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TE im Fokus 02/2013 - DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

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Informationen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung<br />

der <strong>DFS</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

nen Infrastruktur „übergestülpt“ wird. Eine technische<br />

Realisierung ist nicht ohne weiteres möglich.<br />

Kernprobleme bestehen aus dem Wiederherstellen<br />

der Kommunikationskanalseparation<br />

bzw. der Blockierungsfreiheit von Sende und<br />

Empfangseinrichtungen. Mit der heutigen VHF<br />

Nutzung kommuniziert der Executive-Lotse über<br />

die dezidierte Frequenz des ihm zugeordneten<br />

Sektors mit dem Luftfahrzeug. Dieser Kommunikationskanal<br />

steht nur diesem Lotsen zur Verfügung.<br />

Das „VHF advanced“ Konzept sieht eine<br />

Abkehr der alleinigen Nutzung einer Frequenz<br />

durch einen Lotsen vor, womit die Kommunikationskanalseparation<br />

nicht mehr vorhanden wäre.<br />

1. Mehrere Lotsen greifen auf eine Sendestelle<br />

zu. Belegte Sender verhindern eine sofortige<br />

Aussendung der Nachricht. Daraus folgt, dass<br />

den Lotsen die Senderkapazität nacheinander<br />

zugeordnet werden muss.<br />

2. Funksprüche der Piloten werden zu allen Lotsen,<br />

deren zugeordnete Luftfahrzeuge sich in<br />

Reichweite des Empfängers befinden, weiter<br />

geleitet. Da sich nach dem LRM2<strong>02</strong>0 Prinzip<br />

bis zu sechs Luftfahrzeuge in sechs unterschiedlichen<br />

Empfangssektoren befinden<br />

können und damit sechs Empfangskanäle parallel<br />

zum Lotsen geschaltet sind, ist der Lotse<br />

mit Funkverkehr aus sechs Empfängerstandorten<br />

belastet. Da der Funkverkehr Funksprüche<br />

anderer, nicht dem zuständigen Lotsen<br />

zugeordneter Luftfahrzeuge beinhalten kann,<br />

empfängt der Lotse einen multiplen Sprachfluss,<br />

aus dem er die Nachrichten seiner<br />

sechs zugeordneten Luftfahrzeuge herauslesen<br />

muss. Das ist bei starkem Verkehrsaufkommen<br />

unmöglich. Daraus folgt, dass Funksprüche<br />

von Luftfahrzeugen ohne Zuständigkeit<br />

zuvor aus dem Sprachfluss herausgefiltert<br />

werden müssen.<br />

Problemlösung zu 1. wäre, „belegte“ Sender mittels<br />

Sprachpuffer sequenziell Funksprüche aussenden<br />

zu lassen. Abb. 5. zeigt drei Lotsen,<br />

deren Funksprüche in einem Sprachpuffer<br />

gespeichert sind und sequenziell ausgesendet<br />

werden. Die farbliche Hinterlegung des Lotsen<br />

korrespondiert mit der Koordinierung des<br />

zugehörigen Luftfahrzeugs.<br />

Abb. 5: Sprachpuffereinsatz<br />

Problemlösung zu 2.: Eine neue Peiler-<br />

Infrastruktur korreliert die VHF-Aussendungen<br />

der Luftfahrzeuge mit Radardaten und identifiziert<br />

das funkende Luftfahrzeug. Funksprüche<br />

werden nur dem Lotsen zugeschaltet, der das<br />

funkende Luftfahrzeug kontrolliert (Abb. 6, grün<br />

hinterlegter Lotse).<br />

Abb. 6: Peilereinsatz für Luftfahrzeug-Erkennung<br />

Einerseits könnte VHF „advanced“ LRM2<strong>02</strong>0<br />

ermöglichen. Die Neueinrüstung mit neuem<br />

Bordequipment <strong>im</strong> Luftfahrzeug ist entbehrlich,<br />

Frequenzänderungen und damit verbundene<br />

Absprachen mit benachbarten ANSPs bzw. zuständigen<br />

Behörden entfallen. Andererseits kann<br />

eine Teilung der Kanalkapazität aufgrund des<br />

Sprachpuffers der Sendestellen zu Aussendeverzögerungen<br />

führen. Das letztere ist ein nicht<br />

zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko. Allerdings<br />

Analyse der Weitbereichskommunikation<br />

Ausgabe 2/<strong>2013</strong> Seite 19

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