eine enorme Detail- sowie Kantenschärfe. Die<br />

Farben sind je nach Einstellung ins Gelbliche oder<br />

Bläuliche verfremdet, gefallen jedoch durch ihre<br />

angenehme Sättigung. Die einstürzenden Regale<br />

mit den Prophezeiungen gehören zu den detailfreudigsten<br />

Szenen des fünften Teils.<br />

Harry Potter und der Stein der Weisen:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Filminhalt:<br />

Harry Potter und die Kammer des Schreckens:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Filminhalt:<br />

Harry Potter und der Gefangene von Askaban:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Filminhalt:<br />

Harry Potter und der Feuerkelch:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Filminhalt:<br />

Harry Potter und der Orden des Phönix:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Filminhalt:<br />

Kurzfazit: Die Harry-Potter-Filme sind ein Muss für jede<br />

anständige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung und dank des sehr guten<br />

Preis-Leistungs-Verhältnisses ein echtes Schnäppchen.<br />

28


Blockbuster<br />

Film<br />

Hooligans<br />

Drama/Thriller<br />

Filminhalt:<br />

US, UK 2006 Vertrieb: Ascot<br />

Elite Home Entertainment<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 17,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />

Regie: Lexi Alexander<br />

Laufzeit: 106 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 18,95 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Matt Buckner (Elijah Wood) fliegt ohne<br />

eigenes Verschulden von der Universität<br />

und reist kurzerhand nach London, um seine<br />

Schwester Shannon und deren Ehemann Steve<br />

zu besuchen. Dort lernt er auch Pete (Charlie<br />

Hunnam), Steves jüngeren Bruder, kennen.<br />

<strong>Blu</strong>tiger Alltag: Matt (E. Wood, rechts) gerät<br />

zwischen die Fronten<br />

„Trinkfest und arbeitsscheu sind wir United<br />

treu!“<br />

Revanche: die „Green Street Elite“ vs.<br />

FC-Millwall-Hooligans<br />

Anfangs noch widerwillig, nimmt dieser den<br />

jungen Amerikaner zu den regelmäßigen Treffen<br />

der berüchtigten „Green Street Elite“ mit,<br />

einer Hooligan-Gruppierung des Fußballklubs<br />

Westham United. Schon bald gerät Matt durch<br />

seinen Mut, den er in brutalen Straßenschlachten<br />

unter Beweis stellt, in einen Strudel<br />

aus Gewalt und Loyalität zu seinen Freunden,<br />

die bedingungslos hinter ihm stehen.<br />

Zugegeben, ein Elijah Wood als prügelnder<br />

Hooligan bedarf schon einiger Gewöhnung.<br />

Dennoch kann man ihm in dieser hochbrisanten<br />

Milieustudie einen guten Job attestieren.<br />

Die Regisseurin Lexi Alexander, gebürtige<br />

Deutsche, kann mit „Hooligans“ überzeugen<br />

und gewährt Einblicke in eine undurchdringliche<br />

Szene. Ausnahmekino, dass schonungslos<br />

zu unterhalten weiß und auch Erklärungsansätze<br />

nicht missen lässt.<br />

Farbfi lter, die die graue Tristesse der Szenen<br />

in Londoner Vororten durchziehen, sorgen<br />

für einen Grün- und Blaustich. Zusätzlich gibt<br />

es leichtes Bildrauschen im Hintergrund und<br />

einen „dreckigen“ Kontrast, der die als Stilmittel<br />

gedachte verschwommene Optik verstärkt.<br />

Der gelungene DTS-Sound nutzt die 5.1-Anlage<br />

vollkommen aus, auch wenn hier keine<br />

großen Effekte erwartet werden dürfen. Für<br />

Begeisterung sorgen allerdings die interessanten,<br />

wenn auch in Standardaufl ösung vorliegenden<br />

Extras: Über drei Stunden lassen sie<br />

keine Langeweile aufkommen. Egal ob eine<br />

wunderschöne Fotogalerie, ein BBC-Spielfi lm<br />

mit Hollywood-Schauspieler Gary Oldman<br />

oder journalistisch hochwertige Beiträge von<br />

„Spiegel-TV“ zum Thema Hooliganismus – hier<br />

werden Sie in jedem Fall fündig. Außer einem<br />

ansprechenderen Menüdesign fehlt an dieser<br />

Stelle noch interaktiver Unterbau.<br />

DL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Hooligans treiben nicht nur auf den Straßen ihr<br />

Unwesen, sondern auch das Heimkino darf zerlegt werden.<br />

Fans und Interessierte sollten nicht zu lange zögern!<br />

Hooligans 2 – Stand Your Ground<br />

Bilder: Ascot Elite Home Entertainment<br />

Action/Thriller<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Ascot Elite<br />

Home Entertainment<br />

Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 20,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Jesse V. Johnson<br />

Laufzeit: 90 min FSK: ab 18<br />

Jahren Preis: 23,99 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Dave (Ross McCall) ist zum Anführer der<br />

„Green Street Elite“ aufgestiegen, einer<br />

Fan-Vereinigung von Westham United. Nach<br />

folgenschweren Massenschlägereien werden<br />

er und weitere Verbündete zu Gefängnisstrafen<br />

verurteilt. Im Knast angekommen, sind jedoch<br />

die konkurrierenden Hooligans rund um den<br />

Dave (Ross McCall, ganz links) ist zum<br />

Anführer der „GSE“ aufgestiegen<br />

FC Millwall in der Überzahl. Fortan werden die<br />

Neuankömmlinge bis aufs <strong>Blu</strong>t schikaniert –<br />

und die korrupte Gefängnisleitung schaut<br />

untätig zu.<br />

Wo sich Teil eins noch um eine differenzierte<br />

und weitgehend authentische Darstellung der<br />

englischen Hooligan-Szene bemüht, verkommt<br />

das Sequel zum blutleeren C-Movie ohne Feingefühl.<br />

Auch die Story weist bis auf den Hauptdarsteller<br />

– als Einziger auch in Lexi Alexanders<br />

„Hooligans“ in einer Nebenrolle zu sehen – keine<br />

Analogie zur vorherigen Geschichte auf. Inhaltlich<br />

ist Jesse V. Johnsons Gewaltmarathon<br />

also eine herbe Enttäuschung, die es aus gutem<br />

Grund nicht ins Kino geschafft hat.<br />

Frustrierend ist auch der technische Aspekt:<br />

Das grobkörnige Bild fällt nicht nur wegen<br />

gravierender Unschärfen, sondern auch durch<br />

dauerhaftes Flimmern und steilen Kontrast<br />

auf, was das Sehvergnügen bereits am Anfang<br />

stark schmälert. Trotz des deutschen DTS-HD-<br />

MA-Tons werden auch die Ohren nicht umschmeichelt.<br />

Eine starke Frontlastigkeit und<br />

nahezu jegliches Fehlen von Räumlichkeit tun<br />

ihr Übriges, sodass unterm Strich nicht mehr<br />

in positiver Erinnerung bleibt als der donnernde<br />

Punkrock-Score. Bei den Boni fallen<br />

umfassende Statements von Cast und Crew<br />

auf, jedoch bietet die Disc vor allem im Vergleich<br />

zu Teil eins hier nicht mal annähernden<br />

Mit harten Bandagen: Testosteron-Exzess in<br />

Fosterville<br />

Mehrwert. Interaktivität oder HD-Extras sucht<br />

man vor dem langweiligen Hintergrund des<br />

Union Jacks im Menü vergebens.<br />

DL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 3,5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 4/10<br />

Kurzfazit: Wer sich vom ansprechenden Cover zum Kauf<br />

verleiten lässt, wird bitter enttäuscht: Unterdurchschnittlicher<br />

Gefängnisstreifen auf einer schwachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 29


Film<br />

Blockbuster<br />

„Nichts gegen eine kleine Schießerei, solange es die Richtigen trifft“<br />

Gefährlich: Rooster gerät ins Visier des Killers<br />

Kurzer Prozess – Righteous Kill<br />

Thriller<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Kinowelt<br />

Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 21,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Jon Avnet Laufzeit:<br />

101 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 24,99 Euro Start: 3. Juli<br />

2009<br />

Der Job der beiden altgedienten New Yorker<br />

Detectives Turk (Robert De Niro) und<br />

Rooster (Al Pacino) ist schon eine Krux: Da nageln<br />

die beiden seit nunmehr fast dreißig Jahren<br />

Gangster, Drogendealer und Vergewaltiger<br />

der Großstadthölle fest und trotzdem erlangen<br />

aus Mangel an Beweisen immer wieder Angeklagte<br />

die Freiheit. Eines Tages jedoch scheint<br />

ein Serienkiller eben jene Täter mit blutiger<br />

Präzision aus dem Weg zu räumen. Obwohl<br />

die zwei ermittelnden Polizisten Sympathien<br />

für den selbst ernannten Rächer hegen, gehen<br />

sie gegen ihn vor, wobei die Spuren schon bald<br />

in das eigene Dezernat führen. Fortan belauern<br />

sich Turk und Rooster gegenseitig ...<br />

Treffen der Legenden<br />

Was war die Spannung immens, die Vorfreude<br />

unermesslich: Gut 14 Jahre nach Michael<br />

Manns gigantischem Cop-Thriller „Heat“ sollten<br />

die Hollywood-Urgesteine Al Pacino (69) und<br />

Robert De Niro (66) erneut gemeinsam für<br />

einen Film vor der Kamera stehen. Davor war<br />

es lediglich Francis Ford Coppola gelungen, die<br />

beiden Italo-Amerikaner für den zweiten Teil<br />

des „Paten“ (1975) zu gewinnen, in dem sie<br />

allerdings keine gemeinsame Szene hatten.<br />

Dementsprechend groß war die Erwartungshaltung<br />

von Kritikern und Anhängern gegenüber<br />

Jon Avnets „Kurzer Prozess“. Nachdem<br />

Avnet mit Pacino bereits 2007 in dem eher<br />

missratenen Thriller „88 Seconds“ das erste<br />

Mal auf Tuchfühlung ging, ist nun auch De Niro<br />

mit von der Partie. Bei einem Produktionsbudget<br />

von rund 60 Millionen US-Dollar dürfte klar<br />

sein, wohin ein beachtlicher Teil des Geldes<br />

gefl ossen ist – jedenfalls nicht in die recht konventionelle<br />

Inszenierung, die weitestgehend<br />

ohne große Effekthascherei auskommt. Umso<br />

bedauerlicher ist es, dass „Kurzer Prozess“ den<br />

Erwartungen nicht gerecht wird. Keine Frage,<br />

die Leistungen der beiden Schauspieler sind<br />

wie so oft großartig und in keiner Weise zu<br />

beanstanden. Die Minuspunkte, welche den<br />

Film gerade mal auf das Mittelmaß reduzieren,<br />

sind vielmehr ein verkorkstes Drehbuch,<br />

die spannungsarme Komposition der Szenen,<br />

die sich nachteilig auf die Handlung auswirkt,<br />

sowie die sich bereits frühzeitig andeutende<br />

Aufl ösung. Alles in allem also zumindest<br />

zum Teil ein Projekt der verschenkten<br />

Möglichkeiten. Dennoch hat „Kurzer Prozess“<br />

durch die reine Anwesenheit De Niros und<br />

Pacinos einen soliden Unterhaltungswert.<br />

Nur für Fans?<br />

Optisch fällt der raue Streifen im Stil der<br />

1980er-Krimis durch einen guten Schärfegrad<br />

auf, welcher sich größtenteils in kleinformatigen<br />

Aufnahmen manifestiert. Der Kontrast ist in einigen<br />

Szenen sukzessive zu weich, was dem<br />

Filmgenuss jedoch nicht schadet. Erfreulich ist<br />

auch der deutsche Lossless-Ton, der für eine<br />

glasklare Kulisse sorgt. Gespräche hätten stellenweise<br />

etwas lauter ausfallen können. Außer<br />

einer beachtlichen Menge Werbung sind es vor<br />

allem eine tolle BD-Live-Funktion und ein hochaufl<br />

ösendes Making-of, die zu gefallen wissen.<br />

Das Feature „The Thin <strong>Blu</strong>e Line“ widmet sich<br />

dem Problem der Korruption beim NYPD und<br />

bietet interessante Insider-Informationen. Dennoch<br />

hätte man sich an dieser Stelle auch nähere<br />

Infos zu den Schauspielgrößen und ihrem<br />

erneuten Zusammentreffen gewünscht.<br />

DOMINIK LIEBSCH<br />

Die Detectives Turk (R. De Niro) und Rooster<br />

(A. Pacino) nehmen die Ermittlungen auf<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Eine realistische Wiedergabe gewährleistet der Lossless-Sound,<br />

Dialoge treten nur geringfügig zurück.<br />

Dynamik<br />

Tolle Visualisierung, die nur kleinere Mängel off enbart. Vor<br />

allem das Alter der Darsteller fällt durch die Schärfe auf.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 1,5/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1,5/2 1/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

SD- und HD-Aufl ösung halten sich hier die Waage. Den<br />

überschaubaren Umfang macht der Inhalt wieder wett.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 1,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> will nicht mehr sein, als sie ist: Die adäquate Umsetzung<br />

eines unspektakulären, technisch gelungenen Filmes.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3,5/4 1/3 1/3<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Solider Polizeifi lm mit zwei Weltklasseschauspielern<br />

und einer altbackenen Story. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kann<br />

zufriedenstellen.<br />

Bilder: Kinowelt Home Entertainment, www.pixelio.de/RetoFetz<br />

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Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22


Film<br />

Blockbuster<br />

Operation Walküre – Das<br />

Stauffenberg Attentat<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Am 20. Juli erscheint zum 65. Jahrestag des Stauffenberg-Attentats „Operation Walküre“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Bereits<br />

Anfang des Jahres überraschte Bryan Singers Interpretation viele Skeptiker durch eine nüchterne und zugleich<br />

spannende Sicht auf die Ereignisse.<br />

Historienthriller<br />

Filminhalt:<br />

US 2009 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 26,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,9 Mbps<br />

Regie: Bryan Singer Laufzeit:<br />

120 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: 20. Juli<br />

2009<br />

Richard Wagners Oper „Die Walküre“ mag nicht<br />

in jedem die Assoziation zu einem Putsch gegen<br />

Hitler wachrufen. Umso interessanter ist es,<br />

dass nicht die Deutschen diesen denkwürdigen<br />

Augenblick als Grundlage für einen dramatischen<br />

Thriller heranzogen, sondern Hollywood. Entgegen<br />

allen Bedenken ist dieses Projekt gelungen<br />

und die Handlung ist weder zu einer Geschichtsstunde<br />

noch zu einem rein fiktiven Actionfilm degradiert<br />

worden. Und das ist schon eine Menge,<br />

wohnt doch den meisten Tom-Cruise-Rollen etwas<br />

übertrieben Heldenhaftes inne. Bryan Singer<br />

verzichtet auf jegliche Beweihräucherung des<br />

Megastars und erzählt auf hochgradig spannende<br />

Art, wie Claus von Stauffenberg (Tom Cruise)<br />

dem Widerstand beitritt und ein Jahr vor Beendigung<br />

des Zweiten Weltkrieges etwas macht, das –<br />

wäre er erfolgreich gewesen – vermutlich die<br />

komplette deutsche Geschichte in ein anderes<br />

Licht gerückt hätte.<br />

Riskanter Staatsstreich<br />

1944: Operation Walküre ist ein von der Reichsregierung<br />

verabschiedeter Notfallplan, der in Kraft<br />

tritt, sollte die Kommunikation zu Hitler zusammenbrechen<br />

oder sein Tod eintreten. Um einen<br />

Putsch von innen heraus zu verhindern, beruft<br />

sich der Plan auf die Reservearmee, die auch<br />

weiterhin die politische Sicherheit Deutschlands<br />

aufrechterhalten soll. Es ist Stauffenberg, der die<br />

Lösung für einen Machtwandel in Deutschland<br />

nicht einfach in der Tötung des Führers sieht.<br />

Stattdessen will er die vorherrschenden Befehlsund<br />

Kommunikationsstrukturen ausnutzen, um<br />

sie gegen die Regierung einzusetzen. Der von<br />

General Friedrich Olbricht (Bill Nighy), Henning<br />

von Tresckow (Kenneth Branagh), Oberst<br />

Albrecht von Quirnheim (Christian Berkel) und<br />

ihm ausgetüftelte Plan sieht vor, Operation Walküre<br />

so zu überarbeiten, dass die Widerständler<br />

das Militär für ihren Putsch zweckentfremden<br />

können. Die Befehlsgewalt über die Reservearmee<br />

besitzt Generaloberst Friedrich Fromm<br />

(Tom Wilkinson), der nach dem Anschlag<br />

für die Verhaftung diverser Angehöriger<br />

der rechten Partei sorgen soll. Die<br />

Strategie scheint perfekt und muss nur<br />

noch in die Tat umgesetzt werden. Dafür muss<br />

Stauffenberg nahe genug an den Führer herankommen.<br />

Dank einfl ussreicher Verbündeter wird<br />

er zu Fromms Stabschef und erhält so Zugang<br />

zu den wichtigsten Lagebesprechungen in der<br />

Wolfsschanze. Daneben muss noch das nahezu<br />

unmögliche Unterfangen, Hitlers Unterschrift unter<br />

die neue Operation Walküre zu bekommen,<br />

verwirklicht werden. Doch die Zeichen stehen gut.<br />

Stauffenbergs Verkrüppelungen sind vertrauenerweckend<br />

und werden als Beweis seiner Opferbereitschaft<br />

für das Vaterland gewertet. Schließlich<br />

verlor er bei einem Afrikaeinsatz sein linkes Auge,<br />

seine ganze rechte und zwei Finger seiner linken<br />

Hand. Die Zweifel der Beteiligten des Widerstandes<br />

sind dennoch omnipräsent. Zu riskant ist der<br />

Sprengstoffanschlag, sind doch schon mehrere<br />

davon missglückt. Zu hoch wäre der Preis, sollten<br />

ihre Bemühungen ans Tageslicht kommen.<br />

Fakten vs. Unterhaltung<br />

Beruht ein Film auf historischen Fakten, hat er<br />

immer einen Nachteil: Die<br />

meisten Zuschauer wissen<br />

bereits vorher, wie<br />

er ausgeht. Deshalb<br />

liegt hier das dramatische<br />

Gewicht nicht auf<br />

einem verblüffenden<br />

Ende, sondern auf<br />

der Darstellung der ver-<br />

Die Ähnlichkeit ist verblüffend: Generaloberst<br />

Ludwig August Theodor<br />

Beck gespielt von Terence Stamp<br />

32


Blockbuster<br />

Film<br />

Ergreifender Augenblick: Der Widerstand<br />

zeigt Rückgrat. Allen voran Quirnheim (C.<br />

Berkel, r.) und Olbricht (B. Nighy, l.)<br />

Stauffenberg startete drei Attentatsversuche.<br />

Nur den letzten führte er vollends aus<br />

zwickten Situationen, in die die Figuren durch ihr<br />

mutiges Handeln und unvorhersehbare Ereignisse<br />

geraten. Welche Umstände führten dazu,<br />

dass nur ein Sprengsatz zum Zuge kam? Wie mag<br />

es wohl gewesen sein, als Stauffenberg die Dinge<br />

entglitten und er dennoch mit der scharfen<br />

Bombe in der Tasche an Hitlers Tisch getreten<br />

ist? Und was bewegte Friedrich Olbricht dazu,<br />

nicht wie vereinbart sofort die Truppen in Berlin<br />

zu mobilisieren? In Geschichtsbüchern sind es<br />

immer nur die Fakten, die losgelöst von jedem<br />

menschlichen Empfi nden zu abstrakt sind, um<br />

sie zu erfassen. Da ist das Medium Film weitaus<br />

näher an den Menschen, auch wenn es vieles zu<br />

sehr vereinfacht.<br />

Operation geglückt!<br />

Der Glaubwürdigkeit verschreibt sich auch das<br />

Bild, das durch seine hervorragenden Detailzeichnungen<br />

besticht. Die Waldaufnahmen vor der<br />

Wolfsschanze sprechen Bände, was visuelle Klarheit<br />

und Farbgebung angeht. Offensichtlich kam<br />

man hier vollends ohne Filter aus, denn außer natürlichen<br />

Lichteinfl üssen ist nichts weiter zu sehen.<br />

Während der Afrikaszene in den ersten Minuten<br />

werden durch die Hohlkörperexplosionen viele<br />

Staubpartikel in die Luft geschleudert und das<br />

Auge erkennt nahezu jede Einzelheit. Feine Details<br />

wie winzige Bartstoppeln in den Gesichtern<br />

der Soldaten sind hier Standard. Das Stürmen<br />

des Reichstags wirkt im Gegensatz zur sonstigen<br />

Farbgebung nahezu abstrakt. Unzählbar viele<br />

nationalsozialistische Flaggen stechen mit ihrem<br />

volltönigen Karminrot extrem ins Auge – Symbolismus<br />

pur sozusagen. Der Ton entspricht schlicht<br />

und ergreifend dem, was man unter<br />

Referenz versteht. Es ist<br />

schon schwierig genug,<br />

einer dramatischen<br />

Handlung, die hauptsächlich<br />

aus Dialogen<br />

besteht, mit Soundeffekten und dezent eingemischter<br />

Musik die gehörige Spannung zu verleihen.<br />

Was hier allerdings mit der durchgängigen<br />

Ausnutzung aller Satelliten für Hinter- und Vordergrundgeräusche<br />

erreicht wurde, ist wirklich<br />

bemerkenswert. Der Anfl ug des Führers erscheint<br />

fast wie ein expliziter Surround-Test, denn die Begleitfl<br />

ugzeuge rauschen von allen Seiten heran,<br />

vorbei und darüber hinweg. Wie präzise die Boxen<br />

angesteuert werden, zeigt u. a. die Kantinenszene<br />

bzw. der Unheil verkündende Weg Tresckows in<br />

das Büro von Oberst Brandt. Einschneidend wiederum<br />

die Explosion des Anschlags, die sowohl<br />

für die Attentäter als auch die Zielpersonen ein<br />

erschütternder Moment ist. Ebenso wie die inhaltliche<br />

Darstellung bewegt sich die Musik sehr stark<br />

im Rahmen, beschränkt sich maximal auf einen<br />

zeitgemäßen Bargesang oder hält sich dezent im<br />

Hintergrund auf. Neben der sehr gut abgemischten<br />

deutschen DTS-5.1-Spur empfehlen wir den englischen<br />

Lossless-Sound. In den ersten Minuten<br />

hält dieser ein längeres Stauffenberg-Zitat bereit,<br />

das von Tom Cruise auf Deutsch gesprochen wird.<br />

Ergreifende Ähnlichkeit<br />

Anhand des Bonusmaterials lässt sich schlussfolgern,<br />

mit welchem Enthusiasmus Bryan Singer<br />

seinen ersten Film verwirklichte, der auf wahren<br />

Begebenheiten beruht. Singer, der durch die „X-<br />

Men“-Comicverfi lmungen bekannt wurde, hatte<br />

schon bei früheren Filmprojekten wie „Der<br />

Schüler“ (mit Ian McKellen als emigrierter Nazi-<br />

Verbrecher) Erfahrungen mit kritischen Betrachtungen<br />

des Nationalsozialismus gesammelt. Für<br />

„Operation Walküre“ ließ er sich viel Zeit, um das<br />

Thema vorsichtig und vor allem richtig in einem<br />

Skript zu verarbeiten. Den Reifungsprozess greift<br />

er in zwei Audiokommentaren unter anderem<br />

mit seinen Autoren Christopher McQuarrie und<br />

Nathan Alexander auf. Das Gros des Extramaterials<br />

setzt sich mit der Vergangenheitsbewältigung<br />

auseinander. Der 114-minütige Beitrag „Das<br />

Vermächtnis des deutschen Widerstands“ erinnert<br />

dabei am ehesten an eine unliebsame Geschichtsstunde,<br />

weist aber gleichzeitig viel Faktenwissen<br />

auf. Durch das Berlin der 1940er Jahre führt<br />

der Enkel Stauffenbergs, Philipp von Schulthess,<br />

der im Film kurz als Handlanger Tresckows zu<br />

sehen ist.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Es fällt schwer, für die verlustbehaftete Komprimierung einen<br />

Punkt abzuziehen, der Thriller klingt einfach beeindruckend.<br />

Dynamik<br />

Visuell besticht „Operation Walküre“ durch makellose Schärfe.<br />

Das Ergebnis ist plastisch, ausgewogen, sehenswert.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Die Extras halten viel Wissenswertes bereit. Hauptsächlich geht<br />

es um die Authentizität der Ausstattung und des Skripts.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

2/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />

Visuell wie auch tonal brillant. Ein Bild-in-Bild-Beitrag mit<br />

vergleichendem Recherchematerial hätte hier Wunder gewirkt.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

4/4 2,5/3 1/3<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: So spannend kann Geschichte sein!<br />

„Operation Walküre“ ist ganz klare <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Referenz<br />

und macht dem Thriller-Genre alle Ehre.<br />

Major Remer (T. Kretschmann)<br />

zwischen den Befehlsfronten<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 33


Film<br />

Blockbuster<br />

Die geheimnisvolle Valentina (Natalya<br />

Rudakova) will nur noch eins: weg<br />

Transporter 3<br />

Action<br />

Filminhalt:<br />

FR 2008 Vertrieb: Universum<br />

Film Bildformat: 1 080p24<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />

Regie: Olivier Megaton<br />

Laufzeit: 104 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 27,95 Euro Start:<br />

5. Juni 2009<br />

Keine Sorge: Frank Martin behält<br />

auch in scheinbar ausweglosen<br />

Situationen einen kühlen Kopf<br />

Der ehemalige Elitesoldat Frank Martin<br />

(Jason Statham) kommt nicht zur Ruhe.<br />

Sein entspannter Alltag an der französischen<br />

Küste wird jäh unterbrochen, als ein schwer<br />

verletzter Freund mitsamt Auto in sein Haus<br />

kracht. Frank ruft dem Angeschossenen gegen<br />

dessen Willen einen Krankenwagen und macht<br />

anschließend eine überraschende Entdeckung:<br />

Im Auto befindet sich eine Frau (Natalya<br />

Rudakova). Sie weigert sich ebenfalls, aus dem<br />

Auto zu steigen, und verweist auf ein Armband:<br />

Entfernt sie sich mehr als 20 Meter vom<br />

Wagen, würde sie unweigerlich explodieren.<br />

Frank Martins Erkenntnis und Reaktion kommen<br />

zu spät. Mit Schrecken muss er mit ansehen,<br />

wie sein Freund samt Krankenwagen in einiger<br />

Entfernung zum Haus in die Luft fliegt. Zu<br />

diesem Zeitpunkt weiß Frank noch nicht, dass<br />

die Frau mit Namen Valentina die Tochter des<br />

ukrainischen Umweltministers ist, die von Jonas<br />

Johnson (Robert Knepper) entführt wurde, um<br />

eine offizielle Genehmigung für die Entsorgung<br />

von Giftmüll zu erpressen. Wenig später sitzt<br />

Frank Martin mit Valentina an Bord seines Wagens,<br />

trägt dasselbe explosive Schmuckstück<br />

wie sie und begibt sich auf eine Odyssee mit<br />

ungewissem Ausgang.<br />

Dies ist der Beginn einer Story, die eigentlich<br />

keine ist und die sich von einer actionreichen<br />

Szene zur nächsten hangelt – was allerdings<br />

kein Problem ist, denn Filme dieses Genres<br />

werden genauso gemacht und wollen<br />

auch nicht anders sein. Fans bekommen hier<br />

eine geballte Ladung Action sowie 104 Minuten<br />

Audi-Dauerwerbung pur. Dabei mutiert<br />

„Transporter 3“ an einigen Stellen zur Komödie,<br />

etwa dann, wenn Frank mühelos einem Dutzend<br />

Bösewichtern nur mit Kampfsport Paroli<br />

bietet, dabei einen halben Striptease hinlegt und<br />

ihm Valentina fasziniert wie amüsiert zugleich<br />

zusieht. Auch die kulinarischen Gespräche entbehren<br />

nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik.<br />

Wer den ersten und zweiten Teil gesehen<br />

hat, sollte zuschlagen, zumal „Transporter 3“<br />

eher an die Erfolge des Debütfi lms anknüpft<br />

und beste Samstagabendunterhaltung bietet.<br />

Fürs Auge<br />

Von Nahaufnahmen bis hin zu Panoramafahrten<br />

hat die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Transporter 3“ jede Menge<br />

zu bieten. Den gesamten Film über zeigen sich<br />

ein hoher Schärfegrad und eine Detailgenauigkeit,<br />

die aus den Bildern einen Augenschmaus<br />

werden lassen. Die Bitrate, die durchschnittlich<br />

bei 32 Megabit pro Sekunde liegt, unterstreicht<br />

die gute Bildqualität. Die Farbigkeit zeichnet sich<br />

durch eine gewisse Brillanz und Natürlichkeit<br />

aus, der Schwarzwert ist nahezu perfekt. Der<br />

Anblick wird lediglich durch eine leichte Filmkörnung<br />

getrübt, die man jedoch nach einer Weile<br />

übersieht. An einigen wenigen Stellen lässt die<br />

Schärfe nach, vor allem bei Fahrten in der Totalen,<br />

wie etwa in Minute 25, in der Frank in<br />

seinem Auto wie ein Pfeil durch die Landschaft<br />

rast, mit der Kamera vom nebenherfl iegenden<br />

Helikopter aus eingefangen. Unschärfen werden<br />

jedoch gelegentlich auch als Stilmittel benutzt,<br />

so zum Beispiel beim Blick des Widersachers<br />

durch das Fernglas in der elften Minute – eine<br />

Art Reminiszenz an die Unzulänglichkeiten des<br />

Auges gegenüber 1 080p.<br />

Der DTS-HD-Ton lastet dank einer sehr guten<br />

Abmischung alle Kanäle komplett aus und holt<br />

mit seinem räumlichen Klang die Szenerie regelrecht<br />

ins Wohnzimmer.<br />

Einziger Wermutstropfen: Das Bonusmaterial<br />

enttäuscht ein wenig. Trotz BD-Live-Feature hätten<br />

Extras wie Dokus zu den Visual Effects oder<br />

Stunts sowie das Making-of ruhig ebenfalls in<br />

HD sein können.<br />

FRANZISKA DRACHE<br />

Frank Martin (Jason Statham) und Jonas Johnson (Robert<br />

Knepper) sind Zwei die sich nichts schenken<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Der 5.1-Ton lässt weder bei actionreichen Szenen noch bei<br />

ruhigen Sequenzen an Räumlichkeit zu wünschen übrig.<br />

Dynamik<br />

Die Disc beschert <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Genießern dank gelungenem Transfer<br />

einen ungetrübten Abend.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 1,5/2 2/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Das BD-Live-Feature ermöglicht den Zugang zur Online-<br />

Community sowie Spielen und Movies.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

2/3 2/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />

Sowohl Bild- als auch Tonqualität bescheren ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>würdiges<br />

Erlebnis mit scharfen Momenten.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

4/4 2/3 1/3<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Dünne, aber rasante Story mit brillanten<br />

Bildern und bestem Sound. Wer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s und Action<br />

mag, wird diesen Film lieben.<br />

Bilder: Universum Film<br />

34


Blockbuster<br />

Film<br />

Bilder: Rainer Sturm, Irene Wyrsch/pixelio, Warner Home Video<br />

Tintenherz<br />

Fantasy-Abenteuer<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Warner<br />

Home Video Bildformat: VC-1,<br />

2.35 : 1 Tonformate: Dolby<br />

Digital 5.1, Dolby True HD 5.1<br />

(engl.) Datenrate Bild:<br />

18,4 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Regie: Iain Softley<br />

Laufzeit: 106 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 25,95 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Mortimer „Mo“ Folchart (Brendan Fraser)<br />

kann durch lautes Lesen Romanfiguren<br />

zum Leben erwecken. Jedes Mal wenn eine Figur<br />

dem Buch entsteigt, muss ein realer Mensch<br />

jedoch in der Geschichte verschwinden. Als er<br />

eines Tages seiner kleinen Tochter Meggie aus<br />

dem mystischen Werk „Tintenherz“ vorliest, stehen<br />

plötzlich der böse Capricorn (Andy Serkis)<br />

und seine Schergen sowie der Feuerjongleur<br />

Staubfinger (Paul Bettany) im Haus. Sie stehlen<br />

das Buch und Meggies Mutter Resa (Sienna<br />

Guillory) ist spurlos verschwunden. Mo glaubt,<br />

dass seine Frau in der Welt des Buches gefangen<br />

ist und sucht fortan verzweifelt nach einer<br />

weiteren Ausgabe. Jahre später stoßen er und<br />

die zwölfjährige Meggie in einem Antiquariat<br />

auf ein verstaubtes Exemplar. Gemeinsam mit<br />

einer bunten Truppe aus realen und fiktiven<br />

Verbündeten versuchen die beiden, Resa zu<br />

befreien.<br />

Buch vs. Film<br />

Cornelia Funkes „Tintenwelt“-Trilogie ist von<br />

den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken.<br />

Regisseur Iain Softley nahm sich mit Herzblut<br />

der Verfi lmung des ersten Buches „Tintenherz“<br />

an. Frühzeitig sicherte sich die Autorin anteilige<br />

Produktionsrechte, was zur Folge hat, dass<br />

Softleys Film ihren persönlichen Vorstellungen<br />

sehr nahe kommt. Vorrangig eine Abenteuergeschichte<br />

mit fantastischen Elementen,<br />

ist der FIlm dabei exzellent besetzt: Vor allem<br />

Andy Serkis („Der Herr der Ringe“) brilliert als<br />

Fiesling. Brendan Fraser, der Funke bereits während<br />

ihres Arbeitsprozesses am Buch als Vorbild<br />

für die Figur des Mo diente, spielt seine Rolle solide<br />

und lässt auch ernstere Züge nicht missen.<br />

Leseratten: Mo (Brendan Fraser) und Meggie (Eliza<br />

Hope Bennett) werden endlich fündig<br />

Herausragend ist allerdings Paul Bettany als<br />

Staubfi nger, der durch seine Trauer und innere<br />

Zerrissenheit der Verfi lmung ein gewisses Maß<br />

an überschaubarer Tragik verleiht. „Tintenherz“<br />

ist unterhaltsam und steht dem Buch zumindest<br />

in der Ausstattung in nichts nach. Allerdings<br />

belegt die Filmvariante jedoch auch dies:<br />

Nichts geht über die Macht der individuellen<br />

Fantasie. Denn obwohl der Film optisch und<br />

inhaltlich ansprechend ist, kann die Qualität der<br />

literarischen Vorlage nicht erreicht werden. Vor<br />

allem die Beziehungen zwischen den Figuren<br />

bleiben oberfl ächlich. Auch fallen – wie bei Literaturverfi<br />

lmungen üblich – einige Nebenhandlungsstränge<br />

der Komprimierung zum Opfer,<br />

was eingefl eischte Fans enttäuschen könnte.<br />

Dennoch funktioniert „Tintenherz“ als eigenständiger<br />

Film.<br />

Top und Flop<br />

Optisch fällt das Bild bis auf einen durchschnittlichen<br />

Schwarzwert allemal positiv auf.<br />

Gelegentlich gibt es jedoch Unschärfen zu<br />

bemängeln, die vermutlich einem nicht durchgängig<br />

fehlerfreien Transfer zu verdanken sind.<br />

Trotzdem ist der Film ein Augenschmaus, denn<br />

auch die Farbdarstellung ist realistisch, zudem<br />

wird eine große Detailfülle geboten. Die Spezialeffekte<br />

sind gut integriert, was man vor<br />

allem beim Showdown erleben kann, wenn<br />

der „Schatten“ seinen Auftritt hat. Beim Ton<br />

vermisst man vor allem eine gewisse Dynamik.<br />

Umgebungsgeräusche wirken zwar realistisch,<br />

aber auch bewegungsarm. Warner hat sich für<br />

einen deutschen Ton in Dolby Digital entschieden,<br />

hier wird daher zum englischen Original in<br />

Dolby True HD geraten. Neben BD-Live bietet<br />

„Tintenherz“ Extras in HD, allerdings hätte es hier<br />

ebenfalls ein wenig mehr sein dürfen. Neben dem<br />

Making-of und einer Fülle an entfallenen Szenen<br />

wird sich zumindest in einem gesonderten<br />

Beitrag näher mit dem Spannungsfeld zwischen<br />

Literatur und Film beschäftigt. Im letzten Feature<br />

liest Eliza Hope Bennett, Darstellerin der Meggie,<br />

ihre Lieblingspassage aus dem Buch, welche es<br />

nicht in den Film geschafft hat. Eine interessante<br />

Idee, dennoch ohne sonderlichen Mehrwert. Alles<br />

in allem eine adäquate Umsetzung, die Fans<br />

des Genres zufriedenstellen dürfte.<br />

DOMINIK LIEBSCH<br />

„Ich habe eine eigene Persönlichkeit!“ Staubfinger<br />

weist seinen literarischen Vater Fenoglio in die<br />

Schranken<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Der deutsche Ton in Dolby Digital erfüllt solide seinen Zweck,<br />

für Begeisterung sorgt er jedoch kaum.<br />

Mit ihm ist nicht zu spaßen:<br />

der machtgierige Capricorn<br />

(Andy Serkis)<br />

Dynamik<br />

Der nicht perfekte Transfer sorgt hier und da für kleinere<br />

Mängel. Sonst durchaus ansehnlich.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 1/2 1,5/2 2/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1,5/2 1/2 1/2 1/2<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Hochaufl ösung und BD-Live auf der einen Seite, mangelnder<br />

Umfang und Inhalt auf der anderen. Durchwachsen.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1/3 1,5/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Tolle Eff ekte und malerische Drehorte sorgen für Filmvergnügen.<br />

Referenz ist „Tintenherz“ aber noch lange nicht.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3,5/4 0,5/3 1/3<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: „Tintenherz“ erwacht nun auch im Heimkino<br />

zum Leben. Gelungenes Plädoyer für die Macht der<br />

Fantasie auf einer angemessenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 35


Film<br />

Spezial<br />

Konspirative Geheimbünde, der Heilige Gral und Antimaterie-Bomben – Bestsellerautor Dan Brown lässt seinen<br />

Romanhelden Robert Langdon die komplexesten Rätsel der Menschheit lösen. Zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung von<br />

„Sakrileg“ und der Kinofortsetzung „Illuminati“ folgt das BLU-RAY MAGAZIN den erleuchteten Thriller-Pfaden.<br />

Millionen verkaufter Bücher sowie zwei erfolgreiche<br />

Verfilmungen tragen inzwischen<br />

seinen Namen: Mit den Verschwörungsthrillern<br />

„Illuminati“ und „Sakrileg“ erlangte der amerikanische<br />

Autor Dan Brown vor einigen Jahren<br />

Weltruhm. Seitdem gilt er als Spezialist für kontroverse<br />

Spannungsliteratur, die wissenschaftliche<br />

und religiöse Themen kombiniert. Ein Feld, das<br />

genug Stoff für spektakuläre Romaninhalte bietet.<br />

Browns besonderes Augenmerk gilt dabei den<br />

Geheimbünden. Um deren vermeintliche Existenz<br />

spinnt der 45-Jährige komplexe Konspirationsszenarien.<br />

Wenn der römisch-katholische Orden<br />

Opus Dei das Mysterium des Heiligen Grals<br />

vor der Menschheit verbirgt oder die Gesellschaft<br />

der Illuminaten den Vatikan infiltriert, dann war<br />

Dan Brown am Werk. Dass jener sakrale Kontext<br />

Kritik hervorruft, darf als kalkulierte Methodik<br />

betrachtet werden. Was beschert schon mehr<br />

mediale Präsenz als die Aufmerksamkeit des<br />

Heiligen Stuhls? So zeigte sich die Führungsriege<br />

des Kirchenstaats bereits über „Sakrileg“ wenig<br />

begeistert. Besonders konservative Theologen<br />

unterstellten dem Roman maximale Ignoranz<br />

gegenüber dem Christentum und erklärten,<br />

vieles darin sei blanker Unsinn. Der heutige<br />

Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone forderte<br />

nach der Veröffentlichung obendrein<br />

den kompletten Boykott. „Lesen Sie<br />

es nicht und vor allem kaufen Sie<br />

es nicht.“ Viel mehr Werbung kann<br />

niemand für ein Buch machen.<br />

Licht ins Dunkel<br />

Sicherlich verbiegt Dan Brown<br />

viele historische Grundlagen. Jedoch<br />

kombiniert er geschickt Fakten<br />

und Fiktion. Angereichert mit<br />

kunstgeschichtlichen Details entstanden fesselnde<br />

Schmöker und dementsprechend bester<br />

Stoff für Hollywood. Die erste Adaption des<br />

Bestsellers übernahm der oscarprämierte Regie-<br />

Allrounder Ron Howard („A Beautiful Mind“), der<br />

die passenden Hochglanzbilder für das Opus<br />

Magna schuf. Außerdem verpfl ichtete Sony<br />

Pictures jede Menge bekannte Schauspieler, un-<br />

Bilder: Sony Pictures, Stock.xchng<br />

36


Spezial<br />

Film<br />

Das Konklave beginnt. Die Wahl des Papstes wird unter der<br />

Feder von Dan Brown ein fast apokalyptisches Ereignis<br />

ter anderem Tom Hanks für die Hauptrolle. Im<br />

Mai 2006 kam „The Da Vinci Code“ (Originaltitel)<br />

dann fristgerecht in die Kinos. Die Handlung<br />

des Films entspricht weitestgehend der Vorlage,<br />

von kleinen Abweichungen abgesehen. Im Zentrum<br />

des Geschehens steht Zeichenforscher<br />

Robert Langdon (Hanks), den eine Vortragsreise<br />

nach Paris führt. Nach der Veranstaltung übergibt<br />

ihm ein Polizist eine Fotografi e. Darauf abgebildet<br />

ist der Leichnam des rituell ermordeten<br />

Jacques Saunière, des Chefkurators des berühmten<br />

Louvre. Unversehens landet Langdon<br />

nachts in dem menschenleeren Museum. Offensichtlich<br />

hinterließ der Sterbende eine Botschaft,<br />

symbolisch verschlüsselt auf den Kunstwerken.<br />

Die Spur führt zu einem gefährlichen Geheimnis,<br />

welches den Glauben der katholischen Kirche<br />

in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Über<br />

den Wahrheitsgehalt des Kirchenkrimis lässt<br />

sich streiten, über den Erfolg des Films kaum.<br />

Rund 750 Millionen Dollar spielte der Thriller<br />

an den Kinokassen ein. Ob das erstaunliche Ergebnis<br />

indes an der Inszenierung lag, darf bezweifelt<br />

werden. Ziemlich zögerlich und phlegmatisch<br />

entwickelt Howard die Story. Bisweilen<br />

erinnert die „wilde“ Reise durch die Finsternis<br />

eher an einen langweiligen Spaziergang durch<br />

prunkvolle Museen. Sogar Darsteller wie Jean<br />

Reno („Léon – Der Profi ) oder Alfred Molina<br />

(„Spider-Man 2“) traben größtenteils lustlos<br />

durch die überbordenden Kulissen, immer darauf<br />

bedacht, möglichst nachdenklich auszusehen.<br />

Was als Buch gut funktioniert, weil fast jedes<br />

Kapitel mit einem griffi gen Cliffhanger endet,<br />

scheitert in der Leinwandadaption. Immerhin ist<br />

„The Da Vinci Code – Sakrileg“ aufgrund der visuell<br />

ausgefeilten Präsentation einen Blick wert.<br />

Vor allem für jene, die den Roman nicht gelesen<br />

haben. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> besteht seit Kurzem die Möglichkeit,<br />

das Versäumnis nachzuholen (siehe Test<br />

auf der nächsten Seite). Alternativ besteht die<br />

Option, die bessere Fortsetzung direkt im Lichtspielhaus<br />

zu sehen.<br />

Rauch und Schwefel<br />

Eigentlich war „Illuminati“ (Originaltitel: „Angels<br />

And Demons“) der Vorgänger von „Sakrileg“. Weil<br />

die Kinoauswertung aber in umgekehrter Reihenfolge<br />

ausfi el, drehten die Macher die zeitliche Abfolge<br />

schlicht um. Zwei Nebensätze à la „Sie sind<br />

schon einmal ...“ später und diese Schwierigkeit<br />

ist gelöst. Erneut muss Robert Langdon (weiterhin<br />

Hanks) innerhalb einer Nacht eine uralte Geheimorganisation<br />

aufhalten. Genau genommen<br />

bleiben ihm nur vier Stunden. Irgendwo unter<br />

dem geweihten Boden<br />

des Vatikans tickt nämlich<br />

eine hochexplosive<br />

Antimaterie-Bombe, die<br />

aus dem Schweizer Partikelbeschleuniger-Laboratorium<br />

CERN stammt.<br />

Verantwortlich für die<br />

Tat scheint der Geheimbund<br />

der Illuminaten zu<br />

sein. Gleichzeitig steht<br />

der Kirchenstaat vor<br />

weiteren Problemen: Im Inneren<br />

der Sixtinischen Kapelle beginnt gerade das Konklave,<br />

die Wahl eines Nachfolgers für den kürzlich<br />

verstorbenen Papst. Vier Kardinäle, ausgerechnet<br />

die aussichtsreichsten Kandidaten („Il preferiti“),<br />

wurden überdies entführt und die Illuminati drohen,<br />

jede Stunde einen Geistlichen zu exekutieren.<br />

Die Zeit drängt, weshalb der verantwortliche<br />

Kommandant Ernesto Olivetti<br />

(Pierfrancesco Favino) den Spezialisten<br />

Langdon um Hilfe bittet. Ebenfalls vor Ort:<br />

die CERN-Wissenschaftlerin Vittoria Vetra<br />

(Ayelet Zurer). Das Trio begibt sich auf<br />

eine rasante Schnitzeljagd durch die heilige<br />

Enklave Roms. Auf den Spuren von<br />

Galileos geheimem „Pfad der Erleuchtung“<br />

suchen sie den Treffpunkt der Illuminaten<br />

– wenn sie versagen, endet<br />

die Geschichte des Heiligen Stuhls in<br />

Feuer, Rauch und Schwefel.<br />

Apokalyptisches Szenario<br />

Verantwortlich für diese Fortsetzung<br />

waren die gleichen Personen wie<br />

bei „Sakrileg“. Ron Howard schwang<br />

ein zweites Mal das Regiezepter, Autor<br />

Akiva Goldsman schrieb erneut am Drehbuch.<br />

Positiverweise gelang diesmal eine<br />

schwungvollere Umsetzung. Dafür nahm<br />

Howard sogar rudimentäre Veränderungen<br />

am Roman in Kauf. Verschiedene Figuren<br />

wurden umbenannt und das Ende variiert.<br />

Den schmierigen BBC-Reporter aus<br />

der Vorlage oder das Langdon/Vetra-Techtelmechtel<br />

sucht der Zuschauer im Film<br />

vergebens. Eine Drehgenehmigung im<br />

Vatikan erhielt die Crew leider nicht. Stattdessen<br />

wurden die Kulissen weitestgehend<br />

im Studio nachgebaut. Keine Sorge, „Illuminati“<br />

funktioniert trotzdem als spannende<br />

Hatz durch historische Bauten. Das liegt<br />

einerseits an der guten Besetzung (u. a. mit<br />

Ewan McGregor („Trainspotting“) sowie Armin<br />

Mueller-Stahl), andererseits an der fast<br />

apokalyptischen Grundstimmung. Abgesehen<br />

von manch dramaturgischer Verschnaufpause<br />

steigert die „Sakrileg“-Fortsetzung das Tempo<br />

während der Verfolgungsjagd stetig. Nur kurz vor<br />

Schluss geht dem Such-und-Find-Vehikel aber<br />

doch die Puste aus. Die Geschichte schlägt einen<br />

Haken zu viel. Vorsicht Spoiler! Wenn der<br />

Himmel in apokalyptischen Farben brennt und<br />

Camerlengo per Fallschirm dem Boden entgegensegelt,<br />

gerät der Film beinahe zur Farce.<br />

Zumindest optisch ist der CGI-Shot grenzwertig.<br />

Im Buch rettet übrigens Langdon den Tag. Spoiler<br />

Ende! Tom Hanks spielt seine Rolle diesmal<br />

süffi santer, was den Charakter weniger steif und<br />

seine Handlungen nachvollziehbarer macht. Die<br />

eigentliche Geschichte von Dan Brown wirkt<br />

drastisch an den Haaren herbeigezogen. Apropos<br />

drastisch: Einige Momente, wie die Verbrennung<br />

eines Menschen in Großaufnahme, sind<br />

doch recht harsch inszeniert. Nichtsdestotrotz<br />

wird der Zuschauer gut unterhalten. Unser Tipp<br />

lautet: Nicht logisch nachdenken, sondern mitreißen<br />

lassen! Wer nach „Sakrileg“ und „Illuminati“<br />

auf einen weiteren literarischen Teil wartet,<br />

muss sich bis September gedulden. Dann erscheint<br />

mit „The Lost Symbol“ das dritte Robert-<br />

Langdon-Abenteuer, zunächst aber wohl nur in<br />

englischer Sprache. Für die Verfi lmung von „Das<br />

verlorene Symbol“ laufen bereits Planungen. Bis<br />

dahin darf auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sowie im Kino gerätselt<br />

werden.<br />

MARIO HESS<br />

Auf dem Pfad der Erleuchtung hinterlassen<br />

die Illuminati eine Todesspur<br />

In „Sakrileg“ entziffert Hanks das Geheimnis<br />

des Heiligen Grals<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 37


Film<br />

Spezial<br />

Die Lösung des Rätsels steht an<br />

der Tafel und Ian McKellen kennt<br />

sie<br />

Thriller<br />

Seine Vortragsreise nach Frankreich hat sich Robert Langdon<br />

sicher anders vorgestellt<br />

S<br />

ymbolforscher<br />

Robert Langdon sucht<br />

nach dem Heiligen Gral und findet<br />

stattdessen den letzten Nachfahren von<br />

Jesus Christus. Kontroverses Thema, konventionelle<br />

Umsetzung. Knapp drei Stunden<br />

tauschen die Darsteller meist ehrfurchtsvolle<br />

Dialoge oder bedeutungsschwangere Blicke<br />

aus. Die pompöse Optik täuscht leider nur<br />

selten über das gemächliche Erzähltempo<br />

hinweg. Eine opulent ausgestattete, leider<br />

ziemlich spannungsarme Mystery-Ödnis<br />

ohne cineastischen Heiligenschein. Die<br />

vorliegende Extended Version auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc bietet 24 zusätzliche Minuten. Insbesondere<br />

bei Rückblenden und bei Szenen<br />

mit Bischof Aringarosa wurden Elemente<br />

hinzugefügt. Saunières Sterben ist expliziter<br />

dargestellt, ein paar Dialoge sind ausgeweitet.<br />

Häufig handelt es sich aber bloß um Sekunden<br />

oder für die Handlung unwichtiges<br />

Material. Der Film besitzt ein leicht körniges,<br />

sehr dunkles Bild mit gutem Schwarzwert.<br />

Der Schärfegrad ist ordentlich, viele Details<br />

werden aber von der anhaltenden Finsternis<br />

geschluckt. Prinzipiell liegt ein milder Weichzeichner<br />

über den nächtlichen Aufnahmen.<br />

Rückblenden erscheinen hingegen schummrig<br />

mit graublauer, rauschender Optik. Wuchtiger,<br />

sehr tiefer sowie harter Klang untermalt<br />

das atmosphärische Szenario. Der stimmige<br />

Dolby-True-HD-5.1-Mix wird bestimmt durch<br />

den mystisch-monumentalen Score von<br />

Sakrileg<br />

Hans Zimmer, wobei hauptsächlich die frontalen<br />

Lautsprecher arbeiten. Bisweilen fehlt<br />

den Surround-Effekten der nötige Feinschliff.<br />

An umfangreichem Bonusmaterial mangelt<br />

es hingegen nicht. Die zweite Scheibe<br />

der Extended Version enthält fast drei<br />

Stunden Hintergrundinformationen zur<br />

Entstehung, meist sogar in High Definition:<br />

Interviews, Set-Berichte, Fotos, Schauspielerporträts,<br />

Musikdetails und zahlreiche<br />

Making-of-Szenen. Besonderes Augenmerk<br />

verdienen die Abhandlungen über die visuellen<br />

Effekte bzw. das Designkonzept<br />

inklusive Herstellung der Requisiten. Der<br />

obligatorische Regiekommentar erläutert die<br />

erweiterten Szenen. Ebenfalls originell: das<br />

überdurchschnittliche Bild-in-Bild-Feature<br />

„Entschlüsseln Sie den Code“. Verschiedene<br />

Icons auf einer oben angebrachten Leiste<br />

symbolisieren alternatives Zusatzmaterial.<br />

Auf Knopfdruck erscheinen kurze Doku-<br />

Einblicke oder Storyboard-Zeichnungen.<br />

Unglücklicherweise verdeckt der Rahmen<br />

permanent einen Teil der bewegten Bilder.<br />

Passend zum Start der Fortsetzung<br />

integrierte Sony Pictures per BD-Live-Modus<br />

exklusives Material zu „Illuminati“ sowie eine<br />

„CineChat“-Funktion. Wer mag, darf während<br />

des Films via Internet mitreden. Ohne normale<br />

Tastatur an der PS3 oder Umleitung<br />

zum PC gerät dieses Feature aber zum SMS-<br />

Daumenquäler.<br />

Rate mal, wer hinter dir steht! Robert Langdon (Tom Hanks) und<br />

Sophie Neveu (Audrey Tautou) vor dem berühmtesten Bild der Welt<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

US 2006 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

24,8 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,3 Mbps Regie: Ron Howard<br />

Laufzeit: 174 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 26 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Hauptsächlich wummert der dramatische Score durch die<br />

Lautsprecher. Es mangelt dem 5.1-Mix etwas an Präzision.<br />

Dynamik<br />

Die matt-dunkle Atmosphäre verschluckt einige Details.<br />

Trotzdem eine generell ordentliche Optik.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 1,5/2 1/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1,5/2 1,5/2 1,5/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 9/10<br />

Knapp drei Stunden teilweise exklusives Making-of-Material in<br />

High Defi nition. Noch Fragen?<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 3/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Viele HD-Extras, „CineChat“ und ein tolles Bild-in-Bild-Feature<br />

machen die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zur Vorzeige-Disc.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 1/3 2,5/3<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Mäßig geheimnisvolles Hochglanzkino für Verschwörungstheoretiker<br />

und Buchverweigerer. Sämtliche<br />

Rätsel enthüllt das umfangreiche HD-Bonusmaterial.<br />

Thriller<br />

Filminhalt:<br />

US 2009 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Regie: Ron Howard<br />

Darsteller: Tom Hanks, Ayelet<br />

Zurer, Ewan McGregor, Armin<br />

Mueller-Stahl Laufzeit:<br />

138 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Start: bereits im Kino<br />

Internet: www.sonypictures.<br />

de/landing/illuminati<br />

Kurzfazit: Mysteriöse Schnitzeljagd durch den<br />

Vatikan. Deutlich straffer inszeniert und spannender<br />

als der Vorgänger.<br />

Bilder: Philip Scalia, Sony Pictures, Stock.xchng<br />

38


Spezial<br />

Film<br />

Dan Browns Bibliothek (Auszug)<br />

Fünfmal Hochspannung aus der Feder des amerikanischen Bestsellerautors. Empfehlenswerte Unterhaltung für Fans von Thrillern.<br />

*<br />

Diabolus<br />

Ein Computervirus infi<br />

ltriert das Datenbanksystem<br />

des Geheimdiensts<br />

NSA. Parallel versuchen<br />

zwei Mitarbeiter, die Katastrophe<br />

zu verhindern.<br />

Kryptografi e-Thriller um<br />

Codes und Killer.<br />

Originaltitel:<br />

Digital Fortress<br />

Erscheinungsdatum:<br />

US 1998/DE 2003<br />

Illuminati<br />

Die Antimaterie-Bombe<br />

eines Geheimbunds soll<br />

den Vatikan während des<br />

Konklaves zerstören. Symbolforscher<br />

Robert Langdon<br />

muss den Tag und die<br />

katholische Kirche retten.<br />

Erster Langdon-Thriller.<br />

Originaltitel:<br />

Angels And Demons<br />

Erscheinungsdatum:<br />

US 2000/DE 2003<br />

Meteor<br />

Eine Mitarbeiterin des<br />

militärischen Nachrichtendiensts<br />

gerät in ein<br />

Komplott um kommerzielle<br />

Raumfahrt und die<br />

anstehende Wahl des US-<br />

Präsidenten. Wissenschaft<br />

triff t Politikthriller.<br />

Originaltitel:<br />

Deception Point<br />

Erscheinungsdatum:<br />

US 2001/DE 2003<br />

Sakrileg<br />

Ein Mord im Louvre führt<br />

auf die Spur des Heiligen<br />

Grals und des Geheimbunds<br />

Opus Dei. Zweiter<br />

Auftritt von Harvard-Professor<br />

Robert Langdon,<br />

der erneut mit der Kirche<br />

aneinandergerät.<br />

Originaltitel:<br />

The Da Vinci Code<br />

Erscheinungsdatum:<br />

US 2003/DE 2004<br />

Das verlorene<br />

Symbol<br />

Der dritte Band um Robert<br />

Langdon spielt erstmals<br />

in den USA. Innerhalb von<br />

zwölf Stunden muss der<br />

Professor eines der großen<br />

Freimaurer-Rätsel lösen.<br />

Viel Erfolg.<br />

Originaltitel:<br />

The Lost Symbol<br />

Erscheinungsdatum:<br />

2009<br />

* noch kein Cover vorhanden<br />

Abenteuer<br />

Filminhalt:<br />

Kurzbiografie<br />

Thriller-Autor Dan Brown ist<br />

heute einer der meistgelesenen<br />

Erzähler des Genres.<br />

Der 1964 geborene Amerikaner<br />

arbeitete u. a. als Lehrer, bevor<br />

er Romane schrieb.<br />

In „Illuminati“ tauchte der<br />

nonchalant-intellektueller<br />

Charakter R. Langdon auf.<br />

Inzwischen steht fest: Dem<br />

charmanten Symbolforscher<br />

offenbart sich in seinem<br />

dritten Auftritt das Rätsel<br />

einer Freimaurerloge.<br />

CA 2009 Vertrieb: Eurovideo<br />

Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 26 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />

Paolo Barzman Laufzeit:<br />

172 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 22 Euro Start: erhältlich<br />

I<br />

rgendwie<br />

Scriptum –<br />

Der letzte Tempelritter<br />

geben wir Hauptdarstellerin<br />

Mira Sorvino sicherlich Recht, wenn sie<br />

im Making-of behauptet, dass die Verfilmung<br />

des Romans von Raymond Khoury<br />

als Kinofilm wahrscheinlich 200 Millionen<br />

Dollar verschlungen hätte. Also wurde aus<br />

dem Werk lediglich ein vergleichsweise<br />

preiswerter TV-Zweiteiler. Das schlägt sich<br />

visuell wie inhaltlich nieder. Zwischen<br />

entschärften Actionsequenzen müssen<br />

die Darsteller oft und lange über ein<br />

verschwundenes Artefakt sinnieren - den<br />

Schlüssel zum allerletzten Geheimnis der<br />

Templer. Die Archäologin Tess Chaymkin<br />

(Sorvino) ist zufällig anwesend, als vier<br />

maskierte Reiter das historische Holzkästchen<br />

aus einer Ausstellung kostbarer<br />

Vatikanschätze in New York entwenden.<br />

Gemeinsam mit FBI-<strong>Age</strong>nt Sean Daly<br />

gerät sie in den Sog der Verschwörung.<br />

Glaubensfragen, Exkursionen, verschlüsselte<br />

Rätsel um das Evangelium Jesus<br />

Christus – unverkennbar bedient sich die<br />

Geschichte bei „Sakrileg“ und ähnlichen<br />

Vorlagen. Von der Story her eine eher<br />

ruhige Angelegenheit, die nur der Gastauftritt<br />

Omar Sharifs veredelt. Abgesehen von<br />

stark rauschenden Rückblenden verfügt<br />

die Disc über eine sehr solide Optik: gute<br />

Kantenschärfe, angenehme Farbwiedergabe.<br />

Exzellent in Szene gesetzt wurde<br />

insbesondere die stürmische Schiffsreise.<br />

Für einen Fernsehfilm beachtlich. Die<br />

Surround-Kanäle beansprucht „The Last<br />

Templar“ (Originaltitel) hingegen kaum,<br />

sodass nur gelegentlich der Wind durch<br />

die hinteren Boxenreihen pfeift. Außer<br />

dem bereits erwähnten Set-Bericht<br />

(21 : 20 Minuten, SD) existiert bloß ein<br />

textlastiges BD-Live-Feature.<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Aufatmen im Vatikan! „Scriptum“ ist keine<br />

Offenbarung, sondern ein müdes Mystery-Abenteuer.<br />

Für eine TV-Produktion allerdings eine annehmbare Disc.<br />

„Nein, wir rücken das Buch von Dan<br />

Brown nicht raus. Niemals!“<br />

Was verbirgt<br />

Monsignore De<br />

Angelis (Victor<br />

Garber)?<br />

Mein großer, starker FBI-<strong>Age</strong>nt!<br />

Mira Sorvino hat ihren Held in<br />

„Scriptum“ gefunden<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 39


Film<br />

Anspruch<br />

Der seltsame Fall des<br />

Benjamin Button<br />

Bildreferenz<br />

Der seltsame Fall des Benjamin Button<br />

Mit seinem jüngsten Meisterwerk zog Regie-Visionär David Fincher alle Register seiner Zunft – und schuf eines<br />

der außergewöhnlichsten Dramen der Moderne. Warner bringt den oscarprämierten Film „Der seltsame Fall des<br />

Benjamin Button“ auf einer zeitlosen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in die Läden.<br />

Drama/Romanze<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Warner<br />

Home Video Bildformat: VC-1,<br />

2.40 : 1 Tonformate: Dolby<br />

Digital 5.1, Dolby True HD 5.1<br />

(engl.) Datenrate Bild:<br />

28 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Regie: David Fincher<br />

Laufzeit: 165 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 27,99 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Die außergewöhnliche Lebensgeschichte<br />

und das verhängnisvolle Schicksal von<br />

Benjamin Button (Brad Pitt) beginnt 1918 im<br />

Süden Amerikas. Die Mutter stirbt bei der Geburt<br />

und sein Vater (Jason Flemyng), ein erfolgreicher<br />

Geschäftsmann, legt den Sohn vor den Türen<br />

eines Altenpflegeheims ab. Benjamin ist nämlich<br />

nicht wie andere Kinder, in seinem Äußeren und<br />

seinen Leiden entspricht er einem 80-Jährigen.<br />

Lediglich im Geiste und in seiner Körpergröße ist<br />

er ein Säugling. Die Pflegerin Queenie (Taraji P.<br />

Henson) nimmt ihn trotzdem in ihre Obhut und<br />

zieht das Kind mit unabdingbarer Liebe auf. Im<br />

Verlauf seiner Kindheit altert Benjamin rückwärts<br />

und verjüngt sich. In Daisy (Cate Blanchett), der<br />

Enkelin einer Heimbewohnerin, findet er eine<br />

kindgerechte Spielgefährtin und zwischen den<br />

beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft.<br />

Von Abenteuerlust getrieben, verlässt Benjamin<br />

schon bald seine Heimat und beginnt, auf dem<br />

Schiff von Kapitän Mike (Jared Harris) zu arbeiten<br />

und ferne Länder zu bereisen. Dabei sieht<br />

er allerlei Gefahren ins Auge und trifft Menschen<br />

verschiedenen Naturells. Nach Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs kehrt er nach New Orleans zurück<br />

und verliebt sich unsterblich in die körperlich<br />

mittlerweile gleichaltrige Daisy. Den beiden sind<br />

allerdings nur wenige glückliche Jahre vergönnt,<br />

denn während seine Geliebte altert, entwickelt<br />

sich Benjamin mehr und mehr zu dem Jungen,<br />

der er nie sein konnte.<br />

Nicht verfilmbar?<br />

F. Scott Fitzgeralds erfolgreiche Kurzgeschichte<br />

„The Curious Case Of Benjamin Button“ (1922)<br />

galt lange als unverfi lmbar. Schließlich nahm<br />

sich der aus der Musikclip-Branche kommende<br />

David Fincher der Aufgabe an. Jener erwies sich<br />

im Nachhinein als perfekt geeignet, veredelte<br />

er doch in „Der seltsame Fall des Benjamin<br />

Button“ sämtliches Talent und inszenierte eine<br />

stimmige, meisterhaft panoramaartig entworfene<br />

Erzählung. Sein Geschick im Umgang mit<br />

mysteriösen, fantastischen Stoffen („Alien 3“,<br />

„The Game“) verknüpfte er mit seiner Detailversessenheit<br />

und dem Talent, alte Zeiten wieder<br />

realistisch ins Leben zu rufen („Zodiac“). Und<br />

so führt er auch hier seine handwerklichen<br />

Qualitäten virtuos zusammen: Mit begnadeten<br />

CGI-Künstlern entwarf er trotz gigantischer Laufzeit<br />

weniger ein „klassisches“ Epos als vielmehr<br />

eine ausdauernde und bizarre Parabel über das<br />

Menschsein und die begrenzte Lebenszeit, die<br />

zur Erfüllung der Träume verbleibt. Ein Film, der<br />

oft todtraurig und tragisch, manchmal aber auch<br />

zum Lachen komisch ist. Inhaltlich fi nden sich<br />

Parallelen zu F. F. Coppolas jüngstem Mystery-<br />

Drama „Jugend ohne Jugend“ oder auch Robert<br />

Zemeckis‘ „Forrest Gump“. Drehbuchautor Eric<br />

Roth erwies sich nämlich auch für Letzteren als<br />

produktiver Schreiberling: In „Benjamin Button“<br />

gibt es ebenfalls zu Beginn eine Szene, in der<br />

der Protagonist sich von körperlichen Zwängen<br />

zu befreien versucht, um das Laufen zu<br />

erlernen. Dennoch erweist sich Finchers groß<br />

angelegtes Projekt als außergewöhnliches und<br />

Bilder: iStockphoto/Gordan 1, kenpho, Stock.xchng, Warner Home Video<br />

40


Die Bonusdisc<br />

(komplett in H D)<br />

Erstes Trimester:<br />

* Einleitung (4 Minuten)<br />

* Entwicklung und Vorproduktion<br />

(28 Minuten)<br />

* Die Location-Scouts (12 Minuten)<br />

* Storyboard-Galerie<br />

* Galerie zur Ausstattung<br />

Zweites Trimester:<br />

* Die Produktion Teil eins (26 Minuten)<br />

und Teil zwei (29 Minuten)<br />

* Das Kostüm-Design (7 Minuten)<br />

* Galerie der Kostüme<br />

Drittes Trimester:<br />

* Die Spezialeffekte: „Das Performance Capture<br />

Verfahren“ (8 min), „Benjamin“ (17 Minuten),<br />

„Die Verjüngung“ (6 Minuten), „Die Chelsea“ (9 Minuten),<br />

„Die simulierte Welt“ (13 Minuten)<br />

* Der Ton (16 Minuten)<br />

* Interview mit dem Komponisten Alexandre<br />

Desplat (15 Minuten)<br />

Die Geburt:<br />

* Die Premiere (4 Minuten)<br />

* Die Produktionsgalerie (16 Minuten)<br />

Das Leben des<br />

Benjamin Button<br />

Anspruch<br />

Film<br />

Trailer-Galerie:<br />

* Trailer 1A (2 Minuten) und Trailer 2A (3 Minuten)<br />

Benjamin wächst als Kind in einem Heim für Pflegebedürftige unter<br />

Senioren auf. Nach Jahren auf See kehrt er als junger Mann wieder in<br />

seine Heimat New Orleans zurück, um schon bald mit seiner Jugendliebe<br />

einige wenige Jahre des Glücks erleben zu dürfen<br />

eigenständiges Produkt. Mit Cate Blanchett<br />

(„Babel“) und Brad Pitt, der nach „Sieben“ und<br />

„Fight Club“ schon zum dritten Mal mit Fincher<br />

arbeitete, ist auch dieses Werk hochkarätig besetzt.<br />

Drei Oscars – Szenenbild, Make-up und<br />

visuelle Effekte – waren der Lohn für die aufwendige,<br />

frei adaptierte Literaturverfi lmung.<br />

Sepia-Look<br />

Somit ist der Streifen optisch allemal ein absoluter<br />

Hingucker. Um Zeitabschnitte farblich zu<br />

differenzieren, wurden verstärkt Farbfi lter angewandt.<br />

Das Krankenhaus, in dem sich Daisy kurz<br />

vor ihrem Tod befi ndet, wirkt steril und kühl, die<br />

in großfl ächigen Rückblenden angelegte Haupthandlung<br />

besticht durch warme und teils düstere<br />

Sepia-Farbgebung. Ein eindrucksvoller Schwarzwert<br />

erzeugt zusammen mit einem stilistisch<br />

überbordenden Kontrast viele dunkle Flächen<br />

und verleiht im Gegenzug den Konturen eine<br />

hervorragende Kantenschärfe. Kleinste Details<br />

sind aufgrund der grandiosen Schärfe stets bestens<br />

zu erkennen. Eine minimale Filmkörnung<br />

ist dauerhaft vertreten. Jedes Standbild gleicht<br />

Benjamin (B. Pitt) und<br />

Daisy(C. Blanchett)<br />

treffen sich in der Mitte<br />

ihres Lebens wieder<br />

für sich betrachtet oft einem wunderschönen<br />

Gemälde, egal ob eine verschneite Großstadtallee<br />

(71. Minute) oder eine Kamerafahrt entlang<br />

einer Landstraße bei Gewitterstimmung<br />

(130. Minute).<br />

Klangliche Vielfalt<br />

Bereits in der zehnten Minute beeindrucken<br />

zahlreiche Umgebungsgeräusche während eines<br />

Feuerwerks. „Trotz“ des deutschen Dolby-Digital-<br />

Tons erweist sich der Mix als perfekt abgemischt<br />

und räumlich absolut zufriedenstellend. Der oft<br />

melancholisch-fragile Score des französischen<br />

Pianisten Alexandre Desplat („Der bunte Schleier“)<br />

wechselt sich mit größtenteils sanften Streichern<br />

ab und übertönt nie das Geschehen. Dennoch<br />

ist er stets präsent und weiß die Handlung<br />

passend zu unterfüttern. Das amerikanische<br />

Original ist noch dynamischer und gestaltet sich<br />

insgesamt lebendiger. Dennoch ist „Benjamin<br />

Button“ ein detailreicher Genuss, vor allem Umgebungsgeräusche<br />

wie prasselnder Regen sind<br />

hier hervorzuheben. Mit dem Angriff eines U-<br />

Bootes auf den Kutter „Chelsea“ wird auch in<br />

actionreicheren Sequenzen Realismus geboten:<br />

Die Schüsse fl iegen und knallen dem Zuschauer<br />

aus den Rohren direkt um die Ohren (78. Minute).<br />

In drei „Trimester“ unterteilt, widmen sich<br />

zahlreiche Featurettes, Produktionsmitschnitte<br />

und Bildergalerien den verschiedenen Stadien<br />

der Filmentstehung.<br />

DOMINIK LIEBSCH<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Glasklare Abmischung und realistische Klangkulissen; das<br />

Original ist noch etwas feinfühliger.<br />

Dynamik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan, was willst du mehr? Lediglich der als Stilmittel<br />

angedachte hohe Kontrast mindert hier und da das Referenzbild.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 1,5/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

Interaktivität würde hier zur Unsterblichkeit verhelfen – ohne<br />

diese gestalten sich die Boni jedoch ebenfalls prächtig.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 3/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />

Im Heimkino sollte die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf jeden Fall zum Standardrepertoire<br />

gehören. Mit kleineren Abstrichen ein großer Wurf.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3,5/4 1,5/3 1/3<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Mal ehrlich: War von David Fincher anderes<br />

zu erwarten? Film und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gehören zu den<br />

Highlights in diesem Sommer.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 41


Film<br />

Anspruch<br />

Ben und Emily kommen sich näher – doch beide verbindet ein geheimnisvolles Schicksal<br />

Sieben Leben<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Home Ent. Bildformat:<br />

MPEG-4, 2.40 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

Datenrate Bild: 32,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,4 Mbps<br />

Regie: Gabriele Muccino<br />

Laufzeit: 123 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 25,99 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Ben Thomas (Will Smith) fühlt sich aus<br />

irgendeinem Grund dazu berufen, sieben<br />

fremden und in irgendeiner Art bedürftigen<br />

Menschen zu helfen. Er ist sichtlich von<br />

Selbstzweifeln geplagt und scheint ein schicksalhaftes<br />

Geheimnis zu hüten. Ben bricht auf<br />

der Suche nach Wiedergutmachung<br />

zu einer außergewöhnlichen<br />

Reise auf,<br />

an deren Ende sich sein<br />

Leben und das von sieben<br />

anderen für immer<br />

verändern wird.<br />

Das Team von „Das<br />

Streben nach<br />

Glück“ liefert<br />

mit „Sieben<br />

Leben“ erneut eine emotionale Geschichte,<br />

die bereits im Trailer für Neugierde sorgte.<br />

Auch im Film selbst bleibt lange Zeit unklar,<br />

worum genau sich die Handlung dreht und<br />

wieso Ben Thomas darauf bedacht ist, sieben<br />

Fremden zu helfen. Darstellerisch beweist<br />

Will Smith ein weiteres Mal, dass er nicht nur<br />

überzeugende Actionhelden verkörpern kann,<br />

sondern auch mit komplexeren Charakteren<br />

zurechtkommt. Das einzige Problem, das der<br />

Film hat und durch das er insgesamt ein wenig<br />

an Kraft verliert, ist der zu stark dominierende<br />

Liebespart ab circa der Hälfte der Story. Dadurch<br />

wird der spannenden Geschichte etwas<br />

an Fahrt genommen. Dennoch ist der dramaturgische<br />

Aufbau gelungen und endet in einer<br />

mitreißenden Aufl ösung, die zwar nicht für<br />

extreme Überraschungsmomente sorgt, dafür<br />

aber einen runden Abschluss bildet.<br />

Gedämpfte Freude<br />

Leider erreicht die Disc kein sehr hohes Qualitätsniveau.<br />

Die Schärfe ist zwar gut, lässt<br />

aber das letzte Quäntchen Durchzeichnung<br />

vermissen. So wirken manche Einstellungen<br />

etwas weich, die Farbgebung ist recht warm<br />

und zeigt oft bräunlich gelbe Töne. Dank eines<br />

guten Schwarzwertes präsentiert sich der Film<br />

auch bei dunklen Aufnahmen mit vielen<br />

Details. Auffällig ist, dass es immer wieder<br />

Dramen wie „Sieben Leben“ sind,<br />

die vergleichbare Merkmale mit sich<br />

bringen. Obwohl sich die stilistischen<br />

Eingriffe in Grenzen halten, könnte vor<br />

allem schärfetechnisch<br />

mehr geboten<br />

werden.<br />

Der Ton kann<br />

trotz unkomprimierter<br />

Dolby-True-HD-Spur nur bedingt<br />

gefallen. Dies wird aber schon durch das eher<br />

ruhige Genre begünstigt. Immerhin können<br />

die dominante Musik und der gefühlsbetonte<br />

Score für dynamische Momente sorgen.<br />

Die Extras beinhalten neben einem Audiokommentar<br />

u. a. sieben kurze Zusammenschnitte<br />

von Interviews, in denen das Geheimnis<br />

um die Idee für die Geschichte gelüftet<br />

wird. Entfallene Szenen und weitere kurze<br />

Featurettes runden die durchschnittliche Ausstattung<br />

ab.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Mit mehr Dynamik und Räumlichkeit hätte das Drama noch<br />

besser gewirkt. Dank der Musik dennoch ein angenehmer Ton.<br />

Dynamik<br />

Eine solide Leistung mit etwas weichen Bildern, warmen Farben<br />

und einem ordentlichen Kontrast stellt den Zuschauer zufrieden.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1/2 1/2 1/2 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Wenige und kurze Extras verraten nicht allzu Tiefgründiges über<br />

den Film. Immerhin sind die Boni hochaufl ösend.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 1,5/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Als Demoscheibe sollte diese Disc nicht gesehen werden. Eine<br />

solide technische Umsetzung triff t auf einfache Extras.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 1/3 0,5/3<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: „Sieben Leben“ ist ein mitreißendes Drama,<br />

das auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gut aussieht, aber keine überragende<br />

Qualität aufweist.<br />

Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />

42


Anspruch<br />

Film<br />

Das Tagebuch der Anne Frank<br />

Anspruch<br />

Filminhalt:<br />

US 1959 Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Bildformat:<br />

VC-1, 2,35 : 1 Tonformate: DTS<br />

2.0, DD 4.0 (engl.), DTS-HD 5.1<br />

(engl.) Datenrate Bild:<br />

19 Mbps Datenrate Ton:<br />

450 kbps Regie: G. Stevens<br />

Laufzeit: 179 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 20,95 Euro Start:<br />

20. Juli 2009<br />

Es gibt wohl kaum jemanden, der das bewegende<br />

Zeitzeugnis nicht kennt: Das Tagebuch<br />

eines 13-jährigen jüdischen Mädchens,<br />

das sich mit seiner Familie und Freunden<br />

in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den<br />

deutschen Nazis versteckt hielt und dessen<br />

Schicksal dann doch so tragisch endete. Nachdem<br />

ihr Vater die Aufzeichnungen als Buch<br />

veröffentlicht hatte, dauerte es noch zwölf<br />

Jahre, bis der Stoff über den Umweg einer pulitzerpreisgekrönten<br />

Bühnenaufführung 1959<br />

ins Kino kam. Starregisseur George Stevens<br />

hat zwar einen für diese Zeit nicht untypischen<br />

amerikanischen Roadshow-Film gedreht, dennoch<br />

hebt sich dieser aus der Masse ähnlicher<br />

Filme weit heraus. Das mit drei Oscars ausgezeichnete<br />

Werk – nicht zuletzt<br />

unterstützt durch die kongeniale<br />

Musik Alfred Newmans – rührt den<br />

Zuschauer vom ersten Moment an,<br />

ohne im negativen Sinne rührselig<br />

zu werden.<br />

Technisch reißt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem inzwischen<br />

50 Jahre alten Film erwartungsgemäß<br />

keine Bäume aus. Das Schwarz-Weiß-Bild ist<br />

durch den hohen Kontrastwert und die Grobkörnigkeit<br />

etwas detailärmer als die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Adaptionen anderer Filme aus dieser Zeit, auch<br />

wenn dies dem Set durchaus angemessen ist.<br />

Der Ton sprengt nicht den Rahmen seiner<br />

ursprünglichen Vorgaben. Vom Menüsound<br />

Anne und ihr Vater Otto (Joseph Schildkraut)<br />

zwischen Lebensfreude und Angst<br />

Anne Frank (Millie Perkins) rührte mit ihren Aufzeichnungen über die<br />

Jahre im Versteck Millionen von Zuschauerherzen<br />

einmal abgesehen kommt er ausnahmslos<br />

von den vorderen Boxen, wobei die deutsche<br />

Synchronisation zumindest vom Dialogklang<br />

her dem englischen Originalton vorzuziehen<br />

ist. Außer beim Bildformat kommt nur beim<br />

Bonusmaterial aufgrund des großen Umfangs<br />

von dreieinhalb Stunden noch etwas <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Feeling auf. Obwohl es überwiegend Hintergrundmaterial<br />

zur Entstehung des Filmes ist,<br />

schwingt der anrührende historische Kontext<br />

immer mit.<br />

UF<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Technisch erwartungsgemäß keine Offenbarung.<br />

Trotzdem ein Meisterwerk, das auch dank des<br />

Bonusmaterials in keiner <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung fehlen darf.<br />

Zeiten des Aufruhrs<br />

Bilder: Paramount, 20 th Century Fox<br />

Anspruch<br />

Filminhalt:<br />

US, UK 2008 Vertrieb:<br />

Paramount Bildformat: MPEG-<br />

4, 2.35 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />

Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 24,4 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,3 Mbps<br />

Regie: Sam Mendes Laufzeit:<br />

119 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 29 Euro Start: erhältlich<br />

Hinter der kleinbürgerlichen Fassade eines<br />

Vorstadthauses in Connecticut lebt das<br />

Ehepaar Wheeler in stumpfsinniger Mittelmäßigkeit.<br />

April (Kate Winslet) ist ausgebildete<br />

Schauspielerin, vegetiert jedoch seit der Geburt<br />

der Kinder als Hausfrau dahin. Frank (Leonardo<br />

DiCaprio) wiederum hasst seinen Bürojob über<br />

alles. Beide wollen der vor Monotonie überquellenden<br />

Zweitklassigkeit entkommen, die<br />

ihnen die konservative Gesellschaft Amerikas<br />

in den 1950er Jahren aufdrückt. Am besten<br />

sie reisen irgendwo anders hin, dorthin wo<br />

das Leben tobt und die Menschen nicht schon<br />

innerlich tot sind. Paris! April erinnert sich, wie<br />

Frank ihr einmal davon vorschwärmte. Paris ist<br />

die große Hoffnung der beiden, wieder zueinanderzufinden<br />

und innerliche Erfüllung zu spüren.<br />

Doch dann verbessert sich plötzlich Franks<br />

Arbeitssituation vor Ort und die verheißungsvollen<br />

Pläne Aprils stehen auf dem Spiel.<br />

Über ein Jahrzehnt nach Richard Yates’ Ableben<br />

1992 werden seine Werke für das<br />

Kino entdeckt. Seinen bekanntesten Roman<br />

„Revolutionary Road“ von 1961 verfi lmte nun<br />

Sam Mendes („American Beauty“) mit seiner<br />

Frau Kate Winslet und Leonardo DiCaprio, die<br />

schon für „Titanic“ zusammen vor der Kamera<br />

standen. Kühl beleuchtet Mendes die kleinen<br />

und großen Dramen einer Ehe, wie die Gesellschaft<br />

sie prägt und wie der Alltag zur stufenweisen<br />

Zerstörung der beiden Menschen<br />

beiträgt. Wer hier nach Romantik sucht, wird<br />

sie nur im absterbenden Zustand fi nden – herausragend<br />

inszeniert von zwei erstklassigen<br />

Darstellern.<br />

Das Bild ist wie die gezeigte Ehe oft unterkühlt,<br />

gewinnt in Außenszenen aber an Wärme. Die<br />

Tiefenwirkung verliert sich etwas durch den<br />

Sterbende Gefühle entzweien das Traumpaar Frank<br />

(Leonardo DiCaprio) und April (Kate Winslet) immer<br />

mehr<br />

hohen Kontrast. Schärfe und das tiefe Schwarz<br />

stimmen aber. Gelangweilt darf man von der<br />

Dolby-Digital-5.1-Abmischung sein, denn die<br />

langwierige Stille wird nur selten von groovigen<br />

Swing-Einlagen unterbrochen. Die stillen<br />

Sounds aus den hinteren Boxen liegen außerhalb<br />

der Wahrnehmung. Die Scheibe bietet<br />

knapp eine Stunde Bonusmaterial. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Yates’ moderner Klassiker zeichnet die prüde<br />

Gesellschaft als Ursache des emotionalen Todes. Hier<br />

beweisen DiCaprio und Winslet ihr Können.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 43


Film<br />

Komödie<br />

A Chinese Ghost Story 3<br />

Fantasy<br />

Filminhalt:<br />

HK 1991 Vertrieb: e-m-s<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 20 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,9 Mbps<br />

Regie: Siu Tung Ching<br />

Laufzeit: 105 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 18 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Der erste Teil dieser Trilogie gehört zu den<br />

magischen Klassikern des chinesischen<br />

Kinos und wurde insbesondere in Europa mit<br />

zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet. Ganz so<br />

zauberhaft fiel die finale Fortsetzung allerdings<br />

nicht aus. 100 Jahre nach der ursprünglichen<br />

Geschichte suchen Mönch Fong sowie sein<br />

Gespenstisch: Ein bisschen Erotik auf Asiatisch<br />

greiser Lehrmeister während eines Sturms Unterschlupf<br />

im verbotenen Orchideen-Tempel.<br />

Dort haust aber wieder der ehemals verbannte<br />

Baumdämon. Bald toben Spukgestalten durch<br />

die Ruine und der tollpatschige Novize muss<br />

einer verführerischen Geisterfrau widerstehen.<br />

Jene Schönheit erscheint aber weniger bösartig<br />

als zunächst angenommen. Obwohl der Film<br />

ein Sequel darstellt, wirkt er wie ein dünner Aufguss<br />

des Originals – ohne dessen fantastischen<br />

Charme oder das märchenhaft-romantische<br />

Flair. Stattdessen gibt’s eine Extra-Reisschale<br />

voll Softerotik inklusive drastisch überzogener<br />

Splatter-Effekte. Der Genremix krankt vor allem<br />

an der dümmlichen Synchronisation bzw. den<br />

ohnehin recht sinnfreien Dialogen. Die Kräfte<br />

des Himmels und der Erde verhelfen dieser<br />

Fortsetzung zu einer leicht blässlichen, weitestgehend<br />

künstlich vernebelten Optik. Staubige<br />

Szenarien sowie stetiges Bildrauschen drücken<br />

Schärfe- und Kontrastwert auf mittelprächtige<br />

Qualität. Die Umgebungsgeräusche sind plastisch-präzise,<br />

wenngleich der typische Asia-Score<br />

die Soundebene beherrscht. An Bonusmaterial<br />

existiert neben Trailern nur der 50-minütige,<br />

ermüdende Blick hinter die Kulissen. Wer wissen<br />

will, wie echte Handarbeit bei Drahtseilkämpfen<br />

oder der Herstellung abscheulicher<br />

Riesenzungen aussieht, darf einschalten. MA<br />

Mönch Fong begegnet einer Schönheit, allerdings<br />

ist jene ein Geist<br />

Apropos Schönheit: Der Baumdämon ist<br />

weniger hübsch<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Das dritte Geisterspektakel endet als<br />

überfl üssige Asia-Kino-Banalität, die sich nicht mit den<br />

Vorgängern messen kann. Nur für Sammler notwendig.<br />

Die Geschichte vom Brandner Kaspar<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

DE 2008 Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 21 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Joseph Vilsmaier<br />

Laufzeit: 100 min FSK: ab 6<br />

Jahren Preis: 21 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Der Brandner Kasper wartet auf den Drehbeginn<br />

Himmelherrgottsakra! Was ein Schmarrn! Da<br />

soll doch der Deifi den Regisseur Vilsmaier<br />

und das g’samte Gelumpe holen! Nichts gegen<br />

bayerische Mundart oder traditionsbewusstes<br />

Theater, aber der vorliegende Komödienstadl findet<br />

nördlich des Weißwurstäquators wohl wenig<br />

Anhänger. Altbackener Humor, meist hölzerne<br />

Darsteller sowie fröhliche Preuß’n-Klischees sind<br />

Hauptbestandteile der belanglosen Mischung<br />

aus Heimatfilm und Münchener Volksbühne. Die<br />

Handlung selbst ist schnell erzählt. Der Tod – auf<br />

Bayerisch: Boanlkramer (Bully Herbig) – besucht<br />

den 70-jährigen Brandner Kaspar (Franz Xaver<br />

Kroetz), weil dessen Zeit „planmäßig“ abläuft.<br />

Der alte Hallodri will allerdings nicht ohne Gegenwehr<br />

verschwinden. Zwölf Kirschgeiste und<br />

einen Kartentrick später wendet sich das Blatt.<br />

Weitere 21 Jahre luchst das Schlitzohr dem Sensenmann<br />

ab. Die Auswirkungen spürt sogar Petrus<br />

im weiß-blauen Himmel. Anfangs überzeugt<br />

Vilsmaiers („Herbstmilch“) Inszenierung noch<br />

durch schöne Landschaftsaufnahmen. Nach der<br />

Hälfte sucht dann aber der „Kater“ des Tods<br />

auch den Zuschauer heim. Bayerischer Himmel,<br />

Bretzen und ein Best-of-Bully. Letztgenannter<br />

chargiert nervig, stellt jedoch – von Kroetz und<br />

Lisa Potthoff einmal abgesehen – das einzig<br />

Bemerkenswerte an der Geschichte dar. Gastrollen<br />

von Detlev Buck oder Herbert Knaup gehen<br />

sang- und klanglos unter. Das HD-Bild ist leicht<br />

körnig sowie weitestgehend scharf bzw. kontraststark.<br />

Richtig schlecht: ein digitaler Steinschlag,<br />

der allzu offensichtlich aus dem Computer<br />

stammt. Der DTS-HD-Surround-Klang präsentiert<br />

sich hingegen sehr präzise. Unter dem leidlich<br />

Hollodrio, auf den alten Mann wartet der Tod.<br />

Seine Tochter findet das nicht so komisch<br />

unterhaltsamen und Bully-fixierten Bonusmaterial<br />

vertreibt lediglich der kuriose Blick hinter die<br />

Kulissen die gepflegte Langeweile. Amen. MA<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Alles Wurscht! Bayerische Bully- und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Fans könnten sich die Scheibe wenigstens schenken<br />

lassen. Der Rest kann sie sich schenken ...<br />

Bilder: Concorde, e-m-s<br />

44


„NICHTS GEGEN EINE KLEINE SCHIESSEREI, SOLANGE ES DIE RICHTIGEN TRIFFT.“<br />

Die Schauspiel-Legenden<br />

De Niro und Pacino<br />

erstmals 100 geballte<br />

Minuten gemeinsam vor<br />

der Kamera!<br />

„Zwei wahre Darsteller-Ikonen in<br />

einem kompromisslosen<br />

Cop-Thriller. Spannung garantiert!“<br />

DVD Magazin<br />

„Hier ermitteln zwei lebende<br />

Legenden in einem der härtesten<br />

Cop-Thriller der letzten Jahre.“<br />

TV MOVIE<br />

R I G H T E O U S K I L L<br />

Ab 3.Juli 2009<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD<br />

Kinowelt Home Entertainment – A division of Kinowelt GmbH – Karl-Tauchnitz-Str. 10 D-04107 Leipzig


Film<br />

Test<br />

Aus einem Cadillac Modell „Miller-Meteor“,<br />

Baujahr 1959, schufen Ray (Dan Aykroyd) und<br />

Egon (Harold Ramis) Ecto-1, den kultverdächtigen<br />

Firmenwagen der Geisterjäger<br />

Ghostbusters<br />

Horrorkomödie<br />

Filminhalt:<br />

US 1984 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2.20 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

24,5 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,5 Mbps Regie: Ivan Reitman<br />

Laufzeit: 105 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Wenn mal wieder ein paranormales Phänomen<br />

für Unruhe in der Nachbarschaft<br />

sorgt oder die Welt vor dem Abgrund steht, wen<br />

rufen wir da? Genau, die Ghostbusters natürlich!<br />

Egon Spengler (Harold Ramis), Ray Stantz (Dan<br />

Aykroyd) und Peter Venkman (Bill Mur<strong>ray</strong>)<br />

sind drei erfolglose Wissenschaftler mit Doktorgrad.<br />

Ihre mehr oder weniger fruchtenden<br />

Forschungen im Bereich der Parapsychologie<br />

sorgen für einen Rausschmiss aus dem Universitätsprogramm,<br />

sodass sie sich eine neue<br />

Einnahmequelle suchen müssen. Basierend auf<br />

Egons und Rays Erfi ndergeist, entwickeln sie eine<br />

Methode, Geister zu fangen. Dank der immer<br />

häufi ger auftretenden Geistererscheinungen rücken<br />

sie in den Blickpunkt der Öffentlichkeit<br />

und ihr Geschäft boomt. Auf dem Höhepunkt<br />

ihrer Karriere erwartet sie ein jahrtausendealter<br />

Halbgott, der zufälligerweise unter New York City<br />

schlummert und dessen Erwachen für die vielen<br />

paranormalen Aktivitäten verantwortlich ist.<br />

Sollten die Ghostbusters Goza nicht besiegen,<br />

wäre das Ende der Welt unausweichlich. Das<br />

Quellmaterial von „Ghostbusters“ hat bereits<br />

ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel, weshalb<br />

auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nicht ohne Weiteres mit einem<br />

perfekten Bild bzw. Ton gerechnet werden darf.<br />

Die Zeichen des Alters sind in diesem Fall an<br />

blassen und stellenweise verfälschten Farben<br />

(Minute 39), extremem Bildrauschen sowie grobem<br />

Filmkorn (Minute sieben), partiellen Unschärfen<br />

(Minute acht) und einem generell nicht<br />

besonders hohen Schärfeniveau erkennbar. Das<br />

Schwarz sowie der Kontrast wurden ordnungsgemäß<br />

nachgeregelt und Spezialeffekte wie die<br />

Geistererscheinungen bzw. Strahler (Minute 33)<br />

wurden mit so einer Schärfe versehen, dass sie<br />

schon fast zu sehr aus dem Gesamtbild hervorstechen.<br />

Dennoch gefallen die Geister in ihrem<br />

neuen, farbkräftigen Gewand.<br />

Ich habe keine Angst vor Geistern!<br />

Die Scheibe wirbt zwar mit Sechskanalsound<br />

in Dolby-True-HD-Komprimierung, nutzt aber<br />

größtenteils nur die vorderen Kanäle. Die deutsche<br />

Tonspur hat leider etwas mit den Zischlauten<br />

der Uralt-Prints zu kämpfen und klingt<br />

wie in den 1980er Jahren üblich sehr hoch. Die<br />

fehlenden Tiefen machen sich bei den Dialogen<br />

und den Synthie-Musikeinlagen bemerkbar.<br />

Die hinteren Boxen werden von der Musik gut<br />

ausgenutzt (Minute 64) und lassen die kultigen<br />

Protonenstrahler der Geisterjäger dank zusätzlicher<br />

Subwoofer-Unterstützung noch raumfüllender<br />

klingen. Kommt der dicke Marshmallow-<br />

Mann am Ende angestampft, erreicht der Sub<br />

donnernde Tiefen. Angesichts des Alters überraschte<br />

uns die Vielzahl an Originalbeiträgen aus<br />

den 1980ern.<br />

Mit über 80 Minuten<br />

Gesamtlaufzeit<br />

und einem interessanten<br />

Bild-in-Bild-Track<br />

werden die Fans des Films mehr<br />

als nur glücklich gemacht. Und auch die Präsentation<br />

stimmt. Im trashig gestalteten Auswahlmenü<br />

können Sie jedes Feature einzeln anwählen<br />

oder die hauseigene „<strong>Blu</strong>-Wizard“-Funktion<br />

von Sony Pictures aufrufen. Diese ermöglicht es<br />

Ihnen, genau die Bonusbeiträge zu aktivieren,<br />

die während des Films an der passenden Stelle<br />

eingeblendet werden sollen. Zugegeben, der<br />

„Schleimer“-Bild-in-Bild-Modus hat ziemlich fette<br />

Balken, die den Sehgenuss etwas mindern,<br />

trotzdem überzeugt das gezeigte Hintergrundmaterial.<br />

Schon allein deshalb lohnt sich die<br />

Anschaffung!<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Wenn Rays Protonenrucksack zum ersten Mal lautstark<br />

angeschmissen wird, weichen selbst die Zuschauer zurück.<br />

Dynamik<br />

Einige böse Geister hätten dem Bild noch ausgetrieben werden<br />

können. Dafür rocken die gelungenen Spezialeff ekte.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1/2 1,5/2 1/2 1/2 1/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1/2 1/2 1,5/2 1/2 2/2<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

Die Präsentation ist gelungen und erfreut das Herz eines jeden<br />

Geisterjäger-Fans. Das Spiele-Marketing stört dabei nicht.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

2,5/3 2/3 3,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Bild und Ton sind von der Heimkinoreferenz weit entfernt. Die<br />

Extras sind zum Teil in HD. „CineChat“ ist eine schöne Sache.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

0/4 0,5/3 2/3<br />

Dank digitaler Nachbearbeitung ist Slimer auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> schärfer und grüner als je zuvor<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Für viele wohl die schräge Horror-Science-<br />

Fiction-Komödie schlechthin. So komisch wie ein<br />

Douglas-Adams- oder Terry-Pratchett-Roman.<br />

Bilder: Sony Pictures<br />

46


Komödie<br />

Film<br />

Spaceballs<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

US 1987 Vertrieb: MGM Home<br />

Entertainment Bildformat:<br />

MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />

DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps<br />

Regie: Mel Brooks Laufzeit:<br />

96 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 21 Euro Start: 20. Juli<br />

2009<br />

Nur Filme, die Mel Brooks besonders liebt,<br />

bekommen eine Parodie spendiert. Ausgehend<br />

von jener Logik, müsste der bekannte<br />

Ulk-Regisseur den Science-Fiction-Epen von<br />

„Star Trek“ bis „Star Wars“ quasi in Liebe verfallen<br />

sein. Das vorliegende, völlig unterbelichtete<br />

Weltraummärchen zieht die Vorbilder nämlich<br />

schonungslos durch den Kakao. Handlungstechnisch<br />

sollen Held Lone Starr (Bill<br />

Pullman) und Partner Waldi („halb Mensch,<br />

halb Köter“; doppelt lustig: John Candy) Prinzessin<br />

Vespa vor dem bösen Lord Helmchen<br />

(Rick Moranis) retten. Worum geht’s sonst?<br />

Um den niederträchtig-debilen Spaceballs-<br />

Präsidenten Skroob alias Mel Brooks, Sauerstoffdiebstahl<br />

sowie endloses Merchandising!<br />

Erinnern Sie sich z. B. an „Spaceballs, den<br />

Flammenwerfer“? Erneut empfehlen wir den<br />

Film im englischen Originalton. Nicht nur, weil<br />

manche Wortspiele sonst kaum funktionieren,<br />

sondern auch aufgrund der dynamischeren<br />

HD-MA-5.1-Tonspur. Die deutsche DTS-Version<br />

klingt gedämpft und weniger räumlich.<br />

Besonders während Lasergefechten mangelt<br />

es an einer gewisse Durchschlagskraft. Wenn<br />

Mr. Coffee blubbert oder die Kontrahenten<br />

die Mächte des „Schwartz“ einsetzen, fehlt<br />

ebenfalls akustische Power. Optisch bietet<br />

die Scheibe eine erstaunlich solide Qualität.<br />

Abgesehen von mildem Bildrauschen besticht<br />

„Spaceballs“ durch saubere Farbwiedergabe<br />

inklusive eines guten Schärfewertes. Bei Wüstenaufnahmen<br />

flimmert der Sand mitunter,<br />

was jedoch nicht wirklich stört. Die Tricktechnik<br />

entspricht natürlich eher den Standards von<br />

1987. Das erhöht inzwischen den Satire-<br />

Faktor. Im umfangreichen SD-Bonusmaterial<br />

finden sich unter anderem ein unterhaltsames<br />

Making-of, eine zehnminütige Huldigung an<br />

den verstorbenen John Candy sowie der komplette<br />

Film in „wahnsinniger Geschwindigkeit“<br />

(29 Sekunden lang!). Überhaupt hatten die<br />

Macher damals scheinbar jede Menge Spaß<br />

an den Dreharbeiten. Übrigens: Leider gibt es<br />

noch keine Instant-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

MA<br />

Bewertung Disc<br />

„Ohne Gepäck können Prinzessinnen<br />

sind reisen. Warten<br />

Sie ab, bis Lonestar herausfindet,<br />

was im Koffer steckt“<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Wahnsinnig witzige Science-Fiction-Parodie<br />

mit spacigem Bild und Äonen an Extras. Darauf eine<br />

Nase voll Perri-Air!<br />

Mel Brooks' – Die verrückte Geschichte der Welt<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 1981 Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS 5.1, DTS-HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 28 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps<br />

Regie: Mel Brooks Laufzeit:<br />

92 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 21 Euro Start:<br />

20. Juli 2009<br />

Wo Mel Brooks draufsteht, ist Mel Brooks<br />

drin. Das bedeutet allerdings auch, dass die<br />

Zoten und Späße in diesem Streifzug durch die<br />

Menschheitsgeschichte nicht immer sitzen. Trotzdem<br />

gelingt manch denkwürdiger Gag, z. B. wenn<br />

Moses die fünfzehn … ups … zehn Gebote von<br />

Jehova in Empfang nimmt oder der spanische<br />

Großinquisitor Torquemada eine lustige Musiknummer<br />

aus einem Folterszenario herausholt<br />

(„The Inquisition, What A Show“). Keine Epoche<br />

bleibt verschont. Neben der subversiven Komik<br />

setzt Brooks mit Riesenjoint bzw. Fäkalwitzen<br />

Unter Freunden! Stammtischphilosoph Comicus (Mel Brooks) zur<br />

Zeit des Römischen Imperiums im „Caesars Palace“<br />

gelegentlich die grobe Humorkeule an. Außer<br />

genannten Aussetzern sowie ein paar Längen<br />

ist das Werk eine immer wieder gern gesehene<br />

Farce mit Kultpotenzial. Übrigens: Nicht über<br />

den Nachsatz „Part I“ im Originaltitel wundern.<br />

Das war offensichtlich nur als Scherz gedacht.<br />

Qualitativ verfügt die Scheibe über ein ausgewogenes,<br />

leicht körniges Bild. Der Schärfegrad<br />

erscheint gut. Wir empfehlen die Verwendung<br />

der englischen Tonspur. Der dort vorliegende<br />

DTS-HD-5.1-Sound klingt formvollendeter und<br />

enthält kaum übersetzbare Wortspiele. Außerdem<br />

hören wir so die unnachahmliche Erzählstimme<br />

von Orson Welles. Im überschaubaren Bonusmaterial<br />

finden sich u. a. die Features „Hier wird<br />

Geschichte geschrieben“ (10 : 04 Minuten) sowie<br />

„Der musikalische Mel“ (10 : 40 Minuten). MA<br />

Bilder: 20th Century Fox, MGM Home Entertainment<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Kultig, lustig, manchmal vulgär. Spaßige<br />

Zeitreise, die aber nur mit der englischen Tonspur<br />

richtig einschlägt.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 47


Film<br />

Komödie<br />

<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3<br />

Nachdem im zweiten Teil der Animationssaga bereits die große Schmelze<br />

eingesetzt hat, tummeln sich Faultier Sid und seine Gefährten nun inmitten<br />

gefährlicher Dinos auf den Leinwänden – „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3“ kracht am 1. Juli<br />

in die deutschen Kinos!<br />

Animation/Komödie<br />

US 2009 Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Regie: Carlos<br />

Saldanha Sprecher: Otto<br />

Waalkes, Thomas Fritsch<br />

Laufzeit: 90 min FSK: ohne<br />

Altersbeschränkung Start:<br />

1. Juli 2009 Internet:<br />

www.iceage3-derfi lm.de<br />

Während<br />

Eichhörnchen<br />

Scrat immer<br />

noch seine Nuss in Sicherheit<br />

zu bringen versucht<br />

und dabei auf sein<br />

weibliches Pendant trifft,<br />

geraten die drei Helden<br />

aus „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“ in neue Turbulenzen:<br />

Faultier Sid stößt in der Einöde<br />

auf Dinosauriereier. Kurzerhand schnappt er<br />

sich die Brut, dazu entschlossen, die Jungen<br />

großzuziehen. In der Zwischenzeit ist Mammut<br />

Manni drauf und dran, Vater zu werden, denn<br />

Ellie, seine große Liebe aus dem zweiten Teil, ist<br />

schwanger. Und Säbelzahntiger Diego schlittert<br />

in eine tiefe Existenzkrise und beginnt den Sinn<br />

seiner Raubtierbiografie zu hinterfragen. Als<br />

Sid durch die gestohlenen Eier in Gefahr gerät,<br />

kommen ihm seine Freunde natürlich kurzerhand<br />

zu Hilfe – und erleben im Dickicht<br />

eines prähistorischen Dschungels neue<br />

Abenteuer ...<br />

Das Phänomen<br />

„<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“<br />

gehörte von Anfang<br />

an zum boomenden<br />

Markt der<br />

Animationsfi lme. Diese<br />

haben mittlerweile<br />

die alten Zeichentrickfi guren<br />

mit ihren Figuren aus dem Computer<br />

fast vollständig abgelöst. Kein Wunder, erwiesen<br />

sich doch fertiggestellte 2-D-Abenteuer<br />

in den Kosten-Nutzen-Rechnungen zuletzt als<br />

nicht gerade profi tabel: Kinokassenerlöse von<br />

Trickfi lmen waren schon vor der Jahrtausendwende<br />

stark rückläufi g. Auch 20th Century Fox<br />

erkannte frühzeitig den neuen, „dreidimensionalen“<br />

Markt und hat sich mittlerweile mit<br />

dem „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“-Franchise überaus erfolgreich im<br />

Animationssektor etabliert. Das Leinwanddebüt<br />

von Sid und Co. im Jahr 2002 spielte weltweit<br />

über 1,2 Milliarden US-Dollar ein. Die Fortsetzung<br />

„<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2 – Jetzt taut’s“ (2006) lockte<br />

allein in Deutschland rund 8,7 Millionen<br />

Zuschauer in die Kinos. Damit zählt die Reihe<br />

zu den erfolgreichsten des Genres. Wirkt „<strong>Ice</strong><br />

<strong>Age</strong>“ im Vergleich zu moderneren optischen<br />

Hochgenüssen wie „Kung Fu Panda“ oder dem<br />

oscarprämierten Meisterwerk „Wall-E“ aus den<br />

Studios von Pixar (Disney) schon nicht mehr<br />

zeitgemäß, wurden die Programme und damit<br />

das Bild für Teil zwei bereits erheblich nachgebessert.<br />

Vor allem die Darstellung von Fell oder<br />

Wasser wurde sichtlich optimiert. „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3 –<br />

Die Dinosaurier sind los“ startet am 1. Juli<br />

2009. Regie führte erneut Carlos Saldanha, der<br />

für seine Arbeit an „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2“ für einen Oscar<br />

nominiert wurde und bei Teil eins die Co-Regie<br />

innehatte. Die Produktion wird voraussichtlich<br />

auf dem derzeit höchsten Stand der visuellen<br />

Möglichkeiten sein, denn die renommierte Effektschmiede<br />

der <strong>Blu</strong>e Sky Studios hat sich<br />

erneut der CGI-Umsetzung angenommen. Die<br />

kreativen Tüftler arbeiten unter anderem mit<br />

einer ausgefeilten Ray-Tracing-Software, die es<br />

erlaubt, Lichteffekte naturgetreu darzustellen.<br />

Animationsfi lmen sagt man mittlerweile nicht<br />

mehr nach, sie seien wie Trickfi lme ausschließlich<br />

etwas für Kinder. Intelligente Meisterwerke<br />

wie „Ratatouille“ oder eben „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong>“ haben<br />

dieses Genre für Ältere längst salonfähig gemacht.<br />

Beim Kinostart von „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3“ dürften<br />

sich also mindestens ebenso viele Erwachsene<br />

wie Kinder vor dem Einlass tummeln.<br />

Für das hochaufl ösende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Format bieten<br />

sich die hervorragenden Bilder naturgemäß an,<br />

sodass die Filme mittlerweile zunehmend ihren<br />

Weg in die blau gefärbten<br />

Heimkinoarchive<br />

fi nden.<br />

DOMINIK LIEBSCH<br />

Bilder: 20th Century Fox, Stock.xchng<br />

Filminhalt:<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

48


Komödie<br />

Film<br />

<strong>Ice</strong>-<strong>Age</strong>-Doppelbox (inkl. Spiele-Disc)<br />

Passend zum anstehenden Kinostart ist ab dem 19. Juni eine Box im Handel erhältlich, die neben Teil eins und<br />

zwei auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine Bonusscheibe zu „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 3“ beinhaltet. Wir haben das Bündel unter die Lupe genommen.<br />

Bereits seit dem 20. November 2007 gibt<br />

es „<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2“ als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, am 25. April<br />

2008 folgte der bahnbrechende erste Teil. Die<br />

Discs gibt es nun auch in einer Doppelbox zu<br />

erwerben. Für Fans dürfte jedoch die exklusive<br />

Bonus-DVD weitaus interessanter sein. Zunächst<br />

zu den Extras der Filme: Teil eins bietet<br />

u. a. einen unterhaltsamen Audiokommentar<br />

von Regisseur Chris Wedge (leiht Scrat in allen<br />

drei Teilen seine Stimme) und Co-Regisseur<br />

Carlos Saldanha, der für Teil zwei und drei auf<br />

dem Regiestuhl saß. Alle weiteren Beiträge<br />

liegen in Hochauflösung vor. Der Kurzfilm<br />

„Scrats fehlendes Abenteuer“ (fünf Minuten)<br />

weiß besonders gut zu unterhalten. Drei Trailer<br />

sind vorhanden, die dem Kinopublikum jedoch<br />

durch die damals überdimensionale Werbekampagne<br />

durchweg bekannt sein dürften.<br />

Weitaus mehr begeistert das Material zu „<strong>Ice</strong><br />

<strong>Age</strong> 2“, denn der Menüabschnitt „Coole Extras“<br />

hat es bis auf die fehlende BD-Live-Funktion in<br />

sich: Hier ist etwa der zweite Kurzfi lm mit Scrat<br />

(sieben Minuten) vertreten – wie der Großteil<br />

der Features in HD. Unter „Der Regiestuhl“ kann<br />

man Filmsequenzen in parallel ablaufenden Stadien<br />

anschauen und den Visualisierungsprozess<br />

nachvollziehen: Vom Storyboard geht es zum<br />

Layout, von der Animation zur fi nalen Fassung.<br />

Ein kurzweiliges Unterfangen ist „Scrats Soundeffekt-Studio“,<br />

bei dem das Rattenhörnchen auf<br />

einen Schwarm Piranhas trifft – die passenden<br />

Geräusche darf man mit unterschiedlichen<br />

Soundpaletten „synchronisieren“. Die Ausstattung<br />

kann begeistern, obwohl mehr Interaktivität<br />

durchaus wünschenswert gewesen wäre.<br />

Mit Spannung erwartete die Redaktion den Inhalt<br />

der Bonus-DVD (siehe Kasten): Erstmals<br />

sind hier alle Kurzfi lme vertreten. Ansprechend<br />

ist „Keine Zeit für Nüsse“, in dem Scrat auf eine<br />

wilde Zeitreise geht: Er fi ndet sich zwischen Gladiatoren<br />

in einem Kolosseum wieder, begegnet<br />

seinem zweiten Ich und muss von der „Titanic“<br />

fl iehen. „Sids Sommer-Camp“ hingegen spart<br />

nicht an versteckter Kritik. Die globale Erwärmung<br />

wird hier ebenso spielerisch aufgegriffen<br />

wie der Mythos rund um die Entstehung des<br />

Naturwunders Grand Canyon. Die Disc bietet<br />

auch am PC einiges: Mit dem „Eierschalenspiel“<br />

wird Gedächtnistraining geboten, das aufgrund<br />

der einfachen Navigation per Mausklick auch für<br />

jüngere Spieler hervorragend geeignet ist. Wer<br />

glaubt, hier sei der Schwierigkeitsgrad zu niedrig,<br />

der wird bei „Bucks Glück“ schon weitaus mehr<br />

gefordert: In Sekundenschnelle müssen Punkte<br />

gesammelt werden. Bei „Sids Ankleidespiel“ haben<br />

sich die Macher etwas Besonderes einfallen<br />

lassen: Faultier Sid wird hier mit verschiedenen<br />

Outfi ts ausgestattet. Das Beste daran ist, dass<br />

man mit der Druckfunktion seinen eigenen „modernen“<br />

Sid im farbigen Outfi t verewigen kann.<br />

Das „<strong>Blu</strong>bberblasen“-Feature bietet klassische<br />

Jump’n’Run-Unterhaltung in 2-D. Zu Soul-Musik<br />

manövriert man Scrat durch verschiedene Level<br />

und muss dabei versuchen, möglichst viele Nüsse<br />

zu sammeln. Insgesamt hätte die Disc noch<br />

etwas umfassender ausfallen können, mit den<br />

Filmen wird jedoch ein preislich angemessenes<br />

und familientaugliches Schmankerl geboten,<br />

das die Wartezeit bis zum Animationsspektakel<br />

im Juli bestens verkürzt.<br />

DL<br />

Animation/Komödie<br />

<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong> 2 - Jetzt taut´s<br />

Filminhalt:<br />

US 2002, 2006 Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, MPEG-2, 1.85 : 1<br />

Tonformate: DTS 5.1, DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 18,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768/448 kbps<br />

Regie: Chris Wedge, Carlos<br />

Saldanha Laufzeit: 78/87 min<br />

FSK: ab 0 Jahren Preis: 37 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

<strong>Ice</strong> <strong>Age</strong><br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Filminhalt:<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Visuell nach wie vor ein hochwertiger<br />

Animationsspaß für die ganze Familie! Die Box besticht<br />

durch den monströsen Umfang an Extras.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 49


Film<br />

Komödie<br />

Bedtime Stories<br />

Skeeter kann es nicht fassen: Es regnet Kaugummi!<br />

Den Dienst als Babysitter teilt sich Skeeter mit der<br />

bodenständigen Jill (Keri Russell), Lehrerin und beste<br />

Freundin seiner Schwester<br />

Glubschi begleitet nicht nur Bobbi und Patrick überallhin<br />

Familienkomödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Walt Disney<br />

Studios Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 22 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Adam Shankman<br />

Laufzeit: 99 min FSK: ohne<br />

Altersbeschränkung Preis:<br />

26,99 Euro Start: erhältlich<br />

Skeeter Bronson (Adam Sandler) ist ein<br />

sympathischer, leicht trotteliger Mittdreißiger.<br />

Sein größter Traum ist es, dass das<br />

Versprechen, welches sein Vater dem Käufer<br />

seines Hotels vor gut 25 Jahren abgerungen<br />

hatte, erfüllt wird: Wenn Skeeter erwachsen<br />

ist, soll er einmal die Leitung übernehmen.<br />

Die Realität sieht leider anders aus, denn der<br />

hypochondrische Hotelier Nottingham lässt<br />

Skeeter als „Mädchen für alles“ schuften. Das<br />

Leben des Junggesellen ändert sich, als ihn<br />

seine Schwester Wendy (Courteney Cox) nach<br />

vier Jahren Funkstille plötzlich darum bittet, für<br />

ein paar Tage ihre Kinder zu hüten. Zunächst<br />

etwas hilflos und schrullig versucht der frisch<br />

gebackene Onkel seiner Aufgabe gerecht zu<br />

werden. Das ist gar nicht so einfach, denn<br />

Bobbi und Patrick sind Grundschulkinder, die<br />

von ihrer Mutter mit Biokost und pädagogisch<br />

wertvoller Literatur großgezogen werden.<br />

Fernsehen, Hamburger oder Inlineskates sind<br />

für die zwei Fremdwörter. Um die Racker zum<br />

Einschlafen zu bewegen, besinnt sich Skeeter<br />

auf seinen Vater, der ihm als Kind immer Geschichten<br />

erzählte. Bobbi und Patrick steigen<br />

voll kindlicher Fantasie mit ein und verstricken<br />

sich schnell in einem spannenden Abenteuer.<br />

Am nächsten Tag erhält Skeeter die Chance<br />

seines Lebens, genau wie er und seine<br />

Schützlinge es sich am Abend zuvor ausgemalt<br />

hatten: Er soll das Konzept für ein neues Hotel<br />

entwickeln und falls seine Idee besser als die<br />

seines Erzrivalen Kendall (Guy Pearce) ist,<br />

darf er das Hotel leiten. Als es auf der Heimfahrt<br />

auch noch Kaugummis regnet, ist sich<br />

Skeeter sicher, dass die Gutenachtgeschichte<br />

auf magische Art und Weise Realität geworden<br />

ist. An den folgenden Abenden setzt er<br />

nun alles daran, die Geschichten mithilfe der<br />

Kinder zu seinem Vorteil auszuschmücken,<br />

und bemerkt dabei nicht, welches Unheil er<br />

anrichtet, denn nur die Ideen von Bobbi und<br />

Patrick werden wahr. Erst als es um die Existenz<br />

aller geht, wird er aktiv und kämpft.<br />

Fantasievoll<br />

Der Schwarzwert sowie die natürliche Farbigkeit<br />

des Disney-Films ist von Anfang bis Ende<br />

berauschend und auch der Kontrastwert kann<br />

sich sehen lassen. Leicht störend wirken dagegen<br />

die Filmkörnung und vereinzelte Detailverluste<br />

in schwach beleuchteten Szenen, die<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc die Schärfe nehmen, wie z. B.<br />

in der 34. Minute, in der weder Vorder- noch<br />

Hintergrund 1 080p-würdig erscheinen. Die<br />

Umsetzung der vier Gutenachtgeschichten<br />

hebt sich vom Rest des Films ab, da hier in<br />

weiten Teilen Spezialeffekte implementiert<br />

wurden. Diese sind fantasievoll und mit Perfektion<br />

in die Story eingefügt. Besonders der<br />

Showdown auf der Raumstation ist nicht nur<br />

visuell sehr gelungen: Vor allem die Kleinen<br />

kommen aus dem Lachen nicht mehr heraus,<br />

wenn das grün-glitschige Popelmonster<br />

seinen großen Auftritt hat. Während der Geschichten<br />

ist auch der Ton 5.1-würdig, der<br />

ansonsten zu frontlastig wirk. Hier wurden die<br />

hinteren Kanäle ein wenig stiefmütterlich behandelt.<br />

In puncto Komik hält der Film sein Versprechen<br />

übrigens nicht, denn das Wörtchen<br />

„urkomisch“ (lt. Cover) weckt Erwartungen,<br />

die „Bedtime Stories“ in weiten Teilen nicht<br />

erfüllt.<br />

Die zahlreichen Extras sind erfreulicherweise<br />

hauptsächlich in 1 080p, jedoch lediglich auf<br />

Englisch mit Untertiteln vorhanden und somit<br />

für kleinere Kinder kein Mehrwert. Ohnehin<br />

haben Kinder unter sechs Jahren durch die<br />

oft langatmigen Szenen wenig Spaß. Neben<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthält die Box zudem den Film<br />

auf DVD.<br />

FRANZISKA DRACHE<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Verwöhnte Ohren werden mit dem eher frontlastigen Ton keine<br />

Freude haben.<br />

Dynamik<br />

Die Bildqualität ist insgesamt gut, vor allem der Schwarzwert<br />

kann sich sehen lassen.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 1/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Als Bonus gibt es zahlreiche Ausschnitte nicht verwendeter<br />

Szenen sowie Hintergrundinfos zu den Dreharbeiten.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Traumhafte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Momente gibt es überwiegend nur während<br />

der gut umgesetzten Gutenachtgeschichten.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 1,5/3 1/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Ein kurzweiliger Familienfi lm, der ganz nach<br />

Disney-Manier mit moralischen Werten sowie einem<br />

wunderbar kitschigen Happy End aufwartet.<br />

Bilder: Walt Disney Studios Home Entertainment<br />

50


Romantik<br />

Film<br />

Bride Wars – Beste Feindinnen<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2009 Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 31 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,2 Mbps<br />

Regie: Gary Winick Laufzeit:<br />

89 min FSK: ab 0 Jahren Preis:<br />

28 Euro Start: 3. Juli 2009<br />

Liv (Kate Hudson) und Emma (Anne<br />

Hathaway) sind dicke Freundinnen seit ihrer<br />

frühsten Kindheit. Fast ebenso lange schon teilen<br />

sie denselben Traum: Sie wollen heiraten,<br />

und das im ganz großen Stil im Plaza Hotel.<br />

Als erwachsene Frauen stehen die beiden nun<br />

vor einem großen Problem, denn durch einen<br />

Zufall wird ihre jeweilige Hochzeit auf den gleichen<br />

Tag gebucht – die reinste Unmöglichkeit!<br />

Was daran jetzt so katastrophal ist, verstehen<br />

vermutlich nur Frauen, während Männer dieser<br />

Logik hinterherhinken. Jedenfalls bricht ein<br />

kleiner Krieg zwischen den Bräuten aus. Die<br />

eigene Hochzeit muss größer, greller und erinnerungswürdiger<br />

werden als die der Konkurrenz.<br />

Das fängt schon allein bei der Papierwahl<br />

Der Auslöser für die Fehde? Liv (K. Hudson) und<br />

Emma (A. Hathaway) fangen beide den Strauß<br />

Endlich ist er da: der große Tag für Emma<br />

für die Grußkarten an, geht über das<br />

Kleid, die Frisur bis zur Hochzeitstorte<br />

– Sabotage nicht ausgeschlossen.<br />

Und dabei könnten die beiden ein<br />

Herz und eine Seele sein, wenn sie nur den<br />

Zickenterror beiseitelassen würden.<br />

Für sein Bild gewinnt der Film trotz einiger<br />

netter Einfälle bestimmt keinen Preis. Die im<br />

Vorspann oder beispielsweise beim Kleiderkauf<br />

(21. Minute) eingestreuten Collagen<br />

machen auf visueller Ebene Spaß und werten<br />

das Ganze geringfügig auf. Das Gros leidet<br />

jedoch unter den leicht gedämpften Farben,<br />

grobem Filmkorn, bedingten Unschärfen und<br />

dem weichen Licht, das den Kontrast beeinträchtigt.<br />

Tonal ist der Streifen ebenfalls solider<br />

Durchschnitt. Die schlichte Abmischung<br />

bemüht sich höchstens bei der Musikuntermalung<br />

um ein wenig Dynamik, spart jedoch<br />

beim facettenlosen Rundumklang. Einer gewissen<br />

Blümchenlogik folgen die HD-Extras,<br />

indem sie die Aufregung vor dem „wichtigsten<br />

Tag ihres Lebens“ aufgreifen, Notizen zu den<br />

Brautkleidern machen und über die beiden Rivalinnen<br />

debattieren. Kitschfaktor: 100! FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1,5/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Wie viele Frauen leben heutzutage nur für<br />

ihren Hochzeitstag? In konservativ eingestellten<br />

Gegenden könnte der Bräutekrieg ganz gut ankommen.<br />

Bilder: Paramount, 20th Century Fox<br />

Ghost – Nachricht von Sam<br />

Romantik<br />

Filminhalt:<br />

US 1990 Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 (engl.), Dolby Digital 5.1<br />

Datenrate Bild: 33 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3 Mbps Regie:<br />

Jerry Zucker Laufzeit: 126 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 24<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Es ist immer die Töpferszene: Denkt man<br />

an den Film „Ghost – Nachricht von Sam“,<br />

kommt einem zuerst die wahnsinnig romantische<br />

Töpferszene in den Sinn. Mit blankem<br />

Oberkörper sitzt Patrick Swayze alias Sam<br />

hinter der jungen Demi Moore alias Molly und<br />

formt zusammen mit ihr eine recht zweideutige<br />

Vase. Romantik pur verspricht auch der<br />

Plot, denn Sams plötzliches Ableben zerstört<br />

die idyllische Liebesszenerie und fortan spukt<br />

er als Geist durch die Gegend. Hinter dem<br />

Mord steckt Sams Nebenbuhler Carl (Tony<br />

Goldwyn), der mittels Bankbetrug ans große<br />

Geld kommen möchte und jeden beseitigt,<br />

der davon weiß. Da auch Molly deswegen in<br />

großer Gefahr schwebt, versucht Sam sie über<br />

das Medium Oda Mae (Whoopi Goldberg) zu<br />

warnen. Auf die Idee zu „Ghost“ kam Regisseur<br />

Jerry Zucker, nachdem er eine „Hamlet“-<br />

Vorstellung besuchte, in der ebenfalls der<br />

Geist verweilt, um seinen Mord aufzuklären.<br />

Wäre der Schwarzwert nicht so mittelmäßig,<br />

würde auch der Kontrast stimmiger erscheinen.<br />

Farben und Schärfe sind für einen über<br />

18 Jahre alten Film wirklich gut. Besonders<br />

Whoopi Goldbergs violettes Kleid sticht mächtig<br />

ins Auge. Ebenso hält der Soundmix einige<br />

erfrischende 3-D-Effekte bereit, wobei der in<br />

den 1990ern beliebte Synthie-Einsatz gewöhnungsbedürftig<br />

bleibt. Die Extras betreiben ein<br />

bisschen Erforschung des Panoramalen, betrachten<br />

die Töpferszene genauer und erzählen<br />

vom Dreh. Insgesamt also eine bodenständige<br />

Scheibe ohne großartige Spielereien. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Neben „Dirty Dancing“ der zweite Romantik-<br />

Klassiker mit Patrick Swayze. Für das Alter des Films ist<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Transfer überraschend gut ausgefallen.<br />

So nah beieinander und doch so weit entfernt: Sam und<br />

Molly (P. Swayze und D. Moore)<br />

Durch die romantische Töpferszene in „Ghost“ füllten sich<br />

die Töpferkurse weltweit mit liebestollen Singels<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 51


Film<br />

Romantik<br />

Marley & Ich<br />

Romantik/Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 29,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4 Mbps Regie:<br />

David Frankel Laufzeit:<br />

115 min FSK: ab 0 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />

Im Mittelpunkt der Handlung steht, wie<br />

der Name schon verrät, Marley: Ein Hund<br />

benannt nach der Reggae-Größe Bob Marley.<br />

Eigentlich wurde er von dem jungen Ehepaar<br />

Grogan (Owen Wilson und Jennifer<br />

Aniston) als vorläufiger Kinderersatz gekauft,<br />

doch schnell wird aus dem wuscheligen Labradorwelpen<br />

ein ausgewachsener Hund. Im Falle<br />

von Marley ein äußerst liederliches Exemplar,<br />

das mit Vorliebe Sitzgarnituren anknabbert<br />

und fremde Pudel besteigt. Trotz seiner anstrengenden<br />

Lebhaftigkeit – oder womöglich<br />

gerade wegen ihr – fungiert der Hund immer<br />

wieder als Kompensator für Johns und Jennys<br />

alltägliche Probleme und schweißt sie als<br />

vollständige Familie zusammen. Schon bald<br />

füllt sich das Haus mit Kinderstimmen und<br />

Hundegebell – liebenswerte Faktoren, die sich<br />

unmöglich wieder wegdenken lassen.<br />

Autobiografisch<br />

Als Vorlage diente John Grogans gleichnamiges<br />

Sachbuch, in dem er die immense Bereicherung<br />

schildert, die ein Hund für das Ehe- und<br />

Familienleben sein kann. Seine Inspiration<br />

bezog er aus dem eigenen Alltag, dessen<br />

wichtigste Bestandteile seine Familie und sein<br />

Hund Marley sind. Da Hundebesitzer aus aller<br />

Welt die Erfahrungen als Tierhalter teilen, stößt<br />

sein Bestseller bei vielen Lesern auf Zuspruch.<br />

Bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung des<br />

erfolgreichen Buches kam der Film in die Kinos.<br />

Keine schlechte Karriere für ein Sachbuch,<br />

denn viele haben es noch nicht auf die große<br />

Leinwand geschafft. Allan und Barbara Peases<br />

„Warum Männer nicht zuhören und Frauen<br />

schlecht einparken“ ist eine der wenigen Ausnahmen,<br />

die ebenfalls in das bisher nur geringfügig<br />

beachtete Genre der Sachbuchverfi l-<br />

mungen einzuordnen ist. Auch in „Marley & Ich“<br />

wird nun versucht, die kleinen Wahrheiten<br />

des Alltags offenzulegen, ohne dabei unwitzig<br />

zu wirken. Zunächst sieht es auch so aus,<br />

als sollte es nur eine tierische Komödie sein.<br />

Es gibt viel Herumgerenne um nichts, während<br />

Marley mitsamt seinen Besitzern durch<br />

nachbarschaftliche Vorgärten rast. Spezifi scher<br />

wird es, sobald es um Themen wie „Sterilisierung“<br />

sowie „Kinder und Hunde“ geht, denn<br />

dort blitzen echte Erfahrungswerte durch, die<br />

hinter dem Projekt stecken. Der Humor bleibt<br />

dabei auf einer sehr angenehmen Ebene, das<br />

Ganze wirkt nicht allzu aufdringlich und funktioniert<br />

dennoch. Stellenweise scheint der amerikanische<br />

Konservatismus stark durch – beim<br />

Familienthema Hund eine entschuldbare Sache.<br />

Kritisch wird es bei den dramatischeren<br />

Entwicklungen, die wegen des optimistischen<br />

Gesamtbildes an Intensität zurückstecken<br />

müssen.<br />

Statt eines tierischen Hauptdarstellers engagierte<br />

man für den Film übrigens ganze 22<br />

Hunde. Das lag nicht etwa an dem hohen Verschleiß<br />

der Welpen, sondern vielmehr an dem<br />

schnellen Wachstum der Hündchen. Zwischen<br />

den Drehs wurden also immer entsprechend<br />

des simulierten Alters von Marley die Hauptdarsteller<br />

ausgetauscht. Hört sich skandalös<br />

an, ist es aber nicht: Egal ob jung oder alt, die<br />

Hunde durften sich benehmen wie Schmidts<br />

Katze. Oder genauer gesagt: Während die<br />

menschlichen Schauspieler auf die unvorhersehbaren<br />

Aktionen der Tiere reagieren mussten,<br />

ermutigte Cheftiertrainer Mark Forbes die<br />

Vierbeiner zu rüpelhaftem Benehmen.<br />

Rund um den Hund<br />

Als kleiner Insider-Gag am Rande bekam die<br />

echte Familie Grogan ein paar Cameo-Auftritte<br />

im Film. Zu sehen sind die beiden z. B. in der<br />

Hundeschule-Sequenz. So waren sie unmittelbar<br />

daran beteiligt, als eine von ihnen erlebte<br />

Szene für den Film nachgespielt wurde – mit<br />

Sicherheit ein besonderes Erlebnis.<br />

Liefern die Innenansichten des Hauses noch<br />

optische Standardkost, fallen die ansehnlichen<br />

Landschaftsaufnahmen umso stärker ins Gewicht.<br />

Gleich die erste Einstellung auf dem<br />

Getreidefeld (Sonnenaufgang) sowie die Szene<br />

am Ende (Sonnenuntergang) zeigen viele<br />

Einzelheiten bei melancholisch-warmem Licht.<br />

Der Ton ist gut abgemischt und kleinere akustische<br />

Effekte wie das Hin- und Herschwappen<br />

des Wassers im Pool (Minute 73) beziehen<br />

alle Boxen aktiv ins Geschehen ein. Songs von<br />

namhaften Künstlern wie Bob Marley, Hootie<br />

And The Blowfi sh, R. E. M. sowie The Verve<br />

werten den Score mit qualitativ hochwertiger<br />

Abwechslung auf.<br />

Das Bonusmaterial fungiert eher als Ratgeber<br />

für Hundehalter, als dass es etwas über den<br />

Film verrät. Das Hauptinteresse gilt den lieben<br />

Vierbeinern und das eine geschlagene Stunde<br />

lang. Die einzige Ausnahme bilden die 19<br />

entfallenen Szenen. Wer danach immer noch<br />

nicht auf den Hund gekommen ist, aktiviert<br />

den Bild-in-Bild-Kommentar, der völlig unabhängig<br />

von der Filmhandlung Daten und Tipps<br />

zum Hundetraining einblendet.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Schlicht und einfach gut abgemischt mit einzelnen 3-D-Eff e-<br />

kten. Zusammen mit der Gute-Laune-Musik ein kleiner Renner.<br />

Dynamik<br />

Die hohe Schärfe ist fast immer gegeben. Insgesamt ein<br />

optimistisch-helles Gesamtbild mit angenehmem Kontrast.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 2/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Wer sich nicht für Hunde interessiert, hat das Nachsehen. Andererseits<br />

werden sich wohl kaum Tiergegner die Disc anschaff en.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 1,5/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Bild-in-Bild hätte kontextbezogener bzw. innovativer eingesetzt<br />

werden können. Visuell lohnt die Komödie in HD.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 0,5/3 1,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Liebevoll umgesetzte Tierkomödie, die das<br />

Flair einer Kolumne über den Hund namens Marley<br />

witzig herüberbringt.<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

52


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Buches, Men in Black, I Am Legend<br />

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Nacht, Junebug<br />

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Dark 5, Race Driver Grid<br />

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Batman:<br />

Retrospektive - Alle<br />

Kinofi lme im Test<br />

Wanted:<br />

Pistolenakrobatik<br />

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Farbenmeer:<br />

Stilvoll fernsehen<br />

mit dem<br />

Philips „Aurea“<br />

Wall-E:<br />

Pixars neuer<br />

Geniestreich<br />

3-D-FILME:<br />

Wann kommt die<br />

große Wende?<br />

Höllisch gut<br />

Filmhits im Frühjahr<br />

Sympathischer Teufel:<br />

Ron Perlman in „Hellboy II“<br />

Importtests: Sin City, Lost (Season 4)<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Fight Club, King Kong,<br />

Tropic Thunder, Oxford Murders<br />

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Baraka, Queen – Rock Montreal<br />

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Von 576i bis<br />

1080p<br />

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Die neuste Player-<br />

Generation<br />

Blaue Welt<br />

Alles über <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

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Kung Fu Panda:<br />

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Höhenangst mit<br />

„Mirror´s Edge“<br />

Transformers:<br />

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Perfektion<br />

Bescherungs-Tipps:<br />

Drei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

im Test<br />

Will Smith in der<br />

Actionkomödie „Hancock“<br />

KOMPAKT: Alle Player auf einen Blick<br />

05/2008 06/2008 01/2009<br />

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Die Wiedergeburt<br />

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Bond vs. Bourne:<br />

Wer ist der bessere<br />

<strong>Age</strong>nt in HD?<br />

Zauberkiste:<br />

Panasonics neuster<br />

Player „DMP-BD60“<br />

55 BDs im Test:<br />

Madagascar 2<br />

RocknRolla<br />

Mirrors<br />

Van Helsing<br />

Eagle Eye<br />

u. v. a. m.<br />

13<br />

Gründe für<br />

den Umstieg<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

Hugh Jackman als Wolverine im Kino<br />

X-Men Origins<br />

Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: X-Men 1–3<br />

Test des Monats:<br />

„Australia“<br />

„Der Tag, an dem die<br />

Erde stillstand“<br />

03/2009<br />

Top-Dokumentation:<br />

„Ganges“<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Hancock, Indiana Jones 4,<br />

Kung Fu Panda, Der unglaubl. Hulk<br />

DVD: Evangelion: 1.01, Ein einziger<br />

Augenblick, Lars und die Frauen<br />

Spiele: Mirror´s Edge, Little Big<br />

Planet, Motorstorm 2, Dead Space<br />

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2009<br />

01/2009<br />

02/2009<br />

03/2009<br />

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Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig


Film<br />

Horror<br />

Quarantäne<br />

Horror<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

28,3 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,4 Mbps Regie: John Erick<br />

Dowdle Laufzeit: 89 min FSK:<br />

ab 16 Jahren Preis: 26 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Das „Blair Witch Project“ und „Cloverfield“<br />

sind nicht wegen ihrer Story so bekannt<br />

geworden, sondern wegen ihrer unvergleichlich<br />

authentischen Atmosphäre. Wackelkamera<br />

plus düstere Schauplätze ergeben zusammen<br />

Angela Vidal (Jennifer Carpenter) ist die potenziell gutaussehende<br />

Scream-Queen in „Quarantäne“<br />

Freitag der 13.<br />

einen intensiven Horrorschocker mit Gänsehautgarantie.<br />

Um den Echtheitsfaktor auf die<br />

Spitze zu treiben, tarnte man „Qurantäne“ wie<br />

auch schon das spanische Original „[Rec]“ als<br />

echten Nachrichtenbeitrag, der nie veröffentlicht<br />

wurde: Während einer Reportage über<br />

die Feuerwehr von Los Angeles begleiten die<br />

junge Reporterin Angela Vidal und ihr Kameramann<br />

die Beamten bei der Ausübung ihrer<br />

Pflicht in ein düsteres Apartmenthaus. Aus<br />

einer der Wohnungen hören sie markerschütternde<br />

Todesschreie. Eine Frau scheint von<br />

einer mysteriösen Krankheit befallen zu sein,<br />

die sie zu einem Monster werden lässt. Ein<br />

Entrinnen aus dem „Quarantäne“-Haus wird<br />

unmöglich, als die Armee eintrifft und alles<br />

abriegelt. Die Schockeffekte sitzen und das<br />

düstere Flair gefällt. Das beengte Sozialexperiment<br />

wird von kühler Farbgebung begleitet<br />

bzw. hält fast nur Blautöne bereit. Parameter<br />

wie Kontrast und Schärfe sind, wie bei solchen<br />

Filmen zu erwarten, nicht ausgewogen.<br />

Einerseits erzeugen die ums Haus kreisenden<br />

Hubschrauber ein exzellentes 5.1-Mittendrin-<br />

Gefühl, andererseits nerven die permanenten<br />

Außengeräusche auf Dauer. Mit einem Audiokommentar,<br />

einem Making-of und Beiträgen<br />

zur Maske sowie den Stunts halten sich die<br />

Boni in Grenzen.<br />

FT<br />

Typisch für Horrorfilme: Kleine bleiche<br />

Mädchen, die komisch dreinschauen und im<br />

nächsten Augenblick zubeißen<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Der Zombiefaktor und die glaubhaften<br />

Darsteller machen „Quarantäne“ spannender als jede<br />

echte TV-Reportage. Nichts für zarte Gemüter!<br />

Horror<br />

Filminhalt:<br />

US 1980 Vertrieb: Warner<br />

Bros. Bildformat: VC-1, 1 080p,<br />

16 : 9 Tonformate: DD 1.0, DT<br />

HD 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

18 Mbps Datenrate Ton:<br />

192 kbps, 1,9 Mbps (engl.)<br />

Regie: Sean S. Cunningham<br />

Laufzeit: 95 min FSK: ab 18<br />

Jahren Preis: k. A. Start:<br />

erhältlich<br />

Die Zutaten für einen klassischen US-Horrorfilm<br />

sind offensichtlich: Man nehme<br />

eine Handvoll liebestoller Teenager, die sich<br />

zuerst mit leichten Drogen und später dann<br />

Ob Gemüse oder Teenager – Jasons Mutter schneidet<br />

alles klein<br />

miteinander vergnügen. Ein kreativer, entschlossener<br />

Psychopath rundet das Gesamtbild<br />

ab. Kombiniert mit einem eingängigen,<br />

orchestralen Soundtrack à la „Psycho“ oder<br />

„Der weiße Hai“, entstanden so bereits etliche<br />

Kassenknüller. Etabliert hat sich dieses<br />

Konzept nicht zuletzt durch den Grusel-Evergreen<br />

„Freitag der 13.“, der jetzt mit reichlich<br />

Zusatzmaterial auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich ist.<br />

Wie so oft bei älteren Produktionen stellt sich<br />

auch hier die Frage: Profi tiert das betagte Bildund<br />

Tonmaterial tatsächlich von den HD-Formaten?<br />

Die Antwort lautet: Jein. So überzeugt<br />

das Bild mit guter Schärfe und Farbe bei nur<br />

geringem Rauschen – der Transfer von der<br />

Filmrolle auf die Scheibe ist gut gelungen.<br />

Der Sound allerdings ist die Kehrseite der<br />

Medaille. In deutscher Sprache steht lediglich<br />

eine Monospur zur Verfügung, ein räumliches<br />

Klangbild kommt dementsprechend nicht<br />

zustande. Auch die Abmischung und die<br />

allgemeine Tonqualität lassen zu wünschen<br />

übrig – nach Möglichkeit sollte man auf die<br />

englische Dolby-True-HD-Spur ausweichen<br />

und sich bei Bedarf von den deutschen Untertiteln<br />

auf die Sprünge helfen lassen.<br />

Die Bonussektion hingegen ist sehr überzeugend.<br />

Neben dem Audiokommentar des Regisseurs<br />

Cunningham gibt es noch acht weitere<br />

Features mit einer Gesamtspiellänge von<br />

Camp Crystal Lake könnte so ein schöner Ort sein,<br />

wenn da nicht dieses kleine Problem wäre ...<br />

gut 100 Minuten. Zahlreiche Interviews und<br />

interessante Dokumentationen verschaffen<br />

einen guten Blick hinter die Kulissen des Klassikers.<br />

Hartgesottene Horrorfans können sich<br />

z. B. in dem Feature „Secrets Galore Behind<br />

The Gore“ erklären lassen, wie auch ohne<br />

digitale Unterstützung herrlich blutige Special<br />

Effects entstehen können. CH<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 4/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Der Klassiker erfreut auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit guter<br />

Bildqualität, die Tonspur hingegen enttäuscht. Als Trost<br />

gibt es eine prall gefüllte Bonussektion.<br />

Bilder: ... Sony Pictures, Warner Bros.<br />

54


Horror<br />

Film<br />

Bilder: Kinowelt, Stock.xchng<br />

Welches Spiel treibt Detective Hoffman (Costas<br />

Mandylor) mit seinen Kollegen?<br />

Saw V (Unrated)<br />

Horror/Thriller<br />

US, CA 2008 Vertrieb:<br />

Kinowelt Bildformat: VC-1,<br />

1.85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS-HDHR 7.1<br />

Datenrate Bild: 30,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,6 Mbps<br />

Regie: David Hackl Laufzeit:<br />

95 min FSK: ab 18 Jahren<br />

Preis: 27 Euro Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Wer „Saw“ kennt, kennt Jigsaw (Tobin Bell).<br />

Als psychopathischer Serienmörder mit<br />

einem etwas merkwürdigen Sinn für soziale<br />

Gerechtigkeit ging er in die Geschichte der<br />

Horrorgestalten ein. Im dritten Teil war es dann<br />

endlich so weit, der Killer starb und alles schien<br />

vorbei zu sein. Doch auch nach seinem Tod gehen<br />

die Morde weiter, was einerseits an Jigsaws<br />

Nachlass liegt und andererseits an der Beharrlichkeit<br />

der „Saw“-Produzenten, in Windeseile<br />

neue Teile auf den Markt zu werfen. Mithilfe von<br />

zeitlichen Rückgriffen lässt sich nämlich auch<br />

ein Jigsaw immer wieder neu beleben. Auch der<br />

fünfte Film macht da keine Ausnahme.<br />

Erzähllinie Nummer eins treibt die Geschichte<br />

von <strong>Age</strong>nt Peter Strahm (Scott Patterson) und<br />

Detective Mark Hoffman (Costas Mandylor)<br />

weiter voran. Strahm gelangt an den Ort von<br />

Jigsaws Ableben und entdeckt hinter einer Geheimtür<br />

ein Diktiergerät mit einer Nachricht.<br />

In ihr richtet sich der Massenmörder direkt<br />

an den Ermittler und warnt ihn,<br />

nicht weiter zu gehen.<br />

Getrieben von<br />

der Neugier<br />

Die durchsichtigen Kuben sind in „Saw V“ das<br />

Leitthema beim Fallendesign<br />

auf die Wahrheit ignoriert Strahm jedoch den<br />

Hinweis und dringt weiter in den Komplex vor,<br />

wo er von einer Person mit Schweinsmaske<br />

überwältigt wird. Als er wieder zu sich kommt,<br />

fi ndet er seinen Kopf in einem durchsichtigen<br />

Kubus wieder. Nach und nach füllt sich dieser<br />

mit Wasser, ein Entrinnen scheint unmöglich.<br />

Nebenbei wird Detective Hoffmans Werdegang<br />

als Jigsaws Schüler näher erläutert. Nun muss er<br />

verhindern, dass ihm jemand auf die Schliche<br />

kommt, und alle Spuren beseitigen.<br />

Erzählstrang Nummer zwei zeigt fünf Menschen,<br />

die in einer Falle erwachen und von<br />

Jigsaws Puppe aufgefordert werden, mehrere<br />

lebensgefährliche Stationen zu bewältigen. Die<br />

Spielregeln des Sozialexperiments sind einfach:<br />

Möge die beste Überlebensstrategie gewinnen.<br />

Erst das Ende löst die wahre Intention hinter all<br />

den Schrecknissen auf.<br />

Mit seinen vielen Anspielungen und ungeklärten<br />

Fragen funktioniert der Film nicht als selbstständiges<br />

Werk. Nur wer die Serie kennt, wird viel<br />

Neues erfahren, sich aber auch über das unbefriedigende<br />

Ende ärgern. Insgesamt handelt es<br />

sich unserer Meinung nach um die schwächste<br />

Fortsetzung der Reihe. Gegenüber der knapp<br />

drei Minuten kürzeren Kinofassung weist die<br />

Unrated-Version auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> diverse alternative<br />

Kameraeinstellungen, Umschnitte (wie z. B.<br />

Seths brutales Ableben zu Anfang) sowie<br />

kleinere farbliche Änderungen auf.<br />

Flickwerk<br />

Visuell gibt es die gewohnt matschige „Saw“-<br />

Kost mit bräunlichen, grünlichen oder dunkelblauen<br />

Szenarien, die keinen Spielraum für<br />

andere Farben lassen. Zu dem faden Nachgeschmack<br />

trägt auch der blasse Schwarzwert bei.<br />

Weiches Licht, das sich negativ auf den Kontrast<br />

auswirkt, gibt es partiell bei der Verlesung von<br />

Jigsaws Nachlass zu sehen. Ein bisschen<br />

angenehmer als im Vorgänger sieht<br />

das Bild trotzdem aus, zumal in den<br />

meisten Einstellungen die Schärfe<br />

stimmt. Beschäftigt man sich<br />

mit dem Sound, überrascht<br />

die Auswahl zwischen<br />

„Big Brother“ mit tödlichen Folgen: Fünf Menschen<br />

spielen um ihr Leben<br />

DTS-HD MA 5.1 oder DTS-HD HR 7.1. Auf der<br />

7.1-Anlage erklingen zwar die räumlichen Foltergeräusche,<br />

aber gewisse Fallen (wie das Pendel<br />

zu Anfang) hätten durch etwas mehr Dynamik<br />

im Klang interessanter gestaltet werden können.<br />

Das Bonusmaterial hält zwei Audiokommentare<br />

von dem Regisseur und den Produzenten bereit.<br />

In den Features erfahren Sie in 34 Minuten<br />

alles über die Fallen aus „Saw V“, wobei die Kubus-Falle<br />

von <strong>Age</strong>nt Strahm sogar gleich zwei<br />

Beiträge erhielt. Weitere 27 Minuten sind mit<br />

Interviews, TV-Spots und unkommentiertem<br />

Behind-the-Scenes-Material gefüllt.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

7.1-Sound ist eine schöne Option. Etwas mehr Spannung bei den<br />

Fallen-Sequenzen und es wäre erinnerungswürdig.<br />

Dynamik<br />

Matschig, blutig, farblich stark verfremdet – im Gegensatz zum<br />

Vorgänger allerdings ertragbar, was an der guten Schärfe liegt.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1/2 1/2 1,5/2 1/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Menüdesign, Umfang und Qualität der Beiträge stimmen.<br />

Werbung und geringe Interaktivität geben Punktabzug.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

2/3 2/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gemäß der detailarmen Düsternis beeindruckt das Bild kaum.<br />

Der Ton und die schicke Aufmachung verdienen Pluspunkte.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

0/4 2/3 1/3<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Trotz Jigsaws Tod sind sadistische Psychopathen<br />

immer noch gefragt. Allzu viel lässt sich dem<br />

ausgereizten Thema jedoch nicht mehr abgewinnen.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 55


Film<br />

Thriller/ Spannung<br />

Highlander<br />

Fantasy<br />

Filminhalt:<br />

US, GB 1986 Vertrieb:<br />

Kinowelt Bildformat: VC-1,<br />

1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 24 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />

Regie: Russell Mulcahy<br />

Laufzeit: 117 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />

19. Juni 2009<br />

Mit Silberblick und Schottenrock: Connor<br />

MacLeod alias Christopher Lambert (rechts)<br />

Es hätte nur einen geben sollen! Unter<br />

Filmfans gilt das Original der Saga trotz zahlreicher<br />

Fortsetzungen als unerreicht. Lediglich<br />

der erste Auftritt des Unsterblichen besitzt die<br />

Art von cineastischer Magie, die die Jahrzehnte<br />

überdauert. Die eigentlich schlichte Handlung:<br />

Während einer Schlacht im Jahre 1536 wird der<br />

Schotte Connor MacLeod (Christopher Lambert)<br />

scheinbar tödlich verwundet. Allerdings<br />

erwacht er am nächsten Tag wieder. Daraufhin<br />

vertreibt ihn sein Clan. Erst später erfährt Mac-<br />

Leod vom spanischen Edelmann Juan Sanchez<br />

Villa-Lobos Ramirez (Sean Connery) die Wahrheit<br />

über sich: Er gehört zu einer Schar Unsterblicher,<br />

die gegeneinander kämpfen, bis nur noch<br />

der letzte übrig bleibt. Wer den Kopf verliert,<br />

überträgt sein Wissen und seine Stärke auf den<br />

Kontrahenten. Mit dem Schwert in der Hand<br />

durchschreitet der „Highlander“ fortan die Epochen.<br />

Im New York der Gegenwart kommt es<br />

zur Zusammenkunft. Unkonventionelle Videoclip-Ästhetik,<br />

perfekte Panorama- und Duellaufnahmen<br />

und der Queen-Soundtrack heben<br />

dieses Fantasy-Spektakel auf das Niveau eines<br />

Kultfilms. Obwohl das Werk von Regisseur<br />

Russell Mulcahy („Resident Evil: Extinction“) in<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung kaum visuelle Kraft verliert,<br />

erscheint das Bild wie von britischem Nebel<br />

verschleiert. Darunter leiden Farbgebung und<br />

Kontrast. Die Spezialeffekte im Finale wirken<br />

(verzeihlicherweise) leicht überholt. Klanglich<br />

recht frontlastig gehalten, überzeugt das solide<br />

Bonusmaterial dank ausführlichem Making-of<br />

inklusive geschnittener Szenen. Unser Tipp:<br />

Finger weg von den Nachfolgern!<br />

MA<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Einfach magisch! Unsterblicher Kultfi lm mit<br />

toller Videoclip-Ästhetik. Darauf „einen doppelten<br />

Glenn Morrin on <strong>Ice</strong>“.<br />

Robin Hood – König der Diebe<br />

Abenteuer<br />

Filminhalt:<br />

US 1991 Vertrieb: Warner<br />

Bros. Home Bildformat: VC-1,<br />

1,85 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.), DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 19,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,3 Mbps<br />

Regie: Kevin Reynolds<br />

Laufzeit: 155 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Der Mythos um den Mann, der die Reichen<br />

bestrafte und die Armen beschützte,<br />

gehört zu den bekanntesten Abenteuergeschichten<br />

des Abendlandes. So oft wie Hollywood<br />

sie schon erzählt hat, gibt es unzählige<br />

Variationen des Ursprungsstoffes und der<br />

Reigen bricht nicht ab, wie Ridley Scotts für<br />

2010 angekündigter Robin-Hood-Film zeigt.<br />

Die meisten werden sich beim Thema „König<br />

der Diebe“ jedoch an Kevin Costner erinnern,<br />

der sich mit seinem treuen Begleiter Azeem,<br />

gespielt von Morgan Freeman, gegen den<br />

Sheriff von Nottingham (Alan Rickman) auflehnt.<br />

Sein Jagdgebiet ist der mittelalterliche<br />

Sherwood Forest, in dem er mit seinen<br />

Getreuen haust und Pläne zur Befreiung<br />

der holden Marian (Mary E. Mastrantonio)<br />

schmiedet. Das romantische Epos von Regisseur<br />

Kevin Reynolds grenzt an die Erzählweise<br />

eines klassischen Fantasy-Märchens. Die um<br />

zwölf Minuten erweiterte Langfassung sieht<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für einen Film des Jahrgangs<br />

1991 nicht übel aus. Zunächst einmal fällt der<br />

Klang positiv ins Gewicht. Der Sechskanalmix<br />

benutzt vorrangig Stereoeffekte aus der Front,<br />

bei denen eine saubere Kanaltrennung mit<br />

räumlicher Verschiebung erfolgt. Kettengerassel<br />

und Wassertropfen hallen dadurch<br />

von den Kerkerwänden wie bei moderneren<br />

Filmen. Sogar die Qualität des Sounds macht<br />

keinen ganz so verstaubten Eindruck, wie das<br />

bei ihrem Alter sein könnte.<br />

Das Bild wurde kaum nachgeschärft oder -<br />

koloriert, jedoch stimmt das Schwarz. Ähnlich<br />

befriedigend verhält es sich mit dem Kontrast,<br />

der dennoch das eine oder andere Bilddetail<br />

auf dem Gewissen hat. Zwei Audiokommentare,<br />

eine Fernsehdokumentation mit Pierce<br />

Brosnan als Hood-Forscher, fünf Interviews<br />

und ein Musikvideo defi nieren das Bonusmaterial.<br />

Als Zusatz gibt es den Filmsoundtrack<br />

mit acht Songs in hörenswerter 5.1-Abmischung<br />

obendrauf. Als Klassiker bzw. Mutter<br />

aller Abenteuerfi lme legen wir Ihnen „Robin<br />

Hood“ wärmstens ans Herz. Wer jedoch eine<br />

Abneigung gegen visuell weniger ansprechende<br />

Titel hat, greift woanders zu. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 0,5/10<br />

Gesamt 4,5/10<br />

Kurzfazit: Der König der Diebe hat die Ambitionen<br />

eines Fantasy-Märchens mit hochkarätiger Starbesetzung<br />

und der abenteuerlichsten aller Geschichten.<br />

Bilder: Kinowelt, Warner Bros. Home<br />

56


Thriller/Spannung<br />

Film<br />

Paycheck – Die Abrechnung<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

US 2003 Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />

Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: John Woo Laufzeit:<br />

119 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />

Melodramatische Action à la John Woo<br />

Erinnerungen sind ein wichtiger Bestandteil<br />

dieser Science-Fiction-Story. Erinnern Sie<br />

sich noch an John Woo? Der Hongkong-Regisseur,<br />

dessen überstilisierte „Heroic Bloodshed“-<br />

Epen (übersetzt etwa „heldenhaftes <strong>Blu</strong>tvergießen“)<br />

wie „The Killer“ oder „Hard Boiled“<br />

als Meilensteine im Actiongenre gelten, zog vor<br />

Jahren nach Hollywood. Seitdem dreht er dort<br />

regelmäßig, allerdings mit durchwachsenem<br />

Erfolg. Von der Brillanz früherer Jahre ist auch<br />

das vorliegende Werk meilenweit entfernt, dabei<br />

diente sogar eine Kurzgeschichte von Autor<br />

Philip K. Dick („Blade Runner“) als Vorlage. In naher<br />

Zukunft erledigt Ingenieur Michael Jennings<br />

(Ben Affleck) Aufträge für Hightech-Firmen.<br />

Wenn der Job getan ist, löschen die Verantwortlichen<br />

sein Kurzzeitgedächtnis, um die Weitergabe<br />

von Informationen zu verhindern. Er lebt<br />

von Scheck zu Scheck. Offensichtlich verzichtete<br />

Jennings bei seiner letzten 3-Jahres-Tätigkeit<br />

aber auf eine Millionengage. Stattdessen liegt<br />

nur ein Umschlag voller kurioser Gegenstände<br />

vor ihm. Weshalb das der Fall ist, muss der erinnerungslose<br />

Spezialist rasch herausfinden, denn<br />

jemand versucht, ihn zu töten. Selbstreferenziell<br />

inszeniert, schleppt sich die 08/15-Action-Sci-<br />

Fi-Mixtur über knapp zwei Stunden und diverse<br />

Logiklöcher dahin. Merkmale der Scheibe:<br />

matt-futuristische Optik mit gutem Schärfegrad<br />

Die Informationen in Michael Jennings Gehirn<br />

werden nach jedem Auftrag gelöscht<br />

und ein fast klinisch reines Bild. Klanglich<br />

erhalten wir während der Feuergefechte oder<br />

Motorradstunts ordentlichen 5.1-Surround-Ton.<br />

Ansonsten wird frontal viel geredet. Die Extras<br />

sind hingegen kaum der Rede wert. MA<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Durchschnittlicher Sci-Fi-Mainstream,<br />

angereichert mit John-Woo-typischen Actionelementen.<br />

Gute Optik, aber das Bonusmaterial enttäuscht.<br />

Tödliche Nähe<br />

Thriller<br />

Bilder: Paramount, Sony Pictures<br />

Filminhalt:<br />

Richtig! Es war<br />

Sarah J. Parker<br />

US 1993 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

23,6 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,5 Mbps Regie: Rowdy<br />

Herrington Laufzeit: 102 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 24<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Land unter für Bruce<br />

Willis. Während eines<br />

kurzen Karrieretiefs in den<br />

1990er Jahren angelte sich<br />

der US-Actionstar diesen<br />

triefnassen Job als strafversetzter<br />

Cop. Weil Willis alias<br />

Tom Hardy einen gefassten<br />

„Täter“ für unschuldig hält,<br />

fliegt er aus dem Morddezernat.<br />

Sein Instinkt sagt<br />

ihm, dass nur ein anderer<br />

Polizist für die Tötungsdelikte<br />

infrage kommt, woraufhin<br />

Hardy bei der Wasserschutzpolizei<br />

landet. Zwei<br />

Jahre später schippert der<br />

abgestempelte Außenseiter<br />

gemeinsam mit Partnerin<br />

Na, wer von beiden spielte bei „SATC“?<br />

Jo Christman („Sex And The City“-Ikone Sarah<br />

Jessica Parker) über den Ohio River, als erneut<br />

Frauenleichen auftauchen: Der Serienkiller ist<br />

zurück. Wiederholungstäter waren auch die<br />

Macher von „Striking Distance“ (Originaltitel).<br />

Kein Klischee wird in diesem trüben Cop-Thriller<br />

ausgelassen. Natürlich landen die Protagonisten<br />

im Bett („Wir sollten das nicht tun.“) bzw.<br />

darf der Hauptdarsteller die Bösewichte nur<br />

nach einem knackigen Spruch niederknüppeln<br />

(„Falsch verbunden!“). Würden die Dialoge<br />

weniger gelangweilt vorgetragen und wäre der<br />

Streifen nicht dermaßen vorhersagbar inszeniert,<br />

ginge das Werk sogar als Fast-Food-Reißer<br />

durch. Leider verliert aber selbst Bruce Willis<br />

schnell die Lust an durchweichten Psychospielchen.<br />

Milde stimmt uns die prinzipiell gute<br />

visuelle Qualität der Disc. Ordentliche Kontrastund<br />

Schärfewerte, kaum störende Bildfehler.<br />

Flammendes Inferno, aber kaum heiße Action<br />

Lediglich die farblich matte Darstellung senkt<br />

den Punktestand. Akustisch wird vorwiegend die<br />

frontale Boxenperipherie verwendet. Der Dolby-<br />

True-HD-5.1-Mix klingt trotzdem angemessen<br />

wuchtig. Negativ: keine Extras und nur eine<br />

bisher nicht nutzbare BD-Live-Funktion. MA<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 2,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Treffer, versenkt! Kriminell klischeehafter<br />

Actionreißer, den sogar Bruce Willis nicht retten kann.<br />

Immerhin schwimmt die Disc optisch obenauf.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 57


Film<br />

Thriller/Spannung<br />

Fargo – <strong>Blu</strong>tiger Schnee<br />

Thriller/Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 1996 Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

32,1 Mbps Datenrate Ton:<br />

768 kbps Regie: Joel und Ethan<br />

Coen Laufzeit: 98 min FSK: ab<br />

16 Jahren Preis: 21,95 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Fargo im US-Bundesstaat Minnesota, irgendwo<br />

im Nirgendwo: Der spießige und<br />

von Geldsorgen geplagte Verkäufer Jerry<br />

Lundegaard (William H. Macy) fasst den waghalsigen<br />

Entschluss, seine eigene Frau entführen<br />

zu lassen, um Lösegeld von seinem<br />

vermögenden Schwiegervater zu kassieren.<br />

Für die Tat engagiert er den hyperaktiven Carl<br />

(Steve Buscemi) und dessen schweigsamen<br />

Kompagnon Gaear (Peter Stormare). Was als<br />

simple Täuschungsaktion ohne <strong>Blu</strong>tvergießen<br />

geplant ist, läuft schon bald aus dem Ruder<br />

und Leichen pflastern den Weg durch die<br />

nord-amerikanische verschneite Einöde.<br />

Tiefschwarz oder <strong>Blu</strong>trot?<br />

Womit niemand gerechnet hat: Die schwangere<br />

Dorfpolizistin Marge Gunderson (mit dem Oscar<br />

ausgezeichnet: Frances McDormand) heftet<br />

sich fortan mit ungeahnten Kräften an die<br />

Fersen der Verbrecher. Nach „No Country For<br />

Old Men“ und „Burn After Reading“ gibt es<br />

nun auch das skurrile Meisterwerk „Fargo –<br />

<strong>Blu</strong>tiger Schnee“ der kongenialen Coen-<br />

Brüder auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Mit ihrem sechsten<br />

Langspielfi lm gelang den beiden Exzentrikern<br />

weltweit der Durchbruch: Er wurde nicht nur<br />

mit zwei Oscars (u. a. für das beste Drehbuch),<br />

sondern 1996 in Cannes auch mit<br />

dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.<br />

Neben kaltblütiger Gewalt sind es vor<br />

allem ein staubtrockener schwarzer Humor<br />

und einzigartig verschrobene Charaktere, die<br />

„Fargo“ zu einem surrealen Krimi der besonderen<br />

Art machen. Auf so absurd-komische<br />

und erschreckende Weise zugleich führte<br />

selten jemand den Zuschauer in die Tiefen<br />

der menschlichen Abgründe – Kultstatus, bis<br />

heute.<br />

„Schnee-Körnung“<br />

Wie bei dem Coen-Gespann oft zu vermerken,<br />

gibt es auch hier eine nicht zu übersehende<br />

grobe Filmkörnung, die jedoch nicht weiter<br />

störend ist. Hin und wieder gesellt sich auch<br />

ein leichtes Rauschen hinzu, wahrzunehmen<br />

vor allem bei großformatigen Einstellungen<br />

mit schneeweißen Flächen. Wenige Standbilder<br />

sehen bisweilen leicht verschwommen<br />

aus, wie zum Beispiel die Einstellung<br />

der Kneipe in Fargo, in der Jerry die beiden<br />

Nicht zu unterschätzen: Die sympathische und<br />

hochschwangere Marge (Frances McDormand)<br />

Gangster anheuert. Dennoch weist die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

einen verhältnismäßig sauberen Transfer<br />

auf, vor allem Nah- und Detailaufnahmen<br />

punkten mit einer nicht zu beanstandenden<br />

Schärfe. Auch die kühle, realistische Farbgebung<br />

weiß zu gefallen. Im Gegensatz zu der<br />

fast makellosen Lossless-Originalspur mangelt<br />

es dem deutschen Ton ein wenig an Dynamik<br />

und Räumlichkeit. Die Abmischung ist<br />

jedoch vortreffl ich gelungen.<br />

Für den weitaus größeren Genuss wird hier<br />

allerdings zum Original geraten, in dem der<br />

herrliche Akzent, den die Darsteller nutzen,<br />

perfekt zum Tragen kommt und viel zur Komik<br />

des Filmes beiträgt. Abseits des Streifens<br />

ist das Menüdesign rein optisch ein absoluter<br />

Hingucker, zu Recht darf man jedoch mehr<br />

Bonusmaterial erwarten. Neben einem informativen,<br />

mit vielen Anekdoten gespickten<br />

Making-of und einem unterhaltsamen Audiokommentar<br />

des begnadeten Kameramannes<br />

Roger Deakins gibt es nicht viel Nahrhaftes,<br />

von BD-Live oder Bild-in-Bild-Features ganz<br />

zu schweigen.<br />

DOMINIK LIEBSCH<br />

Bewertung Disc<br />

Jerry (W. H. Macy) bekommt<br />

es langsam, aber sicher mit<br />

der Angst zu tun ...<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Auch der geniale Soundtrack hätte einen Oscar verdient. Den<br />

auditiven Genuss in allen Belangen gibt’s aber nur im Original.<br />

Dynamik<br />

Ein überraschend guter Transfer. Dass Schnee und Kälte<br />

wunderschön sein können, wird hier eindrucksvoll bewiesen.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2 1,5/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2 1/2<br />

„Läuft die allen Ernstes weg?“ Die beiden Killer (Peter Stormare und Steve Buscemi)<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Ein Hoch auf das ansprechende Menü! Doch das allein reicht<br />

nicht: Informationen zu den Darstellern wären wünschenswert.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1/3 1,5/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

„Fargo“ hat den Sprung von DVD auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> rotzfrech und<br />

eiskalt geschaff t – trotz Abstrichen durchaus beachtlich.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 1/3 0,5/3<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Jesses! Dieses böse kleine Filmchen sollte in<br />

keiner blauen Sammlung fehlen. Solch schwarzer<br />

Humor kann nur von den Coens kommen.<br />

Bilder: 20th Century Fox Home Entertainment, Maren Bessler/pixelio<br />

58


Serie<br />

Film<br />

CSI (Season 1)<br />

Krimiserie<br />

Filminhalt:<br />

US 2000 Vertrieb: Universum<br />

Film Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS 2.0, DTS-HD<br />

MA 7.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

21 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,7 Mbps Regie: Danny<br />

Cannon u. a. Laufzeit: 940 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 57<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Die aktuelle Generation der Kriminal-ermittlung<br />

spielt sich auf der Mikroebene<br />

ab. Daumenabdrücke, Fußabdrücke,<br />

Speichel, Haare, Hautschüppchen –<br />

nichts bleibt im Verborgenen. Wo Sherlock<br />

Holmes vielleicht maximal fremde Briefe lesen<br />

konnte, dringen die pingelig genauen Ermittler<br />

bis aufs Äußerste in die Privatsphären der<br />

Verdächtigen ein. Wie schwer solche Untersuchungen<br />

sein können, erfährt die junge Forensikerin<br />

Holly Gribbs (Chandra West) gleich am ersten<br />

Tag. Der alteingesessene Gerichtsmediziner<br />

Forensiker Gil Grissom<br />

(William Petersen) ist<br />

der kühle Kopf der CSI-<br />

Ermittler<br />

Gil Grissom (William Petersen) zeigt ihr, wie man<br />

jeder noch so kleinen Spur etwas abgewinnen<br />

kann. Die erste Staffel experimentiert noch sehr<br />

viel mit der Härte des Kontrasts und den übersättigten<br />

Farben. So ist die Pilotfolge (mit Ausnahme<br />

vom Director‘s Cut) ein Musterbeispiel<br />

für gnadenlos übertriebenen Filtereinsatz während<br />

der Postproduktion. Im Laufe der insgesamt<br />

23 Folgen ändert sich dies jedoch zum Positiven,<br />

obwohl die Farbsättigung und der Kontrast stets<br />

über der Norm bleiben. Wer der englischen<br />

Sprache mächtig ist, wird sich über die 7.1-Lossless-Tonspur<br />

der Originalsynchronisation freuen.<br />

Ansonsten entspricht der deutsche Stereosound<br />

der gewohnten Fernsehatmosphäre mit stets<br />

perfekt verständlichen Dialogen.<br />

FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Wenn die CSI-Ermittler vor Ort sind, bleibt<br />

keine Spur unentdeckt. Die Nachbearbeitung des Bildes<br />

erfolgte allerdings mit dem Vorschlaghammer.<br />

CSI (Season 8)<br />

Krimiserie<br />

Kennt viele Methoden, um<br />

die Wahrheit herauszufinden:<br />

Catherine Willows<br />

(Marg Helgenberger)<br />

US 2007 Vertrieb: Universum<br />

Film Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS 2.0, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

19 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,6 Mbps Regie: Kenneth Fink<br />

u. a. Laufzeit: 748 min FSK: ab<br />

16 Jahren Preis: 50 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Bilder: Universum Film<br />

Sieben Jahre nach Serienstart spitzen sich<br />

die Ereignisse zu. Die Spezialisten um Gil<br />

Grissom (William Petersen) setzen alles in<br />

Bewegung, um ihr Team-Mitglied Sara Sidle<br />

(Jorja Fox) in der Wüste Nevadas zu finden.<br />

Sara schwebt in Lebensgefahr, begraben unter<br />

einem umgestürzten Wagen und bedroht<br />

durch den anstehenden Monsun. Nur ihre<br />

psychotische Entführerin weiß, wo sie sich befindet.<br />

In den weiteren 16 Folgen werden die<br />

CSI-Ermittler u. a. mit einem geköpften Gokart-<br />

Fahrer, extremem Exorzismus und dem brutalen<br />

Mord eines Horrorfilmstars konfrontiert. Am<br />

Ende steht Warrick Brown (Gary Dourdan) sogar<br />

selbst unter Mordverdacht. Die Schärfe gerät<br />

hier nicht mehr so oft ins Hintertreffen wie in<br />

der ersten Staffel. Der Kontrast ist geringfügig<br />

heruntergeschraubt worden, variiert jedoch in<br />

den einzelnen Folgen. So leidet z. B. „Go To Hell“<br />

unter der gewollt immens verfremdeten Farbe<br />

und der fast nur in Hell und Dunkel unterteilten<br />

Helligkeitsabstufung. Auf die grobe Filmkörnung<br />

wurde immer noch nicht verzichtet. Regeneffekte<br />

oder zusätzliche Umgebungsgeräusche<br />

wirken besonders auf der 5.1-Originaltonspur<br />

weniger fl ach und gliedern sich angenehm in<br />

die düstere Kriminalatmosphäre ein. Der deutsche<br />

Stereoton kann damit zwar nicht mithalten,<br />

liefert aber gute Arbeit in Sachen Verständlichkeit<br />

und 2.0-Dynamik ab. Das Bonusmaterial<br />

verteilt sich über die gesamten Scheiben und<br />

setzt sich größtenteils aus getilgten Szenen,<br />

einer Crossover-Folge mit der Serie „Without<br />

A Trace – Spurlos verschwunden“, diversen<br />

Audiokommentaren und inhaltlichen Beiträgen<br />

zusammen. Da uns nur die erste Disc der Staffel<br />

für den Test zur Verfügung stand, konnten wir<br />

dieses leider nicht vollständig einsehen. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 5,5/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Die achte Staffel konzentriert sich vermehrt<br />

auf die Beziehungen zwischen den Team-Mitgliedern.<br />

Die Skurrilität der Fälle nimmt dadurch aber nicht ab.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 59


Film<br />

Serie<br />

Lost: Abstürzen, wo andere Urlaub machen<br />

Stellen Sie sich vor, Ihr Urlaubsfl ug endet mit einer Bruchlandung auf einer verlassenen Pazifi kinsel. Sie und 47<br />

andere haben überlebt, doch lauern Ihnen böse Menschen, dunkle Vergangenheiten und ein mit gefährlichen<br />

Geheimnissen gespicktes Eiland auf. Das ist „Lost“ (Season 1 und 2).<br />

Thriller-Serie<br />

Filminhalt:<br />

US 2004, 2006 Vertrieb: Walt<br />

Disney Home Bildformat: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 Tonformate: DTS-HD 5.1,<br />

DTS 5.1 Datenrate Bild: 25 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: J. J. Abrams, u. a. Laufzeit:<br />

1 071/1 239 min FSK: ab 16/18<br />

Jahren Preis: je 62,99 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Die 2004 gestartete Drama-Serie hat es<br />

bisher zur fünften Staffel geschafft und<br />

das Genre quasi neu erfunden. Denn statt abgeschlossener<br />

Episoden haben wir es mit einer<br />

fortlaufenden Geschichte zu tun, die dazu noch<br />

wild zwischen Vergangenheit und Gegenwart<br />

umherspringt. Diese neue Erzählweise fesselt<br />

die Zuschauer mittlerweile zu Millionen weltweit<br />

vor den TV-Geräten. Dabei bedeutete der<br />

Auftrag zu „Lost“ für den damaligen ABC-Chef<br />

Lloyd Braun das Ende seiner Karriere bei dem<br />

Sender, denn allein für die beiden Pilotfolgen<br />

hatte das Team um Drehbuchautor J. J. Abrams<br />

zwischen zehn und 14 Millionen Dollar ausgegeben<br />

– damaliger Rekord für TV-Produktionen.<br />

Schon das Verfrachten von originalen Trümmerteilen<br />

eines Flugzeuges auf eine Hawaii-<br />

Insel soll eine Million Dollar gekostet haben.<br />

Die „Anderen“ kommen<br />

Da wir uns mit großen Schritten dem Serienfi -<br />

nale im kommenden Jahr nähern, empfehlen<br />

wir Ihnen die jetzt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erschienenen<br />

ersten beiden Staffeln der Serie ganz dringend.<br />

Einsteiger kommen fl ink auf den „Lost“-Trip<br />

und eingefl eischte Fans werden mit Aha-Erlebnissen<br />

noch einmal die alten Folgen genießen,<br />

denn schon dort gibt es jede Menge Hinweise,<br />

die man zum Serienfi nale als Besserwisser parat<br />

haben sollte.<br />

Die ersten Episoden der ersten Staffel dienen<br />

vor allem dazu, dem Zuschauer die Hauptfi -<br />

guren sowie einige mysteriöse Geschehnisse<br />

auf der Insel näherzubringen. So begegnen<br />

die Überlebenden auf dem tropischen Eiland<br />

unter anderem einem Eisbären, einem mysteriösen<br />

Monster, das augenscheinlich aus<br />

einer Wolke schwarzen Rauchs besteht. Es ist<br />

für mindestens einen Todesfall verantwortlich<br />

und terrorisiert die Überlebenden auch sonst<br />

mehrmals. Nach einiger Zeit stellt sich außerdem<br />

heraus, dass sich ein Mann aus der Gruppe<br />

nicht an Bord des abgestürzten Flugzeugs<br />

befand, woraufhin dieser eine schwangere<br />

Frau entführt. Er ist einer der „Anderen“, die<br />

den Überlebenden immer mehr zu schaffen<br />

machen – Mord und Entführung inklusive.<br />

Eine zunächst verschlossene Luke mitten im<br />

Dschungelboden sorgt gleichfalls für Verwirrung.<br />

Doch dann gibt es Anzeichen dafür, dass<br />

die Anderen bald angreifen.<br />

Die Dharma-Initiative<br />

Eines der übergreifenden Themen der zweiten<br />

Staffel ist die anhaltende Bedrohung durch die<br />

nach wie vor geheimnisvollen Anderen. Des<br />

Bilder: ...<br />

Bilder: aboutpixel.de/Bernasetti, Walt Disney Home Entertainment, SXC/Gregory John Zamets<br />

60


Der Iraker Sayid<br />

(Naveen Andrews)<br />

ist ehemaliger<br />

Offizier der<br />

Republikanischen<br />

Garde<br />

Serie<br />

Film<br />

Bedeutung von Namen und Zahlen<br />

Laut den Produzenten wurde keiner der Namen<br />

nach Belieben ausgewählt, vielmehr sollen diese<br />

alle eine Bedeutung besitzen. So heißt Jack mit<br />

Nachnamen Shephard, zu Deutsch „Hirte“, eine<br />

Rolle, die er innerhalb der Gruppe der Überlebenden<br />

tatsächlich einnimmt. Der Name von Claires<br />

Sohn, Aaron, lässt sich wiederum auf den Bruder<br />

des biblischen Moses zurückführen. Auch wurden<br />

mehrere Haupt- und Nebenfi guren nach berühmten<br />

Philosophen, Schriftstellern und Wissenschaftlern<br />

benannt, so beispielsweise John Locke, Jeremy<br />

Bentham, Richard Alpert, Mikhail Bakunin,<br />

Edmund Burke und Anthony Ashley-Cooper. Auch<br />

die Namen von Romanfi guren kommen gelegentlich<br />

zur Anwendung, so bezieht sich der angenommene<br />

falsche Name von Benjamin Linus, Henry<br />

Gale, auf eine<br />

Figur aus dem<br />

Buch „Der Zauberer<br />

von Oz“. In der Serie spielen die Zahlen 4, 8,<br />

15, 16, 23 und 42 eine wesentliche Rolle. Zunächst<br />

tauchen sie nur einzeln oder in kleineren Kombinationen<br />

(so beispielsweise als Flugnummer 815 mit<br />

dem Abfl ug ab Gate 23) auf, wobei eine besondere<br />

Bedeutung zunächst nicht erkennbar ist. Erst in der<br />

Episode „Verfl uchte Zahlen“ aus der ersten Staffel<br />

wird die gesamte Ziffernfolge in den Mittelpunkt<br />

gerückt: So handelt es sich dabei zum einen um die<br />

Gewinnzahlen auf Hurleys Lottoschein, zum anderen<br />

ist Danielle Rousseaus Forschungsteam einer<br />

Funkübertragung der Zahlen gefolgt und dabei auf<br />

der Insel gestrandet. Am Ende der Episode stellt<br />

sich zudem heraus, dass die Ziffern auch auf dem<br />

Rand der Luke eingraviert sind. Zu Beginn der zweiten<br />

Staffel erfährt der Zuschauer schließlich, dass in<br />

der Forschungsstation, die sich unter der Luke befi<br />

ndet, dieselben Zahlen alle 108 Minuten in einen<br />

Computer eingegeben werden müssen.<br />

Als Querschnittgelähmter<br />

betritt John<br />

Locke (Terry<br />

O’Quinn) die<br />

Insel – und<br />

kann auf<br />

wundersame<br />

Weise wieder<br />

laufen<br />

Weiteren werden mit einigen Überlebenden<br />

aus dem hinteren Teil des Flugzeuges neue<br />

Charaktere eingeführt und viele Geheimnisse<br />

rund um die Insel gelüftet, unter anderem das<br />

Rätsel der Luke. Doch gleichzeitig tauchen<br />

auch wieder neue Mysterien auf, so lernen die<br />

Überlebenden beispielsweise die Dharma-Initiative<br />

kennen. Ein Handlungsstrang beschäftigt<br />

sich mit den Ereignissen rund um die Luke.<br />

Hinter ihr befi ndet sich eine Forschungsstation,<br />

in der Strom, fl ießendes Wasser und Nahrung<br />

vorhanden sind. Alle 108 Minuten muss die<br />

Zahlenfolge 4, 8, 15, 16, 23, 42 in einen<br />

Computer eingegeben werden – die gleichen<br />

Zahlen, die auch an vielen anderen Stellen der<br />

Serie mehr oder weniger bedeutende Rollen<br />

spielen (siehe Kasten).<br />

Hochglanz-Insel<br />

Die Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s ist für eine Serie<br />

sehr gut. Die Farbenfreude der Karibik wird fast<br />

so wiedergegeben, als blättere man in einem<br />

Hochglanz-Reisekatalog auf der Suche nach<br />

dem exotischsten Urlaubsziel. Die zweite Staffel<br />

bietet subjektiv betrachtet noch einmal ein<br />

etwas schärferes Bild, obwohl die Datenrate<br />

ähnlich hoch ist. Der deutsche Ton liegt zwar<br />

„nur“ in DTS vor, kann aber der englischen<br />

DTS-HD-Tonspur und so manchem Kinofi lm<br />

durchaus das Wasser reichen. Das Bonusmaterial<br />

überzeugt auf ganzer Linie und bietet dem<br />

Zuschauer nach dem üblichen Making-of und<br />

diversen Pannen am Set weitere Hintergründe<br />

Bewertung Disc (Season 1)<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 8/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Perfekter Einstieg in das „Lost“-Universum,<br />

für eine TV-Serie erstaunlich gute Bild- und Tonqualität<br />

mit prallem Bonusmaterial.<br />

zur Insel und der Dharma-Initiative. Besonders<br />

amüsieren die Anweisungen des Dharmawissenschaftlers<br />

Pierre Chang (François Chau).<br />

Mit der Season-Play-Funktion ist es möglich,<br />

nach einer Unterbrechung die Serienfolgen<br />

automatisch dort zu starten, wo man sie beim<br />

letzten Mal beendet hat. Die beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Pakete<br />

gehören in jedes Regal eines „Lost“-Fans.<br />

Bewertung Disc (Season 2)<br />

FLORIAN PÖTZSCH<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 8/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Alte Rätsel werden gelöst und neue tauchen<br />

auf. Fortsetzung der preisgekrönten Serie mit kleinen<br />

Steigerungen in der Bildqualität.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 61


Film<br />

Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

John Mayer, Amy Winehouse, B. B. King,<br />

Jeff Beck, Pat Metheny, Jimi Hendrix<br />

Immer mehr Musiker machen blau und veröffentlichen ihre Kunst auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

Kein Wunder, denn insbesondere die verlustfreie Speicherung des Audiomaterials<br />

macht die blaue Scheibe zum perfekten Medium für Konzertmitschnitte.<br />

Sei es Jeff Becks unverwechselbarer Gitarrensound oder die<br />

Stimmgewalt des Ausnahmetalents Amy Winehouse – die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hat<br />

Soul! Leisten Sie uns deshalb Gesellschaft bei der Eröffnung unseres<br />

<strong>Blu</strong>Note-Cafés und entspannen Sie sich zu den Klängen der internationalen<br />

Superstars aus <strong>Blu</strong>es, Soul und Rock.<br />

62


E<br />

in<br />

John Mayer - Where The Light Is<br />

Zitat des legendären James<br />

Brown lautet: „Funk is what you<br />

don’t play.“ Wem dieser Satz spanisch<br />

vorkommt, der kann ihn sich<br />

von John Mayer erklären lassen.<br />

Nur selten findet man einen Gitarristen,<br />

der die gezielte Auslassung<br />

von Tönen so gekonnt als Stilmittel<br />

nutzt, der seine Musik sowohl aus<br />

Tönen als auch aus Pausen und<br />

angedeuteten „Ghost Notes“ zu<br />

einem Gesamtkunstwerk aufbaut.<br />

Dieses Talent stellte der heute<br />

31-jährige Sänger und Songwriter<br />

auch im Jahre 2007 im Nokia Theatre<br />

in Los Angeles eindrucksvoll<br />

unter Beweis. Das Konzert setzt<br />

sich zusammen aus drei verschiedenen<br />

Sets: Der Abend beginnt<br />

unplugged, setzt sich mit dem<br />

John Mayer Trio fort und endet mit<br />

dem Auftritt der kompletten Band.<br />

Insgesamt gibt es auf der Scheibe<br />

160 Minuten erstklassige Musik,<br />

was nicht nur Mayer selbst zu<br />

verdanken ist. So befinden sich unter<br />

den Musikern z. B. auch Steve<br />

Jordan oder der großartige Bassist<br />

Pino Palladino. Es entsteht eine<br />

emotionsgeladene Performance<br />

aus <strong>Blu</strong>es, Folk und Pop mit einer<br />

guten Portion Funk. Die Disc lässt<br />

keinen bekannten Mayer-Song vermissen:<br />

„Waiting On The World<br />

To Change“, „Gravity“ oder „Slow<br />

Dancing In A Burning Room“ sind<br />

dementsprechend mit von der Partie.<br />

Überdies gibt es eine Akustikversion<br />

des Tom-Petty-Klassikers<br />

„Free Falling“ und eine Interpretation<br />

von Jimi Hendrix’ „Bold As<br />

Love“, in der John Mayer den<br />

Song mit seinem Solo regelrecht in<br />

Brand zu setzen scheint. Nicht nur<br />

die Musik überzeugt – bei der Produktion<br />

von „Where The Light Is“<br />

hat man sämtlichen Aspekten die<br />

gebührende Aufmerksamkeit zukommen<br />

lassen und ein Gesamtkunstwerk<br />

erschaffen. Ton- und<br />

Bildqualität, Inhalt und Präsentation<br />

suchen ihresgleichen – selbst an<br />

interaktive Bild-in-Bild-Features und<br />

BD-Live-Inhalte hat man gedacht.<br />

Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Die Augen geschlossen, ins Solo vertieft – außer der<br />

Musik vergisst Mayer alles um sich herum<br />

Film<br />

Der Abend beginnt mit einem Akustik-Set. Wichtiger<br />

Bestandteil des Konzertes ist auch die beeindruckende<br />

Lichtshow<br />

Bilder: flickr/aschichan, iStockphoto/DNY59, Hanis, Stock.xchng<br />

Für das Konzert in Shepherd’s Bush Empire hat sich<br />

Amys Friseur mächtig ins Zeug gelegt<br />

In vollem Glanze – Ausnahmesängerin Amy Winehouse<br />

in der Londoner Porchester Hall<br />

Amy Winehouse - Live In London<br />

A<br />

my<br />

Winehouse braucht kein<br />

glamouröses Outfit und keine<br />

Bühnenchoreografie. Sie braucht<br />

keine Lasershow, keine Special Effects<br />

und darf gerne auch mal zwei<br />

Textzeilen auslassen, um stattdessen<br />

zum Getränk zu greifen. Sie ist<br />

eine der wenigen Künstlerinnen,<br />

die allein durch Talent die Gunst<br />

des Publikums für sich gewinnen.<br />

Ihre Stimme ist – je nach Lied –<br />

voll kindlicher Freude, Wut, Ironie<br />

oder tiefer Trauer. So begeisterte<br />

sie 2007 auch ihre Londoner Fans.<br />

Auf der Setlist standen sowohl<br />

melancholische Titel wie „Back To<br />

Black“ oder „Tears Dry On Their<br />

Own“ als auch die humorvollen,<br />

sozialkritischen Stücke „F*** Me<br />

Pumps“ und „Hey Little Rich Girl“.<br />

In den autobiografisch geprägten<br />

Songs „Rehab“ oder „You Know<br />

I’m No Good“ verarbeitet die<br />

Britin ihren exzessiven Lebenswandel.<br />

Unterstützung bekommt<br />

Winehouse von einer Background-<br />

Gruppe, der das Rhythmusgefühl<br />

offenbar in die Wiege gelegt wurde.<br />

Auf dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwartet<br />

den Zuschauer kein durchgestyltes<br />

Popkonzert, sondern eine emotionsgeladene<br />

Funk- und Soul-<br />

Performance in authentischer<br />

Atmosphäre und mit einer Amy<br />

Winehouse, die augenscheinlich<br />

nicht nur von der Musik berauscht<br />

ist. Trotz gelegentlicher musikalischer<br />

Schönheitsfehler ist dieses<br />

Konzert eine Empfehlung für alle<br />

Fans der jungen Ausnahmekünstlerin.<br />

Ton- und Bildqualität der<br />

Disc bewegen sich auf hohem Niveau,<br />

auch wenn die Abmischung<br />

nicht immer über jeden Zweifel<br />

erhaben ist. Die Bildschärfe des<br />

Mitschnittes in der Porchester Hall<br />

ist beeindruckend. Auf der Disc<br />

befi ndet sich außer den zwei jeweils<br />

ca. einstündigen Konzerten<br />

noch eine 45 Minuten lange Dokumentation<br />

in HD-Qualität über<br />

den Aufstieg der Sängerin.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 63


Film<br />

Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Typisch Jimi: Linkshändergitarren kommen für ihn<br />

nicht infrage, ein Standardmodell mit umgekehrter<br />

Saitenreihenfolge tut’s genauso<br />

D<br />

er<br />

Jimi Hendrix - Live At Monterey<br />

Mann, der den Klang gehörfeindlich<br />

kreischender<br />

E-Gitarren salonfähig gemacht hat,<br />

kommt jetzt in hochauflösender<br />

Ton- und Bildqualität. In „verlustfreiem“<br />

HD-Sound kann man jetzt<br />

den Gitarristen bewundern, der<br />

sein Instrument nach Benutzung<br />

am liebsten in Brand oder optional<br />

in den Verstärker steckte. Ein Widerspruch<br />

in sich? Schon möglich,<br />

aber nichtsdestotrotz nutzte Hendrix<br />

Verzerrung und Rückkopplung<br />

als einzigartiges musikalisches<br />

Ausdrucksmittel und die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

bietet die bisher hochwertigste<br />

Wiedergabequalität. Der Knackpunkt<br />

liegt woanders: Die mehr<br />

als 40 Jahre alte Aufnahmetechnik<br />

hat mit dem heutigen Standard<br />

nichts mehr gemein. Die<br />

Folgen sind ein grobkörniges Bild<br />

und undifferenzierter Sound. Hier<br />

ist selbst das beste Remastering<br />

machtlos. Wen das alles nicht abschrecken<br />

kann, der erlebt einen<br />

stets Kaugummi kauenden Jimi<br />

in Höchstform. „Foxy Lady“ und<br />

„Hey Joe“ schmettert der Meister<br />

mit gewohnter, an Gleichgültigkeit<br />

grenzender Gelassenheit. Des<br />

Weiteren stehen die Coversongs<br />

„Wild Thing“ und „Like A Rolling<br />

Stone“ auf der Setlist. Insgesamt<br />

umfasst diese aber lediglich acht<br />

(wenn auch sehr lange) Tracks.<br />

Dafür hat man die Bonussektion<br />

gut gefüllt, und zwar mit einer<br />

zweiminütigen Diashow mit Musikuntermalung,<br />

einem Bonus-View-<br />

Feature und einem Interview mit<br />

dem Veranstalter des Monterey-<br />

Festivals. Obendrauf gibt es den<br />

zehnminütigen Mitschnitt eines<br />

Londoner Hinterzimmer-Konzertes<br />

in schlechter Handycam-<br />

Qualität. Dies alles macht „Live At<br />

Monterey“ zu einer Scheibe (nur)<br />

für Fans, Legenden sterben ja bekanntermaßen<br />

nie.<br />

Spotlight on History – Hendrix ist einer der einflussreichsten<br />

Gitarristen der Musikgeschichte<br />

64<br />

Pat Metheny Group - The Way Up<br />

E<br />

s<br />

ist das Wort „progressiv“, das<br />

einem beim Hören der Scheibe<br />

einfach nicht mehr aus dem Kopf<br />

zu gehen scheint. Wer also nach<br />

einer Alternative zu Mainstream<br />

und Schema-F-Musik sucht, wird<br />

an Pat Methenys Liedern seine<br />

Freude haben. Routiniert spielt sich<br />

der Gitarrenvirtuose durch die exotischsten<br />

Skalen und variiert dabei<br />

zwischen rasanten Läufen quer<br />

über das Griffbrett und getragenen,<br />

bewusst minimalistisch gehaltenen<br />

Melodien. „The Way Up“ ist jedoch<br />

alles andere als eine One-Man-<br />

Show – sämtliche Musiker tragen<br />

mit tadelloser Spieltechnik und<br />

facettenreichen Sounds zur Qualität<br />

des Konzertes bei. Ganz ohne<br />

Gesang wird die Geschichte des<br />

„Weges nach oben“ allein von den<br />

Instrumenten erzählt.<br />

Nicht nur die musikalische Performance,<br />

sondern auch der Sound<br />

ist von hoher Qualität. Mit sehr<br />

guten Pegelverhältnissen und lebhafter<br />

Dynamik ist die Tonspur<br />

über jeden Zweifel erhaben. Das<br />

fein nuancierte Spiel des Schlagzeugers<br />

Antonio Sanchez z. B. profi<br />

tiert dabei vom HD-Sound. So<br />

bleiben die angedeuteten „Ghost<br />

Notes“ trotz ihres geringen Pegels<br />

stets klar differenzierbar.<br />

Gestochen scharf ist auch das Bild.<br />

Zahlreiche detailgetreue Nahaufnahmen<br />

zeigen unumwunden<br />

die perfekte Technik der Bandmitglieder<br />

und beschämen so manchen<br />

Hobbymusiker. In puncto Bonusmaterial<br />

enttäuscht die Scheibe<br />

leider. Ein 20-minütiges Interview<br />

mit Pat Metheny und schriftliche<br />

Biografi en der Musiker lassen zu<br />

wünschen übrig. Nichtsdestotrotz<br />

ist „The Way Up“ eine Produktion<br />

der Referenzklasse – so muss <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

klingen!<br />

Praktisch: Unterm voluminösen Haupthaar<br />

findet Pat die nötige Ruhe, um sich seine<br />

jazzigen Licks auszudenken<br />

Mit solch vielseitiger Instrumentierung ist die Band<br />

für jeden erdenklichen Sound gerüstet<br />

Bilder: iStockphoto/DNY59, Stock.xchng


B. B. King sieht zwar angestrengt aus, produziert<br />

dabei aber wunderbar entspannte <strong>Blu</strong>es-Licks<br />

B<br />

lues-Urgestein<br />

B. B. King gehört<br />

zu den Stammgästen<br />

des jährlichen Jazzfestivals in<br />

Montreux. So begeisterte er die<br />

Mengen auch 1993 mit seinem<br />

natürlichen, herzlichen Charme.<br />

Auf der Bühne wirkt er wie ein Fels<br />

in der Brandung, den der ganze<br />

Trubel nicht beeindruckt, der mit<br />

dem Publikum ein gemütliches<br />

Beisammensein unter Freunden<br />

veranstaltet. Mit einer exzellenten<br />

Background-Band liefert King ein<br />

<strong>Blu</strong>es-Spektakel der alten Schule.<br />

Routiniert entlockt er seiner<br />

Gitarre „Lucille“ eingängige Licks<br />

oder schwingt das Tanzbein zum<br />

Trompetensolo. Die gute Kameraführung<br />

und Bildqualität versetzen<br />

den Betrachter mitten ins Geschehen.<br />

Auch die Tonspur ist sehr<br />

gelungen. Der räumliche Klangcharakter<br />

des Konzertes wurde gut<br />

eingefangen, die gelungene Zumischung<br />

des Publikums (Jubeln,<br />

rhythmisches Händeklatschen)<br />

Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

B. B. King - Live At Montreux 1993<br />

Film<br />

macht die Scheibe zu einem authentischen<br />

Live-Erlebnis. Einige<br />

Schönheitsfehler sind jedoch vorhanden.<br />

So spielen die Bläser ihre<br />

Soli hin und wieder ohne Mikrofon<br />

und sind somit fast gar nicht zu hören<br />

– bei einer solch aufwendigen<br />

Show ist das ein schwer nachvollziehbares<br />

Versäumnis. Dies und<br />

ein paar Schnitzer in den Pegelverhältnissen<br />

sind die Negativaspekte,<br />

ansonsten erfreut der Sound mit<br />

einer guten Dynamik und macht<br />

der HD-Technologie der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

somit alle Ehre. Die Extras sind<br />

äußerst knapp ausgefallen, lediglich<br />

drei Songs des Konzertes aus<br />

dem Jahr 2006 befi nden sich<br />

in der Bonussektion der Scheibe.<br />

Dabei ließe sich über eine Legende<br />

wie King mit Sicherheit einiges<br />

an Zusatzmaterial fi nden. „Live At<br />

Montreux 1993“ ist eine Empfehlung<br />

für <strong>Blu</strong>es-Freunde, mehr<br />

als einen guten Konzertmitschnitt<br />

bietet die Disc aber nicht.<br />

Im laufenden Song die hohe E-Saite zu wechseln, ist<br />

für den Routinier kein Problem<br />

A<br />

us<br />

Jeff Beck Live At Ronnie Scott’s<br />

finanziellen Gründen verfolgen<br />

die meisten Veranstalter<br />

das Ziel, möglichst viele zahlende<br />

Gäste auf einmal zu bespaßen.<br />

Zum Glück gibt es hin und wieder<br />

einen Künstler mit Sinn für Nostalgie,<br />

der sich trotz Superstarstatus<br />

für einen Gig in kleinen Hallen nicht<br />

zu schade ist. Jeff Beck spielte eine<br />

ganze Woche lang jeden Abend im<br />

Londoner Jazzklub Ronnie Scott’s.<br />

Die Klubatmosphäre zeigt sich bereits<br />

im Hauptmenü – anstelle<br />

sich ständig wiederholender Musikfetzen<br />

hören wir hier Ambient-<br />

Sounds vom Veranstaltungsort. Gelungen<br />

ist auch die Tonmischung<br />

des Konzertes. Obwohl die Band<br />

sehr monofon (also hauptsächlich<br />

aus dem Center-Speaker) daherkommt,<br />

werden die Surround-Lautsprecher<br />

mit reichlich Hallanteil aus<br />

dem Konzertsaal beschickt. Auf extreme<br />

Effekte hat man verzichtet<br />

und so schallt aus den Boxen ein<br />

sehr authentischer, atmosphärischer<br />

Klang. Ab und zu jedoch scheint die<br />

Gitarre aus ihrer tonalen Umgebung<br />

auszubrechen und erhält einen<br />

wunderbar schwebenden Surround-Effekt.<br />

Dank guter Mischung<br />

und HD-Sound entsteht hier eine<br />

wirklich glaubhafte Klubatmosphäre.<br />

Die musikalische Qualität der<br />

Show bewegt sich ebenfalls auf<br />

hohem Niveau. Becks einzigartiges<br />

Gitarrenspiel reicht von getragenen,<br />

verträumten Linien bis hin zum<br />

furiosen Stakkato. Mal liegt die Melodie<br />

sicher im Rhythmus der Band,<br />

mal scheint sie stur dagegen anzukämpfen.<br />

Sowohl klanglich als auch<br />

optisch wird das Konzert durch die<br />

Gastauftritte von Joss Stone und<br />

Imogen Heap aufgewertet. Überdies<br />

beehrt „Slowhand“ Eric Clapton<br />

die Show mit zwei Songs. Auch das<br />

Bild der Disc überzeugt. Als Extras<br />

gibt es Interviews mit Jeff Beck und<br />

den restlichen Mitgliedern der Band<br />

sowie ein 20-minütiges Rockabilly-<br />

Set mit den Big Town Playboys.<br />

Gitarrenunterricht in geselliger Runde – Jeff Becks<br />

makellose Spieltechnik sucht ihresgleichen<br />

Bereits mit Anfang zwanzig steht die Australierin Tal<br />

Wilkenfeld mit den Musiklegenden unserer Zeit auf<br />

der Bühne<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 65


Film<br />

Special Interest – <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Vielen Dank für Ihren Besuch. Wir hoffen, dass auch für<br />

Ihren Geschmack etwas dabei war. Leisten Sie uns bald wieder<br />

Gesellschaft, wenn die internationalen Musikgrößen abermals ins<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café einkehren.<br />

VON CHRISTOPH HÜTHER<br />

John Mayer – Where The Light Is<br />

<strong>Blu</strong>es/Pop/Rock<br />

Amy Winehouse – Live In London<br />

Jazz/Soul<br />

Jimi Hendrix – Live At Monterey<br />

Classic Rock<br />

US 2007 Vertrieb: Sony BMG<br />

Bildformat: 16 : 9 Tonformate:<br />

Dolby True HD 5.1 PCM 2.0<br />

Datenrate Bild: 36 Mbps<br />

Datenrate Ton: 7,9 Mbps<br />

Laufzeit: 312 min FSK: ab 6<br />

Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

UK 2007 Vertrieb: Universal<br />

Music Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

24 Mbps Datenrate Ton:<br />

3 Mbps Laufzeit: 200 min FSK:<br />

ab 12 Jahren Preis: 26 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

US 1967 Vertrieb: Universal<br />

Music Bildformat: 1 080i, 4 : 3<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

17 Mbps Datenrate Ton:<br />

3 Mbps Laufzeit: 116 min FSK:<br />

ab 0 Jahren Preis: 26 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Das ist <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>! Ob Ton, Bild oder<br />

Bonusfeatures hier stimmt einfach alles.<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Ein grundsolider Konzertmitschnitt, der aber<br />

das HD-Potenzial nicht ausschöpft.<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 4,5/10<br />

Tonqualität 5,5/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: HD ist anders diese Scheibe ist was für hartgesottene<br />

Fans.<br />

Pat Metheny Group – The Way Up (Live)<br />

Jazz<br />

B. B. King – Live At Montreux 1993<br />

<strong>Blu</strong>es<br />

Jeff Beck Live At Ronnie Scott’s<br />

<strong>Blu</strong>es/Rock<br />

US 2005 Vertrieb: Edel<br />

Records Bildformat: 16 : 9,<br />

1 080i Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 PCM 2.0 Datenrate<br />

Bild: 35 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,5 Mbps Laufzeit: 90 min FSK:<br />

ab 0 Jahren Preis: 24 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

CH 1993 Vertrieb: Edel<br />

Records Bildformat: 1 080i,<br />

16 : 9 Tonformate: DTS-HD MA<br />

5.1 PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

20 Mbps Datenrate Ton:<br />

3 Mbps Laufzeit: 114 min FSK:<br />

ab 0 Jahren Preis: 25 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

US 2007 Vertrieb: Edel<br />

Records Bildformat: 1 080i,<br />

16 : 9 Tonformate: DTS-HD MA<br />

5.1 PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

23 Mbps Datenrate Ton:<br />

3 Mbps Laufzeit: 191 min FSK:<br />

ab 0 Jahren Preis: 24 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Progressiver Jazz in Bild- und Tonqualität der<br />

Referenzklasse. Leider zu wenig Bonusmaterial.<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Der Meister in gebührender HD-Qualität,<br />

aber mit wenig Zusatzmaterial.<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Musikalisch und technisch eine sehr gute<br />

Produktion auf hochkarätigen Gastmusikern.<br />

Bilder: istockphoto/Dimos, Stock.xchng<br />

66


Musical<br />

Film<br />

Grease – Rockin' Edition<br />

Musical<br />

Filminhalt:<br />

US 1978 Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,40 : 1<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />

DTS-HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 34 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Regie: Randal Kleiser<br />

Laufzeit: 110 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Mein Gott, konnte Travolta tanzen! Ende<br />

der 1970er Jahre adaptierte Regisseur<br />

Randal Kleiser („Die blaue Lagune“) für sein<br />

Kinodebüt das erfolgreiche Broadway-Musical<br />

„Grease“ für die Leinwand. Das Ergebnis<br />

war Sex, No Drugs and Rock’n’Roll, kurzum:<br />

ein großer Spaß! Ein bunter, mitreißender,<br />

manchmal kitschiger Klassiker voller zeitloser<br />

Songs. Die Story ist ebenso flott erzählt: Nach<br />

ihrer Sommerromanze treffen sich Danny<br />

Zuko (John Travolta) und seine Urlaubsliebe<br />

Sandy Olsson (Olivia Newton-John)<br />

zufällig am Beginn des Highschool-Abschlussjahrs<br />

wieder. Eigentlich sind ihre Gefühle<br />

weiterhin vorhanden, aber Dannys Kumpel,<br />

die „T-Birds“, sowie die Mädchengang „Pink<br />

Ladies“ haben andere Pläne. Es braucht endlose<br />

Musical- bzw. Herzschmerzmomente, bis<br />

das Paar endlich im Roadster dem Himmel<br />

der Liebe entgegenschwebt. Obwohl die<br />

Inszenierung uramerikanisch wirkt und die<br />

zeitliche Einordnung (etwa 1959) schon bei<br />

Drehbeginn reichlich nostalgisch anmutete,<br />

funktioniert der Film praktisch durch die Jahrzehnte<br />

hinweg ohne Schwierigkeiten. Wer<br />

die bekannten Nummern (u. a. „Greased<br />

Lightning“ mit der berühmten Armbewegung<br />

oder „Beauty School Dropout“) noch nicht<br />

mitsingen kann, erhält auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit der<br />

Karaoke-Funktion („Rydell Sing-Along“) die<br />

Chance, das nachzuholen. Darüber hinaus<br />

bekommen Fans ausreichend Bonusmaterial<br />

geboten, darunter „Erinnerungen an Grease“<br />

(22 : 27 Minuten) sowie ein paar entfernte<br />

Szenen. Visuell macht das remasterte Bild<br />

einen dezent körnigen, allerdings sauberen<br />

Eindruck. Lediglich milde Alterserscheinungen<br />

mindern das Ergebnis der kontraststarken<br />

Wiedergabe. Die Schärfe geht in Ordnung<br />

und hält normales <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Niveau. Obwohl die<br />

deutsche Tonspur lediglich Dolby Digital 5.1<br />

verwendet, ist der Unterschied zur englischen<br />

DTS-HD-Fassung marginal. Die Dynamik hält<br />

sich in Grenzen und im Hochtonbereich liegen<br />

dezente Schwächen.<br />

MA<br />

Wow, konnte der Typ tanzen! Travolta,<br />

hier mit Olivia Newton-John, auf dem<br />

Abschlussball<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: „You‘re The One That I Want“ sagen wir zum<br />

Film und zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Bunte Bilder, beschwingter<br />

Tanzstil, viele Extras.<br />

Saturday Night Fever – 30th Anniversary Edition<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US 1977 Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,78 : 1<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />

Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 26 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: John Badham Laufzeit:<br />

119 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />

Bilder: Paramount<br />

Bereits die Anfangsszene dreht sich wie eine<br />

Discokugel. Begleitet vom Bee-Gees-Hit<br />

„Stayin’ Alive“ durchstreift Tony Manero (John<br />

Travolta), der wochentags in einem Farbenladen<br />

arbeitet, die Straßen von Brooklyn. Schuhe<br />

mit hohen Absätzen, Schlaghose, schwarze Lederjacke<br />

– er ist der Herr seines Reviers. Über<br />

die Zukunft macht sich Tony keine Gedanken.<br />

„Heute Nacht ist meine Zukunft“, lautet das<br />

Credo an jedem Wochenende, denn dann<br />

verwandelt sich Tony in einen Gott, zumindest<br />

auf der Tanzfläche. Niemand versprüht mehr<br />

Charme, niemand ist besser auf dem Parkett.<br />

Allerdings holt auch ihn irgendwann die<br />

Realität ein.<br />

Kein anderer Film verströmt intensiver das<br />

Gefühl der späten 1970er Jahre bzw. der Disco-Ära.<br />

Toupierte Haare oder hautenge Polyesterhemden<br />

gefällig? Zum 30. Geburtstag liegt<br />

nun die Special Collector’s Edition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

vor. Bemerkenswert: Fast das gesamte Bonusmaterial<br />

ist in HD-Qualität vorhanden, darunter<br />

fünf Features über die Zeit und die Entstehung<br />

des Kultstreifens. Die Bee Gees erzählen über<br />

ihre Hits (u. a. „How Deep Is Your Love“) und<br />

Falsettstimmen (12 : 37 Minuten), während<br />

die damalige Crew Spotlights auf die Dreharbeiten<br />

wirft (15 : 21 Minuten). Wer mittanzen<br />

will: Ein Kursvideo präsentiert „Tanzen wie<br />

Travolta“. Das Bild wurde sauber transferiert,<br />

wobei der Kontrast mitunter stärker sein könnte.<br />

Es fehlt etwas plastische Tiefe. Die Farbgebung<br />

vermittelt schwitzige Disco-Atmosphäre. Erwartungsgemäß<br />

bestimmt der Soundtrack den<br />

Geräuschhintergrund. Daneben fi nden die hinteren<br />

Boxen kaum Verwendung. Dafür klingen<br />

die verschiedenen Frontkanäle meist ausgewogen.<br />

Das „Night Fever“ kann kommen. MA<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Zurück auf die Tanzfl ächen der Disco-Ära.<br />

Ein Klassiker mit unvergesslichen Tanzszenen. Die<br />

Geburtstagsedition zeigt (fast) alle Extras in HD.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 67


Film<br />

Retro<br />

Dr. Seltsam oder: wie ich<br />

lernte, die Bombe zu lieben<br />

General Jack Ripper (Sterling Hayden, l.) führt<br />

seine Potenzschwäche auf die Kommunisten<br />

zurück. Grund genug für einen Nuklearschlag!<br />

Satire<br />

Filminhalt:<br />

UK 1964 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

1,37 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1, Original Mono<br />

(engl.) Datenrate Bild:<br />

29,1 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,5 Mbps Regie: Stanley<br />

Kubrick Laufzeit: 94 min FSK:<br />

ab 16 Jahren Preis: 24 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Der wahnhafte Brigadier General Jack D.<br />

Ripper (Sterling Hayden) vermutet eine<br />

kommunistische Verschwörung hinter seiner<br />

Schwäche im Bett. Wer, wenn nicht die Russen,<br />

könnte für die Verschmutzung seiner Körperflüssigkeiten<br />

verantwortlich sein? Zum Schutze<br />

des Fortbestands der amerikanischen Bevölkerung<br />

initiiert er einen Nuklearschlag gegen die<br />

Sowjetunion. Der US-Präsident Muffley (Peter<br />

Sellers) ruft den Notstand aus und versucht<br />

mit seinen militärischen Beratern, einen Dritten<br />

Weltkrieg zu verhindern. Zu allem Übel offenbart<br />

der sowjetische Botschafter Sadesky (Peter<br />

Bull) die Existenz einer Weltzerstörungsmaschine,<br />

die die UdSSR aktivieren würde, sobald<br />

die amerikanischen Bomber ihr Ziel erreichen.<br />

Während der Präsident noch mit seinem nationalsozialistischen<br />

Waffenforscher Dr. Seltsam<br />

(Peter Sellers) über die Existenz einer solchen<br />

Waffe debattiert, geben der sympathische Major<br />

T. J. „King“ Kong (Slim Pickens) und seine Crew<br />

ihr Bestes, um ihren B52-Bomber an sein Ziel<br />

zu bringen.<br />

Best-Sellers<br />

Kenner des Films wissen um die Eleganz, mit<br />

der Kubrick das problematische Thema der<br />

nuklearen Bedrohung aufgreift. Unvergesslich<br />

bleibt der weltberühmte Ritt auf der Atombombe,<br />

der auch heute noch in verschiedenen Variationen<br />

von Karikaturisten aufgegriffen wird.<br />

Kubrick selbst war sehr besorgt über das atomare<br />

Damoklesschwert, das während des Kalten<br />

Krieges über der ganzen Welt hing. So gestaltete<br />

er „Dr. Seltsam“ als satirische Metapher einer<br />

Zeit, in der die amerikanischen Vorgärten Atomschutzbunker<br />

aufwiesen und die Menschen<br />

wirklich dachten, Schreibtische würden sie bei<br />

einer nuklearen Explosion schützen.<br />

Die perfekte Besetzung, und zwar gleich in dreifacher<br />

Hinsicht, fanden die Schlüsselfi guren Dr.<br />

Seltsam, Präsident Muffl ey und Soldat Mandrake<br />

in Peter Sellers. Ursprünglich sollte er mit T. J.<br />

„King“ Kong noch eine vierte Rolle spielen. Jedoch<br />

verhinderte ein gebrochenes Fußgelenk<br />

dieses Vorhaben und Kubrick heuerte Slim<br />

Pickens an, der dank seiner Erfahrungen als Rodeo-Clown<br />

und -Reiter wie geschaffen für die<br />

Rolle war. Das Studio wollte Sellers deswegen<br />

in mehreren Rollen sehen, weil es den großen<br />

Erfolg des zuvor gedrehten Kubrick-Films<br />

„Lolita“ unter anderem diesem Publikumsliebling<br />

zuschrieb. Sein dreifacher Auftritt lohnte<br />

sich für ihn, da er mit rund einer Million Dollar<br />

Gage knapp die Hälfte des gesamten Filmbudgets<br />

für sich beanspruchte.<br />

Für sein Alter macht der Schwarz-Weiß-Film<br />

eine recht gute Figur. Auffällig sind die schwer<br />

zu ignorierende grobe Filmkörnung und die<br />

gerade noch passable Bildschärfe. Da sich aus<br />

einer Mono-Tonspur nur mit einer aufwendigen,<br />

sprich teuren Neuabmischung ansprechender<br />

Sechskanalton gewinnen ließe, hält sich der<br />

dreidimensionale Klangeindruck beim deutschen<br />

Sound in Grenzen. So ertönen die Schüsse<br />

während des Stützpunktkampfes nicht wirklich<br />

räumlich. Zumindest in der Szene, in der der<br />

Kriegsrat in der Kommandozentrale tagt, weist<br />

der Ton stellenweise einen glaubwürdigen Hall<br />

auf. Die Boni setzen sich aus zwei Making-ofs<br />

zusammen, in denen die Geschehnisse am Set<br />

gezeigt und die Beweggründe für den Film aufgegriffen<br />

werden. Je ein Nachgesang gilt Peter<br />

Sellers bzw. Stanley Kubrick und ein Interview<br />

mit einem Zeitzeugen klärt über die brenzlige<br />

Lage in den 1960ern auf. Zwei Interviews mit<br />

Peter Sellers und George C. Scott runden das<br />

Angebot ab. Über Bild-in-Bild-Kommentare bzw.<br />

Pop-up-Tafeln im Retrostil können während des<br />

Films außerdem Trivia abgefragt werden.<br />

FALKO THEUNER<br />

Dr. Seltsam: „Die Weltvernichtungsmaschinerie<br />

funktioniert verblüffend einfach. Es erfordert<br />

lediglich den Willen, es zu tun“<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Die Atmosphäre des Films ist mit dem Uralt-Ton stimmig.<br />

Dennoch: Tonfehler wurden nicht merklich korrigiert.<br />

Dynamik<br />

Der Schwarzwert ist überraschend gut. Alles andere bleibt<br />

mäßig und die Filmkörnung tritt störend in den Vordergrund.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1/2 2/2 1/2 1/2 0/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1/2 1/2 1/2 0/2 2/2<br />

Bonusmaterial 8,5/10<br />

Die Extras ziehen mit ihrer Nuklearthematik in den Bann. Auch<br />

die Beiträge zu Sellers und Kubrick beeindrucken.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 3/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Technisch gesehen keine Glanzleistung. Die genialen Extras sind<br />

in Standardaufl ösung, aber der Bild-in-Bild-Modus punktet.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

0/4 0,5/3 1/3<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Seltsam, seltsam! Obwohl die Filmhandlung<br />

unsagbar komisch ist, wird man doch nie das blöde<br />

Gefühl los, so etwas könnte tatsächlich geschehen.<br />

Bilder: Sony Pictures<br />

68


Retro<br />

Film<br />

Sternenstaub und<br />

Wüstensand<br />

Unendliche Weiten des Science-Fiction-Films. Ein paar Fixsterne des Genres<br />

sollte jeder Cineast besuchen, darunter den Wüstenplaneten „Dune“ und das<br />

Zentrum der Schöpfung in „2001: Odyssee im Weltraum“. Wer stattdessen<br />

lieber „Star Trek“ sehen möchte, blättert einfach weiter.<br />

Bilder: Stock.xchng, Warner<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 69


Film<br />

Retro<br />

Wenn sein Name fällt, erstarren viele<br />

Fans und Filmschaffende in Ehrfurcht.<br />

Regisseur Stanley Kubrick gehörte zu den<br />

bedeutendsten Vertretern seiner Zunft, obwohl<br />

oder gerade weil er eine manische Bessenheit<br />

bei der Realisierung seiner Projekte an den<br />

Tag legte. Fast jedes der fertiggestellten Werke<br />

rechtfertigt aber im Nachhinein die investierte<br />

Akribie. Kubrick forderte von Darstellern und<br />

Crew das Äußerste an Engagement, ließ Szenen<br />

bis zur Perfektion wiederholen. Beispielhaft<br />

sind die 127 Versuche, die er benötigte,<br />

um Jack Nicholsons berühmten Axt-durch-die-<br />

Tür-Auftritt („Here Is Johnny“) zu inszenieren.<br />

Bereits Jahre vorher, nach seinem Hollywood-<br />

Debüt „Spartacus“ (1960), verließ der Regie-<br />

Exzentriker das amerikanische Studiosystem.<br />

Ihm fehlte die uneingeschränkte künstlerische<br />

Freiheit bei Produktion und Endschnitt.<br />

Nachfolgend schuf er zahlreiche Klassiker,<br />

darunter das wohl ultimative Science-Fiction-<br />

Opus der Filmgeschichte. Basierend auf einer<br />

Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke entwickelte<br />

Kubrick gemeinsam mit dem Autor „2001:<br />

Odyssee im Weltraum“ (Originaltitel: „2001:<br />

A Space Odyssey“). Über die Interpretation des<br />

Werks lässt sich bis heute endlos debattieren.<br />

Menschwerdung in vier Akten<br />

Ausgangspunkt des Hauchs an Handlung ist<br />

der „Anbeginn der Menschheit“ („The Dawn<br />

Of Man“). Irgendwo in der afrikanischen Savanne<br />

kämpft eine Gruppe von Vormenschen<br />

um ihr tägliches Dasein, bis sie eines Morgens<br />

neben einem schwarzen Monolithen aufwachen.<br />

Schwarz, glänzend, präzise geformt. Die<br />

Berührung des Blocks verändert das Bewusstsein<br />

der Wesen. Zum Klang der sinfonischen<br />

Dichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard<br />

Strauss entdecken sie Knochen als Werkzeuge.<br />

In der fi nalen Szene des ersten Akts erschlägt<br />

der entstandene Homo Faber einen fremden<br />

Urmenschen mit dem Gebein. Triumphierend<br />

wird die primitive Waffe gen Himmel geschleudert.<br />

Es folgt der wohl berühmteste Schnitt:<br />

Ein ähnlich aussehender Satellit ersetzt optisch<br />

den fl iegenden Knochen. Äonen sind vergangen.<br />

Die Menschheit ist ins All aufgebrochen.<br />

Im Mondkrater Tycho fi nden Wissenschaftler<br />

einen Monolithen, der dem Exemplar aus der<br />

Eröffnungssequenz gleicht. Der nächste Entwicklungsschritt<br />

steht bevor. Beim Kontakt mit<br />

Sonnenlicht sendet die Säule ein Signal. Ende<br />

des zweiten Akts. 18 Monate weiter in der<br />

Zukunft beginnt die Jupitermission (der dritte<br />

Akt), die den Empfänger ausfi ndig machen<br />

soll. Was folgt, ist eine kosmische Reise, die in<br />

einer Katastrophe sowie der Wiedergeburt des<br />

Menschen (vierter Akt) endet.<br />

Pure visuelle Stimulanz<br />

„2001“ überschreitet viele Grenzen. Fast 25<br />

Minuten lang spricht niemand ein Wort, lediglich<br />

klassische Musik untermalt das Geschehen<br />

und selbst danach wird an Dialogen gespart.<br />

Nur wer sich auf das pure visuelle Erlebnis<br />

einlässt, fi ndet einen persönlichen, gänzlich<br />

subjektiven Zugang. Kubrick stößt durch teilweise<br />

verstörend langsame Bilder eine emotionale<br />

Ebene im Zuschauer an und stellt ihm<br />

frei, die philosophische Bedeutung der Sci-Fi-<br />

Offenbarung zu deuten. Das ist anstrengend,<br />

aber ohne Zweifel brillant. Die Inszenierung<br />

entspricht natürlich dem Zeitgeist der 1960er<br />

Jahre, wirkt jedoch immer noch realistisch. Ein<br />

Meisterwerk. Beim Einlegen der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

sollte sich übrigens niemand wundern, wenn<br />

der Bildschirm drei Minuten völlig schwarz<br />

bleibt. Im Hintergrund läuft nur Musik aus<br />

György Ligetis „Atmosphères“, bevor die vier<br />

Akte beginnen. Auf diese absichtliche Ouvertüre<br />

verzichten die meisten Fernsehausstrahlungen.<br />

Ein paar Worte zur Technik: Abgesehen<br />

von winzigen Kratzern gelingt ein solides, kontraststarkes<br />

Bild, dessen Schwarzwert ebenfalls<br />

überzeugt. Die Farbwiedergabe ist ausgesprochen<br />

kräftig. Insgesamt eine sehr scharfe Optik,<br />

die nur geringe Detailverluste zeigt. Für das<br />

Alter des Ausgangsmaterials sind wir mit der<br />

Restauration mehr als zufrieden. Akustisch hält<br />

der Dolby-Digital-5.1-Mix indes weniger Bombastisches<br />

bereit: kaum Surround-Ton, wenige<br />

Effekte, selten ein Wow-Moment. Lediglich die<br />

klassische Musik berauscht die Sinne. Gemeinsam<br />

mit den glasklaren Dialogen sollte das<br />

dem Fan aber reichen. Insbesondere deshalb,<br />

da der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mehr als zwei Stunden Bonusmaterial<br />

beiliegen – reines Audiomaterial<br />

eingerechnet. Verschiedene Videodokumentationen<br />

erlauben einen Blick auf die „Erschaffung<br />

eines Mythos“ (kommentiert von James<br />

Cameron, „Titanic“) oder die „Visionen einer<br />

vergangenen Zukunft: Die Prophezeiungen<br />

von 2001“ (21,5 Minuten). Empfehlenswert<br />

ist das Feature „Auf Kubricks Schultern“, das<br />

den Einfl uss des Werks auf spätere Filmemacher<br />

nachvollzieht. Spielberg und Co. lassen<br />

grüßen. Abschließend gibt es ein äußerst offen<br />

geführtes Interview mit Kubrick aus dem Jahr<br />

1966 (76 Minuten, ohne Video). Der Zuhörer<br />

erfährt etliche Hintergründe über den Antrieb<br />

des späteren Regie-Genies.<br />

Im Sand verlaufen<br />

Während Kubrick noch vor der ersten Mondlandung<br />

eine Form realistischer Science-Fiction<br />

etablierte, versuchte sich ein anderes Enfant<br />

terrible der Kinolandschaft rund 20 Jahre später<br />

an einem reinen Zukunftsmythos. 1984<br />

übernahm der damals 38-jährige Autorenfi l-<br />

mer David Lynch („Lost Highway“) die Regie<br />

von „Dune – Der Wüstenplanet“. Wie sich herausstellte<br />

ein Mammutprojekt, an dem sich<br />

bis dahin bereits mehrere Personen die Zähne<br />

ausgebissen hatten. Kein Wunder bei der fast<br />

900 Seiten starken, hochkomplexen Vorlage<br />

des Schriftstellers Frank Herbert. In den Augen<br />

vieler ein unverfi lmbarer Roman. Mitte der<br />

1970er Jahre scheiterte Alejandro Jodorowsky<br />

(„El Topo“) vor allem aus fi nanziellen Gründen.<br />

Seine surrealistische Vision, die neben<br />

Gestaltungsstudien des Schweizer Künstlers<br />

H. R. Giger („Alien“) auch die Mitwirkung<br />

des extrovertierten Malers Salvador Dalí (für<br />

100 000 Dollar pro Stunde!) vorsah, versandete<br />

sprichwörtlich. Einige Entwürfe von Giger<br />

Bilder: Stock.xchng, Sunfilm Entertainment, Warner<br />

70


Retro<br />

Film<br />

landeten später in dessen Bildkompendium<br />

„Necronomicon“. Produzent Dino De Laurentiis<br />

(„Roter Drache“) wagte einen weiteren Versuch<br />

1979 mit Regisseur Ridley Scott, wobei<br />

der „Alien“-Schöpfer nach sieben Monaten aus<br />

persönlichen Gründen das Handtuch warf und<br />

sich des Philip-K.-Dick-Vehikels „Blade Runner“<br />

annahm. Zusammen mit Tochter Raffaella traf<br />

De Laurentiis die Entscheidung, den jungen<br />

David Lynch zum führenden Kopf des Drehs<br />

zu machen. Das Ergebnis fällt rückwirkend<br />

zwiespältig aus. Ein formalästhetisch grandioser,<br />

aber völlig überfrachteter Hardcore-<br />

Science-Fiction-Brocken, dessen 135 Minuten<br />

Laufzeit dem Zuschauer gelegentlich das<br />

Äußerste abfordern. Worum geht’s?<br />

Die Herrscher von Arrakis<br />

Die komplette Handlung würde unseren Rahmen<br />

völlig sprengen, denn Herberts Roman<br />

entwirft ein umfassendes ökonomisches sowie<br />

ökologisches Universum. Deshalb die Kurzfassung:<br />

In ferner Zukunft herrschen verschiedene<br />

Adelshäuser über planetarische Provinzen. Der<br />

wichtigste Stern ist jedoch der Wüstenplanet<br />

Arrakis, genannt „Dune“. Nur dort fi ndet sich<br />

das „Spice“, eine bewusstseinserweiternde<br />

Droge, die die Raumfahrt erst ermöglicht.<br />

Ohne die Melange würde das bestehende<br />

Imperium zusammenbrechen. Aufgrund<br />

der immensen Bedeutung kämpfen die Familien<br />

seit Äonen um Arrakis. Als Imperator<br />

Shaddam IV. (José Ferrer) die Lehnsherrschaft<br />

über den Wüstenplaneten an Herzog Leto<br />

Atreides (Jürgen Prochnow) überträgt, löst<br />

das eine Kette von Ereignissen aus, die das<br />

elementare Gleichgewicht im Kosmos völlig<br />

verändern. Der sadistische Baron Vladimir<br />

Harkonnen plant die Vernichtung der Atreides.<br />

Parallel warten die Fremen, das unterdrückte<br />

Volk von Dune, auf die Ankunft des „Kwisatz<br />

Haderach“, eines messianischen Befreiers, der<br />

sie in die Freiheit führen wird. Krieg, Religion,<br />

Philosophie – für damals exorbitante 45 Millionen<br />

Dollar mischte Lynch das monströse<br />

inhaltliche Sortiment des Romans mit gewaltigen<br />

Bildern. Optisch ein episch-bizarres Spektakel<br />

mit tollen Darstellern (u. a. Sting, Kyle<br />

MacLachlan, Max von Sydow), das sich jedoch<br />

erzähltechnisch kaum erschließt. Nichtsdestotrotz<br />

ist „Dune“ ein Meilenstein des Genres,<br />

selbst wenn dem Resultat ewige Unzufriedenheit<br />

anhaftet.<br />

Kürzer, aber besser<br />

Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-DVD-Kombination befi ndet sich<br />

die normale Kinofassung. Darüber hinaus existiert<br />

eine über 180 Minuten lange TV-Schnittfassung,<br />

die aber von den meisten Fans (und<br />

dem Regisseur) als langatmig und überfl üssig<br />

abgelehnt wird – Lynch ließ seinen Namen<br />

durch das Pseudonym Alan Smithee ersetzen.<br />

Die vorliegende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Variante ist kürzer und<br />

verfügt über ein extrem dunkles, nicht immer<br />

detailreiches Bild. Satte Erd-, Gold- und Messingtöne<br />

bestimmen die Szenerien. Andere<br />

Farben erscheinen in der häufi g schwarzen<br />

Umgebung ebenfalls kräftig. Das Produktionsdesign<br />

gehört in die Kategorie „bemerkenswert“<br />

und kombiniert Konzepte der 1930er bis<br />

1950er Jahre mit viktorianischen Elementen.<br />

Lynch verwendete zudem architektonische<br />

Einschläge aus Venedig. Gelegentlich zieren<br />

kleine Bildartefakte den Wüstensand. Wie<br />

üblich sollte der englische DTS-HD-Mix dem<br />

deutschen PCM-2.0-Sound vorgezogen werden.<br />

Das hierzulande verwendete Tonmaterial<br />

2001: Odyssee im Weltraum<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

GB 1968 Vertrieb: Warner<br />

Bildformat: VC-1, 2,20 : 1<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Datenrate Bild: 22 Mbps<br />

Datenrate Ton: 448 kbps<br />

Regie: Stanley Kubrick<br />

Laufzeit: 148 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 26 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 8,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Ein brillanter Klassiker, der Geduld braucht.<br />

Auch aufgrund des exzellenten Bonusmaterials ein<br />

lohnenswerter Trip ins All.<br />

Weil „2001 – Odyssee im Weltraum“ mehr<br />

Fragen als Antworten bot und selbst nach Jahren<br />

weiterhin die Zuschauer faszinierte, war<br />

es kein Wunder, dass irgendwann eine Fortsetzung<br />

das Licht der Leinwand erblickte.<br />

1984 inszenierte der damals bereits mit zwei<br />

erfolgreichen Science-Fiction-Filmen bekannte<br />

Regisseur Peter Hyams („Unternehmen Capricorn“,<br />

„Outland“) den zweiten Trip zum Jupiter.<br />

Die Vorlage stammt erneut von Autor Arthur C.<br />

Clarke, dessen Roman „2010: Odyssey Two“ Hyams<br />

um etliche Passagen kürzte, aber dafür den<br />

moralischen Unterton unterstrich. Die Handlung:<br />

Im Jahr 2010 startet eine amerikanisch-russische<br />

Crew, um das Rätsel der gescheiterten Mission sowie<br />

des Monolithen zu lösen. Dr. Heywood Floyd<br />

(Roy Scheider) muss sich während der Reise allerdings<br />

auch immer intensiver mit den fernen Auswirkungen<br />

des Kalten Krieges auseinandersetzen.<br />

Deutlich stärker als der Klassiker ist das Nachfolgeprojekt<br />

ein Produkt seiner Zeit. Mittelprächtige<br />

Spezialeffekte, ein weniger zukunftsorientiertes<br />

Design sowie der politische Kontext prägen den<br />

Film. Kubrick ließ übrigens viele Modelle, unter<br />

anderem das Raumschiff Discovery, nach „2001“<br />

zerstören, weshalb anhand von Fotos neue erstellt<br />

werden mussten. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint das<br />

Material teilweise mit starker Körnung und Bildfehlern,<br />

demzufolge ist die Qualität eher durchschnittlich.<br />

Zumindest Schärfegrad sowie Schwarzwert<br />

entsprechen den allgemeinen Anforderungen. Der<br />

wirkt überhöht, unsauber und deutlich zu laut.<br />

Außerdem fehlt das Surround-Gefühl. Auf der<br />

beiliegenden DVD fi ndet man hauptsächlich<br />

textlich niedergelegtes Bonusmaterial. Interessant,<br />

um die Hintergrundlücken zu füllen. Ein<br />

Making-of sowie zahlreiche geschnittene Szenen<br />

(beides in SD-Qualität) beschließen die<br />

Scheibe.<br />

MARIO HESS<br />

Dune – Der Wüstenplanet<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

US 1984 Vertrieb: S u n fi l m<br />

Entertainment Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

PCM 2.0 Dolby Surround,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 15 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: David Lynch Laufzeit:<br />

135 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 5,5/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Entstaubte Variante der bislang besten<br />

„Dune“-Verfi lmung in originaler Kinoschnittfassung.<br />

Soundtechnisch allerdings eine wüste Angelegenheit.<br />

2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

US 1984 Vertrieb: S u n fi l m<br />

Entertainment Bildformat:<br />

2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />

Digital 5.1, Dolby True HD 5.1<br />

(engl.) Datenrate Bild:<br />

28 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Regie: Peter Hyams<br />

Laufzeit: 115 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 23 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Solide Sci-Fi-Fortsetzung mit guten<br />

Darstellern, aber ohne die Intensität von „2001“. Visuell<br />

interessant, wenngleich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Optik schwächelt.<br />

Kontrast stimmt ab der zweiten Filmhälfte, sobald<br />

die Erde verlassen wird. Akus-tisch schlägt die<br />

englische Dolby-True-HD-5.1-Spur den restaurierten<br />

deutschen Dolby-Digital-Ton nur knapp. Letzterem<br />

fehlt ein Hauch an Dynamik. Außer einem<br />

rund neun Minuten langen Making-of wurde<br />

lediglich der Trailer als Bonusfeature beigelegt.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 71


Film<br />

Retro<br />

Star Trek – Das Original<br />

Bereits in der letzten Ausgabe beschäftigte uns das Raumschiff Enterprise<br />

und seine Besatzung. Diesmal beamen wir uns an Bord der ersten sechs<br />

Classic-Kinofi lme, die nun in einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlerbox vorliegen.<br />

Top-Ausstattung<br />

Star Trek I–VI Box (Remastered)<br />

Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs<br />

Enterprise, das insgesamt drei Jahre und 79<br />

Folgen lang unterwegs war, um neue Welten,<br />

Lebensformen und Zivilisationen zu entdecken.<br />

Danach verschwand die Crew der Sternenflotte<br />

von den TV-Bildschirmen. Erst 1979 tauchten<br />

Kirk, Spock und Co. in Spielfilmlänge<br />

wieder auf. Unter der Regie des inzwischen<br />

verstorbenen Robert Wise („Andromeda“)<br />

entstand „Star Trek: The Motion Picture“<br />

(Originaltitel), in dem die alte Mannschaft<br />

mit generalüberholtem Schiff versucht, eine<br />

Energiewolke von der Erde fernzuhalten.<br />

Ursprünglich als Pilot für eine Nachfolgeserie<br />

konzipiert („Star Trek: Phase 2“) verschlang das<br />

Projekt damals unglaubliche 40 Millionen Dollar.<br />

Visuell orientiert sich die abendfüllende Exkursion an<br />

Klassikern wie „2001: Odyssee im Weltraum“ sowie<br />

„Krieg der Sterne“. Aus heutiger Sicht ist die hier vorliegende<br />

Kinoversion von „Star Trek: Der Film“ allerdings<br />

ein teilweise recht langatmig inszeniertes Konglomerat aus<br />

fast philosophischen Momenten, opulenten Kamerafahrten<br />

und bekannten Versatzstücken. Vom Staub der Jahre befreit,<br />

wirkt die Optik in HD beeindruckend. Nie<br />

sah das „Star Trek“-Universum besser<br />

aus. Abgesehen von leichtem<br />

Kantenflimmern bei Modelltricks<br />

sowie manch<br />

anachronistisch<br />

wirkenden Effekten<br />

erstrahlt das<br />

All förmlich. Der<br />

Schwarzwert ist<br />

exzellent, bunte<br />

Bilder: Paramount Home Entertainment<br />

72


Retro<br />

Film<br />

Star Trek: Raumschiff Enterprise –<br />

Staffel 1 (Remastered)<br />

Der Stapellauf des generalüberholten Raumschiff s Enterprise<br />

unter Regie von J. J. Abrams gelang mit maximaler<br />

Warp-Geschwindigkeit. Wer die ursprüngliche Realität<br />

noch einmal nachvollziehen will, erhält aktuell die komplette<br />

erste Staffel der Originalserie als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Variante.<br />

Diese ist befreit vom Sternenstaub und mit modernen<br />

CGI-Effekten angereichert. Optisch ein digital perfektioniertes<br />

Vergnügen, akustisch leider nur deutscher 2-Kanal-Mono-Sound.<br />

In englischer Sprache liegt DTS-HD MA<br />

7.1 vor. Tolle Features über den Restaurierungsprozess<br />

sowie exklusives BD-Live-Material von der Fedcon 2009<br />

machen das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket zur ultimativen Trekkie-Box.<br />

Flächen leuchten kräftig und lediglich die grauen<br />

Uniformen sind gewöhnungsbedürftig. Klanglich<br />

gibt’s in deutscher Sprache nur frontalen<br />

Dolby-Digital-2.0-Sound, weshalb echte Fans<br />

auf die englische Tonspur wechseln sollten. Höhepunkte<br />

der Box: mehrere Stunden Bonusmaterial,<br />

wobei jeder Film seine exklusiven Inhalte<br />

besitzt, mitunter sogar bisher unveröffentlichtes<br />

Material. Im Extra-Menü des ersten Auftritts finden<br />

sich unter anderem das empfehlenswerte<br />

HD-Feature „Eine lange Reise: Das Drehbuch<br />

zum ersten Film“ (10 : 44 Minuten). Wie auf den<br />

folgenden Discs gibt es eine sogenannte Computerdatenbank,<br />

die während des laufenden<br />

(englischen) Films bestimmte Begrifflichkeiten<br />

textlich erklärt. Ebenso hilfreich wie skurril sind<br />

sechs verteilte Pseudo-Geschichtslektionen der<br />

Sternenflottenakademie (z. B. Disc eins: „Das<br />

Geheimnis hinter V’ger“). Als BD-Live-Funktion<br />

ist jeweils ein „Star Trek“-Quiz abrufbar.<br />

Khans Rückkehr<br />

Weil „Star Trek: Der Film“ seine Mission an den Kinokassen<br />

erfüllte, legten die Macher „Star Trek II:<br />

Der Zorn des Khan“ nach. Gemeinsam mit<br />

Produktionslegende Harve Bennett weitete Regisseur<br />

Nicholas Meyer das cineastische Leben<br />

der Enterprise-Besatzung aus. Der Kampf gegen<br />

Bösewicht Khan und um die Genesis-Technologie<br />

thematisierte neben der Haupthandlung das<br />

fortschreitende Altern der Figuren bzw. konfrontierte<br />

die Zuschauer mit dem Tod. Spannend,<br />

actionlastig, jedoch vor allem emotional ergreifend,<br />

besitzt dieser Auftritt sämtliche Faktoren,<br />

die Trekkies erwarten. Der Film wurde für die<br />

Box komplett restauriert. Von Unsauberkeiten<br />

des Masters digital befreit, verfügt die Scheibe<br />

über gute Schärfe- und Kontrastwerte, die<br />

einzig von gelegentlichem Bildrauschen getrübt<br />

werden. Akustisch sind kaum Veränderungen<br />

zum ersten Flug hörbar. Im ausufernden Bonusmaterial<br />

stechen ein Feature zur Story-Entstehung<br />

(„Captain’s Log“, 27 : 21 Minuten), die<br />

Originalinterviews mit den Darstellern sowie ein<br />

kurzer Nachruf auf Khan-Schauspieler Ricardo<br />

Montalban („Fantasy Island“) heraus. Rückblickend<br />

bildet „Der Zorn des Khan“ mit den beiden<br />

folgenden Abschnitten „Star Trek III: Auf der<br />

Suche nach Mr. Spock“ und „Star Trek IV: Zurück<br />

in die Gegenwart“ eine Art abgeschlossene<br />

Trilogie. Der dritte Part zeigt die Rückkehr zum<br />

Genesis-Planeten, auf dem Spocks Rettung ansteht.<br />

Nach Abschluss der Aufgabe muss die<br />

Enterprise mit Walgesängen eine außerirdische<br />

Sonde von der Vernichtung der Welt abhalten.<br />

Beide Folgen inszenierte Leonard Nimoy alias<br />

Spock persönlich. Zwar waren diese Fortsetzungen<br />

jeweils sehr ertragreich, aber „Die Suche<br />

nach Mr. Spock“ entpuppte sich eher als<br />

durchschnittliches, weil recht konstruiertes Sci-<br />

Fi-Spektakel. „Star Trek IV“ sprüht dagegen vor<br />

Selbstironie und greift mit seiner ökologischen<br />

Botschaft in eine ungewöhnliche Genre-Nische.<br />

Technisch sind sich die dritte und vierte Disc<br />

ähnlich, d. h. im Bildsegment sehr gelungen. Wer<br />

immer schon wissen wollte, weshalb Klingonen<br />

ihre Stirnfalten bekamen oder was Georg Lucas’<br />

Firma Industrial Light & Magic mit „Star Trek“ zu<br />

tun hat, kann das im Bonusabschnitt erfahren.<br />

„Zurück in die Vergangenheit“ beinhaltet unter<br />

anderem ein Greenpeace-Feature, einen Beitrag<br />

zum Thema Zeitreisen und die Highlights<br />

des Pavel Chekov (6 : 09 Minuten/HD).<br />

Langsamer Abschied<br />

Bei der fünften Durchquerung des Alls nahm<br />

William Shatner auf dem Regiestuhl Platz. Insgesamt<br />

ist „Star Trek V: Am Rande des Universums“<br />

aber ein Rückschritt. Hölzerne Darbietungen,<br />

Western- und Endzeitelemente, alberne<br />

Trick-Shots sowie ein überfrachteter Plot brachten<br />

die Macher dahin, wohin sie eigentlich nie<br />

wollten. Wozu Gott ein Raumschiff braucht, wissen<br />

auch wir nicht, indes enthält die Disc statt<br />

2.0 endlich einen deutschen Dolby-Digital-5.1-<br />

Mix. In den Extras blicken Nimoy und Bennett<br />

altersmilde, jedoch kritisch auf die Dreharbeiten.<br />

Kameras begleiten zudem den zwischenzeitlich<br />

verstorbenen James Doohan (Scotty) zur<br />

Sternübergabe auf dem Walk of Fame (3 : 10<br />

Minuten/SD). „Star Trek VI: Das unentdeckte<br />

Land“ beschließt die Box mit einem der besten<br />

Auftritte. Glasnost und Perestroika ziehen in die<br />

Föderation ein. Unsere Tipps für das Bonusmaterial:<br />

„DeForest Kelley – ein Tribut“, „Wie alles<br />

begann“ (9 : 45 Minuten/SD) und „Klingonen<br />

und Shakespeare“ (23 : 04 Minuten/HD). Sollten<br />

Sie immer noch mehr brauchen: Disc sieben<br />

vereinigt Shatner, Nimoy, Patrick Stewart,<br />

Jonathan Frakes und Whoopi Goldberg für ein<br />

dreiteiliges Interview.<br />

MARIO HESS<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Mit der Enterprise visuell ins 21. Jahrhundert.<br />

Die Originalserie in optimaler Qualität bei Bild, Ton und<br />

Spezialeffekten. Für Fans ein Muss.<br />

Bewertung Disc<br />

US 1966–1969 Vertrieb:<br />

Paramount Home<br />

Entertainment Bildformat:<br />

MPEG-4, 4 : 3 Tonformate:<br />

Mono Regie: David Alexander,<br />

Robert Butler, Marvin J.<br />

Chomsky u. a. Laufzeit:<br />

1 459 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 52 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Star Trek I–VI Box (Remastered)<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

US 1979–1991 Vertrieb:<br />

Paramount Home<br />

Entertainment Bildformat:<br />

MPEG-4, 2.35 : 1 Tonformate:<br />

DD 5.1, Dolby Stereo Regie:<br />

Leonard Nimoy, William<br />

Shatner, Robert Wise u. a.<br />

Laufzeit: 665 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 96 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 9/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Die sechs Filmabenteuer der Classic-Crew<br />

sahen nie besser aus als auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Absoluter<br />

Kultstatus mit nostalgischem Flair.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 73


Film<br />

Importtest<br />

Der fremde Sohn (Changeling)<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

Clint Eastwood<br />

US 2008 Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

30,5 Mbps Datenrate Ton:<br />

3,3 Mbps Regie: Clint<br />

Eastwood Laufzeit: 142 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 28<br />

Euro Start: Import erhältlich<br />

„Fang nie einen Streit an. Sei aber immer<br />

derjenige, der ihn beendet“<br />

Im Jahr 1928 geschieht in Los Angeles das<br />

Unfassbare: Als die alleinerziehende Mutter<br />

Christine Collins (Angelina Jolie) an einem<br />

Samstagabend im März nach Hause kommt,<br />

findet sie das Haus verlassen vor. Ihr neunjähriger<br />

Sohn Walter Collins (Gattlin Griffith) bleibt<br />

Schauspieler, Regisseur,<br />

Produzent, Musiker, Dramatiker<br />

Mit seinen 79 Jahren gehört Clint Eastwood<br />

noch lange nicht zum alten Eisen<br />

im Filmgeschäft. Im Gegenteil: Als Regisseur<br />

und Produzent befi ndet er sich gerade<br />

auf dem Höhepunkt seines Schaffens.<br />

In seine Filme bringt er alle Erfahrungen<br />

ein, die er im Laufe seiner langen Karriere als Schauspieler und Regisseur<br />

gesammelt hat. Zudem komponiert er die gefühlvollen Melodien<br />

für seine Dramen selbst und setzt damit jedem seiner Werke<br />

den unverkennbaren Eastwood-Stempel auf. Als Schauspieler war er<br />

im Kino gerade in „Gran Torino“ zu sehen, dem vorerst letzten Film,<br />

für den er vor der Kamera stand. Umso mehr Zeit bleibt ihm für seine<br />

Regiearbeit, die er momentan für das Drama „The Human Factor“<br />

ausübt, in dem Morgan Freeman („Million Dollar Baby“) Nelson<br />

Mandela spielt.<br />

Seine wichtigsten Dramen im Überblick:<br />

Gran Torino (2008)<br />

Letters From Iwo Jima (2006)<br />

Flags Of Our Fathers (2006)<br />

Million Dollar Baby (2004)<br />

Mystic River (2003)<br />

Die Brücken am Fluss (1995)<br />

Perfect World (1993)<br />

Erbarmungslos (1992)<br />

trotz intensiver Suche in der Nachbarschaft<br />

verschollen. Die Polizei vertröstet sie auf den<br />

nächsten Tag, da Vermisstenanzeigen erst 24<br />

Stunden nach dem Verschwinden einer Person<br />

aufgegeben werden können. Fünf lange<br />

Monate streichen ohne ein Lebenszeichen<br />

von dem Jungen ins Land. Dann plötzlich die<br />

erlösende Nachricht: Die Polizeibehörde von<br />

Los Angeles hat Walter gefunden, wohlauf<br />

und unversehrt. Bei der Wiedervereinigung am<br />

Bahnhof erkennt Christine Collins jedoch, dass<br />

es sich bei dem Kind vor ihr nicht um ihren<br />

Sohn handelt. Das Horrorszenario ist perfekt,<br />

als der zuständige Captain J. J. Jones (Jeffrey<br />

Donovan) sie aus Publicity-Gründen überredet,<br />

den Jungen erst einmal „versuchsweise“ mit<br />

nach Hause zu nehmen. Obwohl der Verbleib<br />

von Walter immer noch ungeklärt ist, wird sein<br />

Fall zu den Akten gelegt. Christine Collins bleibt<br />

nur noch der Kampf gegen die Obrigkeit.<br />

Reverend Briegleb (John Malkovich, l.) hilft<br />

Christine Collins (Angelina Jolie) bei ihrem Kampf<br />

gegen das Los Angeles Police Department<br />

Ungewisses Schicksal<br />

Bekanntermaßen schreibt das wahre Leben<br />

die erstaunlichsten Geschichten. So fi elen die<br />

Akten des tatsächlichen Collins-Falls kurz vor<br />

ihrer Vernichtung in die Hände des Journalisten<br />

J. Michael Straczynski, der sie nach intensiver<br />

Recherche in ein Drehbuch umwandelte. Vieles<br />

bleibt bis heute ungeklärt. Fakt ist jedoch, dass<br />

die bis zu diesem Zeitpunkt in L. A. bestehenden<br />

Gesetze allein durch das unnachgiebige<br />

Bestreben einer Mutter, die nach ihrem Kind<br />

suchte, empfi ndlich ins Wanken gerieten.<br />

Clint Eastwood zeigte sich von der Thematik<br />

und dem Drehbuch begeistert und ließ sich<br />

schnell als Regisseur für das Projekt gewinnen.<br />

Als Spezialist für tief bewegende Dramen<br />

inszenierte der Altmeister gleich mehrere unverzeihliche<br />

Taten, um sie ausgiebig von allen<br />

Seiten zu betrachten. Seine Figuren sind glaubhaft,<br />

menschlich und lassen das Publikum über<br />

ihre Handlungen und die Last ihrer Schuld richten.<br />

Angelina Jolie spielt die engagierte Mutter.<br />

Zunächst war die 33-jährige Schauspielerin<br />

skeptisch, was ihre Rolle anbelangt: „Ich wollte<br />

keinen Film über Kindesentführung machen,<br />

weil ich glaube, dies bringt bestimmte ungute<br />

Dinge in deine Umgebung, in deine Gedanken<br />

und in deine Welt.“ Doch dann ließ sie die Geschichte<br />

dieser starken Frau nicht mehr los und<br />

sie willigte sehr zur Freude der Produzenten<br />

ein. Jolies glaubhafte Emotionalität ist immer<br />

passend zur Situation und trägt sehr zur realistischen<br />

Erzählweise bei.<br />

Transfertechnisch ist der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kaum etwas<br />

anzukreiden. Neben den stilistisch gedämpften<br />

Farben erscheint der Kontrast leicht überzogen.<br />

In hellen Bereichen sind dennoch sehr viele<br />

Details sichtbar. Die UK-Version beinhaltet neben<br />

der englischen DTS-HD-MA-Fassung auch<br />

eine deutsche DTS-Tonspur. Genretypisch ist<br />

der Soundmix die meiste Zeit über sehr ruhig<br />

und unspektakulär. Blitzlichtgewitter in der<br />

Journalistenmenge sowie Bürogeräusche verweisen<br />

auf eine dezente, aber durchaus ansprechende<br />

Räumlichkeit. Das Bonusmaterial<br />

zeigt sich auf den ersten Blick spärlich. So sind<br />

nur zwei Featurettes (insgesamt 18 Minuten)<br />

über Angelina Jolie und Clint Eastwood sowie<br />

über den echten Fall direkt anwählbar. Über<br />

die U-Control-Funktion kann jedoch aus drei<br />

Bild-in-Bild-Beiträgen gewählt werden. Spur<br />

eins beinhaltet Ausschnitte aus dem echten<br />

Archivmaterial zum Fall, Spur zwei zeigt das<br />

heutige Los Angeles, sobald im Film ein Schauplatz<br />

im Look der 1920er Jahre auftaucht. Das<br />

letzte Bild-in-Bild-Video wirft einen Blick hinter<br />

die Kulissen und ersetzt damit das fehlende<br />

Making-of bzw. den Audiokommentar.<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Dezent, aber wirksam überraschen die Hintergrundgeräusche<br />

durch ihre Präsenz. Die Räumlichkeit bleibt situationsabhängig.<br />

Dynamik<br />

Transfertechnisch wurde gute Arbeit geleistet. Was im Kino einen<br />

guten Eindruck machte, setzt auch auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Akzente.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Für die Präsentation spricht die U-Control-Funktion. Nach<br />

Belieben können Infos hinzu- oder weggeschaltet werden.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Für ein stilles Drama zeigt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Qualitäten. Dennoch ist<br />

sie kein Must-have, das in HD-Qualität geschaut werden muss.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 0,5/3 1,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Clint Eastwood hat’s immer noch drauf! Wen<br />

das ungewisse Schicksal von Walter und seiner Mutter<br />

gefesselt hat, den lässt es so schnell nicht wieder los.<br />

Bilder: Universal<br />

74


David Frost (Michael Sheen) bei einem unangenehmen<br />

Telefonat mit Nixons Berater Brennan<br />

(Kevin Bacon): „Wie definieren Sie Watergate?“<br />

Als gewiefter Rhetoriker<br />

und scharfsinniger<br />

Taktiker ist der<br />

ehemalige US-Präsident<br />

Richard Nixon<br />

(genial: Frank Langella)<br />

kein leichter<br />

Gegner für Frost<br />

Importtest<br />

Film<br />

Frost/Nixon<br />

Bilder: Universal<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US, UK, FR 2008 Vertrieb:<br />

Universal Bildformat: VC-1,<br />

2.35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 25,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,6 Mbps<br />

Regie: Ron Howard Laufzeit:<br />

122 min FSK: ab 6 Jahren<br />

Preis: 26 Euro Start: Import<br />

erhältlich<br />

Die Konfrontation des aufstrebenden Talkmasters<br />

David Frost und des US-Präsidenten<br />

Richard Nixon im Sommer 1977 ging<br />

als Duell der Superlative in die Geschichte des<br />

amerikanischen Fernsehens ein. Auch Jahre<br />

nach dem Event wird darüber gesprochen, was<br />

nicht zuletzt an Peter Morgans Theaterstück<br />

von 2006 liegt. Für Ron Howards („The Da<br />

Vinci Code – Sakrileg“) Filmumsetzung schrieb<br />

Morgan ebenfalls das Skript. Drei Jahre nachdem<br />

Nixon (Frank Langella) aufgrund des Watergate-<br />

Skandals sein Amt niederlegte, wittert er in<br />

dem von Frost (Michael Sheen) angebotenen<br />

Fernsehinterview eine einmalige Chance auf<br />

Wiederwahl. Mit seinem argumentatorischen<br />

Geschick will er das Gespräch so lenken, dass<br />

ihm die amerikanische Bevölkerung wieder Vertrauen<br />

schenkt. Frost wiederum möchte mit einer<br />

kleinen Gruppe aus Beratern das Interview des<br />

Jahrhunderts bestreiten, in dem Nixon mit allen<br />

unangenehmen Vorfällen konfrontiert wird, die<br />

während seiner Amtszeit und durch sein Verschulden<br />

geschehen sind. Ein psychologischer<br />

Wettkampf entbrennt, der durch eine unerwartete<br />

Wendung das Leben beider Kontrahenten verändert.<br />

Visuell ist der Film in drei Ebenen unterteilt.<br />

Zuerst werden Originalaufnahmen eingeblendet:<br />

körnig, unscharf, schwarz-weiß mit leichtem<br />

Gelbstich. Als zweite Ebene wurden (inszenierte)<br />

Schnipsel von Interviews mit den Beteiligten<br />

eingefügt, die im Rahmen der Aufbereitung<br />

des damaligen Fernsehereignisses durchgeführt<br />

wurden. Diese driften mit ihren gedämpften Farben<br />

ins Bläuliche, Kalte ab. Hier leidet auch das<br />

Schwarz unter dem Farbfi lter. Die Hauptebene<br />

wiederum zeigt das eigentliche Event, also das<br />

Interview zwischen Frost und Nixon, wie es dazu<br />

kam und welche Folgen es hatte.<br />

Kontrastspiele<br />

Hier spielt die Bildqualität ihre volle Stärke aus,<br />

mit sattem Schwarz und geringfügig getönten,<br />

warmen Farben. Der Stil erinnert wegen der<br />

erdigen Färbung, der natürlichen Hauttöne und<br />

des satten Pfl anzengrüns an die 1970er Jahre.<br />

Verstärkt wird dieser Effekt durch einen überhöhten<br />

Kontrast, der in den Räumlichkeiten harte<br />

Schatten wirft und bei starker Sonneneinstrahlung<br />

in den Gesichtern der Darsteller große helle<br />

Flächen zeichnet. In einigen Szenen verteilt sich<br />

das Licht der Scheinwerfer und der durch die<br />

Fenster dringenden Sonne etwas weicher über<br />

das Bild, sodass die Konturen nicht mehr ganz<br />

so stark herausstechen. Neben der englischen<br />

DTS-HD-MA-Tonspur enthält der UK-Import auch<br />

einen deutschen DTS-5.1-Mix. Wie für dialoglastige<br />

Filme typisch, kommen die Sounds hauptsächlich<br />

von vorne. Szenen wie die Publikumsansammlung<br />

vor dem ersten Interview könnten<br />

räumlicher gestaltet sein. Die hinteren Boxen<br />

fi nden größtenteils für die Musik Verwendung.<br />

Die Extras sind ein gelungener Mix aus zeitgeschichtlichem<br />

Hintergrund und Produktionsnotizen<br />

zum Film. Lohnenswert sind auch die 30<br />

Minuten unveröffentlichter Szenen. Obwohl der<br />

Audiokommentar nicht im Menü zu fi nden ist,<br />

lässt er sich anwählen. Das möglicherweise interessanteste<br />

Feature konnten wir trotz Ankündigung<br />

auf der Verpackung leider nicht entdecken:<br />

Die „Nixon Chronicles“, bei denen per Branching<br />

die originalen Interviewteile mit den Filmszenen<br />

verglichen werden.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Hauptsache ist, dass die Dialoge klar und deutlich und vor allem<br />

in ihrer ganzen rhetorischen Gewalt herüberkommen.<br />

Dynamik<br />

Die Licht- und Schattenästhetik verleiht dem äußerlich ruhigen<br />

Geschehen eine aufwühlende Spannung.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1/2 1/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Besonders die aufbereiteten Fakten über das echte Interview<br />

haben es uns angetan. Hier wurde sehr gut recherchiert.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Es ist schon toll, die Schweißperlen auf Richard Nixons Oberlippe<br />

erkennen zu können. Wirklich umhauend ist aber keine Szene.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 0,5/3 1,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Hypnotisch, eindringlich, genial – das<br />

Gespräch zwischen Frost und Nixon ist ein Kampf<br />

zwischen David und Goliath.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 75


Film<br />

Mini-Tests<br />

Twilight<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Genre: Action Vertrieb:<br />

Concorde Home Entertainment Bildformat:<br />

VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD MA 5.1 Datenrate Bild:<br />

28 Mbps Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Catherine Hardwicke<br />

Laufzeit: 122 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 18 Euro Start: erhältlich<br />

Vampire sind momentan schwer angesagt, vor<br />

allem die romantischen <strong>Blu</strong>tsauger von Autorin<br />

Stephenie Meyer. Die Verfi lmung des ersten Teils<br />

ihrer „Twilight“-Serie beinhaltet dementsprechend<br />

alle Zutaten für düsteren Herzschmerz.<br />

Die 17-jährige Isabella Swan (K. Stewart) zieht<br />

in eine öde Kleinstadt. Hochtragisch, wäre da<br />

nicht der geheimnisvolle Edward. Aufgepeppt<br />

mit dunkler Hochglanzoptik, Tennie-Zuckerguss<br />

sowie nett-belanglosen Darstellern gelingt<br />

eine Actionromanze für jugendlich-verträumte<br />

Vampirfans. Düster-bleich sowie grünblaustichig<br />

wirkt das stetig verfremdete Bild. Ansonsten<br />

rocken Soundtrack und das BD-Live-Feature. MA<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Harmlose, aber unterhaltsame <strong>Blu</strong>tsaugerromanze<br />

mit stylisher Optik. Extras für Vampirfans gibt’s<br />

praktisch literweise.<br />

Big Trouble In Little China<br />

Filminhalt:<br />

US 1986 Genre: Action/Fantasy<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS 5.1, DTS-HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 28 Mbps Datenrate Ton:<br />

768 kbps Regie: John Carpenter<br />

Laufzeit: 99 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 22 Euro Start: 26. Juni 2009<br />

Wenig erfolgreich, nichtsdestotrotz spektakulär<br />

war dieser Fantasy-Martial-Arts-Genre-Mix<br />

von Regieveteran J. Carpenter. In prächtiger<br />

Chinatown-Kulisse darf Trucker Jack Burton<br />

(K. Russell) zwei grünäugige Schönheiten vor<br />

dem uralten Geist David Lo Pan retten. Das ist<br />

genauso actionreich wie humorvoll inszeniert<br />

und mischt unverdrossen Elemente aus fernöstlichen<br />

Mythen mit US-Heldenklischees. Gänzlich<br />

CGI-freie Spezialeffekte sorgen für nostalgischen<br />

1980er-Jahre-Spaß. Gelegentliche Bildfehler sowie<br />

blässliche Optik mindern das Vergnügen<br />

kaum. Großartig fi nden wir das Glückskeks-<br />

Menü: „Alles eine Frage der Refl exe!“ MA<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Merkt euch, was der alte Jack Burton sagt:<br />

temporeicher Action-Hokuspokus mit übersinnlichem<br />

Spaßfaktor. Geheimtipp für Fantasy-Fans.<br />

Leaving Las Vegas<br />

Filminhalt:<br />

FR, US, GB 1995 Genre: Drama<br />

Vertrieb: Kinowelt Bildformat:<br />

VC-1, (1,85 : 1) Tonformate: DTS<br />

2.0, DTS-HD MA 2.0 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 23 Mbps Datenrate Ton:<br />

768 kbps Regie: Mike Figgis Laufzeit:<br />

111 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 19 Euro Start: erhältlich<br />

Sterben „On The Rocks“. In 30 Tagen will sich<br />

Alkoholiker Ben Sanderson (N. Cage) zu Tode<br />

saufen. Im Neonlicht der Wüstenmetropole Las<br />

Vegas triff t er die Prostituierte Sera (E. Shue).<br />

Aus den Grenzexistenzen werden Liebende,<br />

allerdings ohne Perspektive. Konsequent führt<br />

Drama-Experte Mike Figgis diese selbstzerstörerische<br />

Romanze bis zum bitteren Ende. Der Film<br />

wurde komplett auf Super-16-Millimeter-Material<br />

gedreht. Meist sehr dunkel gehalten, verliert<br />

das Material auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> leicht an Schärfe und<br />

Tiefe. Der jazzige Soundtrack unterstreicht den<br />

melancholischen Unterton. In SD-Qualität: Rund<br />

30 Minuten kaum bemerkenswerte Extras. MA<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Kompromisslos depressive Romanze, welche<br />

die Flasche bis zur Neige leert. Grandioser Hauptdarsteller,<br />

mittelmäßige HD-Qualität.<br />

Ganz oder gar nicht<br />

Filminhalt:<br />

GB 1997 Genre: Drama Vertrieb:<br />

20th Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, (1,85 : 1) Tonformate: DTS<br />

5.1 DTS HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 30 Mbps Datenrate<br />

Ton: 768 kbps Regie: Peter Cattaneo<br />

Laufzeit: 88 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 22 Euro Start: 26. Juni 2009<br />

„You Can Leave Your Hat On“ – der im Song von<br />

Tom Jones genannte Hut fällt am Ende dieser<br />

sozialkritischen Brit-Komödie ebenfalls. Gaz<br />

(Robert Carlyle) und seinen Kumpels leben in<br />

Sheffi eld und haben schon lange keine Jobs<br />

mehr. Dafür aber Unterhaltszahlungen und jede<br />

Menge Geldsorgen. Als ihnen auffällt, dass die<br />

Damenwelt für eine Chippendales-Strip-Show<br />

gerne bezahlt, plant die Truppe eigenen Körpereinsatz.<br />

Viel witziger oder warmherziger als<br />

dieser preisgekrönte Low-Budget-Film lässt sich<br />

die schwere Thematik kaum darstellen. An Bild<br />

bzw. Ton gibt’s wenig auszusetzen. Bonus-Tipp:<br />

Nicht verwendete Szenen (33 : 35 Minuten). MA<br />

Die Schwerter des Königs<br />

Filminhalt:<br />

US 2007 Genre: Fantasy Vertrieb:<br />

Splendid Entertainment Bildformat:<br />

VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD 7.1 Datenrate Bild:<br />

24 Mbps Datenrate Ton: 2 Mbps<br />

Regie: Uwe Boll Laufzeit: 162 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 19 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Hurra! Die beste Spielverfi lmung vom Gewinner<br />

der goldenen Himbeere 2009 gibt’s nun als 162-<br />

Minuten-Fassung (!). Regieexport Uwe Boll präsentiert<br />

mimische Handkantenschläge von Jason<br />

Statham, der sich als Farmer (kein Witz!) durch<br />

das Königreich Ehb prügelt. Für den drögen<br />

Fantasy-Langweiler engagierte er eine stattliche<br />

Riege an B-Movie-Stars und durfte unglaubliche<br />

60 Millionen Dollar verpulvern. Genrefans<br />

amüsiert das gehobene Dilettantismusspektakel<br />

wohl trotzdem. Technisch spendiert uns Boll<br />

scharfe, grünstichige Bilder und einen vom<br />

Bombast-Score erschlagenen 7.1-Surround-Mix.<br />

Wie immer Top: der Audiokommentar. MA<br />

Far Cry – Director’s Cut<br />

Filminhalt:<br />

DE 2008 Genre: Horror Vertrieb:<br />

Splendid Entertainment Bildformat:<br />

VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

24 Mbps Datenrate Ton: 3 Mbps<br />

Regie: Uwe Boll Laufzeit: 94 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 22 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Uwe Boll, die Zweite. Der hochproduktive Regisseur<br />

aus Wermelskirchen engagierte u. a. Til<br />

Schweiger als Ex-Elitesoldaten Jack Carver, der<br />

grimmig gegen genmanipulierte Supersoldaten<br />

antritt. Laut Schweiger war das Skript „nicht<br />

sooo schlecht“ und Boll bewirbt sein Werk als<br />

lustigen Actioner à la „Bad Boys“. Heraus kam<br />

allerdings ein völlig unlustiger Krawallstreifen<br />

mit dümmlichen Dialogen. Die Qualität der Disc<br />

schwankt ebenso wie der Spaß am Trash-Faktor.<br />

Nächtliche Szenen sind zu dunkel. Die Effekte<br />

des DTS-HD-Sounds werden von einem dröhnenden<br />

Score erdrückt. Einzig das Bonusmaterial<br />

ist Boll-typisch in Ordnung.<br />

MA<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Nie waren Schokoriegel und Zellophanfolie<br />

lustiger. Herrliche Brit-Komödie mit toller Musik sowie<br />

amüsantem Bonusmaterial.<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Auf Uwe-Boll-Filme einzudreschen wird<br />

langsam langweilig, aber „Die Schwerter des Königs“<br />

bleibt eine doofe Fantasy-Klopperei.<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Öde, blöde, langweilig. Ein dumpfer Action-<br />

Horror-Mix, der trotz gelegentlich netter Szenen nur mit<br />

Jack Carvers Alkoholspiegel erträglich ist.<br />

76


Mini-Tests<br />

Film<br />

Verrückt nach Mary<br />

Filminhalt:<br />

US 1998 Genre: Komödie Vertrieb:<br />

20th Century Fox Bildformat: MPEG-<br />

4, 1,85 : 1 Tonformate: DTS 5.1, DTS-<br />

HD MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

26 Mbps Datenrate Ton: 3,9 Mbps<br />

Regie: Peter und Bobby Farrelly<br />

Laufzeit: 130 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 21 Euro Start: erhältlich<br />

Ein Unfall sorgt dafür, dass Ted das wichtigste<br />

Date seines Lebens verpasst. Auch 13 Jahre später<br />

kann er seine Jugendliebe Mary nicht vergessen<br />

und setzt einen Detektiv auf sie an. Dieser verliebt<br />

sich prompt selbst in sein Beschattungsopfer<br />

und versucht, sie Ted abspenstig zu machen.<br />

Lässt man das mittelmäßige Bild und die Tonqualität<br />

außer Acht, zeigt sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als liebevoll<br />

gestaltete Scheibe. Wer das Menü durchblättert,<br />

entdeckt ein reichhaltiges Angebot an Zusätzen,<br />

die Wahl zwischen der Kinofassung und der um<br />

elf Minuten längeren Extended Version sowie<br />

die Möglichkeit, den Originalvorspann durch<br />

einen surrealen Knet-Prolog zu ersetzen. FT<br />

Die Truman Show<br />

Filminhalt:<br />

US 1998 Genre: Komödie Vertrieb:<br />

Paramount Bildformat: MPEG-4,<br />

1,78 : 1 Tonformate: Dolby Digital<br />

5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 36 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Regie: Peter Weir Laufzeit:<br />

103 min FSK: ab 12 Jahren Preis: 24<br />

Euro Start: erhältlich<br />

„Guten Morgen! Und falls wir uns heute nicht<br />

mehr sehen: guten Tag, guten Abend und<br />

gute Nacht!“ Mit diesen Worten grüßt Truman<br />

Burbank (Jim Carrey) täglich seine Nachbarn.<br />

Außerdem den Rest der Welt, denn er ist unfreiwilliger<br />

Hauptdarsteller der berühmtesten Fernsehserie<br />

des Planeten. In dieser wunderbaren<br />

Satire nimmt Regisseur Peter Weir („Master<br />

And Commander“) die manipulative Kraft der<br />

Medien ebenso ins Visier wie Sinnfragen der<br />

Existenz. Grandios! Weniger innovativ, dafür mit<br />

deutlichem Bildrauschen durchsetzt, entspricht<br />

die Optik normaler HD-Qualität. Seicht mattfarben<br />

inklusive kleiner Kratzer.<br />

MA<br />

Disturbia<br />

Filminhalt:<br />

US 2007 Genre: Thriller Vertrieb:<br />

Paramount Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 (engl.), Dolby Digital 5.1<br />

Datenrate Bild: 31 Mbps Datenrate<br />

Ton: 3,5 Mbps Regie: D. J. Caruso<br />

Laufzeit: 104 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />

Was tun, wenn man zu drei Monaten Hausarrest<br />

verdonnert wird? Fernsehen, Videospielen,<br />

Chatten – alles nebensächlich, wenn die<br />

Nachbarn so interessant sind, wie die von Kale<br />

(Shia LaBeouf). Seine Observationen werden zum<br />

bitteren Ernst, als Kale offensichtlich einen Mord<br />

beobachtet. Neben dem glasklaren Bild punktet<br />

auch ein intensivierter Kontrast. Auffällig ist der<br />

malerische Minimalismus, der ab und an eingesetzt<br />

wird. Farblich wurde alles richtig gemacht,<br />

auch wenn etliche Szenen im D unkeln spielen.<br />

Viel zu hören gibt es in der ersten Hälfte nicht<br />

gerade, dafür drückt das Nachfolgende (z. B. die<br />

Party) umso lebhafter auf die Ohrmuscheln. FT<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Verrückt nach der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dürften wohl nur<br />

diejenigen werden, die auf eine liebevolle Ausstattung<br />

Wert legen, denn da zeigt die Disc ihre Stärke.<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Ein überragender Jim Carrey in einem<br />

brillanten Film. Medienkritik und philosophischer Exkurs.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist eher von durchschnittlicher Qualität.<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Die Idee ist nicht neu, funktioniert aber nach<br />

wie vor nach dem klassischen „Das Fenster zum Hof“-<br />

Prinzip. Spannung garantiert!<br />

Bilder: 20th Century Fox, Concorde Home Entertainment, Kinowelt, Splendid Entertainment, Paramount, Universal<br />

Home<br />

Filminhalt:<br />

FR 2009 Genre: Dokumentation<br />

Vertrieb: Universal Bildformat:<br />

VC-1, 1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 Datenrate Bild: 36 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />

Y. Arthus-Bertrand Laufzeit: 89 min<br />

FSK: ohne Altersbeschränkung<br />

Preis: 21 Euro Start: erhältlich<br />

Die Erde, Heimat der Tiere, Pfl anzen und Menschen,<br />

ist durch eine Reihe von Zufällen und<br />

eine Kette von natürlichen Prozessen so geworden,<br />

wie sie heute ist. Yann Arthus-Bertrands<br />

spektakuläre Luftbildaufnahmen, die er in über<br />

50 Ländern machte, beeindrucken dabei durch<br />

eine unglaubliche Plastizität und gemäldegleiche<br />

Aufnahmen von Landschaftspanoramen.<br />

Passend dazu verändert sich die Musik dynamisch<br />

und untermalt die interessanten Erläuterungen<br />

des Sprechers. Dezente räumliche<br />

Soundeffekte decken das Spektrum zwischen<br />

leisem Heurascheln und intensiveren Feuereffekten<br />

ab. Extras gibt es leider überhaupt nicht. FT<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 0,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Eine der wichtigsten Dokumentationen<br />

unserer Zeit. Malerische Bilder zeigen die Entstehung der<br />

Welt und offenbaren den Weg, der noch vor uns liegt.<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 77


So wird<br />

getestet<br />

Bewertung Disc<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Filme sollten nicht nur inhaltlich überzeugen,<br />

sondern auch in ihrer Form. Mit der immer effi zienteren<br />

und günstigeren Heimkinotechnik gewinnt<br />

gerade dieser Faktor immer mehr an Wichtigkeit.<br />

Unser Augenmerk richtet sich daher besonders auf<br />

die Bild- und Tonqualität der Scheiben. Kontrast,<br />

Schärfe, Farbdarstellung, Schwarzwert sowie eine<br />

Überprüfung auf Bildfehler bestimmen dabei die<br />

visuelle Wertung. Ebenso achten wir bei unseren<br />

gründlichen Tests auf tonale Stimmigkeit, die sich<br />

aus den Faktoren Abmischung, Räumlichkeit, Dynamik,<br />

Soundqualität und der Komprimierung des<br />

Tons zusammensetzt.<br />

Wer so viel Geld für einen Film ausgibt, möchte<br />

natürlich auch noch ein paar zusätzliche Extras erhalten.<br />

Hier dominieren Umfang und Qualität der<br />

Zusätze den Endwert, doch auch Faktoren wie die<br />

professionelle Präsentation der Scheibe (Menüdesign,<br />

Lokalisierung der Extras etc.) spielen dabei<br />

eine Rolle.<br />

Tonqualität 7/10<br />

Klassikliebhaber bevorzugen eine optionale Audiospur, die nur<br />

die reine Musik ohne Soundeff ekte wiedergibt. Hier fehlt sie.<br />

Dynamik<br />

Oberfl ächenstrukturen erhalten durch die beispiellose Schärfe<br />

eine fühlbare Konsistenz. Kleinere Bildfehler sind die Ausnahme.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 1,5/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1/2 1,5/2 1/2 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt<br />

Tonreferenz<br />

Titel<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Der Bild-in-Bild-Vergleich zwischen Puppentrick und optimierter<br />

Animation gefällt. Einige Beiträge könnten tiefgreifender sein.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 2,5/4<br />

Titel, die das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Medium besonders ausreizen,<br />

erhalten von uns eine hohe Wertung unter dem<br />

Punkt „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“. Dieser Begriff setzt sich aus<br />

den „Wow-Effekten“ in Bild und Ton sowie den speziellen<br />

Extras zusammen, die es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geben<br />

kann. Hierbei bewerten wir sehr streng, damit<br />

voll ausgestattete Heimkinoenthusiasten wissen,<br />

woran sie sind. Ist der Wert des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekts weit<br />

unter dem Durchschnitt, so ist dies ein sicheres Zeichen<br />

dafür, dass Ihnen der Film vielleicht schon auf<br />

DVD gefallen könnte. Während wir bei den anderen<br />

Testkriterien größtenteils auf den Transfer des<br />

analogen Materials ins Digitale achten, spielen hier<br />

auch einige Eigenschaften der Quelle eine Rolle. So<br />

nutzt z. B. ein Actionfi lm, der alle Rundumboxen<br />

hörbar ansteuert, mehr Potenzial der neuen Technik<br />

aus als ein Drama, das nur an wenigen Stellen<br />

Hintergrundgeräusche einsetzt.<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Das hervorragende Bild ist eigentlich schon Kaufanreiz genug.<br />

Für eine Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sollte aber auch der Ton umwerfend sein.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3,5/4 1/3 0,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Diese Scheibe sollte nicht wegen ihrer<br />

Musik im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal stehen.<br />

Unser Heimkino<br />

Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />

Heimkino samt Beamer, Player, Surround-System,<br />

AV-Receiver und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player. Da<br />

wir für unsere weiteren Publikationen HD+TV und<br />

DIGITAL TESTED die aktuellste Technik bewerten,<br />

stehen uns auch stets die neusten bzw. derzeit<br />

besten Geräte zur Verfügung. Dabei achten wir<br />

penibel darauf, dass der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu<br />

und unverfälscht wiedergegeben wird.<br />

Als Abspielgerät greifen wir auf die Playstation 3<br />

(PS3) zurück. In unserem zweiten Testraum stehen<br />

neben der PS3 zudem standardmäßig der Full-HD-<br />

Plasma-TV „TH42 PZ80E“ von Panasonic, das 5.1-<br />

Surround-System „Silver RS1“ von Monitor Audio<br />

und der Denon AV-Receiver „AVR-4306“ parat.<br />

Darüber hinaus durchlaufen für unsere Entertainment-Publikation<br />

BLU-RAY MAGAZIN zahlreiche<br />

Spiele der neusten Konsolengeneration unsere<br />

Testräumlichkeiten, egal welcher Plattform sie<br />

angehören.<br />

Technik<br />

Einen wichtigen Teil macht natürlich auch die<br />

Hardware aus. Die Spezialisten aus unseren Technikpublikationen<br />

bewerten hier die Ausstattung,<br />

Verarbeitung, Benutzerfreundlichkeit sowie die<br />

Wiedergabequalität aller Geräte, die etwas mit<br />

Heimkino zu tun haben. Im Fokus stehen dabei<br />

vorrangig <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player, Fernseher, Beamer und<br />

Soundsysteme. Die dafür notwendigen Messungen<br />

erfolgen mit unserem hochwertigen Equipment<br />

von Rohde & Schwarz.<br />

Rohde & Schwarz UPV<br />

Auf dem Gebiet der Audiomesstechnik kommt der<br />

„UPV Audio Analyzer“ von Rohde & Schwarz zum<br />

Einsatz. Mit ihm ist es möglich, jede Art von analogen<br />

und digitalen Signalen zu erzeugen und zu<br />

analysieren. Man kann sowohl Frequenzgänge und<br />

Klirrfaktoren von AV-Receivern, CD- sowie DVD-<br />

Playern und sämtlichen anderen Audioausgängen<br />

in der Unterhaltungselektronik testen als auch die<br />

Güte von A/D- und D/A-Wandlern überprüfen. Das<br />

Gerät bietet weiterhin die voll automatisierte Messstrecke<br />

auf computergestützter Basis.<br />

Rohde & Schwarz VSA<br />

Mit dem Videoanalyzer „VSA“ der Firma Rohde<br />

& Schwarz werden im Testlabor des Auerbach<br />

Verlages Leipzig sämtliche Videoabspielgeräte<br />

getestet. Alle DVB-Receiver, DVD-Player und<br />

-Rekorder sowie Festplattenrekorder werden mit<br />

dem „VSA“ auf die Güte der Bildqualität geprüft.<br />

Dabei bestimmen wir wichtige Werte wie die<br />

Farbabweichung, die Graustufenlinearität bzw.<br />

den Farbverlauf an den einzelnen Ausgängen.<br />

Neben dem herkömmlichen Videoausgang der<br />

Geräte werden alle Testprobanden zusätzlich<br />

am RGB-Ausgang sowie am S-Video-Ausgang<br />

geprüft. Die dazu nötigen Testsequenzen übermitteln<br />

wir entweder vom „SFU“-Signalgenerator<br />

auf den Prüfl ing oder von den normierten<br />

Burosch-DVDs.<br />

Konica Minolta CS-200<br />

Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />

auf das zertifi zierte Lichtmessgerät „CS-200“<br />

von Konica Minolta. Der hochpräzise Messkopf<br />

ermittelt die Leuchtdichte und Farbtemperatur<br />

von Plasmabildschirmen, LCDs und Projektoren.<br />

Die Geräte werden nach der D65-Norm kalibriert<br />

und nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur gemessen,<br />

weshalb die Kontrast- und Helligkeitsraten<br />

meist massiv von den Herstellerangaben abweichen.<br />

So gewährleisten wir, dass jedes Gerät vor<br />

den Messungen die gleichen Voraussetzungen erfüllt<br />

und den TV-Normen entspricht. Der Messkopf<br />

ist Industriestandard und wird auch von fast allen<br />

Herstellern genutzt. Um die Daten anschaulich<br />

wiederzugeben, verwenden wir die Software „Colorfacts“,<br />

die Werte grafi sch detailliert aufbereitet.<br />

Bilder: Arthaus Musik, Auerbach Verlag, PR<br />

78


Spiel<br />

Ghostbusters<br />

Überwesen aufgepasst:<br />

Die Geisterjäger sind<br />

wieder da!<br />

Ab Seite 80<br />

InFamous<br />

Sie haben die Qual der<br />

Wahl: Superheldendasein<br />

oder bitterböser Schurke?<br />

Ab Seite 83<br />

Bionic Commando<br />

Aushilfs-Tarzan Nathan Spencer wagt den Sprung des Glaubens<br />

in die Abgründe einer postapokalyptischen Stadt. Sein bionischer<br />

Arm gibt ihm Halt. Ab Seite 84<br />

Der Pate II<br />

Der Don nimmt sich jeden<br />

zur Brust, der auch nur<br />

ansatzweise aufmuckt.<br />

Ab Seite 82<br />

Bilder: Atari, Capcom, Electronic Arts, Sony Computer Entertainment<br />

Falko Theuner,<br />

Redakteur<br />

Filmfortsetzungen in Videospielform?<br />

Warum nicht?!<br />

Wenn sie so schön aufgemacht<br />

sind wie „Ghostbusters – The<br />

Videogame“, dann lasse ich<br />

mir so etwas gern gefallen.<br />

Aber das Gefühl, das auch<br />

schon bei den echten Filmen<br />

vorherrschte, darf hierbei nicht<br />

fehlen. Die zusätzliche Interaktivität<br />

zieht außerdem noch<br />

mehr ins Geschehen hinein,<br />

was eine echte Steigerung bedeutet. Umgekehrt nehmen<br />

Kinofilme wie „Transformers – Die Rache“ videospielartige<br />

Züge an und bedienen sich der gleichen<br />

Darstellungsästhetik. Frei bewegliche Kameras, die der<br />

Physik ungeachtet durch virtuelle Umgebungen sausen,<br />

sind nichts Ungewöhnliches mehr und auch 3-D-Filme<br />

werden dank dieser Technik erst denkbar.<br />

Andererseits bin ich der festen Überzeugung, dass echte<br />

Schauspielkunst durch nichts zu ersetzen ist. Soll heißen:<br />

Die Vorstellung, dass die menschlichen Darsteller<br />

in Zukunft komplett durch computergenerierte Figuren<br />

ersetzt werden könnten, behagt mir gar nicht. Daher<br />

auch mein Plädoyer an Hollywood: Das richtige Maß<br />

macht’s! CGI-Filme bzw. Filmspiele sind schön und gut,<br />

solange es noch etwas gibt, das mit realen Kameras und<br />

echten Menschen in der wirklichen Welt gedreht wurde.<br />

Und das selbst dann, wenn die Stars schon in die<br />

Jahre kommen, in denen nicht mehr alles sitzt und die<br />

Falten Kratertiefe erreichen. Mal ganz ehrlich: Was wäre<br />

Ihnen lieber? Ein computergenerierter, steriler Clint Eastwood<br />

in jungen Jahren ohne echte Mimik oder doch das<br />

Original – faltig, kauzig und verdammt grimmig?<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 79


Spiel<br />

Spiel des Monats<br />

Ghostbusters –<br />

The Videogame<br />

Nach mehreren Verschiebungen hat es das lang erwartete „Ghostbusters“-Spiel doch noch auf die<br />

Playstation 3 geschaff t. Dass es sich hierbei um einen interaktiven Kinofi lm handelt, wird klar, sobald das<br />

Sony-Pictures-Label erscheint.<br />

Action-Adventure<br />

Spielspaß:<br />

Plattform: PS3 (ab Herbst:<br />

Xbox 360, PC) Entwickler:<br />

Terminal Reality Publisher:<br />

Atari Bildformat: 16 : 9, 720p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1 (online: 4) USK: ab<br />

12 Jahren Sprache: Deutsch<br />

Preis: 60 Euro Start:<br />

24. Juni 2009<br />

Als gleichberechtigter Teil der Filmsaga tritt<br />

das Spiel in die Fußstapfen der ersten<br />

beiden Blockbuster – mit einer eigens von<br />

Dan Aykroyd und Harold Ramis geschriebenen<br />

Story sowie den Originalschauspielern (oder<br />

wahlweise ihren deutschen Pendants) als<br />

Synchronsprecher. Die Angst, das Spiel könnte<br />

nicht an die Qualität der filmischen Vorgänger<br />

heranreichen, schwindet augenblicklich, wenn<br />

der Vorspann mit dem altbekannten Titelthema<br />

abläuft. Die Figuren sind den Schauspielern<br />

wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie bewegen<br />

sich wie sie, klingen wie sie und klopfen<br />

wie in den Filmen einen coolen Spruch nach<br />

dem anderen. Venkman, Ray, Egon, Winston<br />

(Bill Mur<strong>ray</strong>, Dan Aykroyd, Harold Ramis, Ernie<br />

Hudson) – alle sind sie da, sogar Janine (Annie<br />

Potts) wimmelt lästige Anrufer ab. Nichts hat<br />

sich verändert, weshalb die Hauptzentrale der<br />

Geisterjäger immer noch so aussieht wie in<br />

den 1990er Jahren. Verstehen Sie uns nicht<br />

falsch, die Grafik weist schon diverse Abstraktionen<br />

auf, dennoch fühlt man sich von der<br />

ersten Minute an gut aufgehoben und vermisst<br />

eigentlich nichts. Die Zentrale besitzt viele<br />

nette Details beispielsweise Slimer, der den<br />

Kartentest aus dem ersten Filmteil macht, das<br />

palavernde Vigo-Porträt aus Teil zwei oder den<br />

tanzenden Toaster. Im Laufe des Spiels kann<br />

die Fanartikelsammlung sogar noch erweitert<br />

werden, indem in den Levels nach okkulten<br />

Gegenständen gesucht wird.<br />

Wie das Original: der Ecto-1<br />

Geisterjäger-Nachwuchs<br />

Als Spielfi gur steuern Sie den Neuzugang der<br />

Ghostbusters, liebevoll Junior genannt. Dieser<br />

darf auch gleich die aktuellste (noch nicht erprobte)<br />

Geisterjägerausrüstung ausprobieren,<br />

wozu ein neuer Protonenrucksack zählt. Statt<br />

einer HUD-Anzeige befi nden sich sowohl die<br />

Energieleiste als auch die Überhitzungsanzeige<br />

des Strahlers an dem Teil auf Ihrem Rücken.<br />

An Ihrem Gürtel baumelt das PKE-Messgerät<br />

(Scanner für psychokinetische Energie) mit<br />

dem Sie in Kombination mit der Ecto-Brille die<br />

Rückstände von Geistern aufspüren und paranormale<br />

Wesen erforschen können. Je mehr<br />

Informationen über die Gespenster gesammelt<br />

werden, desto mehr Geld steht später<br />

auch für Upgrades und Zusatzequipment zur<br />

Verfügung.<br />

Das Hauptinstrument ist aber zweifelsohne<br />

der Protonenstrahler. Mit ihm können Geister<br />

in drei Schritten gefangen werden: Zunächst<br />

schwächen Sie die Erscheinungen mit dem<br />

Sprengstrahler. Danach kommt automatisch der<br />

Bilder: Atari, Sony Computer Entertainment<br />

80


Spiel des Monats<br />

Spiel<br />

Regel Nr. 1: Niemals die Strahler kreuzen! Der Protonenrucksack zeigt sowohl die Lebensenergie<br />

(grüne Anzeige) als auch den Überhitzungsgrad der Strahlenwaffe (rote Anzeige) an<br />

Der Mehrspielermodus<br />

Bis zu vier Spieler können in die Haut ihres Lieblingsgeisterjägers schlüpfen und über eine Internetverbindung<br />

zusammen Gespenster jagen. Hierbei gibt es ausschließlich Team-Herausforderungen, es<br />

werden also keine Protonenstrahler auf Menschen gerichtet. Der Teilnehmer hat die Qual der Wahl<br />

zwischen einer Kampagne oder einem Sofortspiel. In zwölf verschiedenen Arealen sind folgende Szenarien<br />

möglich:<br />

Einsperrung: Fangen Sie so viele Geister wie möglich.<br />

Überleben: Geister strömen auf Sie ein. Je länger Sie überleben, desto besser.<br />

Zerstörung: Beseitigen Sie die Relikte, bevor noch mehr Geister herausströmen.<br />

Schleim-Versenker: Wer befördert Slimer am besten in die Falle?<br />

Schutz: Aktivieren und verteidigen Sie die P.K.E.-Disruptoren.<br />

Dieb: Hindern Sie Geister am Artefaktklau.<br />

Pssst! Wer die alte Mrs.<br />

Twitty in der Bibliothek stört,<br />

ist selber schuld<br />

Fangstrahler zum Zuge und Sie brechen den<br />

Fluchtwillen des Geistes, indem Sie ihn gegen<br />

die Wände schmettern. Als Letztes muss die<br />

Kreatur in die ausgelegte Falle gelotst werden –<br />

schon gibt es einen Geist weniger zu fürchten.<br />

Dank der zielgenauen Steuerung ist das<br />

alles problemlos machbar. Etwas befremdlich<br />

ist die merkwürdige Sprungfunktion, die zum<br />

Glück nicht weiter von Belang ist. Drückt man<br />

nämlich aus dem Stand heraus die Kreis-Taste,<br />

macht Ihr Kadett nur einen sehr niedrigen Hüpfer,<br />

der ihn nicht einmal über die nächste Bordsteinkante<br />

befördern würde. Die Zweitfunktion<br />

der Kreis-Taste ist der Sprint, den man schon<br />

eher gebrauchen kann, um seine Freunde zu<br />

retten oder vor brennenden Steinkolossen zu<br />

fl iehen. Für den oben beschriebenen Prozess<br />

des Geisterfangens ist die Steuerung optimal<br />

und fühlt sich aufgrund der leichten Handhabung<br />

des Strahlengewehrs und nicht zuletzt<br />

wegen der butterweichen Animationen richtig<br />

klasse an.<br />

Schleim de luxe<br />

Zu dem normalen Protonenstrahler gesellt sich<br />

außerdem der aus „Ghostbusters 2“ bekannte<br />

Schleimwerfer, mit dem die Geisterjäger die<br />

Freiheitsstatue zum Leben erweckten. Auch<br />

andere Lasersysteme, wie der Stasis-Strahler,<br />

mit dem Gespenster zeitweise verlangsamt<br />

werden können, sind verfügbar. Zudem gibt es<br />

einige Verbesserungen an dem Protonenlaser.<br />

So können jetzt sogar explosive Boson-Pfeile<br />

verschossen werden. Die sind auch bitter nötig,<br />

denn wenn es hart auf hart kommt, strömen<br />

unzählige Gegner auf die Helden ein und nur<br />

die Sprengladungen geben ihnen eine Chance,<br />

heil zu entkommen. Ansehnliche Gespenster<br />

gibt es viele: Walküren, Clowns, Straßenarbeiter<br />

– an Abwechslung mangelt es hier nicht.<br />

Doch auch Horrorgestalten, die aus fester Materie<br />

bestehen, machen die Gegend unsicher.<br />

Meistens handelt es sich dabei um typische<br />

Klasse-2-Erscheinungen, die Besitz von Gegenständen<br />

ergreifen. Dazu gehören wandelnde<br />

Kerzenleuchter, Gargoyles, Zombies oder<br />

Marshmallow-Abkömmlinge, die mit normaler<br />

Feuerkraft zerstört werden können. Auch der<br />

Marshmallow-Mann, die wohl berühmteste<br />

Ikone des Geisterjägertums, ist mit von der<br />

Partie und verwüstet den Times Square auf<br />

der Suche nach der Gastkuratorin Ilyna Selvyn<br />

(Alyssa Milano). Ähnlich wie damals Dana<br />

Barrett (Sigourney Weaver) hängt sie irgendwie<br />

in der Wiederauferstehung des Halbgottes<br />

Gozer mit drin. Der riesenhafte Marshmallow-<br />

Mann ist eine der ersten Hürden. Um ihn zu<br />

besiegen, erklimmen Sie unter zahlreichen<br />

Geisterattacken ein Hochhaus, auf dem dann<br />

das grandiose Finale stattfi ndet. Danach wird<br />

die lineare Geschichte fortgesetzt. Zusätzliche<br />

Aufträge gibt es neben der Haupthandlung<br />

nicht, was ein wenig schade ist. Dafür dürfen<br />

Sie nahezu alle berühmten Schauplätze, die<br />

in den beiden Kinofi lmen vorkommen, selber<br />

erkunden.<br />

Das ist ein großer Twinkie!<br />

Das Spiel ist dank der Schwierigkeitsgrade in<br />

drei Abstufungen für jeden machbar. Sollten<br />

die Gegner Ihren Energiepegel dennoch auf<br />

null treiben, sterben Sie nicht etwa, sondern<br />

fallen nur auf den Rücken wie eine tollpatschige<br />

Schildkröte. Ist einer Ihrer Kollegen in<br />

der Nähe, hilft er Ihnen wieder auf die Beine.<br />

Umgekehrt sollten Sie während eines großen<br />

Kampfes stets darauf achten, keinen Geisterjäger<br />

auf dem Boden liegen zu lassen, er könnte<br />

Ihnen das nächste Mal den Tag retten. Aufgrund<br />

der unblutigen Gewalt (es geht stets nur<br />

gegen Geister) ist das Spiel in jeder Hinsicht<br />

familienfreundlich. Die Grafi k ist dank der gelungenen<br />

Physik-Engine und der aufwendigen<br />

Gesichtsanimationen durchaus bemerkenswert<br />

und wird gekonnt von einem kinotauglichen<br />

Music-Score begleitet. Atari hat viel Geld<br />

investiert, um einen würdigen „Ghostbusters“-<br />

Titel zu schaffen, der so originalgetreu wie<br />

möglich gestaltet ist – und das haben sie auch<br />

geschafft. „Ghostbusters – The Videogame“ ist<br />

nicht einfach ein Spiel zu einem Kinoevent,<br />

sondern in allererster Linie ein erstklassiger,<br />

interaktiver Film, der seinen legendären Vorbildern<br />

mehr als gerecht wird.<br />

Obwohl es für alle Plattformen Spielversionen<br />

geben wird, sind die Sony-Konsolen (PS3<br />

und PS2) vorerst die einzigen, für die das<br />

„Ghostbusters“-Spiel bereits im Juni erscheint.<br />

Alle anderen Fassungen lassen noch bis Herbst<br />

auf sich warten.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 3,5/5<br />

Tonqualität 3,5/5<br />

Heimkinoeffekt 3,5/5<br />

Kurzfazit: Das Spiel ist so aufwendig wie eine<br />

Hollywood-Produktion und fühlt sich wie ein echter<br />

„Ghostbusters“-Kinofi lm an. Mehr davon!<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 81


Spiel<br />

Test<br />

Der Pate II<br />

Mafia-Action<br />

Spielspaß:<br />

Plattform: PS3, PC, Xbox 360<br />

Entwickler: Electronic Arts<br />

Publisher: Electronic Arts<br />

Bildformat: 16 : 9, 720p<br />

Tonformate: Dolby Digital<br />

Spieler: 1–16 (Online) USK: ab<br />

18 Jahren Sprache: Deutsch<br />

Preis: Konsole 60 Euro, PC 45<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Wollten Sie schon immer mal jemandem<br />

ein Angebot machen, das er nicht ablehnen<br />

kann? Dann ist dieses Spiel vielleicht genau<br />

das Richtige. Schlüpfen Sie mit „Der Pate II“ in<br />

die Rolle des aufstrebenden Mafios Dominic<br />

und verdienen Sie sich in der New Yorker Unterwelt<br />

Ihre Sporen. Die Handlung orientiert sich<br />

an der legendären Mafia-Saga. Der zweite Teil<br />

der „Versoftung“ beginnt in Kuba, wo Michael<br />

Corleone Dominic anstelle seines ungeliebten<br />

Bruders Fredo die Verantwortung für New York<br />

anvertraut. Wem das Aussehen (oder im Mafia-<br />

Jargon: die Visage) des Spielcharakters nicht<br />

gefällt, der kann das Erscheinungsbild seines<br />

Alter Ego nach Belieben verändern. Das Spielgeschehen<br />

wird mithilfe zahlreicher Zwischensequenzen<br />

immer wieder mit dem Film verknüpft,<br />

weshalb sich der Spieler fühlt, als habe er an der<br />

berühmten Trilogie teil. Intensiviert wird dieses<br />

Gefühl außerdem durch die überaus gelungene<br />

Einbindung der Filmmusik. Anstatt den Soundtrack<br />

unverändert zu übernehmen, haben die<br />

Entwickler äußerst abwechslungsreiche Remixes<br />

in das Spiel einfließen lassen. Instrumentierung,<br />

Harmonie und Melodie der Interpretationen<br />

orientieren sich stets am Original.<br />

Alltagsgeschäft<br />

Bestehen die „geschäftlichen Aktivitäten“ anfangs<br />

noch daraus, gegnerische Geschäfte zu<br />

übernehmen, Rivalen einzuschüchtern und<br />

Schutzgeld einzutreiben, so werden die Aufgaben<br />

zunehmend komplexer. Nach und nach<br />

stellt man sich eine Privatarmee zusammen,<br />

wobei man jedoch nicht jeden beliebigen<br />

Schläger ins Team aufnehmen sollte. Die Kandidaten<br />

verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten<br />

– Brandstifter, Sprengmeister oder Ingenieure<br />

können durchaus nützlich sein. Manche<br />

Missionen sind ohne den entsprechenden Spezialisten<br />

gar nicht erst zu absolvieren.<br />

In der „Don-Ansicht“ kann man sich mithilfe der<br />

3-D-Stadtkarte einen Überblick über die Familie,<br />

ihre Einkommensquellen und auch Rivalen<br />

verschaffen. Manche Lokale werfen eventuell<br />

aufgrund mangelnder Sicherheit nicht genug<br />

Geld ab und benötigen ein paar Gorillas als<br />

Aufpasser. Außerdem müssen bei Großangriffen<br />

auf gegnerische Familien Einsatztrupps an<br />

taktisch wichtigen Positionen aufgestellt werden:<br />

Zunehmend entwickelt sich der Spieler<br />

vom Schläger zum Strategen.<br />

Schönheitsfehler<br />

„Der Pate II“ ist ein weiterer Titel mit cineastischem<br />

Flair. Die Verknüpfung des Spiels mit<br />

der Filmtrilogie gelingt sehr gut, im Nu befi n-<br />

det sich der Spieler im Bann der legendären<br />

Geschichte. Leider kann diese gute Umsetzung<br />

nicht über die technischen Mängel des Spiels<br />

hinwegtäuschen. Die Grafi k beispielsweise<br />

lässt stark zu wünschen übrig, Texturen sowie<br />

Licht- und Schatteneffekte sind nicht auf der<br />

Höhe der Zeit. Auch im Bereich des Motion<br />

Capturings hätte man mehr Sorgfalt walten lassen<br />

sollen: In der ersten Mission zuckeln die<br />

KI-Charaktere doch ziemlich nervös durch die<br />

Gegend. Der Sound ist ein zweischneidiges<br />

Schwert. Einerseits enttäuschen die abgrundtief<br />

schlechten Motorengeräusche (und ganz<br />

nebenbei die dürftige Fahrphysik), andererseits<br />

gibt es teilweise sehr schöne atmosphärische<br />

Tonspuren, die das Spielerlebnis intensivieren.<br />

Gut funktioniert die intuitive Charaktersteuerung,<br />

mit etwas Übung ist Dominic nicht nur<br />

gut zu Fuß, sondern auch schlagkräftig und äußerst<br />

zielgenau.<br />

Fazit<br />

Leider ist Electronic Arts in den Punkten Grafi k,<br />

Sound und Fahrphysik zu starke Kompromisse<br />

eingegangen. Das Spiel beinhaltet jedoch innovative<br />

Gameplay-Aspekte und die Atmosphäre<br />

der Filmtrilogie wurde gut eingebunden.<br />

CHRISTOPH HÜTHER<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 2/5<br />

Tonqualität 2,5/5<br />

Unterstützung bekommt Dominic von bis zu drei Mafia-Schergen. Bei der Auswahl der Team-Kollegen<br />

ist auf Spezialfähigkeiten zu achten<br />

Heimkinoeffekt 3/5<br />

Kurzfazit: Sehr gute Gameplay-Ansätze und gelungene<br />

cineastische Atmosphäre. Böse Schönheitsfehler in den<br />

Bereichen Grafi k und Motorensound.<br />

Bilder: Electronic Arts<br />

82


Test<br />

Spiel<br />

Cole entlädt den Strom der Umgebung auf vielfältige Weise:<br />

Blitze schleudern, Druckwellen auslösen, Stromfesseln<br />

anlegen, Energie aus oder in Körper verfrachten sind nur<br />

einige der 17 Gaben mit je drei Intensitätsstufen<br />

InFamous<br />

Empire City: Eine Stadt<br />

liegt Ihnen zu Füßen<br />

Bilder: Sony Computer Entertainment<br />

Open-World-Action<br />

Spielspaß:<br />

Plattform: PS3 Entwickler:<br />

Sucker Punch Publisher: Sony<br />

Computer Entertainment<br />

Bildformat: 16 : 9, 720p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1 USK: ab 18 Jahren<br />

Sprache: Deutsch Preis: 60<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Diejenigen unter Ihnen, die bei „Star Wars:<br />

The Force Unleashed“ am liebsten mit<br />

der Blitzattacke herumgespielt haben, dürfen<br />

sich darauf freuen, ihre spannungsgeladenen<br />

Experimente mit „InFamous“ fortzusetzen. Als<br />

ein geheimnisvolles Päckchen in einer riesigen<br />

Explosion aufgeht, erhält der Lieferant Cole<br />

McGrath plötzlich ungeahnte Superkräfte. Von<br />

nun an kann er elektrische Energie in seinem<br />

Körper speichern und für allerlei Unfug freisetzen.<br />

Als unter Strom stehender Übermensch<br />

laufen Sie also durch Empire City, heizen den<br />

ständig mies gelaunten Mitgliedern der Reaper-<br />

Gang ein, übernehmen diverse Aufträge und<br />

versuchen, die Verschwörung hinter den Geschehnissen<br />

der Haupthandlung aufzudecken.<br />

Dreh mal den Saft auf!<br />

Seit dem Vorfall ist Coles Image nicht gerade das<br />

beste bei den Stadtbewohnern. Die Entscheidung,<br />

ob Sie Ihr Ansehen aufpolieren und zum<br />

Superhelden avancieren oder ob Sie eher als<br />

düsterer Schurke den Untergrund beherrschen<br />

wollen, liegt bei Ihnen. In jedem Fall bringen Sie<br />

einzelne Bereiche unter Ihre Kontrolle, wenn Sie<br />

Aufgaben wie z. B. einen Wettlauf, die Beschattung<br />

eines Boten, einen Kampf gegen Reaper<br />

oder Datenbeschaffung erledigen. Ähnlich wie<br />

in Peter Molyneux’ „Fable“-Spielen wird Ihnen<br />

außerdem an bestimmten Stellen eine gravierende<br />

Entscheidung abverlangt, die ihr Karma<br />

beeinfl usst. Jede Tat fl ießt in die Bewertung ein<br />

und je nachdem, zu welcher Seite Sie tendieren,<br />

erhalten Sie unterschiedliche Upgrades zu<br />

Ihren Fähigkeiten. Coles Äußeres verändert sich<br />

ebenfalls und die Bewohner der Metropole reagieren<br />

dementsprechend auf ihn. Durchspielen<br />

lohnt sich deshalb gleich mehrfach, denn<br />

das Gut-Böse-Prinzip hält alternative Enden bereit.<br />

Grafi k und Musik machen hierbei wirklich<br />

Laune, denn die Physik und das Licht kommen<br />

glaubhaft rüber. Andererseits gibt es auch oft<br />

spontan im Bild auftauchende Objekte und generell<br />

nur sehr wenig visuelle Höhepunkte.<br />

Der wahre Star des Open-World-Spiels ist die<br />

intuitive und reaktionsfreudige Steuerung. Die<br />

Grundlagen sind im Handumdrehen erlernt<br />

und Cole bewegt sich geschmeidig wie eine<br />

Katze. Es macht einfach Spaß, durch die frei begehbare<br />

Metropole zu springen und zu klettern.<br />

Völlige Bewegungsfreiheit gibt es natürlich erst<br />

zum Ende hin, wenn alle Stadtteile zugänglich<br />

sind. Trotz dreier Schwierigkeitsgrade werden<br />

Sie permanent von Kugeln durchlöchert, egal<br />

wie weit die Gegner entfernt sind. Mit dem<br />

richtigen Adrenalinpegel lässt sich aber auch<br />

die schwerste Situation bewältigen und man<br />

sucht rasch nach einer neuen Herausforderung<br />

in Empire City. F<br />

FALKO THEUNER<br />

Ihren Handlungen entsprechend tendieren<br />

Ihre Kräfte zur hellen (u.) oder<br />

zur dunklen Seite der Macht (o.)<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 3,5/5<br />

Tonqualität 4/5<br />

Heimkinoeffekt 4/5<br />

Kurzfazit: Grauzonengänger sind hier nicht gefragt:<br />

Wer schon kein Held sein will, der sollte wenigstens die<br />

ganze Stadt ins Chaos stürzen. Party on, Wayne!<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 83


Spiel<br />

Test<br />

Bionic Commando<br />

Action-Schwinger<br />

Spielspaß:<br />

Plattform: PS3, Xbox 360<br />

Entwickler: Grin Publisher:<br />

Capcom Bildformat: 16 : 9,<br />

720 p Tonformate: Dolby<br />

Digital 5.1 Spieler: 1–8 USK: ab<br />

18 Jahren Sprache: Englisch<br />

(deutsch untertitelt) Preis: 54<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Die Neuauflage des NES-Klassikers von<br />

1988 verspricht, die Freiheiten eines<br />

„Spider-Man“-Spiels mit den Shooter-Elementen<br />

eines „Drakes Schicksal“ zu kombinieren. Kein<br />

schlechter Ansatz, wie wir finden, denn wer<br />

möchte nicht wie Tarzan durch enge Häuserschluchten<br />

oder Waldgebiete hangeln und<br />

dabei gehörig viel Unordnung anrichten? Die<br />

Story ist schnell erzählt: Nach dem letzten Krieg<br />

gegen das Imperium wurden alle bionisch optimierten<br />

Soldaten wegen ihrer unberechenbaren<br />

Stärke eingesperrt. Kaum greifen jedoch imperialistische<br />

Terroristen die Großstadt Ascent City<br />

an, holt man Nathan Spencer wieder aus der<br />

Versenkung – in der Hoffnung, er könne die aus<br />

dem Ruder laufenden Dinge wieder richten.<br />

Neben seiner Standardpistole stehen dem<br />

Ex-Knacki für seine Mission auch durchschlagkräftigere<br />

Waffen wie z. B. Raketen- und Granatwerfer,<br />

Sniper-Rifl e, ein Maschinengewehr oder<br />

eine Schrotfl inte zur Verfügung. Das Zusatzequipment<br />

erhält Spencer allerdings erst im<br />

Laufe des Spielgeschehens.<br />

Wegen des geringen Kontingents an Munition<br />

empfi ehlt sich der Einsatz von Nathans bionischem<br />

Greifarm. Eine leichte Amnesie verhindert,<br />

dass sich der Veteran gleich an alle Attacken<br />

erinnert. Das ist aber nicht weiter schlimm,<br />

Wagen Sie den Sprung des Glaubens, ...<br />

denn kaum ist der Gute wieder im Einsatz,<br />

fällt ihm nach und nach wieder ein, wie man<br />

Gegner greift, sie heranzieht, wegschleudert,<br />

auf den Boden schlägt oder wie er sich selbst<br />

in Richtung Kontrahent befördern kann. Auch<br />

Gegenstände (Steine, Autos, Straßenbahnen)<br />

lassen sich dank übermenschlicher Kraft leicht<br />

zu Wurfgeschossen umfunktionieren.<br />

Erschwingliche Wissenschaft<br />

Standardmäßig eignet sich der Greifer am besten<br />

zum Klettern und Hangeln. Die Kunst des<br />

Schwingens will aber erst noch gelernt werden<br />

und ist mangels automatischer Kameraführung<br />

und wegen des schwierigen Timings eine haushohe<br />

Herausforderung. Lässt man im falschen<br />

Augenblick los, so stürzt Nathan schnurstracks<br />

nach unten. Ist die Blickrichtung nicht korrekt<br />

und der nächste Haltepunkt falsch anvisiert, fällt<br />

Nathan ebenfalls wie ein Stein. Wer nicht ständig<br />

ins Bodenlose saust, sich verbrennt oder in<br />

den Randbereichen des Levels verstrahlt wird,<br />

dem zeigen die hammerschweren Gegner<br />

schon, wo er hingehört. Egal welchen Schwierigkeitsgrad<br />

Sie wählen, die feindlichen Soldaten<br />

sind sehr zielgenau und treffen Sie selbst<br />

in der schnellsten Bewegung. Im Nahkampf<br />

zücken die Fieslinge den elektrischen Schlagstock,<br />

der Sie nahezu sofort zu Boden schickt.<br />

Selbst wenn Sie aus der Distanz mit dem Arm<br />

zulangen, wandern Ihnen langsam, aber sicher<br />

Stromstöße über die eigene Leitung entgegen.<br />

Der Tod hat also viele Gesichter, bringt aber<br />

letztendlich immer eine längere Ladezeit mit<br />

sich, um Sie wieder an den Anfang der jeweiligen<br />

Stages zu setzen.<br />

Die linearen Level machen keine Lust auf nähere<br />

Erkundung, weshalb man ausschließlich den<br />

Checkpoints folgt. Einzig ein paar in der Gegend<br />

verstreute Bonussymbole geben geringe Anreize.<br />

Ziel ist es, Kommunikationsknotenpunkte<br />

von Gegnern zu befreien und sich in das System<br />

einzuhacken. Kleinere Nebenaufträge und<br />

abwechslungsreiche Umgebungen kompensieren<br />

die Geradlinigkeit ein wenig.<br />

Die technische Präsentation des Spiels ist da<br />

schon wesentlich beeindruckender. So erfreut<br />

der detailreiche Endzeitlook besonders die Besitzer<br />

eines großen Flachbildfernsehers. Spieler,<br />

die ausschließlich solch grafi sche Schmankerl<br />

wie z. B. „Metal Gear Solid 4“ oder „Resident<br />

... schwingen Sie wie Tarzan durch den Dschungel ...<br />

... und überraschen Sie Ihre Gegner mit Ihrer Feuerkraft<br />

Evil 5“ in ihre PS3 schieben, werden sich dennoch<br />

an den verbesserungswürdigen Figurendesigns<br />

stören. Der dynamische Sound gefällt<br />

durch seine Brachialität, wobei die (ohnehin<br />

sehr fl achen) Dialoge viel zu leise und damit<br />

unverständlich abgemischt sind.<br />

Der Mehrspielermodus über LAN sowie die Onlineunterstützung<br />

sorgen auch nach dem Durchspielen<br />

der Solomissionen für anhaltenden<br />

Spaß. Einsteigern sei „Bionic Commando“ aufgrund<br />

des hohen Frustfaktors nicht empfohlen,<br />

wohingegen Fortgeschrittene den bionischen<br />

Arm liebend gerne anlegen werden.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 4/5<br />

Tonqualität 3/5<br />

Heimkinoeffekt 4/5<br />

Kurzfazit: Tolles Schwing- und Schießerlebnis mit einer<br />

mäßigen Steuerung und linearer Levelstruktur. Profi s<br />

werden dennoch ihren Spaß haben.<br />

Bilder: Capcom<br />

84


Technik<br />

Raumklang<br />

Onkyos neuer „TX-SR607“<br />

mit Pro Logic IIz im Test.<br />

Ab Seite 92<br />

Player-Flut<br />

Neue BD-Player von<br />

Samsung, Sony und<br />

Harman/Kardon.<br />

Ab Seite 94<br />

Jetzt einsteigen<br />

Die Zeit für den Umstieg ist gekommen. Wir sagen Ihnen, was<br />

Sie über <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wissen müssen und welche Hardware Sie<br />

benötigen.<br />

Marktübersicht<br />

Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

und -Sets aller Preisklassen.<br />

Ab Seite 97<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Samsung, Sony<br />

Florian Kriegel,<br />

Redakteur<br />

Die steigende Verbreitung<br />

und Bedeutung von <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

wird nicht nur an der größeren<br />

Filmauswahl ersichtlich, es<br />

drängt auch immer mehr Hardware<br />

in den Heimkinomarkt.<br />

War anfangs die Zahl der BD-<br />

Player noch sehr überschaubar,<br />

legen die Hersteller nun in<br />

regelmäßigen Abständen mit<br />

neuen Modellen nach. Meist<br />

sind die Weiterentwicklungen<br />

zwar marginal, doch einige Lichtblicke zeigen, dass die<br />

Entwickler sich ins Zeug legen, um das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Erlebnis<br />

in der Technik greifbar zu machen. Doch oft wissen vor<br />

allem die technisch weniger versierten Nutzer nicht, wie<br />

sie die neue Technik nutzen können bzw. welche Möglichkeiten<br />

sie schon heute haben, ins hochauflösende<br />

Filmzeitalter zu starten. Was für einen Fernseher benötige<br />

ich? Kann ich meine Anlage weiter nutzen? Was mache<br />

ich mit meiner DVD-Sammlung? All das sind Fragen, die<br />

immer wieder gestellt werden. Wir zeigen Ihnen, was<br />

viele nicht wissen: Selbst wenn Sie nicht die neuesten<br />

Heimkinogeräte ihr Eigen nennen, können Sie trotzdem<br />

schon jetzt die Erlebniswelt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> genießen und Ihr<br />

ganz persönliches Heimkino nach Ihren Vorlieben Stück<br />

für Stück erweitern. So werden Sie kontinuierlich die<br />

Stärken der blauen Scheibe entdecken! Die gesunkenen<br />

Preise machen den Umstieg ins hochauflösende Zeitalter<br />

jedenfalls so interessant wie noch nie. Worauf Sie beim<br />

Player-Kauf achten müssen, um auch für die Zukunft gerüstet<br />

zu sein, und vieles mehr erfahren Sie in unserem<br />

Leitfaden zum sicheren und einfachen Wechsel zum<br />

bisher besten Heimkinomedium.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 85


Technik<br />

Workshop: Heimkino<br />

Blaumachen<br />

Auch drei Jahre nach Marktstart sorgt das moderne Medium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für offene Fragen in Bezug auf seine Technik<br />

und die Vorteile gegenüber der DVD. Gerade jetzt ist die High-Defi nition-Disc so attraktiv wie nie zuvor. Wir haben<br />

alle relevanten Informationen zusammengetragen, um Sie fi t für die blaue Welt zu machen!<br />

Vor über zehn Jahren erblickte die Digital Versatile<br />

Disc (DVD) das Licht der Welt und es<br />

dauerte nicht lange, bis sie die Wohnzimmer<br />

der Verbraucher eroberte. Die Vorteile gegenüber<br />

der analogen Videokassette in puncto<br />

Qualität, Mehrnutzen und Gebrauch waren<br />

Grund genug, umzurüsten. Schon lange ist das<br />

Medium absoluter Standard im Film- und IT-<br />

Bereich, die Preise sind auf einem niedrigen<br />

Niveau angelangt und das Angebot ist schier<br />

unendlich. Doch seit nunmehr zweieinhalb<br />

Jahren versucht eine neue Scheibe, die Gunst<br />

des Käufers zu erobern: die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc.<br />

Vermutlich wissen nur die wenigsten, welch<br />

schwierigen Weg das High-Defi nition-Format<br />

in seiner kurzen Geschichte schon beschreiten<br />

musste. Die größte Hürde bestand sicherlich<br />

darin, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen,<br />

denn ähnlich wie beim „Formatkrieg“<br />

zwischen der VHS-Kassette und der Betamax<br />

in den 1970er bzw. 1980er Jahren, musste<br />

sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegen ein vergleichbares Pendant,<br />

die HD DVD, behaupten. Der Kampf, den<br />

Hauptentwickler Sony in den 80er Jahren des<br />

vergangenen Jahrhunderts mit Betamax verlor,<br />

spornte das Unternehmen mehr denn je an,<br />

das Ringen um das hochaufl ösende Filmvergnügen<br />

anno 2008 für sich zu entscheiden.<br />

Für den Verbraucher sollte sich der Markt Anfang<br />

des letzten Jahres in eine positive Richtung<br />

entwickeln, denn sowohl für die Industrie<br />

als auch für die Käufer ist es sinnvoller und<br />

einfacher, ein einziges Format zu vermarkten<br />

bzw. zu konsumieren.<br />

Dank gesunkener Preise und größerer Auswahl<br />

hat sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum wichtigsten Medium<br />

für hochaufl ösenden Filmgenuss gemausert.<br />

Doch welche Neuerungen bringt das Format<br />

eigentlich mit sich? Welche Vorteile haben<br />

Sie dadurch? Und was wird benötigt, um das<br />

Potenzial der Discs vollends auszuschöpfen?<br />

Diese und weitere Fragen wollen wir auf den<br />

kommenden Seiten klären, um Ihnen die<br />

Angst vor dem Umstieg zu nehmen und um<br />

Ihnen den Weg zu Ihrem persönlichen Heimkino<br />

zu weisen.<br />

Mehr drauf, mehr drin<br />

Sie ist rund, sie sieht aus wie eine DVD, aber sie<br />

kann deutlich mehr. Aufgrund der fünfmal höheren<br />

Speicherkapazität eignet sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

für hochaufl ösendes Video- und Audiomaterial,<br />

das deutlich mehr Ressourcen benötigt als<br />

bisherige Standards. Full-HD ist hier das Stichwort,<br />

denn vor allem im Bildbereich trumpft<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> durch eine deutlich höhere Aufl ö-<br />

sung und somit gesteigerte visuelle Qualität<br />

auf. Doch auch beim Ton erreicht das Gebotene<br />

je nach vorhandener Heimkinoausstattung<br />

neue Dimensionen. Die Vorteile liegen jedoch<br />

nicht nur im audiovisuellen Bereich, auch die<br />

Zusatzmöglichkeiten der Disc sind größer als<br />

bei der DVD. Neuartige Extras sind machbar,<br />

Bilder: Enteractive, Imagion, Sony, Sony Pictures, Ufa, Universum<br />

86


Workshop: Heimkino<br />

Technik<br />

wie zum Beispiel die vom Fernsehen bekannte<br />

Bild-in-Bild-Darstellung oder internetgestützte<br />

Zusatzinhalte.<br />

Mittendrin statt nur dabei<br />

Obwohl die Vermarktung in erster Linie auf die<br />

höhere Qualität der auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gespeicherten<br />

Filme abzielt, sind es vor allem zusätzliche Features,<br />

die das Medium von bisher bekannten<br />

Formaten unterscheiden. Infolge neuer Programmiertechniken<br />

und Standards erhält der<br />

Nutzer deutlich mehr Möglichkeiten, den Film<br />

zu erleben und darüber hinaus mehr über<br />

die Produktion zu erfahren. Dafür hat sich<br />

die Industrie neue Namen einfallen lassen.<br />

Eins der beiden Hauptfeatures heißt BD-Java.<br />

Dabei handelt es sich weniger um ein Extra<br />

an sich, sondern vielmehr um eine Programmiertechnik,<br />

die es den Entwicklern gestattet,<br />

praktische Extras umzusetzen. Ein Beispiel dafür<br />

ist die oft genutzte Bild-in-Bild-Darstellung.<br />

Entsprechende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s erlauben es, während<br />

des Films Making-of-Sequenzen einzublenden<br />

oder den Regisseur nicht mehr nur per<br />

Audiokommentar zuzuschalten, sondern diesen<br />

auch noch im Bild zu sehen. Eine weitere<br />

Neuerung, die momentan immer mehr an<br />

Bedeutung gewinnt, ist das sogenannte BD-<br />

Live. Über einen Internetanschluss werden<br />

hier immer mehr Zusatzinhalte angeboten, wie<br />

zum Beispiel Trailer oder weitere Featurettes<br />

zum Film. In dieser Technik steckt aktuell auch<br />

das größte Potenzial der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, denn dank<br />

Onlineverknüpfung gibt es schier unendliche<br />

Möglichkeiten.<br />

Weitere Unterschiede sind im allgemeinen<br />

Handling vorzufi nden. Pop-up-Menüs ermöglichen<br />

den Zugriff auf Einstellungen und<br />

Extras, ohne dass der Film unterbrochen werden<br />

muss. Favorisierte Szenen können per<br />

Bookmark gespeichert werden. Interaktivität<br />

und Benutzerfreundlichkeit sind also deutlich<br />

gestiegen. All diese Features werden vorrangig<br />

durch neue Hardware und besondere Spezifi -<br />

kationen gewährleistet.<br />

Der Player entscheidet<br />

Für die Wiedergabe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s benötigen Sie<br />

zunächst einen neuen Player, denn auch wenn<br />

die Disc selbst keine sichtbaren Unterschiede<br />

zur DVD erkennen lässt, ist ihre Struktur deutlich<br />

aufwendiger. Das Mehr an Speicherplatz<br />

wird durch einen feineren, blauviolett gefärbten<br />

Laser – daher auch <strong>Blu</strong>(e)-<strong>ray</strong> – erzielt.<br />

Musste man in der Anfangszeit noch auf die<br />

technische Ausstattung achten, so ist der Player-Kauf<br />

inzwischen merklich einfacher geworden.<br />

Nicht nur die Preise haben sich stark nach<br />

unten entwickelt, sodass gute Einstiegsgeräte<br />

inzwischen schon ab ca. 170 Euro erhältlich<br />

sind, sondern auch die Ausstattung ist bei<br />

vielen Modellen auf einem niedrigen Niveau<br />

angelangt. Trotzdem sollten Sie darauf achten,<br />

dass BD-Live unterstützt wird. Ist das entsprechende<br />

Logo vorhanden, muss der Player über<br />

einen Netzwerkanschluss verfügen, um eine<br />

Internetverbindung herstellen zu können. Des<br />

Weiteren besitzt der Player einen integrierten<br />

Speicher bzw. einen Speicherslot, um den für<br />

BD-Live benötigten ein Gigabyte großen Speicher<br />

nachzurüsten.<br />

Ein Fakt, der vielen Interessenten immer noch<br />

nicht bekannt ist: Sämtliche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player können<br />

auch DVDs abspielen. Manche Modelle<br />

erzielen dabei sogar ein besseres Ergebnis als<br />

die bisher eingesetzten Geräte. Das Bild der<br />

DVD wird auf Wunsch nämlich nicht nur auf<br />

HD-Niveau mit 1 080p skaliert, also auf das<br />

Full-HD-Format eines entsprechenden Flachbildschirms<br />

hochgerechnet, je nach Preis des<br />

Players werden auch leistungsstarke Videoprozessoren<br />

eingesetzt, die das Bild sowohl<br />

einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> als auch DVD weiter verbessern<br />

können. Dadurch kann die vorhandene DVD-<br />

Sammlung in zum Teil gehobener Qualität<br />

genossen werden und Neuerscheinungen<br />

können direkt als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs angeschafft<br />

werden – ein preislich attraktiver und sinnvoller<br />

Kompromiss für Ein- und Umsteiger. Auf die<br />

Das Bonus-Lexikon<br />

CineChat<br />

... ist eine Chat-Funktion, mit der sich mehrere Filmfans unterhalten<br />

können, während sie gleichzeitig (also automatisch<br />

aufeinander abgestimmt) den Film anschauen.<br />

Bonus View (Profil 1.1)<br />

Ermöglicht es, über den laufenden Film eine weitere Videound<br />

Audiospur zu legen. Die Funktion eignet sich optimal für<br />

direkt auf den Szeneninhalt zugeschnittenes Bonusmaterial<br />

und kann jederzeit aktiviert werden. Unser Beispiel „Acht<br />

Blickwinkel“ benutzt Bonus View, um verschiedene Perspektiven<br />

gleichzeitig darzustellen.<br />

BD-Live (Profil 2.0)<br />

Auf Onlineservern werden exklusiv aktuelle Inhalte wie Bilder,<br />

Videos, Soundtracks und Handy-Klingeltöne zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

angeboten. Spiele können so ebenfalls online mit mehreren<br />

Zuschauern gespielt werden. Voraussetzung ist ein Netzwerkanschluss<br />

und ein interner oder externer Speicher, auf den<br />

die Extras geladen werden können.<br />

Dynamic HD<br />

Inhalte des Menüs werden mit dieser Funktion immer automatisch<br />

auf den neusten Stand gebracht. Statt eines statischen<br />

Hauptmenüs kommen so von Zeit zu Zeit neue Features hinzu.<br />

Das Menü der Dokumentation „Unsere Erde“ zeigt z. B.<br />

dank Dynamic HD immer den aktuellen Wettertrend an.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 87


Technik<br />

Workshop: Heimkino<br />

Wussten Sie schon ...?<br />

Playstation 3 als Player-Ersatz?<br />

Sonys Spielkonsole Playstation 3 kam zum Start der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

auf den Markt und war dank ihres (im Vergleich) niedrigen<br />

Preises eine gute Alternative zu herkömmlichen Playern. Inzwischen<br />

ist die Konsole nicht mehr so attraktiv, da sie ca.<br />

fünfmal mehr Strom als moderne BD-Player benötigt und<br />

HD-Ton nicht als Bitstream ausgeben kann. Abgesehen davon<br />

ist die PS3 jedoch in puncto Ladezeiten immer noch das<br />

schnellste Gerät am Markt. Sie kann außerdem HD-Ton in<br />

PCM umwandeln. Bildtechnisch ist sie nicht deutlich schlechter<br />

als ähnlich teure Modelle; WLAN (auch für BD-Live) ist<br />

ebenfalls mit an Bord. Dazu erhält man ein umfassendes Multimedia-Gerät<br />

mit diversen Möglichkeiten. Ihre Größe sowie<br />

ihr Gewicht sind hingegen Minuspunkte für die PS3. Die Konsole<br />

ermöglicht dank der optionalen <strong>Blu</strong>etooth-Signalgeber<br />

jedoch eine praktische Bedienung. Des Weiteren werden die<br />

Datenraten für Bild und Ton angezeigt, was leider kaum ein<br />

normaler BD-Player ermöglicht.<br />

BD-Ladezeiten<br />

Ein Nachteil der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD sind die spürbar<br />

längeren Ladezeiten. Es gibt immer noch Player, die bei<br />

manchen Discs über eine Minute benötigen, bis diese wiedergegeben<br />

werden. Das liegt nicht etwa an minderwertiger<br />

Hardware oder schlechten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, sondern an einer deutlich<br />

komplexeren Programmierstruktur (BD-Java). Der Player lädt<br />

vor der eigentlichen Wiedergabe Tausende Programmierzeilen,<br />

um die praktischen Features und neuen Extras darstellen<br />

zu können. Ihre Geduld wird aber belohnt, machen Sie es sich<br />

vorab schon bequem oder holen Sie sich noch etwas zu trinken.<br />

Aktuelle Geräte haben die Ladedauer bereits auf eine<br />

erträgliche Wartezeit verkürzt.<br />

genauen technischen Eigenschaften in Bezug<br />

auf Bild und Ton gehen wir im Folgenden ein,<br />

denn hier spielt die verwendete Hardware für<br />

Bild und Ton eine bedeutende Rolle.<br />

In die Röhre schauen<br />

Zwar steigt die Verbreitung von Flachbildschirmen<br />

stetig an und Röhrenfernseher werden<br />

kaum noch verkauft, dennoch steht solch ein<br />

betagtes Gerät oft immer noch im heimischen<br />

Wohnzimmer. Lohnt hier die Anschaffung der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technik? Das Thema High Defi nition<br />

wird über kurz oder lang jeden Haushalt<br />

interessieren, denn hier liegt die Zukunft des<br />

Fernsehens. Planen Sie, demnächst Ihren alten<br />

Fernseher gegen ein HD-Modell auszutauschen,<br />

kann der Kauf eines BD-Players schon<br />

jetzt sinnvoll sein. Zwar profi tieren Sie nicht von<br />

der hohen Aufl ösung der Filme, dafür können<br />

Sie bereits die neuen Features der Disc nutzen.<br />

Den Anschluss an ein altes, nicht HD-fähiges<br />

TV-Gerät gestatten nahezu alle Modelle, obwohl<br />

dabei nicht auf den digitalen HDMI-Anschluss<br />

zurückgegriffen wird, der sowohl Bild- als auch<br />

Toninformationen übertragen kann. Es müssen<br />

also analoge Anschlüsse vorhanden sein, die<br />

jedoch nur zum Teil HD-fähig sind. Ein in den<br />

Playern integrierter Kopierschutz (siehe Kasten<br />

„ICT“ Seite 90), der durch eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

aktiviert wird und die Ausgabe über analoge<br />

Schnittstellen beschränken kann, wird aktuell<br />

noch nicht genutzt. Ein anderes Beispiel ist ein<br />

defekter DVD-Player. Wollen Sie ohnehin auf<br />

den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Zug aufspringen, sollten Sie kein<br />

solches Gerät mehr kaufen, sondern direkt in<br />

ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Modell investieren. Das kostet zwar<br />

immer noch deutlich mehr, erspart Ihnen aber<br />

später die erneute Anschaffung eines BD-tauglichen<br />

Produkts.<br />

Richtig Spaß macht die hohe Aufl ösung allerdings<br />

erst mit einem LCD- oder Plasmafernseher,<br />

der mindestens „HD ready“, idealerweise<br />

aber Full-HD-tauglich ist. Das Bild<br />

einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> entspricht der Full-HD-Aufl ösung<br />

(1 920 × 1 080 Pixel) und kann von einem<br />

LCD oder Plasma mit identischer Pixelanzahl<br />

exakt wiedergegeben werden. Doch auch<br />

Fernseher mit einer geringeren Aufl ösung (z. B.<br />

1 024 × 768 Pixel), genannt seien hier günstige<br />

Plasmas, machen die visuellen Vorteile<br />

gegenüber einer DVD sichtbar. Anders als bei<br />

der DVD werden Filme in ihrer originalen Kinogeschwindigkeit<br />

von knapp 24 Bildern pro<br />

Sekunde auf BD abgespeichert. Um diese Frequenz<br />

ruckelfrei zu zeigen, muss der Fernseher<br />

sogenanntes 1 080p24 unterstützen und auch<br />

korrekt wiedergeben können. Viele Hersteller<br />

verarbeiten dieses Signal intern und geben es<br />

dann doch nur als ruckelndes Signal aus oder<br />

vermehren die Frequenz auf z. B. 72 oder 120<br />

Bilder: Panasonic, Stock.xchng, Teufel, Yamaha<br />

LCD/Plasma mit HDMI („HD ready“ oder Full-HD)<br />

Bild:<br />

A) HDMI-Verbindung: Die einfachste und aus technischer Sicht beste<br />

Verbindung ermöglicht HDMI. Der „digitale Scartanschluss“ überträgt Bild<br />

und Ton in bester Qualität.<br />

B) YUV-Verbindung: Die einzige analoge Schnittstelle zum Übertragen von<br />

HD-Signalen erlaubt eine maximale Aufl ösung von 1 080i. Sie sollte genutzt<br />

werden, wenn kein HDMI zur Verfügung steht.<br />

C) FBAS-Verbindung: Die qualitativ schlechteste Variante kann kein HD übertragen,<br />

ermöglicht dafür aber den Anschluss an ältere TV-Geräte.<br />

D) Vom AV-Receiver kann das digitale Bildsignal per HDMI an den TV weitergeleitet<br />

werden.<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player mit Mehrkanalausgang<br />

Röhrenfernseher ohne HDMI (Standardauflösung)<br />

A<br />

B<br />

C<br />

4<br />

2<br />

WLAN-Router<br />

88


Workshop: Heimkino<br />

Technik<br />

Hertz, wodurch die Bewegungen fl üssiger erscheinen.<br />

Aufgrund ihrer hohen Aufl ösung eignet<br />

sich der Genuss einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> optimal für<br />

große Bilddiagonalen. Abhängig vom Sitzabstand<br />

relativiert sich der Schärfevorteil, je kleiner<br />

der Fernseher ist. So ist der Aha-Effekt bei<br />

einem 46-Zoll-Modell mit einem Sitzabstand<br />

von drei Metern beispielsweise deutlich höher<br />

als bei einem 32-Zoll-Gerät – schuld sind u. a.<br />

die Grenzen des menschlichen Sehens. Richtig<br />

beeindruckend ist das Ergebnis daher über einen<br />

Full-HD-Projektor und eine entsprechend<br />

große Leinwand. Die Verbindung vom <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Player zum Flachbild-TV oder Projektor wird in<br />

der Regel über den digitalen HDMI-Anschluss<br />

bewerkstelligt. Von ihm gibt es verschiedene<br />

Spezifi kationen, die aktuellste und gebräuchlichste<br />

ist inzwischen HDMI 1.3a. Diesen Anschluss<br />

kann man als moderne und digitale<br />

Variante des bekannten Scart verstehen, er<br />

überträgt Bild und Ton und erlaubt darüber<br />

hinaus die Kommunikation zwischen Signalgeber<br />

und Wiedergabegerät. So ist mit neuen<br />

Modellen u. a. die übergreifende Steuerung<br />

mit nur einer Fernbedienung möglich.<br />

Der Ton macht die Musik<br />

Neben dem Bild spielt der Genuss des Tons<br />

ebenfalls eine große Rolle. In Zeiten von Surround-Sound<br />

ist der akustische Faktor für viele<br />

genauso wichtig wie die visuelle Wahrnehmung.<br />

Hier bietet die BD ebenfalls eine spürbare<br />

bzw. hörbare Entwicklung gegenüber der<br />

DVD. Neu sind verlustfreie Tonformate, die den<br />

Klang in der Qualität reproduzieren können, in<br />

der er im Studio abgemischt wurde. Durch<br />

eine höhere Datenrate muss der Ton in seiner<br />

Brillanz weniger „beschnitten“ werden, sodass<br />

dem Verbraucher eine höhere Dynamik, klarere<br />

Höhen und insgesamt ein angenehmerer<br />

Sound geboten werden können. Dolby True<br />

HD und DTS-HD Master Audio benötigen zwar<br />

ein Vielfaches an Speicherplatz, klingen im Optimalfall<br />

aber auch deutlich imposanter als die<br />

herkömmlichen Pendants.<br />

Um diese Vorteile genießen zu können, bedarf<br />

es, ähnlich wie beim Bild, einer entsprechenden<br />

technischen Ausstattung. Je nach<br />

Qualität des verwendeten AV-Receivers bzw.<br />

Lautsprechersets können die hörbaren Unterschiede<br />

größer oder kleiner sein. Für die Nutzung<br />

der neuen Tonformate gibt es zunächst<br />

verschiedene Ansätze. Verwenden Sie Ihren<br />

Fernseher für die Tonwiedergabe, ist das Ergebnis<br />

ohnehin meist ein Stereosignal, das<br />

keine merklichen Unterschiede zur DVD bringen<br />

wird. Verwenden Sie einen älteren Mehrkanal-AV-Receiver<br />

für 5.1-Surround-Sound, der<br />

über keinerlei HDMI-Anschlüsse verfügt, kann<br />

der Player über einen optischen oder koaxialen<br />

Wussten Sie schon ...?<br />

Fehlende Resume-Funktion?<br />

Hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit hat die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einen<br />

Nachteil in Bezug auf die Resume-Funktion. Konnte man bei<br />

DVDs in der Regel an einer beliebigen Stelle stoppen, den<br />

Player ausschalten und an der gleichen Stelle weiterschauen,<br />

ist dies bei der BD meistens nicht mehr möglich. Aufgrund der<br />

komplexen Programmierung und der Ladevorgänge am Anfang<br />

einer mit BD-Java gestalteten Disc muss man beim Druck<br />

auf die Stopp-Taste die gesamte Disc neu laden. Dafür bieten<br />

viele Schreiben eine Bookmark-Funktion zum Speichern von<br />

Lieblingsszenen.<br />

BD 25/BD 50<br />

Ähnlich wie bei der DVD gibt es auch bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verschiedene<br />

Disc-Varianten. Was bei der DVD die DVD 5 war, ist bei<br />

der BD die BD 25. Diese fasst rund 25 Gigabyte an Daten. Die<br />

BD 50 ist das Pendant zur DVD 9 und umfasst zwei Schichten<br />

und damit das Doppelte an Daten. Anders als bei der DVD<br />

kommt es beim Wechsel der Schichten nicht mehr zu einer<br />

Unterbrechung. Der Laser vollzieht den Wechsel ohne Bildund<br />

Tonaussetzer.<br />

5.1- oder 7.1-AV-Receiver<br />

D<br />

1<br />

A<br />

3<br />

Ton:<br />

1) HDMI-Verbindung: Sie erlaubt die digitale Weiterreichung des Tons per<br />

Bitstream oder über die vom Player zu PCM konvertierten Signale für<br />

ältere HDMI-AV-Receiver.<br />

2) Optisch/koaxial: Von DVD-Playern bekannte Verbindung. Sie hat eine<br />

begrenzte Datenbandbreite und kann daher nur normales Dolby und DTS<br />

übertragen.<br />

3) Analoger Mehrkanal: Player mit Mehrkanalausgang können mit dem<br />

entsprechenden Eingang am AV-Receiver verbunden werden. Der Player<br />

verarbeitet den Ton und gibt ihn analog weiter. Das Ergebnis kann bei<br />

hochwertiger Hardware sehr gut sein.<br />

4) Der analoge Stereoausgang des Players sollte mit dem entsprechenden<br />

Eingang am Röhren-TV verbunden werden. Besitzen Sie hingegen<br />

höherwertige Aktivlautsprecher, so können Sie diese direkt mit dem<br />

Player verbinden.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 89


Technik<br />

Workshop: Heimkino<br />

Insider-Tipps<br />

ICT – Image Constraint Token<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> enthält einige neue Kopierschutzmechanismen.<br />

Ein Paket solcher Techniken ist AACS (Advanced Access Content<br />

System). Dieses kam auch bei der HD DVD zum Einsatz.<br />

Innerhalb des AACS gibt es den sogenannten Image Constraint<br />

Token (ICT). Er ermöglicht das Herunterskalieren von<br />

HD-Signalen z. B. an analogen Ausgängen wie dem Komponentenausgang,<br />

der 1 080i-fähig ist. Theoretisch kann diese<br />

Technik von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s aktiviert werden, wenn Firmen sie einsetzen.<br />

Bis dato wird davon jedoch kein Gebrauch gemacht<br />

und auch in Zukunft ist es rechtlich fraglich, inwieweit beispielsweise<br />

die generelle Bildausgabe über analoge Ausgänge<br />

verboten werden kann.<br />

BD-Live per WLAN<br />

Einige aktuelle Player-Modelle ermöglichen die optionale<br />

Nutzung von BD-Live per WLAN-Adapter. So kann etwa bei<br />

den neuen Samsung-Geräten, wie dem gezeigten „BD-P<br />

4610“, ein spezieller WLAN-Adapter angeschlossen werden,<br />

um den Player kabellos mit dem Netzwerk zu verbinden. In<br />

Zukunft ist denkbar, dass entsprechende Schnittstellen direkt<br />

in die Geräte verbaut werden.<br />

Staatsfeind Nr. 1: Fingerabdrücke<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist dank einer neuen Schutzschicht bei Weitem<br />

nicht mehr so anfällig gegenüber Kratzern wie die DVD. Somit<br />

ist sie in dieser Beziehung deutlich langlebiger. Doch hätten<br />

Sie gedacht, dass Fingerabdrücke weitaus drastischere Auswirkung<br />

haben können? Gut sichtbare, große Abdrücke auf<br />

der blauen Scheibe können nämlich für Wiedergabeprobleme<br />

sorgen. Putzen Sie also gegebenenfalls Ihre Disc, falls Sie eine<br />

stockende Stelle bemerken. Möchten Sie das Phänomen testen,<br />

können Sie mit einem schmutzigen Fingerabdruck Ihren<br />

Player zur Weißglut treiben.<br />

Wireless-HDMI<br />

Das Thema der kabellosen Übertragung gewinnt auch im Bereich<br />

der HDMI-Verbindung immer mehr an Bedeutung. Während<br />

Panasonics Top-Plasmamodell „Z1“ eine entsprechende<br />

Wireless-Lösung direkt mit sich bringt, bietet die niederländische<br />

Firma Marmitek eine externe Lösung (siehe Bild) an.<br />

Zwar ist diese mit 600 Euro alles andere als günstig, zeigte im<br />

ersten Praxistest aber ihre Stärken. Selbst 1 080p24-Signale<br />

mit HD-Ton waren bei direkter Sichtverbindung von 20 Meter<br />

kein Problem. Somit werden völlig neue Geräteaufstellungen<br />

möglich, auch der Beamer kann nun problemlos abseits der<br />

restlichen Geräte platziert werden, ohne ein Kabel legen zu<br />

müssen. Auch im HD-Bereich wird „wireless“ damit deutlich<br />

an Interesse gewinnen.<br />

Kinoatmosphäre in unserem Testwohnzimmer: Ein Full-HD-Fernseher und eine Surround-Anlage mit<br />

aktuellem AV-Receiver sind die optimalen Voraussetzungen für die Wiedergabe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

Anschluss verbunden werden. Doch auch hier<br />

sind die klanglichen Vorteile nicht gegeben,<br />

da die Anschlüsse nicht genug Datenvolumen<br />

transportieren können, um den aktuellen Standards<br />

gerecht zu werden. Besitzt der AV-Receiver<br />

jedoch einen analogen Mehrkanaleingang<br />

(siehe Diagramm) und planen Sie nicht, sich<br />

ein neues Gerät anzuschaffen, dann sollten<br />

Sie beim <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player-Kauf darauf achten,<br />

dass dieser einen analogen Mehrkanalausgang<br />

besitzt. Zwar gehen Sie so einen theoretischen<br />

Rückschritt von digital nach analog, aus praktischer<br />

Sicht kommen Sie jedoch auf diese<br />

Weise in den Genuss der Vorzüge der neuen<br />

Tonformate. Der Player verarbeitet in diesem<br />

Fall den Ton intern und gibt ihn entsprechend<br />

aufbereitet an den AV-Receiver weiter. Je nach<br />

Güte der verwendeten Modelle ist das Ergebnis<br />

nicht schlechter als eine digitale Verbindung.<br />

Diese kann in vollem Qualitätsumfang<br />

erst mit HDMI erzielt werden. HDMI-Buchsen<br />

fi nden sich bereits seit mehreren Jahren in<br />

AV-Receivern.<br />

Aufgrund der rasanten Entwicklung verschiedener<br />

Versionen gibt es hier ebenfalls<br />

Besonderheiten. Ältere Receiver mit HDMI-<br />

Anschlüssen der Versionen 1.1 und 1.2 können<br />

den hochwertigen Digitalton nur bedingt<br />

verarbeiten. Ein BD-Player kann den Klang<br />

entweder unbearbeitet direkt an einen AV-<br />

Receiver weiterleiten (diese Übertragung wird<br />

Bitstream genannt) oder das Signal intern in<br />

ein für die meisten Receiver nutzbares Signal<br />

umwandeln, das PCM heißt. Das Endergebnis<br />

ist qualitativ vergleichbar. Planen Sie die Anschaffung<br />

eines aktuellen AV-Receivers oder<br />

besitzen Sie bereits ein Modell mit HDMI-Einund<br />

-Ausgängen, reicht die Verbindung mit nur<br />

einem Kabel zum Gerät sowie einer weiteren<br />

Leitung vom Receiver zum Fernseher bzw.<br />

Projektor. Inzwischen bieten selbst günstige<br />

Einstiegsprodukte ab ca. 350 Euro mindestens<br />

einen solchen Anschluss. Wie schon bei der<br />

DVD sind die meisten Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im 5.1-<br />

Format gespeichert. Die klassische Form des<br />

Mehrkanaltons bekommt jedoch hin und wieder<br />

Konkurrenz von 6.1- oder gar 7.1-Signalen.<br />

Hier sorgen ein bzw. zwei weitere Lautsprecher<br />

für noch mehr Klangtiefe im hinteren Bereich.<br />

Letztlich ist es eine Frage der Wohnumgebung<br />

und persönlichen Präferenz, ob Sie Ihr Wohnzimmer<br />

mit 5.1 oder 7.1 ausstatten wollen. Für<br />

ein reines Heimkino ist dies sicherlich leicht zu<br />

entscheiden, in Wohnzimmern ist hingegen<br />

meist ein dezentes Auftreten wichtig. Genug<br />

Lautsprecherlösungen gibt es allemal und das<br />

Filmvergnügen wird durch Mehrkanalton deutlich<br />

aufgewertet.<br />

Aktuell geht der Trend aus den eben genannten<br />

Gründen wieder zu weniger Lautsprechern.<br />

Räumlichen Klang können diese Varianten allerdings<br />

nur bedingt reproduzieren. Interessant<br />

sind z. B. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsets: Hier sind BD-<br />

Player, AV-Receiver und Lautsprecher in einem<br />

Paket enthalten und lassen sich klanglich aufrüsten.<br />

Um einen ausgewogenen Sound zu<br />

erhalten, sollte zumindest immer ein Center-<br />

Lautsprecher vorhanden sein, der für die Dialogwiedergabe<br />

eingesetzt wird.<br />

Für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gerüstet<br />

Wie so oft gilt auch für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Alle Wege führen<br />

nach Rom. Wie wir Ihnen aufgezeigt haben,<br />

gibt es diverse Möglichkeiten, alle bzw.<br />

verschiedene Vorteile der hochaufl ösenden<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu nutzen. Selbst wenn Sie noch alte<br />

Geräte Ihr Eigen nennen, können Sie nach und<br />

nach das Optimum aus dem neuen Medium<br />

herausholen. Wenn Sie noch im Besitz eines<br />

Röhrenfernsehers sind, können Sie beispielsweise<br />

einen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player anschließen. Um<br />

aber in den größten Genuss – das hochauflösende<br />

Bild – zu kommen, sollten Sie einen<br />

entsprechenden Fernseher besitzen oder sich<br />

diesen anschaffen. Wenn Sie sich ein wenig<br />

mit dem Thema beschäftigt haben, werden Sie<br />

die DVD zwar immer noch zu schätzen wissen,<br />

doch dank der neuen Features und der besseren<br />

Technik werden Sie künftige Neuveröffentlichung<br />

nur noch im hochaufl ösenden Format<br />

genießen wollen.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Marmitek, Samsung<br />

90


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Technik<br />

AV-Receiver<br />

Einsteigen bitte!<br />

Immer mehr Hi-Fi-Freunde haben mittlerweile aufgerüstet und beschallen ihr Heimkino mit hochaufl ösendem,<br />

verlustfreiem Audiomaterial. Stetig sinkende Preise locken zunehmend auch Nachzügler in die HD-Welt. Wir<br />

testeten, wie gut man mit Onkyos „TX-SR607” einsteigen kann.<br />

Das obere Drittel<br />

enthält Tasten zur<br />

Quellenauswahl sowie<br />

die Lautstärke- und<br />

Kanalsteuerung<br />

Navigations- und<br />

Transportbefehle gibt<br />

man vom Mittelteil der<br />

handlichen Fernbedienung<br />

Den Nummernblock<br />

hat man bei Onkyo<br />

nach unten verbannt<br />

HDMI-Zuspieler, neue HD-Tonformate,<br />

noch mehr Speaker dank Pro Logic IIz –<br />

die Halbwertszeit von AV-Receivern ist aufgrund<br />

häufiger Innovationen recht gering. Mit<br />

dem „TX-SR607“ steht bei uns Onkyos aktuelles<br />

Einsteigermodell auf dem Prüfstand. Das<br />

Gerät wird als preiswerter Alleskönner angepriesen<br />

und in der Tat ist die Feature-Liste des<br />

Herstellers beeindruckend. Mit nicht weniger<br />

als sechs HDMI-Eingängen werden hier neue<br />

Maßstäbe im untersten Preissegment gesetzt.<br />

Überdies beherrscht der Receiver bereits das<br />

innovative Format Pro Logic IIz. Abenteuerlustige<br />

können sich also zwei weitere Boxen über<br />

die Front-Stereo-Lautsprecher hängen und den<br />

von Dolby mit Begeisterung beworbenen 3-D-<br />

Sound genießen.<br />

Das Verstärkersystem „WRAT“ (Wide Range<br />

Amplifi er Technology) soll für neutrale<br />

Signalwiedergabe im Bereich von<br />

fünf Hertz bis 100 Kilohertz (!) sorgen. In<br />

Kombination mit den hohen Abtastraten<br />

der HD-Tonformate durchaus sinnvoll –<br />

nun fehlt nur noch ein Lautsprecher, der so<br />

hoch „singen“ kann. Die insgesamt sieben<br />

Endstufen produzieren jeweils bis zu 140 Watt.<br />

Zusätzlich ist der Receiver mit den neuen<br />

Audyssey-Technologien „Dynamic Volume“<br />

und „Dynamic EQ“ ausgerüstet.<br />

Auch in puncto Videoverarbeitung hat man<br />

sich ins Zeug gelegt. So werkelt im „TX-SR607“<br />

ein Faroudja-Prozessor, der sich um die Hochskalierung<br />

bzw. Vollbildkonvertierung von Videomaterial<br />

kümmert.<br />

Bekanntes Gesicht<br />

Onkyos Einsteigermodell hebt sich nicht wesentlich<br />

von der restlichen Produktpalette ab.<br />

Den Kunden erwartet die gewohnt markante<br />

Front mit zahlreichen Tasten und Anschlüssen.<br />

Überraschenderweise befi ndet sich hier sogar<br />

ein HDMI-Eingang. Warum auch nicht? Wenn<br />

der beste Kumpel samt PS3 zum Spieleabend<br />

vorbeikommt, muss man so nicht mehr hin-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo<br />

92


AV-Receiver<br />

Technik<br />

Hoch hinaus geht es mit Pro Logic IIz. Die Höhenlautsprecher werten den Höreindruck besonders<br />

bei Filmen merklich auf<br />

Gut<br />

Onkyo TX-SR607<br />

ter das TV-Rack kriechen oder den AV-Receiver<br />

samt Verkabelung aus dem Regal zerren. Die<br />

Einrichtung des Gerätes geht dank der selbsterklärenden<br />

Beschriftung leicht von der Hand.<br />

Sowohl mit blankem Kupferdraht als auch mit<br />

Bananensteckern kann man hier die Verbindung<br />

zu den Lautsprechern herstellen. Die<br />

sechs HDMI-Eingänge sind zukunftsweisend,<br />

leider vermisst man dafür Mehrkanaleingänge<br />

und Preamp-Ausgänge. Außer bei analogen<br />

Stereosignalen fi ndet die Digital-Analog-Wandlung<br />

also stets im Inneren des „TX-SR607“ statt.<br />

Sinnvoll wäre zumindest ein Preamp-Ausgang<br />

der Höhenlautsprecher gewesen. So hätte man<br />

mit einem zusätzlichen Stereoverstärker neun<br />

Boxen auf einmal befeuern können.<br />

Mit der kompakten Fernbedienung beweist Onkyo<br />

eindrucksvoll, dass sich auch ein vielseitiges<br />

Gerät intuitiv kontrollieren lässt. Der Schalter<br />

liegt sehr gut in der Hand und auch die Tastenanordnung<br />

bedarf keiner langen Eingewöhnungszeit.<br />

Das OSD-Menü macht den Zugang<br />

zu den zahlreichen Funktionen noch einfacher<br />

und erweist sich auch bei der Installation oder<br />

dem Zuweisen der Eingänge als große Hilfe.<br />

Einziger Wermutstropfen: Die Menü-Aufl ösung<br />

kommt mit 480 Zeilen recht grobkörnig daher.<br />

Wer mit der Onkyo-Fernsteuerung externe Geräte<br />

bedienen will, bekommt einen Eindruck<br />

von der Sorgfalt, mit der die Entwickler vorgegangen<br />

sind – die Code-Datenbank ist im AV-<br />

Receiver gespeichert und kann bei Bedarf nach<br />

Herstellern sortiert angezeigt werden. Auftrumpfen<br />

kann das Gerät weiterhin mit einem zweiten<br />

Subwoofer-Ausgang und einem Anschluss für<br />

iPod-Dockingstationen.<br />

Performance<br />

Bevor man seine Lieblingsscheibe einlegt, sollte<br />

man das System durch die bewährte Audyssey-<br />

Einmessautomatik kalibrieren lassen. Das ausgereifte<br />

Programm gibt einem die Möglichkeit,<br />

mehrere Hörpositionen vermessen zu lassen.<br />

Leider ist es nicht möglich, eine „einfache“<br />

Messung durchzuführen – drei Positionen sind<br />

das Minimum. Das Ergebnis hingegen kann<br />

sich hören lassen, in guter Audyssey-Manier<br />

wird dem Raum wirkungsvoll das Rumpeln ausgetrieben.<br />

Leider lässt uns der Onkyo nicht auf<br />

die entstandene EQ-Kurve zugreifen. Wer selbst<br />

Hand anlegen will, bedient sich des Fünfband-<br />

EQs. Es wäre wünschenswert, dass zumindest<br />

diese fünf EQ-Regler die Werte der Audyssey-<br />

Messung annähmen und man somit leichte Abweichungen<br />

vornehmen könnte. Die Werte für<br />

Lautsprecherdistanz, Größe und Polarität hingegen<br />

lassen sich im Nachhinein manipulieren.<br />

Der kräftige Sound des „TX-SR607“ überzeugt<br />

selbst in größeren Räumen. Zwar konnten wir<br />

keine wesentliche Verbesserung der „WRAT“-<br />

Technologie gegenüber herkömmlichen Schaltungen<br />

erkennen, der Klang ist aber über jeden<br />

Zweifel erhaben. Das gesamte Spektrum wird<br />

relativ unverfälscht wiedergegeben und bei<br />

den zahlreichen Soundmodi wird sicher jeder<br />

seinen Wunschklang fi nden. Das Preset „Studio<br />

Mix“ beispielsweise erfreut mit neutralem Klang<br />

und effektivem Einsatz der Höhenlautsprecher.<br />

Auf die Back-Surround-Boxen muss man zugunsten<br />

dieses Features aber verzichten. Des<br />

Weiteren lässt das Gerät die Möglichkeit zur<br />

Feinabstimmung der Dolby-Programme vermissen,<br />

sodass man sich mit den Voreinstellungen<br />

zufriedengeben muss.<br />

Der Ruf des integrierten Faroudja-Bildprozessors<br />

eilt dem kleinen Onkyo voraus. Allerdings mussten<br />

wir feststellen, dass die Ergebnisse nicht mit<br />

dem großen Namen mithalten können. Signale<br />

können nicht auf 1 080p, sondern lediglich auf<br />

1 080i aufbereitet werden. Die allgemeine Bildqualität<br />

ist auch eher mittelmäßig – nach Möglichkeit<br />

sollte man auf die Funktionen verzichten<br />

und HD-Signale vom Zuspielgerät einfach<br />

durchschleifen. Zum Hochskalieren von DVD-<br />

Videomaterial erfüllt die Technik aber durchaus<br />

ihren Zweck.<br />

CHRISTOPH HÜTHER<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Typ<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Besonderheiten<br />

Bewertung Technik<br />

Onkyo<br />

TX-SR607<br />

599 Euro<br />

www. onkyo.de<br />

AV-Receiver<br />

43,5 × 17,6 × 32,9 cm<br />

11 kg<br />

Schwarz, Silber<br />

Pro Logic IIz; umfangreiche<br />

Ausstattung, zwei Sub-Ausgänge<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 8,5/10<br />

Wiedergabe 7/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Sechs HDMI-Eingänge sind in der Preisklasse eine Seltenheit. Mehrkanalausgänge fehlen leider<br />

Kurzfazit: Der „TX-SR607“ vereint Funktionsvielfalt mit<br />

einem unschlagbaren Preis. Abgesehen von vereinzelten<br />

Abstrichen ein sehr gutes Gerät.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 93


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Sehr gut<br />

Samsung BD-P1600<br />

Gelungener Neustart<br />

Mit dem „BD-P1600“ schickt Samsung seine neueste Player-Generation ins Rennen. Ein komplett überarbeitetes<br />

Äußeres, neue Features, optionale WLAN-Fähigkeit und eine vielversprechende Technik machen das Einstiegsgerät<br />

vorab bereits zum potenziellen Verkaufsschlager. Wir haben uns den Player genauer angeschaut.<br />

Optisch kommt das 279 Euro teure Gerät<br />

schlicht daher. Die durchweg schwarze<br />

Blende in Klavierlackoptik verzichtet völlig auf<br />

Knöpfe oder sonstige Elemente. Erst nach<br />

Herunterklappen der Blende werden Buttons<br />

sichtbar. Steuert man die Laufwerkslade per<br />

Fernbedienung, so öffnet sich die Blende durch<br />

Hervorschieben der Lade und schließt auch<br />

wieder beim Einfahren. Insgesamt wirkt der<br />

Player gut konstruiert sowie designtechnisch<br />

schlicht und ansprechend.<br />

Audio- und Untertitelspuren<br />

lassen<br />

sich im oberen Teil<br />

bedienen, ebenso wie<br />

Grundfunktionen des<br />

Fernsehers<br />

Weitere TV- und auch<br />

die wichtigsten Player-<br />

Funktionen samt Navigationskreuz<br />

befinden<br />

sich im Zentrum der<br />

Fernbedienung<br />

Etwas ungewöhnlich:<br />

Die Menütasten sind<br />

unten angeordnet,<br />

genauso die typischen<br />

Farbtasten<br />

Selbstbewusster Auftritt<br />

Die Ausstattung des „BD-P1600“ kann sich<br />

sehen lassen, vor allem angesichts des Straßenpreises<br />

von rund 230 Euro. Im Gegensatz<br />

zum Vorgänger geht Samsung bei diesem Modell<br />

nun keine Kompromisse mehr ein. Der<br />

Player decodiert alle Tonformate in PCM, gibt<br />

diese aber auf Wunsch ebenso per Bitstream<br />

aus. Somit kommen nun auch Besitzer älterer<br />

HDMI-AV-Receiver in den Genuss der besseren<br />

Tonformate. Gleich zwei USB-Steckplätze<br />

hat das Gerät zu bieten, einen an der Rückseite<br />

und einen hinter der Frontblende. Der Clou:<br />

Als einer der ersten Hersteller bietet Samsung<br />

einen optionalen WLAN-Dongle an, über den<br />

sich der Player kabellos mit dem Internet<br />

verbinden lässt. Dadurch kann BD-Live ohne<br />

lästiges Ethernet-Kabel genutzt werden. Des<br />

Weiteren spielt das Gerät nun auch MP3-Files<br />

ab, ein Feature, das das Vorgängermodell unverständlicherweise<br />

vermissen ließ.<br />

Konsequent<br />

Nach dem Einschalten braucht das Gerät rund<br />

15 Sekunden, bis es den Haupt-Screen zeigt.<br />

Wichtige Einstellungen lassen sich im ansprechenden<br />

Menü vornehmen. Dort lassen sich<br />

auch Audio-, Foto- und Videomedien z. B. von<br />

einem USB-Stick aufrufen. Ohnehin wirkt das<br />

Auftreten des „BD-P1600“ sehr modern und<br />

zeitgemäß, was auch die On-Screen-Menüs<br />

während der Wiedergabe verdeutlichen. Sowohl<br />

bei BDs als auch bei DVDs zeigt der<br />

Samsung seine Stärken: Bei sehr komplexen<br />

Discs vergehen lediglich rund 45 Sekunden<br />

bis zum ersten Bild und Ton, weniger aufwendige<br />

Scheiben sind in knapp 20 Sekunden<br />

gestartet. Einen schnelleren Player haben wir<br />

bisher nicht testen können. Für DVDs benötigt<br />

das Model sogar nur rund zehn Sekunden. Ein<br />

Lüfter sorgt für die Kühlung des Geräts, dieser<br />

sollte bei normalem Abstand aber kaum zu hören<br />

sein. Das Laufwerk gibt bei Zugriffen hörbare<br />

Geräusche von sich. Qualitativ weiß die<br />

HD-Wiedergabe zu gefallen. Mängel sind nicht<br />

festzustellen, wobei die Bilddarstellung sowieso<br />

zu den Paradedisziplinen aller BD-Player<br />

gehört. Schwächen werden erst beim Abspielen<br />

von DVDs sichtbar. Während die Skalierung<br />

vorzüglich vonstattengeht, lässt der De-Interlacer<br />

wieder einmal gute Leistungen vermissen.<br />

Zitternde Bilder sind bei problematischem<br />

Material daher keine Seltenheit. Die Bildmodi,<br />

die sich in Bezug auf Schärfe und Rauschminderung<br />

in drei Stufen beeinfl ussen lassen, sind<br />

gleichfalls eher einfacher Natur, sollten für den<br />

Normalgebrauch jedoch ausreichen. Auch akustisch<br />

kann der „BD-P1600“ überzeugen.<br />

Am Ziel<br />

Samsungs aktueller Player punktet durch souveräne<br />

Verbesserungen in fast allen Belangen.<br />

Wer auf Spielereien verzichten kann und neben<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s hin und wieder DVDs oder Multimedia-Files<br />

wiedergeben möchte, der dürfte<br />

mit dem neuen Einstiegsgerät seine Freude<br />

haben. Und: Bis dato haben wir kaum einen<br />

schnelleren Spieler im Test gehabt.<br />

Ausstattung<br />

Bewertung Technik<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Hersteller Samsung<br />

Modell BD-P1600<br />

Preis<br />

279 Euro<br />

Info<br />

www. samsung.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Maße (B/H/T) 43 × 5,4 × 19,9 cm<br />

Gewicht 2,1 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 20,8 W/0,8 W<br />

Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE<br />

CD-Audio/CD-R/-RW<br />

DVD-Video/DVD-R/-RW/+R/+RW<br />

JPEG, AVCHD, MP3, DivX<br />

Profi le-Version 2.0<br />

1 080p24 ja<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 8/10<br />

Wiedergabe 9/10<br />

Gesamt 8,5/10<br />

Kurzfazit: Samsung landet mit dem neuen Modell einen<br />

Volltreffer. Kurze Ladezeiten, ein modernes Auftreten<br />

und eine reichhaltige Ausstattung sprechen für sich.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />

94


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Technik<br />

Sehr gut<br />

Sony BDP-S360<br />

Von Blau zu Schwarz<br />

Sony präsentiert mit dem Einstiegsmodell „BDP-S360“ ein Gerät der<br />

nächsten Player-Generation, das mit einigen Detailverbesserungen an<br />

den bereits souveränen Auftritt des Vorgängers anknüpfen will.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />

Beim „S350“ verzichtete Sony auf scheinbar<br />

selbstverständliche Features, wie etwa MP3<br />

oder DTS-HD-Decoding. Mit dem neuen Modell<br />

wurden diese Defizite weitestgehend behoben.<br />

Sowohl an einen DTS-HD-Decoder als auch an<br />

die MP3-Option hat man nun gedacht. Neu ist<br />

das komplett schwarze Design, das auf eine aufklappende<br />

Frontblende setzt und unscheinbare<br />

Bedienelemente vereint.<br />

Lückenlos<br />

Sony verbaut beim „S360“ einen DTS-HD-Master-Audio-Essential-Decoder,<br />

eine abgespeckte<br />

Decoder-Variante. So muss man auf das interne<br />

Entschlüsseln von u. a. DTS-ES- und 96/24-Signalen<br />

verzichten, sämtliche dieser Audiospuren<br />

werden als herkömmliches DTS behandelt. Wer<br />

die Verarbeitung ohnehin dem AV-Receiver<br />

überlässt und sich für die Bitstream-Übertragung<br />

entscheidet, bemerkt davon aber nichts.<br />

Das interne Decoding aller HD-Tonformate erfolgt<br />

meist reibungslos. Um BD-Live nutzen zu<br />

können, muss der Anwender auf der Rückseite<br />

einen Speicher installieren. Zum Einsatz kommt<br />

hier eine besondere USB-Buchse, die aufgrund<br />

Der obere Bereich<br />

lässt eine Auswurftaste<br />

vermissen und zeigt<br />

eine etwas unübliche<br />

Positionierung der<br />

Audio-Taste<br />

Das Zentrum ist sehr<br />

aufgeräumt und<br />

ermöglicht eine einfache<br />

Navigation mit<br />

den Menütasten. Die<br />

Home-Taste ist nun<br />

separat zu finden<br />

Die Primärfunktionen<br />

der BD-Steuerung<br />

können blitzschnell<br />

aufgerufen werden.<br />

Der Pfeil mit dem<br />

Punkt ermöglicht das<br />

Vorspulen in verschiedenen<br />

Zeitschritten<br />

ihrer vertieften Bauart Schwierigkeiten mit bestimmten<br />

Speichersticks hervorrufen kann. Bei<br />

DivX verweigert Sonys Player weiterhin seinen<br />

Dienst, AVCHD-Aufnahmen kann der „S360“ jedoch<br />

verarbeiten. Eine zusätzliche Speicherkartenschnittstelle<br />

sowie ein Front-USB-Port wären<br />

sinnvolle Erweiterungen für Nachfolgemodelle.<br />

Designorientiert<br />

Wie schon beim Vorgänger kommt die XMB-<br />

Oberfl äche (XMB: Xcross Media Bar) zum Einsatz.<br />

So navigieren Sie nicht nur durch optisch<br />

ansprechende Menüs, die Icons und eine übersichtliche<br />

Struktur erleichtern es Einsteigern außerdem,<br />

die zahlreichen Einstellungsoptionen<br />

zu durchforsten. Nach dem Einlegen einer<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergehen je nach Disc zwischen 23 Sekunden<br />

und über eine Minute. Ein ordentlicher<br />

Wert, der jedoch kaum eine Steigerung zum<br />

alten Modell erkennen lässt. Der Schnellstartmodus<br />

verkürzt die Boot-Zeit des Players auf<br />

sechs Sekunden, verschlingt aber über sechs<br />

Watt zusätzlich im Stand-by. Einen Fauxpas hat<br />

sich Sony bei der Überholung der kompakten<br />

Fernbedienung erlaubt: Es fehlt ein Eject-Knopf<br />

zum Öffnen der Laufwerkslade. Beim Einlesen<br />

der Scheiben und Zugreifen auf die Disc ist das<br />

Laufwerk hörbar. Ansonsten ist die Geräuschkulisse<br />

aber niedrig und der Lüfter schaltet sich<br />

erst ab höheren Temperaturen hinzu.<br />

Bilderspiele<br />

Sowohl <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s als auch DVDs stellt der Player<br />

überzeugend dar, es wird ein farbneutrales,<br />

sauber gezeichnetes und sehr ruhiges Bild<br />

gezeigt. Erfreulich ist die fest einzustellende<br />

24p-Frequenz, mit der man einer fehlerhaften<br />

Gerätekommunikation aus dem Weg geht. Drei<br />

vordefi nierte Bildmodi erlauben eine recht<br />

grobe Veränderung der Darstellung, manuelle<br />

Optimierungen lassen sich nur in Bezug auf<br />

die Rauschreduzierung vornehmen, leider mit<br />

wenig effi zientem Ergebnis. Die automatische<br />

Erkennung von Film- und Videomaterial arbeitet<br />

fast immer zuverlässig und ohne lange<br />

Verzögerungen. Wie nahezu alle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

erlaubt sich der „BDP-S360“ eine kurze Unterbrechung<br />

beim Layer-Wechsel einer DVD<br />

und das Spulen geht weiterhin sehr grob und<br />

hakend vonstatten. Im Tonbereich erzielt das<br />

Gerät lobenswerte Messwerte. Audiophile Nutzer<br />

sollten jedoch weiterhin auf das Flaggschiff<br />

„BDP-S5000ES“ setzen. Um Unstimmigkeiten<br />

bei der Dynamik zu vermeiden, ist in den Toneinstellungen<br />

bei „Dynamikbegrenzung“ der<br />

Punkt „gesamter Bereich“ zu aktivieren.<br />

Detailliebe<br />

Sonys neues Einstiegsgerät hat im Test überzeugt,<br />

deutliche Verbesserungen im Vergleich<br />

zum Vorgänger aber vermissen lassen. Inzwischen<br />

zum Standard avancierte Features wie<br />

DivX oder einen Frontanschluss für USB bzw.<br />

Speicherkarten sucht man hingegen noch<br />

vergebens. Sollte Sony die Einlesezeiten mit<br />

zukünftigen Modellen markant verbessern,<br />

könnten diese neben dem bereits überzeugenden<br />

Auftritt des „BDP-S360“ für weiteren<br />

Glanz sorgen.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Sony<br />

Modell BDP-S360<br />

Preis<br />

299 Euro<br />

Info<br />

www. sony.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Maße (B/H/T) 43 × 5,6 × 21,6 cm<br />

Gewicht 2,9 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 10,8–14,2 W/0,1 W<br />

Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE, CD-<br />

Audio/CD-R/CD-RW, DVD-Video/<br />

DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG,<br />

AVCHD, MP3<br />

Profi le-Version 2.0<br />

1 080p24 ja<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 8/10<br />

Wiedergabe 9/10<br />

Gesamt 8,5/10<br />

Kurzfazit: Sony verbessert seinen neuen Player im<br />

Detail und offeriert Einsteigern ein technisch<br />

ausgereiftes und zuverlässiges Gerät.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 95


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Gut<br />

Harman/Kardon BDP 10<br />

Premierenfeier<br />

Über drei Jahre nach Start der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bringt der amerikanische Hi-Fi-<br />

Spezialist Harman/Kardon seinen ersten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player auf den Markt.<br />

Der „BDP 10“ soll fi rmentypisches Design mit aktueller Technik vereinen.<br />

Der HD-Spieler schlägt mit knapp 700 Euro<br />

zu Buche. Die Ausstattung des „BDP 10“<br />

enttäuscht ein wenig. Immerhin offeriert der<br />

Hersteller den interessierten Käufern ein<br />

grundsolide ausgestattetes Gerät. So wird das<br />

BD-Profil 2.0 unterstützt und sämtliche Tonformate,<br />

auch DTS-HD Master Audio, werden<br />

decodiert und in PCM-Form zum HDMI-AV-<br />

Receiver geschickt oder als Bitstream weitergeleitet.<br />

Weitere Formate wie MP3 oder DivX<br />

geben Sie über den USB-Frontanschluss wieder.<br />

Diashows mit JPEG-Dateien können sogar<br />

mit MP3-Files musikalisch unterlegt werden.<br />

Erstbetrieb<br />

Optisch passt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spieler optimal zum<br />

bekannten Design der hauseigenen AV-Receiver.<br />

Beim ersten Start bestätigt sich, dass auch<br />

der „BDP 10“ rund 20 Sekunden benötigt,<br />

bis er betriebsbereit ist. Im ansprechenden<br />

Menü lassen sich verschiedene Einstellungen<br />

vornehmen. Dazu zählen u. a. ein Filmmodus<br />

für 24p sowie die Möglichkeit, ein Auto-Standby<br />

zu aktivieren. In Bezug auf Bild- und Toneinstellungen<br />

halten sich die Optionen leider<br />

in Grenzen. Nachbesserungen sind bei den<br />

Der obere Teil der<br />

Fernbedienung wirkt<br />

überladen, was die<br />

Übersichtlichkeit einschränkt.<br />

Eine Dreieraufteilung<br />

hätte hier<br />

für ein aufgeräumteres<br />

Auftreten gesorgt<br />

Die farbigen Optionstasten<br />

sowie die<br />

Möglichkeit, Bildin-Bild-Videos<br />

und<br />

Sekundär-Audio direkt<br />

zu aktivieren, erleichtern<br />

das Aufrufen der<br />

Bonusfeatures<br />

Netzwerkeinstellungen nötig. So lassen sich<br />

die Einstellungen nicht editieren, sondern nur<br />

komplett neu eingeben. Für die Nutzung von<br />

BD-Live ist ein ein Gigabyte großer USB-Stick<br />

vonnöten, da kein integrierter Speicher vorhanden<br />

ist.<br />

Geduldsprobe<br />

Bei den Ladezeiten kann der erste Harman/<br />

Kardon-Player leider kaum mit der aktuellen<br />

Konkurrenz mithalten. Aufwendige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

benötigen 70 Sekunden für den Ladevorgang,<br />

auch bei DVDs landet der „BDP 10“ nur im<br />

Mittelfeld. Das Laufwerk birgt Verbesserungspotenzial,<br />

was sich an der durchschnittlichen<br />

Fehlerkorrektur sowie den deutlich hörbaren<br />

Geräuschen bei den Lesevorgängen zeigt. Kein<br />

Wunder, denn das Laufwerk ist nicht geschirmt<br />

und lässt einen Teil der Disc im Inneren offen<br />

rotieren. Spulvorgänge kann der Player bei bis<br />

zu 128-facher Geschwindigkeit verarbeiten, allerdings<br />

braucht der Nutzer etwas Geduld, bis<br />

die Aktion ausgeführt wird. Während der Wiedergabe<br />

lassen sich nur die absolut nötigsten<br />

Informationen einblenden. Ein etwas biederes<br />

OSD zeigt weder Bitraten noch die verwendeten<br />

Videocodecs.<br />

Ohne Justierung<br />

Bei der BD-Wiedergabe erlaubt sich der<br />

„BDP 10“ keine Ausrutscher. Das Bild wird<br />

einwandfrei und bei 1 080p24 mit sauberen<br />

Bewegungsabläufen dargestellt. Bei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Playern trennt sich die Spreu vom Weizen bei<br />

der DVD-Wiedergabe. Das Upscaling auf bis zu<br />

1 080p gelingt dem Spieler ohne große Mühe.<br />

Dass es hier nicht für eine bessere Bewertung<br />

reicht, liegt vor allem an den fehlenden Justiermöglichkeiten;<br />

so erlaubt der „BDP 10“ keinerlei<br />

Eingriffe in Bildparameter wie Schärfe oder<br />

Rauschminderung. Zwar kommt eine dezente<br />

Automatik zum Einsatz, das Ergebnis lässt aber<br />

speziell bei schwächerem Bildmaterial zu wünschen<br />

übrig. Die Vollbildkonvertierung zeigt sowohl<br />

bei Video- als auch Filmmaterial Schwächen:<br />

Es kommt zu leichtem Zittern, zum Teil<br />

rastet der De-Interlacer unregelmäßig ein. Eine<br />

aufwendige Audioabteilung lässt der „BDP 10“<br />

vermissen. Die Möglichkeit, Bild und Ton manuell<br />

mittels verzögerter Audioausgabe in Einklang<br />

zu bringen, unterstützt der Player nicht.<br />

Ein Blick ins Innere des Geräts unterstreicht die<br />

Ergebnisse der Messungen. Solide, aber meist<br />

nur durchschnittliche Werte attestieren dem<br />

Player einen für Harman/Kardon-Verhältnisse<br />

enttäuschenden Auftritt.<br />

Vorpremiere<br />

Mit dem „BDP 10“ zeigt Harman/Kardon,<br />

dass man in Zukunft mit einem ernst zu nehmenden<br />

Konkurrenten auf dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Markt<br />

rechnen muss. Für das erste Gerät kann der<br />

Player bereits gute Eindrücke vermitteln, im<br />

Gegenzug sind aber noch Detailmängel vorhanden.<br />

Für das nächste Mal wünschen wir<br />

uns eine dem Hause angemessene Audioabteilung<br />

sowie Optimierungen in den Bereichen<br />

Videoverarbeitung und Ladezeit. Die Preispolitik<br />

sorgt zudem für etwas Unmut, auch wenn<br />

die Verarbeitung hochwertig ausfällt.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Harman/Kardon<br />

Modell BDP 10<br />

Preis<br />

699 Euro<br />

Info<br />

www.harman-kardon.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Maße (B/H/T) 44 × 6,6 × 35,2 cm<br />

Gewicht 3,7 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 14,7–21,4 W/0,4 W<br />

Format<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE, CD-<br />

Audio/CD-R/CD-RW, DVD-Video/<br />

DVD-R/-RW/+R/+RW, JPEG-HD,<br />

MP3, WMA, DivX<br />

Profi le-Version 2.0<br />

1 080p24 ja<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 7/10<br />

Bedienung 7/10<br />

Wiedergabe 8/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Harman/Kardons erster Player zeigt viel<br />

Potenzial für künftige Modelle, enttäuscht insgesamt<br />

aber bei Preis und Ausstattung sowie einigen Details.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Harman/Kardon, Stock.xchng<br />

96


Marktübersicht<br />

Technik<br />

Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und Heimkinosysteme im Überblick<br />

Hersteller/<br />

Modell<br />

Ansicht<br />

Preis<br />

(UVP) in €<br />

Farben<br />

Ethernet-<br />

Schnittstelle<br />

Bild-in-<br />

Bild<br />

BD-<br />

Live<br />

erhältlich<br />

seit<br />

HDMI 24p Lossless-<br />

Codecs<br />

Audio-Outs<br />

Speicher<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Denon<br />

DVD-3800BD<br />

1 999<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

nein ja nein<br />

November<br />

2008<br />

1.3 ja ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Denon<br />

DVD-1800BD<br />

799<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

nein ja nein<br />

November<br />

2008<br />

1.3 ja nein Digital: HDMI SD-Card<br />

Funai<br />

B1-M110<br />

Harman/<br />

Kardon<br />

BDP 10<br />

299<br />

699<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

Schwarz-<br />

Silber<br />

nein ja nein<br />

ja ja ja<br />

August<br />

2008<br />

Mai<br />

2009<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

USB<br />

LG<br />

BD-370<br />

279 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Marantz<br />

BD8002<br />

1 999 Schwarz nein ja nein<br />

Dezember<br />

2008<br />

1.3 ja ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Onkyo<br />

DV-BD606<br />

539 Schwarz nein ja nein<br />

4. Quartal<br />

2008<br />

1.3 ja ja Digital: HDMI k. A.<br />

Bilder: Denon, Funai, LG, Marantz, Onkyo, Panasonic, Philips, Pioneer, Samsung, Sharp<br />

Panasonic<br />

DMP-BD60<br />

Panasonic<br />

DMP-BD80<br />

Philips<br />

BDP-7300<br />

Pioneer<br />

BDP-LX71<br />

Pioneer<br />

BDP-LX08<br />

Samsung<br />

BD-P1600<br />

Samsung<br />

BD-P3600<br />

Samsung<br />

BD-P4610<br />

Sharp<br />

BD-HP 21S<br />

Sony<br />

Playstation 3<br />

(80 GB)<br />

Sony<br />

BDP-S360<br />

Sony<br />

BDP-S550<br />

Sony<br />

BDP-S5000ES<br />

Heimkinosysteme<br />

Samsung<br />

HT-BD 2<br />

Panasonic<br />

SC-BT200<br />

329<br />

399<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

ja ja ja<br />

350 Schwarz ja ja ja<br />

799 Schwarz nein ja nein<br />

999 Schwarz nein ja nein<br />

279 Schwarz ja ja ja<br />

399 Schwarz ja ja ja<br />

449 Schwarz ja ja ja<br />

k. A. Schwarz nein ja nein<br />

399 Schwarz ja ja ja<br />

299 Schwarz ja ja ja<br />

439<br />

1 499<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

ja ja ja<br />

ja ja ja<br />

1 649 Schwarz ja nein nein<br />

799 Schwarz ja ja ja<br />

LG HB954PB 999 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

März<br />

2009<br />

Mai<br />

2009<br />

Oktober<br />

2008<br />

Oktober<br />

2008<br />

März<br />

2009<br />

März<br />

2009<br />

März<br />

2009<br />

4. Quartal<br />

2008<br />

Oktober<br />

2007<br />

Juni<br />

2009<br />

September<br />

2008<br />

Dezember<br />

2008<br />

Januar<br />

2008<br />

Juli<br />

2009<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja<br />

1.3 ja<br />

nur<br />

Dolby<br />

True HD<br />

nur<br />

Dolby<br />

True HD<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja ja<br />

1.3 ja<br />

nur<br />

Dolby<br />

True HD<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 5.1, 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 5.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

SD-Card<br />

USB<br />

–<br />

–<br />

intern<br />

intern<br />

intern<br />

USB<br />

intern + USB<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

k. A.<br />

Digital: HDMI –<br />

1.3 ja ja Digital: HDMI USB, SD-Card<br />

1.3 ja ja Digital: HDMI USB<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 97


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DF zeigt, was Sie für den HDTV-<br />

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„The Spirit“, „Sieben Leben“, „Tintenherz“<br />

und viele mehr im Test ab Seite 70<br />

Trend: Fernseher mit<br />

Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma ab Seite 18<br />

„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino<br />

ab Seite 56<br />

ab Seite 50<br />

Sanyos „PLV-Z700“-Projektor<br />

im Praxis-Check ab Seite 24<br />

Die aktuellen Einstiegsmodelle von<br />

Samsung und Panasonic ab Seite 26<br />

+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +<br />

NR. 4 JULI/AUGUST 2009 www.hdplustv.de Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

Italien, Spanien, Slowenien: 6,75 Griechenland: 7,60<br />

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UND PLASMA-<br />

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EINEN BLICK<br />

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„Changeling“, „Frost/Nixon“<br />

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Aktuelle Player mit allen<br />

Funktionen im Vergleich<br />

Canon und Sony im Duell<br />

NR. 1 JUNI/JULI 2009<br />

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NEUES | INHALTE | WISSEN | KAUFBERATUNG<br />

Soundbars und Satellitensysteme<br />

im Überblick<br />

Stones, John Mayer u.v.a.<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

Ein Spezial von<br />

Wertvolle Tipps für das perfekte<br />

Musikerlebnis daheim<br />

„Beosound 5“ vorgestellt<br />

KEF sorgt für Gänsehaut<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

5/2009<br />

Watchmen<br />

Nächstes Heft:<br />

21. August 2009<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (0341) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (FP)<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Grafikdesign:<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />

Annika Derbsch, Janine Hirsch,<br />

Steffi Köhler, Stefan Kretzschmar,<br />

Stefan Mitschke, Dirk Rauchfuß,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Lektorat:<br />

Katharina Neumann, Katja Schmidt<br />

Wer bewacht die Wächter?<br />

„Watchmen“ ist einer der wichtigsten Beiträge der amerikanischen Comic-Kultur. Auch Zack Snyders<br />

epochale Verfi lmung gilt bei Kennern der Vorlage als beste vom Fach. Gespannt fi ebern wir der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />

entgegen und widmen uns intensiv dem Superheldenthema.<br />

Film<br />

Spiel<br />

Technik<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

EIGENBAU<br />

DVB-T-CHAOS<br />

WERBESKANDAL<br />

HDTV TOTAL<br />

NEUE KANÄLE<br />

WORKSHOP<br />

AUFNAHME<br />

HDTV-Schnäppchen<br />

Antennentest<br />

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Testlabor ab S. 40<br />

7<br />

Neubeginn<br />

Sky ersetzt Premiere:<br />

Alle Fakten zum Sender<br />

auf einen Blick ab S. 20<br />

HDTV IM KABEL<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

Für Hirn und Herz<br />

Das Ende des Sommers wird dramatisch: „Gran Torino“, „Aviator“, „Glaubensfrage“,<br />

„Babel“ und „Into The Wild“ stellen die tiefsinnigen Fragen des Lebens, während<br />

„Desperaux – Der kleine Mäuseheld“ eher leichte Animationskost bietet. Zudem bildet<br />

„Monsters, Inc.“ den lang ersehnten Start der Pixar-Klassiker auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Ein guter Anlass,<br />

sich die Geschichte des traditionsbewussten Studios genauer anzusehen.<br />

Der heimliche Wunsch nach Macht<br />

„InFamous“ war erst der Anfang. Wer Superheld sein möchte, der wird auch einer!<br />

Den Videospielen sei dank werden alle Machtträume war. Spiele wie „Prototype“ und<br />

„Batman: Arkham Asylum“ versprechen stundenlang spannende Unterhaltung. Ein ganzes<br />

Heer aus Untergebenen befehligen Sie in dem Fantasy-Hit „Overlord 2“. Und wer<br />

empfi ndet keine Genugtuung, wenn er seine Goblins auf ein paar kleine Hobbits hetzt?<br />

Verbindung gesucht!<br />

HDMI reduzierte die Vielzahl an Kabeln bereits auf ein einziges. Doch was tun, wenn<br />

die Geräte zu weit von einander entfernt stehen? Die Lösung lautet: kabelloses HDMI-<br />

Übertragungssystem. Wie gut das funktioniert, sagen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe.<br />

Zudem stellen wir die neusten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsysteme von LG und Panasonic vor.<br />

Hiermit erleben Sie auch auf engstem Raum echtes Heimkino.<br />

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FLACHBILD-TVs<br />

5.1-LAUTSPRECHER<br />

Teufels „LT3“ im Hörtest<br />

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Brandneu: Onkyos „TX-SR607“<br />

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DIGITAL TESTED<br />

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Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

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Kino, Fernsehen, Internet<br />

Flachbildfernseher für jede Gelegenheit im Test: Loewe, Panasonic,<br />

Philips, Samsung und Sony erweitern Ihre Ansprüche<br />

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HD+TV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

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Denons „AVP-A1HDA“ und „POA-A1HD“ setzen Maßstäbe in<br />

Ton und Bild. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player „DVD-A1UD“ weckt Erwartungen<br />

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Umfassender Ratgeber<br />

zum Thema<br />

HD-Audio. Grundlagen<br />

und Kaufberatung<br />

MUSIKALISCH<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Codemasters, Marmitek, Ufa<br />

Redaktion:<br />

Volker Buck (VB), Franziska Drache (FD),<br />

Mario Hess (MA), Christoph Hüther (CH),<br />

Florian Kriegel (FK), Falko Theuner (FT),<br />

Weitere Mitarbeiter:<br />

Dominik Liebsch (DL)<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Sabrina Herber,<br />

Verena Rottmann<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Carsten Philipp (Leitung),<br />

Nicole Haack, Simone Läßig,<br />

Benjamin Mächler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Abonnenten:<br />

Nadine Helbig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

abo@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 3,60 Euro<br />

Einzelpreis Österreich: 4,20 Euro<br />

Einzelpreis Luxemburg: 4,20 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 7,00 SFR<br />

Schnupperabo Deutschland: 19,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

© 2009 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materien auszuschließen,<br />

für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98


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Brothers<br />

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Robin Hood –<br />

König der Diebe<br />

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Der seltsame Fall des Benjamin Button<br />

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Erbarmungslos<br />

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