Top-Lehrlinge - Vorarlberg Online
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Gebrüder Weiss, Lauterach<br />
<strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong>
2 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
ZUM THEMA<br />
Marion Hofer<br />
Werdet nochmals jung!<br />
Es sind noch richtige Kinder.<br />
Ihre Körper sind<br />
schlaksig. Die Füße und<br />
Hände schon riesengroß. Im<br />
Gesicht jedoch immer noch<br />
das Mutterinstinkt auslösende<br />
Kindchenschema. Die Wandlungsphase<br />
zum Erwachsenwerden<br />
steht erst in den Startlöchern.<br />
Manche der Jungs<br />
und Mädchen stehen verloren<br />
in den riesigen Ausbildungshallen,<br />
bei anderen wird die<br />
kindliche Neugierde sofort geweckt<br />
und die Werkzeuge und<br />
Maschinen werden zu Spielzeugen,<br />
wie sie es aus der Lego-Welt<br />
oder vom Klassiker<br />
Matador her kennen.<br />
Der Ernst der Situation<br />
ist für die „Schnupperlehrlinge“<br />
kaum erkennbar.<br />
Die Konsequenz ihrer<br />
Entscheidung nicht annähernd<br />
real. Berufliche Träume<br />
wie Pilot, Astronaut und Co<br />
standen bei so manchem gestern<br />
noch auf der Tagesordnung.<br />
Heute jedoch schon<br />
läutet der Wecker den Tag der<br />
Wahrheit ein. Vor dem Teenie<br />
liegen nun acht Stunden Realität<br />
pur – Eltern und Ausbildner<br />
müssen sie bei der Hand<br />
nehmen. Sie könnten sich<br />
sonst in der Wirklichkeit aus<br />
den Augen verlieren.<br />
Tipps für die Schnupperlehre<br />
Die Eindrücke, die während<br />
der berufspraktischen<br />
Tage auf die<br />
Jugendlichen hereinbrechen,<br />
sind überproportional. Ein<br />
Labyrinth aus unzähligen<br />
offenen, aber auch verschlossenen<br />
Türen. Allein in <strong>Vorarlberg</strong><br />
bieten 2217 Unternehmen<br />
an die 180 Ausbildungen an.<br />
Wussten Sie, als<br />
14-Jährige/r, welche<br />
berufliche Laufbahn<br />
Sie einschlagen wollten? Oder<br />
war auch bei Ihnen der Weg<br />
zum beruflichen Erfolg steil<br />
und kurvenreich? Also, mal<br />
ganz ehrlich: Ich habe mich<br />
erst mit 30 Jahren für die Arbeit<br />
entschieden, die ich noch<br />
heute ausübe. Alles davor endete<br />
in der Sackgasse. Und<br />
dass ich Journalistin geworden<br />
bin, hat nur einen einzigen<br />
Grund: Ich konnte mich<br />
einfach nicht für einen einzigen<br />
Beruf entscheiden. Jetzt,<br />
als Verantwortliche für die<br />
Produkte „<strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong>“ sowie<br />
„Bildung und Seminare“<br />
habe ich tagtäglich die Chance,<br />
hineinzuschnuppern in Berufswelten,<br />
die mich allesamt<br />
faszinieren. Jede Arbeit ist einzigartig<br />
und etwas ganz Besonderes.<br />
Liebe Eltern und<br />
Ausbildner, erinnert auch an<br />
eure Berufswahl zurück.<br />
Werdet nochmal jung, fühlt<br />
auch wie 14-Jährige. Seid unsicher,<br />
ja ängstlich, aber auch<br />
neugierig auf die neue Arbeitswelt.<br />
Und legt die Arme<br />
um eure Kinder und euch anvertrauten<br />
Schnupperer und<br />
flüs tert ihnen ins Ohr: „Egal<br />
wie ihr euch entscheidet. Wir<br />
stehen hinter euch, unterstützen<br />
euch und fühlen mit<br />
euch . Das ist unsere und eure<br />
Zukunft. Wir packen gemeinsam<br />
an.“<br />
Die Vorbereitung ist das Um und Auf:<br />
Informiere dich über den Beruf, vereinbare selbst einen Termin<br />
und schick nicht deine Mama vor und bringe in Erfahrung,<br />
ob du etwas mitbringen musst.<br />
Der erste Eindruck zählt.<br />
Zeige dich von deiner besten Seite. Sei pünktlich, interessiert,<br />
konzentriert und höflich.<br />
Interesse zeigen:<br />
Sei aktiv, stelle Fragen zum Beruf und Arbeitsplatz,<br />
sei neugierig und zeig, was du kannst.<br />
Blum lädt interessierte Jugendliche und ihre Eltern am 1. Februar Schüler können sich während der berufskundlichen Tagen ein Bild<br />
von 9 bis 12 Uhr zum Infotag ins Werk 3 in Höchst ein.<br />
von ihrem Traumberuf machen und den Betrieb kennenlernen.<br />
Berufe hautnah erleben<br />
Wie das Wort „Schnuppern“<br />
schon sagt, bieten die berufspraktischen<br />
Tage die Möglichkeit,<br />
in ein Unternehmen hineinzuschauen,<br />
den Arbeitsalltag<br />
hautnah mitzuerleben und<br />
die Pflichten und Aufgaben des<br />
Wahlberufes kennenzulernen.<br />
Ob und in welchem Bereich<br />
Jugendliche eine Ausbildung<br />
beginnen, ist keine leichte<br />
Entscheidung. Wer bereits im<br />
zarten Alter von 14 Jahren ein<br />
Ziel vor Augen hat, tut sich<br />
leichter, ein Gespür dafür zu<br />
entwickeln, welches der richtige<br />
Weg sein könnte. Wer jedoch<br />
keine Vorstellungen davon<br />
hat, wohin der berufliche<br />
Pfad führen könnte, kann sich<br />
nur allzuleicht im Dschungel<br />
der Ausbildungsmöglichkeiten<br />
schnell verirren.<br />
Manfred Rein<br />
Präsident der<br />
Wirtschaftskammer<br />
<strong>Vorarlberg</strong><br />
Auch ich habe zuerst<br />
eine Lehre als Plattenund<br />
Fliesenleger absolviert.<br />
Die duale Ausbildung<br />
eröffnet individuelle<br />
Karrierechancen.<br />
Hoher Stellenwert in Betrieben<br />
Die berufspraktischen Tage,<br />
auch Schnupperlehre genannt,<br />
genießen daher einen hohen<br />
Stellenwert. Sowohl bei den<br />
zukünftigen Azubis als auch<br />
bei den Unternehmen selbst.<br />
Sie bieten die Möglichkeit<br />
eines gegenseitigen Herantastens<br />
und eine faire Chance,<br />
die richtige Entscheidung zu<br />
treffen.<br />
Auch die Unterstützung der<br />
Eltern spielt dabei eine zentrale<br />
Rolle, denn die Teenager lassen<br />
sich nur allzu leicht von<br />
ihren Emotionen leiten. Magdalena<br />
beispielsweise schlug<br />
den Weg in die Beauty-Branche<br />
ein. Sie entschied sich für<br />
eine Lehre zur Friseurin. „Ich<br />
hatte Freunde im Salon, in<br />
dem ich die Zusage bekam“,<br />
erinnert sie sich, dass sie damals<br />
davon überzeugt war,<br />
dass das beste Voraussetzungen<br />
für den beruflichen<br />
Start sind. Wie falsch die Dornbirnerin<br />
damit lag, stellte sich<br />
schon während der Ausbildungszeit<br />
heraus. Mit 20 Jahren<br />
noch jung genug, drehte<br />
sie das Rad der Zeit zurück und<br />
startete bei null. Um sich dieses<br />
Mal ganz sicher zu sein,<br />
nutzte sie die Möglichkeit der<br />
Schnupperlehre und meldete<br />
sich bei verschiedensten Unternehmen<br />
an. Drucktechnik,<br />
Verpackungstechnik, Druckvorstufentechnik,<br />
Zerspanungstechnik,<br />
ja sogar ihr Vater<br />
nahm die junge Frau mit<br />
auf den Bau, um ihr die Entscheidung<br />
zu erleichtern.<br />
Doch erst beim letzten<br />
Schnuppererlebnis sprang im<br />
2217 Unternehmen im Land bieten eine Ausbildung an.<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
der Funke über. Sie ist jetzt im<br />
zweiten Lehrjahr als Kunststofftechnikerin<br />
bei Alpla tätig<br />
– und weiß jetzt ganz genau:<br />
Flaschen sind ihre berufliche<br />
Welt, bei der sich alles um die<br />
Zukunft dreht.<br />
Papier ist geduldig<br />
Auch für die Unternehmen<br />
sind die Schnuppertage die<br />
große Chance, um an talentierte<br />
<strong>Lehrlinge</strong> zu gelangen.<br />
„Wir merken schnell, ob jemand<br />
das Geschick und<br />
auch die Liebe zu den Materialien<br />
hat“, erklärt Bettina<br />
Wetschnig von Alpla. Denn Papier<br />
ist ja bekanntlich geduldig<br />
und die Noten daher wenig<br />
aussagekräftig, ob ein<br />
Schüler auch den Anforderungen<br />
der Ausbildung entsprechen<br />
kann. Daher sei es wichtig,<br />
sich selbst ein Bild von<br />
dem jungen Menschen zu<br />
machen .<br />
Auch von Seiten der Wirtschaftskammer<br />
<strong>Vorarlberg</strong> ist<br />
man sich der Bedeutung der<br />
Schnupperlehre bewusst. „Daher<br />
ist es wichtig, dass sich<br />
Schüler und Eltern schon<br />
frühzeitig mit dem Thema Berufswahl<br />
auseinandersetzen“,<br />
erklärt Präsident Manfred<br />
Rein. Eins ist auf jeden Fall gut<br />
zu wissen. Die Lehre ist eine<br />
Ausbildung mit Zukunft, denn<br />
bestens ausgebildete Fachkräfte<br />
sind bereits jetzt rar<br />
und schon bald absolute<br />
Mangel ware.<br />
Wie können sich Schnupperlehrlinge von ihrer besten Seite zeigen?<br />
Wichtig ist es für den<br />
Schnupperlehrling<br />
seine positive Einstellung<br />
und großes Interesse<br />
für den ausgewählten<br />
Lehrberuf zu zeigen. Auch<br />
sollte er möglichst die richtige<br />
Mentalität und ein passendes<br />
Qualifikationsniveau<br />
für den Beruf mitbringen,<br />
wie über räumliches Vorstellungsvermögen,<br />
handwerkliches<br />
Geschick, technisches<br />
Verständnis und mathematische<br />
Grundkenntnisse zu<br />
verfügen sowie ein guter<br />
Teamplayer zu sein.<br />
Karl-Heinz Schneider,<br />
Dipl.-Ausbildner<br />
ALPLA<br />
Sie nehmen die Bewerbung,<br />
ohne viele Aufforderungen<br />
seitens<br />
Lehrperson oder Eltern,<br />
selbst in die Hand, denken<br />
an den Termin und erscheinen<br />
pünktlich. Beim Schnuppertag<br />
zeigen sie Interesse<br />
für den gewählten Beruf und<br />
machen einen tollen persönlichen<br />
Eindruck auf die Ausbildner(innen)<br />
und Schnupperkolleg(inn)en.<br />
Sie zeigen<br />
Geschick bei den Übungen<br />
und verfügen über eine gute<br />
Auffassungsgabe. Nicht unwichtig:<br />
Ein Schulzeugnis,<br />
das sich sehen lassen kann.<br />
Dieter Hämmerle,<br />
Ausbildungsleiter<br />
Blum GmbH<br />
Der Schnupperlehrling<br />
sollte sich vorab<br />
über den Betrieb informiert<br />
haben und daran<br />
interessiert sein, Neues zu<br />
lernen. Dazu gehört, keine<br />
Angst vor Fragen zu haben,<br />
wenn etwas unklar ist. Niemand<br />
erwartet, dass man<br />
schon alles weiß, entscheidend<br />
ist die Lernbereitschaft.<br />
Außerdem setzen wir<br />
gute Umgangsformen voraus.<br />
Wenn die Chemie schon<br />
bei den Schnuppertagen<br />
stimmt, ist das ein guter<br />
Start in eine erfolgreiche<br />
Ausbildung.<br />
Sonja Thaler, Lehrlingsverantwortliche<br />
Gebr. Weiss,<br />
Standort Air & Sea Wolfurt<br />
Wir freuen uns,<br />
wenn die Jugendlichen<br />
vorbereitet<br />
zu uns kommen, wenn<br />
sie sich also im Vorfeld<br />
über das Unternehmen<br />
Haber korn und die Lehrberufe<br />
informiert haben. An<br />
den Schnuppertagen selbst<br />
überzeugt uns authentisches<br />
Auftreten, aktives Mitmachen<br />
und Nachfragen.<br />
Wenn dann auch noch die<br />
Begeisterung für Technik<br />
und Handel spürbar ist, wird<br />
es doppelt spannend.<br />
Gerhard Berlinger,<br />
Lehrlingsausbildner bei<br />
Haberkorn/Bereich Holzbau<br />
Schnupperlehrlinge<br />
sind bei uns herzlich<br />
willkommen! Wir erwarten,<br />
dass die jungen<br />
Leute Freude, Begeisterung<br />
und Interesse an den von<br />
uns angebotenen Lehrberufen<br />
zeigen . Zudem sollten<br />
sich Schnupperlehrlinge<br />
trauen, Dinge auszuprobieren,<br />
damit sie möglichst viel<br />
von dem Tag bei Hirschmann<br />
mitnehmen. Ansonsten<br />
legen wir Wert auf<br />
Teamfähigkeit, Ausdauer<br />
und Zuver lässigkeit.<br />
Reinhard Prasch,<br />
Hirschmann Automotive<br />
Leiter Lehrlingswesen<br />
Wir freuen uns über<br />
jeden Schnupperlehrling,<br />
der sich<br />
ein Bild von einem typischen<br />
Arbeitsalltag bei Hofer<br />
machen möchte. Von den<br />
Pflichtschulabsolventen<br />
wünschen wir uns, dass sie<br />
motiviert sind, Teamgeist<br />
mitbringen und in der Filiale<br />
viele Fragen stellen. So können<br />
die Jugendlichen einschätzen,<br />
ob sie für eine Lehre<br />
bei Hofer geeignet sind<br />
und Freude an einer kundenorientierten<br />
Arbeit mit vielfältigen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bei uns haben.<br />
Friedhelm Dold,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Hofer
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
<strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong> 3<br />
„Praxisjahre der Lehre sind<br />
ein wertvoller Baustein“<br />
Zur Person<br />
Name: Harald Kuster<br />
Tätigkeit: Geschäftsführer<br />
Geboren: 1963<br />
Familienstand: verheiratet<br />
Ausbildung: Kunststoffverarbeiter<br />
Laufbahn: Lehre bei Faigle,<br />
Schichtleiter bei Faigle, Abteilungsleiter<br />
der Spritzgussfertigung,<br />
Geschäftsführer<br />
bei Tecnoplast, Geschäftsführer<br />
Faigle China<br />
Erfolgs- bzw. Lebensmotto:<br />
Mut zu Neuem<br />
Daten und Fakten<br />
Fakten zum Unternehmen<br />
Suzhou Faigle Engineering<br />
Plastics Co. Ltd<br />
Gründung: 28. März 2003<br />
Produkte: Rollen für die<br />
Fahrtreppenindustrie<br />
Mitarbeiter: 170<br />
Umsatz: 20 Mill. Euro<br />
Harald Kuster (50) begann als<br />
Lehrling beim Harder Unternehmen<br />
Faigle und leitet heute<br />
ein großes Werk in China.<br />
Sie haben als Lehrling bei der<br />
Firma Faigle begonnen und<br />
sind nunmehr seit über zehn<br />
Jahren Geschäftsführer der<br />
Niederlassung in China. Was<br />
waren für Sie die entscheidenden<br />
Schritte, um solch<br />
eine Karriere zu schaffen?<br />
Harald Kuster: Nach der Lehre<br />
habe ich die Werkmeisterschule<br />
absolviert und andere<br />
weiterbildende Schulungen<br />
gemacht. 1998 habe ich dann<br />
Faigle verlassen und bin als<br />
Mitgesellschafter und Geschäftsführer<br />
zu tecnoplast<br />
gegangen. 2001 bin ich dann<br />
zur Faigle zurückgekehrt und<br />
habe die Vorbereitungen zum<br />
Aufbau des Werks in China getroffen.<br />
Warum haben Sie sich damals<br />
für eine Lehre entschieden?<br />
Harald Kuster: Die Lehre<br />
zum Kunststoffverarbeiter<br />
war 1978 ganz neu und daher<br />
interessant.<br />
Wenn Sie auf Ihre beruflichen<br />
Anfänge zurückblicken.<br />
Würden Sie sich wieder<br />
für eine Lehre entscheiden?<br />
Und hat man heute mit<br />
einer Lehre dieselben Chancen<br />
wie damals?<br />
Harald Kuster: Ja, ich würde<br />
wieder eine Lehre machen.<br />
Die Chancen sind heute<br />
meines Erachtens größer, das<br />
duale System, wie wir es in<br />
<strong>Vorarlberg</strong> kennen, wird von<br />
anderen Ländern versucht, zu<br />
übernehmen. Die Praxisjahre<br />
der Lehre sind auch ein wichtiger<br />
Bestandteil für die weitere<br />
Zukunft und den Erfolg.<br />
Welche Ratschläge können<br />
Sie jungen Menschen, die<br />
ebenfalls Karriere mit Lehre<br />
machen wollen, mitgeben?<br />
Harald Kuster: Die Unternehmen<br />
werden internationaler.<br />
Daher sollte neben Englisch<br />
noch eine andere Fremdsprache<br />
erlernt werden.<br />
Welches sind die Hauptaufgaben,<br />
die Sie in Ihrer jetzigen<br />
Position ausüben?<br />
Harald Kuster: Die Führung<br />
des Unternehmens umfasst<br />
alle Bereiche wie Finanz, Personalwesen<br />
sowie Entwicklung<br />
und Optimierung von<br />
Produktionsanlagen sowie<br />
viele weitere Aufgaben.<br />
Was hat Sie vor gut zehn Jahren<br />
bewogen, nach China zu<br />
gehen?<br />
Harald Kuster: Zum einen<br />
die neue Kultur und die andere<br />
Sprache und zum anderen<br />
die Möglichkeit, ein Unternehmen<br />
von der Registrierung<br />
bis zum Produktionsaufbau<br />
komplett aufzubauen.<br />
Die Stadt Suzhou ist auch als Venedig des Ostens bekannt.<br />
Gibt es in der Niederlassung<br />
in China noch weitere <strong>Vorarlberg</strong>er?<br />
Harald Kuster: Mit Sasa Sleptovic<br />
habe ich 2007 im Fertigungsbereich<br />
Unterstützung<br />
erhalten.<br />
War es für Sie zu Beginn<br />
schwer, mit der ostasiatischen<br />
Kultur und Mentalität<br />
zurechtzukommen?<br />
Harald Kuster: Ich war und<br />
bin immer offen für etwas<br />
Neues. Das Schwierigste am<br />
Anfang war, dass ich der chinesischen<br />
Sprache nicht<br />
mächtig war, das heißt, sie<br />
weder lesen noch schreiben<br />
konnte. Dennoch galt es, Verträge<br />
zu unterschreiben.<br />
Inwiefern unterscheidet sich<br />
das chinesische Ausbildungssystem<br />
vom österreichischen.<br />
Gibt es auch in<br />
China eine Art Lehre? Wie<br />
läuft die Ausbildung ab?<br />
Harald Kuster: Deutsche<br />
und österreichische Unternehmen<br />
versuchen in China,<br />
ein ähnliches System aufzubauen.<br />
In China dauert die<br />
Schulpflicht normalerweise<br />
bis zum Alter von 19 Jahren.<br />
Das theoretisch angeeignete<br />
Wissen in die Praxis umzusetzen,<br />
ist gewöhnungsbedürftig.<br />
Denn das chinesische Bildungssystem<br />
sieht keine Lehre<br />
vor, sondern vielmehr den<br />
Übergang in Universitäten,<br />
Colleges etc.<br />
Wie oft kommen Sie noch<br />
nach <strong>Vorarlberg</strong>? Können Sie<br />
sich vorstellen, wieder mal<br />
für ganz ins Ländle zurückzukehren?<br />
Harald Kuster: Das Ländle<br />
ist meines Erachtens eines der<br />
schönsten Flecken, den es<br />
gibt. Ich schaue, dass ich zumindest<br />
zwei- bis dreimal im<br />
Jahr nach <strong>Vorarlberg</strong> kommen<br />
kann.<br />
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Kollektivvertragliches Mindestentgelt<br />
(KV Gewerbe) Lehrlingsentschädigung 1. LJ: 549,14<br />
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werden dabei eingeladen, in einem der 56 Porsche<br />
Inter Auto Betriebe einen Eignungs-Test am Computer zu<br />
absolvieren. Dabei sind eine ganze Reihe von Fragen rund um<br />
die berufsrelevanten Fachbereiche und das eigene Allgemeinwissen<br />
zu beantworten.<br />
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Als modernes Unternehmen fördern wir auch das neue Ausbildungsmodell<br />
„Lehre mit Matura“ und können schon einige<br />
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200 NEUE<br />
LEHRSTELLEN<br />
2014
4 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Magdalena Mundsperger ist konzentriert bei der Arbeit.<br />
Paulina Giselbrecht mag die Arbeit mit dem Material Metall.<br />
Tamara Tangl hat schon die Höhere Metallklasse am Poly besucht.<br />
Lady-Kracher beim Flaschendrehen<br />
Magdalena Mundsperger, Paulina<br />
Giselbrecht und Tamara<br />
Tangl haben den Dreh raus. Das<br />
sich allesamt im zweiten Lehrjahr<br />
befindliche Drei-Mäderl–<br />
Haus sorgt bei Alpla für ordentliche<br />
Frauen-Power. Ganz ohne<br />
rosarote Brille.<br />
Frauen dürfen nicht nur<br />
schlau oder schön sein, sondern<br />
alles. Mal ein ernster Satz<br />
aus dem Munde von Deutschlands<br />
witzigster Frau, Anke Engelke.<br />
Dennoch bringt er die<br />
21-jährige Magdalena Mundsperger<br />
zum Lachen. Nach<br />
viereinhalb Jahren, in denen<br />
sich alles um Trendfrisuren,<br />
Make-up und Gelnägel drehte,<br />
hatte die Dornbirnerin genug.<br />
„Schön sein ist gut“, erklärt die<br />
taffe junge Frau, „schlau sein<br />
ist wichtig, aber alles andere<br />
eröffnet neue Möglichkeiten<br />
und Perspektiven.“<br />
„Ich fühle mich hier wohl“<br />
Mit diesem Wissen und einer<br />
abgeschlossenen Berufsausbildung<br />
als Frisörin in der Tasche,<br />
begann sie vor einem<br />
Jahr noch einmal ganz von<br />
vorne. „Ich schnupperte in<br />
verschiedensten Berufen, vor<br />
allem in technischen“, erzählt<br />
Magdalena Mundsperger.<br />
Hängen geblieben ist sie dann<br />
bei Alpla, wo sie jetzt eine Lehre<br />
als Kunststofftechnikerin<br />
absolviert. „Ich mag das Material“,<br />
hat sie gleich am ersten<br />
ihrer berufspraktischen Tage<br />
gemerkt, „es riecht gut, ist flexibel<br />
verformbar und das Ergebnis<br />
sind immer wieder<br />
neue Flaschen in verschiedensten<br />
Farben und Formen.“<br />
Die Begeisterung ist nicht nur<br />
am Glanz ihrer Augen zu erkennen,<br />
sondern auch an ihrer<br />
Lebensfreude, die die hübsche<br />
Dunkelhaarige ausstrahlt.<br />
Und was die zukünftige<br />
Technikerin nach ihrer Arbeit<br />
in der Beautybranche ganz besonders<br />
schätzt: „Ich brauche<br />
am Morgen nur noch zehn Minuten“,<br />
ist sie ehrlich, „ich stehe<br />
auf, frisier nicht mal meine<br />
Haare, sondern binde sie<br />
gleich zu einem Pferdeschwanz<br />
zusammen, schlüpf<br />
in meine Arbeitskleidung und<br />
los.“ Fesch ist sie dennoch und<br />
Ziele hat sie auch: Nämlich zu<br />
den Besten zu gehören.<br />
Und was ist tatsächlich der Unterschied<br />
zwischen einem typisch<br />
weiblichen Beruf und<br />
dem, den sie jetzt erlernt? „Also“,<br />
meint Magdalena Mundsperger<br />
auf ihre humorige Art,<br />
„ohne Technik geht‘s nirgends.<br />
Die braucht man selbst beim<br />
Haareschneiden.“ Und nach einer<br />
kurzen Pause fügt sie erst<br />
hinzu: „Ich fühl mich hier im<br />
Team irrsinnig wohl und das<br />
ist am allerwichtigsten.“<br />
Arbeiten, wo was weitergeht<br />
Damit spricht sie auch den anderen<br />
beiden Mädchen aus<br />
der Seele, die ebenfalls ihre<br />
Tamara Tangl, Paulina Giselbrecht, Ausbildungsleiter Gerald Spieler und Magdalena Mundsperger (v. l.).<br />
Lehre bei Alpla machen. Paulina<br />
Giselbrecht etwa wollte immer<br />
schon einen sogenannten<br />
Männerberuf erlernen. Dennoch<br />
schnupperte die 17-jährige<br />
Höchsterin in einem Fitnesscenter,<br />
um sich die Ausbildung<br />
zur Trainerin anzu -<br />
schauen. „Das war aber nicht<br />
meines“, wusste sie schnell,<br />
dass sie einen Job mit Power<br />
wollte. „Mir war dort langweilig<br />
und das dauernde Geräteputzen<br />
ging mir auf die Nerven.“<br />
Dass beim Harder Kunststoffflaschen-Produzent<br />
„Da<br />
geht was weiter“ nicht nur ein<br />
Slogan ist, hat das technikversierte<br />
Mädchen gleich beeindruckt.<br />
Und als Zerspanungstechnikerin<br />
beherrscht sie außerdem<br />
noch eine<br />
Geheimsprache. Denn wenn<br />
sie mit Kürzel wie G2 oder G3<br />
um sich wirft, verstehen die<br />
beiden Kunststofftechnikerinnen<br />
nur noch Bahnhof.<br />
Drei-Mäderl-Haus<br />
Übrigens: Mit zum Drei-Mäderl-Haus<br />
zählt auch noch Tamara<br />
Tangl. Sie ist mit 16 Jahren<br />
die Jüngste im Team. Alle<br />
drei zusammen sind unter den<br />
62 Burschen ein echter „Ladykracher“.<br />
Dass ihr erstes Flaschen-Projekt<br />
in Pink ausfiel,<br />
muss man – wenn man das<br />
Trio kennt – nicht mehr hinterfragen.<br />
Die Mädels haben eben<br />
den „Flaschendreh“ raus.<br />
Lehre bei Alpla<br />
Nachwuchs gesucht:<br />
- Kunststoffformgeber<br />
- Elektrotechniker<br />
- Kunststofftechniker<br />
- Konstrukteur<br />
- Metalltechniker<br />
Schnuppertermine:<br />
Bettina Wetschnig<br />
Tel. 05574 602-269 oder<br />
bettina.wetschnig@alpla.<br />
com<br />
www.da-geht-was-weiter.at<br />
Wie können sich Schnupperlehrlinge von ihrer besten Seite zeigen?<br />
Schnupperlehrlinge<br />
sollten einem das Gefühl<br />
geben, dass sie<br />
Interesse haben, das heißt,<br />
ein freundliches Lachen im<br />
Gesicht, Fragen stellen, wie<br />
z. B. „Was machen wir heute?“,<br />
„Was ist das für ein Material?“<br />
usw. Bei nicht verstandenen<br />
Aufgaben nachfragen,<br />
einfach aktiv dabei<br />
sein! Wichtig ist auch ein<br />
handwerkliches Geschick,<br />
ein räumliches Vorstellungsvermögen,<br />
Kommunikativität<br />
und Freude daran, an der<br />
frischen Luft arbeiten zu<br />
dürfen (auch im Winter).<br />
Stefan Spettel,<br />
Lehrlingsausbildner,<br />
Fa. Intemann<br />
Neben handwerklichem<br />
Geschick achten<br />
wir auch auf das<br />
Erscheinungsbild und die<br />
Arbeitseinstellung des Bewerbers.<br />
Wir fertigen während<br />
den Schnuppertagen<br />
ein kleines Metallkunstwerk<br />
– da sind Begeisterung für<br />
Hightech, Konzentration<br />
und Genauigkeit gefragt.<br />
Gute Noten in Mathematik<br />
und Geometrischem Zeichnen<br />
sind dabei eine hilfreiche<br />
Grundlage für das<br />
Arbeiten bei Lercher. Und<br />
wir brauchen Team-Mitglieder,<br />
keine Einzelkämpfer.<br />
Mirza Cavkic, Lehrlingsausbildner,<br />
Lercher Werkzeugbau,<br />
Klaus<br />
Ich habe selber bei XXX-<br />
Lutz als Lehrling im Büro<br />
begonnen und bin jetzt<br />
für das Recruiting zuständig.<br />
Auf die Aus- und Weiterbildung<br />
der Jugendlichen<br />
wird großer Wert gelegt. Als<br />
erfolgreiches Unternehmen<br />
besteht auch rasch die Möglichkeit,<br />
schon vor Abschluss<br />
der Lehrzeit den ersten Karriereschritt<br />
zu setzen – auch<br />
das bietet der XXXLutz. Dabei<br />
soll aber auch der Spaß<br />
nicht zu kurz kommen und<br />
gerade die jungen Mitarbeiter<br />
sollen sich im Betrieb<br />
wohlfühlen.<br />
Nicole Lindinger,<br />
Recruiting/VK-Förderung<br />
XXXLutz KG<br />
Unsere zukünftigen<br />
Fachkräfte sollten in<br />
erster Linie Interesse<br />
an unserem Betrieb, an der<br />
Ausbildung und an unseren<br />
Produkten zeigen. Dazu<br />
können sich die Schnupperlehrlinge<br />
im Vorfeld auf<br />
unserem Lehrlingsblog<br />
www. lehre-bei-meusburger.<br />
com informieren. Zudem<br />
sollten die Schnupperer in<br />
unser bestehendes Team<br />
passen. Deshalb ist uns<br />
nicht nur motiviertes Arbeiten,<br />
sondern auch das Verhalten<br />
in den Pausen sehr<br />
wichtig.<br />
Peter Nussbaumer, Leiter<br />
der Lehrlingsausbildung<br />
bei Meusburger<br />
Porsche Inter Auto<br />
sucht <strong>Lehrlinge</strong> mit<br />
Automobilbegeisterung.<br />
Ihr Herz soll für<br />
Motoren schlagen. Kluge<br />
Köpfe und geschickte Hände<br />
sind wichtige Ressourcen<br />
in den bei uns angebotenen<br />
Ausbildungsberufen<br />
Kfz-Techni ker(in), Ka ros seriebautechniker(in)<br />
und Kfz-<br />
Lackie rer(in). Noch bis<br />
1. März können sich motivierte<br />
und talentierte Kandidat(inn)en<br />
in jedem der<br />
56 Porsche Inter Auto-<br />
Betriebe bewerben.<br />
Mag. Klaus Fetka, Leiter<br />
Personal und Personalentwicklung<br />
Porsche Inter Auto<br />
Das Verhalten am<br />
Schnuppertag ist der<br />
Türöffner und Start<br />
für die berufliche Karriere.<br />
Gut vorbereitet, ansprechend<br />
gekleidet, anständig<br />
und interessiert, so verhält<br />
sich der optimale Schnupperer.<br />
Während des Schnuppertages<br />
zeigt der Schnupperer<br />
sein ehrliches Interesse<br />
an der Firma bzw. am<br />
Lehrberuf. Show und Bluff<br />
werden schnell erkannt und<br />
sind nicht förderlich. Für<br />
den Eindruck, den man hinterlässt,<br />
gibt es nur eine<br />
Chance .<br />
Mag. Matthias Linder,<br />
Rauch Fruchtsäfte, Leitung<br />
Personalentwicklung
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
<strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong> 5<br />
Eine Montage<br />
in China à la<br />
„Chopsuey“<br />
Alpla-Lehrling Michael Jost<br />
baute mit vier weiteren Mitarbeitern<br />
in China eine Extrusions-Blasmaschine<br />
zur Flaschenproduktion<br />
auf. Für den<br />
19-jährigen Produktionstechniker<br />
war der vierwöchige Aufenthalt<br />
auch ein abenteuerliches<br />
Erlebnis.<br />
In China geht man ganz<br />
anders mit Herausfordererungen<br />
um. Die Leute<br />
sehen alles viel gelassener<br />
als bei uns.<br />
Michael Jost<br />
Lehrling bei Alpla<br />
Wer hat nicht schon einmal in<br />
einem China-Restaurant ein<br />
Gericht bestellt, das nach Art<br />
„Chopsuey“ zubereitet war.<br />
Das heißt auf Deutsch übersetzt<br />
nichts anderes, als dass<br />
es klein geschnitten angerichtet<br />
wird. Vielleicht mag dies<br />
Michael Jost auch in den Sinn<br />
gekommen sein, als es galt,<br />
eine neue Extrusions-Blasmaschine<br />
aufzustellen. Rund 23<br />
Tonnen wog das Teil, das eine<br />
fünfköpfige Crew im chinesischen<br />
Alpla-Werk in Tianjin<br />
installieren sollte. „Eingeplant<br />
waren dafür zwei Wochen“,<br />
erinnert sich der Lehrling, der<br />
diese Gelegenheit nutzte, um<br />
das „Reich der Mitte“ näher<br />
kennenzulernen.<br />
Chinesische Gelassenheit<br />
Aus den zwei Wochen wurden<br />
schlussendlich vier, da es alles<br />
andere als einfach war, die Maschine<br />
aufzubauen. Denn ähnlich<br />
wie beim „Chopsuey“ war<br />
Millimeterarbeit notwendig,<br />
ehe die Anlage zwar nicht<br />
„an“-, dafür aber eingerichtet<br />
war. So dauerte es etwa allein<br />
zwei Tage, bis der 35-Tonner<br />
über die steile Rampe in die<br />
Werkshalle gebracht werden<br />
konnte. „Durch den extremen<br />
Platzmangel wurde das Rangieren<br />
zum wahren Kraftakt“,<br />
schmunzelt der Lauteracher<br />
heute über die stundenlange<br />
Fitzelarbeit. Endlich drinnen,<br />
hielt das Fundament dem<br />
Gewicht der Maschine nicht<br />
stand.<br />
Was der im vierten Lehrjahr<br />
stehende Produktionstechniker<br />
von der einheimischen<br />
Bevölkerung besonders in solchen<br />
Situationen gelernt hat,<br />
ist die Gelassenheit. „Bei uns<br />
hätte das sicher zu raschen<br />
Entscheidungen und Aktionen<br />
geführt, aber in China versteht<br />
man es, in so einer Lage<br />
ruhig zu bleiben.“ Schließlich<br />
Ein Bild mit einem Wasserfall nahm Michael Jost als Souvenir von seinem China-Aufenthalt mit.<br />
wurde eine Lösung gefunden,<br />
wie das Fundament stabilisiert<br />
werden konnte.<br />
Große Herausforderungen<br />
Wer in China ist, lernt auch zu<br />
improvisieren. Ob das auch in<br />
der Freizeit gilt? „Tianjin ist<br />
eine 14-Millionen-Metropole,<br />
da ist immer etwas los“, weiß<br />
der China-Kenner mittlerweile.<br />
Besonders fasziniert haben<br />
ihn der 415 Meter hohe Radiound<br />
Fernsehturm oder die<br />
prachtvollen Tempel von Guangzhou.<br />
Vor allem aber muss<br />
man sich auf Wetterkapriolen<br />
einstellen, die es in der Hafenstadt<br />
immer wieder gibt. Heftige<br />
Unwetter mit schweren<br />
Niederschlägen waren es auch,<br />
die Michael Josts Aufenthalt<br />
unfreiwillig verlängerten.<br />
Denn als unter den Massen<br />
von Regen das Dach einbrach,<br />
stand das Team erneut vor<br />
großen Herauforderungen.<br />
Auch diese wurden gemeistert,<br />
sodass Jost gemeinsam<br />
mit einem Kollegen sogar<br />
noch ins Alpla-Werk nach Guangzhou<br />
fliegen konnte, um<br />
dort einen Spaut Inserter einzurichten.<br />
Bleibende Erinnerung<br />
Die Eindrücke, die der junge<br />
Mann rund 8000 Kilometer<br />
Luftlinie entfernt von zu Hause<br />
gesammelt hat, werden<br />
wohl noch lange in Erinnerung<br />
bleiben. „Ehrlich gesagt,<br />
war ich froh, dass ich nach<br />
vier Wochen wieder nach<br />
Hause fliegen konnte. Ich<br />
kann mir zwar vorstellen,<br />
wieder einmal auf Montage<br />
nach China zu gehen, aber<br />
dort längere Zeit zu bleiben,<br />
wäre nicht meine Sache.“<br />
Zu fremd war ihm<br />
letztlich die Kultur und zu<br />
ungewöhnlich auch die<br />
Art, dass man mit den<br />
Fingern oder Stäbchen<br />
isst. „Irgendwie bleibt da<br />
nicht wirklich etwas<br />
hängen“, erzählt er von<br />
der fehlenden Fingertechnik.<br />
Dann eben<br />
doch lieber das „Chopsuey“<br />
beim Harder Chinesen<br />
am Hafen.<br />
650 NEUE LEHRPLÄTZE<br />
XXXLUTZ<br />
UNTERSTÜTZT<br />
LEHRE<br />
MIT MATURA!<br />
DIE NR.1 IM MÖBELHANDEL SUCHT<br />
ÖSTERREICHWEIT 650 NEUE LEHRLINGE!<br />
» Einrichtungsberater/in, Einzelhandelskaufmann/frau<br />
» Bürokaufmann/frau<br />
» Betriebslogistikkaufmann/frau, Bodenleger/in<br />
» Koch/Köchin, Restaurantfachmann/frau<br />
» Systemgastronomiefachmann/frau<br />
Jetzt Lehrplatz sichern!<br />
XXXLutz KG, Nicole Lindinger, Römerstraße 39, 4600 Wels<br />
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XXXLUTZ. DER MIT DEN SUPA LEHRPLÄTZEN.<br />
Bitte beachten Sie, dass nicht alle Lehrberufe in jeder Filiale angeboten werden können - informieren Sie sich daher unter www.xxxlutz.at! Die Lehrlingsentschädigung für <strong>Lehrlinge</strong> als Einrichtungsberater/in, Einzelhandels- und Bürokaufmann/frau, Betriebslogistikkaufmann/frau<br />
beträgt € 520,00 brutto. <strong>Lehrlinge</strong> als Bodenleger/in erhalten € 691,21 brutto. Für <strong>Lehrlinge</strong> in der Gastronomie (Koch/Köchin, Restaurantfachmann/frau, Systemgastronomiefachmann/frau) beträgt die Lehrlingsentschädigung € 591,00 brutto.
6 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Auf der Erfolgswelle schwimmen<br />
Einen Beruf erlernen, der den<br />
persönlichen Interessen entspricht,<br />
das war für Kapitän<br />
Adolf F. Konstatzky ausschlaggebend<br />
bei der Berufswahl. Wie<br />
wichtig die Lehre für seine Karriere<br />
war, ahnte er damals noch<br />
nicht.<br />
Der 47-jährige Hörbranzer, der<br />
heute Kapitän des königlichwürttembergischen<br />
Dampfschiffes<br />
Hohentwiel ist und<br />
die Geschäftsführung der Hohentwiel<br />
Schifffahrtsgesellschaft<br />
m.b.H. inne hat, hat<br />
sich schon als Bub das Zitat<br />
von Henry Ford auf die Fahnen<br />
geheftet: Wer immer das<br />
tut, was er schon kann, bleibt<br />
immer das, was er schon ist.“<br />
Sein Karrieremotto brachte<br />
ihn jedenfalls auf Erfolgskurs.<br />
Eine Lehre war Ihr erster Karriereschritt.<br />
Was war für Sie<br />
ausschlaggebend für die damalige<br />
Entscheidung?<br />
Ich hatte eigentlich nur auf<br />
mein Bauchgefühl gehört. Und<br />
hatte außerdem noch das<br />
Glück, eine von wenigen Lehrstellen<br />
als Bootsbauer zu erhalten.<br />
Was ich damit sagen will,<br />
manchmal sollte man auch<br />
nur seiner Intuition folgen.<br />
Welche Basis bot Ihnen die<br />
duale Ausbildung und wie<br />
profitieren Sie heute noch<br />
davon?<br />
Dieses Konzept, das Theorie<br />
und Praxis verbindet, hat sich<br />
bewährt und mir eine berufsbegleitende<br />
Ausbildung ermöglicht.<br />
Davon profitierte ich<br />
mein gesamtes Berufsleben<br />
und werde es wohl auch in Zukunft<br />
noch tun.<br />
Würden Sie sich wieder für<br />
eine Lehre entscheiden?<br />
Ja, das wäre mit Sicherheit<br />
eine gute Entscheidung. Bei<br />
dem Facharbeitermangel, der<br />
sich heute bereits für die Zukunft<br />
abzeichnet, haben gut<br />
ausgebildete junge Leute beste<br />
Berufsaussichten und Karrierechancen.<br />
Mein Karrieremotto:<br />
„Wer immer das tut,<br />
was er schon kann,<br />
bleibt immer das,<br />
was er schon ist.“<br />
(Henry Ford)<br />
Adolf F.<br />
Konstatzky<br />
Kapitän<br />
Hohentwiel<br />
Welche Bedeutung hatte bzw.<br />
hat Weiterbildung für Ihren<br />
beruflichen Erfolg?<br />
Trotz einer guten Ausbildung<br />
– die Weiterbildung gewinnt<br />
in einem immer dynamischeren<br />
Umfeld zunehmend<br />
an Bedeutung. Um<br />
erfolgreich zu sein, führt kein<br />
Weg daran vorbei, dessen<br />
muss man sich bewusst sein.<br />
Was waren die Meilensteine<br />
in Ihrer Laufbahn?<br />
Es gab viele Meilensteine,<br />
aber der wesentlichste war<br />
mit Sicherheit die Übernahme<br />
der Geschäftsführung<br />
und die Ernennung zum Kapitän<br />
auf der Hohentwiel. Danach<br />
folgte der kontinuierliche<br />
Ausbau des Unternehmens<br />
bis zur Gründung einer<br />
eigenen Gastronomiegesellschaft<br />
zusammen mit Heino<br />
Huber.<br />
Sie haben im zweiten Bildungsweg<br />
Maschinenbau<br />
studiert. War das nicht der<br />
mühsamere Weg? Welche Voraussetzungen<br />
mussten Sie<br />
dafür erfüllen?<br />
Das war in der Tat der weit<br />
mühsamere Weg. Dafür musste<br />
ich zunächst die Studienberechtigungsprüfung<br />
machen.<br />
Und das alles neben meiner<br />
beruflichen Tätigkeit. Aber das<br />
Gute ist, dass einem auch später<br />
noch alle Möglichkeiten<br />
offen stehen. Auch wenn man<br />
im Moment noch nicht genau<br />
weiß, was man eines Tages<br />
machen will.<br />
Gab es Momente, in denen<br />
Sie fast Schiffbruch erlitten<br />
hätten? Wie haben Sie sich<br />
wieder motiviert?<br />
Ja, natürlich gab es solche<br />
Momente. Und es wird sie<br />
auch immer geben. Es gibt ein<br />
Sprichwort das sagt, man kann<br />
keine neuen Kontinente entdecken,<br />
wenn man nicht bereit<br />
ist, die alten Ufer zu verlassen.<br />
Soll heißen, das Risiko<br />
zum Schiffbruch gehört immer<br />
zum Begleiter eines erfolgsorientierten<br />
Menschen.<br />
Ich habe mich nie entmutigen<br />
lassen, mich stets auf meine<br />
Ziele fokussiert und mich<br />
selbst immer wieder mit positivem<br />
Denken motiviert. Dazu<br />
gibt es auch entsprechend Literatur,<br />
am besten half mir jene<br />
von Erhard F. Freitag.<br />
Zum Saisonauftakt hat das gesamte Team um Kapitän Konstatzky alle Hände voll zu tun.<br />
Adolf F. Konstatzky läutete mit einer Bootsbauerlehre seine Erfolgskarriere ein.<br />
Sie sind heute als Kapitän<br />
und Geschäftsführer tätig.<br />
Was bringt diese Funktion<br />
mit sich, wie sieht Ihr Alltag<br />
aus und was sind die Herausforderungen?<br />
Als Kapitän bin ich für<br />
das Schiff, die Crew und die<br />
Passagiere verantwortlich,<br />
als Geschäftsführer für den<br />
wirtschaftlichen Erfolg des<br />
Unternehmens. Die enge<br />
Verknüpfung dieser beiden<br />
Positionen bringt den Vorteil,<br />
dass ich als Geschäftsführer<br />
sehr nahe beim<br />
Kunden sein kann und als<br />
Kapitän auch immer die<br />
wirtschaftliche Seite des Unternehmens<br />
im Auge habe.<br />
Die Herausforderung ist, die<br />
Interessen und Bedürfnisse<br />
der Kunden, der Mitarbeiter<br />
und die des Unternehmens<br />
gleichermaßen zu berücksichtigen.<br />
Gerade weil wir<br />
nur sechs Monate Zeit haben,<br />
in denen wir den Geschäftserfolg<br />
sicherstellen können<br />
und müssen. Schließlich bekommt<br />
die Hohentwiel keinerlei<br />
Förderungen oder Subventionen.<br />
Welche Tipps können Sie<br />
jungen Menschen geben, die<br />
heute vor der Berufswahl<br />
stehen ?<br />
Auch wenn es mit dem<br />
Traumberuf zunächst einmal<br />
nicht klappt, wichtig ist es,<br />
eine Ausbildung zu machen.<br />
Später ist es oftmals gar nicht<br />
mehr von Bedeutung, welchen<br />
ursprünglichen Beruf<br />
man einmal erlernt hat. Der<br />
bekannte Schauspieler Harrison<br />
Ford beispielsweise hat<br />
ursprünglich einmal Zimmermann<br />
gelernt.<br />
Wo sahen Sie damals, als<br />
junger Mann, Ihre Zukunft?<br />
Als junger Mensch tut man<br />
sich schwer, eine Zukunft zu<br />
sehen. Zumal die Berufsbilder<br />
sich immer wieder auch einmal<br />
ändern können. Wichtiger<br />
ist es, an sich selbst und an eine<br />
Zukunft zu glauben. Wenn<br />
man dann noch die Augen<br />
und Ohren für die Anforderungen<br />
und Bedürfnisse der<br />
Gesellschaft offen hält, dann<br />
braucht man sich eigentlich<br />
keine großen Sorgen zu machen.<br />
Zur Person<br />
Welche Eigenschaften braucht<br />
es für so eine Kar riere?<br />
Man sollte sich die Frage<br />
stellen, ob man bereit ist, außergewöhnliche<br />
Leistungen<br />
zu erbringen und auch einmal<br />
andere Wege zu gehen. Wenn<br />
ja, dann kann man mit viel<br />
Selbstdisziplin und einem eisernen<br />
Willen alles erreichen.<br />
Wie oft haben Sie an Bord<br />
von Schiffen schon die Welt<br />
umrundet?<br />
So genau weiß ich das gar<br />
nicht, aber allein mit der Hohentwiel<br />
bin ich an Kilometern<br />
schon sechs Mal um die Erde<br />
gefahren. Was ich gerne noch<br />
machen würde, ist eine Weltumsegelung.<br />
Dafür braucht<br />
man aber einige Jahre, deshalb<br />
muss das noch etwas warten.<br />
Adolf F. Konstatzky<br />
Alter: 47<br />
Wohnort: Hörbranz<br />
Beruf: Kapitän und Geschäftsführer<br />
Laufbahn:<br />
– 1980 Ausbildung zum Bootsbauer<br />
– 1981 erste Patente, A-Schein und Fahrtbereich 2 (Küstenfahrt)<br />
– 1990 anlässlich der Inbetriebnahme, Tätigkeit auf der Hohentwiel<br />
begonnen<br />
– 1991–1996 Zweiter Bildungsweg. Fernstudium an der Universität<br />
Hagen, Studium Maschinenbau an der TU Dresden,<br />
– 2004 Übernahme Geschäftsführung und Ernennung zum<br />
Kapitän<br />
– 2011 Gründung einer eigenen Gastronomiegesellschaft mit<br />
Heino Huber<br />
Hobbys: Reisen, Segeln, Tauchen<br />
Lehre mit Matura ist besonders attraktiv<br />
Das <strong>Vorarlberg</strong>er Lehrlingsmodell<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
sich neben der Lehre auch auf<br />
die Matura vorzubereiten.<br />
Nach erfolgreicher Ablegung<br />
steht den <strong>Lehrlinge</strong>n der Zugang<br />
zu Unis und FHs offen.<br />
Eine Lehre absolvieren und<br />
später dennoch eventuell<br />
an einer Uni oder Fachhochschule<br />
studieren. In <strong>Vorarlberg</strong><br />
gibt es immer mehr<br />
Erfolgsbeispiele, die diesen<br />
Weg gehen.<br />
Zugeschnitten auf die Bedürfnisse<br />
von leistungsstarken<br />
<strong>Lehrlinge</strong>n können<br />
in einem Zeitraum von fünf<br />
bis sechs Jahren Lehre und<br />
Matura abgeschlossen werden.<br />
Das <strong>Vorarlberg</strong>er Modell<br />
berücksichtigt die Interessen<br />
der Betriebe und baut auf die<br />
Zusammenarbeit von Berufsschulen<br />
mit höheren Schulen<br />
sowie Einrichtungen der<br />
Erwachsenenbildung. Dabei<br />
kommt eine kombinierte Unterrichtsform<br />
aus Tages- und<br />
Abendkursen zum Einsatz.<br />
In den ersten beiden Jahren<br />
wird jeweils ein Nachmittag<br />
pro Woche an einer Berufsschule<br />
unterrichtet. Im dritten<br />
und vierten Jahr wird<br />
der Tagesunterricht nach<br />
demselben Muster von einer<br />
Erwachsenenbildungseinrichtung<br />
organisiert und<br />
fortgesetzt. Im fünften und<br />
sechsten Jahr findet der Unterricht<br />
außerhalb der betrieblichen<br />
Arbeitszeit an<br />
Abendschulen der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
Erwachsenenbildungseinrichtungen<br />
statt.<br />
Viktoria<br />
Pfeiffer<br />
Lehrling bei<br />
Getzner Textil<br />
Die Möglichkeit, eine<br />
Lehre mit Matura zu<br />
machen, ist ein toller<br />
Weg, der mir viele<br />
Chancen eröffnet.<br />
Außerdem verdiene ich<br />
mein eigenes Geld und<br />
muss dennoch später<br />
nicht auf ein Studium<br />
verzichten.<br />
Intensive Vorbereitung<br />
Insgesamt beträgt die Vorbereitungszeit<br />
auf die Berufsreifeprüfung<br />
1260 Stunden.<br />
In den ersten beiden<br />
Ausbildungsjahren wird den<br />
<strong>Lehrlinge</strong>n das erforderliche<br />
Basiswissen in Deutsch,<br />
Englisch und Mathematik in<br />
360 Stunden Freigegenständen<br />
vermittelt. Weitere 900<br />
Stunden Vorbereitungskurse<br />
sorgen ab dem dritten Ausbildungsjahr<br />
in allen Fächern für<br />
ein erhöhtes Leistungsniveau<br />
und die intensive Vorbereitung<br />
auf die vier Teilprüfungen<br />
der Matura.<br />
Vom Lehrling zum Student<br />
Mit der Lehrabschlussprüfung<br />
legen die Azubis bereits<br />
Teilprüfungen in Deutsch<br />
und Englisch ab. Nach weiteren<br />
zwei Jahren Besuch<br />
der Abendschule kann die<br />
Matura mit der Teilprüfung<br />
Mathematik und der Fachbereichsprüfung<br />
abgeschlossen<br />
werden. Bei erfolgreichem<br />
Abschluss stehen den Absolventen<br />
alle Zugänge zu Fachhochschulen,<br />
Universitäten<br />
und Kollegs offen.<br />
Voraussetzungen für Lehre und Matura<br />
Es muss sich um einen mindestens dreijährigen Lehrberuf<br />
handeln . Der Lehrbetrieb schließt mit dem Lehrling eine Vereinbarung<br />
über eine Verlängerung der Lehrzeit ab. Bei einem drei<br />
bzw. dreieinhalb Jahre dauernden Lehrberuf verlängert sich die<br />
Lehrzeit jeweils um ein halbes Jahr. Bei einer vierjährigen Lehre<br />
bleibt die Lehrzeit gleich.<br />
Während der ersten beiden Lehrjahre werden die Vorbereitungskurse<br />
in der Berufsschule absolviert. Die Landesberufsschulen<br />
in Bregenz 3, Dornbirn 2, Feldkirch und Bludenz bieten<br />
einen vorbereiteten Unterricht auf die Berufsreifeprüfung an.<br />
Die Vorbereitungskurse beginnen im 2. Schulsemester des<br />
ersten Lehrjahres.<br />
Kontaktstellen:<br />
Lehrlingsstelle/Berufsausbildung Bernd Herb,<br />
Tel. 05522 305-265, herb.bernd@wkv.at<br />
Landesförderung: Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung,<br />
Abt. VIa Mag. Renate Mennel, Tel. 05574 511-26123,<br />
renate.mennel@vorarlberg.at<br />
Förderreferat Judith Hämmerle, Tel. 05522 305-318,<br />
haemmerle.judith@wkv.at bzw. Peter Sandholzer,<br />
Tel. 05522 305-316, sandholzer.peter@wkv.at
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Anzeigen 7<br />
Von uns mitentwickelt. Auf der<br />
ganzen Welt verwendet.<br />
Meine Lehre bei ALPLA.<br />
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Bettina Wetschnig # bettina.wetschnig@alpla.com # Tel. 05574 602-269<br />
www.da-geht-was-weiter.at<br />
www.facebook.com/alpla.lehrlinge<br />
Beim SchNupperN spUrt maN<br />
seiNe TaleNte auf.<br />
<strong>Vorarlberg</strong>s Unternehmen bieten bereits seit Jahren Schnuppertage an, um verschiedenste Lehrberufe hautnah<br />
kennenzulernen. Für Schülerinnen und Schüler ist das eine tolle Gelegenheit, ihre Talente und Interessen im<br />
Berufsumfeld aufzuspüren und zu testen. Die Wirtschaftskammer <strong>Vorarlberg</strong> unterstützt daher alle Schulen, Schülerinnen<br />
und Schüler und natürlich vor allem die Unternehmen bei der Aktion Schnuppertage.<br />
www.wkv.at/bildung
8 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
Die M&M’s-Strategie soll neue<br />
Zielgruppen für eine Lehrausbildung<br />
begeistern. Im Visier<br />
sind vor allem Mädchen und<br />
Migranten. Dass dieser Weg<br />
kein Honiglecken wird, sind<br />
sich die Verantwortlichen<br />
durchaus bewusst.<br />
Arbeit macht bekanntlich das<br />
Leben süß. Um Mädchen und<br />
Migranten davon zu überzeugen,<br />
dass die duale und praxisorientierte<br />
Ausbildung zukunftsweisend<br />
ist, müssen Unternehmer<br />
und Experten noch<br />
jede Menge Süßholz raspeln.<br />
Das wird der einzig richtige<br />
Weg sein, dem Rückgang bei<br />
der Zahl der <strong>Lehrlinge</strong>, der in<br />
erster Linie an der demografischen<br />
Entwicklung liegt, entgegenzusteuern.<br />
<strong>Vorarlberg</strong><br />
kann sich dennoch glücklich<br />
schätzen, denn im österreichweiten<br />
Vergleich belegt das<br />
westlichste Bundesland weiterhin<br />
den Spitzenplatz bei der<br />
Lehrlingsquote.<br />
52 Prozent machen eine Lehre<br />
Mit Ende des vergangenen Jahres<br />
standen 7785 junge Menschen<br />
in <strong>Vorarlberg</strong> in einem<br />
aufrechten Lehrverhältnis. Dazu<br />
kommen 122 Jugendliche,<br />
die eine sogenannte Teilqualifikation<br />
absolvieren. Insgesamt<br />
entschieden sich im letzten<br />
Jahr rund 52 Prozent der<br />
15-Jährigen für eine Lehrlingsausbildung.<br />
Im Vergleich zum<br />
Vorjahr bedeutet das einen<br />
Rückgang der Lehrlingszahl<br />
um 2,4 Prozent. <strong>Vorarlberg</strong> hält<br />
trotz dieses Trends die höchste<br />
Lehrlingsquote in Österreich.<br />
Die Ursache für den Rückgang<br />
bei der Zahl der <strong>Lehrlinge</strong> liegt<br />
in der Demografie: Es gibt weniger<br />
junge Menschen in<br />
<strong>Vorarlberg</strong>. Christoph Jenny,<br />
Christoph<br />
Jenny<br />
Leiter der<br />
Lehrlingsstelle<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
Unser Fokus liegt unter<br />
anderem bei den Mädchen.<br />
Nur 36 Prozent der<br />
weiblichen Teenies<br />
entscheiden sich für die<br />
Lehre. Da gibt es noch<br />
Potenzial nach oben.<br />
Leiter der Lehrlingsstelle in der<br />
Wirtschaftskammer <strong>Vorarlberg</strong>,<br />
erklärt: „Diese Zahl ist<br />
schmerzlich, aber nicht überraschend,<br />
denn die Entwicklung<br />
der Demografie in diese Richtung<br />
war vorhersehbar.“ Nun<br />
sei es wichtig, das Image der<br />
Lehre weiter zu heben, um<br />
dem Trend sinkender Lehrlingszahlen<br />
rasch entgegenzuwirken.<br />
Jenny setzt sich zudem<br />
dafür ein, neuen Zielgruppen<br />
die Karrierechancen mit einer<br />
Lehre aufzuzeigen: „Unser Fokus<br />
liegt dabei zum einen bei<br />
den Mädchen. Sie sollen stärker<br />
für neue Berufsfelder begeistert<br />
werden.“ Die Zahl der<br />
weiblichen <strong>Lehrlinge</strong> liegt derzeit<br />
bei rund 36 Prozent, wohingegen<br />
rund 68 Prozent der<br />
männlichen Jugendlichen eine<br />
Lehre absolvieren. „Zum anderen<br />
sehe ich auch bei Jugendlichen<br />
mit Migrationshintergrund<br />
noch ein großes Potenzial<br />
als künftige <strong>Lehrlinge</strong>. Wir<br />
versuchen über den Ausbau<br />
der Berufsorientierung und<br />
über verstärkte Informationen<br />
zur Berufswahlentscheidung<br />
an den Pflichtschulen diese<br />
Gruppe für die Lehre zu begeistern“,<br />
betont Jenny.<br />
Spitzenplatz bei Lehrlingsquote<br />
Einen leichten Rückgang gibt<br />
es auch bei der Zahl der Ausbildungsbetriebe<br />
für <strong>Lehrlinge</strong>.<br />
Für Jenny hat diese Entwicklung<br />
unterschiedliche Ursachen:<br />
„Wir sind derzeit in Kontakt<br />
mit den betreffenden Firmen,<br />
um genau zu evaluieren,<br />
warum sich Betriebe aus der<br />
Lehrlingsausbildung zurückziehen.<br />
Mit den Ergebnissen<br />
können wir dann Maßnahmen<br />
in die Wege leiten, um weitere<br />
Betriebe für die Lehrlingsausbildung<br />
zu gewinnen.“<br />
Lehre bei Jungs beliebter<br />
Große Unterschiede ergeben<br />
sich allerdings, wenn man die<br />
<strong>Lehrlinge</strong> nach Geschlecht aufsplittet:<br />
So entscheiden sich<br />
nur rund 36 Prozent der weiblichen<br />
Jugendlichen für eine<br />
Es gibt sie wirklich: die „M&M’s<br />
Die Unternehmen wünschen sich mehr Mädchen für die technischen Lehrausbildungen.<br />
Lehrausbildung. Wohingegen<br />
über 68 Prozent der männlichen<br />
Jugendlichen eine Lehre<br />
absolvieren. Bei weiblichen<br />
<strong>Lehrlinge</strong>n ist im Vergleich<br />
zum Vorjahr ein Rückgang von<br />
157 Personen zu verzeichnen.<br />
Auch in Berufen, die in der Beliebtheitsskala<br />
der weiblichen<br />
Jugendlichen traditionell ganz<br />
oben stehen, wie beispielsweise<br />
Einzelhandelskauffrau und<br />
Friseurin, sind Rückgänge zu<br />
verzeichnen.<br />
Konzentration auf vier Berufe<br />
Bei den Mädchen konzentriert<br />
sich die Lehrausbildung zudem<br />
weiterhin auf einige wenige<br />
Lehrberufe. Fast die Hälfte aller<br />
weiblichen <strong>Lehrlinge</strong> wird in<br />
nur vier Lehrberufen ausgebildet.<br />
Dabei handelt es sich um<br />
die Einzelhandelskauffrau, die<br />
Bürokauffrau, die Friseurin<br />
und die Restaurantfachfrau.<br />
Auf Platz fünf liegt in der Beliebtheitsskala<br />
mit einigem<br />
Abstand die Metalltechnikerin.<br />
Es folgen die Verwaltungsassistentin,<br />
die Hotel- und Gastgewerbeassistentin,<br />
die Köchin,<br />
die Pharmazeutisch-,<br />
-kaufmännische Assistentin<br />
und auf Platz zehn die Bankkauffrau.<br />
Nimmt man die zehn<br />
Aktuelle Lehrlingsstatistik 2014<br />
häufigsten Lehrberufe bei<br />
weiblichen Jugendlichen so beläuft<br />
sich der Anteil an der Gesamtzahl<br />
der weiblichen <strong>Lehrlinge</strong><br />
auf 64 Prozent.<br />
In der Beliebtheitsskala der<br />
Lehrberufe männlicher Ju-<br />
Im Jahr 2013 wurden 3197 neue Lehrverträge abgeschlossen<br />
(- 7,7 Prozent)<br />
Im ersten Lehrjahr gibt es 2345 <strong>Lehrlinge</strong> (- 7,3 Prozent)<br />
52,54 Prozent haben sich für eine Lehre entschieden, 68,14 Prozent<br />
der Burschen, 36,5 Prozent der Mädchen. <strong>Vorarlberg</strong> ist das<br />
Bundesland mit der höchsten Lehrlingsquote.<br />
42 Prozent der <strong>Lehrlinge</strong> kommen aus der Polytechnischen<br />
Schule , 33 Prozent aus der neuen Mittelschule, der Haupt- oder<br />
sonstigen Schulen, 25 Prozent aus BMS, BHS und AHS.<br />
45,2 Prozent der <strong>Lehrlinge</strong> werden im Gewerbe und im Handel<br />
ausgebildet.<br />
Der Ausländeranteil bei den <strong>Lehrlinge</strong>n liegt mit 9,6 Prozent<br />
leicht über dem Wert des Vorjahres.<br />
Fast die Hälfte aller weiblichen <strong>Lehrlinge</strong> werden in vier, 64 Prozent<br />
in zehn Lehrberufen ausgebildet. Bei den Jungs finden sich<br />
62 Prozent in den zehn beliebtesten Lehrberufen.<br />
Elektronik<br />
Elektrotechnik<br />
Betriebsdienstleistungskaufmann<br />
Dachdecker und Spengler<br />
Kunststofftechniker<br />
Steuerasssistenz<br />
Fitnessbetreuung<br />
Produktionstechniker<br />
Informationstechnologie – Technik<br />
Druckvorstufentechniker<br />
V.E.M. Ausbildungsunternehmen von A bis Z ABS Transportbahnen,<br />
Alge electronic, Alpla, Ausbildungszentrum Vbg./<br />
ÜAZ Rankweil, Bachmann, Bertsch, Blum, Bösch, Cofely<br />
Kältetechnik, Collini, Diem Werke, Dietrich Luft und Klima,<br />
Doppelmayr, Ender, Erne Fittings, Franke, Fulterer, Gantner,<br />
Gassner Stahltechnik, Gerola Metalltechnik, Grass, Hilti,<br />
Hirschmann Automotive, Hoeckle, illwerke vkw, iPEK, Jobarid<br />
Metallbau, Kaufmann Bauwerkzeuge, Künz, Ledon Lamp,<br />
Lercher Werkzeugbau, Liebherr, Lingenhöle Technologie,<br />
Lorünser Austria, Mahle König, Manahl, Mawera, Mersen,<br />
Meusburger, Nesensohn, ÖBB, Peko, Rexam, Roth, RSB, Sapa,<br />
Schelling, Schwarzmüller, Siemens, SIE, Stanztech, Thien<br />
eDrives, Volta Edelstahl, C.D. Wälzholz, Wiegel Feuerverzinker,<br />
Zimm, ZKT, Zumtobel Group, z-werkzeugbau-gmbh<br />
Check in zum<br />
Karriereflug<br />
Katrin Felder<br />
Zerspanungstechnikerin<br />
Meusburger<br />
Michael Burgstaller<br />
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FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
“-Strategie zur Lehre<br />
gendlicher dominieren weiterhin<br />
die üblichen Verdächtigen.<br />
Der unangefochten beliebteste<br />
Beruf ist der Metalltechniker.<br />
Mit größerem Abstand liegt<br />
auf Platz zwei der Elektrotechniker,<br />
gefolgt vom Kraftfahrzeugtechniker.<br />
Der Tischler ist<br />
der viertbeliebteste Lehrberuf.<br />
Auf Platz fünf liegt der Installations-<br />
und Gebäudetechniker,<br />
gefolgt von Maurer, Koch, Zimmerer<br />
und Metallbearbeiter.<br />
Bei den Burschen werden in<br />
den zehn beliebtesten Lehrberufen<br />
knapp 3330 junge Männer<br />
ausgebildet. Bezogen auf<br />
die Gesamtzahl bedeutet das<br />
einen Anteil von ca. 62 Prozent.<br />
Gewerbe und Handwerk<br />
Mit 3518 <strong>Lehrlinge</strong>n ist die<br />
Sparte Gewerbe und Handwerk<br />
nach wie vor der größte Lehrlingsausbilder.<br />
Das entspricht<br />
rund 45 Prozent der Lehrverhältnisse.<br />
Mit 19 Prozent liegt<br />
die Sparte Industrie an zweiter<br />
Stelle. Mit wenig Abstand (rund<br />
14 Prozent) folgt der Handel<br />
auf Platz 3. Im Tourismus werden<br />
knapp 9 Prozent der Jugendlichen<br />
ausgebildet. Der<br />
Ausländeranteil bei den <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
<strong>Lehrlinge</strong>n liegt mit 9,6<br />
Prozent leicht über dem Wert<br />
des Vorjahres. In etwa ein Drittel<br />
(=2,9 Prozent) der <strong>Lehrlinge</strong><br />
mit nicht-österreichischer<br />
Staatsbürgerschaft kommt aus<br />
der Türkei. Mit 2,8 Prozent die<br />
zweitgrößte Gruppe kommt<br />
aus Deutschland. Auch im Jahr<br />
2013 hat die zahlenmäßig größte<br />
Gruppe der <strong>Lehrlinge</strong> (42<br />
Prozent) zuvor die Polytechnische<br />
Schule absolviert. Rund<br />
ein Viertel der <strong>Lehrlinge</strong> hat<br />
zuvor eine BMS, BHS oder eine<br />
AHS besucht. Der Anteil der<br />
<strong>Lehrlinge</strong>, die aus der Neuen<br />
Mittelschule, der Hauptschule<br />
bzw. einer anderen Schule in<br />
ein Lehrverhältnis eintreten,<br />
bewegt sich nach wie vor in etwa<br />
bei einem Drittel.<br />
ZUM THEMA<br />
Marion Hofer<br />
Danke für euer Engagement!<br />
Das duale Ausbildungssystem<br />
genießt in<br />
<strong>Vorarlberg</strong> eine breite<br />
gesellschaftliche Anerkennung<br />
und wird sogar als „Exportschlager“<br />
gehandelt. Sowohl<br />
die Deutschen als auch die Österreicher<br />
wollen sich dieses<br />
Verdienst auf die Fahnen heften.<br />
Schließlich liegt in der<br />
praxisorientierten und individuell<br />
auf den Betrieb abgestimmten<br />
Ausbildung die Zukunft.<br />
Im eigenen Land hingegen<br />
wird händeringend um jeden<br />
Auszubildenden geworben.<br />
120.585 Burschen und<br />
Mädchen absolvieren derzeit<br />
in Österreich ihre Ausbildung.<br />
Und der auf die demografische<br />
Entwicklung zurückzuführende<br />
Rückgang von 3,71 Prozent<br />
schmerzt sehr.<br />
Unternehmen und auch<br />
die Politik rühren daher<br />
die Werbetrommel.<br />
Ob „Tag der Lehre“, „Girls Day“<br />
oder betriebseigene Info-Tage<br />
– sie alle sind darauf erpicht,<br />
den Besten einen Ausbildungsplatz<br />
bieten zu können.<br />
Dafür wird von Seiten der Unternehmen<br />
auch schon mal<br />
tief in die Tasche gegriffen und<br />
„Zuckerl“ wie Prämien, Kostenübernahmen<br />
für den Führerschein<br />
etc. in Aussicht gestellt.<br />
Engagement zählt. Werfen wir<br />
eine Blick auf die andere Seite.<br />
In den Firmen gibt es Lehrlingsausbilder,<br />
allesamt tüchtige<br />
Mitarbeiter, die ihren<br />
ganzen Einsatz in den Dienst<br />
der jungen Menschen stellen.<br />
Die am Abend noch die Schulbank<br />
drücken, um entsprechende<br />
Zertifikate zu erwerben,<br />
und um sich auf den neuesten<br />
Stand in Sachen duale<br />
Ausbildung zu bringen. Menschen,<br />
die an die Jugendlichen<br />
von heute glauben und nur<br />
allzugut wissen, dass sie auch<br />
mal jung waren. Sie leisten<br />
Großartiges.<br />
Ihnen ist es auch zu verdanken,<br />
dass die Lehrabsolventen<br />
gefragt sind. Sie<br />
haben die zarten Pflänzchen<br />
zum Blühen und Gedeihen gebracht,<br />
damit die Wirtschaft<br />
nun die Früchte ernten kann.<br />
Liest man die Stelleninserate<br />
großer Zeitungen, stellt man<br />
nämlich schnell fest, dass sich<br />
52 Prozent aller offenen Stellen<br />
an Lehrabsolventen richten.<br />
Die duale Ausbildung hat<br />
goldenen Boden. Doch wo<br />
bleiben die neuen Slogans, die<br />
wie Ohrwürmer in unseren<br />
Köpfen haften bleiben?<br />
Das Image der Lehre<br />
muss verbessert werden,<br />
fordert die Wirtschaftskammer,<br />
nachdem die<br />
aktuellen Lehrlingszahlen die<br />
Rückläufigkeit untermauern.<br />
Selbst China, das inzwischen<br />
zur größten Handelsnation<br />
der Welt aufgestiegen ist, arbeitet<br />
am Umbau des Bildungssystem<br />
und sieht die Zukunft<br />
des Lernens in der Kombination<br />
aus Theorie und<br />
Praxis. Doch warum können<br />
wir der Lehre nicht den verdienten<br />
Stellenwert gönnen?<br />
Das einzig Wichtige ist doch,<br />
dass die jungen Leute nach ihren<br />
Fähigkeiten und Begabungen<br />
sowie nach ihren Vorlieben<br />
ihre Berufswahl treffen.<br />
Nur dann ist der Weg in eine<br />
erfolgreiche Zukunft gesichert.<br />
Metalltechnik<br />
Elektrotechnik<br />
Kraftfahrzeugtechnik<br />
Tischlerei<br />
Installations- und Gebäudetechnik<br />
Einzelhandel<br />
Maurer<br />
Koch<br />
Zimmerer<br />
Einzelhandel<br />
Bürokaufmann<br />
Friseur<br />
Restaurantfachmann<br />
Metalltechnik<br />
Verwaltungsassistent<br />
Hotel- und Gastgewerbeassistent<br />
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10 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Zeynep Demircan hält stolz ihr Prüfungszeugnis in die Kamera. Genauigkeit ist wichtig. Jeder Faden hat seinen Platz. Die Herausforderung ergibt sich aus der Größe des Motivs.<br />
Die einzige Herrin über 90 Nadeln<br />
Ein außergewöhnlicher Lehrberuf:<br />
Zeynep Demircan schloss<br />
als Österreichs einziger Mehrkopf-Maschinensticker-Lehrling<br />
ihre Ausbildung mit<br />
gutem Erfolg ab.<br />
Als sie die Gesichter der vier<br />
Prüfer sah, fiel ihr buchstäblich<br />
das Herz in die Hose. „Sie<br />
haben so todernst geschaut,<br />
ich dachte nur noch: „Jetzt bist<br />
du durchgefallen“, erinnert<br />
sich die 17-jährige Zeynep Demircan<br />
an den ersten großen<br />
Schreck am Prüfungstag zurück.<br />
Doch die vier mit strengem<br />
Anzug bekleideten Männer<br />
ließen das junge Mädchen<br />
nicht lange im Ungewissen.<br />
Kurzum: Sie gratulierten ihr<br />
zur Lehrabschlussprüfung, die<br />
die junge Migrantin sogar mit<br />
„gutem Erfolg“ bestandet hat.<br />
Damit ist sie jetzt auch offiziell<br />
die Herrin über 90 Nadeln.<br />
Und <strong>Vorarlberg</strong>s, nein sogar<br />
Österreichs, einzige frisch ausgebildete<br />
Maschinenstickerin.<br />
Klar, dass das für sie und ihr<br />
Team ein Grund zum Feiern<br />
war und erstmal die Sektkorken<br />
knallten. Auch bei ihrer<br />
Ausbilderin Hanife Sentürk<br />
war die Freude riesig. Zumal<br />
ihr damals die Chance auf eine<br />
Lehrausbildung verwehrt wurde.<br />
„Das brauchst du doch<br />
nicht“, hatte ihr die Chefin damals<br />
ihren Wunsch verwehrt.<br />
Heute bedauert die 42-Jährige,<br />
sich nicht dafür stark gemacht<br />
zu haben.<br />
Potenzial sofort erkannt<br />
Auch für die türkischstämmige<br />
Zeynep Demircan war der Einstieg<br />
ins Berufsleben nicht<br />
leicht. Zahlreiche Bewerbungen<br />
hat der Teenager geschrieben.<br />
Auf die meisten erhielt<br />
sie nicht einmal eine<br />
Antwort. Als Kopftuchträgerin<br />
ist sie nicht überall erwünscht.<br />
Etwas Handwerkliches konnte<br />
sich die Schwester zweier Brüder<br />
schon immer gut vorstellen,<br />
allerdings dachte sie dabei<br />
mehr an die Berufe Bäcker<br />
oder Tischler. „Den Beruf Maschinenstickerin<br />
kannte ich<br />
damals noch nicht“, nennt sie<br />
den Grund. Ihre Tante war es<br />
dann, die sie zum Schnuppern<br />
zu KW open in Hohenems<br />
mitnahm und Chefin Karin<br />
Weinhandl erkannte sofort ihr<br />
Potenzial. „Ich habe gleich<br />
ihre Fingerfertigkeit und ihren<br />
Blick für Proportionen erkannt“,<br />
erzählt die Geschäftsführerin.<br />
Doch zuerst musste<br />
Das Team: Bircan Corbaci, Hanife Sentürk, Zeynep Demircan und<br />
Adile Cetin (v. l.).<br />
sie die Eltern des Mädchens<br />
überzeugen, für die es in erster<br />
Linie ein Problem darstellte,<br />
dass sich die Berufsschule<br />
nicht im Land befand. Das<br />
bedeutete nämlich, dass ihre<br />
Tochter für neuneinhalb<br />
Wochen in die Steiermark<br />
musste. Ganz alleine.<br />
Karriere als Ziel<br />
Doch Karin Weinhandls Engagement<br />
zahlte sich aus. Sie unterschrieben<br />
den Lehrvertrag<br />
und sind jetzt ebenso stolz auf<br />
KW open Hohenems<br />
ihre Tochter, wie es auch die<br />
Chefin ist. Inzwischen ist der<br />
Ehrgeiz der hübschen Jugendlichen<br />
längst geweckt. Sie will<br />
Karriere machen – hier bei KW<br />
open. Und sie will weiter die<br />
Schulbank drücken. Ein Kurs<br />
fürs Punchen (Digitalisieren)<br />
von Stickereien ist ihr nächstes<br />
Ziel. Und aus der Ruhe bringen<br />
lässt sie sich so schnell auch<br />
nicht mehr. Zeynep Demircan<br />
hat es jetzt sogar schriftlich,<br />
dass sie es kann.<br />
Werbetextilanbieter mit eigener Stickerei,<br />
Näherei und Druckerei<br />
Das Angebot umfasst die komplette Abwicklung vom Entwurf<br />
über die Umsetzung und Produktion bis hin zur Auslieferung.<br />
Das Hohenemser Unternehmen ist besonders für seine ökologische<br />
Ausrichtung bekannt.<br />
KW open promotion consulting & trading gmbh,<br />
Hohenems, Tel. 05576 72544 oder www.kwopen.com<br />
Module bei<br />
Tourismusberufen<br />
Köchen steht in den unterschiedlichst ausgerichteten gastgewerblichen Betrieben die „Küchentür“ offen.<br />
Ein Überblick über die Tourismusberufe<br />
Gastronomiefachleute<br />
Gastronomiefachleute sind die<br />
Allrounder in der Gastronomie. Sie<br />
sind sowohl in der Küche als auch im<br />
Service tätig. In der Küche sind sie<br />
für die Zubereitung verschiedenster<br />
Speisen<br />
zuständig.<br />
Im<br />
Servicebereich<br />
empfangen<br />
und<br />
bedienen<br />
sie<br />
die Gäste, erstellen Speise- und Getränkekarten,<br />
dekorieren die Tische<br />
und erledigen die Abrechnungen. Je<br />
nach Art und Größe des Betriebes<br />
(Gaststätte, Restaurant, Caféhaus,<br />
Bar, Hotel, Catering-Unternehmen)<br />
arbeiten Gastronomiefachleute mit<br />
Fach- und Hilfskräften der Gastronomie<br />
(z. B. Restaurantfachleuten,<br />
KöchInnen, Hotel- und GastgewerbeassistentInnen<br />
und KüchengehilfInnen)<br />
zusammen.<br />
Lehrzeit: 4 Jahre<br />
Hotel- und Gastgewerbeassistenz<br />
Hotel- und Gastgewerbeassistenten<br />
führen Organisations- und Verwaltungsarbeiten<br />
eines Hotel- oder<br />
Gastgewerbebetriebes durch. Sie sind<br />
dabei im<br />
kaufmännischen<br />
Bereich<br />
ebenso<br />
wie im<br />
Empfangsbereich<br />
(Rezeption)<br />
tätig. Im Service und in der Küche<br />
übernehmen sie vor allem Kontrollund<br />
Organisationsaufgaben. Sowohl<br />
im Bereich der Rezeption als auch<br />
im Service haben sie unmittelbaren<br />
Kontakt zu den Gästen. Je nach Art<br />
und Größe des Betriebes arbeiten sie<br />
mit anderen Fach- und Hilfskräften<br />
zusammen wie z. B. mit Restaurantfachleuten,<br />
RezeptionistInnen,<br />
Gastronomiefachleuten oder Köchen.<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Koch/Köchin<br />
Köche sind vor allem in Betrieben<br />
des Hotel- und Gastgewerbes, in<br />
Spitälern,<br />
Kuranstalten<br />
und<br />
Pflegeheimen,<br />
aber<br />
auch in<br />
Betriebskantinen<br />
großer Unternehmen<br />
und Organisationen,<br />
Bildungseinrichtungen usw.<br />
beschäftigt, wo sie Speisen aller Art<br />
zubereiten und die Arbeitsabläufe in<br />
der Küche organisieren. Sie erstellen<br />
die Speisekarten und sorgen für den<br />
Einkauf und die fachgerechte Lagerung<br />
der Lebensmittel. Köche teilen<br />
das Küchenpersonal ein und achten<br />
auf die Einhaltung der Hygienebestimmungen.<br />
Sie arbeiten im Team<br />
mit Berufskolleg, Küchenhelfer und<br />
Restaurantfachleuten und haben<br />
Kontakt zu Lieferanten und Gästen.<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Restaurantleute<br />
Restaurantfachleute bedienen Gäste<br />
in Gastronomiebetrieben. Sie beraten<br />
bei der Auswahl von Speisen und<br />
Getränken, nehmen die Bestellungen<br />
auf, servieren und kassieren den<br />
Rechnungsbetrag. Sie decken die<br />
Tische ein, empfangen die Gäste und<br />
bereiten auch größere Veranstaltungen<br />
vor. Restaurantfachleute arbeiten<br />
vor<br />
allem in<br />
Gasträumen<br />
und<br />
Gastgärten<br />
gastronomischer<br />
Betriebe.<br />
Dabei<br />
tragen sie<br />
zumeist<br />
Berufskleidung.<br />
Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg,<br />
Küchenhelfer und Restaurantfachleuten<br />
und haben Kontakt zu<br />
Lieferanten und Gästen.<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Im letzten Herbst fiel der Startschuss<br />
in Sachen modulare<br />
Ausbildung bei den Tourismusberufen.<br />
Kartoffeln schälen gehört<br />
durchaus zu den Aufgaben<br />
eines Koches. Doch auch wenn<br />
keiner der <strong>Lehrlinge</strong> die<br />
schmackhafte Knolle gerne<br />
pellt, der Beruf Koch gehört zu<br />
den beliebtesten sowohl bei<br />
Mädchen als auch bei Burschen.<br />
Jamie Oliver, Tim Mälzer<br />
und der <strong>Vorarlberg</strong>er<br />
Kochweltmeister Kevin Micheli<br />
haben dafür gesorgt.<br />
Kreativität ist gefragt<br />
Denn Kochen ist eine Kunst,<br />
bei der die Kreativität jeden<br />
Tag aufs Neue gefordert ist.<br />
Bei der Erstellung der Speisekarte<br />
und Menüvarianten<br />
sind der Fantasie keine Grenzen<br />
gesetzt. Seit Herbst letzten<br />
Jahres gibt es bei den Tourismusberufen,<br />
zu denen auch<br />
die Kochlehre gehört, ein<br />
neues Ausbildungssystem.<br />
„Wir haben Schule und Lehre<br />
zusammenlegen und auf eine<br />
vierjährige, von Modulen geprägte<br />
Ausbildung umstellen“,<br />
erklärt Elmar Herburger, Bildungsprecher<br />
Tourismus in<br />
der WKV.<br />
Das erste Jahr steht dabei nun<br />
ganz unter dem Motto „Orientierung“<br />
und gibt den jungen<br />
Leute die Möglichkeit sich für<br />
die verschiedenen Tourismusberufe<br />
begeistern zu können.<br />
Ab dem zweiten Jahr beginnt<br />
dann die individuelle Ausbildung.<br />
Das Verhältnis von<br />
Theo rie- und Praxisausbildung<br />
wird im modularen<br />
System neu festgelegt.<br />
Das selbstbewusste<br />
Auftreten eines Kellners<br />
ist wichtiger als die<br />
Frage, ob der Teller<br />
millimentergenau<br />
platziert wurde.<br />
Elmar Herburger<br />
Sparte Tourismus<br />
Persönlichkeitsbildung<br />
Außerdem spielt die Persönlichkeitsbildung<br />
eine<br />
große Rolle. Herburger weiß:<br />
„Das selbstbewusste Auftreten<br />
eines Kellners ist<br />
wichtiger als die Frage, ob er<br />
den Teller millimetergenau<br />
platziert.“ Außerdem ist es<br />
jetzt möglich, die Ausbildung<br />
nicht nur in einem,<br />
sondern gleichzeitig auch in<br />
mehreren Betrieben zu absolvieren.<br />
Neue Möglichkeiten<br />
Damit stehen dem Absolventen<br />
wesentlich nach dem<br />
Lehrabschluss wesentlich<br />
mehr Möglichkeiten als bisher<br />
im Tourismus offen.
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Anzeigen 11<br />
Jetzt letzte Schnupperplätze sichern<br />
Noch bis März können Schüler-<br />
Innen bei Meusburger in fünf<br />
Lehrberufe schnuppern. Wer<br />
sich für eine Ausbildung beim<br />
besten Arbeitgeber <strong>Vorarlberg</strong>s<br />
und für metallverarbeitende<br />
Berufe interessiert, sollte sich<br />
noch einen der letzten Schnupperplätze<br />
sichern.<br />
Im November 2013 erhielt das<br />
Wolfurter Unternehmen Meusburger<br />
die Auszeichnung „Bester<br />
Arbeitgeber <strong>Vorarlberg</strong>s“. Zu<br />
verdanken ist das den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern – sie<br />
haben abgestimmt. Die große<br />
positive Resonanz kommt nicht<br />
von ungefähr – so bietet der metallverarbeitende<br />
Betrieb seiner<br />
Belegschaft zahlreiche Zusatzleistungen<br />
an. Dazu gehören beispielsweise<br />
der kostenlose<br />
Werksverkehr, umfangreiche<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
sowie viele außerbetriebliche<br />
Veranstaltungen wie Abenteuer-<br />
Tage, Fußballturniere oder Radausflüge.<br />
Zudem dreht eine firmeneigene<br />
Laufgruppe ihre<br />
Runden.<br />
Daten & Fakten<br />
Letzte Schnupperplätze jetzt<br />
sichern unter info@lehrebei-meusburger.com<br />
Lehrberufe:<br />
– Zerspanungstechnik<br />
– Maschinenbautechnik<br />
– Produktionstechnik<br />
– Metallbearbeitung<br />
– Elektrotechnik (Anlagenund<br />
Betriebstechnik)<br />
Noch bis März können interessierte SchülerInnen bei Meusburger schnuppern.<br />
Lehrling beim besten Arbeitgeber<br />
<strong>Vorarlberg</strong>s<br />
Auch die <strong>Lehrlinge</strong> profitieren:<br />
Der Marktführer für Normalien<br />
für den Werkzeug- und<br />
Formenbau bietet neben<br />
einem sicheren Arbeitsplatz<br />
nach der Lehrzeit viele Sozialleistungen.<br />
Alle <strong>Lehrlinge</strong> erhalten<br />
gratis Bus- und Bahnkarten<br />
für ganz <strong>Vorarlberg</strong>,<br />
vergünstigtes Essen in der<br />
Kantine, Weiterbildungsprogramme,<br />
bei Bedarf schulische<br />
Nachhilfeprogramme und<br />
können an Veranstaltungen<br />
wie Ski- und Wandertage oder<br />
Eishockey- und Fußballturniere<br />
teilnehmen.<br />
Das Wichtigste bist DU<br />
Bei den Schnuppertagen lernen<br />
die Jugendlichen von den<br />
bestehenden Meusburger-<br />
<strong>Lehrlinge</strong>n in lockerer Atmosphäre<br />
die möglichen Aufgaben<br />
kennen und erhalten direkt<br />
Antworten auf wichtige<br />
Fragen. An den zwei Tagen<br />
können sich die TeilnehmerInnen<br />
im Feilen, Bohren, Drehen<br />
und Fräsen versuchen und<br />
ganz nebenbei ein eigenes<br />
Werkstück gestalten. „Uns ist<br />
es sehr wichtig, dass sich die<br />
<strong>Lehrlinge</strong> bei Meusburger<br />
wohlfühlen. Durch die<br />
Schnuppertage können die<br />
Schüler herausfinden, ob es<br />
ihnen bei uns gefällt. Wir legen<br />
Wert auf den persönlichen<br />
Kontakt zu den Jugendlichen“,<br />
informiert Peter Nussbaumer,<br />
Leiter der Lehrlingsausbildung.<br />
Foto: Klaus Hartinger<br />
Lehre plus<br />
Meusburger investierte die<br />
letzten zwei Jahre rund zwei<br />
Millionen Euro in die eigene<br />
Lehrwerkstatt. Diese ist mit<br />
einem Maschinenpark, der auf<br />
dem neuesten Stand der Technik<br />
ist, ausgestattet. Weitere<br />
Informationen und die Anmeldung<br />
rund um die Schnuppertage<br />
sind unter www.lehrebei-meusburger.com<br />
zu finden.<br />
Weitere Infos:<br />
Meusburger, Wolfurt<br />
Peter Nussbaumer<br />
Leiter Lehrlingsausbildung<br />
info@lehre-beimeusburger.com<br />
www.lehre-beimeusburger.com<br />
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12 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Eine Lehre, wie sie im Buche steht<br />
Ein Chef, der zuerst eine Lehre<br />
absolviert hat und dann studierte<br />
sowie ein Lehrling, der<br />
es genau umgekehrt gemacht<br />
hat. Diese Konstellation findet<br />
sich im Hohenemser Bucher<br />
Verlag, wo Patrick Wagner<br />
derzeit eine Ausbildung zum<br />
Drucktechniker absolviert.<br />
Zwischen 7000 und 8000 Bücher<br />
erscheinen jährlich am<br />
österreichischen Buchmarkt.<br />
Da ist der Bucher Verlag in<br />
Hohenems mit seinen über<br />
100 gebundenen Werken pro<br />
Jahr ein echter Winzling. Vergleichsweise<br />
groß ist jedoch<br />
der Name, den sich Geschäftsführer<br />
Günter Bucher in den<br />
Bereichen Qualität, Ästhetik<br />
und Design gemacht hat. Die<br />
Auswahl preisgekrönter Buchtitel<br />
kann sich mit 25 Auszeichnungen<br />
mehr als sehen<br />
lassen und es vergeht kaum<br />
ein Jahr, in dem der kleine<br />
Hohen emser Verlag nicht<br />
beim „Schönsten Buch Österreichs“<br />
oder anderen Wettbewerben<br />
in Deutschland<br />
oder Liechtenstein ganz vorne<br />
mit dabei ist. Bücher, hergestellt<br />
mit Liebe und Leidenschaft,<br />
die der 57-Jährige gerne<br />
an den Nachwuchs weitergibt.<br />
Das Motto des auch als bildender<br />
Künstler bekannten<br />
Ver legers lautet dabei: Ein<br />
Buch ist ein Raum, in dem du<br />
dich bewegen kannst.<br />
Als Drucktechniker halte<br />
ich am Ende des Tages<br />
etwas in der Hand.<br />
Ich sehe einfach, was<br />
ich gemacht habe.<br />
Patrick Wagner<br />
Drucktechniker-Lehrling<br />
Unkonventionelle Wege<br />
Damit ist ganz klar die Kreativität<br />
angesprochen, die das<br />
Berufsbild des Buchdruckers<br />
voraussetzt. Ebenso wie eine<br />
Affinität zur Technik und ausgezeichnete<br />
Rechtschreibkenntnisse.<br />
Über 30 <strong>Lehrlinge</strong><br />
haben ihre Ausbildung beim<br />
kleinen Nischen-Player absolviert.<br />
Drei lernen aktuell den<br />
vielseitigen Beruf.<br />
Unter ihnen Patrick Wagner,<br />
der wie sein Verleger-Chef<br />
über einen unkonventionellen<br />
Weg seine Berufung<br />
fand. Doch während Günter<br />
Bucher zuerst eine Lehrausbil-<br />
Patrick Wagner absolviert nach seiner Matura und seinem Studium eine Lehre als Drucktechniker.<br />
dung als Industriekaufmann<br />
abschloss, die Meisterprüfung<br />
fürs grafische Gewerbe ablegte<br />
und erst dann an der Uni Wien<br />
studierte, schlug der 27-Jährige<br />
den umgekehrten Weg<br />
ein. Er maturierte, studierte<br />
Chemie und Geschichte , jobbte<br />
in einem irischen Pub und<br />
bei einer Sicher heitsfirma und<br />
entschied sich dann für eine<br />
Lehre als Drucktechniker. Der<br />
Stephen-King-Liebhaber fand<br />
bereits am ersten Schnuppertag<br />
total Gefallen an seinem<br />
zukünftigen Beruf. „Am Ende<br />
des Tages hast du etwas in der<br />
Hand“, schätzt er das Resultat<br />
seiner Arbeit.<br />
Berufswunsch muss reifen<br />
Dass es ihn so spät zu den<br />
sonst 15- bis 18-jährigen Azubis<br />
verschlagen hat, findet<br />
der gebürtige Deutsche überhaupt<br />
nicht ungewöhnlich. „So<br />
jung weiß sowieso keiner, was<br />
er eigentlich machen will“, ist<br />
der Drucktechniker-Lehrling<br />
überzeugt. Auch die geleistete<br />
„Vorarbeit“ wird anerkannt<br />
und Patrick muss statt der<br />
dreieinhalb nur zweieinhalb<br />
Jahre Lehrzeit absolvieren.<br />
„Außerdem bin ich bei vielen<br />
Fächern an der Berufsschule<br />
befreit“, erklärt der Hohenemser.<br />
Während er das Studieren als<br />
staubtrocken bezeichnet, findet<br />
er für die handwerkliche<br />
Tätigkeit lobende Worte. „Es<br />
taugt mir einfach“, findet er für<br />
seine Begeisterung nüchterne<br />
Worte und schiebt sich den<br />
Bleistift hinterm Ohr zurecht.<br />
Natürlich hat die Technik auch<br />
ihre Tücken. Dickes Papier<br />
Kai Gasser weiß, dass genaues Arbeiten das Um und Auf ist.<br />
beispiels weise ist viel leichter<br />
zu bearbeiten wie dünnes, das<br />
immer wieder in der Maschine<br />
hängen bleibt.<br />
Auch die Genauigkeit spielt<br />
eine große Rolle, denn Einstellung<br />
oder Farben müssen<br />
passen, was die Arbeit wiederum<br />
sehr verantwortungsvoll<br />
macht. Auch sein Lieblingsbuch<br />
ist bereits unter seinen<br />
Händen entstanden. „Das<br />
Drucktechniker<br />
Kochbuch von Kevin Micheli“,<br />
verrät er und gibt damit ein<br />
klein bisschen seines ebenso<br />
jungen, wilden und kreativen<br />
Charakters preis. Schließlich<br />
ist auch ein Buch ein<br />
Raum, in dem man sich<br />
bewegen kann. Patrick<br />
Wagner ist schon mittendrin<br />
und weiß: „Die Leidenschaft<br />
steckt auch in der Kreativität<br />
des Covers.“<br />
Anforderungen: Auge-Hand-Koordination, gutes Sehvermögen,<br />
gutes Augenmaß, Farbensinn, gestalterische Fähigkeit, räumliches<br />
Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis<br />
Aufgaben: Werkzeuge, Geräte und Maschinen bedienen, Arbeitsabläufe<br />
planen und den Druckprozess vorbereiten, Druckformen<br />
(Druckplatten) herstellen, Druckfarben auswählen und abmischen,<br />
Druckmaschinen steuern, auswerten und dokumentieren,<br />
Druckprodukte zur Weiterverarbeitung vorbereiten<br />
Für den kommenden Herbst bietet der Bucher Verlag in<br />
Hohenems zwei Lehrstellen zum Fertigungstechniker und<br />
Drucker an. Auch Praktikumsstellen sind derzeit frei.<br />
Infos: Mag. Michelle Bucher, Tel. 05576 7118-49 oder per E-Mail:<br />
michelle@quintessence.at<br />
Erfolg basiert auf Wohlfühlfaktor<br />
Philipp Gunz und Manuel<br />
Spiegel haben das Ticket zu<br />
den EuroSkills 2014 in der<br />
Tasche . Sie sind die besten<br />
Metall bautechniker-<strong>Lehrlinge</strong><br />
Öster reichs. Ihre Ausbildung<br />
absolvieren sie in der<br />
kleinen Schlosserei Kalb in<br />
Dornbirn.<br />
Klein aber oho: Nur 20 Mitarbeiter<br />
zählt die Schlosserei<br />
Kalb und macht dennoch<br />
groß von sich reden. Denn die<br />
beiden Stahlbautechniker-<br />
<strong>Lehrlinge</strong> Philipp Gunz und<br />
Ma nuel Spiegel haben den<br />
Bundes lehrlingswettbewerb<br />
für sich entschieden und belegten<br />
gleich beide vorderen<br />
Plätze.<br />
Klein, fein mit Wohlfühlfaktor<br />
Damit haben die beiden das<br />
Ticket für die EuroSkills 2014,<br />
die von 2. bis 4. Oktober 2014<br />
in Lille (Frankreich) stattfinden<br />
in der Tasche. Auf die<br />
Frage , was das Erfolgsgeheimnis<br />
der kleinen Dornbirner<br />
Ich schätze bei Bewerbungen<br />
den persönlichen<br />
Einsatz. Mein Tipp an die<br />
Schulabgänger: Nicht die<br />
Mama vorschicken.<br />
Markus Kalb<br />
Lehrherr<br />
Schlosserei ist, der es immerhin<br />
gelungen ist, große Firmen<br />
mit ihren eigenen Lehrwerkstätten<br />
zu übertrumpfen,<br />
weiß Geschäftsführer Markus<br />
Kalb nur eine Antwort. „Die<br />
<strong>Lehrlinge</strong> müssen sich im Unternehmen<br />
wohlfühlen. Ein<br />
gutes Betriebsklima ist daher<br />
das Um und Auf.“<br />
Genügend Anfragen<br />
Auch Nachwuchssorgen plagen<br />
den Firmenchef keine.<br />
„Für uns ist es leicht, <strong>Lehrlinge</strong><br />
zu bekommen. Die Nachfrage<br />
ist groß.“, erklärt der 50-Jährige<br />
und nimmt an, dass der<br />
Von links: Manuel Spiegel (2. Platz), Lehrherr Markus Kalb und Philipp Gunz (1. Platz).<br />
Philipp Gunz wollte immer schon was Handwerkliches machen.<br />
Grund die Mundpropaganda<br />
ist. „Wir haben viel im Raum<br />
Dornbirn und sind deshalb<br />
sehr bekannt.“<br />
Fünf <strong>Lehrlinge</strong> sind derzeit in<br />
Ausbildung. Sie sind jeweils<br />
einem Gesellen zugeteilt und<br />
müssen, wie es in kleinen Unternehmen<br />
üblich ist, überall<br />
mitanpacken. Der 23-jährige<br />
Philipp Gunz, der sich bereits<br />
im 4. Lehrjahr befindet, sieht<br />
genau darin den großen Vorteil.<br />
„Bei uns ist alles viel familiärer.<br />
Jeder kennt jeden und<br />
ich komme mit allen sehr gut<br />
aus“, argumentiert der Bundessieger.<br />
„Was jedoch das<br />
bes te an meiner Ausbildung<br />
ist“, fügt er hinzu: „Wir als<br />
Bauschlosserei machen keine<br />
Serien .“<br />
Nur Einzelanfertigungen<br />
„Bei uns ist jedes Werkstück<br />
eine Einzelanfertigung“, ist<br />
er überzeugt, dass hinter<br />
dieser Vielseitigkeit auch der<br />
große Vorteil seiner Ausbildung<br />
liegt. Schließlich<br />
überzeugten sowohl er als<br />
auch sein Kollege Manuel<br />
Spiegel die Jury mit einer bewundernswerten<br />
Passgenauigkeit,<br />
Sauberkeit und<br />
Schnellig keit.<br />
Philipp Gunz hat zuvor bereits<br />
eine Lehre als Hafner mit Auszeichnung<br />
abgeschlossen. Und<br />
obwohl die Berufsschule für<br />
ihn nur einen Kompromiss<br />
darstellt, gilt er auch jetzt wieder<br />
als Vorzugs-Schüler. Beide<br />
Ausbildungen sind im handwerklichen<br />
Bereich angesiedelt<br />
und eröffnen dem jungen<br />
Mann eine breitere und universellere<br />
Zukunftsperspektive.<br />
Auch beim 20-jährigen<br />
Manuel Spiegel gibt es eine<br />
Vor geschichte. Er hat nach der<br />
Pflichtschule die Landwirtschaftsschule<br />
in Hohenems<br />
besucht, bevor er sich für den<br />
Beruf des Stahlbautechnikers<br />
entschied. Damit ist er nun in<br />
die Fußstapfen seines Vaters<br />
getreten, der bereits vor Jahrzehnten<br />
seine Lehre in der<br />
Schlosserei Kalb gemacht hat.<br />
Eine Berufsentscheidung ist<br />
eben nicht leicht zu treffen.<br />
Manchmal muss sie reifen,<br />
bevor feststeht, was man will.<br />
Und der beste Erfolg ist nachwievor<br />
dann gegeben, wenn<br />
man das, was man tut, wirklich<br />
gern macht.
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Anzeigen 13<br />
Steig ein bei Hirschmann Automotive<br />
Wer heute schon an morgen<br />
denkt, ist nie von gestern. Das<br />
ist das Motto, nachdem bei<br />
Hirschmann Automotive gearbeitet<br />
wird.<br />
Mit elektronischen Verbindungs-<br />
und sensorischen<br />
Messsystemen wird der stetige<br />
Fortschritt im automobilen<br />
Bereich gestaltet. Der Erfolg<br />
basiert auf hervorragend<br />
ausgebildeten und motivierten<br />
Mitarbeitern, einem<br />
angenehmen Betriebsklima<br />
sowie auf einem starken Netzwerk.<br />
Derzeit beschäftigt<br />
Hirschmann Automotive<br />
rund 3.200 Mitarbeiter. Neben<br />
dem Hauptsitz in Rankweil befinden<br />
sich Standorte in<br />
Tschechien, Rumänien, Marokko<br />
und China.<br />
Reinhard<br />
Prasch<br />
Leiter Lehrlingswesen<br />
Den <strong>Lehrlinge</strong>n werden<br />
tolle Karrieremöglichkeiten<br />
geboten.<br />
Lehre als Baustein für Erfolg<br />
Bei Hirschmann wird besonderen<br />
Fokus auf eine professionelle<br />
und umfassende Lehrlingsausbildung<br />
gelegt.<br />
Den <strong>Lehrlinge</strong>n werden neben<br />
fachspezifischen Themen<br />
ebenso soziale Kompetenzen<br />
sowie allgemeines, unternehmerisches<br />
Denken vermittelt.<br />
Ziel ist es, die <strong>Lehrlinge</strong> bestmöglich<br />
in die Arbeitswelt<br />
einzuführen und ihnen den<br />
Weg für den weiteren Erfolg zu<br />
ebnen.<br />
Daniel Rauter<br />
MAS (FHNW)<br />
in Kunststofftechnik<br />
Ich schätze besonders die<br />
Unterstützung von<br />
Hirschmann bei meiner<br />
beruflichen Weiterentwicklung.<br />
Aufstiegschancen im Betrieb<br />
Hirschmann Automotive offeriert<br />
äußerst attraktive Aufstiegschancen<br />
nach Lehrabschluss<br />
und bietet somit den<br />
<strong>Lehrlinge</strong>n vielversprechende<br />
Zukunftsperspektiven. „Als<br />
expandierender Global-Player<br />
öffnen sich im Unternehmen<br />
immer wieder tolle Karrieremöglichkeiten“,<br />
so Reinhard<br />
Prasch, Leiter Lehrlingswesen.<br />
Daniel Rauter (25) ist ein Paradebeispiel<br />
dafür. Im Jahr 2003<br />
begann er seine Lehre als<br />
Kunststofftechniker, schloss<br />
diese mit gutem Erfolg ab und<br />
bildet nun selbst <strong>Lehrlinge</strong> bei<br />
Hirschmann aus. Zudem<br />
drückte Daniel nochmals die<br />
Schulbank und erlangte den<br />
MAS (FHNW) in Kunststofftechnik.<br />
Vorteile bei Hirschmann<br />
Ein Hirschmann-Lehrling genießt<br />
viele Vorteile. Um den<br />
Horizont zu erweitern und<br />
neue Kulturen kennen zu lernen,<br />
können Auslandspraktika<br />
in den Hirschmann-Werken<br />
absolviert werden. Daneben<br />
werden regelmäßig<br />
interessante Exkursionen sowie<br />
Lehrlingsausflüge veranstaltet.<br />
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Lernstunden und begünstigtes<br />
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ein attraktives Prämiensystem.<br />
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Werkzeugbautechnik<br />
Steig ein bei Hirschmann Automotive.<br />
Herzlich willkommen<br />
Hirschmann Automotive ist ständig auf der Suche nach<br />
jungen, motivierten Leuten für die Berufe<br />
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werde. Der abwechslungsreiche<br />
Rotationsplan<br />
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Kontakt<br />
Hirschmann Automotive GmbH<br />
z.H. Reinhard Prasch<br />
Oberer Paspelsweg 6-8<br />
6830 Rankweil<br />
Tel. 05522 307-375<br />
lehre@hirschmann-automotive.com<br />
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Wir setzen auf die Besten –<br />
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Größte Voraussetzung für unseren weltweiten Erfolg ist Fachkräfte Know-how. Darum<br />
setzten wir auf die Besten – unsere <strong>Lehrlinge</strong>.<br />
Neben der erstklassigen Ausbildung unserer Nachwuchsprofis bieten wir auch eine<br />
Vielzahl an einzigartigen special features:<br />
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Ausgezeichnete Ausbildung<br />
Durch seine Lehre bei Intemann konnte sich Lukas Gabriel bei den „Euroskills 2012“<br />
den Europameister Titel sichern. Er war in der Kategorie „Plumber/Central Heating“<br />
nicht zu schlagen. Jetzt brauchen wir einen Titelverteidiger.<br />
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Lehrbetrieb seit 1997<br />
Die besonderen Auszeichnungen<br />
unserer <strong>Lehrlinge</strong> im Bereich<br />
Sanitär- und Klimatechnik:<br />
2010 <strong>Vorarlberg</strong> Landesieger<br />
2011 Vize Staatsmeister<br />
2012 Europameister<br />
2012 <strong>Vorarlberg</strong> Landessieger<br />
2013 <strong>Vorarlberg</strong> Landessieger<br />
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14 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Ein echtes „Klee“-Blatt als Glücksfall<br />
Computer hatten für Daniel<br />
Klee immer schon eine große<br />
Anziehungskraft. Für ihn war<br />
stets klar, dass er eine Ausbildung<br />
im IT-Bereich beginnt.<br />
Dass sich die Lehre bei Getzner<br />
Werkstoffe noch als derart vielseitig<br />
und praxisnah entpuppte,<br />
freut ihn umso mehr.<br />
Wenn der 17-jährige Daniel Klee,<br />
IT-Technik-Lehrling bei Getzner<br />
Werkstoffe, nicht gerade in einer<br />
virtuellen Testumgebung<br />
arbeitet, kümmert er sich um<br />
viele unterschiedliche, durchaus<br />
reale IT-Themen im Unternehmen:<br />
So arbeitet er beispielsweise<br />
unterstützend beim<br />
Helpdesk mit, richtet Smartphones<br />
ein, konfiguriert Netzwerk-Switches<br />
oder behebt<br />
auch mal ein Druckerproblem.<br />
„Meine Arbeit ist wirklich abwechslungsreich.<br />
Getzner, als<br />
mittelgroßes internationales<br />
Unternehmen, bietet mir als IT-<br />
Technik-Lehrling das ideale<br />
Umfeld, denn ich bekomme<br />
einen Einblick in alle Bereiche.<br />
Dazu gehört die Arbeit am<br />
Netzwerk, alles rund um Computer<br />
und Server, aber auch die<br />
standortübergreifende Kommunikation<br />
– meist in englischer<br />
Sprache“ schwärmt<br />
Daniel von seinem Job.<br />
Projekt „Meine Firma“<br />
Getzner bietet speziell für die IT-<br />
<strong>Lehrlinge</strong> eine besondere Testumgebung<br />
an: „Das Projekt<br />
nennt sich ‚Meine Firma‘ und ist<br />
eine Art virtuelles Versuchslabor<br />
für unsere <strong>Lehrlinge</strong>. Sie<br />
bauen hier eine eigene virtuelle<br />
Firma auf – sie stellen die IT-<br />
Infrastruktur zusammen, richten<br />
Arbeitsplätze für mögliche<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
ein, setzen einen E-Mail-Server<br />
auf und vieles mehr. Bei diesem<br />
Projekt arbeiten die <strong>Lehrlinge</strong><br />
während ihrer gesamten<br />
Lehrzeit parallel an verschiedenen<br />
Aufgabenstellungen –<br />
und probieren so ihr Wissen aus.<br />
Das ist äußerst vielfältig und<br />
Daniel Klee kümmert sich um virtuelle und durchaus reale<br />
IT-Themen im Unternehmen.<br />
praxis relevant“, erklärt sein<br />
Ausbildner , Gabriel Schnetzer.<br />
IT-Begabung im Blut<br />
Als Daniel 2011 die Lehre begann,<br />
war schnell klar, dass ihm<br />
die Materie liegt und sein Engagement<br />
groß ist. Deshalb durfte<br />
er auch unlängst an einem<br />
Lehrlingsaustausch mit dem<br />
Schwesterunternehmen Getzner<br />
Textil teilnehmen. Überhaupt<br />
gilt er als ein echter „Vorzeigelehrling“,<br />
hat er doch erst<br />
Die standortübergreifende<br />
Kommunikation –<br />
meist in englischer<br />
Sprache – macht mir<br />
besonders viel Spaß.<br />
Daniel Klee<br />
Lehrling<br />
im November 2013 das aus zwei<br />
Teilprüfungen bestehende und<br />
lernintensive CompTIA A+ certificate<br />
des internationalen<br />
Branchenverbandes der IT-<br />
Industrie erhalten – ein international<br />
anerkanntes Zertifikat,<br />
das eine herstellerneutrale IT-<br />
Fachausbildung bescheinigt.<br />
„Auch beim Lehrlingsleistungswettbewerb<br />
2013 der<br />
Wirtschaftskammer <strong>Vorarlberg</strong><br />
war er in der Kategorie IT-<br />
Techno logie erfolgreich. Das<br />
freut uns umso mehr, schließlich<br />
ist Daniel der erste Lehrling<br />
in diesem Berufsfeld. Er wird<br />
seine Ausbildung im Frühjahr<br />
2015 abschließen“, so der Lehrlingsbeauftragte<br />
Reinhard<br />
Gantner .<br />
Das IT-Team: Die <strong>Lehrlinge</strong> probieren ihr Wissen im Team und unter fachmännischer Begleitung an<br />
realen und virtuellen Projekten aus. Ausbildner Gabriel Schnetzer (1. v. l.) gemeinsam mit Lehrling<br />
Daniel Klee (2. v. l.).<br />
Fotos: Getzner Werkstoffe<br />
Daniel Klee (rechts), erster IT-Lehrling bei Getzner Werkstoffe,<br />
beim Lehrlingsaustausch mit dem Schwesterunternehmen<br />
Getzner Textil .<br />
Schnuppern<br />
Beim Schnuppern die<br />
Arbeit hautnah erleben<br />
und kennen lernen.<br />
Lehrberufe:<br />
Chemielabortechniker<br />
Maschinenbautechniker<br />
Produktions techniker<br />
Industriekaufmann<br />
IT-Techniker<br />
Weitere Infos:<br />
lehre.getzner.com; reinhard.<br />
gantner@getzner.com<br />
Modellflieger und Elektroniker<br />
Niklas Hellrigl hat schon immer<br />
gerne gebastelt und kam<br />
dadurch schnell zum Modellfliegen.<br />
Irgendwann stellte er<br />
sich die Frage, wie das Fluggerät<br />
eigentlich funktioniert,<br />
das er so gerne über seine Fernbedienung<br />
steuert.<br />
Spätestens als Niklas Hellrigl<br />
die Liebe zum Modellfliegen<br />
entdeckt hatte, war sein Interesse<br />
für die Elektronik geweckt.<br />
Nach zwei Schnuppertagen<br />
bei Bachmann electronic<br />
stand für ihn fest: „Der<br />
Lehrberuf als Elektroniker ist<br />
genau das Richtige für mich“,<br />
erzählt der 17-jährige Lehrling,<br />
der jetzt im dritten Lehrjahr<br />
ist. Sein in der Ausbildung gewonnenes<br />
Know-how kann er<br />
auch für sein Hobby gebrauchen<br />
und Neuerlerntes gleich<br />
ausprobieren.<br />
Von der Pike auf<br />
Durch das Rotationssystem<br />
bei Bachmann electronic hat<br />
Niklas die Möglichkeit, seinen<br />
künftigen Beruf von Grund<br />
auf zu erlernen und ein breites<br />
Wissen zu entwickeln. So<br />
lernte er im ersten Lehrjahr<br />
die verschiedenen Bereiche<br />
der Produktion kennen. Die<br />
Lehrbeauftragten erklärten<br />
ihm die einzelnen Produktionsschritte<br />
zur Herstellung<br />
der Steuerungen: von der manuellen<br />
über die maschinelle<br />
Bestückung bis hin zu den verschiedenen<br />
Qualitätstests.<br />
„Das Löten war für mich eigentlich<br />
nichts Neues, aber ich<br />
konnte meine technischen<br />
Nach meiner Ausbildung<br />
möchte ich gerne mein<br />
Wissen als Elektroniker<br />
in der Hardwareentwicklung<br />
einsetzen.<br />
Niklas Hellrigl<br />
Lehrling<br />
Niklas Hellrigl kann sein Know-how auch für sein Hobby gebrauchen und Neuerlerntes gleich ausprobieren.<br />
Beim Lehrlingsleistungswettbewerb errang Niklas Hellrigl den<br />
ersten Platz im Bereich Elektronik.<br />
Fähig keiten während der Ausbildung<br />
noch wesentlich verfeinern“,<br />
erklärt der leidenschaftliche<br />
Bastler.<br />
Erfolg durch Präzision<br />
Sein Können stellte er gegen<br />
Ende des zweiten Lehrjahres<br />
beim jährlichen Lehrlingsleistungswettbewerb<br />
der VEM eindrucksvoll<br />
unter Beweis. Niklas<br />
glänzte mit dem sensationellen<br />
ersten Platz im Bereich<br />
Elektronik und setzte sich gegen<br />
25 andere <strong>Lehrlinge</strong> aus<br />
<strong>Vorarlberg</strong> durch. Dem jungen<br />
angehenden Elektroniker aus<br />
Mäder ist klar, was bei seinem<br />
Hobby und Beruf entscheidend<br />
ist: Präzision. Fehler<br />
beim Basteln oder bei der Bedienung<br />
seines Modellfliegers<br />
kann er sich genauso wenig<br />
erlauben wie bei den elektronischen<br />
Geräten. Qualität ist<br />
das Maß aller Dinge, auf die er<br />
in seinem Berufsalltag am<br />
meis ten achten muss. „Mir gefällt<br />
an meinem Lehrberuf besonders<br />
die Abwechslung, weil<br />
ich in den verschiedenen Abteilungen<br />
arbeiten kann. Nach<br />
meiner Ausbildung möchte ich<br />
gerne mein Wissen als Elektroniker<br />
in der Hardwareentwicklung<br />
einsetzen“, verrät der junge<br />
Hobby-Modellflieger über<br />
seine Pläne nach der Lehre.<br />
Nicht nur das Fachwissen, sondern<br />
auch die Persönlichkeitsentwicklung<br />
der <strong>Lehrlinge</strong> gehört<br />
bei Bachmann zum Lehrlingsausbildungskonzept:<br />
„Neben der fachlichen Ausbildung<br />
gibt es für uns <strong>Lehrlinge</strong><br />
auch interessante Persönlichkeitsworkshops,<br />
die den Zusammenhalt<br />
fördern und in<br />
denen wir an unseren sozialen<br />
Kompetenzen arbeiten.<br />
Leistungen werden belohnt<br />
„Für Abwechslung sorgen auch<br />
,Adventure Trips‘ und andere<br />
Veranstaltungen“, schildert<br />
Bachmann sucht <strong>Lehrlinge</strong><br />
Niklas . Jeder Lehrling hat einen<br />
Betreuer an der Seite, der<br />
mit ihr oder ihm schulische<br />
und berufliche Lehrinhalte im<br />
hausinternen Lehrlingslabor<br />
wiederholt und übt. Wer besonders<br />
erfolgreich ist, erhält<br />
für schulische oder arbeitstechnische<br />
Leistungen eine<br />
Prämie. Interessierte junge<br />
Leute können sich bereits jetzt<br />
für nächsten Herbst für einen<br />
Schnuppertag anmelden.<br />
<strong>Lehrlinge</strong> für die Berufe gesucht: Elektronik, Lagerlogistik<br />
Weitere Infos: lehre@bachmann.info; lehre.bachmann.info<br />
facebook.com/lehrebeibachmann
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
Anzeigen 15<br />
tauchen, klettern,<br />
bogenschießen,<br />
high-tech-werkzeuge bauen,<br />
kunststoffteile spritzen,<br />
gemeinsam was bewegen...<br />
Mit über 80 Mitarbeitern und 8000 m 2<br />
Betriebsfläche gehören wir zu den führenden<br />
Werkzeugbau-Unternehmen der Region. Aus<br />
tonnenschweren Stahlkörpern arbeiten wir mit<br />
High-Tech-Maschinen jene Strukturen heraus,<br />
die später einem Kunststoffprodukt die Form<br />
geben. Denn diese Werkzeuge werden bei uns<br />
im Haus in Spritzguss-Automaten eingespannt<br />
und heißer Kunststoff in die herausgefrästen<br />
Strukturen eingespritzt. So entstehen Möbelbeschläge,<br />
medizinische Produkte, Elektrostecker<br />
etc. – tausendfach, millionenfach.<br />
Lercher Werkzeugbau GmbH<br />
Treietstraße 1, 6833 Klaus<br />
Tel. +43 5523 624170<br />
info@lercher.at<br />
www.lercher.at<br />
Blitzsaubere Hallen, Genauigkeit im tausendstel<br />
Millimeter-Bereich, ein Familienunternehmen<br />
mit jungem Führungsteam und <strong>Lehrlinge</strong>, die<br />
regelmäßig mit ausgezeichnetem Erfolg ihre<br />
Ausbildung abschließen - das ist Lercher.<br />
Wir arbeiten für Weltmarktführer und High-Tech-<br />
Leader. Wir machen dich zum Profi und arbeiten<br />
auch an unserer Gesundheit. Die Lercher Teamdays<br />
bieten jeden Monat spannende sportliche<br />
Herausforderungen. Komm ins Team.<br />
LEHRE BEI LERCHER ALS:<br />
• WERKZEUGBAUTECHNIKER/IN<br />
• KONSTRUKTEUR/IN<br />
• KUNSTSTOFFTECHNIKER/IN<br />
werkzeugbau kunststoffspritzguss<br />
339641<br />
Du bist auf der Suche nach einer <strong>Top</strong>-Ausbildung bei einem führenden Handelsunternehmen, bei dem<br />
du von Beginn an mit einem überdurchschnittlichen Gehalt rechnen kannst und auch in Sachen Karriere<br />
nicht auf der Strecke bleibst?<br />
Bei uns erwartet dich:<br />
umfassendes Training-on-the-job in unseren Filialen<br />
und zusätzliche Weiterbildung durch externe Trainer<br />
eine angenehme Arbeitsatmosphäre in einem<br />
netten Team<br />
ein krisensicherer Arbeitsplatz<br />
Bezahlung von anfallenden Internatskosten<br />
spezielle Lehrlings-Workshops<br />
WIR SUCHEN LEHRLINGE!<br />
Outdoor-Events<br />
Erfolgsprämien bei der Lehrabschlussprüfung<br />
Hofer Reisegutscheine im Wert von EUR 1.000,-<br />
für ausgezeichneten Lehrabschluss<br />
beste Karrieremöglichkeiten durch gezieltes<br />
Nachwuchsförderungsprogramm<br />
Genau dein Fall? Dann bewirb dich jetzt! Schriftlich bei der Hofer-Zweigniederlassung oder gleich persönlich beim Filialleiter/bei<br />
der Filialleiterin deiner nächsten Hofer-Filiale. Natürlich kannst du dich auch online auf www.hoferlehrling.at<br />
bewerben.<br />
Zweigniederlassung<br />
6421 Rietz, Hoferstraße 1<br />
http://www.facebook.com/HOFER.AT<br />
Starte deinen Weg nach oben!<br />
709,- Euro<br />
im 1. Lehrjahr<br />
lt. KV 504,-* / 520,-** Euro<br />
949,- Euro<br />
im 2. Lehrjahr<br />
lt. KV 641,-* / 661,-** Euro<br />
1.307,- Euro<br />
im 3. Lehrjahr<br />
lt. KV 913,-* / 941,-** Euro<br />
* gilt für alle Bundesländer außer<br />
<strong>Vorarlberg</strong> und Salzburg<br />
** gilt für <strong>Vorarlberg</strong> und Salzburg<br />
Da bin ich mir sicher.<br />
Du interessierst dich für LKW und modernste Technologie und Elektronik und bist handwerklich geschickt?<br />
Du bist überzeugt von deinem Können und gehst Dinge mit Leidenschaft an? Manche nennen dich Auto-Freak, und du<br />
bist stolz darauf? Dann ist die Nutzfahrzeuge Haubner GmbH –Vertriebspartner der MAN Truck & Bus deine Chance<br />
eine großartige Karriere in der Nutzfahrzeug-Branche zu starten.<br />
Erhalte die einzigartige Möglichkeit von top-ausgebildeten Fachkräften zu lernen und mit der Marke MAN zu arbeiten.<br />
Neben der klassischen Lehre bieten wir auch Spezial-Programme und Karrieremöglichkeiten für deine Weiterbildung,<br />
um dich zu den Besten der Branche zu entwickeln. Wir unterstützen dich bei deinem Weg nach oben.<br />
WAS WIR DIR BIETEN:<br />
Eine anspruchsvolle, fundierte Ausbildung<br />
Eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einem dynamischen Team<br />
Die Sicherheit eines Marktführers<br />
Professionelle Unterstützung bei deiner persönlichen Weiterbildung<br />
Karrierechancen durch Fortbildung<br />
Nutzfahrzeuge Haubner GmbH<br />
Dornbirner Straße 21, A-6890 Lustenau, T +43(0) 5577 - 82 1 93, Fax DW 25<br />
WAS WIR VON DIR ERWARTEN:<br />
Guter Pflichtschulabschluss<br />
Technisches Verständnis<br />
Gute Umgangsformen<br />
Teamgeist und Einsatzbereitschaft<br />
Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit<br />
Begeisterung für Nutzfahrzeuge<br />
<strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
Unsere Schwerpunktthemen bieten Ihnen das ideale<br />
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Dienstag 18. Februar 2014<br />
Dienstag 23. September 2014<br />
Dienstag 11. November 2014<br />
Kontakt/Infos: Theresa Kalb, T +43 5572 501-306<br />
E-Mail: theresa.kalb@russmedia.com<br />
Komm jetzt<br />
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22. Februar<br />
10.00 oder 14.00 Uhr<br />
in allen bauMax-Märkten<br />
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Unsere Zusatzleistungen:<br />
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