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[bewegt] 01/13 - Spitex Basel

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Portrait einer Mitarbeiterin: Daniela Wälti<br />

Hauswirtschaft in Zentrum Alban-Breite<br />

«<strong>Spitex</strong> ist lebendiges<br />

Lesen»<br />

«Das Lesen hat mich ein Leben lang<br />

begleitet», sagt Daniela Wälti, die inmitten<br />

ihrer Bücher in ihrer Altbauwohnung<br />

vom Buch in ihrer Hand<br />

aufblickt. Deshalb erstaunt auch<br />

nicht, was sie gelernt hat und wo sie<br />

jahrelang gearbeitet hat. Es ist der<br />

Platz ihrer grossen Liebe: Als gelernte<br />

Buchhändlerin verbrachte sie einen<br />

Grossteil ihrer Zeit in der Buchhandlung.<br />

Durch das Lesen kam sie darauf,<br />

dass sie eigentlich Lust hat, sich<br />

um ältere Menschen zu kümmern.<br />

Da sie eine Frau der Tat ist, setzte sie<br />

diese Idee um und arbeitet seit rund<br />

einem Jahr als Hauswirtschafterin<br />

im Zentrum Alban-Breite von <strong>Spitex</strong><br />

<strong>Basel</strong>. Und? Bereut sie diesen Schritt?<br />

Vermisst Daniela Wälti ihre Bücherwelt?<br />

Auf die Frage zuerst ein erstaunter<br />

Blick. Dann ein entspanntes<br />

Zurücklehnen. «Nein. Lesen und<br />

Bücher sind immer noch meine Welt,<br />

meine Begleiter, meine grosse Liebe.<br />

Daran hat sich gar nichts geändert.»<br />

Daneben hat sie einen Leseclub für<br />

Kinder ins Leben gerufen. Einmal<br />

pro Woche kommen zwölf Kinder<br />

aus zwei Klassen zu ihr, um in einem<br />

Buch zu lesen, darüber zu diskutieren<br />

oder sich mit Wortspielen zu bereichern.<br />

«Es kann kommen, wer Lust<br />

hat», präzisiert sie und fährt fort:<br />

«Klar kommen eher die Kinder, die<br />

sowieso gerne lesen, als jene, die ein<br />

wenig Übung nötig hätten.»<br />

Während der Sommermonate von<br />

Juni bis September packt sie ihr Köfferchen<br />

voll mit Büchern und geht in<br />

den Matthäuspark. Innerhalb eines<br />

Projektes der Stadtbibliothek liest sie<br />

unter dem Motto: «Schirm Scharm»<br />

während zweier Stunden den Kindern<br />

Geschichten vor, diskutiert mit ihnen<br />

oder macht Wortspiele. Interessierte<br />

gibt es immer. Besonderen Erfolg hat<br />

sie jedoch, wenn sich auch Buben ihrem<br />

Zuhörergrüppchen anschliessen.<br />

«Buben finden das Lesen eher uncool.<br />

Aber einmal konnte ich sogar<br />

ein paar vom Fussballspiel wegholen»,<br />

erklärt sie nicht ohne Stolz.<br />

Das Lesen hat sie ein Leben lang begleitet.<br />

Philosophische Auseinandersetzungen<br />

bereichern sie. Philosophische<br />

Krimis beleuchten oft<br />

das gesellschaftliche Leben und das<br />

menschliches Handeln. So gesehen<br />

ist ihre Arbeit bei <strong>Spitex</strong> <strong>Basel</strong> nicht<br />

weit von ihren Büchern entfernt: Als<br />

Hauswirtschafterin erfährt sie von<br />

zahlreichen wirklich gelebten Geschichten.<br />

«Die Arbeit mit Menschen<br />

ist ein lebendiges Lesen», sinniert die<br />

Buchhändlerin, die durch ihre Bücher<br />

angeregt wurde, ihren Horizont mit<br />

der jetzigen Arbeit zu erweitern.<br />

Jeannette Brêchet<br />

14 Mitarbeiterportrait

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