Top-Lehrlinge - Vorarlberg Online
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2 <strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong><br />
FREITAG, 31. JÄNNER 2014<br />
ZUM THEMA<br />
Marion Hofer<br />
Werdet nochmals jung!<br />
Es sind noch richtige Kinder.<br />
Ihre Körper sind<br />
schlaksig. Die Füße und<br />
Hände schon riesengroß. Im<br />
Gesicht jedoch immer noch<br />
das Mutterinstinkt auslösende<br />
Kindchenschema. Die Wandlungsphase<br />
zum Erwachsenwerden<br />
steht erst in den Startlöchern.<br />
Manche der Jungs<br />
und Mädchen stehen verloren<br />
in den riesigen Ausbildungshallen,<br />
bei anderen wird die<br />
kindliche Neugierde sofort geweckt<br />
und die Werkzeuge und<br />
Maschinen werden zu Spielzeugen,<br />
wie sie es aus der Lego-Welt<br />
oder vom Klassiker<br />
Matador her kennen.<br />
Der Ernst der Situation<br />
ist für die „Schnupperlehrlinge“<br />
kaum erkennbar.<br />
Die Konsequenz ihrer<br />
Entscheidung nicht annähernd<br />
real. Berufliche Träume<br />
wie Pilot, Astronaut und Co<br />
standen bei so manchem gestern<br />
noch auf der Tagesordnung.<br />
Heute jedoch schon<br />
läutet der Wecker den Tag der<br />
Wahrheit ein. Vor dem Teenie<br />
liegen nun acht Stunden Realität<br />
pur – Eltern und Ausbildner<br />
müssen sie bei der Hand<br />
nehmen. Sie könnten sich<br />
sonst in der Wirklichkeit aus<br />
den Augen verlieren.<br />
Tipps für die Schnupperlehre<br />
Die Eindrücke, die während<br />
der berufspraktischen<br />
Tage auf die<br />
Jugendlichen hereinbrechen,<br />
sind überproportional. Ein<br />
Labyrinth aus unzähligen<br />
offenen, aber auch verschlossenen<br />
Türen. Allein in <strong>Vorarlberg</strong><br />
bieten 2217 Unternehmen<br />
an die 180 Ausbildungen an.<br />
Wussten Sie, als<br />
14-Jährige/r, welche<br />
berufliche Laufbahn<br />
Sie einschlagen wollten? Oder<br />
war auch bei Ihnen der Weg<br />
zum beruflichen Erfolg steil<br />
und kurvenreich? Also, mal<br />
ganz ehrlich: Ich habe mich<br />
erst mit 30 Jahren für die Arbeit<br />
entschieden, die ich noch<br />
heute ausübe. Alles davor endete<br />
in der Sackgasse. Und<br />
dass ich Journalistin geworden<br />
bin, hat nur einen einzigen<br />
Grund: Ich konnte mich<br />
einfach nicht für einen einzigen<br />
Beruf entscheiden. Jetzt,<br />
als Verantwortliche für die<br />
Produkte „<strong>Top</strong>-<strong>Lehrlinge</strong>“ sowie<br />
„Bildung und Seminare“<br />
habe ich tagtäglich die Chance,<br />
hineinzuschnuppern in Berufswelten,<br />
die mich allesamt<br />
faszinieren. Jede Arbeit ist einzigartig<br />
und etwas ganz Besonderes.<br />
Liebe Eltern und<br />
Ausbildner, erinnert auch an<br />
eure Berufswahl zurück.<br />
Werdet nochmal jung, fühlt<br />
auch wie 14-Jährige. Seid unsicher,<br />
ja ängstlich, aber auch<br />
neugierig auf die neue Arbeitswelt.<br />
Und legt die Arme<br />
um eure Kinder und euch anvertrauten<br />
Schnupperer und<br />
flüs tert ihnen ins Ohr: „Egal<br />
wie ihr euch entscheidet. Wir<br />
stehen hinter euch, unterstützen<br />
euch und fühlen mit<br />
euch . Das ist unsere und eure<br />
Zukunft. Wir packen gemeinsam<br />
an.“<br />
Die Vorbereitung ist das Um und Auf:<br />
Informiere dich über den Beruf, vereinbare selbst einen Termin<br />
und schick nicht deine Mama vor und bringe in Erfahrung,<br />
ob du etwas mitbringen musst.<br />
Der erste Eindruck zählt.<br />
Zeige dich von deiner besten Seite. Sei pünktlich, interessiert,<br />
konzentriert und höflich.<br />
Interesse zeigen:<br />
Sei aktiv, stelle Fragen zum Beruf und Arbeitsplatz,<br />
sei neugierig und zeig, was du kannst.<br />
Blum lädt interessierte Jugendliche und ihre Eltern am 1. Februar Schüler können sich während der berufskundlichen Tagen ein Bild<br />
von 9 bis 12 Uhr zum Infotag ins Werk 3 in Höchst ein.<br />
von ihrem Traumberuf machen und den Betrieb kennenlernen.<br />
Berufe hautnah erleben<br />
Wie das Wort „Schnuppern“<br />
schon sagt, bieten die berufspraktischen<br />
Tage die Möglichkeit,<br />
in ein Unternehmen hineinzuschauen,<br />
den Arbeitsalltag<br />
hautnah mitzuerleben und<br />
die Pflichten und Aufgaben des<br />
Wahlberufes kennenzulernen.<br />
Ob und in welchem Bereich<br />
Jugendliche eine Ausbildung<br />
beginnen, ist keine leichte<br />
Entscheidung. Wer bereits im<br />
zarten Alter von 14 Jahren ein<br />
Ziel vor Augen hat, tut sich<br />
leichter, ein Gespür dafür zu<br />
entwickeln, welches der richtige<br />
Weg sein könnte. Wer jedoch<br />
keine Vorstellungen davon<br />
hat, wohin der berufliche<br />
Pfad führen könnte, kann sich<br />
nur allzuleicht im Dschungel<br />
der Ausbildungsmöglichkeiten<br />
schnell verirren.<br />
Manfred Rein<br />
Präsident der<br />
Wirtschaftskammer<br />
<strong>Vorarlberg</strong><br />
Auch ich habe zuerst<br />
eine Lehre als Plattenund<br />
Fliesenleger absolviert.<br />
Die duale Ausbildung<br />
eröffnet individuelle<br />
Karrierechancen.<br />
Hoher Stellenwert in Betrieben<br />
Die berufspraktischen Tage,<br />
auch Schnupperlehre genannt,<br />
genießen daher einen hohen<br />
Stellenwert. Sowohl bei den<br />
zukünftigen Azubis als auch<br />
bei den Unternehmen selbst.<br />
Sie bieten die Möglichkeit<br />
eines gegenseitigen Herantastens<br />
und eine faire Chance,<br />
die richtige Entscheidung zu<br />
treffen.<br />
Auch die Unterstützung der<br />
Eltern spielt dabei eine zentrale<br />
Rolle, denn die Teenager lassen<br />
sich nur allzu leicht von<br />
ihren Emotionen leiten. Magdalena<br />
beispielsweise schlug<br />
den Weg in die Beauty-Branche<br />
ein. Sie entschied sich für<br />
eine Lehre zur Friseurin. „Ich<br />
hatte Freunde im Salon, in<br />
dem ich die Zusage bekam“,<br />
erinnert sie sich, dass sie damals<br />
davon überzeugt war,<br />
dass das beste Voraussetzungen<br />
für den beruflichen<br />
Start sind. Wie falsch die Dornbirnerin<br />
damit lag, stellte sich<br />
schon während der Ausbildungszeit<br />
heraus. Mit 20 Jahren<br />
noch jung genug, drehte<br />
sie das Rad der Zeit zurück und<br />
startete bei null. Um sich dieses<br />
Mal ganz sicher zu sein,<br />
nutzte sie die Möglichkeit der<br />
Schnupperlehre und meldete<br />
sich bei verschiedensten Unternehmen<br />
an. Drucktechnik,<br />
Verpackungstechnik, Druckvorstufentechnik,<br />
Zerspanungstechnik,<br />
ja sogar ihr Vater<br />
nahm die junge Frau mit<br />
auf den Bau, um ihr die Entscheidung<br />
zu erleichtern.<br />
Doch erst beim letzten<br />
Schnuppererlebnis sprang im<br />
2217 Unternehmen im Land bieten eine Ausbildung an.<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
der Funke über. Sie ist jetzt im<br />
zweiten Lehrjahr als Kunststofftechnikerin<br />
bei Alpla tätig<br />
– und weiß jetzt ganz genau:<br />
Flaschen sind ihre berufliche<br />
Welt, bei der sich alles um die<br />
Zukunft dreht.<br />
Papier ist geduldig<br />
Auch für die Unternehmen<br />
sind die Schnuppertage die<br />
große Chance, um an talentierte<br />
<strong>Lehrlinge</strong> zu gelangen.<br />
„Wir merken schnell, ob jemand<br />
das Geschick und<br />
auch die Liebe zu den Materialien<br />
hat“, erklärt Bettina<br />
Wetschnig von Alpla. Denn Papier<br />
ist ja bekanntlich geduldig<br />
und die Noten daher wenig<br />
aussagekräftig, ob ein<br />
Schüler auch den Anforderungen<br />
der Ausbildung entsprechen<br />
kann. Daher sei es wichtig,<br />
sich selbst ein Bild von<br />
dem jungen Menschen zu<br />
machen .<br />
Auch von Seiten der Wirtschaftskammer<br />
<strong>Vorarlberg</strong> ist<br />
man sich der Bedeutung der<br />
Schnupperlehre bewusst. „Daher<br />
ist es wichtig, dass sich<br />
Schüler und Eltern schon<br />
frühzeitig mit dem Thema Berufswahl<br />
auseinandersetzen“,<br />
erklärt Präsident Manfred<br />
Rein. Eins ist auf jeden Fall gut<br />
zu wissen. Die Lehre ist eine<br />
Ausbildung mit Zukunft, denn<br />
bestens ausgebildete Fachkräfte<br />
sind bereits jetzt rar<br />
und schon bald absolute<br />
Mangel ware.<br />
Wie können sich Schnupperlehrlinge von ihrer besten Seite zeigen?<br />
Wichtig ist es für den<br />
Schnupperlehrling<br />
seine positive Einstellung<br />
und großes Interesse<br />
für den ausgewählten<br />
Lehrberuf zu zeigen. Auch<br />
sollte er möglichst die richtige<br />
Mentalität und ein passendes<br />
Qualifikationsniveau<br />
für den Beruf mitbringen,<br />
wie über räumliches Vorstellungsvermögen,<br />
handwerkliches<br />
Geschick, technisches<br />
Verständnis und mathematische<br />
Grundkenntnisse zu<br />
verfügen sowie ein guter<br />
Teamplayer zu sein.<br />
Karl-Heinz Schneider,<br />
Dipl.-Ausbildner<br />
ALPLA<br />
Sie nehmen die Bewerbung,<br />
ohne viele Aufforderungen<br />
seitens<br />
Lehrperson oder Eltern,<br />
selbst in die Hand, denken<br />
an den Termin und erscheinen<br />
pünktlich. Beim Schnuppertag<br />
zeigen sie Interesse<br />
für den gewählten Beruf und<br />
machen einen tollen persönlichen<br />
Eindruck auf die Ausbildner(innen)<br />
und Schnupperkolleg(inn)en.<br />
Sie zeigen<br />
Geschick bei den Übungen<br />
und verfügen über eine gute<br />
Auffassungsgabe. Nicht unwichtig:<br />
Ein Schulzeugnis,<br />
das sich sehen lassen kann.<br />
Dieter Hämmerle,<br />
Ausbildungsleiter<br />
Blum GmbH<br />
Der Schnupperlehrling<br />
sollte sich vorab<br />
über den Betrieb informiert<br />
haben und daran<br />
interessiert sein, Neues zu<br />
lernen. Dazu gehört, keine<br />
Angst vor Fragen zu haben,<br />
wenn etwas unklar ist. Niemand<br />
erwartet, dass man<br />
schon alles weiß, entscheidend<br />
ist die Lernbereitschaft.<br />
Außerdem setzen wir<br />
gute Umgangsformen voraus.<br />
Wenn die Chemie schon<br />
bei den Schnuppertagen<br />
stimmt, ist das ein guter<br />
Start in eine erfolgreiche<br />
Ausbildung.<br />
Sonja Thaler, Lehrlingsverantwortliche<br />
Gebr. Weiss,<br />
Standort Air & Sea Wolfurt<br />
Wir freuen uns,<br />
wenn die Jugendlichen<br />
vorbereitet<br />
zu uns kommen, wenn<br />
sie sich also im Vorfeld<br />
über das Unternehmen<br />
Haber korn und die Lehrberufe<br />
informiert haben. An<br />
den Schnuppertagen selbst<br />
überzeugt uns authentisches<br />
Auftreten, aktives Mitmachen<br />
und Nachfragen.<br />
Wenn dann auch noch die<br />
Begeisterung für Technik<br />
und Handel spürbar ist, wird<br />
es doppelt spannend.<br />
Gerhard Berlinger,<br />
Lehrlingsausbildner bei<br />
Haberkorn/Bereich Holzbau<br />
Schnupperlehrlinge<br />
sind bei uns herzlich<br />
willkommen! Wir erwarten,<br />
dass die jungen<br />
Leute Freude, Begeisterung<br />
und Interesse an den von<br />
uns angebotenen Lehrberufen<br />
zeigen . Zudem sollten<br />
sich Schnupperlehrlinge<br />
trauen, Dinge auszuprobieren,<br />
damit sie möglichst viel<br />
von dem Tag bei Hirschmann<br />
mitnehmen. Ansonsten<br />
legen wir Wert auf<br />
Teamfähigkeit, Ausdauer<br />
und Zuver lässigkeit.<br />
Reinhard Prasch,<br />
Hirschmann Automotive<br />
Leiter Lehrlingswesen<br />
Wir freuen uns über<br />
jeden Schnupperlehrling,<br />
der sich<br />
ein Bild von einem typischen<br />
Arbeitsalltag bei Hofer<br />
machen möchte. Von den<br />
Pflichtschulabsolventen<br />
wünschen wir uns, dass sie<br />
motiviert sind, Teamgeist<br />
mitbringen und in der Filiale<br />
viele Fragen stellen. So können<br />
die Jugendlichen einschätzen,<br />
ob sie für eine Lehre<br />
bei Hofer geeignet sind<br />
und Freude an einer kundenorientierten<br />
Arbeit mit vielfältigen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bei uns haben.<br />
Friedhelm Dold,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Hofer