27.02.2014 Aufrufe

Diagnostik und Therapie - AWMF

Diagnostik und Therapie - AWMF

Diagnostik und Therapie - AWMF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 14 -<br />

Abbildung 4: Refluxklassifikation schematisiert nach den Richtlinien der „International Reflux Study<br />

Group“ (modifiziert nach Lebowitz (17)).<br />

2.5 Zystomanometrie / Videourodynamik<br />

Die Zystomanometrie ist essentieller Bestandteil der urologischen <strong>Diagnostik</strong>.<br />

Orientierend kann die isolierte intravesikale Druckmessung zur Erfassung des leakpoint-pressure<br />

(LPP) als Funktionsuntersuchung mit geringerem materiellem<br />

Aufwand eingesetzt werden, wobei die alleinige Bestimmung des LLP ohne rektale<br />

Druckmessung nicht sinnvoll ist (das Auftreten von autonomen<br />

Detrusorkontraktionen <strong>und</strong> der Anstieg des Detrusordruckes sind wesentliche<br />

Parameter). Als LPP wird der Wert des intravesikalen Druckes bezeichnet, bei dem<br />

es zum Urinverlust kommt. Als „Detrusor – leak-point-pressure“ (DLPP) wird der Wert<br />

bezeichnet, bei welchem es infolge einer Detrusordrucksteigerung zum Urinverlust<br />

kommt, ohne dass eine Erhöhung des intraabdominellen Druckes wesentlich zur<br />

intravesikalen Druckerhöhung beiträgt (18). Ein unwillkürlicher Urinverlust beim<br />

Einsatz der Bauchpresse („Valsalva – leak-point-pressure“) oder beim Husten<br />

(„Cough – leak-point-pressure“) ist auf den erhöhten intraabdominellen Druck<br />

zurückzuführen (18). Der DLPP ist von der Blasencompliance, dem urethralen<br />

Verschlussdruck <strong>und</strong> der Detrusordruckamplitude beim Auftreten unwillkürlicher<br />

Detrusorkontraktionen abhängig. Bei der Bestimmung des DLPP ist es wesentlich,<br />

die dazugehörige intravesikale Druckkurve im Verlauf zu beurteilen, da es bei einer<br />

erhöhten Spastizität des Beckenbodens trotz höherer intravesikaler Drücke nicht zu<br />

einem Urinverlust kommen muss, der aber dann bei nachlassender Spastizität des<br />

Beckenbodens unter niedrigeren intravesikalen Drücken eintreten kann. Bei dieser<br />

Konstellation würde ein hohes Risiko der Schädigung des oberen Harntraktes<br />

- 14 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!