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22. Mai - echo.ch

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Jaun<br />

Die Bos<strong>ch</strong>ena im Wandel<br />

der Zeit<br />

Von Joseph Bu<strong>ch</strong>s<br />

Westli<strong>ch</strong>ster Weiler der Gemeinde<br />

Jaun<br />

Gemäss Jean-Pierre Anderegg, dem<br />

Autor des Grundlagenwerks « Die<br />

Alphütten des Kantons Freiburg »,<br />

ist die Bos<strong>ch</strong>ena oder die Bossona,<br />

wie sie auf den heutigen Landeskarten<br />

heisst, „ein spre<strong>ch</strong>endes Beispiel<br />

für eine fluktuierende Kategorie der<br />

Liegens<strong>ch</strong>aftsbezei<strong>ch</strong>nungen“. Das<br />

S<strong>ch</strong>luss-a des Namens verweist<br />

hier wie übli<strong>ch</strong> auf den Besitzer.<br />

Die Ratsherrenfamilie Gottrau von<br />

Hennens soll die Liegens<strong>ch</strong>aft am<br />

Ende des 16. Jahrhunderts von<br />

den Erben des Jakob Bosson gekauft<br />

haben und nannte sie Under<br />

den Tossen. Auf dem Zehntplan der<br />

Herrs<strong>ch</strong>aft Jaun von 1783 heisst<br />

die dortige no<strong>ch</strong> unbebaute Parzelle<br />

Martisweid. Bezieht si<strong>ch</strong> dieser<br />

Name auf den Ratsherrn Marty<br />

Gottrouw oder auf den Statthalter<br />

Martin Bos<strong>ch</strong>ung, der von Athanas<br />

Thürler als Eigentümer angegeben<br />

wird? Bosson aus dem französis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen<br />

Kantonsteil sind übrigens<br />

in den Sensebezirk und na<strong>ch</strong><br />

Jaun ausgewandert und wurden<br />

zu Bos<strong>ch</strong>ung, im Simmental zu Pos<strong>ch</strong>ung.<br />

Im Geographis<strong>ch</strong>en Lexikon<br />

der S<strong>ch</strong>weiz, das um die Wende vom<br />

19. zum 20. Jahrhundert entstanden<br />

ist, steht dagegen für diesen<br />

Weiler der Name Ganderthal, der<br />

mir sonst nirgends begegnet ist<br />

und den i<strong>ch</strong> in Jaun au<strong>ch</strong> nie gehört<br />

habe. Er soll damals 8 Häuser<br />

und 47 Bewohner gezählt haben,<br />

von denen heute nur mehr wenige<br />

bleiben. In der Tat lebten dort gemäss<br />

den von Athanas Thürler erarbeiteten<br />

Stammbäumen vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Gander, die zu Beginn des 19.<br />

Jahrhunderts von Abländs<strong>ch</strong>en her<br />

eingewandert waren, und von denen<br />

i<strong>ch</strong> in meiner Jugendzeit no<strong>ch</strong><br />

einige gekannt habe.<br />

Der auswärts wohl bekannteste Bos<strong>ch</strong>ener<br />

ist Leonhard Thürler (1888-<br />

1976), Onkel von Athanas, und<br />

wurde von den älteren Jaunern<br />

GGis<strong>ch</strong>tus Leonard genannt. Als<br />

jüngster Sohn der grossen Familie<br />

des Christoph und der Marie Thürler-Thalmann<br />

verbra<strong>ch</strong>te er dort<br />

seine Kinderjahre. Die s<strong>ch</strong>önste<br />

Zeit seines Lebens sei das Geissbuebeläbe<br />

gewesen, hat er später im<br />

Bu<strong>ch</strong> Unter dem Panner des Krani<strong>ch</strong>s<br />

(1939) ges<strong>ch</strong>rieben. Der Geissstääg<br />

über die Joù (Jaunba<strong>ch</strong>), über den<br />

er jeweils sein Gfi<strong>ch</strong>t (Kleinvieh)<br />

geführt hatte, blieb ihm immer in<br />

Erinnerung. Besonders gut kannte<br />

er die kleine abgelegene Bergweide<br />

Knüsse oder Chnüüsse am<br />

Nordhang der Ho<strong>ch</strong>matt. In der<br />

S<strong>ch</strong>ule bei Lehrer Hermann Bühler<br />

seien die Bos<strong>ch</strong>ener so zahlrei<strong>ch</strong><br />

und stark gewesen, dass sie es gegen<br />

alle andern Fanger aufnehmen<br />

konnten, meinte er au<strong>ch</strong>. Er wurde<br />

dann Sekundarlehrer in Tafers und<br />

Düdingen und hat vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Jauner zu si<strong>ch</strong> aufgenommen, um<br />

diesen den Besu<strong>ch</strong> der Sekundars<strong>ch</strong>ule<br />

oder des Kollegiums zu<br />

ermögli<strong>ch</strong>en. Er kannte die Pflanzen-<br />

und Tierwelt wie selten einer,<br />

wusste, wann genau im Frühling<br />

normalerweise die S<strong>ch</strong>walben in<br />

Düdingen und in Jaun eintreffen<br />

sollten. Er kaufte das Tiefmoos bei<br />

Düdingen und s<strong>ch</strong>enkte es 1949<br />

als Reservat dem Naturhistoris<strong>ch</strong>en<br />

Museum Freiburg. Bis ins hohe Alter<br />

hat er regelmässig sein Tagebu<strong>ch</strong><br />

ges<strong>ch</strong>rieben, in dem er jeweils das<br />

Wetter und naturkundli<strong>ch</strong>e Beoba<strong>ch</strong>tungen<br />

festhielt.<br />

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