27.02.2014 Aufrufe

Die Zukunft der Provision - FondsKonzept AG

Die Zukunft der Provision - FondsKonzept AG

Die Zukunft der Provision - FondsKonzept AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

oundtable I pools und provisionen<br />

Dr. Michael Keilholz (VermögensVerbund): „<strong>Die</strong> meisten<br />

Kunden sind noch weit davon entfernt, beurteilen zu können,<br />

welche Vergütungsform für sie besser o<strong>der</strong> günstiger ist.“<br />

Hubel: Aber jetzt einfach zu sagen bei <strong>der</strong><br />

klassischen Versicherung muss es eben Zillmerung<br />

und <strong>Provision</strong>en geben, weil sonst <strong>der</strong><br />

Vertrieb nicht überleben kann, wird <strong>der</strong> Situation<br />

nicht gerecht. Denn zu einer Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Finanzdienstleistung insgesamt<br />

gehört auch, dass die Kosten künftig wirklich<br />

auf den Tisch gelegt werden. Im Fondsvertrieb<br />

funktioniert es doch, wie wir eingangs<br />

schon gehört haben. Und wer sagt<br />

denn überhaupt, dass man nicht auch im<br />

Vertrieb einer Fondspolice nicht genau<br />

trennen kann nach dem, was dem Vermittler<br />

zufließt, und nach sonstigen Kos -<br />

ten eines Produkts. <strong>Die</strong> Situation, so wie<br />

sie heute ist, kann doch nicht als gott -<br />

gegeben gelten. Das Argument, die<br />

Fondspolice sei eine ganz an<strong>der</strong>e Welt,<br />

nur weil sie in erster Linie mit Garantien<br />

unterlegt vertrieben wird, ist für mich<br />

nicht ausreichend. Denn diese Situation<br />

ist doch nur deshalb entstanden, weil in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit eben nicht ausreichend<br />

über die Kosten aufgeklärt wurde.<br />

Ein Kunde wird natürlich immer sagen,<br />

dass er neben einer hohen Rendite und<br />

einer hohen Flexibilität auch eine möglichst<br />

hohe Sicherheit haben möchte.<br />

Das hängt aber unter an<strong>der</strong>em auch damit<br />

zusammen, dass er nicht richtig darüber<br />

auf geklärt wurde, dass eine Garantie<br />

eben auch Geld kostet. <strong>Die</strong> Beispielrechnungen,<br />

die heute einem Kunden<br />

vorgelegt werden, gehen in <strong>der</strong> Regel<br />

immer von einer Wertentwicklung von<br />

sechs Prozent aus, egal, ob es sich um<br />

Dr. Walter Hubel (con.fee): „Es geht nicht nur um die Offen -<br />

legung <strong>der</strong> <strong>Provision</strong>, son<strong>der</strong>n darum, Kunden tatsächlich<br />

umfassend über die Kosten einer Fondspolice aufzuklären.“<br />

fristige Entwicklungen nachdenken, sicher<br />

auch über das Thema Honorarberatung, das<br />

durchaus seine Berechtigung hat. Aber man<br />

muss doch nun wahrlich nicht jede Theorie<br />

bis ins Detail durchdenken. Im Moment ist<br />

die Honorar beratung als ausschließliches<br />

Pflichtmodell in <strong>der</strong> unabhängigen Versiche -<br />

rungs beratung doch längst vom Tisch. Das<br />

heißt, es wird ein Beratungsweg unter vielen<br />

sein, und da spricht ja auch überhaupt nichts<br />

dagegen. Aber deshalb sollte man eben darauf<br />

hinweisen, dass die öffentliche Meinungs -<br />

bildung durch eine Verengung <strong>der</strong> Diskussion<br />

auf einen solchen Teilaspekt völlig in die Irre<br />

führt. Meiner Meinung nach führt das nur<br />

dazu, dass alle wie die Lemminge in Richtung<br />

Abgrund laufen, aber das eigentliche Problem<br />

gar nicht angesprochen, geschweige denn<br />

gelöst wird.<br />

»Einfach zu sagen, bei <strong>der</strong><br />

klassischen Versicherung muss es<br />

eben Zillmerung und <strong>Provision</strong>en<br />

geben, weil sonst <strong>der</strong> Vertrieb<br />

nicht überleben kann, wird <strong>der</strong><br />

Situation nicht gerecht.«<br />

Dr. Walter Hubel, con.fee<br />

eine Police mit o<strong>der</strong> ohne Garantie handelt.<br />

Aus diesem Grund müssen auch in <strong>der</strong><br />

<strong>Provision</strong>sberatung die gleichen Transparenzbedingungen<br />

gelten, wie sie in <strong>der</strong> Honorarberatung<br />

längst gang und gäbe sind. Es geht<br />

nicht nur um die Offenlegung <strong>der</strong> <strong>Provision</strong>,<br />

es geht darum, den Kunden tatsächlich<br />

umfassend über die Kosten auch einer Fondspolice<br />

aufzuklären.<br />

Bretzke: Außerdem: Auch wenn, wie eben<br />

gesagt wurde, eine Abschaffung <strong>der</strong> Zillmerung<br />

sicher noch in sehr weiter Ferne steht –<br />

was ich übrigens gar nicht in Zweifel ziehen<br />

will –, dann muss man manchmal extreme<br />

Dinge ansprechen, damit sich etwas bewegt.<br />

Ich bin <strong>der</strong> festen Überzeugung, dass auch <strong>der</strong><br />

GDV mit seiner Initiative nur einen Stein in<br />

den See geworfen hat, um zu sehen, wo die<br />

Wellen ankommen und was dann passiert,<br />

natürlich auch mit sehr viel Eigeninteresse im<br />

Hintergrund.<br />

Grabmaier: Ich glaube, eine Diskussion über<br />

die unterschiedlichen Vergütungsformen, wie<br />

sie im Fonds- und Versicherungsbereich bestehen,<br />

führt uns in dieser Art nicht weiter. Es<br />

kann nicht sinnvoll sein, Spar- und Kapitalanlageprodukte<br />

zu vergleichen mit Produkten,<br />

die ein biometrisches Risiko o<strong>der</strong> ein Lang -<br />

lebigkeitsrisiko absichern. Als jemand, <strong>der</strong><br />

ursprünglich aus dem Fondsbereich kommt,<br />

gefällt mir natürlich auch, dass das Fonds -<br />

investment im Hinblick auf Kosten und Gebühren<br />

sehr transparent ist. Der Kunde weiß<br />

durch den Ausweis von Ausgabeaufschlag<br />

und Verwaltungsgebühr ganz genau, welche<br />

Gebühren an welcher Stelle anfallen. Der Vorteil<br />

von Versicherungsprodukten liegt eben<br />

genau darin, dass sie einerseits die Lang -<br />

fristigkeit <strong>der</strong> Anlageseite, aber eben auch<br />

biometrische Risiken abdecken. Daher her ist<br />

es aus meiner Sich durchaus gerechtfertigt,<br />

dass unterschiedliche Produktarten auch verschiedene<br />

<strong>Provision</strong>smodelle haben.<br />

236 www.fondsprofessionell.de | 4/2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!