TE im Fokus 02/2013 - DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
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Informationen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung<br />
der <strong>DFS</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Flugsicherung</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Ergebnis<br />
Die Bewertung der neun Kommunikationskandidaten<br />
mit COCR V2 und der Betrachtung der<br />
Investitionskosten brachte folgendes Ergebnis<br />
(siehe Tabelle 4). Vier Kandidaten mit digitaler<br />
Übertragungstechnologie fielen durch. Die Ablehnung<br />
resultierte aus mangelnder technologischer<br />
Leistungsfähigkeit, aber auch am Zweifel<br />
der Wirtschaftlichkeit und verbundenen zukünftigen<br />
Fortbestand des Unternehmens.<br />
Dazu gehört auch CPDLC, dessen technische<br />
Leistungsfähigkeit und internationale Standardisierung<br />
aus den 90er Jahren stammt, als Data<br />
Link Medium in Karlsruhe aber erst 2012 eingeführt<br />
wurde.<br />
Technologie<br />
Ablehnungsgrund<br />
T4 CPDLC Technologische Anforderung<br />
genügt nicht<br />
T2 LDACS II Wird seit 2011 nicht<br />
weiter entwickelt, Technologie<br />
veraltet und<br />
genügt nicht COCR. V2.<br />
S1 IRIDIUM Wirtschaftliches Überleben<br />
des Konzerns fraglich,<br />
da nicht kostendeckend.<br />
Unterhaltung<br />
von 66 Satelliten nicht<br />
wirtschaftlich.<br />
S2 INMARSAT Technologische Anforderung<br />
genügt nicht<br />
Tab. 4: Abgelehnte Technologie<br />
Auf Grundlage der vorliegenden Informationen in<br />
Verbindung mit den in diesem Kapitel zusammengefassten<br />
Benchmarkergebnissen, favorisiert<br />
der Autor der Arbeit die in Tabelle 5 dargestellten<br />
Optionen in folgender Reihenfolge.<br />
VHF „Castling“ sowie VHF „Advanced“ benötigen<br />
keine Neueinrüstung <strong>im</strong> Flugzeug und sind weltweit<br />
einsetzbare Konzepte, falls LRM2<strong>02</strong>0 als<br />
Arbeitsprinzip Schule macht. Zudem gehört VHF<br />
„Castling“ zu den günstigeren Optionen.<br />
DA2GC bietet den Fluggesellschaften einen besonderen<br />
Mehrwehrt, da die neue Infrastruktur<br />
nicht pr<strong>im</strong>är Passenger Communication (APC)<br />
sondern ebenfalls der Luftverkehrskontrolle<br />
(ATS) dienen könnte. Technische Herausforderungen<br />
in Bezug auf Prioritätenfestlegung von<br />
ATS gegenüber APC sind allerdings noch zu<br />
meistern. Durch das Zusatzgeschäft der Bereitstellung<br />
von Internet „on Board“, welches DA2GC<br />
den Luftfahrtgesellschaften bietet, könnte die<br />
Überzeugung zur Implementierung bei Letzteren<br />
hoch sein.<br />
Technologie<br />
Status und Ausblick<br />
der Entwicklung<br />
S3 IRIS ANTARES In Entwicklung und<br />
Fertigstellung vorrausichtlich<br />
2018-2<strong>02</strong>0<br />
T1 LDACS I In Entwicklung von<br />
DLR, Fertigstellung<br />
nicht veröffentlicht.<br />
T3 DA2GC Fertigstellung ~ 2018,<br />
weitere Validierung<br />
der Technologie erforderlich<br />
A1 VHF „Advanced“ Technologie und<br />
Machbarkeit muss<br />
validiert werden.<br />
A2 VHF „Castling“ Technologie und<br />
Machbarkeit muss<br />
validiert werden.<br />
Tab. 5: Erfolgreiche Kandidaten<br />
LDACS I ist eine von der ICAO abgesegnete<br />
neue Generation von digitaler ATS Kommunikation<br />
mit dem geringsten Anschaffungspreis. Ein<br />
Einführungsdatum steht nicht fest.<br />
„VHF“ Advanced umgeht die Absprache von Frequenzzuordnungen<br />
von VHF „Castling“, jedoch<br />
muss eine neue Peilerinfrastruktur errichtet werden.<br />
Zusätzlich ist das Konzept empfindlich gegenüber<br />
hohem Sprechfunkaufkommen, das<br />
zeitkritische Verzögerungen in der Kommunikation<br />
zwischen Pilot und Lotse verursachen könnte.<br />
IRIS Antares wird <strong>im</strong> Regelfall nur Textkommunikation<br />
zulassen, eine Kostenabschätzung für das<br />
Jahr 2<strong>02</strong>0 wurde für die <strong>DFS</strong> nicht durchgeführt,<br />
da sie abhängig von der Verkehrsmenge ist. Zusätzlich<br />
muss neues Bordequipment installiert<br />
werden. Da IRIS ANTARES für den ATC-<br />
Anwendungsfall entwickelt wird und noch in Entwicklung<br />
ist, wird es weiterhin in Tabelle 5 aufgeführt.<br />
Es sollte jedoch zu einem späteren Zeitpunkt<br />
nochmal betrachtet werden.<br />
Analyse der Weitbereichskommunikation<br />
Ausgabe 2/<strong>2013</strong> Seite 21