Andere Verkehrsteilnehmer beachten - Landwirtschaftskammer ...

42 Umwelt BAUERNBLATT l 23. Februar 2013 ■
weder verdeckt (durch Ladung oder
Arbeitsgeräte) noch verschmutzt
sein. Es ist wichtig, sie vor der Einfahrt
in den Straßenverkehr zu kontrollieren
und gegebenenfalls zu reparieren
oder zu säubern.
Seitliche Kennzeichnung
mit gelben Leuchtstreifen
Zahlreiche Transporter führen
Leuchtstreifen an den Längsseiten
und teilweise auch heckseitig mit.
Diese Aktion unter anderem der Zucker-
beziehungsweise Stärkefabriken
und Landwirte oder Lohnunternehmer
hat sich bewährt. Andere
Verkehrsteilnehmer und die Polizei
haben dies bestätigt. Die Fahrzeuge
sind insbesondere bei schlechter
Schneller,höher,breiter
Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Straßenverkehr
Immer größere landwirtschaftliche
Flächen erfordern eine wachsende
Schlagkraft von Schleppern
und Maschinen. Doch die großen
und schnellen landwirtschaftlichen
Fahrzeuge machen Fahrten
im öffentlichen Straßenverkehr
zunehmend anspruchsvoller. Umso
wichtiger ist es für Landwirte,
Lohnunternehmer
und Mitglieder von
Maschinenringen, bei
Straßenfahrten für
maximale Sicherheit
zu sorgen. Das gelingt
am einfachsten, indem
man die Regeln
und Vorgaben der
Straßenverkehrsordnung
kennt und gewissenhaft
umsetzt.
Die komplett überarbeitete
und aktualisierte 22. Auflage
des aid-Heftes „Landwirtschaftliche
Fahrzeuge im Straßenverkehr“
beleuchtet auf 100 Seiten
alle Bereiche, die für Fahrer
beziehungsweise Halter landwirtschaftlicher
Fahrzeuge auf öffentlichen
Straßen von Belang sind.
Dazu gehören zum Beispiel Fragen
rund um die Fahrerlaubnis,
einschließlich der neuen EU- und
nationalen lof-Fahrerlaubnisklassen
Lund T, die Straßenverkehrs-
Zulassungsverordnung, die Zulassungspflicht
und die Vorschriften
Sicht, bei Nebel, früh einsetzender
Dunkelheit und auch beim Queren
oder Einbiegen auf Straßen besser
zu erkennen. An den Längsseiten
von Kraftfahrzeugen mit Anhängern
oder Anbaugeräten sind bei
mehr als 6m Länge nach der Seite
wirkende gelbe Rückstrahler anzubringen.
Nur so lässt sich bei schlechten
Licht- oder Sichtverhältnissen
seitlich ein Fahrzeug kenntlich machen.
Besser sind retroreflektierende
gelbe Streifen zu erkennen, die
längs oder heckseitig aufgebracht
sind und so auch die Fahrzeugkonturen
deutlicher aufzeigen.
Günter Heitmann
DVR-Referent „Sicher fahren
in der Land-und Forstwirtschaft“
zu Beleuchtungseinrichtungen
und zur Kenntlichmachung landwirtschaftlicher
Fahrzeuge. Neu
aufgenommen sind die Besonderheiten
beim Umgang mit der Joystickbremse
in modernen Schleppern
und Empfehlungen zur rücksichtsvollen
Fahrweise bei Großtransporten,
speziell in Wohngebieten.
Ein umfangreicher Anhang
bietet ergänzende praxisnahe
Informationen, etwa zu den
Sonderregelungen bei Schleppern
mit einer Höchstgeschwindigkeit
über
40 km/h, zum Großraum-
und Schwerverkehr
in der Landwirtschaft
und zur Ladungssicherung.
Das
Heft bereitet das vielschichtige
Thema
leicht verständlich und
praxisnah auf. Damit
empfiehlt es sich für
alle, die regelmäßig
mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen
im Straßenverkehr unterwegs
sind und deshalb bei allen Vorschriften
immer auf dem neusten
Stand sein sollten.
Das aid-Heft „Landwirtschaftliche
Fahrzeuge im Straßenverkehr“,
100 Seiten, 22. Auflage, 2012, Bestell-Nr.:
DW65-1035, ISBN/EAN:
978-3-8308-1066-7, Preis: 4 €, zuzüglich
einer Versandkostenpauschale
von 3 € gegen Rechnung
kann bestellt werden bei: aid infodienst
e. V.,Heilsbachstraße 16,
53123 Bonn, Tel.: 01 80-3 84 99 00,
Fax: 02 28-84 99-200 oder per E-
Mail: Bestellung@aid.de, Internet:
www.aid-medienshop.de
PM, aid infodienst
Trocken- und Magerbiotop Groß Rheide
VomAcker zum
geschützten Lebensraum
Etwa2 kmsüdlichvonGroßRheide
liegt ein neu entstandenes Magerbiotop.
Das im Naturraum Schleswiger
Vorgeest gelegene Gebiet
hat eine Größe von knapp 20 ha.
Im Jahre 1988 hat die Gemeinde
Groß Rheide mit Unterstützung
des Kreises und der Stiftung Naturschutz
Acker- und Grünlandflächen
erworben, um sie für Naturschutzzwecke
zu einem Magerbiotop
beziehungsweise Heidelebensraum
zu entwickeln. Bei der
Festlegung des Zieles hat man sich
an der königlich preußischen Landesaufnahme
aus dem Jahre 1880
orientiert, einem Zeitpunkt, als die
Landschaft hier großräumig mit
Heide ausgestattet war. Die Planung
wurde gemeinsam mit der
Gemeinde Groß Rheide, der unteren
Naturschutzbehörde des Kreises
Schleswig-Flensburg und der
oberen Naturschutzbehörde des
Landes Schleswig-Holstein erarbeitet.
Um die Entwicklung der ehemaligen
landwirtschaftlich genutzten
Flächen zu beschleunigen, wurde im
Jahre 1990 versuchsweise auf Teilflächen
ein Tiefumbruch vorgenommen.
Ziel der Maßnahmen war es,
nährstoffarmes Substrat an die
Oberfläche zu holen, um auf Nährstoffarmut
angewiesene Lebensgemeinschaften
entsprechend fördern
zu können. In Teilbereichen wurden
Schafschwingel oder Heidekraut
ausgesät, um die Entwicklung der
Flächen zusätzlich zu beschleunigen.
Vorhandene Knicks und ein Kleinge-
wässer wurden als Strukturelemente
in die Flächen einbezogen. Für eine
Fläche von rund 8haist eine Aufforstungsgenehmigung
erteilt worden.
Nährstoffsituation
des Bodens
Zentral für die Entwicklung von
Magerlebensräumen steht die Frage
nach der Nährstoffsituation der Böden.
Es ist daher zwingend erforderlich,
die Böden gezielt auf ein sehr
niedriges Maß auszumagern. Bereits
seit dem Jahre 1991 wird im Gebiet
eine Beweidung durch Schafe in Hütehaltung
mit einem Schäfer und
Hütehunden durchgeführt. Die Tiere
weiden jeweils im zeitigen Frühjahr
und im Herbst/Winter an zirka
zwölf Tagen im Gebiet. Ziel der Beweidung
ist es, die Bildung von
Streuschichten zu unterbinden, den
Aufwuchs zu verbeißen und dadurch
dem Boden vorhandene Nährstoffe
zu entziehen. Damit eine Ausmagerung
der Böden erfolgen kann,
werden die Schafe über Nacht auf
sogenannte Pferchflächen gestellt,
wo sie abkoten können. Als Ergebnis
gehen Nährstoffe anzeigende Pflanzen
auf zentralen Entwicklungsflächen
zurück. Auch die nur wenigen
im Gebiet vorkommenden Maulwurfshügel
weisen auf ein fortgeschrittenes
Stadium der Bodenausmagerung
hin. Die Vegetationsbestände
im zentralen Bereich sind bereits
schütter.
Mit der Ansiedlung von vielen
Magerkeitszeigern kann das Ge-
Trocken- und Magerbiotop Groß Rheide –beginnende Heideansiedlung.