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Stabwechsel - SAQ

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BUSINESS EXCELLENCE<br />

mit komplexen Situationen auseinandersetzt.<br />

Der Künstler Reckhenrich ist einer,<br />

der ebenso an das kreative Potenzial<br />

der Menschen glaubt wie Philipp<br />

Boskberger, der CEO des<br />

Lorange Institute of Business Zurich,<br />

der Reckhenrich als Dozent<br />

ins Strategie-Module des Executive-MBA-Programms<br />

geholt hat.<br />

Beide treibt die Frage um, unter<br />

welchen Rahmenbedingungen die<br />

Leute ihr kreatives Potenzial am<br />

stärksten entwickeln können und<br />

wie die kreative Führung aus den<br />

Köpfen einzelner in die Organisationen<br />

zurückfliesst. Zum einen<br />

müssen Organisationsstrukturen<br />

vorhanden sein, die das Prinzip<br />

der Creative Leadership ermöglichen.<br />

Zum anderen braucht es<br />

Weiterbildung.<br />

Für Achim Wolter von der Bâloise<br />

stellt sich die Frage aus der Perspektive<br />

der Organisation. Letztlich<br />

geht es für ihn bei Creative<br />

Leadership darum, aus der Optik<br />

eines Unternehmens heraus Führungskräfte<br />

in die Lage zu versetzen,<br />

Creative Leadership während<br />

der täglichen Herausforderungen<br />

zu leben und deren Wirkung zu<br />

entfalten. Darüber hinaus stellt<br />

sich für ihn aber auch die Frage,<br />

wie die Nutzung kreativer Mittel<br />

dem einzelnen Manager hilft, selber<br />

kreativ zu sein und dabei das<br />

Ziel zu erreichen, nämlich Wirkung<br />

zu entfalten. In seinem Alltag<br />

geht es bei der Führungskräfteentwicklung<br />

um die Vermittlung<br />

der Fähigkeit und der Einstellung,<br />

die es bei den Führungskräften zu<br />

erreichen gilt. Beide Fragestellungen<br />

hängen zusammen.<br />

Massgeschneiderte<br />

Firmenprogramme<br />

Diese Fragestellungen nimmt das<br />

Lorange Institute of Business auf.<br />

Jedoch, Kreativität ist kein Führungsinstrument,<br />

das sich so einfach<br />

in einer Weiterbildung vermitteln<br />

lässt, wie Philipp Boksberger<br />

auf Anfrage bestätigt. «Man kann<br />

zunächst zwei Typen von Teilnehmern<br />

der Executive-MBA-Programme<br />

unterscheiden. Diejenigen,<br />

die vor allem an der kognitiven<br />

Wissensvermittlung interessiert<br />

sind, und die, die möglichst<br />

viel aus sich und ihrem Potenzial<br />

schöpfen wollen.» Zwar sei am<br />

Lorange Institute of Business Zurich<br />

die zweite Gruppe in der<br />

Überzahl, aber, so Boksberger,<br />

«wenn Firmen neue Führungsprinzipien<br />

direkt umzusetzen wollen,<br />

setzen wir auf massgeschneiderte<br />

Firmenprogramme mit begleitendem<br />

Coaching, um das<br />

Führungsverhalten direkt und<br />

nachhaltig zu verändern». Hier<br />

stellt sich auch für die erfolgreiche<br />

Business School die Frage, ob man<br />

Führen überhaupt lernen kann.<br />

Für das Coaching von Firmen sprichen<br />

die erhöhte Komplexität des<br />

gesamten Umfelds und das Tempo<br />

der Veränderungen. Organisationen<br />

und Organisationsformen verändern<br />

sich schneller und dabei<br />

kommen und gehen Führungskräfte<br />

im Schnitt alle zwei Jahre.<br />

Früher blieben sie länger und<br />

konnten eine stärkere Beziehung<br />

zur Organisation mit allen Leuten<br />

aufbauen und dadurch auch Wissen<br />

und Fähigkeiten besser und<br />

nachhaltiger transferieren. Heute<br />

muss diese Entwicklung anderswo<br />

hergeholt werden, zum Beispiel<br />

durch einen Coach und ein Leadership-Programm<br />

der Business<br />

School. Aber auch Teilnehmer der<br />

Master-Programme profitieren<br />

von diesem innovativen Ansatz.<br />

Für Philipp Boksberger ist es die<br />

Aufgabe der Business School, neue<br />

Wege als Möglichkeit aufzuzeigen,<br />

getreu dem Grundsatz, das zu vermitteln,<br />

was wirklich funktioniert.<br />

Einer dieser Wege ist die Creative<br />

Leadership, die im Strategiemodul<br />

von Reckhenrich zur Sprache<br />

kommt, insbesondere der Ansatz<br />

der Co-Creation. Dabei wird der<br />

Gegensatz «Hier: Führungskraft –<br />

dort: Organisation» aufgelöst, indem<br />

man über eine dialogische<br />

Interaktion führt, zum Beispiel<br />

über die Fragen, die man seinem<br />

EMBA Studierende am Lorange Institute of Business - neue Lernmethoden<br />

mit wenig Frontalunterricht in inspirierender Atmosphäre.<br />

Team stellt. Es sind denn auch genau<br />

diese Ansätze, die das Lorange<br />

Institute of Business zu dem machen,<br />

was ihrem Gründer, dem<br />

ehemaligen IMD-Direktor Peter<br />

Lorange, immer schon vorschwebte:<br />

eine Business School of the Future<br />

zu sein. Dafür steht auch die<br />

Wahl des Campus: eine Schule mit<br />

Seminarräumen mit freier Sicht<br />

auf den Zürichsee und einer offenen<br />

Atmosphäre.<br />

Führungskräfte<br />

an Grenzen bringen<br />

Letztlich bleibt alles graue Theorie,<br />

wenn sie nicht vernünftig<br />

umgesetzt wird. Jörg Reckhenrich<br />

begegnet immer wieder der Situation,<br />

dass zwischen Wissen und<br />

Anwendung eine Lücke klafft, besonders,<br />

wenn interkulturelle Gräben<br />

überwunden werden müssen<br />

- das nächste Hindernis in der globalisierten<br />

Wirtschaft: «In Indien<br />

wird ganz anders geführt als in Europa.<br />

Bei einem Leadership Workshop<br />

zur Dialogführung erstellten<br />

wir ein Setting zur kreativen Interaktion<br />

und erlebten, wie die Gruppen<br />

in kürzester Zeit in alte Muster<br />

zurückfiel.» Scheitert Creative<br />

Leadership an der Herausforderung,<br />

zu viele Kulturen rund um<br />

den Globus über einen Leisten zu<br />

schlagen? Für Achim Wolter kann<br />

jegliche Veränderung nur über den<br />

Dialog erreicht werden. Er wählt<br />

den Weg, nicht nur an den Verhaltensweisen<br />

des Managements zu<br />

arbeiten, sondern über neue Erfahrungen<br />

neue Mentalitäten und<br />

Denkarten zu entwickeln. Unterstützt<br />

wird er dabei von Leuten<br />

wie Jörg Reckhenrich und Philipp<br />

Boksberger. Der Künstler arbeitet<br />

an kreativen Möglichkeiten, Wege<br />

zu ebnen, damit Menschen ihre<br />

Einstellungen ändern können. Der<br />

Leiter der Business School bringt<br />

Führungskräfte im Rahmen der<br />

Managementausbildung an Grenzen<br />

und zu Erfahrungen, damit sie<br />

ihren Rhythmus im operativen Tagesgeschäft<br />

agiler und kreativer<br />

und damit erfolgreicher prägen.<br />

Letztlich sagen alle drei, liege der<br />

Erfolg im Umgang mit komplexen<br />

Fragestellungen darin, ob ein Dialog<br />

entsteht und dass die Beteiligen<br />

sich für andere Perspektiven<br />

öffnen.<br />

MQ Management und Qualität 1–2/2014<br />

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