05.07.2014 Aufrufe

Blu-ray magazin Guardians of the Galaxy (Vorschau)

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Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 6/14<br />

DAS MAGAZIN FÜR<br />

HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

3 000. TEST<br />

AMERICAN HUSTLE<br />

PLUS:<br />

INTERSTELLAR<br />

PLANET DER AFFEN 2<br />

JUPITER ASCENDING<br />

Drachenzähmen 2 The Expendables 3 Adult-Animation


www.digitalfernsehen.de<br />

Das Entertainment-Portal<br />

„Transformers: Ära des Untergangs“, ab 17. Juli im Kino, © Paramount Pictures „Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1“, ab 20. November im Kino, © Studiocanal<br />

Aktuelle Meldungen und<br />

spannende Hintergrund<strong>the</strong>men<br />

Zero Dark Thirty · The Last Stand · Echtes 4K auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>? · Disney-Klassiker in HD-Qualität · Schindlers Liste · Cabin Fever 3 · Videospielen am<br />

Fernseher · Hannibal · White House Down · Eureka – die geheime Stadt · Keanu Reeves · End <strong>of</strong> Watch · 90 Jahre Warner Bros. · Offi cer Down –<br />

Dirty Copland · Western-Special · 3D <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Highlights · Actionhelden · 100 Jahre Universal · Piranha 2 · Ziemlich beste Freunde · Smartphone vs.<br />

Konsole · Das Bourne Vermächtnis · 80er Jahre Animationskult · Science-Fiction-Highlights in HD · R.E.D. 2 · Paranoia – Riskantes Spiel · Batman –<br />

Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> · Samsara · Quentin Tarantino · Game <strong>of</strong> Thrones · Action- und Superhelden im Kino · Pusher · Marvels „The<br />

Avengers“ · American Pie – Das Klassentreffen · Die Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Collection · Kings <strong>of</strong> <strong>the</strong> City · Schwermetall Chronicles · Die MIB Trilogie u.v.m.<br />

„Spongebob Schwammkopf 3D“, ab 12. Februar 2015 im Kino, © Paramount Pictures<br />

„Teenage Mutant Ninja Turtlesl“, ab 16. Oktober im Kino, © Paramount Pictures


6/2014 Editorial<br />

Liebe Leser!<br />

Über 3000 Tests! Wahnsinn!!! Das heißt über 3000 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s haben<br />

schon in unserer Playstation 3 gesteckt! Über 3000 Filme<br />

haben sich unsere Redakteure angeschaut. Und über 3000 Tests<br />

haben wir dazu geschrieben. Als ich diese Zahl in unserer stetig<br />

fortgeführten Übersichtsliste sah, kamen mir s<strong>of</strong>ort zwei Dinge in<br />

den Sinn: Erstens, wir brauchen endlich mal ein neues Abspielgerät!<br />

Und zweitens, wir müssen den 3000. Test unbedingt größer ankündigen<br />

und ihn im vorliegenden Heft so richtig feiern. Und wie feiert man<br />

ein Testjubiläum? Indem man natürlich eine ganz besondere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

testet und eine 3000 über den Artikel setzt. Na gut, Sie können sich<br />

natürlich auch vorstellen, wie mein Kollege, Tiemo Weisenseel, mit<br />

einem Partyhütchen im Test-Wohnzimmer saß und richtig viel Spaß<br />

hatte, als er sich „American Hustle“ anschaute. Vielleicht erweitern<br />

Sie Ihre Fantasie sogar noch um ein paar Redakteure, die mit sprechenden Hulk-Handschuhen, einem<br />

Predator-Kopf und einem Star-Trek-Phaser versuchen, sich auf einen grandiosen Film zu konzentrieren<br />

(siehe Bild unten). Oder Sie stellen sich vor, wie die komplette Redaktion im nigelnagelneuen Kinoraum<br />

sitzt und jubelnd dem Beginn der „American Hustle“-Vorführung entgegenfiebert, wie es z. B. auf dem<br />

unteren Foto zu sehen ist. Doch was zur Hölle springt dann für Sie heraus, liebe Leser? Ganz einfach.<br />

Die Gewissheit, einen großartigen 3000. Test vor sich zu haben, der zeigt, dass die Zeitschrift von altgedienten<br />

Redakteuren geschrieben wird, die meistens wissen, wovon sie da schreiben … meistens …<br />

Also, was bleibt mir jetzt noch anderes übrig, als auch Ihnen unglaublich viel Spaß mit der vorliegenden<br />

Ausgabe zu wünschen. Und falls Sie das mit der 3000 noch nicht so ganz glauben, dann schauen Sie<br />

einfach mal online auf unsere Testübersicht, die Sie in der rechten Randspalte auf digitalfernsehen.de/<br />

Entertainment fi nden.<br />

Herzlichst,<br />

FALKO THEUNER,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

14. August 2014<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Facebook<br />

P. S.: Das BLU-RAY MAGAZIN ist jetzt auch bei Facebook zu fi nden.<br />

Schauen Sie einfach mal unter www.facebook.com/<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>Mag<br />

vorbei. Wir halten Sie auf dem Laufenden!<br />

Anzeige<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 3


18 | <strong>Guardians</strong> Of The <strong>Galaxy</strong><br />

Titelstory<br />

31 | Non-Stop<br />

Blockbuster<br />

32 | Zwei vom alten Schlag<br />

Blockbuster<br />

54 | The Congress<br />

Animations-Spezial<br />

AKTUELLES<br />

03 | Editorial<br />

08 | BLU-RAY MAGAZIN Online:<br />

VOD <strong>of</strong>fline nutzen<br />

10 | Filmnews<br />

14 | Im Kino: The Expendables 3<br />

16 | Regisseur des Monats:<br />

Benjamin Rocher<br />

18 | Thema: <strong>Guardians</strong> Of The <strong>Galaxy</strong>,<br />

Jupiter Ascending, Interstellar,<br />

Planet der Affen 2<br />

90 | Auerbach Verlag Leserwahl<br />

78 | Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 2<br />

Gute Freunde kann niemand trennen:<br />

Hicks und Ohnezahn sind wieder da!<br />

TECHNIK<br />

82 | Wissen: Ultra-HD in freier<br />

Wildbahn<br />

85 | Wissen: Wann springt der<br />

Ultra-HD-Funke über?<br />

87 | Wissen: Der Traum vom<br />

Wohnzimmerkino<br />

SERVICE<br />

06 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Test-Index<br />

95 | Neuerscheinungen<br />

96 | Leserbriefe<br />

97 | So testen wir<br />

98 | Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />

71 | Vikings<br />

Serien-Spezial<br />

4<br />

Titelbild: Hauptmotiv: „<strong>Guardians</strong> Of The <strong>Galaxy</strong>“ (c) Disney/ Marvel, Nebenmotive: 20th Century Fox, Splendid, Nipponart


26 | Unser 3000. Test!<br />

Kaum zu glauben, aber mit dem Review zu „American Hustle“<br />

knacken wir bereits die magische 3000er-Marke! Unser Test des<br />

Monats ist diesmal also eine besonders „runde Sache“!<br />

BLU-RAY-TESTS<br />

26 | Blockbuster<br />

American Hustle, Jack Ryan, Non-Stop, Zwei<br />

vom alten Schlag, Paranormal Activity: Die<br />

Gezeichneten, How I Live Now u.v.m.<br />

35 | Anspruch<br />

Für immer Dein, Der blinde Fleck, Dallas<br />

Buyers Club, Gost World, All Is Lost, Kill Your<br />

Darlings, Disconnect, Nebraska, u.v.m.<br />

41 | Komödie<br />

Svengali, Der Lieferheld, Buddy, Anchorman<br />

2, Ein perfekter Ehemann, Liebe und andere<br />

Kleinigkeiten, The British Bride u.v.m.<br />

48 | Animation<br />

Rin, Senran Kagura, Berserk 3, Highschool<br />

Of The Dead, Devil Survivor, Coonskin, 009,<br />

Psycho Pass, The Congress u.v.m.<br />

75 | Special Interest<br />

Tattoos, Storm Surfers 3D, Das Geheimnis<br />

der Bäume<br />

56 | Horror<br />

Here Comes The Devil, Fluch der Mumie,<br />

El Dia De La Bestia, The Body, Wasteland,<br />

Goal Of The Dead<br />

61 | Action/Thriller<br />

K11, Der wilde Haufen von Navarone,<br />

Detective Dee, I Frankenstein<br />

63 | <strong>Blu</strong>Note Café<br />

Elton John – The Million Dollar Piano, Peter<br />

Gabriel – Back To Front, Bryan Adams –<br />

Live At Sydney Opera House, Marley – A<br />

Documentary by Kevin Macdonald<br />

68 | Serie<br />

24 – Live Ano<strong>the</strong>r Day, Flashpoint, Person Of<br />

Interest (2. Staffel), Vikings, Helix, Dexter<br />

(8. Staffel), Die Brücke (2. Staffel) u.v.m.<br />

77 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Trommelbauch, Kermit der Frosch,<br />

Turtles – Der Film<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

08 | BLU-RAY MAGAZIN online<br />

So nutzen Sie Video-on-Demand<br />

auch <strong>of</strong>fl ine<br />

16 | Interview: Benjamin Rocher<br />

Von Fußball, Fans und Zombiefi lmen<br />

48 | Adult Animation<br />

Animation für Erwachsene in allen Farben<br />

und Formen<br />

63 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Legenden aus Pop und Reggae mit starken<br />

Auftritten<br />

68 | Serien-Spezial<br />

Jede Menge neues Futter für „Serientäter“<br />

78 Interview: Gerard Butler<br />

Der Hollywood-Star über seine Erfahrungen<br />

mit „Drachenzähmen leicht gemacht 2“<br />

90 | Auerbach Verlag Leserwahl<br />

Bei unserer alljährlichen Gala waren die Trophäen heiß begehrt<br />

82 | Ultra-HD auf dem Vormarsch<br />

Der aktuelle Stand in Sachen Ultra-HD-<br />

Technologie<br />

Inhalt: Auerbach Verlag, Universal Pictures, Tobis, 20th Century Fox, Pandora Film, Alive, Warner Bros., Studiocanal<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 5


Service<br />

Testübersicht<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

53 009 Re: Cyborg<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

61 K11<br />

5,5 8,5 5,5<br />

68 24 – Live Ano<strong>the</strong>r Day<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

81 Kermit der Frosch<br />

5,5 7 6,5<br />

37 All Is Lost<br />

7,5 9 9<br />

37 Kill Your Darlings – Junge Wilde<br />

7 7,5 6,5<br />

26 American Hustle<br />

8 8,5 8<br />

55 Königin für tausend Tage<br />

7,5 7,5 5,5<br />

43 Anchorman – Die Legende kehrt zurück<br />

6 9,5 8<br />

55 Letztes Jahr in Marienbad<br />

8,5 4 6<br />

50 Berserk – Das goldene Zeitalter III<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

44 Liebe und andere Kleinigkeiten<br />

7 7,5 6,5<br />

65 Bryan Adams – Live At Sydney Opera House<br />

9 8,5 9<br />

73 Lilyhammer (2. Staffel)<br />

8 8 8<br />

42 Buddy<br />

6,5 9 9<br />

30 Magic, Magic<br />

6,5 6 7<br />

52 Coonskin<br />

7 5 3<br />

65 Marley – A Documentary By Kevin Macdonald<br />

7 7 7<br />

36 Dallas Buyers Club<br />

76 Das Geheimnis der Bäume<br />

53 Deadman Wonderland<br />

35 Der blinde Fleck<br />

56 Der Fluch der Mumie<br />

41 Lieferheld – Unverh<strong>of</strong>f t kommt <strong>of</strong>t<br />

61 Der wilde Haufen von Navarone<br />

62 Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers<br />

51 Devil Survivor 2<br />

72 Dexter (8. Staffel)<br />

73 Die Brücke – Transit in den Tod (2. Staffel)<br />

42 Die Pute von Panem<br />

38 Disconnect<br />

43 Ein perfekter Ehemann<br />

57 El Dia De La Bestia (Limited Edition)<br />

64 Elton John – The Million Dollar Piano<br />

70 Flashpoint – Das Spezialkommando<br />

35 Für immer Dein<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

8 10 8<br />

8 9 7,5<br />

6,5 8,5 7,5<br />

6 7 5,5<br />

5 8 8<br />

7,5 6,5 3,5<br />

7,5 10 8,5<br />

8 10 7<br />

7 8 6<br />

8,5 8,5 6<br />

0 8,5 7<br />

7,5 8 7<br />

7 6,5 7,5<br />

8 8,5 5<br />

8 8 8<br />

7,5 7,5 5,5<br />

8,5 9,5 6<br />

39 Nebraska<br />

31 Non-Stop<br />

34 Paranormal Activity – Die Gezeichneten<br />

70 Person Of Interest (2. Staffel)<br />

64 Peter Gabriel – Back To Front<br />

53 Psycho Pass (Vol. 1)<br />

49 Rin – The Daughters Of Mnemosyne<br />

40 Ruhelos<br />

55 Sehnsucht<br />

49 Senran Kagura (Vol. 1)<br />

74 Star Trek: Enterprise (4. Staffel)<br />

75 Storm Surfers 3D<br />

41 Svengali – Das Leben, die Liebe und die Musik<br />

75 Tattoos<br />

58 The Body<br />

46 The British Bride<br />

54 The Congress<br />

7,5 5 6,5<br />

8 8,5 9<br />

6 7,5 8<br />

8 9 7,5<br />

8,5 8,5 8<br />

8,5 10 7<br />

4 6,5 5<br />

7 8,5 6,5<br />

8 7,5 6,5<br />

6 10 3<br />

8,5 8 8,5<br />

6 7,5 6<br />

7 7 7<br />

7 6,5 6<br />

8 8,5 8<br />

7 8 5<br />

8 8 7,5<br />

60 Goal Of The Dead<br />

7 7 8<br />

81 Trommelbauch<br />

7,5 7,5 8<br />

37 Gost World<br />

8 7 8<br />

81 Turtles – Der Film<br />

8 6,5 7<br />

72 Helix<br />

7 9 7,5<br />

74 Twin Peaks – The Entire Mystery<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

56 Here Comes The Devil<br />

5 4,5 7,5<br />

40 Versuchung Kannst du widerstehen?<br />

7 6,5 8,5<br />

51 Highschool Of The Dead<br />

7,5 9 5,5<br />

71 Vikings (1. Staffel)<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

34 How I Live Now<br />

7 8,5 9<br />

60 Wasteland<br />

0 5 4<br />

62 I, Frankenstein<br />

30 Jack Ryan: Shadow Recruit<br />

6 8,5 9<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

38 Werner Herzog Edition<br />

32 Zwei vom alten Schlag<br />

8,5 6 6<br />

7 8,5 7,5<br />

Bilder: © cc<br />

6<br />

Topwertung<br />

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Aktuelles<br />

Online<br />

Online<br />

Blockbuster für unterwegs<br />

Die Anzahl der Video-on-Demand-Dienste ist so groß wie nie. Mittlerweile ist das Schauen von Filmen und Serien<br />

auf Abruf dank dem neuesten Anbieter Amazon Prime Instant Video so preiswert wie nie zuvor. Es wird also immer<br />

verlockender, sich auch unterwegs die Zeit mit Blockbustern zu vertreiben.<br />

Die Voraussetzungen dürften viele Nutzer inzwischen<br />

mitbringen: ein Smartphone oder<br />

Tablet mit Kartenschacht erlauben auch den mobilen<br />

Zugriff auf das Internet. Auch die Mobilfunkbetreiber<br />

sind für solche Anwendungen gut gerüstet.<br />

Vielerorts steht bereits ausreichend schnelles<br />

Internet zur Verfügung, um Livestreams oder Video<br />

on Demand auch unterwegs abzuspielen. Jeder,<br />

der mit UMTS- oder gar LTE-Geschwindigkeit<br />

unterwegs ist, bringt bereits die Voraussetzungen<br />

mit, um solche Dienste auch unterwegs zu nutzen.<br />

Allerdings birgt dies auch eine Gefahr: Kein<br />

Mobilfunkbetreiber bietet bislang echte Flatrates<br />

für die mobile Datennutzung an. In der Regel<br />

wird nach Verbrauch eines vereinbarten Inklusivvolumens<br />

zwischen 300 MB und zumeist maximal<br />

5 Gigabyte auf GPRS-Niveau gedrosselt –<br />

selbstverständlich abhängig vom gewählten Vertrag<br />

und Volumenpaket. Noch kritischer ist das<br />

Schauen von Videos für Nutzer ohne Volumen-<br />

Test: so viel Daten verbrauchen die Dienste im Schnitt<br />

tarif. Um hier nicht in eine böse Kostenfalle zu<br />

tappen, empfehlen wir vor einer ersten Nutzung<br />

dringend, auf einen passenden Daten-<br />

Volumentarif umzustellen.<br />

Datenverbrauch<br />

Um uns ein Bild über den Datenhunger bei der<br />

mobilen Nutzung von Video-on-Demand-Diensten<br />

zu machen, haben wir einen kleinen Versuch<br />

gestartet. Hierzu wählten wir bei den drei<br />

beliebtesten VoD-Diensten Amazon Prime Instant<br />

Video, Snap by Sky und Watchever jeweils den<br />

gleichen Film „The Italien Job„ aus und spielten<br />

diesen jeweils exakt eine Minute an derselben<br />

Stelle ab. Das Ergebnis haben wir in der Tabelle<br />

zusammengefasst. Während Instant Video und<br />

Watchever mit Volumen zwischen 25 und 28 MB<br />

pro Minute etwa gleichauf liegen, verbrauchte<br />

Snap by Sky mit 48 MB fast die doppelte Datenmenge.<br />

Der Grund dürfte in der Aufl ösung liegen,<br />

Dienst Amazon Instant Video Snap by Sky Watchever<br />

Film pro Minute ca. 25,9 MB 43,1 MB 28 MB<br />

Film 90 Minuten ca. 2,33 GB 3,87 GB 2,52 GB<br />

denn nur Snap streamt den Film scheinbar unabhängig<br />

vom Endgerät stets in voller HD-Aufl ösung,<br />

während die anderen Dienste nur SD-Qualität<br />

auf das iPad streamen. Aber alleine hier kommen<br />

schon gigantische Datenmengen zusammen.<br />

Würde man einen ganzen Film mit einer<br />

<strong>the</strong>oretischen Länge von 90 Minuten streamen,<br />

wären dies mindestens 2,3 Gigabyte Daten –<br />

kaum ein Volumentarif würde dies aushalten. Bei<br />

den üblichen Paketen mit 300 MB Inklusivvolumen<br />

wäre wohl schon nach etwa 12 Minuten<br />

Schluss mit dem mobilen Filmgenuss – bei Snap<br />

sogar schon nach 6 Minuten.<br />

Mobile Nutzung tabu?<br />

Nach den ernüchternden Ergebnissen ist klar:<br />

solange es keine echten Flatrates gibt und die<br />

Geschwindigkeit nach dem Verbrauch des Inklusivvolumens<br />

auf GPRS-Niveau gedrosselt wird,<br />

ist eine mobile Nutzung ohne WLAN-Netzwerk<br />

kaum sinnvoll und praktikabel. Das haben die Anbieter<br />

selber allerdings auch schon erkannt und<br />

bieten hierfür eineinteressante Alternative an. Das<br />

Zauberwort heißt Offl ine-Nutzung. Vom Prinzip<br />

her funktioniert diese Nutzung wie der bisherige<br />

Video-on-Demand-Abruf Pay per View. Hier wurde<br />

ein Film in der Regel für einen Zeitraum von<br />

24 bis 48 Stunden gemietet und entsprechend<br />

für die Nutzung ein einmaliger Betrag bezahlt.<br />

Anschließend hatte der Nutzer die Möglichkeit,<br />

Bilder: © Syda Productions - Fotolia.com, Auerbach Verlag<br />

8


Online<br />

Aktuelles<br />

den Film vollständig auf die Festplatte eines PCs<br />

oder eben den Speicher vom Tablet herunterzuladen<br />

und diesen entsprechend den Nutzungsbedingungen<br />

während des Zeitraumes beliebig<br />

<strong>of</strong>t anzuschauen. Der Nutzungszeitraum begann<br />

dabei zumeist bereits beim Herunterladen. Einen<br />

etwas anderen Weg ging Apple mit seinem<br />

Video-Abrufangebot iTunes. Hier begann der Nutzungszeitraum<br />

nicht bereits beim Herunterladen,<br />

sondern erst ab der ersten Wiedergabe. Allerdings<br />

war dies nicht unendlich lange möglich, sondern<br />

musste innerhalb von 31 Tagen nach dem Kauf<br />

erfolgen. Ganz ähnlich verfahren einige Video-on-<br />

Demand-Anbieter.<br />

Film-Flatrate<br />

Im Gegensatz zum Einzelanruf handelt es sich bei<br />

Amazon, Sky, Watchever & Co. um Flatrate-Anbieter.<br />

Mit der einmaligen Monatspauschale ist die<br />

beliebig häufi ge Nutzung aller Filme und Serien<br />

bezahlt. Das klappt Zuhause direkt am Computer,<br />

mit passenden Smart-TVs oder auch per WLAN<br />

über Tablets und Smartphones. Für den Fall, dass<br />

der Nutzer auch unterwegs schauen möchte,<br />

bieten Amazon, Sky und Watchever jeweils auch<br />

einen Offl ine-Modus an.<br />

Snap by Sky<br />

Sky ist mit dem VoD-Dienst Snap by Sky am Start<br />

und bietet hier auch einen Offl ine-Modus an. Dieser<br />

ist allerdings momentan nur für iOS-Geräte<br />

verfügbar. Mit der ebenfalls erhältlichen App für<br />

die <strong>Galaxy</strong>-Reihe von Samsung kann der Offl ine-<br />

Modus hingegen derzeit nicht genutzt werden.<br />

Leider hat Sky dieses nützliche Feature ein wenig<br />

versteckt. Zwar bietet Snap für viele Filme rechts<br />

unten neben „Trailer ansehen“ und „Merken“<br />

auch einen Menüpunkt „Herunterladen“ – das<br />

spätere Wiederfi nden des Filmes ist dann aber<br />

etwas umständlich. Zuerst aber kann der Nutzer<br />

entscheiden, ob er den Film als SD oder HD-<br />

Version herunterladen will. Zusätzlich steht bei<br />

vielen Inhalten auch der Originalton als Option<br />

zur Verfügung. Soll der Film unterwegs tatsächlich<br />

nur auf dem Pad wiedergegeben werden, empfehlen<br />

wir die SD-Variante. Das schont wertvollen<br />

Speicherplatz auf dem Tablet, während der Unterschied<br />

bei der Bildqualität auf dem kleinen<br />

Bildschirm wohl kaum auffallen wird. Nun wird<br />

der Film in den internen Speicher vom iPad geladen<br />

und steht nach Abschluss des Downloads 30<br />

Tage zur Verfügung. Nach dem erstmaligen Anschauen<br />

ändert sich die Verfügbarkeitsdauer dann<br />

auf 48 Stunden. Dabei hat Sky wie bereits angedeutet<br />

das Abspielmenü für heruntergeladene<br />

Filme etwas umständlich in der Merkliste unter<br />

„Downloads“ versteckt.<br />

Instant Video<br />

Wie erwähnt steht hier der Offl ine-Modus nur<br />

beim Kindle Fire zur Verfügung. Zwar kann Instant<br />

Video auch auf anderen Plattformen – also beispielsweise<br />

dem iPad – genutzt werden, dann<br />

aber generell nur per Streaming ohne Download-<br />

Funktion. Steht ein Kindle Fire bereit, so bietet<br />

Instant Video dem Nutzer auch die Option „Herunterladen“<br />

an. Entscheidet sich dieser für einen<br />

Download, muss er sich anschließend für eine<br />

Qualitätsstufe entscheiden. Drei verschiedene<br />

Aufl ösungen und damit auch Dateigrößen stehen<br />

hier zur Wahl: „Optimal“ mit voller HD-Aufl ösung<br />

in 1 080p falls verfügbar, „Besser“ in 720p aber<br />

ebenfalls HD oder „Gut“ für den Download in SD.<br />

Letzterer bietet sich an, wenn wenig Speicher zur<br />

Verfügung steht oder mehrere Filme für unterwegs<br />

heruntergeladen werden sollen. Nach dem<br />

Download sind die Filme in der persönlichen Biblio<strong>the</strong>k<br />

unter dem Menüpunkt „Ihre Downloads“<br />

zu fi nden. Eine zeitliche Einschränkung, wie lange<br />

eine Offl ine-Wiedergabe möglich ist, konnten wir<br />

dabei im Gegensatz zu den anderen beiden Diensten<br />

nicht entdecken.<br />

Watchever<br />

Am fl exibelsten bei den Endgeräten zeigt sich<br />

Watchever. Zwar ist der Dienst leider noch nicht<br />

für das Kindle verfügbar, auf iOS-Geräten und<br />

diversen Tablets mit Android-Betriebssystem<br />

Snap by Sky<br />

Vor dem Download bei Snap muss sich der<br />

Nutzer entscheiden, ob er den Inhalt als<br />

SD- oder HD-Variante downloaden möchte<br />

Amazon Prime Instant Video<br />

Bei Prime Instant Video kommt derzeit<br />

ausschließlich das Kindle Fire in den Genuss,<br />

Inhalte auch im Offline-Modus zu schauen<br />

Amazon Prime Instant Video<br />

Zum Herunterladen des Filmes oder der<br />

Serie klickt der Nutzer auf den Button<br />

„Offline“ ganz unten links im Menüfeld<br />

funktioniert der Flatrate-Dienst allerdings mittlerweile<br />

sehr überzeugend und stabil. Auch hier<br />

ist ein Download-Modus verfügbar, unabhängig<br />

vom verwendeten Endgerät. Leider hat Watchever<br />

keine Auswahlmöglichkeit bei der Bildqualität<br />

vorgesehen. Erfreulicherweise wird vor dem<br />

Download aber die Dateigröße angegeben. Sollte<br />

der freie Speicher bei kleineren Geräten für den<br />

Film also nicht ausreichend sein, kann der Nutzer<br />

noch entsprechend vor dem Download eingreifen.<br />

Viele der Filme und Serien werden sowohl<br />

in der deutschen Synchronfassung als auch dem<br />

Originalton angeboten. Vor dem Download muss<br />

sich der Kunde aber entscheiden, welche Version<br />

er haben möchte. Ist das Herunterladen beendet,<br />

steht der Film unter „Mein Programm/>Offl ine-<br />

Modus“ zur Verfügung. Wie auch bei Snap kann<br />

der Film 30 Tage lang gestartet werden und steht<br />

dann für 48 Stunden zur Verfügung.<br />

MIKE BAUERFEIND<br />

Heruntergeladene Filme und Serien sind in<br />

der Merkliste unter „Downloads“ zu finden.<br />

Das Löschen der Inhalte ist hier möglich<br />

Vorbildlich: Amazon Prime Instant Video<br />

unterscheidet sogar zwischen drei verschiedenen<br />

Qualitätsstufen beim Herunterladen<br />

Watchever erlaubt nur die Wahl der<br />

Tonfassung und gibt die herunterzuladende<br />

Dateigröße an<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 9


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Transformers 4: Ära des Untergangs<br />

Kaum in den Kinos gestartet, wurden in den<br />

Vereinigten Staaten für „Transformers 4: Ära<br />

des Untergangs“ bereits schon erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Sondereditionen angekündigt. So soll neben<br />

der Standard-Variante auch eine limitierte<br />

Edition angeboten werden, die eine Sammelstatue<br />

von „Dinobot“ Grimlock enthält, auf<br />

der Autobot-Anführer Optimus Prime reitet.<br />

Circa 80 US-Dollar wird man wahrscheinlich<br />

für diese aufwendige Sammler-Ausgabe des<br />

Films einplanen müssen. Alternativ wird auch<br />

das günstigere „Optimus Prime Packaging“ für<br />

23 Dollar angeboten, das neben dem wieder<br />

einmal alle Effektgrenzen sprengenden<br />

Actionstreifen noch eine Action-Figur von<br />

Optimus Prime beinhaltet. LF<br />

Medienforum NRW: Neue Konzepte<br />

Viele der aktuellen und häufig weltweit<br />

eingesetzten Showformate wie Talk, Quiz,<br />

Casting und Comedy scheinen ausgedient<br />

zu haben. Wo die großen Programmmarken<br />

jetzt stehen und woher neue, innovative Entertainment-Konzepte<br />

herkommen können,<br />

das wurde auf einem Entertainment-Gipfel<br />

unter dem Titel „Beyond Global Brands. Was<br />

bleibt, was geht und was kommt im Entertainment?“<br />

eifrig diskutiert.<br />

Ute Biernat, Geschäftsführerin UFA Show &<br />

Factual und Produzentin unter anderem von<br />

„Deutschland sucht den Superstar“, „Das<br />

Supertalent“ und zahlreichen weiteren Formaten,<br />

fasste die globale Formatentwicklung<br />

zusammen: Die Länder, aus denen die Global<br />

Entertainment Brands und neue Formate<br />

kommen, seien früher die USA und Großbritannien<br />

gewesen. Ihre Innovationskraft ließe<br />

aber nach. Stattdessen beschäftige man sich<br />

verstärkt in Australien mit neuen Themen und<br />

in Skandinavien probiere man mit großem<br />

Selbstbewusstsein Dinge aus und trage sie<br />

in die Welt. „Wir könnten das auch, uns fehlt<br />

nur leider die Geschichte dazu, weshalb ich<br />

einfach nicht ausreichend Entwickler finde“,<br />

beschrieb sie die Lage in Deutschland. Vor<br />

dem Hintergrund dieser Situation begrüßte<br />

sie nachdrücklich Entwicklungsgelder wie<br />

die Pilotförderung in NRW. Es brauche ein<br />

System, das junge Firmen mit ihren Ideen an<br />

den Markt führt. DAS<br />

„Akira“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Universum Anime hat sich die Lizenzierung<br />

des Anime-Meilensteins schlechthin gesichert.<br />

Noch in diesem Jahr soll „Akira“ als aufwendige<br />

Special Edition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht<br />

werden. Ein genauer Starttermin wurde jedoch<br />

noch nicht festgelegt. Wie der Publisher<br />

außerdem mitteilte, soll die Original-Synchronisation<br />

von Panini aus dem Jahre 1991<br />

für den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Release verwendet werden.<br />

„Akira“ war der erste Anime, der durch seine<br />

zeichnerische Qualität und düstere Handlung<br />

das Klischee vom japanischen Zeichentrick<br />

als „Kinderfilm“ in den westlichen Ländern<br />

überwinden konnte. LF<br />

Luke Evans als Graf Dracula<br />

Mit spitzen Zähne und gewaltigem <strong>Blu</strong>tdurst<br />

meldet sich Luke Evans am 2. Oktober mit<br />

seinem neuesten Streich „Dracula Untold“ auf<br />

der Kinoleinwand zurück. Als Titelheld Prinz<br />

Vlad Dracula enthüllt der britische Schauspieler<br />

eine bisher völlig unbekannte Seite<br />

des legendären Vampirfürsten und erzählt<br />

Kristy – pures Horror-Entertainment<br />

Während die meisten Studenten<br />

über Thanksgiving nach<br />

Hause fahren, bleibt Justine<br />

zusammen mit einigen Freundinnen<br />

auf dem Campus ihrer<br />

Universität. Zuerst genießt Justine<br />

das Alleinsein, doch schon<br />

bald geschehen jede Menge<br />

unheimliche Dinge. Ohne einen<br />

ersichtlichen Grund wird<br />

die Studentin von einer Gruppe<br />

erbarmungsloser Killer verfolgt.<br />

VERLOSUNG:<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Koch Media verlosen<br />

wir eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettbox der Serie „Flashpoint“ mit<br />

insgesamt 17 Discs.<br />

Beantworten Sie hierfür einfach folgende Frage:<br />

Wie heißt der Leiter des Flashpoint-<br />

Sondereinsatzkommandos? (Tipp auf S. 70!)<br />

Senden Sie Ihre Antwort mit dem Betreff „Flashpoint“ an:<br />

Verlosung@auerbach-verlag.de<br />

die düstere Geschichte, wie aus dem einstigen<br />

Adligen der bekannteste <strong>Blu</strong>tsauger der<br />

Welt wurde. An Evans Seite spielen “Captain<br />

America“-Kollege Dominic Cooper und die<br />

Musical-Darstellerin Samantha Barks. Die Regie<br />

des bildgewaltigen Epos übernahm der<br />

bisher noch unbekannte Gary Shore. LF<br />

Oliver Blackburns („Donkey<br />

Punch – <strong>Blu</strong>tige See“) neuester<br />

Horror-Thriller verspricht Spannung<br />

und Nervenkitzel. Am 7.<br />

August wird „Kristy – Lauf um<br />

dein Leben“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

3D veröffentlicht. An der Seite<br />

von Hauptdarstellerin Haley<br />

Bennett spielen unter anderem<br />

Ashley Greene (bekannt aus der<br />

„Twilight“-Reihe) und Lucas Till<br />

(„Walk The Line“) mit. LF<br />

Einsendeschluss ist der 14. August 2014. Eine Barauszahlung<br />

der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung<br />

erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages<br />

und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am<br />

Gewinnspiel teilnehmen.<br />

Bilder: Edel Motion, Koch Media, Senator, Tiberius Film, Universal Pictures<br />

10


L I A M N E E S O N<br />

Neuer Joss-Whedon-Film<br />

mit „Firefly“- und „Buffy“-Stars<br />

Am 24. Juli startet Joss Whedons Adaption des Shakespeare-Klassikers<br />

„Viel Lärm um nichts“ in den Kinos. Gemeinsam mit Ehefrau/<br />

Produzentin Kai Cole hat der Marvel-Regisseur („The Avengers“) die<br />

Handlung der Komödie geschickt in die Gegenwart verlegt, sich dabei<br />

aber trotzdem an den Originaltext gehalten. Innerhalb von 12<br />

Tagen wurde der Schwarz-Weiß-Streifen im privaten Haus und mit<br />

der Hilfe von engen Schauspiel-Freunden gedreht. Den passenden<br />

Soundtrack hat Whedon übrigens auch beigesteuert und gibt mit<br />

dieser Produktion nebenbei noch sein Debüt als Filmkomponist.<br />

Zum Cast gehören unter anderem Nathan Fillion und Sean Maher,<br />

die bereits in der Kultserie „Firefl y“ unter Whedon mitspielten. LF<br />

Clint Eastwood Collection<br />

Seit über 50 Jahren ist Clint Eastwood nun<br />

schon im Filmgeschäft und kann sowohl als<br />

Schauspieler als auch als Regisseur große<br />

Erfolge verzeichnen. Sechs seiner unvergesslichen<br />

Filme veröffentlicht Universal<br />

Pictures Home am 7. August in einer <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

Box: „Sadistico – Wunschkonzert für<br />

einen Toten“ (1971), „Im Auftrag des Drachen“<br />

(1975), „Betrogen“ (1971), „Begegnung<br />

am Vormittag“ (1973), „Ein Fressen<br />

für die Geier“ (1970) und „Sinola“ (1972)<br />

sind in der Kollektion enthalten. LF<br />

Wüstentänzer<br />

Für uns ist Tanzen eine Selbstverständlichkeit, für den Iraner Afshin<br />

Ghaffarian (Reece Ritchie) ist es ein Ausdruck für Freiheit, denn in<br />

seinem Heimatland steht diese Bewegungsform unter Strafe. Doch<br />

seine Leidenschaft für den Tanz ist zu groß: Er gründet eine geheime<br />

Tanzgruppe und lernt dabei die hübsche Elaheh (Freida Pinto) kennen,<br />

für die er schnell mehr empfi ndet. Doch durch den Verrat eines<br />

Freundes wird die illegale Tanzgemeinschaft in große Gefahr gebracht.<br />

„Wüstentänzer“ beruht auf der wahren Geschichte des Iraners Afshin<br />

Ghaffarian. Seit dem 3. Juli ist das kraftvolle Biopic in den deutschen<br />

Lichtspielhäusern zu sehen.<br />

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und als Video on Demand!<br />

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Aktuelles<br />

Filmnews<br />

American Horror Story bald in HD<br />

Bislang gab es die Erfolgsserie aus Amerika<br />

ausschließlich auf DVD. Jedoch verkündete<br />

Fox nun, dass die ersten beiden Staffeln noch<br />

dieses Jahr, voraussichtlich im 4. Quartal,<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen werden. Die dritte<br />

Staffel sei ebenfalls in der Pipeline und würde<br />

Anfang 2015 parallel auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD<br />

erscheinen. FT<br />

Vierte Staffel von „The Walking Dead“<br />

Gespannt warten die Fans auf den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Release der vierten Staffel der beliebten<br />

Zombie-Serie „The Walking Dead“. In den<br />

USA beginnt der Verkauf bereits ab dem 26.<br />

August, wobei es auch wieder verschiedene<br />

Sondereditionen geben wird. So wurde<br />

unter anderem eine limitierte Version mit<br />

einer „Tree-Walker“-Statue aus dem Hause<br />

McFarlane für 91 Dollar angekündigt. Ob es<br />

die Figur auch in Deutschland geben wird, ist<br />

nicht bekannt. Ein genauer Releasetermin für<br />

die vierte Staffel steht leider ebenfalls noch<br />

nicht fest. LF<br />

„Super Sonico“ als limitierte Fan-Edition<br />

Sonico ist ein bildhübsches Mädchen. Durch<br />

ihre phänomenalen Kurven ist sie nicht nur in<br />

ihrer Uni beliebt, sondern auch ein gern gebuchtes<br />

Fotomodel. Ihre größte Leidenschaft<br />

ist jedoch die Musik und zusammen mit ihren<br />

beiden Freundinnen Suzu und Muuri hat sie<br />

sich entschlossen, eine Girl-Rockband zu<br />

gründen. Schon bald soll „First Astronomical<br />

Velocity“ das erste Konzert geben...<br />

„Super Sonico“ ist eine neue Animeserie aus<br />

Japan. FilmConfect veröffentlicht die ersten<br />

vier Folgen am 1. August als streng limitierte<br />

Fan-Edition. Die Box soll nach Angaben des<br />

Verleihers Sammelpostkarten und einen<br />

exklusiven Super-Sonico-Schlüsselanhänger<br />

enthalten. LF<br />

„The Lego Movie“ als exklusive Edition<br />

Lego-Fans aufgepasst! Pünktlich zum <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Release<br />

von „The Lego Movie“ am 21.<br />

August hat die Handelskette Müller eine<br />

exklusive Sonderedition mit einer Vitruvius-<br />

Figur angekündigt. Neben dem heldenhaften<br />

Plastikzauberer enthält diese limitierte Edition<br />

eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D, die reguläre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und eine<br />

UltraViolet Digital Copy. „The Lego Movie“<br />

handelt von Bauarbeiter Emmet, der eines<br />

Tages von der abenteuerlustigen Wyldstyle<br />

entführt wird. Sie glaubt, dass er der „Meisterbauer“<br />

ist, der die Macht hat, den skrupellosen<br />

Lord Business aufzuhalten. LF<br />

Spannung pur: Homeland (Staffel 3)<br />

Das Warten hat ein Ende: die dritte Staffel von<br />

„Homeland“ wird voraussichtlich im September<br />

parallel zum Verkaufsstart der vierten<br />

„Sons Of Anarchy“-Staffel auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen.<br />

Sollten sich die Tage decken, wäre das<br />

der 19. September. Offiziell wurde dieser<br />

Termin aber noch nicht bestätigt. FT<br />

Realverfilmung von „Black Butler“<br />

„Black Butler“ ist die Realverfi lmung der erfolgreichen,<br />

gleichnamigen Mangareihe von Yana<br />

Toboso. Die Regisseure Kentarô Ohtani und<br />

Kei’ichi Sato verlegten in ihrer Adaption die<br />

Handlung der Comics in das zukünftige Asien.<br />

Die junge Shiori (Ayame Gôriki) versucht das<br />

Erbe ihrer ermordeten Eltern anzutreten. Dafür<br />

muss sie sich aber als Mann ausgeben, damit<br />

sie als Waise der aristokratischen Familie ihre<br />

Machtachtansprüche zurückbekommt. Auf ihrem<br />

Rachefeldzug gegen die Mörder ihrer Eltern<br />

bekommt sie Unterstützung von dem Dämon<br />

Sebastien Michaels, dem „Black Butler“.<br />

Nur Sebastian kennt ihr Geheimnis. Doch seine<br />

getreuen Dienste sind nicht umsonst. Als<br />

Preis musste Shiori ihm ihre Seele verkaufen.<br />

Ab dem 7. August ist „Black Butler“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

im Handel erhältlich.<br />

LF<br />

Zwei Ghibli-Filme auf der großen Leinwand<br />

In diesem Jahr erwarten uns gleich zwei Produktionen<br />

des legendären Studio Ghibli in den<br />

Lichtspielhäusern. Bereits am 17. Juli startet „Wie<br />

der Wind sich hebt“, der <strong>of</strong>fi ziell der letzte Film<br />

des weltberühmten Regisseurs Hayao Miyazaki<br />

(„Das wandelnde Schloss“) sein wird. Thematik<br />

des Animes ist das große Erdbeben von Kanto<br />

im Jahre 1923, die Weltwirtschaftskrise und<br />

der Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg.<br />

Super-Hypochonder<br />

Überall auf der Welt lauern bösartige Bazillen, die nur darauf warten,<br />

Romain Fauberts (Dany Boon) Körper mit unaussprechlichen<br />

Krankheiten zu infi zieren. Mit diesen Wahnvorstellungen ist Faubert<br />

nicht nur ein zwanghafter Neurotiker – nein, er ist sogar ein<br />

regelrechter Super-Hypochonder. Nur sein Arzt und bester Freund<br />

Dr. Dimitri Zvenka (Kad Merad) kann den 39-jährigen Single verstehen.<br />

Allerdings ist dieser langsam genervt von seinem „Lieblingspatienten“<br />

und sucht Mittel und Wege, ihn endlich loszuwerden.<br />

Sein teufl ischer Plan: Eine Frau für Faubert muss her.<br />

Allerdings scheint eine passende erst geboren werden zu müssen...<br />

Der Publisher Prokino veröffentlicht am 28. August die turbulente französische<br />

Komödie „Der Super-Hypochonder“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

LF<br />

Mit „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ dürfen<br />

wir uns außerdem auf das langersehnte<br />

neueste Werk von Regielegende Isao Takahata<br />

(„Meine Nachbarn die Yamadas“) freuen. Im<br />

Stil von alt-japanischen Wasserfarbmalereien<br />

bringt er eine alte japanische Volkserzählung<br />

über die Mondprinzessin Kaguya-hime auf die<br />

Leinwand. Kinostart wird voraussichtlich der<br />

20. November sein. LF<br />

Bilder: Capelight, Concorde, Eurovideo, Studiocanal, Tiberius Film, Universum<br />

12


„Die Bestimmung – Divergent“<br />

Über 600 000 Zuschauer lockte hierzulande der amerikanische<br />

Nummer-eins-Kinohit „Die Bestimmung – Divergent“ in die Lichtspielhäuser.<br />

Am 28. August veröffentlicht nun Concorde Home Entertainment<br />

den ersten Teil der geplanten Trilogie als Deluxe Fan-<br />

Edition auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Der actiongeladene Science-Fiction-Streifen spielt<br />

im zukünftigen Chicago. Die Welt ist in fünf Fraktionen eingeteilt und<br />

sobald ein Mensch das 16. Lebensalter erreicht hat, muss er sich<br />

einer dieser Gruppierungen anschließen. Bei der 16-jährigen Beatrice<br />

(Shailene Woodley) stellt sich jedoch heraus, dass sie eine „Unbestimmte“<br />

ist und ihr daher die Eigenschaften mehrerer Fraktionen<br />

innewohnen. Für die Gemeinschaft stellt sie damit eine Gefahr dar,<br />

weshalb sie sich entschließt, den wagemutigen Ferox beizutreten<br />

und ihre geheimnisvollen Fähigkeiten für sich zu behalten. LF<br />

„The Raid 2“: Virtuose<br />

Martial-Art-Kunst im Kino<br />

Nachdem er große Erfolge bei Genrefreunden<br />

feierte, bringt der walisische Regisseur Gareth<br />

Evans am 24. Juli den zweiten Teil von „The<br />

Raid“ in die deutschen Kinos. Der Martial-Arts-<br />

Actioner handelt von dem jungen Cop Rama<br />

(Iko Uwais), der ins Visier des organisierten<br />

Verbrechens geraten ist. Um seine Familie zu<br />

schützen, lässt sich Rama auf eine Undercover-Mission<br />

in der Unterwelt von Jakarta ein.<br />

Immer in der Angst, als Polizeispitzel enttarnt<br />

zu werden, sagt er dem System aus Korruption<br />

und Kriminalität den Kampf an. LF<br />

Kino-Spannung pur – „The Signal“<br />

Intensiv und mysteriös, so könnte man William Eubanks („Love“, 2011)<br />

neuesten Streifen „The Signal“ beschreiben. Ähnlich dem Stil von „Chronicle“<br />

inszenierte der amerikanische Regisseur einen spannenden<br />

Science-Fiction-Thriller, der von drei computerbegeisterten Collegestudenten<br />

handelt, die bei einem Trip durch den Südwesten der USA<br />

ein Signal ihres Hacker-Rivalen Nomad aufspüren. Sie folgen der<br />

Spur und entdecken im Nirgendwo ein verfallenes Haus. Doch plötzlich<br />

verlieren die Freunde ihr Bewusstsein und fi nden sich nach dem<br />

Erwachen in einem mysteriösen Forschungslabor wieder. Ein merkwürdiger<br />

Mann (Laurence Fishburne) im Anzug stellt ihnen unangenehme<br />

Fragen und mit der Zeit müssen sie feststellen, dass neue Kräfte in<br />

ihnen schlummern. Seit dem 10. Juli ist „The Signal“ in den deutschen<br />

Kinos zu sehen.<br />

LF<br />

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Aktuelles<br />

im Kino<br />

Kino<br />

Preview<br />

Action-Star Sylvester Stallone ist inzwischen 68 Jahre alt – Ein Alter, in dem man sich schon einmal über solche Dinge<br />

wie Ruhestand oder zumindest den Wechsel auf einen ruhigeren Posten hinter der Kamera Gedanken machen kann.<br />

Jedoch scheint dem guten Sly noch niemand davon erzählt zu haben. Oder es hat sich nur noch niemand getraut.<br />

Ein Glück für alle Fans des großen Allstar<br />

-Spaßes, in dem sich regelmäßig die Actionhelden<br />

der 1990er treffen, um bei ein bisschen<br />

filmischen „Rumgeballer“ mal wieder in alten<br />

Zeiten zu schwelgen. Die Geschichte spielt bei<br />

diesem selbstironischen Klassentreffen keine<br />

wirkliche Rolle, denn eigentlich will der geneigte<br />

Zuschauer ja nur den Spaß mit diesen<br />

Stars teilen und sich über die immer wieder<br />

gern gezeigten Klischees der vor Testosteron<br />

strotzenden Muskelprotze beölen. Da macht es<br />

auch nichts aus, wenn für den dritten Teil der<br />

Rentner-Action der alte Generationen-Konflikt<br />

aus der Schublade gezogen wird: Alt und gewieft<br />

trifft auf Neu und technokratisch – das hat<br />

bereits bei „Rocky Balboa“ und auch bei „Stirb<br />

Langsam 4.0“ ganz gut geklappt, warum also<br />

nicht auch hier?<br />

Der Fiesling<br />

Auftritt Mel Gibson: Der ehemalige „Lethal<br />

Weapon“-Star hat sich zu einem großartigen<br />

Filmbösewicht entwickelt, den man aufgrund<br />

seines psychopathischen und zugleich sympathischen<br />

Auftretens einfach mögen muss.<br />

Nichts anderes waren wir vom leicht verrückten<br />

Police-Offi cer Martin Riggs gewöhnt. Warum<br />

also im Alter die Rolle wechseln? An der Verkörperung<br />

von Riggs hat sich eigentlich nur eines<br />

geändert. Er ist nun wesentlich abgebrühter<br />

und gefühlskälter, was ihn wie einen echten<br />

Superbösewicht erscheinen lässt – Jemanden,<br />

der eben mal so Sylvester Stallone, und Arnold<br />

Schwarzenegger entgegentritt. In „Expendables<br />

3“ spielt er nämlich den rücksichtslosen Waffenhändler<br />

Conrad Stonebanks, der die Expendables<br />

zusammen mit Barney Ross (Sylvester Stallone)<br />

gegründet hat. Vor etlichen Jahren hatte<br />

Barney ihn eigentlich umgebracht, doch nun ist<br />

er wieder zurück und sinnt nach Rache. Folgerichtig<br />

soll das Team komplett zerstört werden,<br />

was sich angesichts des fortgeschrittenen Alters<br />

der Mitglieder in ein paar Jahren eigentlich von<br />

selbst erledigt haben könnte. So jemand wie<br />

Barney gibt aber nicht so ohne weiteres auf,<br />

denn er will gerne den Staffelstab weitergeben<br />

und seine Werte an die jüngere Generation<br />

weitervermitteln. Daher stellt er ein paar neue<br />

Södner ein, die entgegen der alten Hasen ein<br />

breitgefächertes technisches Wissen besitzen<br />

und zudem körperlich auch um einiges belastbarer<br />

und fi tter.<br />

Noch Grün hinter den Ohren<br />

Zu diesen Neuzugängen gehören die noch relativ<br />

unbekannten, potenziellen Actionstars Kellan<br />

Auch wenn er hier den Bösen mimt, so ist Mel<br />

Gibson doch durch und durch Sympath<br />

Bilder: © Splendid<br />

14


Xxxx<br />

Film<br />

JETZTAUF<br />

BLU-RAY<br />

UND DVD<br />

Wicked-Vision Award 2013:<br />

„Best Disc <strong>of</strong> <strong>the</strong> Year“<br />

Erstmals im Director‘s Cut<br />

und auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Wenn so viele Stars aufeinandertreffen darf der<br />

Spaß am Set nicht fehlen. Stallone und Banderas<br />

scheinen jedenfalls den gleichen Humor zu teilen<br />

Erstauslieferung<br />

mit O-Card<br />

in alternativem<br />

Cover-Artwork<br />

Lutz (bekannt aus „The Legend Of Hercules“<br />

und „Breaking Dawn“), Ronda Rosey (Judo-<br />

Chamion, Mixed Martial Arts-Star, Darstellerin<br />

im kommenden „Fast & Furious 7“) , Glen Powell<br />

(Nebenrolle in „The Dark Knight Rises“) sowie<br />

Victor Ortiz („Chiquis ‚n Control“). Ob diese<br />

vier Jungspunde nun auch die Altstars in den<br />

kommenden „Expendables“-Filmen ablösen<br />

werden, steht momentan noch in den Sternen.<br />

Fakt ist, dass sie vom guten, alten Mel entführt<br />

und verschleppt werden, sodass die alten Haudegen<br />

unter Stallone noch einmal so richtig zeigen<br />

können, wie es richtig geht.<br />

Neue alte Team-Mitglieder<br />

Verstärkung bekommen die bereits bekannten<br />

Expendables unter Anderem durch Wesley<br />

Snipes, den sie als allererstes aus der Gefangenschaft<br />

befreien müssen. Durch ihn erhält<br />

Jason Statham alias Christmas Konkurrenz im<br />

Messerwerfen, was sienen guten Grund hat.<br />

Sein Charakter nennt sich Doc (Kurzform von<br />

„Doctor Death“), was auf seine Tätigkeit als Mediziner<br />

hinweist, und Mediziner sind nun mal<br />

auf scharfe Messer bzw. Skalpelle spezialisiert.<br />

Er ist eines der Gründungsmitglieder der „Expendables“<br />

und ging auf einer schiefgelaufenen<br />

Mission verloren. Harrison-„Han Solo“-„Indiana<br />

Jones“-Ford spielt den altgedienten Militär-Piloten<br />

Max Drummer, dessen Lieblingswaffe sein<br />

Bell 412 Helikopter ist und der nun verdeckte<br />

CIA-Operationen durchführt. Zu guter Letzt wäre<br />

da noch Antonio Banderas, der bereist bei „Zorro“<br />

zeigte, dass er hervorragend mit Degen und<br />

Frauen umgehen kann. Bei den Expendables<br />

spielt er den Scharfschützen Galgo, der zwar<br />

nicht mit einem Degen aber dafür mit einem<br />

Scharfschützengewehr absolut zielgerichtet umgeht<br />

– Die Frauen stehen drauf!<br />

Und wer es genau wissen will: Steven Seagal<br />

tritt auch in diesem „Expendables“-Teil nicht<br />

auf, ebenso wenig wie Bruce Willis. Kaum zu<br />

glauben, aber dieses „Loch“ fällt bei dieser geballten<br />

Starpower nicht wirklich auf, weshalb der<br />

Spaß schon einmal vorprogrammiert ist. Regie<br />

führt Patrick Hughes, der auch bald die Regie<br />

für die amerikanische Version von „The Raid“<br />

übernimmt. „The Expendables 3“ kommt am<br />

21. August in die deutschen Kinos, weshalb Sie<br />

schon einmal Ihre Ohrstöpsel für den Kanonen-<br />

Lärm sowie Ihre coolste, nicht-3D-fähige, Sonnebrille<br />

bereit legen sollten, bevor es heiß her<br />

geht. Bereiten Sie sich vor auf das voraussichtlich<br />

letzte explosive Kapitel Ihrer 1990er-Jahre-<br />

Action-Helden.<br />

FALKO THEUNER<br />

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„Das kann nur Asiens Elite:<br />

Explosiv starten<br />

und nonstop die<br />

Actionschraube anziehen!“<br />

– Moviestar<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 15<br />

www.<strong>of</strong>db.de/filmworks


Aktuelles<br />

Regisseur des Monats<br />

BENJAMIN<br />

Zombies sind ausgesprochen faszinierende Kreaturen. Egal in welchem Film sie auch vorkommen, ihr<br />

Erscheinen hängt immer mit einem gewissen Gesellschaftsbezug zusammen. Kein Wunder also, dass die „The<br />

Walking Dead“-Welle immer noch keinen Abbruch gefunden hat. Auf ihr schwimmt die Action-Fußball-Komödie<br />

„Goal Of The Dead“, deren Zombie-affi nen Jungregisseur Benjamin Rocher wir ans Telefon geholt haben.<br />

Herr Rocher, was machten Sie vor Ihrer Filmkarriere<br />

und wie wurden Sie zum Regisseur?<br />

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mich<br />

bereits seit frühster Jugend fürs Filmemachen interessiere.<br />

Quasi seit ich “Star Wars” im Fernsehen<br />

gesehen habe. Ich weiß allerdings nicht, seit wann<br />

genau ich Regisseur werden wollte, ich wollte<br />

einfach nur Filme machen. Ursprünglich habe ich<br />

Design studiert inklusive Kunst-Grafi ken. Zu dieser<br />

Zeit erstellte ich sehr viele Design-Entwürfe und<br />

-Skizzen sowie eine Menge an Text-Animationen.<br />

Das brachte mich vorrangig zu den Visuellen Effekten.<br />

Am Ende meines Studiums erstellte ich meinen<br />

ersten Kurzfi lm. Da entdeckte ich den Beruf<br />

des Regisseurs und ich liebte es. Dennoch machte<br />

BENJAMIN ROCHER<br />

AUF BLU-RAY<br />

Als junger Regisseur hat<br />

der Franzose gerade<br />

einmal zwei abendfüllende<br />

Filme in seiner<br />

Filmografi e. Beide drehen<br />

sich um Zombies<br />

und sind auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

erhältlich: „Die Horde“<br />

und „Goal Of The Dead“<br />

(siehe Seite 60).<br />

ich erst einmal alles andere. Ich produzierte zwei<br />

Kurzfi lme in Eigenregie und animierte so einige Anfangs-Credits<br />

diverser TV-Shows. Vor etwas mehr<br />

als vier Jahren konnte ich dann unter anderem in<br />

Deutschland den Film „La Horde“ drehen, ebenfalls<br />

ein Zombie-Streifen. Danach machte ich „Goal<br />

Of The Dead“ und hier bin ich nun.<br />

Warum mussten es unbedingt Zombies sein in<br />

ihrem Film?<br />

Zombies sind deshalb so faszinierend, weil sie niemals<br />

nur einzeln in einem Film auftreten. Sie sind<br />

deshalb so gefährlich, weil es immer eine große<br />

Anzahl von ihnen gibt. Es handelt sich also eher<br />

um eine Gruppe, als um ein einzelnes Monster. Als<br />

wir uns dafür entschieden, über Fußball zu reden<br />

und die Verrück<strong>the</strong>it der Hooligans und der Menge,<br />

die einfach total auf Fußball abfährt – waren<br />

die Zombies die perfekten Kreaturen, um genau<br />

dieses Phänomen auf phantastischem Wege zu<br />

erklären. In „Goal Of The Dead“ sind die Zombies<br />

eigentlich keine echten Zombies, denn sie sind<br />

noch nicht einmal tot. Und sie fressen kein Menschenfl<br />

eisch. Sie sind eher so wie in den George<br />

A. Romeros „The Crazies“ (1973). Es ist mehr wie<br />

ein Massenaufl auf, eine Massenpanik. Jeder wird<br />

verrückt, gewalttätig und dumm zugleich.<br />

Wie kamen Sie auf die Idee, die Welt der Zombies<br />

mit dem Fußball zu kombinieren?<br />

Vor allem wollten wir eine Komödie machen. Eine<br />

Komödie über die französische Kultur sowie über<br />

französische Probleme. Der Fußball ist da ein sehr<br />

guter Weg, über die Tollheit im Sport und in unserem<br />

Land zu sprechen. Damit stand also fest:<br />

Es wird eine Fußball-Komödie! Natürlich lieben wir<br />

das Horror-Genre, insbesondere Zombies, weshalb<br />

wir diese beiden Genres miteinander kombinierten.<br />

Der Hauptcharakter z. B. ist pr<strong>of</strong>essioneller<br />

Fußballer, der nichts anderes kennt, als die Pille<br />

zu kicken. Dadurch ist er nicht gerade fähig, in der<br />

realen Welt jenseits des Sports zu überleben. Er<br />

kennt sich damit einfach nicht aus. Daher liebten<br />

wir den Gedanken, diesen Charakter in eine Zombiewelt<br />

zu packen. Das beschwört viele witzige Situationen<br />

und Gleichnisse herauf.<br />

Wie parodiert der Film die Fußball-verrückte<br />

Gesellschaft?<br />

Wir zeigen sehr comic-artige, überdrehte Fußballspiele<br />

in dem Film, die nicht realistisch wirken.<br />

Aber wir wollten zeigen, wie Fußball-verrückt die<br />

Leute wirklich sein können. Und der Hauptcharakter<br />

sollte realistisch sein: Sam Lorit (Alban Lenoir)<br />

ist 36 Jahre alt und steht kurz vor dem Ruhestand<br />

bzw. vor dem Ende seiner Sportlerkarriere. Für ihn<br />

ist das normal. Für mich klingt das total verrückt.<br />

Und da gibt es noch einen blutjungen Star-Spieler,<br />

der guten Fußball spielen möchte … aber er wird<br />

von der korrupten Welt des Geldes eingenommen.<br />

Bilder: Koch Media<br />

16


ROCHER<br />

Regisseur des Monats<br />

Aktuelles<br />

IM SPOTLIGH<br />

Es geht also um den Wert des Sports, um die eigentliche<br />

Intention und viele kleine Dinge, über die<br />

es sich nachzudenken und zu lachen lohnt. Es soll<br />

eine gute, sehr menschliche Komödie sein.<br />

Wie haben Sie die Schauspieler auf ihre Fußball-Szenen<br />

vorbereitet?<br />

Sie trainierten sehr hart. Das musste sein, weil z. B.<br />

Alban Lenoir, der einen Fußballstar mimt, noch nie<br />

zuvor Fußball gespielt hat.<br />

WOW!<br />

(lacht) Ja, es wartete eine Menge Arbeit auf ihn! Wir<br />

trainierten ihn sehr stark. Nicht, um ihn zu einem<br />

guten Fußballer werden zu lassen, sondern damit<br />

seine Aktionen auf der Leinwand glaubhaft aussehen.<br />

Jede Fußball-Szene sollte korrekt aussehen.<br />

Gab es Inspirationen für den Film?<br />

Natürlich! Es gab viele Inspirationen hierfür. Wenn<br />

Sie wie ich in den 1980er Jahren aufgewachsen<br />

sind, haben Sie sicherlich auch viele Filme gesehen,<br />

viele davon auch mit expliziter Gewaltdarstellung.<br />

Ob man will oder nicht, man wird immer<br />

von Faktoren aus der Umwelt bzw. Umgebung<br />

beeinfl usst. Besonders, was das Phantastik-Genre<br />

angeht. Speziell „The Goal Of The Dead“ betreffend<br />

heißt das: „Shaun Of The Dead“ – ein Meisterwerk<br />

der Horror-Komödie und der Komödie im<br />

Allgemeinen – sowie “Severence – Ein blutiger<br />

Betriebsausfl ug” von Christopher Smith. Auch letzteres<br />

ist eine sehr gute Komödie mit ausgezeichnetem,<br />

schwarzem Humor und zahlreichen Fußballsequenzen.<br />

Im Filmbereich und im Fernsehen gibt<br />

es eine ganze Reihe von Inspirationen dieser Art.<br />

Ich kann Ihnen nicht die komplette Liste nennen.<br />

Aber „Shaun Of The Dead“ und „Severance“ waren<br />

die beiden Haupt-Inspirationen für mich.<br />

Warum haben Sie aus diesem Konzept keine<br />

TV-Serie gemacht?<br />

Das haben wir versucht. Wir wollten eine Serie ähnlich<br />

dem britischen Format „Dead Set“ produzieren –<br />

eine Fußball-Horror-Komödie fürs Fernsehen. Aber<br />

wir konnten dieses Konzept nicht verkaufen. Wir<br />

entwickelten viele gute Geschichten und Cha-<br />

raktere, aber niemand wollte es kaufen. Daher<br />

machten wir „Goal Of The Dead“ in dieser Form.<br />

Wie unterscheidet sich die erste „Halbzeit“<br />

des Films von der zweiten?<br />

In Frankreich ist der Film ein Double Feature. Wenn<br />

man ins Kino geht, um sich „Goal Of The Dead“<br />

anzuschauen, kommt nach dem ersten Film eine<br />

Pause, in der zwei Kurzfi lme über und mit Zombies<br />

gezeigt werden. Man kann sich ein Bierchen<br />

gönnen, quatschen etc. und betritt danach wieder<br />

den Kinosaal, um den zweiten Teil zu schauen. Es<br />

ist also ein Doublefeature, das wir so ansprechend,<br />

abwechslungsreich und glaubhaft wie nur irgend<br />

möglich gestalten wollten. Daher gab es auch zwei<br />

Regisseure, die jeweils einen Teil gedreht haben.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das tun sie, keine Frage! War es kompliziert<br />

solche perfekten Performances mit dem Ball<br />

einzufangen? Und zauberte Lenoir selber in<br />

den Slow-Mos mit dem Ball?<br />

Hier wurden viele Dinge miteinander kombiniert.<br />

Das war nicht besonders schwer, weil z. B. das rote<br />

Licht in der fi nalen Sequenz sehr schön war. Selbst<br />

wenn man das Bild anhält, ist das Licht gut. Alban<br />

Lenoir machte seine eigenen Stunts, was sehr gut<br />

für uns war. Und es gibt so einige unscheinbare<br />

visuelle Effekte wie z. B. Computergrafi ken mit Bewegungsunschärfe<br />

und viele andere kleine Dinge,<br />

die die Szene am Ende so äs<strong>the</strong>tisch und schön<br />

gemacht haben.<br />

„Gute Zombies kann niemand trennen“ – ein<br />

Mords-Spaß, dieser Untoten-Fußball-Mix!<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 17


Thema<br />

Die Zukunft des Kinos<br />

Die Zukunft des<br />

KINOS<br />

So verrückt es auch klingen mag, aber der kommende Superheldenfi lm der Marvel-Studios wird einen Waschbären<br />

und einen Baum als Hauptcharaktere beinhalten. Grund genug, sich die Produktionsdetails dieses<br />

spaßigen Superhits in spe mal genauer anzuschauen. Außerdem entführen wir Sie in die neuen Kino-Welten<br />

der Wachowskis („Jupiter Ascending“) bzw. von Christopher Nolan („Interstellar“) und bereiten Sie schließlich<br />

vor auf eine Action-geladene „Revolution“ auf dem „Planet der Affen“!<br />

Bilder: 20th Century Fox, Disney, Warner Bros. Pictures<br />

18


Die Zukunft des Kinos<br />

Thema<br />

Willkommen am Rande des Universums. Willkommen<br />

auf der Raumstation „Knowhere“,<br />

dem Treffpunkt sämtlicher Spezies, die es jemals<br />

gab und geben wird. Bestaunen Sie die Sterne<br />

durch die Apparaturen des Observatoriums, besuchen<br />

Sie das Museum des Collectors, in dem<br />

Sie die letzten Vertreter aussterbender Spezies<br />

zu sehen bekommen. Und lassen Sie sich nicht<br />

davon irritieren, dass die Raumstation in Wirklichkeit<br />

der abgetrennte, riesige Kopf eines göttlich<br />

anmutenden Weltenschöpfers ist …<br />

Sammelwahn für Space-Nerds<br />

Der Collector (Benicio Del Toro), den man bereits<br />

aus dem Nachspiel des zweiten „Thor“-Films, der<br />

Infi nity-Stone-Übergabe, kennt, nennt eine beachtliche<br />

Sammlung an seltenen Pfl anzen, Tieren<br />

und intelligenten Lebensformen sein Eigen. Fünf<br />

besonders wertvolle Lebewesen befi nden sich allerdings<br />

noch in freier Wildbahn – diese nennen<br />

sich die „<strong>Guardians</strong> Of The <strong>Galaxy</strong>“ und treten jedem<br />

in den Hintern, der sie in seine Sammlung<br />

stecken möchte. Doch eigentlich geht es im neuen<br />

Blockbuster der Marvel-Studios um etwas völlig<br />

anderes. Der Umstand ihrer Einzigartigkeit macht<br />

die grundverschiedenen Geschöpfe nämlich verdammt<br />

sauer, was wiederum ihre Hauptquest<br />

beeinfl usst: Die Rettung der Galaxie vor dem<br />

Schuldspruch des Ronan <strong>the</strong> Accuser (dt.: Ronan<br />

der Kläger, gespielt von Lee Pace).<br />

Pr<strong>of</strong>i-Killerin Gamora bittet den Star-Lord hier nicht etwa um irgend eine kitschige Schmuck-Kugel.<br />

Hier geht es um einen „infinity Stone“, den „Time Gem“ um genau zu sein – also her damit!<br />

Peter Quilll ist nicht nur ein geübter Dieb,<br />

er kann auch noch hervorragend fliegen<br />

Angeblich soll WWE-Star Dave Bautista sehr gerührt<br />

gewesen sein, als er die Drax-Rolle bekam<br />

Der Richter: Düster, aber nicht böse!<br />

Will man Ronan beschreiben, so tut man dies am<br />

besten mit seiner Rolle. Er ist Richter und Vollstrecker<br />

seines selbst defi nierten Justizsystems.<br />

Und er ist ziemlich aufgebracht, seit ein Mensch<br />

namens Peter Quill (Chris Pratt) einen ominösen<br />

Orb (einen Infi nity Stone?) gestohlen hat und ins<br />

Weltall entkommen ist. Dieser Aufruhr ist so groß,<br />

dass das Universum in ein Ungleichgewicht gerät,<br />

sodass sich die intergalaktische Polizei Nova<br />

Corps unter der Führung von Kommandantin<br />

Rael (Glenn Close) gezwungen sieht, etwas dagegen<br />

zu unternehmen. Dieses „etwas“ beinhaltet,<br />

wie Sie sicherlich schon erahnen können, die<br />

fünf Außenseiter der „<strong>Guardians</strong> Of The <strong>Galaxy</strong>“.<br />

Während Ronan also die Seite der Justiz vertritt,<br />

bestehen die <strong>Guardians</strong> aus mehreren Schwerverbrechern,<br />

die sich wie folgt zusammensetzen:<br />

Der Dieb: Was für ein Smartass!<br />

Die Heldenformation gibt es zwar schon seit<br />

1969, jedoch orientiert sich der Kin<strong>of</strong>i lm an<br />

dem Team vom Comic-Neustart aus dem Jahre<br />

2008. Der in<strong>of</strong>fi zielle Anführer ist der menschliche<br />

Abenteurer Peter Quill, der auch unter dem<br />

Namen Star-Lord bekannt ist. Seine bewegende<br />

Geschichte beinhaltet den Mord an seiner Mutter<br />

durch Aliens, der ihn seit seiner Kindheit traumatisiert.<br />

Zu seinem Zweitnamen kam er durch<br />

eine polizeiliche Ausbildung, während der er in<br />

einem Akt des Widerstands ein Raumschiff kaperte,<br />

um sich entgegen der Anweisungen zum<br />

Star-Lord machen zu lassen. Peters Ersatzvater ist<br />

übrigens niemand Geringerer als Yondu (Michael<br />

Rooker), ein blauhäutiger Zatoan, der bereits dem<br />

Originalteam von `69 angehört hat. „Er nahm ihn<br />

(Peter) mit von der Erde und entschied aus diversen<br />

Gründen, ihn selber aufzuziehen und nicht<br />

dorthin zu bringen, wo er eigentlich hinsollte. Es<br />

entstand eine Verbindung zwischen ihnen und<br />

jetzt erfreut sich Yondu an dem Fakt, dass Quill<br />

die Courage besitzt, sein eigenes Ding durchzuziehen“,<br />

erklärt Michael Rooker seine Rolle.<br />

Die Assassinin: Geheimnisvoll und sexy<br />

Das zweite Mitglied ist die tödliche, grüne Schönheit<br />

Gamora (Zoe Saldana). Bei ihr sollte man<br />

eines wissen: Sie ist nicht verwandt mit She-Hulk<br />

und will auch defi nitiv nicht mit ihr verwechselt<br />

werden. Abgesehen davon ist sie der perfekte<br />

Auftragskiller: Schweigsam und präzise geht sie<br />

ihrer Pr<strong>of</strong>ession nach, durch die am Ende immer<br />

mindestens ein Lebewesen weniger das Universum<br />

bevölkert. Sollte Ihnen jemals diese grüne<br />

Lady gegenüberstehen, dann überlegen Sie gut,<br />

welchen Umgangston Sie gegenüber der Tochter<br />

von Thanos, dem nihilistischen Weltenzerstörer,<br />

einschlagen wollen. Im Übrigen war es Thanos<br />

(angekündigt in der „Avengers“-End-Credit-Szene),<br />

der in den Marvel-Comics die Familie von<br />

Drax dem Zerstörer tötete. Daher kann man sagen,<br />

dass das dritte Mitglied der <strong>Guardians</strong>, Drax,<br />

und Gamora ein gespanntes Verhältnis zueinander<br />

haben. Von ihrem Vater erhielt Gamora ihre<br />

extrem hohe Geschwindigkeit und Stärke. Sie liebt<br />

es, Messer und Schwerter in Überschallgeschwindigkeit<br />

in die Körper ihrer Feinde bzw. Opfer zu<br />

stechen und auch bei Handgemengen behält sie<br />

dank ihrer „Druckpunkttechnik“ stets die Oberhand.<br />

Man munkelt, dass sie präkognitive oder<br />

gar Zeitreise-Fähigkeiten sowie eine vergrößerte<br />

Selbs<strong>the</strong>ilungskraft besitzt, doch das ist reine<br />

Spekulation … zumindest, solange sich kein bestimmter<br />

Gegenstand in ihrem Besitz befi ndet …<br />

Der Maniac: Muskelbepackt und sauer<br />

Charakter drei hört wie oben schon erwähnt auf<br />

den Namen Drax und stammt von der Erde. Eigentlich<br />

war er ein ganz normaler Familienvater,<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 19


Thema<br />

Die Zukunft des Kinos<br />

Der Collector (Benicio Del Toro) trat auch schon nach dem<br />

Abspann des zweiten „Thor“-Films auf<br />

Djimon Hounsou spielt den großartig kostümierten Wächter<br />

des Infinity Stones, Korath <strong>the</strong> Pursuer<br />

Hätten Sie sie wiedererkannt? Für ihre Rolle als Weltraumpiratin Nebula hat sich „Doctor Who“-Beauty Karen Gillen ihre schönen roten Haare abrasiert. Nun<br />

sieht sie aus, als wolle sie im nächsten „Avatar“-Film eine Hauptrolle übernehmen …<br />

der einen Familienausfl ug in die Wüste plante, als<br />

unglücklicherweise das Thanos-Raumschiff direkt<br />

auf das familäre Autodach krachte. Die Folge: Alle<br />

tot! Bis auf Drax, der eigentlich Arthur Douglas<br />

(eine Anspielung auf Douglas Adams’ fi ktive Figur,<br />

Arthur Dent?) heißt. Ebenso überlebte seine<br />

Tochter wie durch ein Wunder – aber das ist eine<br />

andere Geschichte. Relevant ist, dass Arthur seitdem<br />

ganz schön sauer ist, weshalb ein paar Überwesen<br />

entschieden, seine Seele in einen neuen<br />

Körper zu stecken, der seiner Wut gerecht wird. Et<br />

voilà: Ein unaufhaltsames, grundsätzlich schlechtgelauntes<br />

und brutales Muskelpaket erblickte das<br />

Licht der Welt – bereit, seine Gegner zusammenzustampfen,<br />

sie zu kleinen Päckchen zu falten, ein<br />

rosa Schleifchen drumzuwickeln und an deren<br />

Angehörige zu schicken … per Nachnahme.<br />

Technik-Genie, Waffennarr & Waschbär<br />

Am interessantesten dürfte allerdings <strong>Guardians</strong>-<br />

Mitglied Nummer vier samt Topfpfl anze sein. Der<br />

kleine Waschbär Rocket Racoon ist nicht annähernd<br />

so niedlich, wie er gefährlich ist. „Nichts ist<br />

wie ich, außer mir selbst“ knurrt es zwischen den<br />

Zähnchen des grimmigen Pelztierchens. Nicht,<br />

dass Sie das falsch verstehen, Rocket ist ein ganz<br />

normales Tier, an dem lediglich ein paar Experimente<br />

mit kybernetischen Körperteilen durchgeführt<br />

wurden. Auch er ist ziemlich angespannt,<br />

denn wer ist schon gern allein auf dieser Welt?<br />

In seinem kleinen Köpfchen verbirgt sich ein<br />

enormes Wissen über Waffen und seine süßen<br />

Pfötchen sehnen sich förmlich nach dem kalten<br />

Stahl einer hochkalibrigen Strahlenwaffe.<br />

Gesprochen wird der „fi nstere“ Zeitgenosse<br />

übrigens von Bradley Cooper.<br />

Ich bin Groot!!!<br />

Im Gegensatz zu ihm hat sein Kollege Vin<br />

Diesel allerdings etwas weniger Dialog auf<br />

seinem Textblatt. Er „spricht“ Rockets Hauspfl<br />

anze und Bodyguard, den freundlichen<br />

Baumriesen Groot. Und jedes seiner Worte<br />

wird enorm wichtig für seinen Charakter und den<br />

kompletten Film sein, denn entgegen des infl ationären<br />

Gebrauchs der Stimmbänder aller anderen<br />

Team-Mitglieder, wird sich sein Beitrag auf sage<br />

und schreibe DREI Worte beschränken. Klar, dass<br />

Diesel da sein ganzes Können auf diesen wichtigen<br />

Augenblick konzentrieren wird, während in<br />

uns wiederum die Frage aufkeimt: Wie viel Geld<br />

wird Diesel wohl für diese schauspielerische Herausforderung<br />

bekommen? Wird er die Worte besonders<br />

betonen? Wird er dem Film damit seine<br />

eigene, ganz persönliche Note aufdrücken? In<br />

einem Interview behauptet er zumindest: „Es beeindruckte<br />

mich, wie es Ihnen möglich war, mit nur<br />

einer Dialogszene das ganze Film<strong>the</strong>ma, die Bedeutung<br />

und die Message des kompletten Films<br />

zu erneuern und zu bestärken. Und wie sich diese<br />

Dialog-Zeile im dritten Akt entfaltet, wird wirklich<br />

etwas sein, was dem Publikum helfen wird, sich<br />

als Teil dieser Welt zu fühlen und den Einsatz<br />

der Charaktere zu verstehen.“ Glaubt man dem<br />

Trailer, so lauten diese Worte „Ich bin Groot!“ –<br />

nicht gerade ein philosophischer Höhepunkt in<br />

der Geschichte markanter Filmzitate, aber vielleicht<br />

ist es ja im richtigen Kontext … zur richtigen<br />

Zeit … der wichtigste Satz des gesamten Films?!?<br />

Lassen Sie sich einfach überraschen, was der<br />

Streifen so alles zu bieten hat, wenn er am 28. August<br />

in die Kinos kommt. Sollte er auch nur annähernd<br />

so gut wie Joss Whedons „Firefl y“-Serie sein<br />

und darüber hinaus auch noch den Witz von „The<br />

Bilder: © Nmedia - Fotolia.com, 20th Century Fox, Disney, Warner Bros. Pictures<br />

20


Die Zukunft des Kinos<br />

Thema<br />

JUPITER<br />

ASCENDING<br />

Schon die Zukunftsepisode in „Cloud Atlas“ gab die Richtung vor, in die die Wachowskis ihre aktuellen Science-Fiction-Visionen lenken wollen. In „Jupiter<br />

Ascending“ perfektionieren sie diesen Stil aus leuchtendem Neon, windschnittigen Formen und dem einen oder anderen „natürlichen“ Farbtupfer<br />

Wie genau die „Jungbrunnen“-Geschichte funktioniert,<br />

wird wohl erst der fertige Film enthüllen<br />

Das Set-Design strotzt nur so vor Ideen, Ambition<br />

und Gigantismus. Ein echter Augenschmaus!<br />

Die Ähnlichkeit zu den neuen „Star Wars“-Episoden<br />

ist nicht von der Hand zu weisen<br />

Avengers“ besitzen, dürfte einem höchst vergnüglichen<br />

Kinoabend nichts mehr im Wege stehen!<br />

Jupiter Ascending<br />

Schaut man sich die spektakulären Trailer zu<br />

„Jupiter Ascending“ an, dann kommt man aus<br />

dem Staunen kaum heraus: Die schiere Ambition<br />

und Größe, die der Film in Sachen Sets, Ausstattung<br />

und Special-Effects bietet, lässt auf einen<br />

echten Augenschmaus und ein visuell überwältigendes<br />

Kinoerlebnis h<strong>of</strong>fen. Für Drehbuch und<br />

Regie dieses ambitionierten neuen Science-Fiction-Projekts<br />

zeichnen Andy und Lana Wachowski<br />

verantwortlich. (Falls Ihnen diese Kombination<br />

spanisch vorkommt: Larry Wachowski lebt seine<br />

Transsexualität seit 2012 ganz <strong>of</strong>fen aus, daher die<br />

kleine Namensänderung in Lana.) Der Mann hinter<br />

den Kameras ist wiederum John Toll, der auch<br />

schon die atemberaubende visuelle Vielfalt von<br />

„Cloud Atlas“ geschaffen hat – den sphärischen<br />

Score wird Branchengröße Michael Giacchino<br />

beisteuern, der für seine Musik zu Pixars „Oben“<br />

2010 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.<br />

Geduldsspiel<br />

Der 175 Millionen Dollar teure Film ist bereits<br />

abgedreht und befi ndet sich derzeit in der aufwändigen<br />

Postproduktionsphase. Im Kino wird<br />

man die Wahl zwischen der 3D- und der 2D-<br />

Variante haben. Der ursprüngliche Termin für den<br />

Release war der 18. Juli, doch inzwischen wurde<br />

der Film auf Anfang 2015 verschoben. Geplanter<br />

Kinostart für Deutschland ist nun der 19. Februar<br />

2015. Hauptgrund für die Verschiebung dürfte<br />

die starke Konkurrenz von ähnlich gelagerten<br />

Filmen wie „<strong>Guardians</strong> Of The <strong>Galaxy</strong>“ und „Interstellar“<br />

sein, die die Zielgruppe sicher ebenfalls<br />

in Scharen in die Lichtspielhäuser locken werden.<br />

(Gleichzeitig lassen die extrem enttäuschenden<br />

Box-Offi ce-Zahlen eines aktuellen H<strong>of</strong>fnungsträgers<br />

wie „Edge Of Tomorrow“ vielleicht sogar eine<br />

leichte Science-Fiction-Müdigkeit beim Publikum<br />

befürchten?) Bleibt nur zu h<strong>of</strong>fen, dass nicht wieder<br />

etwas dazwischen kommt und wir den neuen<br />

Kracher der Wachowskis dann im kommenden<br />

Winter auch wirklich zu Gesicht bekommen!<br />

Ein neues Universum<br />

Die neue Saga spielt in einer nicht näher bestimmten<br />

Zukunft. Eine junge Frau von der Erde<br />

gerät ins Visier kosmischer Machtspiele, als der<br />

Kampf um die Vorherrschaft im All auch unseren<br />

blauen Planeten ins Visier nimmt. Jupiter Jones<br />

(Mila Kunis) ist nämlich alles andere als nur<br />

eine mittellose Erdenbürgerin, deren Schicksal<br />

für die Zukunft des Planeten (und des gesamten<br />

Universums) keine Rolle spielt. Offenbar rinnt<br />

in ihr königliches <strong>Blu</strong>t und sie ist ausersehen,<br />

selbst zur Herrscherin der Erde zu werden. Für<br />

jemanden, der als unterbezahlte Putzfrau bisher<br />

immer nur gerade so über die Runden gekommen<br />

ist, wahrlich keine schlechten Aussichten!<br />

Doch niemand anderes als das Haus der Abrasax,<br />

dessen Nachkommen in einem erbarmungslosen<br />

Erbfolgekrieg um die Vormachtstellung im Universum<br />

ringen, trachtet ihr nach dem Leben. Das<br />

unerwartete Auftauchen von Jupiter, die scheinbar<br />

ebenfalls rechtmäßigen Anspruch auf ihr Erbe<br />

anmelden kann, passt der seit Jahrtausenden unangefochtenen<br />

Herrscher-Dynastie natürlich überhaupt<br />

nicht ins Konzept. Unter anderem ist ihr<br />

Balem Abrasax (Eddie Redmayne) auf den Fersen,<br />

der ein exorbitant hohes Kopfgeld für ihre Ergreifung<br />

ausgesetzt und nur ein Ziel hat: ihren Tod<br />

und damit die Sicherung der Vormachtstellung<br />

seiner Familie. Ganz nebenbei will er sich auch<br />

die Erde als sein neuestes „Spielzeug“ einverleiben<br />

und als frische Quelle zur Gewinnung eines<br />

unendlichen Reichtum verheißenden Serums der<br />

Jugend benutzen.<br />

Jones‘ einziger Verbündeter im schier aussichtslosen<br />

Kampf gegen ihre neuen Feinde ist Caine<br />

Wise (Channing Tatum), ein Ex-Soldat, der sie<br />

nach und nach über ihre wahre Bedeutung für<br />

die Balance des Kosmos aufklärt. Klar, dass zwischen<br />

diesen beiden ungleichen Figuren auch<br />

bald die Funken fl iegen – ein bisschen Romantik<br />

hat schließlich noch keiner guten Story geschadet!<br />

Illustrer Cast<br />

Der Cast des fantasievollen Epos kann sich wirklich<br />

sehen lassen. Mila Kunis als jugendliche Heldin<br />

Jupiter Jones steht seit Jahren ganz hoch im Kurs,<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 21


Thema<br />

Die Zukunft des Kinos<br />

sowohl in der Zuschauergunst, als auch bei Studiobossen<br />

und Regisseuren. Channing Tatum bringt<br />

massives Testosteron ins Spiel, als Caine Wise, ein<br />

genetisch aufgewerteter Supersoldat und ausgebuffter<br />

Spürhund, dessen DNA-Mix mit einem guten<br />

Schuss Wolfs-Genen angereichert wurde, was<br />

es ihm ermöglicht, Jupiters Spur quer durch das<br />

Universum zu verfolgen. „Herr der Ringe“- und<br />

„Game Of Thrones“-Star Sean Bean sehen wir<br />

hier als „Stinger“, ein echter Draufgänger, der ein<br />

paar seiner beeindruckendsten Fähigkeiten (extreme<br />

Schnelligkeit, außerordentliches Sehvermögen,<br />

Flügel) seiner Ausstattung mit Bienen-DNA<br />

verdankt. Terry Gilliam wird einen kleinen, aber<br />

feinen Gastauftritt spendiert bekommen, der –<br />

angelegt als Hommage an „Brazil“, einen der absoluten<br />

Lieblingsfi lme der Wachowskis – sicherlich<br />

witzig und denkwürdig werden wird.<br />

Back To The Roots<br />

„Jupiter Ascending“ ist in gewissem Sinne<br />

eine Rückkehr zu den Wurzeln, denn seit dem<br />

Kulthit „Matrix“, der ein ganzes Genre auf Jahre<br />

hin geprägt hat, haben die Wachowskis von Originaldrehbüchern<br />

und Science-Fiction stets die Finger<br />

gelassen. Das Vertrauen der Zuschauer in die<br />

Fähigkeiten der beiden exzentrischen Filmemacher<br />

ist nach den misslungenen „Matrix“-Sequels<br />

und Box-Offi ce-Flops wie „Speed Racer“ oder zuletzt<br />

„Cloud Atlas“ ja nicht mehr das Allergrößte.<br />

Doch wir können Entwarnung geben: Die ersten<br />

farbenfrohen Trailer wirken wie eine gelungene<br />

Verquickung aus „Matrix“, „Blade Runner“ und<br />

„Star Wars“, angereichert mit einem guten Schuss<br />

Superhelden-DNA, sodass eigentlich für jeden etwas<br />

dabei sein sollte, der auch nur ein bisschen<br />

was mit spektakulären Blockbustern anfangen<br />

kann. Eine ähnliche Kino-Revolution wie vor 15<br />

Archaische Bilder voller Kraft und<br />

Energie: Das Sequel zum „Planet<br />

der Affen“-Reboot wird ein Hit!<br />

Jahren, als die Filmwelt nach „Matrix“ nicht mehr<br />

dieselbe war wie vorher, wird mit „Jupiter Ascending“<br />

zwar nicht gelingen – für einen ordentlichen<br />

Blockbuster-Erfolg im Bereich von einer halben<br />

Milliarde Dollar sollte das ambitionierte Werk aber<br />

allemal gut sein. Der Mix aus Action, Abenteuer<br />

und knallbunter Weltraum-Oper verspricht auf<br />

jeden Fall schwungvolle Unterhaltung mit grandiosen<br />

Schauwerten. Und sicher auch wieder den<br />

einen oder anderen interessanten Denkanstoß,<br />

den uns die Wachowskis mitsamt ihren überbordenden<br />

Fantasiewelten präsentieren werden.<br />

Planet der Affen: Revolution<br />

Im August 2011 sorgte Rupert Wyatt mit seiner<br />

erfrischend anderen Neuinterpretation des<br />

beliebten „Planet der Affen“-Zyklus für einen<br />

schönen Überraschungserfolg in der damaligen<br />

Sommerfi lm-Saison. Mit einer sehr persönlichen<br />

Origin-Story, die dem Publikum den tierischen<br />

Protagonisten Caesar rasend schnell ans Herz<br />

wachsen ließ, schuf man die Grundlage für eine<br />

wirklich moderne und zeitgemäße Adaption des<br />

klassischen Science-Fiction-St<strong>of</strong>fs, der in den<br />

1970er Jahren zum Kulthit avancierte. Die Kom-<br />

bination aus intelligenter Handlung,<br />

technischen<br />

Kabinettstückchen,<br />

greifbaren Figuren und einem Action-Finale<br />

mit Knall-Effekt ging voll<br />

und ganz auf und bescherte 20th Century Fox<br />

ein neues starkes Standbein im hart umkämpf-<br />

Bilder: © Nmedia - Fotolia.com, 20th Century Fox, Disney, Warner Bros. Pictures<br />

22


Die Zukunft des Kinos<br />

Thema<br />

Jason Clarke (Mitte) und Keri Russell (2. v. l.) sind die wichtigsten menschlichen Identifikationsfiguren<br />

des neuen „Planet der Affen“-Films. Sie versuchen, eine friedliche Koexistenz der Rassen zu erreichen<br />

Gary Oldman als angepisste „Captain Ahab“-<br />

Variante: Das verspricht Drama und Action satt!<br />

ten Blockbuster-Kinogeschäft. Eine halbe Million<br />

Dollar Einspielergebnis (bei vergleichsweise moderaten<br />

Produktionskosten im direkten Vergleich<br />

mit den großen Konkurrenten) war natürlich ein<br />

schlagendes Argument für eine baldige Fortsetzung.<br />

Exakt drei Jahre später kommt nun mit „Revolution“<br />

der mittlerweile bereits achte Film des<br />

„Planet der Affen“-Franchise auf den Markt. Kinostart<br />

in Deutschland ist am 7. August.<br />

Keine Kompromisse<br />

Die Tatsache, dass man die menschlichen Protagonisten<br />

des ersten Teils (James Franco und<br />

Freida Pinto) aus der Fortsetzung verbannt hat,<br />

macht die ganze Konsequenz dieser wunderbar<br />

ungeschliffenen Reboot-Reihe deutlich. Die<br />

eigentlichen Stars der Neuinterpretation sind<br />

ganz eindeutig die Affen. Der besondere Dreh<br />

des Vorgängers war ja, dass man das Publikum<br />

quasi mühelos auf die Seite von Caesar und seiner<br />

Artverwandten gezogen hat. Ob diese eindeutige<br />

Verteilung der Sympathien in „Dawn Of The<br />

Planet Of The Apes“ (so der eher an die Titel der<br />

Originalfi lme angelegte amerikanische Verleihtitel<br />

von „Revolution“) wirkungsvoll aufgebrochen<br />

wird und sich ein dynamisches, ausgewogenes<br />

Gleichgewicht im Kampf zwischen Affen und<br />

Menschen herauskristallisiert, wird sicherlich einer<br />

der Knackpunkte für das Funktionieren und letztendlich<br />

auch für den Erfolg des groß angelegten<br />

Sequels sein.<br />

Zehn Jahre nach den Ereignissen von Teil eins,<br />

bedroht nun eine Fraktion von Überlebenden, die<br />

die weltweite Pandemie des ALZ-113-Virus überstanden<br />

hat, Caesars aufblühende Kolonie von<br />

circa 2000 genetisch veränderten Menschenaffen<br />

in den Redwoods vor San Franciso. Einem kurzen,<br />

brüchigen Waffenstillstand folgt das unvermeidliche<br />

Aufdämmern der Entscheidungsschlacht um<br />

die Zukunft des Planeten.<br />

die Segel gestrichen hatte) kann wiederum auf<br />

„Gollum“-Darsteller Andy Serkis als Affen-Anführer<br />

Caesar zurückgreifen. Das inzwischen mehr als<br />

bewährte und völlig ausgereifte Motion-Capturing-Verfahren<br />

sorgte bereits vor drei Jahren für<br />

erstaunlich lebensechte Züge und wirklich glaubhafte<br />

Emotionen im Gesicht des vielschichtigen<br />

Super-Schimpansen. Wenn die Integration der<br />

im Studio aufgenommenen Körperbewegungen<br />

in die Live-Sets diesmal noch eine Spur besser<br />

gelingt als beim Vorläufer, dann dürfen wir uns<br />

auf einen absolut mitreißenden und äußerst dynamischen<br />

Action-Kracher mit einigem Anspruch<br />

und gigantischen Schauwerten gefasst machen.<br />

Auch Toby Kebbell als raubeiniger Bonobo Koba<br />

ist wieder mit von der Partie – hinzu kommen einige<br />

neue Vertreter, die allesamt ihre ganz eigenen<br />

Nischen einnehmen und die Gruppendynamik in<br />

Caesars Gefolge gehörig durcheinanderwirbeln.<br />

Die wichtigsten neuen Figuren auf menschlicher<br />

Seite sind Jason Clarke als Malcolm, der sich mit<br />

der intelligenten „Affenbande“ um Caesar solidarisiert<br />

und damit eine ganz ähnliche Rolle einnimmt<br />

wie James Franco im Vorgänger. (Apropos: Einen<br />

kleinen Cameo-Auftritt von Franco sollte man<br />

nicht ausschließen. Seine Figur des Will Rodman<br />

taucht gerüchteweise in einem Videoschnipsel<br />

aus der Vergangenheit noch einmal kurz auf.) „The<br />

Americans“-Star Keri Russell wird als seine Frau<br />

Ellie ebenfalls einer der menschlichen Sympathieträger<br />

sein und sich auf die Seite der genetisch<br />

veränderten Menschenaffen stellen. Genre-Ikone<br />

Gary Oldman spielt „Dreyfus“, den Antagonisten<br />

des Films, der – blind vor Wut über den Tod seiner<br />

beiden Söhne, die dem Virus zum Opfer gefallen<br />

sind – blutige Rache an allen Affen nehmen will.<br />

Für einen echten Bösewicht, den man aus vollem<br />

Herzen hassen kann, ist also bestens gesorgt!<br />

Und falls Sie noch zweifeln: Wir empfehlen Ihnen,<br />

einfach mal einen Blick auf den fi nalen Trailer<br />

des Films zu werfen: Wer da nicht Lust auf den<br />

Kinobesuch bekommt, der kann eigentlich kein<br />

Genre-Fan sein!<br />

Interstellar<br />

Die Erde wurde tot gewirtschaftet, die Spezies<br />

Mensch steht kurz vor dem Aus. Nicht genug Lebensmittel,<br />

nicht genug Energie, keine Zukunft auf<br />

diesem wunderschönen Planeten, der die Heimat<br />

so unzähliger und vielfältiger Lebewesen ist.<br />

Oder doch? Christopher Nolans neuester Science-<br />

Fiction-Film greift nach den Sternen und setzt nar-<br />

Alte und neue Gesichter<br />

Der neue Regisseur Matt Reeves (der eingesprungen<br />

ist, nachdem Rupert Wyatt aufgrund des seiner<br />

Meinung nach zu engen Produktionsplans<br />

Vom niedlichen und verspielten Schimpansen von einst ist nicht viel übriggeblieben: In einer rauen<br />

Welt braucht es einen rauen Anführer, der für die Interessen seiner Anhänger mit starker Hand einsteht<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 23


Thema<br />

Die Zukunft des Kinos<br />

Wird Christopher Nolan den Blick zu den Sternen<br />

wieder sehnsüchtiger werden lassen?<br />

Mat<strong>the</strong>w McConaughy überzeugte Nolan mit<br />

seiner Darstellerleistung in „Mud – Kein Ausweg“<br />

rative H<strong>of</strong>fnung in die bemannte Raumfahrt, die<br />

1969 ihren größten Höhepunkt in der Landung<br />

auf dem Mond fand. Weitere Strecken zu anderen<br />

Planeten schienen bislang unmöglich, doch<br />

in der Zukunft von „Interstellar“ ist die Reise zwischen<br />

den Sonnensystemen dank Kälteschlaf und<br />

Wurmlöcher in greifbare Nähe gerückt.<br />

Letzte H<strong>of</strong>fnung in den Sternen?<br />

In diesem Zusammenhang wurde die Welt, wie<br />

wir sie kennen, bereits aufgegeben, während der<br />

Mensch nach einem neuen Zuhause für sich<br />

sucht. In diesem düsteren Kontext beginnt zumindest<br />

das Endzeit-Drama, in dem der britische<br />

Schauspieler Michael Cane (wie in allen anderen<br />

Nolan-Filmen auch) die Rolle der gutmütigen<br />

Vaterfi gur übernimmt. Behutsam bereitet er seinen<br />

Schützling Cooper (Mat<strong>the</strong>w McConaughey)<br />

auf das Unglaubliche vor, mit dem er bald konfrontiert<br />

wird. Bald wird er zu einer Reise aufbrechen,<br />

die nie ein Mensch zuvor gewagt hat, die<br />

so ungewiss ist, dass eine Rückkehr in bekannte<br />

Gefi lde nahezu unmöglich erscheint. Cooper<br />

muss sich also darauf einstellen, seine Kinder nie<br />

wiederzusehen. Schon allein die Tatsache, dass<br />

die Zeit relativ ist und das Spaceshuttle Coopers<br />

mit einer Geschwindigkeit reisen wird, die der<br />

Lichtgeschwindigkeit entspricht, macht klar, dass<br />

im sehr unwahrscheinlichen Falle einer Rückkehr<br />

viele Jahre ins Land gezogen sein werden.<br />

(VORSICHT SPOILER: Nicht umsonst stehen auf<br />

der Castingliste mehrere Darsteller für die alten<br />

und jungen Versionen von Coopers Kindern.<br />

SPOILER ENDE). Darüber braucht sich Cooper<br />

aber erst einmal keine Gedanken zu machen,<br />

denn es gibt so viele Dinge, die statistisch gesehen<br />

einfach schiefgehen müssen, sodass Cooper<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit auf seiner unglaublichen<br />

Mission sterben wird. Sein Lohn ist die<br />

mit der Reise verbundene H<strong>of</strong>fnung für seine<br />

Kinder auf einen sicheren, schönen Ort, an dem<br />

sie leben können. Und natürlich auch die surrealistischen<br />

Randerfahrungen des Weltalls – einer<br />

nihilistischen Umgebung, für die kein bekanntes<br />

Lebewesen geschaffen ist.<br />

Das goldene Zeitalter der Blockbuster<br />

Ähnlich wie bei Alfonso Cuaróns „Gravity“ will<br />

Regisseur Christopher Nolan („The Dark Knight“-<br />

Trilogie) ein überwältigendes Filmerlebnis bieten,<br />

das sowohl soundtechnisch als auch visuell die<br />

Grenzen des technologisch Machbaren ausreizen<br />

soll. Erfahrungen mit der IMAX-Technologie<br />

konnte der gebürtige Brite ja schon in seinen Batman-Filmen<br />

sowie in „Inception“ sammeln. „Interstellar“<br />

soll nun alles Bisherige in den Schatten<br />

stellen und mehr IMAX-Sequenzen beinhalten,<br />

als alle anderen Filme. Möglicherweise könnte<br />

dieser Film sogar der letzte sein, der überhaupt<br />

mit dem sehr teuren 70-Millimeter-Filmmaterial<br />

arbeitet, was ihn quasi zum Höhepunkt der analogen<br />

IMAX-Technologie macht und zugleich eine<br />

Ära beschließen würde. Wie zuvor baut Nolan<br />

zudem auf die perfekte Kino-Illusion. Anstatt sich<br />

auf CGI-Effekte zu verlassen, besteht er weitestgehend<br />

auf echten Set-Konstruktionen, mit denen<br />

die Schauspieler interagieren können. Die Darsteller<br />

sehen also die Kulissen, die jenseits<br />

des Raumschiffs existieren. Diese Eigenart<br />

hat sich Nolan <strong>of</strong>fensichtlich von Steven<br />

Spielberg abgeschaut, der ebenfalls ein<br />

Verfechter analoger Trick-Techniken ist<br />

(wenn in seinen Filmen nicht gerade<br />

Dinosaurier vorkommen). Eigentlich<br />

war ja auch Spielberg für den Regiestuhl<br />

von „Interstellar“ vorgesehen. Doch wie<br />

es das Schicksal wollte, gab er das Projekt<br />

ab, sodass der Drehbuchschreiber<br />

Jonathan Nolan den Platz seinem Bruder<br />

Christopher „zuspielen“ konnte. Dieser fügte dem<br />

Skript noch seine eigenen Ideen hinzu und sorgte<br />

dafür, dass Warner Bros. die Rechte von Paramount<br />

kaufen wollte. Schließlich ist Nolan einer<br />

der großen Regisseure, die dem Studio zuverlässig<br />

massive Einnahmen bescheren.<br />

Wie Kubrick... und einen Schritt weiter<br />

Schaut man sich die ersten Trailer an, fragt man<br />

sich zunächst: „Ist dies wirklich ein Nolan-Film?<br />

Und ist diese Musik wirklich von Hans Zimmer?<br />

Ohne Percussion?“ Der Trailer wirkt, als wäre er<br />

von Stanley Kubrick persönlich gedreht worden<br />

und überwältigt mit kolossalen Bildern, gepaart<br />

mit kolossalen Klängen, die in ihrer Intensität<br />

kontinuierlich gesteigert werden. Dieser Einbruch<br />

des Neuen in Nolans und Zimmers Werk versetzt<br />

einige Fans in Zweifel, verursacht aber zugleich<br />

eine unbändige Faszination, diese wirbelnden<br />

Weltraum-Aufnahmen, dieses Spiel mit den Lichtern<br />

und Farben in dem Maße zu genießen, wie<br />

man es wohl beim ersten Mal „2001: Odyssee<br />

im Weltraum“ auf einer großen Leinwand erleben<br />

würde. Solche Momente des Staunens sind<br />

heutzutage, in der Zeit der computergenerierten<br />

Effekte, nur noch selten zu erleben. Und dafür<br />

war Hans Zimmer sogar bereit, sich aller Einfl üsse<br />

seiner vorherigen Arbeiten zu entledigen, um<br />

eine regelrechte Weltraum-Arie zu komponieren.<br />

Seine einzige Vorgabe hierfür war eine Notiz des<br />

Regisseurs, die genau dies bewirken sollte – Plot-<br />

Details bekam Zimmer für seine Kompositions-<br />

Arbeit nicht zu Gesicht.<br />

Statt Wally Pfi ster, der mit seinem eigenen Science-Fiction-Projekt<br />

„Transcendence“ zu tun hatte,<br />

stand diesmal der Schweizer Hoyte Van Hoytema<br />

hinter der Kamera, der sein bisheriges Meisterstück<br />

mit dem stimmungsvollen 1970er-Jahre-<br />

Thriller „Dame, König As, Spion“ ablieferte und<br />

auch in Spike Jonzes „Her“ erstaunliche und faszinierende<br />

Bilder präsentierte. Nun bestand seine<br />

Aufgabe darin, genau den 70er-Jahre-Look, den<br />

er in „Dame, König, As, Spion“ so gekonnt inszenierte,<br />

auch in die Aufnahmen von „Interstellar“ zu<br />

transportieren, um den Höhepunkt des „Wettrennens“<br />

zu den Sternen visuell wieder aufl eben zu<br />

lassen. Ob es ihm gelungen ist, das sehen wir ab<br />

dem 6. November im Kino!<br />

FALKO THEUNER, TIEMO WEISENSEEL<br />

Bilder: © Nmedia - Fotolia.com, 20th Century Fox, Disney, Warner Bros. Pictures<br />

24


Film<br />

Non-Stop<br />

Liam Neeson ist einer der<br />

härtesten Hunde der Filmbranche,<br />

das beweist er in<br />

diesem Thriller erneut.<br />

Seite 31<br />

Buddy<br />

Michael „Bully“ Herbig<br />

als musikbegeisterter<br />

Anfänger im Schutzengel-<br />

Geschäft: Lachgarantie?<br />

Seite 42<br />

The Congress<br />

Ari Folmans experimentelles<br />

Projekt ist eines der<br />

Highlights in unserem<br />

„Adult Animation“-Spezial.<br />

Seite 48<br />

Bilder: 20th Century Fox, Alive, Paramount, Studiocanal, Warner Home Video<br />

Tiemo Weisenseel,<br />

Redakteur<br />

Manche Dinge sind so<br />

unglaublich, dass man<br />

lieber zweimal hinschaut! So<br />

zum Beispiel, als wir letztens<br />

die regelmäßige Aktualisierung<br />

unserer Testdatenbank<br />

durchführten und dabei bemerkten,<br />

dass wir kurz davor<br />

waren, eine echte Schallmauer<br />

zu durchbrechen. Mit dieser<br />

Ausgabe feiern wir nämlich den<br />

sage und schreibe 3000. Test unserer Heftgeschichte!<br />

Der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Markt hat sich in den letzten sechs Jahren seit<br />

unserer „Nummer 1“ im Jahre 2008 wirklich prächtig entwickelt.<br />

Bekam man anfangs nur die großen Blockbuster<br />

auf dem nagelneuen HD-Medium, ist die BD inzwischen<br />

längst zum unumstrittenen Standard für alle Genres geworden,<br />

und zum Medium der Wahl für alle Filmfreunde,<br />

die ihre Lieblingsfi lme in der bestmöglichen Qualität zu<br />

Hause erleben wollen. Damals starteten wir unseren<br />

ersten „Test-Ballon“, der zeigen sollte, ob die Leserschaft<br />

schon bereit ist für ein reines BLU-RAY MAGAZIN. Die kleine,<br />

aber feine Auswahl von 12 Filmtests in der Premieren-<br />

Ausgabe steigerte sich rasant – zwischenzeitlich knackten<br />

wir sogar so einige Male die 100er-Marke. Zugunsten von<br />

mehr Spezial- und Hintergrund<strong>the</strong>men zu Kino, Heimkino<br />

und High-Defi nition-Technik haben wir die Zahl zwar wieder<br />

etwas zurückgefahren, doch um die 70 frische Filme<br />

wollen auch weiterhin Monat für Monat auf Herz und<br />

Nieren von der Redaktion geprüft werden.<br />

Serien ohne Ende!<br />

Unser Serienspezial bietet Klassiker wie „Twin Peaks“, Geheimtipps<br />

wie „Lilyhammer“ und Superhits wie das neue „24“. Seite 68<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 25


Film<br />

Test des Monats<br />

AMERICAN HUSTLE<br />

Unglaublich, aber wahr: In dieser Ausgabe veröffentlichen wir bereits den 3 000. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Test seit Bestehen unseres<br />

Magazins! Als Jubiläums-Scheibe haben wir uns das vielbeachtete Zeitporträt und Ganovenstück „American Hustle“<br />

herausgesucht, dem wir in unserem Test des Monats wie gewohnt inhaltlich und technisch auf den Grund gehen.<br />

Tragikomödie<br />

OT: American Hustle L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: David O. Russell<br />

D: Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper LZ: 138 min<br />

FSK: 6 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.07.14 × 1 Extras: 8,5/10<br />

Mit seinen letzten drei Filmen hat sich der<br />

Amerikaner David O. Russell in die absolute<br />

Champions League der zeitgenössischen<br />

Regisseure katapultiert. Mit „The Fighter“ gelang<br />

ihm 2010 ein höchst intensives Boxer- und Bruderdrama,<br />

das Christian Bale seinen ersten Oscar<br />

bescherte. Mit „Silver Linings“ lieferte er den wahrscheinlich<br />

sympathischsten Film des Jahres 2012,<br />

der wiederum Jennifer Lawrence den Triumph bei<br />

den Academy Awards bescherte. In diesem Winter<br />

startete schließlich „American Hustle“ in den deutschen<br />

Kinos, eine schicke und klug durchkomponierte<br />

Gaunerballade, die permanent zwischen<br />

lässiger Comedy, packender Geschichtsstunde<br />

und nachdenklichem Drama changiert.<br />

Der amerikanische (Alp-)Traum<br />

Ein „Hustler“ ist nichts anderes als ein Schwindler,<br />

ein Gauner, jemand, der sich auf Kosten anderer<br />

ein Leben in Saus und Braus ermöglicht.<br />

Und genau darin ist das Protagonisten-Pärchen<br />

in „American Hustle“ beinahe unschlagbar: Irving<br />

Rosenfeld (Christian Bale) ist ein gewiefter<br />

Kleinganove, der mithilfe seiner verführerischen<br />

Komplizin Sydney Prosser (Amy Adams) gutgläubigen<br />

und verzweifelten Kreditnehmern das Geld<br />

aus der Tasche zieht. Keine Unsummen, nichts<br />

wirklich Wildes, aber die Masse und die Unverfrorenheit<br />

ihrer Masche beschert ihnen im Laufe<br />

der Zeit ein stattliches Sümmchen unrechtmäßig<br />

erworbenen Geldes. Das bekommt der überambitionierte<br />

(und herrlich hyperaktive) FBI-Agent<br />

Richie DiMaso (Bradley Cooper) spitz, der die beiden<br />

kurzerhand aufl aufen lässt und sie – mit der<br />

Aussicht auf Straffreiheit – für seine eigenen Zwecke<br />

einspannt. Was nun folgt, ist ein kompliziertes<br />

Gewirr von Plänen und Strategien, mit dem einzigen<br />

Zweck, hochrangige Politiker des US-Senats<br />

auf frischer Tat bei Vorteilsnahme und Korruption<br />

zu ertappen. Die in den Staaten unter der Operation<br />

„Abscam“ bekannten Ereignisse weiteten sich<br />

Ende der 1970er Jahre zu einem echten Skandal<br />

aus. Der Film basiert lose auf den Vorgängen von<br />

damals, schmückt die Details aber ganz nach Lust<br />

und Laune aus und biegt sich die Tatsachen so<br />

zurecht, wie es der Dramatik des Kinos am besten<br />

zupasskommt. Neben der brillanten Trias aus<br />

Bale, Adams und Cooper wissen auch Jeremy<br />

Renner als wohlmeinender, aber nicht ganz sau-<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

26


Test des Monats<br />

Film<br />

3 000.<br />

TEST<br />

berer Bürgermeister Carmine Polito und Jennifer<br />

Lawrence als durchgedrehte (Ex-)Frau des mit allen<br />

Wassern gewaschenen Drahtziehers der Operation<br />

zu überzeugen. Als Highlight wartet in der<br />

Mitte des Films dann noch ein köstlicher Gastauftritt<br />

von Robert DeNiro als zwielichtiger und zum<br />

Totlachen stereotyper Mafi a-Boss Victor Tellegio.<br />

Überraschungshit mit Köpfchen<br />

Ein Einspielergebnis von einer Viertelmilliarde<br />

Dollar ist für solch einen doch recht eigenwilligen<br />

Schauspielerfi lm mehr als ungewöhnlich. Dieser<br />

Erfolg erklärt sich wohl zu gleichen Teilen aus<br />

der enormen Anziehungskraft des wie entfesselt<br />

aufspielenden All-Star-Cast und der genialen Marketing-Kampagne,<br />

die den Streifen in den USA<br />

parallel zum Kino-Release in aller Munde brachte.<br />

Trotz stattlicher zehn Nominierungen und geradezu<br />

hymnischer Kritiken in fast allen entscheidenden<br />

Instanzen der US-Filmbranche ging der<br />

Film am Ende bei den Oscars aber komplett leer<br />

aus. Ein Novum in der langen Geschichte der Academy<br />

Awards, dass einer der absoluten Favoriten<br />

tatsächlich nicht mit einem einzigen Goldjungen<br />

bedacht wurde. So ein bisschen spiegelt das vielleicht<br />

die Ernüchterung wider, die sich einstellen<br />

kann, wenn man an den Film mit den falschen<br />

FBI-Mann DiMaso (Bradley Cooper, r.) wirbelt die Frise von Gauner Rosenfeld (Christian Bale) durcheinander:<br />

Eine der köstlichsten Szenen, die den Humor von „American Hustle“ auf den Punkt bringt<br />

Eine Männerfreundschaft, geboren aus den unwahrscheinlichsten Umständen: Bürgermeister Carmine<br />

Polito (Jeremy Renner, l.) hat an Schlitzohr Rosenfeld (Bale) einen Narren gefressen<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 27


Film<br />

Test des Monats<br />

3 000 TESTS!<br />

Wie sagt man doch so schön: Aller guten<br />

Dinge sind drei...tausend! In den vergangenen<br />

Jahren haben wir nun sage und schreibe<br />

3 000 Film-Tests für das BLU-RAY MAGAZIN<br />

durchgeführt, weshalb man als Leser (und auch<br />

als Redakteur...) schon einmal den Überblick<br />

verlieren kann, in welcher Ausgabe sich nun<br />

welches Review befi ndet. Um dem entgegenzuwirken,<br />

können Sie ab s<strong>of</strong>ort völlig kostenlos<br />

eine vollständige und stets aktualisierte Liste<br />

als übersichtliches PDF-Dokument herunterladen,<br />

in der alle Tests samt Ausgabennummer<br />

verzeichnet sind. Hier fi nden Sie jede Ausgabe<br />

inklusive aller Filmbesprechungen von der<br />

Nummer 5/2008 bis zum aktuellen Heft.<br />

Frauenpower pur: Wenn Jennifer Lawrence die Szene betritt, gewinnt der Film s<strong>of</strong>ort an Fahrt. Leicht<br />

labile und genussvoll-exzentrische Figuren (siehe auch „Silver Lining“) scheinen ihr wirklich zu liegen<br />

Zu unserer Übersicht kommen Sie über<br />

folgenden Link:<br />

www.digitalfernsehen.de/<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Testuebersicht.116421.0.html<br />

Viel Spaß beim Stöbern!<br />

Amy Adams überrascht mit einer erstaunlichen Bandbreite: Vom verführerischen Vamp bis zur aufrichtig<br />

liebenden und unerschrocken für ihre Beziehung kämpfenden Frau deckt sie hier viele Facetten ab<br />

Vorstellungen herangeht. Wer eine atemlose<br />

Gangsterkomödie mit ununterbrochenem Sprachwitz<br />

und in irrem Tempo voran preschender<br />

Handlung erwartet, der könnte sich angesichts der<br />

gemächlichen Erzählweise, die Regisseur David<br />

O. Russell für sein eigenes Drehbuch wählte,<br />

schnell gelangweilt fühlen. Versteht man „American<br />

Hustle“ allerdings als Hybriden aus den besten<br />

Elementen von Drama und Komödie, dann funktioniert<br />

dieser eigenwillige Stil vorzüglich. Und dann<br />

kann man auch umso besser sowohl der vorhandenen<br />

Tiefe (der Figuren und der Gedanken) wie<br />

auch dem aufblitzenden Witz (der Situationen<br />

und der Dialoge) etwas abgewinnen.<br />

Der Test: Wie gut sind Bild, Ton, Extras?<br />

Schaut man sich die ersten Szenen an, dann fällt<br />

einem s<strong>of</strong>ort die warme und erdige Farbpalette<br />

auf, die sich dezent aber kontinuierlich durch<br />

den gesamten Film zieht. Speziell während der<br />

Innenaufnahmen und bei nächtlichen Szenen dominieren<br />

kräftige Rot- und Brauntöne, die die Ära<br />

der 1970er Jahre in ein passend-nostalgisches<br />

Licht tauchen. Tagsüber setzen Kamera und Postproduktion<br />

dann mehr auf klare und nüchterne<br />

Bilder, die den tollen Detailgrad der Aufnahmen<br />

noch einmal besonders hervorheben. Beeindruckende<br />

Schärfewerte ohne jegliche Spur von Kantenfl<br />

immern sorgen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für ein plastisches,<br />

greifbares High-Defi nition-Erlebnis, das trotz allem<br />

gewolltem Zeitkolorit angenehm modern wirkt.<br />

Lediglich auf einen deutlich ausgeprägten Filmlook<br />

inklusive fein texturiertem Korn und nicht<br />

ganz fl üssigen Kameraschwenks sollte man sich<br />

einstellen. Nach sichtbaren Abstufungen im Farbverlauf<br />

oder gar störender Artefaktbildung sucht<br />

man vergeblich.<br />

Lange Passagen des weit über zwei Stunden<br />

langen Films werden von markanten Songs begleitet,<br />

die den Bildern <strong>of</strong>t eine kongeniale zweite<br />

Ebene hinzufügen und für den nötigen Ausgleich<br />

zur stark dialoglastigen Erzählweise sorgen. Sei<br />

es nun „Goodbye Yellow Brick Road“ von Elton<br />

John, „Live And Let Die“ von den Wings oder<br />

„A Horse With No Name“ von America: Die Klassiker<br />

aus den (frühen) 1970er Jahren erklingen<br />

in brillanter Soundqualität über alle Lautsprecher<br />

der Heimkino-Anlage und verbreiten intensive Atmosphäre.<br />

Sowohl die deutsche Synchronisation<br />

als auch das amerikanische Original präsentiert<br />

die Stimmen der Schauspieler in <strong>of</strong>fensiver, dominanter<br />

Manier, sodass sich kaum eine Dialogzeile<br />

in einem zu laut abgemischten Effekt verliert.<br />

Die knapp zwei Stunden an Bonus-Material machen<br />

Spaß, und auch die anfangs verwirrende<br />

Gliederung ergibt letztendlich Sinn. Geboten wird<br />

ein sehr gutes Komplettpaket aus deutschem und<br />

amerikanischem Making-<strong>of</strong>, elf entfernten und<br />

erweiterten Szenen sowie einem interessanten<br />

Einblick in die Pressekonferenz anlässlich der<br />

diesjährigen Berlinale. Vier Featurettes über die<br />

Hauptfi guren, ein Beitrag über die Oscar-nominierten<br />

Kostüme sowie unverfälschte Eindrücke<br />

von den Dreharbeiten runden das Angebot ab.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8/10<br />

Nicht ganz der Geniestreich, als der der Film sich gerne verkaufen<br />

würde, aber auf jeden Fall ein unterhaltsamer und intelligenter Mix<br />

aus intensivem Drama und bitterböser schwarzer Komödie.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Wer auf charaktervolle, körnig-markante Bildern im angedeuteten<br />

Retro-Look steht, ist hier goldrichtig.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />

Vor allem die grandiosen Songs werden mit großem Atem ins<br />

heimische Wohnzimmer transportiert.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

28


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Film<br />

Blockbuster<br />

Jack Ryan: Shadow Recruit<br />

Action-Thriller<br />

OT: Jack Ryan: Shadow<br />

Recruit L: RU, US<br />

J: 2014 V: Paramount<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.40:1 T: DD 5.1<br />

R: Kenneth Branagh<br />

D: Chris Pine, Kevin<br />

Costner, Keira<br />

Knightley LZ: 106 min FSK: 12 P: 20 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.07.14 × 1 Extras: n.n.b.<br />

Regisseur Kenneth Branagh schlüpft in seinem Action-Thriller sogar in die<br />

Rolle des Bösewichts<br />

Nachdem Jack Ryan (Chris<br />

Pine) bei einem Militäreinsatz<br />

in Afghanistan beinahe ums Leben<br />

kam, hat er sich entschlossen,<br />

kein Risiko mehr einzugehen und<br />

ein braves bürgerliches Leben zu<br />

führen. Allerdings gelingt es dem<br />

CIA-Agenten Thomas Harper (Kevin<br />

Costner), Jack als Undercover-Analysten<br />

anzuwerben. Er soll verdächtige<br />

Geldströme an der Wall Street<br />

ausfindig machen. Bei seiner Arbeit<br />

entdeckt er eines Tages tatsächlich<br />

mysteriöse Kontobewegungen,<br />

die auf einen möglichen Anschlag<br />

auf das amerikanische Finanzwesen<br />

sowie die gesamte Weltwirtschaft<br />

hindeuten. Ryan folgt einer<br />

Spur nach Moskau, wo ihn aber<br />

kein netter Urlaubsaufenthalt, sondern<br />

ein Kampf auf Leben und<br />

Tod erwartet...<br />

Chris Pine ist nach Alec Baldwin<br />

(„Jagd auf Roter Oktober“, 1990),<br />

Harrison Ford („Die Stunde der<br />

Patrioten“, 1992) und Ben Affl eck<br />

(„Der Anschlag“, 2002) mittlerweile<br />

der vierte Schauspieler, der den<br />

CIA-Analysten Jack Ryan verkörpert.<br />

Im Gegensatz zu den Vorgängerstreifen<br />

der Reihe basiert das<br />

fünfte Jack-Ryan-Abenteuer aber<br />

nicht auf den Bestsellerromanen<br />

von Tom Clancy. Die Drehbuchautoren<br />

schufen eine ganz eigene<br />

Geschichte, welche die Anfänge<br />

von Jack Ryans CIA-Karriere erzählt.<br />

An der Seite von Chris Pine spielen<br />

Chris Pine und Kevin Costner ermitteln<br />

als CIA-Agenten<br />

Kevin Costner, Keira Knightley und<br />

Kenneth Branagh. Den Soundtrack<br />

zum Film komponierte Patrick Doyle,<br />

der u. a. bereits die Musik zu<br />

„Thor“ (2011) beisteuerte. Am<br />

17. Juli veröffentlicht Paramount<br />

Home „Jack Ryan: Shadow Recruit“<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Als Bonus beinhaltet<br />

die silberne Scheibe die Featurettes<br />

„Jack Ryan: Der cleverste Typ<br />

im Raum“, „Sir Kenneth Branagh:<br />

Der Zar des Shadow Recruit‘“, „Jack<br />

Ryan: Erst denken, dann handeln“<br />

und „Alte Feinde sind zurück“ sowie<br />

einen Audiokommentar mit<br />

Kenneth Branagh und Lorenzo di<br />

Bonaventura sowie dem Schnitt<br />

zum Opfer gefallene Szenen. LF<br />

Magic, Magic<br />

Psycho-Thriller<br />

OT: Magic Magic<br />

L: CL, US J: 2013<br />

V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Sebastián Silva<br />

D: Juno Temple, Emily<br />

Browning, Michael<br />

Cera LZ: 98 min FSK: 16 P: 16 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.06.14 × 1 Extras: 2/10<br />

Der führt bestimmt nichts Gutes im<br />

Schilde: Brink (Michael Cera)<br />

Hinter diesem ominösen Titel<br />

verbirgt sich nicht etwa eine<br />

Zaubershow, ein Fantasy- oder gar<br />

ein Kinderfilm. Nein, „Magic Magic“<br />

ist ein absolut in der Alltagswelt verwurzeltes<br />

Psychodrama, das auf gar<br />

keinen Fall für Kinder geeignet ist.<br />

Genauer gesagt ist es die filmische<br />

Betrachtung einer psychischen<br />

Krankheit. Alicia (Juno Temple) ist<br />

zum ersten Mal außerhalb der USA<br />

und besucht ihre Cousine Sara (Emily<br />

Browning) in Chile. Zusammen<br />

mit ein Paar von Sarahs Studienfreunden<br />

fahren sie zu einer Hütte<br />

fernab jedweder Zivilisation. Was<br />

allerdings keiner von ihnen berücksichtigt,<br />

ist Alicias psychische Erkrankung,<br />

die durch die Fremde verstärkt<br />

zu werden scheint. Aus Alicias Perspektive<br />

wirken viele Alltäglichkeiten<br />

bedrohlich. Die größte Bedrohung<br />

für sie geht aber vom amerikanischen<br />

Austauschstudenten Brink<br />

(Michael Cera) aus. Mit seiner infantil-sadistischen<br />

Ader wirkt er permanent<br />

mit psychischer Gewalt auf<br />

das Mädchen ein. Aber auch die anderen<br />

üben gesellschaftlichen Druck<br />

Die Jungstars Juno Temple und Emily Browning tragen viel dazu bei, dass<br />

die psychische Instabilität der Hauptfigur glaubwürdig wirkt<br />

aus, ohne es zu merken. So wirkt auf<br />

Alicia die plötzliche Abwesenheit von<br />

Sara verstörend, da sie ihr einziger<br />

Ankerpunkt ist. Das Faszinierende<br />

an „Magic, Magic“ ist die Darstellung<br />

des Krankheitsbildes und die verzerrte<br />

Perspektive der Protagonistin.<br />

Kameraeinstellungen, bei denen die<br />

Köpfe außerhalb des Bildes sind,<br />

Ruckelkamera oder auch visuelle<br />

Unsicherheiten durch partielle Unschärfen<br />

verfehlen ihr Ziel nicht und<br />

zeigen, wie genau Regisseur Sebastián<br />

Silva die Krankheit seziert hat.<br />

Wer ein klares Täter-Opfer-Szenario<br />

sucht, wird hier nicht fündig, denn<br />

prinzipiell findet das Verbrechen an<br />

dieser zerbrechenden Person auf<br />

einer viel subtileren Ebene statt.<br />

Die „Täter“ wissen gar nicht, was sie<br />

alles anrichten.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Szenen des Alltags werden zu Szenen des<br />

Schreckens, wenn der Zuschauer durch die<br />

schizophrenen Augen Alicias blickt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Koch Media, Paramount Home<br />

30


Blockbuster<br />

Film<br />

Non-Stop<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Non-Stop<br />

Thriller<br />

OT: Non-Stop L: US, GB, FR J: 2014 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Jaume Collet-Serra<br />

D: Liam Neeson, Julianne Moore, Michelle Dockery<br />

LZ: 106 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 24.07.14 × 1 Extras: 5/10<br />

Er hasst das Fliegen wie die Pest, genehmigt<br />

sich vor dem Abflug einen Schluck Whiskey<br />

und verflucht seinen Arbeitgeber, dass der<br />

Rückflug von London erst drei Tage nach seiner<br />

Ankunft stattfindet. Das Leben kotzt ihn gerade<br />

so richtig an. Und dann ist da auch noch dieses<br />

Plappermaul vor ihm stärker mit seinem Handy<br />

beschäftigt, als damit, seine Sachen auf das Förderband<br />

der Flughafeninspektion zu legen. Klar,<br />

dass hier Vordrängeln auch eine Art der höheren<br />

Gerechtigkeit ist. Ein Passant verlangt nach Feuer<br />

und versucht ihm rauchenderweise ein oberflächliches<br />

Gespräch über sein Reiseziel Amsterdam<br />

aufzuzwingen. Doch Bill Marks (Liam Neeson)<br />

hört ihm nicht zu. Er ist in Gedanken bereits<br />

beim Abflug, bei dem er immer das Glücksband<br />

seiner Tochter umklammert. Das wird er diesmal<br />

auch dringend benötigen, denn an Bord des<br />

Transatlantik-Fluges befindet sich ein Erpresser,<br />

der alle 20 Minuten ein Menschenleben<br />

auslöschen wird, wenn er keine 150 Millionen<br />

Dollar auf sein Schweizer Bankkonto überwiesen<br />

bekommt. Dummerweise fällt genau dies in Bills<br />

Aufgabenbereich, denn er ist einer der beiden<br />

Air Marshals, die sich an Bord dieses Fluges<br />

befinden. Daher muss er die Drohung ernst nehmen<br />

und die Passagiere aufs Gründlichste observieren.<br />

Als dann tatsächlich jemand ermordet<br />

und Bill zum Hauptverdächtigen wird, dreht sich<br />

das Szenario um 180 Grad: Die Passagiere verschwören<br />

sich gegen ihren vermeintlichen Entführer<br />

Bill, während der Air Marshal den wahren<br />

Täter jagt, der ihm kontinuierlich Kurznachrichten<br />

über die Geschehnisse im Flugzeug zusendet.<br />

Wie schwer kann es schon sein, im begrenzten<br />

Raum eines Passagierflugzeugs einen Mörder zu<br />

finden? Ziemlich schwer – besonders, wenn alle<br />

Passagiere gegen einen sind.<br />

Desaster-Movie, Krimi und Thriller<br />

Den Film wie einen klassischen „Stirb Langsam“-<br />

Streifen aufzubauen, bei dem Liam Neesons<br />

Part darin besteht, einen Outlaw zu mimen, der<br />

gegen Regeln verstößt, um die Passagiere zu retten,<br />

war ein schlauer, weil gelungener Schachzug.<br />

Hinzu kommt ein brisanter Schauplatz, der<br />

auf unterschiedlichste Arten Spannung erzeugt.<br />

Dramen, in denen Flugzeugabstürze eine große<br />

Rolle spielen, waren ja in den 1970er Jahren<br />

sehr beliebt. Zu erwähnen wären hier z. B. „Todesfl<br />

ug“ (1977), „Airport 79 – Die Concorde“<br />

(1979) sowie „Die unglaubliche Reise in einem<br />

verrückten Flugzeug“ (1980), die Komödie,<br />

die sich über Flugzeugdramen dieser Art lustig<br />

machte. Seit dem 11. September hat der Terror<br />

über den Wolken in der Hollywood-Maschinerie<br />

noch zusätzlich an Brisanz gewonnen, weshalb<br />

„Non-Stop“, die Schemen der erwähnten klassischen<br />

Thriller aufnimmt und das Sozialexperiment<br />

an Bord mit einigen „9/11“-Klischees<br />

anfüttert bzw. gekonnt damit spielt.<br />

nicht nur gute Entscheidungen trifft und den<br />

man sogar als Täter verdächtigen könnte –<br />

auch wenn seine väterliche Stimme (im<br />

Deutschen die markante Synchronstimme<br />

von Bernd Rumpf) eher das Gegenteil<br />

behauptet. Wenn er so weitermacht,<br />

landet der 62-Jährige mit Sicherheit bald<br />

bei den „Expendables“!<br />

Technisch braucht sich „Non-Stop“ nicht zu verstecken,<br />

alle Parameter von Bild und Ton sind<br />

ganz weit oben, Abstriche gibt es nur in Nuancen.<br />

So sorgen das leichte Bildrauschen, der<br />

hochgeputschte Kontrast und die unterkühlte<br />

Farbgebung für minimalen Punktabzug. Beim<br />

Ton lässt sich von einem erstklassigen DesasterMovie<br />

sprechen. So lösen jegliche „Turbulenzen“<br />

bei all jenen Zuhörern Panikattacken<br />

aus, die das Fliegen nicht mögen und zudem<br />

eine Surroundsound-Anlage bei sich Zuhause<br />

zu stehen haben. Ganz perfekt ist die Lautstärkeanpassung<br />

in diesem Worst-Case-Scenario<br />

jedoch nicht getr<strong>of</strong>fen, weshalb es auch hier<br />

zum halben Minuspunkt kommt. Ungefähr 39<br />

Minuten zusätzlicher Unterhaltung erwarten den<br />

Käufer im „Bonusabteil“ der Disc. Verschiedene<br />

Featurettes verraten einiges über die klaustrophobischen<br />

Drehbedingungen und in den drei<br />

Kurz-Interviews kommen die Darsteller sowie<br />

die Filmcrew persönlich zu Wort.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 8/10<br />

„Non-Stop“ bedient viele Genres: Vom Desaster-Movie bis zum<br />

klassischen Krimi ist alles dabei. In Gänze entsteht aber ein<br />

klassisches „Stirb Langsam“-Gefühl.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Brillant und nahezu kompromisslos präsentiert sich dieses gestochen<br />

scharfe Bild. Der Grundton des Color Gradings ist Türkis.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: Studiocanal<br />

Flugbegleiterin l i Nancy (Michelle Dockery)<br />

entpuppt sich als brauchbare Unterstützung<br />

Der „Vater“ unter den Actionhelden<br />

Neeson selbst ist zu einem der sympathischsten<br />

Actionhelden Hollywoods avanciert und arbeitet<br />

sich auch mit diesem Film nonstop zur<br />

Action-Spitze vor. Ihm kauft man auch mal<br />

den gescheiterten Alkoholsüchtigen ab, der<br />

Ton 9/10<br />

Sobald der Thriller zum Desaster-Streifen mutiert, entwickelt auch<br />

die Tonspur ihr volles Potenzial.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 31


Film<br />

Blockbuster<br />

Zwei vom alten Schlag<br />

Drama<br />

OT: Grudge Match L: US J: 2013 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 R: Peter Segal D: Robert De<br />

Niro, Sylvester Stallonec LZ: 113 min FSK: 12 P: 17 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 22.05.14 × 1 Extras: 5/10<br />

Wenn der „Raging Bull“ (in Deutschland<br />

„Wie ein wilder Stier“) im Boxring gegen<br />

„Rocky“ antritt, dann ist das ein ganz klarer Fall<br />

von „legendäres Aufeinandertreffen“.<br />

Vor 30 Jahren kämpften sie als Rivalen ihren<br />

letzten Kampf. Henry „Razor“ Sharp (Sylvester<br />

Stallone) siegte über Billy „The Kid“ McDonnen<br />

(Robert De Niro) und trat danach vom Boxsport<br />

zurück, sodass eine Revanche nicht mehr möglich<br />

war. Nun, da der Jahrestag näher rückt, wird<br />

die alte Rivalität zwischen den beiden durch die<br />

Medien neu entfacht.<br />

„Are you talking to me??!“ – pardon, falscher Film. De<br />

Niro und Stallone genießen ihre Kabbeleien sichtlich<br />

Kein bisschen leise<br />

Zunächst einmal will der Sohn des früheren<br />

Boxagenten, Dante Slate, Jr. (Kevin Hart), die<br />

beiden Boxlegenden für ein Videospiel gewinnen.<br />

Ein bisschen mit den Armen im lächerlich<br />

aussehenden Motion-Capturing-Anzug fuchteln,<br />

ein paar Kommentare ablassen und schon wären<br />

beide um ein paar tausend Dollar reicher.<br />

Sie müssten sich dafür noch nicht einmal gegenübertreten.<br />

Doch es kommt so, wie es natürlich<br />

kommen muss: Billy betritt den Aufzeichnungsraum<br />

zu früh und die alten Streithähne<br />

legen die Einrichtung in Schutt und Asche. Die<br />

beiden landen im Knast und müssen von ihrem<br />

gemeinsamen Manager wieder rausgeholt werden.<br />

Getrennt versteht sich, damit sie sich nicht<br />

die noch letzten verbliebenen Haare ausreißen.<br />

Tag der Abrechnung<br />

Umso größer ist die Verwunderung, dass ihre<br />

Zerstörungswut nicht nur Kosten verursacht hat.<br />

Ganz im Gegenteil: Die per Kamera aufgezeichnete<br />

Lachnummer in den „Teletubby“-Anzügen<br />

kommt so gut auf YouTube an, dass Dante<br />

(Anthony Bean) Geld wittert und für die beiden<br />

ein letztes, alles entscheidendes Match organisiert.<br />

Egal, wie dieses „Grudge Match“ (so der<br />

Originaltitel, in etwa „Schlacht der Erzrivalen“<br />

oder „Abrechnungskampf“) auch ausgeht, die<br />

Einschaltquoten sowie der Werbeeffekt für das<br />

Spiel werden enorm sein. Doch haben die beiden<br />

alten Knacker tatsächlich noch genügend<br />

Ausdauer, um solch eine physische Tortur über<br />

sich ergehen zu lassen? Ihre Familien bzw. Angehörigen<br />

sind da jedenfalls ganz unterschiedlicher<br />

Meinung.<br />

Goliath gegen Goliath<br />

Fans der beiden größten Boxfi lm-Klassiker aller<br />

Zeiten bekommen in jedem Fall den Kampf geliefert,<br />

den sie sich schon immer erträumt haben.<br />

Und wer mit dem Ende nicht zufrieden ist,<br />

der kann sich sogar noch zwei Alternativen samt<br />

der unterschiedlichen Siegesmöglichkeiten im<br />

Bonusmaterial anschauen! Letzten Endes spielt<br />

es aber keine Rolle, wer gewinnt, denn eigentlich<br />

ist hier viel mehr der Weg das Ziel. Etwas ungeschickt<br />

wirken die Flashbacks zu den jüngeren<br />

Versionen von Sly und De Niro, deren Gesichter<br />

am Computer erstellt wurden, was man ihnen<br />

zweifellos ansieht. Ebenso ist die Geschichte<br />

alles andere als dramatisch oder innovativ.<br />

Es ist witzig, die beiden Megastars gegeneinander<br />

antreten zu sehen, für eine abendfüllende<br />

Kino-Handlung reicht dies aber nicht aus.<br />

Er hat es immer noch hdrauf! f!Ein Rocky wird ideben<br />

nicht älter, er wird nur besser!<br />

Bildtechnisch orientiert sich der Film an den<br />

Blockbustern der 1980er Jahre: Den Zuschauer<br />

erwartet also ein überhöhter Kontrast in Kombination<br />

mit übersättigten Farben sowie die<br />

willkommene 2014er-Zutat der exzellenten<br />

Schärfe. Die Klangwiedergabe erfolgt in einem<br />

Standardschema, ohne explizite Räumlichkeit<br />

beim Boxkampf im Ring. Immerhin ist das<br />

Lautstärkemanagement gelungen, sodass eine<br />

Spannungssteigerung durch die aggressive Dynamik<br />

besonders im Finale deutlich zu spüren<br />

ist. Im Bonusmaterial befi nden sich die zu erwartenden<br />

Features, in denen die beiden Megastars<br />

des Films erklären, wie es zu diesem<br />

sympathischen Projekt gekommen ist.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Zwei Mega-Ikonen des fi lmischen Boxkampfes tragen einen<br />

legendären Fight aus. Für Fans ein Muss, ansonsten aber leider ein<br />

recht durchschnittlicher Streifen.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Nicht nur der inhalt lässt die 1970er Jahre wieder auferstehen.<br />

Auch der Look erinnert daran, nur dass er wesentlich schärfer ist.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Der Boxring ist schon sehr gut widergespiegelt, dennoch könnte er<br />

durchaus noch einen Tick mehr Surround gebrauchen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

32


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2008<br />

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2009<br />

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6/2009<br />

2010<br />

1/2010<br />

2/2010<br />

3/2010<br />

5/2010<br />

6/2010<br />

2011<br />

1/2011<br />

2/2011<br />

3/2011<br />

4/2011<br />

5/2011<br />

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2012<br />

1/2012<br />

2/2012<br />

3/2012<br />

4/2012<br />

5/2012<br />

6/2012<br />

2013<br />

1/2013<br />

2/2013<br />

3/2013<br />

5/2013<br />

6/2013<br />

7/2013<br />

7/2013<br />

(Sondercover)<br />

8/2013<br />

2014<br />

1/2014<br />

2/2014<br />

3/2014<br />

4/2014<br />

5/2014<br />

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Film<br />

Blockbuster<br />

Paranormal Activity – Die Gezeichneten<br />

Horror<br />

OT: Paranormal<br />

Activity: The Marked<br />

Ones L: US J: 2014<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Christopher<br />

Landon D: Andrew<br />

Jacobs, Jorge Diaz,<br />

Gabrielle Walsh LZ: 85/102 min FSK: 16<br />

P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.05.14 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Nach dem großen Erfolg der „Paranormal<br />

Activity“-Reihe wagte<br />

Regisseur Christopher Landon, der<br />

bereits die Drehbücher für die Teile<br />

2 bis 4 beisteuerte, den Versuch,<br />

ein Spin-<strong>of</strong>f des Horror-Franchise<br />

zu starten. Der Ableger sollte dabei<br />

vor allem Hispano-Amerikaner<br />

ansprechen, weshalb Landon die<br />

Story kurzerhand in die kalifornische<br />

Hafenstadt Oxnard verfrachtete.<br />

Katie und Kriesti? Wer verbreitet eigentlich immer nur diese Tapes, sodass<br />

wir uns ständig neuen Horror-Unsinn auf Video anschauen müssen?<br />

Hier wohnt der 17-jährige Jesse<br />

(Andrew Jacobs), der mit seinem<br />

Kumpel Hector (Jorge Diaz) gern<br />

durch die Straßen zieht und dabei<br />

allerlei Unsinn anstellt. Gemeinsam<br />

mit Hector bricht er in eine von der<br />

Polizei versiegelte Wohnung ein und<br />

schnüffelt in den Sachen der ehemaligen<br />

Besitzerin herum. Neben<br />

okkulten Gegenständen und mysteriösen<br />

Videokassetten stößt Jesse<br />

dabei auf ein Foto von sich. Zuerst<br />

kann er sich keinen Reim darauf<br />

machen, doch als er am nächsten<br />

Tag mit einer Bisswunde am Arm<br />

aufwacht, merkt er, dass sich etwas<br />

in ihm verändert hat. Plötzlich zieht<br />

ein schauriges Ereignis ein anderes<br />

nach sich...<br />

Entgegen aller Erwartungen präsentiert<br />

sich „Paranormal Activity – Die<br />

Gezeichneten“ nicht als langweiliger<br />

Abklatsch der Horrorreihe. Obwohl<br />

die Gruselsituationen vorhersehbar<br />

sind, vermag es Landon immer<br />

wieder, mit gezielten Horroreffekten<br />

dem Zuschauer einen Schrecken<br />

einzujagen. Wie bereits in den vorherigen<br />

Streifen wurde der Hor-<br />

Diesmal hat es der Dämon auf den<br />

Hispanic Jesse abgesehen<br />

rorfi lm mit Handkameras gedreht,<br />

deren verwackelte Bilder Realismus<br />

suggerieren sollen. Die Bildqualität<br />

ist dabei sehr unterschiedlich: Der<br />

Großteil ist brillant, manche Szenen<br />

sind aber unscharf und kontrastarm.<br />

Ansprechend ist der 5.1-Sound-Mix,<br />

der die Jump-Scare-Effekte hervorragend<br />

zur Geltung bringt. LF<br />

Film 6/10<br />

Das Paranormal-Activity-Spin-<strong>of</strong>f hat eine zähe<br />

Handlung, kann aber mit gezielten<br />

Schockeff ekten Nervenkitzel verursachen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

How I Live Now<br />

Science Fiction/Drama<br />

OT: How I Live Now<br />

L: GB J: 2013 V: Sony<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Kevin Macdonald<br />

D: Saoirse Ronan,<br />

George MacKay, Tom<br />

Holland LZ: 101 min<br />

FSK: 16 P: 12 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.06.14 × 1 Extras: 3/10<br />

Die Kinder schmeißen ohne ihre<br />

Eltern den ganzen Haushalt<br />

Wer unbefangen und ganz ohne<br />

Vorwissen an die Verfilmung<br />

von Meg Ros<strong>of</strong>fs Jugendbuch herangeht,<br />

lässt sich zunächst auf ein<br />

ganz normales Coming-Of-Age-Drama<br />

ein: Elizabeth (Saoirse Ronan),<br />

ein amerikanisches Mädchen aus<br />

der Großstadt bekommt von ihrem<br />

Vater Zwangsurlaub auf dem britischen<br />

Lande „geschenkt“. Kaum<br />

angekommen, wird schnell klar, dass<br />

sie hier nicht hergehört. Doch kaum<br />

lernt sie den schweigsamen, gut gebauten<br />

Naturburschen Eddie (George<br />

MacKay) kennen, beginnt Megs<br />

Wandel und sie beginnt ihre Liebe<br />

für das friedvolle Landleben zu entdecken.<br />

Eine Druckwelle, ein Donnergrollen,<br />

ein Ascheregen – die<br />

Auswirkungen einer kilometerweit<br />

entfernten Nuklearexplosion reißen<br />

sie aus ihrem träumerischen Paradies.<br />

Der Dritte Weltkrieg ist soeben<br />

ausgebrochen. Die Jungs müssen<br />

an die Front, die Mädchen helfen bei<br />

der Feldarbeit. Essen, Wasser, Strom<br />

sind rationiert. Bombenangriffe gehören<br />

zur Tagesordnung. Und alle<br />

kämpfen um ihr Überleben. Dass<br />

Teenagerin Elizabeth (Saoirse Ronan) und Naturbursche Eddie (George<br />

MacKay) genießen ihre junge Liebe<br />

es sich trotz dieses schlimmen Szenarios<br />

immer noch um ein Coming-<br />

Of-Age-Drama handelt, beweist das<br />

Ende. Den Krieg aus der Perspektive<br />

von Kindern zu zeigen ist immer<br />

die beste Art, die schlimmen Folgen<br />

auch für die Zivilbevölkerung<br />

zu beleuchten. Vieles wird hier<br />

ausgeblendet, dennoch blieb das<br />

Wesentliche erhalten. Nämlich das,<br />

was zu einer wirklichen Veränderung<br />

in Daisy führt. Die großartigen<br />

Landschaftspanoramen zeigen die<br />

Stärken des ultrascharfen, überkontrastierten<br />

und übersättigten Bildes.<br />

Der Surround-Sound wird vor allem<br />

für die inneren Stimmen verwendet,<br />

die auf der Teenagerin einprasseln.<br />

Aber auch die tief fliegenden Düsenjets<br />

und die Naturgeräusche zehren<br />

vom sehr lebendigen Mix. FT<br />

Film 7/10<br />

Peter Pan und die verlorenen Kinder sehen sich<br />

mit einem Weltkriegsszenario konfrontiert. So<br />

spannend, verängstigend und ermutigend!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 9/10<br />

Bilder: Paramount Home, Sony Pictures<br />

34


Anspruch<br />

Film<br />

Für immer dein<br />

Drama<br />

OT: Still Mine L: CA<br />

J: 2012 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Michael McGowan<br />

D: James Cromwell,<br />

Geneviève Bujold<br />

LZ: 103 min FSK: 6<br />

P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.06.14 × 1 Extras: 1/10<br />

Cromwell spielt den alten Haudegen<br />

hart, aber auch sehr herzlich<br />

Die Chemie zwischen den Altstars stimmt: Geneviève Bujold und James<br />

Cromwell erwecken die lebenslange Liebe der Protagonisten zum Leben<br />

Craig und Irene (James Cromwell<br />

und Geneviève Bujold) sind mit<br />

ihren über 80 Jahren nicht mehr die<br />

Jüngsten, lieben sich aber dennoch<br />

wie am ersten Tag. Auch wenn Craig<br />

Irenes voranschreitende Alzheimer-<br />

Erkrankung nicht wahrhaben will, so<br />

muss sich doch etwas ändern, um<br />

Irene ein unbeschwertes Leben zu<br />

ermöglichen. Ein neues Haus muss<br />

her, das kleiner und praktischer ist<br />

sowie eine tolle Aussicht auf die<br />

Natur bietet. Doch obwohl die beiden<br />

Tag für Tag ihre Erfüllung in<br />

der Feldarbeit und der Tierhaltung<br />

finden, führen mehrere gesetzliche<br />

Novitäten dazu, dass sie ihre landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnisse nicht<br />

mehr loswerden und dementsprechend<br />

auch kein Geld für ein neues<br />

Haus haben. Daher beschließt<br />

Greg, das Haus, in dem sie ihren<br />

Lebensabend verbringen werden,<br />

selbst zu errichten – als geübter<br />

Handwerker und Hausbauer für ihn<br />

eine leichte Übung, auch wenn die<br />

Arbeit inzwischen mühevoller ist als<br />

in seiner Jugend. Und auch hier<br />

scheint die Zeit den traditionsbewussten<br />

Bauern überholt zu haben,<br />

denn eine Baugenehmigung erfordert<br />

viele Formalitäten. Alsbald droht<br />

seinem Vorhaben daher das Aus<br />

und er steht vor Gericht. Einfühlsam,<br />

menschlich, au<strong>the</strong>ntisch und augenöffnend<br />

erzählt Regisseur Michael<br />

McGowan eine Geschichte, die über<br />

das Leben im Alter reflektiert. Trotz<br />

vieler ernster Themen wirkt das Drama<br />

jedoch absolut lebensbejahend<br />

und zeigt ein Leben auf, das pure<br />

Zufriedenheit ausstrahlt, auch wenn<br />

die Dinge nicht immer so laufen, wie<br />

sie sollten. So scharf und präsent<br />

wie die Wirklichkeit zeigt sich das<br />

Bild als ein Glücksfall für visuell Anspruchsvolle.<br />

Der Sound ist weitestgehend<br />

unspektakulär, wobei die gefühlvollen<br />

Szenen akustisch sehr gut<br />

inszeniert wurden.<br />

FT<br />

Film 8,5/10<br />

Ein Film über das Alter, die Liebe und die<br />

Wichtigkeit einer sinnvollen Beschäftigung. Der<br />

Bau des Hauses fungiert perfekt als Gleichnis.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Der blinde Fleck<br />

Polit-Thriller<br />

OT: Der blinde Fleck<br />

L: DE J: 2013 V: Ascot<br />

Elite Home B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Daniel Harrich<br />

D: Benno Fürmann,<br />

Nicolette Krebitz, Anna<br />

Grisebach LZ: 96 min<br />

FSK: 12 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Koch Media<br />

VÖ: 13.05.14 × 1 Extras: 3/10<br />

Einer der schlimmsten terroristischen<br />

Akte der jüngeren deutschen<br />

Vergangenheit ist in den letzten<br />

Jahrzehnten mehr und mehr in<br />

Vergessenheit geraten. Im Herbst<br />

1980 erschütterte eine verheerende<br />

Bombenexplosion das Münchener<br />

Oktoberfest: 13 Menschen starben,<br />

mehr als 200 wurden schwer<br />

verletzt. Die Hintergründe des Anschlags<br />

sind bis heute ungeklärt.<br />

Einer der wenigen, die unermüdlich<br />

an der Aufklärung dieses ungeheuerlichen<br />

Attentats arbeiteten, war<br />

und ist der engagierte Funk- und<br />

Fernseh-Journalist Ulrich Chaussy,<br />

im Film dargestellt von einem wie<br />

Benno Fürmann schlüpft in die Rolle des Journalisten Ulrich Chaussy, der mit beinahe pathologischer Akribie und<br />

Besessenheit an der Aufdeckung der wahren Hintergründe des Oktoberfest-Attentats arbeitet<br />

immer mehr als soliden Benno Fürmann<br />

(Nicolette Krebitz sieht man<br />

ebenfalls immer wieder gerne, doch<br />

in ihrer Rolle als erst unterstützende,<br />

dann heftig an ihrem Mann zweifelnde<br />

Ehefrau kann sie leider nicht<br />

die ganz großen Bäume ausreißen).<br />

Immer wieder rollte Chaussy den<br />

Vorfall von Neuem auf, wirbelte<br />

Staub auch in den höchsten Kreisen<br />

auf und stand mehrmals dicht<br />

vor der Entdeckung der Hintermänner.<br />

Doch die Spuren, die in die<br />

Neonazi-Szene führten, passten so<br />

manchem Mächtigen gar nicht in<br />

den Kram, und so wurden die wahren<br />

Hintergründe des Anschlags aus<br />

politischen Gründen vertuscht. Der<br />

bundesdeutsche Alltagsmief, der<br />

sich durch den ersten Teil des Films<br />

zieht, wird mit leicht entsättigten Farben<br />

und au<strong>the</strong>ntischer Ausstattung<br />

überzeugend in Szene gesetzt. Je<br />

weiter die Handlung und die Zeit<br />

voranschreitet, desto moderner wirkt<br />

das Ganze dann. Leider bleibt das<br />

Rätsel um diesen zeitgeschichtlichen<br />

Skandal aber unaufgeklärt, was dem<br />

spannenden „Fall“ einen kleinen<br />

Wermutstropfen verleiht. TW<br />

Film 6,5/10<br />

Analytischer und leider etwas trockener Blick<br />

auf eines der dunkelsten und rätselhaftesten<br />

Kapitel der jüngeren deutschen Vergangenheit.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 35


Film<br />

Anspruch<br />

Dallas Buyers Club<br />

Drama<br />

OT: Dallas Buyers Club L: US J: 2013 V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DTS 5.1 R: Jean-Marc Vallée<br />

D: Mat<strong>the</strong>w McConaughey, Jennifer Garner, Jared Leto<br />

LZ: 117 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 22.07.14 × 1 Extras: n.n.b.<br />

Alkohol, Sex, Drogen und Rodeos – Cowboy<br />

Ron Woodro<strong>of</strong> (Mat<strong>the</strong>w McConaughey)<br />

fährt wahrlich ein Leben auf der Überholspur.<br />

Doch schon bald soll dieser exzessive Lebensstil<br />

einen tragischen Wendepunkt nehmen: Bei einer<br />

Routineuntersuchung im Krankenhaus diagnostizieren<br />

die Ärzte bei ihm AIDS, mit einer Lebenserwartung<br />

von etwa 30 Tagen. Nach Rons Ansicht,<br />

der die Diagnose zunächst nicht wahrhaben will,<br />

viel zu wenig. Außerdem sei AIDS die „Schwulenseuche“<br />

und mit Homosexuellen will er nichts<br />

zu tun haben. Ausgegrenzt von seinen Freunden,<br />

beschließt Ron, gegen die Krankheit in seinem<br />

Körper zu kämpfen. Er nimmt an einer illegalen<br />

Test-Studie des Medikaments AZT teil, merkt aber<br />

schnell, dass sich seine Gesundheit immer mehr<br />

verschlechtert. So schaut er sich nach alternativen<br />

Behandlungsmöglichkeiten um und stößt<br />

in Mexiko schließlich auf eine wirksame Arznei,<br />

die in den USA nicht zugelassen ist. Ron riecht<br />

ein lukratives Geschäft und lässt sich eine Möglichkeit<br />

einfallen, die alternativen Medikamente<br />

möglichst gewinnbringend unter die AIDS-kranke<br />

US-Bevölkerung zu bringen. Er nutzt eine Gesetzeslücke<br />

aus und gründet den „Dallas Buyers<br />

Club“, dessen Mitglieder für einen monatlichen<br />

Beitrag von 400 Dollar, die begehrten Heilmittel<br />

geschenkt bekommen. Allerdings sieht die Arzneimittelzulassungsbehörde<br />

FDA den Handel mit<br />

den illegalen Medikamenten nicht gerne und will<br />

Ron an den Kragen...<br />

An die körperlichen Grenzen<br />

Der Film des Regisseurs Jean-Marc Vallée<br />

(„C. R. A. Z. Y. – Verrücktes Leben“, 2005) spielt in<br />

den 1980er Jahren, in denen AIDS als eigenständige<br />

Krankheit erkannt wurde. Der Film basiert<br />

dabei auf der wahren Lebensgeschichte von Ron<br />

Woodr<strong>of</strong>, der illegale Medikamente von Mexiko in<br />

die USA schmuggelte. Obwohl ihm eine Lebenserwartung<br />

von 30 Tagen gegeben wurde, ist er<br />

erst im Alter von 42 Jahren an dem Immundefektsyndrom<br />

gestorben, 7 Jahre nach der todbringenden<br />

Diagnose.<br />

Der sonst aus seichten Romantik-Komödien<br />

bekannte Schauspieler Mat<strong>the</strong>w McConaughey<br />

(„Wie werde ich ihn los in 10 Tagen“, 2003)<br />

schlüpfte in die Rolle des texanischen Cowboys<br />

und ging dafür an seine körperlichen Grenzen. Für<br />

die notwendige Au<strong>the</strong>ntizität nahm McConaughey<br />

21 kg ab. Die harte Arbeit hat sich aber gelohnt,<br />

denn mit seinem unglaublich charismatischen<br />

Spiel liefert er seine bisher stärkste schauspielerische<br />

Leistung ab. Belohnt wurde McConaughey<br />

dafür bei der diesjährigen Oscarverleihung<br />

mit der begehrten Trophäe als bester Hauptdarsteller.<br />

Aber auch der „Thirty Seconds To Mars“-<br />

Frontmann Jared Leto, der in „Dallas Buyers Club“<br />

den Transsexuellen Rayon spielt, wurde mit einer<br />

Auszeichnung als bester Nebendarsteller honoriert.<br />

Einen weiteren Oscar gab es für das beste<br />

Make-Up. Ergänzt wird der herausragende Cast<br />

durch die bezaubernde Jennifer Garner („Juno“),<br />

die eine junge rebellische Ärztin verkörpert.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu „Dallas Buyers Club“ erscheint am<br />

22. Juli. Die Disc wird als Extra ein Featurette, Interviews,<br />

Einblicke hinter die Kulissen, die Kinorelease-Ankündigung<br />

von Mat<strong>the</strong>w McConaughey,<br />

einen AIDS-Hilfe-Spot und den Originaltrailer zum<br />

Film enthalten.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Ron nimmt den Kampf gegen seine Krankheit<br />

und die Pharmaindustrie auf<br />

Eigentlich kann Ron Transsexuelle nicht ausstehen: Dummerweise<br />

ist er aber nun einmal auf Rayon angewiesen<br />

Jared Leto und Jennifer Garner brillieren als<br />

Jennifer Garner verkörpert die junge rebellische<br />

Nebendarsteller<br />

Ärztin Eve und greift Ron unter die Arme<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

36


Anspruch<br />

Film<br />

Ghost World<br />

Komödie<br />

OT: Ghost World<br />

L: DE, GB J: 2001<br />

V: Ascot Elite<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Terry Zwig<strong>of</strong>f<br />

D: Steve Buscemi,<br />

Thora Birch, Scarlett<br />

Johansson LZ: 112 min FSK: 6 P: 13 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 13.05.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Rebecca und Enid sind einfach nur<br />

von allem und jedem genervt<br />

Der Schulabschluss ist endlich<br />

erreicht... doch wie geht‘s weiter?<br />

Enid (Thora Birch) und Rebecca<br />

(Scarlett Johansson) beschließen,<br />

zunächst einen Job und eine gemeinsame<br />

Wohnung zu finden.<br />

Aber eigentlich sind die beiden einfach<br />

nur genervt – genervt von der<br />

Welt, vom Leben und vor allem von<br />

anderen Menschen! Daher hängen<br />

sie am liebsten einfach nur ab und<br />

halten Ausschau nach Abenteuern.<br />

So stoßen sie eines Tages auch auf<br />

eine skurrile Kontaktanzeige, über<br />

die sich Enid s<strong>of</strong>ort lustig macht. Es<br />

bereitet ihr Spaß, genüsslich nach<br />

dem Telefon zu greifen und sich<br />

mit dem ahnungslosen Mann zu<br />

verabreden, der die Annonce aufgegeben<br />

hat. Doch entgegen aller<br />

Erwartungen findet Enid Gefallen<br />

an dem Plattensammler Seymour<br />

(Steve Buscemi) und freundet sich<br />

mit dem Außenseiter an. „Ghost<br />

World“ nimmt im Vergleich zu typischen<br />

Teeniefi lmen eine echte<br />

Außenseiterposition ein: Zwar haben<br />

wir hier eine klassische Coming-Of-<br />

Age-Geschichte, allerdings ist der<br />

Besonders Enid (Thora Birch) fürchtet sich vor dem Erwachsenwerden und<br />

ist ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern<br />

Streifen eher als eine Satire auf die<br />

Leere der Pop-Kultur anzusehen.<br />

Als Vorlage für die sieben Millionen<br />

Dollar teure Tragikomödie diente<br />

der gleichnamige Kult-Comic von<br />

Daniel Clowes. Gemeinsam mit<br />

dem Regie-Debütanten Terry Zwig<strong>of</strong>f<br />

schrieb Clowes das Drehbuch<br />

zu diesem Film, der alles andere als<br />

politisch korrekt ist. Das Bildmaterial<br />

der blauen Scheibe ist gekennzeichnet<br />

durch starke Körnung und gelegentlich<br />

auftretende Artefakte, die<br />

dem Filmgenuss jedoch keinen Abbruch<br />

tun, sondern vielmehr einen<br />

gewissen Alternative-Charme verleihen.<br />

Entgegen den Mainstream ist<br />

ebenso der Soundtrack zusammengestellt<br />

worden, der neben rockigen<br />

Klängen auch amerikanische <strong>Blu</strong>es-<br />

Musik bereithält.<br />

LF<br />

Film 8/10<br />

Achtung! Dieser Film enthält eine gehörige<br />

Portion Sarkasmus, zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

fragen Sie ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Dealer.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8/10<br />

All Is Lost<br />

Drama/Katastrophenfilm<br />

OT: All Is Lost L: US<br />

J: 2013 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: J.C. Chandor<br />

D: Robert Redford<br />

LZ: 106 min FSK: 12<br />

P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

Kill Your Darlings – Junge Wilde<br />

Biopic<br />

OT: Kill Your Darlings<br />

L: US J: 2013 V: Koch<br />

Media B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: John Krokidas<br />

D: Daniel Radcliffe,<br />

Dane DeHaan, Michael<br />

C. Hall LZ: 103 min<br />

FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 23.05.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Robert Redford spielt den zu allem<br />

entschlossenen Seemann grandios<br />

VÖ: 22.05.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Die „Beatniks“: Eine außergewöhnliche<br />

Generation von Schriftstellern<br />

Bilder: Ascot Elite, Koch Media, Universum<br />

Circa 1700 Seemeilen vor Sumatra<br />

kreuzt ein einsames Segelschiff<br />

im Indischen Ozean. Als es einen<br />

verlassen im Meer treibenden Frachtcontainer<br />

rammt, beginnt für den<br />

namenlosen Kapitän des Bootes ein<br />

erbarmungsloser Kampf ums Überleben.<br />

„All Is Lost“ ist ein packendes<br />

Survival-Abenteuer auf hoher See,<br />

mit einem sichtlich gealterten, aber<br />

doch überraschend kernigen Robert<br />

Redford. Nur mit spärlichen Voiceovers,<br />

ganz ohne Dialoge wird die<br />

ungewöhnliche Drehbuchidee konsequent<br />

und erstaunlich intensiv auf<br />

die Leinwand gebracht. Es entwickelt<br />

sich ein Quasi-Kammerspiel<br />

auf den trostlosen Weiten der See,<br />

das zu jeder Sekunde von der beeindruckenden<br />

Präsenz des (einzigen)<br />

Darstellers lebt. Zur packenden fi l-<br />

mischen Umsetzung kommt eine<br />

mitreißende technische Komponente,<br />

die mit fast fehlerfreien Bildern<br />

und einer im wahrsten Sinne des<br />

Wortes „stürmischen“ Soundkulisse<br />

zu begeistern weiß.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Mutige und intensive fi lmische Auseinandersetzung<br />

mit der Kraft der Elemente und dem<br />

menschlichen Überlebenswillen.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9/10<br />

Die entscheidenden Figuren<br />

der „Beat“-Generation feiern<br />

gerade eine regelrechte Renaissance<br />

im öffentlichen Bewusstsein.<br />

Auch in „Kill Your Darlings“ spielen<br />

Allen Ginsberg, Jack Kerouac<br />

und William S. Burroughs wieder<br />

einmal die Hauptrollen in einem<br />

verwegenen Loblied auf die urwüchsige<br />

Kraft dieser literarischen<br />

Revolution der 1950er Jahre. Mit<br />

Dane DeHaan, Ben Foster und<br />

Daniel Radcliffe konnte man einen<br />

illustren und schlagkräftigen Cast<br />

gewinnen, sodass das Porträt der<br />

Studienjahre dieser ebenso lebenshungrigen<br />

wie kompromisslosen<br />

Autoren auch die nötige Glaubwürdigkeit<br />

erreicht. Die rein technischen<br />

Werte der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kommen<br />

über den Durchschnitt nicht hinaus.<br />

Die Bilder scheinen beständig etwas<br />

kontrast- und farbarm (wodurch<br />

die historische Dimension<br />

des St<strong>of</strong>fs unterstrichen wird); die<br />

Soundkulisse setzt kaum einmal<br />

besondere Highlights. TW<br />

Film 7/10<br />

Raues, ungeschliff enes Porträt von furchtlosen<br />

literarischen Gipfelstürmern, die alle Regeln<br />

und Konventionen freudig über Bord warfen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 37


Film<br />

Anspruch<br />

Disconnect<br />

Drama<br />

OT: Disconnect L: US<br />

J: 2012 V: Weltkino<br />

(Studiocanal)<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Henry Alex Rubin<br />

D: Jason Bateman,<br />

Hope Davis, Frank<br />

Grillo LZ: 116 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 05.06.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Ein Episodenfilm rund um Liebe,<br />

Sex, Verlust, Trauer, Macht, Hilflosigkeit:<br />

Das alles und noch mehr<br />

ist „Disconnect“. Der Titel bringt den<br />

Tenor des Films auf den Punkt: In<br />

einer immer stärker vernetzten Welt<br />

fällt es den Menschen schwerer und<br />

schwerer, einander wirklich nahe zu<br />

kommen, eine echte und dauerhafte<br />

Verbindung aufzubauen, über<br />

den allzu leichten und meist zu<br />

Wenn der Gang zur Schule zum Spießrutenlauf wird: Auch das Phänomen<br />

„Cyber-Mobbing“ nimmt sich dieser brisante Streifen zur Brust<br />

oberflächlichen Anfang hinaus. Die<br />

Darstellung der virtuellen Welten<br />

mit den Mitteln des Kinos bleibt<br />

immer angenehm dezent. Einige<br />

Chats erwachen auf der Leinwand<br />

grafi sch hübsch aufbereitet zum<br />

Leben, doch das ist nie Selbstzweck,<br />

diese Passagen bringen die Story<br />

stets weiter und machen einem<br />

die Charaktere samt ihrer inneren<br />

Gedankenwelt vertrauter. Es geht<br />

unter anderem um einen heiklen<br />

Mobbing-Fall in der „Generation<br />

Facebook“, um das Auseinanderbrechen<br />

einer Existenz durch pr<strong>of</strong>essionellen<br />

Datenklau, und um die<br />

undurchschaubare Grauzone, die<br />

sich in Sachen käufl icher Liebe im<br />

Internet aufgetan hat. Das starke,<br />

hochemotionale Finale (mit toller<br />

Bildsprache und genialem Score<br />

des zeitgenössischen Komponisten<br />

Max Richter) fi ndet keine leichten<br />

Antworten auf all die existenziellen<br />

Fragen, die die Story aufwirft. Dies<br />

macht den Streifen aber trotz seiner<br />

Offenheit erstaunlich rund und<br />

zaubert aus einem guten einen<br />

sehr guten Film. Technisch pendelt<br />

Opfer oder Täter – selbstbestimmt<br />

oder fremdgesteuert?<br />

sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auf einem durchgängig<br />

guten Niveau ein, wobei<br />

vor allem die stimmungsvollen und<br />

angenehm detailreichen Nachtaufnahmen<br />

den Grundton des Films<br />

prägen. Eine magere Viertelstunde<br />

an Interviews mit Regisseur und<br />

Schauspielern reißt bei den Extras<br />

leider nicht viel raus.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Düsterer und soghafter Rausch, der die<br />

Schattenseiten der schönen neuen Online-Welt<br />

fi lmisch erfahrbar macht.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Werner Herzog Edition<br />

Doku/Thriller/Drama<br />

OT: Werner Herzog<br />

Edition L: DE, FR, GB,<br />

US, RU J: 1974 – 2012<br />

V: Arthaus (Studiocanal)<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1, 2.0, 1.0 R: Werner<br />

Herzog D: Michael<br />

Shannon, Willem Dafoe, Udo Kier LZ: 432 min<br />

FSK: 12 P: 42 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 05.06.14 × 5 Extras: 10/10<br />

Herzogs Spielfilme sind – genau wie<br />

seine Dokus – schlicht einzigartig<br />

In „Rad der Zeit“ machte sich Werner Herzog auf, den Geheimnissen des<br />

Buddhismus filmisch auf den Grund zu gehen<br />

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten<br />

ist das Label „Arthaus“ ein Synonym<br />

für anspruchsvolle, mutige und<br />

aufregende Produktionen aus dem<br />

Bereich Autorenkino sowie Kunstund<br />

Experimentalfi lm. Passend zum<br />

zwanzigjährigen Jubiläum erscheint<br />

eine Kollektion, die sich mit Werner<br />

Herzog einem der einfl ussreichsten<br />

Regisseure unserer Zeit widmet. Enthalten<br />

sind die Dokumentationen<br />

„Happy People – Ein Jahr in der<br />

Taiga“, „Lektionen in Finsternis“ und<br />

„Rad der Zeit“, sowie die Spielfi lme<br />

„Kaspar Hauser – Jeder für sich<br />

und Gott gegen alle“ und „My Son,<br />

My Son, What Have Ye Done“.<br />

Alle Produktionen wurden vom Originalnegativ<br />

neu abgetastet. Stellvertretend<br />

für die gesamte Edition<br />

haben wir uns „Lektionen in Finsternis“<br />

(1992) herausgegriffen, eine<br />

aufwühlende Meditation über den<br />

zweiten Golfkrieg und seine verheerenden<br />

Folgen. Mit starker Körnung,<br />

in eintönigen, entsättigten Farben<br />

wird Kuwait als geschundenes und<br />

zerstörtes Land porträtiert – und der<br />

verzweifelte Kampf gegen das Feuerinferno<br />

auf den brennenden Ölfeldern<br />

in atemberaubenden Bildern<br />

eingefangen. Eine vergleichsweise<br />

aktuelle Produktion wie beispielsweise<br />

der rätselhaft-verstörende Mystery-Thriller<br />

„My Son, My Son, What<br />

Have Ye Done“ (2009) sieht dagegen<br />

natürlich um Welten besser aus,<br />

sodass sich bei den Technikwerten<br />

nur grobe Durchschnittsangaben<br />

ableiten lassen. Leider fehlt bei den<br />

„Lektionen“ die englische Tonspur –<br />

Herzogs pointierte Kommentare gewinnen<br />

in seinem unverwechselbar<br />

strikten Englisch <strong>of</strong>t noch einmal<br />

eine neue Dimension hinzu. Im<br />

Bonusmaterial fi ndet sich auf dieser<br />

Scheibe der Dokumentarfi lm „White<br />

Diamond“, der gut und gerne Disc<br />

Nummer sechs dieses grandiosen<br />

Boxsets darstellen könnte. TW<br />

Film 8,5/10<br />

Herzog für Fortgeschrittene: Seltene, sperrige<br />

und streitbare Werke aus dem faszinierenden<br />

Œuvre eines einzigartigen Filmemachers.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Arthaus (Studiocanal), Weltkino (Studiocanal)<br />

38


Nebraska<br />

Roadmovie/Drama<br />

OT: Nebraska L: US J: 2013 V: Paramount Pictures B: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 T: DD 3.0, DTS-HD MA 3.0 (engl.) R: Alexander<br />

Payne D: Bruce Dern, Will Forte, June Squibb LZ: 115 min<br />

FSK: 6 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.05.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Was tun, wenn der eigene Vater immer wieder<br />

ausbüchst, um seinen wohlverdienten<br />

„Millionengewinn“ aus einer Postwurfsendung<br />

im fernen Nebraska abzuholen? Zum Beispiel<br />

dem alten Herren diesen absurden Ausflug einfach<br />

gönnen und ihn auf die alten Tage vielleicht<br />

noch einmal ein wenig besser kennenlernen. So<br />

machen das zumindest Vater und Sohn Grant<br />

(Bruce Dern und Will Forte), und bescheren<br />

dem Publikum damit eine bittersüße Geschichte.<br />

Es geht um Würde, um Selbstbestimmung,<br />

um ein lebenswertes Leben im Alter. Rauer<br />

Charme und lakonischer Witz zeichnen den<br />

Streifen von Anfang bis Ende aus. Trotz allem<br />

erwartet Sie hier aber vor allem ein zutiefst<br />

melancholischer und stellenweise tieftrauriger<br />

Film, dessen Schonungslosigkeit nicht immer<br />

leicht zu schlucken ist. Ähnlichkeiten zu David<br />

Lynchs genialem Road-Trip „The Straight Story“<br />

aus dem Jahre 1999 sind nicht von der Hand<br />

zu weisen. Die entspannte Klasse dieses kaum<br />

beachteten Meisterwerks erreicht „Nebraska“<br />

allerdings nicht ganz.<br />

Independent-Kino total<br />

Die komplett schwarzweißen Aufnahmen gestaltete<br />

man im „Letterbox-Verfahren“, also dem<br />

extrabreiten Kin<strong>of</strong>ormat 2.40 : 1. Die großzügigen<br />

Landschaftspanoramen der ebenso trostlosen<br />

wie poetischen Weite des amerikanischen<br />

Inlands werden so noch beeindruckender eingefangen.<br />

Das deutliche Korn, das sich schon fast<br />

als als durchgängiges Rauschen niederschlägt,<br />

drückt die Wertung in den Keller – doch ein Film<br />

für Technikenthusiasten will „Nebraska“ ohnehin<br />

nicht sein. Eher ein Streifen für Liebhaber von<br />

eigenwilliger Filmkunst, mit hohem Wiedererkennungswert.<br />

Auch beim Ton tanzt die BD aus<br />

der Reihe und präsentiert einen höchst seltenen<br />

Dolby Digital 3.0-Mix. Es werden also nur die<br />

vorderen beiden Satelliten, sowie der Center<br />

angesteuert – weder der Subwo<strong>of</strong>er noch die<br />

Rears kommen zum Einsatz. Das Ergebnis geht<br />

für den ruhigen Film völlig in Ordnung: Die Dialoge<br />

erklingen klar und dominant, große Effektspielereien<br />

sucht man vergeblich. Bei den<br />

Boni gibt’s ein gutes halbstündiges Making-<strong>of</strong>,<br />

das einem u. a. Drehbuchautor Bob Nelson<br />

wirklich näherbringt.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 7,5/10<br />

Trotz einiger berührender, witziger und absurder Momente: Hier<br />

bekommt man es mit hartem Indie-Tobak zu tun, der in melancholischen<br />

Schwarzweiß-Bildern seine elegische Story beschwört.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5/10<br />

Markante Schwarzweiß-Bilder verleihen der schwermütigen Story<br />

die adäquate äußere Form. Ein Film für Arthaus-Enthusiasten.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1/2 0,5/2<br />

Bilder: Paramount Pictures<br />

Ein Film, der hinschaut h und nie die Augen verschließt,<br />

weder vor dem Alter noch vor der Realität<br />

Ton 6,5/10<br />

Ungewöhnliches technisches Format, aber ein durchaus hörenswertes<br />

Ergebnis. Solides Dialogkino ohne große Schwächen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

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Film<br />

Anspruch<br />

Versuchung<br />

Drama<br />

OT: Nobody Walks<br />

L: US J: 2012<br />

V: Tiberius Film<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Ry Russo-Young<br />

D: Olivia Thirlby, John<br />

Krasinski, Rosemarie<br />

DeWitt LZ: 83 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 03.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Kannst du<br />

widerstehen?<br />

Als die lebenshungrige und blutjunge<br />

Filmstudentin Martine<br />

(Olivia Thirlby) über den Sommer<br />

Quartier bei einer beschaulichen<br />

US-Vorstadt-Familie bezieht, bringt<br />

sie die Dynamik in deren scheinbar<br />

heiler Welt gehörig durcheinander.<br />

Je näher sie ihren Gastgebern<br />

kommt, desto mehr verschwimmen<br />

die Grenzen zwischen Freundschaft,<br />

körperlicher Anziehung und Liebe.<br />

Was passiert, wenn man sich liebt, aber die Frische und die Leidenschaft<br />

fehlt? Ein Paar auf der Suche nach sich selbst, nach Zukunft, nach Versuchung<br />

Das Drehbuch von „Versuchung“<br />

stammt von Indie-„It-Girl“ Lena Dunham,<br />

die seit „Girls“ und „Frances<br />

Ha“ zu einer Art Sprachrohr für<br />

die Generation der amerikanischen<br />

Großstadtfrauen um die 30 geworden<br />

ist. Und der Gewinn des Spezialpreises<br />

der Jury auf dem Sundance<br />

Festival 2012 ist sicherlich nicht die<br />

schlechteste Referenz für eine kleine,<br />

unabhängige Produktion wie<br />

diese. Der Film will vor allem eines<br />

betonen: Die Verführung wartet an<br />

allen Ecken und Enden des Lebens.<br />

Das ist in solch einer Verdichtung<br />

sicher nur selten gegeben, doch die<br />

Frage, um die sich hier alles dreht,<br />

ist schließlich: Der Versuchung nachgeben<br />

und den Augenblick voll auskosten,<br />

oder doch lieber brav und<br />

vernünftig bleiben und sich bewusst<br />

um Abenteuer und Genuss bringen?<br />

Die Produktion wurde ganz altmodisch<br />

auf relativ grobem 16-Millimeter-Material<br />

gedreht. Durch die<br />

nachträgliche Anpassung für eine<br />

35-Millimeter-Projektion („Blowup“)<br />

verstärkt sich dieser Effekt<br />

noch weiter, sodass man es hier mit<br />

Martine (Olivia Thirlby) verdreht allen<br />

den Kopf – ob sie will, oder nicht<br />

einem auffällig körnigen Bild zu tun<br />

bekommt, das man so nicht mehr<br />

gewohnt ist. Die Szene, in der die<br />

junge Filmstudentin bei einer Aufnahmesession<br />

für Soundeffekte<br />

gezeigt wird, eignet sich natürlich<br />

besonders, um die durchaus vorhandenen<br />

Stärken der Tonspur<br />

zu überprüfen.<br />

TW<br />

Film 7/10<br />

Mal leidenschaftlich-wild, mal unterschwelligzart:<br />

Eine Indie-Perle, die den Reiz der<br />

Verführung beschwört.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Ruhelos<br />

Thriller<br />

OT: Restless L: GB<br />

J: 2012 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Edward Hall<br />

D: Hayley Atwell,<br />

Charlotte Rampling<br />

LZ: 2 × 88 min FSK: 12<br />

P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.05.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Auch Action und Spannung kommt<br />

hier keinesfalls zu kurz<br />

Was ist das nur für eine mysteriöse<br />

Frau? – fragt sich Ruth<br />

(Michelle Dockery), als sie ihrer<br />

Mutter Sally (Charlotte Rampling)<br />

einen Besuch abstattet. Wie besessen<br />

starrt Sally zur Waldesgrenze<br />

vor ihrem Haus – aus Angst vor<br />

fremden Beobachtern. Um den Verfolgungswahn<br />

ihrer Mutter zu verstehen,<br />

liest Ruth deren Tagebuch,<br />

in dem sie die Geschichte der russischen<br />

Emigrantin Eva Delectorskaya<br />

(Hayley Atwell) kurz vor und während<br />

des Zweiten Weltkriegs findet.<br />

Eine Geschichte, die geprägt ist von<br />

Evas Ausbildung zur britischen Spionin.<br />

Fast märchenhaft entfaltet sich<br />

ihr Leben in der Schloß-ähnlichen<br />

Ausbildungsstätte. Spielerisch, erfolgreich<br />

und ohne Sorgen lernt<br />

sie dort das ganze Werkzeug einer<br />

Agentin – fast so, als wäre das Szenario<br />

einem „Harry Potter“-Roman<br />

entsprungen. Zugleich steigt in ihr<br />

die Faszination für ihren Ausbilder<br />

Lucas Romer (Rufus Sewell), der<br />

ihr die wichtigste Lektion („Vertraue<br />

niemandem“) mitteilt, kurz bevor<br />

er sie aufs Schlachtfeld schickt. Ihr<br />

Die Ausstattung, die Besetzung und die Photographie tragen allesamt dazu<br />

bei, dass man sich überzeugend in die 1940er Jahre versetzt fühlt<br />

Einsatz in Belgien fordert ihr alles<br />

ab und bereits bei der ersten Verfolgung<br />

durch Nazi-Agenten wird<br />

ihr bewusst, dass es hier um Leben<br />

und Tod geht. Aus malerischen<br />

Kamerafahrten werden düstere,<br />

entfärbte Handkameraaufnahmen:<br />

Die Schohnzeit ist vorbei.<br />

Das zweiteilige TV-Event nach dem<br />

Bestseller von William Boyd ist brillant<br />

gestrickt und wird durch die<br />

beiden Hauptdarstellerinnen Charlotte<br />

Rampling und Hayley Atwell<br />

perfekt getragen. Wie gut ebendiese<br />

wunderbaren Schauspielerinnen<br />

in ein 1940er Jahre-Ambiente<br />

passen, zeigt das Bild, das die liebevoll<br />

ausstaffierten Kulissen zum<br />

Leben erweckt. Dies versucht auch<br />

der Sound mit leichten Ambiente-<br />

Klängen zu erreichen.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Aufwendig produzierter BBC-Zweiteiler, der<br />

sowohl romantisierte als auch nüchterne<br />

Situationen aus dem Leben einer Agentin zeigt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Koch Media, Tiberius Film<br />

40


Komödie<br />

Film<br />

Svengali<br />

Komödie<br />

Das Leben, die Liebe<br />

und die Musik<br />

OT: Svengali L: GB<br />

J: 2013 V: Universal<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1T: DTS 5.1<br />

R: John Hardwick<br />

D: Jonny Owen, Martin<br />

Freeman, Michael<br />

Socha LZ: 93 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.06.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Wird Dixie das Musik-Business mit<br />

dieser Band überzeugen können?<br />

Dixie (Jonny Owen ) hat einen<br />

Traum: Er möchte seinen Job<br />

als Postbote an den Nagel hängen<br />

und das große Geld mit Musik verdienen.<br />

Mit „The Prems“ hat er auch<br />

schon die perfekte Band gefunden,<br />

um das Musik-Business von seinen<br />

„goldenen Ohren“ und seinem<br />

Können als Svengali (Manager) zu<br />

überzeugen. Kurzerhand packt Dixie<br />

zusammen mit seiner Freundin Michelle<br />

die K<strong>of</strong>fer und wagt sich von<br />

dem idyllischen Süd-Wales in die<br />

Metropole London. Doch schnell<br />

müssen die beiden erkennen, dass<br />

niemand auf sie und ihre Band gewartet<br />

hat. Dixie und Michelle stellen<br />

sich einem harten Kampf und<br />

versuchen durch Plakat-Aktionen,<br />

selbstgedrehte Internetvideos und<br />

Verteilen von Demo-Kassetten im<br />

Musikgeschäft Fuß zu fassen. Mit der<br />

Zeit wird das Geld knapper, die Band<br />

anspruchsvoller und Michelle genervter,<br />

so dass Dixie sich entscheiden<br />

muss: Entweder die Musik oder<br />

die Liebe. Mit „Svengali“ hat Schauspieler<br />

und Drehbuchautor Jonny<br />

Owen eine ansehnliche Geschichte<br />

So ist das walisische Landleben: Statt mit dem Taxi ist man hier zu Pferde<br />

unterwegs. Dixie nimmt es locker, schließlich ist es seine Heimat<br />

über das Leben eines Musikmanagers<br />

aus dem Popbusiness geschaffen.<br />

Vorbild für die Story war Alan<br />

McGee – der Strippenzieher des<br />

Britpop schlechthin, der durch seine<br />

musikalische Leidenschaft Bands<br />

wie Oasis zu Weltruhm verhalf. Ursprünglich<br />

hatte Owen sein Werk<br />

nur als Filmclips für das Internet<br />

produziert, doch das Feedback war<br />

so groß, dass die Videos bald Kultstatus<br />

erreichten. Da „Svengali“ in<br />

der Subkultur der Mod (abgeleitet<br />

von Modernist) spielt, weist das<br />

Bildmaterial einen dazu passenden<br />

Retro-Look auf. Warme Farben und<br />

eine solide Grundschärfe sorgen<br />

für einen angenehmen Filmgenuss.<br />

Akustisch unterlegt wird der Streifen<br />

sowohl mit traditioneller als auch<br />

populärer britischer Musik. LF<br />

Film 7/10<br />

Ein eindrucksvoller Film über ein Landei-Mod,<br />

der als Svengali vom großen Erfolg im<br />

Musik-Business träumt. Reinschauen lohnt sich!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Der Lieferheld – Unverh<strong>of</strong>ft kommt <strong>of</strong>t<br />

Komödie<br />

OT: Delivery Man<br />

L: US J: 2013<br />

V: Constantin Film<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD HR 5.1<br />

R: Ken Scott D: Vince<br />

Vaughn, Chris Pratt,<br />

Cobie Smulders<br />

LZ: 105 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

Bilder: Constantin Film, Universal Home<br />

VÖ: 05.06.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Was macht Hollywood wenn<br />

ihm der Filmst<strong>of</strong>f ausgeht?<br />

Genau, es schaut über den Tellerrand<br />

und pickt sich die besten<br />

ausländischen Streifen heraus, um<br />

sie neu in Szene zu setzen. Der<br />

letzte Film, der ein solches massentaugliches<br />

„Facelifting“ erhalten<br />

hat, ist die kanadische Komödie<br />

„Starbucks“. Das Lustspiel erzählt<br />

die Geschichte von David Wozniak,<br />

einem absoluten Versager, der<br />

als Lieferant in der Fleischerei seines<br />

Vaters arbeitet. Er hat hohe<br />

Schulden und versucht sogar, durch<br />

den Anbau von Cannabis an Geld<br />

zu kommen. Doch eines Tages<br />

Unverh<strong>of</strong>ft kommt <strong>of</strong>t – manchmal sogar eine große Kinderschar! David (Vince Vaughn) erfährt, dass er Vater von<br />

533 Kindern ist. Vielleicht hätte er doch nicht zur Samenspende gehen sollen<br />

steht ein Anwalt vor der Tür und<br />

verändert sein ganzes Leben. Der<br />

Jurist will David aber nicht wegen<br />

der Hanfpflanzen an den Kragen,<br />

sondern <strong>of</strong>feriert ihm, dass er der<br />

biologische Vater von 533 Kindern<br />

ist. Als Student hatte David nämlich<br />

eifrig seinen Kontostand mittels<br />

Samenspende aufgebessert. Nun<br />

haben 142 seiner Nachkommen<br />

eine Sammelklage eingereicht, um<br />

seine Identität herauszufinden. Ein<br />

Schock! Doch andererseits fängt<br />

David an, sich für seine Sprösslinge<br />

zu interessieren und stellt über<br />

sie Nachforschungen an. Wie auch<br />

schon im Original inszenierte Regisseur<br />

Ken Scott die Neuverfilmung.<br />

Story und Dialoge der alten und der<br />

neuen Verfilmung erweisen sich<br />

deshalb nahezu als Eins-zu-Eins-<br />

Kopie, wobei allerdings die aktuelle<br />

Variante viel glatt geschliffener wirkt.<br />

Wer den Originalfilm „Starbucks“<br />

kennt, wird sich über die Neubesetzungen<br />

der Schauspieler ärgern, da<br />

Comedian Vince Vaughn nicht das<br />

gleiche Charisma wie Patrick Huard<br />

besitzt. Visuell besticht die Komödie<br />

durch eine solide Schärfe. LF<br />

Film 5/10<br />

Harmlose Komödie, die an den Charme<br />

seiner Vorlage „Starbucks“ einfach nicht<br />

herankommt.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 41


Film<br />

Komödie<br />

Buddy<br />

Komödie<br />

OT: Buddy L: DE<br />

J: 2013 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Michael Herbig<br />

D: Alexander Fehling,<br />

Mina Tander, Maren<br />

Kroymann LZ: 95 min<br />

FSK: 6 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.05.14 × 1 Extras: 6/10<br />

Michael „Bully“ Herbig steht seit<br />

mittlerweile 13 Jahren für todsichere<br />

Zuschauererfolge im deutschen<br />

Kino. Doch mit seinem letzten<br />

Projekt „Buddy“ riss die beeindruckende<br />

Erfolgsserie so ein wenig:<br />

Nicht einmal 700000 Zuschauer<br />

in Deutschland stellen für „Bully“-<br />

Verhältnisse ja fast schon einen veritablen<br />

Flop dar. Mit der eigentlich<br />

sehr innovativen und interessanten<br />

Bis der verzogene Millionärserbe Eddie (A. Fehling) seinen neuen Schutzengel<br />

akzeptiert, macht er so einige haarsträubende Situationen durch<br />

Doppelstrategie aus „Making-<strong>of</strong>“-Sitcom<br />

und passendem Kin<strong>of</strong>ilm hat<br />

sich Herbig im Nachhinein keinen<br />

Gefallen getan. Die wenig euphorischen<br />

bis desaströsen Kritiken für<br />

„Bully macht Buddy“ (sechs Folgen<br />

auf ProSieben, unmittelbar vor dem<br />

Kinostart zu Weihnachten) hielten<br />

wohl so manchen Zuschauer davon<br />

ab, dem eigentlichen Film im Kino<br />

überhaupt noch eine Chance zu<br />

geben. Dabei ist diese Romantic-<br />

Comedy (mit starker Betonung<br />

auf Comedy) eigentlich ein ganz<br />

hübscher Film für zwischendurch<br />

geworden. „Schutzengel“ Buddy<br />

(Michael Herbig) versucht mit allen<br />

Mitteln, seinem ersten Schützling<br />

Eddie (Alexander Fehling) in Sachen<br />

Leben und Liebe auf die Sprünge zu<br />

helfen. Das ist anfangs temporeich<br />

und ziemlich witzig, im weiteren<br />

Verlauf dann immer sentimentaler<br />

und gefühliger. Die eingestreuten<br />

Schlager-Nummern, mit denen<br />

Buddy seinen Schutzbefohlenen<br />

immer wieder malträtiert, erinnern<br />

in ihrer grenzenlosen Überdreh<strong>the</strong>it<br />

und köstlichen Absurdität aber wie-<br />

Einfach zum Schießen: Bully als<br />

Buddy mit breitem Schlager-Lächeln<br />

der ganz an den alten Bully. In Sachen<br />

Produktionswerte, Ausstattung<br />

und technischer Anmutung spielt<br />

„Buddy“ ganz oben mit und sieht<br />

aktuellen Schweiger- beziehungsweise<br />

Schweighöfer-Produktionen<br />

zum Verwechseln ähnlich. Optik<br />

und Soundqualität können hier also<br />

defi nitiv punkten.<br />

TW<br />

Film 6,5/10<br />

Leicht unentschlossene Mischung aus wilder<br />

Komödie und gefühliger Romanze, dennoch mit<br />

einigen schönen und witzigen Momenten.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9/10<br />

Die Pute von Panem<br />

Komödie<br />

OT: The Starving<br />

Games L: US J: 2013<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Jason Friedberg,<br />

Aaron Seltzer<br />

D: M. Walsh, B.<br />

Daugherty, C. Christian LZ: 83 min FSK: 12<br />

P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 06.06.14 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Sag bloß, du willst diesen<br />

schrecklichen Film schauen!<br />

Okay, zugegeben, … die Twilight-Parodie<br />

„Beilight – Biss<br />

zum Abendbrot“ war schon richtig<br />

schlecht und über die Stumpfsinnigund<br />

Witzlosigkeit von „Meine Frau,<br />

die Spartaner und ich“, möchte man<br />

überhaupt kein Wort verlieren. Doch<br />

niemand hätte gedacht, dass diese<br />

Einfallslosigkeit noch übertrumpft<br />

werden kann und sich praktisch<br />

als Anschlag auf die menschliche<br />

Intelligenz erweist. Mit „Die Pute<br />

von Panem“ ist es dem Regieduo<br />

Jason Friedberg und Aaron Seltzer<br />

dann doch gelungen, ihre eigene<br />

Franchise-Reihe mit Geistlosigkeit<br />

zu toppen. In ihrer neuesten Persiflage<br />

wagten sie den Versuch, „Die<br />

Tribute von Panem“ auf die Schippe<br />

zu nehmen und zögerten dabei<br />

auch nicht, die Blockbuster „The<br />

Avengers“, „Avatar“, „The Expendables“<br />

sowie „Die fantastische Welt<br />

von Oz“ durch den Kakao zu ziehen.<br />

Herausgekommen ist jedoch<br />

kein Angriff auf die Lachmuskeln,<br />

sondern wohl eher ein solcher auf<br />

die Tränendrüse. Über die abgedroschenen<br />

und stupiden Pointen kann<br />

Was? Du hast „Die Pute von Panem“ noch nicht gesehen. Schieb die Disc<br />

s<strong>of</strong>ort in den Player!<br />

man letztlich nur weinen. Und mal<br />

ehrlich: Wer schmunzelt heute noch<br />

darüber, wenn die Kamera einen<br />

Schwung zur Seite macht und da<br />

plötzlich aus heiterem Himmel Leute<br />

anfangen zu tanzen? Niemand,<br />

denn das haben wir schon x-mal<br />

in den zahlreichen anderen Filmen<br />

der beiden Regisseure gesehen!<br />

Im Gegensatz zum Filminhalt ist<br />

die technische Qualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

allerdings ein echter Knüller, da<br />

sie mit ausgezeichneten Bildparametern<br />

auftrumpft. Dabei ist die<br />

Bildschärfe so brillant, dass selbst<br />

die Klebestellen der Bärte auf den<br />

Gesichtern der Schauspieler deutlich<br />

erkennbar sind. Der zurückhaltende<br />

Sound ist stark auf die<br />

Front fi xiert und bietet nur selten<br />

actionreiche Klangeffekte. LF<br />

Film 0/10<br />

Dies ist der schlechteste Film aller Zeiten …<br />

zumindest solange, bis Friedberg und Seltzer<br />

ihren nächsten fi lmischen Unfall produzieren.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Universum, Warner Home Video<br />

42


Komödie<br />

Film<br />

Anchorman<br />

Komödie<br />

OT: Anchorman 2: The<br />

Legend Continues<br />

L: US J: 2013<br />

V: Paramount<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Adam<br />

McKay D: Will Ferrell,<br />

Steve Carell, Paul<br />

Rudd, Christina Applegate LZ: 113 min<br />

FSK: 12 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.06.14 × 1 Extras: 8,5/10<br />

Ex-Kelly-Bundy is back: Christina<br />

Applegate, wir lieben dich!<br />

Die Legende<br />

kehrt zurück<br />

Trotz allem ist der zweite „Anchorman“ ein klamaukiger Spaß mit einem<br />

spitzenmäßigen 70er-Jahre-Soundtrack und einem Will Ferrell in Höchstform<br />

Er ist wieder zurück: Das größte,<br />

fiktive Showtalent macht<br />

erneut die Heimkinoleinwände unsicher,<br />

und das mit insgesamt 763<br />

nigelnagelneuen Gags. Und diesmal<br />

wird er gleich zu Anfang gefeuert,<br />

was seiner Karriere als Showmaster<br />

erst einmal einen schweren<br />

Knick beschert. Doch der Anchorman<br />

(Will Ferrell) wäre nicht der<br />

Anchorman, wenn er sich nicht<br />

wieder gewaltsam vor die Kamera<br />

drängen würde. Und das mit einem<br />

völlig abgefahrenen Konzept. Als<br />

ihn der Produzent Freddie Schapp<br />

(Dylan Baker) in einer Teilzeitstelle<br />

bei Sea World entdeckt, heuert er<br />

ihn für seinen neuen 24-Stunden<br />

News-Sender an, der Ende der<br />

1970er Jahre noch ein Novum darstellte.<br />

Zusammen mit seinen alten<br />

Gefährten Brick Tamland (Steve<br />

Carell), Brian Fantana (Paul Rudd)<br />

und Champ Kind (David Koechner)<br />

will er die alte Showlegende wieder<br />

aufleben lassen und erfindet<br />

mal eben so nebenbei Boulevard-<br />

Nachrichten. Statt Katastrophenmeldungen,<br />

Kriegsbildern und Politskandalen,<br />

feiert er die USA, zeigt<br />

niedliche Tierbilder, bringt Einblicke<br />

in die Porno-Industrie und raucht<br />

vor der Kamera selbst gemachtes<br />

Crack. Trotz nachtschlafender Sendezeit<br />

steigen die Quoten ins Unermessliche,<br />

sodass Ron und seine<br />

durchgeknallten Kollegen bald in<br />

der Primetime landen. Wird es ihm<br />

gelingen, zu seiner alten Strahlkraft<br />

zurückzufinden, seine Frau (Kristina<br />

Applegate) samt Kind zurückzugewinnen<br />

und ein guter Vater zu sein?<br />

Diverse Schicksalsschläge werden<br />

sich ihm in den Weg stellen und<br />

der finale Nachrichten-Krieg wird<br />

epische Ausmaße samt zahlreicher<br />

Gaststars (Liam Neeson, Will Smith,<br />

ein Minotaurus...) annehmen. Versprochen!<br />

Und ja, nicht jeder der<br />

763 neuen Jokes zündet. FT<br />

Film 6/10<br />

Die Comedy-Ideen sind einfach zu abgefahren,<br />

um nicht gewürdigt zu werden. Jedoch sind 742<br />

der 763 Jokes nur für ganz spezielle Geschmäcker.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Ein perfekter Ehemann<br />

Bilder: Capelight, Paramount<br />

Komödie<br />

OT: An Ideal Husband<br />

L: GB, US J: 1999<br />

V: Capelight<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA5.1<br />

R: Oliver Parker<br />

D: Rupert Everett,<br />

Julianne Moore, Peter<br />

Vaughan LZ: 97 min FSK: 6 P: 12 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 27.06.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Arthur (Rupert Everett) genießt sein<br />

Single-Leben in vollen Zügen<br />

Lord Arthur Goring (Rupert Everett)<br />

ist ein typischer Junggeselle:<br />

Jeden Morgen wacht der Lebemann<br />

im Bett neben einer neuen Frau<br />

auf. Trotz der Vorliebe zum weiblichen<br />

Geschlecht findet Arthur andere<br />

Menschen furchtbar und ist<br />

der Meinung, dass nur die Liebe zu<br />

sich selbst der Beginn einer lebenslangen<br />

Romanze sein kann. Eine<br />

feste Bindung kommt also nicht in<br />

Frage. Im absoluten Gegensatz dazu<br />

steht sein bester Freund Sir Robert<br />

Chiltern, der eine perfekte Ehe führt:<br />

Der politisch engagierte Robert und<br />

seine liebreizende Gertrude gelten<br />

als das absolute Vorzeige-Traumpaar<br />

der High Society. Doch diese<br />

scheinbar mustergültige Beziehung<br />

wird durch einen Fehltritt aus der<br />

Vergangenheit gefährdet. Die intrigante<br />

Mrs. Cheveley kennt Chilterns<br />

Geheimnis und erpresst ihn, damit<br />

er sie bei einem Kanalprojekt unterstützt.<br />

Hilfesuchend wendet er<br />

sich an Arthur. Doch alle Beteiligten<br />

verstricken sich immer mehr in ein<br />

Netz aus Lügen und Betrügereien.<br />

„Ein perfekter Ehemann“ stellt eine<br />

Gertrude (Cate Blanchett) und Robert (Jeremy Northam) führen die<br />

perfekte Ehe. Doch der schöne Schein nimmt ein jähes Ende...<br />

Parodie über den typischen Engländer<br />

der spätviktorianischen Epoche<br />

dar. Das Drehbuch für diese britische<br />

Komödie basiert auf dem gleichnamigen<br />

Bühnenstück des berühmten<br />

irischen Schriftstellers Oscar Wilde.<br />

Regisseur Oliver Parker ist es dabei<br />

gelungen, eine zeitlose Wilde-Verfi l-<br />

mung in Szene zu setzen, die besonders<br />

von ihren bissigen Dialogen<br />

lebt. Dieser spezielle Humor kann<br />

seine komplette Wirkung jedoch nur<br />

in der Original-Vertonung vollständig<br />

entfalten. Visuell hält der Streifen mit<br />

seinen aufwendigen Kostümen und<br />

Kulissen einiges für das Auge bereit.<br />

Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> weist dabei ein<br />

starkes Rauschen auf und einige<br />

Artefakte treten in Erscheinung. Akustisch<br />

überzeugt der sauber abgemischte<br />

5.1-Sound.<br />

LF<br />

Film 7/10<br />

Mehr Schein als Sein! In der Oscar Wilde-<br />

Verfi lmung wird die spätviktorianische<br />

High-Society gehörig aufs Korn genommen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 43


Film<br />

Komödie<br />

Drama/Komödie<br />

OT: The Details L: US J: 2011 V: Tiberius Film B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Jacob Aaron Estes D: Tobey<br />

Maguire, Elizabeth Banks, Laura Linney, Ray Liotta<br />

LZ: 101 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 03.07.14 × 1 Extras: 2/10<br />

Auf die Details kommt es an! Dies wusste schon Jeff Bridges in seiner Rolle als Autor im Film „The Door In The<br />

Floor“. Doch auch in anderen Filmen gibt es Charaktere namens Jeff, die von diesem schriftstellerischen Kniff<br />

wissen. Details sind das Salz in der Suppe des Lebens. Sie lassen die Dinge komplex werden – so wie Jeff Langs<br />

fatalen Seitensprung in dem vorliegenden Drama. Oder ist es doch eine Komödie?<br />

Jeff (Tobey Maguire) ist ein ganz normaler<br />

Alltagstyp: Mitte 30, Frauenarzt, Hausbesitzer,<br />

Ehemann und Vater. Mit seiner Frau kann<br />

er zwar über ein zweites Kind reden und den<br />

dafür benötigten Anbau eines Zimmers. Die<br />

Zeugung eines solchen ist jedoch von vornherein<br />

ausgeschlossen. Und da das Paar schon<br />

seit einem halben Jahr kein Sex mehr hatte,<br />

treibt sich Jeff des Nachts auf einer Porno-Seite<br />

herum, um seine Gelüste zu stillen. Nebenan<br />

wohnt die schrullige und völlig verquere Katzenlady<br />

Lila (Laura Linney), die liebend gern<br />

provozierend vors Auto läuft und sich im Anschluss<br />

als Opfer aufspielt. Und wenn er mal<br />

kein Problem mit dem Bauamt hat, besucht<br />

Jeff in seiner Freizeit einen Basketball-Kurs, wo<br />

er sich mit seinem Kumpel Lincoln (Dennis<br />

Haysbert) austauschen und auch sonst abreagieren<br />

kann. Alles in allem also ein durchschnittliches<br />

Leben, ohne Höhen und Tiefen …<br />

Arbeit, Familie, Haus, Pornoseite, schlafen. Und<br />

Bilder: Tiberius Film<br />

44


Komödie<br />

Film<br />

Eine Familie wie aus dem Bilderbuch - hinter dieser Maske der Oberflächlichkeit klaffen<br />

jedoch die Löcher. Sexlosigkeit führt zum Betrug und zu Abstechern auf Porno-Seiten<br />

Mit Ray Liotta als eifersüchtigen Ehemann ist nicht gut<br />

Kirschen essen. Da gibt‘s gehörig auf die Fresse<br />

Lincoln (Dennis Haysbert) ist der Ruhepol der Geschichte<br />

und könnte Jeff wieder auf den Weg bringen<br />

Die penetrante Nachbarin Lila (Laura Linney) lässt nicht locker, bis sie Jeff (Tobey Maguire)<br />

in ihr Bett gezerrt hat, um dortwilden, widerwilligen, widerlichen Sex mit ihm zu haben<br />

dann passiert folgendes: Jeff trifft sich mit seiner<br />

alten Kumpeline Rebecca (Kerry Washington)<br />

auf einen Drink und schläft mit ihr.<br />

Der Stein gerät ins Rollen<br />

Rebecca und Jeff, von ihrem sexuellen Frust<br />

für einen kurzen Augenblick erlöst, vergessen<br />

im Eifer des Gefechts jedoch die Spuren zu<br />

beseitigen, sodass Rebeccas Ehemann Peter<br />

(Ray Liotta) Wind von dem Vorfall bekommt.<br />

Statt einfacher Eifersucht keimt in ihm der<br />

Rachegedanke und er erpresst seinen Nebenbuhler.<br />

Als wäre dies nicht schon genug, hat es<br />

Nachbarin Lila auch noch auf den unwissenden<br />

Jeff abgesehen und lockt ihn immer wieder<br />

mit Hilfe seines schlechten Gewissens in ihr<br />

Haus. Dabei ist es <strong>of</strong>fensichtlich, dass dies alles<br />

in einem völligen Desaster enden wird. Kaum<br />

zu glauben, dass der eigentliche Hauptgrund,<br />

die eigentliche Ursache der ganzen Problematik<br />

im Auftreten einer Waschbärenfamilie liegt.<br />

Diese hat nämlich die Würmer in Jeffs Rasenteppich<br />

entdeckt und steckt nun jede Nacht<br />

sehr viel Energie in das Umgraben des Vorgartens,<br />

was den Besitzer verständlicherweise zur<br />

Weißglut bringt.<br />

Verrückte Nachbarin<br />

Hochkarätig besetzt erzählt Jacob Aaron Estes<br />

Komödie von dem, was die meisten romantischen<br />

Filme verschweigen: Vom Alltag einer<br />

Ehe. Wenn beide Partner in ein Alter kommen,<br />

in dem ihre sexuellen Fantasien von der Realität<br />

komplett abweichen, weil man sich bereits viel<br />

zu gut kennt und kaum noch anziehend wirkt,<br />

dann steht die Zweisamkeit ernsthaft auf dem<br />

Spiel. Aber letzten Endes geht es jedem Paar<br />

so, wobei die Prioritäten beider Parteien über<br />

den Bestand der Gemeinschaft entscheidet. So<br />

trifft es Estes sehr gut, wenn er einen reuigen<br />

Jeff zeigt, der seine Frau und seinen Sohn beim<br />

Schlafen betrachtet, kurz nachdem er gerade<br />

seine Triebe an seiner Freundin ausgelassen<br />

hat. Oder auch die beschämenden Porno-Sessions<br />

die aus einer ganz anderen Welt zu stammen<br />

scheinen als das, was tagsüber läuft. Aber<br />

auch das ist ein Detail, das die meisten Filme<br />

verschweigen. „Liebe und andere Kleinigkeiten“<br />

spricht also klare Worte über die Gesellschaft,<br />

wie sie heute nun einmal ist, und vergisst dabei<br />

nicht, das ganze in einem humorvollen Licht zu<br />

betrachten. Dabei hält sich die Komödie von<br />

jeglicher darstellerischer Überspitzung fern, sodass<br />

die Handlung au<strong>the</strong>ntisch wie das Leben<br />

bleibt. Dadurch erscheint aber auch manche<br />

Szene in bisschen traurig und weckt die Angst,<br />

das man auch selber irgendwann einmal in<br />

einen solchen Trott verfallen könnte.<br />

Waschbären … überall!<br />

Wir können es nur wiederholen: Auf die Details<br />

kommt es an. Und die sind in diesem Film auch<br />

visuell häufi g vertreten. Dank der guten Schärfe<br />

braucht sich kein Zuschauer zu beklagen,<br />

dass er sie nicht erkennt. Kritischer wird es da<br />

beim Kontrast, der wegen der Überbelichtung<br />

einiger Szenen wiederum ein paar Details vor<br />

dem Auge des Betrachters verbirgt. Nachzieheffekte,<br />

störende Artefakte oder Bildrauschen<br />

gibt es nicht. Dafür könnten die Farben eine<br />

kräftigere Darstellung vertragen. Die Musik<br />

verschafft vielen Szenen einen Slapstick-Charakter,<br />

an den man sich erst einmal gewöhnen<br />

muss. Während Räumlichkeit und Siganlortung<br />

kaum genutzt wird und die Dynamik einen<br />

guten Standard erreicht, ist die Synchronisation<br />

wirklich hochwertig und kann mit anderen<br />

Big-Budget-Produktionen mithalten. Als Bonus<br />

gibt es einen alternativen Anfang sowie ein<br />

alternatives Ende.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Eine rabenschwarze Komödie wie aus dem Leben gegriff en – mit<br />

Ex-Spider-Man Tobey Maguire und Waschbären. Wenn die<br />

Alltäglichkeiten zu absurd werden, bleibt nur noch das Lachen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Gute Schärfe bei überbelichteten Kameraaufnahmen und<br />

durchschnittlichen Farben. Das Bild ist gut, könnte aber besser sein.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1/2 2/2<br />

Ton 6,5/10<br />

Wenn die Waschbären in den Bäumen rascheln, erwartet man automatisch<br />

eine starke Signalortung. Der Sound ist guter Durchschnitt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 45


Film<br />

Komödie<br />

The British Bride<br />

Romantikkomödie<br />

und katapultieren sich selbst in einfach unfassbare<br />

Schwierigkeiten. Da wäre z. B. die nymphomane<br />

Brautjungfer Anisha (Rhoda Montemayor), die<br />

sich auf der Junggesellinenparty mit einem Stripper<br />

vergnügt und anschließend das Sex-Video an<br />

ihre Freundinnen schickt.<br />

OT: The Knot L: GB J: 2012 V: Lighthouse B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Jesse Lawrence D: Mat<strong>the</strong>w McNulty,<br />

Talulah Riley, Noel Clarke LZ: 88 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 23.05.14 × 1 Extras: 0/10<br />

Die Ehe ist schon lange keine solche Institution<br />

mehr, wie sie es früher einmal war. Es geht<br />

also gar nicht mehr um Zweckgemeinschaften<br />

mit Abhängigkeiten, Aufgabenverteilungen und<br />

Schutzfunktionen. Heute heiratet man entweder<br />

aus soziokulturellen, aus steuerrechtlichen Gründen<br />

oder aus einer romantischen Vorstellung<br />

heraus. Als Jeremy (Mat<strong>the</strong>w McNulty) und Alexandra<br />

(Talulah Riley) mit der Frage konfrontiert<br />

werden, warum sie denn nun ausgerechnet heiraten<br />

wollen, wirkt das erst einmal verstörend auf<br />

sie, da sie keine klare Antwort darauf wissen. Klar<br />

ist nur: Der Tag der Hochzeit muss absolut perfekt<br />

werden … für den jeweils anderen der beiden,<br />

versteht sich. Man selbst hat ja keine so hochgestochenen<br />

Erwartungen. Und das ist gut so, denn<br />

die Freunde und Verwandten des Paares denken<br />

sich allerlei Schikanen aus, um die beiden von<br />

ihrem unerträglichen Glück zu erlösen. Schließlich<br />

werden sie kaum mit ihrem eigenen Leben fertig<br />

Die Freunde (hier Mena Suvari) sind genervt: Warum<br />

müssen die beiden unbedingt heiraten?<br />

Brennendes Hochzeits-Chaos<br />

Trauzeuge Peter (Noel Clarke) und Albert (Brett<br />

Goldstein) lassen mal eben den Trauring in die<br />

Toilette plumpsen. Und Julie (Susannah Fielding)<br />

tut ständig so, als würde sie Witze über ihre verkappte<br />

Ehe reißen, obwohl sie die ganze Zeit über<br />

nichts als die Wahrheit erzählt. Gefi lmt wird das<br />

desaströse Unterfangen einer Trauung von dem<br />

befreundeten Pärchen Jack und Helen (Davie<br />

Fairbanks und Louise Dylan), das sich für keine<br />

zynische Bemerkung zu schade ist und gerne gegen<br />

den Strom schwimmt. Gut, dass Alexandra<br />

auch noch ihre beste Freundin Sarah (Mena Suvari)<br />

an der Seite hat, die sich über ihre eigenen<br />

Vorlieben klar werden muss. Jeremy widerum<br />

wird von einer geheimnisvollen Stalkerin beschattet,<br />

die ihn nicht an eine andere verlieren will.<br />

Viele Missgeschicke und einen ultrapeinlichen<br />

Unfall mit dem Schaltknüppel eines Autos später<br />

stehen Jeremy und Alexandra dennoch vor dem<br />

Traualtar. Doch werden Sie sich nach allem noch<br />

das Ja-Wort geben? Oder wird ihnen glatt noch<br />

in den Sinn kommen, dass eine Ehe auch in der<br />

Liebe begründet sein kann?<br />

Jeremy (Mat<strong>the</strong>w McNulty) will seiner Braut den<br />

schönsten Tag ihres Lebens bescheren<br />

Der Brautstrauß<br />

Ein gutes Bild liegt auf jeden Fall in der Schönheit<br />

seiner Motive sowie in der Form der Wiedergabe<br />

begründet. Und die „Form“ kann sich bei dieser<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> durchaus sehen lassen, denn die Schärfe<br />

ist überdurchschnittlich hoch. Beim Kontrast fallen<br />

die teils überbelichteten Aufnahmen des hellen<br />

Ambientes ins Auge. Der tiefe Schwarzwert hält<br />

dennoch den kompletten Film durch. Ein leichter<br />

Violettstich zeigt sich bei der Farbwiedergabe –<br />

hier wurde absichtlich mit Filter nachgeholfen,<br />

um dem Ambiente eine familiäre, weiche Note<br />

zu geben. Der Sound hingegen ist purer Durchschnitt<br />

und mit seinem komprimierten Klang,<br />

seiner nicht vorhandenen Dynamik, der geringen<br />

Räumlichkeit und der durchwachsenen Synchronisierung<br />

kein wirklich großer Pluspunkt für die<br />

Scheibe. Ebenso gehört die fehlende Kapitelanwahl<br />

zu den Kritikpunkten, die die Menü- und<br />

Bonuswertung minimieren.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Der Film funktioniert sowohl als hintergründige Komödie zum<br />

Thema Ehe als auch als überdrehte Blödel-Comedy à la<br />

„Hangover“. Auf jeden Fall „very british“!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 5/10<br />

Die Braut sieht gut aus in ihrem „scharfen“ HD-Kleid. Die Rede ist<br />

natürlich von der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die sich hier nur wenige Schwächen leistet.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Kein Genuss für die Ohren. Die durchschnittliche Tonspur erfüllt<br />

ihren durchschnittlichen Zweck.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 1/3 1,5/2 1/2<br />

Bilder: Lighthouse<br />

46


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Film<br />

Animation<br />

Animationsfilme<br />

für Erwachsene<br />

Zeichentrick und Computeranimationen<br />

sind nicht unbedingt mit Familienunterhaltung<br />

gleichzusetzen. Wie bei den Comics<br />

birgt auch das Trick-Medium ein grosses<br />

Potenzial, Erwachsenen-Themen zu behandeln<br />

bzw. auch einmal Inhalte zu zeigen,<br />

die nicht für Kinderaugen bestimmt sind.<br />

Bilder: KAZÉ, Nipponart, ©2012 Marvelous AQL/SENRAN-KAGURA Partners<br />

48


Animation<br />

Film<br />

Senran Kagura<br />

Ecchi/Anime<br />

OT: Senran Kagura<br />

L: JP J: 2012 V: KAZÉ<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Takashi Watanabe<br />

S: Katie Pfl eghar, Ute<br />

Noack, Maria Hönig<br />

LZ: 3 × 24 min FSK: 16<br />

P: 25 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.04.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Hibari ist das tollpatschige<br />

Nesthäkchen der Gruppe<br />

(Vol. 1)<br />

Takashi Watanabe dürfte bei<br />

Freunden leichter Anime-Kost<br />

durch seine Serie „Ikki Tousen“<br />

bekannt sein, in der spärlich bekleidete<br />

Busenwunder regelmäßig<br />

baden, freigiebig ihre Höschen präsentieren<br />

und sich während haarsträubender<br />

Kämpfe gegenseitig die<br />

Kleidung vom Leib fetzen. Für die<br />

Videospielver(Trick-)filmung „Senran<br />

Kagura“ musste er sich also nicht<br />

sonderlich verbiegen, denn prinzipiell<br />

läuft diese Serie ganz genauso<br />

ab. Den Ursprung hatte die Spielserie<br />

auf dem Nintendo 3DS, wo sie<br />

die Spieler seit 2011 mit großen,<br />

weiblichen Rundungen beglückte,<br />

die mit abnehmender Energieleiste<br />

fast gänzlich freigelegt werden. Im<br />

Mittelpunkt stehen hier und in der<br />

Anime-Reihe zwei Ninja-Schulen,<br />

die jeweils die helle und die dunkle<br />

Seite der „Macht“ vertreten und<br />

daher in regelmäßigen Abständen<br />

gegeneinander kämpfen müssen.<br />

Erzählt wird die Geschichte natürlich<br />

aus der Perspektive der hellen Seite,<br />

deren Mädels eine harte Ausbildung<br />

unter den wachsamen Augen ihres<br />

Der Busengrapscher: Ein beliebtes Mittel in Ecchi-Animes, um<br />

die Weichheit der riesigen Brüste vorzuführen<br />

Meisters durchlaufen müssen. Doch<br />

keine Sorge: Die „Bestrafungen“ diverser<br />

Fehltritte laufen glimpflicher<br />

ab, als zunächst gedacht. Wenn Ikaruga<br />

in Unterwäsche und genüsslich<br />

stöhnend auf ihrem alten Sensai herumturnt,<br />

dann … massiert sie ihm<br />

freilich nur den Rücken. Während<br />

der visuelle Genuss in jedweder<br />

Hinsicht garantiert ist, treibt einem<br />

die deutsche Synchronisation die<br />

Tränen in die Augen. Angefangen<br />

beim lustlosen Off-Kommentator bis<br />

hin zu den unpr<strong>of</strong>essionell abgelesenen<br />

Texten der weiblichen Hauptdarstellerinnen<br />

spricht alles dafür,<br />

zur japanischen Originalsynchro zu<br />

wechseln und die deutschen Untertitel<br />

einzuschalten. Vol. 2 und 3 sind<br />

bereits erhältlich. Vol. 4 erscheint am<br />

25. Juli. FT<br />

Film 6/10<br />

Erstklassige Animationen, die in HD noch<br />

schärfer wirken. Die Stories sind die üblichen<br />

Entschuldigungen für (halb-)nackte Tatsachen.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 3/10<br />

Rin - The Daughters <strong>of</strong> Mnemosyne<br />

Thriller/Anime<br />

OT: Munemoshune no<br />

musume tachi L: JP<br />

J: 2008 V: Nipponart<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Shigeru Ueda<br />

S: Maren Rainer,<br />

Shandra Schadt,<br />

Benedikt Weber LZ: 270 min FSK: 16 P: 70<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.05.14 × 3 Extras: 4/10<br />

Was ist nur los mit der Detektivin<br />

Rin? Gleich in der ersten<br />

Episode wird sie von einer Mörderin<br />

gejagt und stürzt angeschossen von<br />

einem Dach. Eine Szene später<br />

geht sie bereits wieder zur Arbeit, so<br />

als wäre nichts geschehen. Die Auflösung<br />

kommt bald: Rin ist genauso<br />

wie ihre lesbische Geschäftspartnerin<br />

Mimi eine unsterbliche Privatdetektivin,<br />

die ihre regenerative Kraft<br />

aus der nebulösen Substanz der<br />

Zeitlosigkeit zieht. Ihre Erzfeinde<br />

sind monströse Wesen, die Engel<br />

genannt werden und eine ganz<br />

besondere Vorliebe haben: Sobald<br />

sie eine unsterbliche Frau sehen,<br />

Auch die unsterbliche Rin bekommt später noch ein paar schicke Flügel. Dass sie dabei nackt<br />

sein muss, ist ehrensache. Was sie wohl mit dem anderen Engel anstellen wird?<br />

reißen sie ihr die Kleider vom Leib<br />

und gehen ihr an die Brüste. Auch<br />

die unsterblichen Damen können<br />

solch einer Situation nicht widerstehen<br />

und müssen gezwungenermaßen<br />

Sex mit den geflügelten Kreaturen<br />

haben. Nichtsdestotrotz sind<br />

die erotischen Elemente allesamt<br />

nur Andeutungen, sodass sich die<br />

pornografischen Elemente einzig<br />

und allein im Kopf des Betrachters<br />

abspielen. Die Film-Noir-Atmosphäre<br />

und die Thriller-Handlung selbst<br />

schaffen es aber nicht, im Alleingang<br />

zu unterhalten. Dadurch wirkt<br />

die Serie sehr trist und die Motivation<br />

zum Weiterschauen sinkt mit<br />

jeder Folge. Aber es gibt tatsächlich<br />

eine ausgeklügelte Handlung, die<br />

sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt<br />

(sichtbar an dem alternden<br />

Partner Koki). Sie beginnt in den<br />

1990er Jahren und strebt dem<br />

Finale im Jahr 2055 entgegen. Immer<br />

wieder kommt es zu neuen<br />

Kriminalfällen, die Rin und ihre<br />

Partner lösen müssen. Dahinter stecken<br />

dann meist die Engel, die <strong>of</strong>fenbar<br />

einen größeren Welten-Plan<br />

verfolgen.<br />

FT<br />

Film 4/10<br />

Nicht erotisch genug für einen Erotik-Film, nicht<br />

spannend genug für einen Thriller. Dennoch<br />

gefällt die Darstellung der Vergänglichkeit.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 49


Film<br />

Animation<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

Berserk Das goldene Zeitalter III<br />

Fantasy/Anime<br />

OT: Beruseruku: Ougon jidai-hen III – Kourin L: JP J: 2013<br />

V: Universum Anime B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Toshiyuki Kubooka, Michael Sinterniklaas S: Marcel Collé,<br />

Anja Stadlober LZ: 110 min FSK: 16 P: 45 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 08.08.14 × 1 Extras: k. A.<br />

Berstend vor Wut mäht sich der stämmige<br />

Söldner Guts durch die Gegnerscharen.<br />

Schädel explodieren, Unterkiefer, Augäpfel,<br />

Gliedmaße und innere Organe klatschen zu Boden<br />

– das spritzig-feuchte <strong>Blu</strong>t besudelt die Treppe,<br />

die aus dem Kerker führt. Der Grund für Guts<br />

Guts verwandelt sich in ein Fleischreissendes<br />

Monstrum, das nur noch instinktiv handelt<br />

unmenschliche Rage ist der Fund seines guten<br />

Freundes Griffith. Der ehemals stolze Krieger<br />

und Anführer der Falkenbande wurde ein Jahr<br />

lang unter Tage gefoltert, seine Sehnen durchtrennt,<br />

Zunge und Haut wurden entfernt, sodass<br />

nun nur noch ein bandagierter, dürrer Krüppel<br />

mit Eisenmaske dort am Boden liegt, wo sich<br />

zuvor Griffith befand. Die verstörenden Bilder<br />

der Gewalt brennen sich in das Gedächtnis des<br />

Betrachters, und das noch wesentlich intensiver<br />

als in der Anime-Serie von 1997. Im Kontrast zu<br />

dieser Szene, die Guts’ und Griffith’ Freundschaft<br />

untermauert, steht das Finale Grande, was das<br />

Publikum entweder überwältigt oder völlig vor<br />

den Kopf stößt: Kurz nach der Befreiung ihres<br />

Hauptmanns geraten die Geschehnisse erneut<br />

außer Kontrolle und Griffith versucht, seinem<br />

unvermeidlichen Schicksal zu entfliehen. Er stellt<br />

sich seinen Dämonen wie vor einem Schwurgericht,<br />

lässt noch einmal alle Opfer Revue<br />

passieren, die für ihn und seine egoistischen<br />

Ziele in den Tod gegangen sind und bereitet die<br />

Hölle auf Erden vor. So viele Schlachten haben<br />

sie schon gemeinsam geschlagen, um an den<br />

königlichen H<strong>of</strong> des Mittlandes zu gelangen. Und<br />

alles scheint nun völlig umsonst gewesen zu<br />

sein. Als sich Guts und Griffith berühren, beginnt<br />

das letzte, abstrakte Kapitel von „Berserk – Das<br />

goldene Zeitalter“. Die Umgebung verwandelt<br />

sich in ein albtraumhaftes Gebilde, das aus<br />

Dantes Göttlicher Komödie stammen könnte.<br />

Monstren zermalen die Soldaten zwischen ihren<br />

Zähnen, zerquetschen sie, locken sie auf<br />

jede erdenkliche Weise an, um ihnen einen<br />

Die Liebesszene zwischen Guts und Casca ist einer der friedlichen Schlüsselmomente des<br />

Films. Sie ist wunderschön, aber zugleich eine Ursache für die Hölle auf Erden<br />

qualvollen Tod zu bescheren. Inmitten all dieser<br />

Unsäglichkeiten befindet sich Griffith, der durch<br />

die Feldherren der Unterwelt zu einem Dämonen<br />

ohne einen Funken Menschlichkeit wird.<br />

Als er Guts große Liebe Casca besteigt, wendet<br />

sich Guts’ blinde Wut gegen sein großes Vorbild<br />

und es kommt zu einer Szene, die an absurder<br />

Brutalität kaum noch zu übertreffen ist.<br />

Dantes göttliche Komödie<br />

Die Brachialität des dritten und letzten Films<br />

der neuen Trilogie ist hauptsächlich Mittel zum<br />

Zweck und beschreibt sehr gut die extremen<br />

Empfi ndungen, die in dieser Kulmination aus<br />

Betrug, berstender Gewalt, Enttäuschung, Erotik,<br />

Angst und Eifersucht stecken. Das Schwert<br />

des Berserkers ist zerbrochen und damit auch<br />

sein Stolz, seine Ehre und nicht zuletzt seine<br />

Manneskraft, die er für die Fortpfl anzung benötigt.<br />

Auch seine körperliche Dekonstruktion ist<br />

ein Symbol seiner Entmachtung. Der Heeres-<br />

Schlächter von dessen Schwert die Leichenteile<br />

bröckelten, ist nun zu etwas Neuem geworden –<br />

zu dem Ergebnis dieses auf große Weise inszenierten<br />

Krieges. Und da es die Story nach dem<br />

Bestseller-Manga von Kentaro Miura, bereits als<br />

traditionell erstellten Anime gab, entschied man<br />

sich dafür, der kompletten Trilogie einen Mix aus<br />

CGI und von Hand gezeichneter Animation zu<br />

spendieren.<br />

Das Ende eines Epos<br />

Diese gelungene Verschmelzung ist State-Of-<br />

The-Art und ein absoluter Hingucker für Anime-<br />

Fans. Dies spiegelt sich auch in der erstklassigen<br />

grafi schen Qualität wider. Manchmal bewegen<br />

sich die CGI-Versionen der Figuren etwas hölzerner<br />

als ihre handgezeichneten Pendants.<br />

Inzwischen ist diese Technik aber dermaßen<br />

ausgereift, dass so etwas nur noch in Ausnahmefällen<br />

auffällt. Der Veröffentlichungstermin<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> wurde auf den 8. August verschoben.<br />

Die Erstaufl age wird als Deluxe Collector’s<br />

Edition erscheinen, die wie bei den letzten beiden<br />

Teilen auch einige Goodies enthalten wird.<br />

Informationen über den Inhalt der Box hat Universum<br />

noch nicht preisgegeben.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bilder: KAZÉ, Nipponart, Universum Anime<br />

50


Animation<br />

Film<br />

Devil Survivor 2<br />

Science-Fiction/Anime<br />

OT: Devil Survivor 2:<br />

The Animation L: JP<br />

J: 2013 V: KAZÉ<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Seiji Kishi<br />

S: Jan Makino, Konrad<br />

Bösherz, Nicole<br />

Hannak LZ: 97 min FSK: 12 P: 27 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 27.06.14 × 1 Extras: 1/10<br />

mit der “Nicaea“-App lassen<br />

sich Dämonen beschwören<br />

Die Septentriones sind ausserirdische Invasoren, die die<br />

Erde auslöschen wollen<br />

Bist du verliebt? Welche Stadt<br />

passt zu dir? Welche Farbe<br />

bist du? Dies sind Fragen, die die<br />

Menschheit bewegen und die dazu<br />

passenden Antworten werden über<br />

diverse Apps angeboten, die man<br />

sich zum Teil sogar kostenpflichtig<br />

aufs Handy downloaden kann. Diesem<br />

Trend widmen sich auch die<br />

beiden Tokyoter Oberschüler Hibiki<br />

und Daichi. Sie installieren die angesagte<br />

„Nicaea“-App auf ihren Smartphones,<br />

mit deren Hilfe man den<br />

Tod seiner Freunde vorhersehen<br />

kann. Doch aus dem anfänglichen<br />

Spaß wird schnell Ernst: Die beiden<br />

empfangen ein Video, das zeigt, wie<br />

sie unter einer entgleisten U-Bahn<br />

begraben werden. Das Makabre<br />

dabei ist, dass Hibiki und Daichi<br />

gerade an einer Metro-Haltestelle<br />

auf einen herannahenden Zug warten.<br />

Als dieser aus dem Gleisbett<br />

zu springen droht, können sie wie<br />

durch ein Wunder das Unglück mit<br />

Hilfe der „Nicea“-App abwenden,<br />

weil damit auch helfende Dämonen<br />

beschworen werden können. Hibiki<br />

ist dabei in der Lage einen besonders<br />

starken Dämon anzurufen. Diesen<br />

wird er auch bitter benötigen,<br />

denn die Welt ist in großer Gefahr:<br />

Außerirdische Invasoren – die Septentriones<br />

– greifen die Erde an und<br />

es bleiben nur noch 6 Tage, um sie<br />

vor der Auslöschung zu bewahren.<br />

Die actionreiche Anime-Serie „Devil<br />

Survivor 2“ ist eine Adaption des<br />

erfolgreichen Nintendo-Videospiels<br />

„Shin Megami Tensei: Devil Survivor<br />

2“. Zügig wird in der Serie<br />

die Story des Spiels vorangetrieben.<br />

Die Animationen sind sehr<br />

ansprechend gestaltet, wobei besonders<br />

die Monster durch großen<br />

Detailreichtum auffallen. Akustisch<br />

umrahmt wird das Actionspektakel<br />

von rockigen Klängen, die durch<br />

den sauberen HD-Sound gut zur<br />

Geltung kommen.<br />

LF<br />

Film 8/10<br />

Mit Hilfe dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-App können Sie<br />

Dämonen beschwören. Eine wirklich gelungene<br />

Adaption des Nintendo-Videospiels.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 7/10<br />

High School Of The Dead<br />

Horror/Anime<br />

OT: Gakuen<br />

mokushiroku:<br />

Highschool <strong>of</strong> <strong>the</strong> dead<br />

L: JP J: 2010<br />

V: Nipponart<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Tetsuro Araki<br />

S: diverse LZ: 330 min FSK: 16 P: 70 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.04.14 × 3 Extras: 1/10<br />

Schule ist ja soooo öde!<br />

Sterbenslangweilig!<br />

Was ist eigentlich besser als eine<br />

Zombie-Serie mit einer spannenden<br />

Handlung? Eine Zombie-<br />

Serie samt spannender Handlung<br />

UND leicht bekleideter Anime-Girls<br />

natürlich. Machen Sie sich also auf<br />

blutrünstige Splatter- und Horror-<br />

Orgien gefasst, die hier und da<br />

auch mal einen Blick auf entblößte<br />

Oberweiten oder die Unterwäsche<br />

kampferprobter Junggesellinnen gewähren.<br />

Und wenn mal gerade kein<br />

Untoter in der Nähe ist, der gezielt<br />

nach überdimensionalen Brüsten<br />

greift, so stolpern die männlichen<br />

Protagonisten auch manchmal so<br />

in peinliche Dusch- und Umkleide-<br />

Situationen, bei denen ihnen die<br />

Mädels so ziemlich alles zeigen,<br />

was sie haben. Im Notfall eignet<br />

sich so ein Atom-Busen sogar als<br />

Gewehrstütze. Das ist praktisch und<br />

sexy zugleich! Aber keine Sorge, es<br />

gibt auch eine recht vorzeigbare<br />

Handlung, inklusive interessanter<br />

Charaktere und Dialoge: Als der<br />

Schüler Takashi eine blutige Szene<br />

beobachtet, bei der ein paar<br />

Lehrer erfolglos versuchen, einen<br />

Was soll man dazu sagen? Wenn sie mal nicht vor Zombies<br />

fliehen gehen die Protagonistinnen gerne baden …<br />

scheinbar Verrückten vom Schulgelände<br />

fernzuhalten, will er all seine<br />

Freunde aus der Gefahrenzone bringen.<br />

Insbesondere seine Kindheitsliebe<br />

Rei will er schützen, und das,<br />

obwohl sie momentan mit Takashis<br />

bestem Kumpel Hisashi geht. In<br />

zwölf Episoden und einem OVA-Film<br />

kämpfen die Teens fortan um ihr<br />

Überleben, versuchen unentscheidbare<br />

Probleme zu lösen und diskutieren<br />

über ihre unterschiedlichen<br />

Perspektiven. Studio Madhouse<br />

(„Das Mädchen, das durch die Zeit<br />

sprang“) übernahm die Animation,<br />

weshalb sowohl das Figurendesign<br />

als auch die weichen Bewegungsabläufe<br />

auf höchstem Niveau sind<br />

und es Spaß macht, den drolligen<br />

Entblößungen sowie dem Comic-<br />

Splatter zuzuschauen.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Boobs, Zombies, Humor und noch mehr Boobs<br />

– purer Spaß! Die Zombieszenarien sind gut<br />

ausgearbeitet, die Charaktere überzeichnet.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 51


Film<br />

Animation<br />

Coonskin<br />

Satire/Zeichentrick<br />

OT: Coonskin L: US J: 1975 V: OFDb Filmworks B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 R: Ralph Bakshi S: Barry White,<br />

Scatman Cro<strong>the</strong>rs LZ: 82 min FSK: 16 P: 13 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.06.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Bruder Hase ist ein erwachsener, nicht ganz so blütenreiner, surrealer<br />

Gegenentwurf zum Looney-Tunes-Star Bugs Bunny<br />

Ralph Bakshi ist einer dieser Kult-Regisseure<br />

aus den 1970ern, die dreckige Großstadt-<br />

Geschichten mit Gewalt, Sex, Drogen und<br />

heftiger Sozialkritik erzählten. Die Verfilmung<br />

zu Robert Crumbs „Fritz The Cat“ von 1972<br />

ist sein bekanntestes Werk, aber auch die<br />

Zeichentrick-Version von „Der Herr der Ringe“,<br />

„Cool World“, „Feuer und Eis“, „Wizards – Die<br />

Welt in 10 Millionen Jahren“ sind in Fankreisen<br />

beliebt, bekannt und bestimmend für<br />

die Ausrichtung der animierten Erwachsenen-<br />

Unterhaltung. Kurz nach seinem Durchbruch<br />

Anfang der 1970er widmete sich Nakshi mit<br />

Filmen wie „Heavy Traffic“ und „Coonskin“ der<br />

Thematik „Schwarzes Amerika“, wobei die Fabel<br />

„Coonskin“ im Jahr seines Erscheinens zum<br />

Kritikerliebling avancierte.<br />

Leg dich nicht mit Miss Amerika an. Die Verlockungen<br />

sind gross, die Schläge grösser<br />

Der reale Handlungs-Rahmen<br />

Ähnlich wie in „Cool World“ (in dem Brad Pitt<br />

die Hauptrolle spielt) kombinierte Bakshi in<br />

„Coonskin“ animierte Figuren mit realen Hintergründen<br />

und schuf dadurch ein reales Großstadt-Portrait<br />

mit kontroversen Bildcollagen.<br />

Mehr noch gestaltet er die Rahmenhandlung<br />

des Streifens sogar gänzlich als Realfi lm. Der<br />

alte Pappy (Scatman Cro<strong>the</strong>rs) und Grünschnabel<br />

Randy (Philip Michael Thomas) wollen dem<br />

Knast entfl iehen und warten versteckt an der<br />

Gefängnismauer auf ihr Fluchtfahrzeug, das von<br />

Sampson (Barry White) und einem heißblütigen<br />

Priester (Charles Gordone) gefahren wird. Während<br />

sie warten, erzählt Pappy die Geschichte<br />

von dem Hasen, dem Bären und dem Fuchs,<br />

die ihren Charakteren entsprechen und einen<br />

diffusen Plan verfolgen.<br />

Die Zeichentrick-Binnenhandlung<br />

Auf der Flucht vor einem rassistischen Polizisten<br />

fahren die drei Tiere nach Harlem, um für ein<br />

Weilchen unterzutauchen. Dort landen sie in<br />

einem Striplokal, das von einem Mann namens<br />

Jesus geleitet wird. Der wiederum möchte eine<br />

Revolution gegen die Weißen anzetteln und predigt<br />

Mord und Totschlag. Daher landen die drei<br />

Protagonisten gleich im nächsten Schlamassel<br />

und müssen sich erst an die rauen Überlebens-<br />

Regeln des Großstadtdschungels und der dort<br />

ansässigen Mafi a anpassen. Während Pappy<br />

von den Höhen und Tiefen der Trickfi guren berichtet,<br />

gerät das Fluchtfahrzeug auf dem Weg<br />

zum Gefängnis in eine Fahrzeugkontrolle der<br />

Polizei. Schüsse fallen und der ganze Fluchtplan<br />

scheint zum scheitern verurteilt.<br />

Das Leben in Harlem<br />

Einen klassischen Handlungsverlauf darf man<br />

sich hier nicht erh<strong>of</strong>fen, stattdessen werden<br />

dem Zuschauer wilde und ungezähmte Bilder<br />

einer Großstadt präsentiert, so als würde man<br />

einem Fiebertraum erliegen, während man auf<br />

einer Andy-Warhol-Vernissage wütende Großstadtgedichte<br />

vorgelesen bekommt. Wer Will<br />

Eisners legendären Comic-Roman „Ein Vertrag<br />

mit Gott: Mietshausgeschichten“ kennt, weiß<br />

ungefähr, was ihn in diesem Film erwartet. Zwischen<br />

all den rauen Umgangsformen, Gewalttaten,<br />

Morden und Vögeleien gibt es aber auch<br />

viel schwarzen und hintergründigen Humor zu<br />

entdecken, insbesondere, wenn der Hase mal<br />

wieder seiner Rolle als Ränkeschmied und Anti-<br />

Bugs-Bunny vollkommen gerecht wird. Symbolisch<br />

versuchen alle die vollbusige (weiße) Miss<br />

Amerika zu reiten und zu zähmen. Jedoch wird<br />

einfach jeder durchlöchert, der sich ihren einladenden,<br />

weit geöffneten Schenkeln nähert.<br />

Wo die Kugel herkommt, wird an dieser Stelle<br />

natürlich nicht verraten.<br />

Das Bild des 1974/75 entstandenen Kultstreifens<br />

ist dem Stil entsprechend grobkörnig, relativ<br />

unscharf und besitzt kräftige, überstrahlende<br />

Farben. Rot und Schwarz sind hier die Signalfarben,<br />

die den Look des Films elementar mitbestimmen.<br />

Der 2.0-Ton weist keinerlei räumliche<br />

Elemente auf, ist undynamisch und besitzt ein<br />

eingeschränktes Klangspektrum, wie es bei<br />

Filmen dieser Zeit üblich ist. Verständlichkeit<br />

und Synchronqualität sind dennoch gegeben.<br />

Zudem heizt der Song von Scatman Cro<strong>the</strong>rs<br />

gehörig ein. Und wer sich den Text anhört, bekommt<br />

einen Vorgeschmack auf das komplexe<br />

Thema des Films.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Vielschichtig und intelligent spielt diese Satire mit den<br />

Rollenklischees und den realen Lebensverhältnissen Harlems der<br />

1970er. 100 Prozent Kult!<br />

Technik 4/10<br />

Bild 5/10<br />

Ohne grobes Korn sähe dieser Film nur halb so stimmungsvoll aus.<br />

Die Schärfe der Linien hätte aber trotzdem höher sein können.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1/3 1/2 1/2<br />

Pläneschmieder Hase, Pater Fuchs und<br />

Schläger Bär beraten, wie es weitergeht<br />

Der Animationsstil präsentiert deformierte<br />

Figuren in flüssigen Bewegungen<br />

Ton 3/10<br />

Gute Synchronisation. Wie zu erwarten, ist dem Klang aber sein<br />

Alter deutlich anzumerken.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 0/3 0/2 1/2<br />

Bilder: OFDb Filmworks<br />

52


Animation Film<br />

009 Re: Cyborg<br />

Anime/Science-Fiction<br />

OT: 009 Re: Cyborg<br />

L: JP J: 2012<br />

V: Universum Anime<br />

B: k. A. T: k. A.<br />

R: Kenji Kamiyama<br />

S: k. A. LZ: 107 min<br />

FSK: 12 P: 24 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.07.14 × 1 Extras: k. A.<br />

Der Amerikanische Cyborg<br />

Jet ist zunächst gegen 009<br />

Seit der Mangaka Shotaro Ishinomori<br />

(„Kamen Rider“) Mitte<br />

der 1960er Jahre seinen Manga<br />

„Saibôgu 009“ herausbrachte,<br />

sind inzwischen exakt 50 Jahre<br />

vergangen. Unter dem 009-Logo<br />

wurden mehrere Anime-Filme<br />

und -Serien herausgebracht, wobei<br />

die letzte bis 2002 produziert<br />

wurde. Dementsprechend ist 009<br />

ein fester Bestandteil der japanischen<br />

Popkultur, der sich nicht<br />

mehr wegdenken lässt. Mit dem<br />

vorliegenden, neuen Film wagte<br />

„Eden Of The East“-Regisseur Kenji<br />

Kamiyama den Schritt, einen kompletten<br />

Anime am Computer zu<br />

animieren, sodass ähnlich wie bei<br />

seinem vorhergehenden Projekt<br />

„Ghost In The Shell – Stand Alone<br />

Complex“ eine außergewöhnliche<br />

Symbiose aus computergenerierten<br />

Elementen und handgezeichnetem<br />

Look entstand. Zugegeben, die Figuren<br />

bewegen sich manchmal<br />

etwas hölzern und die Framerate<br />

hätte ruhig weniger ruckelig sein<br />

können, jedoch gewöhnt man sich<br />

schnell daran und erfreut sich auch<br />

insgesamt 9 Cyborgs, halb Mensch, halb Maschine kämpfen<br />

gegen den Terror - jeder auf seine Weise<br />

an den Möglichkeiten dieser Technik,<br />

die in schwindelerregenden<br />

Actionsequenzen zur Geltung kommen.<br />

Die Handlung dreht sich um<br />

neun Cyborgs, deren Herkunft internationaler<br />

Natur ist. Ursprünglich<br />

dafür geschaffen, die Weltordnung<br />

aufrecht zu erhalten, agieren sie<br />

nun eher im Hintergrund. Jedoch<br />

stellt sie eine Reihe von terroristischen<br />

Bomben-Anschlägen vor<br />

eine neue Herausforderung, die<br />

sie unter anderem auch gegen<br />

sich selbst kämpfen lassen wird.<br />

DenZuschauer erwartet also neben<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

einer spannenden Handlung wie<br />

auch schon in Kamiyamas früheren<br />

Projekten ein politisch aufgeladenes<br />

Szenario mit einigen Moral- sowie<br />

Glaubensfragen. Merkwürdigerweise<br />

itst das Bildseitenverhältnis der<br />

Presse-DVD im uralten 4:3-Format<br />

abgelegt, weshalb wir nur h<strong>of</strong>fen<br />

können, dass die finale <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

dann im zeitgemäßen 16:9 vorliegen<br />

wird, wie es Universum bereits<br />

angekündigt hat. Den CGI-Film wird<br />

es außerdem als 3D-Version geben,<br />

was sich angesichts der detaillierten<br />

Grafik auch anbietet.<br />

FT<br />

Psycho-Pass (Vol. 1)<br />

Science-Fiction/Anime<br />

OT: Psycho-Pass L: JP<br />

J: 2012 V: KAZÉ<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Katsuyuki Motohiro,<br />

Naoyoshi Shiotani<br />

S: Julia Stoepel, Jaron<br />

Löwenberg, Felix Spieß<br />

LZ: 137 min FSK: 16 P: 38 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 28.02.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Wer wird demnächst ein<br />

Verbrechen begehen?<br />

DeadMan Wonderland<br />

Thriller/Anime<br />

W-Cover: ja<br />

OT: Deadman<br />

Wonderland L: JP<br />

J: 2011 V: Nipponart<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Koichi Hatsumi<br />

S: k. A. LZ: 300 min<br />

FSK: 16 P: 70 Euro<br />

VÖ: 25.04.14 × 2 Extras: 1/10<br />

Shiro ist eines der Mysterien<br />

des Gefängnisses<br />

Wie würde eine Welt aussehen,<br />

in der es möglich ist, den<br />

Menschen bereits auf den ersten<br />

Blick ihr Gewaltpotenzial anzusehen?<br />

In der Anime-Serie „Psycho-Pass“<br />

wird genau mit diesem Gedanken<br />

gespielt. Durch ein ausgeklügeltes<br />

System ist es hier möglich, die Psyche<br />

der Menschen zu durchleuchten<br />

und in einem virtuellen Ausweis zu<br />

erfassen. Dieser sogenannter „Psycho-Pass“<br />

kann jederzeit aufgerufen<br />

werden. Sobald ein Träger dieses<br />

Dokumentes seelisch gestresst ist,<br />

verfärbt es sich dunkel und der<br />

Besitzer wird als gefährlich eingestuft.<br />

Die frischgebackene Polizistin<br />

Akane Tsunemori und ihr Team aus<br />

„Vollstreckern“ sind beauftragt, diese<br />

potentiellen Verbrecher einzufangen<br />

… oder am besten sogar gleich aus<br />

den Weg zu räumen. Die erste Box<br />

der Serie ist als limitierte Sammelschuber-Edition<br />

erhältlich, so dass in<br />

diesem Gimmick auch die weiteren<br />

separat erhältlichen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s ihren<br />

Platz fi nden können.<br />

LF<br />

Film 8,5/10<br />

„Psycho-Pass“ ist eine packende Cyperpunk-<br />

Serie, die von der Machart ein wenig an<br />

„Minority Report“ erinnert.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 7/10<br />

Ganta ist 14 Jahre alt und hat<br />

angeblich seine ganze Klasse<br />

massakriert. Obwohl er sich für<br />

Unschuldig hält, wird er verurteilt<br />

zu einem Zwangsaufenthalt in<br />

„Deadman Wonderland“, dem Vergnügungspark<br />

für Massenmörder.<br />

Dort gibt es zahlreiche Attraktionen,<br />

blutige Unterhaltungsspiele, in denen<br />

die Insassen gegeneinander<br />

antreten müssen. Neben einem<br />

Sprengst<strong>of</strong>f-Halsband erhalten<br />

einige Häftlinge noch körperliche<br />

Modifikationen. Einige haben sogar<br />

übermenschliche Fähigkeiten, die<br />

ihr <strong>Blu</strong>t zur Waffe werden lassen.<br />

Exzellent von Studio Manglobe<br />

(„Samurai Champloo“) animiert,<br />

lässt die Komplett-Edition der<br />

zwölfteiligen Serie (+OVA) keine<br />

Spielart aus, um Ganta aufs Äußerste<br />

zu fordern und ihn fragen<br />

zu lassen, ob er tatsächlich ein<br />

Mörder ist? Welche Rolle wohl das<br />

seltsame, bleiche Mädchen spielt,<br />

dem er immer wieder im Gefängnis<br />

begegnet?<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Das Serienkonzept erinnert an „Running Man“,<br />

ist blutig, skurril, spannend. Eine intelligente<br />

Satire auf die Unterhaltungsindustrie.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 53


Film<br />

Animation<br />

The Congress<br />

Science-Fiction/Animation<br />

OT: The Congress L: BE, DE, FR, IL, LU, PL J: 2013 V: Pandora<br />

Film B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DD 5.1 R: Ari Folman D: Robin<br />

Wright, Harvey Keitel, Jon Hamm LZ: 118 min FSK: 12 P: 19<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.06.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Die Tage als Star-Schauspielerin sind für Robin<br />

Wright (gespielt von der nach wie vor erfolgreichen<br />

Robin Wright) gezählt, denn Angebote für<br />

mögliche Engagements bleiben aus und werden<br />

wohl auch in näherer Zukunft nicht eintreffen.<br />

Nur noch ein großes Hollywood-Studio namens<br />

Eine traurige Zukunftsvision: Durch eine Droge<br />

wird die Realität zu einem Animationsfilm<br />

Durch diese komplexe Maschine Wird die Mimik<br />

und Gestik von Robin Wright gespeichert<br />

Miramount zeigt Interesse an Wright, allerdings<br />

nicht als Star für den nächsten Kinoblockbuster,<br />

sondern vielmehr an ihren Persönlichkeitsrechten.<br />

Sie soll einwilligen, dass ihr Körper mit all ihren<br />

Emotionen eingescannt wird. Aus den errechneten<br />

Daten würde ein digitales Abbild von ihr<br />

erschaffen werden, das ohne großen Aufwand<br />

alle denkbaren Rollen besetzen kann. Als Gegenleistung<br />

bekäme sie ein angemessenes Honorar<br />

und das Versprechen, dass ihr digitales Ich niemals<br />

altern wird. Wright sieht sich in einer aussichtslosen<br />

Lage und geht nach langem Bedenken<br />

auf das Angebot ein. Schließlich haben in diesem<br />

fiktiven Universum bereits andere Schauspielgrößen<br />

wie Keanu Reeves genau das gleiche getan<br />

und sich damit für immer in der Hollywoodschen<br />

Traumfabrik verarbeitet.<br />

Schnell vergehen die 20 Jahre Vertragslaufzeit:<br />

Wrights digitales Ich wird derweil als Heldin der<br />

Actionserie „Rebel Robot Robin“ gefeiert, während<br />

die inzwischen stark gealterte echte Robin<br />

gerade ihr großes Comeback plant. Vom Miramax-<br />

Studio wird sie zu einem Kongress in die „Animierte<br />

Zone“ eingeladen, wo ein neues Medikament<br />

vorgestellt wird, mit dem Menschen ihren<br />

eigenen Film in ihrer eigenen Traumwelt erschaffen<br />

können...<br />

Kritik an Hollywood<br />

„The Congress“ basiert auf dem Science-Fiction-Roman<br />

„Der futurologische Kongress“ von<br />

Stanislaw Lem. Regisseur Ari Folman („Waltz<br />

With Bashir“, 2008) nutzte die Buchvorlage jedoch<br />

nur als Leitfaden für seine Story und löste<br />

sich dabei weitgehend vom Originaltext. Er verzichtete<br />

dabei sogar auf Lems Protagonisten,<br />

den Raumfahrer Ijon Tichy. Ersetzt wird dieser<br />

durch die Schauspielerin Robin Wright, die Ijons<br />

Abenteuer auch nicht in den Weiten des Weltalls,<br />

sondern im hartumkämpften Business der<br />

Filmindustrie durchlebt.<br />

Ari Folman übt damit starke Kritik an den Maschinerien<br />

Hollywoods aus. Die Unterhaltungsindustrie<br />

wird als Diktaturregime dargestellt, das<br />

von den großen Filmstudios, in diesem Fall dem<br />

fi ktiven Miramount, gelenkt wird. Die Menschen<br />

werden durch die „Volksdroge Entertainment“ gefügig<br />

gemacht. Da alle „Untertanen“ abhängig von<br />

diesem Suchtmittel sind, ergründet natürlich auch<br />

keiner die dunklen Machenschaften, die damit<br />

überspielt werden. Und selbst die, die hinterfragen,<br />

kapitulieren letztlich.<br />

Surrealer Trip in Trick<br />

Die visuelle Äs<strong>the</strong>tik des Filmes ist sehr ansprechend<br />

gelungen: Während der erste Teil des<br />

Streifens klassisch inszeniert in der realen Welt<br />

stattfi ndet, entführt die zweite Hälfte von „The<br />

Congress“ in die „Animierte Zone“. Surreale, kunterbunte<br />

Bilder prasseln auf den Betrachter ein<br />

und nehmen ihn mit auf einen psychedelischen<br />

Trip der Animationskunst. Besondere Freude bereiten<br />

dabei die cartoonierten Auftritte berühmter<br />

Stars aus Film und Fernsehen wie zum Beispiel<br />

John Wayne oder Marilyn Monroe. Das Bildmaterial<br />

zeichnet sich dabei durch eine solide Grundschärfe<br />

aus und überzeugt mit einer prachtvollen<br />

Farbdarstellung. Der Realteil von „The Congresss“<br />

ist akustisch sehr gediegen: Die Dialoge stehen<br />

im Vordergrund und werden nur selten zur dramatischen<br />

Verstärkung mit Musik unterlegt. Im<br />

krassen Gegensatz dazu wird der Zuschauer in<br />

der „Animierten Zone“ förmlich mit Klangeffekten<br />

überschüttet. Der eingängige Soundtrack, der u.a.<br />

aus den Songs „If It Be Your Will“ von Leonard<br />

Cohen und „Forever Young“ von Bob Dylan besteht,<br />

unterstützt diesen Effekt.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Film 8/10<br />

„The Congress“ bietet einen interessanten Einblick auf eine gar<br />

nicht so entfernte Zukunft des Filmbusiness. Wer surreale Filme<br />

mag, wird diesen Streifen einfach nur lieben.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Surreale Animationen begeistern den Zuschauer vor allem in der<br />

zweiten Hälfte des Streifens.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Zuerst ist der Score ruhig, überrascht dann aber mit einigen<br />

atmosphärischen Klangeff ekten.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Pandora Film<br />

54


Retro<br />

Film<br />

Königin für tausend Tage<br />

Historien-Drama<br />

OT: Anne Of The<br />

Thousand Days L: GB<br />

J: 1969 V: Capelight<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: Linear PCM 2.0<br />

R: Charles Jarrott<br />

D: Richard Burton,<br />

Geneviève Bujold,<br />

Irene Papas LZ: 145 min FSK: 12 P: 12 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.05.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Da Anne ihrem Mann keinen Sohn<br />

schenken kann, wird sie gehängt<br />

Kein König ist so bekannt wie<br />

Heinrich VIII. Er galt als Tyrann<br />

und hatte einen enormen Verschleiß<br />

an Ehefrauen. Zum Unmut<br />

des Papstes waren es sogar gleich<br />

sechs hintereinander. Von zwei seiner<br />

zeitweiligen Gemahlinnen ließ<br />

er sich scheiden, doch zwei weitere<br />

endeten auf dem Schafott. Die<br />

Bekannteste von allen war Anne<br />

Boleyn. Viele Drehbuchautoren greifen<br />

gern auf die tragische Liebesgeschichte<br />

von Heinrich VIII. und<br />

Anne Boleyn zurück. So auch der<br />

Regisseur Charles Jarrott, der mit<br />

„Königin für tausend Tage“ einen sehenswerten<br />

Kostümfilm geschaffen<br />

hat. Das Historien-Drama zeigt, wie<br />

die junge Anne Boleyn (Geneviève<br />

Bujold ) bei einem H<strong>of</strong>ball die Blicke<br />

von Heinrich VIII. (Richard Burton)<br />

auf sich zieht. Der König ist s<strong>of</strong>ort<br />

Feuer und Flamme für die junge<br />

Dame und macht ihr Avancen. Da<br />

ihm seine Ehefrau Katharina von<br />

Aragón keinen Sohn gebären kann,<br />

verspricht er sich nun, dass Anne<br />

Boleyn den lang erh<strong>of</strong>ften Erben<br />

zur Welt bringt. Aber diese kennt<br />

Heinrich VIII. (Richard Burton) weiß ganz genau, was er will: Die hübsche<br />

Anne Boleyn (Geneviève Bujold) zur Frau!<br />

das Schicksal der Königsmätressen<br />

und weigert sich, auf das Begehren<br />

von Heinrich VIII. einzugehen. Für<br />

sie kommt nur eine Heirat mit ihm<br />

in Frage. Um ihr diesen Wunsch<br />

zu erfüllen, lässt er sich von seiner<br />

Gemahlin scheiden, bricht mit dem<br />

Papst und nimmt dabei sogar die<br />

Abspaltung der englischen Kirche in<br />

Kauf. Allerdings muss Heinrich erkennen,<br />

dass auch Anne ihm keinen<br />

Sohn schenken kann. Mit vier Golden<br />

Globes und einem Oscar wurde<br />

der Klassiker ausgezeichnet. Nun<br />

veröffentlicht Capelight pünktlich<br />

zum 35. Filmjubiläum das Drama<br />

digital remastered auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Das<br />

Bild weist eine solide Grundschärfe<br />

auf. Artefakte treten gelegentlich<br />

auf. Der Ton ist sauber im Linear-<br />

PCM-2.0-Format abgemischt. LF<br />

Film 7,5/10<br />

Ein sehenswertes, bildgewaltiges<br />

Historien-Drama über die Höhen und Tiefen<br />

zwischen Heinrich VIII. und Anne Boleyn.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Sehnsucht<br />

Letztes Jahr in Marienbad<br />

Historien-Drama<br />

Drama/Kunstfilm<br />

OT: Senseo L: IT J: 1954<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: Linear DTS-HD Mono<br />

R: Luchino Visconti<br />

D: Farley Granger,<br />

Alida Valli, Heinz Moog<br />

LZ: 123 min FSK: 12<br />

P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.06.14 × 1 Extras: 7/10<br />

Gräfin Livia (Alida Valli) liebt ihren<br />

Franz (Farley Granger) unsterblich<br />

OT: L’année dernière à<br />

Marienbad L: FR, IT<br />

J: 1961 V: Arthaus<br />

(Studiocanal)<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Alain Resnais<br />

D: Delphine Seyrig,<br />

Giorgio Albertazzi, Sacha Pitoëff LZ: 94 min<br />

FSK: 16 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 19.06.14 × 1 Extras: 9/10<br />

Jede Einstellung verlangt nach Deutung.<br />

Oder man lässt sich fallen...<br />

Bilder: Arthaus (Studiocanal), Capelight, Studiocanal<br />

Luchino Visconti gilt als einer der<br />

bedeutendsten Regisseure der<br />

europäischen Filmgeschichte. Einer<br />

seiner imposantesten Streifen ist<br />

das Historien-Drama „Sehnsucht“,<br />

Schauplatz ist Venedig zur Zeit der<br />

österreichischen Besatzung 1866.<br />

Im Mittelpunkt steht die Gräfin Livia<br />

Serpiera, die eine leidenschaftliche<br />

Widerstandskämpferin ist, sich aber<br />

in den österreichischen Offizier<br />

Franz Mahler verliebt. Für ihren Angebeteten<br />

verrät sie dabei nicht nur<br />

ihre Freunde, sondern auch ihre<br />

politische Einstellung. Als sie jedoch<br />

erfährt, dass Franz sie nur benutzt<br />

hat, trifft sie folgenschwere Entscheidungen.<br />

Pünktlich zum 60. Jubiläum<br />

erscheint das Kostümdrama auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

im restaurierten Gewand. Spezielles<br />

Augenmerk verdienen dabei<br />

die knallig leuchtenden Technicolor-<br />

Farben, die den Zuschauer bereits<br />

in der ersten Szene für sich einnehmen.<br />

Trotz des Monosounds überzeugt<br />

die Disc durch eine saubere<br />

und klangvolle Tonspur. LF<br />

Film 8/10<br />

Diese Perle der europäischen Filmgeschichte<br />

gehört einfach in jede gut sortierte<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Alain Resnais’ „Letztes Jahr in<br />

Marienbad“ gilt als eines der<br />

experimentellen Meisterstücke der<br />

französischen „Nouvelle Vague“.<br />

Jenseits aller filmischen Konventionen<br />

entwarf der in diesem März<br />

verstorbene Regisseur Anfang der<br />

1960er Jahre eine Art assoziatives<br />

Filmessay, das sich grob um die<br />

Frage dreht, ob ein Mann und eine<br />

Frau nun eine Affäre hatten oder<br />

nicht – und dabei doch weit über<br />

diese eigentlich unwichtige Plot-<br />

Ebene hinausweist.<br />

Die Zeit gefriert in diesem Film,<br />

die Musik ist von entscheidender<br />

Bedeutung für den verführerischen<br />

Fluss des Ganzen. Die ikonischen<br />

Bilder in der strengen Parkanlage<br />

zitierte unlängst kein Geringerer als<br />

Lars von Trier in seiner poetischen<br />

Weltuntergangsoper „Melancholia“.<br />

Man kann auch leicht den Eindruck<br />

bekommen, es hier mit einem Lieblingsfilm<br />

von David Lynch zu tun zu<br />

haben, so rauschhaft, verwirrend<br />

und rätselhaft geht es zu. TW<br />

Film 8,5/10<br />

Eines der mutigsten und einfl ussreichsten<br />

Werke der Kinogeschichte: aufregend, radikal<br />

und unendlich mysteriös, bis heute.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 4/10<br />

Ton 6/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 55


Film<br />

Horror<br />

Here Comes The Devil<br />

Horror<br />

OT: Ahí va el diablo<br />

L: ME J: 2012 V: Pierrot<br />

Le Fou B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Adrián García<br />

Bogliano D: Francisco<br />

Barreiro, Laura Caro<br />

LZ: 97 min FSK: 18<br />

P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.05.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Der Prolog, in dem zwei nackte,<br />

lesbische Frauen expliziten Sex<br />

haben, um anschließend von einem<br />

verrückten Machete-Schwinger terrorisiert<br />

zu werden, hat rein gar<br />

nichts mit der Haupthandlung zu<br />

tun. Außer, dass der aufgebrachte<br />

Killer <strong>of</strong>fensichtlich von einer fremden<br />

Macht besessen scheint, die<br />

den ganzen Film über spürbar ist,<br />

um am Ende bestätigt zu werden.<br />

Die Kinder Sara (Michele Garcia) und Adolfo (Alan Martinez) haben sich<br />

verändert und legen ein merkwürdiges Verhalten an den Tag<br />

Mutter Sol (Laura Caro) hat es mit<br />

ihren Kindern nicht leicht<br />

Keine Sorge, dies ist kein Spoiler.<br />

Es gibt einen Hügel, dort haust das<br />

Böse, und jeder Mensch, der in dessen<br />

Nähe kommt, wird von einer<br />

finsteren Macht eingenommen –<br />

das ist die vollständige Geschichte.<br />

Genau dies passiert den zwei Kindern<br />

von Felix und Sol (Francisco<br />

Barreiro und Laura Caro), die während<br />

eines Ausflugs in den Bergen<br />

abhanden kommen und am nächsten<br />

Tag komplett verändert wieder<br />

auftauchen. Für die Eltern beginnt<br />

ein Horror-Trip, bei dem am Ende eine<br />

schockierende Erkenntnis steht,<br />

die die Zuschauerschaft bereits zu<br />

Anfang ahnt. Nichtsdestotrotz verwendet<br />

Regisseur und Drehbuchautor<br />

Adrián García Bogliano subtile<br />

Perspektiven und impressionistische<br />

Zooms, um die Gefühlslage der<br />

Mutter widerzuspiegeln und schafft<br />

es auch sonst, einen schmutzigen<br />

70er-Jahre-Look zu kreieren, der an<br />

frühere Horror-Klassiker erinnert. Tarantino-Fans<br />

werden sich an einigen<br />

Stellen an ihren Lieblingsregisseur<br />

erinnert fühlen, so experimentell<br />

und frisch sind die formellen Umsetzungsideen.<br />

Das Bild ist demnach<br />

gewollt schlecht, während der Ton<br />

erstaunliche Surround- und Schock-<br />

Effekte bietet. Daher obsiegt der<br />

Stil über die technische und inhaltliche<br />

Qualität, weshalb dieser<br />

Titel hauptsächlich Hadcore-Fans<br />

von Kunstfilmen mit Kultpotenzial<br />

empfohlen sei.<br />

FT<br />

Film 5/10<br />

Ein grobkörniger Kunstfi lm, der von der<br />

Machart her an so manchen Horrorklassiker<br />

von Quentin Tarantino erinnert.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 4,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Der Fluch der Mumie<br />

Horror<br />

OT: The Mummy’s<br />

Shroud L: GB J: 1967<br />

V: Anolis B: MPEG-4,<br />

1.66 : 1 T: DTS-HD MA<br />

2.0 R: John Gilling<br />

D: André Morell, John<br />

Phillips, David Buck<br />

LZ: 91 min FSK: 12<br />

P: 31 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.05.14 × 1 Extras: 8/10<br />

Nur dieses Tuch kann den Fluch der<br />

Mumie brechen<br />

Jede Nacht wandelt die Mumie umher, um erbarmungslos die<br />

Grabschändung seines Pharaos zu rächen<br />

Wir befinden uns im Jahr 1920:<br />

Das Archäologen-Team um Sir<br />

Basil Walden begibt sich auf eine<br />

Expedition, um das legendäre Grab<br />

des Kind-Pharaos Kah-to-Bey zu finden.<br />

Vor einigen tausend Jahren<br />

soll dieser gemeinsam mit seinem<br />

loyalen Diener Prem in die lebensfeindliche<br />

Wüste geflüchtet sein, um<br />

sich vor kaltblütigen Thronräubern<br />

zu retten. So konnte er zwar seinen<br />

Angreifern entfliehen, doch die Wüste<br />

raubte ihm auch seine letzten<br />

Kräfte, weshalb er sein Leben lassen<br />

musste. Prem schwor dem toten<br />

Pharao ewige Treue und bestattete<br />

ihn ehrwürdig. So die Legende.<br />

Die Suche des Expeditionsteams<br />

nach dem gut versteckten Grab des<br />

Pharaos gestaltete sich kompliziert,<br />

doch endlich gelingt es ihnen, die<br />

letzte Ruhestätte Kah-to-Beys zu<br />

fi nden. Der Totenwächter Hasmid<br />

versucht, die Archäologen von der<br />

Graböffnung abzuhalten, doch als<br />

diese ihn ignorieren, erweckt er die<br />

Mumie des Prem zu neuem Leben.<br />

Von nun an schlurft der mumifi zierte<br />

Diener von einem Expeditionsmitglied<br />

zum nächsten, um diese nacheinander<br />

abzumurksen und so Kahto-Bey<br />

zu rächen.<br />

„Der Fluch der Mumie“ ist der dritte<br />

Teil von Hammers sogenanntem<br />

„Mullbinden-Quartett“. Für die britische<br />

Filmschmiede bedeutete der<br />

gruselige Abenteuerstreifen einen<br />

historischen Wendepunkt, da es die<br />

letzte Produktion war, die in den legendären<br />

B<strong>ray</strong>-Studios gedreht wurde.<br />

Zum 65. Filmjubiläum veröffentlicht<br />

Anolis den Hammer-Klassiker<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. An der Bildqualität der<br />

Disc gibt es wenig zu kritisieren, da<br />

trotz des hohen Alters des Materials<br />

nur selten Artefakte oder Schmutzpartikel<br />

zu entdecken sind. Der HD-<br />

Stereo-Sound hingegen weist ein<br />

leichtes Rauschen auf und klingt bei<br />

tieferen Tönen etwas blechern. LF<br />

Film 6/10<br />

Ein schwerfälliger Abenteuer-Slasherfi lm, bei<br />

dem eine Mumie einen Archäologen nach dem<br />

anderen meuchelt.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Bilder: Anolis, Pierrot Le Fou<br />

56


Horror<br />

Film<br />

El Dia De La Bestia (Limited Edition)<br />

Top-Ausstattung<br />

El Dia De La Bestia (Limited Edition)<br />

Bilder: Anolis<br />

Satire/Komödie<br />

OT: El día de la bestia L: ES J: 1995 V: Anolis B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 R: Álex de la Iglesia D: Álex<br />

Angulo, Santiago Segua, Armando De Razza LZ: 103 min<br />

FSK: 16 P: 39 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.06.14 × 3 Extras: 9,5/10<br />

Wenn „Braindead“ der Ritterschlag Peter Jacksons<br />

war, so ist „El Dia De La Bestia“ das<br />

gleiche für Regisseur Álex De La Iglesia („Oxford<br />

Murders“). Noch bevor er zum ersten Film wurde,<br />

den der deutsche Filmverleih Anolis je auf DVD<br />

herausbrachte, galt er bereits als ein absolutes Kultphänomen<br />

unter den Anhängern rabenschwarzer<br />

Komödien. Alles beginnt mit der Beichte des Priesters<br />

Angel Berriartua (Alex Angulo), der zwar noch<br />

nichts Schlechtes getan hat, nach seiner Beichte<br />

aber dieses Defizit zu füllen weiß. „Noch habe ich<br />

nicht gesündigt. Aber ich werde es tun. Ich werde<br />

furchtbare Verbrechen begehen“ erklärt der Pater<br />

seinem Bekannten, bevor dieser vom riesigen<br />

Altar-Kreuz erschlagen wird.<br />

Gute Absichten, bitterböses Ergebnis!<br />

Im Folgenden bestiehlt Berriartua wehrlose Unfallopfer,<br />

klaut fremde K<strong>of</strong>fer, nimmt die letzten Groschen<br />

eines Bettlers an sich und stößt Pantomime<br />

Braves Lamm Gottes? Mitnichten, i dieser Krawall-<br />

Pater hat es faustdick hinter den Ohren!<br />

die U-Bahn-Treppe hinab – wobei letzteres nicht<br />

zwingend als moralisch verwerfl ich gedeutet werden<br />

muss. Damit steht fest: Priester Angel möchte<br />

gern Böses tun und ist zu allem bereit. Der Grund<br />

dafür ist seine Auslegung der heiligen Schrift, die<br />

dem Religionswissenschaftler die Geburt des Antichristen<br />

am bevorstehenden Weihnachtsabend<br />

prophezeit. Dementsprechend steht der Weltuntergang<br />

unmittelbar bevor, es sei denn, der kleine<br />

Mann Gottes schafft es, Kontakt zum Gehörnten<br />

persönlich aufzunehmen, und ihn davon abzuhalten,<br />

den Tag des Jüngsten Gerichts einzuläuten.<br />

Um das zu erreichen, benötigt er Satans Aufmerksamkeit,<br />

die er durch moralisch verwerfl iche Taten<br />

erhalten möchte. Auf seiner „Queste des Bösen“<br />

kämpft er nicht alleine, auch der satanistisch geprägte<br />

Metaller José María (Santiago Segura) unterstützt<br />

ihn tatkräftig bei den Ritualen der Teufelsbeschwörung,<br />

ebenso wie das aus dem Fernsehen<br />

bekannte Medium Dr. Cavan (Armando De Razza),<br />

der sein Publikum mit stürmischen Worten um den<br />

Finger zu wickeln weiß. Doch gibt es den Teufel<br />

eigentlich wirklich? Denn wenn nicht, wird der gute<br />

Pater Angel ganz umsonst zum Schwerverbrecher.<br />

Kleinod für Sammler<br />

Für diesen Premium-Release hat sich Anolis etwas<br />

ganz besonderes einfallen lassen. So enthält das<br />

auf 1 000 Stück limitierte 3-Disc-Mediabook die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit dem erstmals in HD-Qualität veröffentlichten<br />

Film, eine Bonus-DVD sowie noch einmal<br />

die DVD-Version des Filmes. Zudem gibt es übrigens<br />

noch ein auf 500 Stück limitiertes Mediabook<br />

mit dem gleichen Inhalt, aber einem alternativen<br />

Cover, das das Trio-Infernale zeigt. Die Bildqualität<br />

des Films wurde aufwendig überarbeitet, was ein<br />

unerwartet brillantes Ergebnis lieferte. Lag die ursprüngliche<br />

DVD-Veröffentlichung noch im an den<br />

Rändern beschnittenen 4 : 3-Bildformat vor, so darf<br />

der Käufer dieser Version nun das komplette 16:9-<br />

Bild bewundern. Und es ist nicht übertrieben, zu<br />

behaupten, dass die Schärfe, der Kontrast und die<br />

Farben dieses alten Filmes auf Hochglanz gebracht<br />

wurden, wodurch Álex de la Iglesias Klassiker an<br />

einigen Stellen sogar besser aussieht, als viele<br />

aktuelle Produktionen. Durch die immense Nachschärfung<br />

ist allerdings auch das Filmkorn weiter in<br />

die Aufmerksamkeit des Betrachters gerückt. Doch<br />

Hm, dumm gelaufen! !Da kommt einmal lder Antichrist<br />

vorbei und man kratzt vorher die Kurve...<br />

dies stört nur in einigen wenigen Sequenzen, wenn<br />

überhaupt. Ebenso gab es bei den Szenen, in denen<br />

Spezialeffekte vorkommen, die üblichen Probleme<br />

bei der Restaurierung, weshalb es hier auch<br />

zu der einen oder anderen bestehen gebliebenen<br />

Unschärfe kam. Nicht nur für Bonus-Liebhaber ist<br />

die prall gefüllte Extra-DVD zu empfehlen, deren<br />

interessantester Beitrag ein Gespräch zwischen<br />

Alex de la Iglesia und dem italienischen Kultregisseur<br />

Dario Argento („Spiel mir das Lied vom<br />

Tod“) im Rahmen des 2. Festival International du<br />

Cinéma Fantastique 1994 ist. Unbedingt anschauen!<br />

Des Weiteren enthält das Mediabook viele schön<br />

illustrierte Hintergrundberichte und Übersichten<br />

zum vorliegenden Film.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 8/10<br />

Alex de la Iglesias stürmische Schaff ensperiode brachte dieses<br />

unterhaltsame Kleinod hervor, das sich so rein gar nicht an die<br />

Regeln der Filmwelt hält!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 5/10<br />

Wenn Sie einmal überrascht werden wollen von einem<br />

restaurierten Bild, dann schauen Sie sich diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1,5/2 1,5/2<br />

Der Soundtrack ist wie der Film Kult. Die Tonspur wurde sehr gut<br />

überarbeitet, ohne eine 5.1-Abmischung vorzuweisen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 0/3 1/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 57


Film<br />

Horror<br />

The Body – Die Leiche<br />

Die Hauptfigur: Eine Leiche. Das Opfer dieses Spiels: Ein nüchterner Witwer. Der Ermittler: Ein psychisch<br />

vorbelasteter Cop. Bühne frei für ein großartiges Psychospiel, das zugleich ein angsteinfl ößendes Horrorszenario ist.<br />

Psychothriller/Horror<br />

OT: El Cuerpo L: ES J: 2012 V: OFDb Filmworks<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Oriol Paulo<br />

D: Belén Rueda, Hugo Silva, José Coronado, Aura Garrido<br />

LZ: 111 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.06.14 × 1 Extras: 5/10<br />

Will man ein Thriller par excellence inszenieren,<br />

so beginnt man am besten mit<br />

einem Horror-Szenario. So auch das vorliegende<br />

Werk: Ein Nachtwächter aus einem Leichenhaus<br />

rennt voller Panik durchs nächtliche Gehölz auf<br />

eine Straße. In seiner Angst übersieht er ein herannahendes<br />

Auto und es kommt zur Kollision.<br />

Was ihn so erschrak, war <strong>of</strong>fensichtlich in dem<br />

Leichenfach, dessen Tür nun sperrangelweit <strong>of</strong>fen<br />

steht. Von dem toten Körper fehlt jegliche Spur…<br />

Taucht Spaniens Superstar Belén Rueda in einem<br />

Thriller auf, so kommen den meisten gleich noch<br />

ein paar andere Genre-Filme in den Sinn und<br />

es wird automatisch ein Vergleich zu den bekanntesten<br />

„Das Waisenhaus“ und „Julias Eyes“<br />

angestellt. Ebendiesen braucht „The Body“ auf<br />

keinen Fall zu scheuen, denn auch er besitzt eine<br />

ordentliche Portion Suspense mit zündenden<br />

Horror-Elementen sowie einen zwiespältigen<br />

Hauptcharakter, der immer wieder zwischen<br />

Übernatürlicher und natürlicher Erklärung der unheimlichen<br />

Vorkommnisse schwankt. Die Rede<br />

ist von dem jungen Chefwissenschaftler Álex Ulloa<br />

(Hugo Silva), dessen Frau Mayka (Belén Rueda)<br />

am Vortag verschieden ist. Vor den Augen seiner<br />

Familie gibt er sich niedergeschlagen, doch<br />

seine Trauer ist nicht echt. Kaum haben die Angehörigen<br />

seine Wohnung verlassen, fährt er auch<br />

schon zur jungen Studentin Carla (Aura Garrido),<br />

seiner Geliebten. Dem Zuschauer ist s<strong>of</strong>ort alles<br />

klar: Álex führte schon vor dem Ableben seiner<br />

wohlhabenden und wesentlich älteren Frau eine<br />

Affäre mit Carla und brachte sie deshalb um. So<br />

weit so gut, die Karten liegen auf dem Tisch. Und<br />

weiter? Szenenwechsel zum altgedienten, verbitterten<br />

Polizei-Ermittler Jaime Peña (José Coronado).<br />

Gerade erst aus dem Flugzeug von Berlin gestiegen<br />

begibt er sich mürrisch nach Hause, um<br />

gleich an den nächsten Tatort geholt zu werden.<br />

Das Verschwinden von Maykas Leiche zieht seine<br />

Kreise. Nun will er noch einmal Maykas nächsten<br />

Angehörigen befragen und bestellt daher mitten<br />

in der Nacht ihren Ehemann Álex zu sich.<br />

Der Ermittler: Ein alter Hund<br />

Gemeinsam gehen sie alle Theorien durch, wer<br />

den Leichnam entwendet haben könnte und warum<br />

er dies tat. An Motiven hapert es nicht, denn<br />

Mayka war sehr reich und machte sich mit ihren<br />

machthaberischen Spielchen keine Freunde. Der<br />

Verdacht fällt auch auf Álex, schließlich müsste er<br />

nun der Haupterbe des großen Vermögens sein.<br />

Doch so einen richtigen Reim können sich weder<br />

Ermittler noch Angehöriger auf die Situation ma-<br />

Bereits zu Lebzeiten trieb die hyperreiche Mayka (Belén Rueda) mit ihrem wesentlich jüngeren<br />

Ehemann Alex (Hugo Silva) fiese Psychospielchen. Warum also nach dem Tod damit aufhören?<br />

Bilder: OFDb Filmworks<br />

58


Horror<br />

Film<br />

Na wo ist denn die Leiche meiner Frau hin? Und<br />

seit wann können sich Tote bewegen?<br />

Antwort zu Frage A: Sie steht direkt hinter Dir! Antwort zu Frage B: Normalerweise sind Tote tot, weil sie<br />

sich nicht mehr bewegen können. Sollte dies doch so sein, sollten sie besser nicht hinter einem stehen<br />

chen. Wer würde die Leiche verschwinden lassen<br />

und vor allem warum. Kurze Zeit später entdeckt<br />

Álex auf der Herrentoilette einen Brief, mit der<br />

Handschrift seiner verblichenen Frau…<br />

Das Opfer: Der Hauptverdächtige<br />

Und los geht’s! Das Spiel um die Wahrheit hat<br />

begonnen! Weder der mörderische Hauptcharakter<br />

noch der Zuschauer weiß, was für ein Spiel<br />

hier gespielt wird. Handelt es sich um einen<br />

Horror-Film, bei dem die Ermordete von den<br />

Toten zurück kehrt und sich bitterlich rächt? Ist<br />

es ein Rachethriller, bei dem das vermeintliche<br />

Opfer den eigenen Tod nur vorgab, um Psychospielchen<br />

mit dem Täter zu spielen? Oder ist alles<br />

nur ein großer Zufall, den Álex’ Verstand zu<br />

einem großen Ganzen zusammen baut, da er<br />

alles auf sich bezieht. Die Drehungen und Wendungen<br />

der Handlungen haben es in sich und<br />

lassen den Zuschauer immer wieder an seiner<br />

vorher so sicheren Theorie zweifeln. Doch es gibt<br />

eine Erklärung, die am Ande meisterhaft <strong>of</strong>fen<br />

gelegt und für Verblüffung sorgen wird. Bis dahin<br />

muss sich das Publikum ein wenig gedulden und<br />

auch einige Längen über sich ergehen lassen.<br />

Verlosung: The Body<br />

Mit freundlicher Unterstützung der OFDb-Filmworks<br />

verlosen wir drei Pakete mit folgenden<br />

fünf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s:<br />

• „I Declare War“<br />

• „From Beyond“<br />

• „Cold War“<br />

• „The Body“<br />

• „Coonskin“<br />

Beantworten Sie hierfür einfach folgende Frage:<br />

Wie heißt die Leiche im Film „The Body“?<br />

Senden Sie Ihre Antwort mit dem Betreff „The<br />

Body“ an:<br />

Verlosung@auerbach-verlag.de<br />

Das Spiel fi ndet hauptsächlich zwischen dem<br />

hervorragendgroßartig gespielten Ermittler Peña<br />

und dem in seiner Täter-Opfer-Rolle gefangenen<br />

Álex statt, der an vielen Stellen einfach nur zu<br />

bemitleiden ist. Er fungiert als Spielball zwischen<br />

den Mächten und hat in keiner Situation wirklich<br />

die Kontrolle über das Geschehen. Glaubt er<br />

es zu haben, reißen ihn die unheimlichen Vorkommnisse<br />

wieder komplett von den Beinen.<br />

Peña wiederum dominiert jedes Szenario und<br />

bringt systematisch jedes Quäntchen Wahrheit<br />

ans Tageslicht. Aber auch er hat sein Päckchen zu<br />

tragen, denn seit dem Unfall-Tod seiner geliebten<br />

Frau hat sich die emotionale Distanz zu seiner<br />

Tochter enorm vergrößert. Und auch er hatte psychisch<br />

sehr an dem großen Verlust zu knabbern.<br />

Umso mehr hängt er sich in die Ermittlungen zu<br />

diesem Fall rein, da ihm einiges am Ehemann<br />

des Opfers suspekt vorkommt. Álex muss also<br />

nicht nur Angst vor seiner toten Frau haben, sondern<br />

darf sich auch vor der Polizei nicht verraten.<br />

Ein schwieriges Unterfangen, besonders da immer<br />

mehr geisterhafte Zeichen vom Überleben<br />

seiner Frau zeugen. Das 2.35:1-Widescreen-Bild<br />

zeichnet sich durch eine sehr gute Kantenschärfe<br />

Einsendeschluss ist der 14. August 2014. Eine<br />

Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich.<br />

Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des<br />

Rechtsweges. Mitarbeiter des Auerbach Verlages<br />

und deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal<br />

am Gewinnspiel teilnehmen. Teilnahme ab<br />

16 Jahren.<br />

aus. Details stechen besonders in den Gesichtern<br />

der Charaktere hervor, da die Hintergründe<br />

während der Dialoge <strong>of</strong>t einer äs<strong>the</strong>tischen Tiefenunschärfe<br />

unterliegen. Aber auch in den Horrorszenen,<br />

wenn zum Beispiel die Sprinkleranlage<br />

aktiv ist, das Licht fl ackert und jeder einzelne<br />

Wassertropfen im Raum erkennbar ist, spielt die<br />

Schärfe mit ihren Muskeln.<br />

Die Technik: Unheimlich gut<br />

Durch den überhöhten Kontrast treten die Konturen<br />

noch weiter in den Vordergrund und die<br />

Stimmung verdüstert sich. Hierzu trägt die grüngelbe<br />

Farbstilisierung bei, die das ohnehin schon<br />

sehr künstliche Licht der Nachtszenen verstärkt.<br />

Der Sound scheint zunächst ein sehr frontlastiges<br />

Vergnügen zu werden, doch dann erschrecken<br />

die subtil verwendeten Rundumeffekte<br />

umso effi zienter. Einsetzender Regen<br />

prasselt von sämtlichen Lautsprechern nieder.<br />

Das bedrohliche Donnergrollen aktiviert den<br />

Subwo<strong>of</strong>er, ebenso wie das angsteinfl ößende,<br />

tief-frequente Grollen, bei einer unheimlichen<br />

„Begegnung“. Schiebt sich da etwa gerade die<br />

Leiche hinter dem starren Álex hervor? Im Bonusmaterial<br />

erwarten Sie ein 20-Minütiges Making<strong>of</strong>,<br />

ein kurzer Blick hinter die Kulissen (3 Min.)<br />

sowie ein paar alternative Szenen (6 Min.) mit<br />

interessanten Momenten.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 8/10<br />

Würde Hitchcock noch leben, hätte er diesen großartigen<br />

Psycho-Thriller geliebt. Man kann sich nie sicher sein ob es nun<br />

Horror-Film oder Thriller ist.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Düster aber brillant, farbstilisiert aber stimmungsvoll – Das Bild ist<br />

das eines waschechten, topaktuellen Thrillers würdig.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 2/2<br />

Einsetzender Regen und drohendes Donnergrollen wurden subtil<br />

und eff ektiv eingesetzt und überraschen damit immer wieder.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 59


Film<br />

Horror<br />

Wasteland<br />

Endzeit-Thriller<br />

OT: Wasteland L: US<br />

J: 2011 V: Tiberius Film<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD-MA 7.1<br />

R: Kantz D: Garret<br />

Sato, Derrel Maury,<br />

Janelle Velasquez<br />

LZ: 80 min FSK: 16<br />

P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 03.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Falls Sie nach einem unterirdisch<br />

gespielten, billigen Abklatsch von<br />

„Mad Max“ suchen – bitteschön,<br />

hier ist er! „Wasteland“ beginnt wie<br />

der weltbekannte Rachethriller in<br />

der nahen Zukunft, in der die Verschmutzung<br />

und der wirtschaftliche<br />

Zusammenbruch zur Verwilderung<br />

der Menschen geführt haben. Eine<br />

Outlaw-Gang vergreift sich aus<br />

unerfindlichen Gründen an den<br />

Ein bisschen nackte Haut, ein paar finster-eklige Gesellen und eine nicht-vorhandene<br />

Idee von einem gelungenen Drehbuch: Das Rezept für einen Flop<br />

Bewohnern einer Farm. Die Mutter<br />

des Hauses wird geschändet, der<br />

Vater (Garret Sato) erschossen und<br />

der Sohn für angeblich religiöse<br />

Zwecke entführt. 17 Jahre später<br />

taucht der für tot gehaltene Familienvater<br />

wieder auf und begibt<br />

sich auf einen Rachefeldzug nach<br />

den Verursachern seines Leides<br />

sowie auf die Suche nach seinem<br />

Sohn. Auf seinem Weg zum fanatischen<br />

Sektenguru (Derrel Maury)<br />

begegnen ihm unter anderem<br />

missgestaltete Mutanten, die in der<br />

Erde leben. Er muss sich gegen<br />

eine Gruppe Kung-Fu-Mädels behaupten,<br />

Kannibalen in die Suppe<br />

spucken sowie die Verantwortung<br />

für ein elternloses Teenie-Girl (Janelle<br />

Velasquez) übernehmen.<br />

Doch sein schlimmster Gegner<br />

sind die unzumutbaren Dialoge,<br />

die einem durch ihre sicherlich sehr<br />

kostengünstige Synchronisation zusätzlich<br />

die Tränen in die Augen<br />

treiben. Passend hierzu beschränkt<br />

sich die visuelle Qualität <strong>of</strong>fenbar<br />

auf hochgerechnetes SD-Material,<br />

das größtenteils semipr<strong>of</strong>essionell<br />

Bitte ja kein Klischee auslassen:<br />

Hübsche Frau, dicke Knarre<br />

aufgenommen wurde und daher<br />

das Niveau eines selbstgedrehten<br />

Urlaubsvideos besitzt. Die angedeuteten<br />

Splatter-Effekte verwirren eher<br />

und sind unfreiwillig komisch, als<br />

dass sie die Gräuel der Situation widerspiegeln.<br />

Kontrast und Farbdarstellung<br />

vermengen sich zu einem<br />

matschigen Gesamtszenario. FT<br />

Film 0/10<br />

Kurze Röcke und entstellte Gen-Mutanten<br />

helfen schlechten Filmen, nicht mehr ganz so<br />

schlecht zu sein. Nicht so bei diesem hier.<br />

Technik 4,5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 4/10<br />

Goal Of The Dead<br />

Horror-Komödie<br />

OT: Goal Of The Dead<br />

L: FR J: 2014 V: Koch<br />

Media B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Thierry Poiraud,<br />

Benjamin Rocher<br />

D: Alban Lenoir,<br />

Sebastien Vandenberghe,<br />

Tiphaine Daviot LZ: 121 min FSK: 16<br />

P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.06.14 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Was vom Siegen übrigleibt: Sam<br />

Lorit (Alban Lenoir) zieht Bilanz<br />

Zombies und Fußball, das kann<br />

nur erstklassig sein! – ist womöglich<br />

der erste Gedanke, wenn man<br />

„Goal Of The Dead“ in den <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Player schiebt. Und tatsächlich ist der<br />

ursprünglich als Mini-Serie geplante<br />

Film Unterhaltungsgarant für alle,<br />

die die runde Murmel lieben oder<br />

in welcher Weise auch immer auf<br />

Zombie-Zeugs stehen. Wie in einem<br />

Fußball-Spiel ist der Film in zwei<br />

Halbzeiten geteilt. Kümmert sich die<br />

erste Halbzeit vorrangig um die Fußball-Handlung,<br />

geht es in der zweiten<br />

Hälfte so richtig Zombie-mäßig zur<br />

Sache. Sam Lorit (Alban Lenoir) kehrt<br />

als altgedienter Pr<strong>of</strong>i -Spieler einer<br />

Pariser Mannschaft zurück in seinen<br />

Heimatort, Caplongue. Der Grund:<br />

Der Amateurverein der Kleinstadt<br />

ist ins Pokalfi nale gekommen und<br />

spielt nun gegen Olympic Paris. Aufgrund<br />

eines traumatischen Vorfalls<br />

vor 17 Jahren sinnt Lorits ehemals<br />

bester Kumpel Jeannot (Sebastien<br />

Vandenberghe) auf Revanche. Daher<br />

greift sein Vater zu unlauteren Mitteln<br />

und will ihn mit einer ominösen,<br />

aus Russland importierten Flüssigkeit<br />

Wir geben es ja zu: So ein bisschen liegt die Analogie zwischen entfesselten<br />

Fußballverrückten und modernen, wilden Zombies schon auf der Hand<br />

dopen. Letztendlich platzt aber nur<br />

sein Gesicht auf und er verwandelt<br />

sich in eine mordsmäßig starke und<br />

ebenso hässliche Bestie. Kurz darauf<br />

ist fast jeder Fußballfan in Caplongue<br />

infi ziert, weshalb statt eines jubelnden<br />

Grollens nun ein unheimliches,<br />

vielstimmiges Stöhnen durch das<br />

Stadion weht. Nun ist es an Lorit seinen<br />

Heimatort wieder zu befrieden<br />

… in einem alles entscheidenden<br />

Endspiel: Mensch gegen Zombie.<br />

Tolle Zeitlupeneinstellungen kitzeln<br />

die Sehnerven mit großartigen Einstellungen.<br />

Besonders in der fi nalen<br />

Sequenz mit den Fackeln, hunderten<br />

von Zombies und einem Ball, dürfen<br />

Sie sich auf einige visuelle Reize freuen.<br />

Die Farbdarstellung der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />

leider zu blass geraten, während die<br />

Schärfe in Ordnung geht. FT<br />

Film 7/10<br />

Genial: Obwohl sie kein Hirn mehr haben, sind<br />

sie immer noch Fußball-verrückt, die<br />

Fußball-Zombies. Ein großer Spaß!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Koch Media, Tiberius Film<br />

60


Action/Thriller<br />

Film<br />

K-11 – Der Knast<br />

Thriller<br />

OT: K-11 L: US J: 2012<br />

V: Tiberius Film<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Jules Stewart<br />

D: Goran Visnjic, Kate<br />

del Castillo<br />

LZ: 88 min FSK: 18<br />

P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 3.7.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Bahnt sich da etwas an? Raymond<br />

und Mousey schließen einen Pakt<br />

Falls Sie der vermeintliche Frauenhintern<br />

auf dem Cover dieser<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in irgendeiner Weise angesprochen<br />

hat… Vorsicht: Dies<br />

ist ein Gefängnis-Drama. Und im<br />

Männerknast gibt es keine Frauen.<br />

Als Raymond (Goran Visnjic) halb<br />

bewusstlos die Gefängnisflure entlanggeschliffen<br />

wird, nimmt er die<br />

Umgebung nur verschleiert wahr.<br />

Seine Zelle trägt die Kennzeichnung<br />

K-11, ein Code für „Mord im Drogenrausch“.<br />

Dabei weiß Raymond<br />

noch nicht einmal, was wirklich<br />

vorgefallen ist. Nach der ersten<br />

Grob-Orientierung in der kleinen<br />

Zelle wird er in den K-11-Schlafsaal<br />

gesteckt – ein Ort der Skurrilität,<br />

des Rauschs und der Gewalt. Auf<br />

den ersten Blick scheinen sich hier<br />

Männer mit Frauen zu vergnügen.<br />

Doch bei genauerem Hinschauen<br />

wirken die weiblichen Oberarme<br />

ausgesprochen kräftig und<br />

die Gesichtszüge relativ maskulin.<br />

Bei den Gesprächen geht es die<br />

meiste Zeit über hauptsächlich um<br />

Drogen. Wann und woher kommt<br />

der nächste Rausch? Wer hat sich<br />

Überraschend, aber wahr: Auf diesem Bild befinden sich ausschließlich Männer.<br />

Andererseits werden einige Transvestiten auch von Frauen dargestellt<br />

mit wem verbündet? Wie wird das<br />

weiße Pulver in den Gefängnistrakt<br />

geschmuggelt? Dieses „System“ der<br />

süchtigen Gefängnisinsassen kennt<br />

auch der Gefängniswärter Sgt. Johnson<br />

(D. B. Sweeney), unter dessen<br />

Aufsicht zum einen mit Drogen<br />

gedealt werden darf. Zum anderen<br />

ist er selber der Sucht verfallen<br />

und nutzt das Abhängigkeitsverhältnis<br />

der Gefangenen schamlos aus,<br />

um seine eigenen dreckigen Fantasien<br />

zu verwirklichen, die eigenen<br />

Bedürfnisse zu stillen. Irgendwie<br />

schafft es Raymond, sich trotz aller<br />

Widrigkeiten in diese absurde<br />

Gesellschaft der Randexistenzen<br />

zu integrieren und entwickelt mit<br />

Mousey (Kate del Castillo), der<br />

Herrin des K-11-Districts, einen verwegenen<br />

Racheplan.<br />

FT<br />

Film 5,5/10<br />

Vergewaltigungen unter berauschten Transvestiten<br />

sind harter Tobak. Dennoch ist „Prison<br />

Break“-artiges Spannungs-Potenzial erkennbar.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Der wilde Haufen von Navarone<br />

Abenteuer<br />

OT: Force 10 From<br />

Navarone L: US J: 1978<br />

V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Guy<br />

Hamilton D: Robert<br />

Shaw, Harrison Ford,<br />

Barbara Bach LZ:<br />

118 min FSK: 12 P: 13 Euro W-Cover: k. A.<br />

Bilder: Sony Pictures Home Entertainment, Tiberius Film<br />

VÖ: 12.06.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Was für Schauspiellegende Robert<br />

Shaw einer der letzten<br />

Kin<strong>of</strong>ilme war, war für Schauspiellegende<br />

Harrison Ford („Star Wars“,<br />

„Indiana Jones“) einer der ersten.<br />

„Force 10 From Navarone“ (1978),<br />

wie er im Original heißt, ist die Fortsetzung<br />

zur Bestseller-Verfilmung<br />

„Die Kanonen von Navarone“ von<br />

1961. Die beiden alten MI6-Hasen<br />

Mallory (Shaw) und Sprengmeister<br />

Miller (Edward Fox) sind zurück von<br />

ihrer letzten Mission, bei der sie die<br />

besagten Kanonen der Deutschen<br />

in die Luft jagen konnten. Nun steht<br />

ein neues Ziel an. Unter der Führung<br />

des gewieften, aber unerfahrenen<br />

Satte Farben zeugen von einer Restaurierung derselben, wobei der Kontrast anscheinend nicht optimiert wurde. Partielle<br />

Unschärfen gibt es häufiger zu sehen. Ansonsten wurde gut nachgeschärft und Bildstörungen wurden entfernt<br />

Colonel Barnsby (Ford) beschlagnahmen<br />

sie ein Flugzeug und machen<br />

sich zusammen mit der Force-<br />

10-Einheit auf nach Jugoslawien,<br />

wo sich ein Verräter verstecken soll.<br />

Die beiden sind die einzigen, die<br />

ihn identifizieren können, während<br />

die Einheit ein ganz anderes Ziel im<br />

Auge hat: Die taktische Sprengung<br />

eines Damms. Das Flugzeug wird<br />

jedoch abgeschossen, sodass sich<br />

die Überlebenden zu Fuß durchkämpfen<br />

müssen und dabei in die<br />

Hände deutscher Sympathisanten<br />

geraten. Ähnlich wie in der Erfolgsserie<br />

„Ein Käfig voller Helden“ gilt<br />

es nun, die Situation so zu drehen,<br />

dass eine Flucht aus der Gefangenschaft<br />

möglich wird.<br />

Für die meisten dürfte die deutsche<br />

Synchronstimme Harrison Fords in<br />

diesem Film gewöhnungsbedürftig<br />

sein, da hierfür noch kein Wolfgang<br />

Pampel hinter dem Mikro stand.<br />

Und auch sonst ist der Tonspur das<br />

Alter des Films absolut anzumerken.<br />

Bonus-Material ist leider nicht enthalten<br />

und auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> liegt entgegen<br />

der vorherigen DVD-Version<br />

die Kin<strong>of</strong>assung vor.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Ein unterhaltsamer Klassiker mit den Jungs aus<br />

Navarone. Robert Shaw und Edward Fox<br />

agieren als amüsantes und sympathisches Duo.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 3,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 61


Film<br />

Action/Thriller<br />

Detective Dee<br />

Fantasy/Abenteuer<br />

OT: Di renjie: Shen du<br />

long wang L: CH<br />

J: 2013 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Tsui Hark D: Mark<br />

Chao, Feng Sha<strong>of</strong>eng<br />

LZ: 134 min FSK: 12<br />

P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 22.05.14 × 1 Extras: 3/10<br />

Auch ein schöner Rücken kann<br />

entzücken – besonders Kappa<br />

und der Fluch<br />

des Seeungeheuers<br />

Bildreferenz<br />

Detective Dee 2<br />

Der letzte Kin<strong>of</strong>ilm namens „Detective<br />

Dee und das Geheimnis<br />

der Phantomflammen“ liegt bereits<br />

vier Jahre zurück und war aufgrund<br />

seines hohen Produktionswertes ein<br />

Glanzstück chinesischer Martial-Artsund<br />

Filmkunst. Nun erscheint mit<br />

dem „Fluch des Seeungeheuers“<br />

das lang erwartete Prequel dazu,<br />

dass den kampferprobten Meisterdetektiv<br />

in seinen jungen Jahren<br />

zeigt. Die Geschichte beginnt beim<br />

allerersten Fall des Detectives (Mark<br />

Chao) im vormittelalterlichen China<br />

des 6. Jahrhunderts. Auf dem Meer<br />

bedroht ein Seemonster die gesamte<br />

kaiserliche Flotte. Vor den Toren<br />

der Stadt ertappt Dee einige Verschwörer,<br />

die es auf die kaiserliche<br />

Tochter abgesehen haben. Doch<br />

anscheinend kommt den Entführern<br />

ein Kappa-artiges Wesen zuvor. Trotz<br />

aller Wirrungen und Wendungen<br />

des anschließenden Martial-Arts-<br />

Kampfes gelingt Dee die Rettung<br />

des Mädchens, wodurch ihm die<br />

Aufmerksamkeit des ermittelnden<br />

Polizisten Yuchi Zhenjin (Feng Sha<strong>of</strong>eng)<br />

sicher ist. Nicht so sicher<br />

Die Martial-Arts-Szenen scheinen nicht von dieser Welt. Für HD-Jünger ist<br />

dies eine wahre Augenfreude<br />

sind sich die beiden über den Grund<br />

dieser Vorfälle. Ist das Seemonster<br />

gar Teil einer Verschwörung?<br />

Glücklicherweise hat auch diese<br />

„Detective Dee“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nichts von<br />

ihrem Anspruch verloren, astreinen<br />

HD-Spaß zu bieten. Das ultrabunte<br />

Martial-Arts-Werk von Kultregisseur<br />

Tsui Hark („Flying Swords Of Dragon<br />

Gate“) sieht demnach bombastisch<br />

aus. Massenaufnahmen, in denen<br />

die schönsten Kostüme auftauchen<br />

sind hier das reinste Zucker für<br />

die Augen. Ebenso gibt es beim<br />

Sound kaum etwas zu meckern.<br />

Die Actionsequenzen sparen nicht<br />

an flirrenden Schwertern und herumsausenden<br />

Wurfgeschossen.<br />

Einzig die Dynamik könnte noch<br />

besser sein. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gibt es auch<br />

als 3D-Version.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Ein großartiges Abenteuer mit einem<br />

ausgesprochen unterhaltsamen Mix aus<br />

Kung-Fu, Polit-Krimi und Slapstick-Komödie.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

I, Frankenstein<br />

Fantasy/Action<br />

OT: I, Frankenstein<br />

L: US J: 2014<br />

V: Splendid Film<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Stuart Beattie<br />

D: Aaron Eckhart,<br />

Mirando Otto, Bill<br />

Nighy LZ: 92 min FSK: 16 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.05.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Zusammengebaut zu einem lebenden<br />

Menschen, mit überirdischen<br />

Kräften und ganz ohne Seele<br />

ist Frankensteins Monster Adam<br />

(Aaron Eckhart) auf der Suche<br />

nach seinem Lebensziel. Hierbei<br />

gerät er zwischen die Fronten eines<br />

Jahrhunderte währenden Konflikts<br />

zwischen engelsgleichen Gargoyles<br />

und höllischen Dämonen. Die Apokalypse<br />

steht kurz bevor, denn der<br />

Emotionen sind dem künstlichen Wesen Adam fremd. Nachdenklich starrt er<br />

das Bild von Frankensteins Frau an … die er tötete<br />

Dämonenkönig (Bill Nighy) plant<br />

die Technik Frankensteins zu nutzen,<br />

um sämtliche Menschenleichen der<br />

Erde mit den dunklen Seelen der<br />

Dämonen aufzufüllen. Wird Adam<br />

dies verhindern können? Oder will<br />

er dies überhaupt? Wie bei den<br />

„Underworld“-Filmen besitzt auch<br />

diese Produktion einen unglaublichen<br />

Schärfegrad. Die Dunkelheit<br />

ist allgegenwärtig, weshalb sich das<br />

Farbspektrum auf die dunkle Seite<br />

der Farbpalette beschränkt. Ein sattes<br />

Flammenrot gibt es trotzdem,<br />

schließlich müssen die Dämonen ja<br />

anständig in einer Feuersbrunst zur<br />

Hölle fahren. Der Sound ist eines<br />

apokalyptischen Aufeinandertreffens<br />

von Engeln und Dämonen würdig.<br />

Krachende Effekte, ultrahoch singende<br />

Waffen, und Surroundeffekte en<br />

masse stehen hier an der Tages-…<br />

oder besser gesagt an der Nachtordnung.<br />

Letzteres könnte manchmal<br />

trotzdem noch expliziter sein, damit<br />

das Fanherz solch dämonischer<br />

Fantasy-Auseinandersetzungen noch<br />

größere Purzelbäume schlägt. Insgesamt<br />

also ein unglaublich stylisches<br />

Montagmorgen: Puterrote Augen,<br />

schuppige Haut, ungeputzte Zähne<br />

Produkt, das verdammt gut aussieht,<br />

aber inhaltlich keine wirkliche<br />

Innovation mit Anspruch ist. Wie<br />

viel Spaß die Filmemacher an den<br />

Kreaturen hatten, kann man im<br />

Bonusmaterial sehen, wo es hauptsächlich<br />

um die Erschaffung ebenjener<br />

geht. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist auch als<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D erhältlich.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Fans der „Underworld“-Filmreihe werden an<br />

diesem visuellen Feuerwerk ihre wahre Freude<br />

haben.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 9/10<br />

Bilder: Koch Media, Splendid Film<br />

62


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

LEGENDS<br />

OF POP<br />

Bilder: © Anna Omelchenko<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 63


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

ELTON JOHN<br />

The Million Dollar Piano<br />

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Wem das nötige Kleingeld für einen<br />

Ausflug ins Spieler- und Glamour-Paradies Las Vegas fehlt,<br />

dem sei Elton Johns aktuelle Show „The Million Dollar Piano“<br />

empfohlen. Im traditionsreichen Colosseum-Theatre des Caesar’s<br />

Palace Hotel feiert der unermüdliche Sänger seit 2011 Abend für<br />

Abend wahre Triumphe. Im Zentrum des pompös inszenierten<br />

Abends steht das titelgebende Millionen-Dollar-Piano, das von<br />

den Spezialisten bei Yamaha für unglaubliche 1,4 Millionen US-<br />

Dollar angefertigt wurde. Das Besondere daran: Das Instrument<br />

ist mit hochwertigen LEDs verkleidet, die sich nahtlos ins Bühnenbild<br />

und die aufwendigen Projektionen und Beleuchtungseffekte<br />

der Show integrieren. Somit erschaffen sie quasi für jeden<br />

einzelnen Song einen einzigartigen, lebendigen Flügel. Die Show<br />

beinhaltet natürlich alle Klassiker, von „The Bitch Is Back“ über<br />

„Tiny Dancer“ bis hin zu „Your Song“ oder „Goodbye Yellow Brick<br />

Road“. Elton John befindet sich zwar schon längst nicht mehr auf<br />

dem stimmlichen Zenith seiner beeindruckenden Karriere, doch<br />

das macht er durch großen Einsatz und <strong>of</strong>fensichtlichen Spaß an<br />

seinen eigenen Songs wieder wett!<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> überzeugt mit einem satten Schwarzwert, der die<br />

reiche Farbigkeit der perfekt ausgeleuchteten Show noch deutlicher<br />

strahlen lässt. Die Totalen von Bühne und Publikum sind<br />

dabei von der Schärfe her aber merklich schwächer geraten als<br />

die Close-ups der Interpreten. Akustisch ergibt sich ein zweigeteilter<br />

Eindruck: Locker-leichter Surround-Sound erwartet einen<br />

in Sachen Applaus und Atmosphäre – und doch wird auch genügend<br />

Power und Druck von vorne geboten, sobald die Musiker<br />

loslegen. Die Extras sind mit einem beiliegenden Booklet, vier<br />

Bonus-Tracks („Live in Kiev“) sowie einem schönen Featurette<br />

über die Konzeption der Show und des Pianos wirklich gelungen.<br />

PETER GABRIEL<br />

Back To Front<br />

Wenn Pop-Titan Peter Gabriel auf Tour geht, dann strömen<br />

noch immer die Massen. So auch im Oktober 2013, als die<br />

Aufnahmen zu dieser Veröffentlichung in der Londoner O2-Arena<br />

entstanden. Der Abend hat eine klare Dreiteilung. Los geht es mit<br />

einem intimen akustischen Set: Die Bühnenbeleuchtung ist auf<br />

Minimum reduziert und man bekommt Einblick in die ursprünglichen,<br />

ersten Versionen der Tracks. Mitten im vierten Song geht<br />

der Spaß dann so richtig los, mit spektakulärer Lightshow und dem<br />

elektronisch-angehauchten Avantgarde-Pop, für den Peter Gabriel<br />

unter anderem berühmt ist. Als krönenden Abschluss bekommt<br />

man schließlich die komplette Tracklist des Ausnahme-Albums<br />

„So“ präsentiert, das 2012 quasi seinen 25. Geburtstag feierte. Die<br />

Originalbesetzung der Band von damals hat sich zu diesem Anlass<br />

vollständig wieder zusammengefunden, inklusive Pop-, Weltmusikund<br />

Jazz-Legende Manu Katché am Schlagzeug sowie Bass-Ikone<br />

Tony Levin an den verschiedensten Viersaitern. Auch die Bühnenshow<br />

von damals lässt man in einer modernen, auf den neuesten<br />

Stand der Technik gebrachten Version wieder aufleben. Die faszinierenden<br />

„tanzenden Scheinwerfer“ scheinen ein echtes Eigenleben<br />

zu führen und entwickeln je nach Song eine mal anheimelnde,<br />

mal spielerische, mal eiskalte und ablehnende Charakteristik.<br />

Der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Cut ist wesentlich ausführlicher und intimer geraten<br />

als die Kinoversion. Das in 4K aufgezeichnete Material bietet<br />

einen sehr guten Detailgrad – durch die aggressive Beleuchtung<br />

muss man sich auf gut sichtbares digitales Rauschen allerdings ab<br />

und zu einstellen. Stimmlich zeigt sich Mister Gabriel trotz seiner<br />

64 Jahre in absolut beeindruckender Form, und die grandiosen<br />

Vocals (auch von den begeisternden Background-Sängerinnen)<br />

werden mit faszinierender Klarheit und Präzision an alle vorderen<br />

Lautsprecher geschickt.<br />

Bilder: © Sergey Nivens - Fotolia.com, Eagle Vision (Edel), Studiocanal, Universal Music<br />

64


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

BRYAN ADAMS<br />

Live At Sydney Opera House<br />

Während seiner „The Bare Bones“-Tour probierte Bryan<br />

Adams zuletzt etwas ganz Neues aus. Zum ersten Mal<br />

bereiste er die Welt nicht mit großem Tross und gigantischem<br />

Equipment – nein, diesmal verließ er sich voll und ganz auf<br />

die einfachen und puristischen Zutaten für einen guten Song:<br />

Ein Mann und seine Gitarre, mehr braucht es nicht! Ab und zu<br />

erhielt er beim ausverkauften Auftritt in Sidneys berühmtem<br />

Opernhaus noch Unterstützung durch sanfte Piano-Begleitung;<br />

ein kurzer Dudelsack-Gastauftritt brachte ebenfalls Farbe ins<br />

Spiel. Das rein akustische Set, das er fast im Alleingang nur<br />

mit Gitarre und Mundharmonika bestritt, funktioniert bombastisch,<br />

zeigt Adams’ sympathische und unverfälschte Seite als<br />

waschechter Singer/Songwriter. Was da für grandiose Songs<br />

unter all dem Pop-Ballast stecken, das mag man angesichts<br />

der scheinbar h<strong>of</strong>fnungslos zu Tode wiederholten (Radio-)<br />

Hits aus seinem riesigen Repertoire kaum glauben. Alles in<br />

allem bekommt man mit dieser tollen Scheibe einen erfrischend<br />

puristischen, sympathisch-bodenständigen Abend, der<br />

durch die blendende Spiellaune von Bryan Adams und seine<br />

unfassbar enthusiastischen australischen Fans zu einem echten<br />

Erlebnis wird. Eben eine richtige „Night To Remember“!<br />

Der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Transfer des für die Anwesenden sicher unvergesslichen<br />

Live-Erlebnisses ist voll und ganz gelungen. Die verlustfreie<br />

PCM-Abmischung in klassischer Stereo-Aufstellung entspricht<br />

sozusagen einer aufgebohrten CD-Variante. Die Dolby-<br />

Digital-Spur bietet hingegen das kraftvollste Surround-Erlebnis.<br />

Und der Master-Audio-Mix findet schließlich einen feingliedrigen<br />

Kompromiss aus etwas dezenterem Rundumklang und glasklaren,<br />

dominanten Signalen von der Bühne. Ganz gleich, w<strong>of</strong>ür<br />

Sie sich entscheiden: Spaß machen alle drei Versionen!<br />

MARLEY<br />

A Documentary By Kevin Macdonald<br />

D<br />

enkt man an Reggae, denkt man an Bob Marley. Wie kein<br />

anderer hat er die Musik Jamaikas geprägt und gelebt – er<br />

brachte die lebensbejahenden Botschaften und die entspannten<br />

Klänge aus seiner Heimat in die Welt und ist wohl auf<br />

ewig ein Synonym für das ganze Reggae-Genre. 30 Jahre nach<br />

seinem viel zu frühen Krebs-Tod setzte sich der schottische<br />

Regisseur Kevin Macdonald 2011 mit dem Phänomen Marley in<br />

einem abendfüllenden Dokumentarfilm auseinander. Mit einer<br />

beeindruckenden Fülle von Originalmaterial aus den 1970er<br />

Jahren und aufschlussreichen Privataufnahmen der Familie,<br />

zeichnet der Film ein chronologisches und sehr lebendiges<br />

Bild von Marleys Leben und seiner unglaublichen Karriere.<br />

Angehörige, Freunde, Musikerkollegen und Fans kommen in<br />

zahlreichen Interview-Ausschnitten zu Wort. In Sachen kritische<br />

Töne darf man sich von diesem Film allerdings nichts Entscheidendes<br />

erwarten: Hier wird ein Idol gefeiert und bewundert,<br />

ohne auf die durchaus vorhandenen Schattenseiten seiner Persönlichkeit<br />

groß einzugehen. Der nicht eben zuvorkommende<br />

Umgang mit den Frauen seines Lebens (auch mit ehemaligen<br />

Bandmitgliedern und Wegbegleitern, als sich der weltweite<br />

Ruhm einstellte) wird beispielsweise lediglich angerissen, aber<br />

nicht wirklich hinterfragt.<br />

Recht untypisch für den Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Bereich bieten die Extras<br />

von „Marley“ echten Mehrwert. Der Audiokommentar über die<br />

gesamte Laufzeit (mit Marleys Sohn David „Ziggy“ Marley und<br />

Regisseur Kevin Macdonald) ist mit Hintergrundinfos und Anekdoten<br />

nur so gespickt und macht einen zweiten Durchlauf schon<br />

fast zum Muss. Ausführliche Interviews mit vielen Persönlichkeiten<br />

aus dem Film sowie drei Songs von einem umjubelten<br />

Live-Auftritt in Manhattan 1975 gibt es obendrauf.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 65


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Elton John –<br />

The Million Dollar Piano<br />

Peter Gabriel –<br />

Back To Front<br />

Bryan Adams –<br />

Live At Sydney Opera House<br />

Marley – A Documentary<br />

By Kevin Macdonald<br />

G: Pop OT: Elton John –<br />

The Million Dollar<br />

Piano L: US J: 2013<br />

V: Eagle Vision (Edel)<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />

2.0 R: Chris Gero<br />

M: Elton John, Davey<br />

Johnstone, Bob Birch LZ:112 min FSK: 0<br />

P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

G: Pop OT: Peter<br />

Gabriel – Back To Front<br />

L: GB J: 2012 V: Eagle<br />

Vision (Edel)<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1,<br />

PCM 2.0 R: Hamish<br />

Hamilton M: Peter<br />

Gabriel, David Rhodes, Manu Katché<br />

LZ: 136 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

G: Pop, Singer/<br />

Songwriter OT: Bryan<br />

Adams – The Bare<br />

Bones Tour L: AU<br />

J: 2011 V: Universal<br />

Music B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1, DD 5.1, PCM 2.0<br />

R: Ben Dobie M: Bryan Adams, Gary Breit<br />

LZ: 104 min FSK: 0 P: 25 Euro W-Cover: nein<br />

G: Reggae OT: Marley<br />

L: US, GB J: 2012<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Kevin Macdonald<br />

M: Bob Marley, Jimmy<br />

Cliff, Lee Perry<br />

LZ: 145 min FSK: 6 P: 10 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 27.06.14 × 1 Extras 6/10<br />

VÖ: 20.06.14 × 1 Extras 3,5/10<br />

VÖ: 30.08.13 × 1 Extras 0,5/10<br />

VÖ: 20.09.12 × 1 Extras 7,5/10<br />

Film 8,5/10<br />

Film 8,5/10<br />

Film 9,5/10<br />

Film 7/10<br />

Knallbunte und energetische Las-Vegas-Show,<br />

die alle Hits von Elton John in einzigartiger<br />

Form auf die Bühne bringt.<br />

Wirklich stimmiges und stimmungsvolles Konzert,<br />

das Peter Gabriels Vergangenheit feiert und doch<br />

mutig und kraftvoll in Richtung Zukunft weist.<br />

Begeisternder Auftritt eines <strong>of</strong>t unterschätzten<br />

Musikers und Songschreibers. Das rein akustische<br />

Set lässt seine besten Songs förmlich aufblühen.<br />

Intime und herzliche Hommage an einen außergewöhnlichen<br />

Musiker, von einem Regisseur,<br />

dem man sein Fan-Sein aber deutlich anmerkt.<br />

Technik 8/10<br />

Technik 8,5/10<br />

Technik 9/10<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Ton 9/10<br />

Ton 7/10<br />

ELTON JOHN – THE MILLION<br />

DOLLAR PIANO<br />

PETER GABRIEL –<br />

BACK TO FRONT<br />

(AUSZUG)<br />

BRYAN ADAMS – LIVE AT<br />

SYDNEY OPERA HOUSE<br />

(AUSZUG)<br />

MARLEY – A DOCUMENTARY<br />

BY KEVIN MACDONALD<br />

01. THE BITCH IS BACK<br />

02. BENNIE AND THE JETS<br />

03. ROCKET MAN<br />

04. LEVON<br />

05. TINY DANCER<br />

06. YOUR SONG<br />

07. MONA LISAS AND<br />

MAD HATTERS<br />

08. BETTER OFF DEAD<br />

09. INDIAN SUNSET<br />

10. BLUE EYES<br />

11. GOODBYE YELLOW<br />

BRICK ROAD<br />

12. I GUESS THAT’S WHY THEY<br />

CALL IT THE BLUES<br />

13. DON’T LET THE SUN GO<br />

DOWN ON ME<br />

14. PHILADELPHIA FREEDOM<br />

15. I’M STILL STANDING<br />

16. CROCODILE ROCK<br />

17. SATURDAY NIGHT’S ALRIGHT<br />

18. CIRCLE OF LIFE<br />

01. DADDY LONG LEGS<br />

02. COME TALK TO ME<br />

03. SHOCK THE MONKEY<br />

04. FAMILY SNAPSHOT<br />

05. DIGGING IN THE DIRT<br />

06. SECRET WORLD<br />

07. THE FAMILY AND THE<br />

FISHING NET<br />

08. NO SELF CONTROL<br />

09. SOLSBURY HILL<br />

10. SHOW YOURSELF<br />

11. RED RAIN<br />

12. SLEDGEHAMMER<br />

13. DON’T GIVE UP<br />

14. THAT VOICE AGAIN<br />

15. MERCY STREET<br />

16. BIG TIME<br />

17. WE DO WHAT WE’RE TOLD<br />

(MILGRAM’S 37)<br />

18. THIS IS THE PICTURE<br />

(EXCELLENT BIRDS)<br />

19. IN YOUR EYES<br />

01. INTRODUCTION<br />

02. RUN TO YOU<br />

03. BACK TO YOU<br />

04. HERE I AM<br />

05. I’M READY<br />

06. THIS TIME<br />

07. FLYING<br />

08. LET’S MAKE A NIGHT TO<br />

REMEMBER<br />

09. CAN’T STOP THIS THING<br />

WE STARTED<br />

10. WAITING ON THE ‘49<br />

11. IN THE HEAT OF THE NIGHT<br />

12. (EVERYTHING I DO) I DO IT<br />

FOR YOU<br />

13. CUTS LIKE A KNIFE<br />

14. PLEASE FORGIVE ME<br />

15. TONIGHT IN BABYLON<br />

16. SUMMER OF ‘69<br />

17. WALK ON BY<br />

18. HEAVEN<br />

19. THE RIGHT PLACE<br />

Dass populäre Musik auch mit<br />

unglaublich viel Klasse und Niveau<br />

auftrumpfen kann, beweisen diese<br />

vier herausragenden Künstler auf ihre<br />

ganz individuelle Art und Weise.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

01. – 12. HAUPTFILM<br />

13. INTERVIEW MIT KEVIN<br />

MACDONALD<br />

14. INTERVIEW MIT BUNNY<br />

WAILER<br />

15. INTERVIEW MIT BOB<br />

MARLEYS KINDERN<br />

16. INTERVIEWS MIT FANS<br />

17. INTERVIEW MIT NEVILLE<br />

GERRICK<br />

18. – 20. DREI SONGS LIVE IM<br />

MANHATTAN CENTER 1975<br />

(NATTY DREAD/BEND<br />

DOWN LOW/THEM BELLY<br />

FULL)<br />

21. BONUS SONG: I’M LOOSE<br />

Bilder: © Sergey Nivens - Fotolia.com, Eagle Vision (Edel), Studiocanal, Universal Music<br />

66


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Film<br />

Serie<br />

xxxxx<br />

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alisten Jack<br />

Bauer<br />

(Kiefer rS<br />

Su<strong>the</strong>rland) )miterleben, pro 60-Minuten<br />

n-<br />

Folge (inkl. der Werbeunterbrechungen) also exakt<br />

eine Stunde. Nun könnte man meinen, dass<br />

es im Leben eines Menschen auch Tageszeiten<br />

gäbe, in denen nicht so viel passiert, wie z. B. in<br />

der Schlaf-Phase zwischen 23 und 7 Uhr – in<br />

dem Fall könnte man dem guten Jack wohl ganze<br />

acht Episoden lang beim Schlafen zuschauen.<br />

Gleiches gil<br />

t für sein wohl<br />

verdientes Mittagsbro<br />

t.<br />

Ode<br />

r die Toilettengänge … – all dies wären<br />

echte Spannungskiller in einem Serienkonzept,<br />

das auf den ersten Blick so vielversprechend<br />

reche<br />

klingt. Doch nicht so bei Jack Bauer. Wenn sein<br />

Tag mit einem drohenden Terror-Anschlag beginnt,<br />

ist an Essen und Schlafen nicht mehr zu denken<br />

… und schon gar nicht an die großen und<br />

kleinen Geschäfte auf dem Örtchen. Hier wird<br />

gehandelt, jede Bewegung ist gegen den Terror<br />

gerichtet, jede Aktion mehr oder weniger sorg-<br />

fältig<br />

durch<br />

dacht,<br />

je nachd<br />

em, wa<br />

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Situation<br />

so hergibt.<br />

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etc.) c.), bei<br />

denen er regelmäßig el<br />

seine Vorgesetzten te<br />

sowie<br />

das Gesetz „umgeht“.<br />

8 Seasons = über eine Woche<br />

Der geneigte Zuschauer kennt bislang also genau<br />

acht Tage aus Jack Bauers Leben und fi ebert<br />

nun der neuen Serie „24 – Live Ano<strong>the</strong>r Day“<br />

entgegen, in der sich Bauer ins „Exil“ nach Bri-<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

68


Serie<br />

Film<br />

tan<br />

nien n begeben<br />

hat.<br />

Aber auch<br />

hier erlang<br />

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für<br />

di<br />

e erste<br />

Staffel angekündigt. Arb<br />

eitet Jack jetzt t etwa<br />

nur<br />

halbtags?<br />

Nun,<br />

wir werde<br />

n sehen – zumindest<br />

ist<br />

das Echtzeit-Konzept<br />

geblieben,<br />

weshalb<br />

die ultraspanne<br />

nden Ereignisse<br />

nun n zwischen<br />

11 Uhr Vorm<br />

rmittags und 11Uh<br />

Uhr aben<br />

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eignissese ges<br />

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wie folgt: Vier<br />

Jahre<br />

nach<br />

Jack Bauers<br />

Flucht<br />

aus den<br />

USA sucht<br />

ihn das<br />

CIA immer no<br />

ch mit der rglei<br />

leichen Begeisterung<br />

wie früher. r. Die<br />

Jagd nach Bauer führt diesmal<br />

Kate Morgan (Yvonne Strahovski) an, die ihn sogleich<br />

in der ersten Folge stellt. Nun geht es darum,<br />

herauszufi nden, was Jack wirklich vorhatte<br />

und warum er so leicht zu schnappen war. Oder<br />

sollte dies bereits das vorzeitige Ende einer groß<br />

angelegten Menschen-Hatz gewesen sein?<br />

Szenenwechsel: Chloe (Mary Lynn Rajskub),<br />

Jacks langjährige Hacker-Partnerin und vertraute<br />

wird vom CIA gefoltert und soll zu einer Aussage<br />

gezwungen werden. Zufälligerweise befi ndet sie<br />

sich im selben Gebäude, in das nun auch Jack<br />

gebracht wurde …<br />

Der Bauer und der Terror<br />

Das Haupt<strong>the</strong>ma der ersten Staffel von „24 –<br />

Live Ano<strong>the</strong>r Day“ ist nun aber ein neuer Terror-<br />

Akt, der mit einer abtrünnigen Militär-Drohne<br />

beginnt. Offensichtlich hat US-Präsident Heller<br />

(William Devane) das Gefahrenpotenzial unbemannter<br />

Drohnen noch nicht erkannt, weshalb<br />

nun ein Hack<br />

erangr<br />

if<br />

f dazu<br />

füh<br />

ührte,<br />

das<br />

ass ein<br />

Militärkonvoi von eine<br />

r eigenen Drohne<br />

an-<br />

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Doch Heller<br />

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gesundheitlichen<br />

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was sie wollen, Mili<br />

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das ist der St<strong>of</strong>f,<br />

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bei<br />

dem<br />

Jack-Bauer-Fans<br />

das<br />

Herz<br />

so richtig aufgeh<br />

t.<br />

Digita<br />

talHD only<br />

Bislang ist die neue<br />

Serie<br />

auf<br />

dem<br />

Bezahlsender<br />

Sky Atlantic<br />

HD zu verschiedenenen Ausstrahlter-<br />

minen zu sehen. Wer die einzelnen n Fo<br />

lgen<br />

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schon besitzen<br />

möchte,<br />

hat<br />

zurzeit<br />

die<br />

Mög-<br />

lichkeit, jene<br />

als<br />

digitalen<br />

Download im iTunes-<br />

Store für rund<br />

32 Euro<br />

zu erstehen. ehen. Bedingung<br />

ist, dass der Käufer aufgrund der FSK-18-Einstufung<br />

bereits volljährig ist. Eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version<br />

wird zwar kommen, ist aber momentan noch<br />

nicht angekündigt.<br />

Ergänzend dazu ist es auch möglich, die 8 Staffeln<br />

der alten Serie herunterzuladen. Vielleicht<br />

haben Sie ja schon Season 7 und Season 8<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Regal stehen. Die restlichen 6<br />

gibt es immer noch ausschließlich auf DVD im<br />

veralteten 4 : 3-Bildformat. Jene Staffeln wird es<br />

leider nicht in absehbarer Zeit auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geben,<br />

weshalb die digitalen Download-Versionen<br />

z. B. im iTunes-Store die einzige Möglichkeit<br />

sind, „24“ in hoher Aufl ösung und im 16 : 9-Format<br />

zu schauen. Der Preis je Staffel liegt für<br />

die HD-Version bei fairen 14,99 Euro, einzige<br />

Ausnahme ist die 8. Staffel, die mit 19,99<br />

Euro ausgepreist ist. Einzelfolgen werden für je<br />

2,99 Euro angeboten.<br />

FALKO THEUNER<br />

„24“ als DigitalHD im iTunes-Store<br />

(Stand 24.06.2014)<br />

„24“<br />

1. Staffel: HD 14,99 Euro<br />

2. Staffel: HD 14,99 Euro<br />

3. Staffel: HD 14,99 Euro<br />

4. Staffel: SD 9,99 Euro<br />

5. Staffel: SD 14,99 Euro<br />

6. Staffel: SD 14,99 Euro<br />

7. Staffel: SD 14,99 Euro<br />

8. Staffel: HD 14,99 Euro<br />

„Live Ano<strong>the</strong>r Day“<br />

1. Staffel: HD 32 Euro<br />

Die SD-Only-Staffeln sollen in Kürze auch optional<br />

als HD-Version zur Verfügung stehen. Und selbstverständlich<br />

lassen sich sämtliche Staffeln auch auf<br />

anderen Plattformen wie z. B. Amazon Instant Video,<br />

Maxdome und Videoload erstehen.<br />

Weitere Serien auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD<br />

Sons Of Anarchy<br />

(4. Staffel) <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

The Americans<br />

(1. Staffel) DVD<br />

The Bridge<br />

(1. Staffel) DVD<br />

Spartacus – War Of The Damned<br />

(3. Staffel) <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Homeland<br />

(3. Staffel) <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Vorläufiges<br />

Cover<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 69


Film<br />

Serie<br />

Flashpoint – Das Spezialkommando<br />

Thriller/Drama/Serie<br />

OT: Flashpoint<br />

L: CA J: 2008-2012<br />

V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: David Frazee<br />

D: Enrico Colantoni,<br />

Hugh Dillon, Amy Jo<br />

Johnson LZ: 3 162 min FSK: 16 P: 107 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 12.06.14 × 17 Extras: 8,5/10<br />

Wie eine verschworene Gemeinschaft geht das bestens ausgebildete Team<br />

seine Aufgabe an. Doch auch nach Dienstschluss steht man fest zueinander<br />

Wer nach der letzten Folge der<br />

HBO-Serie „The Wire“ in ein<br />

tiefes Loch gefallen ist und nach<br />

einem Ersatz gesucht hat, dürfte<br />

sich über die ebenfalls sehr gelungene<br />

Polizei-Serie „Flashpoint – Das<br />

Spezialkommando“ freuen. Zwar<br />

liegt der Fokus hier ausschließlich<br />

auf dem von Gregory Parker geleiteten<br />

Sondereinsatzkommando,<br />

jedoch werden viele unterschiedliche<br />

Extrem-Situationen vorgeführt,<br />

die allesamt von dem meist fünfköpfigen<br />

Team aufgelöst werden<br />

wollen. Und dafür wird zunächst<br />

der Höhepunkt eines jeden Falls<br />

gezeigt, an dem sich innerhalb<br />

weniger Sekundenbruchteile alles<br />

entscheidet. Bevor jedoch der entsprechende<br />

Abzug betätigt oder<br />

nicht betätigt wird, gibt es einen<br />

narrativen Zeitsprung, ein paar Stunden<br />

vor den Vorfall. Und so lernt der<br />

Zuschauer jedes Mal einen neuen<br />

Täter kennen und erhält eine Art<br />

Antwort auf die Frage, wie es überhaupt<br />

so weit kommen konnte. Und<br />

<strong>of</strong>t schwingt natürlich auch die Moralkeule<br />

mit, wenn sich z. B. Scharfschütze<br />

Ed Lane (Hugh Dillon) partout<br />

nicht von dem Schock erholen<br />

will, den er durch den „Mord“ an<br />

einem Geiselnehmer erlitten hat.<br />

Koch Media vertreibt nun die komplette<br />

Serie in einer Box. 17 Discs<br />

versprechen über 3162 Minuten<br />

extrem spannender und extrem<br />

au<strong>the</strong>ntischer Unterhaltung in<br />

guter Bild- und Tonqualität. Wenig<br />

5.1-Räumlichkeit, geringe Dynamik<br />

Gravierende Entscheidungen fallen<br />

in Sekundenbruchteilen<br />

und eine durchschnittliche Klangqualität<br />

wirken sich negativ auf die<br />

Audiopräsentation aus. Das Bild ist<br />

nicht immer scharf und auch der<br />

Kontrast schwankt an einigen Stellen.<br />

Mehr zur Box erfahren Sie<br />

übrigens im Unboxing-Video auf<br />

unserem Youtube-Kanal www.youtube.com/digitalfernsehende.<br />

FT<br />

Film 7,5/10<br />

Hierbei handelt es sich NICHT um ein Werbevideo<br />

für den Polizeidienst. Im Mittelpunkt stehen<br />

die Charaktere und deren extreme Leben.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Person Of Interest<br />

(2. Staffel)<br />

Actionserie<br />

OT: Person Of Interest<br />

– Season 2 L: US<br />

J: 2012 V: Warner Home<br />

Video B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DD 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: R. J. Lewis, J. Hunt<br />

D: Jim Caviezel, Michael<br />

Emerson, Amy Acker LZ: 22 × 44 min<br />

FSK: 16 P: 44 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 22.05.014 × 4 Extras: 6/10<br />

Jim Caviezel ist als John Reese auch<br />

mal der Mann fürs Grobe<br />

In den USA hat sich Jonathan<br />

Nolans stylishe Vision einer völlig<br />

überwachten Welt zum Quotenrenner<br />

gemausert. Und schaut man<br />

sich die gelungenen Folgen des<br />

zweiten Jahres an, die mit hohem<br />

Tempo, klasse Drehbüchern und<br />

großem Unterhaltungswert punkten,<br />

dann ist das auch nicht weiter<br />

verwunderlich. Im letzten Drittel<br />

der Staffel wird auch noch Sarah<br />

Shahi als knallharte Auftragskillerin<br />

Sameen Shaw eingeführt – eine<br />

weitere, nicht zu unterschätzende<br />

Aufwertung für die Serie! Sie wechselt<br />

letztendlich die Seiten und unterstützt<br />

das Team fortan bei seiner<br />

Suche nach den mal guten, mal<br />

bösen „Personen von Interesse“, die<br />

ins Visier des beinahe allwissenden<br />

Supercomputers „Die Maschine“<br />

geraten.<br />

Der NSA-Skandal, die Beschneidung<br />

der Privatrechte und der Meinungsfreiheit,<br />

alles im Interesse der<br />

„öffentlichen Sicherheit“: All das<br />

sind hochaktuelle Themen, die den<br />

Themenkosmos von „Person Of Interest“<br />

schneiden und damit neben<br />

Mit Sarah Shahi als (scheinbar) eiskalte Sameen Shaw bekommt das Team<br />

aufregende Verstärkung, die sich in der neuen Staffel bezahlt machen wird<br />

den <strong>of</strong>tmals packenden Einzelfällen<br />

auch einen modernen und aktuellen<br />

Kontext bedienen. Auch die<br />

beeindruckenden Verkaufszahlen<br />

des Videospiels „Watch Dogs“ (das<br />

die Manipulation aller Lebensbereiche<br />

durch die Technik zum Thema<br />

hat) zeigen ja zum Beispiel, wie<br />

brennend das Thema vor allem die<br />

technikaffi ne Generation der „Digital-Natives“<br />

interessiert.<br />

Bild und Ton des 4-Disc-Sets pegeln<br />

sich auf dem gleichen sehr<br />

guten Niveau ein wie bei der ersten<br />

Season. Die Extras gehen mit einem<br />

Audiokommentar zum starken Staffelfi<br />

nale, verpatzten Szenen und<br />

einem Making-<strong>of</strong> in Ordnung. Außerdem<br />

liegt erneut das Warnertypische<br />

Booklet mit Episodenguide<br />

bei.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Im zweiten Jahr entwickelt der immer<br />

spannendere Mix aus Action, Krimi und<br />

Mystery echtes Suchtpotenzial.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Warner Home Video, Koch Media, 20th Century Fox Home<br />

70


Serie<br />

Film<br />

Vikings (1. Staffel)<br />

Historien-Serie<br />

OT: Vikings L: US J: 2013 V: 20th Century Fox Home<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1 T: DTS 5.1 R: Johan Renck, Ciaran<br />

Donnelly, u. a. D: Travis Fimmel, Clive Standen, Jessalyn<br />

Gilsig LZ: 9 × 60 min FSK: 16 P: 33 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.07.14 × 3 Extras: n.n.b.<br />

Ragnar Lothbrok (Travis Fimmel) und seine<br />

Ehefrau Lagertha (Ka<strong>the</strong>ryn Winnick) sind unzufrieden<br />

mit der vorherrschenden Stammespolitik.<br />

Sie träumen davon, Grenzen zu überschreiten<br />

und neue Welten zu erforschen. Ihr Anführer Jarl<br />

Haraldson (Gabriel Byrne) dagegen will am Alten<br />

festhalten und keine Abenteuer wagen. Ragnar<br />

entdeckt eine Möglichkeit, die Nordsee zu überqueren<br />

und dort neue Reiche zu erkunden. So<br />

segeln die Wikinger an die Küste von Wessex,<br />

wo sie ohne Rücksicht auf Verluste das Kloster<br />

Lindisfarne angreifen und ausplündern. Doch in<br />

der nordischen Heimat ist man über diese „Heldentat“<br />

alles andere als begeistert. Nach seiner<br />

Rückkehr warten Verschwörung, Verrat und eine<br />

mysteriöse Verführerin auf Ragnar. Um seine<br />

Familie und das eigene Leben zu retten, muss<br />

er sich nicht nur den inneren Kämpfen, sondern<br />

auch den großen Schlachten in der Ferne stellen.<br />

Idee und Drehbuch der kanadisch-irischen Fernsehserie<br />

„Vikings“ stammen von Michael Hirst,<br />

der sich bereits mit „Die Borgias – Sex. Macht.<br />

Mord. Amen.“ und „Die Tudors“ einen Namen<br />

in der Branche erworben hat. Die Handlung der<br />

Serie bezieht sich dabei lose auf die Geschichte<br />

des legendären Wikingers Ragnar Lodbrok, der<br />

im frühen 9. Jahrhundert gelebt haben soll. Nur<br />

wenige Fakten über den historischen Ragnar sind<br />

bekannt, sodass Hirst viel Spielraum zur Verfügung<br />

steht, die Story voranzutreiben.<br />

Wein, Weiber und Gesang<br />

In erster Linie <strong>the</strong>matisiert die Serie nicht nur die<br />

Heldentaten des legendären Ragnar Lothbrok,<br />

sondern vor allem die ersten Wikingerfahrten<br />

und -bräuche sowie die kriegerischen Feldzüge<br />

dieser nordischen Seefahrer, die dabei nicht nur<br />

von ihrer besten Seite gezeigt werden. Bei den<br />

Wikingern werden Menschen geopfert, gern wird<br />

auch mal die eigene Frau mit dem besten Kumpel<br />

geteilt und über die vorherrschenden Tisch-<br />

Manieren möchte man erst gar nicht anfangen<br />

zu berichten.<br />

Starke Eigenprodution<br />

„Vikings“ ist die erste Serie, die vom kanadischen<br />

Fernsehsender History Television eigenständig<br />

produziert wurde. 40 Millionen US-Dollar hat sich<br />

dieser die Serie kosten lassen und nach einem<br />

schönen Überraschungserfolg in Sachen Kritik<br />

und Quoten ist die dritte Staffel bereits angekündigt.<br />

Die Dreharbeiten fanden in Irland statt, da<br />

die mystischen Landschaften und das raue Klima<br />

perfekt zu den Eigenarten und Umgangsformen<br />

A<strong>the</strong>lstan ist ein Mönch, der von den Wikingern<br />

als Sklave in ihre Heimat verschleppt wurde<br />

der Wikinger zu passen scheinen. Neben den<br />

traumhaften Kulissen können auch die au<strong>the</strong>ntischen<br />

Kostüme der Darsteller überzeugen.<br />

Den monumentalen Soundtrack zu „Vikings“<br />

steuerte der kanadische Komponist Trevor Morris<br />

bei, der auch schon die musikalische Umrahmung<br />

zu anderen Serien von Michael Hirst komponierte.<br />

Mythischer Gesang, sanfte Bläser und<br />

bedrohlicher Trommelwirbel greifen die kühle,<br />

unnahbare Grundstimmung der Wikingersaga auf<br />

und erhalten den Spannungsbogen aufrecht.<br />

Die erste Staffel von „Vikings“ erscheint am 18. Juli<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Als Extra wird die 3-Disc-Edition zwei<br />

Audiokommentare zu den Episoden „Initiationsriten“<br />

sowie „Veränderungen“ enthalten. Außerdem<br />

beinhaltet die Box im Schneideraum entfernte Szenen,<br />

einen Blick hinter die Kulissen von „Vikings“<br />

sowie zwei Features zu Kultur und Gesetzen der<br />

Wikinger und deren Kriegstaktiken in der Serie.<br />

LYDIA FISCHER<br />

Floki ist ein genialer Schiffsbauer, der eine neue<br />

Generation Wikingerboote geschaffen hat<br />

Ragnar Lothbrok und seine Ehefrau Lagertha<br />

träumen davon neue Welten zu entdecken<br />

Ragnar ist nicht nur ein sehr ehrgeiziger Krieger,<br />

er ist auch ein treuherziger Familienvater<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 71


Film<br />

Serie<br />

Helix (1. Staffel)<br />

Science-Fiction<br />

OT: Helix L: US J: 2014<br />

V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DD 5.1 R: J e ff r e y<br />

Reiner D: Billy<br />

Campbell, Kyra<br />

Zagorsky, Hiroyuki<br />

Sanada LZ: 41 min +<br />

17 × 37 min FSK: 16 P: 29 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 21.08.14 × 3 Extras: 5,5/10<br />

„Star Trek“-Fans dürfen sich auf einen<br />

besonderen Gastauftritt freuen<br />

Eine Serie über einen aggressiven<br />

Virus, der die rund 120<br />

Bewohner einer Polarstation bedroht,<br />

hört sich zunächst nicht besonders<br />

spannend an. Doch wenn<br />

ein Science-Fiction-Spezialist wie<br />

Ronald D. Moore („Battlestar Galactica“)<br />

an dem Projekt beteiligt<br />

ist, dann kann man schon fast<br />

sicher sein, dass das Serienkonzept<br />

bald in eine SF-Handlung umkippt.<br />

Und tatsächlich kündigen sich mit<br />

einem Eisfeld voller Affen bald die<br />

ersten außergewöhnlichen Ereignisse<br />

an. Offenbar verarbeitet der<br />

Virus nicht nur menschliche Körper<br />

zu einem schwarzen Schleim, sondern<br />

sorgt in einigen Fällen auch<br />

für einen kompletten Sinneswandel,<br />

sodass soziale Gruppierungen<br />

aus Infizierten und Nicht-Infizierten<br />

entstehen. Und ähnlich wie in John<br />

Carpenters „Das Ding“ entwickelt<br />

sich, abgeschottet vom Rest der<br />

Welt, ein Sozialexperiment gigantischen<br />

Ausmaßes. Die Seuche<br />

ist nur das Szenario, das ein geheimes,<br />

zusätzliches Szenario im<br />

Hintergrund laufen lässt, ohne, dass<br />

Sollten Sie denken, dies sei nur eine Serie über eine tödliche Seuche, deren<br />

Bekämpfung mehrere Staffeln andauert, so haben Sie sich schwer getäuscht<br />

man es s<strong>of</strong>ort merkt. Jenes erinnert<br />

manchmal an „Galactica“, da sich<br />

die Fronten zwischen den Parteien<br />

zunehmend verhärten und eine Art<br />

Kleinkrieg ausgefochten wird. Dieses<br />

Konzept bietet viel Potenzial,<br />

da es Elemente aus den Bereichen<br />

„Horror“, „Science Fiction“, „Romantik“,<br />

„Krimi“ und „Thriller“ enthält.<br />

Das Negative daran ist, dass die<br />

Angst vor einer Virus-Epidemie den<br />

Zuschauer komplett verlässt, sobald<br />

klar ist, worum es hier wirklich<br />

geht. Und das ist wirklich schade,<br />

da gerade dieses Element eine<br />

anhaltende Spannung erzeugt. Dadurch<br />

wirken auch die „Anderen“<br />

nur noch wenig geheimnisvoll und<br />

angsteinflößend und die Serie erscheint<br />

etwas belangloser als sie<br />

eigentlich sein könnte.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

„Das Ding“ triff t auf „Battlestar Galactica“ –<br />

statt eines Seuchen-Dramas erwartet den<br />

Zuschauer etwas, das nicht von dieser Welt ist.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Dexter (8. Staffel)<br />

Thriller/Serie<br />

OT: Dexter L: US<br />

J: 2013 V: Paramount<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78:1 T: DD 5.1<br />

R: Michael C. Hall,<br />

Keith Gordon u. a.<br />

D: Michael C. Hall,<br />

Jennifer Carpenter<br />

LZ: 12 × 52 min FSK: 18 P: 34 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 05.06.14 × 6 Extras: 4/10<br />

Debra (Jennifer Carpenter) ist nun<br />

der größte Risik<strong>of</strong>aktor…<br />

Finale Staffeln von Erfolgsserien<br />

haben es so an sich, zu episch<br />

zu sein oder die Erwartungen der<br />

Fans zu enttäuschen. Ist zu Beginn<br />

einer Serie noch alles frisch und<br />

unverbraucht, da die Grundidee<br />

der Serie noch zündet, muss sich<br />

die Serie im Laufe ihres Bestehens<br />

immer wieder neu definieren,<br />

um dann letztendlich zu einem<br />

runden, befriedigenden Ende zu<br />

kommen. Den letzten Part dieses<br />

Satzes versuchte nun „Dexter“<br />

mit der achten und finalen Staffel<br />

mit den gebräuchlichen „Origins“-<br />

Formeln, die die Herkunft des<br />

psychopathischen Forensikers als<br />

Handlungsvehikel verwendet. Auch<br />

wenn es nicht besonders innovativ<br />

wirkt, so funktioniert dieses Konzept<br />

für das Dexter-Finale überraschend<br />

gut. Die Beziehungen der Figuren<br />

zueinander intensivieren sich. Insbesondere<br />

Debra (Jennifer Carpenter),<br />

die ihren Bruder aufgrund der<br />

vorhergehenden tragischen Ereignisse<br />

hasst, ist in dieser Staffel der<br />

absolute Dreh- und Angelpunkt –<br />

quasi als letzter familiärer Link zur<br />

Die in einem Sturm gipfelnde letzte Folge ist in ihrer poetischen Tragkraft<br />

zwar sehr gut, lässt den Zuschauer aber irgendwie ein wenig ratlos zurück<br />

Vergangenheit und zu Dexters<br />

menschlicher Seite. Zugleich spielt<br />

der Killer mit dem Kodex aber auch<br />

mit dem Gedanken, ein normales<br />

Leben an der Seite seines Sohnes<br />

und seiner Geliebten Hannah<br />

(Yvonne Strahovski) zu führen. Der<br />

letzte Mörder, mit dem sich Dexter<br />

herumschlagen muss, löffelt seinen<br />

Opfern einen Teil des Gehirns aus<br />

und legt es auf die Türschwelle der<br />

Psycho<strong>the</strong>rapeutin Dr. Evelyn Vogel<br />

(Charlotte Rampling), der Mutter<br />

von Dexters Kodex … Die Story ist<br />

an einem Wendepunkt angekommen,<br />

von dem es kein Zurück mehr<br />

gibt. Die letzte Staffel balanciert<br />

dabei noch einmal dermaßen auf<br />

der Spitze, dass eindeutig klar wird,<br />

dass es erzähltechnisch keine 9.<br />

Staffel mehr geben kann. FT<br />

Film 7/10<br />

Ein würdiges Finale für „Dexter“-Fans? Von der<br />

Form her schon. Doch irgendwie bleibt man<br />

doch ein wenig unbefriedigt zurück.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Sony Pictures, Studiocanal, Paramount Pictures, Edel Germany<br />

72


Serie<br />

Film<br />

Die Brücke<br />

Thriller-Serie<br />

OT: Bron/Broen L: SW,<br />

DM J: 2013 V: Edel<br />

Germany B: MPEG-4,<br />

1.78:1 T: DTS-HD-MA<br />

5.1 R: Henrik<br />

Georgsson D: Kim<br />

Bodnia, S<strong>of</strong>i a Helin<br />

LZ: 10 × 60 min FSK: 12<br />

P: 31 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.05.14 × 3 Extras: 4/10<br />

In skandinavischen Produktionen<br />

geht es nicht gerade zimperlich zu<br />

Transit in den Tod<br />

(2. Staffel)<br />

Wie so <strong>of</strong>t beginnt der neue<br />

Fall der schwedischen Kommissarin<br />

Saga (S<strong>of</strong>ia Helin) und des<br />

dänischen Ermittlers Martin (Kim<br />

Bodnia) relativ harmlos. Ein Frachter<br />

läuft unter der Öresundbrücke auf<br />

Grund, die Besatzung ist unauffindbar.<br />

Die einzigen Passagiere sind<br />

ein paar Teenager, die angekettet<br />

wurden und einem Betäubungsmittel<br />

ausgesetzt sind. Doch bald<br />

stellt sich heraus, dass mehr dahintersteckt,<br />

und aus dem Vorfall wird<br />

ein höllisches Todesszenario, dem<br />

keiner entrinnen kann. Was die Kids<br />

dort aushusten ist nicht etwa die<br />

Folge eines Rauschs, sondern der<br />

Infektions-Herd einer Lungenpest-<br />

Epidemie. Und das soll erst der<br />

Anfang einer groß angelegten Vergiftungsmord-Reihe<br />

sein, die Kopenhagen<br />

und Malmö zutiefst erschüttern.<br />

Wie in Staffel eins bekommt der<br />

Zuschauer hier neben der äußerst<br />

spannenden Krimikost auch noch<br />

zwei supersympathische, menschliche<br />

Charaktere geschenkt, die unterschiedlicher<br />

kaum sein könnten<br />

und ihre Zuneigung füreinander auf<br />

Die zwei sehr unterschiedlichen Ermittler ergänzen sich perfekt und kommen<br />

der Lösung ihrer komplexen Fälle mit Herz, Hirn und Intuition auf die Spur<br />

recht seltsame Art zeigen. Während<br />

Saga aufgrund ihrer Krankheit<br />

Schwierigkeiten hat, Emotionen<br />

zu zeigen bzw. Emotionen anderer<br />

zu interpretieren, steckt Martin<br />

voller psychologischer Kniffe und<br />

Menschenkenntnis. Ihre komplett<br />

unterschiedlichen Vorgehensweisen<br />

ergänzen einander, auch wenn keiner<br />

von beiden ein normales Familienleben<br />

führen kann.<br />

Was die Bildqualität angeht, so hat<br />

die Produktion nichts an Qualität<br />

verloren. Im Gegenteil: Es ist alles<br />

gestochen scharf und der Kontrast<br />

lässt keinerlei Detailverlust zu. Der<br />

Ton gibt sich leider nicht wirklich als<br />

5.1-Abmischung zu erkennen und<br />

besitzt kaum Dynamik.<br />

FT<br />

Film 8,5/10<br />

Dass „Die Brücke“ zu den bekanntesten<br />

„Geheimtipps“ unter den Krimi-Serien gehört,<br />

liegt an der Qualität jeder einzelnen Episode.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Lilyhammer<br />

Drama-Serie<br />

OT: Lilyhammer –<br />

Season 2 L: NO, US<br />

J: 2013 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Ole<br />

Endresen, Simen Alsvik<br />

u.a. D: Steven Van<br />

Zandt, Fridtjov Såheim,<br />

Steinar Sagen LZ: 8 x 45 min FSK: 16<br />

P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Einfach genial: Steven van Zandt als<br />

mächtiger „Pate von Lillehammer“<br />

(2. Staffel)<br />

Nur zwei Monate nach dem Release<br />

der ersten Folgen, steht<br />

bereits die komplette zweite Staffel<br />

von „Lilyhammer“ in den Startlöchern.<br />

Die mehr als ungewöhnliche<br />

Serie um einen New Yorker Mafia-<br />

Boss im norwegischen Exil hat nicht<br />

nur in Skandinavien eine Menge<br />

Fans gewonnen – auch in den Staaten<br />

und in vielen anderen Ländern,<br />

in denen sie dank Streaming und<br />

Heimkino-Auswertung seit Kurzem<br />

verfügbar ist, hat das mutige Konzept<br />

voll eingeschlagen.<br />

„Sopranos“-Star Steven van Zandt<br />

mimt in „Lilyhammer“ den harten,<br />

aber herzlichen Mobster Frank Tagliano,<br />

der im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms<br />

Unterschlupf im<br />

beschaulichen Lillehammer fi ndet.<br />

Inzwischen hat er sich erstaunlich<br />

gut eingelebt und einige seiner „guten“<br />

alten Gewohnheiten (Erpressung,<br />

Vorteilsnahme, rohe Gewalt)<br />

genüsslich wieder aufgenommen.<br />

Als erfolgreicher Nachtclubbesitzer<br />

bringt er jede Menge Leben und<br />

so einige zwielichtige Elemente<br />

in die norwegische Idylle aus Eis<br />

Wenn geschliffene Worte und Bestechungsgeld nicht mehr reichen, müssen<br />

eben auch mal die Waffen sprechen<br />

und Schnee. Durch die überambitionierte<br />

und ehrgeizige neue Polizeichefi<br />

n des Ortes droht allerdings<br />

Ungemach, denn sie kommt Franks<br />

wahrer Identität immer näher.<br />

Gleichzeitig muss er sich mit seiner<br />

ungewohnten Rolle als Familienvater<br />

anfreunden und sich mit jeder<br />

Menge neuen Freunden (und mindestens<br />

ebenso vielen neuen Feinden...)<br />

auseinandersetzen.<br />

Alles in allem halten die frischen<br />

Folgen das starke Niveau der Auftaktstaffel,<br />

sodass für Fans die Entscheidung<br />

nicht schwerfällt. Wer<br />

Season eins noch nicht kennt,<br />

sollte besser von vorne anfangen,<br />

da man viele Anspielungen und<br />

die doch recht komplexe Figurenkonstellation<br />

so einfach noch mehr<br />

genießen kann.<br />

TW<br />

Film 8/10<br />

Die zweite Staff el dieses Geheimtips knüpft<br />

nahtlos an die tolle Premiere an und erweitert<br />

das skurrile Universum der Serie noch weiter.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 73


Film<br />

Serie<br />

Star Trek: Enterprise (4. Staffel)<br />

Science-Fiction-Serie<br />

OT: Star Trek:<br />

Enterprise – Season 4<br />

L: US J: 2005<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: David<br />

Livingston, R. Dawson<br />

u.a. D: S. Bakula, J. Blalock, C. Trineer LZ:<br />

22 × 42 min FSK: 12 P: 62 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 08.05.14 × 6 Extras: 8,5/10<br />

Fan-Service: Die grünen Orion-Frauen<br />

erinnern wohlig an Kirk und Co.<br />

Nach dem staffelübergreifenden<br />

„Xindi“-Handlungsbogen von<br />

Jahr drei verlegte man sich in der<br />

finalen Season vier verstärkt auf<br />

komplexe und meistenteils sehr gelungene<br />

Zwei- oder Dreiteiler. So<br />

gibt es beispielsweise ein Wiedersehen<br />

mit den genetisch verbesserten<br />

„Augments“ und ihrem berühmten<br />

Schöpfer Doktor Soong (Brent „Data“<br />

Spiner), und der brodelnde Konflikt<br />

zwischen Vulkaniern und Andorianern<br />

wird spektakulär <strong>the</strong>matisiert.<br />

Diese zahlreichen Rückbezüge auf<br />

die Originalserie aus den 1960er<br />

Jahren vermitteln einem endlich<br />

das Gefühl, hier tatsächlich an der<br />

ersten bedeutenden Mission der<br />

Sternenflotte vor Kirk und Spock teilzuhaben.<br />

Die Crew in den kultigen<br />

Outfits von damals zu sehen oder<br />

ihren Ausflug ins berüchtigte „böse“<br />

Paralleluniversum mitzuerleben, ist<br />

einfach ein Heidenspaß und speziell<br />

für Fans des gesamten „Star Trek“-<br />

Kosmos ein unbezahlbarer Bonus.<br />

In die immer noch gelungen geremasterten<br />

Aufnahmen hat sich<br />

leider wieder eine Spur mehr<br />

Nanu? Falsches Jahrhundert?? Die Crew der ersten Enterprise schlüpft in die<br />

Uniformen der „legendären“ Enterprise – ein Mordsspaß!<br />

Rauschen eingeschlichen als bei<br />

Season drei – dafür überzeugt der<br />

Surround-Sound aber wie eh und<br />

je. Zum Abschluss der Serie haben<br />

die Macher noch einmal jede Menge<br />

Bonusmaterial ausgegraben und<br />

zum Teil sogar neu produziert. Speziell<br />

Disc sechs ist vollgepackt mit<br />

Extras, sodass man auch nach den<br />

tollen 22 Episoden der leider letzten<br />

Staffel noch so einiges an Fan-Service<br />

geboten bekommt. Ein leicht<br />

sentimentaler Rückblick auf die Serie<br />

darf natürlich nicht fehlen, aber<br />

auch Specials zu Highlight-Folgen<br />

wie der „Paralleluniversums“-Geschichte<br />

sind dabei. Dazu gibt’s Audio-<br />

und Textkommentare von den<br />

Schauspielern und von beliebten<br />

„Star Trek“-Machern wie Mike und<br />

Denise Okuda.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Eindeutig die beste Staff el der „ersten“ Enterprise-Crew:<br />

Nicht trauern, dass es vorbei ist,<br />

sondern die fi nalen Episoden einfach genießen!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Twin Peaks – The Entire Mystery<br />

Mystery-Serie<br />

OT: Twin Peaks L: US<br />

J: 1990 – 1991<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DD Mono R: David<br />

Lynch, Duwayne<br />

Dunham, u.a. D: Kyle<br />

MacLachlan, Michael Ontkean, Mädchen<br />

Amick LZ: 1640 min FSK: 16 P: 70 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 29.07.14 × 10 Extras: n.n.b.<br />

In der amerikanischen Kleinstadt<br />

Twin Peaks, die unweit der kanadischen<br />

Grenze liegt, wird die<br />

Leiche der 17-jährigen Laura Palmer<br />

gefunden. FBI-Agent Dale Cooper<br />

(Kyle MacLachlan) soll den Mörder<br />

von Laura ausfindig machen,<br />

muss jedoch schnell herausfinden,<br />

dass das idyllische Örtchen<br />

viele mystische, ja mörderische<br />

Geheimnisse zu verbergen hat…<br />

Was lange währt, wird endlich gut: Auf eine HD-Auswertung einer der<br />

besten Serien aller Zeiten haben nicht nur die Fans viel zu lange gewartet<br />

Langeweile kommt bei „Twin Peaks“<br />

garantiert nicht auf, denn die Schöpfer<br />

David Lynch und Mark Frost<br />

sorgen mit ihrer genialen Mischung<br />

aus Horror- und Krimi-Elementen<br />

für reichlich Spannung und Nervenkitzel.<br />

Doch trotz dämonischer Banditen<br />

kommen bei Coopers Ermittlungen<br />

gewiefte Ironie und herrlich<br />

trockener Humor nie zu kurz.<br />

„Twin Peaks“ war in den 1990er<br />

Jahren ein echter Straßenfeger,<br />

wurde von den Kritikern aufgrund<br />

seiner großen Originalität hochgelobt<br />

und vom Publikum wegen<br />

seiner Skurrilität und Andersartigkeit<br />

heißgeliebt. Mit drei Golden<br />

Globes und zwei Emmys wurde<br />

diese amerikanische Kultserie ausgezeichnet.<br />

Viele neuere Serienformate,<br />

wie zum Beispiel „Akte<br />

X“ oder „Fringe“, orientierten sich<br />

an den eigenwilligen Charakteren<br />

und grotesken Handlungsabläufen<br />

und setzten so einen wahren<br />

Mystery-Boom in Gang, der Erfolge<br />

wie „LOST“ erst möglich machte.<br />

Paramount Home veröffentlicht<br />

am 29. Juli die komplette Serie in<br />

Kultig: Kaffee und Donuts für Special<br />

Agent Dale Cooper (K. MacLachlan)<br />

einer großen Box in HD-Qualität<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Dabei ist sowohl die<br />

amerikanische als auch die internationale<br />

Version der Pilot-Folge enthalten.<br />

Außerdem beinhaltet das<br />

10-Disc-Set unter anderem David<br />

Lynchs Anschlussveröffentlichung<br />

und Prequel „Twin Peaks: Fire Walk<br />

With Me“. Darüberhinaus warten<br />

fast 90 Minuten entfallene sowie<br />

alternative Filmszenen sowie eine<br />

neu überarbeitete Einführung der<br />

mysteriösen „Log Lady“ für jede<br />

Episode.<br />

LF<br />

Bilder: Paramount Home<br />

74


Special Interest<br />

Film<br />

Tattoos<br />

Dokumentation<br />

OT: Tattoos: A Scarred<br />

History L: GB J: 2009<br />

V: Edel B: MPEG-4,<br />

1.33 : 1 T: Linear PCM<br />

2.0 R: S.J. Evans<br />

D: Sousila Pillay, David<br />

Carradine, Julie Benz<br />

LZ: 97 min FSK: 18<br />

P: 23 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.04.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Wer früher eine Tätowierung<br />

trug, der war im besten Fall<br />

ein Matrose, im schlechtesten ein<br />

Ex-Knacki. In der heutigen Zeit hingegen<br />

werden Tattoos immer öfter<br />

auch als trendiger Körperschmuck<br />

angesehen, der für Beständigkeit,<br />

Selbstverwirklichung und Exklusivität<br />

steht. Doch wie ist es zu<br />

diesem Sinneswandel gekommen?<br />

Die britische Schauspielerin<br />

Sousila Pillay begibt sich in der<br />

Dokumentation „Tattoos“ auf die<br />

Suche nach Antworten und dringt<br />

für ihre Recherchen in die Tiefen<br />

der „Body-Modification“-Szene vor,<br />

wo es schon mal etwas heftiger<br />

Zwischen Körperkult und Lebenselixier: Für so manchen Zeitgenossen ist die Auseinandersetzung mit der Gestaltung<br />

der eigenen Haut mehr als nur eine Leidenschaft<br />

und blutiger zugehen kann. Neben<br />

einigen wirklich extremen Szenen<br />

(FSK 18!) erwarten den Zuschauer<br />

interessante Einblicke in die persönlichen<br />

Beweggründe der Tätowierten,<br />

die unterschiedlicher nicht<br />

sein könnten: Während einige sich<br />

selbst als Gesamt-Kunstwerk sehen,<br />

nutzen andere diese Form der Körper-Verschönerung<br />

z. B. als Augenoder<br />

Brustwarzen-Ersatz, um auf<br />

plastische Chirurgie verzichten zu<br />

können. „Tattoos“ ist kontrovers und<br />

beleuchtet die Thematik von allen<br />

Seiten. Egal, ob Tätowierungsgegner<br />

oder -fürsprecher: Diese Dokumentation<br />

hält für jede Meinungshaltung<br />

Diskussionsst<strong>of</strong>f bereit.<br />

Das Bildmaterial der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist im<br />

Gegensatz zur Doku kein optischer<br />

Blickfang: Teilweise unscharf und<br />

verwaschen, drängt sich häufi g<br />

auch ein störender Lens-Flare-<br />

Effekt auf. Auch akustisch hat die<br />

Dokumentation nur wenig zu bieten:<br />

Der Kommentar ist zwar klar<br />

und sehr gut verständlich eingesprochen,<br />

auf eine musikalische<br />

Umrahmung wurde aber zum<br />

Großteil verzichtet.<br />

LF<br />

Film 7/10<br />

Erschreckend, blutig und doch äs<strong>the</strong>tisch!<br />

„Tattoos“ beleuchtet mit interessanten Bildern<br />

die unbekannte Welt der Tätowierungsszene.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Storm Surfers 3D<br />

Bilder: Edel, Eurovideo<br />

Docutainment<br />

OT: Storm Surfers 3D<br />

L: AU J: 2012<br />

V: Eurovideo<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Christopher Nelius,<br />

Justin McMillan<br />

D: Tom Carroll, Ross<br />

Clark-Jones LZ: 95 min FSK: 6 P: 10 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 17.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Into The <strong>Blu</strong>e: Die Aufnahmen<br />

machen Lust auf Meer<br />

Red Bull-Dokus zeigen Menschen,<br />

die extreme Sportarten ausführen.<br />

Und auch Storm Surfers ist da<br />

keine Ausnahme. Sie begleitet die<br />

beiden Surf-Meister Tom Carroll und<br />

Ross Clark-Jones auf ihrer Suche<br />

nach der größten Monsterwelle ihres<br />

Lebens. Dafür nutzen sie die Wellen-<br />

Saison während des Winters vor der<br />

australischen Küste und riskieren<br />

trotz ihres Alters (Tom ist fast 50,<br />

Ross 45) Kopf und Kragen. Mit Hilfe<br />

modernster Kameratechnik werden<br />

ihre aufregenden Wellen-Ritte in<br />

atemberaubenden Aufnahmen festgehalten.<br />

Für unseren Test wurde<br />

uns eine 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zur Verfügung<br />

gestellt. Im Handel wird es aber<br />

eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D geben, die das an<br />

sich schon exzellente Bilderlebnis<br />

noch intensivieren wird. Ungeachtet<br />

dessen filmte das Team die<br />

beiden Surfer aus allen möglichen<br />

Perspektiven bei ihrer „Arbeit“, dem<br />

Wellenreiten. Die interessantesten<br />

Aufnahmen stammen aber von Tom<br />

und Ross selbst. Durch eine Helmkamera<br />

auf dem Kopf der Surfer,<br />

kann man direkt ihre Perspektive<br />

Die Dynamik der Kameras und die Nähe zu den Surfern vermittelt den<br />

Rausch und die Gefahr des Wellenreitens schon ziemlich gut<br />

einnehmen und die Schönheiten<br />

des Meeres sehen, wie es die Surf-<br />

Veteranen tun. Manchmal nehmen<br />

sie auch eine leichte Stabkamera<br />

in die Hand und positionieren sie<br />

knapp über dem Wasser neben ihre<br />

Bretter, während sie durch das Rund<br />

einer gewaltigen, sich auftürmenden<br />

Welle surfen. Das Zuschauer-Gefühl<br />

ist dabei so erhaben, dass man quasi<br />

automatisch auch selbst in eine Art<br />

Adrenalinrausch verfällt. Viele neue<br />

Erkenntnisse bringt die Doku zwar<br />

nicht, dennoch gibt sie einen Einblick<br />

in einen Lebensstil, den man<br />

vielleicht auch für sich entdecken<br />

kann. Den beiden Surflegenden wurde<br />

damit jedenfalls ein filmisches<br />

Denkmal gesetzt. Die Tonspur ist<br />

übrigens im englischen Original mit<br />

deutschen Untertiteln.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Der Weg des Surfers – ein Muss für alle<br />

Surf-Fans und eine grandiose Inspirationsquelle<br />

für alle interessierten Neueinsteiger.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 75


Film<br />

Special Interest<br />

Das Geheimnis der Bäume<br />

Bildreferenz<br />

Das Geheimnis der Bäume<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Das Geheimnis der Bäume<br />

Dokumentation<br />

OT: Il était une forêt L: FR J: 2013 V: Weltkino B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R:Luc Jacquet D: Francis Hallé,<br />

Bruno Ganz LZ: 78 min FSK: 0 P: 17 Euro W-Cover:k. A.<br />

VÖ: 22.05.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Wenn man das erste mal einen Urwald betritt,<br />

dann bewegt man sich wie auf rohen Eiern,<br />

beschreibt Antoine Marteau, der Kameramann der<br />

Kurzdokumentation „Warten auf die Elefanten“.<br />

Die Artenvielfalt sei dermaßen überwältigend,<br />

sodass man sich unglaublich eingeschüchtert<br />

fühlt. Überall ertönen Geräusche von Insekten,<br />

Vögeln und Säugetieren, die sich zwischen den<br />

Blättern und Gräsern des Waldes verstecken. Um<br />

sich durch den Dschungel bewegen zu können,<br />

muss man diese Angst verlieren und bestimmte<br />

Dinge ausblenden. Doch dadurch verliert man<br />

mit der Zeit den Blick für das wesentliche. Alles<br />

verschmilzt zu einem riesigen Blätterchaos und<br />

man hört auf hinter jeder Bewegung ein Tier zu<br />

vermuten. Ist dieser Punkt der Wahrnehmung<br />

erreicht, muss sich ein Dokumentarfilmer wieder<br />

darauf konzentrieren, was er eigentlich filmen<br />

möchte, und in dem riesigen Kuddelmuddel aus<br />

Grün- und Braun-Tönen genau die Ameise zu<br />

Die Baumgeflechte können unglaublich verwinkelt sein.<br />

Jeder Ast biegt sich um einen anderen<br />

fokussieren, die für die Dokumentation wichtig ist.<br />

Dieser faszinierende Einblick in das Leben eines<br />

Kameramannes ist fasst genauso wichtig wie die<br />

eigentliche Hauptdoku auf der Disc, denn so <strong>of</strong>t<br />

besucht der durchschnittliche Zuschauer nun auch<br />

wieder nicht den Urwald. Es ist ins<strong>of</strong>ern wichtig,<br />

damit der Betrachter eine Sensibilität für den Begriff<br />

„Wald“ entwickelt. Schließlich dreht sich „Das<br />

Geheimnis der Bäume“ ausschließlich um jenen.<br />

Verständnis entwickeln<br />

Erzählt wird aus der Perspektive des Botanikers<br />

Francis Hallé, der das Studieren des Waldes zu<br />

seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Hierfür sei<br />

er bereits in allen Wäldern der Erde gewesen,<br />

um ihre Lebensweisen zu erforschen. Er erklärt,<br />

wie sich durch das natürliche Spiel von Angriff<br />

und Abwehr die Pfl anzen verändern und wie<br />

sie dadurch auch die Entwicklung der Tiere beeinfl<br />

ussen. Einfachstes Beispiel: Weil der spätere<br />

Kirschbaum seine Samen weit weg zum sprießen<br />

bringen wollte, entwickelte er die Strategie<br />

der Kirsche. Die Tiere der Umgebung fressen die<br />

Frucht, bewegen sich in ein anderes Gebiet und<br />

scheiden den unverdauten Kirschkern wieder<br />

aus. Zum Transport gibt es also noch kostenlosen<br />

Dünger dazu – beste Voraussichten also für einen<br />

neuen, kräftigen Baum. Doch wie hat der Baum<br />

diese ausgefuchste Strategie entwickelt? Woher<br />

wusste er, was die Tiere gerne fressen – und<br />

woher wusste er überhaupt von deren Existenz<br />

und Funktionsweise? Bereits die Fragen lassen erahnen,<br />

worauf die Antworten hindeuten werden:<br />

Bäume sind nicht minder komplexe Lebewesen<br />

als Tiere (zu denen die Menschen zweifellos auch<br />

gehören). Und auch wenn sie sich nicht zu bewegen<br />

scheinen, passen sie sich permanent an,<br />

wachsen und verändern sich. Manche nehmen<br />

sogar Insekten und andere Tiere in sich auf, um<br />

sie gegen ihre natürlichen Fressfeinde einzusetzen.<br />

Um all diese Prozesse der Kommunikation<br />

und Veränderung sichtbar zu machen, bediente<br />

sich der Regisseur Luc Jacquet („Die Reise der<br />

Pinguine“) neben der Zeitraffer-Technik auch diverser<br />

Computeranimationen, die dabei helfen<br />

sollen Zusammenhänge zu erkennen. Käufer der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhalten die schönsten Grüntöne in all<br />

ihren Facetten und können somit ihr Wohnzimmer<br />

in die Farben des Waldes tauchen. Beeindruckende<br />

Bilder, potenziert durch die knackscharfen<br />

Kameraaufnahmen lassen keinen Zweifel an der<br />

hervorragenden, grafi schen Güte des aktuellen Kin<strong>of</strong>i<br />

lmes. Durch den expliziten 3D-Sound beginnt<br />

das Abbild des Waldes in den eigenen vier Wänden<br />

zu leben. Kleine Wassertröpfchen plätschern<br />

auf den Boden, Urwaldgeräusche kommen aus<br />

jeder Ecke und zwischen alledem fi ndet auch<br />

noch der verständlich gesprochene, angenehme<br />

Kommentar Platz. Das Bonusmaterial beherbergt<br />

wie angedeutet die besagte Kurzdoku (50 Min.),<br />

ein Paar Featurettes, Erklärungen des Botanikers<br />

Francis Hallé und ein Interview mit dem Kommentator<br />

der deutschen Version, Bruno Ganz.<br />

FALKO THEUNER<br />

Francis Hallé llékennt tdie Wälder der Ed Erde und<br />

weiß, was in ihnen vorgeht<br />

Film 8/10<br />

Nach dieser Doku sehen Sie Bäume mit anderen Augen – Als<br />

hochkomplexe Lebewesen, die noch existieren werden, wenn der<br />

Mensch nicht mehr ist.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

Grün! Perfekt! Grün und perfekt! So wollen wir das – ein tolles<br />

Referenzmaterial für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Enthusiasten.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Für eine Doku ist das Sounddesign überraschend lebendig, ohne<br />

dass der Kommentar zurück bleibt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1/2 2/2<br />

Bilder: Weltkino<br />

76


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

BLU-RAY<br />

FAMILY<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

Na, erkennen Sie den stolzen jungen Mann?<br />

Das ist niemand anderes als der kleine<br />

Wikinger-Junge Hicks aus Dreamworks Animations<br />

Hit „Drachenzähmen leicht gemacht“.<br />

Passend zum bevorstehenden Kinostart der<br />

Fortsetzung des fantasievollen Abenteuers für<br />

Groß und Klein, lassen wir Hollywood-Star<br />

Gerard Butler zu Wort kommen, der Chief<br />

Stoick (dem bulligen und bärbeißigen Anführer<br />

der Wikinger) im Original seine Stimme leiht.<br />

Im Test-Teil unserer Familienseiten haben wir<br />

zusätzlich eine bunte Mischung aus einer liebenswert-drolligen<br />

holländischen Kinderbuchverfilmung<br />

(„Trommelbauch“), einem echten<br />

1990er-Jahre-Kultstreifen („Turtles – Der Film“)<br />

sowie einem skurrilen Blick auf die seligen Jugendjahre<br />

eines gewissen, immer gut gelaunten,<br />

weltbekannten Frosches („Kermit der Frosch“).<br />

Mit diesem Mix dürfte also für jeden Geschmack<br />

etwas dabei sein – viel Spaß mit unserer<br />

Sommer-Ausgabe der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Family-Seiten!<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 77


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Wer könnte besser über die Fortsetzung von „Drachenzähmen leicht gemacht“ Auskunft geben, als der Anführer<br />

der wilden „Wikinger von Berk“ höchstpersönlich? Wir sprachen mit Hollywood-Star Gerard Butler – der Chief<br />

Stoick, einer der Hauptfiguren des Films, seine markante Stimme leiht – über das Animations-Highlights des Jahres!<br />

Vor vier Jahren gelang den Dreamworks<br />

Animation Studios quasi aus dem Nichts ein<br />

Superhit: Mit „Drachenzähmen leicht gemacht“<br />

schufen sie ein liebenswertes und höchst erfolgreiches<br />

Franchise, das bereits zwei Kin<strong>of</strong>ilme,<br />

eine Fernsehserie, diverse Videospiele und ein<br />

ganzes Arsenal von Spielzeug und Merchandising<br />

hervorgebracht hat. Der brandneue zweite Teil<br />

läuft seit Mitte Juni erfolgreich in den USA und<br />

startet am 24. Juli endlich auch in unseren Kinos.<br />

Die Story des deutlich erwachseneren Sequels<br />

dreht sich um eine mysteriöse Eishöhle, in<br />

der der abenteuerlustige Häuptlingssohn Hicks<br />

mitsamt seinem treuen Drachen Ohnezahn<br />

seine lange verschollene Mutter und außerdem<br />

jede Menge neue, wilde Drachenarten entdeckt.<br />

Angeführt werden diese vom berüchtigten und<br />

selbsternannten „Drachengott“ Drago <strong>Blu</strong>dvist,<br />

der mit seiner riesigen Armee aus Drachen<br />

und Menschen die Insel namens Berk ins Visier<br />

nimmt und sich danach die ganze Welt Untertan<br />

machen will. Die Drachenreiter von Berk, die inzwischen<br />

in friedlicher Eintracht mit den feurigen<br />

Ungetümen leben, stellen sich ihm entgegen in<br />

einem erbitterten Kampf um den Frieden und<br />

die Zukunft. Für jede Menge Action, Fantasy und<br />

Abenteuer, aber natürlich auch für einen Schuss<br />

Humor und Spaß ist in diesem überaus gelungenen<br />

Nachfolger also auf jeden Fall gesorgt!<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

In einer riesigen Eishöhle entdeckt der inzwischen fast erwachsene Hicks<br />

auf einem seiner Streifzüge jede Menge neue, gefährliche Drachen<br />

Die vom Computer generierten Bilder haben noch einmal einen deutlichen<br />

Sprung gemacht – die Flugsequenzen sind schlichtweg atemberaubend!<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

78


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

„Das Wikinger-Ding liegt uns einfach im <strong>Blu</strong>t in Schottland!“<br />

Gerard Butler<br />

Schauspieler<br />

Der erste Teil von<br />

„Drachenzähmen<br />

leicht gemacht“ war<br />

ein Riesenerfolg.<br />

Hat es Sie überrascht,<br />

dass das<br />

Publikum den Film<br />

so gut aufgenommen<br />

hat?<br />

Ich hätte mir nie vorgestellt,<br />

dass der Film<br />

so erfolgreich werden<br />

würde. Er ist mir einer der liebsten Filme, an denen<br />

ich beteiligt gewesen bin, und einer meiner<br />

Lieblings-Animationsfi lme überhaupt. Ich glaube,<br />

es waren die geniale Animation und die Flugeinlagen,<br />

und natürlich die Beziehung zwischen dem<br />

Helden und dem Drachen, die das Ganze so überwältigend<br />

und magisch gemacht haben.<br />

Was hat sie am meisten an der Story und an<br />

diesem Film im Ganzen gereizt?<br />

Als ich gefragt wurde, ob ich in „Drachenzähmen<br />

leicht gemacht“ mitwirken wolle, war ich wirklich<br />

happy. Der Tag, an dem man das Angebot<br />

bekommt, einen der Hauptcharaktere in einem<br />

großen CGI-Film zu sprechen, ist heute eine Art<br />

Meilenstein in einer Schauspielerkarriere, denn<br />

es bedeutet, dass sie gar nicht so sehr auf dein<br />

Äußeres achten, sondern nur auf deine Stimme.<br />

Außerdem mochte ich die Vorstellung, einen<br />

Wikinger-Film zu machen, der für Kinder und Erwachsene<br />

gleichermaßen toll wäre. Ich mag den<br />

Charakter Stoick, den ich spreche, wirklich sehr. Ich<br />

hatte großen Spaß dabei, mich so richtig in diesen<br />

Kerl hineinzufuchsen!<br />

Wie nah ist diese Rolle eines Wikinger-<br />

Häuptlings Ihrem Herzen?<br />

Das Wikinger-Ding liegt uns einfach im <strong>Blu</strong>t in<br />

Schottland. Alles, was mich als Schauspieler ausmacht,<br />

kommt aus meiner Kultur, meiner Nation,<br />

meinem <strong>Blu</strong>t. Deshalb war die Rolle fantastisch<br />

für mich. Es gibt da immer noch eine Art Krieger-<br />

Mentalität in Schottland. Selbst, als ich vor ein paar<br />

Jahren „300“ gedreht habe, dachte ich an die Hügroßer<br />

Anführer und Beschützer. Seine Leute sind<br />

ihm wichtiger als sein eigenes Wohlergehen. Er hat<br />

von seinem Sohn gelernt, dass sein ruppiger Weg<br />

nicht immer der beste ist, dass es auch Dinge wie<br />

Toleranz und Vertrauen gibt, die durchaus ihre guten<br />

Seiten haben.<br />

Was passiert gerade, wenn wir ihn und Hicks<br />

zu Beginn des zweiten Teils wiedertreffen?<br />

Nun, eine gewisse Leichtigkeit hat bei den Wikingern<br />

von Berk Einzug gehalten. Sie halten sich nun<br />

eher mit sportlichen Wettkämpfen fi t als mit ernsthaftem<br />

Kampftraining. Die Menschen und die Drachen<br />

kommen gut miteinander aus und das Leben<br />

im Dorf ist einfach gut. Stoick hat eine zukünftige<br />

Schwiegertochter bekommen, die er wirklich sehr<br />

mag. Er ist stolz auf sie und natürlich auf seinen<br />

Sohn, obwohl er mit dessen ständiger Herumstreunerei<br />

immer noch nicht wirklich zurechtkommt. Er<br />

denkt wohl, dass Hicks mit seiner Verantwortung<br />

als künftiger Anführer der Gemeinschaft noch nicht<br />

angemessen umgeht.<br />

Was können Sie denn schon über den Bösewicht<br />

in diesem Teil verraten?<br />

Drago <strong>Blu</strong>dvist ist ein dunkler Geist, der sogar<br />

mich, Stoick, das Fürchten lehrt. Er hat viele meiner<br />

Männer getötet, darunter große Wikinger. Und nun<br />

erscheint er wieder auf der Bildfl äche, was schwerwiegende<br />

Konsequenzen für mich und mein Volk<br />

haben könnte. Die Insel Berk ist in großer Gefahr.<br />

Wie war es, wieder mit Regisseur Dean<br />

DeBlois zusammenzuarbeiten?<br />

Dean ist großartig. Er ist der netteste und vielleicht<br />

bescheidenste Regisseur, mit dem ich je gearbeitet<br />

habe. Und er ist so ein gescheiter Kerl! Die Art und<br />

Weise, wie er die Charaktere und die Story angeht,<br />

das ist wirklich phänomenal. Ich liebe es, mit ihm<br />

zu arbeiten. Man muss mich regelrecht aus dem<br />

Studio werfen, weil ich so viel Spaß habe mit ihm!<br />

(lacht) Dean weiß es zu schätzen, dass ich mich<br />

wirklich reinhänge in diese Rolle.<br />

Ohne zu viel zu verraten: Es gibt auch wieder<br />

einige berührende Momente, nicht wahr?<br />

Natürlich gibt es einige besondere Augenblicke. Ich<br />

denke mir immer, wenn ich all die Stunden im Studio<br />

investiert habe, um nur einen Augenblick zu erreichen,<br />

der das Publikum zum Schluchzen bringt,<br />

dann hat sich meine Arbeit gelohnt! Ich mag die<br />

Vorstellung, dass Menschen auf der ganzen Welt<br />

diese Momente erleben werden.<br />

Wie haben Sie reagiert, als Sie von der Fortsetzung<br />

gehört haben?<br />

Zuerst dachte ich, dass es unmöglich wäre, das Original<br />

zu übertreffen. Aber sie haben es geschafft!<br />

Es gibt einige fantastische Überraschungen in diesem<br />

Streifen, und man bekommt auch ein paar<br />

neue Seiten von Anführer Stoick zu sehen. Ich liebe<br />

das Verhältnis von ihm und seinem Sohn, es ist<br />

unglaublich witzig, berührend und herzerwärmend.<br />

Ich denke, das Publikum wird viel damit anfangen<br />

können – wir hatten doch schließlich alle unsere<br />

Auseinandersetzungen mit unseren Eltern!<br />

Was für eine Art von Mann ist Stoick?<br />

Er ist immer noch ein riesiger, haariger Berg von<br />

einem Mann. (lacht) Er ist bullig, laut und ein bisschen<br />

anstößig in seiner Art, aber er ist auch ein<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 79


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Gerard Butler bei der US-Premiere von „Drachenzähmen leicht gemacht 2“. Seine markante Stimme<br />

und sein breiter schottischer Akzent verleihen Häuptling Stoick im Original das gewisse Etwas<br />

gel von Schottland, an meine Vorfahren und was<br />

sie alles durchgemacht haben. Ich setzte meine<br />

Leidenschaft, die ich für mein Land verspüre, ein,<br />

um Leonidas zu spielen. Ich konnte seine Stimme<br />

beinahe durch all die Jahrhunderte hindurch hören.<br />

Und mit Stoick war es ganz genauso.<br />

Die Optik von „Drachenzähmen 2“ ist erstaunlich.<br />

Wie finden Sie die 3D-Animation?<br />

Es ist so, als ob man in einer magischen, verzauberten<br />

Welt wäre. Alles ist animiert und doch so<br />

real. Ich habe noch nie Szenen in der Luft gesehen,<br />

die spaßiger, aufregender oder gekonnter gewesen<br />

wären als in diesem Film. Wir entführen das Publikum<br />

in eine Welt voller längst vergessener Königreiche,<br />

voller Monster, Wikinger und Drachen.<br />

Erzählen Sie uns doch ein wenig von Valka,<br />

der Frau von Stoick!<br />

Im ersten Teil erfuhr man ja nie genau, was mit<br />

meiner Frau geschehen war. Aber ich sprach als<br />

Stoick immer mit viel Leidenschaft von ihr und<br />

man merkte, wie viel sie mir bedeutete und wie<br />

traurig ich bin, dass sie nicht Teil von Hicks Leben<br />

ist. In der Fortsetzung taucht sie nun plötzlich wieder<br />

auf, und wir erfahren, dass sie während eines<br />

Drachen-Angriffs vor über zwanzig Jahren entführt<br />

worden ist. Alle nahmen an, dass sie tot wäre. Niemals<br />

hätten sie sich vorstellen können, dass sie ein<br />

Teil der Drachenwelt geworden ist und zu ihrem<br />

wichtigsten Beschützer aufgestiegen ist. Das ist<br />

eine Chance für Stoick, seine Frau und seine Familie<br />

zurückzubekommen – etwas, was er nicht mehr<br />

für möglich gehalten hätte. Die Story ist romantisch<br />

und wirklich herzerwärmend. Sie wiederzutreffen<br />

versetzt Stoick zurück in eine Zeit, in der er noch<br />

jung war, als er sie umwarb und Lieder für sie sang.<br />

Die Szene, in der Sie singen, ist wirklich<br />

bemerkenswert. Aber Sie haben ja schon vorher<br />

gesungen, in „Das Phantom der Oper“!<br />

Im „Phantom“ waren die kraftvollsten Momente<br />

für mich, wenn meine Stimme fast brach und ich<br />

eher sprach und fl üsterte, als wirklich zu singen.<br />

Ich erinnere mich an meinen Vocal-Coach, er sagte<br />

immer, wenn man die kleinen Unsauberkeiten<br />

hört, die entstehen, wenn man kaum noch ein<br />

Wort herausbekommt, dann kann das die Herzen<br />

wirklich bewegen. Und das versuchte ich auch<br />

diesmal. Stoick ist ein ganzer Kerl, er weiß nicht,<br />

wie man richtig singt. Aber in dieser Szene wird<br />

er fast wieder zum Kind, und gibt seinem Lied<br />

große Lebendigkeit.<br />

Wie lief die Zusammenarbeit zwischen Ihnen,<br />

dem Komponisten und dem Regisseur ab?<br />

John Powell, der Komponist, ist außergewöhnlich.<br />

Er half Dean bei der Regie der Szene, sie gaben mir<br />

Ratschläge und Zeichen: ein kleiner Seufzer hier,<br />

ein kurzes Zögern in der Stimme da. In diesem Moment<br />

geht es um einen Mann, der die Liebe seines<br />

Lebens wiedergefunden hat. Er ist voller Freude,<br />

erinnert sich an die Tage, als sie sich verliebt haben.<br />

Eine wirklich bewegende Szene. Es ist auch<br />

ziemlich besonders für mich, denn ich habe meinen<br />

eigenen Vater 14 Jahre lang nicht gesehen. Ich<br />

wusste nicht einmal, dass er noch am Leben ist.<br />

Haben Sie daraus die Inspiration für diese<br />

Szene gezogen?<br />

Ja, das war ein einschneidendes Erlebnis für mich,<br />

als ich meinen Vater damals traf. Ich dachte nur<br />

noch: „Das ist echt mein Vater. Er ist tatsächlich<br />

nicht tot. Vor einer Stunde hab ich davon erfahren,<br />

und nun steht er vor mir!“ Das war alles sehr emotional,<br />

und schließlich war ich dann auch dabei, als<br />

er starb. Er hatte Knochenkrebs, der immer schlimmer<br />

wurde und ihn lähmte. Ich saß jeden Tag bei<br />

ihm, bis er schließlich einschlief. Aber ich bin froh,<br />

dass ich das getan habe, denn damals erkannte<br />

ich, was für eine Kämpfernatur mein Vater war. Er<br />

sah nicht danach aus, aber er riss weiterhin Witze,<br />

bis zu dem Tag, an dem er starb. Das führte mir vor<br />

Augen, wie viel Mut er hatte.<br />

Das hört sich so an, als ob er ein wirklich<br />

inspirierender Mensch gewesen ist!<br />

Ja, aber meine Mutter ist meine eigentliche Inspirationsquelle.<br />

Sie schnappte sich ihre drei Kinder und<br />

brachte uns von Kanada, wo wir damals lebten,<br />

nach Hause nach Schottland, mit den sprichwörtlichen<br />

zwei Dollar in der Tasche. Für ein Jahr lebten<br />

wir im Haus meiner Großmutter, mit eineinhalb<br />

Schlafzimmern für uns alle. Dann ging meine Mutter<br />

an einer Abendschule studieren und wurde<br />

schließlich zu einer der Dozentinnen dort. Sie hat<br />

uns drei Kinder ganz alleine großgezogen und uns<br />

dabei unglaublich viel an Werten beigebracht. Sie<br />

erzog uns mit eiserner, aber auch mit sehr liebevoller<br />

Hand. Sie hat eine wunderbare Persönlichkeit,<br />

die mich stark beeinfl usst hat.<br />

Was meinen Sie, für was stehen die Drachen<br />

in einem weiteren Sinne? Auch für Toleranz?<br />

Beide Filme drehen sich um Toleranz und den Mut,<br />

der mit ihr einhergeht. Die Wikinger lernen etwas<br />

über Vertrauen und sie erkennen, dass Drachen<br />

wunderschöne Geschöpfe sind. Das ist eine großartige<br />

Botschaft, denn für die Menschheit war es ja<br />

eher typisch, lieber zu kämpfen als sich dem Neuen<br />

anzunähern und Vertrauen aufzubauen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

80


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Trommelbauch<br />

Familie<br />

OT: Dik Trom L: NL<br />

J: 2010 V: Tiberius<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Arne Toonen<br />

D: Michael Nierse,<br />

Fiona Livingston, Nils<br />

Verkooijen LZ: 87 min<br />

FSK: 0 P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 03.07.14 × 1 Extras: 1/10<br />

Für die Dünnhäuser muss Vater<br />

Trom Gemüse-Gerichte kreieren<br />

In der Niederlanden besitzt die<br />

Kinderbuch-Figur Dick Trom echten<br />

Promi-Status, in einigen Städten ist<br />

sie sogar als Skulptur anzutreffen.<br />

Durch die Verfilmung von „Trommelbauch“<br />

wird der mollige Held<br />

nun auch in Deutschland bekannt.<br />

Der Streifen spielt in Pummelstadt,<br />

einem Ort, in dem alle Menschen<br />

dicklich, rund und glücklich sind.<br />

Hier werden ausschließlich Köstlichkeiten<br />

vernascht, sportliche Betätigungen<br />

gibt es höchstens beim<br />

Arschbombe-Wettbewerb, den nur<br />

der gewinnen kann, der am meisten<br />

Wasser verdrängt. Dick Trom<br />

(Michael Nierse) ist in Pummelstadt<br />

ein wahrer Star, denn mit seinem<br />

„Einfachen Orkan“ hat er problemlos<br />

ein ganzes Schwimmbecken geleert.<br />

Endlich soll sich der größte Wunsch<br />

seiner Eltern erfüllen: Ein eigenes<br />

Restaurant. Dafür muss die korpulente<br />

Familie nur nach Dünnhafen<br />

umziehen. Was die Troms hier noch<br />

nicht wissen - in Dünnstadt ist der<br />

Name Programm: Hier treiben alle<br />

Bewohner Sport, bleiben ständig<br />

in Bewegung und achten penibel<br />

In Pummelstadt gelten die Würstchen der Troms als echte Delikatessen<br />

auf jedes Gramm, das zu viel sein<br />

könnte. Ganz klar, dass die Troms<br />

mit ihrem Lokal keine gern gesehenen<br />

Gäste sind. Doch zum Glück<br />

lernt Dick bald die schlanke Balletttänzerin<br />

Liveve kennen, die scheinbar<br />

ganz verrückt nach Süßigkeiten<br />

ist. Der niederländische Kinderfilm<br />

„Trommelbauch“ ist eine herrlich<br />

überspitzte Realsatire, die von<br />

Freundschaft und übertriebenem<br />

Schönheitswahn erzählt. Für die Darstellung<br />

der gegensätzlichen Welten<br />

spielte Regisseur Arne Toonen mit<br />

verschiedenen Kameraperspektiven;<br />

durch Bilder aus der Froschperspektive<br />

unterstreicht er die Dicklichkeit<br />

seiner Protagonisten. Mit hellen Farben<br />

und langgezogenen Kulissen<br />

wird dagegen das Schlanksein der<br />

Dünnhafener betont.<br />

LF<br />

Film 7,5/10<br />

Eine herrlich überspitzte Realsatire für die<br />

ganze Familie, die Menschen, egal ob dick oder<br />

dünn, zusammenbringt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Turtles – Der Film<br />

Comic-Verfilmung<br />

OT: Turtles L: HK, US<br />

J: 1990 V: Winkler Film<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: Linear PCM 2.0<br />

R: Steve Barron<br />

D: Judith Hoag, Elias<br />

Koteas, James Saito<br />

LZ: 95 min FSK: 6<br />

P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

Kermit der Frosch<br />

Puppen-Comedy<br />

OT: Kermit’s Swamp<br />

Years L: US J: 2002<br />

V: Sony Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DD 5.0 R: David<br />

Gumpel D: Kermit,<br />

Kermit’s Mom<br />

LZ: 82 min FSK: 6<br />

P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.06.14 × 1 Extras: 7/10<br />

Cowabunga! Gleich gibt es Pizza<br />

und April im Fernsehen!<br />

VÖ: 12.06.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Kermit in seiner Studentenbude, im<br />

… äh, Sumpf<br />

Bilder: Sony Pictures, Tiberius, Winkler Film<br />

Wer hat – als er noch Kind<br />

war – die vier pizzafressenden<br />

Ninja-Schildkröten Leonardo, Michelangelo,<br />

Donatello und Raphael nicht<br />

geliebt? In Bezug auf die Turtles gab<br />

es alles zu kaufen: Videospiele, Hörspielkassetten<br />

oder Actionfiguren.<br />

Natürlich durfte bei all dem Hype<br />

eine Real-Verfilmung der Comicvorlage<br />

nicht fehlen. 1990 brachte<br />

Warner die „Turtles“ auf die große<br />

Kinoleinwand. Weil in Deutschland<br />

jedoch die Zielgruppe vor allem<br />

auf Kinder ausgerichtet war, wurden<br />

einige Szenen, in denen Nunchaku<br />

zu sehen waren, herausgeschnitten<br />

sowie Kampfsequenzen mit Hilfe<br />

von comictypischen Geräuschen<br />

entschärft. Winkler Film veröffentlicht<br />

jetzt den Kultstreifen in ungeschnittener<br />

Fassung mit zusätzlicher<br />

englischer Originaltonspur auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>.<br />

Trotz des hohen Alters ist die<br />

Schärfe der Scheibe ganz passabel<br />

gelungen, der Schwarzwert hingegen<br />

ist verbesserungswürdig. LF<br />

Film 8/10<br />

Reich mir deine Hornhaut! Den „Turtles“-<br />

Kultfi lm aus den 1990er Jahren gibt es jetzt<br />

endlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Nostalgie pur!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bevor Kermit zum Liebhaber eines<br />

gewissen Schweins wurde<br />

(die Biologen sind bis heute ratlos,<br />

wie so etwas passieren konnte. Aber<br />

es zeugt von großer Toleranz innerhalb<br />

der Beziehung) und bevor er<br />

ein grüner Megastar war, verlebte er<br />

seine Jugend im Sumpf. Kurz nach<br />

dem Abwurf seines Kaulquappen-<br />

Schwanzes kam er dann aber in<br />

die Rebellenphase und begleitete<br />

seine froschigen Freunde auf ein<br />

Abenteuer, das sie nie vergessen<br />

werden. Der Film eignet sich hauptsächlich<br />

für jüngere Zuschauer, die<br />

aufgrund der fehlenden Action und<br />

der kindlichen Darstellung kaum<br />

überansprucht werden bzw. die den<br />

ein oder anderen infantilen Scherz<br />

komisch finden könnten. Ältere Exemplare<br />

der kindlichen Zuschauerart<br />

geschweige denn Erwachsene werden<br />

eventuell über die Origin-Story<br />

des weltbekannten Froschs schmunzeln,<br />

jedoch auch von dem laxen<br />

Erzähltempo schnell ermüden. FT<br />

Film 5,5/10<br />

Kermits Pubertät birgt eine witzige, wenn auch<br />

etwas langweilige Coming-Of Age Story in sich.<br />

Mehr für Kinder als für die ganze Familie.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 81


Wissen<br />

Ultra-HD<br />

Fachhandel-Spezial:<br />

Ultra-HD in freier Wildbahn<br />

Ultra-HD gehört zweifelsohne die Zukunft, die Gerätepreise sind bereits im Sinkfl ug und Fernseher mit großen Bilddiagonalen<br />

erfreuen sich immer größerer Belieb<strong>the</strong>it. Doch wie kommt Ultra-HD nach mittlerweile über einem Jahr,<br />

seitdem erste Geräte im Handel zum Kauf zur Verfügung stehen, beim Kunden überhaupt an?<br />

Kaum ein Fachgeschäft, in dem nicht in<br />

großen Buchstaben mit UHD bzw. Ultra<br />

High Definition geworben wird – doch ist das<br />

Interesse seitens der Kunden wirklich vorhanden<br />

oder herrscht eine noch abwartende Haltung?<br />

Fragen, die nur vor Ort beantwortet werden<br />

können, und das am allerbesten natürlich dort,<br />

wo auch die Kunden auch anzutreffen sind.<br />

Aus diesem Grund haben wir uns mit zwei<br />

erfolgreichen Fachhändlern unterhalten, um<br />

die Lage „in freier Wildbahn“ zu sondieren.<br />

Mit Patrick Schappert von Grobi – die Großbildspezialisten<br />

in Kaarst bei Düsseldorf – und<br />

Wolf Tauer von den Sound Bro<strong>the</strong>rs in Kassel<br />

haben wir es mit echten Experten zu tun, die<br />

es wissen müssen. Mit ihnen standen uns zwei,<br />

ja man möchte fast sagen, alte Haudegen oder<br />

auch Urgesteine aus der Szene für unser Interview<br />

zur Verfügung (wobei wir mit „alt“ natürlich<br />

nur die Jahre an gesammelter Erfahrung meinen!).<br />

Beide Herren haben wir mit den gleichen<br />

Fragen zum Thema Ultra-HD konfrontiert, deren<br />

Beantwortung Sie auf den nächsten beiden Seiten<br />

fi nden und die wir auch unkommentiert so<br />

stehen lassen wollen, denn ein Interview spricht<br />

ja im besten Fall für sich selbst!<br />

WOLFGANG FLEISCHER<br />

Bilder: GROBI, Sound Bro<strong>the</strong>rs<br />

82


Ultra-HD<br />

Wissen<br />

Herr Schappert, Herr Tauer, vielen Dank,<br />

dass Sie sich für ein kurzes Gespräch Zeit<br />

nehmen. Sind Sie, als zwei der führenden<br />

deutschen Fachhändler, bereits privat auf<br />

ein Gerät mit UHD-Auflösung umge stiegen?<br />

Wolf Tauer: Beides. Im privaten Wohnzimmer<br />

habe ich den LG 65LA9709, wegen der Full-<br />

LED-Nano-Technologie und der bequemen<br />

Polfi lter-3D-Technik. Und im Heimkino betreibe<br />

ich seit Neuestem den Sony VPL-VW500. Von<br />

beiden Geräten bin ich absolut begeistert!<br />

Patrick Schappert: Nein. Ich habe eine Leinwand<br />

mit 2,4 Meter-Bildbreite und da lohnt sich für<br />

mich die 4K-Aufl ösung auf der Leinwand noch<br />

nicht wirklich. Das gilt meiner Meinung nach<br />

auch für den Fernseher, der hinter der Leinwand<br />

mit 55 Zoll installiert ist. Bei meinem Sitzabstand<br />

von ca. 4,5 Metern sollte der Fernseher schon<br />

60 Zoll oder größer sein.<br />

Wie entwickeln sich seit Verfügbarkeit der<br />

ersten UHD-Geräte die Verkaufszahlen? Ist<br />

das Interesse vorhanden? Fragen die Kunden<br />

mehr nach TVs oder nach Beamern?<br />

Patrick Schappert: Grundsätzlich ist ein Interesse<br />

da. Auch die Verkäufe entwickeln sich langsam,<br />

aber stetig nach oben. Sie werden uns aber nicht<br />

aus den Händen gerissen. Bei uns hält sich das<br />

die Waage. Wobei die Kunden schon erkennen,<br />

dass die Vorteile von Ultra HD auf unseren großen<br />

Leinwänden deutlicher erkennbar sind.<br />

Wolf Tauer: Im August letzten Jahres war UHD<br />

faszinierend, aber bei Preisen, die deutlich über<br />

denen vergleichbarer Full-HD-Geräte lagen, war<br />

der Verkauf minimal. Das änderte sich dramatisch<br />

mit den Preissenkungen ab November.<br />

Mittlerweile verkaufen wir oberhalb von 2 000<br />

Euro fast nur noch UHD-TVs. Im Beamerbereich<br />

ist das naturgemäß schwieriger. Der Verkauf des<br />

„Quasi-4K“ DLA-X500 von JVC für 5 000 Euro<br />

läuft gut, der des Sony VPL-VW500 für knapp<br />

10 000 Euro ab und zu.<br />

Wie gestaltet sich Ihrer Meinung nach der<br />

Preis in Zukunft bei UHD-Geräten? Passen<br />

UHD und „billige“ Panel bzw. kleine Bildgrößen<br />

für Sie zusammen?<br />

Patrick Schappert: Nein. Ich mache mir mit den<br />

folgenden Aussagen in der Industrie sicherlich<br />

keine Freunde, aber Ultra-HD-Aufl ösung bei<br />

TV-Geräten mit weniger als 50 Zoll machen nur<br />

bei kurzem Betrachtungsabstand – zwei oder<br />

drei Meter – Sinn. Zusätzlich laufen wir bei den<br />

preiswerten Geräten Gefahr, dass sie technisch<br />

gar nicht in der Lage sind, in Zukunft Ultra-HD-<br />

Signale zu verarbeiten, wenn sie denn geliefert<br />

werden. Stichwort HDMI 2.0 und HDCP 2.2. Da<br />

müssen auch wir als Händler sehr genau hinschauen<br />

und prüfen, was die Geräte in Zukunft<br />

können werden.<br />

Wolf Tauer: Der Preis für 55-Zoll-UHD-TVs wird<br />

sich zwischen 2 000 und 3 000 Euro einpendeln.<br />

Allerdings verkaufen wir bei Sound Bro<strong>the</strong>rs<br />

deutlich mehr 65-Zoll-Geräte und größer.<br />

Viele unserer Kunden wollen einfach das „volle<br />

Vergnügen“. Die 48- und 49-Zoll-Geräte sollen<br />

mit ordentlichen Panels kommen und werden<br />

auch laufen. UHD und „Billig-Panels“ passt<br />

überhaupt nicht zusammen, da würde ich jedem<br />

Kunden bei Preisgleichheit zu einem guten<br />

Full-HD-Panel raten.<br />

Wie beratungsintensiv ist das Thema UHD<br />

derzeit bei den Kunden?<br />

Wolf Tauer: Bei den Bro<strong>the</strong>rs ist eigentlich alles<br />

beratungsintensiv, losgelöst vom Thema. Das<br />

sind wir unseren Kunden schuldig. Bei uns heißt<br />

es: „Vorführen, Vorführen, Vorführen“. Und da ist<br />

UHD bei jeder Quelle so haushoch überlegen,<br />

dass fast alle Kunden den mittlerweile ja übersichtlichen<br />

Mehrpreis bezahlen.<br />

Patrick Schappert: Nicht mehr als bei normalen<br />

TV-Geräten. Die Bilder sprechen für sich.<br />

Ist der Markt in Deutschland überhaupt<br />

schon bereit für UHD?<br />

Wolf Tauer: Wie schon gesagt, UHD ist bessere<br />

Gegenwart und sichere Zukunft. Ein<br />

UHD-TV wird sicher zehn und mehr Jahre Freude<br />

machen – unabhängig vom Content. Ich<br />

meine, dass erst mal ein neues Disc-Format<br />

kommen muss. Ob <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc oder nur noch<br />

Festspeicher wird man sehen. Ich vermute, dass<br />

dem Internet da eine völlig neue Rolle zuwächst.<br />

Es wird spannend!<br />

Patrick Schappert: Ich rechne für die nächsten<br />

Jahre überhaupt nicht mit UHD-Programmen<br />

von den öffentlich-rechtlichen und privaten<br />

Sendern. Es wird derzeit nur für Pay-TV-Anbieter<br />

wie Sky oder Onlinedienste interessant sein. Sky<br />

kann demnächst ein Premiumangebot in Ultra<br />

HD gegen Aufpreis bereitstellen und die Onlineanbieter<br />

wie Netfl ix und Co. müssen das Material<br />

nur abrufbereit anbieten. Der Aufwand ist kalkulierbar<br />

und wird direkt im Aboangebot rechenbar.<br />

Wann sind Ihrer Meinung nach erste Ultra-<br />

HD-Inhalte in Deutschland für den Massenmarkt<br />

verfügbar? Erwarten Sie Probleme<br />

bei der Einführung?<br />

Patrick Schappert: Wenn die ersten TV-Geräte<br />

oder separate Abspielgeräte mit dem neuen<br />

HEVC-Codec verfügbar sind. Das kann im zweiten<br />

Halbjahr 2014 losgehen. Aufgrund der höheren<br />

Bandbreite, die für die Onlineangebote<br />

benötigt wird, wird es leider viele Regionen in<br />

Deutschland geben, die Ultra HD nicht empfangen<br />

können. Zusätzlich wird so manche HDMI-<br />

Kabelverbindung getauscht werden müssen. Wir<br />

sind aber vorbereitet.<br />

Wolf Tauer: Ich rechne damit, dass die großen<br />

Hardwareanbieter zur IFA mit Lösungen kommen.<br />

Wahrscheinlich wieder mit den obligatorischen<br />

Alleingängen in der Tradition von „Betamax“,<br />

„VHS“, „Video 2000“ und „HD-DVD“.<br />

Schau‘n wir mal. Ich ahne jedoch, da das Thema<br />

Streaming immer selbstverständlicher wird, dass<br />

das Netz auch UHD-Content bereitstellen wird.<br />

Dann geht alles ganz schnell, denn die Filme<br />

sind ja da.<br />

Wolf Tauer, Geschäftsführer Sound Bro<strong>the</strong>rs<br />

Patrick Schappert, Geschäftsführer Grobi – Die<br />

Großbildspezialisten<br />

Gerätehersteller wollen ihren Kunden<br />

UHD-Inhalte in Zukunft wohl zunächst<br />

auf einer Festplatte anbieten. Was ist Ihre<br />

Empfehlung, wenn Kunden bei Ihnen ein<br />

UHD-Gerät erwerben und passende Inhalte<br />

zuspielen möchten?<br />

Patrick Schappert: Sie müssen schauen, dass sie<br />

in Zukunft ein schnelles Internet haben. Es ist<br />

nicht selten in unserem Tagesgeschäft, dass wir<br />

auch hier beratend zur Seite stehen müssen, da<br />

dieser Part in der Vergangenheit kaum eine Rolle<br />

gespielt hat. Musik oder Mails haben auch bei<br />

niedriger Bandbreite funktioniert. Das sieht bei<br />

HD- und Ultra-HD-Streaming anders aus.<br />

Wolf Tauer: Nach fast 37 Jahren in der Branche<br />

kann ich eines ganz sicher sagen: Alles,<br />

was einfach und beherrschbar ist, läuft. Alles<br />

Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 83


Wissen<br />

Ultra-HD<br />

Die Räumlichkeiten der Sound Bro<strong>the</strong>rs in Kassel. Auch in Göttingen und Berlin haben sich die Sound Bro<strong>the</strong>rs mittlerweile niedergelassen<br />

Präsentation eines LG-Ultra-HD-Fernsehers im Ladenlokal der Sound Bro<strong>the</strong>rs in Kassel<br />

Komplizierte tut sich schwer. Wenn es für den<br />

„normalen“ Kunden intelligent, nachvollziehbar<br />

und preislich attraktiv gestaltet wird, kann sowas<br />

funktionieren und dann würden wir es auch vermitteln.<br />

Aber nur dann!<br />

Glauben Sie, die Kunden sind bereit, die<br />

erst kürzlich erstandene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />

auszumustern? Hat ein physikalisches<br />

Medium überhaupt noch Zukunft im UHD-<br />

Zeitalter?<br />

Patrick Schappert: Wir reden bei Ultra HD meiner<br />

Meinung nach nicht über einen zukünftigen kurzfristig<br />

erreichbaren Massen standard. Das wird<br />

ein Premiumstandard für den Qualitätsfan sein<br />

und er wird auch bereit sein, die notwendigen<br />

Investitionen zu tätigen. Onlinedienste und ein<br />

neuer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Standard werden sich ergänzen.<br />

Wolf Tauer: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist nach wie vor toll und<br />

sieht auf einem UHD-TV noch besser aus. Also<br />

Entwarnung. Zum Thema „Hardware oder Streaming“<br />

habe ich mich ja schon geäussert. Ich<br />

wage die Prognose: Wenn die Industrie schnell,<br />

preiswert und vor allem einheitlich UHD-Disc-<br />

Player mit Abwärtskompatibilität liefert, wird es<br />

gutgehen – ansonsten wird gestreamt.<br />

Was ist Ihre Meinung zu gebogenen UHD-<br />

TVs oder gebogenen TVs im Allgemeinen?<br />

Haben diese Geräte eine Chance beim<br />

Kunden?<br />

Wolf Tauer: Ich habe Anfang März die neuen<br />

Samsung-Curved-TVs erleben dürfen. Anfangs war<br />

ich sehr skeptisch, aber dann doch fasziniert, wie viel<br />

mehr „Space“ und Tiefe das gebogene Bild vermittelt.<br />

Wir werden sehen, ob es dem Verbraucher ca.<br />

20 Prozent Aufpreis wert ist. Ich meine jedoch, dass<br />

gebogene Full-HD-TVs kaum eine Chance haben, da<br />

der Preis dem eines UHD-Flachbild-TVs entspricht.<br />

Patrick Schappert: Ja, der Markt wird diese Geräte<br />

annehmen. Schlussendlich ist der Preis für<br />

diese Geräte unserer Meinung nach sehr attraktiv,<br />

da er von den Top-HD-Geräten nicht mehr<br />

weit entfernt ist.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Bilder: Grobi, Sound Bro<strong>the</strong>rs<br />

84


Ultra-HD<br />

Wissen<br />

Wann springt der<br />

Ultra-HD-Funke über?<br />

Während Sie bei den HDTV-Kanälen der Öffentlich-Rechtlichen die Zuschauer mit einer Million Pixel abgespeist werden,<br />

sind Ultra-HD-Fernseher in der Lage, acht Millionen Bildpunkte verlustfrei und in voller Detailschärfe wiederzugeben.<br />

Doch ist dieser Aufl ösungsvorteil überhaupt noch erkennbar?<br />

Bilder: Sony, Sony Pictures<br />

In der Theorie gilt die Faustformel, bei einem<br />

Full-HD-Fernseher auf die dreifache Bildhöhe<br />

heranzurücken und bei einem Ultra-HD-<br />

Fernseher diese Sitzdistanz zu halbieren – die<br />

1,5-fache Bildhöhe stellt somit das Maß der<br />

Dinge dar. Diese Rechnung bezieht aber nur<br />

die Sichtbarkeit von einzelnen Bildpunkten in<br />

Betracht, nicht aber das Leistungsvermögen<br />

unserer Detailwahrnehmung. Für unsere Versuchsreihe<br />

wählten wir ein repräsentatives Realtestbild<br />

der Firma Burosch, das sowohl in Ultra<br />

HD mit 3 840 × 2 160 Pixeln als auch in Full HD<br />

mit 1920 × 1080 Pixeln vorlag. Da bei Ultra<br />

HD die Bildgröße der limitierende Faktor ist,<br />

wählten wir zwei 65-Zoll-Fernseher für den Ver-<br />

gleich. Die Bildeinstellungen des Full-HD- und<br />

Ultra-HD-Fernsehers waren penibel aufeinander<br />

abgestimmt und beide Modelle stammten vom<br />

gleichen Hersteller, um Abweichungen bei der<br />

Bildverarbeitung auszuschließen. Wir begannen<br />

den Bildvergleich bei einem Meter Sitzabstand<br />

und wenig überraschend konnte der Ultra-HD-<br />

Fernseher alle Detailvorteile ausspielen. Bei<br />

derart geringen Sitzabständen im Vergleich zur<br />

Bildgröße erscheint Full HD wie eine verwaschene,<br />

pixelige Internetübertragung mit geringer<br />

Datenrate. Ultra HD lädt dagegen zum<br />

Erforschen ein: Sämtliche Details des Testbildes<br />

waren messerscharf erkennbar und von einer<br />

Pixelstruktur im Bild fehlte jede Spur. Einen ähn-<br />

Die richtige Bildgröße für UHD<br />

– Um den Detailgrad von Ultra-HD-Bildern<br />

voll-ständig auszukosten, sollte der<br />

Sitzabstand in etwa der Bildbreite des<br />

UHD-Fernsehers entsprechen.<br />

– Um den Aufl ösungsvorteil von Ultra HD noch<br />

wahrnehmen zu können, sollten Sie maximal<br />

die zweifache Bildbreite vom TV entfernt<br />

sitzen.<br />

– Unsere Empfehlungen: mindestens 48 Zoll bei<br />

zwei Metern Sitzabstand, mindestens 65 Zoll<br />

bei drei Metern Sitzabstand, mindes tens 85<br />

Zoll dann bei vier Metern Sitzabstand.<br />

Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 85


Wissen<br />

Ultra-HD<br />

ist Ultra HD wie geschaffen und der Qualitätsunterschied<br />

wäre selbst bei einem Sitzabstand<br />

von vier bis fünf Metern noch klar erkennbar<br />

gewesen. Voraussetzung ist natürlich, dass es<br />

sich um echtes 4K- bzw. UHD-Material handelt –<br />

umgerechnete Full-HD-Bilder bringen keinen<br />

Detailvorteil. Ein 4K-Projektor kostet derzeit<br />

9 900 Euro, was angesichts der gigantischen<br />

Preisaufschläge für 85-Zoll-UHD-Fernseher vergleichsweise<br />

fair anmutet. Selbst in Kombination<br />

mit einem 55-Zoll-Full-HD-Fernseher und<br />

einer hochwertigen Leinwand bezahlen Sie in<br />

Summe nur den Bruchteil eines hochwertigen<br />

85-Zoll-Ultra-HD-Fernsehers.<br />

Der empfohlene Sitzabstand für Ultra HD wird häufig mit der 1,5-fachen Bildhöhe angegeben. Im<br />

Test konnte der Qualitätsunterschied zu Full HD aber selbst bei dreifacher Bildhöhenentfernung noch<br />

ausgemacht werden<br />

lichen Effekt konnten wir auch bei 1,5 Metern<br />

wahrnehmen, was in etwa der Bildbreite des<br />

65-Zoll-Fernsehers entspricht. Laut Faustformel<br />

sollten Sie den Sitzabstand für das beste UHD-<br />

Erlebnis zwar auf 1,2 Meter (1,5-fache Bildhöhe)<br />

begrenzen, doch der Sitzabstand entsprechend<br />

der Bildbreite kristallisierte sich schnell als unser<br />

Favorit heraus. Der Panoramablick ist tatsächlich<br />

beeindruckend, gleichzeitig muss der Kopf nicht<br />

übermäßig häufig bewegt werden, um alle Details<br />

zu erfassen.<br />

echten 4K-Projektor füllten wir eine drei Meter<br />

breite Leinwand und nahmen an unserer angestammten<br />

Position Platz. Schon nach wenigen<br />

Sekunden war klar: Für diese Bildgrößen<br />

Wann macht Ultra HD Spaß?<br />

Wer einen Ultra-HD-Fernseher als Computermonitor<br />

verwendet, kommt vergleichsweise<br />

günstig ans Ziel: Modelle in 40 bis 49 Zoll kosten<br />

weniger als 2 000 Euro. Wollen Sie dagegen<br />

Ultra HD genießen, ohne die Couch direkt vor<br />

den Fernseher zu stellen, sollte es mindestens<br />

ein 65-Zoll-Fernseher sein, der aktuell mit rund<br />

4 000 Euro zu Buche schlägt. Empfehlenswert<br />

sind Modelle mit 79 Zoll, die für weniger als<br />

9 000 Euro angeboten werden. Dann spielt die<br />

ultrahohe Aufl ösung alle Vorteile aus und wird<br />

zum Genussmittel: Hat man sich einmal an Ultra<br />

HD gewöhnt, will man es auf Dauer nicht<br />

mehr missen.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Wunderwerk Wahrnehmung<br />

Eigentlich sollte der Ultra-HD-Effekt bei einem<br />

Abstand der dreifachen Bildhöhe vollständig<br />

abebben, doch selbst bei 2,5 Metern konnten<br />

wir einen Unterschied zwischen Full HD und Ultra<br />

HD erkennen, auch wenn die Differenz auf<br />

Nuancen zusammenschmolz. So erschien das<br />

Full-HD-Bild nicht länger grob aufgelöst, aber<br />

es schien immer noch ein leichter Schleier über<br />

den feinsten Details zu liegen. Mit Ultra HD erstreckt<br />

sich der Blick noch weiter in den Hintergrund<br />

und man hat das Gefühl, jedes Detail mit<br />

gleicher Schärfe wahrzunehmen. Erst als wir den<br />

Sitzabstand auf großzügige drei Meter ausweiteten,<br />

konnten wir nicht mehr zwischen Full HD<br />

und Ultra HD unterscheiden. Statt der allgemeingültigen<br />

Faustformel gilt somit: Wer Ultra HD<br />

wahrnehmen möchte, sollte sich maximal auf<br />

die zweifache Bildbreite des Ultra-HD-Fernsehers<br />

entfernen. Umgerechnet auf einen Sitzabstand<br />

von drei Metern bedeutet dies: Inves tieren<br />

Sie in einen UHD-Fernseher mit mindestens<br />

65-Zoll-Bilddia gonale, damit der Aufl ösungsvorteil<br />

zum Tragen kommt.<br />

Großbildkumpel<br />

Angesichts der geringen Sitzabstände, die für Ultra<br />

HD notwendig sind, drehten wir den Spieß<br />

am Ende unseres Vergleiches um: Mit einem<br />

Derzeit haben 4K-Projektoren wie Sonys VPL-VW500ES die Nase in Sachen Preis-Leistung vorn: Für<br />

9 900 Euro können Sie sich den Wunsch von XXL-Bildern erfüllen. 84-Zoll-Fernseher wie der Sony KD-<br />

84X9005 kosten dagegen den Preis eines Mittelklassewagens (15 000 bis 25 000 Euro)<br />

Bilder: Sony, Sony Pictures<br />

86


Wohnzimmerkino<br />

Wissen<br />

Der Traum vom<br />

Wohnzimmerkino<br />

Bilder: DNP, Screen Innovations, Screen Research, Stewart<br />

Die Wahl der richtigen oder vielmehr der passenden Leinwand ist nicht minder wichtig, als die Wahl des Projektors,<br />

doch allzu <strong>of</strong>t wird zugunsten des Preises zum falschen Tuch gegriffen.<br />

Die Projektion auf eine Oberfläche ist immer<br />

von äußeren Faktoren abhängig – nur im<br />

komplett abgedunkelten Heimkino und mit abgedunkelten<br />

Wänden sehen Sie die Bildqualität, die<br />

Ihr Projektor tatsächlich liefert. Sobald helle Wände<br />

das projizierte Licht reflektieren und Restlicht<br />

auf die Leinwand trifft, kommt es unweigerlich<br />

zum Kontrastverlust und zu Farbverfälschungen.<br />

Da eine Leinwand passiv arbeitet, wird jedes<br />

eintreffende Licht reflektiert, ganz gleich, ob<br />

es sich um Bildinformationen des Projektors<br />

oder Störeinflüsse von anderen Lichtquellen<br />

handelt. Damit die Projektion im Wohnzimmer<br />

kontraststark gelingt, greifen Leinwandhersteller<br />

tief in die Trickkiste, um unterschiedliche Materialien<br />

zu kombinieren, die Lichtwellen abhängig<br />

vom Einfallswinkel reflektieren oder absorbieren.<br />

Häufig werden Sie dabei auf zwei unterschiedliche<br />

Verfahren stoßen. Sogenannte High-Gain-<br />

Leinwände erhöhen den Reflexionsgrad des<br />

direkt einfallenden Lichts. Ein Gain-Wert von 1<br />

besagt, dass das Licht in gleichem Maße reflektiert<br />

wird, wie es auf die Leinwand trifft. Höhere<br />

Gain-Werte zeigen den Faktor an, um den die<br />

Helligkeit zunimmt. Hierfür ist allerdings eine<br />

spezielle Beschichtung notwendig, die eine Art<br />

Glitzereffekt hervorrufen kann. Je stärker das Licht<br />

gebündelt wird (hoher Gain-Wert), desto heller<br />

erscheint das Bild bei frontaler Betrachtung,<br />

allerdings dunkelt es umso stärker bei einer seitlichen<br />

Betrachtung ab. Das zweite Verfahren setzt<br />

auf eine dunklere und zugleich lichtmindernde<br />

Oberfläche (Gain-Wert kleiner als 1), sodass<br />

die Bildhelligkeit des Bildes abnimmt. Großer<br />

Vorteil im Vergleich zu High-Gain-Tüchern: Die<br />

Ausleuchtung gelingt gleichmäßiger, der Glitzer-<br />

Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 87


Wissen<br />

Wohnzimmerkino<br />

Der Geheimtipp: Das Leinwandmodell Blade von DNP erscheint<br />

wie ein schwebender Fernseher. Wählen Sie das Tuch<br />

Supernova 08-85, erhalten Sie bestmöglichen Kontrast, wenn<br />

der Projektor lichtstark genug ausfällt<br />

liefert. Im dunklen Heimkino sind alle Tücher<br />

gleich schwarz, im Wohnzimmer gibt es dagegen<br />

gravierende Unterschiede. Im Gegensatz zu<br />

weißen Heimkinotüchern ist das optimale Wohnzimmertuch<br />

meist grau oder dunkelgrau, nur so<br />

erscheinen dunkle Bildbereiche bei Tageslicht<br />

plastisch. Großer Vorteil von Leinwandtüchern<br />

ist das Fernbleiben jedweder Spiegelung, sodass<br />

nichts vom Bildgenuss ablenkt. Zusätzlich<br />

refl ektieren kontrastverstärkende Tücher das<br />

einfallende Licht nicht nach allen Richtungen<br />

gleichmäßig, sondern die speziell beschichtete<br />

Oberfl äche erlaubt es, Lichtwellen in einer bestimmten<br />

Richtung zum Zuschauer zurückzuwerfen.<br />

Dadurch ist es möglich, dass das projizierte<br />

Bild eines Projektors mit hoher Helligkeit zum<br />

Zuschauer refl ektiert wird, während seitlich einfallendes<br />

Umgebungslicht die Leinwandfl äche<br />

kaum aufhellt. Die gerichtete Abstrahlung bedeutet<br />

aber gleichermaßen, dass die Bildecken<br />

der Leinwand häufi g dunkler als die Bildmitte<br />

erscheinen. Tipp: Installieren Sie den Projektor<br />

weiter entfernt, um den Einfallswinkel zu den<br />

Bildseiten möglichst gering zu halten oder wählen<br />

Sie eine Leinwand mit gewölbter Bildfl äche.<br />

Ebenso sollten Sie direkt vor der Leinwand Platz<br />

nehmen, denn bei einer seitlichen Betrachtung<br />

verliert das Bild stark an Helligkeit. In jedem Fall<br />

sollten Sie gegenüber der Leinwand nur den<br />

Projektor und keine Lichtquellen installieren.<br />

Gegenüberliegende Fenster müssen Sie komplett<br />

abdunkeln, um einen Kontrastverlust zu<br />

vermeiden. Für die Wohnzimmerinstallation gilt:<br />

Der Einfallswinkel des projizierten Lichts und der<br />

Blickwinkel sollten nicht zu steil ausfallen, um<br />

den bestmöglichen Bildkontrast zu erreichen.<br />

effekt ist geringer oder kommt überhaupt nicht<br />

zum Vorschein. Kombiniert man beide Verfahren,<br />

können Tücher mit guter Schwarzdarstellung und<br />

starker Lichtbündelung gefertigt werden.<br />

Mehr als Kompromisse<br />

Schalten Sie den Projektor aus und betrachten<br />

Sie die Leinwandfl äche bei Tageslicht, sehen Sie<br />

das bestmögliche „Schwarz“, das die Leinwand<br />

Lautsprecher hinter Leinwand<br />

Wer eine Leinwand installieren will, stößt häufi g<br />

an praktische Grenzen: Fährt die Leinwand vor<br />

den Fernseher, verdeckt sie meist ebenso die<br />

installierten Lautsprecher. Haben Sie den linken<br />

und rechten Lautsprecher Ihrer Heimkinoanlage<br />

weit genug vom Fernseher entfernt platziert,<br />

bieten einige Leinwandhersteller eine gute Kompromisslösung:<br />

Motorisierte Leinwände mit Seilsystem<br />

besitzen keinen Vorlauf und verdecken<br />

somit nicht den Center-Kanal. Generell sollten<br />

Sie darauf achten, dass der Vorlauf der Leinwand<br />

exakt die Länge aufweist, die Sie in ihrem Wohnzimmer<br />

benötigen, sonst hängt die Leinwand zu<br />

hoch oder liegt auf dem Sideboard auf. Nicht<br />

immer gestatten ausfahrbare Leinwände eine<br />

stufenlose Anpassung der Länge, da das Seilspannsystem<br />

häufi g nur funktioniert, wenn die<br />

Leinwand komplett ausgefahren wird. Haben Sie<br />

die Wahl zwischen einer fest installierten Rahmenleinwand<br />

und einer ausfahrbaren, sollten<br />

Clever: Die ausfahrbare Leinwand von Screen Innovations dient als Lichtblocker<br />

und hängt an dünnen Seilen. Damit wird nicht unnötig viel Fläche verdeckt<br />

Die Cima-Serie von Stewart Filmscreen bietet einen preislich attraktiven<br />

Einstieg in die Welt der Wohnzimmerleinwände<br />

Bilder: DNP, Screen Innovations, Screen Research, Stewart<br />

88


Wohnzimmerkino<br />

Wissen<br />

Sie zur Rahmenleinwand greifen. Jedes Einrollen<br />

strapaziert die Oberfl äche und gerade die mehrfachbeschichteten<br />

High-Contrast-Leinwände<br />

reagieren sehr empfi ndlich. Sollte die Leinwand<br />

Lautsprecher gänzlich verdecken, stehen akustisch<br />

transparente Tücher zur Verfügung, die<br />

den Schall zum Großteil hindurchlassen. Bei dieser<br />

Lösung ist ebenfalls äußerste Vorsicht geboten,<br />

denn die Tücher refl ektieren weniger Licht<br />

zum Zuschauer (dunkleres Bild) und dahinter<br />

liegende Objekte, insbesondere Flachbildfernseher<br />

mit spiegelnder Oberfl äche, können durchschimmern.<br />

Leinwandhersteller wie Screen Research<br />

bieten mit einer zusätzlichen schwarzen<br />

Gewebestruktur eine passende Lösung („Black-<br />

Backing-Layer“).<br />

Projektor ergänzt Fernseher<br />

Während Flachbildfernseher im ausgeschalteten<br />

Zustand wie Fremdkörper im Wohnzimmer<br />

erscheinen, lassen sich Leinwände meist unscheinbarer<br />

in die Wohnumgebung integrierten<br />

oder sogar einrollen. Auch das fl exible Bildformat<br />

begeistert Kin<strong>of</strong>ans: Ein Leinwandtuch im<br />

21 : 9-Kin<strong>of</strong>ormat ermöglicht die Filmprojektion<br />

ohne schwarze Balken und bei gleichbleibender<br />

Bildhöhe nimmt die projizierte Breite, und damit<br />

auch die Gesamtgröße des Bildes, dramatisch<br />

zu. Die Abstimmung von Leinwand, Projektor<br />

und Raum ist der Schlüssel zu einem kontrastreichen<br />

Bild. Fällt die Wahl auf eine dunkle Leinwand<br />

mit niedrigem Gain-Wert, sollten Sie einen<br />

lichtstarken Projektor erwerben. SXRD- und D-<br />

ILA-Projektoren ab 1 300 Lumen eignen sich<br />

hier ebenso wie DLP- und LCD-Projektoren mit<br />

2 000 Lumen (Herstellerangaben). Achten Sie<br />

darauf, dass der jeweilige Projektor nicht nur im<br />

niedrigen, sondern auch im hohen Lampenmodus<br />

leise arbeitet. Zwar lassen sich unter Wohnzimmerbedingungen<br />

die Gesetze der Physik<br />

nicht außer Kraft setzen, aber mit dem richtigen<br />

Leinwandtuch und der abgestimmten Installation<br />

viele Stolpersteine auf dem Weg zum brillanten<br />

Projektionsbild geschickt umgehen.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Liegen die Lautsprecher hinter der Leinwand,<br />

sollte das Tuch akus tisch transparent<br />

ausfallen. Hersteller wie Screen Research<br />

statten die Rückseite mit einer schwarzen<br />

Gewebestruktur aus, um ein Durchschimmern<br />

zu vermeiden<br />

Leider nur als Importware erhältlich: die gekrümmte, fast rahmenlose Leinwand Black Diamond Zero<br />

Edge mit rückseitiger LED-Beleuchtung von Screen Innovations<br />

Kontrastoptimiert und akustisch transparent<br />

Leinwände mit hoher h Lichtbündelung (hoher h Gain-Wert) zeigen einen<br />

Selbst akustisch transparente Tücher sorgen für einen Pegelabfall bei hohen<br />

starken Helligkeitsabfall, wenn Sie seitlich auf die Bildfläche blicken Frequenzen. Dies muss durch die Audioeinmessung kompensiert werden<br />

Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 89


Aktuelles<br />

Leserwahl 2014<br />

Das war die<br />

Leserwahl 2014!<br />

Alle Jahre wieder ruft der Auerbach Verlag seine Leser dazu auf, über die besten Filme der letzten 12 Monate und die<br />

Lieblingsprodukte aus der großen weiten Welt der Unterhaltungselektronik abzustimmen. Am 25. Juni fand in Leipzig<br />

die Preisverleihung statt – mit vielen glücklichen Siegern und jeder Menge bekannten Gesichtern aus der Branche.<br />

Die Leserwahl des Auerbach Verlags zog<br />

auch in diesem Jahr wieder zahlreiche<br />

Vertreter aus der Branche in die Messestadt.<br />

Bei der Preisverleihung wurden Unternehmen<br />

in insgesamt 46 Kategorien ausgezeichnet über<br />

die zuvor die Leser des BLU-RAY MAGAZINs,<br />

der DIGITAL FERNSEHEN, HDTV, DIGITAL<br />

TESTED, AUDIO TEST sowie HAUS & GARTEN<br />

TEST abgestimmt hatten. Dabei überreichten<br />

die Chefredakteure die Siegerpokale an die Vertreter<br />

der Unternehmen, die in der Lesergunst<br />

ganz oben standen.<br />

Auf digitalfernsehen.de, der großen Internet-<br />

Plattform des Auerbach Verlages, können Sie<br />

sich einen kompletten Überblick über sämtliche<br />

Kategorien und die stolzen Gewinner des<br />

Abends verschaffen.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Eric Kemnitz<br />

90


Leserwahl 2014<br />

Aktuelles<br />

Da sind sie, die Objekte der Begierde: Die beliebten Glas-Trophäen der Auerbach-Verlags-Leserwahl setzen ganz auf Understatement. Sie sind schlicht, schick<br />

und überraschend schwer, und stehen für herausragende Produkte aus der breiten Palette der Unterhaltungselektronik<br />

So sehen Sieger aus: Am Ende der Leserwahl-Gala versammelten sich alle Preisträger aus allen Kategorien noch einmal auf der Bühne. Anschließend war<br />

beim in<strong>of</strong>fiziellen Teil dann ausgiebig Zeit für Speis und Trank und so manches angeregte Gespräch zwischen Branchenkollegen<br />

Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 91


Aktuelles<br />

Leserwahl 2014<br />

Uwe Funk (r.), bis vor Kurzem Chefredakteur unseres Hefts, schnuppert noch einmal <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Luft und<br />

gratuliert den Preisträgern der Kategorie „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Jahres“, die sich SONY und FOX diesmal teilen<br />

Auch Maike Wrage von STUDIO HAMBURG<br />

schaute gerne in der Messestadt Leipzig vorbei<br />

In entspannter Atmosphäre und bei einem schönen<br />

Glas wurde angeregt gefachsimpelt<br />

Frank Ditz freut sich über gleich drei Auszeichnungen unserer Leser, bei denen die Filme von<br />

20th CENTURY FOX HOME ENTERTAINMENT auch in diesm Jahr wieder hoch im Kurs standen<br />

Die Gewinner in der<br />

Kategorie <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Jahres:<br />

„Skyfall“ (20th Century Fox Home) &<br />

„Django Unchained“ (Sony Pictures)<br />

Bildreferenz:<br />

„Star Trek: Into Darkness“ (Paramount Home)<br />

Tonreferenz:<br />

„Pacifi c Rim“ (Warner Home Video)<br />

Bonusreferenz:<br />

„Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ (Warner Home Video)<br />

HD-Serie:<br />

„Game Of Thrones“ (Warner Home Video)<br />

Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>:<br />

„Joe Cocker – Fire it Up“ (Sony Music)<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D:<br />

„Ich – einfach unverbesserlich 2“ (Universal Pictures)<br />

Christoph Offenberg von SONY PICTURES räumte ebenfalls<br />

mehrere Preise und Urkunden für sein Studio ab<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Eric Kemnitz<br />

92


Leserwahl 2014<br />

Aktuelles<br />

Florian Schmelzer von PANASONIC sowie Steffen Greb und Thomas Kahmann von SAMSUNG freuen sich mit Christian Trozinski, dem Chefredakteur der<br />

HDTV, über die Auszeichnungen für die besten Fernseher des Jahres (v.l.n.r.)<br />

Georg Wilde, Jeannine Kritsch und Pietro Alfé konnten für PHILIPS sowohl im Bereich Unterhaltungselektronik<br />

als auch bei den Haushaltsgeräten viele Auszeichnungen entgegennehmen (v.l.n.r.)<br />

Guido Forsthövel von der Firma BenQ präsentiert<br />

stolz die Urkunde für sein Unternehmen<br />

Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 93


Aktuelles<br />

Leserwahl 2014<br />

Gruppenbild mit Dame: Die glücklichen Sieger der zahlreichen Audio-Kategorien mit ihren Preisen. In der Mitte Stefan Goedecke, Chefredakteur der AUDIO<br />

TEST sowie einer der Mitbegründer und Geschäftsführer des Auerbach Verlages<br />

Jörg Allgäuer und Stefan Bortenschlager von SKY konnten sich erneut über<br />

die Auszeichnung für den besten Pay-TV-Anbieter des Jahres freuen<br />

Alexander Paul und Sebastian Thümmel von TEUFEL ganz am Beginn des<br />

Abends, auf der Suche nach den passenden Namensschildchen<br />

Torsten Pless von der AUDIO TEST überreicht Birgit Paff von BOSE einen der<br />

heißbegehrten Preise für die herausragenden Hi-Fi-Produkte des Jahres<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Eric Kemnitz<br />

94


Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />

7 500 weiteren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s fi nden Sie online unter<br />

www.blu-<strong>ray</strong>.digitalfernsehen.de<br />

in unserer großen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Datenbank!<br />

Neuerscheinungen Juli/August<br />

Service<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen*<br />

Juli 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

3.<br />

Dokumentation,<br />

Die Armstrong Lüge<br />

Sony<br />

4.<br />

Kanada von oben<br />

(1. Teil)<br />

Liebe und andere<br />

Kleinigkeiten<br />

Monster High – 2<br />

monsterkrasse Filme<br />

Star Trek – The Next<br />

Generation (6. Staffel)<br />

Trommelbauch – Ach,<br />

du dickes Ding!<br />

True Blood<br />

(6 .S t a ff e l )<br />

Büro Vampire<br />

El Cantante<br />

Dog Kidnapping<br />

Only Lovers<br />

Left Alive<br />

Vendetta<br />

10. Die andere Heimat –<br />

Chronik einer Sehnsucht<br />

Attila<br />

Daddy’s Little Girl – Die Rache<br />

ist mein. Ich will vergelten.<br />

Driver<br />

Lilyhammer<br />

(2. Staffel)<br />

Das Mädchen<br />

und der Künstler<br />

Sein Name<br />

ist Mad Dog<br />

Sli<strong>the</strong>r –<br />

Sie sind in uns<br />

11.<br />

009 Re: Cyborg<br />

Der älteste Schüler der<br />

Welt – The First Grader<br />

Drei Meter über<br />

dem Himmel<br />

Transporter – Die<br />

Serie (1.S t a ff e l )<br />

Waiting For Forever<br />

Die Olsenbande<br />

10 – 13<br />

Richard <strong>the</strong> Lionheart –<br />

Der König von England<br />

15. The Cloth – Kampf<br />

mit dem Teufel<br />

House Of Cards – Die<br />

komplette dritte Mini-Serie<br />

Transformers<br />

Trilogie<br />

17.<br />

American Hustle<br />

Dinosaurier – Im<br />

Reich der Giganten<br />

Fedora<br />

Jack Ryan:<br />

Shadow Recruit<br />

Man Of Tai Chi<br />

Dokumentation,<br />

Tiberius<br />

Romantik,<br />

Tiberius<br />

Animation,<br />

Universal<br />

Science-Fiction,<br />

Paramount<br />

Familie,<br />

Tiberius<br />

Drama,<br />

Warner<br />

Horror,<br />

Edel<br />

Drama,<br />

Edel<br />

Komödie,<br />

Edel<br />

Drama,<br />

Alive<br />

Action,<br />

Universum<br />

Drama,<br />

Concorde<br />

Abenteuer,<br />

Koch Media<br />

Thriller,<br />

Alive<br />

Action,<br />

Studiocanal<br />

Krimi,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Komödie,<br />

Universal<br />

Horror,<br />

Koch Media<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Drama,<br />

Edel<br />

Drama,<br />

Capelight<br />

Action,<br />

Universum<br />

Romantik,<br />

Capelight<br />

Komödie,<br />

Icestorm<br />

Abenteuer,<br />

KSM<br />

Horror,<br />

Ascot<br />

Drama,<br />

Ascot<br />

Action,<br />

Paramount<br />

Komödie,<br />

Universal<br />

Animation,<br />

Paramount<br />

Drama, Euro<br />

Video<br />

Action,<br />

Paramount<br />

Action,<br />

Universal<br />

Juli 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

17.<br />

Drama,<br />

Saving Mr. Banks<br />

Disney<br />

Schneller<br />

als der Tod<br />

Sleeping Beauty –<br />

Dornröschen<br />

18.<br />

Vikings (1. Staffel)<br />

Die weiße Spinne<br />

22.<br />

Dallas Buyers Club<br />

Hans Kloss – Spion<br />

zwischen den Fronten<br />

Sternenkrieger –<br />

Survivor<br />

24.<br />

Brust oder Keule<br />

Die Dinos sind los!<br />

Hellbenders – Zum<br />

Teufel mit der Hölle<br />

Louis und seine außerirdischen<br />

Kohlköpfe<br />

Non-Stop<br />

25. Ein Abenteuer in<br />

Raum und Zeit<br />

Die große Keilerei<br />

Hellfjord<br />

Der Herausforderer<br />

Ironclad 2 –<br />

Bis aufs <strong>Blu</strong>t<br />

Das letzte Einhorn<br />

kehrt zurück<br />

Love Eternal –<br />

Auf ewig dein<br />

Peaches Does<br />

Herself<br />

Police Story –<br />

Back For Law<br />

Der Rasenmäher-<br />

Mann<br />

Reine Männersache<br />

Saber Rider And The<br />

Star Sheriff s – Box 1 & 2<br />

Sommerliebe<br />

Vampire Academy<br />

29. Twin Peaks – The<br />

Entire Mystery<br />

31. 300: Rise Of An<br />

Empire<br />

Appleseed: Alpha<br />

The Art Of The Steal –<br />

Der Kunstraub<br />

Endless Love<br />

Point Blank<br />

Veronica Mars<br />

Die Zeitmaschine<br />

Western,<br />

Sony<br />

Fantasy,<br />

Euro Video<br />

Serie,<br />

Fox<br />

Krimi,<br />

Alive<br />

Drama,<br />

Ascot<br />

Drama,<br />

Ascot<br />

Science-Fiction,<br />

Ascot<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Animation,<br />

Koch Media<br />

Horror,<br />

Komödie<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Drama,<br />

Polyband<br />

Action,<br />

WVG<br />

Komödie,<br />

Polyband<br />

Action,<br />

WVG<br />

Abenteuer,<br />

Universum<br />

Fantasy,<br />

Edel<br />

Drama,<br />

Lighthouse<br />

Musik,<br />

Capelight<br />

Action,<br />

Splendid<br />

Science-<br />

Fiction, Alive<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Animation,<br />

KAZÉ<br />

Drama,<br />

Lighthouse<br />

Fantasy,<br />

Universum<br />

Thriller,<br />

Paramount<br />

Action,<br />

Warner<br />

Animation,<br />

Sony<br />

Komödie,<br />

Sony<br />

Drama,<br />

Universal<br />

Action,<br />

Warner<br />

Drama,<br />

Warner<br />

Science-Fiction,<br />

Warner<br />

August 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

1. Rio 2 –<br />

Dschungelfi eber<br />

Animation,<br />

Fox<br />

To Kill A Man –<br />

Rache ist bitter<br />

Drama,<br />

Alive<br />

7. Clint Eastwood<br />

Collection<br />

Western,<br />

Universal<br />

Fear And Loathing<br />

In Las Vegas<br />

Komödie,<br />

Universal<br />

Die Hochzeit meiner<br />

besten Freundin<br />

Romantik,<br />

Tiberius<br />

Der Hundertjährige, der aus dem<br />

Fenster stieg und verschwand<br />

Komödie,<br />

Concorde<br />

Im August in<br />

Osage County<br />

Drama,<br />

Tobis<br />

In einem<br />

fernen Land<br />

Abenteuer,<br />

Universal<br />

Kristy – Lauf um<br />

dein Leben<br />

Horror,<br />

Tiberius<br />

Die Mineralwasser-<br />

Verschwörung<br />

Dokumentation,<br />

Tiberius<br />

Das Panoptikum<br />

des Terry Gilliam<br />

Fantasy,<br />

Concorde<br />

Le passé – Das<br />

Vergangene<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Pompeii<br />

Action,<br />

Constantin/Highlight<br />

School Of The Living Dead –<br />

Nachsitzen mit Zombies<br />

Horror,<br />

Tiberius<br />

Die wilden Siebziger<br />

(5. und 6. Staffel)<br />

Komödie,<br />

Tiberius<br />

8. The Bates Haunting –<br />

Das Morden geht weiter<br />

Thriller,<br />

Euro Video<br />

Berserk – Das goldene<br />

Zeitalter II & III<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Born To Dance<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Ich steh auf dich<br />

Romantik,<br />

Capelight<br />

Mega Shark vs.<br />

Mechatronic Shark<br />

Action,<br />

Euro Video<br />

14. The Return Of The<br />

First Avenger<br />

Action,<br />

Disney<br />

Special ID<br />

Action,<br />

Universal<br />

15.<br />

Dokumentation,<br />

Im Land der Bären<br />

Universum<br />

Last Days On Mars<br />

Science-Fiction,<br />

Universum<br />

Love Is in The Air<br />

Komödie,<br />

Capelight<br />

Party Invaders<br />

Thriller,<br />

Universum<br />

Scenic Route –<br />

Kein Weg zurück<br />

Thriller,<br />

Capelight<br />

Spartacus: War<br />

Of The Damned<br />

Abenteuer,<br />

Fox<br />

18. Katharina von<br />

Alexandrien<br />

Drama,<br />

KSM<br />

Die kleine Prinzessin<br />

Sara – Die komplette Serie<br />

Animation,<br />

KSM<br />

Naruto Shippuden<br />

(2. Staffel)<br />

Animation,<br />

KSM<br />

21.<br />

Komödie,<br />

Down By Law<br />

Studiocanal<br />

Hafen im Nebel<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Helix – Die komplette<br />

erste Season<br />

Science-Fiction,<br />

Sony<br />

In Fear<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

August 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

21. The Killing<br />

(1.S t a ff e l )<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

The Lego Movie<br />

Animation,<br />

Warner<br />

Night On Earth<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Nightwatch<br />

Horror,<br />

Studiocanal<br />

22.<br />

Komödie,<br />

Big Mamas Haus<br />

Alive<br />

Fandango – Ein<br />

Freund fürs Leben<br />

Drama,<br />

Capelight<br />

The Last New Yorker –<br />

Die Liebe meines Lebens<br />

Drama,<br />

Lighthouse<br />

Monuments Men –<br />

Ungewöhnliche Helden<br />

Abenteuer,<br />

Fox<br />

The Patrol<br />

Drama,<br />

Lighthouse<br />

Rio de Janeiro,<br />

Brazil!<br />

Dokumentation,<br />

Alive<br />

Space Pirate<br />

Captain Harlock<br />

Animation,<br />

Universum<br />

.. und Äktschn!<br />

Komödie,<br />

Fox<br />

28. Die Bestimmung –<br />

Divergent<br />

Science-Fiction,<br />

Concorde<br />

Dario Argentos<br />

Dracula<br />

Horror,<br />

Koch Media<br />

Drachenkrieger – Das<br />

Geheimnis der Wikinger<br />

Abenteuer,<br />

Koch Media<br />

Exterminators<br />

vs. Aliens<br />

Science-Fiction,<br />

Euro Video<br />

Nicht mein Tag<br />

Komödie,<br />

Sony<br />

Noah<br />

Drama,<br />

Paramount<br />

Ride Along<br />

Komödie,<br />

Universal<br />

Sabotage<br />

Action,<br />

Splendid<br />

Super-<br />

Hypochonder<br />

Komödie,<br />

Prokino<br />

Tao Jie – Ein<br />

einfaches Leben<br />

Drama,<br />

Koch Media<br />

Transcendence<br />

Thriller,<br />

Universal<br />

Vaterfreuden<br />

Komödie,<br />

Warner<br />

29.<br />

Dokumentation,<br />

Affenwelten<br />

Polyband<br />

Die Benny<br />

Goodman Story<br />

Musik,<br />

Splendid<br />

Dragon Hero<br />

Action,<br />

WVG<br />

Dragon Lord<br />

Action,<br />

WVG<br />

Gangster<br />

Chronicles<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Der große Aufbruch –<br />

Die Pioniere Amerikas<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Misfi ts (5. Staffel)<br />

Drama,<br />

Polyband<br />

Mr. Jones<br />

Horror,<br />

Universum<br />

Der Pathologe –<br />

Mörderisches Dublin<br />

Thriller,<br />

Polyband<br />

Psycho-Pass<br />

(4. Box)<br />

Animation,<br />

KAZÉ<br />

Die Schadenfreundinnen –<br />

Drei sind zwei zu viel.<br />

Komödie,<br />

Fox<br />

* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />

Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 6.2014 95


Service<br />

Leserbriefe<br />

Riesige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />

In Eurer letzten Ausgabe habe ich in einem<br />

Leserbrief gelesen, dass ihr an Fotos von<br />

Filmsammlungen interessiert seid. Ich bin auf<br />

eure Meinung sehr gespannt, da ich wegen<br />

meiner Sammlung immer wieder einen sehr<br />

komischen Blick ernte.<br />

Der Hauptgrund, warum ich die Fotos an<br />

Euch schicke ist der, dass es mich sehr freuen<br />

würde, meine Sammlung in einem so tollen<br />

Magazin wie eurem sehen zu können. Ich<br />

sammle seit 15 Jahren VHS, DVD, Super 8 und<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s. So könnte ich meine Sammlung verewigen.<br />

MARIO<br />

Leserbriefe<br />

Gewinner der Ausgabe 03/14<br />

Deutsche Konsumenten übergangen<br />

Ich hätte da zwei Anliegen. Zum einen Fox machte sogar eine Umfrage Anfang des<br />

finde ich es sehr ärgerlich, dass der deutsche<br />

Konsument so <strong>of</strong>t bei Sonderediti-<br />

mehr davon gehört, nicht einmal eine Ver-<br />

Jahres dazu, aber bisher hat man nichts<br />

onen übergangen wird. Ein gutes Beispiel öffentlichung der Umfrageergebnisse. Vielleicht<br />

könntet ihr da ja an weitere Informa-<br />

dafür wären die „Indiana Jones“ <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Steelbooks, die in Großbritannien bei Zavvi tionen kommen bzw. das Thema nochmals<br />

exklusiv im August erscheinen. Die Nachfrage<br />

war so groß, dass diese Steelbooks<br />

STEFAN UNTERWEGER<br />

ins Gespräch bringen.<br />

schon innerhalb der Vorbestellerphase<br />

ausverkauft waren. Könntet ihr diesbezüglich<br />

mal bei Paramount Deutschland an die Studios weiter und warten dann genau-<br />

Hallo Herr Unterweger, wir leiten Ihre Anfrage<br />

nachfragen, ob man nicht ein Kontingent so gespannt wie Sie auf die Antworten. Vielen<br />

für den deutschen Markt produzieren lassen<br />

könnte, wie dies bei neuen Filmen (z. B.<br />

Dank für die Fragen!<br />

„Jack Reacher“, „Star Trek Into Darkness“)<br />

öfters gemacht wird?<br />

Zum anderen werden <strong>of</strong>t Reihen angefangen<br />

und nicht mehr weitergeführt, wie<br />

die Limited Cinedition Digibookreihe von<br />

20th Century Fox oder die Universal 100th<br />

Anniversary Collectors Edition Digibooks.<br />

Hubert Richtmann aus Tirschenreuth, Susanne<br />

Kolbe aus Hessisch Oldendorf und<br />

Karsten Mäke aus Erfurt haben gewonnen:<br />

Je ein Fan-Paket von „Die Tribute von Panem:<br />

Catching Fire“, welches die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Fan Edition,<br />

den Soundtrack, das Hörspiel, das <strong>of</strong>fi zielle<br />

Buch zum Film, einen Schlüsselanhänger und<br />

einen Handy-Anhänger beinhaltet.<br />

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Oststraße 40 –44, 04317 Leipzig oder<br />

einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />

blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

würden wir uns ebenfalls freuen.<br />

Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der<br />

Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

96


Unser Testsystem<br />

Pflichtlektüre für<br />

Jäger und Sammler<br />

Jahresausgaben als E-Paper<br />

Der Infokasten<br />

Animation/Komödie<br />

OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />

TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />

Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />

Hier fi nden Sie, übersichtlich geordnet, die wichtigsten<br />

Daten zu der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc (BD) aufgelistet. Neben der Cover-Abbildung<br />

sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />

Scheibe, der Ihnen einen ersten Eindruck zur<br />

Aufmachung der Disc geben soll. Zudem bietet<br />

der Kasten die Namen der wichtigsten Darsteller<br />

sowie den Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem<br />

Interesse an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die<br />

W-Cover-Information bleibt nach wie vor unter<br />

Vorbehalt, da uns die Testdiscs meist ohne Verpackung<br />

zugesandt werden. Im 3D-Bereich gibt es zu<br />

alledem noch die Information über das verwendete<br />

3D-Gerät sowie über die Kompatibilität zu<br />

2D-Geräten. Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den<br />

eingesetzten Videocodec an und darauf folgend<br />

das Bildseitenverhältnis. Bei den Videocodecs<br />

haben sich zwei Standardformate gegenüber dem<br />

veralteten DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt: Zum<br />

einen Micros<strong>of</strong>ts VC-1-Codec, der durch seine Effi<br />

zienz bei der Komprimierung punktet, und zum<br />

anderen die Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Letztere<br />

zeichnet sich unter anderem durch akkurat abgegrenzte<br />

Farbinformationen aus. Das angegebene<br />

Bildseitenverhältnis stimmt im Optimalfall mit<br />

dem Ihres Fernsehers überein (standardmäßig<br />

1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1). Andernfalls (also z. B.<br />

bei dem breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1)<br />

erscheinen auf dem Bildschirm schwarze Balken<br />

an den Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich<br />

aus, in dem es neben den Standardcodecs<br />

DTS und Dolby Digital auch noch die verlustfrei<br />

komprimierten Formate Dolby True HD und DTS-<br />

HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem analogen<br />

Original sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert.<br />

Die Zahl hinter dem jeweiligen Audiocodec<br />

(z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie viele Lautsprecherkanäle<br />

der Sound abgemischt und auf die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den Informationen im<br />

Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“ sowie der<br />

Erstverkaufstag. In dem abschließenden Balken<br />

nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter auch<br />

DVDs befi nden, zählen diese trotzdem, da wir Ihnen<br />

damit lediglich den physikalischen Umfang<br />

des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />

sehen Sie nun die Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />

sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />

Sonderausstattung. Zudem fl ießen aber auch noch<br />

Faktoren der Präsentation in die Wertung ein, wie<br />

etwa das Menüdesign oder auch die Ausreizung<br />

der Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />

BLU-RAY MAGAZIN<br />

Jahrgang 2009 1) –2013<br />

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auf 1GB-USB-Stick!<br />

Diese Jahrgänge können<br />

Sie auch erwerben 2) :<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

Jahrgang 2003–2013<br />

DIGITAL TESTED<br />

Jahrgang 2005 3) –2013<br />

HDTV<br />

Jahrgang 2006 4) –2013<br />

Der Bewertungskasten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich auf<br />

Referenzniveau bewegen. Die Besten der Besten<br />

erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Titel<br />

3D-Referenz<br />

Titel<br />

Top-Ausstattung<br />

Tonreferenz Bildreferenz<br />

Titel Titel<br />

Titel<br />

Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />

Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />

ins<strong>of</strong>ern welche vorhanden sind.<br />

Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />

AUDIO T EST<br />

Jahrgang 2009–2013<br />

HAUS & G ARTEN T EST<br />

Jahrgang 2011 5) –2013<br />

SATELLIT<br />

EMPFANG+TECHNIK<br />

Jahrgang 2010 6) –2013<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />

Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />

Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />

Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />

der Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem gut eingemessen, hören<br />

Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird ein<br />

klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />

Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />

Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch mit dem Original.<br />

3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />

Aber auch wenn die Zukunft des heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema.<br />

Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir<br />

uns an festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />

über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />

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1) Jahrgang 2009 des BLU-RAY MAGAZINs beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (5/2008 und 6/2008)<br />

2) betrifft alle Ausgaben die innerhalb eines Jahres erschienen sind. Ein Jahrgang beinhaltet 12 Monate eines Jahres und kostet 19,90 Euro.<br />

3) Jahrgang 2005 der DIGITAL TESTED beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2004)<br />

4) Jahrgang 2006 der HDTV beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2005)<br />

5) Jahrgang 2011 der HAUS & GARTEN TEST beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2010)<br />

6) Jahrgang 2010 der SATELLIT EMPFANG+TECHNIK beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (1/2009 und 2/2009)<br />

Bilder: Auerbach Verlag, © Alberto Masnovo - Fotolia.com


<strong>Vorschau</strong><br />

Thema<br />

7/2014<br />

Nächstes Heft:<br />

14. August 2014<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-100 • Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan H<strong>of</strong>meir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Falko Theuner (FT)<br />

Redaktion:<br />

Lydia Fischer (LF), Tiemo Weisenseel (TW),<br />

Dagmar Schulze (DAS), Mike Bauerfeind (MB)<br />

Sin City 2<br />

Hartigan lässt wieder seine desillusionierte, monströse Stimme über die Stadt der Sünde grollen und<br />

wird Teil eines neuen, schmutzigen Schwarz-Weiß-Gemetzels à la Robert Rodriguez. Und natürlich gibt<br />

es auch wieder eine unglaubliche Jessica Alba, die sich lasziv auf der Bühne räkelt.<br />

Film<br />

Grafikdesign:<br />

Lisa Breyer, Katharina Grobe (Leitung),<br />

Therèse Herold, Stephan Krause,<br />

Stefan Kretzschmar, Ronny Labotzke,<br />

Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

TheAmazingSpiderMan2:DieCollector’s<br />

Spider-Man Edition unter der Lupe<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

Informationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neusten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

The Lego Movie: Der erste selbstgebaute <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Test der Welt<br />

The Return OfThe First Avenger: Der erste Avenger<br />

ist schon da, wo bleiben die anderen?<br />

Street Fighter – Assassin’s Fist:TopoderFlop?Die<br />

oder Flop? Fans entscheiden!<br />

HDTV<br />

www.hdtv<strong>magazin</strong>.com<br />

HDTV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

Bilder: Sony Pictures, Warner Home Video, Disney, Polyband<br />

Anzeigen:<br />

Simone Läßig, Benjamin Mächler,<br />

Carsten Philipp (Leitung)<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-120<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Sandy Werner<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-140<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />

Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />

Jahresabo Deutschland: 39,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

© 2014 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />

auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98


7 500 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs in der Übersicht<br />

Die neue Filmdatenbank auf<br />

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INHALT | KRITIK | BILD | TON | BONUS | 3D<br />

Bilder: 20th Century Fox, Auerbach Verlag, Concorde, Constantin, Disney Home Ent., Marvel Studios, Paramount Home, Universal Home, Warner Home<br />

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VIKINGS © 2013 TM Productions Limited/T5 Vikings Productions Inc. Alle Rechte vorbehalten. VIKINGS ist eine Handelsmarke von TM Productions Limited. Vikings „V“ logo © 2013 A&E Television Networks, LLC.<br />

Eine Ireland-Canada Co-Produktion. Alle Rechte vorbehalten. Design © 2014 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. Alle Rechte vorbehalten. © 2014 Twentieth Century Fox Home Entertainment LLC. Alle Rechte vorbehalten.<br />

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