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Geschäftsbericht 2012 - EBL

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Energie<br />

von heute für<br />

die Welt<br />

von morgen.<br />

Jahresbericht<br />

<strong>2012</strong><br />

114. Ausgabe


Kennzahlen<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Stromverkauf total in MWh 703 231 655 085 680 014 651 457 663 699<br />

Haushalte 232 407 224 758 237 284 234 188 231 213<br />

Landwirtschaft 14 950 14 656 15 484 15 584 15 424<br />

Gewerbe 149 809 141 448 144 173 133 469 129 525<br />

Dienstleistungsbetriebe 60 568 59 331 62 533 61 546 60 613<br />

Industrie 161 008 131 208 133 094 124 219 140 660<br />

Dorfgenossenschaften 84 489 83 684 87 446 82 451 86 264<br />

Strombezug total in MWh 723 732 675 345 701 501 665 373 683 770<br />

Rheinkraftwerke 153 099 121 200 113 449 109 820 106 148<br />

Alpiq 514 656 547 938 579 871 547 751 566 549<br />

Dezentrale Anlagen 15 625 6 207 8 181 7 802 11 073<br />

Markt 40 352 – – – –<br />

Bilanzsumme in 1000 CHF 357 018 323 566 337 996 275 522 193 353<br />

Anlagevermögen 300 408 271 671 265 086 181 030 150 460<br />

Umlaufvermögen 56 610 51 893 72 910 94 492 42 893<br />

Eigenkapital 168 365 159 269 143 463 129 992 78 191<br />

Fremdkapital 188 653 164 297 194 533 145 530 115 162<br />

Stromverkauf in 1000 CHF 112 537 102 522 100 616 100 373 101 108<br />

Wärmeverkauf 17 585 12 579 11 931 8 506 6 657<br />

Nettoinvestitionen 54 526 43 827 123 698 65 695 54 334<br />

Abschreibungen 34 216 37 676 39 737 35 616 36 750<br />

Jahresgewinn 5 596 6 806 5 454 43 761 4 256<br />

Cashflow 38 402 46 495 48 926 112 251 52 688<br />

Anzahl Stromkunden 44 187 43 255 43 313 42 285 42 231<br />

Anzahl Genossenschafter 12 421 12 606 12 747 12 752 12 803<br />

Mitarbeitende in Personen 180 183 174 166 145<br />

Mitarbeitende in Vollzeitpensen 176 168 159 153 141<br />

Anzahl Trafostationen 743 740 739 738 734<br />

<strong>EBL</strong> 540 536 535 531 527<br />

Privatkunden 137 138 138 140 140<br />

Dorfgenossenschaften 66 66 66 67 67<br />

Leitungsnetz in Kilometern 1 622 1 614 1 600 1 586 1 572<br />

50-kV-Freileitungen 39 39 39 39 40<br />

50-kV-Kabelleitungen 31 31 31 31 30<br />

13,6-kV-Freileitungen 139 142 144 145 147<br />

13,6-kV-Kabelleitungen 280 276 268 266 259<br />

0,4-kV-Freileitungen 105 108 109 112 115<br />

0,4-kV-Kabelleitungen 1 028 1 018 1 009 993 981


Inhalt<br />

Vorwort des Verwaltungsrates 2<br />

Urs Steiner im Gespräch 6<br />

Gesellschaftsorgane 10<br />

Personal 12<br />

Geschäftsbereich Strom 30<br />

Gemeinsam aktiv mit 1000 jetzt! 34<br />

Geschäftsbereich Netze und Anlagen 36<br />

Geschäftsbereich Wärme 40<br />

Geschäftsbereich Telecom 44<br />

Geschäftsbereich Finanzen 48<br />

Bilanz 52<br />

Erfolgsrechnung 54<br />

Mittelflussrechnung 55<br />

Anhang zur Jahresrechnung 56<br />

Antrag des Verwaltungsrates 60<br />

Bericht der Revisionsstelle 61<br />

Kennzahlen


Seit Jahrzehnten fördert die <strong>EBL</strong> gezielt die Energie ­<br />

gewinnung durch neue erneuerbare Energie und<br />

setzt sich aktiv für einen sparsameren Umgang mit<br />

der stets kostbarer werdenden Energie ein. Auf<br />

wach sende Ansprüche seiner Kunden antwortet das<br />

Unternehmen mit neuen Lösungen. So investiert<br />

die <strong>EBL</strong> systematisch in innovative und nachhaltige<br />

Projekte, die allen nutzen: der Bevölkerung, der<br />

Industrie, der öffentlichen Hand, der Umwelt — und<br />

der <strong>EBL</strong>. Sie alle profitieren gleicher massen von<br />

einem langfristigen Erfolg und einer zukunftsorientierten<br />

Geschäftstätigkeit der <strong>EBL</strong>.


2<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Vorwort des verwaltungsrates<br />

Die Eurokrise und das damit zusammenhängende verlangsamte Wirtschaftswachstum<br />

sowie die priorisierte Einspeisung von Strom<br />

aus erneuerbaren Energien führen bei den grossen Energiekonzernen<br />

im In- und Ausland zu negativen Überraschungen. Die lange Zeit<br />

heraufbeschworene und prognostizierte Stromlücke wurde, zumindest<br />

mittelfristig, durch einen Energieüberschuss abgelöst. Diese Tatsache<br />

sowie der Umstand, dass immer mehr Stromspitzen über Mittag<br />

durch regenerative Stromproduktion und nicht mehr durch Strom<br />

von Pumpspeicherkraftwerken gedeckt werden, verursachen starke<br />

und einschneidende Margenverluste. Bisher in Stein gemeisselte<br />

Stra tegien müssen überdacht und gewohnte Ausgaben schmerzhaften<br />

Kostensenkungsprogrammen unterworfen werden.<br />

Da grosse Unternehmen bekanntlich für einen Kurswechsel länger<br />

brauchen als mittlere und kleine, darf man nur hoffen, dass diese<br />

Unter nehmen die strategischen Leitplanken neu definiert haben und<br />

deren Umsetzung bereits in die Wege geleitet ist.<br />

Vor einigen Tagen wurde die Vernehmlassung zu der bundesrätlichen<br />

Energiestrategie abgeschlossen. Wie nicht anders zu erwarten war,<br />

geht diese einigen Politikern und Interessenvertretern zu wenig weit,<br />

anderen zu weit – und einige sind sogar damit einverstanden. Ich<br />

hoffe, dass die Bundesratsparteien sich ihrer Verantwortung bewusst<br />

sind und mithelfen, Lösungen zu erarbeiten, die in erster Linie dem<br />

Volk und nicht den eigenen Parteiinteressen dienen. Wir dürfen die<br />

elek trische Energie in unserem Land nicht gefährden, sie bleibt<br />

der Antrieb für eine prosperierende Wirtschaft und unseren hohen<br />

Lebensstandard.


Vorwort des Verwaltungsrates<br />

3<br />

Die <strong>EBL</strong> hat ihre Strategie an die sich verändernden und wegweisenden<br />

Herausforderungen des Energiemarktes angepasst und setzt sie mit<br />

Erfolg um. Ebenfalls wurde die Organisation des Unternehmens so<br />

umgestaltet, dass kurze Entscheidungswege den Erfolg unterstützen.<br />

Mit einer klar definierten Effizienz- und Stromproduktionsstrategie<br />

werden regional, national und auch international die sich bietenden<br />

Chancen genutzt. So wird im Versorgungsgebiet mit aller Konsequenz<br />

das Programm «1000 jetzt!» zusammen mit den Gemeinden<br />

und ihren Bewohnern umgesetzt. In der Schweiz werden zudem gezielt<br />

Schwerpunkte mit Holzschnitzel-Wärmeverbünden gebildet. Die<br />

neuen sowie die bestehenden Wärmeverbünde werden in Zukunft nebst<br />

ökologischer Wärmeproduktion auch einen markanten Anteil Strom<br />

produzieren. Vor allem das visionäre Projekt «erneuerbare Energieschiene<br />

Ergolztal» (3ET) wird uns in den nächsten Jahren stark<br />

herausfordern. Im Ausland haben wir mit der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />

des Solarkraftwerkes PE2 in Spanien sowie mit den Windparks<br />

in Deutschland unter Beweis gestellt, dass die <strong>EBL</strong> glaubhaft<br />

und mit Überzeugung gewillt ist, im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

die Energiewende mitzugestalten. Bedingt durch den vermutlichen<br />

Wegfall der Alpiq-Dividenden für die nächsten Jahre hat die <strong>EBL</strong><br />

ihren Finanzplan bezüglich Investitionen so angepasst, dass unser<br />

Unternehmen weiterhin finanziell gesund bleiben wird.<br />

Dank ihrer überlegten Ausgaben- und gezielten Investitionsstrategie<br />

kann die <strong>EBL</strong> auch im Jahr <strong>2012</strong> ein finanziell solides Rechnungsergebnis<br />

ausweisen. Dies ist nicht nur einer erfolgreichen Strategie zu<br />

verdanken, sondern in erster Linie der Geschäftsleitung und den


4<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Mitarbeitenden. Dafür möchte ich ihnen an dieser Stelle im Namen<br />

des Verwaltungsrates meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen.<br />

Obwohl wir in allen Geschäftsbereichen Erfolge ausweisen<br />

können, dürfen wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. In allen<br />

Segmenten wird der Konkurrenzkampf grösser und damit die Margen<br />

geringer. Die <strong>EBL</strong> hat vorausschauend bereits vor einem Jahr darauf<br />

reagiert und sich aus der Position der Stärke ein intensives Effizienzsteigerungsprojekt<br />

auferlegt. Dieses Projekt wird die <strong>EBL</strong> in Bezug<br />

auf die Kosten zu einem der führenden Energieunternehmen machen.<br />

Die Genossenschaft <strong>EBL</strong> hat weit über ihr Versorgungsgebiet hinaus<br />

einen sehr guten Ruf. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung<br />

werden auch in Zukunft alles unternehmen, dass dies so bleibt und<br />

Sie auch weiterhin stolz auf diese Firma sein können.<br />

Reinhold Tschopp<br />

Präsident des Verwaltungsrates


Vorwort des Verwaltungsrates<br />

5


6<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Urs Steiner im Gespräch<br />

Die Energiewende wird in den kommenden Jahren den Energiemarkt<br />

stark verändern. Wie ist die <strong>EBL</strong> darauf vorbereitet?<br />

Die unterschiedliche Auslegung der Energiewende in Politik und Wirtschaft<br />

setzt grundsätzlich eine hohe Flexibilität der Verwaltungsräte<br />

und des Managements von Energieversorgern voraus. Für die <strong>EBL</strong><br />

bedeutet die vom Bundesrat erklärte Energiewende jedoch eine<br />

Unterstützung der seit bald zwei Jahrzehnten verfolgten strategischen<br />

Stossrichtung. Zudem hat der Verwaltungsrat nach der nuklearen<br />

Katastrophe in Japan klare und mutige Entscheide gefällt. Dadurch<br />

kann die auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgerichtete<br />

Strategie noch konsequenter und zielgerichteter umgesetzt werden.<br />

Welche Veränderungen prägten im vergangenen Jahr die <strong>EBL</strong> in besonderem<br />

Masse?<br />

Prägend waren für die <strong>EBL</strong> im vergangenen Jahr vor allem die Veränderungen<br />

im Management des Unternehmens. Mit Peter Schafroth<br />

(Leiter Finanzen), Adrian Mächler (Leiter Netze und Anlagen) und Thomas<br />

Weber (Leiter Telekommunikation) sind drei grosse Stützen der<br />

<strong>EBL</strong> in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Zudem hat sich Urs<br />

Gerster (Leiter Wärmesysteme) entschlossen, eine neue Herausforderung<br />

anzunehmen. Diese vier Persönlichkeiten haben die <strong>EBL</strong> in<br />

den letzten Jahren massgebend mitgeprägt; sie haben grossen<br />

Anteil am Erfolg der <strong>EBL</strong>, wofür ich ihnen ein riesengrosses Dankeschön<br />

ausspreche. Als attraktiver und innovativer Arbeitgeber<br />

ist es uns gelungen, diese einschneidenden Vakanzen mit jungen und<br />

bestens ausgebildeten Managern neu zu besetzen. Damit hat die<br />

<strong>EBL</strong> in kurzer Zeit innerhalb der Geschäftsleitung einen Generationenwechsel<br />

vollzogen und ist für die Zukunft bestens gerüstet.


Urs Steiner im Gespräch<br />

7<br />

Die Positionierung der Wärme und der Stromversorgung ist seit Jahrzehnten<br />

in der <strong>EBL</strong>-Strategie fest verankert. Welchen Stellenwert hat<br />

dabei der Geschäftsbereich Telekommunikation?<br />

Die <strong>EBL</strong> Telekommunikation hat sich innerhalb eines Jahrzehnts zu einem<br />

stark beachteten und profitablen Dienstleistungsanbieter in der<br />

Schweizer Telekommunikationsbranche entwickelt. Für über 100 000<br />

Kunden bietet die <strong>EBL</strong> in ihrem Versorgungsgebiet sowie in der<br />

Westschweiz und im Berner Mittelland ein technisch und qualitativ<br />

hochstehendes Telekommunikationsnetz an, auf dem strategische<br />

Partner wie upc, Finecom und Improware ihre digitalen Dienste vermarkten<br />

und vertreiben (Digital-TV, Internet, Telefonie). Im künftigen<br />

freien Strommarkt wird die <strong>EBL</strong> Telekommunikation ein noch wichtigerer<br />

Partner für unsere Stromkunden werden, was Regelung,<br />

Steuerung und Optimierung der elektrischen Energie anbelangt. Der<br />

Erfolg der <strong>EBL</strong> Telekommunikation basiert dabei auf einer klar<br />

definierten Strategie, in welcher die <strong>EBL</strong> als Besitzerin der Netze auftritt,<br />

aber Betrieb, Wartung, Bau und Unterhalt der Netze einem<br />

starken Partner anvertraut.<br />

Seit Jahrzehnten ist die <strong>EBL</strong> ein strategischer Partner von Alpiq. Wie<br />

alle grossen Energieversorger ist auch Alpiq in die Turbulenzen<br />

der Energiemärkte geraten. Wie sieht die <strong>EBL</strong> ihre Zukunft mit Alpiq?<br />

Alpiq ist und bleibt unser strategischer Partner für die Stromversorgung<br />

unserer Kunden. Für die Umsetzung der Energiewende wird es<br />

jedoch in den kommenden 15 Jahren unsere grösste Herausforderung<br />

sein, im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten die eigene nachhaltige<br />

Stromproduktion auszubauen. Wir fühlen uns dieser Verantwortung<br />

gegenüber den kommenden Generationen verpflichtet und


8<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

nehmen sie regional, national wie auch international wahr. Grosse<br />

Hoffnungen setzen wir dabei auf Stromproduktion aus der Tiefengeothermie,<br />

wo die <strong>EBL</strong> seit Jahren schweizweit eine führende Rolle<br />

einnimmt.<br />

Es ist vorgesehen, dass im Jahr 2015 der Strommarkt auch für die Haushaltskunden<br />

geöffnet werden soll. Wie ist die <strong>EBL</strong> auf diese einschneidenden<br />

Marktveränderungen vorbereitet?<br />

Wie bereits angeführt, wird die <strong>EBL</strong> Telekommunikation im freien Strommarkt<br />

ein noch wichtigerer Partner für unsere Stromkunden werden.<br />

Aber bereits jetzt profitieren wir vom freien Markt in der Telekommunikation<br />

für unseren Strombereich. Tagtäglich erleben wir auf diesem<br />

sehr hektischen Markt, was es heisst, Kunden zu halten und Kunden zu<br />

gewinnen – und dies unter anspruchsvollen Wettbewerbsbedingungen.<br />

Um für die kommenden Anforderungen des freien Wettbewerbes<br />

auch im liberalisierten Strommarkt gewappnet zu sein,<br />

sind wir mit <strong>EBL</strong>­D unter dem Label «Schweiz Strom» seit zwei Jahren<br />

mit einer Vertriebsgesellschaft in Deutschland tätig. Dort erfahren<br />

wir, was es bedeutet, alle Kundenprozesse mit IT­Systemen zu bewältigen.<br />

In Deutschland sind wir auch sehr aktiv bei der Ein führung<br />

neuer Vertriebskanäle, wovon wir wiederum in der Schweizer Telekommunikation<br />

profitieren.<br />

Urs Steiner<br />

Geschäftsleiter


Urs Steiner im Gespräch<br />

9<br />

Die Geschäftsleitung der <strong>EBL</strong> (von links):<br />

Andrea Zinsli, Beat Andrist, Urs Steiner, Adrian Koessler, Alain Jourdan, Tobias Andrist


10<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Gesellschaftsorgane<br />

Organe<br />

Die <strong>EBL</strong> ist als privatrechtliche Genossenschaft organisiert.<br />

Die Genossenschafter sind juristische und private Personen,<br />

die Liegenschaftseigentum besitzen, welches an das<br />

Stromnetz der <strong>EBL</strong> angeschlossen ist. Die Rechte der<br />

Mitglieder werden durch die Delegiertenversammlung ausgeübt.<br />

Dazu gehören die Wahl des Verwaltungsrates und<br />

der Revisionsstelle, die Beschlussfassung über den Geschäftsbereich<br />

und die Jahresrechnung sowie die Beschlussfassung<br />

über Statuten und Wahlreglement für die Bestimmung<br />

der Delegierten.<br />

Die ordentliche Delegiertenversammlung fand am Donnerstag,<br />

7. Juni <strong>2012</strong>, im Kultur- und Sportzentrum (KUSPO) in<br />

Pratteln statt. Von insgesamt 263 Delegierten waren 72 % der<br />

stimmberechtigten Personen anwesend. Der <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

und die Jahresrechnung 2011 wurden einstimmig genehmigt.<br />

Wegen der statutarischen Amtszeitbeschränkung<br />

trat Peter Nyfeler (9.6.2005 bis 31.7.<strong>2012</strong>) als Verwaltungsrat<br />

zurück. Neu wurde Rudolf Schaffner, Sissach, für ein Jahr bis<br />

Ablauf der ordentlichen Amtsperiode in den Ver waltungsrat<br />

gewählt. Die BDO AG wurde als Revisionsstelle für ein weiteres<br />

Jahr statutarisch bestätigt. Adrian Mächler, Netze und<br />

Anlagen (1.6.1989 bis 30.6.<strong>2012</strong>), Peter Schafroth, Finanzen<br />

(18.10.1982 bis 30.9.<strong>2012</strong>), und Thomas Weber, Telecom<br />

(1.4.2002 bis 31.12.<strong>2012</strong>), treten als ehemalige Mitglieder der<br />

Geschäftsleitung im Jahr <strong>2012</strong> offiziell in den Ruhestand.<br />

Per 31.12.<strong>2012</strong> tritt Urs Gerster als Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Wärmesysteme, aus und geht den Weg in die Selbstständigkeit.<br />

Tobias Andrist wird per 1.7.<strong>2012</strong> neu Mitglied<br />

der Geschäftsleitung und Leiter der Sparte Strom. Andrea Zinsli<br />

tritt per 1.3.2013 die Nach folge von Adrian Mächler an und<br />

übernimmt damit die Leitung der Sparte Netze und Anlagen.<br />

Verwaltungsrat<br />

Reinhold Tschopp, Waldenburg, Präsident<br />

Erich Geiser, Bennwil, Vizepräsident<br />

Thomas De Courten, Rünenberg<br />

Christoph Häring, Füllinsdorf<br />

Peter Nyfeler, Sissach (bis 31.7.<strong>2012</strong>)<br />

Heiner Oberer, Pratteln<br />

Rudolf Schaffner, Sissach (ab 1.7.<strong>2012</strong>)<br />

Beat Sturzenegger, Dr., Vordemwald<br />

Fredy Veit, Dr., Liestal<br />

Beat Zeller, Tecknau<br />

Revisionsstelle<br />

BDO AG, Liestal<br />

Geschäftsleitung<br />

Urs Steiner, Geschäftsleiter<br />

Beat Andrist, Wärme, Stellvertreter des Geschäftsleiters<br />

Tobias Andrist, Strom (ab 1.7.<strong>2012</strong>)<br />

Peter Schafroth, Stellvertreter des Geschäftsleiters/<br />

Strategische Projekte (bis 30.9.<strong>2012</strong>)<br />

Alain Jourdan, Finanzen und Dienste<br />

Thomas Weber, Telecom (bis 31.12.<strong>2012</strong>)<br />

Adrian Koessler, Telecom<br />

Adrian Mächler, Netze und Anlagen (bis 30.06.<strong>2012</strong>)<br />

Andrea Zinsli, Netze und Anlagen (ab 1.3.<strong>2012</strong>)<br />

Urs Gerster, <strong>EBL</strong> Wärmesysteme AG (bis 31.12.<strong>2012</strong>)<br />

Am 26. Oktober <strong>2012</strong> führte der Delegiertenausflug in die<br />

Rheinsaline (Europas grösster Holzkuppelbau) und in<br />

das 100-jährige, moderne Wasserkraftwerk in Augst, wo mit<br />

der Stromproduktion aus Wasser und Sonne die Bedeutung<br />

der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen aufgezeigt<br />

wurde.


Gesellschaftsorgane<br />

11<br />

Geschäftsleiter<br />

Urs Steiner<br />

Stv. Beat Andrist<br />

Personalabteilung<br />

Gino Loeliger<br />

Assistenz der GL und<br />

Sekretariatspool<br />

Sarina Heiniger<br />

Netze und Anlagen<br />

Andrea Zinsli<br />

Strom<br />

Tobias Andrist<br />

Telecom<br />

Adrian Koessler<br />

Wärme<br />

Beat Andrist<br />

Finanzen und Dienste<br />

Alain Jourdan<br />

Zentrale Funktionen<br />

Beat Andrist<br />

Netzwirtschaft<br />

Vincent Rits<br />

Produktion<br />

Walter Ineichen<br />

Vertrieb<br />

Peter Lanz<br />

Wärmesysteme<br />

David Koechli<br />

Einkauf und<br />

Infrastruktur<br />

Markus Müller<br />

Marketing<br />

Eleonora Meyer<br />

Instandhaltung<br />

und Bau<br />

Daniel Jenni<br />

Vertrieb<br />

Axel Wolff<br />

Vertrieb Romandie<br />

Nicolas Richard<br />

Wärme Contracting<br />

Claude Minder<br />

Rechnungswesen<br />

Arlette Mettille<br />

Kundendienst<br />

Beat Andrist<br />

Netzdokumentation<br />

Dieter Strub<br />

Energiewirtschaft<br />

Michel Pasquier<br />

Vertrieb Deutschschweiz<br />

Paolo Serratore<br />

Verrechnung<br />

Markus Meier<br />

Energieberatung<br />

Beat Andrist<br />

Planung<br />

Patrick Drack<br />

Efforte AG<br />

Didier Voegelin<br />

Betrieb<br />

Roberto Pellizzon<br />

Controlling<br />

Simon Jenzer<br />

Betrieb<br />

Urs Winiger<br />

Medianet AG<br />

Marcel Hess<br />

Konsolidierung/<br />

Rechnungslegung<br />

Marc Oliver Hofmann<br />

IT<br />

Philippe Kienner<br />

IT Services<br />

Jürg Kipfer


12<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

personal<br />

Die <strong>EBL</strong> beschäftigte Ende Jahr 180 (2011: 183) Personen,<br />

davon 14 (2011: 15) Teilzeitangestellte. Dieser Personalbestand<br />

entspricht 176,10 (2011: 178,70) Vollpensen. Der Anteil<br />

der Frauen an der Gesamtbelegschaft betrug 20,6 %, beim<br />

Kader 11,75 %.<br />

<strong>2012</strong> traten 33 Mitarbeitende in die <strong>EBL</strong> (inkl. <strong>EBL</strong> WS/<strong>EBL</strong><br />

Telecom AG/<strong>EBL</strong> Telecom Media AG/IReL AG/Efforte) ein.<br />

45 Personen verliessen das Unternehmen, wovon 9 Abgänge<br />

Pensionierungen und 2 Abgänge Übertritte in Partnerfirmen<br />

waren. Zusammen mit den Tochtergesellschaften hatte die<br />

<strong>EBL</strong> Ende <strong>2012</strong> einen Personalbestand von 286 (2011: 254)<br />

Personen, davon 34 (2011: 25) Teilzeitangestellte. Dieser<br />

Personalbestand entspricht 252 (2011: 246) Vollpensen. Dazu<br />

zu rechnen sind 11 (2011: 13) Auszubildende.<br />

Als genossenschaftlich orientierte Arbeitgeberin nimmt die<br />

<strong>EBL</strong> die soziale Verantwortung wahr, im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten auch Arbeitsplätze für Menschen mit einem<br />

Handicap anzubieten, ohne dabei Kompromisse in der<br />

Qualität einzugehen.<br />

Die Aus- und Weiterbildung ist ein wichtiger Aspekt für die<br />

<strong>EBL</strong>: Im Schnitt werden 830 CHF pro Mitarbeitenden für<br />

interne und externe Weiterbildungen ausgegeben. Mit 11 (2011:<br />

13) Lernenden in den Fachbereichen, die zum Netzelektriker,<br />

Heizungsmonteur oder kaufmännischen Angestellten (Profil E<br />

und M) ausgebildet werden, leistet die <strong>EBL</strong> einen wichtigen<br />

Beitrag als Ausbildungsbetrieb für die Region.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> blieb die <strong>EBL</strong> inkl. Tochterunternehmen von gravierenden<br />

Betriebsunfällen verschont. 18 kleinere Betriebsunfälle<br />

führten zu einer Ausfallzeit von durchschnittlich 0,77<br />

Tagen pro Mitarbeitenden (2011: 0,75 Tage). 16 Nichtberufsunfälle<br />

führten zu einer Ausfallzeit von durchschnittlich 0,55<br />

Tagen pro Mitarbeitenden (2011: 0,7 Tage). Abwesenheiten<br />

wegen Krankheit dauerten im Durchschnitt 6,7 Tage (2011: 6,5<br />

Tage) pro Mitarbeitenden.<br />

Die Personalvorsorge ist über die PKE (Pensionskasse Energie<br />

in Zürich) geregelt. Der Deckungsgrad lag per 31.12.<strong>2012</strong><br />

bei 106,3 %. Die finanzielle Lage der PKE ist damit zwar stabil,<br />

aber auf tiefem Niveau, und die mittelfristigen Aussichten<br />

an den Kapitalmärkten sind verhalten.


Personal<br />

13<br />

Firmenjubiläen<br />

<strong>EBL</strong> (Genossenschaft Elektra Baselland)<br />

<strong>EBL</strong> Wärmesysteme AG<br />

40 Jahre<br />

Stürchler Ulrich<br />

25 Jahre<br />

Meier Marcel<br />

20 Jahre<br />

Bütikofer Regina<br />

15 Jahre<br />

Brogli Flavio<br />

Tobler Frigga<br />

Zinani Mauro<br />

10 Jahre<br />

Auer Beat<br />

Böhringer Dorothea<br />

Gerhard Urs<br />

Pasquier Michel<br />

Rihm Jörg<br />

Stürchler Thomas<br />

Steiner Urs<br />

Schläpfer Beda<br />

Monteur Kabel<br />

Monteur Anlagen<br />

Sachbearbeiterin Betrieb Wärme<br />

Chefmonteur Kabel und öffentliche<br />

Beleuchtung<br />

Assistentin der Geschäftsleitung<br />

Projektleiter Engineering<br />

Sachbearbeiter Kundenservice<br />

Sachbearbeiterin Energieberatung<br />

Projektmanager Wärme<br />

Abteilungsleiter Energiewirtschaft<br />

Sachbearbeiter Verrechnung<br />

Sachbearbeiter Zählerableser<br />

Geschäftsleiter<br />

Einmesser Netzdokumentation/<br />

Vermessung<br />

30 Jahre<br />

Grolimund Bruno<br />

10 Jahre<br />

Jakupi Ragmi<br />

Schmidlin Dieter<br />

Pensionierungen<br />

Monteur Haus- und Anlagetechnik<br />

Monteur Haus- und Anlagetechnik<br />

Leiter Bauausführung<br />

Schafroth Peter Mitglied der Geschäftsleitung 44 Jahre<br />

Finanzen und Dienste<br />

Felber Hanny Sachbearbeiterin Verrechnung 44 Jahre<br />

Vogt Marianne Sachbearbeiterin Energie- 31 Jahre<br />

beratung<br />

Mächler Adrian Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Netze und Anlagen<br />

24 Jahre<br />

Béguelin Gisèle<br />

Weber Sylvia<br />

Sachbearbeiterin Kundendienst<br />

Telecom<br />

Sachbearbeiterin Wärmesysteme<br />

22 Jahre<br />

22 Jahre<br />

Rudin Magdalena Teamleiterin Kundenservice 21 Jahre<br />

Weber Thomas Mitglied der Geschäftsleitung 10 Jahre<br />

Telecom<br />

<strong>EBL</strong> Telecom AG<br />

40 Jahre<br />

Schaller André<br />

10 Jahre<br />

Caillet-Monney<br />

Pascale<br />

Weber Thomas<br />

Technischer Mitarbeiter<br />

Administration – Kundendienst<br />

Mitglied der Geschäftsleitung Telecom<br />

Todesfälle<br />

Wir gedenken unserer ehemaligen Arbeitskollegen,<br />

welche im Jahr <strong>2012</strong> verstorben sind :<br />

Armin Eckert-Fritzsche 23. Januar <strong>2012</strong><br />

Josef Fritz-Schneider 28. Juni <strong>2012</strong><br />

Max Rauber 18. August <strong>2012</strong><br />

Ernst Schafroth-Hänni 30. Dezember <strong>2012</strong>


Energie von heute für die Welt von morgen.<br />

Einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie und<br />

verstärkte Investitionen für die Produktion erneuerbarer<br />

Energien – das sind die zentralen Anliegen der<br />

<strong>EBL</strong> seit vielen Jahren. Ziel ist der schritt weise Ausstieg<br />

aus der Kernenergie.<br />

Im Mai 2011 nahm die <strong>EBL</strong> das Solarthermiekraftwerk<br />

Puerto Errado 2 in Südspanien in Betrieb. Seit Mai<br />

<strong>2012</strong> steht der Windpark Möthlitz in Norddeutschland<br />

– nach nur 5 Monaten Bauzeit. Fünf Windkraftanlagen<br />

produzieren hier Strom für rund 5000 Haushalte –<br />

aus Energie, die unendlich verfügbar ist.<br />

Im diesjährigen <strong>Geschäftsbericht</strong> nehmen wir Sie mit<br />

auf die Baustelle des Windparks Möthlitz und Sie erfahren<br />

– in eindrucksvollen Bildern und Zahlen – alles<br />

über diesen innovativen Kraftwerksbau.<br />

Damit wir morgen mit Stolz auf das «Heute» zurückblicken<br />

können.<br />

Ihre Geschäftsleitung der <strong>EBL</strong>.


*<br />

Meter lang ist ein Rotorblatt.<br />

44 *


*<br />

Betonmischfahrzeug-Ladungen Frischbeton wurden im Fundament verbaut.<br />

10


0 *


5 *<br />

*<br />

Windanlagen, Typ Vestas GridStreamer V90-2.0 MW, bilden den Windpark.


4 *<br />

*<br />

Minuten benötigt ein Techniker für den Aufstieg mit dem Servicelift in die Nacelle.


*<br />

Tonnen schwer ist ein Windanlagenturm.<br />

23


3 *


*<br />

Stunden brauchte das Team für die Errichtung einer einzelnen Windanlage (ohne Fundament).<br />

48


*<br />

Tonnen wiegt ein Rotorblatt.<br />

6,66 *


*<br />

Mal dreht sich der Rotor in der Minute.<br />

15 *


4380 *<br />

*<br />

Stunden ist das genaue Zeitintervall zwischen zwei Kontrollen der Anlagenkomponenten.


*<br />

Meter hoch ist die gesamte Anlage.<br />

150 *


*<br />

Kilowattstunden Strom beträgt der Jahresertrag der Anlage.<br />

21 000


000 *


30<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Geschäftsbereich STROM<br />

Business<br />

703 231<br />

<strong>2012</strong> hat die <strong>EBL</strong> 703 231 MWh Strom verkauft.<br />

Investitionen in Kraftwerksanlagen, Optimierung der Beschaffungsprozesse,<br />

neue Stromprodukte, Förderprogramme<br />

sowie die Stärkung der eigenen Kompetenzen im Stromvertrieb<br />

Schweiz und Deutschland haben die <strong>EBL</strong> <strong>2012</strong> einen<br />

weiteren Schritt vorangebracht.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war wiederum geprägt von Herausforderungen<br />

und wichtigen Meilensteinen in einem sich verändernden<br />

Marktumfeld. Die mittel- bis langfristige Planbarkeit der Geschäftsaktivitäten<br />

wird aufgrund sich vernetzender Märkte,<br />

internationaler Akteure und staatlicher Regulierungen zunehmend<br />

schwierig und stellt eine hohe Anforderung an die<br />

Anpassungsfähigkeit eines Energieversorgers und dessen<br />

Mitarbeitende. Eine Herausforderung, welche die <strong>EBL</strong> gerne<br />

annimmt.<br />

Stromvertrieb Schweiz: neue Produkte und Herausforderungen<br />

Die per 1. Januar <strong>2012</strong> lancierten neuen Stromprodukte werden<br />

von den Kunden geschätzt und sehr gut angenommen. Per<br />

Ende <strong>2012</strong> haben sich rund 85 % der Haushaltskunden für das<br />

Produkt <strong>EBL</strong> STANDARD entschieden, welches einen nachhaltigen<br />

und zukunftsorientierten Strommix aus ca. 95 % Wasserkraft<br />

und ca. 5 % neuen erneuerbaren Energien be inhaltet.<br />

Für Kunden, welche sich noch stärker für eine nachhaltige Energieversorgung<br />

engagieren und auf lokale Produktion bedacht<br />

sind, bietet die <strong>EBL</strong> das Produkt <strong>EBL</strong> GRÜN an. Mit <strong>EBL</strong><br />

STANDARD und <strong>EBL</strong> GRÜN leisten die Kunden somit einen<br />

effektiven Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung. Für<br />

Kunden, welche diese Haltung nicht mit tragen wollen oder<br />

können, steht das Produkt <strong>EBL</strong> GRAU zur Verfügung.<br />

Die Einflüsse der konjunkturellen Schwäche in Europa hat<br />

sich im Verlauf des Jahres auch bei den Grosshandelspreisen<br />

für Elektrizität bemerkbar gemacht. Als Konsequenz<br />

hat sich die Wettbewerbsintensität im Stromvertrieb<br />

Schweiz auch <strong>2012</strong> merklich erhöht. Verstärkt ist auch bemerkbar,<br />

dass einige Akteure im Markt bewusst ohne oder<br />

sogar mit negativen Margen operieren, um bestimmte Kunden<br />

mit Signalwirkung zu akquirieren. Vor dem Hintergrund<br />

dieser Entwicklungen hat die <strong>EBL</strong> das Jahr <strong>2012</strong> massgebend<br />

dafür genutzt, um sich auf den zunehmenden Wettbewerb<br />

vorzubereiten. Dabei standen die eigenen Fähigkeiten<br />

und Prozesse in der Kundenbetreuung («Customer Relationship<br />

Management», kurz CRM) sowie im Beschaffungsmanagement<br />

im Vordergrund. Da mit einer weiteren Zunahme des<br />

Wettbewerbs zu rechnen ist, wird die <strong>EBL</strong> auch 2013 verstärkt<br />

in die Optimierung ihrer Prozesse investieren und sich auf<br />

die vorhersehbare vollständige Marktöffnung vor bereiten. Dabei<br />

soll insbesondere aus den in Deutschland gemachten Erfahrungen<br />

Nutzen gezogen werden.<br />

Stromvertrieb Deutschland: Systeme und Prozesse im Fokus<br />

Die Optimierung der Abwicklungsprozesse stand im Vordergrund<br />

des Geschäftsjahres, da es gilt, die Prozesskosten<br />

laufend zu reduzieren. Im Rahmen dieses Vorgehens wurde<br />

auch die gesamte Systemlandschaft neu aufgesetzt und<br />

die Abwicklungsorganisation neu aufgestellt. Mit der Tochtergesellschaft<br />

<strong>EBL</strong>D Schweizstrom GmbH (www.schweizstrom.de)<br />

hat die <strong>EBL</strong> nun eine hundertprozentig auf Wettbewerb<br />

ausgerichtete Organisationseinheit im Stromvertrieb aufgebaut.<br />

Neben dem weiteren Wachstum im Markt Deutschland, wo<br />

in einer ersten Phase rund 50 000 Kunden angestrebt werden,<br />

sollen die in Deutschland erworbenen Fähigkeiten auch<br />

für die Erarbeitung einer führenden Wettbewerbsposition in<br />

der Schweiz dienen.


Geschäftsbereich Strom<br />

31<br />

Tobias Andrist<br />

Leiter Geschäftsbereich Strom<br />

Investitionen in Kraftwerksanlagen<br />

Im Bereich der Kraftwerksinvestitionen verfolgt die <strong>EBL</strong> die<br />

Zielsetzungen der Strategie Stromproduktion konsequent<br />

weiter. Dabei gilt es, die langfristig (ab 2029) wegfallenden<br />

Beschaffungsverträge mit eigenen direkten oder indirekten<br />

Kraftwerksbeteiligungen zu substituieren. <strong>2012</strong> war in<br />

diesem Hinblick ein Jahr mit etlichen «Highlights». Nach dreimonatiger<br />

Bauzeit hat die <strong>EBL</strong> im Frühjahr <strong>2012</strong> ihren<br />

ersten eigenen 10-MW-Windpark im deutschen Bundesland<br />

Brandenburg in Betrieb genommen. Dieser wird von nun an<br />

durchschnittlich 21 000 000 kWh erneuerbarer Energie pro<br />

Jahr produzieren. Im Sommer <strong>2012</strong> erfolgte nach etwas mehr<br />

als 2-jähriger Bauzeit die Inbetriebnahme des 30-MW-Solarthermiekraftwerks<br />

Puerto Errado 2 in der Region Murcia,<br />

Spanien. Die ersten Betriebsmonate haben gezeigt, dass die<br />

Anlage die Erwartungen hinsichtlich Performance und<br />

Verfügbarkeiten absolut erfüllt. Die geplanten 50 000 000 kWh<br />

aus erneuerbarer Energie pro Jahr sind somit erreicht.<br />

Neben diesen wichtigen Meilensteinen hat sich die <strong>EBL</strong> Anfang<br />

<strong>2012</strong> mit 10,9 % an der Partnerschaft HelveticWind<br />

beteiligt. Im Rahmen dieser Beteiligung sollen, gemeinsam mit<br />

vier weiteren Energieversorgern, bis 2016 rund 170 MW<br />

Onshore-Windenergieanlagen in Deutschland, Italien und<br />

Frankreich akquiriert und betrieben werden. Im Rahmen der<br />

lokalen Aktivitäten engagierte sich die <strong>EBL</strong> mit dem Bau<br />

verschiedener grösserer Photovoltaikanlagen im Kanton Basel­<br />

Landschaft; durch ihr Engagement bei der GeoEnergie Suisse<br />

AG setzte sie sich zudem für die Förderung der Tiefengeothermie<br />

ein.<br />

Die Energiezukunft aktiv gestalten<br />

Die Rahmenbedingungen im Schweizer Energiemarkt werden<br />

sich in Zukunft durch regulatorische Eingriffe weiter verändern,<br />

so zum Beispiel durch die Energiestrategie 2050<br />

des Bundes. Gleichzeitig ändern sich auch die Bedürfnisse<br />

der Kunden weiter, und sie müssen von den Energieversorgern<br />

noch stärker berücksichtigt werden. Bei all diesen<br />

Veränderungen steht der Aspekt der sicheren Stromversorgung<br />

im Zentrum. Diesen Entwicklungen trägt die <strong>EBL</strong><br />

laufend Rechnung. Die <strong>EBL</strong> will die Energiezukunft mit und<br />

für ihre Kunden aktiv gestalten. Dies ist möglich dank den<br />

hoch motivierten Mitarbeitenden, die mit ihren Fähigkeiten<br />

die <strong>EBL</strong> Tag für Tag einen Schritt weiterentwickeln.


32<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Fakten<br />

Stromverbrauch<br />

Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg um 1,5 % auf 6354 kWh pro<br />

Einwohner.<br />

Stromkunden<br />

Die <strong>EBL</strong> zählt 41 187 Stromkunden in der Schweiz (2011:<br />

43 255). Total: 51 192 Kunden (inkl. 7005 Kunden der Dorfgenossenschaften).<br />

Maximale Netzbelastung<br />

122 MW (2011: 117).<br />

Kundeninstallationen<br />

Bearbeitet wurden 1338 (2011: 1333) Installationsanzeigen.<br />

Strombeschaffung und Stromverkauf<br />

Die Strombeschaffung der <strong>EBL</strong> für die Schweiz hat sich im<br />

vergangenen Jahr um 7,2 % von 675,35 GWh auf 723,7 GWh<br />

erhöht (siehe Tabelle).<br />

Die Stromlieferung aus den Kraftwerken Augst und Birsfelden<br />

fiel mit 153 GWh um 26 % höher aus als im Vorjahr. Bei Alpiq,<br />

der Hauptlieferantin der <strong>EBL</strong>, wurden 515 GWh, entsprechend<br />

6,1 % weniger als im Vorjahr, bezogen. Die Stromversorgung<br />

der <strong>EBL</strong> stützte sich immer noch zu 71 % auf Alpiq.<br />

Von dezentralen Anlagen wurden 15,6 GWh elektrische Energie<br />

eingespeist, dies entspricht einem Anteil von ca. 2,2 %.<br />

Die Rücklieferung aus dezentralen Anlagen stammt zu ca. 75 %<br />

aus Blockheiz-Kraftwerken, zu ca. 25 % aus Solaranlagen<br />

sowie zu ca. 0,1 % aus Windkraftanlagen.<br />

Insgesamt hat sich der Stromverkauf im Versorgungsgebiet<br />

der <strong>EBL</strong> um 1,2 % bzw. um 8 GWh auf 662,9 GWh erhöht<br />

(siehe Tabelle). Der Absatz hat in allen Kundensegmenten<br />

zugenommen. Dabei spielte sicher neben der Witterung<br />

sowie der Konjunktur auch der Gewinn von neuen Kunden<br />

eine zentrale Rolle.<br />

Die Anzahl der Stromkunden in Deutschland hat auch <strong>2012</strong><br />

zugenommen. <strong>2012</strong> belief sich der Stromverkauf an diese<br />

Kunden auf 41,7 GWh.<br />

<strong>2012</strong><br />

MWh<br />

2011<br />

MWh<br />

Veränderung<br />

MWh<br />

Veränderung<br />

%<br />

Anteil<br />

%<br />

Strombezug<br />

Rheinkraftwerke 153 099 121 200 31 899 26,3 21,2<br />

Alpiq 514 656 547 938 — 33 282 — 6,1 71,1<br />

Dezentrale Anlagen 15 625 6 207 9 418 151,7 2,2<br />

Markt 40 352 — 40 352 — 5,6<br />

Total Strombezug 723 732 675 345 48 387 7,2 100,0<br />

Stromverkauf<br />

Haushalte 232 407 224 758 7 649 3,4 33,0<br />

Landwirtschaft 14 950 14 656 294 2,0 2,1<br />

Gewerbe 149 809 141 448 8 361 5,9 21,3<br />

Dienstleistungsbetriebe 60 568 59 331 1 237 2,1 8,6<br />

Industrie 161 008 131 208 29 800 22,7 22,9<br />

Dorfgenossenschaften 84 489 83 684 805 1,0 12,0<br />

Total Stromverkauf 703 231 655 085 48 146 7,3 100,0


Geschäftsbereich Strom<br />

33<br />

Strombezug<br />

3<br />

4<br />

2<br />

1 Alpiq 71,1 %<br />

2 Rheinkraftwerke 21,2 %<br />

3 Markt 5,6 %<br />

4 Dezentrale Anlagen 2,2 %<br />

1<br />

Stromverkauf<br />

5<br />

6<br />

4<br />

1<br />

1 Haushalte 33,0 %<br />

2 Industrie 22,9 %<br />

3 Gewerbe 21,3 %<br />

4 Dorfgenossenschaften 12,0 %<br />

5 Dienstleistungsbetriebe 8,6 %<br />

6 Landwirtschaft 2,1 %<br />

3<br />

2


34<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Gemeinsam aktiv mit 1000 jetzt!<br />

Durch das Programm 1000 jetzt! unterstützt die <strong>EBL</strong> gemeinsam<br />

mit ihren Kunden aktiv die Energiewende. So kann ein<br />

entscheidender Beitrag zum Ausstieg aus der Kernenergie<br />

sowie zur nachhaltigen Entwicklung unserer Umwelt geleistet<br />

werden. 1000 jetzt! stellt die Fortsetzung des Erfolgsprojektes<br />

100 jetzt! dar, dessen Ziele bereits vollständig realisiert<br />

wurden. Mit dem aktuellen Programm 1000 jetzt! stellt<br />

sich die <strong>EBL</strong> also neuen, noch grösseren Herausforderungen.<br />

Was haben unsere Produkte mit dem Programm 1000 jetzt!<br />

zu tun?<br />

Die <strong>EBL</strong> bietet ihren Kunden die Wahl zwischen drei Stromprodukten<br />

– GRÜN, STANDARD (orange) und GRAU. Während<br />

es sich bei dem günstigsten Produkt GRAU um Strom aus<br />

Kernenergie und nicht überprüfbarer Energie handelt, bezahlen<br />

Kunden für STANDARD und GRÜN einen höheren Strompreis<br />

und erhalten dafür einen nachhaltigen Strommix aus<br />

Wasserkraft und neuen erneuerbaren Energien. Der Mehrerlös,<br />

den die <strong>EBL</strong> dadurch generiert, belief sich im Jahr <strong>2012</strong><br />

auf 5,9 Mio. CHF. Dieser Betrag fliesst vollständig in die<br />

Stromproduktion aus (neuer) erneuerbarer Energie sowie in die<br />

Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz<br />

im Rahmen des Programms 1000 jetzt!.<br />

1000 jetzt!<br />

Die <strong>EBL</strong>-Initiative 1000 jetzt! fördert, wie der Name bereits<br />

andeutet, jeweils 1000 Projekte in den Bereichen Photovoltaikanlagen,<br />

Thermische Solaranlagen, Energetisch Modernisieren<br />

und Ersatz von Elektroheizungen. Zu all diesen Themen<br />

werden in den Gemeinden unseres Versorgungsgebietes<br />

Infoveranstaltungen durchgeführt. Die Kunden haben<br />

darüber hinaus die Möglichkeit, sich von einem Spezialisten<br />

der <strong>EBL</strong> beraten zu lassen. Die Umsetzung der Projekte<br />

wird von der <strong>EBL</strong> gefördert. Insgesamt sollen so zwischen 26 und<br />

30 Mio. kWh pro Jahr (im Vergleich zu den Werten des Jahres<br />

2010) eingespart werden. Dies entspricht ungefähr 3,5 bis 4,5 %<br />

des Strombedarfs im Vergleichsjahr.<br />

Ein erreichbares Ziel<br />

Insgesamt nahmen unsere kompetenten Energieberater im<br />

Jahr <strong>2012</strong> an neun Informationsanlässen teil, sie hatten 421<br />

Kundenkontakte und führten 182 Beratungen durch. 183<br />

PV-Anlagen wurden bereits erfolgreich realisiert und in Betrieb<br />

genommen, für 319 Projekte wurde die Förderung erteilt<br />

und 40 Projekte stehen momentan auf der Warteliste.<br />

Über 1000 jetzt! hinaus<br />

Der Mehrerlös, der nicht in die Projekte im Rahmen von 1000<br />

jetzt! fliesst, wird ebenfalls in das <strong>EBL</strong>-Portfolio zur Energieproduktion<br />

aus (neuen) erneuerbaren Quellen investiert. Dies<br />

vor allem im Hinblick auf die Sicherstellung einer unabhängigen<br />

und zuverlässigen Stromversorgung. Dazu gehört unter<br />

anderem der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion<br />

im In- und Ausland. Innerhalb der Schweiz betrifft<br />

dies vor allem die Nutzung der regionalen Sonnenenergie<br />

(PV-Kraftwerke), regionale Biomasse (Wärmekraftwerke und<br />

Biomassevergärung), Geothermie (langfristig) sowie regionale<br />

Wasserkraftwerke. Im Ausland werden Projekte im Bereich<br />

Solarenergie und Windenergie gefördert. Ausserdem werden<br />

Partnerwerke mit anderen Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVUs) finanziert.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden<br />

Beispiele für Projekte, die bereits realisiert werden konnten,<br />

sind unter anderem die PV-Anlage aquabasilea und das Kleinflusskraftwerk<br />

Zwingen.


Gemeinsam aktiv mit 1000 jetzt!<br />

35<br />

Beratungen<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1 Photovoltaikanlagen 61,5 %<br />

2 Energetisch Modernisieren 18,1 %<br />

3 Thermische Solaranlagen 12,6 %<br />

4 Ersatz Elektroheizung 7,8 %<br />

1


36<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Geschäftsbereich netze und anlagen<br />

Business<br />

8<br />

Lediglich 8 Minuten betrug <strong>2012</strong> die durchschnittliche Unterbrechungsdauer pro Kunde – das Mittel lag 2011 bei 29 Minuten.<br />

Die <strong>EBL</strong> konnte eine sehr hohe Stromversorgungsqualität<br />

sicherstellen und zusätzlich die Preise für die Netznutzung<br />

senken.<br />

Netznutzungspreise<br />

Aufgrund einer effizienteren Netzbewirtschaftung und geringerer<br />

Kosten für die Systemdienstleistungen (SDL) konnten<br />

die Netznutzungspreise für unsere Kunden im Jahr <strong>2012</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr um durchschnittlich 7,2 % gesenkt werden.<br />

Dies geschah in einem Umfeld, in dem die regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen noch mit einigen Unsicherheiten verbunden<br />

sind (ausstehende Bundesgerichtsentscheide, neue<br />

Energiestrategie des Bundes, Revision von Gesetzen).<br />

Neue Herausforderung «Photovoltaikboom»<br />

Förderprogramme (wie etwa «<strong>EBL</strong> –1000 jetzt!»), ein Preiszerfall<br />

bei den Modulen und der Trend zur Energiewende<br />

unterstützen einen spürbaren Photovoltaikboom. Während<br />

sich die Anlagenbetreiber über Einspeisevergütungen<br />

bzw. Förderungsmassnahmen freuen, stehen Netzbetreiber<br />

wie die <strong>EBL</strong> unter Druck. Das Stromnetz hat heute nicht<br />

überall die notwendigen Anbindungskapazitäten, um diesem<br />

Boom vollumfänglich gerecht zu werden. Die Berechnung<br />

des Stromnetzes und die erforderlichen neuen Baumassnahmen<br />

(vor allem das Verfahren, um die Bewilligungen zu<br />

erhalten) sind sehr zeitaufwendig. Die <strong>EBL</strong> hat die Prozesse<br />

bereits verbessert, dennoch kann es vereinzelt zu Verzögerungen<br />

kommen.<br />

Stromversorgungsqualität<br />

Die Stromversorgung in der Region der <strong>EBL</strong> zeichnet sich auch<br />

im Jahr <strong>2012</strong> durch eine hohe Qualität aus und nimmt im<br />

schweizerischen Vergleich eine sehr gute Position ein. Die<br />

Region wurde glücklicherweise von schweren Naturereignissen<br />

(Stürme, Gewitter etc.) verschont.<br />

Neben der niedrigen Anzahl von 19 Störungen im Jahr <strong>2012</strong><br />

(2011: 17) war auch die Ausfalldauer gering. Dies führte zu<br />

einem überdurchschnittlich tiefen Wert der Unterbrechungshäufigkeit<br />

pro Kunde im Jahr <strong>2012</strong> von 0,11 (2011: 0,53); das<br />

heisst, nur ca. 10 % der Kunden wurden <strong>2012</strong> von einer Störung<br />

betroffen.<br />

Das Ergebnis wurde mit einer guten Instandhaltung (vor allem im<br />

Freileitungsnetz), und einer raschen Störungsbehebung erreicht.<br />

Durch die Erhöhung des Automatisierungsgrades und den<br />

Ausbau der Schutzeinrichtungen im Raum Ormalingen<br />

und im Raum Bubendorf wurden kleinere Versorgungssektoren<br />

gebildet. Im Ereignisfall kann dadurch schneller umgeschaltet<br />

und die Versorgung wieder sichergestellt werden.<br />

Um die Stromqualität auch in Zukunft zu garantieren (trotz<br />

der neuen, komplexeren Stromflüsse durch PV-Anlagen)<br />

werden Prozesse, Wissen und Technologie kontinuierlich<br />

verbessert.<br />

Netzinvestitionen<br />

Im gesamten <strong>EBL</strong>-Versorgungsgebiet wurden bedeutende<br />

Investitionen getätigt, um neue Kunden zeitgerecht mit<br />

Strom zu versorgen und die Stromversorgungsqualität auf<br />

einem hohen Niveau zu halten.


Geschäftsbereich Netze und Anlagen<br />

37<br />

Andrea Zinsli<br />

Leiter Geschäftsbereich Netze und Anlagen<br />

Highlights bei den Anlagen-/Kabelprojekten<br />

Das Unterwerk Ormalingen ist für die <strong>EBL</strong> eine besonders wichtige<br />

Drehscheibe. In Ormalingen wird das <strong>EBL</strong>-Netz vom<br />

schweizerischen Übertragungsnetz (Swissgrid) mit Strom versorgt.<br />

Um beim Ausfall des bestehenden Transformators<br />

(220kV auf 50kV) die Stromversorgung zu gewährleisten, wird<br />

ein zusätzlicher Transformator installiert. Die Bauarbeiten<br />

haben <strong>2012</strong> begonnen und im Herbst 2013 wird das Projekt<br />

abgeschlossen.<br />

Die Trafostation Kirschgartenstrasse in Frenkendorf wurde<br />

komplett erneuert und erweitert. Dabei brachte die <strong>EBL</strong><br />

nicht nur die Schaltanlage auf den neusten Stand der Technik,<br />

sondern auch die Schutzfunktionen und die Fernsteuerung.<br />

Zudem wurde diese Trafostation von zwei auf drei Einspeisepunkte<br />

erweitert. Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität<br />

und Sicherheit im Netzbetrieb Frenkendorf.<br />

Im Unterwerk Füllinsdorf wurden alle Schutzfunktionen erneuert<br />

und zusätzliche Abgänge Richtung Pratteln verbaut.<br />

Mit diesem Ausbau des Unterwerkes sind die zukünftigen Anforderungen<br />

ab Unterwerk Füllinsdorf abgedeckt.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> konnten wir einen wichtigen Grundstein für die<br />

Erschliessung der Region Salina Raurica legen. Ein neues<br />

Kabel wurde ab Unterwerk Füllinsdorf Richtung Salina Raurica<br />

verlegt und die Kapazität von 6 bestehenden Kabeln in<br />

dieser Region vergrössert. Um auch die zukünftigen Anforderungen<br />

in der Region Pratteln/Salina Raurica zu erfüllen,<br />

sind weitere Investitionen über mehrere Jahre notwendig.<br />

Swissgrid ist neuer Partner bei den Unterwerken Lachmatt<br />

und Ormalingen<br />

Die beiden Unterwerke Ormalingen und Lachmatt sind direkt<br />

ans Höchstspannungsnetz der Schweiz (Swissgrid) angeschlossen.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Stossrichtungen für den<br />

Übergang der Eigentumsanteile des bisherigen Partners<br />

Alpiq an Swissgrid (per 1.1.2013) festgelegt.<br />

Effizienzsteigerungen durch Prozessanpassungen<br />

Im Rahmen des <strong>EBL</strong>-weiten Effizienzsteigerungsprogramms<br />

«Flink12» werden Netze und Anlagen auf die Herausforderungen<br />

der Zukunft vorbereitet. Im Teilprojekt «Projektabwicklung»<br />

für Netzausbauten wurden Massnahmen mit<br />

einer Umsetzungsfrist bis 2014 festgelegt. Das Ziel besteht<br />

darin, Prozess- und Durchlaufzeiten zu reduzieren und<br />

die Plangenauigkeit zu verbessern. Im Bereich der elektronischen<br />

Hilfsmittel wurde mit dem Einsatz des geografischen<br />

Informationssystems (GIS) ein wichtiger Meilenstein realisiert.<br />

Im Mai konnte eine neue Anwendung für die webbasierte<br />

Nutzung der geografischen und topologischen Daten in<br />

Betrieb genommen werden. Dies ermöglicht den <strong>EBL</strong>-Bereichen<br />

Strom, Wärme und Telekom einen effizienten und ortsunabhängigen<br />

Zugriff auf die geografischen Daten.<br />

Durch die zunehmende Bedeutung der dezentralen Energieerzeugung,<br />

insbesondere bei der Photovoltaik (PV), wurden<br />

die Möglichkeiten des GIS in dieser Hinsicht weiterentwickelt<br />

und in den Prozessablauf der Bewilligung von neuen Photovoltaikanlagen<br />

einbezogen.


38<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Fakten<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Hausanschlüsse<br />

Hausanschlüsse 20 962 20 749<br />

Anlagen<br />

Unterwerke 7 7<br />

Transformatorenstationen <strong>EBL</strong> 540 536<br />

Privat 137 138<br />

Genossenschaften 66 66<br />

Total Anlagen 743 740<br />

Leitungsnetz in km<br />

50-kV-Freileitungen 39 39<br />

50-kV-Kabelleitungen 31 31<br />

13,6-kV-Freileitungen 139 142<br />

13,6-kV-Kabelleitungen 280 276<br />

0,4-kV-Freileitungen 105 108<br />

0,4-kV-Kabelleitungen 1 028 1 018<br />

Total Leitungsnetz 1 622 1 614<br />

<strong>EBL</strong> <strong>2012</strong><br />

Mittel <strong>EBL</strong><br />

2009–2011<br />

Mittel CH<br />

2011<br />

Kennzahlen Versorgungsqualität*<br />

Durchschnittliche Unterbrechungsdauer pro Kunde (SAIDI) 8 Min. 14 Min. 29 Min.<br />

Durchschnittliche Anzahl Versorgungsunterbrechungen<br />

pro Kunde (SAIFI)<br />

0,11 0,31 0,41<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Störungen<br />

Naturereignis (Gewitter, Sturm, Schnee, Tiere, herunterfallende Äste …) 15 14<br />

Betriebliche Ursache (Alterung, technische Fehlfunktion, Überlastung …) 0 3<br />

Fremdeinwirkung/Beschädigung durch Dritte (Bagger, Fluggerät …) 1 0<br />

Andere Ursachen 3 0<br />

Total Ereignisse 19 17


Geschäftsbereich Netze und Anlagen<br />

39<br />

Leitungsnetz<br />

13,6-kV-Freileitungen 139 km<br />

13,6-kV-Kabelleitungen 280 km<br />

0,4-kV-Freileitungen 105 km<br />

0,4-kV-Kabelleitungen 1028 km<br />

* Alle Netzbetreiber haben der EICom jährlich die üblichen<br />

Kennzahlen zur Versorgungsqualität einzureichen. Die schweizerischen<br />

Zuverlässigkeits-Kennzahlen richten sich nach den<br />

internationalen Auswertungsvorgaben von IEEE 1366 (Guide for<br />

Electric Power Distribution Reliability Indices).


40<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Geschäftsbereich Wärme<br />

Business<br />

136 524<br />

Die <strong>EBL</strong> verzeichnete <strong>2012</strong> einen Wärmeabsatz von 136 524 MWh.<br />

Die <strong>EBL</strong> Wärme schaut auf ein erfolgreiches Jahr zurück<br />

Seit Jahrzenten ist die <strong>EBL</strong> der Spezialist für Beratung, Planung,<br />

Bau und Wartung von Wärmeverbundanlagen, Heizsystemen<br />

und Komfortlüftungen – mit Schwerpunkt auf innovativen<br />

Techniken, die erneuerbare Energie nutzen und<br />

eine hohe Energieeffizienz und Zuverlässigkeit aufweisen.<br />

Wärmecontracting<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> konnten diverse interessante<br />

Projekte akquiriert und realisiert werden, und es besteht nach<br />

wie vor grosses Interesse an neuen Wärmeverbund anlagen.<br />

Gleichermassen ist aber auch die Anzahl der Anbieter im Bereich<br />

Wärmecontracting gestiegen.<br />

Aufgrund des grossen Know-hows, welches sich die <strong>EBL</strong> in<br />

den letzten Jahren erarbeitet hat, sind die Chancen, sich<br />

bei Anfragen gegen die Konkurrenz durchzusetzen, nach wie<br />

vor hoch. Um jedoch weiterhin erfolgreich zu sein, ist es<br />

nötig, diesen Vorsprung durch Innovation und Engagement<br />

in der Projektentwicklung und Ausführung zu bewahren.<br />

Wenn es um die Realisierung von Wärmeverbundanlagen geht,<br />

fokussieren wir uns auch in den nächsten Jahren auf ökologische<br />

Aspekte, die dazu beitragen, den CO 2 -Ausstoss zu<br />

senken, sowie auf die Nutzung optimaler Technologien, um<br />

den Energieeinsatz zu reduzieren. Im Berichtsjahr konnte<br />

der Anteil der Biomasse am gesamten Energieeinsatz weiter<br />

auf 56 % gesteigert werden. Insgesamt wurden in den <strong>EBL</strong>­<br />

Wärmeanlagen im Jahr <strong>2012</strong> somit 11 Millionen Liter Heizöl<br />

durch erneuerbare Energien substituiert.<br />

Eine starke Partnerschaft mit AEK<br />

Die <strong>EBL</strong> hat mit der AEK Energie AG aus Solothurn, die ebenfalls<br />

eine erfahrene Anbieterin von Wärmecontracting ist, ein<br />

Konsortium gegründet. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es,<br />

die Synergien in der Akquisition für Projekte ausserhalb<br />

unseres Stammgebietes zu nutzen. Die <strong>EBL</strong> und AEK konnten<br />

ihren ersten gemeinsamen Wärmeverbund Roggwil in kürzester<br />

Zeit realisieren und in Betrieb nehmen. Auch in unserer<br />

Region gibt es noch ein beachtliches Potenzial für die Erweiterung<br />

der bestehenden sowie für neue Wärmeverbunde. Die<br />

Planung des Grosswärmeverbundes Pratteln ist abgeschlossen<br />

und die Baueingabe wird im ersten Halbjahr 2013 erfolgen.<br />

Im Jahr 2014 sollen dann ökologische Wärme und ökologischer<br />

Strom aus der neuen Zentrale an unsere Kunden<br />

geliefert werden. Weitere grössere Projekte sind in Lausen,<br />

Sissach und Gelterkinden in Planung. Mit dem Ausbau der<br />

Fernwärme Lucens und der Inbetriebnahme des Wärmeverbundes<br />

Glovelier konnten wir unsere Marktposition in der<br />

Romandie weiter stärken. Auch in der Romandie sind die Chancen<br />

intakt, weiterhin grössere Wärmeverbunde zu realisieren.<br />

Mehrere Projekte sind zurzeit in der Entwicklungsphase.<br />

Ausbauziel frühzeitig erreicht<br />

Ein Schwerpunkt unserer Anstrengungen war auch dieses Jahr<br />

wieder die Verdichtung der bestehenden Wärmeverbunde,<br />

um die bereits getätigten Investitionen besser zu nutzen. Insgesamt<br />

konnten 8 MW Anschlussleistungen im Jahr <strong>2012</strong><br />

realisiert werden. Was die beiden neueren Wärmeverbunde<br />

Saanen-Gstaad und Langnau betrifft, haben wir die bei<br />

Baubeginn gesteckten Ausbauziele schon fast erreicht. Es<br />

gilt nun, durch Betriebsoptimierung und intelligentes Lastmanagement<br />

den Wärmeverbund so zu optimieren, dass noch<br />

weitere Kunden angeschlossen werden können. Die <strong>EBL</strong><br />

kann mit viel Zuversicht in die Zukunft schauen; mit ihrem<br />

kontinuierlichem Einsatz und dem über Jahrzehnte aufgebauten<br />

Know-how wird sie weiterhin zu den erfolgreichsten<br />

Anbietern gehören.


Geschäftsbereich Wärme<br />

41<br />

Beat Andrist<br />

Leiter Geschäftsbereich Wärme<br />

Wärmesysteme<br />

Im Bereich der individuellen Wärmesysteme ist die <strong>EBL</strong> auf<br />

Beratung, Planung, Bau und Unterhalt von Heizsystemen<br />

und Komfortlüftungen spezialisiert. Dabei bieten wir unseren<br />

Kunden nicht nur die Installation der Heizsysteme an, sondern<br />

auch die Übernahme der ganzen Systemverantwortung.<br />

Für den Kunden wird so sichergestellt, dass er ein Heizsystem<br />

erhält, welches auf das Gebäude abgestimmt ist und<br />

energieeffizient arbeitet. Obwohl der Preis nach wie vor<br />

einen hohen Stellenwert bei der Vergabe von Aufträgen hat,<br />

achten immer mehr Bauherren nebst dem Komfort auch<br />

auf ökologische Aspekte. Diese Systemgarantie kann nur mit<br />

gut ausgebildetem Personal gewährleistet werden, weshalb<br />

auch im Jahr <strong>2012</strong> der Ausbildung des Personals ein hoher<br />

Stellenwert eingeräumt wurde.<br />

Neben Sanierungsprojekten für Einfamilienhäuser konnten<br />

zahlreiche neue Anlagen für Einfamilienhäuser sowie Sanierungen<br />

von Wohn- und Bürogebäuden mit Systemgarantie<br />

realisiert werden. Als Highlight kann man die drei Projekte<br />

Lausen: Saphir Group (Erdsondenanlage, Komfortlüftung, PV-<br />

Anlage), Liestal: Gitterli Sportbad (Solaranlage, Wärmepumpe)<br />

sowie Hausen: Erdgas Züri (vier Pelletsanlagen, Solaranlage)<br />

bezeichnen.<br />

Da die Energieeffizienz sowohl in der Energiestrategie des<br />

Bundes wie auch des Kantons eine tragende Säule darstellt,<br />

sind wir mit der <strong>EBL</strong> Wärmesysteme auch für zukünftige<br />

Märkte gut aufgestellt.<br />

Absatz im Wärmecontracting markant gestiegen<br />

Der Wärmeabsatz der <strong>EBL</strong> und der von ihr beherrschten Wärmegesellschaften<br />

hat um 29 % auf 136,0 (2011: 105) GWh zugenommen.<br />

Die dezentrale Stromproduktion in Blockheizkraftwerken<br />

konnte gegenüber 2011 um 51 % auf 5,9 GWh gesteigert<br />

werden. Die Zunahme ist im Wesentlichen auf die<br />

Verdichtung der bestehenden Anlagen und auf die Inbetriebnahme<br />

der neuen Anlagen zurückzuführen. Diverse Pro jekte<br />

konnten weiter vorangetrieben werden. So erfolgte <strong>2012</strong> die<br />

Inbetriebnahme der Wärmeverbunde Roggwil und Glovelier.<br />

Die <strong>EBL</strong> ist verantwortlich für die Geschäfts- und Betriebsführung<br />

von 50 Wärmeverbünden und grossen Contractinganlagen.<br />

Betrieben werden:<br />

• 30 Anlagen mit Holzschnitzelfeuerungen<br />

• 1 Pelletsfeuerung<br />

• 6 Blockheizkraftwerke<br />

• 8 Wärmepumpenanlagen<br />

• 1 Wärmerückgewinnung aus Schlammverbrennung<br />

• 1 Industrielüftungsanlage<br />

• 2 konventionell befeuerte Anlagen<br />

• 1 Industriekälteanlage<br />

Die <strong>EBL</strong>-eigenen Wärmenetze versorgen 1037 (2011: 846)<br />

Kunden mit einer Leistung von 72,4 (2011: 62,6) MW.<br />

Die Tochtergesellschaften versorgen 170 Kunden mit einer<br />

Leistung von 11,1 MW.<br />

Ökobilanzdaten<br />

• Dank Holzfeuerungen, Abwärmenutzung und Solarwärme<br />

konnten im Berichtsjahr 11 Millionen Liter Heizöl (2011: 8,5)<br />

substituiert werden.<br />

• Die Einsparung beim CO 2 -Ausstoss betrug 31 980 Tonnen.


42<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Fakten<br />

Beteiligungsgesellschaften<br />

AWV Abwasserwärmeversorgung Sissach AG<br />

Wärmepumpenanlage und Holzschnitzelfeuerung<br />

• WV Zentrum Ost Sissach<br />

• WV ARA Sissach<br />

• Contracting Meier Sissach<br />

Wärmekunden : 48 (2011 : 47)<br />

Anschlussleistung : 3140 kW (2011 : 3125 kW)<br />

WL Wärmeversorgung Lausen AG<br />

Holzschnitzelfeuerung und Wärmerückgewinnung<br />

aus Solaranlage<br />

Wärmekunden : 116 (2011 : 109)<br />

Anschlussleistung : 2569 kW (2011 : 2429 kW)<br />

Die beiden Aktiengesellschaften WVB Wärmeverbund Bennwil<br />

AG und die WKP Wärmeversorgung Krummeneich Pratteln<br />

AG wurden mit der <strong>EBL</strong> fusioniert, somit befinden sich die Anlagen<br />

zu 100 % im Besitz der <strong>EBL</strong>.<br />

Heizölsubstitution<br />

Dank Holz- und Abwärmenutzung konnten im Jahr <strong>2012</strong><br />

11,0 (2011: 8,5) Millionen Liter Heizöl substituiert werden.<br />

MWh <strong>2012</strong> 2011<br />

Wärmeabsatz<br />

<strong>EBL</strong>-Anlagen 120 237 83 436<br />

Tochtergesellschaften 16 287 21 590<br />

Total Wärmeabsatz 136 524 105 026<br />

Stromabsatz<br />

<strong>EBL</strong>-Anlagen 5 902 3 908<br />

Tochtergesellschaften — —<br />

Total Stromabsatz 5 902 3 908


Geschäftsbereich Wärme<br />

43<br />

Energieeinsatz<br />

4<br />

5<br />

3<br />

1<br />

1 Energieholz 56 %<br />

2 Erdgas und Heizöl für Spitzenlastbetrieb 20 %<br />

3 Erdgas für Wärme- und Stromproduktion in BHKWs 12 %<br />

4 Wärmerückgewinnung aus Schlammverbrennung / Industrieabwärme 10 %<br />

5 Elektrische Energie zur Abwärmenutzung mit Wärmepumpen 2 %<br />

2


44<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Geschäftsbereich Telecom<br />

Business<br />

10 690<br />

Die <strong>EBL</strong> verzeichnete <strong>2012</strong> einen Anstieg von 10 690 neuen Internetkunden.<br />

Kabelfernsehnetze: mehr als nur analoges Fernsehen!<br />

Im letzten Quartal des Jahres <strong>2012</strong> fiel ein ausserordentlich<br />

positiver Entscheid, auf den wir lange warten mussten.<br />

Nun ist die «kleine Revolution» endlich Tatsache geworden,<br />

und die Grundverschlüsselung der Kabelfernsehnetze<br />

wurde gelockert. Unser Signallieferant, upc cablecom, hat<br />

im vergangenen November für 55 digitale Sender die<br />

Grundverschlüsselung aufgehoben. Unter diesen 55 Sendern<br />

befinden sich auch 19 mit besonders hoher Auflösung<br />

(das sogenannte High Definition TV oder HDTV). So wurde<br />

es möglich, dass Kunden mit Kabelnetzanschluss und einem<br />

Fernsehgerät mit integriertem digitalen DVB-C-Tuner diese<br />

55 Sender jetzt in bester Qualität geniessen können –<br />

ganz ohne den Einsatz zusätzlicher Geräte wie etwa einer<br />

Mediabox oder DigiCard.<br />

Die Digitalisierung hat zweifellos ihren festen Platz in der<br />

Fernsehwelt eingenommen. All die verschiedenen Zusatzdienste<br />

und Möglichkeiten, die heute schon zur Verfügung<br />

stehen, stellen jedoch noch lange nicht das Ende der<br />

Entwicklung dar. Der technische Fortschritt verläuft dabei<br />

so rasant, dass es gut verständlich ist, wenn bei einigen<br />

Menschen das Gefühl der Überforderung aufkommt. Deshalb<br />

hat die <strong>EBL</strong> Telecom auch im Jahr <strong>2012</strong> ihr Beratungsangebot<br />

und das erfolgreiche Shopkonzept weiter ausgebaut<br />

und nebst den Standorten Delémont, Avenches und Liestal<br />

in Zollikofen einen zusätzlichen Telecomshop eröffnet.<br />

In diesen Geschäftsstellen können sich Kunden unverbindlich<br />

über die Möglichkeiten ihres Kabelfernsehanschlusses informieren<br />

lassen. Unser freundliches und kompetentes Beraterteam<br />

bietet zuverlässige Unterstützung, wenn es darum geht,<br />

einen Überblick zu gewinnen und in der oft verwirrenden<br />

Telekommunikationsentwicklung den Durchblick zu behalten.<br />

Die Lockerung der Grundverschlüsselung ist aber nicht der<br />

einzige Pluspunkt, der sich den Besitzern eines Kabelanschlusses<br />

bietet. Immer mehr Menschen nutzen ihre Kabeldose<br />

gleich mehrfach. So wuchs auch im Jahr <strong>2012</strong> die<br />

Anzahl der Kunden, welche ihren Kabelfernsehanschluss als<br />

multimediale Kommunikationszentrale verwenden. Die<br />

Kabeldose ermöglicht nämlich zusätzlich zum Fernsehen das<br />

Telefonieren, die Nutzung vielfältiger Internetdienste und<br />

den Versand von E-Mails. Diese Vorteile werden zunehmend<br />

erkannt und geschätzt. Heute ist es möglich, an jeder Kabelfernsehdose<br />

im Haus oder in der Wohnung alle Dienste,<br />

also analoges und digitales Fernsehen, Internet und Telefonie,<br />

gleichzeitig und ohne jede Qualitätseinbusse zu nutzen.<br />

Diese Eigenschaft der «Dose» ist einzigartig. So ist es auch nicht<br />

verwunderlich, dass sich bereits über die Hälfte der Kunden<br />

für die Vorteile des digitalen Fernsehens entschieden haben.<br />

Mehr als ein Drittel nutzt den Kabelfernsehanschluss für<br />

den Zugang ins Internet und rund ein Fünftel telefoniert darüber.<br />

Die neu erworbenen Netze im Mittelland, Ittigen und Zollikofen,<br />

wurden bis Mitte Jahr komplett erneuert und auf den<br />

höchsten Ausbaustand gebracht. Bei einer Modernisierung<br />

von Kabelfernsehnetzen werden Glasfaserkabel, Koaxialkabel<br />

und Netzkomponenten ausgebaut oder ersetzt und Anschlusszellen<br />

verkleinert, damit für alle Kabelanschlusskunden<br />

die Nutzung der vollen Angebotsleistung gewährleistet<br />

werden kann. Seit Mitte <strong>2012</strong> können nun auch die Kabelfernsehkunden<br />

in den beiden Netzen des Mittellands über die<br />

gesamten Möglichkeiten verfügen, welche ihr Anschluss bietet.


Geschäftsbereich Telecom<br />

45<br />

Adrian Koessler<br />

Leiter Geschäftsbereich Telecom<br />

Die <strong>EBL</strong> hat eine Mehrheitsbeteiligung an der Medianet Holding<br />

AG, welche Kabelfernsehnetze im Emmental/Kiesental<br />

und in der Luzerner Landschaft besitzt, übernommen. Aus<br />

diesem Anlass wurde der <strong>EBL</strong> Telecom die Führung dieser<br />

Firma übertragen. Das Jahr war geprägt durch Umstrukturierungen<br />

und Reorganisationen von verschiedenen Tochtergesellschaften<br />

der Medianet Holding AG. Auch wurden die drei<br />

operativen Standorte in den Gemeinden Laupen, Worb und<br />

Schlosswil auf zwei Standorte reduziert. Der Standort Laupen<br />

wurde aufgehoben und die bisherigen Aufgaben sowie das<br />

Personal auf die beiden anderen Standorte verteilt.<br />

Die Umstrukturierungen sind noch nicht vollumfänglich abgeschlossen;<br />

sie werden im kommenden Jahr weitergeführt.<br />

Das Gleiche gilt für die Modernisierung von diversen Netzen.<br />

Die Medianet Holding AG verfügte in der Vergangenheit<br />

mit der Tochtergesellschaft ZAPP AG über einen eigenen Internet<br />

Service Provider (ISP). Es zeigte sich jedoch, dass ein<br />

ISP eine gewisse Grösse aufweisen muss, nicht zuletzt um<br />

die vom Markt geforderten Innovationen zu bieten und somit<br />

überleben zu können. Aus diesem Grund wurde nach einer<br />

Partnerschaft mit einem bestehenden, grösseren und im Markt<br />

gut aufgestellten ISP Ausschau gehalten. Die Wahl fiel auf<br />

die Firma Finecom aus Biel, welche die gut eingeführte Produktelinie<br />

Quickline vertreibt. Finecom ist der zweitgrösste<br />

Serviceprovider auf den Fernsehkabelnetzen der Schweiz<br />

und bedient bereits über 330 000 Haushalte in der Deutschschweiz,<br />

vor allem im Mittelland. In den umliegenden Kabelfernsehnetzen<br />

sind die Angebote von Finecom deshalb bestens<br />

bekannt. Die Migration der neuen Prokuktelinie wird in<br />

drei Etappen durchgeführt und startet im ersten Quartal 2013.<br />

Da für den Kabelnetzbetrieb bereits heute bis zu 90 % Glasfaserkabel<br />

eingesetzt werden, ist dieses Angebot auch<br />

für KMUs und Geschäftskunden sehr interessant. Die <strong>EBL</strong> Telecom<br />

bietet für diese Segmente seit längerer Zeit dedizierte<br />

Verbindungen an, welche eine sehr hohe Verfügbarkeit und<br />

Sicherheit von Brandbreiten garantieren. Dies gilt für Punktzu-Punkt-Verbindungen<br />

von Standorten ebenso wie für hohe,<br />

symmetrische Internetanschlüsse. Auch in diesem Bereich<br />

konnten wir eine äusserst positive Geschäftsentwicklung feststellen<br />

und im vergangenen Jahr weiter zulegen.<br />

Der Telecom-Markt ist hart umkämpft und der Konkurrenzdruck<br />

war natürlich auch <strong>2012</strong> spürbar. Trotzdem konnten die<br />

von uns gesteckten Ziele erreicht werden. Die <strong>EBL</strong> Telecom<br />

wird auch im kommenden Jahr ihre Marketingaktivitäten<br />

weiter ausbauen, um den Kunden die zahlreichen Vorteile des<br />

Kabelfernsehanschlusses aufzuzeigen. Dabei werden wir<br />

nicht zuletzt die modernen Kommunikationsmittel und Optionen<br />

des Internets nutzen, wie zum Beispiel Onlineshopping.<br />

So vereinfachen wir die Bestellung unserer Produkte für diejenigen<br />

Kunden, die bereits heute einen Teil ihrer Einkäufe<br />

übers Internet abwickeln.


46<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Fakten<br />

Privatkunden (Kabelfernsehnetze)<br />

Ende <strong>2012</strong> zählten wir 109 244 Kunden in 205 Netzen<br />

(2011: 74 505 Kunden in 178 Netzen)<br />

Telefoniekunden (Kabelfernsehnetze)<br />

Ende <strong>2012</strong> telefonierten 17 912 (2011: 10 947) Kunden<br />

über das Kabelfernsehnetz.<br />

Internetkunden (Kabelfernsehnetze)<br />

Ende <strong>2012</strong> surften 30 858 (2011: 20 168) Kunden<br />

über das Kabelinternet.<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Kabelfernsehkunden<br />

Eigene Netze Region Liestal 18 810 18 773 18 787 18 633 18 163<br />

Eigene Netze Region Laufen 4 194 4 369 4 331 4 383 4 368<br />

Eigene Netze Region Romandie 31 960 32 209 34 405 31 313 27 716<br />

Signalkunden Liestal 16 013 16 056 16 171 16 387 15 921<br />

Signalkunden Laufen 380 321 321 739 734<br />

Eigene Netze Mittelland 13 292 2 777 — — —<br />

Netze Medianet Holding AG 17 676 — — — —<br />

Signalkunden Medianet Holding AG 6 919 — — — —<br />

Total 109 244 74 505 74 015 71 455 66 902<br />

Internetkunden<br />

Eigene Netze Region Liestal 7 971 7 039 5 900 5 427 4 946<br />

Eigene Netze Region Laufen 1 224 1 042 698 832 750<br />

Eigene Netze Region Romandie 7 930 6 942 4 707 1 638 954<br />

Signalkunden Liestal 5 932 4 683 4 806 3 746 3 384<br />

Eigene Netze Mittelland 3 035 462 — — —<br />

Netze Medianet Holding AG 3 449 — — — —<br />

Signalkunden Medianet Holding AG 1 317 — — — —<br />

Total 30 858 20 168 16 309 11 643 10 034<br />

Telefoniekunden<br />

Eigene Netze Region Liestal 4 383 3 254 2 028 1 667 1 336<br />

Eigene Netze Region Laufen 941 758 633 581 540<br />

Eigene Netze Region Romandie 6 496 4 665 2 536 656 400<br />

Signalkunden Liestal 2 948 2 217 1 710 1 261 920<br />

Eigene Netze Mittelland 1 916 53 — — —<br />

Netze Medianet Holding AG 991 — — — —<br />

Signalkunden Medianet Holding AG 237 — — — —<br />

Total 17 912 10 947 6 907 4 165 3 196


Geschäftsbereich Telecom<br />

47<br />

Versorgungsgebiet Telecom<br />

Versorgungsgebiet<br />

Basel-Landschaft<br />

Medianet (Region Bern-Luzern)<br />

Region Mittelland<br />

Region Avenches-Grolley<br />

Jura<br />

Region Grandson-Fleurier-<br />

Estavayer-Lucens


48<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Geschäftsbereich Finanzen<br />

Business<br />

16 830 969<br />

Die <strong>EBL</strong> verzeichnete <strong>2012</strong> einen Umsatzsprung von rund 17 Mio. CHF. Dies ist ein Wachstum von 13,8%.<br />

Die <strong>EBL</strong> verzeichnete im Geschäftsjahr einen Umsatzsprung<br />

von rund 17 Mio. CHF – ein Wachstum von 13,8 % ge genüber<br />

dem Vorjahr. Dank der kühleren Witterung wurden 300 Heizgradtage<br />

mehr als im Vorjahr verzeichnet. Dies wirkte sich<br />

positiv auf den Strom- und Wärmeabsatz aus.<br />

Erfolgsrechnung<br />

Während der Stromabsatz in Megawattstunden um 7,3 % gegenüber<br />

dem Vorjahr gestiegen ist, hat sich der Umsatz in<br />

Schweizer Franken um 9,8 % erhöht. Zu dieser Umsatzerhöhung<br />

hat die ökologische Sensibilität unserer Kunden beigetragen<br />

mit ihrer Wahl der neuen Stromprodukte. Dieser Mehrertrag<br />

wird hälftig für den Bau neuer erneuerbarer Energiegewinnungsanlagen<br />

sowie für Energieeffizienzmassnahmen verwendet.<br />

Der Wärmeumsatz konnte um 5 Mio. CHF (39,8 %) gesteigert<br />

werden. Rund ein Fünftel dieser Steigerung stammt aus<br />

der Fusion der Gesellschaften WKP Wärmeversorgung Krummeneich<br />

Pratteln AG und der WVB Wärme versorgung Bennwil<br />

AG mit der <strong>EBL</strong> (Genossenschaft Elektra Baselland). Der<br />

Zubau von 8 MW Anschlussleistungen sowie die 12,4 % höheren<br />

Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr erklären die weitere<br />

markante Steigerung. Der unter «Übrige Lieferungen und Leistungen»<br />

ausgewiesene Umsatz konnte durch Mehrleistungen<br />

an verbundene Unternehmen von 1,5 Mio. CHF (+56 %) erhöht<br />

werden. Die Aktivierten Eigenleistungen liegen rund 10 Mio. CHF<br />

hinter dem Vorjahr. Dies ist begründet durch weniger Investitionstätigkeit<br />

in Bauprojekten insbesondere bei Netzen und<br />

An lagen sowie bei Wärmefernverbundsanlagen.<br />

Begünstigt durch den um 31 899 MWh (26,3 %) höheren Strombezug<br />

aus den lokalen Rheinkraftwerken Birsfelden und<br />

Augst sowie einen tieferen Bezug aus dem Vollversorgungsvertrag<br />

von Alpiq, stiegen die Beschaffungskosten in<br />

Schweizer Franken unterproportional mit 2,4 % gegenüber<br />

dem Mengenwachstum von 7,3 %.<br />

Auch der Anstieg der Beschaffungskosten für Brennstoffe im<br />

Wärmegeschäft stieg mit 30,9 % unterproportional zum<br />

Umsatzwachstum von 39,8%. Die Marge verbesserte sich somit<br />

von 52,2 % auf 55,2 % im Berichtsjahr. Einerseits haben die<br />

Anschlussverdichtungen dazu beigetragen, die Marge zu erhöhen,<br />

und andererseits haben die beiden fusionierten Gesellschaften<br />

– dank dem Einsatz von Holz als Energieträger –<br />

die Marge positiv beeinflusst.<br />

Die Position Material- und Fremdleistungen verhält sich linear<br />

mit den tieferen Aktivierten Eigenleistungen. Der Personalaufwand<br />

ist um 3,1 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen,<br />

während der Übrige Betriebsaufwand um 6,1 % reduziert werden<br />

konnte.<br />

Das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzerfolg und Steuern<br />

konnte um 14,2 Mio. CHF (+54,7 %) auf 40,3 Mio. CHF gesteigert<br />

werden. Davon sind 11,8 Mio. CHF auf eine höhere<br />

Bruttogewinnmarge im Elektrizitäts- und Wärmegeschäft<br />

sowie 1,8 Mio. CHF auf höhere Erträge aus Übrigen Lieferungen<br />

und Leistungen zurückzuführen. Die Betriebskosten<br />

konnten – trotz stark gesteigerter Geschäftstätigkeit – gegenüber<br />

dem Vorjahr um 0,2 % gesenkt werden.<br />

Die Abschreibungen liegen dank nicht mehr benötigter Wertberichtigungen<br />

von 2,4 Mio. CHF auf zwei Beteiligungsgesellschaften<br />

unter dem Vorjahresvergleich. Im Jahr <strong>2012</strong><br />

wurden Rückstellungen für 4,9 Mio. CHF für den Bau von<br />

neuen Stromerzeugungsanlagen und die Förderung von<br />

Energie effizienzmassnahmen aus dem Programm 1000jetzt!<br />

gebildet. Diese Rückstellungen wurden durch den Mehrertrag<br />

der neuen Stromprodukte finanziert. In der Vergleichsperiode<br />

konnten Rückstellungen aufgelöst werden, welche<br />

vor allem aus der Umstrukturierung des Alpiq-Aktionariats 2009<br />

entstanden sind.


Geschäftsbereich Finanzen<br />

49<br />

Alain Jourdan<br />

Leiter Geschäftsbereich Finanzen und Dienste<br />

Der Finanzertrag ist geprägt vom Dividendenrückgang von Alpiq<br />

von 8.70 CHF pro Aktie 2011 auf 2.– CHF pro Aktie <strong>2012</strong>.<br />

Dies entspricht einem Rückgang der Alpiq-Dividendeneinnahme<br />

von 13,0 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr. Die starke operative<br />

Leistung mochte den Dividendenrückgang nicht kompensieren<br />

und somit liegt das ordent liche Ergebnis 7,4 Mio.<br />

CHF (47,8 %) unter dem Vorjahr.<br />

Im ausserordentlichen Ertrag von 1,2 Mio. CHF ist der Fusionsgewinn<br />

aus den Gesellschaften WKP Wärme versorgung<br />

Krummeneich Pratteln AG und der WVB Wärmeversorgung<br />

Bennwil AG mit der <strong>EBL</strong> (Genossenschaft Elektra Baselland)<br />

enthalten.<br />

Der ausgewiesene Jahresgewinn nach Reserveeinlage schliesst<br />

– geprägt durch ein gutes operatives Resultat und den<br />

Alpiq-Dividendenrückgang – bei 5,6 Mio. CHF im Vergleich<br />

zu 6,8 Mio. CHF im Vorjahr.<br />

Bilanz<br />

Das Anlagevermögen ist um 28,7 Mio. CHF (+10,6 %) gegenüber<br />

dem Vorjahr gestiegen, was mehrheitlich auf die Zunahme<br />

von 24,5 Mio. CHF Aktivdarlehen an Gruppengesellschaften<br />

für den Ausbau der Telekommunikationsnetze und<br />

Energieerzeugungsanlagen zurückzuführen ist.<br />

Die grösste Beteiligungsposition ist nach wie vor der 7,1 %-<strong>EBL</strong>-<br />

Anteil an der Alpiq Holding AG. Der Börsenkurs von Alpiq ist<br />

innert Jahresfrist um 23 % von 170.– CHF auf 131.– CHF pro Aktie<br />

gefallen. Da <strong>EBL</strong> die Beteiligung zu den historischen Anschaffungskosten<br />

bilanziert, ist diese Wertminderung nicht in<br />

der Bilanz und der Erfolgsrechnung ersichtlich. <strong>2012</strong> hat sich<br />

die <strong>EBL</strong> an der Kooperation HelveticWind mit den Partnern BKW,<br />

Energie Wasser Bern, Elektrizitätswerke des Kantons Zürich<br />

und SN Energie AG beteiligt. Die Zusammenarbeit hat zum Ziel,<br />

Windenergieanlagen in Deutschland und Italien zu erwerben.<br />

Im Frühjahr <strong>2012</strong> hat die <strong>EBL</strong> ihren ersten eigenen Windpark<br />

gebaut und in Betrieb genommen. Der Park befindet sich<br />

in Möthlitz und umfasst fünf Windenergieanlagen mit insgesamt<br />

10 MW Leistung.<br />

Im Rahmen des Ausbaus des Fernwärmegeschäfts wurde mit<br />

AEK Energie AG die Wärmeverbund Roggwil AG gegründet,<br />

um gemeinsam Fernwärmeanlagen zu entwickeln und zu bauen.<br />

Ebenso wurde die <strong>EBL</strong> Wärme AG gegründet, um das Fernwärmegeschäft<br />

weiter auszubauen.<br />

An der Kabelfernsehnetz-Gruppe Medianet Holding AG konnte<br />

die <strong>EBL</strong> den Beteiligungsanteil um 10,4 Prozentpunkte erhöhen.<br />

Die operativen Gesellschaften von Medianet wurden<br />

fusioniert, ein Standort konnte geschlossen werden, ein neuer<br />

Content Provider wurde ausgewählt und die Informatikapplikationen<br />

wurden mit denjenigen der <strong>EBL</strong> harmonisiert.<br />

Die <strong>EBL</strong> ist weiterhin sehr solide finanziert mit einem hohen<br />

Eigenkapitalanteil von 47,2 % im Verhältnis zur Bilanzsumme<br />

(Vorjahr 49,2 %).<br />

Mittelflussrechnung<br />

In der Mittelflussrechnung liegt der ausgewiesene Cashflow<br />

4,2 Mio. CHF hinter dem Vorjahr: Obwohl das Ergebnis<br />

vor Abschreibungen, Finanzerfolg und Steuern bedeutend<br />

über dem Vorjahr liegt, konnte der Minderertrag der Alpiq-<br />

Dividende von 13,0 Mio. CHF nicht kompensiert werden.<br />

Die <strong>EBL</strong> hat <strong>2012</strong> brutto 57,8 Mio. CHF investiert (Vorjahr:<br />

52,4 Mio. CHF). Während sich die Investitionen in Sachanlagen<br />

um 8,8 Mio. CHF gegenüber 2011 reduziert haben,<br />

hat die <strong>EBL</strong> 19,9 Mio. CHF mehr Darlehen an verbundene<br />

Unternehmen gewährt. Im Vorjahr sind 8,6 Mio. CHF aus dem<br />

Verkauf von Anteilen an TuboSol PE 2 sowie der Rückzahlung<br />

eines Darlehens von 20 Mio. CHF durch Alpiq der <strong>EBL</strong> zugeflossen.<br />

Diese Mittel wurden im Vorjahr verwendet, um<br />

Bankkredite zurückzuzahlen.


50<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Fakten<br />

Die <strong>EBL</strong> verbessert die Prozesse<br />

Im Jahr 2011 hat die <strong>EBL</strong> ein Customer-Relationship-Management-Projekt<br />

(Kundenbeziehungsmanagement-Projekt)<br />

lanciert. Es ist das erklärte Ziel, die Kundenbeziehungen ganzheitlich<br />

zu ver stehen, den Kundenservice zu verbessern,<br />

Prozesse besser und effizienter zu gestalten sowie die Wertschöpfung<br />

zu erhöhen. Im Spätherbst <strong>2012</strong> konnte das<br />

CRM in der Sparte Telekom dem Betrieb übergeben werden.<br />

Informatiklösungen sind ein wichtiger Bestandteil, um interne<br />

Prozesse effizient abzuwickeln. Im Berichtsjahr hat die<br />

<strong>EBL</strong> ihre Basisinfrastruktur grundlegend überarbeitet, den internen<br />

Helpdesk verbessert sowie die Business-Applikation<br />

für die Vertriebsgesellschaft in Deutschland mit einer Standardlösung<br />

ersetzt. Insgesamt konnte die Informatikkomple<br />

xität erheblich vereinfacht werden.<br />

Anfang <strong>2012</strong> wurde das auf der japanischen Lean-Management-<br />

Methode basierende interne Effizienzsteigerungsprogramm<br />

flink12 gestartet. Insgesamt wurden 17 Projekte identifiziert,<br />

welche bis Ende 2016 Produktivitätsgewinne von 10 % freisetzen<br />

sollen. Sechs interne Führungskräfte wurden in einer<br />

Lean Academy intensiv geschult. Im Geschäftsjahr wurden<br />

insgesamt sechs Wertstromanalysen durchgeführt. 2013 folgen<br />

vier weitere Optimierungsprojekte, um die <strong>EBL</strong> fit und flink<br />

für die Zukunft zu machen.<br />

in Mio. CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Energieverkauf<br />

Energieverkauf brutto 61,4 52,2<br />

Rabatte —1,1 —1,3<br />

Energieverkauf netto 60,4 50,8<br />

Netzentschädigungen 44,3 44,9<br />

Systemdienstleistungen 2,6 4,3<br />

Abgaben KEV* 2,6 2,5<br />

Total Energieverkauf 109,9 102,5<br />

Energieankauf<br />

Ankauf Energie 48,3 42,9<br />

Netzkosten 6,3 5,8<br />

Systemdienstleistungen 2,6 4,3<br />

Abgaben KEV* 2,5 2,5<br />

Total Energieabsatz 59,8 55,5<br />

Die Elektrizitätsmarge betrug 45,6 % (Vorjahr 45,9 %).<br />

* Kostendeckende Einspeisevergütung


Geschäftsbereich Finanzen<br />

51<br />

Finanzkennzahlen<br />

in Mio. CHF<br />

Stromgeschäft<br />

in Mio. CHF<br />

Cashflow 42,2 Stromverkauf 109,9<br />

Abschreibungen 34,2 Stromankauf 59,8<br />

Reserveeinlagen 3,5<br />

Jahresgewinn 5,5 <strong>2012</strong><br />

2011


52<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Bilanz aktiven<br />

CHF<br />

Bilanzwert am<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Bilanzwert am<br />

31.12.2011<br />

Anlagevermögen<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Gebäude 2 385 508 1 963 539<br />

Produktionsanlagen 50 637 168 49 390 120<br />

Unterwerke 220/50 kV 2 209 712 2 762 140<br />

Unterwerke 50/13 kV 1 581 923 1 946 960<br />

Trafostationen 3 049 573 2 565 934<br />

Trafostationen unter Contracting 712 068 805 050<br />

Transformatoren 1 250 766 1 121 390<br />

Leitungen 17 433 700 16 981 130<br />

Steuer- und Messeinrichtungen 821 423 9<br />

Betriebseinrichtungen und Fahrzeuge 591 947 9<br />

Anlagen im Bau 22 725 230 24 343 888<br />

Total Sachanlagen 103 399 018 101 880 169<br />

Finanzanlagen<br />

Beteiligungen 66 308 659 63 740 229<br />

Aktivdarlehen 130 593 591 106 052 705<br />

Diverse Finanzanlagen 106 459 –<br />

Total Finanzanlagen 197 008 709 169 792 934<br />

Total Anlagevermögen 300 407 727 271 673 103<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte<br />

Materialvorräte 1 035 869 90 000<br />

Diverses Material 725 453 376 438<br />

Aufträge in Arbeit 1 203 096 577 609<br />

Total Vorräte 2 964 418 1 044 047<br />

Forderungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Dritte 24 022 931 22 990 696<br />

Konzerngesellschaften 1 864 907 2 753 843<br />

Übrige Forderungen 98 641 1 685 266<br />

Rechnungsabgrenzungen 15 225 860 13 039 720<br />

Rechnungsabgrenzung gegenüber Konzern 2 069 593 833 034<br />

Total Forderungen 43 281 932 41 302 559<br />

Flüssige Mittel<br />

Banken 7 859 995 6 368 869<br />

Postcheck 2 494 563 3 171 581<br />

Kasse 9 635 5 852<br />

Total flüssige Mittel 10 364 193 9 546 302<br />

Total Umlaufvermögen 56 610 543 51 892 908<br />

Total Aktiven 357 018 270 323 566 011


Finanzen<br />

53<br />

Bilanz Passiven<br />

CHF<br />

Bilanzwert am<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Bilanzwert am<br />

31.12.2011<br />

Eigenkapital<br />

Reserven<br />

Reservefonds 19 788 500 19 424 000<br />

Bau- und Erneuerungsfonds 72 337 500 65 670 000<br />

Freie Reserven 70 017 056 66 517 056<br />

Total Reserven 162 143 056 151 611 056<br />

Bilanzgewinn<br />

Vortrag vom Vorjahr 626 351 851 773<br />

Jahresgewinn 5 595 610 6 806 578<br />

Total Bilanzgewinn 6 221 961 7 658 351<br />

Total Eigenkapital 168 365 017 159 269 407<br />

Fremdkapital<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Festkredite 53 438 855 45 629 677<br />

Rückstellungen 51 687 499 52 321 304<br />

Total langfristige Verbindlichkeiten 105 126 354 97 950 981<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Festkredite 51 014 577 40 000 000<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Dritte 17 316 957 15 849 232<br />

Konzerngesellschaften 4 504 393 2 035 236<br />

Übrige Verbindlichkeiten 480 946 700 911<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Banken – 23 047<br />

Rechnungsabgrenzungen 4 762 394 5 904 554<br />

Rechnungsabgrenzungen gegenüber Konzern 1 085 581 1 832 643<br />

Kurzfristige Rückstellungen 4 362 051 –<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 83 526 899 66 345 623<br />

Total Fremdkapital 188 653 253 164 296 604<br />

Total Passiven 357 018 270 323 566 011


54<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Erfolgsrechnung<br />

CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Elektrizitätsverkauf 112 537 486 102 521 749<br />

Wärmeverkauf 17 584 821 12 578 761<br />

Übrige Lieferungen und Leistungen 8 932 678 7 123 506<br />

Umsatz 139 054 985 122 224 016<br />

Bestandesänderungen Aufträge in Arbeit 625 487 11 712<br />

Aktivierte Eigenleistungen 19 626 888 29 775 305<br />

Übriger Betriebsertrag 8 653 088 7 353 114<br />

Gesamtleistung 167 960 448 159 364 147<br />

Elektrizitätsankauf –56 855 167 —55 532 051<br />

Brennstoffankauf –7 874 670 —6 014 161<br />

Material und Fremdleistungen –27 142 650 —35 908 152<br />

Personalaufwand –23 458 761 —22 762 643<br />

Konzessionsabgaben –307 566 —301 849<br />

Übriger Betriebsaufwand –12 001 616 —12 785 363<br />

Betriebsaufwand –127 640 430 —133 304 219<br />

Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzerfolg und Steuern 40 320 018 26 059 928<br />

Abschreibungen –34 216 141 —37 676 373<br />

Veränderung von Rückstellungen –4 895 434 6 543 130<br />

Ergebnis vor Finanzerfolg und Steuern 1 208 443 —5 073 315<br />

Finanzertrag 10 339 899 24 272 109<br />

Finanzaufwand –2 498 989 —3 123 720<br />

Steuern –1 029 568 —717 644<br />

Betriebsergebnis 8 019 785 15 357 430<br />

Betriebsfremder Ertrag 203 746 249 381<br />

Betriebsfremder Aufwand –94 332 —29 976<br />

Ordentliches Ergebnis 8 129 199 15 576 835<br />

Ausserordentlicher Aufwand – —25 795<br />

Ausserordentlicher Ertrag 1 151 603 10 475<br />

Gewinn aus Veräusserung von Anlagen 14 808 445 063<br />

Unternehmensergebnis 9 295 610 16 006 578<br />

Zuweisung an Wohlfahrtsstiftung –200 000 —200 000<br />

Reserveeinlage –3 500 000 —9 000 000<br />

Jahresgewinn 5 595 610 6 806 578


Finanzen<br />

55<br />

Mittelflussrechnung<br />

CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Jahresgewinn 5 595 610 6 806 578<br />

Gewinn aus Veräusserung von Anlagen –14 808 —445 063<br />

Reserveeinlagen 3 500 000 9 000 000<br />

Abschreibungen 34 216 141 37 676 373<br />

Nicht liquiditätwirksame Veränderung Lager –1 509 224 –<br />

Gewinn aus Fusion –1 151 603 –<br />

Veränderung von Rückstellungen 1 642 528 —6 543 130<br />

Cashflow 42 278 644 46 494 758<br />

Veränderung Vorräte –799 221 —8 441<br />

Veränderung Forderungen 1 443 326 1 842 127<br />

Veränderung aktive Rechnungsabgrenzungen –3 422 699 518 578<br />

Veränderung kurzfristige Verbindlichkeiten 3 445 958 288 416<br />

Veränderung passive Rechnungsabgrenzungen –1 889 222 —1 885 013<br />

Veränderung kurzfristige Bankverbindlichkeiten –23 047 —20 642<br />

Veränderung Nettoumlaufvermögen aus Fusion –94 680 –<br />

Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit 40 939 059 47 229 783<br />

Investitionen in Sachanlagen –23 657 483 —32 402 503<br />

Devestitionen von Sachanlagen 14 808 445 063<br />

Investition in Finanzanlagen –2 467 630 —8 602 103<br />

Devestition von Finanzanlagen – 8 555 100<br />

Veränderung Aktivdarlehen –31 667 430 —11 822 162<br />

Veränderung kurzfristige Aktivdarlehen – 20 000 000<br />

Mittelfluss aus Investitionstätigkeit –57 777 735 –23 826 605<br />

Veränderung kurzfristige Festkredite 11 014 577 –24 592 542<br />

Veränderung langfristige Festkredite 7 809 178 3 379 677<br />

Verwendung Fonds Erneuerbare Energien –1 167 188 —855 400<br />

Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 17 656 567 —22 068 265<br />

Veränderung der flüssigen Mittel 817 891 1 334 913<br />

Flüssige Mittel am 1. Januar 9 546 302 8 211 389<br />

Flüssige Mittel am 31. Dezember 10 364 193 9 546 302<br />

+ = Mittelfluss<br />

— = Mittelabfluss


56<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Anhang zur jahresrechnung<br />

Per 31. dezember <strong>2012</strong><br />

CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Bürgschaften und Garantieverpflichtungen<br />

Bürgschaft zugunsten Biopower Nordwestschweiz AG 3 210 000 3 210 000<br />

Bürgschaft gegenüber Alpiq Schweiz AG zugunsten <strong>EBL</strong>D Schweiz Strom GmbH<br />

p.m.<br />

p.m.<br />

für Verpflichtungen aus Stromlieferungen<br />

Solidaritätserklärung gegenüber Helvetia Versicherung zugunsten <strong>EBL</strong> Wärmesysteme<br />

AG über alle Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen<br />

p.m. n/a<br />

Garantie gegenüber Basler Kantonalbank zugunsten Holzkraftwerk Basel AG 3 135 000 n/a<br />

Bilanzierte Aktiven unter Eigentumsvorbehalt<br />

Beteiligungen und Grundstücke 250 000 250 000<br />

Barwerte 6 883 265 4 963 265<br />

Leasingverbindlichkeiten<br />

Fahrzeuge 37 086 29 691<br />

Brandversicherungswerte<br />

Gebäude 79 286 400 70 454 400<br />

Betriebseinrichtungen 165 367 220 120 150 980<br />

Warenlager 5 432 371 5 432 371<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen<br />

Kontokorrentschulden gegenüber PKE – 161 398<br />

Auflösung stiller Reserven<br />

Auflösung stiller Reserven – 912 205<br />

Angaben zur Durchführung einer Risikobeurteilung<br />

Der Verwaltungsrat führt periodisch eine Risikobeurteilung<br />

durch. Dabei wurden die seiner Ansicht nach wichtigsten<br />

Risiken erfasst und entsprechende Massnahmen zur Steuerung<br />

und Überwachung der Risiken definiert und über<br />

deren Umsetzung entschieden. Die letzte Beurteilung hat<br />

am 23. Januar 2013 stattgefunden.


Finanzen<br />

57<br />

Wesentliche Beteiligungen<br />

und Wertschriften<br />

Zweck Währung Aktien- oder<br />

Stammkapital<br />

Beteiligungsquote<br />

<strong>2012</strong><br />

in %<br />

Beteiligungsquote<br />

2011<br />

in %<br />

Produktions- und Stromvertriebsgesellschaften<br />

AEK Energie AG SV CHF 6 000 000 2,7 2,7<br />

Alpiq Holding AG SP CHF 271 898 730 7,1 7,1<br />

<strong>EBL</strong> España S.L., Spanien S EUR 10 000 100,0 100,0<br />

<strong>EBL</strong>D Schweiz Strom GmbH, Deutschland SV EUR 25 000 100,0 100,0<br />

<strong>EBL</strong>D Windpark Möthlitz GmbH, Deutschland SP EUR 25 000 100,0 –<br />

Efforte AG SV CHF 3 000 000 100,0 100,0<br />

Geo-Energie Suisse AG FE CHF 700 000 14,3 14,3<br />

Geopower Basel AG in Liquidation FE CHF 6 136 000 15,3 15,3<br />

HelveticWind Deutschland GmbH, Deutschland SP EUR 25 000 10,9 –<br />

Holzkraftwerk Basel AG SP CHF 12 000 000 15,0 15,0<br />

Kraftwerk Birsfelden AG SP CHF 30 000 000 10,0 10,0<br />

TuboSol PE2, S.L., Spanien SP EUR 50 000 51,0 51,0<br />

Wärmegesellschaften<br />

AVARI AG WC CHF 4 410 000 46,7 46,7<br />

AWV Abwasserwärmeverbund Sissach AG WC CHF 830 000 81,1 81,1<br />

BeoTherm AG WC CHF 2 000 000 50,0 50,0<br />

<strong>EBL</strong> Wärme AG WC CHF 100 000 100,0 –<br />

<strong>EBL</strong> Wärmesysteme AG DP CHF 200 000 100,0 100,0<br />

Wärmeverbund Roggwil AG WC CHF 1 000 000 50,0 –<br />

WKP Wärmeversorgung Krummeneich Pratteln AG WC CHF 1 500 000 n/a* 100,0<br />

WL Wärmeversorgung Lausen AG WC CHF 500 000 65,0 65,0<br />

WVB Wärmeversorgung Bennwil AG WC CHF 636 000 n/a* 96,7<br />

Telekommunikationsgesellschaften<br />

ColoBâle AG DP CHF 600 000 35,0 35,0<br />

<strong>EBL</strong> Telecom AG TK CHF 1 500 000 100,0 100,0<br />

Kabelfernsehbetriebe Brandis AG TK CHF 800 000 100,0 100,0<br />

Medianet Holding AG TK CHF 8 000 000 73,8 63,4<br />

Saphir Group AG DP CHF 289 100 23,9 23,9<br />

Serac-Valtra SA TK CHF 200 000 n/a** 100,0<br />

Übrige Gesellschaften<br />

AEK Pellet AG DP CHF 9 000 000 15,0 15,0<br />

Biopower Nordwestschweiz AG SP CHF 2 250 000 33,3 33,3<br />

EASy AG S CHF 200 000 75,0 75,0<br />

IRel AG DP CHF 100 000 100,0 100,0<br />

NIS AG DP CHF 1 000 000 10,0 10,0<br />

* Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> mit der<br />

<strong>EBL</strong> (Genossenschaft Elektra Baselland) fusioniert.<br />

** Gesellschaft ist im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> mit der <strong>EBL</strong><br />

Telecom AG fusioniert worden.<br />

SV Stromvertrieb<br />

SP Stromproduktion<br />

S Servicegesellschaft<br />

FE Forschung/Entwicklung<br />

WC Wärmecontracting<br />

TK Telekommunikation<br />

DP Dienstleistung/Produktion


58<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Anhang zur Jahresrechnung<br />

Per 31. dezember <strong>2012</strong><br />

(Fortsetzung)<br />

Anlagespiegel<br />

Grundstücke<br />

und Gebäude<br />

Produktionsanlagen<br />

Unterwerke<br />

220/50 kV<br />

Unterwerke<br />

50/13 kV<br />

Trafostationen<br />

Nettobuchwert 31.12.2010 2 227 363 32 129 432 3 440 714 2 096 340 2 292 900<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 31.12.2010 13 050 062 72 272 414 4 300 894 5 865 513 7 285 895<br />

Zugänge – 334 761 11 960 – –<br />

Abgänge – – – – –<br />

Reklassifikationen – – – – –<br />

Umbuchungen Anlagen im Bau 245 345 38 098 060 – 343 462 989 577<br />

Stand 31.12.2011 13 295 407 110 705 235 4 312 854 6 208 975 8 275 472<br />

Abschreibungen<br />

Stand 31.12.2010 -10 822 699 -40 142 982 -860 180 -3 769 173 -4 992 995<br />

Planmässige Abschreibungen -509 169 -16 582 133 -690 534 -492 842 -716 543<br />

Abgänge – – – – –<br />

Reklassifikationen – -4 590 000 – – –<br />

Stand 31.12.2011 –11 530 892 –82 454 552 –2 103 142 –4 657 693 –6 561 147<br />

Nettobuchwert 31.12.2011 1 963 539 49 390 120 2 762 140 1 946 960 2 565 934<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 31.12.2011 13 295 407 110 705 235 4 312 854 6 208 975 8 275 472<br />

Zugänge Eigenleistungen – – – – –<br />

Zugänge Fremdleistungen – – – – –<br />

Zugänge 90 230 – – – –<br />

Abgänge – – – – –<br />

Konsolidierungskreisänderung* – 8 418 639 – – –<br />

Reklassifikationen – – – – –<br />

Umbuchungen Anlagen im Bau 530 763 13 967 846 – 30 641 1 335 248<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> 13 916 400 133 091 720 4 312 854 6 239 616 9 610 720<br />

Abschreibungen<br />

Stand 31.12.2011 –11 331 868 –61 315 115 –1 550 714 –4 262 015 –5 709 538<br />

Planmässige Abschreibungen –199 024 –15 546 630 –552 428 –395 678 –851 609<br />

Zugänge – – – – –<br />

Abgänge – – – – –<br />

Konsolidierungskreisänderung* – –5 592 807 – – –<br />

Reklassifikationen – – – – –<br />

Stand 31.12.<strong>2012</strong> –11 530 892 –82 454 552 –2 103 142 –4 657 693 –6 561 147<br />

Nettobuchwert 31.12.<strong>2012</strong> 2 385 508 50 637 168 2 209 712 1 581 923 3 049 573<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden die Wärmeverbünde Krummeneich und<br />

Bennwil mit der <strong>EBL</strong> (Genossenschaft Elektra Baselland) fusioniert.


Finanzen<br />

59<br />

Trafostationen<br />

unter<br />

Contracting<br />

Transformatoren<br />

Leitungen<br />

Projektstudien<br />

Steuer- und<br />

Messeinrichtungen<br />

Betriebseinrichtungen<br />

und Fahrzeuge<br />

Anlagen im Bau<br />

Total<br />

199 649 1 089 385 16 510 170 6 – 6 36 606 756 96 592 721<br />

311 858 3 957 668 52 729 995 1 544 083 – 1 283 462 41 196 756 203 798 600<br />

– 361 694 – 415 993 – 305 736 30 978 640 32 408 784<br />

– – – – – – – –<br />

57 171 – -57 171 – – – -14 677 -14 677<br />

753 280 – 4 855 486 1 878 479 225 457 427 685 -47 816 831 –<br />

1 122 309 4 319 362 57 528 310 3 838 555 225 457 2 016 883 24 343 888 236 192 707<br />

-112 209 -2 868 283 -36 219 825 -1 544 077 – -1 283 456 -4 590 000 -107 205 879<br />

-205 050 -329 689 -4 327 355 -2 294 469 -225 457 -733 418 – -27 106 659<br />

– – – – – – – –<br />

– – – – – – 4 590 000 –<br />

–498 623 –3 569 471 –44 989 686 –4 472 410 –276 242 –3 665 961 – –164 779 819<br />

805 050 1 121 390 16 981 130 9 – 9 24 343 888 101 880 169<br />

1 122 309 4 319 362 57 528 310 3 838 555 225 457 2 016 883 24 343 888 236 192 707<br />

– – – – – – 3 056 746 –<br />

– – – – – – 19 304 253 –<br />

– 500 875 – 617 849 – – 22 360 999 23 569 953<br />

– – – – – – – –<br />

– – – – – – – 8 418 639<br />

– – – – – – –2 462 –2 462<br />

88 382 – 4 895 076 837 429 50 785 2 241 025 –23 977 195 –<br />

1 210 691 4 820 237 62 423 386 5 293 833 276 242 4 257 908 22 725 230 268 178 837<br />

–317 259 –3 197 972 –40 547 180 –3 838 546 –225 457 –2 016 874 – –134 312 538<br />

–181 364 –371 499 –4 442 506 –633 864 –50 785 –1 649 087 – –24 874 474<br />

– – – – – – – –<br />

– – – – – – – –<br />

– – – – – – – –5 592 807<br />

– – – – – – – –<br />

–498 623 –3 569 471 –44 989 686 –4 472 410 –276 242 –3 665 961 – –164 779 819<br />

712 068 1 250 766 17 433 700 821 423 – 591 947 22 725 230 103 399 018


60<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

antrAg des verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat beantragt an der Delegiertenversammlung vom<br />

6. Juni 2013 die Genehmigung des <strong>Geschäftsbericht</strong>es und<br />

der Jahresrechnung mit einem Bilanzgewinn per 31. Dezember <strong>2012</strong>,<br />

bestehend aus<br />

CHF<br />

CHF<br />

Gewinnvortrag vom Vorjahr 626 351<br />

Jahresgewinn 5 595 610<br />

Bilanzgewinn 6 221 961<br />

Wie folgt zu verwenden:<br />

Zuweisung an Reservefonds gemäss § 36 der Statuten:<br />

5 % von 5595 610 CHF 279 781<br />

Weitere Zuweisung zur Aufrundung 25 719 —305 500<br />

Zuweisung an die Bau- und Erneuerungsfonds gemäss § 36 der Statuten:<br />

75 % von 5595 610 CHF 4 196 708<br />

Weitere Zuweisung zur Aufrundung 1 560 292 —5 757 000<br />

Vortrag auf neue Rechnung 159 461<br />

Liestal, 17. April 2013<br />

Für den Verwaltungsrat:<br />

Der Präsident:<br />

R. Tschopp


Finanzen<br />

61<br />

bericht der revisionsstelle


62 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>EBL</strong> (Genossenschaft Elektra Baselland)<br />

Mühlemattstrasse 6<br />

4410 Liestal<br />

T 061 926 11 11<br />

F 061 926 11 22<br />

info@ebl.bl.ch<br />

www.ebl.ch<br />

Copyright<br />

© 2013 <strong>EBL</strong> (Genossenschaft Elektra Baselland)<br />

Konzept und Gestaltung<br />

New Identity Ltd., Basel<br />

Fotografie<br />

Ursula Sprecher, Basel<br />

(Seiten: 5, 9, 31, 37, 41, 45 und 49)<br />

Daniel Haller, Basel<br />

(Seiten: 19, 26 und 28/29)<br />

Klemens Brysch, Basel<br />

(Seiten: Umschlag, 15–18, 20–25 und 27)<br />

Druck<br />

Schaub Medien AG, Liestal


<strong>EBL</strong> (Genossenschaft<br />

Elektra Baselland)<br />

Mühlemattstrasse 6<br />

4410 Liestal<br />

T 061 926 11 11<br />

www.ebl.ch

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