Die Zukunft der Provision - FondsKonzept AG
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oundtable I pools und provisionen<br />
Heuser: <strong>Die</strong> Frage bleibt aber dennoch, wie<br />
künftige Modelle konkret aussehen sollten.<br />
Was haben denn die Pools dem Vorschlag<br />
eines GDV entgegenzusetzen?<br />
Grabmaier: In genau dieser Diskussion<br />
befinden wir uns als Branche <strong>der</strong>zeit. Ich<br />
denke, dass die Verabschiedung <strong>der</strong> „Berliner<br />
Erklärung“ im August durch die führenden<br />
Maklerpools <strong>der</strong> erste echte Schritt war, dem<br />
dann mit <strong>der</strong> „Initiative Pools für Makler“<br />
auch gleich ein zweiter gefolgt ist. Darin<br />
haben sich die Unterzeichner gegen die<br />
Vorschläge des GDV zur Deckelung von <strong>Provision</strong>en<br />
ausgesprochen und stattdessen faire<br />
Vergütungsmodelle gefor<strong>der</strong>t. Und wir sind<br />
nun dabei, ein Zehn-Punkte-Papier auszu -<br />
arbeiten, in dem wir Vorschläge zur künftigen<br />
Vergütungsregelung machen – inklusive eines<br />
Zeitplans zur Einführung nach einer Übergangszeit<br />
und mit klaren Regelungen unseres<br />
Bekenntnisses zu einem gemeinsamen<br />
Vorschlag. Wir wollen einfach nicht mehr das<br />
Risiko eingehen, fremdbestimmt zu werden,<br />
ob nun seitens <strong>der</strong> Politik, seitens <strong>der</strong> Ausschließlichkeitsversicherer<br />
o<strong>der</strong> eben auch <strong>der</strong><br />
Verbraucherschützer.<br />
Lang: Das wird in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Poolund<br />
Vertriebslandschaft das erste Mal sein,<br />
dass wir ein so breites Forum haben werden,<br />
um eine beson<strong>der</strong>e Tiefe <strong>der</strong> Diskussion zu<br />
pflegen, um Interessen zu bündeln – und zwar<br />
nicht nur Interessen aus einer einzelnen Perspektive.<br />
In diesem Forum werden Produkt -<br />
anbieter wie auch Vertriebe und Maklerpools<br />
an einem Tisch sitzen, um miteinan<strong>der</strong> da -<br />
238 www.fondsprofessionell.de | 4/2013<br />
rüber zu diskutieren, wie vernünftige und<br />
für alle tragbare Ver gütungsstrukturen eigentlich<br />
aussehen sollten, aber auch wie<br />
man einen bestimmten Wildwuchs <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
künftig verhin<strong>der</strong>n kann. Am<br />
Ende werden wir dann gemeinsam mit<br />
dem AfW ein entsprechendes Papier vorlegen,<br />
um zu sehen, inwieweit die Vorschläge<br />
einen breiten Konsens darstellen.<br />
Grabmaier: Wichtig erscheint mir noch<br />
unser Vorschlag, Produkte, die biometrische<br />
Risiken ab decken, aus <strong>der</strong> gesamten<br />
Diskussion von vorn herein auszuklammern.<br />
Außerdem wird man mir in diesem<br />
Zusammenhang erklären müssen, inwiefern<br />
eine Ga ran tiezins dis kussion überhaupt<br />
Einfluss haben kann auf ein Fondssparprodukt.<br />
Das ist für mich jedenfalls bis heute<br />
nicht nach vollziehbar.<br />
Heuser: Wird mit einer Veröffentlichung<br />
<strong>der</strong> Vorschläge noch vor dem FONDS<br />
»Seien wir doch ehrlich:<br />
Was gibt es bei einem<br />
einfachen Riesterprodukt<br />
letztlich groß zu beraten?«<br />
Hans-Jürgen Bretzke, Fondskonzept<br />
professionell KONGRESS Ende Januar in<br />
Mannheim zu rechnen sein – und wie<br />
schätzen Sie die Konsenschancen ein?<br />
Wohin geht die Reise bei <strong>der</strong> Honorierung des Vertriebs von Fonds und Versicherungen?<br />
FONDS professionell hat in einer Runde ausgewiesener Experten eine Bestandsaufnahme <strong>der</strong> aktuellen Situation gemacht.<br />
Hans-Jürgen Bretzke (<strong>FondsKonzept</strong>): „Am Markt existieren<br />
<strong>Provision</strong>smodelle, die nur dazu dienen, Marktteilnehmer<br />
überleben zu lassen.“<br />
Lang: <strong>Die</strong> Vorschläge werden aller Vor -<br />
aussicht nach noch in diesem Jahr ver -<br />
öffentlicht werden, und ich gehe davon aus,<br />
dass sie auf breite Zustimmung treffen<br />
werden. <strong>Die</strong> Zeit drängt insofern, als wir unbedingt<br />
verhin<strong>der</strong>n müssen, dass <strong>der</strong><br />
Gesetzgeber zu dem Schluss kommt, die<br />
Branche schaffe es nicht, sich selbst zu regulieren.<br />
Sonst besteht die Gefahr, dass –<br />
wie im Bereich <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
– eine gesetzlich verordnete Deckelung<br />
auf die Branche zukommt. Ein wichtiger<br />
Aspekt dabei ist unser Verständnis, dass<br />
<strong>Provision</strong> immer nur einen Teilbereich –<br />
wenn auch einen wesentlichen – <strong>der</strong> Gesamtkosten<br />
eines Produkts darstellt. Es<br />
geht um die Gesamtkostenbelas tung, an<br />
<strong>der</strong> man mit Verän<strong>der</strong>ungen ansetzen<br />
muss, damit am Ende nicht an<strong>der</strong>e<br />
Vertriebs formen o<strong>der</strong> Ausschließlichkeitsorganisationen<br />
von einer Beschneidung<br />
<strong>der</strong> <strong>Provision</strong> im freien Vertrieb profitieren.<br />
Das würde we<strong>der</strong> dem Kunden noch<br />
einem Produktanbieter und schon gar<br />
nicht dem freien Berater helfen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
FP